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Stadtstreicher 12.-02.2025

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CHEMNITZMAGAZIN 12 2024 BIS 02 2025

Es ist so weit

Wir erleben Chemnitz und die Region

ein Jahr lang als Kulturhauptstadt Europas

Foto: Philipp Gladsome

Navigiert dich durch den Advent, das

Kulturhauptstadtjahr und überhaupt:

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Es gibt immer einen

Grund zu feiern…

Leute, es ist so weit: Chemnitz

und die Region starten in das

nächste Jahr als Kulturhauptstadt

Europas - und wir mittendrin. Seit

1990 werden wir als Stadtmagazin-Macher

in Chemnitz nicht

müde, die Kultur vor Ort zu feiern:

Partys, Ausstellungen, Theater-

News, gastronomische Highlights,

großartige Konzerte und Festivals,

das Kinoprogramm - unendlich

viele Seiten haben wir im Laufe

der Jahrzehnte mit Veranstaltungen

gefüllt. Dass in Chemnitz

und Umgebung einfach nix los

sei, konnten wir nie bestätigen.

Um so richtiger ist es, dass jetzt

nicht nur Europa sondern auch

die Menschen hier vor Ort mit der

Tatsache konfrontiert werden, dass

unser Landstrich auf die kulturelle

Landkarte gehört. Auch dafür

haben wir uns meinplaner ausgedacht:

Als intelligenten digitalen

Begleiter, mit dem man nach

individuellen Wünschen in das

kulturelle Leben eintauchen kann

und auch schon mal gern übersehene

Kleinode entdeckt. So sind

wir am 24. Dezember 2023 mit

einer Beta-Version gestartet - yeah

der Geburtstag naht. Und seit Juni

2024 ist meinplaner als App im

Store. Hinter uns liegen also aufregende

Monate, die uns stolz aber

auch demütig machen. Stolz, weil

unser Konzept aufgeht und unsere

Nutzerzahlen täglich steigen. Demütig,

weil so ein Projekt

natürlich allerhand Hürden

bereit hält, auch wenn es

inzwischen weniger sind als

zum Start.

Und so heißt unsere Mission

auch 2025: Willkommen im

real life. Schaut nicht anderen

in den sozialen Medien

beim Leben zu, sondern geht

selbst raus. Es gibt so viel zu

erleben, also klickt bei uns

rein und macht mehr aus

eurer Freizeit.


Deine

Freizeit-, Gastro-

& Eventplattform

Genusswelt

Besser geht immer - und so gönnen wir uns

und euch zum ersten Geburtstag von meinplaner

einen digitalen Gastroführer. Wo

man lecker Essen gehen kann, eine feine

Kaffeespezialität oder ein grandioses Eis

bekommt, gerade Brunch ist oder die Bar

noch offen - lässt sich schon immer bei uns

rauskriegen. Aber jetzt gibt es extra für den

Genuss eine eigene meinplaner-Welt. So

habt ihr mit wenigen Klicks den kompletten

Überblick: Regionale Küche oder international?

Frühstück oder Teepause? Imbiss oder

3-Gänge-Menü? Kochevent oder Kneipenabend

mit Live-Musik? Stöbert

mal durch - es gibt immer ein

neues kulinarisches Kleinod in

der Region zu entdecken.


Zahlenwelt

meinplaner weiß, was in der Region los ist. Und das ist allerhand.

Unser Netzwerk wächst zusehends und es erstaunt uns selbst, was

in unserer Gegend so alles zu erleben ist. Aber abgesehen von unserer

Erlebniswelt, haben wir natürlich auch eine Zahlenwelt.

3.000

3.000

Locations

haben wir derzeit erfasst.

Das ist enorm und es werden

auch täglich mehr.

13.000

über

13.000 Events

sind derzeit eingestellt, um euch

die Entscheidung schwer zu machen:

Was könnten wir heute, morgen,

übermorgen… erleben?

53.000

Termine

haben wir euch 2024 in die Datenbank

gepackt: mit Foto, Beschreibung,

Adresse, Ticketpreis und was

ihr sonst noch an Infos braucht.

Auf wie vielen Events wart ihr?

rund

4.300 km 2

beträgt die Fläche, auf der

unsere Nutzerinnen und Nutzer

ihre Freizeit verbringen. Was wir

inzwischen festgestellt haben:

Es gibt da tatsächlich in jedem

Winkel was zu entdecken.

4.300 km 2 53.000


®

1

1 Hund

wacht in unserem Büro darüber,

dass wir trotz der vollen Terminkalender

nicht durchdrehen.

#d70b52

#d70b52

ist der Farbwert von unserem

lebensfrohen Pink. So steht es im

CI Handbuch.

Hier gehts zur

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Themenwelt

Jeder nutzt meinplaner ein bisschen anders.

Und damit es sich trotzdem für alle

logisch, praktisch und übersichtlich anfühlt,

basteln wir immer nochmal an der

User Experience. So nehmen wir aktuell

die häufigsten Suchanfragen vorweg und

haben unsere Startseite auf alle nützlichen

Infos zur Adventszeit getrimmt. An

welchen Wochenenden öffnen die vielen

kleinen Weihnachtsmärkte der Region?

Wo gibt es spezielle Veranstaltungen

rund um das Brauchtum im Erzgebirge?

Wo erklingt Weihnachtsmusik? Wo tafeln

die Gastronomen spezielle Genüsse

auf? Kann man eine fröhliche Freizeit

auch verschenken? Und natürlich haben

wir auch einen typischen meinplaner

Adventskalender integriert. Nichtsdestotrotz

lässt sich natürlich auch alles an

Programm finden, was nicht mit Lametta

behangen ist. Also schaut mal rein und

lasst euch wie immer inspirieren.

Deine

Freizeit-, Gastro-

& Eventplattform


Chemnitz schreibt

Geschichte(n)

Chemnitz von 1900 bis 2000

Ein Jahrhundert voller Anekdoten, amüsanter

Nebensächlichkeiten, wichtiger Großereignisse,

denkwürdiger Augenblicke, Menschlichkeit

und Gräueltaten. Das etwas andere

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11 0

LIEBE LESERINNEN

b

eginnen wir mit einem Filmtipp.

In den kalten Monaten

ist so ein gemütlicher Kinoabend

auf der Couch schließlich

nicht die schlechteste

Idee. Wer nicht allzu hohe Ansprüche

an die Abendunterhaltung stellt und

trashigen Komödien etwas abgewinnen kann,

sollte seine Streaming-Anbieter nach „Idiocrazy“

durchsuchen. Einer unserer „Guilty

Pleasure“, würde man im Fachjargon sagen.

Die 2006 erschienene US-Komödie zeichnete

damals ein düsteres Bild der Zukunft in den

Vereinigten Staaten: Im Jahr 2505 ist Intelligenz

Mangelware, die Welt wird von Couch-

Potatoes und Marketing-Opfern beherrscht.

Pflanzen werden mit Energydrinks bewässert

und Präsidenten nach Wrestling- und

Pornokarrieren gewählt. Während des diesjährigen

Wahlkampfes in den USA fühlten

wir uns ein ums andere Mal an diesen Film

erinnert. Ein Film, der so herrlich absurd ist

– wäre er nicht so schrecklich nah an der heutigen

Realität. Wir wollen nicht urteilen, die

Mehrheit der US-Amerikaner wollte einen –

wie sagen wir es wertfrei? – polarisierenden

Menschen an der Spitze. Die einen nennen

ihn egozentrisch, unkalkulierbar, rassistisch,

frauenfeindlich, respektlos, populistisch, einen

notorischen Lügner… andere sehen einen

resilienten, selbstbewussten Typen mit PR-

Geschick. Wie auch immer. Angesichts der

Unberechenbarkeit eines Mannes, der Auto-

UND LIEBE LESER

kraten und Diktatoren geradezu anhimmelt,

sind wir Europäer gut beraten, uns endlich in

Einigkeit zu üben. Nie hat sich europäische

Verbundenheit zwingender angefühlt als

nach dieser Wahl. Was das Ganze eigentlich

mit Chemnitz zu tun hat? Sehr viel! Denn was

auf politischer Ebene oft schwer zu erreichen

scheint, zeigt sich in Chemnitz auf kultureller

Ebene von seiner besten Seite. Die Stadt, die

2025 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“

tragen wird, ist ein Symbol dafür, wie Vielfalt

und Gemeinsamkeit in Europa gelebt werden

können. Chemnitz2025 schlägt mit seinem

Programm eine Brücke zwischen Vergangenheit

und Zukunft. Dabei geht es nicht nur um

den Stolz auf das eigene Erbe, sondern auch

darum, wie Kunst und Kultur gesellschaftliche

Herausforderungen aufgreifen, reflektieren

und uns zu einem geeinteren Europa

inspirieren können. Während in „Idiocracy“

Verstand, Kreativität und Weitsicht auf der

Strecke bleiben, zeigt die Kulturhauptstadt

Europas im Jahr 2025, wie sie zu den stärksten

Ressourcen einer Gemeinschaft werden.

Schauen wir also nach Chemnitz statt uns

über den Wahnsinn in der Welt aufzuregen

– auf eine Stadt, die den europäischen Geist

feiert und daran erinnert, was möglich ist,

wenn Menschen zusammenkommen, um

eine gemeinsame Vision zu verwirklichen. In

dieser Ausgabe machen wir einmal eine Ausnahme

und fokussieren uns fast ausschließlich

auf dieses eine Thema – weil es eben so

unglaublich groß und wichtig ist. Für unsere

Stadt. Für unseren Horizont.

Die Redaktion

WAS SONST NOCH

DIESEN MONAT LÄUFT

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GASTRONOMIE

KOMPETENZ

IN CHEMNITZ

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SPLENDID WER?

SPLENDID DRINKS!

Noch nie gehört? Aber sicherlich schon

gesehen. Denn die LKW mit dem Tropfen

sind täglich in Chemnitz und dem

Umland für die regionale Gastronomie

und den Einzelhandel im Einsatz. Der

Logistiker beliefert Restaurants, Hotels,

Bars und Clubs mit dem Besten, was die

Getränkebranche zu bieten hat.

Fotos: TD Media/https://td-media.eu/#about

Die Erfolgsgeschichte von Splendid

Drinks begann im Jahr 2014 mit der

Gründung des Unternehmens in Luxemburg.

Mit der Vermarktung und

dem Vertrieb von alkoholfreien Getränken und

dem Energy Drink 28 BLACK konnte sich Splendid

Drinks schon bald einen Namen machen und

expandierte erfolgreich in den internationalen

Getränkefachgroßhandel (GFGH).

Weitere Zukäufe von Getränkelogistikern in

Nord- und Mitteldeutschland folgten. Mit der

mehrheitlichen Beteiligung an der Getränke Pfeifer

Holding GmbH gelang Splendid Drinks 2018

auch der Einstieg in die Region Chemnitz. Die

Corona-Jahre nutzte das Unternehmen intensiv,

um eine leistungsfähige Struktur zu schaffen und

das Liefernetzwerk kontinuierlich auszubauen.

Die Einführung innovativer Softwarelösungen

und die Verzahnung von Prozessen haben dazu

beigetragen, dass sich Splendid Drinks als eines

der führenden Unternehmen der Getränkebranche

etablieren konnte.

Heute ist Splendid Drinks mit 10 Standorten in

ganz Deutschland vertreten. Das Headquarter

befindet sich in Grüna. Hier sind mehr als 220

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gewerblichen

Bereich und der Verwaltung beschäftigt.

Der Dienstleistungsfokus liegt klar auf der Partnerschaft

zu regionalen Gastronomen, die vom

breiten Sortiment und der hochwertigen Bera-

tung profitieren. Digitale Bestellmöglichkeiten

vereinfachen Kommunikations- und Beschaffungsprozesse

und reduzieren den Aufwand auf

Kundenseite.

Egal ob Club, Hotel, oder Sternerestaurant - der

Getränkelogistiker ist ein Partner, der die Sprache

der Gastronomen spricht.

Mit hoher Fachexpertise berät Splendid Drinks

bei der Zusammenstellung der Artikelauswahl

und Serviceangebote passend zum individuellen

Objekt. Als Zusammenschluss aus traditionsreichen

Unternehmen der Getränkebranche und

verwurzelt in der Region Chemnitz kennt das Unternehmen

die Entwicklungen der Gastronomie

und die Herausforderungen, die seine Kunden

beschäftigen. Gerade deswegen richtet Splendid

Drinks in den letzten Jahren seine Strategie

immer mehr auf die regionale Gastronomie aus,

um als verlässlicher Begleiter gemeinsam mit den

Kunden eine erfolgreiche Zukunft zu sichern.

Doch die Organisation umfasst nicht nur den

B2B-Bereich der Getränkebranche. Zusätzlich

gehören zum Unternehmensverbund auch über

70 Einzelhandelsfilialen der Getränkewelt, die

vor allem in Sachsen, Thüringen und Sachsen-

Anhalt zu finden sind.

Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet

Splendid Drinks eine wertebasierende Unternehmenskultur,

weitreichende Karrierechancen

und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Wer

auf der Suche nach einem dynamischen und

spannenden Arbeitsplatz in der Region Chemnitz

ist, sollte einen Blick auf die Splendid Drinks

Karriereseite werfen.


18 38

Freiwillige vor

Kunst trifft Region

Er ist einer der zentralen Projekte der Kulturhauptstadt,

genauer gesagt, der ganzen

Kulturregion: Der Kunst- und Skulpturenweg

„Purple Path“ verbindet Kunstwerke, die identitätsstiftende

Momente widerspiegeln, und

lädt die Menschen ein, ihre eigene Geschichte

zu entdecken. Wir sprachen mit Kurator Alexander

Ochs, der mit internationalen Künstlern

beeindruckende Werke in der Region etabliert

hat. Mehr als 60 sollen es am Ende sein. Nur

die Frage nach der Erreichbarkeit bleibt. Das

Thema Mobilität beleuchten wir aber in einem

anderen Artikel dieses Magazins.

Engagierte Volunteers spielen eine zentrale

Rolle bei der Gestaltung des Kulturhauptstadtjahres.

Als freiwillige Helfer unterstützen

sie bei der Organisation von Veranstaltungen,

vermitteln Informationen und tragen

dazu bei, die kulturelle Vielfalt der Stadt für

Gäste und Einheimische erlebbar zu machen.

Drei von ihnen geben im Gespräch mit dem

Stadtstreicher einen Einblick in ihre Erfahrungen

und Wünsche. Neue Freiwillige sind

übrigens weiterhin herzlich willkommen, sich

aktiv einzubringen und gemeinsam dieses für

Chemnitz historische Jahr

zu gestalten.

22

Erster Blick

ins Verborgene

„C the Unseen“ – das Motto der Kulturhauptstadt

passte Ende Oktober wie die sinnbildliche

Faust aufs Auge. Keine Frage, die Atmosphäre

war schon ziemlich international als die

Kulturhauptstadt zum Programmlaunch in die

Hartmannfabrik einlud. Dabei machten wir uns

gleich doppelt ein Bild. Erstens von dem, was

uns 2025 erwartet. Zweitens versuchten wir

(nicht ganz neutralen) Chemnitzer Journalisten,

die Gesichter der Kolleginnen und Kollegen von

außerhalb zu lesen. Es war in vielerlei Hinsicht

spannend. Wir stellen einige Highlights vor, die

uns im Kulturhauptstadtjahr erwarten.

Fotos: Ernesto Uhlmann, Johannes Richter (2)

IMPRESSUM

Anschrift:

Stadtstreicher GmbH, Hohe

Straße 37, 09112 Chemnitz, Tel.:

0371-383800,

E-Mail: info@stadtstreicher.de

www.stadtstreicher.de,

www.facebook.com/

StadtstreicherChemnitz,

Instagram:

@stadtstreicher_chemnitz

ISSN: 0940-149

Herausgeber

& Geschäftsleitung:

Markus Wolf

Redaktion: Rico Hinkel-Schollbach

Autoren dieser Ausgabe:

Steffi Hofmann, Ramona Bothe-

Christl, Sarah Hofmann, Eske

Bockelmann, Hans Brinkmann,

Jenny Zichner

Fotografen: Rico Hinkel-Schollbach,

Andreas Seidel, Archiv,

Agenturen, Freepik

Titel: Philipp Gladsome

Controlling/Verkauf:

Denise Frake

Anzeigen und Promotion:

Nico Bazan (0371) 3838080

Jana Schollbach (0175) 7606522

Layout: Stadtstreicher GmbH

Vertrieb: Das Heft gibt es im

Jahresabo für 10 EURO.

Programminformationen werden

online kostenlos abgedruckt. Eine

Gewähr für die Richtigkeit der

Angaben kann nicht übernommen

werden. Urheberrechte für Beiträge,

Fotografien, Zeichnungen

und Anzeigenentwürfe bleiben

beim Verlag bzw. bei den Autoren.

Für unverlangt eingesandte

Manuskripte und Vorlagen kann

keine Garantie übernommen

werden. Der Verlag kann

diese abändern. Veranstalter, die

honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung

ihres Programms an

die Stadtstreicher GmbH übergeben,

sind für die Forderungen

des Urhebers selbst verantwortlich.

Leserbriefe, Anzeigen und

namentlich gekennzeichnete

Artikel geben nicht unbedingt die

Meinung der Redaktion wieder.

Für alle Verlosungen ist der

Rechtsweg ausgeschlossen.

Verantwortlich für Redaktionellen

Inhalt: V.i.S.d.P.:

Der Herausgeber

Namentlich gezeichnete Artikel:

Redakteure dieser Ausgabe

Redaktionsschluss dieser

Ausgabe: 28.11.2024

Nächster Anzeigen- und Redaktionsschluss:

15.02.2025

Anschrift aller Verantwortlichen

ist die Verlagsanschrift.


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Zurück zur

klassischen Klarheit

Unser „Konzertmeister“ Eske Bockelmann ist

besorgt: Aktuelle Inszenierungen am Chemnitzer

Opernhaus werden den klassischen

Werken in seinen Augen nicht gerecht. Er

nimmt uns mit und beleuchtet die Herausforderungen,

die durch moderne Regieansätze

entstehen. Dabei fordert er eine Rückbesinnung

auf die Kraft und Schönheit der klassischen

Werke. Anstatt mit unklaren Konzepten

zu arbeiten, plädiert er für eine zurückhaltende,

authentische Interpretation, die das Werk

und die Musik in den Vordergrund stellt – wie

es bei „Schwanensee“ erfolgreich gelingt.

