2024/12 | Unternehmen | Dezember 2024 | Ausgabe 95
Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.
Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.
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Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 95 | Dezember 2024 | 3,00 €
Die Zwei für den
H2-Wandel
Der Verein mit Sitz in Ulm fördert den Hochlauf der
Wasserstoff-Wirtschaft. Michael Bächler und
Prof. Markus Hölzle erklären, warum das so wichtig ist.
+
Illertal
spezial
& Langenau
spezial
ENDE DES PAPIERWUSTS
Was sich durch den Start der
E-Rechnung vom 1. Januar an für
Betriebe ändern wird.
Seite 6
DAS VIRTUELLE BÜRO
Die Digitalisierung verändert die
Arbeit im Büro. Was Mitarbeiter
und Betriebe erwartet.
Seite 30
VORBEIGESCHAUT BEI
Katrin Wenzler führt mit Mut und
Freude an Veränderungen ihr
Unternehmen Marvecs.
Seite 65
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Liebe Leserin, lieber Leser,
die Stimmung in vielen Unternehmen und deren
Chefetagen ist trübe. Zukunftsangst und Verzagtheit
breiten sich wie ein Krebsgeschwür aus. Denn
immer noch begehen viele Menschen den Denkfehler,
dass sie meinen, die Probleme von morgen
mit den Mitteln von heute lösen zu müssen.
Andere beurteilen die Zukunft mit ihrem Wissensstand
und ihren Vorbehalten von heute. Aus
diesem Irrtum entstehen Vorurteile, mit denen
sich Prof. Markus Hölzle und Michael Bächler
vom Verein H 2
-Wandel mit Sitz in Ulm konfrontiert
sehen. Die beiden sind gerade dabei, die Basis
für die künftige Energieversorgung im Südwesten
mit Wasserstoff zu legen, wie sie im Titelinterview
(Seite 10) erklären. Um Zukunftsthemen
geht es auch bei unseren Artikeln über die
Einführung der elektronischen Rechnung (Seite
6) und darüber, wie Digitalisierung und KI unser
Arbeiten im Büro verändern werden (Seite 30).
Nichts ist beständiger als der Wandel. Das weiß
auch Katrin Wenzler (Seite 64). Ohne ihren Mut
und die Freude an Veränderung wäre sie nicht die
erfolgreiche Unternehmerin, die sie heute ist. Ich
wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter unternehmen [!]
FINANZIEREN
6 Das Ende des Papierwusts
Unternehmen müssen ihre Finanzbuchhaltung
fit machen für die E-Rechnung.
TITELTHEMA
10 Wasserstoff hat enormes Potenzial
Markus Hölzle und Michael Bächler im Gespräch
über die Aufgabe des Vereins H2-Wandel.
VERANTWORTEN
20 Fake-Alarm für Betriebe
Betriebe haben mit immer mehr
manipulierten Inhalten im Netz zu kämpfen.
30 Das virtuelle Büro
Was Mitarbeiter erwartet und was von ihnen
erwartet wird.
MACHEN
26 Respekt vor der Natur
Das Unternehmen Eduard Merckle baut seit
125 Jahren Kalkstein im Blautal ab.
52 Ein festes Band für die Zukunft
Das Textilunternehmen Glücksband Roth
fertigt Eintrittsbänder für Events.
SPEZIAL
34 Mit Vollgas in die Spendenrunde
Die Aktion 100 000 und Ulmer helft geht
in ihre 54. Saison.
36 Attraktiv dank richtiger Investitionen
Dientenheim wächst seit Jahren und hat
viel Geld in die Zukunft gesteckt.
56 Raus aus dem Schatten
Langenau nutzt die günstige Lage am
Autobahnkreuz.
LEBEN
54 Mit dem Schwert den Geist trainieren
Ausgleich vom Job findet Thorsten
Urhahn im Schwertkampf
64 Vorbeigeschaut bei Katrin Wenzler
So geht es der Inhaberin von Marvecs.
NAMEN & NACHRICHTEN
4 Düstere Aussichten
24 Gewaltiger Speicher
33 Deutlich unter Durchschnitt
66 Impressum
52 26
54
48
20
4
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Düstere Aussichten
Allgaier Automotive Hiobsbotschaft für den insolventen Autozulieferer aus Uhingen: Nach
monatelangen Verhandlungen hat sich der potenzielle Investor zurückgezogen.
Industrie Die Beschäftigten des
Uhinger Autozulieferers Allgaier
Automotive blicken in eine
ungewisse Zukunft. Die mehr als
drei Monate dauernden Verhandlungen
des Insolvenzverwalters
Michael Pluta und des
Betriebsrats von Allgaier mit
dem potenziellen Investor haben
nichts gebracht: Der Investor
ist abgesprungen und begründet
seinen Rückzug mit
dem Ausbleiben neuer Aufträge
von BMW, Porsche und Mercedes.
Bei dem Interessenten soll
es sich um Aequita handeln, einen
Kapitalgeber aus München.
Der potenzielle Investor signalisiere
Gesprächsbereitschaft,
sollten die Autohersteller ihre
Meinung ändern. „Wir alle stehen
parat und werden weiterhin
für den Erhalt des Betriebs und
die Arbeitsplätze kämpfen“, betonen
die drei freigestellten Betriebsräte
Stilianos Barembas,
Thomas Fink und Antonio Licata.
Der Rückzug des Investors
sei kein Grund aufzugeben. Insolvenzverwalter
Michael Pluta
ordnet die neueste Entwicklung
ein: „Ohne neue Aufträge geht
es ja nur um die Endabwicklung,
und dafür investiert kein Unternehmen.“
Ob sich die Autobauer noch
einmal bewegen und dem Deal
mit dem Interessenten doch
noch zustimmen, vermag Pluta
nicht zu beurteilen. Positiv bewertet
er trotz der schwierigen
Situation die Tatsache, dass es
durch die Vereinbarung mit den
Kunden noch ein Jahr Garantie
für eine Weiterführung des Betriebs
gibt.
„Wir halten alle Chancen offen,
falls doch noch jemand
kommt. An uns wird es nicht liegen“,
unterstreicht der Insolvenzverwalter.
In diesem Jahr
werde es noch keine Kündigungen
geben. „Im Auslaufen des
Betriebs werden wir die Belegschaft
reduzieren müssen“, kündigt
Pluta an. Das soll möglichst
sozialverträglich passieren, jedoch
müsse gewährleistet sein,
dass alle bestehenden Verträge
erfüllt werden. [!]
su
Wie es mit dem Autozulieferer aus Uhingen weitergeht, ist derzeit
nicht abzusehen.
Foto: Giacinto Carlucci
Bosch Rexroth streicht Stellen
Beschäftigung Bosch Rexroth
plant den Abbau von rund 250
Stellen an seinen deutschen
Standorten für Mobilhydraulik
und zwar hauptsächlich in Elchingen
und Horb. Das Werk in
Elchingen im Landkreis Neu-
Ulm ist von den Sparmaßnahmen
stark betroffen. Dort sollen
laut Pressesprecherin Judith
Mühlich 180 Stellen wegfallen.
Allein in der Produktion geht es
um 130 Stellen. Die übrigen 50
Stellen betreffen Entwicklung,
Vertrieb und Verwaltung. Ziel
sei aber, den Personalabbau
ohne betriebsbedingte Kündigungen
umzusetzen, betont
Mühlich. Die Stellen sollen so-
Am Standort Neu-Ulm fallen
Stellen weg. Foto: Bosch Rexroth
zialverträglich abgebaut werden,
und zwar größtenteils bis
Ende 2025.
Für rund 90 der 250 wegfallenden
Stellen wurden nach Unternehmensangaben
bereits
Vereinbarungen getroffen bezüglich
Versetzungen und
Nicht-Nachbesetzung nach Renteneintritten.
Nun sollen Sondierungsgespräche
mit dem Betriebsrat
folgen, um einen Interessenausgleich
samt Sozialplan
abzuschließen.
Rexroth reagiert damit auf
die anhaltend schwierige Lage
im Bereich Bau- und Landmaschinen.
Das Unternehmen
spürt einen deutlichen Investitionsrückgang
bei seinen Kunden.
„Die Aufträge im Bereich
Mobilhydraulik gehen stark zurück.
In den vergangenen Monaten
haben wir unsere Überkapazitäten
bereits mithilfe von
Kurzarbeit, Stundenabbau und
dem Auslaufen von befristeten
Arbeitsverhältnissen reduziert“,
sagt Matthias Aberle, Leiter des
Geschäftsfeldes Mobile Solutions.
Eine Erholung des Marktes
sei derzeit nicht in Sicht. Rexroth
beschäftigt in Elchingen
rund 2200 Mitarbeiter, in Horb
rund 950. Das Unternehmen
produziert dort Pumpen und
Motoren für mobile Anwendungen.
[!]
rf
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5
KI-Campus geht an den Start
Forschung Kein Unternehmen,
kaum eine Institution oder auch
Behörde, die sich nicht mit
Künstlicher Intelligenz befasst.
Um Ideen und Bestrebungen,
die es zur KI in Ulm und der Region
gibt zu vernetzen und zu
bündeln, wurde nun in der Lise-
Meitner-Straße im Science Park
II der KI Campus Ulm (KICU)
eröffnet. „Innovation braucht
Raum“, erklärte Oberbürgermeister
Martin Ansbacher
(SPD). Dieser Raum sei mit dem
KICU nun geschaffen worden.
Im Mai 2023 hatte die Projektentwicklungsgesellschaft
Ulm (PEG) die Förderzusage
des Wirtschaftsministeriums
für das KICU über drei Millionen
Euro erhalten. Im August
2023 war Spatenstich, im September
2024 startete der Betrieb.
Auf 1100 Quadratmetern
gibt es im KICU Co-Working
Spaces, Arbeitsbereiche und
Präsentationsflächen.
Voll ausgestattete Räumlichkeiten
und Arbeitsplätze bieten
niederschwellige Angebote für
Unternehmen und Projekte für
einen kurzfristigen Arbeitsstart.
Als Plattform fördert es Synergien
zwischen den unterschiedlichsten
Akteuren. Mittlerweile
ist gut die Hälfte des Gebäudes
belegt, vor allem die Büroflächen;
bei den Co-Working-
Spaces gibt es noch mehr Platz.
Das schnelle Tempo der Realisierung
erfreut Baden-Württembergs
Wirtschaftsministerin
Nicole Hoffmeister-Kraut
(CDU). In Ulm herrsche ein besonderer
„Spirit, High Tech in
der Wissenschaftsstadt zu unterstützen“,
lobte die Ministerin.
[!]
abo
Über Parteigrenzen hinweg Interesse: Vertreter von SPD, CDU und
Grüne waren bei der Eröffnung des KICU. Foto: Volkmar Könneke
Roell rückt an
die Spitze
IHK Der Ulmer Unternehmer
und Präsident der IHK Ulm, Jan
Stefan Roell, rückt an die Spitze
des Baden-Württembergischen
Industrie- und Handelskammertages
(BWIHK). Der
bisherige Vizechef löst Christian
Erbe ab, seine Amtszeit
dauert zwei Jahre. Roell sieht
die Wirtschaft im Land infolge
der schlechten Entwicklung vor
enormen Herausforderungen
und forderte
eine starke
politische Unterstützung
der
Unternehmen.
Jan Stefan
Roell ist für
zwei Jahre
BWIHK-
Präsident.
Im Vorstand
sind weiter
Thomas Conrady
(IHK Hochrhein-Bodensee),
und Claus
Paal (IHK Region Stuttgart).
Neu ins vierköpfige Gremium
zog Manfred Schnabel ein, Präsident
der IHK Rhein-Neckar.
Der BWIHK vertritt mehr als
650.000 Betriebe. [!] jkl
Sanierung, aber
wann?
Innenstadt Eine „grüne Meile“
soll die größte Fußgängerzone
in Ulm werden. Wesentliches
Merkmal sollen künftig mehr
Aufenthaltsqualität und rund 50
neue Bäume in der Hirschstraße,
Bahnhofstraße und angrenzenden
Gassen sein. Der Baubeginn
ist für Anfang 2026 terminiert.
Doch jetzt werden Stimmen
im Gemeinderat laut, die
Sanierung erneut zu verschieben.
Die FWG-Fraktion schlägt
eine Neugestaltung der Fußgängerzone
nach 2030 vor, also
nach der B10-Erneuerung und
der Landesgartenschau. Das sei
positiv für die städtischen Finanzen,
die Verwaltung und den
Handel, der gleichzeitig unter
der B10-Großbaustelle leiden
werde. Auch FDP, KJT und Grüne
stehen einer Verschiebung
nicht ablehnend gegenüber.
CDU/UfA und SPD hingegen
pochen auf die Einhaltung des
Zeitplans. Das Citymarketing
will nun Meinungen aus der betroffenen
Händlerschaft einholen.
[!]
cik
Hensoldt investiert
Kooperation Das „Boehringer
Ingelheim Ulm University Bio-
Center“ startet unter dem Namen
BIU 3.0 Anfang 2025 in seine
dritte Laufzeit. Damit setzen
die Partner ihre seit 2011 bestehende
Kooperation bis 2030
fort. Das gemeinsame Ziel: Neue
Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung
sollen direkt in
die Entwicklung neuer Therapien
einfließen und diese so beschleunigen.
Rüstung Der Sensor-Lösungsanbieter
Hensoldt baut seinen
Standort Ulm aus. In der Elektronikfertigung
wurde eine
zweite Leiterkarten-Bestückungslinie
bereits in Betrieb
genommen. Im kommenden
Jahr soll eine dritte Bestückungslinie
folgen. Das Gesamtvolumen
der Investitionen beträgt
acht Millionen Euro. Leiterkarten
sind für Hensoldt-Produkte
unverzichtbar, heißt es in
einer Mitteilung. Mit Blick auf
die Versorgungssicherheit erweise
es sich als Vorteil, Kerntechnologien
im vollen Umfang
zu beherrschen. Hensoldt erzielte
2023 Umsatz von 1,85 Milliarden
Euro und beschäftigt circa
8000 Mitarbeiter. Das Unternehmen
ist an der Frankfurter
Wertpapierbörse im MDAX notiert.
[!]
vt
Dritte Laufzeit startet
Geforscht wird im Verbund
zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,
zu neuropsychiatrischen
Krankheitsbildern
sowie zu Lungenkrankheiten.
Bewilligte Hauptprojekte
können mit bis zu 100.000
Euro pro Jahr für zwei Jahre gefördert
werden. Für Pilotprojekte
sind ein Jahr lang Fördermittel
in Höhe von 40.000 Euro vorgesehen.
Start ist im Januar 2025.
[!]
us
6
FINANZIEREN unternehmen [!]
ON/OFF
Rechnungen aus Papier schreddern soll künftig der Vergangenheit angehören.
Illustrationen: Max Meschkowski I Quelle: Nastudio
Das Ende des
Papierwusts
E-Rechnung Trotz langer Übergangsfristen tun
Unternehmensverantwortliche gut daran, ihre Finanzbuchhaltung
bereits jetzt für die Verarbeitung digitaler Belege fit zu machen.
Fahrzeuge konfigurieren,
Aufträge schreiben und
Rechnung erstellen – für
Martin Becker und sein
Verkaufsteam ist das der Arbeitsalltag.
Noch jedenfalls.
Denn der geschäftsführende Inhaber
des gleichnamigen Autohauses
bereitet seinen Betrieb
seit Monaten auf den Start der
E-Rechnung vor. Knapp 3000
Neufahrzeuge mehrerer Marken
verkauft der mittelständische
Händler mit Standorten im
Raum Stuttgart, Neckar-Albund
Alb-Donau-Kreis pro Jahr.
Dazu kommen das Ersatzteilund
Servicegeschäft und der
Handel mit Gebrauchtwagen.
Jahr für Jahr bearbeitet und
verbucht Beckers Finanzabteilung
Zehntausende Geschäftsvorfälle
im eigenen IT-System.
„Dass wir daraus vor allem
Rechnungsbelege erzeugen, die
wir ausdrucken oder als PDF
per Mail versenden, ist üblich“,
sagt Becker, der seinen richtigen
Namen und den seines Betriebs
aus Vertraulichkeitsgründen an
dieser Stelle nicht lesen möchte
– wie viele andere Unternehmen,
die wir angefragt haben.
„Auch viele unserer Lieferanten
schicken uns weiterhin Papierbelege“,
erzählt er.
Mit Beginn des kommenden
Jahres wird diese Zeit zu Ende
gehen. Ab dem ersten Januar
müssen Unternehmen bei Lieferungen
oder Leistungen an gewerbliche
Kunden, die im Inland
(steuer)ansässig sind, eine
elektronische Rechnung ausstellen.
Eine Ausnahme besteht nur
bei bestimmten Geschäften, die
umsatzsteuerfrei sind, sowie bei
Fahrausweisen und Kleinbetragsrechnungen
bis zu einem
Gesamtbetrag von brutto 250
Euro. „Ziel der neuen Regelung
ist vor allem, den Umsatzsteuerbetrug
einzudämmen“, erläutert
Birgit Jürgensmann, Steuerberaterin
und Partnerin bei der
Unternehmensberatung Forvis
Mazars. Zusätzlicher Nebeneffekt:
In der Finanzbuchhaltung
und bei betriebswirtschaftli-
unternehmen [!] FINANZIEREN 7
chen Auswertungen ist perspektivisch
ein Echtzeit-Reporting
möglich.
Bis es jedoch soweit ist, dauert
es noch. Bis Ende 2026 dürfen
nämlich weiterhin auch Papierrechnungen
ausgestellt werden.
Elektronisch versandte
PDFs sind nur dann erlaubt,
wenn der Rechnungsempfänger
damit einverstanden ist. Unternehmen
mit einem Jahresumsatz
von nicht mehr als 800.000
Euro haben mit der Umstellung
auf die E-Rechnung Zeit bis zum
31. Dezember 2027. Für Kleinunternehmer
sieht das Jahressteuergesetz
2024 sogar eine generelle
Befreiung in Sachen
E-Rechnung vor.
Ab Januar
müssen Firmen
E-Rechnungen
empfangen
können.
Christine Haas
IHK Ulm
Das klingt zunächst nach vergleichsweise
großzügigen Übergangsfristen.
Doch der Eindruck
täuscht. „Hinsichtlich des Empfangs
von E-Rechnungen gibt es
keine Übergangsfristen“, stellt
Christine Haas, Steuer- und
Rechtsexpertin bei der IHK
Ulm, fest. „Alle Unternehmen
müssen ab dem ersten Januar sicherstellen,
E-Rechnungen
empfangen zu können.“ Die
mehr als drei Millionen Firmen
in Deutschland stehen damit unter
Handlungsdruck. Sie müssen
ihre Rechnungssysteme so anpassen,
dass sie eingehende
E-Rechnungen nicht nur empfangen,
sondern auch verarbeiten
können. Es gibt genaue Vorgaben
an das Datenformat der
digitalen Belege.
