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2024/12 | Unternehmen | Dezember 2024 | Ausgabe 95

Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.

Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.

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unternehmen [!] RESSORT 1

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 95 | Dezember 2024 | 3,00 €

Die Zwei für den

H2-Wandel

Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der

Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und

Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.

+

Illertal

spezial

& Langenau

spezial

ENDE DES PAPIERWUSTS

Was sich durch den Start der

E-Rechnung vom 1. Januar an für

Betriebe ändern wird.

Seite 6

DAS VIRTUELLE BÜRO

Die Digitalisierung verändert die

Arbeit im Büro. Was Mitarbeiter

und Betriebe erwartet.

Seite 30

VORBEIGESCHAUT BEI

Katrin Wenzler führt mit Mut und

Freude an Veränderungen ihr

Unternehmen Marvecs.

Seite 65


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unternehmen [!] EDITORIAL/INHALT 3

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Stimmung in vielen Unternehmen und deren

Chefetagen ist trübe. Zukunftsangst und Verzagtheit

breiten sich wie ein Krebsgeschwür aus. Denn

immer noch begehen viele Menschen den Denkfehler,

dass sie meinen, die Probleme von morgen

mit den Mitteln von heute lösen zu müssen.

Andere beurteilen die Zukunft mit ihrem Wissensstand

und ihren Vorbehalten von heute. Aus

diesem Irrtum entstehen Vorurteile, mit denen

sich Prof. Markus Hölzle und Michael Bächler

vom Verein H 2

-Wandel mit Sitz in Ulm konfrontiert

sehen. Die beiden sind gerade dabei, die Basis

für die künftige Energieversorgung im Südwesten

mit Wasserstoff zu legen, wie sie im Titelinterview

(Seite 10) erklären. Um Zukunftsthemen

geht es auch bei unseren Artikeln über die

Einführung der elektronischen Rechnung (Seite

6) und darüber, wie Digitalisierung und KI unser

Arbeiten im Büro verändern werden (Seite 30).

Nichts ist beständiger als der Wandel. Das weiß

auch Katrin Wenzler (Seite 64). Ohne ihren Mut

und die Freude an Veränderung wäre sie nicht die

erfolgreiche Unternehmerin, die sie heute ist. Ich

wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Ihr Alexander Bögelein,

Redaktionsleiter unternehmen [!]

FINANZIEREN

6 Das Ende des Papierwusts

Unternehmen müssen ihre Finanzbuchhaltung

fit machen für die E-Rechnung.

TITELTHEMA

10 Wasserstoff hat enormes Potenzial

Markus Hölzle und Michael Bächler im Gespräch

über die Aufgabe des Vereins H2-Wandel.

VERANTWORTEN

20 Fake-Alarm für Betriebe

Betriebe haben mit immer mehr

manipulierten Inhalten im Netz zu kämpfen.

30 Das virtuelle Büro

Was Mitarbeiter erwartet und was von ihnen

erwartet wird.

MACHEN

26 Respekt vor der Natur

Das Unternehmen Eduard Merckle baut seit

125 Jahren Kalkstein im Blautal ab.

52 Ein festes Band für die Zukunft

Das Textilunternehmen Glücksband Roth

fertigt Eintrittsbänder für Events.

SPEZIAL

34 Mit Vollgas in die Spendenrunde

Die Aktion 100 000 und Ulmer helft geht

in ihre 54. Saison.

36 Attraktiv dank richtiger Investitionen

Dientenheim wächst seit Jahren und hat

viel Geld in die Zukunft gesteckt.

56 Raus aus dem Schatten

Langenau nutzt die günstige Lage am

Autobahnkreuz.

LEBEN

54 Mit dem Schwert den Geist trainieren

Ausgleich vom Job findet Thorsten

Urhahn im Schwertkampf

64 Vorbeigeschaut bei Katrin Wenzler

So geht es der Inhaberin von Marvecs.

NAMEN & NACHRICHTEN

4 Düstere Aussichten

24 Gewaltiger Speicher

33 Deutlich unter Durchschnitt

66 Impressum

52 26

54

48

20


4

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Düstere Aussichten

Allgaier Automotive Hiobsbotschaft für den insolventen Autozulieferer aus Uhingen: Nach

monatelangen Verhandlungen hat sich der potenzielle Investor zurückgezogen.

Industrie Die Beschäftigten des

Uhinger Autozulieferers Allgaier

Automotive blicken in eine

ungewisse Zukunft. Die mehr als

drei Monate dauernden Verhandlungen

des Insolvenzverwalters

Michael Pluta und des

Betriebsrats von Allgaier mit

dem potenziellen Investor haben

nichts gebracht: Der Investor

ist abgesprungen und begründet

seinen Rückzug mit

dem Ausbleiben neuer Aufträge

von BMW, Porsche und Mercedes.

Bei dem Interessenten soll

es sich um Aequita handeln, einen

Kapitalgeber aus München.

Der potenzielle Investor signalisiere

Gesprächsbereitschaft,

sollten die Autohersteller ihre

Meinung ändern. „Wir alle stehen

parat und werden weiterhin

für den Erhalt des Betriebs und

die Arbeitsplätze kämpfen“, betonen

die drei freigestellten Betriebsräte

Stilianos Barembas,

Thomas Fink und Antonio Licata.

Der Rückzug des Investors

sei kein Grund aufzugeben. Insolvenzverwalter

Michael Pluta

ordnet die neueste Entwicklung

ein: „Ohne neue Aufträge geht

es ja nur um die Endabwicklung,

und dafür investiert kein Unternehmen.“

Ob sich die Autobauer noch

einmal bewegen und dem Deal

mit dem Interessenten doch

noch zustimmen, vermag Pluta

nicht zu beurteilen. Positiv bewertet

er trotz der schwierigen

Situation die Tatsache, dass es

durch die Vereinbarung mit den

Kunden noch ein Jahr Garantie

für eine Weiterführung des Betriebs

gibt.

„Wir halten alle Chancen offen,

falls doch noch jemand

kommt. An uns wird es nicht liegen“,

unterstreicht der Insolvenzverwalter.

In diesem Jahr

werde es noch keine Kündigungen

geben. „Im Auslaufen des

Betriebs werden wir die Belegschaft

reduzieren müssen“, kündigt

Pluta an. Das soll möglichst

sozialverträglich passieren, jedoch

müsse gewährleistet sein,

dass alle bestehenden Verträge

erfüllt werden. [!]

su

Wie es mit dem Autozulieferer aus Uhingen weitergeht, ist derzeit

nicht abzusehen.

Foto: Giacinto Carlucci

Bosch Rexroth streicht Stellen

Beschäftigung Bosch Rexroth

plant den Abbau von rund 250

Stellen an seinen deutschen

Standorten für Mobilhydraulik

und zwar hauptsächlich in Elchingen

und Horb. Das Werk in

Elchingen im Landkreis Neu-

Ulm ist von den Sparmaßnahmen

stark betroffen. Dort sollen

laut Pressesprecherin Judith

Mühlich 180 Stellen wegfallen.

Allein in der Produktion geht es

um 130 Stellen. Die übrigen 50

Stellen betreffen Entwicklung,

Vertrieb und Verwaltung. Ziel

sei aber, den Personalabbau

ohne betriebsbedingte Kündigungen

umzusetzen, betont

Mühlich. Die Stellen sollen so-

Am Standort Neu-Ulm fallen

Stellen weg. Foto: Bosch Rexroth

zialverträglich abgebaut werden,

und zwar größtenteils bis

Ende 2025.

Für rund 90 der 250 wegfallenden

Stellen wurden nach Unternehmensangaben

bereits

Vereinbarungen getroffen bezüglich

Versetzungen und

Nicht-Nachbesetzung nach Renteneintritten.

Nun sollen Sondierungsgespräche

mit dem Betriebsrat

folgen, um einen Interessenausgleich

samt Sozialplan

abzuschließen.

Rexroth reagiert damit auf

die anhaltend schwierige Lage

im Bereich Bau- und Landmaschinen.

Das Unternehmen

spürt einen deutlichen Investitionsrückgang

bei seinen Kunden.

„Die Aufträge im Bereich

Mobilhydraulik gehen stark zurück.

In den vergangenen Monaten

haben wir unsere Überkapazitäten

bereits mithilfe von

Kurzarbeit, Stundenabbau und

dem Auslaufen von befristeten

Arbeitsverhältnissen reduziert“,

sagt Matthias Aberle, Leiter des

Geschäftsfeldes Mobile Solutions.

Eine Erholung des Marktes

sei derzeit nicht in Sicht. Rexroth

beschäftigt in Elchingen

rund 2200 Mitarbeiter, in Horb

rund 950. Das Unternehmen

produziert dort Pumpen und

Motoren für mobile Anwendungen.

[!]

rf


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5

KI-Campus geht an den Start

Forschung Kein Unternehmen,

kaum eine Institution oder auch

Behörde, die sich nicht mit

Künstlicher Intelligenz befasst.

Um Ideen und Bestrebungen,

die es zur KI in Ulm und der Region

gibt zu vernetzen und zu

bündeln, wurde nun in der Lise-

Meitner-Straße im Science Park

II der KI Campus Ulm (KICU)

eröffnet. „Innovation braucht

Raum“, erklärte Oberbürgermeister

Martin Ansbacher

(SPD). Dieser Raum sei mit dem

KICU nun geschaffen worden.

Im Mai 2023 hatte die Projektentwicklungsgesellschaft

Ulm (PEG) die Förderzusage

des Wirtschaftsministeriums

für das KICU über drei Millionen

Euro erhalten. Im August

2023 war Spatenstich, im September

2024 startete der Betrieb.

Auf 1100 Quadratmetern

gibt es im KICU Co-Working

Spaces, Arbeitsbereiche und

Präsentationsflächen.

Voll ausgestattete Räumlichkeiten

und Arbeitsplätze bieten

niederschwellige Angebote für

Unternehmen und Projekte für

einen kurzfristigen Arbeitsstart.

Als Plattform fördert es Synergien

zwischen den unterschiedlichsten

Akteuren. Mittlerweile

ist gut die Hälfte des Gebäudes

belegt, vor allem die Büroflächen;

bei den Co-Working-

Spaces gibt es noch mehr Platz.

Das schnelle Tempo der Realisierung

erfreut Baden-Württembergs

Wirtschaftsministerin

Nicole Hoffmeister-Kraut

(CDU). In Ulm herrsche ein besonderer

„Spirit, High Tech in

der Wissenschaftsstadt zu unterstützen“,

lobte die Ministerin.

[!]

abo

Über Parteigrenzen hinweg Interesse: Vertreter von SPD, CDU und

Grüne waren bei der Eröffnung des KICU. Foto: Volkmar Könneke

Roell rückt an

die Spitze

IHK Der Ulmer Unternehmer

und Präsident der IHK Ulm, Jan

Stefan Roell, rückt an die Spitze

des Baden-Württembergischen

Industrie- und Handelskammertages

(BWIHK). Der

bisherige Vizechef löst Christian

Erbe ab, seine Amtszeit

dauert zwei Jahre. Roell sieht

die Wirtschaft im Land infolge

der schlechten Entwicklung vor

enormen Herausforderungen

und forderte

eine starke

politische Unterstützung

der

Unternehmen.

Jan Stefan

Roell ist für

zwei Jahre

BWIHK-

Präsident.

Im Vorstand

sind weiter

Thomas Conrady

(IHK Hochrhein-Bodensee),

und Claus

Paal (IHK Region Stuttgart).

Neu ins vierköpfige Gremium

zog Manfred Schnabel ein, Präsident

der IHK Rhein-Neckar.

Der BWIHK vertritt mehr als

650.000 Betriebe. [!] jkl

Sanierung, aber

wann?

Innenstadt Eine „grüne Meile“

soll die größte Fußgängerzone

in Ulm werden. Wesentliches

Merkmal sollen künftig mehr

Aufenthaltsqualität und rund 50

neue Bäume in der Hirschstraße,

Bahnhofstraße und angrenzenden

Gassen sein. Der Baubeginn

ist für Anfang 2026 terminiert.

Doch jetzt werden Stimmen

im Gemeinderat laut, die

Sanierung erneut zu verschieben.

Die FWG-Fraktion schlägt

eine Neugestaltung der Fußgängerzone

nach 2030 vor, also

nach der B10-Erneuerung und

der Landesgartenschau. Das sei

positiv für die städtischen Finanzen,

die Verwaltung und den

Handel, der gleichzeitig unter

der B10-Großbaustelle leiden

werde. Auch FDP, KJT und Grüne

stehen einer Verschiebung

nicht ablehnend gegenüber.

CDU/UfA und SPD hingegen

pochen auf die Einhaltung des

Zeitplans. Das Citymarketing

will nun Meinungen aus der betroffenen

Händlerschaft einholen.

[!]

cik

Hensoldt investiert

Kooperation Das „Boehringer

Ingelheim Ulm University Bio-

Center“ startet unter dem Namen

BIU 3.0 Anfang 2025 in seine

dritte Laufzeit. Damit setzen

die Partner ihre seit 2011 bestehende

Kooperation bis 2030

fort. Das gemeinsame Ziel: Neue

Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung

sollen direkt in

die Entwicklung neuer Therapien

einfließen und diese so beschleunigen.

Rüstung Der Sensor-Lösungsanbieter

Hensoldt baut seinen

Standort Ulm aus. In der Elektronikfertigung

wurde eine

zweite Leiterkarten-Bestückungslinie

bereits in Betrieb

genommen. Im kommenden

Jahr soll eine dritte Bestückungslinie

folgen. Das Gesamtvolumen

der Investitionen beträgt

acht Millionen Euro. Leiterkarten

sind für Hensoldt-Produkte

unverzichtbar, heißt es in

einer Mitteilung. Mit Blick auf

die Versorgungssicherheit erweise

es sich als Vorteil, Kerntechnologien

im vollen Umfang

zu beherrschen. Hensoldt erzielte

2023 Umsatz von 1,85 Milliarden

Euro und beschäftigt circa

8000 Mitarbeiter. Das Unternehmen

ist an der Frankfurter

Wertpapierbörse im MDAX notiert.

[!]

vt

Dritte Laufzeit startet

Geforscht wird im Verbund

zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,

zu neuropsychiatrischen

Krankheitsbildern

sowie zu Lungenkrankheiten.

Bewilligte Hauptprojekte

können mit bis zu 100.000

Euro pro Jahr für zwei Jahre gefördert

werden. Für Pilotprojekte

sind ein Jahr lang Fördermittel

in Höhe von 40.000 Euro vorgesehen.

Start ist im Januar 2025.

[!]

us


6

FINANZIEREN unternehmen [!]

ON/OFF

Rechnungen aus Papier schreddern soll künftig der Vergangenheit angehören.

Illustrationen: Max Meschkowski I Quelle: Nastudio

Das Ende des

Papierwusts

E-Rechnung Trotz langer Übergangsfristen tun

Unternehmensverantwortliche gut daran, ihre Finanzbuchhaltung

bereits jetzt für die Verarbeitung digitaler Belege fit zu machen.

Fahrzeuge konfigurieren,

Aufträge schreiben und

Rechnung erstellen – für

Martin Becker und sein

Verkaufsteam ist das der Arbeitsalltag.

Noch jedenfalls.

Denn der geschäftsführende Inhaber

des gleichnamigen Autohauses

bereitet seinen Betrieb

seit Monaten auf den Start der

E-Rechnung vor. Knapp 3000

Neufahrzeuge mehrerer Marken

verkauft der mittelständische

Händler mit Standorten im

Raum Stuttgart, Neckar-Albund

Alb-Donau-Kreis pro Jahr.

Dazu kommen das Ersatzteilund

Servicegeschäft und der

Handel mit Gebrauchtwagen.

Jahr für Jahr bearbeitet und

verbucht Beckers Finanzabteilung

Zehntausende Geschäftsvorfälle

im eigenen IT-System.

„Dass wir daraus vor allem

Rechnungsbelege erzeugen, die

wir ausdrucken oder als PDF

per Mail versenden, ist üblich“,

sagt Becker, der seinen richtigen

Namen und den seines Betriebs

aus Vertraulichkeitsgründen an

dieser Stelle nicht lesen möchte

– wie viele andere Unternehmen,

die wir angefragt haben.

„Auch viele unserer Lieferanten

schicken uns weiterhin Papierbelege“,

erzählt er.

Mit Beginn des kommenden

Jahres wird diese Zeit zu Ende

gehen. Ab dem ersten Januar

müssen Unternehmen bei Lieferungen

oder Leistungen an gewerbliche

Kunden, die im Inland

(steuer)ansässig sind, eine

elektronische Rechnung ausstellen.

Eine Ausnahme besteht nur

bei bestimmten Geschäften, die

umsatzsteuerfrei sind, sowie bei

Fahrausweisen und Kleinbetragsrechnungen

bis zu einem

Gesamtbetrag von brutto 250

Euro. „Ziel der neuen Regelung

ist vor allem, den Umsatzsteuerbetrug

einzudämmen“, erläutert

Birgit Jürgensmann, Steuerberaterin

und Partnerin bei der

Unternehmensberatung Forvis

Mazars. Zusätzlicher Nebeneffekt:

In der Finanzbuchhaltung

und bei betriebswirtschaftli-


unternehmen [!] FINANZIEREN 7

chen Auswertungen ist perspektivisch

ein Echtzeit-Reporting

möglich.

Bis es jedoch soweit ist, dauert

es noch. Bis Ende 2026 dürfen

nämlich weiterhin auch Papierrechnungen

ausgestellt werden.

Elektronisch versandte

PDFs sind nur dann erlaubt,

wenn der Rechnungsempfänger

damit einverstanden ist. Unternehmen

mit einem Jahresumsatz

von nicht mehr als 800.000

Euro haben mit der Umstellung

auf die E-Rechnung Zeit bis zum

31. Dezember 2027. Für Kleinunternehmer

sieht das Jahressteuergesetz

2024 sogar eine generelle

Befreiung in Sachen

E-Rechnung vor.

Ab Januar

müssen Firmen

E-Rechnungen

empfangen

können.

Christine Haas

IHK Ulm

Das klingt zunächst nach vergleichsweise

großzügigen Übergangsfristen.

Doch der Eindruck

täuscht. „Hinsichtlich des Empfangs

von E-Rechnungen gibt es

keine Übergangsfristen“, stellt

Christine Haas, Steuer- und

Rechtsexpertin bei der IHK

Ulm, fest. „Alle Unternehmen

müssen ab dem ersten Januar sicherstellen,

E-Rechnungen

empfangen zu können.“ Die

mehr als drei Millionen Firmen

in Deutschland stehen damit unter

Handlungsdruck. Sie müssen

ihre Rechnungssysteme so anpassen,

dass sie eingehende

E-Rechnungen nicht nur empfangen,

sondern auch verarbeiten

können. Es gibt genaue Vorgaben

an das Datenformat der

digitalen Belege.

Nach Beobachtungen von

IHK-Expertin Haas haben die

Unternehmen in der Region bedeutende

Fortschritte in Bezug

auf die E-Rechnung gemacht.

„Allerdings gibt es noch Unterschiede

in der Umsetzung“, berichtet

sie. „Sich mit der Umsetzung

und den Abläufen im Unternehmen

zu befassen, ist zeitintensiv.“

Das binde

insbesondere bei kleinen und

mittelgroßen Unternehmen viele

Ressourcen. „Unternehmen,

die bereits Aufträge der öffentlichen

Hand ausführen, sind

nach unserer Wahrnehmung

schon viel weiter als kleine und

ganz kleine“, ergänzt Franziska

Stavenhagen, Bereichsleiterin

Presse bei der IHK Region Stuttgart.

E-Rechnung hat Vorteile

Das gemischte Stimmungsbild

deckt sich mit den Ergebnissen

der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage.

„Einige Unternehmen

haben sich darin kritisch geäußert,

dass sie einen hohen Aufwand

und keinen Nutzen der

E-Rechnung sehen“, so Stavenhagen.

„Aber es gibt auch andere

Meinungen dazu: Viele Unternehmen

sehen die Einführung

der E-Rechnungspflicht

Mit wenigen Klicks geht die Rechnung zum Kunden:

Was simpel klingt, bedeutet für die Betriebe erstmal Arbeit.

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8

FINANZIEREN unternehmen [!]

Hier gibt es Unterstützung

Die IHK helfen ihren Mitgliedsbetrieben bei der Umstellung mit Webinaren und Infoveranstaltungen.

ILLUSTRATION: MAX MESCHKOWSKI I QUELLE: ZENSEN

Auf den Homepages der Industrie- und

Handelskammer Ulm (ihk.de/ulm) und der

IHK Stuttgart (ihk.de/stuttgart) finden sich

Informationen rund um die E-Rechnung und

eine Checkliste. Darüber hinaus bietet beide

IHKs Webinare und Präsenzveranstaltungen

zu dem Thema an. Darin wird unter anderem

erläutert, was unter einer E-Rechnung zu

verstehen ist, welche rechtlichen Pflichten

zu beachten sind und welche technischen

Herausforderungen im Einzelnen auf die Unternehmen

zukommen.

Traditionelle Papierrechnungen und

auch „individuell formatierte digitale Dokumente

müssen künftig durch E-Rechnungen

ersetzt werden, die in einem festgelegten

elektronischen Format übermittelt und

empfangen werden“, betont Birgit Jürgensmann,

Steuerberaterin und Partnerin der

Unternehmensberatung Forvis Mazars. Allerdings

gebe es Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen,

die Firmen in Anspruch

nehmen könnten.

positiv.“ Dabei ist gerade für Betriebe,

die bislang ausschließlich auf

herkömmliche Papierrechnungen

setzen, die Umstellung ein Anreiz,

die digitale Transformation in ihrer

Buchhaltung voranzutreiben.

Die Investitionen darin, zahlen

sich langfristig aus. „Die E-Rechnung

bietet den Vorteil, dass das

Prüfen, Verarbeiten und Begleichen

von Rechnungen künftig deutlich

zeitsparender wird und Fehler bei

der Datenübermittlung vermieden

werden können“, sagt IHK-Expertin

Haas. „Zudem stellt dieses Format

sicher, dass die digitalen Rechnungsdaten

ohne Medienbruch – also ohne

manuelle Übertragung, zusätzliche

Fehlerquellen einer automatisierten

Texterkennungs-Software oder Verlust

von Informationen – weiterverarbeitet

werden können.“

Über effizientere und transparentere

Abwicklung von Prozessen können

Firmen ihren gewerblichen

Kunden und Lieferanten einen verbesserten

Rechnungsservice anbieten.

Zudem sinken mit dem Umstieg

an anderer Stelle die Kosten für

Druck, Papier und Porto. Einzelne

Studien haben gezeigt, dass Organisationen

bis zu 80 Prozent der Kosten

bei der Rechnungsverarbeitung

einsparen können. Weniger Papierverbrauch

und schlanke Prozesse

helfen Firmen zudem, ihren CO 2

-

Fußabdruck zu verkleinern.

Interne Lösungen

bieten mehr

Kontrolle und

Möglichkeiten für

Anpassungen.

Christine Haas

IHK Ulm

Die Frage indes ist, wie die Umstellung

der Finanzbuchhaltung auf

digitale Belege reibungslos gelingt.

„Am Anfang sollte die Analyse des

aktuellen Rechnungsbearbeitungsprozesses

stehen“ empfiehlt Haas.

„Welche Software ist zum Beispiel

im Einsatz? Passt ein anderes Produkt

gegebenenfalls besser zum Unternehmen?

Im zweiten Schritt sollte

der Soll-Prozess erarbeitet werden.“

Ist dafür eine interne oder externe

Lösung besser geeignet? – eine

pauschale Antwort darauf ist nicht

möglich. „Das hängt von den individuellen

Anforderungen und Voraussetzungen

im jeweiligen Unternehmen

ab“, sagt Haas. „Interne Lösungen

bieten mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten.“

Dafür

müssen allerdings umfangreiche, internen

IT-Ressourcen vorhanden

sein, die in der Lage sind, eine maßgeschneiderte

Lösung zu entwickeln

und zu pflegen. Externe Lösungen

stehen meist schneller zur Verfügung

und erfordern weniger interne

Ressourcen. „Sie eignen sich besonders

für kleinere Unternehmen

oder solche, die keine speziellen Anforderungen

haben und daher eine

standardisierte und kosteneffiziente

Lösung bevorzugen.“

[!] Thomas Luther


unternehmen [!] RESSORT Anzeige 9

Sicher durch unruhige Zeiten

In Krisenzeiten steht die Geschäftsleitung von

Unternehmen vor zahlreichen Herausforderungen.

Dieser Beitrag beleuchtet grundlegende

Aspekte der Geschäftsleiter haftung

sowie Präventionsmaßnahmen und Sanierungs

optionen unter Berücksichtigung insolvenz­

und steuerrechtlicher Regelungen.

1. Organhaftung und Insolvenzreife

Geschäftsleiter haben „in den Angelegenheiten

der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen

Geschäftsmannes“ anzuwenden.

Dieser Maßstab legt abstrakt fest, was die

Geschäftsleitung zu tun oder unterlassen hat.

Bei Missachtung liegt eine Pflichtverletzung vor,

die - wenn noch weitere Voraussetzungen hinzukommen

- zu einer persönlichen Haftung führen

kann.

In Krisenzeiten sind Haftungsgefahren besonders

hoch. So kann u.a. eine Haftung für nicht

abgeführte Sozialversicherungsbeiträge oder

gar eine generelle Ersatzpflicht für alle geleisteten

Zahlungen des Unternehmens nach Eintritt

der Insolvenzreife drohen.

Die Insolvenzreife besteht laut der Insolvenzordnung

(InsO) bei Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO),

drohender Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO) und

Überschuldung (§ 19 InsO).

• Zahlungsunfähigkeit: Das Unternehmen ist

nicht in der Lage, binnen drei Wochen mindestens

90 % aller fälligen Verbindlichkeiten zu

erfüllen.

• Überschuldung: Bilanzielle Überschuldung

und keine positive Fortbestehensprognose

über einen Horizont von zwölf Monaten.

• Drohende Zahlungsunfähigkeit: Das Unternehmen

wird voraussichtlich nicht in der Lage

sein, die bestehenden Verbindlichkeiten binnen

eines Prognosezeitraums von 24 Monaten

zu erfüllen.

Nur die beiden erstgenannten Insolvenzgründe

sind zwingend und lösen eine strafbewehrte Insolvenzantragspflicht

aus.

2. Prävention durch Risikofrüherkennung

Eine frühzeitige Krisenerkennung kann

Haftungsrisiken mindern. Ein wesentlicher

Bestandteil jeder Präventionsstrategie ist die

Liquiditätsplanung, die seit dem 01.01.2021 in

Form einer „Solvenzüberwachungspflicht“ nach

§ 1 Abs. 1 des Unternehmensstabilisierungs- und

-restrukturierungsgesetzes (StaRUG) spezialgesetzlich

vorgeschrieben ist.

Werden in der Liquiditätsplanung Engpässe

erkennbar, muss ein Liquiditätsstatus für den

insolvenzrechtlich maßgeblichen 3-Wochen-

Horizont erstellt werden. Hierbei ist die Summe

der vorhandenen und kurzfristig beschaffbaren

liquiden Mittel den (kurzfristig) fälligen Verbindlichkeiten

gegenüberzustellen.

3. Sanierungsoptionen

außerhalb der Insolvenz

Liegt noch keine Zahlungsunfähigkeit oder

Überschuldung vor, kann eine finanzwirtschaftliche

Finanzierung über einen Restrukturierungsplan

angestrebt werden. Dieser Plan enthält

u.a. Regelungen zu Forderungsverzichten,

Stundungen und weiteren Anpassungen, um die

finanzielle Lage zu stabilisieren. Er kann unter

bestimmten Voraussetzungen auch gegen den

Willen einzelner Gläubiger umgesetzt werden.