Zwischen Erz

und Kunst

Fotos: Rico Hinkel-Schollbach, Nasser Hashemi, Smac

Süßer Gruß

aus Österreich

Auch für unser aktuelles Rezept blicken wir

über den Tellerrand, rüber ins europäische

Ausland. Ganz so weit müssen wir aber gar

nicht. Es geht nach Österreich, wo der Kaiserschmarrn

im 19. Jahrhundert das erste Mal

zubereitet wurde und wenig später seinen Siegeszug

rund um die Welt antrat. Die Süßspeise

ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie auch

Kulinarik Länder und Kulturen verbinden

kann. Denn nicht selten gewinnen wir über

die kulinarischen Besonderheiten anderer

Kulturen ein besseres Verständnis für deren

Traditionen und Werte.

Hans Brinkmann hat stets ein Auge auf die Ausstellungen

hiesiger Kulturinstitutionen. Diesmal

war er für uns im Staatlichen Museum für

Archäologie Chemnitz, wo aktuell die facettenreiche

Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge

beleuchtet wird. Die Ausstellung zeigt nicht nur

historische Entwicklungen, sondern auch die

tiefe Verbindung des Bergbaus zur regionalen

Kulturgeschichte. In den Kunstsammlungen am

Theaterplatz begegnen sich derweil die Werke

von Erich Heckel und Yvon Chabrowski in zwei

faszinierenden Ausstellungen.

Intro Seite 11

Impressum Seite 14

Veranstaltungstipps Seite 54

Stadtpflaster Seite 62


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KANN

KUNST?

Quer durch die Kulturhauptstadtregion führt der Purple

Path. Kurator Alexander Ochs hat ihn als eine Art Pilgerweg

konzipiert – für die Selbstfindung vor Ort und die Erleuchtung

von Kulturreisenden.

Text: Jenny Zichner

Eine außergewöhnliche Reisegruppe Reich, Uli Aigner, Donata Wenders… es geht quer

macht sich im September 2020 auf durch Freiberg, nach Mittweida und Augustusburg,

nach Annaberg, Schneeberg, Aue und Bad

den Weg. Zehn Leute etwa. Künstlerinnen

und Künstler, eingeladen Schlema, Limbach-Oberfrohna und nach Oelsnitz.

Überall treffen sie Menschen, die die Chem-

von Alexander Ochs. Der gebürtige

Franke hatte sich da schon längst in das Erzgebirge

nitzer Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt

verliebt, die Region bereist und studiert, den Europas 2025 gemeinsam mit der Region unternitzer

einen oder anderen Bürgermeister kennengelernt, stützen. Mehr noch, sie lassen Ochs’ begeisterte

allen voran Bernd Birkigt aus Oelsnitz. Nächster Erzählungen von einer einzigartigen Kulturlandschaft

Schritt: Die Werbetour mit möglichen Protagonisten

lebendig werden. Zwischendurch wird

für sein Projekt: unter ihnen der in Karl- Bernd Birkigt noch eine Videobotschaft für den

Marx-Stadt geborene Andreas Mühe, Benyamin amerikanischen Installationskünstler James Tur-

WAS

rell aufnehmen. Eine Arbeit von ihm in Oelsnitz

– warum nicht? Wenn Chemnitz und die umliegenden

Gemeinden den Titel nach Sachsen holen,

wird alles möglich.

Heute sagt Alexander Ochs: „Der Titel war eine

wunderbare Möglichkeit, etwas zu schaffen, was

sonst nicht denkbar gewesen wäre. Allein die stetige

Unterstützung des Freistaates hat ungemein

geholfen.“ Und er sagt auch: „Ich habe das Projekt

von Anfang an größer gedacht.“

Am 2. März 2020 sei er vom Chemnitzer Bewerbungsteam

gefragt worden, ob er ein Kunstprojekt

für die Region entwickeln und kuratieren könnte.

Bis dato war Ochs als Galerist in Peking und Berlin

zu Hause, hat schon viele Ausstellungen in Museen

kuratiert, vielfach auch in Kirchen. Nun also im

öffentlichen Raum. „Mitte März war dann Corona-Lockdown.

Ich hatte viel Zeit, um zu lesen, Videos

zu schauen, die Region im Netz zu studieren.“

Von einer Predigt über politische Reden bis hin

zu historischen Dokumenten und Filmen im mdr

sei alles dabei gewesen. Seine Berliner Nachbarin

mit amerikanischen Wurzeln habe ihm dann noch

Bergmänner und Engel in die Wohnung gestellt –

eine kleine Sammlung erzgebirgische Volkskunst

von ihrem verstorbenen Mann. Am Ende habe das

Narrativ gestanden: Alles kommt vom Berg her.

Aber solch eine Erzählung funktioniert natürlich

nicht ohne die Bergstädte – und die waren anfangs

nicht dabei in der Bewerbung zur europäischen

Kulturhauptstadt. Der Radius wurde also größer.

Viel Überzeugungskraft habe das nicht erfordert,

sagt Ochs. „Erfolg ist ein gutes Mittel, um Freunde

zu finden – und die künstlerische Dimension war

da“, schmunzelt er und weiß heute, dass er nie zu

viel versprochen hat: „Wir trauen uns zu, anhand

der Kunstwerke, ein internationales Publikum anzuziehen.

Das sind Leute, die zur documenta nach

Kassel fahren, zur Biennale nach Venedig – und

die werden hier her kommen, für zwei oder drei

Tage, um die Region zu bereisen.“

Noch ist nicht ganz klar, auf welchen Routen und

mit welchen Fortbewegungsmitteln die Gäste auf

Erkundungstour gehen sollen, aber neben einem

25-Euro-Ticket für drei Tage, das die Citybahn

anbietet, seien Wanderkarten und Fahrrad-Verleihe

in Planung. Fakt ist: Menschen, die aus Regionen

kommen, wo es einen Fernverkehrsanschluss

gibt – also irgendwo aus Deutschland, nur

nicht aus Chemnitz und dem Erzgebirge – reisen

doch häufiger mit der Bahn. Irgendeine Lösung

jenseits des Individualverkehrs muss es also noch

geben. Und zwar möglichst bald. Denn vom 11. bis


13. April 2025 ist die große Eröffnung des Purple

Path geplant – auch wenn dann noch nicht alle

Kunstwerke zu sehen sein werden.

Doch was heißt schon alle? In Marienberg war

ein Kunstwerk geplant, das scheiterte an der Unvereinbarkeit

von Stadtratsmeinung und künstlerischem

Ansatz. In Chemnitz war keines geplant

und wird nun doch eins stehen. Auch Werke aus

dem hiesigen Bestand wie Skulpturen von Morgner

oder Belz werden ans Licht geholt. Am Ende

sollen mehr als 60 Werke zu sehen sein, der größ-

Wenn er erzählt, dass in Thalheim geplant ist, an

Friedrich Kunaths „Include me out“ einen neuen

Trauort zu schaffen und Heiraten unter freiem

Himmel am Purple Path anzubieten oder dass das

Dorfmuseum Gahlenz seit der Einweihung von

Gregor Gaidas „Polygonalem Pferd“ ein Besucherplus

verzeichnet – dann macht er auch keinen

Hehl mehr daraus, dass ihn die Arbeit der letzten

viereinhalb Jahre durchaus stolz macht. Längst

habe die Kunst schon Gemeinschaft geschaffen. In

Jahnsdorf, so beschreibt er, sei Jeppe Hein bereits

2020 in Augustusburg:

Eine Künstlerreise durch die Region

legte Spuren für den Purple Path.

19 8

Fotos: Andreas Seidel, Ernesto Uhlmann

Alexander Ochs hat die Kulturhauptstadt-Region mit Kunst infiziert.

te Teil schon bis zur Eröffnung. Aber weder Zahlen

noch Unwegbarkeiten werden die Strahlkraft

des Purple Path beeinflussen. Es wird allein das

Verhältnis der Menschen zu „ihrem“ Kunstwerk

sein. „Die Kunstwerke berühren und lassen sich

berühren“, sagt der Kurator. Jedes einzelne erzählt

eine Geschichte, verfolgt identitätsstiftende

Momente. „Die Region hat eine so reiche und erfolgreiche

Historie. Aber für viele geht der Blick

nur zurück auf die DDR-Jahre, auf Verwerfungen

und Probleme der Nachwendezeit. Da schwingt

schnell Gram und Wut mit. Doch die Kunst kann

heilen. Wie eine Akupunkturnadel trifft sie den

Schmerzpunkt und lindert“, sagt Ochs in einer

Mischung aus Überzeugung und Hoffnung.

ein Begriff gewesen, bevor das Kunstwerk stand.

„Sie haben im Vorfeld das Studio des dänischen

Künstlers angefragt, um das von ihm entwickelte

partizipative Kunstprojekt ,Breath with me‘ in

den Ort zu holen und den künstlerischen Ansatz

von Hein im wahrsten Wortsinn atmen zu können.

Das fanden die künstlerischen Mitarbeiter Heins

so klasse, dass sie das für Jahnsdorf kostenfrei ermöglicht

haben.“

Mit jedem Kunstwerk tritt eine neue Seite der

Region hervor: ein längst übersehener Schatz

der Vergangenheit, ein vergessener Aspekt – Ungesehenes.

So erinnern Carl Emanuel Wolffs

„Wildschweine“ an eine Legende, nach der die

Tiere vor rund 800 Jahren dazu beitrugen, dass in

Ehrenfriedersdorf erstmals Zinn gefunden wurde,

einfach weil ihr Feld nach dem Schlammbad

mineralisch schimmerte. In Schneeberg erzählt

Sean Scullys „Coin Stack 2“ vom erfolgreichen

Arbeitskampf der Bergleute von 1496 und 1498:

Sie verhinderten Lohnkürzungen und können

sich womöglich den ersten Arbeiterstreik der frühen

Neuzeit auf die Fahne schreiben. In Seiffen

schafft Alice Aycocks „Twister Again“ einen Verweis

auf die Kreativität der Bergleute im 18. Jahrhundert,

als die Erzvorkommen erschöpft und die

wasserbetriebenen Pochwerke stillstanden. Die

Wasserkraft anders nutzend, erfanden sie das

Reifendrechseln, was ihnen jahrhundertelang ihr

Einkommen sicherte. In Hainichen, der Heimat

von Christian Fürchtegott Gellert, dem Dichter

der Aufklärung und von Friedrich Gottlob Keller,

dem Erfinder des Holzschliffpapiers, auf dem

noch heute Zeitungen gedruckt werden, zeigt Stijn

Ank „Endless Column“ die Bedeutung des Werkstoffs

Papier für die Stadt und für die Entwicklung

der bürgerlichen Gesellschaft in Europa,

die durch Bildung und Information ihren selbstbewussten

Aufstieg meisterte. Und in Lößnitz

stehen Uli Aigners „One Million Items 3501 und

3502“ für die Geschichte der Kaolin-Förderung

im Erzgebirge. Die Funde des Grundstoffs für die

Porzellanherstellung ermöglichten die Meissener

Porzellan-Manufaktur und damit überhaupt das


Inspiriert von den Bänken im New Yorker Central

Park und aus seiner Auseinandersetzung mit Themen

wie „Nähe und Distanz“ entwickelte Jeppe Hein

eine Serie von Skulpturen. Für Jahnsdorf schuf er

die „Modified Social Bench for Jahnsdorf #1“.

Foto: Ernesto Uhlmann

„Polygonales Pferd II“ von Gregor Gaida in Oederan:

Ein ehemaliger Pferde-Göpel in Gahlenz wird zur räumlichen

Referenz für die Arbeit Gaidas, die eine ambivalente

Situation zwischen Kraft und Hilflosigkeit ausführt.

Foto: Ernesto Uhlmann

„Coin Stack 2“ von Sean Scully in Schneeberg: Die Skulptur

assoziiert unter anderem die legendäre Geschichte der erfolgreichen

Arbeitskämpfe der Schneeberger Bergleute in den

Jahren 1496 und 1498. Foto: Johannes Richter

„Twister Again“ von Alice Aycock in Seiffen: Die Skulptur erinnert an die Erfindung des Reifendrechselns Ende des

18. Jahrhunderts und mit ihren herumwirbelnden Holzspänen an die Energie dieses alten Handwerks.

Foto: Ernesto Uhlmann

Die Skulptur „Include Me Out“ von Friedrich Kunath in Thalheim

symbolisiert gleich mehrere Themenfelder: soziale und gesellschaftliche

Urängste, nachhaltige Forstwirtschaft und menschengemachte

Klimakatastrophe. Foto: Ernesto Uhlmann

erste europäische Porzellan. Die Liste ließe sich

vielfach fortsetzen, so viele Facetten der Region

sind bislang kaum hervorgetreten. Doch nun haben

sie Plätze der Erzählung.

Und während die Menschen vor Ort so langsam

realisieren, dass ihre Gemeinden zunehmend in

der Kulturberichterstattung oder auf den Social

Media Kanälen international bekannter Künstlerinnen

und Künstler auftauchen, denkt Alexander

Ochs schon weiter: „Nachdem wir geklärt haben,

wie wir die einzelnen Standorte angebunden bekommen,

müssen wir die nationale und weltweite

Vermarktung forcieren.“ Da kann die mediale

Beachtung 2025 ein Anfang sein, aber um den

Purple Path weit über das Kulturhauptstadtjahr

hinaus zur Marke zu machen, wird noch einmal

ein Kraftakt nötig.

Zumindest hat das Corporate Design schon eine

Farbe: Lila. Da kommt man im Erzgebirge allerdings

schnell auf die falsche Fährte. Für Ochs

steht das Violett vielmehr für liturgische Feste, für

die Besinnung, für den Advent und die Passion.

Der Purple Path als Pilgerweg gedacht, auf dem


21 0

„Wildschweine“ von

Carl Emanuel Wolff

in Ehrenfriedersdorf:

Die drei Bronzeskulpturen

entstanden in Anlehnung an

die Legende, dass vor rund

800 Jahren Wildschweine

Zinnstein entdeckten. Das Mineral

schimmerte nach einem

Schlammbad in ihrem Fell.

Foto: Daniel Dost

„Endless Column“ von Stijn Ank

in Hainichen: Ein Sinnbild für

die Bedeutung des Mediums

und Werkstoffes Papier für

Hainichen und Europa. Die

säulenartige Struktur erinnert

an einen großen Stapel übereinandergelegter

Papierblätter.

Foto: Ernesto Uhlmann

„One Million Item 3501 und 3502“ von Uli Aigner in Lößnitz:

Das übermenschlich große Gefäß aus Porzellan erinnert an den

Kaolinfund in der Region, den Grundstoff des „weißen Goldes“

Porzellan. Foto: Ernesto Uhlmann

womöglich auch die Region wieder mehr zu sich

selbst findet. Zu ihrer langen stolzen Geschichte,

die weit über gelebte Tradition hinaus geht.

Und die nun Kunstinteressierte anziehen wird.

Auch, weil Bernd Birkigts Videobotschaft ankam.

James Turell, dem Barack Obama einst die National

Medal of Arts verlieh, wird Lichtkunst nach

Oelsnitz bringen. „Als Höhepunkt und vorübergehender

Abschluss des Projekts im Sommer 2025“,

sagt Ochs und schmunzelt. Gemeinsam mit seiner

Frau ist er im letzten Jahr nach Chemnitz gezogen

und plant schon weiter.

Scannt den QR-Code und

findet alle Kunstwerke des

Purple Path in der Region.


DREI VON

Das Freiwilligenteam

der Kulturhauptstadt

Text: Ramona Bothe-Christl

600

Sie wollen nicht nur zuschauen, sondern

mittendrin sein. Sie sind als sogenannte

Volunteers Teil des großen

Freiwilligenteams der Kulturhauptstadt

und begleiten, erklären, werben,

helfen beim Auf- und Abbau und lernen jede

Menge Menschen kennen. Drei von den bis jetzt

rund 600 stellen wir einmal näher vor.

Er kehrte zurück:

Karl-Heinz Fibusch (73)

Der Film „Ein kleines Stück vom Kuchen“ im

Metropol-Kino war mit rund 100 Besuchern gut

besucht. Die Veranstaltung der Filmreihe „Fokus

2025: Generationen“ von Chemnitz 2025 richtete

sich an die reifere Generation. Nach dem Film

konnte sich das Publikum noch mit Mitgliedern

des Freiwilligenteams unterhalten. Bei jeder Kulturhauptstadt-Veranstaltung

sind einige vor Ort.

Sie informieren Interessierte über künftige Veranstaltungen

und versuchen Fragen bezüglich

des Kulturhauptstadtjahres zu beantworten. Für

alle Besucher gut sichtbar, tragen sie ein strahlend

blaues T-Shirt mit dem Aufdruck des Logos

von 2025 oder eine Jacke mit einem entsprechenden

Logo. An diesem Vormittag fast ununterbrochen

im Gespräch war ein hochgewachsener,

schlanker Herr. Seine sympathische und aufgeschlossene

Art macht es den Besuchern leicht ihn

anzusprechen. Karl-Heinz Fibusch ist 73 Jahre

jung und sieht derzeit seine Wohnung sehr selten.

Denn in seinem Leben ist viel los, sehr viel.

Seit Dezember 2023 gehört er zum Freiwilligenteam.

Der Feuerwehrmann mit dem Titel

„Hauptmann-Inspektor“ zog in den 1970er Jahren

aus dem damaligen Karl-Marx-Stadt des Berufs

wegen um. Viele Jahre arbeitete er in Landkreisen,

zuletzt vor seinem Renteneintritt, war er

in der Stadtverwaltung Mittweida angestellt und

wohnte auf dem Land. „Aber da war ja nicht viel

los“, nannte er als Grund dafür, dass er vor einem

Jahr zurück in seine Heimatstadt zog. Da hörte er

von der Möglichkeit als Freiwilliger für die Kulturhauptstadt

aktiv zu werden. „Ich war 60 Jahre

lang in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv“, sagt

er – so ganz nebenbei ist er es noch – und wahrscheinlich

liegt ihm Ehrenamt im Blut. Außerdem

sei er sehr kulturinteressiert. Bisher hat sich sein

neues Engagement ausgezahlt. Denn in Sachen

Kultur hat er inzwischen so viel erlebt, dass die

Geschichten nur so aus ihm heraussprudeln. Er

hat Location wie das Lokomov und das Weltecho

kennen und schätzen gelernt, weil er die Musik,

die dort gespielt wird, mag. Er schwärmt von

Ausstellungen, die er so wahrscheinlich nie besucht

hätte, wie die Begehungen in diesem Jahr

in der ehemaligen Albrecht-Dürer- bzw. Charlottenschule.