Nach Beobachtungen von
IHK-Expertin Haas haben die
Unternehmen in der Region bedeutende
Fortschritte in Bezug
auf die E-Rechnung gemacht.
„Allerdings gibt es noch Unterschiede
in der Umsetzung“, berichtet
sie. „Sich mit der Umsetzung
und den Abläufen im Unternehmen
zu befassen, ist zeitintensiv.“
Das binde
insbesondere bei kleinen und
mittelgroßen Unternehmen viele
Ressourcen. „Unternehmen,
die bereits Aufträge der öffentlichen
Hand ausführen, sind
nach unserer Wahrnehmung
schon viel weiter als kleine und
ganz kleine“, ergänzt Franziska
Stavenhagen, Bereichsleiterin
Presse bei der IHK Region Stuttgart.
E-Rechnung hat Vorteile
Das gemischte Stimmungsbild
deckt sich mit den Ergebnissen
der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage.
„Einige Unternehmen
haben sich darin kritisch geäußert,
dass sie einen hohen Aufwand
und keinen Nutzen der
E-Rechnung sehen“, so Stavenhagen.
„Aber es gibt auch andere
Meinungen dazu: Viele Unternehmen
sehen die Einführung
der E-Rechnungspflicht
Mit wenigen Klicks geht die Rechnung zum Kunden:
Was simpel klingt, bedeutet für die Betriebe erstmal Arbeit.
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FINANZIEREN unternehmen [!]
Hier gibt es Unterstützung
Die IHK helfen ihren Mitgliedsbetrieben bei der Umstellung mit Webinaren und Infoveranstaltungen.
ILLUSTRATION: MAX MESCHKOWSKI I QUELLE: ZENSEN
Auf den Homepages der Industrie- und
Handelskammer Ulm (ihk.de/ulm) und der
IHK Stuttgart (ihk.de/stuttgart) finden sich
Informationen rund um die E-Rechnung und
eine Checkliste. Darüber hinaus bietet beide
IHKs Webinare und Präsenzveranstaltungen
zu dem Thema an. Darin wird unter anderem
erläutert, was unter einer E-Rechnung zu
verstehen ist, welche rechtlichen Pflichten
zu beachten sind und welche technischen
Herausforderungen im Einzelnen auf die Unternehmen
zukommen.
Traditionelle Papierrechnungen und
auch „individuell formatierte digitale Dokumente
müssen künftig durch E-Rechnungen
ersetzt werden, die in einem festgelegten
elektronischen Format übermittelt und
empfangen werden“, betont Birgit Jürgensmann,
Steuerberaterin und Partnerin der
Unternehmensberatung Forvis Mazars. Allerdings
gebe es Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen,
die Firmen in Anspruch
nehmen könnten.
positiv.“ Dabei ist gerade für Betriebe,
die bislang ausschließlich auf
herkömmliche Papierrechnungen
setzen, die Umstellung ein Anreiz,
die digitale Transformation in ihrer
Buchhaltung voranzutreiben.
Die Investitionen darin, zahlen
sich langfristig aus. „Die E-Rechnung
bietet den Vorteil, dass das
Prüfen, Verarbeiten und Begleichen
von Rechnungen künftig deutlich
zeitsparender wird und Fehler bei
der Datenübermittlung vermieden
werden können“, sagt IHK-Expertin
Haas. „Zudem stellt dieses Format
sicher, dass die digitalen Rechnungsdaten
ohne Medienbruch – also ohne
manuelle Übertragung, zusätzliche
Fehlerquellen einer automatisierten
Texterkennungs-Software oder Verlust
von Informationen – weiterverarbeitet
werden können.“
Über effizientere und transparentere
Abwicklung von Prozessen können
Firmen ihren gewerblichen
Kunden und Lieferanten einen verbesserten
Rechnungsservice anbieten.
Zudem sinken mit dem Umstieg
an anderer Stelle die Kosten für
Druck, Papier und Porto. Einzelne
Studien haben gezeigt, dass Organisationen
bis zu 80 Prozent der Kosten
bei der Rechnungsverarbeitung
einsparen können. Weniger Papierverbrauch
und schlanke Prozesse
helfen Firmen zudem, ihren CO 2
-
Fußabdruck zu verkleinern.
Interne Lösungen
bieten mehr
Kontrolle und
Möglichkeiten für
Anpassungen.
Christine Haas
IHK Ulm
Die Frage indes ist, wie die Umstellung
der Finanzbuchhaltung auf
digitale Belege reibungslos gelingt.
„Am Anfang sollte die Analyse des
aktuellen Rechnungsbearbeitungsprozesses
stehen“ empfiehlt Haas.
„Welche Software ist zum Beispiel
im Einsatz? Passt ein anderes Produkt
gegebenenfalls besser zum Unternehmen?
Im zweiten Schritt sollte
der Soll-Prozess erarbeitet werden.“
Ist dafür eine interne oder externe
Lösung besser geeignet? – eine
pauschale Antwort darauf ist nicht
möglich. „Das hängt von den individuellen
Anforderungen und Voraussetzungen
im jeweiligen Unternehmen
ab“, sagt Haas. „Interne Lösungen
bieten mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten.“
Dafür
müssen allerdings umfangreiche, internen
IT-Ressourcen vorhanden
sein, die in der Lage sind, eine maßgeschneiderte
Lösung zu entwickeln
und zu pflegen. Externe Lösungen
stehen meist schneller zur Verfügung
und erfordern weniger interne
Ressourcen. „Sie eignen sich besonders
für kleinere Unternehmen
oder solche, die keine speziellen Anforderungen
haben und daher eine
standardisierte und kosteneffiziente
Lösung bevorzugen.“
[!] Thomas Luther
unternehmen [!] RESSORT Anzeige 9
Sicher durch unruhige Zeiten
In Krisenzeiten steht die Geschäftsleitung von
Unternehmen vor zahlreichen Herausforderungen.
Dieser Beitrag beleuchtet grundlegende
Aspekte der Geschäftsleiter haftung
sowie Präventionsmaßnahmen und Sanierungs
optionen unter Berücksichtigung insolvenz
und steuerrechtlicher Regelungen.
1. Organhaftung und Insolvenzreife
Geschäftsleiter haben „in den Angelegenheiten
der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen
Geschäftsmannes“ anzuwenden.
Dieser Maßstab legt abstrakt fest, was die
Geschäftsleitung zu tun oder unterlassen hat.
Bei Missachtung liegt eine Pflichtverletzung vor,
die - wenn noch weitere Voraussetzungen hinzukommen
- zu einer persönlichen Haftung führen
kann.
In Krisenzeiten sind Haftungsgefahren besonders
hoch. So kann u.a. eine Haftung für nicht
abgeführte Sozialversicherungsbeiträge oder
gar eine generelle Ersatzpflicht für alle geleisteten
Zahlungen des Unternehmens nach Eintritt
der Insolvenzreife drohen.
Die Insolvenzreife besteht laut der Insolvenzordnung
(InsO) bei Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO),
drohender Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO) und
Überschuldung (§ 19 InsO).
• Zahlungsunfähigkeit: Das Unternehmen ist
nicht in der Lage, binnen drei Wochen mindestens
90 % aller fälligen Verbindlichkeiten zu
erfüllen.
• Überschuldung: Bilanzielle Überschuldung
und keine positive Fortbestehensprognose
über einen Horizont von zwölf Monaten.
• Drohende Zahlungsunfähigkeit: Das Unternehmen
wird voraussichtlich nicht in der Lage
sein, die bestehenden Verbindlichkeiten binnen
eines Prognosezeitraums von 24 Monaten
zu erfüllen.
Nur die beiden erstgenannten Insolvenzgründe
sind zwingend und lösen eine strafbewehrte Insolvenzantragspflicht
aus.
2. Prävention durch Risikofrüherkennung
Eine frühzeitige Krisenerkennung kann
Haftungsrisiken mindern. Ein wesentlicher
Bestandteil jeder Präventionsstrategie ist die
Liquiditätsplanung, die seit dem 01.01.2021 in
Form einer „Solvenzüberwachungspflicht“ nach
§ 1 Abs. 1 des Unternehmensstabilisierungs- und
-restrukturierungsgesetzes (StaRUG) spezialgesetzlich
vorgeschrieben ist.
Werden in der Liquiditätsplanung Engpässe
erkennbar, muss ein Liquiditätsstatus für den
insolvenzrechtlich maßgeblichen 3-Wochen-
Horizont erstellt werden. Hierbei ist die Summe
der vorhandenen und kurzfristig beschaffbaren
liquiden Mittel den (kurzfristig) fälligen Verbindlichkeiten
gegenüberzustellen.
3. Sanierungsoptionen
außerhalb der Insolvenz
Liegt noch keine Zahlungsunfähigkeit oder
Überschuldung vor, kann eine finanzwirtschaftliche
Finanzierung über einen Restrukturierungsplan
angestrebt werden. Dieser Plan enthält
u.a. Regelungen zu Forderungsverzichten,
Stundungen und weiteren Anpassungen, um die
finanzielle Lage zu stabilisieren. Er kann unter
bestimmten Voraussetzungen auch gegen den
Willen einzelner Gläubiger umgesetzt werden.
Ziel ist, dem Unternehmen frühzeitig einen Weg
aus der Krise zu ermöglichen, bevor es zu einer
Insolvenz kommt. Dies hilft, Wertver luste zu vermeiden,
Arbeitsplätze zu sichern und die Liquidität
aufrechtzuerhalten. Der Restrukturierungsplan
ermöglicht außerdem eine Neu -
ausrichtung unter Mitwirkung der Gläubiger –
ohne den Rufschaden einer Insolvenz.
4. Sanierung im Insolvenzverfahren
Ist eine außergerichtliche oder vorinsolvenzliche
Sanierung nicht (mehr) möglich, bleibt die
Option der Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens.
Das Insolvenzverfahren bedeutet
nicht zwangsläufig das „Aus“ für das Unternehmen.
Auch hier gibt es Möglichkeiten der
Sanierung, z.B. über eine Insolvenz in Eigenverwaltung,
ein Insolvenzplanverfahren oder eine
„übertragende Sanierung“.
Zudem können insolvenzspezifische Sanierungsinstrumente
angewandt werden, wie vorzeitige
Kündigungsmöglichkeiten für bestehende
Dauerschuldverhältnisse, das Recht zur
faktisch einseitigen Vertragsbeendigung, und
erleichterte Kündigungsmöglichkeiten für Arbeitsverhältnisse.
5. Steuerliche Aspekte der Sanierung
Steuerliche Aspekte spielen häufig eine zentrale
Rolle im Sanierungsprozess.
Die Geschäftsleitung ist gesetzlich zur Erfüllung
der steuerlichen Pflichten des Unternehmens
verpflichtet. Bei vorsätzlicher oder grob fahrlässiger
Nichterfüllung kann sie gem. § 69 Abgabenordnung
(AO) persönlich haftbar gemacht
werden.
Um die Liquidität zu sichern bzw. Mittel freizusetzen,
können z.B. Steuervorauszahlungen angepasst
und Verlustvor- bzw. Verlustrückträge
vorgenommen werden. Für letztere gelten ab
dem Veranlagungszeitraum 2022 erweiterte
Rücktragsmöglichkeiten; zudem wurde die
Verlustverrechnung in den Veranlagungsjahren
2024 - 2027 von 60% auf 70% Prozent (sog.
Mindestbesteuerung) erhöht. Weiterhin können
durch die Schaffung u.a. von ertragsteuerlichen
Organschaften Ergebnissaldierungen zwischen
gewinn- und verlustträchtigen Gesellschaften
erzielt werden, welche wiederum zu einem reduzierten
Steuerabfluss führen.
Zur Stärkung des handelsrechtlichen Eigenkapitals
oder der Haftungsseparierung können sich
(steuerneutrale) Umwandlungsmaßnahmen
anbieten.
Ein zentraler Aspekt bei der Sanierung eines Unternehmens
ist der Schuldenerlass, der aber zu
steuerlichen Erträgen führen kann. Auch bei der
Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital können
unerwartete Steuereffekte auftreten. Dies gilt
entsprechend hinsichtlich der richtigen Formulierung
und Ausgestaltung von Abtretungs-, Aufrechnungs-,
Rangrücktritts-, Patronats- und
Stundungsvereinbarungen. Zudem sind bestehende
Sperr- und Nachbehaltefristen zu beachten,
da ansonsten ggf. eine (rückwirkende) Versteuerung
von stillen Reserven oder aber die
Nachversteuerung im Rahmen der Erbschaftund
Schenkungsteuer droht.
Ihre Ansprechpartner:
· Christian Schöler
Steuerberater
christian.schoeler@sonntag-partner.de
Tel: +49 731-96644-0
· Dr. Maximilian Hüttel
Rechtsanwalt, Maître en droit
maximilian.huettel@sonntag-partner.de
Tel: +49 731-96644-0
Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm
www.sonntag-partner.de
10
RESSORT unternehmen [!]
Zur Person
Prof. Dr. Markus
Hölzle (58, verheiratet,
eine Tochter) ist
gebürtiger Heidenheimer.
Er studierte Chemie
an der Universität
Ulm und promovierte
in Elektrochemie. Hözle
arbeitete 25 Jahre
lang für die BASF. Seit
vier Jahren ist er Vorstandsmitglied
des
Zentrums für Sonnenenergie-
und Wasserstoff-Forschung
Baden-Württemberg
und
Leiter des ZSW in Ulm.
Er leitet zudem unter
anderem den Beirat
Wasserstoff in Baden-
Württemberg. Hölzle
ist Fan des Fußballbundesligisten
1. FC
Heidenheim. Er liebt
Musik und spielt passioniert
Orgel, auch jedes
zweite Wochenende
in Gottesdiensten.
Zur Person
Michael Bächler
(28, ledig) ist in Ulm
geboren und in der
Region aufgewachsen.
Er studierte Internationale
Energiewirtschaft
an der
Hochschule in Ulm
und machte seinen
Master an der Hochschule
Darmstadt.
Seit Juli 2023 ist er
Geschäftsführer des
Ulmer Vereins H 2
-
Wandel, zuvor war er
zwei Jahre lang Projektleiter
von „H2Rivers“
in der Metropolregion
Rhein-Neckar.
Bächler macht als
Ausgleich zu anstrengenden
Arbeitstagen
regelmäßig Sport und
ist gerne draußen unterwegs.
Zudem wandert
er gerne, sei es
im Allgäu, in den Alpen
oder auf der
Schwäbische Alb.
unternehmen [!] TITELTHEMA 11
„Wasserstoff hat
enormes Potenzial“
H2-Wandel Der Verein fördert in der Modellregion von der Ostalb über Ulm bis Reutlingen
Projekte mit dem Energieträger der Zukunft. Professor Markus Hölzle, einer von drei
Vorstandsvorsitzenden des Vereins, und Geschäftsführer Michael Bächler erklären, warum
Wasserstoff existentiell für die Energiewende ist und worauf sich Betriebe einstellen sollten.
Herr Prof. Hölzle, wie zufrieden sind Sie mit dem
Wasserstoff-Auto, das bei Ihnen im ZSW im Einsatz
ist?
Prof. Dr. Markus Hölzle: Zufrieden, wir fahren am
ZSW einen Hyundai Nexus. Es gibt leider keinen
deutschen Hersteller, der derzeit Wasserstoff-Fahrzeuge
liefert. Mit dem ersten Nexus haben wir in
drei Jahren 120.000 Kilometer zurückgelegt, ohne
nennenswerte Probleme. Die Werkstattaufenthalte
beschränkten sich auf typische Wartungsarbeiten.
In Sachen Tank, Brennstoffzelle und Antrieb gab es
keine Schwierigkeiten. Mittlerweile fahren wir das
zweite Nexus-Modell.
Die Technik funktioniert also?
Hölzle: Absolut, das hören Sie auch von Nutzern wie
beispielsweise dem Toyota Mirai. Technisch sind
diese Fahrzeuge zuverlässig, aber die Kosten sind
für den Massenmarkt noch zu hoch.
Was heißt das konkret?
Hölzle: Diese Fahrzeuge sind von
der Größe und den Kosten vergleichbar
mit einer gehobenen
Mittelklasse, also beispielsweise
einer Mercedes Benz E-Klasse, einem
Audi A6 oder einem 5er BMW.
Das passt schon alles zusammen,
nun müssen die Kosten eben sinken.
Das ist nicht ungewöhnlich,
neue Technologien finden normalerweise ihren
Weg von den teureren Modellen zu den günstigeren,
Tesla hat das vorgemacht. Allerdings verläuft
dieser Prozess manchmal zu langsam.
Im Pkw-Bereich ist aber die Entscheidung im Massenmarkt
für Batteriefahrzeuge gefallen. Wo sehen
Sie die das größte Potenzial von Wasserstoff?
Hölzle: Wasserstoff hat in einer Reihe von Einsatzgebieten
ein enormes Potenzial, insbesondere dort,
wo große Mengen an Energie benötigt werden und
CO 2
-Emissionen reduziert werden sollen. Der
Schlüssel zum Erfolg wird darin liegen, Wasserstoff
in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen
Preisen bereitzustellen.
Welche Anwendungen sind das?
Hölzle: Ein herausragendes Einsatzgebiet für Wasserstoff
ist die Chemieindustrie, die Stahlproduktion,
aber auch die Zementindustrie. Hier könnte
Wasserstoff zur Vermeidung von CO 2
-Emissionen
Wir benötigen
künftig zwei
Energienetzwerke:
Strom und
Wasserstoff.
genutzt werden; insbesondere bei Verbrennungsprozessen,
die heute meist mit Erdgas betrieben
werden. Neben diesen industriellen Anwendungen
könnte Wasserstoff auch in mobilen Anwendungen
wie dem Schwerlastverkehr und sogar im Flugverkehr
eingesetzt werden.
Welche Rolle kommt Wasserstoff in der Klima- und
Energiewende zu?
Hölzle: In Deutschland findet der Hauptenergieverbrauch
im Winterhalbjahr statt. Dieser wird in Zukunft
noch weiter steigen, da Unternehmen und
Verbraucher im Winter vermehrt Strom benötigen
oder ihre Häuser mit Wärmepumpen heizen werden.
Im Sommer hingegen ist der Strombedarf geringer,
jedoch wird genau dann bevorzugt Strom mit
erneuerbaren Energien erzeugt - Stichwort Photovoltaik.
Was bedeutet das?
Hölzle: Die zukünftige Stromversorgung muss saisonale
Schwankungen zwischen
Sommer und Winter ausgleichen.
Im Sommer erzeugen wir mehr
Strom, als wir verbrauchen können
und im Winter ist es genau andersherum.
Grüner Strom aus Photovoltaik
und Wind bilden das eine
große Energienetzwerk; und Wasserstoff
wird das andere Energienetzwerk
werden. Beide Netzwerke sind unverzichtbar
für eine künftige, 100-prozentige
erneuerbare Energiewelt. Elektrische Energie muss
bevorzugt dann verbraucht werden, wenn sie erzeugt
wird. Wasserstoff hingegen kann man – vergleichbar
mit Erdgas heute – in riesigen Mengen
langfristig speichern.