Ziel ist, dem Unternehmen frühzeitig einen Weg

aus der Krise zu ermöglichen, bevor es zu einer

Insolvenz kommt. Dies hilft, Wertver luste zu vermeiden,

Arbeitsplätze zu sichern und die Liquidität

aufrechtzuerhalten. Der Restrukturierungsplan

ermöglicht außerdem eine Neu -

ausrichtung unter Mitwirkung der Gläubiger –

ohne den Rufschaden einer Insolvenz.

4. Sanierung im Insolvenzverfahren

Ist eine außergerichtliche oder vorinsolvenzliche

Sanierung nicht (mehr) möglich, bleibt die

Option der Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens.

Das Insolvenzverfahren bedeutet

nicht zwangsläufig das „Aus“ für das Unternehmen.

Auch hier gibt es Möglichkeiten der

Sanierung, z.B. über eine Insolvenz in Eigenverwaltung,

ein Insolvenzplanverfahren oder eine

„übertragende Sanierung“.

Zudem können insolvenzspezifische Sanierungsinstrumente

angewandt werden, wie vorzeitige

Kündigungsmöglichkeiten für bestehende

Dauerschuldverhältnisse, das Recht zur

faktisch einseitigen Vertragsbeendigung, und

erleichterte Kündigungsmöglichkeiten für Arbeitsverhältnisse.

5. Steuerliche Aspekte der Sanierung

Steuerliche Aspekte spielen häufig eine zentrale

Rolle im Sanierungsprozess.

Die Geschäftsleitung ist gesetzlich zur Erfüllung

der steuerlichen Pflichten des Unternehmens

verpflichtet. Bei vorsätzlicher oder grob fahrlässiger

Nichterfüllung kann sie gem. § 69 Abgabenordnung

(AO) persönlich haftbar gemacht

werden.

Um die Liquidität zu sichern bzw. Mittel freizusetzen,

können z.B. Steuervorauszahlungen angepasst

und Verlustvor- bzw. Verlustrückträge

vorgenommen werden. Für letztere gelten ab

dem Veranlagungszeitraum 2022 erweiterte

Rücktragsmöglichkeiten; zudem wurde die

Verlustverrechnung in den Veranlagungsjahren

2024 - 2027 von 60% auf 70% Prozent (sog.

Mindestbesteuerung) erhöht. Weiterhin können

durch die Schaffung u.a. von ertragsteuerlichen

Organschaften Ergebnissaldierungen zwischen

gewinn- und verlustträchtigen Gesellschaften

erzielt werden, welche wiederum zu einem reduzierten

Steuerabfluss führen.

Zur Stärkung des handelsrechtlichen Eigenkapitals

oder der Haftungsseparierung können sich

(steuerneutrale) Umwandlungsmaßnahmen

anbieten.

Ein zentraler Aspekt bei der Sanierung eines Unternehmens

ist der Schuldenerlass, der aber zu

steuerlichen Erträgen führen kann. Auch bei der

Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital können

unerwartete Steuereffekte auftreten. Dies gilt

entsprechend hinsichtlich der richtigen Formulierung

und Ausgestaltung von Abtretungs-, Aufrechnungs-,

Rangrücktritts-, Patronats- und

Stundungsvereinbarungen. Zudem sind bestehende

Sperr- und Nachbehaltefristen zu beachten,

da ansonsten ggf. eine (rückwirkende) Versteuerung

von stillen Reserven oder aber die

Nachversteuerung im Rahmen der Erbschaftund

Schenkungsteuer droht.

Ihre Ansprechpartner:

· Christian Schöler

Steuerberater

christian.schoeler@sonntag-partner.de

Tel: +49 731-96644-0

· Dr. Maximilian Hüttel

Rechtsanwalt, Maître en droit

maximilian.huettel@sonntag-partner.de

Tel: +49 731-96644-0

Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm

www.sonntag-partner.de


10

RESSORT unternehmen [!]

Zur Person

Prof. Dr. Markus

Hölzle (58, verheiratet,

eine Tochter) ist

gebürtiger Heidenheimer.

Er studierte Chemie

an der Universität

Ulm und promovierte

in Elektrochemie. Hözle

arbeitete 25 Jahre

lang für die BASF. Seit

vier Jahren ist er Vorstandsmitglied

des

Zentrums für Sonnenenergie-

und Wasserstoff-Forschung

Baden-Württemberg

und

Leiter des ZSW in Ulm.

Er leitet zudem unter

anderem den Beirat

Wasserstoff in Baden-

Württemberg. Hölzle

ist Fan des Fußballbundesligisten

1. FC

Heidenheim. Er liebt

Musik und spielt passioniert

Orgel, auch jedes

zweite Wochenende

in Gottesdiensten.

Zur Person

Michael Bächler

(28, ledig) ist in Ulm

geboren und in der

Region aufgewachsen.

Er studierte Internationale

Energiewirtschaft

an der

Hochschule in Ulm

und machte seinen

Master an der Hochschule

Darmstadt.

Seit Juli 2023 ist er

Geschäftsführer des

Ulmer Vereins H 2

-

Wandel, zuvor war er

zwei Jahre lang Projektleiter

von „H2Rivers“

in der Metropolregion

Rhein-Neckar.

Bächler macht als

Ausgleich zu anstrengenden

Arbeitstagen

regelmäßig Sport und

ist gerne draußen unterwegs.

Zudem wandert

er gerne, sei es

im Allgäu, in den Alpen

oder auf der

Schwäbische Alb.


unternehmen [!] TITELTHEMA 11

„Wasserstoff hat

enormes Potenzial“

H2-Wandel Der Verein fördert in der Modellregion von der Ostalb über Ulm bis Reutlingen

Projekte mit dem Energieträger der Zukunft. Professor Markus Hölzle, einer von drei

Vorstandsvorsitzenden des Vereins, und Geschäftsführer Michael Bächler erklären, warum

Wasserstoff existentiell für die Energiewende ist und worauf sich Betriebe einstellen sollten.

Herr Prof. Hölzle, wie zufrieden sind Sie mit dem

Wasserstoff-Auto, das bei Ihnen im ZSW im Einsatz

ist?

Prof. Dr. Markus Hölzle: Zufrieden, wir fahren am

ZSW einen Hyundai Nexus. Es gibt leider keinen

deutschen Hersteller, der derzeit Wasserstoff-Fahrzeuge

liefert. Mit dem ersten Nexus haben wir in

drei Jahren 120.000 Kilometer zurückgelegt, ohne

nennenswerte Probleme. Die Werkstattaufenthalte

beschränkten sich auf typische Wartungsarbeiten.

In Sachen Tank, Brennstoffzelle und Antrieb gab es

keine Schwierigkeiten. Mittlerweile fahren wir das

zweite Nexus-Modell.

Die Technik funktioniert also?

Hölzle: Absolut, das hören Sie auch von Nutzern wie

beispielsweise dem Toyota Mirai. Technisch sind

diese Fahrzeuge zuverlässig, aber die Kosten sind

für den Massenmarkt noch zu hoch.

Was heißt das konkret?

Hölzle: Diese Fahrzeuge sind von

der Größe und den Kosten vergleichbar

mit einer gehobenen

Mittelklasse, also beispielsweise

einer Mercedes Benz E-Klasse, einem

Audi A6 oder einem 5er BMW.

Das passt schon alles zusammen,

nun müssen die Kosten eben sinken.

Das ist nicht ungewöhnlich,

neue Technologien finden normalerweise ihren

Weg von den teureren Modellen zu den günstigeren,

Tesla hat das vorgemacht. Allerdings verläuft

dieser Prozess manchmal zu langsam.

Im Pkw-Bereich ist aber die Entscheidung im Massenmarkt

für Batteriefahrzeuge gefallen. Wo sehen

Sie die das größte Potenzial von Wasserstoff?

Hölzle: Wasserstoff hat in einer Reihe von Einsatzgebieten

ein enormes Potenzial, insbesondere dort,

wo große Mengen an Energie benötigt werden und

CO 2

-Emissionen reduziert werden sollen. Der

Schlüssel zum Erfolg wird darin liegen, Wasserstoff

in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen

Preisen bereitzustellen.

Welche Anwendungen sind das?

Hölzle: Ein herausragendes Einsatzgebiet für Wasserstoff

ist die Chemieindustrie, die Stahlproduktion,

aber auch die Zementindustrie. Hier könnte

Wasserstoff zur Vermeidung von CO 2

-Emissionen

Wir benötigen

künftig zwei

Energienetzwerke:

Strom und

Wasserstoff.

genutzt werden; insbesondere bei Verbrennungsprozessen,

die heute meist mit Erdgas betrieben

werden. Neben diesen industriellen Anwendungen

könnte Wasserstoff auch in mobilen Anwendungen

wie dem Schwerlastverkehr und sogar im Flugverkehr

eingesetzt werden.

Welche Rolle kommt Wasserstoff in der Klima- und

Energiewende zu?

Hölzle: In Deutschland findet der Hauptenergieverbrauch

im Winterhalbjahr statt. Dieser wird in Zukunft

noch weiter steigen, da Unternehmen und

Verbraucher im Winter vermehrt Strom benötigen

oder ihre Häuser mit Wärmepumpen heizen werden.

Im Sommer hingegen ist der Strombedarf geringer,

jedoch wird genau dann bevorzugt Strom mit

erneuerbaren Energien erzeugt - Stichwort Photovoltaik.

Was bedeutet das?

Hölzle: Die zukünftige Stromversorgung muss saisonale

Schwankungen zwischen

Sommer und Winter ausgleichen.

Im Sommer erzeugen wir mehr

Strom, als wir verbrauchen können

und im Winter ist es genau andersherum.

Grüner Strom aus Photovoltaik

und Wind bilden das eine

große Energienetzwerk; und Wasserstoff

wird das andere Energienetzwerk

werden. Beide Netzwerke sind unverzichtbar

für eine künftige, 100-prozentige

erneuerbare Energiewelt. Elektrische Energie muss

bevorzugt dann verbraucht werden, wenn sie erzeugt

wird. Wasserstoff hingegen kann man – vergleichbar

mit Erdgas heute – in riesigen Mengen

langfristig speichern.

Wären nicht auch große Batterieparks eine Speicherlösung?

Hölzle: Um Solarenergie aus dem Sommer für die

Wintermonate bereitzuhalten, wäre eine enorme

Menge an Batterien nötig – und damit auch eine

große Menge an Metallen wie Lithium, Kupfer. Da

Batterien jedoch teuer sind, sollten sie idealerweise

kontinuierlich geladen und entladen werden, um

damit Geld zu verdienen. Ein Solarpark kann in

Kombination mit Batterien die Stromversorgung

über Nacht sicherstellen, jedoch nicht die saisonalen

Schwankungen zwischen Sommer und Winter

ausgleichen.


12

TITELTHEMA unternehmen [!]

„Die Aufgabe des Vereins

H 2

-Wandel, ist es, die

Lösungen in der Modellregion

zu verfielfältigen“,

sagt Michael Bächler.

Kommen hier Elektrolyseure ins Spiel?

Hölzle: Genau. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse

von Wasser hergestellt, bei der Wasser mittels

grünem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff

gespalten wird. Der Wasserstoff gilt nur dann als

grün, wenn der Strom hierfür auch wirklich aus erneuerbaren

Quellen wie Wind oder Sonne stammt.

Inzwischen gibt es immer mehr Tage oder Tageszeiten,

in denen wir grünen Strom im Überfluss

haben. Dieser Strom wird entweder zu niedrigen

Preisen ins Ausland exportiert, oder die Photovoltaik-

und Windkraftanlagen werden abgestellt. Und

im Worst-Case werden die Strompreise dabei noch

negativ.

Was ist der Vorteil dieser Elektrolyseure?

Hölzle: Nehmen wir den Sonntag, 13. Oktober, als

Beispiel. Da betrug der Strompreis an der Börse für

Als Verein

fördern wir

den Transfer

von Wissen und

den Austausch.

18 Stunden Null Euro. In dieser Zeit wäre eine Batterie

bereits nach zwei bis drei Stunden vollgeladen.

Ein Elektrolyseur kann jedoch die gesamte Zeit arbeiten

und große Energiemengen speichern. Diese

Energie kann dann in Form von Wasserstoff für die

saisonale Speicherung genutzt werden, um den Bedarf

im Winter zu decken. Daher ist es sinnvoll, ein

dezentrales Netzwerk aus Elektrolyseuren und

Speichern aufzubauen, das über das gesamte Bundesgebiet

verteilt ist. So können wir die Energieversorgung

nachhaltig und flexibel gestalten, die Energiewende

vorantreiben und außerdem die

Abregelung von überschüssigem grünem Strom reduzieren.

Es gibt einige Skepsis in der Bevölkerung: Wie gefährlich

ist Wasserstoff?

Hölzle: Wasserstoff ist wie Erdgas. Jeder dritte Deutsche

hat Erdgas im Haus. Schläft man deswegen

schlecht? Ich zumindest nicht. Wasserstoff und Erdgas

sind Energieträger, die sicher gehandhabt werden

können. Kommt es allerdings zu einem Unfall,

wird eine große Energiemenge unkontrolliert frei,

was dann natürlich kritisch sein kann. Im Alltag

sind wir bereits von Energieträgern wie Strom, Benzin,

Erdgas und Erdöl umgeben und haben gelernt,

sicher damit umzugehen. Genauso ist es schon heute

mit Wasserstoff, wo er bereits eingesetzt wird -

und so wird es auch zukünftig überall dort sein, wo

Wasserstoff ins Spiel kommen wird.

Herr Bächler, welche Rolle spielt die Modellregion

und der Verein H2-Wandel für den Wasserstoff-

Hochlauf?

Bächler: Wir wollen als Modellregion ein Schaufenster

für Wasserstofftechnologien sein. Unsere

Aufgabe ist es, zu zeigen, was heute schon möglich

ist und dabei helfen, diese Ansätze zu vervielfältigen.

Wir setzen auf eine dezentrale Energieversorgung

mit einer Vielzahl kleinerer Anlagen anstatt

einer großen Anlage. In Schwäbisch Gmünd entsteht

aktuell eine zehn Megawatt-Anlage, in Ulm

eine mit drei Megawatt.

Welche Besonderheiten gibt es in der Modellregion?

Bächler: Unsere Modellregion reicht von Schwäbisch

Gmünd über Ulm bis nach Reutlingen. Sie

spiegelt viele Aspekte und Merkmale Baden-Württembergs

wider: ländlicher Raum, viele erneuerbare

Energien und gleichzeitig viele energieintensive

Betriebe auf dem Land, die mit Energie versorgt

werden müssen. Wir arbeiten an einem Wasserstoff-Ökosystem,

das die gesamte Wertschöpfungskette

abbilden soll.

Was genau ist Ihre Aufgabe?

Bächler: Als Verein fördern wir den Wissenstransfer

in der Region, zwischen den Universitäten und

den Unternehmen, aber auch zwischen den Betrieben.

Wir streben den Austausch mit anderen Regionen

an. Zugleich wollen wir in der Region diese

Projekte bekanntmachen, um neue Projekte anzustoßen.

Zudem sind wir zentraler Ansprechpartner

in der Region für das Thema Wasserstoff und natür-


unternehmen [!] TITELTHEMA 13

Wir wollen den Menschen

anhand von Beispielen

zeigen, dass eine Wasserstoff-Wirtschaft

in einer

Region funktionieren

kann“, betont Hölzle.

lich auch für die Fördermittelgeber. Denn unsere

Modellregion wird mit rund 31 Millionen Euro gefördert

– vom Land Baden-Württemberg und der

Europäischen Union.

Wo steht der Verein H2-Wandel im bundesweiten

Vergleich?

Bächler: Wenn man in Fußball-Metaphern spricht,

gehören wir zu den Top 10 der Bundesliga. Bundesweit

gibt es über ein Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums

50 Regionen, die sich mit

Wasserstoff beschäftigen. In fünf bis sechs Regionen

gibt es Investitionen mit ähnlichen Volumen

wie bei uns, von denen aber erst drei in der Umsetzung

sind.

Das ZSW gehört

zum magischen

Wasserstoff-

Dreieck im

Südwesten.

Die Leuchtturmprojekte in der H2-Wandel-Region

sind häufig von den Unternehmen getrieben. Was ist

da Ihre Aufgabe?

Bächler: Die Unternehmen sind selbst verantwortlich

für die Planung und Umsetzung der Projekte.

Wir als Verein kommen bei den Themen Wissenstransfer

und Koordination ins Spiel. Wir haben 22

Projektpartner, wir koordinieren, sind Ansprechpartner

und leiten Informationen an die Fördermittelgeber

weiter. Im vergangenen Jahr war das Thema

Genehmigungen ein Schwerpunkt in unserer

Arbeit, weil viele Partner damit zu kämpfen hatten.

Zudem bemühen wir uns ein Akteurs-Netzwerk aufzubauen.

Unser Verein hat derzeit 31 Mitglieder und

wächst stetig. Wir möchten die Lernkurven aus den

Projekten anderen zugänglich machen und zeigen,

was funktioniert und was nicht. Da entsteht ein sehr

guter Austausch.

Hölzle: Wir wollen als Verein den Menschen anhand

konkreter Beispiele zeigen, dass eine Wasserstoff-

Wirtschaft in einer Region funktionieren kann –

nachhaltig auch über den Förderzeitraum hinaus.

Welche Rolle übernimmt das ZSW in diesem Gefüge?

Hölzle: Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung

Baden-Württemberg (ZSW)

wurde 1988 in Stuttgart gegründet und ist seit 1989

auch in Ulm vertreten. Das ZSW ist eine Art Keim-

Wie kann Energie aus Sonnenlicht effizient

in solaren Treibstoffen gespeichert werden?

Auf dem Green Energy Campus Ulm werden im Sonderforschungsbereich

CataLight in Kooperation mit den Universitäten Jena, Mainz und Wien neue

und kostengünstige Photokatalysatoren zur Gewinnung von Wasserstoff

aus Wasser entwickelt und bis zur Anwendung optimiert.

Weltweit führende Forschung zur solaren Wasserstoffbildung.

Sprechen Sie uns an: www.catalight.eu


„Das ZSW ist eine Art

Keimzelle für die Wasserstoffaktivitäten

hier in der

Region“, sagt ZSW-Vorstandsmitglied

Markus

Hölzle.

zelle für Wasserstoffaktivitäten hier in der Region.

Während Wasserstoff damals noch skeptisch beäugt

wurde, ist er mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft

angekommen – ähnlich wie batteriebetriebene

Fahrzeuge auch. Als Landesinstitut mit

großer Expertise erhalten wir zudem erhebliche

Fördergelder vom Verkehrs- und Wirtschaftsministerium

aus Berlin. Wir sehen uns auch als Plattform

für Politiker und Interessierte, um den Austausch zu

fördern. In den vergangenen Jahren haben wir das

wachsende Interesse an Wasserstoff deutlich spüren

können und sind froh, dass in der Modellregion

H 2

-Wandel nun viele Akteure mitgestalten

und auch Aufgaben abnehmen

können.

Wie viele ähnliche Institute wie

das ZSW gibt es im Südwesten?

Hölzle: Das ZSW gehört zu den

großen Wasserstoffzentren. Im universitären

Bereich zählt das KIT in

Karlsruhe dazu, das sich sehr gut

mit uns ergänzt. Wir arbeiten intensiv mit dem

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in

Freiburg zusammen und pflegen enge Kontakte dorthin.

Diese drei Institute bilden das sogenannte „magische

Wasserstoff-Dreieck“ in Baden-Württemberg.

80 Prozent

der großen

Erdgas-Leitungen

hierzulande sind

Wasserstoff-fähig.

Woher soll der ganze Wasserstoff für die Modellregion

kommen?

Bächler: Für die Modellregion sprechen wir noch

nicht über riesige Mengen an Wasserstoff. Der Wasserstoff

wird durch die Elektrolyseure erzeugt, die

in unseren Projekten eingesetzt werden, wie beispielsweise

in Schwäbisch Gmünd, Ulm aber auch

Reutlingen und Tübingen. Wir haben in der Modellregion

einen der größten Elektrolyseure in Süddeutschland,

unterstützen aber damit im Grunde

nur den Markthochlauf. Langfristig soll der Wasserstoff

durch Leitungen zu uns kommen, ein Großteil

davon aus dem Ausland.

Wie lange wird es dauern, bis dieses Leitungsnetz

gebaut ist?

Hölzle: Wir verfügen über ein gutes Erdgasnetz. 80

Prozent der großen Transportleitungen sind Wasserstoff-fähig.

Einen großen Teil wird man also umwidmen,

einen anderen Teil wird man neu bauen

müssen. Damit wird der Bau dieses

Wasserstoffnetzes viel günstiger

als der Bau der Strom-Autobahnen

von Nord nach Süd.

Wie schnell wird die schöne neue

Wasserstoff-Welt im Südwesten

Realität?

Hölzle: Die großen Mengen an

Wasserstoff werden in Baden-

Württemberg erst ab 2030 ankommen. Der große

Treiber wird die Rückverstromung von Wasserstoff

in Kraftwerken sein.

Wie meinen Sie das?

Hölzle: Der Südwesten war lange Zeit ein Kernkraft-

Land. Heute gibt es noch einige Kohlekraftwerke,

die bis 2030 abgeschaltet werden sollen und entlang

von Rhein und Neckar sitzen. Sie werden jetzt umgebaut

auf Gaskraftwerke, die Wasserstoff-fähig

sind. Für diese Kraftwerke wird derzeit die Süddeutsche

Erdgasleitung (SEL) gebaut. Irgendwann

– aber spätestens 2040 - wird die Leitung von Gas

auf Wasserstoff umgestellt, um Strom zu erzeugen.


unternehmen [!] TITELTHEMA 15

Gibt es eine Option auf eine Verlängerung der Pipeline?

Hölzle: Die Pipeline ist schon planfestgestellt und

führt über Heidenheim nach Bayern. Von dieser

großen Hauptpipeline wird es Stichleitungen geben,

beispielsweise über Oberkochen und Heidenheim

nach Ulm. Die Übergangsphase wird spannend,

da manche Unternehmen hochreinen

Wasserstoff benötigen, während für andere eine

Mischung aus 70 Prozent Wasserstoff und 30 Prozent

Erdgas ausreicht.

Woher wird der Wasserstoffimport für unsere Region

kommen?

Bächler: Aus Regionen mit viel erneuerbarer Energie,

wie Skandinavien, Spanien, Nordafrika – aber

auch Norddeutschland. Wir müssen zweigleisig

denken: Einerseits müssen wir Wasserstoff vor Ort

dezentral erzeugen. Andererseits müssen wir Wasserstoff

importieren. Es gibt bereits einige Partnerschaften

– etwa mit Kanada und Namibia.

Wie sieht das auf der Abnehmer-Seite aus?

Hölzle: Wir setzen auf eine Bottom-up-Herangehensweise.

Wir können nicht warten, bis die große

Pipeline gebaut ist und uns Wasserstoff liefert, sondern

errichten parallel die nötige Infrastruktur.

Unser Ansatz ist es, Modelle zu schaffen, die von

sich aus weiterwachsen.

In welche Richtung denken Sie dabei?

Hölzle: Beispielsweise Richtung Gütertransport.

Wenn ein Spediteur mit 100 Fahrzeugen zunächst

zwei davon auf einen wasserstoff-basierten Antrieb

umstellt, dann ist das ein Beispiel dafür, wie wir in

die Wasserstoff-Wende hineinwachsen können, ohne

gleich die ganz großen Hebel umlegen zu müssen.

Welche Idee liegt dem Konzept für die Modellregion

zugrunde?

Hölzle: Wir streben einen auch für Deutschland repräsentativen

Ansatz für den Wasserstoff-Hochlauf

an. Wir sind als Fläche angetreten und setzen auf

dezentrale Strukturen. In der Region befinden sich

die Industriebetriebe meist in den Tälern; während

die großen Hochflächen der Schwäbischen Alb,

ideal für die Strom-Erzeugung mit Wind und Photovoltaik

geeignet sind. Zur Versorgungssicherheit in

der Modellregion braucht man zwei bis drei Erzeuger

für Wasserstoff – und die haben wir. Unser Plan

ist, den Wasserstoff über Lkw zu transportieren. Mit

den heute verfügbaren Tanklösungen können bis zu

einer Tonne Wasserstoff pro Lkw geliefert werden,

was etwa 12 Tonnen Benzin oder Diesel entspricht.

Auf diese Art sammeln wir Erfahrungen mit Transport

und Logistik.

Welches Ihrer Leuchtturmprojekte ist am weitesten

fortgeschritten?

Bächler: Das ist der Elektrolyseur in Schwäbisch

Gmünd, der unmittelbar bei einem Wasserstoff-Technologiepark

entsteht. Er konzentriert sich auf Entwicklung

und Produktion von Brennstoffzellen und

andere Wasserstofftechnologien. Hier sollen auch

Start-ups und Forschungseinrichtungen angesiedelt

Die SEL wird

spätestens

ab 2040 von Gas

auf Wasserstoff

umgestellt.

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Der nächste Schritt zählt!

Wir sehen uns als heimisches Kreditinstitut

für die Menschen und Unternehmen in der

Region und möchten diese langfristig begleiten.

Ein großes gesellschaftliches Ziel ist

hierbei die Begrenzung der Erderwärmung

und der Schäden aus dem Klimawandel.

Unser Nachhaltigkeitsengagement umspannt

drei Dimensionen:

Primär ist die Sparkasse Ulm selbst ein Unternehmen,

das sich nachhaltig für die Zukunft aufstellt.

Unseren CO 2

-Footprint im eigenen Geschäftsbetrieb

haben wir seit 2019 nahezu halbiert.

Ein aktuelles Beispiel ist die Installation der

ersten PV-Anlage in der Ulmer Innenstadt.

Die zweite Dimension ist die Ermöglichung der

Geldanlage in nachhaltige Investments.

Darüber hinaus begleiten und finanzieren wir die

Transformation hin zur Dekarbonisierung. 35%

des CO 2

-Ausstoßes entstehen durch Gebäude,

70% des Immobilienbestands ist älter als 30

Jahre. Hier liegt der Fokus auf Sanierung und Modernisierung.

Bei Unternehmen sehen wir unsere

Hauptaufgabe in der Unterstützung bei der

Transformation hin zu CO 2

-armen und -freien

Prozessen und Produktionsmethoden.

Auf diesem Weg unterstützen wir unsere Kundinnen

und Kunden mit vielfältigen Angeboten

wie z.B. Informationsveranstaltungen oder Beratungen

zu Fördermöglichkeiten. Rund 100 Mitarbeiter:innen

aus verschiedenen Unternehmensbereichen

der Sparkasse Ulm haben ihre

Beratungskompetenz erweitert und erfolgreich

an einem umfangreichen ESG-Zertifikatslehrgang

teilgenommen.

Wir haben einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag,

den wir sehr ernst nehmen – und der uns

am Herzen liegt.

ESG-Zertifikatslehrgang Sparkasse Ulm

Foto: Ulli Schlieper

Sparkasse Ulm

Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 2

89073 Ulm

www.spkulm.de


16

TITELTHEMA unternehmen [!]

H2-Wandel vernetzt Akteure in der Modellregion und sorgt für Wissentransfer

Die Außenanlage des ZSW hat Symbolcharakter: Ginko-Bäume stehen für Hoffnung und für Anpassungsfähigkeit.