Wenn sich ihm die Ausstellungsobjekte

nicht erschlossen, sprach er mit den Künstlern

darüber, tauchte in ihre Welt ein. Darauf freut

er sich auch im Kulturhauptstadtjahr, denn zahlreiche

spannende Ausstellung mit teilweise unbekannten

Künstlern stehen im Programm. Die

Veranstaltung der Programmvorstellung, der

Neujahrsempfang beim Oberbürgermeister und

die Fahrt der Freiwilligen in die Kulturhauptstadt

Europas Tartu 2024 in Rumänien sind

bisher nur einige Höhepunkte seiner Arbeit. Die

besteht häufig auch darin, Vereinen und Institutionen

bei Events zu helfen. „Die haben gar nicht so

viele Leute, um große Veranstaltungen zu leisten“,

sagt der Hauptmann der Feuerwehr. Und so wird

auch mal die Garderobe in Empfang genommen,

beim Auf- und Abbau geholfen oder einfach mit

sauber gemacht. Ein Gewinn ist dieses Ehren-


chend. Und das als eine der Volunteers. Denn so

kommt sie hautnah ran, an die Ereignisse, die

Menschen und die Einzigartigkeit dieses Jahres.

Sie freut sich darauf, Menschen kennenzulernen,

sich selbst einzubringen und einfach eine schöne

Zeit zu haben. Für sie ist Chemnitz eine Stadt mit

einer Kulturlandschaft, die zwar noch viel Raum

hat um etwas zu gestalten, aber gleichzeitig auch

schon ein großes Angebot vorhält. Celestina interessiert

sich für vieles: Oper, Theater, Kino…

„Mein Lieblingskino ist das Campus-Kino“,

schwärmt sie.

Vor ein paar Jahren hat sie an dem Performance-

Projekt „Ein Song für Chemnitz“ teilgenommen.

Sie spricht fließend englisch, ein wenig spanisch

und freut sich auf die Gäste, die sie so begrüßen

kann. Ansonsten liegt ihr Fokus nicht auf speziellen

Veranstaltungen: „Ich bin ja für alles offen,

mal sehen, was sich so ergibt“, schaut sie auf das

Jahr 2025 und gibt noch einen Tipp für alle auf

den Weg mit: „Wenn man etwas erleben, sich einbringen

möchte, findet man in Chemnitz gut seinen

Platz!“

23

ihr sehr am Herzen: Die Junggebliebene

kümmert sich um

2

einen schwererkrankten Waisenjungen

in Chemnitz. Durch

das Kulturhauptstadtprojekt

lernte sie auch viele Spielplätze

kennen. Sie geht mit ihm oft ins

Kino und zu anderen Veranstaltungen

für Heranwachsende. „Als Rentnerin hat

man ja ein bissel Angst, auf der Strecke zu bleiben,

nicht mehr mit allem mitzukommen. Aber

jetzt lerne ich so viel kennen und erlebe so viel“,

freut sie sich. Sie war dabei, als sich Chemnitz auf

Sie hat entdeckt:

Barbara Knorr (69)

amt für Karl-Heinz Fibusch auf jeden Fall. Weil

eben vieles, was er erlebt, nie auf seinem privaten

Veranstaltungsprogramm gelandet wäre. Deshalb

vor allem rät er, sich genau zu informieren,

was alles los ist. Am besten im Internet auf der

Seite von Chemnitz 2025. „Oder man geht in die

Hartmann-Halle, wo die Monatsprogramme immer

ausliegen“, wirbt er und sagt: „Wer sich dafür

interessiert, findet auch was! Es ist eigentlich immer

was los!“

Sie bleibt erstmal:

Celestina Montero Perez (25)

„Chemnitz ist meine Heimatstadt und ich finde es

schön, dass hier etwas so Großes passiert, woran

ich mich beteiligen kann“, fasst Celestina Montero

Perez zusammen. Deshalb hat sich die 25-Jährige

umentschieden. Sie studiert an der TU Chemnitz

Interkulturelle Kommunikation – wie passend –

und wollte gerade für ein paar Jahre woanders

weiterstudieren. „Nun muss ich hierbleiben und

dieses besondere Jahr miterleben“, sagt sie la-

„Ich habe in der Zeitung diesen grauen Keks gesehen

– ich esse so gern Kekse – und dachte mir,

so eine Beton-Platte hat doch jede Stadt“, erzählt

Barbara Knorr von ihrem Einstiegserlebnis.

„Aber ich dachte auch: Meckern kann jeder. Es

geht nicht um die Platte, es geht um viel mehr.“

Und so begann für die heute 69-Jährige Ende

2023 eine besondere Reise, eine kurze Reise von

Hartmannsdorf nach Chemnitz. „Chemnitz war

nie meine Stadt“, gesteht die ehemalige Lehrerin,

obwohl sie in direkter Nachbarschaft der Stadt

wohnt, aber nie weiter als ins Chemnitz-Center

zum Einkaufen kam. Doch diese Aussage gehört

der Geschichte an. Denn statt zu meckern, ging

sie los und wurde zu einer der Volunteers. So

lernte sie den Sonnenberg kennen und schwärmt

davon, auch wenn sie die Schwächen dieses

Stadtteils kennt. „Ich habe mir alle Kulturflächen

angeschaut und ich bin total begeistert!“ Auch

ihren Ehemann konnte sie schon von ihrer Begeisterung

anstecken. Zwar schloss er sich den

Volunteers nicht an, findet es aber toll und akzeptiert,

dass seine Frau mindestens vier- bis fünfmal

die Woche in der Angelegenheit Kulturhauptstadt

2025 unterwegs ist. Er kümmert sich jetzt

allein um den Garten. Noch eine Aufgabe liegt

dem letzten Reisemarkt vorgestellt hat, schwärmt

vom Lichterfest, vom internationalen Festival

„Tanz Moderne Tanz“ und ist einfach begeistert.

„Ich freue mich auf alles, was kommt“ schaut sie

auf das kommende Jahr und wird mit ihrer echten

und liebevollen Begeisterung sicher viele Gäste

und Menschen von hier anstecken. Denn die Kulturhauptstadt

Chemnitz 2025 ist wirklich mehr

als nur ein „Beton-Keks“.

Neue Volunteers sind übrigens immer noch gern

gesehen. Anmelden können sich Interessierte unter

https://chemnitz2025.de/freiwillige/

Fotos: Ramona Bothe-Christl, Johannes Richter (2)


WIE MOBIL

KONNEN GASTE

:

:

DIE KULTUR-

HAUPTSTADT

ERKUNDEN?

Verkehrsbetriebe stocken auf –

andere Angebote sind ausbaufähig

Text: Ramona Bothe-Christl


Zwei Millionen Gäste erwartet die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Umgerechnet

auf die Tage wären es fast 5800 Besucher täglich. Das ist enorm mehr

als gewöhnlich. Und diese Gäste wollen Stadt und Region erkunden, Veranstaltungen

erleben, sich Interventionsflächen anschauen… Wie sie dahin kommen

und wie sie überhaupt ankommen, darüber wurde natürlich nachgedacht.

Was dabei herauskam und worüber man nicht nachgedacht hat…

25 4

Foto: Andreas Seidel

Von Berlin nach

Chemnitz in zwei Stunden

Diese Neuigkeiten gibt es im Bahnfernverkehr:

Im Kulturhauptstadtjahr 2025 kommen

an den Wochenenden zwischen dem 3.

Mai und 5. Oktober (sowie am 18./19. Januar

und am 29./30. November) weitere Fernverkehrszüge

hinzu. Diese verkehren ohne

Zwischenhalt direkt auf der Strecke Ber-

lin–Chemnitz, finanziert durch die Deutsche

Bahn. Die Fahrdauer ist mit nur zwei

Stunden angegeben, weil die Streckenführung

nicht über Dresden führt, sondern über

Elsterwerda-Riesa. Der Verkehrsverbund

Mittelsachsen (VMS) wird im kommenden

Jahr gemeinsam mit seinen Partnern, wie der

Mitteldeutschen Regiobahn (MRB), zahlreiche

zusätzliche Bahnverbindungen anbieten.

Fest steht bereits, dass die Verbindungen von

Chemnitz nach Dresden, Leipzig und Zwickau/Hof

(RE3, RB 30) an ausgewählten Veranstaltungstagen

und -wochenenden mit zusätzlichen

Fahrten und Sitzplätzen verstärkt

werden. Aber auch von und nach Riesa sowie

Elsterwerda wird der Bahnverkehr punktuell

verdichtet. Ebenso fahren zusätzliche Züge

und Busse zwischen Chemnitz und Annaberg-Buchholz,

Olbernhau-Grünthal, Stollberg,

Thalheim, Aue, Oelsnitz/Erzg. und Marienberg

und verbinden somit Chemnitz mit

der Kulturhauptstadtregion.


Direktverbindung zwischen

Chemnitz und Prag

Der RE6 E als Zugverbindung zwischen Chemnitz

und Leipzig wird zusätzlich zum direkt verkehrenden

RE6 bei Großveranstaltungen zum Einsatz

kommen – unter anderem zur Eröffnungsveranstaltung,

dem Kosmos und zum Hut-Festival.

Während über Riesa moderne Elektrotriebzüge

Coradia Continental fahren, kommen auf der Direktstrecke

im Kulturhauptstadtjahr Doppelstockzüge

zum Einsatz und lösen die bisherigen Bahnen

ab. Als weiteres Extra wird der Verkehrsverbund

Mittelsachsen (VMS) voraussichtlich eine Busverbindung

zwischen Chemnitz und Prag anbieten.

Zweimal täglich werden Busse internationale Besucher

aus der „Goldenen Stadt“ in die Kulturhauptstadtregion

und zurück bringen. Angesteuert

werden sowohl der große internationale Flughafen

Prag als auch die U-Bahn- und Straßenbahnhaltestelle

Veleslavin. VMS-Geschäftsführer Matthias

Korda sagt dazu: „Ich bin mir sicher, dass der VMS

und seine Partner, wie die MRB, unsere europäischen

Besucher mit unseren Nahverkehrsangeboten

überzeugen werden.“ Außerdem hofft Korda,

dass diese Chemnitz-Prag-Verbindung über das

Kulturhauptstadtjahr hinweg aufrechterhalten

werden kann.

Neue Willkommenskultur

am Kulturhauptstadt-

Bahnhof

Wer auf dem Hauptbahnhof Chemnitz ankommt

oder wieder abfährt, den soll dort eine „Wohlfühlqualität“

erwarten, wie es die Leiterin des

Bahnhofsmanagement Ute Stuhr formuliert.

„Ihr“ Bahnhof soll die Mobilitätsdrehscheibe

der Kulturhauptstadt werden. Ein neuer beheizter

Wartebereich wird nahe des Infopoints

am Gleis 9/10 eine neue Aufenthaltsqualität

bieten. Der schon vorhandene Wartebereich

werde umgebaut. Leerstehende Geschäfte im

Bahnhof sollen zudem neue Betreiber erhalten.

Ein Leerstand wurde schon beseitigt, dort

begrüßt die Kulturhauptstadt ihre Gäste: „Dieser

neue Infopoint im Hauptbahnhof ist ein visueller

Willkommensgruß für alle, die mit der

Bahn nach Chemnitz kommen“, freut sich Andrea

Pier, Kaufmännische Geschäftsführerin der

Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025

gGmbH. Dort stehen ankommenden Gästen ein

Fotos: Rico Hinkel-Schollbach

bedienbarer Info-Bildschirm und verschiedene

Informationsmaterialien zur ersten Orientierung

in Chemnitz zur Verfügung. Der Infopoint

ist eine Ergänzung zum Besucherzentrum in der

Hartmannfabrik und zur Tourist-Information

am Markt. Ute Stuhr möchte die Ankommenden

auch mit mehr Personal begrüßen und wenn

möglich, auch nicht nur in Deutsch, sondern

mehreren Sprachen, vor allem aber in Englisch.

Diese Mitarbeiter können die Gäste dann schon

mal auf das neue Wegeleitsystem mit 56 neuen

Schildern hinweisen, das Besucher vom Hauptbahnhof

in die Innenstadt und zur Hartmannfabrik

führt.

Das Kulturhauptstadt-

Ticket

Wer nach Chemnitz kommt und sich in Stadt und

Region aufhalten möchte, für den gibt es ab Januar

die Möglichkeit, ein Kulturhauptstadtticket

zu erwerben. Damit können Gäste an drei aufeinanderfolgenden

Tagen für insgesamt 25 Euro

im gesamten Verbundraum unterwegs sein. Für

Gruppen bis zu fünf Personen kostet es 50 Euro.

Das Ticket gibt es digital über die Handy-Ticket-

Systeme und konventionell über Fahrausweisdrucker

beim Fahrpersonal sowie ausgewählte

Service-Center der Verkehrsunternehmen und

in den Kulturhauptstadt-Verkaufsstellen wie

der Hartmannhalle an der Fabrikstraße.

Der Chemnitzer ÖPNV

und seine Strategie 2025

Die Chemnitzer Verkehrs AG (CVAG) wird 2025

zu Großveranstaltungen die Taktungen verkürzen

und mehr Fahrzeuge einsetzen. Informationen

dazu werden jeweils kurz zuvor bekannt

gegeben, teilte das Unternehmen auf Nachfrage

mit. Zusätzlich werde geprüft (Stand: November

2024), in welchem Umfang Ansagen in den

Fahrzeugen auf Englisch angeboten werden

können. Auch die Mitarbeiter des Mobilitätszentrums

im Tietz werden nach Möglichkeit in Englisch

Auskünfte geben und für andere Sprachen

auf digitale Übersetzer zurückgreifen.

Flexible Mobilität im Stadtgebiet

– Fahrrad, E-Scooter

E-Roller und mehr?

Wer mobil sein will, kann sich auch mit dem

E-Scooter des Anbieters „Dott“ Kulturhauptstadtflächen

erschließen oder Veranstaltungen

besuchen. Aber mit einem Leihfahrrad?

Auf den ersten Blick sieht es für ankommende

Gäste nicht so aus. Denn an den Chemnitzer

Bahnhöfen stehen nicht – wie in anderen

Großstädten – Leihfahrräder sofort bereit. Und

dennoch gibt es sie! Seit 2006 bietet der Verein

Chemnitzer Gewölbegänge e.V. mit seiner

Initiative Chemnitzer Stadtfahrrad die Möglichkeit

des Fahrradverleihs an. „Wir haben

80 Fahrräder, zwei Tandems und zwei Anhänger“,

kann Peter Prasatko immerhin stolz

verkünden. Stolz deshalb, weil hier alles ehrenamtlich

abgewickelt wird. Denn Menschen,

die auf dem ersten Arbeitsmarkt aufgrund gesundheitlicher

oder ähnlicher Probleme, keine

Chance mehr bekommen, haben hier eine Aufgabe.

In der Georgstraße 7c stehen die Zweiräder.

Es braucht nur einen Anruf oder eine

Mail und schon kommt jemand, der Verleih

und alle notwendigen Formalitäten abwickelt.

Alle Infos unter chemnitzer-stadtfahrrad.de.

Gern hätte der 79 Jährige Vorstandsvorsitzende

erlebt, dass das Projekt im Kulturhauptstadtjahr

seitens der Stadt oder der Kulturhauptstadt

GmbH unterstützt wird. Aber alle

seine Bemühungen ins Gespräch mit Verantwortlichen

zu kommen seien ins Leere gelaufen.

„Es ist nicht einmal zu Gesprächen gekommen.

Dabei hätte ich mir nur gewünscht, dass


Vor zwei Jahren eingeführt und schon wieder Geschichte:

das E-Roller-Angebot des Versorgers eins.

Foto: Andreas Seidel

man über eine vernünftige Zusammenarbeit

spricht“, beschreibt Prasatko. Selbst nach einer

Veröffentlichung des Problems in der Tageszeitung

wäre niemand auf ihn zugekommen. „Und

es wird auch keine anderen Anbieter geben“,

prophezeit er. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club

(ADFC) bestätigt das. „Bekannt ist,

dass Chemnitz wohl allgemein für die Anbieter

der Leihsysteme ein ‚sich-nur-sehr-schwierigrechnendes

Pflaster‘ ist, weshalb das Angebot

hier in der Stadt eben auch so klein ist“, verlautet

es aus dem Verein. Rund um Chemnitz sieht

das Angebot schon besser aus: Im Erzgebirge

können sich Touristen an verschiedenen Orten

Räder und E-Bikes leihen – so zum Beispiel in

Olbernhau, Marienberg, Oberwiesental, Annaberg-Buchholz

und einigen mehr.

27

Keine E-Roller, wenig

Car-Sharing, mehr Taxen

2022 bot „eins“ eine neue Form der Mobilität in

der Stadt an. Mit dem E-Roller-Sharing wollte

der Energieversorger eine Lücke zwischen

ÖPNV und den E-Scootern schließen. Doch: „Das

E-Roller-Sharing von eins gibt es nicht mehr.

Derzeit ist auch kein anderes E-Mobilitätsangebot

geplant“, so die traurige Mitteilung. Bleibt

noch die Möglichkeit, des Car-Sharings, wobei

„teilAuto“ der einzige Chemnitzer Anbieter ist.

An immerhin mehr als insgesamt 30 Standorten

im Stadtzentrum sowie verschiedenen Stadtteilen

kann man sich für Ausflüge ein Fahrzeug

ausleihen. Auch mit dem Taxi können sich Besucher

bewegen: Gab es in Chemnitz in den letzten

Jahren Probleme zu bestimmten Tageszeiten ein

Taxi zu bekommen, kann Wolfgang Oertel, Vorsitzender

der Taxigenossenschaft Chemnitz, nun

verkünden, dass es einen leichten Anstieg im vergangenen

Jahr gab. „Es sind etwa 25 Fahrzeuge

dazugekommen“, teilt er mit. Inwieweit sich im

Kulturhauptstadtjahr

noch mehr potenzielle

Fahrer dazu entschließen,

sich mit einem

Taxi selbstständig zu

machen, das weiß er

natürlich nicht.

6


AM ENDE IST

ES EINFACH

COOL HIER!