Wären nicht auch große Batterieparks eine Speicherlösung?
Hölzle: Um Solarenergie aus dem Sommer für die
Wintermonate bereitzuhalten, wäre eine enorme
Menge an Batterien nötig – und damit auch eine
große Menge an Metallen wie Lithium, Kupfer. Da
Batterien jedoch teuer sind, sollten sie idealerweise
kontinuierlich geladen und entladen werden, um
damit Geld zu verdienen. Ein Solarpark kann in
Kombination mit Batterien die Stromversorgung
über Nacht sicherstellen, jedoch nicht die saisonalen
Schwankungen zwischen Sommer und Winter
ausgleichen.
12
TITELTHEMA unternehmen [!]
„Die Aufgabe des Vereins
H 2
-Wandel, ist es, die
Lösungen in der Modellregion
zu verfielfältigen“,
sagt Michael Bächler.
Kommen hier Elektrolyseure ins Spiel?
Hölzle: Genau. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse
von Wasser hergestellt, bei der Wasser mittels
grünem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff
gespalten wird. Der Wasserstoff gilt nur dann als
grün, wenn der Strom hierfür auch wirklich aus erneuerbaren
Quellen wie Wind oder Sonne stammt.
Inzwischen gibt es immer mehr Tage oder Tageszeiten,
in denen wir grünen Strom im Überfluss
haben. Dieser Strom wird entweder zu niedrigen
Preisen ins Ausland exportiert, oder die Photovoltaik-
und Windkraftanlagen werden abgestellt. Und
im Worst-Case werden die Strompreise dabei noch
negativ.
Was ist der Vorteil dieser Elektrolyseure?
Hölzle: Nehmen wir den Sonntag, 13. Oktober, als
Beispiel. Da betrug der Strompreis an der Börse für
Als Verein
fördern wir
den Transfer
von Wissen und
den Austausch.
18 Stunden Null Euro. In dieser Zeit wäre eine Batterie
bereits nach zwei bis drei Stunden vollgeladen.
Ein Elektrolyseur kann jedoch die gesamte Zeit arbeiten
und große Energiemengen speichern. Diese
Energie kann dann in Form von Wasserstoff für die
saisonale Speicherung genutzt werden, um den Bedarf
im Winter zu decken. Daher ist es sinnvoll, ein
dezentrales Netzwerk aus Elektrolyseuren und
Speichern aufzubauen, das über das gesamte Bundesgebiet
verteilt ist. So können wir die Energieversorgung
nachhaltig und flexibel gestalten, die Energiewende
vorantreiben und außerdem die
Abregelung von überschüssigem grünem Strom reduzieren.
Es gibt einige Skepsis in der Bevölkerung: Wie gefährlich
ist Wasserstoff?
Hölzle: Wasserstoff ist wie Erdgas. Jeder dritte Deutsche
hat Erdgas im Haus. Schläft man deswegen
schlecht? Ich zumindest nicht. Wasserstoff und Erdgas
sind Energieträger, die sicher gehandhabt werden
können. Kommt es allerdings zu einem Unfall,
wird eine große Energiemenge unkontrolliert frei,
was dann natürlich kritisch sein kann. Im Alltag
sind wir bereits von Energieträgern wie Strom, Benzin,
Erdgas und Erdöl umgeben und haben gelernt,
sicher damit umzugehen. Genauso ist es schon heute
mit Wasserstoff, wo er bereits eingesetzt wird -
und so wird es auch zukünftig überall dort sein, wo
Wasserstoff ins Spiel kommen wird.
Herr Bächler, welche Rolle spielt die Modellregion
und der Verein H2-Wandel für den Wasserstoff-
Hochlauf?
Bächler: Wir wollen als Modellregion ein Schaufenster
für Wasserstofftechnologien sein. Unsere
Aufgabe ist es, zu zeigen, was heute schon möglich
ist und dabei helfen, diese Ansätze zu vervielfältigen.
Wir setzen auf eine dezentrale Energieversorgung
mit einer Vielzahl kleinerer Anlagen anstatt
einer großen Anlage. In Schwäbisch Gmünd entsteht
aktuell eine zehn Megawatt-Anlage, in Ulm
eine mit drei Megawatt.
Welche Besonderheiten gibt es in der Modellregion?
Bächler: Unsere Modellregion reicht von Schwäbisch
Gmünd über Ulm bis nach Reutlingen. Sie
spiegelt viele Aspekte und Merkmale Baden-Württembergs
wider: ländlicher Raum, viele erneuerbare
Energien und gleichzeitig viele energieintensive
Betriebe auf dem Land, die mit Energie versorgt
werden müssen. Wir arbeiten an einem Wasserstoff-Ökosystem,
das die gesamte Wertschöpfungskette
abbilden soll.
Was genau ist Ihre Aufgabe?
Bächler: Als Verein fördern wir den Wissenstransfer
in der Region, zwischen den Universitäten und
den Unternehmen, aber auch zwischen den Betrieben.
Wir streben den Austausch mit anderen Regionen
an. Zugleich wollen wir in der Region diese
Projekte bekanntmachen, um neue Projekte anzustoßen.
Zudem sind wir zentraler Ansprechpartner
in der Region für das Thema Wasserstoff und natür-
unternehmen [!] TITELTHEMA 13
Wir wollen den Menschen
anhand von Beispielen
zeigen, dass eine Wasserstoff-Wirtschaft
in einer
Region funktionieren
kann“, betont Hölzle.
lich auch für die Fördermittelgeber. Denn unsere
Modellregion wird mit rund 31 Millionen Euro gefördert
– vom Land Baden-Württemberg und der
Europäischen Union.
Wo steht der Verein H2-Wandel im bundesweiten
Vergleich?
Bächler: Wenn man in Fußball-Metaphern spricht,
gehören wir zu den Top 10 der Bundesliga. Bundesweit
gibt es über ein Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums
50 Regionen, die sich mit
Wasserstoff beschäftigen. In fünf bis sechs Regionen
gibt es Investitionen mit ähnlichen Volumen
wie bei uns, von denen aber erst drei in der Umsetzung
sind.
Das ZSW gehört
zum magischen
Wasserstoff-
Dreieck im
Südwesten.
Die Leuchtturmprojekte in der H2-Wandel-Region
sind häufig von den Unternehmen getrieben. Was ist
da Ihre Aufgabe?
Bächler: Die Unternehmen sind selbst verantwortlich
für die Planung und Umsetzung der Projekte.
Wir als Verein kommen bei den Themen Wissenstransfer
und Koordination ins Spiel. Wir haben 22
Projektpartner, wir koordinieren, sind Ansprechpartner
und leiten Informationen an die Fördermittelgeber
weiter. Im vergangenen Jahr war das Thema
Genehmigungen ein Schwerpunkt in unserer
Arbeit, weil viele Partner damit zu kämpfen hatten.
Zudem bemühen wir uns ein Akteurs-Netzwerk aufzubauen.
Unser Verein hat derzeit 31 Mitglieder und
wächst stetig. Wir möchten die Lernkurven aus den
Projekten anderen zugänglich machen und zeigen,
was funktioniert und was nicht. Da entsteht ein sehr
guter Austausch.
Hölzle: Wir wollen als Verein den Menschen anhand
konkreter Beispiele zeigen, dass eine Wasserstoff-
Wirtschaft in einer Region funktionieren kann –
nachhaltig auch über den Förderzeitraum hinaus.
Welche Rolle übernimmt das ZSW in diesem Gefüge?
Hölzle: Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung
Baden-Württemberg (ZSW)
wurde 1988 in Stuttgart gegründet und ist seit 1989
auch in Ulm vertreten. Das ZSW ist eine Art Keim-
Wie kann Energie aus Sonnenlicht effizient
in solaren Treibstoffen gespeichert werden?
Auf dem Green Energy Campus Ulm werden im Sonderforschungsbereich
CataLight in Kooperation mit den Universitäten Jena, Mainz und Wien neue
und kostengünstige Photokatalysatoren zur Gewinnung von Wasserstoff
aus Wasser entwickelt und bis zur Anwendung optimiert.
Weltweit führende Forschung zur solaren Wasserstoffbildung.
Sprechen Sie uns an: www.catalight.eu
„Das ZSW ist eine Art
Keimzelle für die Wasserstoffaktivitäten
hier in der
Region“, sagt ZSW-Vorstandsmitglied
Markus
Hölzle.
zelle für Wasserstoffaktivitäten hier in der Region.
Während Wasserstoff damals noch skeptisch beäugt
wurde, ist er mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft
angekommen – ähnlich wie batteriebetriebene
Fahrzeuge auch. Als Landesinstitut mit
großer Expertise erhalten wir zudem erhebliche
Fördergelder vom Verkehrs- und Wirtschaftsministerium
aus Berlin. Wir sehen uns auch als Plattform
für Politiker und Interessierte, um den Austausch zu
fördern. In den vergangenen Jahren haben wir das
wachsende Interesse an Wasserstoff deutlich spüren
können und sind froh, dass in der Modellregion
H 2
-Wandel nun viele Akteure mitgestalten
und auch Aufgaben abnehmen
können.
Wie viele ähnliche Institute wie
das ZSW gibt es im Südwesten?
Hölzle: Das ZSW gehört zu den
großen Wasserstoffzentren. Im universitären
Bereich zählt das KIT in
Karlsruhe dazu, das sich sehr gut
mit uns ergänzt. Wir arbeiten intensiv mit dem
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in
Freiburg zusammen und pflegen enge Kontakte dorthin.
Diese drei Institute bilden das sogenannte „magische
Wasserstoff-Dreieck“ in Baden-Württemberg.
80 Prozent
der großen
Erdgas-Leitungen
hierzulande sind
Wasserstoff-fähig.
Woher soll der ganze Wasserstoff für die Modellregion
kommen?
Bächler: Für die Modellregion sprechen wir noch
nicht über riesige Mengen an Wasserstoff. Der Wasserstoff
wird durch die Elektrolyseure erzeugt, die
in unseren Projekten eingesetzt werden, wie beispielsweise
in Schwäbisch Gmünd, Ulm aber auch
Reutlingen und Tübingen. Wir haben in der Modellregion
einen der größten Elektrolyseure in Süddeutschland,
unterstützen aber damit im Grunde
nur den Markthochlauf. Langfristig soll der Wasserstoff
durch Leitungen zu uns kommen, ein Großteil
davon aus dem Ausland.
Wie lange wird es dauern, bis dieses Leitungsnetz
gebaut ist?
Hölzle: Wir verfügen über ein gutes Erdgasnetz. 80
Prozent der großen Transportleitungen sind Wasserstoff-fähig.
Einen großen Teil wird man also umwidmen,
einen anderen Teil wird man neu bauen
müssen. Damit wird der Bau dieses
Wasserstoffnetzes viel günstiger
als der Bau der Strom-Autobahnen
von Nord nach Süd.
Wie schnell wird die schöne neue
Wasserstoff-Welt im Südwesten
Realität?
Hölzle: Die großen Mengen an
Wasserstoff werden in Baden-
Württemberg erst ab 2030 ankommen. Der große
Treiber wird die Rückverstromung von Wasserstoff
in Kraftwerken sein.
Wie meinen Sie das?
Hölzle: Der Südwesten war lange Zeit ein Kernkraft-
Land. Heute gibt es noch einige Kohlekraftwerke,
die bis 2030 abgeschaltet werden sollen und entlang
von Rhein und Neckar sitzen. Sie werden jetzt umgebaut
auf Gaskraftwerke, die Wasserstoff-fähig
sind. Für diese Kraftwerke wird derzeit die Süddeutsche
Erdgasleitung (SEL) gebaut. Irgendwann
– aber spätestens 2040 - wird die Leitung von Gas
auf Wasserstoff umgestellt, um Strom zu erzeugen.
unternehmen [!] TITELTHEMA 15
Gibt es eine Option auf eine Verlängerung der Pipeline?
Hölzle: Die Pipeline ist schon planfestgestellt und
führt über Heidenheim nach Bayern. Von dieser
großen Hauptpipeline wird es Stichleitungen geben,
beispielsweise über Oberkochen und Heidenheim
nach Ulm. Die Übergangsphase wird spannend,
da manche Unternehmen hochreinen
Wasserstoff benötigen, während für andere eine
Mischung aus 70 Prozent Wasserstoff und 30 Prozent
Erdgas ausreicht.
Woher wird der Wasserstoffimport für unsere Region
kommen?
Bächler: Aus Regionen mit viel erneuerbarer Energie,
wie Skandinavien, Spanien, Nordafrika – aber
auch Norddeutschland. Wir müssen zweigleisig
denken: Einerseits müssen wir Wasserstoff vor Ort
dezentral erzeugen. Andererseits müssen wir Wasserstoff
importieren. Es gibt bereits einige Partnerschaften
– etwa mit Kanada und Namibia.
Wie sieht das auf der Abnehmer-Seite aus?
Hölzle: Wir setzen auf eine Bottom-up-Herangehensweise.
Wir können nicht warten, bis die große
Pipeline gebaut ist und uns Wasserstoff liefert, sondern
errichten parallel die nötige Infrastruktur.
Unser Ansatz ist es, Modelle zu schaffen, die von
sich aus weiterwachsen.
In welche Richtung denken Sie dabei?
Hölzle: Beispielsweise Richtung Gütertransport.
Wenn ein Spediteur mit 100 Fahrzeugen zunächst
zwei davon auf einen wasserstoff-basierten Antrieb
umstellt, dann ist das ein Beispiel dafür, wie wir in
die Wasserstoff-Wende hineinwachsen können, ohne
gleich die ganz großen Hebel umlegen zu müssen.
Welche Idee liegt dem Konzept für die Modellregion
zugrunde?
Hölzle: Wir streben einen auch für Deutschland repräsentativen
Ansatz für den Wasserstoff-Hochlauf
an. Wir sind als Fläche angetreten und setzen auf
dezentrale Strukturen. In der Region befinden sich
die Industriebetriebe meist in den Tälern; während
die großen Hochflächen der Schwäbischen Alb,
ideal für die Strom-Erzeugung mit Wind und Photovoltaik
geeignet sind. Zur Versorgungssicherheit in
der Modellregion braucht man zwei bis drei Erzeuger
für Wasserstoff – und die haben wir. Unser Plan
ist, den Wasserstoff über Lkw zu transportieren. Mit
den heute verfügbaren Tanklösungen können bis zu
einer Tonne Wasserstoff pro Lkw geliefert werden,
was etwa 12 Tonnen Benzin oder Diesel entspricht.
Auf diese Art sammeln wir Erfahrungen mit Transport
und Logistik.
Welches Ihrer Leuchtturmprojekte ist am weitesten
fortgeschritten?
Bächler: Das ist der Elektrolyseur in Schwäbisch
Gmünd, der unmittelbar bei einem Wasserstoff-Technologiepark
entsteht. Er konzentriert sich auf Entwicklung
und Produktion von Brennstoffzellen und
andere Wasserstofftechnologien. Hier sollen auch
Start-ups und Forschungseinrichtungen angesiedelt
Die SEL wird
spätestens
ab 2040 von Gas
auf Wasserstoff
umgestellt.
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Der nächste Schritt zählt!
Wir sehen uns als heimisches Kreditinstitut
für die Menschen und Unternehmen in der
Region und möchten diese langfristig begleiten.
Ein großes gesellschaftliches Ziel ist
hierbei die Begrenzung der Erderwärmung
und der Schäden aus dem Klimawandel.
Unser Nachhaltigkeitsengagement umspannt
drei Dimensionen:
Primär ist die Sparkasse Ulm selbst ein Unternehmen,
das sich nachhaltig für die Zukunft aufstellt.
Unseren CO 2
-Footprint im eigenen Geschäftsbetrieb
haben wir seit 2019 nahezu halbiert.
Ein aktuelles Beispiel ist die Installation der
ersten PV-Anlage in der Ulmer Innenstadt.
Die zweite Dimension ist die Ermöglichung der
Geldanlage in nachhaltige Investments.
Darüber hinaus begleiten und finanzieren wir die
Transformation hin zur Dekarbonisierung. 35%
des CO 2
-Ausstoßes entstehen durch Gebäude,
70% des Immobilienbestands ist älter als 30
Jahre. Hier liegt der Fokus auf Sanierung und Modernisierung.
Bei Unternehmen sehen wir unsere
Hauptaufgabe in der Unterstützung bei der
Transformation hin zu CO 2
-armen und -freien
Prozessen und Produktionsmethoden.
Auf diesem Weg unterstützen wir unsere Kundinnen
und Kunden mit vielfältigen Angeboten
wie z.B. Informationsveranstaltungen oder Beratungen
zu Fördermöglichkeiten. Rund 100 Mitarbeiter:innen
aus verschiedenen Unternehmensbereichen
der Sparkasse Ulm haben ihre
Beratungskompetenz erweitert und erfolgreich
an einem umfangreichen ESG-Zertifikatslehrgang
teilgenommen.
Wir haben einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag,
den wir sehr ernst nehmen – und der uns
am Herzen liegt.
ESG-Zertifikatslehrgang Sparkasse Ulm
Foto: Ulli Schlieper
Sparkasse Ulm
Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 2
89073 Ulm
www.spkulm.de
16
TITELTHEMA unternehmen [!]
H2-Wandel vernetzt Akteure in der Modellregion und sorgt für Wissentransfer
Die Außenanlage des ZSW hat Symbolcharakter: Ginko-Bäume stehen für Hoffnung und für Anpassungsfähigkeit.
FOTO: MARC HÖRGER
Das Zentrum für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung in Ulm ist eines von
derzeit mehr als 30 Mitgliedern des 2021 gegründeten
Vereins H2-Wandel, dessen Geschäftsstelle
sich in Ulm befindet – und die
Keimzelle der Modellregion. Diese wird bis
zum Jahr 2027 von Land und EU mit 52,6 Millionen
Euro gefördert. Aufgabe des Vereins
ist es, Erzeugung, Nutzung und Verteilung
von Wasserstoff in die Realität umzusetzen
und Blaupausen für wirtschaftliche Anwendungen
im Alltag zu schaffen. Der Verein koordiniert
Projekte in der Modellregion, die
von Schwäbisch Gmünd über Ulm bis Reutlingen
reicht, bündelt das Know-how und die
Erfahrungen der Partner, stellt den Wissenstransfer
zu Interessierten her und will so
weitere Projekte anstoßen.
Für Betriebe
ist das die
Chance, die
Wertschöpfung
zu erhöhen.
werden. Der Elektrolyseur wird voraussichtlich Anfang
2025 in Betrieb genommen. Dann wird es möglich
sein, kommerziell grünen Wasserstoff zu kaufen.
Wer sind mittelfristig die Abnehmer für grünen Wasserstoff?