FOTO: MARC HÖRGER

Das Zentrum für Sonnenenergie- und

Wasserstoff-Forschung in Ulm ist eines von

derzeit mehr als 30 Mitgliedern des 2021 gegründeten

Vereins H2-Wandel, dessen Geschäftsstelle

sich in Ulm befindet – und die

Keimzelle der Modellregion. Diese wird bis

zum Jahr 2027 von Land und EU mit 52,6 Millionen

Euro gefördert. Aufgabe des Vereins

ist es, Erzeugung, Nutzung und Verteilung

von Wasserstoff in die Realität umzusetzen

und Blaupausen für wirtschaftliche Anwendungen

im Alltag zu schaffen. Der Verein koordiniert

Projekte in der Modellregion, die

von Schwäbisch Gmünd über Ulm bis Reutlingen

reicht, bündelt das Know-how und die

Erfahrungen der Partner, stellt den Wissenstransfer

zu Interessierten her und will so

weitere Projekte anstoßen.

Für Betriebe

ist das die

Chance, die

Wertschöpfung

zu erhöhen.

werden. Der Elektrolyseur wird voraussichtlich Anfang

2025 in Betrieb genommen. Dann wird es möglich

sein, kommerziell grünen Wasserstoff zu kaufen.

Wer sind mittelfristig die Abnehmer für grünen Wasserstoff?

Hölzle: Im Vordergrund steht der Verkehrssektor,

Busse und Lkws können bereits jetzt Wasserstoff

abnehmen. Zudem rechnen Spediteure die Kosten

von grünem Wasserstoff gegenüber den Kosten von

Benzin und Diesel – und nicht gegenüber dem günstigen

grauen Wasserstoff aus fossiler Energie.

Bächler: Auch Industriekunden, die Wasserstoff als

Prozess- oder Trägergas verwenden, sind potenzielle

Abnehmer. Langfristig ist der grüne Wasserstoff

besonders spannend für die energieintensive Industrie

in der Region.

Wie ist die Versorgungslage mit grünem Strom und

Wasserstoff in der Region Ulm?

Bächler: Derzeit beziehen wir etwa 50 bis 60 Prozent

unseres Stroms aus erneuerbaren Energien,

der Rest stammt aus konventionellen Quellen. Ende

Oktober hat die Bundesnetzagentur das von den

Fernleitungsbetreibern vorgeschlagene Wasserstoff-Kernnetz

für Deutschland genehmigt. Bis zum

Jahr 2032 sollen mehr als 9000 Kilometer Leitungen

entstehen. So werden große Mengen Wasserstoff

nach Baden-Württemberg kommen.

Wie sieht künftig die Wasserstoffproduktion in der

Region aus?

Hölzle: Wir gehen davon aus, dass 50 bis 60 Prozent

des Wasserstoffs in Deutschland selbst produziert

werden können, da wir zukünftig sehr häufig Überschussstrom

haben werden. Wenn der Strompreis

auf null sinkt, können wir ihn nutzen, um Wasserstoff

herzustellen. Wasserstoff wird nicht, wie manche

unken, der Champagner der Energiewende sein,

sondern das Mineralwasser. Denn wir werden künftig

riesige Mengen an Wasserstoff global, regional

und lokal erzeugen und verteilen.

Warum sollten sich kleine Betriebe mit dem Thema

auseinandersetzen?

Bächler: Wasserstoff bietet eine Möglichkeit, Entwicklung

und Produktion in die Region zu holen. Langfristig

kann dies Arbeitsplätze sichern und die Wertschöpfung

erhöhen. Das Schöne ist, dass man mit den

neuen Technologien die Energieversorgung in die eigene

Hand nehmen kann. Man muss aber prüfen, für

wen Wasserstoff eine passende Lösung ist.

Wie könnte ein Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft

aussehen?

Bächler: Wir machen uns intensive Gedanken darüber,

wer die ersten Abnehmer sein werden und wer

den höchsten Preis bezahlt. Das dürfte der Verkehrssektor

sein. Eine Versorgung mit Wasserstofftankstellen

alle 40 Kilometer wäre ein Ziel. Dann

weiß jeder, wo er tanken kann, und wir können den

Ausbau vorantreiben. Mit steigenden Mengen und

sinkenden Kosten wächst die Zahl der Anwendungen.

In der Folge werden die Preise sinken und es


unternehmen [!] TITELTHEMA 17

wird ein Preisniveau erreicht werden, das die Industrie

akzeptieren kann.

Was muss sich in Politik und Wirtschaft ändern, um

den Hochlauf erfolgreich zu gestalten?

Bächler: In der Wirtschaft ist die Bereitschaft vorhanden.

Die Unternehmen brauchen aber Planungssicherheit

und müssen wissen, wann der Wasserstoff

in welchen Mengen verfügbar ist. Dann können

die Betriebe umstellen.

Und in der Politik?

Hölzle: Da fehlt leider eine klare Linie. Der Fairness

halber muss aber man sagen: So eine Energiewende

hat vor uns noch niemand durchgezogen. Wir sind

in Deutschland eines der ersten Länder, das sich intensiv

mit Wasserstoff beschäftigt. Jedem und jeder

muss klar sein: So eine tiefgreifende Umstellung

wird immer etwas holperig sein.

Technisch gibt es keine Hindernisse?

Hölzle: Nein, alle technischen Voraussetzungen sind

bereits gegeben. Wir haben Photovoltaik, Windenergie

und Wasserstoff – alles ist vorhanden. Es

muss nur noch gleichzeitig und nachhaltig vorangetrieben

werden. Ein planbares, langfristiges Konzept

ist unerlässlich. Keine Frage, der Übergang

wird schwieriger als bei der Umstellung auf grünen

Strom, dessen Anteil im Netz man sukzessive erhöhen

konnte. Dabei wurde dem grünen Strom immer

Vorrang eingeräumt und die Förderung so gestaltet,

dass sich dessen Erzeugung immer

wirtschaftlich lohnte. Wasserstoff ist ein neuer

Energieträger in einem neuen Netz, der nun ebenfalls

entsprechend gefördert werden muss. Aber die

Herausforderungen sind alle lösbar.

Wie steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern

beim Thema Wasserstoff da?

Hölzle: Wir sind beim Thema Wasserstoff sehr gut

aufgestellt. Im Moment hat kein anderes Land auf

der Welt ein genehmigtes Wasserstoff-Kernnetz.

Auch beim Thema Brennstoffzelle und Lkw sind wir

ganz vorne. Aber wir vertrödeln es leider, da der

politische Wille fehlt, die Sache nun durchzuziehen.

China hat Wasserstoff und Brennstoffzellen in den

aktuellen Fünf-Jahresplan aufgenommen. Und das

heißt in der Regel nichts Gutes für uns. Denn das

bedeutet, dass in China kräftig investiert wird. Für

die nächste Bundesregierung muss ein Masterplan

für den Wasserstoff-Hochlauf deshalb eine Pflicht

sein.

Dieses Interview wurde

geführt von SWP-Wirtschaftsredakteurin

Julia

Kling und Alexander

Bögelein, Redaktionsleiter

unternehmen [!].

Fotos: Marc Hörger

Sichere und effiziente

H 2 -Betankung mit 96,25 MPa

Abreißsicherung

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70 MPa

Diese Leuchtturmprojekte sollen den Einsatz von Wasserstoff

als Energieträger im Alltag sichtbar machen: In Schwäbisch

Gmünd entsteht ein Technologiepark rund um einen Elektrolyseur

(H2-Aspen). Im Raum Reutlingen/Tübingen/Ulm wird

eine dezentrale Infrastruktur aufgebaut (H2-Grid). In Ulm

wird der Einsatz von grünem Wasserstoff in schweren

Nutzfahrzeugen getestet (H2-TOGO). Die Stadtwerke Ulm/

Neu-Ulm GmbH planen den Bau von dezentralen Elektrolyse-

Anlagen (H2-Factory). Unter dem Dach von H2-Wandel gibt

es verschiedene Formate für Wissenstransfer. Sie werden von

Ulm aus koordiniert, wo auch ehrenamtliche Wasserstofflotsen

sitzen (H2-TO KNOW).

H 2

-Schlauchset

Füllkupplung

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70 MPa ENR

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Darstellung des ganzheitlichen Energieversorgungskonzeptes mit Photovoltaik und Wasserstoff im neuen Firmengebäude der e.systeme21.

Grafik: e.systeme21 GmbH

Dekarbonisierung

mit grünem Wasserstoff

Deutschland soll spätestens 2050 klimaneutral

sein. Für den langfristigen Erfolg der

Energiewende werden somit Alternativen zu

fossilen Energieträgern benötigt. Saisonale

Energiespeicher sind für die Transformation

unumgänglich. Vor allem grüner Wasserstoff,

der aus erneuerbarem Strom gewonnen

wird, ist besonders klimafreundlich und

auf Dauer nachhaltig. Doch ist die Nutzung

von H2 für Unternehmen aktuell realisierbar

und rentabel? Die Wasserstoff-Experten von

e.systeme21 aus dem Ulmer Donautal kennen

die Vorteile und Herausforderungen.

Die e.systeme21 GmbH zeichnet sich als langjährig

familiengeführtes Unternehmen aus,

das sich seit 2013 auf die Planung und Installation

von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat.

Das Unternehmen bietet ein breites Leistungsspektrum

für Projekte jeder Größe. Der

Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung

und Umsetzung ganzheitlicher, umweltfreund-

Das energieautarke und CO2-freie Gebäude in der Boschstraße 38.

Fotos: e.systeme21 GmbH


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19

Links: Auch die Fassade des Firmengebäudes wurde mit PV-Modulen belegt, um den PV-Ertrag zu maximieren und damit die Wasserstoffproduktion zu

erhöhen. Rechts: Die langfristige Speicherung des erzeugten Wasserstoffs erfolgt in Flaschenbündeln.

Fotos: e.systeme21 GmbH

licher Energiekonzepte für Privatkunden und

gewerblich genutzte Gebäude mit erhöhtem

Energieverbrauch. Durch die Integration von

Batteriespeichern und Elektrotankstellen sowie

die Implementierung von Klimaanlagen,

Wärmepumpen, H2-Dunkelstrahlern, oder

Heizungsintegration mittels Heizstab entstehen

integrierte Komplettlösungen für die Energieversorgung.

Die Planung und Konzeption

von Wasserstofferzeugungsanlagen zur stofflichen

und energetischen Nutzung erweitern

das Portfolio mit zukunftsweisenden Technologien.

Positive Auswirkungen auf das Klima

Die Vorteile von Wasserstoff für Gewerbeimmobilien

sind vielfältig, denn der Energieträger

lässt sich gut speichern sowie transportieren

und ist vielfältig einsetzbar – so zum Beispiel

als Prozessgas für die Sauerstoffreduktion im

Metallgewerbe. „Außerdem sind die Auswirkungen

auf das Klima sehr positiv, da bei der

Herstellung von grünem Wasserstoff keine

Treibhausgase emittiert werden.“, erklärt Moritz

Bilger, Projektentwickler der e.systeme21.

Ferner sei die komplette Energieautarkie eines

Gebäudes nur mit Wasserstoff erreichbar, so

der Spezialist. Die Wirtschaftlichkeit einer

Wasserstoffanlage wird von der e.systeme21

GmbH mittels eigens entwickelter Simulationssoftware

kundenspezifisch ermittelt. Bei

jedem Kunden sind die Betriebsbedingungen

für maximale Wirtschaftlichkeit individuell zu

eruieren.

Wasserstoff wird vor Ort erzeugt

So hat die e.systeme21 GmbH ihr bestehendes

Bürogebäude innerhalb von 18 Monaten Bauzeit

vollständig energetisch saniert und zu 100

Prozent CO2-frei gemacht. Hierzu wurde ein

umfassendes Power-to-Gas-Konzept mit Photovoltaik-Anlagen

auf dem Firmendach und an

der Fassade, Batteriespeicher, Elektrotankstellen,

Wärmepumpe, Lüftungsanlage und H2-

Dunkelstrahler sowie intelligentem Energie-

Management-System realisiert. Herzstück ist

eine Elektrolyseanlage der Firma ostermeier

H2ydrogen Solutions GmbH, mit der im Sommer

aus überschüssigem Strom der Photovoltaikanlage

Wasserstoff erzeugt und vor Ort in

Flaschenbündeln gespeichert wird, um diesen

im Winter mittels einer Brennstoffzelle zur Erzeugung

von Strom und Wärme zu nutzen. Dadurch

konnte die CO2-Emission der

e.systeme21 im Jahr 2023 teilweise und ab

2024 vollständig auf 0 t C02e gesenkt werden.

Diese innovativen Maßnahmen sind auch einer

Fachjury aufgefallen: Für ihr herausragendes

Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde

die e.systeme21 GmbH für den „Umweltpreis

Baden-Württemberg 2024“ in der Kategorie

„Handwerk“ nominiert.

Uns ist es wichtig

zu zeigen, was heute

schon machbar ist.“

Norbert Unterharnscheidt,

Gründer und Geschäftsführer

der e.systeme21 GmbH

Die größte Herausforderung bei der energetischen

Sanierung des Bestandsgebäudes bestand

darin, die veraltete Technik durch neue,

innovative Systeme zu ersetzen. Insbesondere

für die bisherige fossile Wärmeversorgung gab

es keine universelle Lösung, weshalb die

e.systeme21 ein maßgeschneidertes Energiekonzept

entwickelte, das in Zusammenarbeit

mit Studierenden der Hochschulen in Ulm und

Kempten entstand.

Wasserstoff-Expertise:

Pilotprojekt für andere Firmen

Derzeit produziert die Anlage laufend Wasserstoff,

berichtet Norbert Unterharnscheidt. Der

Strombedarf des Unternehmens, insbesondere

für Klimatisierung beträgt 17.750 Kilowattstunden.

Von den etwa 80.000 Kilowattstunden

Strom aus der PV-Anlage gehen 34.000

Kilowattstunden in die Elektrolyse und Kompression.

Da ein Teil des Wasserstoffs für die

neuartigen H2-Dunkelstrahler im Lager verbraucht

wird, erzeugt die Brennstoffzelle voraussichtlich

etwa 6.750 Kilowattstunden

Strom im Jahr. Damit verbleibt ein Überschuss

von 32.500 Kilowattstunden für die Elektromobilität

und künftigen Mehrbedarf.

Und die Wasserstoffproduktion würde sich

noch steigern lassen: „Wir verschließen uns

nicht vor der Möglichkeit, Wasserstoff an andere

Betriebe zu verkaufen, wenn dies benötigt

werden würde“, sagt Unterharnscheidt.

Mit der gewonnenen Expertise aus dem Projekt

könne das Unternehmen nun auch anderen

Firmen bei der Transformation zur Klimaneutralität

zur Seite stehen: „Mir ist bewusst,

dass aktuell eine solche Lösung nur für wenige

Vorreiter aus dem Gewerbebereich interessant

sein dürfte“, sagt Unterharnscheidt. Dennoch

sei es wichtig, zu zeigen, was heute schon möglich

ist und dass sich die Kosten im Rahmen

halten.

Außerdem bietet e.systeme21 seit Neustem

Schulungen für Handwerker und Studenten

über erneuerbare Energien, speziell zum

Thema Wasserstoff, nun auch inhouse direkt

vor Ort an. So können sie am lebenden Objekt

erfahren, wie Energieautarkie in der Praxis

funktioniert. Dies erfolgt auch im Rahmen

von Fortbildungsmaßnahmen der Handwerkskammer

Ulm und des WBZU.

e.systeme21 GmbH

Boschstraße 38, 89079 Ulm

Telefon: +49 731 206538 0

E-Mail: info@esysteme21.de

www.esysteme21.de


20

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Fake-Alarm für Betriebe

Cyberkriminalität Das Volumen manipulierter Inhalte im Netz wächst rasant. Bisher sind

vor allem Konzerne betroffen, doch das wird nicht so bleiben, warnen Experten.

Neben den bekannten

Cyber-Angriffen

kämpft die Wirtschaft

immer mehr mit einer

Flut an Desinformation und

Deepfakes. Die Landesanstalt

für Medien NRW (LFM) sieht

diese Aktivitäten als vielleicht

größte Gefahr, die in der digitalen

Welt verbreitet wird. Auch

auf der Fachmesse für digitales

Marketing & Werbung Dmexco,

die in Köln stattfand, war dieses

Thema ein wichtiger Schwerpunkt.

Aber wie kann man technologisch

der Flut an Desinformation

und Deep Fakes Herr

werden?

„Das Thema Desinformation

ist in der Auseinandersetzung

von demokratischen und weniger

demokratischen Staaten

eine neue Dimension“, sagt

LFM-Direktor Tobias Schmid.

Was den Kampf gegen Falschnachrichten

so schwierig macht,

ist die rechtliche Bewertung, ab

wann etwas wahr oder unwahr

ist. Besser zu bewerten, so

Schmid, seien objektive Kriterien

wie technische Manipulationen:

„Das ist relativ einfach

festzustellen.“

Mit KI-Technologien werden

Desinformation und Lügen im

Netz noch leichter.

Illustrationen: Max Meschkowski

Quelle: Zensen/adobestock.com

Koordinierte Manipulation

Ein Beispiel: An die Landesanstalt

wurde von einem Wissenschaftler

schon vor drei Jahren

folgender Fall herangetragen:

Auf den ausländerfeindlichen

Post einer Partei hin gab es innerhalb

kürzester Zeit mehr als

200.000 Reposts – alle von einem

Server aus Afrika und meistens

unterzeichnet mit Namen,

die aus zwei oder drei Buchstaben

bestanden. Ganz klar: Die

Nutzerschaft sollte über die Relevanz

des geposteten Inhalts

getäuscht werden. Im Fachjargon

heißt das „coordinated inauthentic

behaviour“. Diese

Vorgehensweise sei immer häufiger

zu beobachten, berichtet

der Direktor.


unternehmen [!] VERANTWORTEN 21

Mehr Wissen

für Ihr Team,

mehr Sicherheit

für Unternehmen!

Bereiten Sie Ihr

Team optimal auf die

Herausforderungen von

Morgen vor – für mehr

Sicherheit und Erfolg!

Kurse:

Staplerschein

Bilden Sie Ihre eigenen

Mitarbeitenden weiter und

fördern Sie diese durch

neue Aufgaben in Ihrem

Unternehmen.

Für Unternehmen wird die Erkennung von Falschinformationen und die Abwehr der daraus entstehenden

Angriffe zu einer wichtigen Aufgabe.

Für die Geschäftswelt ist die

Erkennung und Abwehr solcher

Aktivitäten inzwischen ein bedeutendes

Thema, wie die stellvertretende

Vorsitzende für Immersive

Experiences im Bundesverband

Digitale Wirtschaft

(BVDW), Lea Horn bestätigt. Zu

den technischen Lösungsmöglichkeiten

erklärt sie: „Man kann

maschinelles Lernen nutzen, um

in Quelldaten jeglicher Form –

sei es Bild, Text, Video oder Ton

– Unstimmigkeiten oder auffällige

Modifikationen aufzudecken.“

Dieses Vorgehen ist nicht

neu. Denn soziale Netzwerke

hatten schon in der Vergangenheit

mit der Problematik zu

kämpfen, dass durch ihre Viralität

Falschinformationen

schnell und ungeprüft verbreitet

werden konnten. „Wirklich

akut wurde das Problem in den

vergangenen zehn Jahren mit

Man kann mit

maschinellem

Lernen Auffälliges

in Quelldaten

finden.

Lea Horn

B.-Verband Digitale Wirtschaft

der Entwicklung der sozialen

Medien“, sagt die Expertin vom

BVDW.

Neu ist, dass das Volumen

manipulierter und manipulativer

Inhalte durch generative KI

stark zugenommen hat, und dies

die eigentliche Herausforderung

zu sein scheint. Um Manipulationen

zu erkennen, werden spezialisierte

Technologien eingesetzt,

die auf die verschiedenen

Medientypen abgestimmt sind.

Bei Texten helfen Stil- und Plagiatserkennungsalgorithmen

sowie

KI-Detektoren, die unnatürliche

oder generierte Inhalte

identifizieren. Bei Bildern und

Videos hingegen kommt Visual

Processing zum Einsatz, das

durch forensische Herangehensweisen

und Deepfake-Detektoren

unterstützt wird. So analysieren

diese Technologien unter

anderem Pixelstrukturen, Lichtreflexionen

und Bewegungskonsistenzen,

um Manipulationen

zu erkennen.

Brandschutz

Erfüllen Sie die

Sicherheitsstandards nach

ASR mit ausgebildeten

Brandschutzhelfern in Ihrem

Unternehmen.

Jetzt Informieren und

Kurs buchen unter

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22

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Juristische Regeln im Kampf gegen Deepfakes fehlen

Der Digital Service Act der EU ist in Vorbereitung, Technik gegen Deepfakes gibt es bereits.

Um gegen Deepfake-Angriffe

oder Desinformation

wirkungsvoll vorzugehen, bedarf

es noch juristischer Regelungen.

Die neue Richtline der

EU, der Digital Service Act

(DSA) ist noch in Vorbereitung

Zwar gibt es bereits einige für Endnutzer

zugängliche Tools, die Manipulationen

in Text, Bild, Video und

Ton erkennen können, doch seien

diese Lösungen fragmentiert und

meist auf einzelne Medientypen beschränkt.

Während Textdetektoren,

Fotoforensik-Tools und Deepfake-

Scanner bestimmte Manipulationen

erkennen, fehlt eine ganzheitliche

Lösung, die alle Medientypen integriert

und eine umfassende Überprüfung

ermöglicht. Diese Fragmentierung

verhindert eine umfassende

Sicherheit für Nutzer, da sie oft auf

mehrere, spezialisierte Tools zurückgreifen

müssen, um verschiedene

Arten von Manipulationen zu erkennen.

Eine universelle, leicht zu-

und fordert code of conducts

ein, die verpflichtend sein sollen

– etwa, dass Plattformen

bestimmte Sicherheitssysteme

einführen müssen. Über

die technologischen Werkzeuge,

um gegen Auswüchse in

Zur Person

Jan Schäfer ist

Fachberater für Extended

Reality am

Digitalisierungszentrum,

das seinen Sitz

in Ulm hat. Davor

war der Kommunikationsdesigner

viele

Jahre als Entwickler

und Gestalter tätig.

der digitalen Welt vorzugehen,

verfügen sie grundsätzlich.

Der Ulmer Experte Jan Schäfer

rät Betroffenen, direkt zur

Polizei zu gehen, wenn Angriffe

bemerkt wurden.

ILLUSTRATION. MAX MESCHKOWSKI

gängliche Plattform, die alle Medientypen

abdeckt und somit

konsistente und zuverlässige Ergebnisse

liefert, fehlt bislang.

Jan Schäfer vom Digitalisierungszentrum

Ulm, Alb-Donau, Biberach,

Neu-Ulm ergänzt, dass KI-Tools aktuell

noch bei hochauflösenden Bildern

95 Prozent aller Manipulationen

erkennen, bei niedrig auflösenden

Deepfakes sind es allerdings nur

85 Prozent. Aktuell seien eher große

weltweit agierende Unternehmen

von Deepfake-Angriffen betroffen:

„Das wird sich ändern, weil die

Erstellung einfacher und die Modelle

besser werden. Dann könnte jeder

betroffen sein“, sagt Schäfer. Das

US-Tech-Unternehmen Quantcast

bietet Lösungen für Online Werbung

an. Verstärkt muss sich die Tech-Firma

auch um „Brand Safety“ kümmern,

damit die Werbung der Kunden

nicht nur die richtige Zielgruppe

erreicht, sondern auch auf den

geeigneten Seiten landet. Das geschieht

unter anderem mittels Natural

Language Processing, einer

Untersparte von KI. „Auch im Bereich

Ad-Fraud werden die Methoden

immer ausgereifter. Zum Beispiel

konnten mit Kopien von bekannten

Publisher-Seiten Werbesysteme

lange Zeit ausgetrickst

werden“, berichtet Sara Sihelnik, die

das Geschäft von Quantcast im

deutschsprachigen Raum verantwortet.

Die Expertin für maschinelles

Lernen fügt hinzu: „Inzwischen

haben wir KI-basierte Technologien

im Einsatz, um Onlineangebote auf

ihre inhaltliche oder technologische

Seriosität hin einzustufen. Damit

können wir noch genauer betrügerische

Seiten und Aktivitäten erkennen

und solche Seiten unserer Company-Block-List

hinzufügen.“

Wir prüfen mit

KI-basierten

Technologien die

Seriosität von

Webseiten.

Sara Sihelnik

Expertin maschinelles Lernen

Neben dem Erkennen von Deepfakes

und Desinformation ist aus

Sicht von Digitalexpertin Horn die

Prävention wichtig: „Es braucht unveränderliche

und nachvollziehbare

Methoden, um die Glaubwürdigkeit

und Authentizität digitaler Inhalte

zu verifizieren und damit präventiv

gegen Deepfakes und

Desinformation vorzugehen“, sagt

Horn. Web3-Technologien wie

Blockchains und Smart Contracts,

die unter anderem auf Dezentralisierung,

Transparenz und Nutzersouveränität

basieren, böten hierfür

vielversprechende Ansätze. Schon

heute könne man bestehende Technologien

nutzen, um Herkunft und

Quelle von digitalen Inhalten festzustellen.

Ob dann zum Beispiel Beweismaterialien

an zuständigen

Stellen weitergegeben werden dürfen

oder müssen, ist juristisch noch

nicht geklärt. [!] Wilfried Urbe


Colocation-Plätze jetzt sichern: Startschuss

für das LEW Green Data Center

Anzeige 23

Mit dem LEW Green Data Center eröffnet eines

der ersten grünen Colocation-Rechenzentren

Süddeutschlands. 2025 ist Betriebsstart.

Eine Vielzahl an Unternehmen und Behörden

hat bereits Stellplätze gebucht.

Unternehmen, IT-Systemhäuser und Kommunen

sollten sich deshalb jetzt vor Ort über

die Vorteile eines nachhaltigen und zertifiziert

sicheren Rechenzentrums informieren.

Hoher Leistungsbedarf, Kosten und Sicherheit

der IT binden Kapazitäten in Unternehmen und

Behörden. Was kostet es, die eigenen Rechenräume

auf den neuesten Stand zu bringen? Wie

lässt sich der Schutz vor Hochwasser, Sturm,

Sabotage und Cyberkriminellen effektiv gewährleisten?

Wie groß muss ich die Infrastruktur

planen, um die Chancen der IT auch langfristig

nutzen zu können? Und wie hoch ist der

Aufwand, um die Anforderungen des neuen

Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) zu erfüllen?

„Für Fragen wie diese bietet Colocation im LEW

Green Data Center eine Lösung“, sagt Jörg

Steins, Geschäftsführer der LEW TelNet. „Mit

dem Umzug der IT-Systeme in unser Rechen-

zentrum sind Planung, Finanzierung und Absicherung

eigener IT-Räume bei den Unternehmen

und Institutionen nicht mehr notwendig.

Im LEW Green Data Center arbeiten die Server

der Colocation-Kunden in einer von unabhängigen

Experten umfassend zertifizierten IT-Infrastruktur,

die alle Anforderungen an Hochverfügbarkeit,

Ausfallsicherheit und Nachhaltigkeit

erfüllt.“

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

Als nachweislich nachhaltiges Rechenzentrum

bietet das LEW Green Data Center externen

Kunden neben garantierter Leistung und Zuverlässigkeit

eine Infrastruktur, die den Energieverbrauch

und den CO2-Fußabdruck des IT-

Betriebs minimiert. Die Colocation-Kunden

profitieren von niedrigeren Stromkosten und

einem Nachhaltigkeitsbeitrag, der unter anderem

ihr eigenes ESG-Reporting verbessert. Um

dies zu erreichen, wird das LEW Green Data

Center im Regelbetrieb zu 100 Prozent mit

Ökostrom aus Photovoltaikanlagen vor Ort und

aus regionaler Wasserkraft versorgt. Effiziente

IT-Komponenten, die Kühlung über Luft-Luft-

Wärmetauscher und die konsequente Nutzung

von Abwärme senken den Energiebedarf zusätzlich.