Was ist eigentlich ein Makerhub? Der Stadtstreicher

auf Spurensuche in Chemnitz und Umgebung

Text & Fotos: Rico Hinkel-Schollbach

Früher waren es Marktplätze,

Dorfgasthäuser

oder Gemeinschaftssäle,

die das Herzstück einer

Kommune bildeten. Orte,

an denen sich die Einwohner

austauschten, unterschiedliche

Ansichten verteidigten und manchmal

auch genüsslich stritten. Man lachte

zusammen, tanzte auf Festen, teilte

Hobbys und Traditionen. Solche Begegnungen

schufen den sozialen Kitt,

der Menschen zu einer eingeschworenen

Gemeinschaft formte. Der innere

Zusammenhalt entstand dort, wo Begegnung

möglich war – spontan, ungezwungen

und ehrlich. Heute stellt sich

besonders in kleineren Städten und

Gemeinden immer öfter die Frage: Wo

finden wir diese verbindenden Orte

noch? Oder: Wie können wir sie neu

erschaffen? Einen Ansatz zur Lösung

verfolgt das Programm „Makers, Business

& Arts“, eines der Hauptprojekte

der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

Ziel ist es unter anderem, neue Formen

der Zusammenarbeit zu fördern und

Kreativorte ins Leben zu rufen. Neun

solcher Orte – sogenannte Makerhubs

– sind in den vergangenen Jahren in

der Region entstanden oder werden

im Kulturhauptstadtjahr fertiggestellt.

Diese Plattformen für gemeinsames

Arbeiten, Experimentieren und Lernen

bringen Menschen aus verschiedenen

Bereichen wie Kunst, Handwerk,

Technologie und Design zusammen, um

innovative Ideen umzusetzen, Wissen

auszutauschen und Projekte zu realisieren.

Der Streicher wird die Kreativorte

in den kommenden Monaten aufsuchen

und mit den dortigen Macherinnen

und Machern ins Gespräch kommen.

Für den Auftakt machten wir uns auf

den Weg nach Augustusburg, wo sich

eines der ältesten Gebäude seit geraumer

Zeit zum innovativen Treffpunkt

der Generationen mausert. Im Limbacher

Esche-Museum entsteht derweil

ein Hotspot für textiles Know-how, das

nicht in Vergessenheit geraten soll.


Fotos: Auf weiter Flur e.V.

LEHNGERICHT

AUGUSTUSBURG:

VIEL PLATZ UND

TAUSENDE IDEEN

Wer hat nicht schon einmal den Blick durch ein

Kaleidoskop gewagt? In dieses bunte Durcheinander,

das mit jeder Bewegung eine neue Ordnung

offenbart – voller Potenzial, immer wieder

Einzigartiges entstehen zu lassen. Im Gespräch

mit Jana Gratias drängt sich der Vergleich förmlich

auf. Mit jedem Satz öffnet sich eine neue Tür

zu einer ganz eigenen kleinen Welt: Künstlerresidenzen,

Kinoerlebnisse, Gartenprojekte, Suppen-Samstage,

Quiz-Abende, ein „Rat der kleinen

Leute“… „Die Sichtweise der Kleinen auf die Welt

finde ich immer sehr spannend“, betont Jana Gratias.

Die 38-Jährige besetzt eine von zwei durch

Bund und Land geförderte hauptamtlichen Stellen

im Lehngericht Augustusburg. Noch dazu ist

sie eine Interviewpartnerin wie aus dem Bilderbuch:

„Kaffee gefällig“, fragt sie, bevor es auch

schon aus ihr heraussprudelt. Jede Nachfrage

wäre in diesem Moment überflüssig. Noch ehe

wir den ersten Schluck vom gastfreundschaftlichen

Heißgetränk genießen dürfen, kennen wir

grob die Geschichte des Lehngerichts und des

Trägervereins „auf weiter flur“, dessen Mitglieder

seit 2020 aktiv die Belebung dieses historischen

Ortes vorantreiben. Rund 650 Jahre Geschichte

speichern die Mauern dieses Gebäudes,

das direkt am Aufstieg zum Schloss Augustusburg

die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Je nach Generation

verbinden die Augustusburger und ihre

Gäste ganz unterschiedliche Erinnerungen und

Emotionen mit dem Lehngericht. Zu DDR-Zeiten

vor allem als Gaststätte genutzt, wurde das Gebäude

nach der Wende dem Verfall preisgegeben.

Bis auf die gelegentliche Nutzung des Saals für

Jugendweihen oder Abiballfeiern passierte hier in

30 Nachwendejahren nicht viel. Bis der damalige

Bürgermeister sich der Sache annahm und die

Wiederbelebung des einzigartigen Gebäudes in

die Wege leitete. So finden sich im Haus mittlerweile

zahlreiche Spuren von Veranstaltungen, die

der Verein in den vergangenen fünf Jahren auf die

Beine gestellt hat – Murmelbahnen im Eingangsbereich,

Deko-Elemente, die in gemeinsamen

Bastelaktionen entstanden sind, ein selbstgebauter

Ofen im Gartenbereich, eine ganze Fassade,

die mit Farbbomben verschönert wurde. Ein

wahr gewordener Kindheitstraum! Ein zentrales

„Element der Begegnung“ ist die große Küche

des Hauses, wo der im Sommer 2024 gegründete

„Rat der kleinen Leute“ seine Zukunftsvisionen

kurzerhand auf den Fliesen notieren durfte. Dabei

geht es nicht allein um Forderungen, sondern

vor allem ums Machen – ums Mitmachen. „Vom

Erdbeerfeld bis zur Halloweenparty sind die

6- bis 14-Jährigen angehalten, die Ideen selber

in die Tat umzusetzen. Wir nehmen sie im Vorfeld

natürlich an die Hand, aber in erster Linie

geht es darum, durch Versuch und Irrtum Erfahrungen

zu sammeln. Was hat funktioniert?

Was ist ausbaufähig? Was können wir in Zukunft

besser machen?“, erklärt Jana Gratias. Das Lernen

voneinander sei ein essentieller Bestandteil

des Lehngericht-Konzeptes – egal ob Groß oder

Klein, ob in der Digitalwerkstatt mit 3D-Drucker

und Plotter, in der Küchengruppe oder in den voll

ausgestatteten Werkstätten für Holz- und Textilarbeiten.

Ziel sei es, dass die angebotenen Formate

aus den Ideen der Bevölkerung entstehen und

der Verein das nötige „Backoffice“ übernimmt.

Workshops, Theater, Vorträge und Lesungen

runden das vielseitige Angebot schließlich ab, das

trotz seiner Fülle noch nicht jeden in und um Augustusburg

erreicht. „Wir sind offen für alle, doch

den Schritt zu uns hinein wagen noch zu wenige“,

bedauert Jana Gratias, die ein Problem auch

in den fehlenden Bahn- und ÖPNV-Anbindungen

ausmacht. Umso mehr freut sie sich darüber, dass

das Lehngericht nun zu den neun Makerhubs der

Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 gehört. „Das

steigert die Wahrnehmungsreichweite natürlich

enorm.“ Aber wie wird man eigentlich zum Teil

der Kulturhauptstadt? Die Antwort ist so simpel

wie unspektakulär. „Man bewirbt sich auf

den Aufruf mit seinem Konzept und wird ausgewählt

– so einfach ist das“, lacht Jana Gratias.

Als Makerhub gebe es für Veranstaltungen im

Kulturhauptstadtjahr und das Hauptevent „333

Stunden Werkstatt der Wunder – Kinder entdecken

die Welt des Machens“ (28. Mai bis 10. Juni)

zwar finanzielle Unterstützung, doch den weitaus

größeren Gewinn sieht der Verein in der Vernetzung

untereinander. „Jeder Makerhub hat eine

andere Herangehensweise, andere Strukturen,

ein anderes Datenmanagement – wir können viel

voneinander lernen.“ Und klar, das Label ‚Kulturhauptstadt‘

könne auch Türen öffnen, die ohne

den europäischen Stempel möglicherweise verschlossen

geblieben wären – beispielsweise beim

Einwerben von Drittmitteln. „Wir haben zwar

Einnahmen durch Angebote und Vermietung,

aber wie vieles im kulturellen Bereich hängt auch

unser Haus vom Zuspruch der Förderpolitik ab.“

So hofft Jana Gratias auch

in Zukunft auf die Unterstützung

von Bund und

Land, „denn am Ende ist es

einfach cool hier“, sagt sie

mit leuchtenden Augen.

2 8


ESCHE-LAB:

NEUER UMGANG

MIT TEXTILEM ERBE

Auch bei Virginia Reil ist die Begeisterung für

ihren Beruf in jedem Satz zu hören. Die studierte

Textildesignerin wurde im Crimmitschau

der 80er Jahre geboren, als die Stadt zusammen

mit Meerane und Glauchau noch das

„Textildreieck“ Westsachsens bildete. Zu Hause

war der Industriezweig omnipräsent, ihre Eltern

arbeiteten in der Textilindustrie und in der

Instandhaltung für technologische Ausrüstungen.

Trotzdem entschied sich die heute 40-Jährige

zunächst für eine Offizierslaufbahn bei der

Marine, bevor die Vergangenheit sie einholte,

wie sie sagt. „Ich glaube, es hat viel mit Aufarbeitung

zu tun“, reflektiert Virginia Reil ihren

Entschluss, beruflich noch einmal ganz von

vorne zu beginnen und das textile Erbe einer

ganzen Region zu bewahren. Ein mächtiges

Erbe, schließlich waren es die Spinnereien, die

in Sachsen die ersten Fabriken bauten und so

die Industrialisierung in der Region einleiteten.

Der Wirtschaftszweig florierte bis zur Wende,

dann kam der Strukturwandel und mit ihm das

Ende einer Ära. Nur jeder sechste Beschäftigte

behielt seinen Job in der Branche. „Die weltweite

Konkurrenz auf dem Markt, der Preisdruck

und der fehlende moderne Standard der

Maschinen waren ausschlaggebend für den flächendeckenden

Zusammenbruch der Textilindustrie

in Ostdeutschland“, weiß Virginia Reil.

Dennoch kann sie der DDR-Mentalität bis heute

etwas abgewinnen. „Der damalige Mangel

hatte auch sein Gutes: Die Wertschätzung für

langlebige Textilien war ausgeprägter, Nachhaltigkeit

spielte eine große Rolle. Was kaputt

war, wurde nicht weggeschmissen, sondern repariert.“

Dieses Bewusstsein für Nachhaltigkeit

ist ein Aspekt, der sich im Makerhub „Esche

Lab“ – einer Textilwerkstatt zum Stricken, Sticken

und Konfektionieren – manifestieren soll.

Den passenden Rahmen bildet das Esche-Museum

in Limbach-Oberfrohna, wo eine Sammlung

von Maschinen, Modellen und technischen

Geräten 300 Jahre Textilproduktion abbildet.

Das Esche-Lab sei der erste Schritt zur Beantwortung

der Frage: Wie können wir das textile

Erbe in die Zukunft tragen? Herzstück des

neuen Arbeitsbereichs, der eng mit der Ausstellung

verzahnt werden soll, ist eine „Kniterate“.

Die digitale Strickmaschine wurde von einem

spanischen Startup eigens für den Werkstattbetrieb

entwickelt, um schnelle und einfache

Strickprototypen und Kleinserien fertigen zu

können. „Die Idee hatten wir schon lange auf

Visualisierung: loeserbettels

der Agenda. Die Kulturhauptstadt und das Makerhub-Programm

waren unser Katalysator,

dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen“, sagt

die stellvertretende Museumsleiterin Gabriele

Pabstmann, die bei der Umsetzung vor allem

auf das Prinzip Gemeinschaft setzt: „Unsere

Vision ist eine Community, in der alle voneinander

lernen können. Profis sollen hier genauso

zu Werke gehen wie Menschen, die Spaß daran

haben, zu experimentieren und etwas Neues

auszuprobieren. Das Handwerk über den gemeinsamen

Austausch bewahren und stärken

– das ist unser Ziel.“ Virginia Reil, die sich um

die Feinkonzeption des Projektes kümmert, hat

dabei stets „eines der schönsten Textilmuseen

der Welt“ im Blick: das preisgekrönte Museum

im niederländischen Tilburg. Im dortigen TextilLab

werden auf historischen und modernen

Textilmaschinen Entwürfe von internationalen

Künstlern hergestellt. Diesen Prozess können

Besucher begleiten und den Designern bei der

Arbeit zusehen. „In den Niederlanden haben

die Themen Recycling und Nachhaltigkeit einen

viel höheren Stellenwert und werden auch der

jüngeren Generation besser vermittelt. Es wäre

großartig, wenn wir es mit unseren Möglichkeiten

schaffen, solch ein europaweit begehrtes

TextilLab auch hier in der Region Chemnitz

zu etablieren.“ Dabei setzt das Esche-Lab

unter anderem auch auf eine Kooperation mit

dem Sächsischen Textilforschungsinstitut

(STFI) in Chemnitz. Dessen zukunftsorientierte

Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen

Technische Textilien, Vliesstoffe, textiler

Leichtbau, Recycling, Digitalisierung und Industrie

4.0. Hier könnten Künstler und Designer

im Rahmen von Projekten an komplexeren

Entwürfen arbeiten.

Eröffnet wird das Esche Lab am 19. Januar,

einen Tag nach der offiziellen Kulturhauptstadt-Eröffnung.

Unter der Überschrift „Maschinen

merken sich nichts“ findet zwischen

dem 10. und 16. März zudem eine Springschool

für Studierende, aber auch Interessierte statt.

Hauptevent im Kulturhauptstadtjahr ist das

„Loop-Festival“ vom 22. bis 24. August. Esche-

Museum, Esche-Lab und Esche-Forum laden

dann zum kreativen Austausch, Mitmachen

und Begegnen ein. Geplant sind Workshops,

Netzwerktreffen, Vorträge und ein Textilmarkt.

Weitere Infos:

www.aufweiterflur.org/festspielhaus

www.esche-museum.de


VERANSTALTUNGSTIPPS

baumesse-chemnitz.de

07. bis 09.März 2025

MESSE CHEMNITZ

Tickets an allen EVENTIM-Vorverkaufsstellen und unter www.c3-chemnitz.de

chemnitzer-fruehling.de


DER BLICK VON

:INNEN

FUR GASTE VON

AUSSEN

Wie sich die Chemnitzer

Stadtführer auf

2025 vorbereiten…

und wo es noch hapert

Text & Fotos: Steffi Hofmann

Seit Chemnitz im Oktober 2020 die Zusage für das Kulturhauptstadtjahr

bekommen hat, bereiten sie sich darauf vor. Und häufig

sind sie auch die einzigen Chemnitzer, mit denen auswärtige

Besucher bei einem Kurzbesuch im Rahmen einer Stadtrundfahrt

in Kontakt kommen: die Gästeführer von Chemnitz. „Wir

freuen uns alle schon sehr darauf – auf Veranstaltungen, Trubel und dass

einfach viel los ist“, sagt Karin Meisel, die zu den 20 Gästeführern des

Vereins der Gästeführer Chemnitz und zu denen gehört, die am längsten


33 2

Foto: Stadtstreicher

Fotos: Philipp Köhler

dabei sind. Zur Premiere des „Light our Vision“-Festivals

im vergangenen Jahr hatte sie das

erste Mal das Gefühl: Wow! So ist Kulturhauptstadt!

„Davon will ich mehr“, sagt sie heute euphorisch.

Die Gästeführer starten bereits vor

der offiziellen Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres,

die am 18. Januar über die Bühne gehen

soll, mit einem Sternlauf am 11. Januar 2025.

Dieser soll zu verschiedenen Orten der Stadt

führen und voraussichtlich an der Hartmannfabrik

beginnen.

Die Gästeführer im Verein sind alle selbstständig

unterwegs und planen daher individuelle

Angebote für 2025. Ramona Wagner bietet zum

Beispiel Fahrradtouren zu Interventionsflächen

an, Eberhard Fiebig schlüpft in die Rolle

des Lokomotivkönigs Richard Hartmann und

vermittelt die spannende Historie Hartmanns.

Was alle Gästeführer im Gepäck haben, das sind

Innenstadtrundgänge, Stadtrundfahrten und

Kulturhauptstadt-Radrundgänge und -fahrten.

Auch Führungen im Umland, zum Beispiel zum

Purple Path, soll es geben. „Wir wollen damit einen

guten Überblick über Chemnitz vermitteln“,

so Karin Meisel. Chemnitzer Industriegeschichte,

die Historie der Stadt und die Veränderungen

in den letzten Jahrzehnten sind Themen, die

Karin Meisel immer wieder begeistern können

und die sie mit ihren Gästen teilt. Die gebürtige

Plauenerin hat ihr Herz während der Studienzeit

in Karl-Marx-Stadt verloren. Seit 15 Jahren

arbeitet sie als Gästeführerin und hat mehr als

30 zum Teil sehr unterschiedliche Stadtführungen

entwickelt. Berühmt ist sie zum Beispiel für

ihre „Klugscheißertour“, bei der es stets jede

Menge Aha-Effekte gibt. Genau solche will sie

auch den Gästen der Kulturhauptstadt Chemnitz

servieren. Wer weiß schon, dass das Viadukt

an der Annaberger Straße mit genauso viel

Nieten und Stahl verbaut wurde wie der Pariser

Eiffelturm?

Zudem plant sie 2025 individuelle Touren rund

um den Garagencampus und das Sanierungsgebiet

Zwickauer Straße. Eine idyllische Runde

entlang des Kappelbachs – bis zur Kappler

Drehe inklusive Industriemuseum – darf da

nicht fehlen. „Wer zu mir kommt, hat die Kulturhauptstadt

samt Industriegeschichte an der

Backe“, sagt Karin Meisel und lacht. Was sie

sich wünscht, das sind reibungslose Abläufe

während des Kulturhauptstadtjahres. Sie vergleicht

es gern mit der Chemnitzer Bergparade

im Advent: „Da kommen gefühlt 100.000 Busse

mit Touristen an“, so Meisel. Doch wo sollen die

Chemnitzer Industriegeschichte,

die Historie

der Stadt und die Veränderungen

in den letzten Jahrzehnten

sind Themen, die

Karin Meisel immer wieder

begeistern und die sie mit

ihren Gästen teilt.


Fotos: Philipp Köhler

halten? Es hapert an Parkplätzen für die Reisebusse

und auch an öffentlichen Toiletten für die

Gäste. Am Roten Turm können Busse zum Aussteigen

halten – aber nicht stehen bleiben. „Ich

kann mir aber keine Stellplätze schnitzen. Das

sind Themen, mit denen wir Gästeführer schon

seit Jahren allein gelassen werden“, so Meisel.

Als Optimistin könne sie nur hoffen, dass das

Ganze logistisch 2025 irgendwie zu bewerkstelligen

sei.