Hölzle: Im Vordergrund steht der Verkehrssektor,
Busse und Lkws können bereits jetzt Wasserstoff
abnehmen. Zudem rechnen Spediteure die Kosten
von grünem Wasserstoff gegenüber den Kosten von
Benzin und Diesel – und nicht gegenüber dem günstigen
grauen Wasserstoff aus fossiler Energie.
Bächler: Auch Industriekunden, die Wasserstoff als
Prozess- oder Trägergas verwenden, sind potenzielle
Abnehmer. Langfristig ist der grüne Wasserstoff
besonders spannend für die energieintensive Industrie
in der Region.
Wie ist die Versorgungslage mit grünem Strom und
Wasserstoff in der Region Ulm?
Bächler: Derzeit beziehen wir etwa 50 bis 60 Prozent
unseres Stroms aus erneuerbaren Energien,
der Rest stammt aus konventionellen Quellen. Ende
Oktober hat die Bundesnetzagentur das von den
Fernleitungsbetreibern vorgeschlagene Wasserstoff-Kernnetz
für Deutschland genehmigt. Bis zum
Jahr 2032 sollen mehr als 9000 Kilometer Leitungen
entstehen. So werden große Mengen Wasserstoff
nach Baden-Württemberg kommen.
Wie sieht künftig die Wasserstoffproduktion in der
Region aus?
Hölzle: Wir gehen davon aus, dass 50 bis 60 Prozent
des Wasserstoffs in Deutschland selbst produziert
werden können, da wir zukünftig sehr häufig Überschussstrom
haben werden. Wenn der Strompreis
auf null sinkt, können wir ihn nutzen, um Wasserstoff
herzustellen. Wasserstoff wird nicht, wie manche
unken, der Champagner der Energiewende sein,
sondern das Mineralwasser. Denn wir werden künftig
riesige Mengen an Wasserstoff global, regional
und lokal erzeugen und verteilen.
Warum sollten sich kleine Betriebe mit dem Thema
auseinandersetzen?
Bächler: Wasserstoff bietet eine Möglichkeit, Entwicklung
und Produktion in die Region zu holen. Langfristig
kann dies Arbeitsplätze sichern und die Wertschöpfung
erhöhen. Das Schöne ist, dass man mit den
neuen Technologien die Energieversorgung in die eigene
Hand nehmen kann. Man muss aber prüfen, für
wen Wasserstoff eine passende Lösung ist.
Wie könnte ein Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft
aussehen?
Bächler: Wir machen uns intensive Gedanken darüber,
wer die ersten Abnehmer sein werden und wer
den höchsten Preis bezahlt. Das dürfte der Verkehrssektor
sein. Eine Versorgung mit Wasserstofftankstellen
alle 40 Kilometer wäre ein Ziel. Dann
weiß jeder, wo er tanken kann, und wir können den
Ausbau vorantreiben. Mit steigenden Mengen und
sinkenden Kosten wächst die Zahl der Anwendungen.
In der Folge werden die Preise sinken und es
unternehmen [!] TITELTHEMA 17
wird ein Preisniveau erreicht werden, das die Industrie
akzeptieren kann.
Was muss sich in Politik und Wirtschaft ändern, um
den Hochlauf erfolgreich zu gestalten?
Bächler: In der Wirtschaft ist die Bereitschaft vorhanden.
Die Unternehmen brauchen aber Planungssicherheit
und müssen wissen, wann der Wasserstoff
in welchen Mengen verfügbar ist. Dann können
die Betriebe umstellen.
Und in der Politik?
Hölzle: Da fehlt leider eine klare Linie. Der Fairness
halber muss aber man sagen: So eine Energiewende
hat vor uns noch niemand durchgezogen. Wir sind
in Deutschland eines der ersten Länder, das sich intensiv
mit Wasserstoff beschäftigt. Jedem und jeder
muss klar sein: So eine tiefgreifende Umstellung
wird immer etwas holperig sein.
Technisch gibt es keine Hindernisse?
Hölzle: Nein, alle technischen Voraussetzungen sind
bereits gegeben. Wir haben Photovoltaik, Windenergie
und Wasserstoff – alles ist vorhanden. Es
muss nur noch gleichzeitig und nachhaltig vorangetrieben
werden. Ein planbares, langfristiges Konzept
ist unerlässlich. Keine Frage, der Übergang
wird schwieriger als bei der Umstellung auf grünen
Strom, dessen Anteil im Netz man sukzessive erhöhen
konnte. Dabei wurde dem grünen Strom immer
Vorrang eingeräumt und die Förderung so gestaltet,
dass sich dessen Erzeugung immer
wirtschaftlich lohnte. Wasserstoff ist ein neuer
Energieträger in einem neuen Netz, der nun ebenfalls
entsprechend gefördert werden muss. Aber die
Herausforderungen sind alle lösbar.
Wie steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern
beim Thema Wasserstoff da?
Hölzle: Wir sind beim Thema Wasserstoff sehr gut
aufgestellt. Im Moment hat kein anderes Land auf
der Welt ein genehmigtes Wasserstoff-Kernnetz.
Auch beim Thema Brennstoffzelle und Lkw sind wir
ganz vorne. Aber wir vertrödeln es leider, da der
politische Wille fehlt, die Sache nun durchzuziehen.
China hat Wasserstoff und Brennstoffzellen in den
aktuellen Fünf-Jahresplan aufgenommen. Und das
heißt in der Regel nichts Gutes für uns. Denn das
bedeutet, dass in China kräftig investiert wird. Für
die nächste Bundesregierung muss ein Masterplan
für den Wasserstoff-Hochlauf deshalb eine Pflicht
sein.
Dieses Interview wurde
geführt von SWP-Wirtschaftsredakteurin
Julia
Kling und Alexander
Bögelein, Redaktionsleiter
unternehmen [!].
Fotos: Marc Hörger
Sichere und effiziente
H 2 -Betankung mit 96,25 MPa
Abreißsicherung
TSA30-S1 H 2
70 MPa
Diese Leuchtturmprojekte sollen den Einsatz von Wasserstoff
als Energieträger im Alltag sichtbar machen: In Schwäbisch
Gmünd entsteht ein Technologiepark rund um einen Elektrolyseur
(H2-Aspen). Im Raum Reutlingen/Tübingen/Ulm wird
eine dezentrale Infrastruktur aufgebaut (H2-Grid). In Ulm
wird der Einsatz von grünem Wasserstoff in schweren
Nutzfahrzeugen getestet (H2-TOGO). Die Stadtwerke Ulm/
Neu-Ulm GmbH planen den Bau von dezentralen Elektrolyse-
Anlagen (H2-Factory). Unter dem Dach von H2-Wandel gibt
es verschiedene Formate für Wissenstransfer. Sie werden von
Ulm aus koordiniert, wo auch ehrenamtliche Wasserstofflotsen
sitzen (H2-TO KNOW).
H 2
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Darstellung des ganzheitlichen Energieversorgungskonzeptes mit Photovoltaik und Wasserstoff im neuen Firmengebäude der e.systeme21.
Grafik: e.systeme21 GmbH
Dekarbonisierung
mit grünem Wasserstoff
Deutschland soll spätestens 2050 klimaneutral
sein. Für den langfristigen Erfolg der
Energiewende werden somit Alternativen zu
fossilen Energieträgern benötigt. Saisonale
Energiespeicher sind für die Transformation
unumgänglich. Vor allem grüner Wasserstoff,
der aus erneuerbarem Strom gewonnen
wird, ist besonders klimafreundlich und
auf Dauer nachhaltig. Doch ist die Nutzung
von H2 für Unternehmen aktuell realisierbar
und rentabel? Die Wasserstoff-Experten von
e.systeme21 aus dem Ulmer Donautal kennen
die Vorteile und Herausforderungen.
Die e.systeme21 GmbH zeichnet sich als langjährig
familiengeführtes Unternehmen aus,
das sich seit 2013 auf die Planung und Installation
von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat.
Das Unternehmen bietet ein breites Leistungsspektrum
für Projekte jeder Größe. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung
und Umsetzung ganzheitlicher, umweltfreund-
Das energieautarke und CO2-freie Gebäude in der Boschstraße 38.
Fotos: e.systeme21 GmbH
unternehmen [!] RESSORTAnzeige
19
Links: Auch die Fassade des Firmengebäudes wurde mit PV-Modulen belegt, um den PV-Ertrag zu maximieren und damit die Wasserstoffproduktion zu
erhöhen. Rechts: Die langfristige Speicherung des erzeugten Wasserstoffs erfolgt in Flaschenbündeln.
Fotos: e.systeme21 GmbH
licher Energiekonzepte für Privatkunden und
gewerblich genutzte Gebäude mit erhöhtem
Energieverbrauch. Durch die Integration von
Batteriespeichern und Elektrotankstellen sowie
die Implementierung von Klimaanlagen,
Wärmepumpen, H2-Dunkelstrahlern, oder
Heizungsintegration mittels Heizstab entstehen
integrierte Komplettlösungen für die Energieversorgung.
Die Planung und Konzeption
von Wasserstofferzeugungsanlagen zur stofflichen
und energetischen Nutzung erweitern
das Portfolio mit zukunftsweisenden Technologien.
Positive Auswirkungen auf das Klima
Die Vorteile von Wasserstoff für Gewerbeimmobilien
sind vielfältig, denn der Energieträger
lässt sich gut speichern sowie transportieren
und ist vielfältig einsetzbar – so zum Beispiel
als Prozessgas für die Sauerstoffreduktion im
Metallgewerbe. „Außerdem sind die Auswirkungen
auf das Klima sehr positiv, da bei der
Herstellung von grünem Wasserstoff keine
Treibhausgase emittiert werden.“, erklärt Moritz
Bilger, Projektentwickler der e.systeme21.
Ferner sei die komplette Energieautarkie eines
Gebäudes nur mit Wasserstoff erreichbar, so
der Spezialist. Die Wirtschaftlichkeit einer
Wasserstoffanlage wird von der e.systeme21
GmbH mittels eigens entwickelter Simulationssoftware
kundenspezifisch ermittelt. Bei
jedem Kunden sind die Betriebsbedingungen
für maximale Wirtschaftlichkeit individuell zu
eruieren.
Wasserstoff wird vor Ort erzeugt
So hat die e.systeme21 GmbH ihr bestehendes
Bürogebäude innerhalb von 18 Monaten Bauzeit
vollständig energetisch saniert und zu 100
Prozent CO2-frei gemacht. Hierzu wurde ein
umfassendes Power-to-Gas-Konzept mit Photovoltaik-Anlagen
auf dem Firmendach und an
der Fassade, Batteriespeicher, Elektrotankstellen,
Wärmepumpe, Lüftungsanlage und H2-
Dunkelstrahler sowie intelligentem Energie-
Management-System realisiert. Herzstück ist
eine Elektrolyseanlage der Firma ostermeier
H2ydrogen Solutions GmbH, mit der im Sommer
aus überschüssigem Strom der Photovoltaikanlage
Wasserstoff erzeugt und vor Ort in
Flaschenbündeln gespeichert wird, um diesen
im Winter mittels einer Brennstoffzelle zur Erzeugung
von Strom und Wärme zu nutzen. Dadurch
konnte die CO2-Emission der
e.systeme21 im Jahr 2023 teilweise und ab
2024 vollständig auf 0 t C02e gesenkt werden.
Diese innovativen Maßnahmen sind auch einer
Fachjury aufgefallen: Für ihr herausragendes
Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde
die e.systeme21 GmbH für den „Umweltpreis
Baden-Württemberg 2024“ in der Kategorie
„Handwerk“ nominiert.
Uns ist es wichtig
zu zeigen, was heute
schon machbar ist.“
Norbert Unterharnscheidt,
Gründer und Geschäftsführer
der e.systeme21 GmbH
Die größte Herausforderung bei der energetischen
Sanierung des Bestandsgebäudes bestand
darin, die veraltete Technik durch neue,
innovative Systeme zu ersetzen. Insbesondere
für die bisherige fossile Wärmeversorgung gab
es keine universelle Lösung, weshalb die
e.systeme21 ein maßgeschneidertes Energiekonzept
entwickelte, das in Zusammenarbeit
mit Studierenden der Hochschulen in Ulm und
Kempten entstand.
Wasserstoff-Expertise:
Pilotprojekt für andere Firmen
Derzeit produziert die Anlage laufend Wasserstoff,
berichtet Norbert Unterharnscheidt. Der
Strombedarf des Unternehmens, insbesondere
für Klimatisierung beträgt 17.750 Kilowattstunden.
Von den etwa 80.000 Kilowattstunden
Strom aus der PV-Anlage gehen 34.000
Kilowattstunden in die Elektrolyse und Kompression.
Da ein Teil des Wasserstoffs für die
neuartigen H2-Dunkelstrahler im Lager verbraucht
wird, erzeugt die Brennstoffzelle voraussichtlich
etwa 6.750 Kilowattstunden
Strom im Jahr. Damit verbleibt ein Überschuss
von 32.500 Kilowattstunden für die Elektromobilität
und künftigen Mehrbedarf.
Und die Wasserstoffproduktion würde sich
noch steigern lassen: „Wir verschließen uns
nicht vor der Möglichkeit, Wasserstoff an andere
Betriebe zu verkaufen, wenn dies benötigt
werden würde“, sagt Unterharnscheidt.
Mit der gewonnenen Expertise aus dem Projekt
könne das Unternehmen nun auch anderen
Firmen bei der Transformation zur Klimaneutralität
zur Seite stehen: „Mir ist bewusst,
dass aktuell eine solche Lösung nur für wenige
Vorreiter aus dem Gewerbebereich interessant
sein dürfte“, sagt Unterharnscheidt. Dennoch
sei es wichtig, zu zeigen, was heute schon möglich
ist und dass sich die Kosten im Rahmen
halten.
Außerdem bietet e.systeme21 seit Neustem
Schulungen für Handwerker und Studenten
über erneuerbare Energien, speziell zum
Thema Wasserstoff, nun auch inhouse direkt
vor Ort an. So können sie am lebenden Objekt
erfahren, wie Energieautarkie in der Praxis
funktioniert. Dies erfolgt auch im Rahmen
von Fortbildungsmaßnahmen der Handwerkskammer
Ulm und des WBZU.
e.systeme21 GmbH
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20
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Fake-Alarm für Betriebe
Cyberkriminalität Das Volumen manipulierter Inhalte im Netz wächst rasant. Bisher sind
vor allem Konzerne betroffen, doch das wird nicht so bleiben, warnen Experten.
Neben den bekannten
Cyber-Angriffen
kämpft die Wirtschaft
immer mehr mit einer
Flut an Desinformation und
Deepfakes. Die Landesanstalt
für Medien NRW (LFM) sieht
diese Aktivitäten als vielleicht
größte Gefahr, die in der digitalen
Welt verbreitet wird. Auch
auf der Fachmesse für digitales
Marketing & Werbung Dmexco,
die in Köln stattfand, war dieses
Thema ein wichtiger Schwerpunkt.
Aber wie kann man technologisch
der Flut an Desinformation
und Deep Fakes Herr
werden?
„Das Thema Desinformation
ist in der Auseinandersetzung
von demokratischen und weniger
demokratischen Staaten
eine neue Dimension“, sagt
LFM-Direktor Tobias Schmid.
Was den Kampf gegen Falschnachrichten
so schwierig macht,
ist die rechtliche Bewertung, ab
wann etwas wahr oder unwahr
ist. Besser zu bewerten, so
Schmid, seien objektive Kriterien
wie technische Manipulationen:
„Das ist relativ einfach
festzustellen.“
Mit KI-Technologien werden
Desinformation und Lügen im
Netz noch leichter.
Illustrationen: Max Meschkowski
Quelle: Zensen/adobestock.com
Koordinierte Manipulation
Ein Beispiel: An die Landesanstalt
wurde von einem Wissenschaftler
schon vor drei Jahren
folgender Fall herangetragen:
Auf den ausländerfeindlichen
Post einer Partei hin gab es innerhalb
kürzester Zeit mehr als
200.000 Reposts – alle von einem
Server aus Afrika und meistens
unterzeichnet mit Namen,
die aus zwei oder drei Buchstaben
bestanden. Ganz klar: Die
Nutzerschaft sollte über die Relevanz
des geposteten Inhalts
getäuscht werden. Im Fachjargon
heißt das „coordinated inauthentic
behaviour“. Diese
Vorgehensweise sei immer häufiger
zu beobachten, berichtet
der Direktor.
unternehmen [!] VERANTWORTEN 21
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Team optimal auf die
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Mitarbeitenden weiter und
fördern Sie diese durch
neue Aufgaben in Ihrem
Unternehmen.
Für Unternehmen wird die Erkennung von Falschinformationen und die Abwehr der daraus entstehenden
Angriffe zu einer wichtigen Aufgabe.
Für die Geschäftswelt ist die
Erkennung und Abwehr solcher
Aktivitäten inzwischen ein bedeutendes
Thema, wie die stellvertretende
Vorsitzende für Immersive
Experiences im Bundesverband
Digitale Wirtschaft
(BVDW), Lea Horn bestätigt. Zu
den technischen Lösungsmöglichkeiten
erklärt sie: „Man kann
maschinelles Lernen nutzen, um
in Quelldaten jeglicher Form –
sei es Bild, Text, Video oder Ton
– Unstimmigkeiten oder auffällige
Modifikationen aufzudecken.“
Dieses Vorgehen ist nicht
neu. Denn soziale Netzwerke
hatten schon in der Vergangenheit
mit der Problematik zu
kämpfen, dass durch ihre Viralität
Falschinformationen
schnell und ungeprüft verbreitet
werden konnten. „Wirklich
akut wurde das Problem in den
vergangenen zehn Jahren mit
Man kann mit
maschinellem
Lernen Auffälliges
in Quelldaten
finden.
Lea Horn
B.-Verband Digitale Wirtschaft
der Entwicklung der sozialen
Medien“, sagt die Expertin vom
BVDW.
Neu ist, dass das Volumen
manipulierter und manipulativer
Inhalte durch generative KI
stark zugenommen hat, und dies
die eigentliche Herausforderung
zu sein scheint. Um Manipulationen
zu erkennen, werden spezialisierte
Technologien eingesetzt,
die auf die verschiedenen
Medientypen abgestimmt sind.
Bei Texten helfen Stil- und Plagiatserkennungsalgorithmen
sowie
KI-Detektoren, die unnatürliche
oder generierte Inhalte
identifizieren. Bei Bildern und
Videos hingegen kommt Visual
Processing zum Einsatz, das
durch forensische Herangehensweisen
und Deepfake-Detektoren
unterstützt wird. So analysieren
diese Technologien unter
anderem Pixelstrukturen, Lichtreflexionen
und Bewegungskonsistenzen,
um Manipulationen
zu erkennen.
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22
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Juristische Regeln im Kampf gegen Deepfakes fehlen
Der Digital Service Act der EU ist in Vorbereitung, Technik gegen Deepfakes gibt es bereits.
Um gegen Deepfake-Angriffe
oder Desinformation
wirkungsvoll vorzugehen, bedarf
es noch juristischer Regelungen.