So erfüllt das LEW Green Data Center

bereits heute die Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes.

Zukunftsfähig in Performance

und Wirtschaftlichkeit

Der Betrieb ihrer IT-Systeme im LEW Green Data

Center bietet Unternehmen und Kommunen

entscheidende Vorteile: Mit dem Colocation-

Service behalten sie die volle Kontrolle über ihre

Daten und digitalen Prozesse. Gleichzeitig

nutzen sie eine hochzuverlässige Infrastruktur,

die im Kostenvergleich bis zu 20 Prozent günstiger

sein kann als der Aufbau und Betrieb eigener

Rechenräume. Steigt der Bedarf an Serverplatz,

können zusätzliche Kapazitäten schnell

und flexibel hinzugebucht werden. Zudem profitieren

sie rund um die Uhr vom Know-how der

IT-Spezialisten von LEW TelNet. Die Experten

unterstützen sie beispielsweise bei der IT-Sicherheit

oder mit Backup-Lösungen und integrierten

Cloud-Lösungen.

Jetzt auf Green-IT umsteigen

Das LEW Green Data Center bietet Platz

für bis zu 600 Racks. Zahlreiche Unternehmen

haben bereits ihren Platz im

Green Data Center gebucht und bereiten

sich auf den Einzug ihrer Server und

Speicher vor. Noch sind Kapazitäten frei,

um die unterschiedlichsten Kundenwünsche

zu erfüllen – vom Stellplatz für einzelne

Server über die Bereitstellung kompletter

Racks bis hin zu abgeschlossenen,

privaten Cages. Interessierte Unternehmen

und Institutionen können einen Beratungstermin

mit den IT-Spezialisten

von LEW TelNet vereinbaren. Ab 2025

sind zudem individuelle Besichtigungen

des LEW Green Data Center möglich. Weitere

Informationen und ein Kontaktformular

finden Interessierte unter greendata-center.de.

LEW TelNet GmbH

Oskar-von-Miller-Straße 1b · 86356 Neusäß

T +49 821 328 4477

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Center geht in Betrieb!

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24

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Molle zieht sich

zurück

Harald Molle

hört als

NewTec-

Geschäftsführer

auf.

NewTec Der

Mitgründer Harald

Molle zieht

sich nach 38 Jahren

aus der Geschäftsführung

des Security-

Spezialisten

NewTec zurück.

Molle wird dem

Unternehmen

als Gesellschafter

erhalten bleiben. Als Vorsitzender

des Hochschulrates der

Technischen Hochschule Ulm

wird er zudem die Zusammenarbeit

zwischen der Hochschule

und dem Unternehmen weiter

vorantreiben.

Sonne satt für

Logistiker

Seifert Die Ulmer Seifert Logistics

Group hat am Standort

Ulm Nord eine Solar-Aufdachanlage

mit einer Fläche von

35.000 Quadratmetern in Betrieb

genommen. Von März bis

Oktober wurden knapp 11.000

PV-Module sowie die dazugehörige

Technik mit einer geplanten

installierten Leistung von 5,5

MWp installiert. Der Logistik-

Konzern plant für das laufende

Geschäftsjahr mit rund 4000 Beschäftigten

einen Umsatz von

350 Millionen Euro zu erwirtschaften.

In der Nähe des Umspannwerks im Süden von Vöhringen soll ein großer Batteriespeicher entstehen.

Gewaltiger Speicher

Vor allem im Sommer wird tagsüber viel Solarstrom

produziert, benötigt wird er aber häufig erst abends

oder in der Nacht. Deshalb will die Firma Energie Ernte

aus Prittriching bei Landsberg in Vöhringen einen

großen Energiespeicher bauen. Dort soll der günstige

Tagesstrom gespeichert werden, bis Bedarf und Preise

wieder steigen. Das Batteriespeichersystem soll

bis zu 200 Megawatt aufnehmen können, wobei mit

den Batterien bis zu 10.000 Ladezyklen möglich seien.

Da die Container nicht heißer als 25 Grad werden

sollen, müssen im Sommer Kühlsysteme laufen. Aufgrund

des damit einhergehenden Geräuschpegels

von bis zu 75 Dezibel soll der Speicher auf einem

Grundstück in der Nähe des Umspannwerks im Süden

der Stadt entstehen. Insgesamt investiert das

Unternehmen 70 Millionen Euro.

FOTO: PATRICK FAUSS

Neue Chefin für

Glacis Galerie

Kögl-Enkel

übernimmt

Spatenstich für

Wärmespeicher

Welte investiert

Millionen

Handel Wechsel in der Glacis

Galerie in Neu-Ulm. Serge Micarelli

hat die Center-Leitung

des Einkaufszentrums an Melissa

Esin übergeben. Die Münchnerin

übernimmt den Posten, da

Micarelli das ebenfalls vom

ECE-Konzern verwaltete Leo-

Center in Leonberg übernimmt.

Die vor neun Jahren eröffnete

Glacis Galerie konnte in den

vergangenen zweieinhalb Jahren

15 neue Mieter vermelden, zuletzt

kamen die Modekette

Olymp&Hades und das Getränkeunternehmen

Waterdrop hinzu.

2024 erwartet das Center

fünf Millionen Besucher.

Nachfolge 60 Jahre nach der

Gründung des Bubesheimer Familienunternehmens

Kögl haben

die Gründer Adolf und Elsa

Kögl nun ihre Firmenanteile an

ihren Enkel Markus Kögl übergeben.

Dieser ist bereits seit

2017 in der Geschäftsführung

des Spezialisten für Betriebsund

Lagereinrichtungen tätig

und jetzt neben seinem Vater

Manfred auch Gesellschafter

des Familienunternehmens.

Auch nach der Übergabe der

Anteile bleibt der 88-Jährige

Adolf Kögl neben Manfred Kögl

und den Enkeln Markus und

Matthias Kögl Geschäftsführer.

FUG Auf dem Firmenareal der

Fernwärme Ulm (FUG) in der

Ulmer Weststadt entsteht derzeit

ein neuer Wärmespeicher.

Der runde Speicher soll mit einem

Durchmesser von 26 Metern

und einer Höhe von 80 Metern

ab voraussichtlich Mitte

2026 fortlaufend bis zu 38.000

Kubikmeter heißes Heizwasser

fassen. So speichert er Wärme,

die in den beiden benachbarten

Biomasse-Heizkraftwerken und

im Blockheizkraftwerk erzeugt

und nicht gleich benötigt wird.

Somit kann ein extra Hochfahren

des Gaskessels vermieden

werden.

Industrie Am Firmensitz der

Welte-Gruppe in Neu-Ulm investiert

das Unternehmen rund

zwei Millionen Euro in die Erweiterung

von Fertigung und

Produktion. Ein rund 1000 Quadratmeter

großer Neubau werde

nicht nur neueste Technik

wie beispielsweise ein automatisches

Rohrlager inklusive Ablängstation

beherbergen, sondern

etwa auch einen Gemeinschaftsraum

für die Beschäftigten.

Die Bauzeit soll rund ein

Jahr dauern. Derzeit beschäftigt

die Gruppe 500 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter an 16 Standorten

in Europa.


25

Messetermine 2025

fairnamic

31.01. – 02.02.25 MOTORRADWELT BODENSEE

Internationale Motorradmesse

16. – 18.05.25 KLASSIKWELT BODENSEE

Messe für klassische Mobilität

all about automation

25. – 26.02.25 friedrichshafen*

Die Automatisierungsmesse in der internationalen Bodenseeregion

24. – 25.05.25 SPIEL DOCH! am Bodensee*

Die Brettspielmesse im Drei-Länder-Eck

07. – 09.03.25 AQUA-FISCH

Internationale Messe für Angeln, Fliegenfischen und Aquaristik

19. – 23.03.25 IBO

Die große Frühjahrsmesse am Bodensee

25. – 29.06.25 EUROBIKE

Mi. – Fr.: Nur für den Fachhandel | Sa. – So.: FESTIVAL DAYS

Ort: Messe Frankfurt | Veranstalter: fairnamic GmbH

27. – 29.06.25 HAM RADIO

Internationale Amateurfunk-Ausstellung

19. – 23.03.25 GARTEN & AMBIENTE Bodensee

Die Messe für Gartenliebhaber

18. – 20.07.25 Adventure Southside*

Die Messe für Offroad, CamperVans, Selbstausbau & Outdoor

19. – 23.03.25 Neues BauEn

Die Messe für Bauherren, Immobilienbesitzer und Energiesparer

03. – 07.09.25 AMERICANA

Great Horses | Great Riders | Great Fun

19. – 23.03.25 URLAUB FREIZEIT REISEN

Die Tourismus-Messe am Bodensee

24. – 28.09.25 INTERBOOT

Internationale Wassersport-Ausstellung

29. – 30.03.25 THE EUROPE DRUM SHOW*

Internationale Messe rund ums Schlagzeug und Drummen

09. – 12.04.25 AERO Friedrichshafen*

Internationale Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt

Veranstalter: fairnamic GmbH

01. – 04.05.25 TUNING WORLD BODENSEE

Internationales Messe-Event für Auto-Tuning, Lifestyle und

Club-Szene

10. – 11.05.25 VELOBerlin

Das Fahrradfestival

Ort: Flughafen Tempelhof, Berlin | Veranstalter: fairnamic GmbH

25. – 28.09.25 InterDive*

Internationale Tauchmesse im Dreiländereck am Bodensee –

Tauchen, Schnorcheln & Reisen

Faszination Modellbau

31.10. – 02.11.25 Friedrichshafen*

Internationale Leitmesse für Modellbahnen und Modellbau

07. – 09.11.25 EUROBEE*

Süddeutsche Berufs- und Erwerbsimkertage

21. 14. – 15.11.25 22.11.25 VERTICAL PRO

Der Treffpunkt für Kletterhallenbetreiber und

Seilzugangstechniker

*Gastveranstaltung | Stand 08/ 2024 | Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.

Alle Termine und weitere Informationen: www.messe-friedrichshafen.de


26

RESSORT unternehmen [!]

Respekt vor der Natur

Eduard Merckle Der Steinbruch im Blautal ist ein sichtbarer und tiefer Eingriff. Gerade

deshalb investiert das 125 Jahre alte Unternehmen viel in ökologische Maßnahmen.

Umweltaspekte im eigenen

Geschäftsmodell

zu berücksichtigen, ist

für Unternehmen keine

freiwillige Aufgabe, sondern

heutzutage eine existenzielle

Voraussetzung. Bei der Eduard

Merckle GmbH & Co. KG ist die

Balance zwischen der Nachfrage

nach Rohstoffen und ihrer

Notwendigkeit und der Berücksichtigung

ökologischer Aspekte

besonders herausfordernd.

Das Kalksteinwerk in Blaubeuren-Altental

greift deutlich

sichtbar in die Natur ein und

baut kontinuierlich begrenzte

Ressourcen ab.

Jeder Bundesbürger verbraucht

ein Kilogramm Steine

pro Stunde. Kalk aus dem Steinbruch

bei Blaubeuren ist wegen

seiner Qualität begehrt und als

Füllstoff und Rohmaterial in

zahlreichen Produkten des täglichen

Lebens enthalten. Diese

Füllstoffe kommen unter anderem

in der für die Baustoff-,

Chemie-, Futtermittel- und Lebensmittelindustrie

zum Einsatz.

Sie stecken aber auch in

langlebigen Produkten wie Sanitärkeramik

und Fenstern.

In der 125-jährigen Unternehmensgeschichte

des Kalkwerks

Eduard Merkle in Blaubeuren-

Altental musste das Unternehmen

etliche Entscheidungen

treffen, um sich an neue Entwicklungen

anzupassen.

Betrafen sie in den ersten

Jahrzehnten vor allem die Weiterentwicklung

des Unternehmens,

erforderten vom Jahr 1990

an geänderte politische Rahmenbedingungen

und ein wachsender

gesellschaftlicher Druck

ein Umdenken. Das Ziel: die

ökonomischen Interessen mit

ökologischer und sozialer Verantwortung

zu verknüpfen. Ein

erster Schritt war 1995 der Bau

einer Pflanzenkläranlage, die

noch heute die Sanitärabwässer

Die Menschen

sehen unseren

Einsatz, Ökologie

und Ökonomie in

Balance zu halten.

Hartmut Koch-Czech

Geschäftsführer

im Steinbruch auf natürliche

Weise klärt. Ein von 2009 bis

2014 zusammen mit den Stadtwerken

Ulm geplantes Pumpspeicherkraftwerk

im Steinbruch

scheiterte an den politischen

Rahmenbedingungen.

Längst sind Nachhaltigkeit,

Umweltschutz und ein optimierter

Ressourcen-Einsatz fester

Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Akzeptanz in der

Bevölkerung und Verantwortung

für die Region sind für den

Geschäftsführer der Eduard

Merckle GmbH & Co. KG, Hartmut

Koch-Czech, ein weiterer

unverzichtbarer Teil dieser Strategie.

Hätte die Bevölkerung

nicht den Eindruck, dass das

Unternehmen sich seiner Verantwortung

für die Region bewusst

ist, wäre das Miteinander

schwierig, sagt er und merkt an:

„Durch stetige Investitionen in

Innovationen und die Anpassung

an sich ständig ändernde


unternehmen [!] MACHEN 27

Ein Blick in die Produktion

1 Von der Sprengung ... 2

... zum Mahlen vom Gestein ...

3 ... über das Vorbrechen vom Gestein ... 4

... bis in die moderne Absackmaschine.

FOTOS: FIRMA EDUARD MERKLE GMBH & CO. KG I CLAIRE/ADOBESTOCK.COM

Umweltstandards erreichen wir

eine Balance zwischen ökologischen

und ökonomischen Anforderungen

– das wird auch

wahrgenommen.“

Zero Waste – mit diesem Ziel

wird der abgebaute Kalkstein

durch moderne Anlagen optimal

genutzt. Der Verwertungsgrad

ist nach seinen Worten auf

70 Prozent gestiegen. „Zudem

ist gerade ein 3-stufiger Großversuch

zum Abbau von Gestein

im Grundwasser mit positivem

Resultat weitgehend abgeschlossen“,

sagt Koch-Czech.

Mit dieser innovativen Technologie

sei das Unternehmen in

Baden-Württemberg Vorreiter

in der Branche.

Eigene Energie aus Pflanzen

Das hat nach seinen Worten einen

entscheidenden Vorteil: „Im

bestehenden Abbaugebiet kann

das Unternehmen zunächst

in die Tiefe gehen

und die weitere

Erschließung

des Steinbruchs

zunächst

zurückstellen.

„Auch wenn

eine Abbautiefe

bis 20 Meter möglich

und zulässig ist, werden wir

dieses Risiko nicht eingehen

und nicht bis zu dieser Tiefe abbauen“,

betont der Bergbauingenieur.

Eine Herausforderung teilt

das Blaubeurer Unternehmen

mit vielen anderen, den hohen

Energieverbrauch und steigende

Energiekosten. 30 Millionen

Kilowattstunden (kWh) sind es

pro Jahr allein für den Trocknungsvorgang.

Seit 2007 erzeugt

der Industrie-Zulieferer

90 Prozent des Energieverbrauchs

für die Trocknung über

Blockheizkraftwerke, die seit

2011 mit regional erzeugtem

Biomethan aus der Energiepflanze

Silphie betrieben wird.

Der Gär-Rest, der beim Gärprozess

entsteht, kann zu Papier

weiterverarbeitet werden. So

wird aus „Biomüll“ ein Rohstoff.

Ergänzend zu dem selbst erzeugten

Strom aus dem BHKW

und PV-Anlagen auf

Aus solchen

Kalksteinen

aus dem

Steinbruch

werden

Füllstoffe

hergestellt.

FOTO: ONER/ADOBESTOCK.COM

www.munk-ulm.de

30 JAHRE MUNK

BAUEN & WOHNEN

Seit 1994 erstellt die Munk Bauen & Wohnen GmbH

hochwertigen Wohnraum in Ulm und Umgebung.

Über 1.500 Wohneinheiten konnten seither an zufriedene

Kunden übergeben werden. Unsere Philosophie

„in der Region für die Region“ leben wir bei jedem

unserer Bauvorhaben.

WIR KAUFEN AUCH IHR GRUNDSTÜCK!


28

MACHEN unternehmen [!]

Teil des Schweizer Konzerns Omya

Fototermin zum Bau der Schuttbrücke im Jahr 1949: Firmenchef Eduard Merkle (sechster von links) war ein sozial denkender

Unternehmer. Er führte als erster in der Branche eine Unfallversicherung für Mitarbeiter ein, später gab es eine Gewinnbeteiligung.

FOTO: EDUARD MERKLE GMBH & CO. KG

Die Eduard Merkle GmbH & Co. KG fördert

im Jahr rund 500.000 Tonnen Gestein.

Im Steinbruch wird das Material zunächst

aus der Wand gesprengt, dann zerkleinert,

getrennt und gesiebt. Mithilfe eines Förderbandes

wird das Gestein in die Firmengebäude

auf die andere Seite des Blautals gebracht,

aber nicht mehr wie früher gebrannt.

Seit den 60er Jahren verkauft das Unternehmen

Kalk-Füllstoffe und Körnungen.

Gegründet wurde das Unternehmen im

Jahr 1899 als Kalk- und Terrazzowerk. Im Jahr

1989 übernahm die Schweizer Omya AG die

Mehrheit der Anteile. Der Konzern mit Sitz in

Oftringen (Kanton Aargau) ist ein führender

Produzent von Industriemineralen mit mehr

als 160 Werken weltweit. Bei der Eduard

Merkle GmbH & Co. KG erwirtschafteten zuletzt

57 Beschäftigte einen Jahresumsatz

von 16 Millionen Euro.

Zur Person

Hartmut Koch-

Czech (verheiratet,

zwei Kinder) ist 1963

in Siegen geboren.

Nach einigen beruflichen

Stationen kam

er 1999 zu Eduard

Merckle und ist seit

2001 in der Geschäftsführung.

den Dächern bezieht das Unternehmen

100 Prozent Ökostrom über den

Mutterkonzern, die Schweizer Omya

AG.

Die Vorgaben des European

Green Deal und die Verpflichtung

zu einer CO 2

-freien Produktion legen

die Roadmap für die nächsten

Jahre fest: Nutzung von Abwärme

im Niedrigtemperaturbereich, die

Installation weiterer PV-Anlagen

und die optimale Aufarbeitung der

Ressource Kalkstein. Um den steigenden

Kosten auch bei Biomethan

etwas entgegenzusetzen, plant

Koch-Czech einen Teil des Trocknungsprozesses

zu elektrifizieren

und dazu PV-Strom zu nutzen. „Als

Backup im Winter und in der Nacht,

Als Backup im

Winter wäre

Energie aus selbst

hergestelltem

Wasserstoff denkbar.

Hartmut Koch-Czech

Geschäftsführer

wäre Energie aus selbst hergestelltem

Wasserstoff durchaus eine Alternative.

Die dabei entstehende Abwärme

ist für die Trocknung im

Niedrigtemperaturbereich vollkommen

ausreichend“.

Der Trend zu „grünen“ Produkten

sowie die steigende Nachfrage

nach umweltfreundlichen Bau- und

Industriematerialien bieten dem

Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten

und Märkte. Gleichzeitig

wird das Kalkwerk als Vorreiter im

Bereich Nachhaltigkeit wahrgenommen.

Das, so Geschäftsführer Koch-

Czech, sei ein grundlegender Wettbewerbsfaktor,

stärke das Image und

sichere langfristig die wirtschaftliche

Existenz. [!] Sigrid Balke


unternehmen [!] RESSORT 29

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Topmoderne digitale Technik ermittelt die ideale Position der neuen Zahnwurzel.

Feste Zähne - Ja bitte!

Fotos: Dr. Victor Eberle

Neue Zähne schnell und ohne großen Eingriff:

Der Ulmer Zahnarzt Dr. Victor Eberle ist einer

der erfahrensten Ärzte auf dem Gebiet der

minimalinvasiven Zahnimplantation.

Früher oder später trifft es fast alle von uns: Einer

oder mehrere Zähne gehen verloren, manchmal

kommt es auch zur völligen Zahnlosigkeit.

Was tun? Für eine Brücke etwa müssen die benachbarten

Zähne abgeschliffen werden. Viel

vernünftiger ist es meist, die Lücken mit Implantaten

zu schließen. Letztere bestehen aus einer

künstlichen Wurzel und einem darauf gesetzten

Keramikzahn, der sich von einem natürlichen

kaum unterscheidet. Das Knifflige dabei ist, dass

sich Kieferknochen von Mensch zu Mensch

stark unterscheiden. Die neue Zahnwurzel muss

an die kräftigste Stelle im Kiefer. Doch wie findet

man sie? Eine digitale dreidimensionale Aufnahme

ermittelt diese zuverlässig und die Position

Dr. Victor Eberle führt seit 30 Jahren seine Praxis

mitten in Ulm.

Foto: Dr. Victor Eberle

wird mit Hilfe einer individuell hergestellten Führungsschablone

präzise übersetzt.

Verletzungen der Nerven ausgeschlossen

Bereits vor dem Tag, an dem die neue Wurzel eingepflanzt

wird, sind alle wichtigen Fragen geklärt:

der Verlauf der Nerven und die Entfernung

zur Kieferhöhle. Somit sind Verletzungen der

Nerven ausgeschlossen. Würde man ohne

Schablone arbeiten, müsste das Zahnfleisch

vom Kieferknochen abgezogen werden, um die

richtige Position für das Implantat zu finden. Das

wäre eine Körperverletzung, die vermeidbar ist.

Außerdem könnten sich so mehr Komplikationen

bei der Heilung ergeben und der Knochen

ginge zurück.

Dank schonender Mini-OP

schnell zur Lieblingsspeise

Wie viel angenehmer und effektiver ist es da,

wenn man gerade mal nur die kleine Scheibe von

vier Millimetern Zahnfleisch entfernen muss.

Das ist eine Mini-OP, bei der es wenige Minuten

danach bereits nicht mehr blutet. Während der

Heilung muss auch auf keine Lieblingsspeise

verzichtet werden. Viele Patienten benötigen

nicht einmal Schmerztabletten.

Neue Methode kostet nicht mehr

und ist bei jedem anwendbar

„Meiner Meinung nach müssen wir alle sinnvollen

modernen Methoden umsetzen, um den

Schwur der Mediziner zu erfüllen: Nil nocere!“,

betont Dr. Victor Eberle. Übersetzt heißt das soviel

wie „Niemals schaden!“ Bei dem Ulmer

Zahnarzt ist man in besten Händen: Er praktiziert

seit 30 Jahren und kann beim Implantieren

auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der computergeführten

Navigation zurückblicken. Ganz

wichtig: Die Methode funktioniert bei nahezu jedem

Patienten, ob jung oder alt, ob ein Zahn zu

ersetzen ist oder alle. Der gefürchtete Knochenaufbau

kann in den allermeisten Fällen vermieden

werden. Damit ist die Methode nicht teurer

als ein unnötig großer Eingriff. Der Aufwand, an

feste Zähne zu kommen, ist überschaubar. Er

lohnt sich, denn feste Zähne bringen Lebensqualität

und stärken die Gesundheit allgemein.

Direkt beim Ulmer Münster

Die Praxis Dr. Eberle neben dem Münster ist individuell.

Die Patienten erwartet immer das gleiche

Team. Ständig wechselnde Behandler wie in

Großpraxen gibt es hier nicht. Alles kommt aus

einer Hand. Dr. Victor Eberle plant die Implantatposition

am Computer, überträgt sie in eine

Bohrschablone, implantiert, designt die Zahnkonstruktion

und setzt sie dann ein.

Vorteile der minimalinvasiven

Therapie sind:

• Sie ist schmerzarm und schnell

• Die Zähne sitzen langanhaltend fest

• Die neue Wurzel ist in weniger als zehn

Minuten fixiert

• Dank schablonengeführter Implantation

sind die Nerven nicht gefährdet

• Kein Abdruck für Zahnersatz notwendig

• Neue Zähne ohne Vollnarkose

Dr. Victor Eberle

Münsterplatz 33

89073 Ulm

Tel.: 0731 63732

kontakt@dr-victor-eberle.de

www.dr-victor-eberle.de


30

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Elvira ist da. Heute kein Homeoffice,

sie kommt ins Büro.

Wo ist Platz? Mal sehen, ein

Blick an die Decke reicht:

Die grünen Leuchtdioden heißen:

„Hier ist ein Arbeitsplatz frei.“. Rot

heißt: „Sorry, besetzt.“. In Parkhäusern

gibt es diese sensorgesteuerte

Technik, die anzeigt, ob ein Parkplatz

frei ist, schon lange. Im Büro

jetzt auch. Die Sensoren unter der

Decke weisen mit Hilfe der LEDs

nicht nur der für diesen Text frei erfundenen

Elvira und ihren Kollegen

den Weg, sie liefern auch brauchbare

Daten für den, der das Büro verwaltet

und bezahlt: Wie sind die bereitgestellten

Arbeitsplätze ausgelastet?

Wie hoch ist No-show-Rate,

Hier sieht man die geplante Besetzung im Stundenplan.

In der Ansicht werden besetzte Arbeitsplätze angezeigt, ...

ting- und Besprechungsräume können

gebucht werden, damit sich die

Teams nicht gegenseitig auf den Füßen

stehen. Das alles ist in einigen

Unternehmen noch Zukunftsmusik,

in anderen schon Realität.

Booking-Apps und einiges Drumherum

bieten viele Firmen an, eine

davon ist Liz Smart Office in Berlin,

einer Tochter der Herbert Waldmann

GmbH aus Villingen-Schwenningen.

Franzisca Engels ist Geschäftsführerin

bei Liz und mit ihrem

Unternehmen schon mitten in

der Zukunft angekommen. Wie die

Büro-Arbeitsplätze in Zukunft aussehen,

ist für sie klar: „Es wird immer

hybrider“. Und hybrid meint:

Die Arbeit oder besser der Arbeitsalso

der Anteil derer, die einen Arbeitsplatz

gebucht haben und dann

doch nicht erscheinen? Anhand der

Informationen kann gegengesteuert

werden, so kommt der Nutzer auf

seine Kosten, denn die Kosten sinken,

wenn die vorhandenen Arbeitsplätze

optimal genutzt werden.

Gebucht hat Elvira ihren Arbeitsplatz

vor Ort per Booking-App. Welcher

Platz, welcher Tag, wie lange,

ein paar Klicks und die Sache ist erledigt

– und für alle anderen Kollegen

und Büro-Verwalter sichtbar.

Die grünen LEDs braucht Elvira nur

selten, wenn sie kommt. Sie hat auf

dem Grundriss, der in der Buchungs-

App angezeigt wird, ihren Lieblingsarbeitsplatz

reserviert. Auch Mee-

... um letztendlich die gewünschte Zeit zu buchen.

FOTOS: LIZ SMART OFFICE I VON WHO IS DANNY/ADOBESTOCK.COM

Das virtuelle Büro

Zukunft der Arbeit Die Welt ist im Wandel, die Jobwelt auch.

Was Mitarbeiter erwartet und was von ihnen erwartet wird.


unternehmen [!] VERANTWORTEN 31

ort ist ein Mix aus Büro beim Arbeitgeber,

aus Homeoffice und aus Remote-Office,

also dem „Büro“ irgendwo

auf der großen, weiten Welt,

in Manhattan, auf den Bahamas oder

in Stetten am kalten Markt. Aber:

Wenn schon nicht im Büro in der

Firmenzentrale, dann arbeiten die

allermeisten im Homeoffice. Laut einer

aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts

vom September verbringen die

Beschäftigten in Deutschland durchschnittlich

17 Prozent ihrer Arbeitszeit

zu Hause.