Das hofft auch Gästeführerin Grit Linke. Sie ist

ebenfalls lange in der Branche, seit gut 20 Jahren

führt sie kleine und große Interessierte durch

die Stadt. 20 verschiedene Entdecker-Führungen

hat sie dafür im Angebot. Die Kleinsten

können zum Beispiel als Stadtpiraten Chemnitz

entdecken. Dass ihre Stadt 2025 von Touristen

besucht wird, freut sie natürlich. „Davon haben

wir ja sonst wenige“, sagt sie. Sie erinnert an

das Musikfest 2013, das die Stadt mit Massen

an Besuchern füllte – doch nachgehallt habe

davon nichts. Was sie ärgert: „Die Verantwortlichen

der Stadt haben bis jetzt leider nicht vermitteln

können, was Kultur eigentlich ist.“ Man

Grit Linke führt seit gut

20 Jahren kleine und

große Interessierte durch

die Stadt. 20 verschiedene

Entdecker-Führungen

hat sie dafür im Angebot.

hätte die Bürger schon viel früher ins Boot der

Kulturhauptstadt nehmen sollen, indem man

erklärt, wo überall Kultur drin steckt: nämlich

in allem, was der Mensch erschaffen hat. „Das

ganze Thema Kulturhauptstadt ist einfach kein

Selbstläufer“, so Linke.

Sie selbst will sich 2025 vorrangig auf ihre

Kaßberg-Touren konzentrieren und den Brühl

wieder mehr in den Fokus rücken. Zudem lädt

ihr Innenstadtrundgang „Typisch Chemnitz?

Typisch Chemnitz!“ zu alten und neuen Wahrzeichen

der Stadt ein. Grit Linke engagiert sich

auch ehrenamtlich für das Kulturhauptstadtjahr,

zum Beispiel beim Projekt Claxe – der

Chemnitz- Lichtensteiner-Leseachse, die im

November gestartet ist und im kommenden Jahr

mit Lesepaten durch die Region wandern will.

Und da das Kulturhauptstadtjahr auch etwas

mit Musik, speziell mit Tango, Concertina und

Bandoneon, zu tun hat: Grit Linke hat begonnen,

das Instrument Bandoneon zu erlernen. „Damit

ich meinen Gästen 2025 auch dazu fachkundig

etwas sagen kann“, so die Gästeführerin. Bei

der Eröffnungsshow am 18. Januar spielt sie in

einem Bandoneonorchester mit.

Das Alte Flussbad

in Altchemnitz ist

eine der Interventionsflächen

der

Kulturhauptstadt

Europas Chemnitz

2025. Die Fläche

gehört zum Infrastrukturprojekt

„Stadt am Fluss“,

bei dem verschiedene

Fließgewässer

in der Stadt wieder

erlebbar gemacht

werden sollen. Mit

dem Einsatz einer

rund 61 Meter

langen Brücke

wurde 2024

eine Verbindung

zwischen dem

südlichen Teil des

Stadtparks und den

Siedlungsstrukturen

östlich der

Chemnitz hergestellt.


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FREUDEN-

FRUCHTE

FUR ALLE

Die Apfelbaumparade „We Parapom“

wurde abgesägt, nun wird neu gepflanzt

und hoffentlich bald genascht

Text: Ramona Bothe-Christl

Es war das „Flaggschiff“ bei der Bewerbung

um den Kulturhauptstadttitel

Chemnitz 2025.

Das Kunstprojekt „WE PARAPOM!

– Kollektive europäische Parade

der Apfelbäume“ war von der österreichischen

Künstlerin Barbara Holub kuratiert worden.

Dabei sollten quer durch Chemnitz 4.000 Apfelbäume

gepflanzt werden. Doch im Mai 2023

wurde diese Aktion aus verschiedenen Gründen

gestoppt. Warum? Schmidtke erklärte damals,

es habe zu dem Projekt intensive Fragen von

Fachleuten, Verbänden und Bürgern gegeben.

Es sei darum gegangen, warum nur Apfelbäume

gepflanzt würden, warum quer durch die Stadt

und wer sich darum kümmere. Deshalb habe

man sich entschlossen, „dieses Projekt wirklich

neu aufzulegen, indem wir den Menschen das

Sagen geben: Wo sollen Bäume stehen? Was für

Bäume sollen stehen? Wie kann man da teilnehmen?“.

Da „We Parapom“ nicht nur das Anpflanzen

von Bäumen als Aktion an sich zum Inhalt

hatte, sondern dahinter auch viel weitreichendere

Themen standen – wie Fragen des Zusammenlebens,

gemeinsame Werte und Demokratie

– löste sich die Apfelbaumparade geradezu

samtweich im Projekt „Gelebte Nachbarschaft“

auf. Es realisiert Streuobstwiesen und Naschgärten.

Freudenfrüchte für alle sind das Ziel des

Projekts, das von vielen verschiedenen Menschen

gemeinsam in Partnerschaften verwirklicht

und gelebt wird. Die Beteiligten tragen zu

einem klimafreundlichen Chemnitz bei, lernen

voneinander und feiern die diverse Küchenkultur

rund um Äpfel und andere Früchte“, so die

kurze Beschreibung des Vorhabens.

Das Projekt stellt Schulen, Kindertagesstätten

oder auch Kleingartenvereinen in Chemnitz und

in der Kulturhauptstadtregion, die Naschgärten

anlegen möchten, entsprechende Pflanzen zur


Fotos: Johannes Richter (2), Peter Rossner (2), Nathalie Bleyl

37 6

Verfügung. Und was wohl auch besonders wichtig

ist: Es richtet sich insbesondere an die Chemnitzerinnen

und Chemnitzer. Das Projekt lädt

dazu ein, gemeinsam Obstbäume zu pflanzen,

diese Bäume auch gemeinsam zu pflegen und

natürlich irgendwann auch zusammen zu ernten.

Projektleitern Julia Naunin schwärmt geradezu

von dem, was alles geschehen wird und

auch schon geschah: „In den Pflanzperioden im

Frühjahr und Herbst laden wir zu ‚Pflanzfestivals’

ein“, beschreibt sie. „Im Kulturhauptstadtjahr

2025 wird das vom 30. März bis 6. April

und 19. bis 26. Oktober sein.“ Diese Aktivitäten

rund ums Bäume-Pflanzen seien nicht nur für

Hiesige interessant, sondern auch für Gäste der

Kulturhauptstadt, weil sie teilhaben und Neues

erfahren können. Und so auch direkt mit den

Menschen von hier in Kontakt kommen. Derzeit

sind die Pflanzen schmal und klein und werden

ihren Nutzen für Chemnitzer und Touristen in

den kommenden fünf bis zehn Jahren entfalten,

indem sie Früchte liefern, Schatten spenden und

sich um sie herum neue Nachbarschaften gebildet

haben.

Was bis jetzt geschah

Im Frühjahrpflanz-Festival 2024 wurden 149

Sträucher und 81 Bäume in den Boden eingebracht.

Beim Herbstpflanz-Festival Anfang November

zum Thema „Stadt und Wald“ wurden

200 Bäume unterschiedlicher Sorten gepflanzt.

Wie viele Bürger sich beteiligt haben, sei schwer

zu sagen, so Naunin: „Beispielsweise waren bei

der Pflanzung anlässlich der Vorbereitung auf

die 700-Jahr-Feier der Gemeinde Seiffen im

April 2024 rund 500 Personen anwesend, etwa

30 davon haben gezielt Apfelbäume gepflanzt.

Bei der Pflanzung im April 2024 im Chemnitzer

Kleingartenverein ‚Hammerfrieden’ beteiligten

sich etwa 40 Personen aus dem Kleingartenverein,

der Kindertagesstätte ‚Schatzkiste‘ und der

Seniorenresidenz ‚Am Kirschbaum‘.“

Am Rande

Wer in diesem Jahr häufiger in der Innenstadt

unterwegs war, dem sind vielleicht einige

Pflanzkübel aufgefallen – zum Beispiel auf

dem Markt und am Smac. Diese sind jedoch

kein direkter Teil des Projektes „Gelebte Nachbarschaft“.

Die Pressestelle der Stadt Chemnitz

teilte auf Anfrage mit: „Die neuen, mit Zieräpfeln

bepflanzten Pflanzkübel, die die Kübelbepflanzung

in der Innenstadt seit vergangenem

Sommer ergänzen, wurden mit Fördermitteln

und aus dem städtischen Haushalt finanziert.“

Die Pflanzkübel seien aber nicht auf Grundlage

eines Stadtratsbeschluss beschafft, sondern

sind mit dem Kulturhauptstadtprojekt „Gelebte

Nachbarschaft“ assoziiert. Dies verdeutlicht die

Bepflanzung mit Zieräpfeln.


VOM DIGITALEN

LAUFSTEG ZUR

WISMUT-OPER

Die Katze ist aus dem Sack, das Programm zu Chemnitz 2025 ist draußen. Für ein ganzes Jahr wird nun

in Chemnitz und dem Umland ein Feuerwerk nach dem nächsten gezündet. Die inhaltliche Spannbreite

ist weit, auch, weil die Kulturhauptstadt Europas auf einen sehr weitgefassten Kulturbegriff setzt.

Mehr als 1000 Veranstaltungen sollen 2025 in Chemnitz und

Region im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres stattfinden.

Das versprachen die Initiatoren, als sie das Gesamtprogramm

erstmals der Öffentlichkeit präsentierten. Über

150 Projekte sollen umgesetzt werden, dabei sind 872

Akteurinnen und Akteure beteiligt. Da es sich um ein europäisches, also ein

internationales Projekt handelt, bestehen entsprechend viele Kooperationen

ins Ausland – insgesamt gibt es Partnerschaften mit 40 Ländern, davon befinden

sich 60 Prozent in Osteuropa. „Chemnitz 2025 ist ein großes Gemeinschaftsprojekt“,

sagt Andrea Pier, die Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt

GmbH. Die Umsetzung dieser Projektmenge können die Organisierenden

natürlich nicht alleine stemmen, dabei sind sie auf die Hilfe der Menschen in

Chemnitz und Region angewiesen. Schon jetzt sind 600 Freiwillige gemeldet,

sogenannte Volunteers. Wie das Team von Chemnitz2025 betont, werden

jedoch noch weitere benötigt, Freiwillige können sich jederzeit anmelden.

Dabei werden die Freiwilligen laut Andrea Pier nicht nur als Hilfe betrachtet,

sondern Botschafter*innen des Großprojektes in die Zivilgesellschaft hinein

und gleichzeitig als Ausdruck einer aktiven Gemeinschaft, die bereit ist, sich

einzubringen. „Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht verstecken müssen,

dass wir schon viel haben“, sagt Oberbürgermeister Sven Schulze, auch im

Hinblick auf das Programm. Dabei verweist er vor allem auf einen sehr breitgefassten

Kulturbegriff, der sich durchs kommende Jahr ziehen soll. „Kultur

kann Feiern sein, sich Freuen, Kultur kann Genießen sein“, sagt das Stadtoberhaupt.

Das Programm ist aufgeteilt in mehrere Projektkategorien und

um Leuchtturmprojekte, um die sich andere Veranstaltungen und Initiativen

gruppieren. Ein Beispiel: das Projekt #3000 Garagen besucht Garagenhöfe

im Stadtgebiet, veranstaltet dort Events und künstlerische Interventionen,

Foto: Wolfgang Schmidt

erzählt aber gleichzeitig auch die Geschichten der Menschen, die dort seit

jeher wirken. Zur Programmpräsentation in der Hartmannfabrik hat das

Team von Chemnitz2025 einige Akteur*innen eingeladen, ihre Projekte kurz

vorzustellen. Wir vom Stadtstreicher waren dabei und geben einige Tipps an

dieser Stelle gerne weiter. Das gesamte Programm ist online abrufbar unter

chemnitz2025.de/programm.

Ausstellung: Tales of Transformation

Kaum eine Epoche hat Chemnitz

geprägt, wie die Industrialisierung

– gemeint sind

nicht nur alte Fabrikgebäude,

sondern auch eine Mentalität,

die die Menschen in der

Region noch heute prägt.

„Es braucht immer die Kreativen

und Mutigen, die Verantwortung

übernehmen. Der

DNA dieses Mutes gehen wir

auf die Spur“, sagt Jürgen Kabus,

der Leiter des Industriemuseums. Erzählt werden neben Chemnitzer

Geschichten auch jene von weiteren Industriestädten, etwa Darmstadt.

Auch der Entwicklung der Arbeitskleidung, speziell des berühmt-berüchtigten

Blaumanns, widmet sich das Programm.

Wann: vom 25. April bis 16. November 2025

Wo: Industriemuseum Chemnitz

Wer: Industriemuseum Chemnitz


Holzkunst: Das Spielzeugmacherfestival

Gerade zur Weihnachtszeit tritt das Erzgebirge ins Rampenlicht. Busladungen

voller Touristen wollen den Holzspielzeugmacher*innen vor

Ort auf die Finger schauen und sich mit Pyramiden, Nussknackern und

Blumenkindern eindecken. Das Kunsthandwerk wird im August im Spielzeugdorf

Seiffen mit einem ganzen Festivalwochenende gefeiert.

Wann: 29. bis 31. August

Wo: Spielzeugdorf Seiffen

Wer: Gemeinde Seiffen, Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft

Sachsen e.V.

Theater: Der Bus ist abgefahren

Zu einer theatralen Stadtrundfahrt zum Thema Arbeit – von und mit

Chemnitzer Frauen – laden Gabi Reinhardt sowie der Ufer e.V im

September ein. „Auf was muss ich verzichten, was muss ich leisten, um

überhaupt arbeiten zu können“, erklärt die Künstlerin das Thema. Besucher*innen

werden vom Omnibusbahnhof abgeholt und auf eine Stadtrundfahrt

mit mehreren Stationen geschickt, an jeder winkt ein eigenes

kleines Theaterstück.

Wann: 3. bis 7. September

Wo: Start Omnibusbahnhof

Wer: Gabi Reinhardt und Ufer e.V.

(c) Simon Stoeckl

BOSSE

Seit nunmehr über 20 Jahren eine feste

und gefeierte Musik-Größe in Deutschland,

Österreich und der Schweiz ist Bosse

ein Künstler, der seine Träume von einer

besseren, gerechteren und solidarischeren

Welt nie aufgab. Mit seinen Alben „Engtanz“

(2015) und „Alles Ist Jetzt“ (2018)

stieg er direkt auf Platz 1 in die deutschen

Albumcharts ein. Die Vorgänger „Wartesaal“,

„Kraniche“, sowie die Hitsingles

„Schönste Zeit“ und „Der letzte Tanz“ spielten Gold ein.

29.08.2025, 19:00 Uhr / Eintritt im VVK 58,50 €

Wasserschloss Klaffenbach

Foto: René Szymanski

Film: Perspektiven

Das Besondere an „Perspektiven – dem Filmfestival für Menschenrechte“

sind die Organisator*innen. Das Filmfestival wird nämlich komplett von

Jugendlichen geplant und durchgeführt. „Wir wollen zeigen, was ist und

was die Jugend will“, erklärt Projektleiterin Konstanze Wittersberg zum

Programm. Das Filmfestival feierte schon 2023 Premiere, konnte sich

in der Stadt etablieren und Teil der Chemnitzer Filmlandschaft werden.

Im Kulturhauptstadtjahr wird das Festival gleich an vier Novembertagen

stattfinden. Neben Kinoveranstaltungen sind Workshops, Panels und Gesprächsrunden

geplant.

Wann: November

Wo: Weltecho

Wer: Jugendliche, Haus Arthur e.V.


Theater: All Inclusive

Wie kann Theater ohne Worte gespielt werden? Der Taupunkt e.V. setzt 2025

auf das Thema Gebärdensprache und kooperiert dabei unter anderem mit

Künstler*innen aus Tschechien. „Wir haben die Bühnen-Gebärdensprache als

unterhaltsame Verständigung erkannt“, sagt Veranstalterin Heda Bayer. Zum

Programm gehört auch ein künstlerischer Workshop für taube Menschen und

ein Kongress über den Stand des gegenwärtigen inklusiven Theaters in Europa.

Wann: 22. bis 24. Mai

Wo: Garagen-Campus Chemnitz

Wer: Taupunkt e.V.

Oper: Rummelplatz

Uran, Kalter Krieg, Wismut, Bergbau, Erzgebirge und Jenny Erpenbeck: Die Theater

Chemnitz haben anlässlich der Kulturhauptstadt Europas „Rummelplatz“, eine

Oper über die (Un-)Möglichkeiten des Lebens, in Auftrag gegeben. Sie orientiert

sich an Werner Bräunigs gleichnamigem Roman mit Texten der bekannten Autorin

Jenny Erpenbeck. „Es gibt Stimmen, die Spielen im Berg und manche spielen

in politischen Räumen“, verspricht Generalintendant Christoph Dittrich.

Wann: Uraufführung am 20. September, weitere Termine folgen

Wo: Opernhaus Chemnitz, weitere Orte folgen

Wer: Die Theater Chemnitz

Kunstfestival Begehungen

Seit mehr als 20 Jahren zieht das Kunstfestival Begehungen durch

Chemnitz und Region und belebt in jedem Jahr einen neuen Ort, eine neue

Fläche, die früher von Bedeutung war und nun umgewidmet oder abgerissen

wird. 2025 finden die Begehungen im ehemaligen Heizkraftwerk

Chemnitz-Nord statt und widmet sich den Themen Ressourcen, Klima

und Energie. Unter den 21 Künstler*innen, die den Ort mit ihren Werken

bereichern, finden sich große Namen wie Hito Steyerl und Olaf Nicolai.

Wann: 18. Juli bis 18. August

Wo: ehemaliges HKW Chemnitz-Nord

Wer: Begehungen e.V.

Foto: Johannes Richter

Foto: Fashion Tex

Mode: FashionTEX

Wer an Chemnitz denkt, dem kommt Mode vermutlich derzeit noch nicht

als erstes in den Sinn – das könnte sich nach 2025 ändern. Dann wird

erstmals das FashionTEX-Festival in Kooperation mit elf europäischen

Mode-Universitäten, sowie Startups, Forschenden und Mode-Expertinnen

stattfinden. Geplant ist unter anderem ein digitaler Laufsteg mit

Ki-generierten Avataren.

„Digitale Entwürfe – denn dort wird es hingehen mit der Branche – wollen

wir in die Realität holen“, sagt Annett Reeder, die Geschäftsführerin

des Europäischen Kulturforums. Erklärte Ziele des Formates sind der

Austausch innerhalb der Branche, aber auch digitale Innovationen und

nachhaltige textile Lösungen.