Die neue Richtline der
EU, der Digital Service Act
(DSA) ist noch in Vorbereitung
Zwar gibt es bereits einige für Endnutzer
zugängliche Tools, die Manipulationen
in Text, Bild, Video und
Ton erkennen können, doch seien
diese Lösungen fragmentiert und
meist auf einzelne Medientypen beschränkt.
Während Textdetektoren,
Fotoforensik-Tools und Deepfake-
Scanner bestimmte Manipulationen
erkennen, fehlt eine ganzheitliche
Lösung, die alle Medientypen integriert
und eine umfassende Überprüfung
ermöglicht. Diese Fragmentierung
verhindert eine umfassende
Sicherheit für Nutzer, da sie oft auf
mehrere, spezialisierte Tools zurückgreifen
müssen, um verschiedene
Arten von Manipulationen zu erkennen.
Eine universelle, leicht zu-
und fordert code of conducts
ein, die verpflichtend sein sollen
– etwa, dass Plattformen
bestimmte Sicherheitssysteme
einführen müssen. Über
die technologischen Werkzeuge,
um gegen Auswüchse in
Zur Person
Jan Schäfer ist
Fachberater für Extended
Reality am
Digitalisierungszentrum,
das seinen Sitz
in Ulm hat. Davor
war der Kommunikationsdesigner
viele
Jahre als Entwickler
und Gestalter tätig.
der digitalen Welt vorzugehen,
verfügen sie grundsätzlich.
Der Ulmer Experte Jan Schäfer
rät Betroffenen, direkt zur
Polizei zu gehen, wenn Angriffe
bemerkt wurden.
ILLUSTRATION. MAX MESCHKOWSKI
gängliche Plattform, die alle Medientypen
abdeckt und somit
konsistente und zuverlässige Ergebnisse
liefert, fehlt bislang.
Jan Schäfer vom Digitalisierungszentrum
Ulm, Alb-Donau, Biberach,
Neu-Ulm ergänzt, dass KI-Tools aktuell
noch bei hochauflösenden Bildern
95 Prozent aller Manipulationen
erkennen, bei niedrig auflösenden
Deepfakes sind es allerdings nur
85 Prozent. Aktuell seien eher große
weltweit agierende Unternehmen
von Deepfake-Angriffen betroffen:
„Das wird sich ändern, weil die
Erstellung einfacher und die Modelle
besser werden. Dann könnte jeder
betroffen sein“, sagt Schäfer. Das
US-Tech-Unternehmen Quantcast
bietet Lösungen für Online Werbung
an. Verstärkt muss sich die Tech-Firma
auch um „Brand Safety“ kümmern,
damit die Werbung der Kunden
nicht nur die richtige Zielgruppe
erreicht, sondern auch auf den
geeigneten Seiten landet. Das geschieht
unter anderem mittels Natural
Language Processing, einer
Untersparte von KI. „Auch im Bereich
Ad-Fraud werden die Methoden
immer ausgereifter. Zum Beispiel
konnten mit Kopien von bekannten
Publisher-Seiten Werbesysteme
lange Zeit ausgetrickst
werden“, berichtet Sara Sihelnik, die
das Geschäft von Quantcast im
deutschsprachigen Raum verantwortet.
Die Expertin für maschinelles
Lernen fügt hinzu: „Inzwischen
haben wir KI-basierte Technologien
im Einsatz, um Onlineangebote auf
ihre inhaltliche oder technologische
Seriosität hin einzustufen. Damit
können wir noch genauer betrügerische
Seiten und Aktivitäten erkennen
und solche Seiten unserer Company-Block-List
hinzufügen.“
Wir prüfen mit
KI-basierten
Technologien die
Seriosität von
Webseiten.
Sara Sihelnik
Expertin maschinelles Lernen
Neben dem Erkennen von Deepfakes
und Desinformation ist aus
Sicht von Digitalexpertin Horn die
Prävention wichtig: „Es braucht unveränderliche
und nachvollziehbare
Methoden, um die Glaubwürdigkeit
und Authentizität digitaler Inhalte
zu verifizieren und damit präventiv
gegen Deepfakes und
Desinformation vorzugehen“, sagt
Horn. Web3-Technologien wie
Blockchains und Smart Contracts,
die unter anderem auf Dezentralisierung,
Transparenz und Nutzersouveränität
basieren, böten hierfür
vielversprechende Ansätze. Schon
heute könne man bestehende Technologien
nutzen, um Herkunft und
Quelle von digitalen Inhalten festzustellen.
Ob dann zum Beispiel Beweismaterialien
an zuständigen
Stellen weitergegeben werden dürfen
oder müssen, ist juristisch noch
nicht geklärt. [!] Wilfried Urbe
Colocation-Plätze jetzt sichern: Startschuss
für das LEW Green Data Center
Anzeige 23
Mit dem LEW Green Data Center eröffnet eines
der ersten grünen Colocation-Rechenzentren
Süddeutschlands. 2025 ist Betriebsstart.
Eine Vielzahl an Unternehmen und Behörden
hat bereits Stellplätze gebucht.
Unternehmen, IT-Systemhäuser und Kommunen
sollten sich deshalb jetzt vor Ort über
die Vorteile eines nachhaltigen und zertifiziert
sicheren Rechenzentrums informieren.
Hoher Leistungsbedarf, Kosten und Sicherheit
der IT binden Kapazitäten in Unternehmen und
Behörden. Was kostet es, die eigenen Rechenräume
auf den neuesten Stand zu bringen? Wie
lässt sich der Schutz vor Hochwasser, Sturm,
Sabotage und Cyberkriminellen effektiv gewährleisten?
Wie groß muss ich die Infrastruktur
planen, um die Chancen der IT auch langfristig
nutzen zu können? Und wie hoch ist der
Aufwand, um die Anforderungen des neuen
Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) zu erfüllen?
„Für Fragen wie diese bietet Colocation im LEW
Green Data Center eine Lösung“, sagt Jörg
Steins, Geschäftsführer der LEW TelNet. „Mit
dem Umzug der IT-Systeme in unser Rechen-
zentrum sind Planung, Finanzierung und Absicherung
eigener IT-Räume bei den Unternehmen
und Institutionen nicht mehr notwendig.
Im LEW Green Data Center arbeiten die Server
der Colocation-Kunden in einer von unabhängigen
Experten umfassend zertifizierten IT-Infrastruktur,
die alle Anforderungen an Hochverfügbarkeit,
Ausfallsicherheit und Nachhaltigkeit
erfüllt.“
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Als nachweislich nachhaltiges Rechenzentrum
bietet das LEW Green Data Center externen
Kunden neben garantierter Leistung und Zuverlässigkeit
eine Infrastruktur, die den Energieverbrauch
und den CO2-Fußabdruck des IT-
Betriebs minimiert. Die Colocation-Kunden
profitieren von niedrigeren Stromkosten und
einem Nachhaltigkeitsbeitrag, der unter anderem
ihr eigenes ESG-Reporting verbessert. Um
dies zu erreichen, wird das LEW Green Data
Center im Regelbetrieb zu 100 Prozent mit
Ökostrom aus Photovoltaikanlagen vor Ort und
aus regionaler Wasserkraft versorgt. Effiziente
IT-Komponenten, die Kühlung über Luft-Luft-
Wärmetauscher und die konsequente Nutzung
von Abwärme senken den Energiebedarf zusätzlich.
So erfüllt das LEW Green Data Center
bereits heute die Vorgaben des Energieeffizienzgesetzes.
Zukunftsfähig in Performance
und Wirtschaftlichkeit
Der Betrieb ihrer IT-Systeme im LEW Green Data
Center bietet Unternehmen und Kommunen
entscheidende Vorteile: Mit dem Colocation-
Service behalten sie die volle Kontrolle über ihre
Daten und digitalen Prozesse. Gleichzeitig
nutzen sie eine hochzuverlässige Infrastruktur,
die im Kostenvergleich bis zu 20 Prozent günstiger
sein kann als der Aufbau und Betrieb eigener
Rechenräume. Steigt der Bedarf an Serverplatz,
können zusätzliche Kapazitäten schnell
und flexibel hinzugebucht werden. Zudem profitieren
sie rund um die Uhr vom Know-how der
IT-Spezialisten von LEW TelNet. Die Experten
unterstützen sie beispielsweise bei der IT-Sicherheit
oder mit Backup-Lösungen und integrierten
Cloud-Lösungen.
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Das LEW Green Data Center bietet Platz
für bis zu 600 Racks. Zahlreiche Unternehmen
haben bereits ihren Platz im
Green Data Center gebucht und bereiten
sich auf den Einzug ihrer Server und
Speicher vor. Noch sind Kapazitäten frei,
um die unterschiedlichsten Kundenwünsche
zu erfüllen – vom Stellplatz für einzelne
Server über die Bereitstellung kompletter
Racks bis hin zu abgeschlossenen,
privaten Cages. Interessierte Unternehmen
und Institutionen können einen Beratungstermin
mit den IT-Spezialisten
von LEW TelNet vereinbaren. Ab 2025
sind zudem individuelle Besichtigungen
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24
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Molle zieht sich
zurück
Harald Molle
hört als
NewTec-
Geschäftsführer
auf.
NewTec Der
Mitgründer Harald
Molle zieht
sich nach 38 Jahren
aus der Geschäftsführung
des Security-
Spezialisten
NewTec zurück.
Molle wird dem
Unternehmen
als Gesellschafter
erhalten bleiben. Als Vorsitzender
des Hochschulrates der
Technischen Hochschule Ulm
wird er zudem die Zusammenarbeit
zwischen der Hochschule
und dem Unternehmen weiter
vorantreiben.
Sonne satt für
Logistiker
Seifert Die Ulmer Seifert Logistics
Group hat am Standort
Ulm Nord eine Solar-Aufdachanlage
mit einer Fläche von
35.000 Quadratmetern in Betrieb
genommen. Von März bis
Oktober wurden knapp 11.000
PV-Module sowie die dazugehörige
Technik mit einer geplanten
installierten Leistung von 5,5
MWp installiert. Der Logistik-
Konzern plant für das laufende
Geschäftsjahr mit rund 4000 Beschäftigten
einen Umsatz von
350 Millionen Euro zu erwirtschaften.
In der Nähe des Umspannwerks im Süden von Vöhringen soll ein großer Batteriespeicher entstehen.
Gewaltiger Speicher
Vor allem im Sommer wird tagsüber viel Solarstrom
produziert, benötigt wird er aber häufig erst abends
oder in der Nacht. Deshalb will die Firma Energie Ernte
aus Prittriching bei Landsberg in Vöhringen einen
großen Energiespeicher bauen. Dort soll der günstige
Tagesstrom gespeichert werden, bis Bedarf und Preise
wieder steigen. Das Batteriespeichersystem soll
bis zu 200 Megawatt aufnehmen können, wobei mit
den Batterien bis zu 10.000 Ladezyklen möglich seien.
Da die Container nicht heißer als 25 Grad werden
sollen, müssen im Sommer Kühlsysteme laufen. Aufgrund
des damit einhergehenden Geräuschpegels
von bis zu 75 Dezibel soll der Speicher auf einem
Grundstück in der Nähe des Umspannwerks im Süden
der Stadt entstehen. Insgesamt investiert das
Unternehmen 70 Millionen Euro.
FOTO: PATRICK FAUSS
Neue Chefin für
Glacis Galerie
Kögl-Enkel
übernimmt
Spatenstich für
Wärmespeicher
Welte investiert
Millionen
Handel Wechsel in der Glacis
Galerie in Neu-Ulm. Serge Micarelli
hat die Center-Leitung
des Einkaufszentrums an Melissa
Esin übergeben. Die Münchnerin
übernimmt den Posten, da
Micarelli das ebenfalls vom
ECE-Konzern verwaltete Leo-
Center in Leonberg übernimmt.
Die vor neun Jahren eröffnete
Glacis Galerie konnte in den
vergangenen zweieinhalb Jahren
15 neue Mieter vermelden, zuletzt
kamen die Modekette
Olymp&Hades und das Getränkeunternehmen
Waterdrop hinzu.
2024 erwartet das Center
fünf Millionen Besucher.
Nachfolge 60 Jahre nach der
Gründung des Bubesheimer Familienunternehmens
Kögl haben
die Gründer Adolf und Elsa
Kögl nun ihre Firmenanteile an
ihren Enkel Markus Kögl übergeben.
Dieser ist bereits seit
2017 in der Geschäftsführung
des Spezialisten für Betriebsund
Lagereinrichtungen tätig
und jetzt neben seinem Vater
Manfred auch Gesellschafter
des Familienunternehmens.
Auch nach der Übergabe der
Anteile bleibt der 88-Jährige
Adolf Kögl neben Manfred Kögl
und den Enkeln Markus und
Matthias Kögl Geschäftsführer.
FUG Auf dem Firmenareal der
Fernwärme Ulm (FUG) in der
Ulmer Weststadt entsteht derzeit
ein neuer Wärmespeicher.
Der runde Speicher soll mit einem
Durchmesser von 26 Metern
und einer Höhe von 80 Metern
ab voraussichtlich Mitte
2026 fortlaufend bis zu 38.000
Kubikmeter heißes Heizwasser
fassen. So speichert er Wärme,
die in den beiden benachbarten
Biomasse-Heizkraftwerken und
im Blockheizkraftwerk erzeugt
und nicht gleich benötigt wird.
Somit kann ein extra Hochfahren
des Gaskessels vermieden
werden.
Industrie Am Firmensitz der
Welte-Gruppe in Neu-Ulm investiert
das Unternehmen rund
zwei Millionen Euro in die Erweiterung
von Fertigung und
Produktion. Ein rund 1000 Quadratmeter
großer Neubau werde
nicht nur neueste Technik
wie beispielsweise ein automatisches
Rohrlager inklusive Ablängstation
beherbergen, sondern
etwa auch einen Gemeinschaftsraum
für die Beschäftigten.
Die Bauzeit soll rund ein
Jahr dauern. Derzeit beschäftigt
die Gruppe 500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an 16 Standorten
in Europa.
25
Messetermine 2025
fairnamic
31.01. – 02.02.25 MOTORRADWELT BODENSEE
Internationale Motorradmesse
16. – 18.05.25 KLASSIKWELT BODENSEE
Messe für klassische Mobilität
all about automation
25. – 26.02.25 friedrichshafen*
Die Automatisierungsmesse in der internationalen Bodenseeregion
24. – 25.05.25 SPIEL DOCH! am Bodensee*
Die Brettspielmesse im Drei-Länder-Eck
07. – 09.03.25 AQUA-FISCH
Internationale Messe für Angeln, Fliegenfischen und Aquaristik
19. – 23.03.25 IBO
Die große Frühjahrsmesse am Bodensee
25. – 29.06.25 EUROBIKE
Mi. – Fr.: Nur für den Fachhandel | Sa. – So.: FESTIVAL DAYS
Ort: Messe Frankfurt | Veranstalter: fairnamic GmbH
27. – 29.06.25 HAM RADIO
Internationale Amateurfunk-Ausstellung
19. – 23.03.25 GARTEN & AMBIENTE Bodensee
Die Messe für Gartenliebhaber
18. – 20.07.25 Adventure Southside*
Die Messe für Offroad, CamperVans, Selbstausbau & Outdoor
19. – 23.03.25 Neues BauEn
Die Messe für Bauherren, Immobilienbesitzer und Energiesparer
03. – 07.09.25 AMERICANA
Great Horses | Great Riders | Great Fun
19. – 23.03.25 URLAUB FREIZEIT REISEN
Die Tourismus-Messe am Bodensee
24. – 28.09.25 INTERBOOT
Internationale Wassersport-Ausstellung
29. – 30.03.25 THE EUROPE DRUM SHOW*
Internationale Messe rund ums Schlagzeug und Drummen
09. – 12.04.25 AERO Friedrichshafen*
Internationale Fachmesse für Allgemeine Luftfahrt
Veranstalter: fairnamic GmbH
01. – 04.05.25 TUNING WORLD BODENSEE
Internationales Messe-Event für Auto-Tuning, Lifestyle und
Club-Szene
10. – 11.05.25 VELOBerlin
Das Fahrradfestival
Ort: Flughafen Tempelhof, Berlin | Veranstalter: fairnamic GmbH
25. – 28.09.25 InterDive*
Internationale Tauchmesse im Dreiländereck am Bodensee –
Tauchen, Schnorcheln & Reisen
Faszination Modellbau
31.10. – 02.11.25 Friedrichshafen*
Internationale Leitmesse für Modellbahnen und Modellbau
07. – 09.11.25 EUROBEE*
Süddeutsche Berufs- und Erwerbsimkertage
21. 14. – 15.11.25 22.11.25 VERTICAL PRO
Der Treffpunkt für Kletterhallenbetreiber und
Seilzugangstechniker
*Gastveranstaltung | Stand 08/ 2024 | Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.
Alle Termine und weitere Informationen: www.messe-friedrichshafen.de
26
RESSORT unternehmen [!]
Respekt vor der Natur
Eduard Merckle Der Steinbruch im Blautal ist ein sichtbarer und tiefer Eingriff. Gerade
deshalb investiert das 125 Jahre alte Unternehmen viel in ökologische Maßnahmen.
Umweltaspekte im eigenen
Geschäftsmodell
zu berücksichtigen, ist
für Unternehmen keine
freiwillige Aufgabe, sondern
heutzutage eine existenzielle
Voraussetzung. Bei der Eduard
Merckle GmbH & Co. KG ist die
Balance zwischen der Nachfrage
nach Rohstoffen und ihrer
Notwendigkeit und der Berücksichtigung
ökologischer Aspekte
besonders herausfordernd.
Das Kalksteinwerk in Blaubeuren-Altental
greift deutlich
sichtbar in die Natur ein und
baut kontinuierlich begrenzte
Ressourcen ab.
Jeder Bundesbürger verbraucht
ein Kilogramm Steine
pro Stunde. Kalk aus dem Steinbruch
bei Blaubeuren ist wegen
seiner Qualität begehrt und als
Füllstoff und Rohmaterial in
zahlreichen Produkten des täglichen
Lebens enthalten. Diese
Füllstoffe kommen unter anderem
in der für die Baustoff-,
Chemie-, Futtermittel- und Lebensmittelindustrie
zum Einsatz.
Sie stecken aber auch in
langlebigen Produkten wie Sanitärkeramik
und Fenstern.
In der 125-jährigen Unternehmensgeschichte
des Kalkwerks
Eduard Merkle in Blaubeuren-
Altental musste das Unternehmen
etliche Entscheidungen
treffen, um sich an neue Entwicklungen
anzupassen.
Betrafen sie in den ersten
Jahrzehnten vor allem die Weiterentwicklung
des Unternehmens,
erforderten vom Jahr 1990
an geänderte politische Rahmenbedingungen
und ein wachsender
gesellschaftlicher Druck
ein Umdenken. Das Ziel: die
ökonomischen Interessen mit
ökologischer und sozialer Verantwortung
zu verknüpfen. Ein
erster Schritt war 1995 der Bau
einer Pflanzenkläranlage, die
noch heute die Sanitärabwässer
Die Menschen
sehen unseren
Einsatz, Ökologie
und Ökonomie in
Balance zu halten.