Viel Homeoffice in IT-Branche

„Der Umfang von Homeoffice ist gegenüber

dem Vorjahr unverändert“,

sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour.

Natürlich gibt es je nach Branche

große Unterschiede: Auf dem Bau

oder in der Gastronomie gibt es

praktisch kein Homeoffice, in der IT-

Branche sind es dagegen 58 Prozent,

bei Unternehmensberatern 50 Prozent.

Der Anteil aller Beschäftigten,

die im Homeoffice arbeiten, lag im

September bei 23,4 Prozent, ein halbes

Jahr zuvor bei 24,1 Prozent, er

ist also fast gleich geblieben.

Aber das Homeoffice ist natürlich

noch nicht alles. Wohin die Reise in

die Zukunft geht, sagt Engels auch:

Ins „Virtual Reality Büro“. Das geht

über die Booking-Funktionen von

heute deutlich hinaus, Assistenzsysteme

sollen die Mitarbeiter in vielen

Bereichen unterstützen, KI und

lernende Systeme sind im Kommen,

auch als „persönlicher Butler“. Bei

schlechtem Wetter empfiehlt dieser

die frühere Abfahrt ins Büro. Wenn

ein Besprechungsraum für das Team

gebucht wird, die Bestellung eines

Mittag-Imbisses. Das hebt Stimmung

und Moral der Truppe, denn

für die ist und bleibt das persönliche

Zusammenkommen wichtig.

Und doch, trotz des von Corona

beschleunigten Aufbruchs ins hybride

Büro-Zeitalter gibt es sowas wie

den Zurück-aus-der Zukunft-Trend.

Neue Fähigkeiten gefragt

Mit der zunehmenden Digitalisierung ändern sich die Anforderungen

an die Mitarbeiter.

Foto: Von Andrii Yalanskyi /adobestock.com

Zwei Jahre, 34 Millionen

Stellen und jede

Menge Daten, der

KCE-Skills-Monitor

hat es in sich. 34 Millionen

Stellenanzeigen

in Deutschland, die im

Zeitraum von Sommer

2021 bis 2023 in Jobbörsen,

auf Job-Plattformen

und Firmen-

Websites online waren,

haben die Experten

von Klett

Corporate Education

(KCE) ausgewertet.

Ihr Ziel: Rausfinden,

welche Kompetenzen,

welche Skills bei den

Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern aktuell

und in Zukunft gefragt

sind. Hochinteressant

ist das für alle. Für die

Arbeitnehmer, die

wissen wollen, was sie

in Zukunft können

müssen, um am Arbeitsmarkt

zu bestehen.

Und für die Arbeitgeber,

die wissen

wollen, was ihre Mitarbeiter

in Zukunft alles

können und beherrschen

sollten.

Zur Person

Franzisca Engels

ist Betriebswirtin,

hat nach dem Studium

unter anderem

Immobilien verkauft

und arbeitet seit

2021 bei Liz Smart

Office in Berlin. Seit

Anfang des Jahres

ist sie Geschäftsführerin.


32

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Viele Firmen versuchen, ihr Personal zurück ins Büro zu holen. Eine schöne Arbeitsumgebung hilft dabei.

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Einige namhafte Unternehmen

versuchen laut Engels derzeit

mehr oder weniger verzweifelt,

ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice

zurück in die frisch und

aufwendig renovierten Büros zu

bekommen. Allerdings vor allem

deshalb, weil es Büros und

Arbeitsplätze in der Firmenzentrale

immer noch viel zu viele

gibt. Und ungenutzte Arbeitsplätze

sind nicht das, was Finanz-Controller

begeistert.

Aber auch die Zahlen sprechen

gegen das Ende der Reise

in die hybride Welt. Das Ergebnis

der Ifo-Umfrage „deckt sich

mit anderen Daten, wonach das

Homeoffice keinesfalls auf dem

Rückzug ist“, sagt Ifo-Experte

Alipour. Mit Blick auf die von

einigen Unternehmen gewünschte

Rückkehr ins Büro

sagt er: „Strengere Regeln müssen

nicht unbedingt weniger

Homeoffice bedeuten. Bei den

Angeboten der Arbeitgeber

kommt es vor allem auf die Koordination

von Präsenzzeiten

an, um den persönlichen Kontakt

zu stärken.“

Koordination von Präsenzzeiten,

da ist man dann schnell wieder

bei Booking-Apps und Franzisca

Engels. „Zurück ins Büro“,

diesen Ansatz gebe es tatsächlich

bei vielen Firmen, das meine

aber etwas anderes als das

bloße „Auffüllen“ freier Plätze.

Ins Büro vor Ort sollen die Mitarbeiter

nicht dauerhaft, sondern

nur an bestimmten Terminen

oder Tagen einziehen, dann

allerdings möglichst zahlreich.

„Ziel ist es, sie zusammen zu

bringen und so den Austausch

untereinander – im Team, mit

anderen Teams – zu fördern“,

Strengere

Regeln müssen

nicht weniger

Homeoffice

bedeuten.

Jean-Victor Alipour

Ifo-Experte

sagt Engels. Damit sie das machen,

was sie früher in der engen

Teeküche am Ende des Flurs

gemacht haben: miteinander reden.

Über Gott, die Welt und natürlich

die Arbeit und aktuelle

Projekte. Das klappe persönlich

immer noch besser als in der

modernen Welt des Homeoffice,

auch wenn dort mit Computer

und Smart Phone auf unzähligen

Kanälen kommuniziert werden

könne, sagt Engels. Um den

Teeküchen-Effekt zu erreichen,

können die Kollegen mit kleinen

Anreizen an bestimmten Tagen

ins Büro gelockt werden, bei Engels

und Liz Smart Office gibt es

dafür den „Donut-Day“.

„Der Umgangston macht es“

Ob mit Donuts oder ohne, der

richtige Umgang miteinander ist

nicht immer einfach. Sollte es

aber sein, denn „der Umgangston

macht es“, sagt Engels. Auch

in der hochtechnisierten Welt

der Zukunft sind die „Soft

Skills“, die von den Beschäftigten

beherrscht werden sollten

und müssen, wichtiger denn je.

Wie wichtig, zeigen die Ergebnisse

des KCE-Skills-Monitors,

für den die Experten von

Klett Corporate Education

(KCE) 34 Millionen Stellenangebote

ausgewertet haben (siehe

Infobox). „Die branchenübergreifende

Nachfrage nach einem

breit angelegten Spektrum von

Soft Skills ist ein Indikator dafür,

dass durch die digitale

Transformation, einen erhöhten

Wettbewerb oder eine gestiegene

Kundenorientierung auch

der Bedarf an persönlichen

Kompetenzen steigt“, heißt

dort, und mit „Soft Skills“ sind

nicht nur die oben genannten

„Teeküchen-Kompetenzen“ gemeint.

Es sind „insbesondere

Teamarbeit, Eigenmotivation,

Zuverlässigkeit und Kommunikation

gefragt“, schreiben die

KCE-Experten. Dazu branchenübergreifend

unternehmerisches

Denken und selbstständiges

Handeln. Und natürlich sind

es nicht nur die Soft Skills, die

in Zukunft nötig sein werden,

„die Anforderungen sind vielfältig“,

sagt auch Engels.

Technische Versiertheit, das

Arbeiten mit virtuellen Tools ist

nötig. Das alles müsse auch in

den Unternehmen gefördert

werden, sagen auch die KCE-Experten.

Denn die Konkurrenz,

fähige Mitarbeiter zu finden, ist

enorm. Statt ewig zu suchen,

können und müssen Fähigkeiten,

die gebraucht werden, auch

im Unternehmen aufgebaut

werden, Schulungen, Fort- und

Weiterbildung haben künftig

also Konjunktur. [!] Peter Buyer

FOTO: MURATTELLIOGLU/ADOBESTOCK.COM


unternehmen [!]

NAMEN & NACHRICHTEN

33

Hella investiert

in Geislingen

Erweiterung Die österreichische

Hella-Gruppe hat am

Standort Geislingen kräftig investiert.

Der Spezialist für Sonnen-,

Licht- und Wetterschutzsysteme

steckt eine Million Euro

in einen 800 Quadratmeter großen

Campus. Seit 20 Jahren produziert

Hella in Geislingen. Am

Standort ist der konzernweite

Werkzeugbau, die Wendelagerproduktion

für Jalousien, der

Logistik-Hub sowie der Vertriebsservice

angesiedelt. Rund

100 Mitarbeiter beschäftigt das

Unternehmen, das 2013 214 Millionen

Euro Umsatz erwirtschaftete,

in Geislingen.

FOTO: MARKUS SONTHEIMER

City-Outlet

wächst

Handel Das City-Outlet Geislingen,

das 2016 auf dem Gelände

der WMF unter diesem Namen

mit 20 Geschäften gestartet war,

wächst weiter. Laut Center-Managerin

Frauke Aumann bieten

derzeit 25 Geschäfte mehr als 40

Home-, Fashion- und Lifestyle-

Marken zu Werksverkaufspreisen.

180 Mitarbeiter seien auf einer

Verkaufsfläche von rund

5000 Quadratmetern tätig. Das

Outlet sei als Gewinner aus der

Pandemie hervorgegangen. Bis

zum Spätsommer 2025 soll das

Outlet um vier weitere Mieter

und damit auf 6300 Quadratmeter

Verkaufsfläche wachsen.

Neuen Standort

bezogen

Nuclear Blast Weitgehend unbemerkt

ist das Musik-Label

„Nuclear Blast“ nach mehr als

30 Jahren mit seiner Restbelegschaft

von rund 20 Mitarbeitern

vom ehemaligen Stammsitz

Donzdorf in das Immelmann-

Zentrum in Göppingen gezogen.

Das französische Tonträgerunternehmen

Believe Digital, das

zuletzt mit 1850 Beschäftigten

760 Millionen Euro erwirtschaftete,

hatte vor sechs Jahren die

Mehrheitsbeteiligung an dem

Branchenriesen übernommen.

Rund die Hälfte der Belegschaft

hat das Label seither verlassen.

Neue

Ausrichtung

Kela Das Böhmenkircher Unternehmen

Kela hat sich unter dem

neuen Geschäftsführergespann

aus Michael Kasper und Marcel

Michalek ein neues Leitbild gegeben.

Der Hersteller von Küchen-

und Badartikeln will künftig

weniger Einzelprodukte an

den Markt bringen, sondern vermehrt

Konzepte in den Vordergrund

stellen, erklären die neuen

Chefs. Dazu gehört auch der

erste eigene Laden im City-Outlet

Geislingen. Der Jahresumsatz

liegt bei etwa 23 Millionen Euro.

Kela beschäftigt 100 Mitarbeiter

und ist in 76 Ländern aktiv.

Zinser

behauptet sich

Maschinenbau Trotz der Konkurrenz

aus Niedriglohnländern

blickt der Maschinenbauer Zinser

optimistisch in die Zukunft.

Der in Albershausen ansässige

Anbieter von Schneidmaschinen

zur Stahlbearbeitung beliefert

weltweit Firmen. Grund für

die vollen Auftragsbücher des

Unternehmens seien der besondere

Service, individuelle Lösungen

und Innovationen, erklärt

Prokuristin Caroline Niklaus.

Zinser beschäftigt derzeit

75 Mitarbeiter und erwirtschaftete

im Geschäftsjahr 2022/23

einen Umsatz von 15 Millionen

Euro.

Arverio-Züge auf der Filstalbahn, die bis zum Sommer 2024 noch

unter dem Namen Go Ahead unterwegs waren, überzeugen nicht.

Deutlich unter

dem Durchschnitt

Die Qualität der Nahverkehrszüge von Arverio, früher Go Ahead, lässt

auf der Filstalbahn und der Remsbahn zwischen Stuttgart und Aalen/

Crailsheim zu wünschen übrig. Mit 23,21 Punkten landete das Gebiet bei

einer Auswertung des Landesverkehrsministeriums auf Platz 27 von 33.

Spitzenreiter ist das Netz Klettgau von Schaffhausen nach Erzingen mit

90,14 Punkten. Der Landesschnitt liegt bei 44,6 Punkten. „Eine vernachlässigte

und störanfällige Infrastruktur, viele Baustellen, dichte Fahrpläne

und mehr Fahrgäste als 2021 machen den Betrieb anspruchsvoll“, erklärte

Verkehrsminister Winfried Hermann. „Auf vielen Strecken im Land

müssen die Fahrgäste deshalb weiter mit eingeschränkten Leistungen

rechnen.“ In die Bewertung fließen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zufriedenheit

der Fahrgäste, Zugkapazität und Sauberkeit ein.

Sorge um

Beziehungen

Handel Er ist noch nicht im

Amt, doch seine Äußerungen

verfehlen ihre Wirkung nicht.

Hält der künftige US-Präsident

Donald Trump, was er verspricht,

stehen bis zu 20 Prozent

an Zöllen auf alle Importe im

Raum. Gerade für Firmen im

Landkreis Göppingen, die Handelsbeziehung

zu den USA pflegen,

könne dies laut der dortigen

IHK-Bezirkskammer erhebliche

Auswirkungen haben. Die

hiesigen Betriebe müssten sich

auf sinkende Nachfrage und geringere

Margen einstellen, sofern

sie nicht in den USA produzieren.

[!]


10.000 Euro für die Aktion 100 000 und Ulmer helft: Achim Maier (l.) und Alfred Maier (Mitte) vom B + R Autohaus mit Aktionsleiter

Chris Mertl bei der Spendenübergabe.

Foto: Lars Schwerdtfeger

Mit Vollgas in die neue

Spendenrunde

Benefiz Die Aktion 100 000 und Ulmer helft geht in ihre 54. Saison. Ohne die Unterstützung

vieler Firmen liefe der Hilfsmotor nicht rund. Ein Autohaus fährt mit gutem Beispiel voran:

Die ersten 10.000 Euro sind zum Aktionsstart bereits auf dem Konto.

Vor allem, wenn Krankheit,

Schulden, Arbeitslosigkeit

und Armut

zuschlagen, erscheint

für die Betroffenen die

Lage schnell aussichtslos. Zwar

hat der Staat ein soziales Netz

geknüpft, doch an mancher Stelle

sind die Maschen so groß,

dass man ungebremst durchfallen

kann. Aber Hilfe naht in

Ulm, Neu-Ulm und den Landkreisen

Alb-Donau und Neu-

Ulm. Denn hier springt die Aktion

100 000 und Ulmer helft

seit mehr als 50 Jahren ein. Die

Benefiz-Initiative der SÜD-

WEST PRESSE und Stadt Ulm

hat in der Zeit rund 20 Millionen

Euro gesammelt und an Bedürftige

verteilt. So ein Erfolg ist

nur möglich, weil alle an einem

Strang ziehen: Einzelpersonen,

Familien, Vereine und Firmen

geben ihr Bestes.

Voller Einsatz der Belegschaft

Vorbildlichen Einsatz hat bereits

das B + R Autohaus in Ulm-

Jungingen gezeigt: Noch vor

dem Start der 54. Benefizrunde

übergaben Geschäftsführer

Achim Maier und Seniorchef Alfred

Maier herausragende

10.000 Euro an Aktionsleiter

Chris Mertl. „Uns ist wichtig,

dass unsere Spende die Region

begünstigt“, begründete Achim

Maier die Entscheidung, das

Geld an die Aktion 100 000 weiterzureichen.

Und Alfred Maier

betonte, man wolle als Unternehmen

in der Region soziale

Verantwortung mittragen. Damit

spricht er für viele Geschäftsleute,

die die Aktion

100 000 und Ulmer helft großzügig

unterstützen. Aber auch

eine ganze Belegschaft spendet

seit Jahren regelmäßig: Daimler

Buses in Neu-Ulm. Gemeinsam

mit der Geschäftsführung hat

sie das Aktions-Konto im Dezember

2023 um unglaubliche

85.000 Euro reicher gemacht.

Fast alle Mitarbeitenden hatten

eine halbe Stunde für den guten

Zweck gearbeitet.

Eine Spende an die Aktion

100 000 und Ulmer helft ist optimal

effektiv. Jeder Cent zählt

und ist gut investiert. Jeder einzelne

Cent, der gespendet wird,

geht unmittelbar an Notleidende

weiter. Es gibt keine Verwaltungskosten,

denn das Team

wird von den Arbeitgebern SÜD-

WEST PRESSE und Stadt Ulm

für die Aufgabe von seiner üblichen

Arbeit freigestellt. „Der direkteste

Weg zu spenden ist und

bleibt die Geldspende, aber auch

durch den Besuch unserer Veranstaltungen

oder einen Kauf an

unserer Weihnachtsmarkthütte

kann Gutes getan werden“, umreißt

Chris Mertl grob die Einnahmequellen,

die allein im vergangenen

Jahr 1,3 Millionen eingebracht

haben. [!]


unternehmen [!] AKTION 100 000

35

Winfried

Keppler

Heribert

Fritz

CEO engeneering people

Unternehmer

„Die Aktion 100 000 ist für

mich als Unternehmer eine

echte Herzensangelegenheit.

Auch hier, direkt vor

unserer Haustür, gibt es

hilfsbedürftige Menschen.

Da können wir als Unternehmen

nicht einfach wegsehen.

Besonders wichtig

ist uns, dass unsere Spende

wirklich direkt bei den Menschen

ankommt und nicht

in einer Verwaltung verpufft.

Genau das gewährleistet

die Aktion 100 000

seit vielen Jahren auf hervorragende

Weise.“

Ebbo

Riedmüller

Gastronom

„Die Aktion 100 000 bietet

eine wunderbare Möglichkeit,

gemeinsam etwas zu

bewegen und Hoffnung zu

schenken. Für mich ist es

deshalb seit vielen Jahren

selbstverständlich, meinen

Teil beizutragen und ein

Zeichen der Solidarität zu

setzen.“

Sabine

Benz-Klemm

Hirschapotheke und

G+S Apotheken

„Als Apotheken vor Ort sind

wir der Region und den

Menschen hier verpflichtet.

Bei der Aktion 100 000 haben

wir ein gutes Gefühl

und wissen, dass unsere

Unterstützung direkt ankommt.“

„Von Herzen unterstützen

wir seit mehr als drei Jahrzehnten

die Aktion 100 000

der Südwest Presse, weil

sie hilfsbedürftigen oder

sich in Not befindenden

Menschen in unserer unmittelbaren

Nachbarschaft

direkt hilft. Jeder gespendete

Euro kommt auch als

ein Euro an, das ist großartig!

Der Dank an das super

engagierte Aktions-Team,

die Südwest Presse und an

die Vertreter der Stadt Ulm

kann gar nicht groß genug

sein.“

Lisa und Felix

Wuchenauer

Autohaus Wuchenauer

„Die Aktion 100 000 ist jedes

Jahr wieder ein ganz

besonderes Highlight für

die Region. Es ist für uns

selbstverständlich, diesen

guten Zweck zu unterstützen.“

Die Aktion 100 000 auf einen Blick

Schirmherren der

Benefiz-Initiative

sind SÜDWEST

PRESSE-Chefredakteur

Ulrich Becker

und der Ulmer

OB Martin Ansbacher.

Aktionsteam Organisationsleiter

ist Chris Mertl. Zum

Team gehören Melanie

Moll, Julia

Schneider, Annemarie

Greco, Elke

Faul, Esther Bosch,

Peter Behrendt und

Birgit Eberle (Redaktion).

Bei der

Stadt Ulm zeichnet

Wolfgang Hitzler

verantwortlich.

Kontakt Das Team

ist erreichbar unter

(0731) 156-201 und

156-343 (Redaktion).

E-Mails an aktion100000@swp.

de, Briefe bitte an

die Frauenstr. 77,

89073 Ulm.

Online Aktuelle Informationen

unter

aktion100000.de.

Neuerdings ist die

Aktion 100 000

und Ulmer helft

auch auf Instagram

– @aktion100000.

Jeder Euro zählt –

helfen Sie mit!

Unsere Spendenkonten

· Volksbank Ulm-Biberach

IBAN DE79 6309 0100 0002 3640 18

BIC ULMVDE66XXX

· Sparkasse Ulm

IBAN DE47 6305 0000 0000 1000 03

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· BW-Bank

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Kontakt:

Telefon: 0731 156-201

E-Mail: aktion100000@swp.de

Online: www.aktion100000.de

Neu! Folgt uns auf Instagram:

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spezial

SPEZIAL unternehmen [!]

Standort

im Porträt

Attraktiv dank

der richtigen

Investitionen

Entwicklung Die Stadt wächst seit Jahren

und hat viel Geld in die Kinderbetreuung,

schnelles Internet und den Ortskern

gesteckt. Bürgermeister Christopher Eh

erläutert seine Strategie für die Zukunft.

Einen großen Wert lege die

Stadt auf die Förderung der Kinderbetreuung.

Mit mehr als 10

Millionen Euro Investitionen in

neue Betreuungseinrichtungen

und Ganztagsangebote habe

Dietenheim ein herausragendes

Angebot geschaffen, das sich mit

Städten wie Ulm messen kann,

betont Eh. Das gute Betreuungsangebot

helfe, qualifizierte Arwww.swp-unternehmen.de

Mitunter wird die Stadt

Dietenheim unterschätzt.

Zu Unrecht.

In der 7000 Einwohner

zählenden Kommune, die in

idyllischer Natur im südöstlichen

Zipfel des Alb-Donau-

Kreises liegt, hat sich in den vergangenen

Jahren viel getan.

Nach dem Motto „Aus alt mach

neu“ ist der Stadtkern durch gelungene

Sanierungsmaßnahmen

deutlich aufgewertet worden.

Ein Paradebeispiel für die Bemühungen

der Stadt ist das ehemalige

Sporthaus Walter in der

Königsstraße. Die Stadt kaufte

das Gebäude, sanierte es aufwendig

und schuf mit einer gelungenen

Neugestaltung des

Platzes neben der Martinskirche

einen mittlerweile beliebten

Treffpunkt.

Die Stadt an der Iller verfügt

zudem über eine vielfältige

Wirtschaftsstruktur mit mehr

als 2500 Arbeitsplätzen, die von

zahlreichen kleinen und mittelständischen

Betrieben getragen

wird. Dieser gesunde Branchenmix

hat der Stadt geholfen, größere

wirtschaftliche Einbrüche

zu vermeiden. „Wir sind trotz

globaler Unsicherheiten auf

Vor-Corona-Niveau geblieben“,

sagt Bürgermeister Christopher

Eh. Neuansiedlungen und die

Entwicklung der ansässigen

Handwerksbetriebe, wie beispielsweise

der Schreinerei,

stärken die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit.

Zudem füllten

Anwaltskanzleien und Steuerberater

den vorherigen Leerstand

in der Hauptstraße.

Ein wesentlicher Pfeiler der

Dietenheimer Strategie ist nach

den Worten des Bürgermeisters

der Ausbau und Erhalt der Infrastruktur.

Das Ärztehaus ist

für ihn ein Symbol dieser Bemühungen.

„Wir haben es geschafft,

die allgemeinmedizinische

Versorgung nicht nur zu sichern,

sondern auch um Fachrichtungen

wie Augenheilkunde

zu erweitern“, erläutert Eh. Das

mache die Stadt besonders für

junge Familien attraktiv und

Dietenheim auch für Zuzügler

interessant.

Das Ärztehaus

ist ein Symbol

für den Ausbau

und Erhalt der

Infrastruktur.

Christopher Eh

Bürgermeister


unternehmen [!]

SPEZIAL

37

beitskräfte und deren Familien

am Ort zu halten. Die Ganztags-

Quote in Dietenheim liege bei

mehr als 60 Prozent. Dieser

hohe Anteil von Kindern und

Schülern zeige, wie gut die Angebote

angenommen werden.

12,50 Euro pro Quadratmeter

Ein anhaltendes Anliegen der

Stadt bleibt die Schaffung von

bezahlbarem Wohnraum. Die

Erstbezugsmieten bei Neuvermietungen

von 12,50 Euro pro

Quadratmeter stellen eine Herausforderung

für Normalverdiener

dar. Die Stadt bemühe

sich, durch die Bereitstellung

günstiger Grundstücke den sozialen

Wohnungsbau zu fördern,

stoße jedoch bei der Wirtschaftlichkeit

an Grenzen. „Hier sind

Lösungen auf Landes- und Bundesebene

erforderlich“, sagt Eh

mit Blick auf eine bessere Förderung

von Wohnraum.

Die moderne Breitbandversorgung

ist ein zentraler Faktor

für die Wettbewerbsfähigkeit

der Stadt. „Wir haben etwa fünf

Millionen Euro in den Breitbandausbau

investiert, teilweise

mit staatlichen Zuschüssen“,

sagt Bürgermeister Eh. Obwohl

die Netzabdeckung und der

5G-Empfang bereits weit fortgeschritten

seien, bestehe aber immer

noch Handlungsbedarf, um

letzte Lücken in der Breitbandversorgung

zu schließen.

Ein weiteres Zukunftsthema

sei die Verbesserung des öffentlichen

Nahverkehrs (ÖPNV).

Während die Verbindungen

nach Ulm gut ausgebaut seien,

gibt es seinen Worten zufolge

noch Potenzial für Optimierungen

im Austausch mit benachbarten

Gemeinden. Der geplante

Ausbau von Schnellradwegen

sei eine weitere Initiative, um

nachhaltige Mobilität zu fördern

Steht seit 2012 an der Spitze der Stadtverwaltung und macht

Dietenheim zukunftsfest: Bürgermeister Christopher Eh.

FOTO: B. REUTER-MANZ

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38

SPEZIAL unternehmen [!]

Dietenheims lange Textiltradition

Blick von oben auf den Stadtkern von Dietenheim.

Foto: Markus Behrendt

Bereits im 16. Jahrhundert entwickelte

sich Dietenheim zu einem Zentrum der

handwerklich betriebenen Leinenweberei.

1874 wurde an einem Seitenarm der Iller die

erste mechanisch betriebene Weberei mit

Zwirnerei betrieben. Zum wirtschaftlichen

Aufschwung kam es zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Mit dem Erwerb von Mühlen am

Gießenbach zur Produktion der erforderlichen

Elektrizität waren nun größere Textilfirmen

in der Lage, Spinn- und Webmaschinen

zu betreiben. Mitte der 1960er-Jahre waren

bis zu 800 Menschen in den Textilfirmen beschäftigt.

Mit dem Aufkommen der Billigkonkurrenz

aus Asien kam der Einbruch. Die

Branche verlor an Bedeutung. Heute bietet

Dietenheim noch rund 200 Menschen einen

Arbeitsplatz in der Textilwirtschaft.

und der steigenden Nachfrage

gerecht zu werden.

Potenzial für Gewerbe

Dietenheim sieht sich als Teil einer

größeren regionalen Gemeinschaft

und pflegt enge Beziehungen

zu den umliegenden

Gemeinden, einschließlich des

benachbarten bayerischen Gebiets.

Diese Kooperationen stärken

die Stadt sowohl kulturell

als auch infrastrukturell. „Unsere

Zusammenarbeit mit benachbarten

Feuerwehren und die gegenseitige

Unterstützung bei

Projekten ist ein Beispiel für unsere

regionale Vernetzung“, erläutert

der Bürgermeister. Um

die Innenstadt lebendig zu halten,

setzt die Stadt auf die Wiederbelebung

von Leerständen

und Investitionen in soziale Einrichtungen

wie der Bruderhausdiakonie

oder dem Kinderschutzbund.

Trotz der Erfolge bleibt die

Schaffung neuer Gewerbeflächen

eine Herausforderung für

die Stadt. „Die hohe Bevölkerungsdichte

und begrenzte Flächen

machen Erweiterungen

schwierig“, gibt Bürgermeister

Eh zu. Dennoch sieht er im Gewerbegebiet

Süd noch Potenzial

für Vermarktung.