Wann: 6. bis 7. November

Wo: die fabrik chemnitz

Wer: Europäisches Kulturforum e.V.

Foto: Peter Rossner

Festival: Kosmos Europe

Ein Fest der Demokratie, eine Werkschau der Stadt Chemnitz: Das

Kosmos-Festival zog in den vergangenen Jahren tausende Menschen

nach Chemnitz, vor allem mit großen Musik-Acts aber auch mit Vereinen,

Mitmachangeboten, Sport und

einem umfangreichen und

vielfältigen Programm. „Der

Kosmos ist kein reines Musikprojekt,

grundsätzlich steht bei

uns die Zusammenarbeit von

zivilgesellschaftlichen Einrichtungen

im Vordergrund“,

erklärt Magda Lena Falke vom

Orga-Team. 2025 erhält Kosmos

Europe eine umfassende

internationale Dimension.

Wann: 13. bis 15. Juni

Wo: Orte in Chemnitz werden

noch bekannt gegeben

Wer: Chemnitz2025

Text: Sarah Hofmann



Fotos: Rico Hinkel-Schollbach

KUNST-

VOLL

Die Galerie Schmidt-Rottluff plant das

Kulturhauptstadt-Jahr mit Extras

Seit 40 Jahren ist sie eine Institution

in Chemnitz: die Galerie Schmidt-

Rottluff. Hervorgegangen aus dem

Staatlichen Kunsthandel der DDR,

gelang es Galeristin Heidemarie Knott, die

Adresse mit einem ganz eigenen Konzept zu

etablieren: Neben Werken von Künstlerinnen

und Künstlern der Galerie gibt es ein

ausgesuchtes Sortiment an Kunsthandwerk

und erzgebirgischer Volkskunst. Seit

zehn Jahren führt das Team um Benedikt

Preis dieses Konzept auf seine Weise fort

und wird im Kulturhauptstadt-Jahr sowohl

dem Stammpublikum als auch den Gästen

insgesamt zehn Highlights präsentieren.

„Die Ideen entstanden im Austausch mit

unseren Künstlern und Partnern. Kulturhauptstadt

ist man nur einmal und so wollten

wir unseren Teil dazu beitragen und

2025 exklusive Werke vorstellen.“

Eines davon wird der Chemnitzer Bildhauer

Karl-Heinz Richter liefern. Stadtbekannt

für seine drallen Figuren setzt er im

nächsten Jahr einfach den Marx neben eine

korpulente Dame auf die Couch und lässt

sie über das eigene Kapital nachdenken.

Marx ist auch das Motiv von SAXA, der

extra für Chemnitz seine Reihe „geschriebener

Bilder“ ausweitet. So wird sein Siebdruck

den denkenden, den vorausschauenden

und den liebenden Marx vorstellen

– als beeindruckendes Porträt. Aber auch

Wendt & Kühn lässt es sich nicht nehmen,

speziell für 2025 eine limitierte Figur auf

den Markt zu bringen, die im März in der

Galerie erstmals vorgestellt wird. Und so

geht es Schlag auf Schlag durch das Jahr.

Noch nicht alles wird verraten. Man darf

gespannt bleiben. (JZ)


43 2


KAISERLICHER

KLASSIKER

Text & Fotos: Rico Hinkel-Schollbach

„So ein Schmarrn ist des Kaisers nicht wert.“ Mit diesen Worten – besagt

eine Legende – soll der österreichische Kaiser Franz Joseph Mitte des 19.

Jahrhunderts die neue Kreation seiner Köche in die Küche zurückgeschickt

haben. Andere Geschichten hingegen behaupten, er sei so begeistert von dem

Nachtisch gewesen, dass Kaiserschmarrn fortan seine neue Leibspeise war.

Es ranken sich noch etliche Legenden um eine der beliebtesten Süßspeisen

der Wiener Küche. Letztendlich ist die Herkunft auch egal, denn eines steht

fest: Kaum jemand kann dem leckeren Kaiserschmarrn widerstehen. Die

Zubereitung ist zwar nicht ganz einfach, aber es lohnt sich. Und besonders

mit Lucas’ Hilfe kann im Grunde nichts schiefgehen. Los geht’s:


45 4

Jeweils Eigelb und Eiweiß von vier Eiern

in zwei Schüsseln trennen. Die Eiweiße in

einer fettfreien Schüssel mit einer Prise

Salz zu einem stabilen Eischnee schlagen.

Anschließend unter weiterem Rühren 200

Gramm Zucker dazugeben. Zum Eigelb in der

zweiten Schüssel nochmals drei ganze Eier unterrühren.

Solange Mehl dazugeben bis ein glatter,

zäher Teig entsteht. Eine Hälfte des Eischnees

mit einem Schneebesen unterrühren, die zweite

Hälfte lediglich mit einem Spatel unterheben. Ein

ofenfestes Gefäß, wie Pfanne oder Auflaufform,

mit Backpapier auslegen und den Teig hineingeben.

Zirka 30 Minuten bei 160 Grad (Umluft) im

Ofen backen.

Währenddessen die Zwetschgen entsteinen und

halbieren. Etwas Wasser in einer Pfanne zum

kochen bringen, ein Handvoll Zucker dazugeben

und die Zwetschgenhälften auf der Fruchtseite

garen. Sobald der Zucker karamellisiert, mit einem

Schluck Rotwein ablöschen. Als alkoholfreie

Variante bietet sich Kirschsaft an. Je nach Geschmack

einen Sternanis dazugeben und köcheln

lassen bis die Früchte weich sind.

Den Teig nach der Backzeit aus dem Ofen nehmen

und mit zwei Gabeln in Stücke reißen. Einen

großzügigen Esslöffel Butter in einer Pfanne zergehen

lassen und die Teigstücke bei mittlerer Hitze

mit etwas Zucker nochmals anbraten. Zwei bis

drei Esslöffel Mandelsplitter runden den Kaiserschmarrn

geschmacklich ab. Auf den Tellern verteilen,

mit Puderzucker bestreuen und mit den

Zwetschgen garnieren. Viel Erfolg beim Nachkochen

und guten Appetit!

KOCHEN

MiT LUCAS

Zutaten

(4 Personen)

500 g Zwetschgen

7 Eier

2-3 EL Mandelsplitter

Mehl

Butter

Rotwein

Bio-Rohrzucker

Salz

Puderzucker


TAUSEND KLEINE

LICHTBLICKE

Das Programm ist draußen. Und, Spoiler: Radiohead spielt

nicht und insgesamt fehlen die großen Burner. Das Programm

lockt jedoch mit Unmengen von kleineren Feinheiten und setzt

auf das, was auch wirklich realisierbar ist, in einer Welt, einem

Land, dass aus den Fugen scheint. Das macht Hoffnung.

KOLUMNE

von Sarah Hofmann

Foto: Johannes Richter

Es heißt ja immer: Neues Jahr, neues Glück.

Derzeit hat die Losung einen bitteren

Beigeschmack. Die Welt brennt auf allen

Ebenen. Klimakatastrophen, Kriege,

frauenfeindliche Despoten an den Spitzen großer

Staaten. Auch für die Kultur hierzulande sieht es

gerade richtig trübe aus. Da vorgezogene Neuwahlen

anstehen und es keinen sinnvollen Bundeshaushalt

gibt, werden dringend notwendige

Gelder nicht ausgeschüttet, auf Landesebene ist

die Brombeere als Koalitionsoption geplatzt, auch

dort große Ratlosigkeit und Zurückhaltung. Auch

die Stadt Chemnitz wird 2025 den Rotstift großzügig

ansetzen. Die Sauna im Stadtbad wird voraussichtlich

schließen, der öffentliche Nahverkehr

ausgedünnt, es drohen Einsparungen in den

Bereichen Kinder und Jugend, im Sozialen und

auch der Kultur. Düster.

Und doch ist 2025 dieses eine Jahr, auf das wir

alle seit vielen Jahren hinarbeiten, dass wir uns

herbeisehnen. Das Jahr, in dem wir Kulturhauptstadt

Europas sein werden. Unter den derzeitigen

Bedingungen werden wir zumindest eine

ehrliche Kulturhauptstadt sein. Eine, die sich

durchwurschtelt, Widersprüche notdürftig aushält

oder kaschiert, die versucht, aus dem was

da ist, das Beste zu machen. Eine Stadt, die die

Hässlichkeiten der Moderne nicht mit baulichem

Zuckerguss übertüncht, sondern einfach weitere

dazustellt. Bis die Innenstadt dann eben aussieht,

wie sie aussieht. Ist an einer Stelle zu viel lautes

Leben, zu viel Krawall, dann wird eben eine weitere

Polizeiwache an den Knotenpunkt gesetzt.

Aufenthaltsqualität? Egal, Hauptsache ruhig. Das

Tietz in der Innenstadt bleibt leer? Okay, dann

wird es eben zugebaut an allen Sichtachsen und

das Büro der städtischen Verkehrsbetriebe bringt

zumindest kurzfristigen Zulauf der – ein Bonus

in den Augen Vieler – zumindest schnell wieder

geht und nicht etwa verweilt, sich austauscht und

unkontrollierbar wird.

Die Angst vor dem Unkontrollierbaren ist spätestens

seit den rechtsextremen Ausschreitungen

im Sommer 2018 durchaus berechtigt. Doch sie

ist es nicht, die die Stadt antreibt. Wie überall

in Europa geht es eher um Jugendliche und Migrant*innen

– nicht um gewalttätige Konser-


vative, die sich eine Welt, die es so nie gab, mit

Gewalt, markigen Sprüchen, dichten Grenzen

und Ausschluss zurückholen wollen. Chemnitz

hat den Kulturhauptstadttitel auch versprochen

(und mittlerweile auch übergeben) bekommen,

um die lauten Brüche der Gesellschaft, die Gräben,

den schwelenden Rechtsextremismus aufzuarbeiten.

Davon ist im Programm keine Rede

mehr. Im Gegenteil. Kuha-Chef Stefan Schmidtke

sagt mittlerweile, man müsse mit wirklich allen

Reden. Allen, Nazis, Spinner und Rechtskonservative

sind auch alle.

Derzeit zählen andere Maßstäbe. Eu-Kommissionsvertreterin

Barbara Gessler beschreibt das

Ziel des Projektes Kulturhauptstadt folgendermaßen:

„Eine wirtschaftliche, kulturelle und auch

gesellschaftliche Entwicklung voranzubringen,

die bleibt.“ Man achte auf die Reihenfolge. Diese

Priorisierung findet sich auch im Programm wieder,

im breiten Kulturbegriff, im Schwerpunkt

auf die sogenannten Maker. Das muss nicht automatisch

schlecht sein. Vermutlich ist es vor allem

eins: ehrlich. Der Posten „gelebte Nachbarschaft“

ist kleiner geworden als geplant, es wird weniger

Apfelbäume geben, Demokratiearbeit liegt nicht

im Fokus. Die Burner, die Berühmtheiten, die

Stars, die Massen aus anderen Ländern locken,

fehlen im Programm. Auf den ersten Blick schade,

auf den zweiten doch gut so. Denn die Chemnitzer

Kulturhauptstadt rückt im Programm ab

vom Personenkult und setzt dafür viele kleine

Lichtblicke, Veranstaltungen, in denen Aktive vor

Ort zeigen, was und wie sie es tun. Der Kulturhauptstadtjury

gefällt’s, sie haben Chemnitz nun

sogar für den mit 1,5 Millionen Euro dotierten

Melina-Mercury-Preis nominiert, der nicht nur

Würdigung sondern vor allem zusätzliche Finanzen

fließen lässt. Wenn es denen gefällt, sollten

wir es vielleicht auch mit der Kulturhauptstadt

versuchen. Ja, das Programm erfüllt nicht alle Erwartungen,

der Weg dahin, der Bereich Teilhabe,

ist kritikwürdig und bedarf im Nachgang einer

Aufarbeitung. Nun geht es aber los. Lasst uns hingehen.

Menschen einladen, sie begleiten, ihnen

unsere Stadt zeigen, das Schöne, das Hässliche,

lasst uns mit ihnen über die Gräben und Leerstellen

sprechen, vielleicht finden sich gemeinsame

Ideen. Vielleicht lernen wir unsere Region besser

47 6

kennen. Und vor allem: lasst

uns teilhaben, rausgehen, miteinander

ins Gespräch kommen.

Denn das Schlimmste

was in diesen Zeiten passieren

kann, ist, dass wir uns in unseren

eigenen vier Wänden verbarrikadieren,

Ressentiments

pflegen und den Kopf in den Sand stecken.

Chemnitz als Kulturhauptstadt wird die Welt auch

nicht retten. Das Jahr wird weder den Krieg in

Gaza noch den in der Ukraine beenden. Es wird

weder Wirtschaftskrisen, den gesellschaftlichen

Rechtsruck, noch den Klimawandel aufhalten.

Aber es wird, im Ideal, zeigen, dass Menschen aktiv

sein können, es wird Begegnungen schaffen,

neue Impulse setzen. Und wenn wir dafür zum Eröffnungstag

eine Lok durch die Innenstadt ziehen

müssen, dann ist das so, wir können ja nicht gegen

alles sein. Vielleicht funktioniert es ja. Es geht also

los und ab jetzt machen wir mit, genießen jeden

Lichtblick, der uns diese Zeiten erhellen kann, versuchen

ihn zu erhalten und weiterzutragen.


Fotos: Nasser Hashemi, privat

Schwanensee

DER KONZERTMEISTER

Noch einmal: Schluss mit dem Regie-Theater!!!

Ja, dreimal setze ich hier ein Ausrufezeichen,

denn dreimal musste ich in der letzten Zeit

schon Klage führen wegen Inszenierungen,

die irgendwelche Regietheater-Autokraten

an unserem Opernhaus verhunzen durften: das

„Füchslein“, den „Freischütz“, den „Tenor der Herzogin“.

Und trotzdem geht es mit dem Unsinn weiter:

Aktuell verdirbt man uns zwei weitere Opern,

„Hoffmanns Erzählungen“ und „La Bohème“. Gewiss,

auf mich persönlich muss die Opernleitung

natürlich nicht hören. Aber etwas anderes sollte sie

denn doch aufhorchen lassen: dass die verhunzten

Stücke niemand sehen will. Wenn sie gespielt werden,

bleibt das Opernhaus beschämend leer. Und

BÜHNE

ich sage: kein Wunder. Denn egal, mit wem ich darüber

ins Gespräch komme, da ist keiner, der sich

nicht über diese Regie-Regie ärgern würde, wenn

sie da Werk um Werk unter sich begräbt. Und noch

nie habe ich so viel enthusiastischen Zuspruch erfahren

wie wegen meines dreifach wütenden Aufbegehrens

gegen die Oberhoheit dieser Regie-Regierer

und Werk-Negierer.

Also, verehrte Opernleitung! Wenn Euch nicht

schon die Werke selbst jammern, die man da willentlich

verfehlt, bedenkt wenigstens folgendes:

Angesichts der Leere, die derzeit im Stadtsäckel

gähnt, sollte man nicht gezielt noch diese Art Leerstand

herbeiführen. Und am wenigsten jetzt im

unmittelbar bevorstehenden Kulturhauptstadt-

Jahr! Ich weiß durchaus und erkenne freudig an,

wie viel Ersprießliches Ihr dafür geplant habt und

dass in der Rubrik „Regie“ sehr wohl auch Namen

verzeichnet stehen, die Gutes verheißen. Aber achtet

doch bitte bei jedem Werk darauf, dass selbst

diejenigen, die damit an den größten Opernhäusern

erfolgreich sind, wenigstens bei uns von dem

Zwang lassen, der dort ganz besonders herrscht:

Regieeinfälle anstelle eines Werkes aufzuführen!

Den besten Grund, es anders zu machen, habt Ihr

doch vor Augen: dass es auch anders geht – oh ja!

Am Abend vor der „Bohème“-Premiere zum Beispiel

habe ich Gelegenheit, mir unseren „Schwanensee“

anzusehen. Und siehe, das Haus ist voll, ist

nach vielen, vielen Aufführungen immer noch ausverkauft.

Viele junge Menschen, hier ein Deutsch-

Leistungskurs, aber man sieht ihnen an, dass sie

sich gerne hierher haben führen und verführen

lassen, dort ein Student, den ich kenne, sonst durch

und durch dem Sport ergeben, aber heute macht er

sich gemeinsam mit Freundin diese andere Freude.

Ja, denn es ist eine Freude! Die Geschichte um

die weiße und die schwarze Schwanenfrau, sie

wird hier durchaus auch mit Umformungen des

Originals, aber doch als ganze erzählt, als eine Geschichte,

in der alles, was dieses Werk ausmacht,

wirklich und wahrhaftig da ist: die Schwäne in

ihren anmutigen Ensembles und, so muss es sein,

allesamt im Tutu; hier der fragile und dort der

schillernde Glanz der ungleichen Schwestern; die

Festlichkeiten mit den unterschiedlichen Tänzen;

und eine liebende Sehnsucht, die das Ganze von

der ersten bis zur wunderschönen letzten Szene

überspannt. Von der Musik gar nicht erst zu reden:

Die Philharmonie zaubert, geleitet von einem

exzellent präzisen, gefühlvollen Andreas Hotz und

noch eigens brillierend mit den wunderbaren Soli

von Klarinette, Harfe, Cello und – längst legendär

– der Violine von Konzertmeister Schill.

So, und man sage jetzt bitte nicht: Klar, „Schwanensee“,

da geht so etwas! Ich sage: Bei „La Bohème“

ginge das genauso gut und bei „Hoffmanns Erzählungen“

nicht minder. An der Semperoper zum

Beispiel läuft ähnlich lange wie unser „Schwanensee“

eine „Bohème“, die wirklich dieses Werk zeigt

und ein ums andere Mal ausverkauft ist. Und beim

„Hoffmann“, dieser Oper der zauberischsten Stimmungen,

kann man sich gar nicht vorstellen, wie

es jemand schaffen soll, dass sie nicht ausverkauft

ist. In Chemnitz hat es eine Regisseuse geschafft.

Und zwar ganz einfach mit Hilfe der gängigen

Regie-Theater-Konvention: Statt Mühe auf die

erhellende und ergreifende Darstellung eines vielgestaltigen

Werkes zu verwenden, ersetze es durch


eine simple, dünne und dumme Grundidee, die

niemanden interessieren kann, und staffiere diese,

erzählt als eine Aneinanderreihung logischer Löcher,

stattdessen mit Einfällen aus, deren Sinn zu

suchen jeden denkbaren Rest an Unlust bereitet.