Hartmut Koch-Czech
Geschäftsführer
im Steinbruch auf natürliche
Weise klärt. Ein von 2009 bis
2014 zusammen mit den Stadtwerken
Ulm geplantes Pumpspeicherkraftwerk
im Steinbruch
scheiterte an den politischen
Rahmenbedingungen.
Längst sind Nachhaltigkeit,
Umweltschutz und ein optimierter
Ressourcen-Einsatz fester
Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Akzeptanz in der
Bevölkerung und Verantwortung
für die Region sind für den
Geschäftsführer der Eduard
Merckle GmbH & Co. KG, Hartmut
Koch-Czech, ein weiterer
unverzichtbarer Teil dieser Strategie.
Hätte die Bevölkerung
nicht den Eindruck, dass das
Unternehmen sich seiner Verantwortung
für die Region bewusst
ist, wäre das Miteinander
schwierig, sagt er und merkt an:
„Durch stetige Investitionen in
Innovationen und die Anpassung
an sich ständig ändernde
unternehmen [!] MACHEN 27
Ein Blick in die Produktion
1 Von der Sprengung ... 2
... zum Mahlen vom Gestein ...
3 ... über das Vorbrechen vom Gestein ... 4
... bis in die moderne Absackmaschine.
FOTOS: FIRMA EDUARD MERKLE GMBH & CO. KG I CLAIRE/ADOBESTOCK.COM
Umweltstandards erreichen wir
eine Balance zwischen ökologischen
und ökonomischen Anforderungen
– das wird auch
wahrgenommen.“
Zero Waste – mit diesem Ziel
wird der abgebaute Kalkstein
durch moderne Anlagen optimal
genutzt. Der Verwertungsgrad
ist nach seinen Worten auf
70 Prozent gestiegen. „Zudem
ist gerade ein 3-stufiger Großversuch
zum Abbau von Gestein
im Grundwasser mit positivem
Resultat weitgehend abgeschlossen“,
sagt Koch-Czech.
Mit dieser innovativen Technologie
sei das Unternehmen in
Baden-Württemberg Vorreiter
in der Branche.
Eigene Energie aus Pflanzen
Das hat nach seinen Worten einen
entscheidenden Vorteil: „Im
bestehenden Abbaugebiet kann
das Unternehmen zunächst
in die Tiefe gehen
und die weitere
Erschließung
des Steinbruchs
zunächst
zurückstellen.
„Auch wenn
eine Abbautiefe
bis 20 Meter möglich
und zulässig ist, werden wir
dieses Risiko nicht eingehen
und nicht bis zu dieser Tiefe abbauen“,
betont der Bergbauingenieur.
Eine Herausforderung teilt
das Blaubeurer Unternehmen
mit vielen anderen, den hohen
Energieverbrauch und steigende
Energiekosten. 30 Millionen
Kilowattstunden (kWh) sind es
pro Jahr allein für den Trocknungsvorgang.
Seit 2007 erzeugt
der Industrie-Zulieferer
90 Prozent des Energieverbrauchs
für die Trocknung über
Blockheizkraftwerke, die seit
2011 mit regional erzeugtem
Biomethan aus der Energiepflanze
Silphie betrieben wird.
Der Gär-Rest, der beim Gärprozess
entsteht, kann zu Papier
weiterverarbeitet werden. So
wird aus „Biomüll“ ein Rohstoff.
Ergänzend zu dem selbst erzeugten
Strom aus dem BHKW
und PV-Anlagen auf
Aus solchen
Kalksteinen
aus dem
Steinbruch
werden
Füllstoffe
hergestellt.
FOTO: ONER/ADOBESTOCK.COM
www.munk-ulm.de
30 JAHRE MUNK
BAUEN & WOHNEN
Seit 1994 erstellt die Munk Bauen & Wohnen GmbH
hochwertigen Wohnraum in Ulm und Umgebung.
Über 1.500 Wohneinheiten konnten seither an zufriedene
Kunden übergeben werden. Unsere Philosophie
„in der Region für die Region“ leben wir bei jedem
unserer Bauvorhaben.
WIR KAUFEN AUCH IHR GRUNDSTÜCK!
28
MACHEN unternehmen [!]
Teil des Schweizer Konzerns Omya
Fototermin zum Bau der Schuttbrücke im Jahr 1949: Firmenchef Eduard Merkle (sechster von links) war ein sozial denkender
Unternehmer. Er führte als erster in der Branche eine Unfallversicherung für Mitarbeiter ein, später gab es eine Gewinnbeteiligung.
FOTO: EDUARD MERKLE GMBH & CO. KG
Die Eduard Merkle GmbH & Co. KG fördert
im Jahr rund 500.000 Tonnen Gestein.
Im Steinbruch wird das Material zunächst
aus der Wand gesprengt, dann zerkleinert,
getrennt und gesiebt. Mithilfe eines Förderbandes
wird das Gestein in die Firmengebäude
auf die andere Seite des Blautals gebracht,
aber nicht mehr wie früher gebrannt.
Seit den 60er Jahren verkauft das Unternehmen
Kalk-Füllstoffe und Körnungen.
Gegründet wurde das Unternehmen im
Jahr 1899 als Kalk- und Terrazzowerk. Im Jahr
1989 übernahm die Schweizer Omya AG die
Mehrheit der Anteile. Der Konzern mit Sitz in
Oftringen (Kanton Aargau) ist ein führender
Produzent von Industriemineralen mit mehr
als 160 Werken weltweit. Bei der Eduard
Merkle GmbH & Co. KG erwirtschafteten zuletzt
57 Beschäftigte einen Jahresumsatz
von 16 Millionen Euro.
Zur Person
Hartmut Koch-
Czech (verheiratet,
zwei Kinder) ist 1963
in Siegen geboren.
Nach einigen beruflichen
Stationen kam
er 1999 zu Eduard
Merckle und ist seit
2001 in der Geschäftsführung.
den Dächern bezieht das Unternehmen
100 Prozent Ökostrom über den
Mutterkonzern, die Schweizer Omya
AG.
Die Vorgaben des European
Green Deal und die Verpflichtung
zu einer CO 2
-freien Produktion legen
die Roadmap für die nächsten
Jahre fest: Nutzung von Abwärme
im Niedrigtemperaturbereich, die
Installation weiterer PV-Anlagen
und die optimale Aufarbeitung der
Ressource Kalkstein. Um den steigenden
Kosten auch bei Biomethan
etwas entgegenzusetzen, plant
Koch-Czech einen Teil des Trocknungsprozesses
zu elektrifizieren
und dazu PV-Strom zu nutzen. „Als
Backup im Winter und in der Nacht,
Als Backup im
Winter wäre
Energie aus selbst
hergestelltem
Wasserstoff denkbar.
Hartmut Koch-Czech
Geschäftsführer
wäre Energie aus selbst hergestelltem
Wasserstoff durchaus eine Alternative.
Die dabei entstehende Abwärme
ist für die Trocknung im
Niedrigtemperaturbereich vollkommen
ausreichend“.
Der Trend zu „grünen“ Produkten
sowie die steigende Nachfrage
nach umweltfreundlichen Bau- und
Industriematerialien bieten dem
Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten
und Märkte. Gleichzeitig
wird das Kalkwerk als Vorreiter im
Bereich Nachhaltigkeit wahrgenommen.
Das, so Geschäftsführer Koch-
Czech, sei ein grundlegender Wettbewerbsfaktor,
stärke das Image und
sichere langfristig die wirtschaftliche
Existenz. [!] Sigrid Balke
unternehmen [!] RESSORT 29
Anzeige
Topmoderne digitale Technik ermittelt die ideale Position der neuen Zahnwurzel.
Feste Zähne - Ja bitte!
Fotos: Dr. Victor Eberle
Neue Zähne schnell und ohne großen Eingriff:
Der Ulmer Zahnarzt Dr. Victor Eberle ist einer
der erfahrensten Ärzte auf dem Gebiet der
minimalinvasiven Zahnimplantation.
Früher oder später trifft es fast alle von uns: Einer
oder mehrere Zähne gehen verloren, manchmal
kommt es auch zur völligen Zahnlosigkeit.
Was tun? Für eine Brücke etwa müssen die benachbarten
Zähne abgeschliffen werden. Viel
vernünftiger ist es meist, die Lücken mit Implantaten
zu schließen. Letztere bestehen aus einer
künstlichen Wurzel und einem darauf gesetzten
Keramikzahn, der sich von einem natürlichen
kaum unterscheidet. Das Knifflige dabei ist, dass
sich Kieferknochen von Mensch zu Mensch
stark unterscheiden. Die neue Zahnwurzel muss
an die kräftigste Stelle im Kiefer. Doch wie findet
man sie? Eine digitale dreidimensionale Aufnahme
ermittelt diese zuverlässig und die Position
Dr. Victor Eberle führt seit 30 Jahren seine Praxis
mitten in Ulm.
Foto: Dr. Victor Eberle
wird mit Hilfe einer individuell hergestellten Führungsschablone
präzise übersetzt.
Verletzungen der Nerven ausgeschlossen
Bereits vor dem Tag, an dem die neue Wurzel eingepflanzt
wird, sind alle wichtigen Fragen geklärt:
der Verlauf der Nerven und die Entfernung
zur Kieferhöhle. Somit sind Verletzungen der
Nerven ausgeschlossen. Würde man ohne
Schablone arbeiten, müsste das Zahnfleisch
vom Kieferknochen abgezogen werden, um die
richtige Position für das Implantat zu finden. Das
wäre eine Körperverletzung, die vermeidbar ist.
Außerdem könnten sich so mehr Komplikationen
bei der Heilung ergeben und der Knochen
ginge zurück.
Dank schonender Mini-OP
schnell zur Lieblingsspeise
Wie viel angenehmer und effektiver ist es da,
wenn man gerade mal nur die kleine Scheibe von
vier Millimetern Zahnfleisch entfernen muss.
Das ist eine Mini-OP, bei der es wenige Minuten
danach bereits nicht mehr blutet. Während der
Heilung muss auch auf keine Lieblingsspeise
verzichtet werden. Viele Patienten benötigen
nicht einmal Schmerztabletten.
Neue Methode kostet nicht mehr
und ist bei jedem anwendbar
„Meiner Meinung nach müssen wir alle sinnvollen
modernen Methoden umsetzen, um den
Schwur der Mediziner zu erfüllen: Nil nocere!“,
betont Dr. Victor Eberle. Übersetzt heißt das soviel
wie „Niemals schaden!“ Bei dem Ulmer
Zahnarzt ist man in besten Händen: Er praktiziert
seit 30 Jahren und kann beim Implantieren
auf mehr als 15 Jahre Erfahrung in der computergeführten
Navigation zurückblicken. Ganz
wichtig: Die Methode funktioniert bei nahezu jedem
Patienten, ob jung oder alt, ob ein Zahn zu
ersetzen ist oder alle. Der gefürchtete Knochenaufbau
kann in den allermeisten Fällen vermieden
werden. Damit ist die Methode nicht teurer
als ein unnötig großer Eingriff. Der Aufwand, an
feste Zähne zu kommen, ist überschaubar. Er
lohnt sich, denn feste Zähne bringen Lebensqualität
und stärken die Gesundheit allgemein.
Direkt beim Ulmer Münster
Die Praxis Dr. Eberle neben dem Münster ist individuell.
Die Patienten erwartet immer das gleiche
Team. Ständig wechselnde Behandler wie in
Großpraxen gibt es hier nicht. Alles kommt aus
einer Hand. Dr. Victor Eberle plant die Implantatposition
am Computer, überträgt sie in eine
Bohrschablone, implantiert, designt die Zahnkonstruktion
und setzt sie dann ein.
Vorteile der minimalinvasiven
Therapie sind:
• Sie ist schmerzarm und schnell
• Die Zähne sitzen langanhaltend fest
• Die neue Wurzel ist in weniger als zehn
Minuten fixiert
• Dank schablonengeführter Implantation
sind die Nerven nicht gefährdet
• Kein Abdruck für Zahnersatz notwendig
• Neue Zähne ohne Vollnarkose
Dr. Victor Eberle
Münsterplatz 33
89073 Ulm
Tel.: 0731 63732
kontakt@dr-victor-eberle.de
www.dr-victor-eberle.de
30
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Elvira ist da. Heute kein Homeoffice,
sie kommt ins Büro.
Wo ist Platz? Mal sehen, ein
Blick an die Decke reicht:
Die grünen Leuchtdioden heißen:
„Hier ist ein Arbeitsplatz frei.“. Rot
heißt: „Sorry, besetzt.“. In Parkhäusern
gibt es diese sensorgesteuerte
Technik, die anzeigt, ob ein Parkplatz
frei ist, schon lange. Im Büro
jetzt auch. Die Sensoren unter der
Decke weisen mit Hilfe der LEDs
nicht nur der für diesen Text frei erfundenen
Elvira und ihren Kollegen
den Weg, sie liefern auch brauchbare
Daten für den, der das Büro verwaltet
und bezahlt: Wie sind die bereitgestellten
Arbeitsplätze ausgelastet?
Wie hoch ist No-show-Rate,
Hier sieht man die geplante Besetzung im Stundenplan.
In der Ansicht werden besetzte Arbeitsplätze angezeigt, ...
ting- und Besprechungsräume können
gebucht werden, damit sich die
Teams nicht gegenseitig auf den Füßen
stehen. Das alles ist in einigen
Unternehmen noch Zukunftsmusik,
in anderen schon Realität.
Booking-Apps und einiges Drumherum
bieten viele Firmen an, eine
davon ist Liz Smart Office in Berlin,
einer Tochter der Herbert Waldmann
GmbH aus Villingen-Schwenningen.
Franzisca Engels ist Geschäftsführerin
bei Liz und mit ihrem
Unternehmen schon mitten in
der Zukunft angekommen. Wie die
Büro-Arbeitsplätze in Zukunft aussehen,
ist für sie klar: „Es wird immer
hybrider“. Und hybrid meint:
Die Arbeit oder besser der Arbeitsalso
der Anteil derer, die einen Arbeitsplatz
gebucht haben und dann
doch nicht erscheinen? Anhand der
Informationen kann gegengesteuert
werden, so kommt der Nutzer auf
seine Kosten, denn die Kosten sinken,
wenn die vorhandenen Arbeitsplätze
optimal genutzt werden.
Gebucht hat Elvira ihren Arbeitsplatz
vor Ort per Booking-App. Welcher
Platz, welcher Tag, wie lange,
ein paar Klicks und die Sache ist erledigt
– und für alle anderen Kollegen
und Büro-Verwalter sichtbar.
Die grünen LEDs braucht Elvira nur
selten, wenn sie kommt. Sie hat auf
dem Grundriss, der in der Buchungs-
App angezeigt wird, ihren Lieblingsarbeitsplatz
reserviert. Auch Mee-
... um letztendlich die gewünschte Zeit zu buchen.
FOTOS: LIZ SMART OFFICE I VON WHO IS DANNY/ADOBESTOCK.COM
Das virtuelle Büro
Zukunft der Arbeit Die Welt ist im Wandel, die Jobwelt auch.
Was Mitarbeiter erwartet und was von ihnen erwartet wird.
unternehmen [!] VERANTWORTEN 31
ort ist ein Mix aus Büro beim Arbeitgeber,
aus Homeoffice und aus Remote-Office,
also dem „Büro“ irgendwo
auf der großen, weiten Welt,
in Manhattan, auf den Bahamas oder
in Stetten am kalten Markt. Aber:
Wenn schon nicht im Büro in der
Firmenzentrale, dann arbeiten die
allermeisten im Homeoffice. Laut einer
aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts
vom September verbringen die
Beschäftigten in Deutschland durchschnittlich
17 Prozent ihrer Arbeitszeit
zu Hause.
Viel Homeoffice in IT-Branche
„Der Umfang von Homeoffice ist gegenüber
dem Vorjahr unverändert“,
sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour.
Natürlich gibt es je nach Branche
große Unterschiede: Auf dem Bau
oder in der Gastronomie gibt es
praktisch kein Homeoffice, in der IT-
Branche sind es dagegen 58 Prozent,
bei Unternehmensberatern 50 Prozent.
Der Anteil aller Beschäftigten,
die im Homeoffice arbeiten, lag im
September bei 23,4 Prozent, ein halbes
Jahr zuvor bei 24,1 Prozent, er
ist also fast gleich geblieben.
Aber das Homeoffice ist natürlich
noch nicht alles. Wohin die Reise in
die Zukunft geht, sagt Engels auch:
Ins „Virtual Reality Büro“. Das geht
über die Booking-Funktionen von
heute deutlich hinaus, Assistenzsysteme
sollen die Mitarbeiter in vielen
Bereichen unterstützen, KI und
lernende Systeme sind im Kommen,
auch als „persönlicher Butler“. Bei
schlechtem Wetter empfiehlt dieser
die frühere Abfahrt ins Büro. Wenn
ein Besprechungsraum für das Team
gebucht wird, die Bestellung eines
Mittag-Imbisses. Das hebt Stimmung
und Moral der Truppe, denn
für die ist und bleibt das persönliche
Zusammenkommen wichtig.
Und doch, trotz des von Corona
beschleunigten Aufbruchs ins hybride
Büro-Zeitalter gibt es sowas wie
den Zurück-aus-der Zukunft-Trend.
Neue Fähigkeiten gefragt
Mit der zunehmenden Digitalisierung ändern sich die Anforderungen
an die Mitarbeiter.
Foto: Von Andrii Yalanskyi /adobestock.com
Zwei Jahre, 34 Millionen
Stellen und jede
Menge Daten, der
KCE-Skills-Monitor
hat es in sich. 34 Millionen
Stellenanzeigen
in Deutschland, die im
Zeitraum von Sommer
2021 bis 2023 in Jobbörsen,
auf Job-Plattformen
und Firmen-
Websites online waren,
haben die Experten
von Klett
Corporate Education
(KCE) ausgewertet.
Ihr Ziel: Rausfinden,
welche Kompetenzen,
welche Skills bei den
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern aktuell
und in Zukunft gefragt
sind. Hochinteressant
ist das für alle. Für die
Arbeitnehmer, die
wissen wollen, was sie
in Zukunft können
müssen, um am Arbeitsmarkt
zu bestehen.
Und für die Arbeitgeber,
die wissen
wollen, was ihre Mitarbeiter
in Zukunft alles
können und beherrschen
sollten.
Zur Person
Franzisca Engels
ist Betriebswirtin,
hat nach dem Studium
unter anderem
Immobilien verkauft
und arbeitet seit
2021 bei Liz Smart
Office in Berlin. Seit
Anfang des Jahres
ist sie Geschäftsführerin.
32
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Viele Firmen versuchen, ihr Personal zurück ins Büro zu holen. Eine schöne Arbeitsumgebung hilft dabei.