Ziel all unserer

Investitionen

ist es,

zukunftsfähig zu

bleiben.

Christopher Eh

Bürgermeister

Die langfristige Vision ist

klar: Die Stadt will sich in den

nächsten fünf bis zehn Jahren als

stabiles Unterzentrum der Region

etablieren. Dabei setzt sie

auf eine Kombination aus dörflichem

Charme und städtischen

Annehmlichkeiten. „Unsere

Strategie besteht darin, durch

Investitionen in Infrastruktur,

Technologie und Wohnraum zukunftsfähig

zu bleiben“, fasst Eh

die Zukunftspläne zusammen.

Das Ziel sei es, die Region nicht

nur wirtschaftlich zu stärken,

sondern auch die Lebensqualität

für alle Einwohner zu sichern.[!]

Nadine Buscher


SPITZENPLATZ FÜR

IHR UNTERNEHMEN

unternehmen [!] RESSORT 39

Oberschwaben zwischen Ulm und Memmingen und entlang der B 30 bis zum

Bodensee ist eine der Wachstumsregionen in Deutschland mit der geringsten

Arbeitslosigkeit und höchsten Wertschöpfung. Der Gemeindeverwaltungsverband

Dietenheim liegt inmitten dieser Innovationsregion und leistet aktiv seinen Beitrag.

BM Christopher Eh, Dietenheim

BM Maximilian Hartleitner, Balzheim

BM Jens Kaiser, Illerrieden

Grußwort der drei Bürgermeister

Die Mitgliedsgemeinden Dietenheim, Illerrieden und Balzheim des Gemeindeverwaltungsverbands Dietenheim (zusammen ca.

12.500 Einwohner) messen der wirtschaftlichen Entwicklung der Region einen hohen Stellenwert bei. Hier bewahrheitet sich der

Spruch „Arbeiten und Wohnen im Grünen“. Der Verband und die Mitgliedsgemeinden sind bestrebt den vorhandenen Betrieben

gute Entwicklungschancen zu bieten sowie neue Firmen anzusiedeln. Dies geschieht durch die Erschließung neuer attraktiver

Gewerbe- und Wohngebiete und den stetigen Ausbau der Infrastruktur, wie z. B. schnelles Internet.

Insbesondere in den Ausbau der Kinderbetreuung sowie der Schulinfrastruktur wurde in den letzten Jahren viel investiert, so

dass Familien hier auf optimale Bedingungen vertrauen können. Im Verbandsgebiet ist ebenso eine gute Versorgung mit Allgemein-,

Zahn- und Fachärzten sowie Apotheken gewährleistet. Der Einzelhandel ist gut ausgebaut. Alle Besorgungen und Dienstleistungen

fürs tägliche Leben können im Verbandsgebiet erledigt werden.

Durch die Lage an der Autobahn A7 ist eine optimale Verkehrserschließung gegeben und der Anschluss an die Schiene ist im

unmittelbar benachbarten Illertissen oder Vöhringen und Altenstadt gewährleistet. Dies und die räumliche Nähe zu den großen

Tourismusgebieten ermöglicht auch, dass das Allgäu, die Alpen, der Bodensee und die schwäbische Alb schnell und unkompliziert

erreicht werden.

Touristisch haben die Verbandsgemeinden einiges zu bieten. Dietenheim, Illerrieden und Balzheim liegen an der idyllischen Iller

mit dem zertifizierten Iller-Radwanderweg und bieten viele Wanderwege inmitten einer artenreichen und intakten Natur. Besonders

erwähnenswert ist der staatlich anerkannte Erholungsort Regglisweiler mit dem Kloster Brandenburg, das ein Exerzitien- und

Tagungshaus betreibt und der für seine Spirituosen weithin berühmt ist. Das Gastronomie- und Übernachtungsangebot lässt

keine Wünsche offen und lädt zum Verweilen im Verbandsgebiet ein.

In den drei Gemeinden blüht ein reges und vielfältiges Vereinsangebot, das jedem etwas bietet und das gesellschaftliche Leben

bereichert. Hier kann sich jeder ehrenamtlich engagieren oder einfach seinem Hobby nachgehen.

Kulturell ist ebenfalls einiges geboten mit Volkshochschule, Musikschule und vielen musikalischen oder kabarettistischen Highlights.

Publikumsmagnete im Jahreskalender sind u.a. die weit über die Region hinaus bekannte Fasnet (Fasching) in Dietenheim,

die historische Bürgerwehr Dietenheim und das „Heilige Grab“ immer in den drei Wochen vor Ostern in der Kirche Dietenheim.

Besuchen Sie uns und überzeugen Sie sich selbst: Hier lässt es sich hervorragend wohnen, leben und arbeiten!

Kontakt:

Stadtverwaltung Dietenheim

Bürgermeister Christopher Eh

Königstraße 63

89165 Dietenheim

Telefon: 0 73 47 96 96-0

Telefax: 0 73 47 96 96-11 96

stadtverwaltung@dietenheim.de

www.dietenheim.de

Kontakt:

Gemeinde Balzheim

Bürgermeister Maximilian Hartleitner

Am Dorfplatz 8

88481 Balzheim

Telefon: 0 73 47 95 78-0

Telefax: 0 73 47 95 78-16

info@gemeinde.balzheim.de

www.balzheim.de

Kontakt:

Gemeinde Illerrieden

Bürgermeister Jens Kaiser

Wochenauer Straße 1

89186 Illerrieden

Telefon: 0 73 06 96 96-0

Telefax: 0 73 06 96 96-50

buergermeister@illerrieden.de

www.illerrieden.de


40

SPEZIAL unternehmen [!]

Gegenseitige Hilfe

in einer schwierigen Zeit

Handwerker- und Gewerbeverein Die Wirtschaftsflaute macht auch den Dietenheimer

Betrieben zu schaffen. Ehrenvorsitzender Max Semler schildert, was sich verändert hat.

Die Wirtschaft ist von

Krisen geplagt. Beinahe

täglich verkünden

Betriebe schlechte

Nachrichten. Sie werden nicht

nur von globalen Krisen und der

Wirtschaftsflaute hierzulande

belastet. Sie leiden auch unter

den stark gestiegenen Preisen,

der Kaufzurückhaltung der Verbraucher

und dem Fachkräftemangel.

Davon sind die einzelnen

Branchen naturgemäß unterschiedlich

betroffen. In Dietenheim

verzeichnet derzeit das

Baugewerbe durch das schwache

Neugeschäft einen Auftragsrückgang.

Abzulesen ist das

auch am Baugeschehen in Dietenheim

und dem Teilort Regglisweiler.

Gab es im Jahr 2020

noch 24 Baugesuche für Wohnhäuser

und Neubauten, so waren

es im vergangenen Jahr nur

noch 14. Dagegen bleibt die Lage

in der Renovierungs- und Sanierungsbranche

stabil. Vor allem

Betriebe, die im Rahmen der

energetischen Sanierung aktiv

sind, profitieren von staatlichen

Fördermitteln.

Der Einzelhandel zeigt ein

gemischtes Bild: Während Lebensmittelbereiche

stabil sind,

verzeichnen Läden mit hochwertigen

Artikeln Rückgänge.

Betriebsneugründungen gibt es

nur wenige, einzig Kleinfirmen

wie beispielsweise Elektriker

und Maler, die keine großen Investitionen

erfordern, wagen

den Schritt in die Selbstständigkeit.

Steigende Material- und

Energiekosten belasten jedoch

Handwerker und Selbstständige

immens.

„Im Gegensatz zur Industrie,

die Kosten durch Standortwechsel

umgehen kann, sind Handwerksbetriebe

und Dienstleister

Sein Betrieb gehört zu den größeren in Dietenheim: Max Semler.

FOTO: NADINE BUSCHER

an ihre Region gebunden“, sagt

Max Semler, Ehrenvorsitzender

des Handwerker- und Gewerbevereins.

Viele der Betriebe kämen

in dieser Zwickmühle an

Grenzen. Zwar gebe es stabile

Segmente und auch positive Ansätze,

insgesamt blieben die

Aussichten durchwachsen.

Der Dietenheimer Handwerker-

und Gewerbeverein (HGV),

so Semler, sehe es seit jeher als

seine Aufgabe an, seinen Mitgliedern

mit Rat und Tat beiseitezustehen

und so seinen Mitgliedern

auch bei der Bewältigung

der aktuellen Herausforderungen

zu helfen.

Unser

Verein setzt

mittlerweile

auf interne

Veranstaltungen.

Max Semler

HGV Dietenheim

In der Vergangenheit war der

Dietenheimer HGV aktiv in der

Organisation von Maibaumfeiern

und Weihnachtsmärkten,

die als Marketingplattformen

dienten. „Das waren große Veranstaltungen,

die viel Beachtung

fanden“, erzählt Semler. In den

vergangenen Jahren habe sich

jedoch einiges verändert. Betriebsauflösungen

führten zu einem

Mitgliederrückgang. Neue

Mitglieder sind nach seinen

Worten schwer zu gewinnen,

große Events seien kaum mehr

umsetzbar.

Daher setzt der Verein nach

seinen Worten nun auf interne

Veranstaltungen, wie Betriebsbesuche.

Bei dem ersten Event


unternehmen [!]

SPEZIAL

in dem Fensterbau- und Schreinerbetrieb

Semler folgte auf die Besichtigung

ein Vortrag über Digitalisierung,

mit E-Rechnungen als zentralem

Thema. Denn für Betriebe wird

von 2025 die elektronische Rechnung

Pflicht, auch wenn es Übergangsfristen

und Ausnahmen gibt.

Der neue Ansatz ziele auf gegenseitige

Unterstützung ab. „Wie läuft es

bei dir? Wie machst du das? Wo kann

ich nachjustieren?“, erklärt Semler.

Mehr Planungssicherheit

Eine enge Zusammenarbeit mit der

Politik sei für eine erfolgreiche Zukunft

unumgänglich. Der Verein

pflegt den Dialog mit Abgeordneten

und politischen Entscheidungsträgern,

um die Belange der regionalen

Betriebe zu vertreten. Wichtige

Themen seien die Senkung von

Steuern und Energiekosten sowie

die Reduzierung bürokratischer

Hürden. Semler wünscht sich von

der Politik in Bund und Land mehr

Planungssicherheit und eine klare,

langfristige Förderung, um die Unsicherheiten

zu beseitigen, die aus

wechselnden politischen Entscheidungen

resultieren.

Trotz der Herausforderungen

bleibt Semler optimistisch. Handwerk

und Gewerbe hätten das Potenzial,

die lokale Wirtschaft zu stärken.

Von den Bürgerinnen und Bürgern

würde er sich wünschen, dass

diese mehr darauf achten, regional

einzukaufen. Dies beziehe sich nicht

nur auf Produkte, sondern auch auf

Dienstleistungen, die vor Ort angeboten

werden. Das sei für die Gewerbe-

und Handwerksbetriebe in

Dietenheim eine wichtige Unterstützung.

Von einem stabilen und

widerstandsfähigen regionalen

Wirtschaftskreislauf profitiere die

gesamte Region in Form von einem

guten Angebot und Arbeitsplätzen

vor Ort, aber auch beispielsweise in

Form von höheren Steuereinnahmen.[!]

Nadine Buscher

FOTO: MARKUS BEHRENDT

Die Veranstaltung „Dietenheim leuchtet“ organisieren die

Stadt, der HGV und der ENBW-Konzern gemeinsam.

Andere produzieren Garn, wir spinnen Zukunft.

Sogar aus alten Handtüchern.

Baumwolle ist ein wertvoller Rohstoff.

Wie praktisch, dass sie hier in

Deutschland vor der Haustür wächst:

in Form von Alttextilien. Rund 1,6

Millionen Tonnen, oder etwa 80.000

Lkw-Ladungen, landen jedes Jahr in

Sammelcontainern. Davon erhält nur

etwa ein Prozent eine zweite Chance

als Textil; der Großteil wird entsorgt

– und das ist Verschwendung pur.

Gemeinsam mit dem Recycling

Atelier des Instituts für Textiltechnik

Augsburg (ITA) arbeitet die Dietenheimer

Spinnerei Gebr. Otto an

einer Kreislauflösung speziell für

Handtücher: Alte Frottierware wird

sorgfältig in seine Fasern zerlegt

und zu neuem Garn versponnen.

Die Umweltvorteile? Beeindruckend:

Statt 10.000 Litern Wasser

für 1 kg herkömmliche Baumwolle

benötigt die recycelte Alternative

nur rund 600 Liter.

Auch beim Energieverbrauch

und CO₂-Ausstoß liegt recycelte

Baumwolle deutlich

vorn, mit Einsparungen

um bis zu Faktor zehn.

Aktuell tüfteln Gebr.

Otto und das Recycling

Atelier noch

an der perfekten

Kombi aus recycelten

und neuen

Fasern. Doch eines

ist sicher: Wenn

in Zukunft der Bedarf

wächst, hat

Gebr. Otto die Lösung

längst gesponnen –

ganz im Wortsinn.

Mehr Information auf

unserer Webseite:

www.otto-garne.com


Künstlerisch, wild und auch traditionell: der Musikverein, die Ranzenburger Narrenzunft und die Feuerwehr gestalten in Dietenheim das

vielfältige Vereinsleben über das gesamte Jahr hinweg.

Wirtshäuser machen

dicht, Vereine suchen

vergebens

Nachwuchs: Wird

hierzulande vom ländlichen

Raum gesprochen, sind die

Nachrichten bezüglich des gesellschaftlichen

Lebens selten

gute. Doch es gibt, gerade in der

Region, auch Positivbeispiele:

Die Stadt Dietenheim im Alb-

Donau-Kreis ist so eines.

Die Kleinstadt im Illertal verfügt

nicht nur über ein intaktes,

sondern über ein vielfältiges

Vereinsleben. Das weiß auch

Dietmar Kögel, Hauptamtsleiter

auf dem Rathaus. „Das Kulturleben

und das gesellschaftliche

Leben in Dietenheim sind ohne

Vereine gar nicht zu denken“,

sagt Kögel.

Dabei gibt es nicht nur die

althergebrachten Vereine wie

die Bürgerwehr, die Stadtkapelle

oder die Ranzenburger Narrenzunft,

sondern auch eine

Neugründung, die das Dietenheimer

Stadtleben bereichert:

Der weltweit gefragte Countertenor

Benno Schachtner, der aus

Dietenheim stammt, bereichert

mit dem seit wenigen Jahren aktiven

Förderverein „Kultur in

Dietenheim“ die Musikszene

der Stadt. Das sei ein „echter Leckerbissen“,

die Konzerte

Das ganze

Jahr aktiv

Vereinsleben Egal ob Feuerwehr,

Musikverein oder Narrenzunft: In Dietenheim

gestalten Vereine das Gemeindeleben noch

aktiv mit – und das nicht nur während dem

Jahreshöhepunkt, der Fasnet.

Zwischen Gumpigem Donnerstag und Fasnetsdienstag ist

Dietenheim fest in der Hand der Narren.

FOTO: FRANZ GLOGGER FOTOS: , DAVE STONIES, MARKUS BEHRENDT(2)

„Glanzlichter in der Region“,

schwärmt Kögel.

Doch nicht nur für klassische

Musik, auch für ausgelassenes

Fasnetstreiben ist Dietenheim in

der Umgebung bekannt. Vom

Wochenende nach dem 11. November

an, erst recht aber ab

Anfang Januar, wenn die schwäbisch-alemannische

Fasnet eigentlich

beginnt, wird aus der

Stadt Dietenheim die Fasnetshochburg

Ranzenburg.

Ein wichtiger, aber längst

nicht der einzige Akteur, ist die

Ranzenburger Narrenzunft. Mit

ihrem Elferrat und den vier Garden

kommt sie auf insgesamt

rund 260 Mitglieder, berichtet

Präsident Jürgen Peter. Rund 40

seien es, „die den Laden am Laufen

halten“.

Mit dem Fasnetsauftakt im

November, dem Hofball und

dem Rosenmontagsball organisiert

die Narrenzunft gleich drei

große Bälle in der Narrhalla, wie

die Stadthalle während der närrischen

Zeit heißt – dazu kommen

Veranstaltungen anderer

Vereine. Für Leute mit engem

Terminkalender hat Peter einen

Tipp: „Wer auf keinem Ball war

und am Rosenmontag kommt,

sieht auf jeden Fall nochmal das

Beste aus der Fasnet.“ Die besten

Acts von allen Veranstaltun-


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SPEZIAL unternehmen [!]

Gemeinsam mit den Bürgern gestalten

FOTO: MARKUS BEHRENDT

Beim Florianshock treffen sich die Dietenheimer auf dem Marktplatz.

Auch die Stadtverwaltung tut etwas für das

Zusammenleben in Dietenheim und Regglisweiler:

Gemeinsam mit dem Landratsamt

führte sie in den vergangenen zweieinhalb

Jahren das Quartiersprojekt „Gemeinsam

Lebensqualität gestalten“ durch, bei dem

sich alle Bürger einbringen konnten. Am 10.

Januar werden die Ergebnisse vorgestellt. So

haben Gemeinderat und Stadtverwaltung

etwa aufgrund der Anregungen aus dem

Projekt Verbesserungen im Bereich der Mobilität

in Angriff genommen. Außerdem wurden

ein Freizeit-Flyer und ein Senioren-Wegweiser

erstellt und eine Nachbarschaftshilfe

ins Leben gerufen.

gen in Dietenheim lädt die Ranzenburger

Narrenzunft nämlich

zu diesem letzten Ball der jeweiligen

Fasnetssaison ein.

Während der Tage zwischen

dem Gumpigen Donnerstag und

dem Fasnetsdienstag geht es

nicht nur in der Narrhalla hoch

her: Am Gumpigen Donnerstag

stürmen die Narren die Schule

und das Rathaus. Dazwischen

wird mit Fackeln die Fasnet gesucht

und auf dem Marktplatz

ausgegraben. Den dortigen Verkauf

übernimmt die Ranzenburger

Narrenzunft gemeinsam mit

den zahlreichen schwäbisch-alemannischen

Hästrägergruppen

aus Dietenheim. Der Erlös wird

jedes Jahr an die Kindergärten

gespendet.

Raum für alle Dietenheimer

Auch für die ältere Generation

soll an der Fasnet etwas geboten

sein, erzählt Peter. Am Wochenende

vor dem Fasnetssonntag

gibt es einen Frühschoppen in

der Narhalla. Für alle Generationen

etwas anzubieten, liegt auch

der Dietenheimer Stadtkapelle

am Herzen, wie Ann-Katrin

Lohr, eine der drei Vorsitzenden

sagt.

Wenn

Manpower

gefragt ist, springt

die Feuerwehr

meistens ein.

Markus Behrendt

Feuerwehr Dietenheim

Die Musikerinnen und Musiker

der Stadtkapelle sind natürlich

an der Fasnet auch mit dabei

– ihre Giaßabar, ein Festzelt,

gehört zu den festen Locations

am Gumpigen Donnerstag und

Fasnetssonntag. Aber nicht nur

in der fünften Jahreszeit, sondern

das ganze Jahr über bringt sich

der Verein in das Stadtleben ein.

„Uns ist es ein Anliegen, einen

Raum für alle Dietenheimer zu

schaffen“, betont Lohr.

Besonders im Jubiläumsjahr

2024 boten die Musiker daher

eine Vielzahl an unterschiedlichen

Veranstaltungen an. Zum

Beispiel ein Rockkonzert gemeinsam

mit einer Band oder

eine Party unter dem Motto

„Oktoberfest meets Malle“ –

„damit man sieht, wie vielfältig

Blasmusik sein kann“.

Bei nahezu jeder Veranstaltung

ist auch die Feuerwehr mit

dabei – schon allein, um dort

den Brand- und Sicherheitswachdienst

zu übernehmen, wie

Markus Behrendt erklärt, der

bei der Dietenheimer Feuerwehr

für die Pressearbeit verantwortlich

ist und sich auch im

Stadtrat engagiert. Auch sonst

bringen sich die Feuerwehrleute

ein – etwa als Himmelträger

an Fronleichnam. „Wenn mal

Manpower gefragt ist, springt

die Feuerwehr meistens ein.“

Das sei Ehrensache und außerdem

habe man auch eine Vorbildfunktion.

Kurz nach der Fasnacht steht

für die Feuerwehrler dann ausnahmsweise

auf dem Programm,

ein Feuer anzuzünden statt zu

löschen: Wie in vielen Orten

ringsum gibt es auch in Dietenheim

ein Funkenfeuer, bei dem

die Christbäume verbrannt werden,

die die Feuerwehr am Ende

der Weihnachtszeit in der Gemeinde

einsammelt.

Außerdem organisiert die Feuerwehr

mit ihren beiden Einsatzabteilungen

aus Dietenheim und

Regglisweiler jedes Jahr den sogenannten

Florianshock. Der findet

an einem Samstag im August

statt – auf die Feuerwehr ist also

auch in dieser Hinsicht Verlass,

wenn viele andere im Urlaub

sind.[!] Henry Gallbronner


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45


46

SPEZIAL unternehmen [!]

Pflege im Blick

Pflege Illersenio erweitert nicht nur das Angebot für Senioren und Mitarbeiter. Der

Pflegedienstanbieter ist auch als Bauherr zwischen Senden und Kellmünz aktiv.

Schneider zusammen. Der von

Illerkirchberg aus operierende

ambulante Pflegedienst, der

dort auch eine Tagespflege betreibt,

ging unter dem Dach von

Illersenio auf. In Laupheim wurde

zudem ein neues Pflegeheim

in Kooperation mit den Steyler

Missionsschwestern eröffnet.

Auch in Berkheim und Staig gibt

es Standorte.

Als „Pflegeriese“ sehe man

sich aber gerade nicht, betont

Roland Negele, Leiter Marketing

und Kommunikation. „Wir sind

nach wie vor der klare Gegenpol

zu den wirklich großen und

renditegetriebenen Anbietern in

der Branche. Wir sind deutlich

gewachsen, doch jeder Euro

wird wieder investiert, um Pflege

und Betreuung bei uns noch

attraktiver werden zu lassen.“

Wie viel Unterstützung Senioren im Alter benötigen, hängt von den individuellen Umständen ab.

Illersenio ist mittlerweile einer

der größten Pflegeanbieter

in der Region Donau-

Iller. Ambulante Pflege, Tagespflege,

Betreutes Wohnen,

klassische Altenheime und

Großgastronomie: All das gehört

zum Portfolio des Illertisser

Caritasvereins, der seine

Pflege-Aktivitäten unter dem

kurzen Markennamen gebündelt

hat. 2024 hat Illersenio seinen

Wirkungsbereich noch einmal

deutlich ausgeweitet, auch

und gerade auf der baden-württembergischen

Seite der Iller.

Zu Jahresbeginn schloss sich

das Unternehmen mit Pflege

Ohne Leiharbeiter, aber mit Bonus

Auch beim Personal

sieht sich Illersenio

gut aufgestellt.

Seit rund

zwei Jahren gibt es

beim Unternehmen

eine „Dienstplangarantie“.

Heißt:

Der Dienstplan ist

lange im Voraus

bekannt und in aller

Regel wird niemand

in seiner

Freizeit mehr angerufen

und gebeten,

einzuspringen. Sollte

das doch einmal

der Fall sein, gibt es

pro Dienst 100 Euro

Bonus. Im ersten

Jahr habe man das

Versprechen gegenüber

den Mitarbeitenden

aber nur

bei etwa 60 von

rund 18.000 Diensten

nicht einhalten

können.

Auch auf Leiharbeit

verzichtet der Pflegeanbieter

eigenen

Angaben zufolge

komplett. Für Engpässe

gibt es bei Illersenio

stattdessen

ein Flex-Team,

das ebenfalls über

einen zeitlich festen

Dienstplan verfügt,

aber örtlich

flexibel eingesetzt

werden kann.

FOTO: LUMOS SP/ADOBESTOCK.COM

Landesgrenze überschritten

Pflege Schneider mit seinen

rund 40 Mitarbeitern und Illersenio

hätten perfekt zusammengepasst,

meint Negele, auch wegen

des neuen Standorts in

Laup heim. „So können wir seither

auch auf der baden-württembergischen

Seite in der ambulanten

Versorgung ein wichtiges

Gebiet zwischen Neu-Ulm,

Laupheim und Vöhringen abdecken.“

Das Projekt im Laupheimer

Kloster bezeichnet Negele

als Leuchtturm-Projekt. Für die

dort ansässigen Missionsschwestern

sei es eine Möglichkeit,

dem demografischen Wandel

auch in ihrem eigenen Orden

zu begegnen. Gepflegt werden

dort, neben den

Ordensschwestern selbst, seit

diesem Jahr vermehrt auch weltliche

Bewohner.

Der in diesem Jahr eröffnete

erste Bauabschnitt, der neben

dem Pflegeheim auch Wohnungen

für betreutes Wohnen beinhaltet,

ist nur ein erster Schritt.

Eine Sozialstation für die ambulante

Pflege, weitere Möglich-


unternehmen [!] SPEZIAL 47

keiten für betreutes Wohnen

und ein Mehrgenerationen-

Wohnpark sollen in weiteren

Bauabschnitten folgen. Beim

Tag der offenen Tür gab es viel

Zuspruch. „Mehr als 2000 Besucher

wollten unser Leuchtturm-

Projekt live kennenlernen“, berichtet

Negele.

Überhaupt ist Illersenio viel

als Bauträger unterwegs: In Illertissen

entsteht rund um die

historische Jahnhalle ein neues

Wohnquartier. Die Jahnhalle

selbst soll Raum für Gastronomie

und Events bieten. Weitere

Bauprojekte gibt es in Kellmünz

und Senden.

In Vöhringen entsteht gerade

in Modulbauweise ein neues

Pflegeheim. In das rund 50 Jahre

alte bisherige Caritas-Centrum,

das nach Abschluss des

Neubaus kernsaniert wird, kommen

im Anschluss ebenfalls

Wohnungen für betreutes Wohnen.

Sie sollen eine kostengünstigere

Alternative für die Vorzeigeprojekte

im Illertisser Rosengarten

und auf der Weißenhorner

Hasenwiese bieten. „Das

Konzept des Betreuten Wohnens

haben wir in den letzten

Jahren umfassend zum Service-

Wohnen weiterentwickelt“, sagt

Negele. „Es ist für unsere Bewohner

sehr variabel nutzbar,

ganz individuell zur aktuellen

Lebenssituation und somit auch

aus Kostensicht für viele Seniorinnen

und Senioren ein attraktives

Modell.“

Auch für den Betreiber und

Projektentwickler von Senioren-Immobilien

biete Service-

Wohnen großes Potenzial. „Dass

wir hier in der Entwicklung von

Quartieren aktiv sind, erleichtert

es uns, auch im Bereich unserer

Kernaufgaben wie der Stationären

Pflege in moderne

Häuser und Pflegekonzepte zu

investieren.“ Das gelte umso

mehr angesichts steigender Kosten.

„Neue Investitionen aus

dem Pflegebereich heraus zu

stemmen, ist deutschlandweit

zusehends schwieriger“, sagt

Negele.

Unser Ziel

ist es, zu

den besten

Pflegeanbietern im

Land zu gehören.

Roland Negele

lllersenio

Auch wenn die stationäre

Pflege für Bewohner und Angehörige

immer teurer wird – der

Kostendruck steige auch für die

Betreiber. „Wir hatten dieses

Jahr die deutlichste Tariferhöhung

in der Pflege überhaupt –

15 Prozent verdienen Pflegekräfte

im Durchschnitt nun mehr als

zuvor – verdientermaßen, keine

Frage.“ Schlussendlich schlage

sich das aber stark im Eigenanteil

der Bewohner nieder.