Beim Chemnitzer Regie-Flop ist diese Grundidee:

Hoffmann lässt sich nicht etwa vom Wein

befeuert dazu hinreißen, den Kumpanen seine berauschende

Leidenschaft zu drei tief unterschiedlichen

Frauen zu erzählen; nein, der Alkohol hat

ihn zum Alkoholiker gemacht, Schluss. Also haust

Hoffmann im finsteren U-Bahn-Schacht, wo seine

Hirnerweichung ihm und uns nur noch absurd

lustlose und alberne Affären vorzugaukeln vermag.

Warum um Himmels willen, wenn es doch nur seine

Einbildung sein soll, denkt er sich, auf den Hund

gekommen, nichts Schöneres aus? Ganz einfach:

damit wir es nicht zu sehen bekommen. Der dritte,

der Venedig-Akt wird kurzerhand an den Anfang

gezerrt und die Barcarole, sonst der sinnlich-verführerischste

Gesang, den man sich denken kann,

nein, wir erleben sie nicht, sondern verpassen sie

als eine Ouvertüre ohne die geringste Anmutung

von Wasser, Gondeln und einer nuit d’amour, die

den Berauschten ihr Lächeln schenken soll. Es

verdirbt sie uns ein maximal geistloser erster Auftritt

im schmutzigen Untergrund: Da wankt eine

abgerissene Gestalt den Schienenstrang entlang

und muss sekundenweise immer noch einmal die

Flasche theatralisch steil an den Mund setzen,

damit’s jeder versteht: Au weia, der ist im Arsch.

Dabei ist es nicht einmal Hoffmann selbst, wie sich

dann zeigt, sondern der einzige Freund, der ihn

versucht vom Trinken abzubringen. Warum also

trinkt uns ausgerechnet der etwas vor? Nicht fragen:

Es ist nur das erste der logischen Löcher. Was

folgt, ersetzt die Handlung durch eine Farce, getragen

von einem Humor der barbeinigen Männer mit

Sockenhaltern und Frauen im Reifrock-Gestänge

ohne Rock darüber. Schon vor rund 50 Jahren, als

ich diesen Einfall zum ersten Mal auf eine Bühne

gesehen habe, fand ich ihn nur mäßig lustig und

mittlerweile, nach geschätzt weiteren hundert Malen,

wird mir davon übel. Deshalb nur eines noch:

Die Auftritte des dreifachen Bösewichts Dapertutto-Coppelius-Mirakel,

die Offenbach jeweils mit

einem so wirkungsvoll prägnanten Motiv begleitet,

habe ich noch nie so belanglos, so wenig unheimlich

und so fern aller Wirkung erlebt. Tatsächlich

erschwert der schlauchartige U-Bahn-Schacht

ein effektvolles Auftreten, aber wenn es ihn gibt,

muss man sich eben etwas einfallen lassen – und

zwar etwas anderes, als Coppelius die schauerlich-schöne

Spiegelarie singen zu lassen, während

er irgendwie unbequem hinter der Bahnhofsuhr

hängt. So geht uns selbst eine Musik verloren, die

wir sonst für unverlierbar halten wollten.

Und die „Bohème“? Grundidee: das gleiche Elend,

nur weniger Alkohol. Man lese nach, wie anders

Puccini seine Oper sah, und ich kann mir jedes

weitere Wort ersparen. Verzweifelt stöhnt in der

Pause eine Zuschauerin, die die „Bohème“ bestens

kennt: „Was passiert da? Ich versteh’s nicht!“ Und

ich tröste sie, dass es da nichts zu verstehen gibt.

Deshalb, bitte: Gebt uns etwas zu verstehen!

49 8

Eske Bockelmann ist der Klassik-

Kenner beim Stadtstreicher


GLÜCK AUF!

GLÜCK AUF!

Das Staatliche Museum für

Archäologie Chemnitz „fährt ein“.

KUNST

Aacht Monate, also über die Feiertage bis

weit in das Kulturhauptstadtjahr hinein,

läuft „Die Bergbau-Ausstellung“ (Untertitel).

Und siehe da: Die vielen Blickwinkel,

aus denen das Thema gesehen wird, decken

sowohl das Stichwort „Weihnachten“, als auch

die Kulturgeschichte des Chemnitzer Hinterlands

kaleidoskopartig ab. Was will man mehr,

wenn der Besucheransturm kommt? Mit „Silberglanz

und Kumpeltod“ (Obertitel) sind ja zunächst

nur zwei, allerdings werbewirksame Kapitel

der Schau benannt: das „Silberne Erzgebirge“

und die „SDAG Wismut“. Der finster-humorige

Name „Kumpeltod“ – so wurde der akzisefreier

Schnaps bei der „Wismut“ genannt – soll freilich

nicht die bittere Wahrheit der 45.000 Bergleute

übertönen, die an den Spätfolgen des hiesigen

Uranbergbaus gestorben sind. Sie kommen

genauso zur Sprache wie Naturzerstörung und

ökonomische Machtentfaltung. Des Weiteren:

Religion im Erzgebirge, Montanwissenschaft

und Metallurgie, Bergrecht, die Freiberger Bergakademie,

Frauen im Berg oder die Sprache der

Bergleute („den Berg müde machen“ – ihn mürbe

machen) zum Beispiel. Im Zentrum steht aber

immer die schwere und gefährliche Arbeit, die es

seit der Bronzezeit in Sachsen gibt. Zinngruben

zuerst, benachbarte Metalle dann und schließlich

Silber (1168, Freiberg) – seit dem 16. Jahrhundert

feierten sich die Sächs. Fürsten als Herren des

Bergbaus. Schächte in die Tiefe treiben, Wasser

in entfernte Täler und Flüsse abführen, für Belüftung

sorgen – das ist wahrlich eine „Kunst“ (ein

Können). Heute sorgen Lithiumvorkommen bei

Einige der Ausstellungsexponate: Ein Handstein

aus dem Reichelt-Schacht der Himmelsfürst-Fundgrube

(1818), ein Bergmann in vergoldetem

Silber (1680) und eine Unterharzer

Bergkanne aus dem Jahr 1732.

Fotos:

Blick in Ausstellung: © LfA/smac, Annelie Blasko

Handstein: © Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen

Dresden

Bergmann: © Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg

Bergkanne: © Richard Borek Stiftung, Braunschweig

Altenberg für neues „Berggeschrey“. – Die Ausstellung

macht eine wichtige, vielleicht die wichtigste

Traditionslinie regionaler Kultur sichtbar,

ohne deren Kenntnis wenig von der westsächsischen

Mentalität verständlich ist. Das Publikum

wird nicht nur selber zum Erzählen, manchmal

sogar zum Singen gebracht: Glück auf! Glück auf!

Und für die „kleinen Kumpel“ gibt‘s auch einen

Ort.

Hans Brinkmann

SMAC, Stefan-Heym-Platz 1, bis 29. Juni 2025


EIN DOPPEL

Erich Heckel mit Yvon Chabrowski

51 0

Was haben zwei künstlerische Positionen

gemeinsam, die ein ganzes

Jahrhundert voneinander trennt?

Das Museum am Theaterplatz bietet

sie sozusagen im Duett an, einmal Aquarelle

und Druckgrafik vom „Brücke“-Künstler Erich

Heckel (1883 - 1970), die unlängst als Schenkung

von Jürgen Brinkmann aus der Sammlung

Jess nach Chemnitz kamen – herzlichen Dank,

und jüngste Video-Skulpturen der Berlinerin

Yvon Chabrowski, von der in Zukunft gern

mehr gezeigt werden darf. Eine gelungene Begegnung,

je länger man drüber nachdenkt. Historische

Parallelen sind ja immer etwas heikel,

vergleicht man hingegen konkrete Lebensläufe

oder eben die ästhetischen Herausforderun-

gen, denen sich Einzelne in ihrer Zeit stellen,

kommt man oft auf Ähnlichkeiten. Auch Heckels

Expressionismus war einmal eine neue

Sprache und ungewohnte Sicht der Dinge.

Manchmal braucht es heute noch ein Minütchen,

bis man sich im Bildgefüge orientiert hat.

Das Meiste „funkt“ aber schnell: Freie Natur,

das Meer als Fluchtpunkt, „Sidi“ – die Ehefrau

des Malers und fast einziges Modell, Hagerkeit

und Ernst in den Gesichtern, bescheidenes Boheme-Leben.

Asien als Mode, Christentum als

Erbe. So schreiben sich die Zeitläufte in die

Kunst ein - wie in die Körper der Dargestellten.

Das ist auch Yvon Chabrowskis Thema.

Freilich weniger gut abgehangen. So lädt die

raumgreifende Arbeit WE HAVE A BODY dazu

ein, fluid wechselnde Körperposen von fünf

Performer:innen zu lesen, ja, wenn man so will,

auszubuchstabieren, während in GLITCHED

FILTERS | FLUID MASKS digitale Gesichtsfilter

als Teil von Körper-Images fungieren und

in GLITCH SURFACES... die Künstler:in nicht

etwa „im Fernsehen“ ist, sondern sozusagen

an den Innereien der Monitore rüttelt, bis der

Ausschlachter kommt und alles recycelt. Klingt

verkopft, ist aber eine verblüffend sinnliche

Angelegenheit. Arbeit im Wissen, was man tut.

Sieht gut aus. Yvon Chabrowski ist eine, die unbefangen

hinter die Dinge steigt. Kostet etwas

Zeit. Lohnt sich.

Hans Brinkmann

Bis 2. März 2025

Bildnis Erich Heckel, 1917.

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Frank

Krüger © Nachlass

Erich Heckel, Hemmenhofen

Video-Standbild aus „glitched

filters / fluid masks“, 2024, Video-Skulptur

©Yvon Chabrowski

und VG Bild-Kunst, Bonn 2024


GESCHENKIDEE

GEFALLIG?

:

Es soll ja Leute geben, die im Sommer schon ihre To-Do-Liste der Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten

notiert haben und diese dann bienenfleißig vor dem großen Adventstrubel besorgen. Das sind dann diejenigen,

die sich im Dezember in die Cafés der Warenhäuser setzen, die Nachzügler beim Hetzen beobachten und

sich ins Fäustchen lachen. Unser Tipp für alle, die noch auf den ein oder anderen Geistesblitz warten: Ruhe

bewahren und sich von unseren Geschenketipps inspirieren lassen!

Pilot für einen Tag

Fotos: Sky Motion, Stadtwerke Marienberg, Thermalbad Wiesenbad

Ein unvergessliches Erlebnis und zugleich ein

einmaliges Weihnachtsgeschenk ist die Aktion

"Pilot für einen Tag". Unter Anleitung eines Fluglehrers

können Interessierte einmal ein Flugzeug

selber fliegen. Nach Einweisung und Streckenvorbereitung

geht’s ab Chemnitz-Jahnsdorf in

die Luft! Für alle, die von der Faszination Fliegen

nicht genug bekommen können. Als Geschenk

inklusive einer tollen Geschenkbox mit Schlüsselanhänger

"Remove before flight".

Online bestellen unter www.sky-motion.de oder

telefonisch unter 0365-25765946

AQUA MARIEN

Sachsens größte und vielseitigste Wasserwelt AQUA MARIEN bietet in

seiner tropischen Oase jede Menge Wasserattraktionen für Spiel, Spaß

und Entspannung pur. Ein Gutschein für die Wasserwelt mit dem spektakulären

Wellenbecken, dem Wellness-Bereich mit Massagen, Traumbad,

Hamam oder Saunawelt ist ein tolles Erlebnisgeschenk für Freunde und

Familie. Aktuell und bis Ende 2025 gibt es 15 % Nachlass auf den

Eintrittspreis wegen Umbaumaßnahmen an den Rutschen.

Freizeitbad AQUA MARIEN, Am Lautengrund 5, 09496 Marienberg, www.aquamarien.de


Thermalbad Wiesenbad

53 2

Ein besonderer Tipp für Gesundheitsbewusste sind die

Wellness- und Entspannungsangebote von Thermalbad

Wiesenbad. Gutscheine für die Therme Miriquidi mit

finnischer Sauna und Dampfgrotte sind ein ebenso tolles

Geschenk wie Präsente aus dem Kräuterladen. Besondere

Wohlfühlmomente verschenkt man mit Gutscheinen

für Spezial- und Wellnessmassagen. Die Wiesenbad-Card

bietet hierzu freie Auswahl aus dem gesamten

Gesundheits- und Wellnessangebot.

Thermalbad Wiesenbad "Therme Miriquidi", Freiberger Straße 33

09488 Thermalbad Wiesenbad, www.wiesenbad.de

Winterferien: Zeit für große & kleine Entdecker,

Familien, Märchen- & Schlossfreunde

Schlossöffnung in den Winterferien

15.02. - 02.03.2025 Mo - Fr: 11 - 16 Uhr

Sa & So: 11 - 17 Uhr

Erkunde das Schloss und teste dein Wissen beim Märchenquiz!

Normaler Museumseintritt: Erw. 8,00 € | Kinder (6-16 Jahre) 1,00 €

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH

Schloss Rochlitz | SörnzigerWeg 1 | 09306 Rochlitz

Tel. 03737 492310 | www.schloss-rochlitz.de


WINTER-

HIGHLIGHTS

Ein kleines

bier Ohne

geht noch!

# CHEMNITZERBIER

Marximaler Geschmack

ohne Umdrehung!

„NEIN ZUM GELD“

Komödie von

Flavia Coste

03., 04., 10., 11.01. 20 Uhr

05.01. 16 Uhr I 09.01. 19 Uhr

„Früher war mehr

Lametta”

Loriot Abend

13., 14., 20., 21.12. | 20 Uhr

15.12. | 16 Uhr

19.12. | 19 Uhr

„Erika oder

Der verborgene

Sinn des Lebens”

GASTSPIEL Ellen Schaller

19.01. | 16 Uhr

„Mei Harz

braucht Lieder“

GASTSPIEL

Anton-Günther-Abend

„Schlagersüsstafel“

Ost-West- Revue

25.01. | 20 Uhr

31.01., 01., 07., 08.02. | 20 Uhr

02., 09.02. | 16 Uhr

06.02. | 19 Uhr

Kirchhoffstraße 34 - 36 I 09117 Chemnitz

Tel. 0371 8747270 I www.fritz-theater.de


2x in Chemnitz

kinderfit

für Kids von 6 bis 12 Jahren

Make your own …

Weihnachts-Familienwochenende

im Industriemuseum Chemnitz

14. & 15. 12. 2024

Webseite

www.admedia.de

INDUSTRIEMUSEUM-CHEMNITZ.DE


®

MEHR DEZEMBER-TERMINE UNTER

MEINPLANER.COM

(c) Stadtverwaltung Zschopau

(c) Oliver Keil

(c) Dirk Hanus

(c) Tom Schulze

MÄRCHENHAFTE

SCHLOSSWEIH-

NACHT

Festliche Klänge, funkelnde

Lichter und köstliche

Düfte verwandeln

das historische Schloss

Zschopau in einen zauberhaften

Weihnachtsmarkt

mit lebendigen

Märchenfiguren, weihnachtlichem

Basteln,

Markttreiben und kulinarischen

Köstlichkeiten.

Zu erleben sind die

"längste Büchertheke des

Erzgebirges" und Klöppel-

& Schnitzvorführungen,

Live Musik mit der

“Thompson Rockband”

u. "Shotgun Jones" und

natürlich der Besuch der

Schlosshexe und des

Weihnachtsmanns.

06.-08.12.

tgl. 13 - 19 Uhr

Schloss Wildeck, Zschopau

ALLE JAHRE

WIEDER

Es sind doch jedes Jahr

verrückte Zeiten, aber

deswegen wird noch lange

keine Weihnachtsfeier

abgesagt. Im Gegenteil:

Da wird ein Schild

rausgehängt: "Wegen

technischen Problemen

bis 16:00 Uhr geschlossen."

Nun schnell Kaffee

kochen, Stollen anschneiden,

Plätzchen verteilen,

Schnitten schmieren.

Und dann wird ein bissl

geklönt, ein paar Weihnachtslieder

gesungen

und für die zwei Stunden

so getan, als sei alles

in Butter. Also alles wie

immer.

14.12.

14 Uhr

Eintritt: 43 €

Fresstheater, Chemnitz

ROMANTISCHER

ADVENTSMARKT

Mag es draußen noch so

stürmen oder schneien,

innerhalb der dicken

Mauern von Schloss

Rochsburg können die

Besucher u.a. Keramik,

Schmuck, Schnitzereien

oder Kulinarisches aus

der Region entdecken,

die letzten Geschenke

shoppen oder in der

Wichtelwerkstatt selbige

basteln, Glühwein, Punsch

und Leckereien genießen.

Auch der musikalische

Rahmen sorgt für adventliche

Stimmung, so dass

die Besucher sich ganz

der Weihnachtsvorfreude

hingeben können.

21./22.12.

Sa ab 11 Uhr, So ab 10 Uhr

Eintritt: Erw: 3 € ; Kinder

kostenfrei

Schloss Rochsburg

CLEOPADRA UND

IHRE MÄNNER:

DIE EXTRAVAGANTE DINNER-

SHOW GANS GANZ ANDERS

Die berühmte ägyptische

Königin Cleopatra verführte

gleich zwei römische

Herrscher, Caesar

und Marcus Antonius. Die

schöne Herrscherin könnte

nun auch Herbert und

Anna von Cremefeld zum

Verhängnis werden. Die

extravagante Dinnershow

GANS GANZ ANDERS entführt

mit dem besonderen

Leipziger Charme in das

versunkene Reich der Pharaonen,

mit Top-Acts der

internationalen Artistik,

Schauspiel, Live-Musik,

Showtanz und einem exklusiven

Vier-Gänge-Menü.

26.12.

18 Uhr

+49 341 140660

Historischer Spiegelpalast,

Leipzig



®

MEHR DEZEMBER & JANUAR-TERMINE UNTER

MEINPLANER.COM

(c) ASL Schlossbetriebe GmbH

(c) Johnny Ullmann -

unter-dampf Pictures

(c) Partha Roy, Singapur

(c) Oliver Keil

ERLEBNISTAGE

BERGBAULABY-

RINTH

Die faszinierende Welt der

erzgebirgischen Bergleute

wird erkundet mit Mitmach-Aktionen

wie Edelsteinschürfen

und interaktiver

Edelsteinrallye,

Räucherkerzen herstellen,

Märchenlesungen, Burgund

Grubenlampenführungen.