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Einige namhafte Unternehmen
versuchen laut Engels derzeit
mehr oder weniger verzweifelt,
ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice
zurück in die frisch und
aufwendig renovierten Büros zu
bekommen. Allerdings vor allem
deshalb, weil es Büros und
Arbeitsplätze in der Firmenzentrale
immer noch viel zu viele
gibt. Und ungenutzte Arbeitsplätze
sind nicht das, was Finanz-Controller
begeistert.
Aber auch die Zahlen sprechen
gegen das Ende der Reise
in die hybride Welt. Das Ergebnis
der Ifo-Umfrage „deckt sich
mit anderen Daten, wonach das
Homeoffice keinesfalls auf dem
Rückzug ist“, sagt Ifo-Experte
Alipour. Mit Blick auf die von
einigen Unternehmen gewünschte
Rückkehr ins Büro
sagt er: „Strengere Regeln müssen
nicht unbedingt weniger
Homeoffice bedeuten. Bei den
Angeboten der Arbeitgeber
kommt es vor allem auf die Koordination
von Präsenzzeiten
an, um den persönlichen Kontakt
zu stärken.“
Koordination von Präsenzzeiten,
da ist man dann schnell wieder
bei Booking-Apps und Franzisca
Engels. „Zurück ins Büro“,
diesen Ansatz gebe es tatsächlich
bei vielen Firmen, das meine
aber etwas anderes als das
bloße „Auffüllen“ freier Plätze.
Ins Büro vor Ort sollen die Mitarbeiter
nicht dauerhaft, sondern
nur an bestimmten Terminen
oder Tagen einziehen, dann
allerdings möglichst zahlreich.
„Ziel ist es, sie zusammen zu
bringen und so den Austausch
untereinander – im Team, mit
anderen Teams – zu fördern“,
Strengere
Regeln müssen
nicht weniger
Homeoffice
bedeuten.
Jean-Victor Alipour
Ifo-Experte
sagt Engels. Damit sie das machen,
was sie früher in der engen
Teeküche am Ende des Flurs
gemacht haben: miteinander reden.
Über Gott, die Welt und natürlich
die Arbeit und aktuelle
Projekte. Das klappe persönlich
immer noch besser als in der
modernen Welt des Homeoffice,
auch wenn dort mit Computer
und Smart Phone auf unzähligen
Kanälen kommuniziert werden
könne, sagt Engels. Um den
Teeküchen-Effekt zu erreichen,
können die Kollegen mit kleinen
Anreizen an bestimmten Tagen
ins Büro gelockt werden, bei Engels
und Liz Smart Office gibt es
dafür den „Donut-Day“.
„Der Umgangston macht es“
Ob mit Donuts oder ohne, der
richtige Umgang miteinander ist
nicht immer einfach. Sollte es
aber sein, denn „der Umgangston
macht es“, sagt Engels. Auch
in der hochtechnisierten Welt
der Zukunft sind die „Soft
Skills“, die von den Beschäftigten
beherrscht werden sollten
und müssen, wichtiger denn je.
Wie wichtig, zeigen die Ergebnisse
des KCE-Skills-Monitors,
für den die Experten von
Klett Corporate Education
(KCE) 34 Millionen Stellenangebote
ausgewertet haben (siehe
Infobox). „Die branchenübergreifende
Nachfrage nach einem
breit angelegten Spektrum von
Soft Skills ist ein Indikator dafür,
dass durch die digitale
Transformation, einen erhöhten
Wettbewerb oder eine gestiegene
Kundenorientierung auch
der Bedarf an persönlichen
Kompetenzen steigt“, heißt
dort, und mit „Soft Skills“ sind
nicht nur die oben genannten
„Teeküchen-Kompetenzen“ gemeint.
Es sind „insbesondere
Teamarbeit, Eigenmotivation,
Zuverlässigkeit und Kommunikation
gefragt“, schreiben die
KCE-Experten. Dazu branchenübergreifend
unternehmerisches
Denken und selbstständiges
Handeln. Und natürlich sind
es nicht nur die Soft Skills, die
in Zukunft nötig sein werden,
„die Anforderungen sind vielfältig“,
sagt auch Engels.
Technische Versiertheit, das
Arbeiten mit virtuellen Tools ist
nötig. Das alles müsse auch in
den Unternehmen gefördert
werden, sagen auch die KCE-Experten.
Denn die Konkurrenz,
fähige Mitarbeiter zu finden, ist
enorm. Statt ewig zu suchen,
können und müssen Fähigkeiten,
die gebraucht werden, auch
im Unternehmen aufgebaut
werden, Schulungen, Fort- und
Weiterbildung haben künftig
also Konjunktur. [!] Peter Buyer
FOTO: MURATTELLIOGLU/ADOBESTOCK.COM
unternehmen [!]
NAMEN & NACHRICHTEN
33
Hella investiert
in Geislingen
Erweiterung Die österreichische
Hella-Gruppe hat am
Standort Geislingen kräftig investiert.
Der Spezialist für Sonnen-,
Licht- und Wetterschutzsysteme
steckt eine Million Euro
in einen 800 Quadratmeter großen
Campus. Seit 20 Jahren produziert
Hella in Geislingen. Am
Standort ist der konzernweite
Werkzeugbau, die Wendelagerproduktion
für Jalousien, der
Logistik-Hub sowie der Vertriebsservice
angesiedelt. Rund
100 Mitarbeiter beschäftigt das
Unternehmen, das 2013 214 Millionen
Euro Umsatz erwirtschaftete,
in Geislingen.
FOTO: MARKUS SONTHEIMER
City-Outlet
wächst
Handel Das City-Outlet Geislingen,
das 2016 auf dem Gelände
der WMF unter diesem Namen
mit 20 Geschäften gestartet war,
wächst weiter. Laut Center-Managerin
Frauke Aumann bieten
derzeit 25 Geschäfte mehr als 40
Home-, Fashion- und Lifestyle-
Marken zu Werksverkaufspreisen.
180 Mitarbeiter seien auf einer
Verkaufsfläche von rund
5000 Quadratmetern tätig. Das
Outlet sei als Gewinner aus der
Pandemie hervorgegangen. Bis
zum Spätsommer 2025 soll das
Outlet um vier weitere Mieter
und damit auf 6300 Quadratmeter
Verkaufsfläche wachsen.
Neuen Standort
bezogen
Nuclear Blast Weitgehend unbemerkt
ist das Musik-Label
„Nuclear Blast“ nach mehr als
30 Jahren mit seiner Restbelegschaft
von rund 20 Mitarbeitern
vom ehemaligen Stammsitz
Donzdorf in das Immelmann-
Zentrum in Göppingen gezogen.
Das französische Tonträgerunternehmen
Believe Digital, das
zuletzt mit 1850 Beschäftigten
760 Millionen Euro erwirtschaftete,
hatte vor sechs Jahren die
Mehrheitsbeteiligung an dem
Branchenriesen übernommen.
Rund die Hälfte der Belegschaft
hat das Label seither verlassen.
Neue
Ausrichtung
Kela Das Böhmenkircher Unternehmen
Kela hat sich unter dem
neuen Geschäftsführergespann
aus Michael Kasper und Marcel
Michalek ein neues Leitbild gegeben.
Der Hersteller von Küchen-
und Badartikeln will künftig
weniger Einzelprodukte an
den Markt bringen, sondern vermehrt
Konzepte in den Vordergrund
stellen, erklären die neuen
Chefs. Dazu gehört auch der
erste eigene Laden im City-Outlet
Geislingen. Der Jahresumsatz
liegt bei etwa 23 Millionen Euro.
Kela beschäftigt 100 Mitarbeiter
und ist in 76 Ländern aktiv.
Zinser
behauptet sich
Maschinenbau Trotz der Konkurrenz
aus Niedriglohnländern
blickt der Maschinenbauer Zinser
optimistisch in die Zukunft.
Der in Albershausen ansässige
Anbieter von Schneidmaschinen
zur Stahlbearbeitung beliefert
weltweit Firmen. Grund für
die vollen Auftragsbücher des
Unternehmens seien der besondere
Service, individuelle Lösungen
und Innovationen, erklärt
Prokuristin Caroline Niklaus.
Zinser beschäftigt derzeit
75 Mitarbeiter und erwirtschaftete
im Geschäftsjahr 2022/23
einen Umsatz von 15 Millionen
Euro.
Arverio-Züge auf der Filstalbahn, die bis zum Sommer 2024 noch
unter dem Namen Go Ahead unterwegs waren, überzeugen nicht.
Deutlich unter
dem Durchschnitt
Die Qualität der Nahverkehrszüge von Arverio, früher Go Ahead, lässt
auf der Filstalbahn und der Remsbahn zwischen Stuttgart und Aalen/
Crailsheim zu wünschen übrig. Mit 23,21 Punkten landete das Gebiet bei
einer Auswertung des Landesverkehrsministeriums auf Platz 27 von 33.
Spitzenreiter ist das Netz Klettgau von Schaffhausen nach Erzingen mit
90,14 Punkten. Der Landesschnitt liegt bei 44,6 Punkten. „Eine vernachlässigte
und störanfällige Infrastruktur, viele Baustellen, dichte Fahrpläne
und mehr Fahrgäste als 2021 machen den Betrieb anspruchsvoll“, erklärte
Verkehrsminister Winfried Hermann. „Auf vielen Strecken im Land
müssen die Fahrgäste deshalb weiter mit eingeschränkten Leistungen
rechnen.“ In die Bewertung fließen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zufriedenheit
der Fahrgäste, Zugkapazität und Sauberkeit ein.
Sorge um
Beziehungen
Handel Er ist noch nicht im
Amt, doch seine Äußerungen
verfehlen ihre Wirkung nicht.
Hält der künftige US-Präsident
Donald Trump, was er verspricht,
stehen bis zu 20 Prozent
an Zöllen auf alle Importe im
Raum. Gerade für Firmen im
Landkreis Göppingen, die Handelsbeziehung
zu den USA pflegen,
könne dies laut der dortigen
IHK-Bezirkskammer erhebliche
Auswirkungen haben. Die
hiesigen Betriebe müssten sich
auf sinkende Nachfrage und geringere
Margen einstellen, sofern
sie nicht in den USA produzieren.
[!]
10.000 Euro für die Aktion 100 000 und Ulmer helft: Achim Maier (l.) und Alfred Maier (Mitte) vom B + R Autohaus mit Aktionsleiter
Chris Mertl bei der Spendenübergabe.
Foto: Lars Schwerdtfeger
Mit Vollgas in die neue
Spendenrunde
Benefiz Die Aktion 100 000 und Ulmer helft geht in ihre 54. Saison. Ohne die Unterstützung
vieler Firmen liefe der Hilfsmotor nicht rund. Ein Autohaus fährt mit gutem Beispiel voran:
Die ersten 10.000 Euro sind zum Aktionsstart bereits auf dem Konto.
Vor allem, wenn Krankheit,
Schulden, Arbeitslosigkeit
und Armut
zuschlagen, erscheint
für die Betroffenen die
Lage schnell aussichtslos. Zwar
hat der Staat ein soziales Netz
geknüpft, doch an mancher Stelle
sind die Maschen so groß,
dass man ungebremst durchfallen
kann. Aber Hilfe naht in
Ulm, Neu-Ulm und den Landkreisen
Alb-Donau und Neu-
Ulm. Denn hier springt die Aktion
100 000 und Ulmer helft
seit mehr als 50 Jahren ein. Die
Benefiz-Initiative der SÜD-
WEST PRESSE und Stadt Ulm
hat in der Zeit rund 20 Millionen
Euro gesammelt und an Bedürftige
verteilt. So ein Erfolg ist
nur möglich, weil alle an einem
Strang ziehen: Einzelpersonen,
Familien, Vereine und Firmen
geben ihr Bestes.
Voller Einsatz der Belegschaft
Vorbildlichen Einsatz hat bereits
das B + R Autohaus in Ulm-
Jungingen gezeigt: Noch vor
dem Start der 54. Benefizrunde
übergaben Geschäftsführer
Achim Maier und Seniorchef Alfred
Maier herausragende
10.000 Euro an Aktionsleiter
Chris Mertl. „Uns ist wichtig,
dass unsere Spende die Region
begünstigt“, begründete Achim
Maier die Entscheidung, das
Geld an die Aktion 100 000 weiterzureichen.
Und Alfred Maier
betonte, man wolle als Unternehmen
in der Region soziale
Verantwortung mittragen. Damit
spricht er für viele Geschäftsleute,
die die Aktion
100 000 und Ulmer helft großzügig
unterstützen. Aber auch
eine ganze Belegschaft spendet
seit Jahren regelmäßig: Daimler
Buses in Neu-Ulm. Gemeinsam
mit der Geschäftsführung hat
sie das Aktions-Konto im Dezember
2023 um unglaubliche
85.000 Euro reicher gemacht.
Fast alle Mitarbeitenden hatten
eine halbe Stunde für den guten
Zweck gearbeitet.
Eine Spende an die Aktion
100 000 und Ulmer helft ist optimal
effektiv. Jeder Cent zählt
und ist gut investiert. Jeder einzelne
Cent, der gespendet wird,
geht unmittelbar an Notleidende
weiter. Es gibt keine Verwaltungskosten,
denn das Team
wird von den Arbeitgebern SÜD-
WEST PRESSE und Stadt Ulm
für die Aufgabe von seiner üblichen
Arbeit freigestellt. „Der direkteste
Weg zu spenden ist und
bleibt die Geldspende, aber auch
durch den Besuch unserer Veranstaltungen
oder einen Kauf an
unserer Weihnachtsmarkthütte
kann Gutes getan werden“, umreißt
Chris Mertl grob die Einnahmequellen,
die allein im vergangenen
Jahr 1,3 Millionen eingebracht
haben. [!]
unternehmen [!] AKTION 100 000
35
Winfried
Keppler
Heribert
Fritz
CEO engeneering people
Unternehmer
„Die Aktion 100 000 ist für
mich als Unternehmer eine
echte Herzensangelegenheit.
Auch hier, direkt vor
unserer Haustür, gibt es
hilfsbedürftige Menschen.
Da können wir als Unternehmen
nicht einfach wegsehen.
Besonders wichtig
ist uns, dass unsere Spende
wirklich direkt bei den Menschen
ankommt und nicht
in einer Verwaltung verpufft.
Genau das gewährleistet
die Aktion 100 000
seit vielen Jahren auf hervorragende
Weise.“
Ebbo
Riedmüller
Gastronom
„Die Aktion 100 000 bietet
eine wunderbare Möglichkeit,
gemeinsam etwas zu
bewegen und Hoffnung zu
schenken. Für mich ist es
deshalb seit vielen Jahren
selbstverständlich, meinen
Teil beizutragen und ein
Zeichen der Solidarität zu
setzen.“
Sabine
Benz-Klemm
Hirschapotheke und
G+S Apotheken
„Als Apotheken vor Ort sind
wir der Region und den
Menschen hier verpflichtet.
Bei der Aktion 100 000 haben
wir ein gutes Gefühl
und wissen, dass unsere
Unterstützung direkt ankommt.“
„Von Herzen unterstützen
wir seit mehr als drei Jahrzehnten
die Aktion 100 000
der Südwest Presse, weil
sie hilfsbedürftigen oder
sich in Not befindenden
Menschen in unserer unmittelbaren
Nachbarschaft
direkt hilft. Jeder gespendete
Euro kommt auch als
ein Euro an, das ist großartig!
Der Dank an das super
engagierte Aktions-Team,
die Südwest Presse und an
die Vertreter der Stadt Ulm
kann gar nicht groß genug
sein.“
Lisa und Felix
Wuchenauer
Autohaus Wuchenauer
„Die Aktion 100 000 ist jedes
Jahr wieder ein ganz
besonderes Highlight für
die Region. Es ist für uns
selbstverständlich, diesen
guten Zweck zu unterstützen.“
Die Aktion 100 000 auf einen Blick
Schirmherren der
Benefiz-Initiative
sind SÜDWEST
PRESSE-Chefredakteur
Ulrich Becker
und der Ulmer
OB Martin Ansbacher.
Aktionsteam Organisationsleiter
ist Chris Mertl. Zum
Team gehören Melanie
Moll, Julia
Schneider, Annemarie
Greco, Elke
Faul, Esther Bosch,
Peter Behrendt und
Birgit Eberle (Redaktion).
Bei der
Stadt Ulm zeichnet
Wolfgang Hitzler
verantwortlich.
Kontakt Das Team
ist erreichbar unter
(0731) 156-201 und
156-343 (Redaktion).
E-Mails an aktion100000@swp.
de, Briefe bitte an
die Frauenstr. 77,
89073 Ulm.
Online Aktuelle Informationen
unter
aktion100000.de.
Neuerdings ist die
Aktion 100 000
und Ulmer helft
auch auf Instagram
– @aktion100000.
Jeder Euro zählt –
helfen Sie mit!
Unsere Spendenkonten
· Volksbank Ulm-Biberach
IBAN DE79 6309 0100 0002 3640 18
BIC ULMVDE66XXX
· Sparkasse Ulm
IBAN DE47 6305 0000 0000 1000 03
BIC SOLADES1ULM
· BW-Bank
IBAN DE05 6005 0101 7439 5013 93
BIC SOLADEST600
Kontakt:
Telefon: 0731 156-201
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Online: www.aktion100000.de
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spezial
SPEZIAL unternehmen [!]
Standort
im Porträt
Attraktiv dank
der richtigen
Investitionen
Entwicklung Die Stadt wächst seit Jahren
und hat viel Geld in die Kinderbetreuung,
schnelles Internet und den Ortskern
gesteckt. Bürgermeister Christopher Eh
erläutert seine Strategie für die Zukunft.
Einen großen Wert lege die
Stadt auf die Förderung der Kinderbetreuung.
Mit mehr als 10
Millionen Euro Investitionen in
neue Betreuungseinrichtungen
und Ganztagsangebote habe
Dietenheim ein herausragendes
Angebot geschaffen, das sich mit
Städten wie Ulm messen kann,
betont Eh. Das gute Betreuungsangebot
helfe, qualifizierte Arwww.swp-unternehmen.de
Mitunter wird die Stadt
Dietenheim unterschätzt.
Zu Unrecht.
In der 7000 Einwohner
zählenden Kommune, die in
idyllischer Natur im südöstlichen
Zipfel des Alb-Donau-
Kreises liegt, hat sich in den vergangenen
Jahren viel getan.
Nach dem Motto „Aus alt mach
neu“ ist der Stadtkern durch gelungene
Sanierungsmaßnahmen
deutlich aufgewertet worden.
Ein Paradebeispiel für die Bemühungen
der Stadt ist das ehemalige
Sporthaus Walter in der
Königsstraße. Die Stadt kaufte
das Gebäude, sanierte es aufwendig
und schuf mit einer gelungenen
Neugestaltung des
Platzes neben der Martinskirche
einen mittlerweile beliebten
Treffpunkt.