Ob nun Riese oder lokaler

Champion, die Arbeit von Illersenio

sorgt in der Branche für

Aufmerksamkeit: Der bedeutendste

Fachverlag in der Pflege

nominierte Illersenio als eines

von drei Pflegeunternehmen in

Deutschland als „Betreiber des

Jahres“. „Mit dem nötigen Respekt,

aber stolzerfüllt“ sei man

zur Preisverleihung auf die Pflege-Expo

nach Berlin gefahren,

sagt Negele. Am Ende belegte

man den zweiten Rang. „Ein Ergebnis,

das wir als großen Triumph

sehen und als Anerkennung

von höchster Stelle für unser

Ziel, zu den besten Pfleganbietern

im Land zu gehören.“

[!] Henry Gallbronner

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SPEZIAL unternehmen [!]

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Seit 31 Jahren ist das Nautilla nicht mehr erneuert worden, deshalb ist jetzt einiges zu tun.

Sanierungsfall mit

Potenzial

Nautilla Wer in Illertissen lebt, hat meist im Freizeitbad das

Schwimmen gelernt – und das soll so bleiben. Doch das Bad ist in

die Jahre gekommen und braucht eine Generalüberholung.

Das Nautilla ist in die Jahre

gekommen. Seit

rund zwei Jahren ist

Axel Siewert Geschäftsführer

der Betriebsgesellschaft

des Illertisser Erlebnisbades,

die sich in städtischem

Eigentum befindet. Er soll die

Attraktion fit für die Zukunft

machen und plant eine Generalsanierung.

Diese Aufgabe ist keine

kleine. Man arbeite aktuell

nicht mehr so, wie es die entsprechenden

Normen eigentlich

vorschreiben.

„Wir haben in vielen Bereichen

noch eine Duldung.“ Lüftung

und Pumpen entsprechen

nicht mehr dem Standard, die

gefliesten Bereiche werden jedes

Jahr teilsaniert, auch Filter

müssen regelmäßig ausgewechselt

werden. „Man rechnet ungefähr

mit 25 Jahren, dann sollte

man ein Bad erneuern. Wir

sind jetzt bei 31 Jahren“, sagt Siewert.

Rechne man die Planungszeit

von zwei Jahren noch ein,

komme man langsam an eine

Grenze. Diese Planungsphase

Ob es am Ende

20 Millionen

Euro oder doch nur

12 werden, kann ich

nicht sagen.

Jürgen Eisen

Bürgermeister

soll 2025 beginnen, sofern der

Stadtrat grünes Licht gibt.

Keine leichte Entscheidung,

wie Bürgermeister Jürgen Eisen

erklärt: „Thema ist, ob wir es

uns leisten können.“ Gesamtkosten

von sage und schreibe 16

Millionen Euro wurden in einer

ersten Schätzung veranschlagt.

„Ob es am Ende 20 Millionen

werden oder doch nur 12, kann

ich nicht sagen“, betont der Bürgermeister.

Und dennoch, da sind sich Eisen

und Siewert einig, sind diese

Kosten nur die eine Seite der

Medaille. Denn schon jetzt ist

das Bad in jedem Jahr mehrere

Wochen lang für eine Teilsanierung

geschlossen. 400.000 Euro

lässt sich die Stadt laut Siewert

das Jahr für Jahr kosten – ein

Posten, der sich laut den Verantwortlichen

mit der Generalsanierung

auf einen Bruchteil drücken

ließe.

„Die Teilsanierungen fallen

erstmal weg, weil wir dann einen

Neubau-Status haben.“ Das

käme wiederum direkt der


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50

SPEZIAL unternehmen [!]

Nicht nur mit zahlreichen

Kursen auch

mit der Saunalandschaf

lockt das

Nautilla Gäste.

Unsere

Kurse sind

innerhalb von einer

Viertelstunde

ausgebucht.

Axel Siewert

Geschäftsführer

Geschäftsführer Axel

Siewert ist überzeugt:

eine energetische

Sanierung des Bads

zahlt sich aus.

Stadtkasse zugute, wie Eisen erklärt:

„Die Eintrittsgelder tragen

gerade die Personalkosten und

das Gas.“ Mit dem wird das

Blockheizkraftwerk des Nautilla

befeuert. Insgesamt zahle die

Stadt jährlich 600.000 bis

800.000 Euro drauf.

Auch die Energie ist ein Thema,

das bei der Planung der Generalsanierung

zur Debatte

steht. Solar- und Geothermie

wären mögliche Formen, wie

FOTO: AXEL SIEWERT

FOTOS: VON LARA-SH & VON KICHIGIN19/ADOBESTOCK.COM

das Bad künftig beheizt werden

könnte. Bei der Geothermie

gehe es aber lediglich darum,

Wärme zu gewinnen, nicht etwa

darum, Thermalwasser aus der

Tiefe zu holen und direkt ins

Bad zu leiten, betont Siewert.

Auch darüber hinaus soll das

Bad energetisch saniert werden:

Maßnahmen wie Luftschleusen,

bessere Dämmung und Wärmerückgewinnung

sollen dafür

sorgen, dass Energie gespart

werden kann. Siewert geht hier

von einer Kostenreduktion von

„mit Sicherheit 30 Prozent“ aus.

Ein weiterer Vorteil: Für Projekte,

die zur Energiewende und

damit zum Klimaschutz beitragen,

gibt es Fördergelder, die

den Anteil der Stadt an den Gesamtkosten

senken würden.

„Wir wollen so sanieren, dass

wir möglichst viele Zuschüsse

bekommen“, betont Siewert.

Weitere Förderungen gibt es

etwa für Schulungen und Kurse

– im Gegensatz zu reinen Freizeit-Attraktionen

wie etwa Rutschen.

Das passt gut zu den Zielgruppen,

die das Nautilla ohnehin

für sich definiert hat und

laut Siewert auch erreicht: Familien,

Kleinkinder und Senioren.

Neben dem Bereich der

Kurse ziehe auch die Saunalandschaft

viele Gäste an.

Im Freizeitbereich komme

das Bad einer Studie zufolge ohnehin

nicht gegen die Konkurrenz

wie das Donaubad an. Hierfür

müsste man etwa weitere

Schwimmbecken und neue Rutschen

bauen – laut Siewert teuer

und unnötig. „Schuster, bleib

bei deinen Leisten“, sei die klare

Erkenntnis der Analyse. Und:

„Wir wissen, dass wir das Bad

voll bekommen.“ Rund 270.000

Gäste verzeichnet das Nautilla

jährlich, bis zu 300.000 waren es

zu Spitzenzeiten.

Einzugsgebiet vergrößert

Dass das Nautilla wichtig für Illertissen

und die gesamte Umgebung

ist, da sind sich Bürgermeister

und Geschäftsführer einig:

„Es lernt jedes Kind in Illertissen

und Umgebung im

Nautilla schwimmen“, sagt Eisen.

Die Gäste kämen mittlerweile

auch aus der Krumbacher

und Memminger Gegend, gerade,

weil immer mehr Freibäder

geschlossen werden.

Den Lehrauftrag nehmen die

Betreiber dabei ernst – und er

wird angenommen. „Unsere

Kurse sind auch immer alle ausgebucht“,

sagt Siewert. Wenn

neue Angebote auf der Buchungsplattform

online gehen,

dauere es keine Viertelstunde,

bis kein Platz mehr frei ist. Für

bis zu 300 Kursteilnehmer gebe

es alle zehn Wochen Platz. [!]


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51

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FOTOS: TOBIAS FRÖHNER

Ein festes Band

für die Zukunft

Glücksband Roth Das Textilunternehmen hat sich in seiner

200-jährigen Geschichte oft neu erfunden. Warum die

Firmenchefs Frank und Oliver Weinmann zuversichtlich sind.

Die Bänder aus Göppingen

kommen nicht nur in

Textil- und Autoindustrie

zum Einsatz, sondern

auch bei Events.

Nur acht Prozent der Unternehmen

schaffen es,

sich mehr als 100 Jahre

am Markt zu behaupten.

Die Cousins Frank und Oliver

Weinmann sind gerade dabei,

ihre 200 Jahre alte Firma

Glücksband Roth (Göppingen)

zukunftsfest aufzustellen. Für

ihre klassischen Produkte – gewebte

Bänder und textile Etiketten

– haben sie neue Anwendungsgebiete

gefunden und erschließen

neue Märkte. Das älteste

Industrieunternehmen

Göppingens ist mit seiner langen

Firmengeschichte ein Beispiel

dafür, wie Anpassungen

und Transformationsprozesse

über Entwicklungen, Zeiten und

Moden hinweg immer wieder

gelingen können.

Statt der Dame mit Korsett

trägt heute die Partygemeinde

für den Zutritt zu Events ein

„Bändale” – wie die Firma in

Verbundenheit zu ihrem schwäbischen

Stammsitz bis heute

Etiketten sind zu einem wichtigen Geschäftsbereich geworden.

Frank (links) und Oliver Weinmann leiten das Göppinger Familienunternehmen,

das ihre Väter vor 37 Jahren übernommen haben.

unternehmen [!]

ihre Bänder umgangssprachlich

nennt. Der erst vor kurzer Zeit

erschlossene Markt des Event-

Bereichs in Form von Zutrittsbändern

für Konzerte und Festivals

hat bereits einen erheblichen

Anteil im Glücksband-

Portfolio. „Da steckt noch viel

Potenzial drin“, ist sich Oliver

Weinmann sicher, dem die kaufmännische

Leitung des Unternehmens

obliegt.

„Derzeit produzieren wir allein

für den Eventbereich viele

tausend Meter Band pro Woche;

das würde reichen, um es bei einem

Wochenendausflug auf der

gesamten Strecke von Göppingen

an den Bodensee auszurollen“,

sagt Oliver Weinmann. Die

Ausrüstung der Bänder für den

Eventbereich erfolgt bei Glücksband

Roth, die Bedruckung

übernimmt ein ebenfalls in der

Region ansässiges Unternehmen.

Kurze Wege sorgen für

hohe Liefertreue, und die ist bei

termingebundenen Artikeln

zentrales Argument der Kundenbindung.

„Es nützt nichts,

wenn das Eintrittsband im

Frachtcontainer übers Meer

fährt, während das Event längst

gelaufen ist“, erklärt Frank

Weinmann. Zudem seien Kunden

zunehmend deutsche sowie

regionale Produkte wichtig.

Kunden sind

zunehmend

deutsche und

regionale Produkte

wichtig.

Frank Weinmann

Geschäftsführer

Die Fertigungstiefe ist hoch.

In der hauseigenen Weberei

werden Bänder und Biesen hergestellt.

Letzteres sind parallel

verlaufende Falten oder Nähte,

die oft in der Textilverarbeitung

verwendet werden. Flechtbiesen

aus Göppingen kommen beispielsweise

als Ziernaht bei

Bettwaren zum Einsatz. Im Etikettenbereich,

dem zweiten Produktbereich,

unterhält das Unternehmen

eine eigene Druckvorstufe.

Designberatung rundet

das Serviceangebot ab.

Hergestellt werden von

Glücksband Pflegeetiketten sowie

Marken- und Schmucketiketten.

Sie finden ihren Einsatz

in Unter- und Nachtwäsche,

in Heimtextilien und Bettwaren.

Die Kunden von Glücksband


unternehmen [!] MACHEN 53

Roth sind überwiegend deutsche

und europäische Textilunternehmen,

sie kommen aber

auch aus den Branchen Automotive

und Maschinenbau. Für

Kunden, die Etiketten individualisieren

möchten, bietet Glücksband

eine Komplettlösung im

Thermotransferdruck.

Mit seiner Fertigungstiefe,

Flexibilität und Liefertreue hebe

sich Glücksband gegenüber der

Billigkonkurrenz aus Übersee

ab. „Üblicherweise haben wir

rund zehn Tage Lieferzeit“, sagt

der technische Leiter Frank

Weinmann. „Wenn ein Kunde

aber vor einem leeren Regal

steht und ein Etikett dringend

braucht, setzen wir alles dran,

binnen drei bis vier Tagen zu liefern.“

Das sorge für langfristig

zufriedene Kunden, die oft seit

Jahren auf Glücksband Roth

vertrauen.

Wegen der

Vorgaben der

EU werden Etiketten

größer. Das treibt

das Geschäft.

Marktfähige Preise kann

Glücksband Roth nicht zuletzt

aufgrund des direkten, ohne

Zwischenhändler in den Produktionsländern

erfolgenden

Einkaufs von Materialien anbieten.

Hierbei profitiert das Unternehmen

von Kontakten, die

aus der Mitgliedschaft in einer

globalen genossenschaftlichen

Organisation zwischen den

1950er und 1990er Jahren herrühren.

Der Wunsch nach

Transparenz hinsichtlich Qualität,

Verträglichkeit und Herstellungsprozessen

bei Textilien bedingt

eine zunehmend umfangreichere

Kennzeichnung.

Potenzial für die Zukunft sehen

die beiden Cousins daher in

der Entwicklung von Labels aus

nachhaltigen Materialien sowie

in neuen, digitalen Druckverfahren.

Etiketten bestehen bei

Glücksband schon heute vielfach

aus nachhaltigen Materialien,

beispielsweise aus Polyesterqualitäten

aus recycelten

Garnen oder Seaqual-Garnen,

Tendenz steigend.

Ein weiteres Geschäftsfeld

mit Potenzial beschert den Göppingern

die ansonsten von Betrieben

beklagte EU-Bürokratie

und deren umfassenden Vorgaben.

„Allein um die ganzen

Sprachvarianten abzubilden,

braucht es Platz und damit viel

mehr Etikettenmaterial als früher“,

erklärt Frank Weinmann

die Folgen der EU-Vorgaben.

Im Zuge der steigenden Anforderungen

hinsichtlich diversere

Produktangaben steigt auch

der Bedarf nach Kennzeichnung

von Kleinstmengen oder gar

Einzelstücken. Dafür eignet sich

das Thermotransferdruckverfahren,

das Glücksband Roth im

eigenen Haus anbietet. „Wir

sind überzeugt, dass wir für die

kommenden Jahre gut aufgestellt

sind“, sagt Frank Weinmann.

Er und sein Cousin sind

sich sicher, dass das Etikett Zukunft

hat und die Digitalisierung

so schnell kein Pflegeetikett ersetzen

kann.

Interessant sei vielmehr die

Brücke zwischen analoger und

digitaler Welt, findet Frank

Weinmann. Glücksband beteiligt

sich daher an einem Forschungsprojekts

der EU, das

sich mit Methoden beschäftigt,

über einen QR-Code am Produkt

eine Verbindung zu einer

digitalen Informationsquelle

mit Produktinformationen herzustellen.

[!] Axel Raisch

Vor 200 Jahren gegründet

Ein Blick in die Vergangenheit: Der Firmensitz des Familienunternehmens

vor 124 Jahren.

Glücksband Roth

wurde 1824 als

Roth & Cie. von

Ludwig Friedrich

Roth und seinen

Söhnen Joseph und

Jacob gegründet.

Sie stellten gewebte

Baumwollbänder

her, später kamen

Seidenbänder

dazu, gewebte Korsetts

und Lampendochte.

Lange Zeit sorgte

der Reißverschluss

mit seinem Bedarf

an Bändern für

Umsatz im Hause

Roth & Cie., das

von 1955 an als

Glücksband Roth

firmierte. In den

1980ern bremste

die Konkurrenz aus

Asien dieses Geschäft.

Die Etikettenherstellung

bekam

mehr Bedeutung.

Im Jahr 1987

kauften die Brüder

Lutz und Wolf

Weinmann den Betrieb,

den ihre Söhne

Frank und Oliver

seit dem Jahr 2001

leiten. Zuletzt erwirtschafteten

rund 40 Mitarbeiter

einen Jahresumsatz

von annähernd

3,8 Millionen Euro.

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Schwertkämpfe sind nicht nur körperlich anstrengend, die Sportler müssen auch mental bei der Sache sein.

Daniel Düsentrieb – so

bezeichnet Thorsten

Urhahn sich selbst in

Hinblick auf seine Biografie.

Die ist geprägt von Learning

by Doing und einer intensiven

Auseinandersetzung mit

Themen, die ihn interessieren

und die er bis in die Tiefe verstehen

will. Mit dieser Eigenschaft,

sich in etwas hineinzufuchsen zu

können, erweiterte der promovierte

Chemiker seine beruflichen

Qualifikationen autodidaktisch

mit umfassenden IT-Kenntnissen.

1997 heuerte er auf dem

Forschungsschiff Polarstern an,

und konnte bei einer wissenschaftlichen

Exkursion beides

perfekt miteinander verbinden.

„Ein wunderbares, aber auch

einmaliges Erlebnis ohne Fortsetzung“,

berichtet er rückblickend.

Was folgte, war kein weiteres

Abenteuer aber ein interessanter

Job als Softwareentwickler

bei einem Münchner

Chiphersteller und die Familiengründung.

Vor 18 Jahren dann

folgte der Umzug nach Ulm, wo

seine Frau eine Stelle als Gemeindereferentin

der katholischen

Seelsorgeeinheit Böfingen/Jungingen

angenommen

hatte. Für Thorsten Urhahn war

es die Rückkehr in die, wie er es

nennt, kleine gemütliche Großstadt,

an deren Uni er studiert

und promoviert hatte. Das tägliche

Pendeln zwischen den bei-

Mit dem Schwert

den Geist trainieren

Private Seite Unter der Woche ist Thorsten Urhahn in der

Automobilbranche unterwegs. In seiner Freizeit tauscht er

Computer gegen Rüstung und Schwert ein.

Joggen wäre

eine Pflicht

gewesen. Wenn

schon Sport, dann

mit Spaß.

den Städten ließ wenig Raum

für andere Aktivitäten und erst

mit dem Wechsel als Projektleiter

zu Britax Römer in Ulm blieb

Zeit für andere Dinge.

„Joggen oder so etwas wäre

eine Pflicht gewesen. Wenn

schon Sport, dann mit Spaß“, ist

Urhahn überzeugt. Die Wahl fiel

auf Schwertsport. Kaum hatte er

sich der Gruppe Opus Gladii in

Ulm angeschlossen, begann Urhahn

mit der Recherche zu den

Ursprüngen des Schwertkampfes.

Das war vor zwölf Jahren.

Im Laufe der Zeit ging die

Schwertkampfgruppe in der

Fechtabteilung des TSV Neu-

Ulm auf. Soziale Medien wie

Facebook ermöglichten eine

weltweite Recherche und den

Austausch mit Gleichgesinnten.

„Wir sind die Nerds, die Verrückten,

die im Schwertkampf

mehr sehen als die Kombination

aus Kraft, Schnelligkeit, Koordination

und Geist“, sagt Urhahn.

„Wir haben ein gewisses

Sendungsbewusstsein und wollen

dem, was die Filmindustrie

in Hollywood daraus gemacht

hat, historische Fakten entgegensetzen.“

Schwertkampfszenen in Historienfilmen

seien oft völlig

falsch inszeniert und das Ziehen

vom Schwert aus der Scheide

werde immer mit einem schwingenden

Geräusch unterlegt.

„Völliger Blödsinn“, weiß Urhahn.

„Denn die Schwertscheide

war aus Holz, innen mit Fell

oder Stoff gepolstert.“ Solche

Fakten interessierten nicht jeden.

„Manche stehen eher auf

Star Wars oder Herr der Ringe.“

Das hat für ihn ebenso seine Berechtigung

wie die wettkampforientierten

Schwertkämpfer

neben den Breitensportlern. Ur-


unternehmen [!] LEBEN 55

hahn zählt sich selbst „eher zu

dieser gemütlichen Fraktion“.

Wer ihnen beim Training zuschaut,

bekommt jedoch einen

Eindruck von der körperlichen

und geistigen Anstrengung, die

das schnelle Reagieren, das Erkennen

der Körpersprache des

Gegenübers und das Einschätzen

seiner Taktik erfordert.

„Ziel ist das Bezwingen durch

Technik und Können, vergleichbar

mit Schach“, erklärt Urhahn.

Strategien, die er auch als Projektleiter

bei Mercedes in Sindelfingen

anwenden kann. „In

meiner Metarolle als Vermittler

zwischen dem Vorstand, dem

Management, den internationalen

Stakeholdern und den IT-

Abteilungen weltweit geht es oft

darum, die richtige ,Waffe‘ für

den entsprechenden Einsatzzweck

zu wählen, sich auf das

Gegenüber einzustellen und seine

Körpersprache zu deuten.“

Wie beim Schwertkampf bleibe

er dabei in schwierigen Situationen

etwas auf Abstand und

reagiere nicht unbedingt auf

dem gleichen Niveau. Neben

diesen Analogien gebe es aber

auch die ganz praktische Anwendung

bei Teamevents.

Sport als Selbsterfahrung

Dabei sei es für manche eine Art

Selbsterfahrung, ein Schwert

zu führen. Das erlebt Thorsten

Urhahn auch als Schwertkampf-

Übungsleiter und bei Veranstaltungen,

etwa in Museen. Dabei

tritt er in Originalen nachgearbeiteten

Outfits als mittelalterlicher

Ritter auf und stellt die verschiedenen

Waffen vor: Einhandund

Zweihandschwerter, Hellebarden,

Rapiere.

Eine fünfstellige Summe hat

er mittlerweile für die authentische

Ausrüstung ausgegeben,

die überwiegend in Handarbeit

hergestellt wurde. „Mit den

Kostümen, die auf Amazon erhältlich

sind, hat das gar nichts

zu tun. Ebenso wenig mit den

kommerziellen Mittelaltermärkten,

die nett, aber meist oberflächlich

sind – zumindest was

die historischen Fakten betrifft“,

erklärt Urhahn.

„Von der Deutschen Schule

nach Johannes Lichtenauer,

oder der Bologneser Schule von

Vom Chemiker zum IT-Spezialisten

Im Beruf im Anzug, privat auch mal in Ritterrüstung unterwegs:

Thorsten Urhahn ist wandelbar.

Thorsten Urhahn

studierte und promovierte

von 1991

bis 2001 an der

Universität Ulm in

Chemie, nachdem

er 1990 sein Abitur

in Göppingen abgelegt

hatte.Beim

Münchner Unternehmen

Giesecke

& Devrient startete

der passionierte

Schwertkämpfer

als Softwareentwickler

ins Berufsleben,

bevor er als

Projektleiter zu Britax

Römer wechselte.

Seit 2014 arbeitet

Urhahn bei

Mercedes als Projektleiter

in Sindelfingen.

FOTOS: MARC HÖRGER

Fiore de Liberi, beide aus dem

14. Jahrhundert, haben die meisten

Kino- oder Marktbesucher

vermutlich noch nie etwas gehört.“

Sie dokumentierten genaue

Anweisungen, wie der

Schwertkämpfer mit welcher

Waffe umzugehen hat und wann

welche Waffe zum Einsatz

kommt. „Zum Glück hat sich

schon vor mir jemand die Mühe

gemacht, beide Versionen zu

übersetzen – vom Mittelhochdeutsch

und vom damals gesprochenen

Italienisch.“ Durchaus

vorstellbar, dass er das sonst

selbst versucht hätte.

Viele

verbinden mit

einem Ritter

positive

Eigenschaften.

Nerds wie er treffen sich

mehrmals jährlich zum „Tiefenaustausch“.

Bei diesen Treffen

steht die historische Rekonstruktion

des Schwertkampfes

im Vordergrund, weniger der

sportliche Aspekt. Bleibt die

Frage, wie viel Zeit er in das exotische

Hobby investiert? „Na ja,

zweimal Training pro Woche,

die Pflege der Ausrüstung und

Anfragen von Seminarveranstaltern,

das ist schon zeitintensiv“,

fasst Urhahn zusammen. Das

nächste Event ist bereits in Planung

– bei der 750-Jahr-Feier

von Jungingen im kommenden

Jahr will er „Jungingen im Jahr

1275“ inszenieren.

Generell gehört politisches

Engagement für ihn dazu. 2019

und 2024 kandidierte er für den

Ortschaftsrat in Jungingen und

für den Gemeinderat in Ulm

und er ist langjähriges Mitglied

bei Amnesty International. Zu

seiner Einstellung und seinem

Engagement passt daher auch

sein „Auftritt“ im Ulmer Hospiz.

„Damit konnte ich den letzten

Wunsch eines Todkranken

erfüllen, der noch einmal einen

Ritter in voller Ausrüstung sehen

wollte“, erzählt Urhahn.

„Offenbar verbinden viele Menschen

den Begriff Ritter vor allem

mit positiven Charaktereigenschaften.“

[!] Sigrid Balke


spezial

SPEZIAL unternehmen [!]

Standort

im Porträt

Raus aus

dem

Schatten

Standort Nah an Ulm und Neu-Ulm gelegen,

war Langenau einst finanziell ziemlich

schwach auf der Brust. Das ist vorbei, seit

die Kommune die günstige Lage am

Schnittpunkt von A 7 und A 8 nutzt.

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Auf wirtschaftlichem

Gebiet hat Langenau

gerade wieder wichtige

Pflöcke eingerammt.

Der niederländische

Konzern 247 Tailor Steel, ein

Metallbearbeiter, hat sich bei

seiner Standortsuche für eine

weitere Niederlassung für ein

Gewerbegebiet entschieden, das

in den Gefilden der 16.000-Einwohner-Stadt

liegt. Dies brachte

240 weitere Arbeitsplätze und

wurde im Rathaus sogleich unter

den Erfolgen der eigenen

Standortpolitik bilanziert. Und

dann kommt im kommenden

Jahr auch noch Winkler Logistik.

Die Stuttgarter verlagern ihr

bislang in Ulm ansässiges Logistikzentrum

an einen Standort,

der für Langenau durchaus symbolhafte

Bedeutung für die vor

drei Jahrzehnten begonnene

Aufholjagd besitzt.

Seit nunmehr drei Jahrzehnten

betreibt die Stadt nach zuvor

eher sporadischen Versuchen

mit der Ausweisung neuer

Gewerbegebiete eine aktive

Standortpolitik, um mehr Gewerbe

und Industrie vor Ort anzusiedeln.

Langenau steckte damals

auf wirtschaftlichem Gebiet

in der Bredouille.

Noch 1995 fiel die Bilanz in einer

Studie der Gemeindeprüfanstalt

vernichtend aus: „Die

Stadt verfügt über ein erbarmungswürdiges

Gewerbesteueraufkommen“,

war dort zu lesen.

In den Jahrzehnten davor

waren bislang wichtige Standbeine

aus Branchen der „Old

Economy“ weggebrochen, ohne

dass für die verschwundene Firmen

der Textil- und Schuhindustrie,

der Gerberei, des Versandhandels

und der Zigarrenproduktion

rechtzeitig Ersatz

bereitstand.

Die Nachfrage

nach

Grundstücken für

Gewerbe ist immer

noch groß.

Daria Henning

Bürgermeisterin

Vor 32 Jahren war dann mit

dem neu angesiedelten Zentrallager

von Iveco-Magirus ein erster

Silberstreif am verdüsterten

Horizont aufgetaucht. Weitere

Neuansiedlungen folgten nach.

„Heute haben wir 6400 sozialversicherungspflichtige

Arbeitsplätze

in der Stadt“, zieht Christoph

Schreijäg Bilanz. Das seien

rund 75 Prozent mehr als noch

vor 25 Jahren. Schreijäg ist Erster

Beigeordneter im Rathaus, in

seine Zuständigkeit fällt auch

die Wirtschaftsförderung der

Stadt. Habe es früher noch ein

großes Ungleichgewicht zwischen

Aus- und Einpendlern in

Langenau gegeben, betrage der

Unterschied inzwischen nur

noch zehn Prozent.


unternehmen [!] SPEZIAL 57

Das Verhältnis dürfte sich

nochmals verbessern, weil ein

weiterer Logistiker – Winkler –

im Anmarsch ist. Er folgt auf

Iveco. Auf dem Gelände an der

Magirusstraße hat die Dietz AG

als Investor eine Immobilie

hochgezogen, die aus sechs Einheiten

besteht. Winkler will 250

Arbeitsplätze etablieren und

wird dort als Mieter 60.000

Quadratmeter Hallen- und 3400

Bürofläche beziehen.