Der Burghof lädt

bei rustikalem Ambiente

an der Feuerschale mit

Musik, Gaukelei und leckerer

Gastronomie zum Verweilen

ein. Musikalisches

Highlight sind die Bergsänger

Geyer am 29.12.24

mit Liedern und Texten

aus dem Erzgebirge.

26.-29.12.

tgl. 10 - 17 Uhr

Eintritt: Erw. 13,50 € / erm.

9,90 / Familienkarte 36 €

Burg Scharfenstein

FEUER, DAMPF &

LICHTERGLANZ

Der Sage nach halten

Licht und Rauch die

bösen Geister zwischen

den Jahren fern. Mit

Unterstützung zahlreicher

Akteure inszeniert

sich der Schauplatz

Eisenbahn in Hilbersdorf

während der Raunächte

als ganz besonderer Ort.

Geboten werden ein

nachweihnachtliches

Markttreiben für die

ganze Familie, Fahrten

auf dem winterlichen

Feldbahnrundkurs, Besichtigung

der Modellund

Gartenbahnanlage,

Bastelangebote, Draisinefahrten

und vieles

mehr.

28.12.

14:30 - 18:00 Uhr

Schauplatz Eisenbahn,

Chemnitz-Hilbersdorf

GLANZLICHTER

DER NATURFO-

TOGRAFIE 2024

Bereits seit 1999 sucht

der internationale Wettbewerb

„Glanzlichter

der Naturfotografie“ die

gelungensten Aufnahmen

von wilden Tieren, ungewöhnlichen

Pflanzen und

eindrucksvollen Landschaften.

Im Jahr 2024

sind bei den Juroren wieder

über 19.000 Einsendungen

aus 34 Ländern

eingegangen. Wie jedes

Jahr zeigt das Museum

für Naturkunde Chemnitz

die Gewinnerauswahl,

diesmal in der Volkshochschule

im Tietz.

bis 31.12.

Mo - Fr 9 - 17 Uhr, Sa/So 10

- 18 Uhr, Do geschl.

Eintritt: Erw. 4 €/erm. 2,50 €

Volkshochschule im Tietz,

Chemnitz

BÜRGERMEIS-

TERS SILBER-

HOCHZEIT

Zur Silberhochzeit, die

steuerlich passend mit

dem 25-jährigen Dienstjubiläum

des Bürgermeisters

zusammenfällt,

kommen viele Gäste in

den Silbersaal von Bachenklaff.

Ein guter Anlass,

des Bürgermeisters

Visionen für die nächsten

25 Jahre auszubreiten:

Bachenklaff als "Freie

Republik", mit eigenem

Geld und eigenen Gesetzen.

Nun müssen nur

alle Anwesenden von der

genialen Idee überzeugt

werden. Sächsisches

Volkstheater zum Mitlachen

und Mitschlemmen.

02.01.

19 Uhr

Eintritt: ab 59 €

Fresstheater, Chemnitz


Henry van de Velde, Polsterstuhl, 1907/08, Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Lorenz Ebersbach © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 kunstsammlungen-chemnitz.de

Veranstaltungen zur Ausstellung

& Henry

van de Velde

mittendrin

Vorträge

Mittwoch, 18. Dezember 2024, 18:30 Uhr

»Hinter jedem erfolgreichen Mann…« – Maria van de Velde und

Anna Muthesius

Friederike Berger, Frauen*stadtarchiv Dresden

Mittwoch, 22. Januar 2025, 18:30 Uhr

Der Chemnitzer Lawn Tennis Club von Henry van de Velde –

Schicksal eines Architekturjuwels

Isabella Hofmann, Kunstsammlungen Chemnitz

Kuratorinnenführung | Kunstsammlungen am Theaterplatz

Mittwoch, 4. Dezember 2024, 18:30 Uhr

Familienführungen

Samstag, 14. Dezember 2024, 16 Uhr

Samstag, 11. Januar 2025, 16 Uhr

Samstag, 8. Februar 2025, 16 Uhr

Öffentliche Führungen | Kunstsammlungen am Theaterplatz

Samstags, 16 Uhr

& Henry

van de Velde

mittendrin

Öffentliche Führungen | Henry van de Velde Museum und

Villa Esche Termine und Buchung über www.villaesche.de

Alle Informationen sowie viele weitere Veranstaltungen, Workshopangebote und

fremdsprachige Führungen finden Sie auf unserer Website!


®

MEHR JANUAR & FEBRUAR-TERMINE UNTER

MEINPLANER.COM

(c) August Horch Museum

(c) C3 Chemnitzer Veranstaltungszentren;

modelltage.de

(c) Wiete Sommer

(c) Oliver Keil

HORCH THE UN-

HORCHED

In der Auftaktwoche Zwickaus

zur Europäischen

Kulturhauptstadt Chemnitz

& Region bietet das

August Horch Museum

vom 19. bis 26. Januar,

Dienstag – Freitag von

17-19 Uhr sowie an den

Wochenenden von 13.30-

15.30 Uhr unter dem Motto

„Bisher Unerhörtes im

Museum“ eine akustische

Spezialführung an. Zu erleben

sind verschiedene

Motorsounds, Straßengeräusche

der 20er Jahre,

Musik der 30er vor dem

Hoteleingang oder wie

eine Ballhupe dröhnte

oder besser: quietschte.

19.01.

Di-Fr 17-19 Uhr

Anmeldung:

fuehrung@horch-museum.de

August Horch Museum,

Zwickau

CHEMNITZER

MODELLTAGE &

KREATIVMARKT

Auf 2.000 m² gibt es beeindruckende

heimische

aber auch der Fantasie

entsprungenen Modellbahnanlagen

aller Spurweiten

zu entdecken, im

Jahr 2025 auch besonders

Landschaften aus dem

europäischen Raum.

Großer Beliebtheit erfreut

sich seit 2024 auch der

RC-Truck-Parcours auf 500

m² mit Tag-/Nachtsimulation

diverser Trucks, Baufahrzeugen,

Bussen und

echter Spedition/Logistik

sowie Baugeschehen -

ein spannendes Highlight

für Groß und Klein.

25. & 26.01.

Sa 10-18 Uhr, So 10-17 Uhr

Eintritt: 9 € / erm. 7 € / Familienticket

20 €

Messe, Chemnitz

OFFENER NACH-

MITTAG: META-

MORPHOSIS OF

WORKWEAR

Der Blaumann ist ein

wandelbares Kleidungsstück,

er kann praktische

Arbeitskleidung, ausgefallenes

Designerstück

oder Dienstkleidung

von Revolutionären sein.

Die Gäste können drei

Künstler/innen über die

Schultern schauen, die

den Blaumann neu interpretieren.

Außerdem sind

alle eingeladen, sich über

die Arbeitskleidung und

das Arbeitsleben früher

und heute auszutauschen.

Diese Gespräche werden

in eine Ausstellung vom

23.9. bis 14.11.2025 mit

einfließen.

31.01.

13 - 17 Uhr

Industriemuseum, Chemnitz

GEDIDSCHT UND

GESCHWÄBBERT

Im Fresstheater wird

eines der wunderlichsten

Wesen der sächsischen

Flora und Fauna unter

die Lupe genommen: Der

Kaffeesachse, auch Homo

Keksdidschus genannt.

An sich ist der Kaffeesachse

ein geselliges

Wesen, der sich gern in

Familie oder mit Stammesgenossen

das Tagwerk

bei einem Schälchen

Kaffee beschaut.

Erstaunlich unauffällig

ist er beim Erhaschen

eines zweiten und

dritten Stücks Kuchen.

Ein neuer Gaffeegladsch

- arrangiert von Bettine

Zweigler.

01.02.

14 Uhr

Eintritt: 43 €

Fresstheater, Chemnitz


Zusatzshow

am 04.04. um

19:00 Uhr!

04. - 06.04.25 Chemnitz

Messe Chemnitz

Ein Herz für

www.cavalluna.com


STADTPFLASTER

Seit dem letzten Streicher-Magazin ist einiges passiert in unserer Stadt. Das Wichtigste gibt es an dieser Stelle wie immer in aller Kürze.

Zwei neue Bücher

über Chemnitz

Neustart für

Emmas Onkel

Foto: Steffi Hofmann

M

it „Was? Chemnitz?!

Von den Risiken und

Nebenwirkungen

einer Kulturhauptstadt.

Und warum

am Ende (meist) alles gut wird“ gibt

Autor Stefan Tschök eine amüsante,

zuweilen auch kritische „Bedienungsanleitung“

für 2025 heraus.

Von A wie Apfelbaumparade bis Z

wie Zentralhaltestelle nimmt er Eckpfeiler

der Kulturhauptstadt ebenso

unter die Lupe wie markante Punkte

aus der Stadt und der Umgebung.

Autor und Kunsthistoriker Dr. Jens

Kassner hat ebenfalls ein neues Buch

über unsere Stadt geschrieben: „Spaziergänge

durch Chemnitz“ führen

unter anderem über den prunkvollen

Theaterplatz oder durch den Park der

Jugend. Das Ganze ist gespickt mit

Essays zu Kunst, Kultur und Architektur

und bebildert mit Fotos des

Chemnitzer Fotografen Dirk Hanus.

Große Freude auf dem Kaßberg:

„Emmas Onkel“ an der Weststraße

67 hat seit dem 1. Dezember

wieder geöffnet. Nachdem das beliebte Lokal

seit Sommer geschlossen war, nimmt

nun Thomas Rebsch, bekannt aus der

Spinnerei, das Zepter in die Hand. Grundsätzlich

würden die Gäste am 1. Dezember

ein Emmas Onkel vorfinden, wie sie es

seit jeher kennen, kündigt er an. Auch am

gastronomischen Konzept des Lokals will

Thomas Rebsch generell nichts ändern.

Die Gäste könnten sich also vor allem auf

diverse Kuchen, Torten, Kaffees und Tees

freuen. Erweitert werden sollen aber die

herzhaften Speisen am Abend.

Foto: Archiv


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Wir gehören zur


Sven Hertwig als „Tourismusheld

2024“ ausgezeichnet

Sven Hertwig, Inhaber von exclusiv

events und Standortkoordinator der

Rathaus Passagen und des Rosenhofs

Chemnitz, wurde im November als

„Tourismusheld 2024“ ausgezeichnet.

Mit der Ehrung würdigen der Landestourismusverband

Sachsen e.V. und weitere Partner jährlich

das außerordentliche Engagement für die Tourismusentwicklung

in Sachsen. In der Kategorie

Reise- und Touristikbranche überzeugten Sven

Hertwig und Team die Jury durch unermüdlichen

Einsatz, innovative Projekte und Leidenschaft für

die Förderung der Region. Seit fast 25 Jahren prägt

er die touristische Landschaft in Sachsen und trägt

maßgeblich dazu bei, Chemnitz und die umliegende

Region als attraktives Reiseziel zu etablieren.

„Tourismus und Standortentwicklung ist ein sehr

wichtiger Kern unserer Arbeit – egal ob für die

Chemnitzer Innenstadt oder unsere Region“, sagt

Hertwig. „Unser Denken dreht sich immer darum:

Was begeistert die Besucher, und wie können wir

sie gewinnen? Die Auszeichnung kurz vor dem

Jahr 2025, in dem Chemnitz Kulturhauptstadt

Europas sein wird, motiviert uns zusätzlich.“

Bunte Welt der Klemmbausteine

Wer das Fahrzeugmuseum betritt,

kommt in die Welt der Fahrräder,

Motorräder und Automobile. Normalerweise

sind die alle im fahrbaren

Format zu sehen. Jetzt sind

aber Fahrzeuge ausgestellt, die kein

Mensch fahren könnte – klein, bunt

und aus teilweise nur Millimeter

kleinen Teilen zusammengesteckt.

Die Rede ist von Klemmbausteinen,

wie sie zum Beispiel die Hersteller

Lego, Bluebrixx oder Coby fertigen.

„Unser Aufhänger waren Filmautos.

So ging alles los“, erzählt Sammlungsleiter

Dirk Schmerschneider.

Die bunte Welt der Klemmbausteine

ist noch bis 9. März zu sehen.

Ruheinsel in

hektischen Zeiten

In einer neuen Ausstellung des Wasserschlosses

Klaffenbach widmen sich

zwölf Künstlerinnen und Künstler unter

dem Titel „Belichtung: light & exposure“

jetzt aus ganz unterschiedlichen künstlerischen

Blickwinkeln heraus dem Thema

Licht. Sie offenbaren Wissenswertes, Faszinierendes,

Ungewohntes, Unerwartetes,

Bewegtes und Bewegendes, Überraschendes

und Erhellendes. Die Ausstellung versammelt

unter anderem Fotografien, Installationen,

Drucke und Malerei und ist bis

zum 26. Januar im Wasserschloss Klaffenbach

zu sehen.

Fotos: Exclusiv Events, Steffi Hofmann (2), Andreas Seidel


Frischer Schwung mit

bekanntem Gesicht

Eine der Top-Adressen für Genießer

in Chemnitz meldet sich mit frischem

Schwung, aber bewährtem Konzept

zurück. Nach einer kurzen Schließzeit für

Renovierungsarbeiten präsentiert sich

das beliebte Restaurant in der Chemnitzer

schönherr.fabrik seit Oktober in vertrauter

Stärke. Wie die neue Bezeichnung „max

louis by Markus Jost“ schon verrät, hat der

einstige Wegbereiter, der das Restaurant-

Konzept vor fast zehn Jahren gemeinsam

mit der Schönherr Weba GmbH entwickelte,

erneut das Ruder übernommen.

Zurück ist auch die Wochenkarte, die

sich an saisonalen Zutaten von regionalen

Lieferanten orientiert und so für wöchentliche

Abwechslung auf den Tellern sorgt.

Die offene Küche erlaubt Gästen dabei

einen Einblick, wie die frischen Zutaten

mit dem Blick fürs Detail verarbeitet werden.

Zum Gastro-Konzept gehört auch die

Fabrikküche, die für Feierlichkeiten und

Veranstaltungen bis zu 120 Plätze bietet.

Geöffnet ist das Restaurant von Dienstag

bis Samstag ab 17 Uhr, Küchenschluss ist

22 Uhr. Die Fabrikküche öffnet Montag

bis Donnerstag zwischen 11 und 14 Uhr,

freitags bis 13 Uhr.

Ein Ballabend mit

Industrie-Charme

Die Eventlocation Kraftverkehr veranstaltet am 11. Oktober 2025 in

Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer Kulturverein und der Tanzschule

Köhler-Schimmel erstmalig den „Ball de Couture“. „Das

Haus schreit nach Tanz“, sagt Kraftverkehr-Geschäftsführer Thomas

Waldheim. „Wir veranstalten seit zwei Jahren Salsa-Abende und auch die

Tanzkurse für die Opernball-Debütanten finden hier statt.“ Für eben jene

Debütanten sei dies eine wunderbare Gelegenheit, die eleganten Ballkleider

und Anzüge wieder in Szene zu setzen. Auch die Tanzschule Köhler-

Schimmel präsentiert im Rahmen der Veranstaltung einige der rund 400

Kleider aus ihrem 40 Jahre alten Fundus. „Wir spannen auch den Bogen

in die Zukunft der Mode, mit Catwalk und Designs unter anderem von

Bruno Banani, Germes und anderen regionalen Modeschöpfenden“, so

Waldheim. Neben einem Tango-Floor wird es zwei weitere Tanzflächen

für Wiener Walzer, Cha-Cha-Cha und Co. geben.

Tickets gibt es unter www.kraftverkehr-chemnitz.de/ball-de-couture.


Fotos: Marxstädter

Genuss ohne Kompromisse

Die sechste Kreation von MARX Städter

kommt ohne Alkohol

Nach Pils, Hell, Dunkel sowie den erfrischenden

Mixgetränken Himbeer- und

Natur-Radler hat es im Herbst eine neue

Kreation ins Sortiment von MARX Städter geschafft.

Sieben Jahre nach der Gründung der

Chemnitzer Manufaktur ist der Genuss in der

Flasche endlich auch als alkoholfreie Variante erhältlich.

„Zugegeben, wir haben uns dafür etwas

Zeit gelassen, aber das Ergebnis kann sich schmecken

lassen“, lacht Vertriebsleiter René Schwabe.

„Unser Credo war immer: Solange wir es nicht

schaffen, ein schmackhaftes Alkoholfreies abzufüllen,

kommt uns das nicht in die Flasche… da

trinken wir lieber Apfelschorle.“ Was lange auf

sich warten ließ, ist nun aber Realität: Das Team

von MARX Städter präsentiert stolz sein neues alkoholfreies

Bier, das nicht nur die Ansprüche der

Bierliebhaber erfüllt, sondern auch Geschmack

am Puls der Zeit verspricht: Denn immer mehr

Deutsche entscheiden sich für alkoholfreies Bier,

in den letzten 20 Jahren hat sich die Produktion

verdoppelt. „Die Zeiten, in denen alkoholfreie

Biere hauptsächlich von Autofahrern getrunken

wurden, sind lange vorbei“, weiß auch Geschäftsführer

Andreas Müller. „Die Varianten ohne Alkohol

werden heute zu den unterschiedlichsten

Anlässen serviert und sind längst der Nische entwachsen.

Auch die Supermärkte haben schon lange

nach einen alkoholfreien Bier aus dem Hause

MARX Städter gefragt.“ Nach zahlreichen Testabfüllungen,

die bei den Partnern in der Gastronomie

auf große Resonanz gestoßen sind, hat das

Team nun das perfekte Bier ohne Alkohol gefunden,

das kein Stück nach Kompromiss schmeckt.

Noch ein Tipp: Wer in Zukunft die Neuigkeiten

aus dem Hause MARX Städter nicht verpassen

möchte, sollte dem exklusiven Hopfenclub beitreten.

Mitglieder genießen zahlreiche Vorteile wie

ein persönliches Starterpaket, monatlich einen

Gratis-Kasten Bier, Rabatte im Werksverkauf und

Presale-Zugang zu neuem Merch. Highlights sind

ein jährliches Gemeinschaftsevent und die Möglichkeit,

bei neuen Produkten mitzuwirken. Auch

Geburtstagsgeschenke und Rabatte auf Durchlaufkühler

gehören dazu. Die Mitgliedschaft lässt

sich übrigens auch verschenken.

Weitere Infos und Anmeldung unter

hopfenklub.marx-bier.de


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