Den endgültigen Wendepunkt

aber hatte damals die Ansiedlung

eines weiteren Logistikers

markiert, Dachser, der am

Standort inzwischen 600 Personen

beschäftigt. Langenau konnte

so nun endlich einen messbaren

Gewinn ziehen aus der unmittelbaren

Nähe zu den beiden

Autobahnen 7 und 8, nachdem

es zuvor lange im Schatten des

17 Kilometer entfernten Oberzentrums

Ulm/Neu-Ulm gestanden

hatte. „Die Nachfrage

nach Gewerbegrundstücken ist

immer noch groß“, berichtet

Bürgermeisterin Daria Henning,

die seit einem guten halben Jahr

im Amt ist.

Die Kommune reagiert darauf

mit der Erweiterung eines

bestehenden Gewerbegebiets,

dem „Kiesgräble III“. Schreijäg,

seit 1995 im Amt, verspürt anhand

der Anfragen noch nichts

von der augenblicklich mauen

Konjunktur. „Anders als 2008 in

der Finanzkrise: Damals hatten

wir ein Jahr lang null Anfragen.

Da war Schockstarre.“ Dies sei

jetzt nicht der Fall.

Vier Gewerbegebiete gibt es

in der Stadt und den Ortsteilen,

alle sind sie ans Glasfasernetz

angeschlossen, ebenso wie

schon eine ganze Reihe von

Haushalten. Noch vorhandene

Lücken würden in den kommenden

Jahren geschlossen, betont

Seit 7. Mai dieses Jahres ist Daria Henning Bürgermeisterin der

Kommune im Alb-Donau-Kreis.

FOTO: STADTVERWALTUNG LANGENAU

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58

SPEZIAL unternehmen [!]

FOTOS: VOLKMAR KÖNNEKE/OLIVER HEIDER

Kultur und Religion mitten im Zentrum: Im Pfleghof nahe der Martinskirche finden seit 1988 Konzerte und Lesungen statt.

Schreijäg. Ein weiterer, als wichtig

genommener Standortfaktor

ist die Kinderbetreuung. „Wir

bringen alle Kinder unter“, vermeldet

die Bürgermeisterin.

Langenau hat mit seinen sieben

Schulen, seinem Hallen- und

Freibad, der Familienbildungsstätte

und dem Stützpunkt der

Ulmer Volkshochschule eine

ungewöhnliche Dichte an Bildungs-

und Freizeiteinrichtungen.

Sogar ein Krankenhaus gibt

es.

Stadtkern vital halten

Noch einiges zu tun gebe es bei

der Sanierung des historischen

Kerns. „Beim großen Gewerbe

sind wir gut aufgestellt, was die

Innenstadtstrukturen betrifft

haben wir sicherlich noch etwas

Luft nach oben“, sagt Henning.

So mancher Laden hat in den zurückliegenden

Jahren aufgegeben,

oft mangels Nachfolger, da

macht Langenau keine Ausnahme.

Wie den Kern trotzdem vital

halten? Sie wolle „den Fokus

mehr auf die Aufenthaltsqualität

legen“, antwortet Henning

und äußert die Hoffnung, so den

gastronomischen Bereich stärken

zu können. Gerade das Element

Wasser, im Stadtbild vertreten

mit dem Flüsschen Nau,

sei „noch nicht wirklich rausgearbeitet“.

Wo heute Autos parken,

sieht sie noch viel Potenzial,

um lebendige Bereiche zu

schaffen: „Das ist es, was die

Menschen hier vermissen“, hat

sie erkannt.

Ein weiteres, nunmehr fünftes

förmliches Sanierungsgebiet

ist gerade in Vorbereitung, sein

Fokus liege auf Wohnen, Arbeiten,

Aufenthaltsqualität, je nach

Zone. Vorangegangen war eine

Stärken-Schwächen-Analyse,

wodurch Gebiete mit Entwicklungsbedarf

identifiziert wurden.

Wo es ihr sinnvoll erscheint,

geht die Stadt per Zwischenerwerb

von Immobilien

auch proaktiv voran.

Durch die vorangegangenen

Fördergebiete hat Langenau bereits

an vielen Stellen an Flair

zugelegt. Die meisten der recht

zahlreichen historischen Gebäude

sind bereits saniert. Zuletzt

wurde aus dem Bahnhof noch

der von der Stadt betriebene

„Kulturbahnhof“ und neben

Das Element

Wasser ist

im Stadtbild

noch nicht

rausgearbeitet.

Daria Henning

Bürgermeisterin

dem historischen Pfleghof zu einem

weiteren wichtigen Kulturort.

Dass letzterer erst im Zuge

einer Kampfabstimmung gerettet

werden konnte, gehört heute

zum Anekdotenschatz der

Kommune.

Längst hätten im Gemeinderat

alle die Wichtigkeit von Kultur

erkannt, betont die Bürgermeisterin.

Auch diese sei

schließlich ein Standortfaktor,

zu dem ebenfalls die vielfach

ausgezeichnete Buchhandlung

Mahr mit ihren Lesungen so einiges

beiträgt.

Was das Wohnen betrifft,

liegt der Fokus der Stadt auf den

Innenflächen. „Innen vor außen“,

lautet die Parole, die auch

der Knappheit an Erweiterungsflächen

für den Wohnungsbau

geschuldet ist. Drei neue Wohngebiete

seien in Vorbereitung,

informiert Schreijäg und verweist

auf die neuerlich anziehende

Nachfrage nach Einfamilienhäusern.

Im Innenbereich

aber wagt die Stadt inzwischen

den Schritt zu urbaneren Bauformen,

so auf ehemaligen

Bahnflächen entwickelt. Auch

ein Beispiel fürs Bauen in Baugruppen

gibt es bereits, für ein

weiteres Projekt läuft die Ausschreibung.

Bebaubarer Grund

sei auch in Langenau ein knappes

Gut.

[!] Thomas Vogel


20 Jahre

Frische

Regionalität

Genuss

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EDEKA Dörflinger – Verlässlicher Partner für Frische, Regionalität und

Nachhaltigkeit am Standort Langenau & der Region!

EDEKA Dörflinger ist mit vier Märkten fest in der Region verankert und steht für

Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Der Markt in Langenau spielt dabei

eine zentrale Rolle: Seit 20 Jahren versorgt er die Bewohnerinnen und Bewohner

zuverlässig mit frischen Lebensmitteln und einem breiten Angebot an regionalen

Produkten. Mit dem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit setzen wir auf kurze

Transportwege und enge Partnerschaften mit lokalen Erzeugern.

Der Standort Langenau ist mehr als nur ein Einkaufsmarkt – er

ist ein Ort der Begegnung und ein wichtiger Bestandteil des

regionalen Wirtschaftskreislaufs. Darauf sind wir stolz!

Folge uns:

EDEKA Dörflinger | Angertorstraße 15 | 89129 Langenau | Telefon 07345 913460 | www.edeka-doerflinger.de


60

SPEZIAL unternehmen [!]

FOTOS: AMREI GROSS, OLIVER HEIDER, KLAUS-PETER BERG ( AGEFOCUS ) STADT LANGENAU

Manuel Häge hat die

Stadt ständig im Blick.

Für die Bewohner ist in Langenau auch abseits des normalen Geschäftsbetriebs über das Jahr einiges geboten.

Aktiv für die Stadt

Handel Der Gewerbe- und Handelsverein ist in Langenau eine feste

Größe. Der Umbruch im Einzelhandel geht auch an Mitgliedern nicht

spurlos vorbei und erfordert Anpassungen beim Programm.

Wenn Manuel Häge

durch „seine“ Stadt

spaziert, wird er öfters

mal angesprochen.

Ein Hallo hier, ein Hallo

dort. Häge ist in Langenau aufgewachsen,

zur Schule gegangen,

hat dort Fußball gespielt, ist

Vielen persönlich bekannt. Seit

jetzt knapp zwei Jahren ist er

Vorsitzender des örtlichen Gewerbe-

und Handelsvereins

(GHV), da ist eine gute Vernetzung

natürlich von Vorteil.

So mancher vergleichbare

Verein ist in der Krise, hat sich

aufgelöst oder seine Aktivitäten

stark minimiert. Nicht so in Langenau,

wo zuletzt in den Gremien

des GHV ein Generationenwechsel

gelungen ist. Ganz

abkoppeln von den allgemeinen

Entwicklungen könne man sich

freilich aber auch hier nicht.

Rund 130 Geschäfte und Unternehmen

sind an Bord, „aber es

waren schon mal mehr“, sagt

Häge. Das hänge auch mit Ladenschließungen

zusammen.

Eben erst hat die Eisenhandlung

Schwenck, wieder so ein Traditionsgeschäft,

geschlossen. Das

sei ein ziemlicher Schlag für die

Innenstadt gewesen. Er führt

vorbei am aufgegebenen Bio-

Die Jungen

müssen nach

auswärts, seit es

keine Kneipe

mehr gibt.

Manuel Häge

GHV-Vorsitzender

Markt und am toten Bistro. Es

fehle am Ort an Ausgehmöglichkeiten,

sagt Häge: „Die Jungen

müssen nach auswärts, seit es

keine Kneipe mehr gibt.“

Doch die Haben-Seite sei immer

noch beachtlich. Längst hat

sich am Stadtrand der großflächige

Einzelhandel etabliert,

was an der Innenstadt natürlich

nicht spurlos vorbeiging. Das

Handicap der Stadt sei, dass ihr

ein räumlicher Mittelpunkt fehle

und sich das kleinteilige Geschäftsleben

über weite Distanzen

verteile, was wiederum den

Autoverkehr befördere und ausreichend

Parkplätze nötig mache.

Selbstredend heißt die

Hauptstraße in Langenau „Lange

Straße“.

Einen zentralen Bereich zu

schaffen, darin sieht Häge auf

längere Sicht eine Aufgabe für

die Stadt. Kurzfristig sieht er andere

Möglichkeiten, „neue Impulse“

zu setzen, die er für dringend

geboten hält. Er denkt dabei

an Pop-up-Stores und Startups

von Ladengründern. Die

Stadt könnte, so Häges Vorstellung,

ihnen unter die Arme greifen,

indem sie Immobilien, etwa

die ehemalige Eisenhandlung

Schwenck erwirbt und zu günstigen

Konditionen vermietet.

Eine Vision, vielleicht. Andererseits

habe sich die Stadt auf

wirtschaftlicher Ebene gut entwickelt.

Ein breiter Mix an Branchen

sei vertreten, „das örtliche

Handwerk ist immer noch sehr

stark“, betont Häge. Neue Firmen

in Zukunftsbrachen kommen

hinzu. Die Mitgliederliste

des GHV sei ein Spiegelbild dieser

Entwicklung. Dass auf ihr

auch „Neue“ und überregional

tätige Größen wie Dachser und

Winkler stehen, findet seine

ausdrückliche Anerkennung:

„Das zeigt, dass sie sich für die

Stadt mitverantwortlich fühlen.“

Neue Impulse setzen

Worin Häge die Aufgabe des

GHV sehe? Das Bewährte wie

die City-Gutscheine und den

Adventskalender stellt er nicht

infrage. Seine Antwort aber lautet:

„Immer wieder neue Impulse

setzen.“ Der Verein habe etwa

das Wirtschaftsforum sowie die

alle drei Jahre stattfindenden

„Langenauer Messetage“ ins Leben

gerufen und wolle daran

auch festhalten.

Der „Langenauer Frühling“

und sein Pendant, der „Langenauer

Herbst“ sowie das Late-

Night-Shopping stehen dagegen

in ihrer jetzigen Form zur Dis-


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62

SPEZIAL unternehmen [!]

position. Überlegt wird, das Angebot

zu reduzieren und sich

stärker zu fokussieren.

Nötig sei dieser Schritt auch

aufgrund der angespannten Personalsituation

der Mitglieder

und des Rückgangs im Einzelhandel.

Doch nicht alles soll

kleiner werden: Es gebe Überlegungen,

die jährliche Ausbildungsmesse,

die Stadt, Schulen

und HGV gemeinsam veranstalten,

um eine generelle Messe zu

erweitern.

Konkurrenz spürbar

Dass auf besagter Messe immer

mehr Ulmer Unternehmen vertreten

sind, führt zur Frage nach

dem Konkurrenzverhältnis zum

Oberzentrum. Es wirke sich

heute mehr aus als früher, aber

unterschiedlich. Als Umland

profitiere der Standort Langenau,

„weil wir eine geniale Lage“

einbringen können. Andererseits

dauere die Fahrt nach Ulm

mit dem Zug nur zehn Minuten.

Wie viel Kaufkraft am Ort gebunden

werde, lasse sich in Zahlen

nicht sagen. Doch die gute

Anbindung trage dazu bei, dass

in Langenau die Immobilienpreise

in die Höhe schießen.

Häge zufolge sind dies bereits

Vorboten von Stuttgart 21 und

der damit schnellen Verbindung

in die Landeshauptstadt.

„Schneller werden und

schlanker“, das ist dann fast

schon eine dringliche Empfehlung,

die Häge an die Stadtverwaltung

richtet. Was die Digitalisierung

betrifft, sei im Rathaus

„noch Luft nach oben“. Vieles

laufe hier noch analog und auf

Papier, was längst auf digitalem

Weg abgewickelt werden könnte,

erklärt Häge, der hauptberuflich

als Prokurist bei einem IT-

Dienstleister tätig ist. [!]

Thomas Vogel

Der Mittelstand organisiert sich

2020 bestand der

Gewerbe- und

Handelsverein Langenau

bereits seit

150 Jahren. Feierlichkeiten

fielen jedoch

leider der Corona-Pandemie

zum Opfer. Wie ein

Blick in die Stadtchronik

zeigt, trat

der Verein gleich im

Gründungsjahr

1870 mit einer lokalen

Warenmesse an

die Öffentlichkeit.

Erst im Jahr davor

waren der Zunftzwang

aufgehoben

und die Gewerbefreiheit

eingeführt

worden. Ein Zufall

ist dieses Gründungsdatum

daher

nicht. Initiator der

Mittelstandsvereinigung

war der damalige

Bürgermeister.

Von der guten Resonanz

der ersten

Schau beflügelt,

folgte sieben Jahre

später eine Lokalgewerbeausstellung,

an der bereits

57 Gewerbetreibende

teilnahmen.

Den Besucherinnen

und Besuchern

wurden damals Erzeugnisse

der lokalen

Handwerksbetriebe

sowie landwirtschaftliche

Produkte und Geräte

wie Waagen,

Aufzüge, Mühlenbedarfsartikel,

Tonnen

und Gartenbaugeräte

geboten.

Obwohl mit 3200

Besuchern ein Erfolg,

dauerte es 38

Jahre bis 1925 eine

weitere Warenmesse

ausgerichtet

wurde. Fortsetzungen

folgten in den

Jahren 1929, 1952

und 1976, von wo

an die Leistungsschauen

im Dreijahres-Rhythmus

stattfanden. thv

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63

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Vorbeigeschaut

bei ...

FOTO: MARC HÖRGER

FOTO: MARC HÖRGER


unternehmen [!]

LEBEN 65

Katrin Wenzler

Nachgefragt Die Ulmer Unternehmerin hat Marvecs als Anbieter von externen

Außendienstlösungen zu einer festen Größe in der Gesundheitsbranche gemacht – durch

mutiges Handeln und Freude an Veränderungen.

Frau Wenzler, was hält Sie die

vergangenen Monate in Atem?

Katrin Wenzler: Die Gesundheitsbranche

ist in einer enormen

Dynamik. Deshalb stellt

sich für uns immer die Frage,

wie entwickelt sich der Markt,

was beschäftigt die Kunden?

Und wir überlegen stets, welche

Weichen wir stellen können. In

der gesamten Healthcarebranche

wird gerades vieles auf den

Prüfstand gestellt und alte Zöpfe

werden abgeschnitten – auch

durch den Einsatz von KI.

Wie sehr hat sich die Ausrichtung

von Marvecs in den vergangenen

25 Jahren geändert?

Boten wir früher eher einzelne

Vertriebsleistungen an, so stehen

wir heute als Serviceanbieter

mit einer vollumfassenden

Toolbox zur Verfügung. Da die

Welt wesentlich komplexer geworden

ist, blicken wir für unsere

Kunden über den Tellerrand

hinaus und bieten zum Beispiel

flankierend zu den klassischen

Vertriebsmaßnahmen,

viel mehr Multi-Channel-Maßnahmen

sowie ein spannendes

Kundenmanagement-System an.

Was genau macht Marvecs?

Wir sind moderne Vertriebsspezialisten

in der Gesundheitsbranche,

die wichtiges Wissen

über Therapie oder Medikationen

in Arztpraxen, Apotheken

und Kliniken vermitteln.

Welches Thema beschäftigt Sie

beruflich am meisten?

Gute Lösungen für die Vermarktung

von Produkten zu finden,

treibt uns am meisten um. Ein

weiterer wichtiger Punkt ist die

Gewinnung von guten Mitarbeitenden,

für die wir auch zukünftig

interessant und die uns langfristig

treu bleiben sollen.

Sie selbst sind seit fast 25 Jahren

bei Marvecs. Was kommt Ihnen

beim Blick zurück als erstes

in den Sinn?

Was wir heute machen, war damals

noch richtige Pionierarbeit.

Denn der Vertrieb war immer

das Herzstück der Pharmaunternehmen

und wir mussten

schon viel Überzeugungsarbeit

leisten, damit Unternehmen den

Mut fassen konnten, diese Expertise

extern zu vergeben. Aber

das hat Spaß gemacht und wir

sind stolz darauf, heute eine etablierte

Größe im Markt zu sein.

Aber das Wichtigste ist für mich

die Dankbarkeit, die ich für

mein gesamtes Team empfinde,

auf das ich mich in all den Jahren

verlassen konnte.

Sie sind von der Angestellten

aufgestiegen zur Geschäftsführerin

und 2017 zur geschäftsführenden

Gesellschafterin. Wie gelingt

so eine Karriere?

Ich bin sehr neugierig, habe viele

Ideen sowie ein starkes

Durchhaltevermögen, und das

alles gepaart mit einer Extraportion

Energie. Sicherlich hat mir

auch geholfen, dass ich ein mutiger

Mensch bin, der sich nicht

scheut, Verantwortung zu übernehmen.

Ich habe mir auch nie

zu viele Gedanken gemacht,

sondern habe immer geschaut,

was sich hinter noch unbekannten

offenen Türen verbirgt.

Warum gibt es vergleichsweise

wenige Frauen, die an der Spitze

von Unternehmen stehen?

Ich habe schon früh gelernt,

dass man auch große Themen

anpacken darf und es gleichzeitig

wichtig ist, geerdet zu bleiben.

Man muss auch Mut haben

und sich bestimmte Dinge zutrauen.

Manchmal stimmen in

einem Unternehmen aber die

Rahmenbedingungen nicht, um

Karriere zu machen. Dazu zählt

zum Beispiel die Vereinbarkeit

von Beruf und Familie. Ich persönlich

fände es schön, wenn

ganz viele Frauen diesen Weg

einschlagen.

Was muss sich ändern ?

Wir brauchen familienfreundliche

Strukturen in den Unternehmen

und wir benötigen Mentoren

und Mentorinnen, die weibliche

Talente explizit fördern.

Erfolgreiche Frauen sollten außerdem

mehr über ihre Arbeit

sprechen, damit noch mehr

Frauen motiviert werden und

Spaß bekommen, selbst etwas

zu bewegen.

Sie sind auch Präsidentin des

Zonta-Clubs Ulm: Welche Themen

diskutieren Sie hier?

In dieser weltweit aktiven Frauenorganisation

setzen wir uns

für soziale Projekte ein, die in

erster Linie Frauen unterstützen.

Sei es bei Altersarmut oder

bei Unterdrückung. Zu unseren

monatlichen Treffen laden wir

immer wieder Rednerinnen ein,

die über ungewöhnliche Wege

in ihrem Leben berichten. Das

ist sehr inspirierend, wenn man

sich sozial engagieren möchte.

Welches Thema haben Sie in

den vergangenen 25 Jahren unterschätzt?

Zur Person

Katrin Wenzler, 57, aus

Mannheim, absolvierte eine

Banklehre und ein BWL-

Studium, arbeitete anschließend

in Italien. In Ulm

angekommen, begann sie

bei Merckle als Produktmanagerin.

2000 war sie „im

Jahr eins“ bei Marvecs dabei,

um den Vertrieb aufzubauen.

Seit 2004 leitet sie

die Geschäfte und übernahm

alle Anteile von Marvecs

in 2017. Heute ist Marvecs

der einzige inhabergeführte

Anbieter von Vertriebslösungen

in der

Healthcare-Branche. Wenzler

engagiert sich stark ehrenamtlich,

etwa als Präsidentin

des Zonta-Clubs, in

der IHK-Vollversammlung,

als Mentorin sowie im Aufsichtsrat

von Healthcare

Frauen e.V. Sie hat zwei erwachsene

Kinder.

Ich musste lernen, mir selbst gegenüber

achtsamer zu sein.

Denn nur, wenn ich fit bin, kann

ich Stärke weitergeben. Außerdem

ist es wichtig, sich ein

Netzwerk aufzubauen und sich

anderen Menschen gegenüber

zu öffnen.

Welche beruflichen Entscheidungen

haben Sie bereut?

Eigentlich keine. Jeder darf Fehler

machen, das ist klar. Wichtig

ist mir, dass ich daraus etwas

mitnehme.

Wie lautet ihr Lebensmotto?

Mutig vorangehen und Herausforderungen

als Chance begreifen.

Das Leben ist schön und

sehr lebenswert, wenn man es

aktiv gestaltet.

Wir halten Sie sich fit?

Ich reise sehr gerne, genieße die

verschiedenen Eindrücke. Diese

Inspirationen laden meine

Akkus immer wieder auf. Zudem

freue ich mich schon auf

die nächste Skisaison. Ich finde

es auch wundervoll, mit Freundinnen

im Literaturkreis lebendig

zu diskutieren.

Welches Thema beschäftigt Sie

derzeit außerhalb der Firma am

meisten?

Am liebsten meine Familie. In

meiner Freizeit verbringe ich

gerne Zeit mit meinen erwachsenen

Kindern.

Woher schöpfen Sie Kraft?

Durch meinen Mann und durch

gesellige Runden mit unseren

Freunden.

Was bereitet Ihnen besonders

Freude?

Erfolge im Team und wenn ich

sehe, wie Mitarbeitende in ihren

Aufgaben vorankommen. Es

ist sehr motivierend, wenn man

gerade jungen Kolleginnen und

Kollegen die Chance geben

kann, sich auch persönlich weiterzuentwickeln.

[!]

Stefan Loeffler


66

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Neue Chefin bei

Gardena

Maha

Elkharbotly

steht an der

Spitze von

Gardena.

Standort Nach

dem Weggang

von Pär Aström

hat der Gartengerätespezialist

die Position des

Gardena-Standortleiters

in

Ulm neu besetzt.

Maha Elkharbotly

wurde

zur Präsidentin

der Gardena Division ernannt.

Sie wird auch Mitglied der Geschäftsführung

der Husqvarna

Group, teilt der Konzern mit.

Elkharbotly ist derzeit Präsidentin

von I-Health. Die Husqvarna

Group beschäftigt in

Deutschland rund 2260 Mitarbeiter.

Weltweit sind rund 3450

Beschäftigte für Gardena tätig.

Die Stimmung

ist im Keller

Vollelektrisch unterwegs: Daimler Truck hat den neuen Überlandbus eIntouro mit reinem E-Antrieb

vorgestellt.

Foto: Daimler Truck AG

Über Land elektrisch unterwegs

Die Bussparte des Dax-Unternehmens Daimler Truck

zündet die nächste Stufe ihrer Reise in die vollelektrische

Beförderung. Das Unternehmen mit seinem

größten Werk in Neu-Ulm hat den ersten elektrisch

angetriebenen Überlandbus des Unternehmens vorgestellt.

„Die Reichweite beträgt mit zwei Batteriepaketen

etwa 500 Kilometer, je nach Einsatzgebiet“,

sagte Bus-Chef Till Oberwörder. Das Fahrzeug sei für

die Verbindung von Ballungszentren mit dem ländlichen

Raum konzipiert. Der ab 2026 verfügbare Bus

eIntouro mit bis zu 63 Sitzplätzen eigne sich auch für

kürzere Reisen und Schulfahrten.

Konjunktur Im Frühjahr noch

hatten die Betriebe in der Region

ihre Lage relativ optimistisch

betrachtet. Doch die Stimmung

hat sich laut der Konjunkturumfrage

der IHK Ulm gedreht – vor

allem in der Industrie sei diese

im Keller. Ausschlaggebend dafür

seien neben anhaltenden

geopolitischen Spannungen,

verhaltene Exportzahlen, aber

auch die maue Auftragslage im

Inland. Nur der Dienstleistungssektor

sieht demnach die eigene

Situation nicht ganz so negativ.

Reparieren statt

wegwerfen

Vaude Der Outdoorspezialist

Vaude kooperiert mit dem Fachhändler

Globetrotter in puncto

Reparatur. Im Rahmen dieser

Service-Partnerschaft können

Kunden ihre Produkte des Tettnager

Unternehmens direkt vor

Ort in Globetrotter-Geschäften

reparieren lassen. Bislang ist der

Service in neun Filialen möglich,

künftig sollen weitere dazukommen.

Vaude erwirtschaftete

zuletzt mit 650 Beschäftigten

133 Millionen Euro Umsatz.

SWU kürzen

Angebot

Carsharing Die Stadtwerke

Ulm reduzieren ihr Carsharing-

Angebot. Mitte Dezember fallen

acht Standorte rund um Ulm

weg. Die Standorte in Jungingen,

Eggingen, Ermingen, Einsingen,

Unterweiler, Mähringen, Gögglingen

und Lehr seien nicht

wirtschaftlich gewesen. Ein

Grund ist laut SWU die höhere

Dichte an privaten Pkw im ländlichen

Bereich. Erschwerend

hinzugekommen seien gestiegene

Leasing-, Fahrzeugunterhalts-

und Stromkosten sowie

der Wegfall der staatlichen Förderung

für E-Fahrzeuge.

Impressum

Verlag & Herausgeber

Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG

Frauenstraße 77, 89073 Ulm

Redaktion

Alexander Bögelein (verantwortlich)

Julia Kling

Anschrift wie Verlag

ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN

Gestaltung

Max Meschkowski (Junior Art Director),

Natalia Stawiszynska & Nico Mierswa

Jacqueline Schuon (Bild)

Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),

Volkmar Könneke, Werkfotos, PR, Archiv

Anzeigen

Stefan Schaumburg (verantwortlich)

Anschrift wie Verlag

Druck

C. Maurer GmbH & Co. KG

Schubartstraße 21

73312 Geislingen/Steige

Objektleitung

Tobias Lehmann, T 0731 156-515

t.lehmann@swp.de

Mediaberatung

Christine Blum, T 0731 156-500

c.blum@swp.de

Vertriebsservice

unternehmen.vertrieb@swp.de

Den Datenschutzbeauftragten

erreichen Sie unter:

datenschutz@swp.de

Nächste Ausgabe: 08.03.2025

Anzeigenschluss: 07.02.2025

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