Die Stadt an der Iller verfügt
zudem über eine vielfältige
Wirtschaftsstruktur mit mehr
als 2500 Arbeitsplätzen, die von
zahlreichen kleinen und mittelständischen
Betrieben getragen
wird. Dieser gesunde Branchenmix
hat der Stadt geholfen, größere
wirtschaftliche Einbrüche
zu vermeiden. „Wir sind trotz
globaler Unsicherheiten auf
Vor-Corona-Niveau geblieben“,
sagt Bürgermeister Christopher
Eh. Neuansiedlungen und die
Entwicklung der ansässigen
Handwerksbetriebe, wie beispielsweise
der Schreinerei,
stärken die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit.
Zudem füllten
Anwaltskanzleien und Steuerberater
den vorherigen Leerstand
in der Hauptstraße.
Ein wesentlicher Pfeiler der
Dietenheimer Strategie ist nach
den Worten des Bürgermeisters
der Ausbau und Erhalt der Infrastruktur.
Das Ärztehaus ist
für ihn ein Symbol dieser Bemühungen.
„Wir haben es geschafft,
die allgemeinmedizinische
Versorgung nicht nur zu sichern,
sondern auch um Fachrichtungen
wie Augenheilkunde
zu erweitern“, erläutert Eh. Das
mache die Stadt besonders für
junge Familien attraktiv und
Dietenheim auch für Zuzügler
interessant.
Das Ärztehaus
ist ein Symbol
für den Ausbau
und Erhalt der
Infrastruktur.
Christopher Eh
Bürgermeister
unternehmen [!]
SPEZIAL
37
beitskräfte und deren Familien
am Ort zu halten. Die Ganztags-
Quote in Dietenheim liege bei
mehr als 60 Prozent. Dieser
hohe Anteil von Kindern und
Schülern zeige, wie gut die Angebote
angenommen werden.
12,50 Euro pro Quadratmeter
Ein anhaltendes Anliegen der
Stadt bleibt die Schaffung von
bezahlbarem Wohnraum. Die
Erstbezugsmieten bei Neuvermietungen
von 12,50 Euro pro
Quadratmeter stellen eine Herausforderung
für Normalverdiener
dar. Die Stadt bemühe
sich, durch die Bereitstellung
günstiger Grundstücke den sozialen
Wohnungsbau zu fördern,
stoße jedoch bei der Wirtschaftlichkeit
an Grenzen. „Hier sind
Lösungen auf Landes- und Bundesebene
erforderlich“, sagt Eh
mit Blick auf eine bessere Förderung
von Wohnraum.
Die moderne Breitbandversorgung
ist ein zentraler Faktor
für die Wettbewerbsfähigkeit
der Stadt. „Wir haben etwa fünf
Millionen Euro in den Breitbandausbau
investiert, teilweise
mit staatlichen Zuschüssen“,
sagt Bürgermeister Eh. Obwohl
die Netzabdeckung und der
5G-Empfang bereits weit fortgeschritten
seien, bestehe aber immer
noch Handlungsbedarf, um
letzte Lücken in der Breitbandversorgung
zu schließen.
Ein weiteres Zukunftsthema
sei die Verbesserung des öffentlichen
Nahverkehrs (ÖPNV).
Während die Verbindungen
nach Ulm gut ausgebaut seien,
gibt es seinen Worten zufolge
noch Potenzial für Optimierungen
im Austausch mit benachbarten
Gemeinden. Der geplante
Ausbau von Schnellradwegen
sei eine weitere Initiative, um
nachhaltige Mobilität zu fördern
Steht seit 2012 an der Spitze der Stadtverwaltung und macht
Dietenheim zukunftsfest: Bürgermeister Christopher Eh.
FOTO: B. REUTER-MANZ
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Zuverlässig freie Abflüsse – damit Ihr Zuhause wieder in
Fluss kommt.
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Probleme aufspüren – sorgenfrei dank modernster Technik.
38
SPEZIAL unternehmen [!]
Dietenheims lange Textiltradition
Blick von oben auf den Stadtkern von Dietenheim.
Foto: Markus Behrendt
Bereits im 16. Jahrhundert entwickelte
sich Dietenheim zu einem Zentrum der
handwerklich betriebenen Leinenweberei.
1874 wurde an einem Seitenarm der Iller die
erste mechanisch betriebene Weberei mit
Zwirnerei betrieben. Zum wirtschaftlichen
Aufschwung kam es zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Mit dem Erwerb von Mühlen am
Gießenbach zur Produktion der erforderlichen
Elektrizität waren nun größere Textilfirmen
in der Lage, Spinn- und Webmaschinen
zu betreiben. Mitte der 1960er-Jahre waren
bis zu 800 Menschen in den Textilfirmen beschäftigt.
Mit dem Aufkommen der Billigkonkurrenz
aus Asien kam der Einbruch. Die
Branche verlor an Bedeutung. Heute bietet
Dietenheim noch rund 200 Menschen einen
Arbeitsplatz in der Textilwirtschaft.
und der steigenden Nachfrage
gerecht zu werden.
Potenzial für Gewerbe
Dietenheim sieht sich als Teil einer
größeren regionalen Gemeinschaft
und pflegt enge Beziehungen
zu den umliegenden
Gemeinden, einschließlich des
benachbarten bayerischen Gebiets.
Diese Kooperationen stärken
die Stadt sowohl kulturell
als auch infrastrukturell. „Unsere
Zusammenarbeit mit benachbarten
Feuerwehren und die gegenseitige
Unterstützung bei
Projekten ist ein Beispiel für unsere
regionale Vernetzung“, erläutert
der Bürgermeister. Um
die Innenstadt lebendig zu halten,
setzt die Stadt auf die Wiederbelebung
von Leerständen
und Investitionen in soziale Einrichtungen
wie der Bruderhausdiakonie
oder dem Kinderschutzbund.
Trotz der Erfolge bleibt die
Schaffung neuer Gewerbeflächen
eine Herausforderung für
die Stadt. „Die hohe Bevölkerungsdichte
und begrenzte Flächen
machen Erweiterungen
schwierig“, gibt Bürgermeister
Eh zu. Dennoch sieht er im Gewerbegebiet
Süd noch Potenzial
für Vermarktung.
Ziel all unserer
Investitionen
ist es,
zukunftsfähig zu
bleiben.
Christopher Eh
Bürgermeister
Die langfristige Vision ist
klar: Die Stadt will sich in den
nächsten fünf bis zehn Jahren als
stabiles Unterzentrum der Region
etablieren. Dabei setzt sie
auf eine Kombination aus dörflichem
Charme und städtischen
Annehmlichkeiten. „Unsere
Strategie besteht darin, durch
Investitionen in Infrastruktur,
Technologie und Wohnraum zukunftsfähig
zu bleiben“, fasst Eh
die Zukunftspläne zusammen.
Das Ziel sei es, die Region nicht
nur wirtschaftlich zu stärken,
sondern auch die Lebensqualität
für alle Einwohner zu sichern.[!]
Nadine Buscher
SPITZENPLATZ FÜR
IHR UNTERNEHMEN
unternehmen [!] RESSORT 39
Oberschwaben zwischen Ulm und Memmingen und entlang der B 30 bis zum
Bodensee ist eine der Wachstumsregionen in Deutschland mit der geringsten
Arbeitslosigkeit und höchsten Wertschöpfung. Der Gemeindeverwaltungsverband
Dietenheim liegt inmitten dieser Innovationsregion und leistet aktiv seinen Beitrag.
BM Christopher Eh, Dietenheim
BM Maximilian Hartleitner, Balzheim
BM Jens Kaiser, Illerrieden
Grußwort der drei Bürgermeister
Die Mitgliedsgemeinden Dietenheim, Illerrieden und Balzheim des Gemeindeverwaltungsverbands Dietenheim (zusammen ca.
12.500 Einwohner) messen der wirtschaftlichen Entwicklung der Region einen hohen Stellenwert bei. Hier bewahrheitet sich der
Spruch „Arbeiten und Wohnen im Grünen“. Der Verband und die Mitgliedsgemeinden sind bestrebt den vorhandenen Betrieben
gute Entwicklungschancen zu bieten sowie neue Firmen anzusiedeln. Dies geschieht durch die Erschließung neuer attraktiver
Gewerbe- und Wohngebiete und den stetigen Ausbau der Infrastruktur, wie z. B. schnelles Internet.
Insbesondere in den Ausbau der Kinderbetreuung sowie der Schulinfrastruktur wurde in den letzten Jahren viel investiert, so
dass Familien hier auf optimale Bedingungen vertrauen können. Im Verbandsgebiet ist ebenso eine gute Versorgung mit Allgemein-,
Zahn- und Fachärzten sowie Apotheken gewährleistet. Der Einzelhandel ist gut ausgebaut. Alle Besorgungen und Dienstleistungen
fürs tägliche Leben können im Verbandsgebiet erledigt werden.
Durch die Lage an der Autobahn A7 ist eine optimale Verkehrserschließung gegeben und der Anschluss an die Schiene ist im
unmittelbar benachbarten Illertissen oder Vöhringen und Altenstadt gewährleistet. Dies und die räumliche Nähe zu den großen
Tourismusgebieten ermöglicht auch, dass das Allgäu, die Alpen, der Bodensee und die schwäbische Alb schnell und unkompliziert
erreicht werden.
Touristisch haben die Verbandsgemeinden einiges zu bieten. Dietenheim, Illerrieden und Balzheim liegen an der idyllischen Iller
mit dem zertifizierten Iller-Radwanderweg und bieten viele Wanderwege inmitten einer artenreichen und intakten Natur. Besonders
erwähnenswert ist der staatlich anerkannte Erholungsort Regglisweiler mit dem Kloster Brandenburg, das ein Exerzitien- und
Tagungshaus betreibt und der für seine Spirituosen weithin berühmt ist. Das Gastronomie- und Übernachtungsangebot lässt
keine Wünsche offen und lädt zum Verweilen im Verbandsgebiet ein.
In den drei Gemeinden blüht ein reges und vielfältiges Vereinsangebot, das jedem etwas bietet und das gesellschaftliche Leben
bereichert. Hier kann sich jeder ehrenamtlich engagieren oder einfach seinem Hobby nachgehen.
Kulturell ist ebenfalls einiges geboten mit Volkshochschule, Musikschule und vielen musikalischen oder kabarettistischen Highlights.
Publikumsmagnete im Jahreskalender sind u.a. die weit über die Region hinaus bekannte Fasnet (Fasching) in Dietenheim,
die historische Bürgerwehr Dietenheim und das „Heilige Grab“ immer in den drei Wochen vor Ostern in der Kirche Dietenheim.
Besuchen Sie uns und überzeugen Sie sich selbst: Hier lässt es sich hervorragend wohnen, leben und arbeiten!
Kontakt:
Stadtverwaltung Dietenheim
Bürgermeister Christopher Eh
Königstraße 63
89165 Dietenheim
Telefon: 0 73 47 96 96-0
Telefax: 0 73 47 96 96-11 96
stadtverwaltung@dietenheim.de
www.dietenheim.de
Kontakt:
Gemeinde Balzheim
Bürgermeister Maximilian Hartleitner
Am Dorfplatz 8
88481 Balzheim
Telefon: 0 73 47 95 78-0
Telefax: 0 73 47 95 78-16
info@gemeinde.balzheim.de
www.balzheim.de
Kontakt:
Gemeinde Illerrieden
Bürgermeister Jens Kaiser
Wochenauer Straße 1
89186 Illerrieden
Telefon: 0 73 06 96 96-0
Telefax: 0 73 06 96 96-50
buergermeister@illerrieden.de
www.illerrieden.de
40
SPEZIAL unternehmen [!]
Gegenseitige Hilfe
in einer schwierigen Zeit
Handwerker- und Gewerbeverein Die Wirtschaftsflaute macht auch den Dietenheimer
Betrieben zu schaffen. Ehrenvorsitzender Max Semler schildert, was sich verändert hat.
Die Wirtschaft ist von
Krisen geplagt. Beinahe
täglich verkünden
Betriebe schlechte
Nachrichten. Sie werden nicht
nur von globalen Krisen und der
Wirtschaftsflaute hierzulande
belastet. Sie leiden auch unter
den stark gestiegenen Preisen,
der Kaufzurückhaltung der Verbraucher
und dem Fachkräftemangel.
Davon sind die einzelnen
Branchen naturgemäß unterschiedlich
betroffen. In Dietenheim
verzeichnet derzeit das
Baugewerbe durch das schwache
Neugeschäft einen Auftragsrückgang.
Abzulesen ist das
auch am Baugeschehen in Dietenheim
und dem Teilort Regglisweiler.
Gab es im Jahr 2020
noch 24 Baugesuche für Wohnhäuser
und Neubauten, so waren
es im vergangenen Jahr nur
noch 14. Dagegen bleibt die Lage
in der Renovierungs- und Sanierungsbranche
stabil. Vor allem
Betriebe, die im Rahmen der
energetischen Sanierung aktiv
sind, profitieren von staatlichen
Fördermitteln.
Der Einzelhandel zeigt ein
gemischtes Bild: Während Lebensmittelbereiche
stabil sind,
verzeichnen Läden mit hochwertigen
Artikeln Rückgänge.
Betriebsneugründungen gibt es
nur wenige, einzig Kleinfirmen
wie beispielsweise Elektriker
und Maler, die keine großen Investitionen
erfordern, wagen
den Schritt in die Selbstständigkeit.
Steigende Material- und
Energiekosten belasten jedoch
Handwerker und Selbstständige
immens.
„Im Gegensatz zur Industrie,
die Kosten durch Standortwechsel
umgehen kann, sind Handwerksbetriebe
und Dienstleister
Sein Betrieb gehört zu den größeren in Dietenheim: Max Semler.
FOTO: NADINE BUSCHER
an ihre Region gebunden“, sagt
Max Semler, Ehrenvorsitzender
des Handwerker- und Gewerbevereins.
Viele der Betriebe kämen
in dieser Zwickmühle an
Grenzen. Zwar gebe es stabile
Segmente und auch positive Ansätze,
insgesamt blieben die
Aussichten durchwachsen.
Der Dietenheimer Handwerker-
und Gewerbeverein (HGV),
so Semler, sehe es seit jeher als
seine Aufgabe an, seinen Mitgliedern
mit Rat und Tat beiseitezustehen
und so seinen Mitgliedern
auch bei der Bewältigung
der aktuellen Herausforderungen
zu helfen.
Unser
Verein setzt
mittlerweile
auf interne
Veranstaltungen.
Max Semler
HGV Dietenheim
In der Vergangenheit war der
Dietenheimer HGV aktiv in der
Organisation von Maibaumfeiern
und Weihnachtsmärkten,
die als Marketingplattformen
dienten. „Das waren große Veranstaltungen,
die viel Beachtung
fanden“, erzählt Semler. In den
vergangenen Jahren habe sich
jedoch einiges verändert. Betriebsauflösungen
führten zu einem
Mitgliederrückgang. Neue
Mitglieder sind nach seinen
Worten schwer zu gewinnen,
große Events seien kaum mehr
umsetzbar.
Daher setzt der Verein nach
seinen Worten nun auf interne
Veranstaltungen, wie Betriebsbesuche.
Bei dem ersten Event
unternehmen [!]
SPEZIAL
in dem Fensterbau- und Schreinerbetrieb
Semler folgte auf die Besichtigung
ein Vortrag über Digitalisierung,
mit E-Rechnungen als zentralem
Thema. Denn für Betriebe wird
von 2025 die elektronische Rechnung
Pflicht, auch wenn es Übergangsfristen
und Ausnahmen gibt.
Der neue Ansatz ziele auf gegenseitige
Unterstützung ab. „Wie läuft es
bei dir? Wie machst du das? Wo kann
ich nachjustieren?“, erklärt Semler.
Mehr Planungssicherheit
Eine enge Zusammenarbeit mit der
Politik sei für eine erfolgreiche Zukunft
unumgänglich. Der Verein
pflegt den Dialog mit Abgeordneten
und politischen Entscheidungsträgern,
um die Belange der regionalen
Betriebe zu vertreten. Wichtige
Themen seien die Senkung von
Steuern und Energiekosten sowie
die Reduzierung bürokratischer
Hürden. Semler wünscht sich von
der Politik in Bund und Land mehr
Planungssicherheit und eine klare,
langfristige Förderung, um die Unsicherheiten
zu beseitigen, die aus
wechselnden politischen Entscheidungen
resultieren.
Trotz der Herausforderungen
bleibt Semler optimistisch. Handwerk
und Gewerbe hätten das Potenzial,
die lokale Wirtschaft zu stärken.
Von den Bürgerinnen und Bürgern
würde er sich wünschen, dass
diese mehr darauf achten, regional
einzukaufen. Dies beziehe sich nicht
nur auf Produkte, sondern auch auf
Dienstleistungen, die vor Ort angeboten
werden. Das sei für die Gewerbe-
und Handwerksbetriebe in
Dietenheim eine wichtige Unterstützung.
Von einem stabilen und
widerstandsfähigen regionalen
Wirtschaftskreislauf profitiere die
gesamte Region in Form von einem
guten Angebot und Arbeitsplätzen
vor Ort, aber auch beispielsweise in
Form von höheren Steuereinnahmen.[!]
Nadine Buscher
FOTO: MARKUS BEHRENDT
Die Veranstaltung „Dietenheim leuchtet“ organisieren die
Stadt, der HGV und der ENBW-Konzern gemeinsam.
Andere produzieren Garn, wir spinnen Zukunft.
Sogar aus alten Handtüchern.
Baumwolle ist ein wertvoller Rohstoff.
Wie praktisch, dass sie hier in
Deutschland vor der Haustür wächst:
in Form von Alttextilien. Rund 1,6
Millionen Tonnen, oder etwa 80.000
Lkw-Ladungen, landen jedes Jahr in
Sammelcontainern. Davon erhält nur
etwa ein Prozent eine zweite Chance
als Textil; der Großteil wird entsorgt
– und das ist Verschwendung pur.
Gemeinsam mit dem Recycling
Atelier des Instituts für Textiltechnik
Augsburg (ITA) arbeitet die Dietenheimer
Spinnerei Gebr. Otto an
einer Kreislauflösung speziell für
Handtücher: Alte Frottierware wird
sorgfältig in seine Fasern zerlegt
und zu neuem Garn versponnen.
Die Umweltvorteile? Beeindruckend:
Statt 10.000 Litern Wasser
für 1 kg herkömmliche Baumwolle
benötigt die recycelte Alternative
nur rund 600 Liter.
Auch beim Energieverbrauch
und CO₂-Ausstoß liegt recycelte
Baumwolle deutlich
vorn, mit Einsparungen
um bis zu Faktor zehn.
Aktuell tüfteln Gebr.
Otto und das Recycling
Atelier noch
an der perfekten
Kombi aus recycelten
und neuen
Fasern. Doch eines
ist sicher: Wenn
in Zukunft der Bedarf
wächst, hat
Gebr. Otto die Lösung
längst gesponnen –
ganz im Wortsinn.
Mehr Information auf
unserer Webseite:
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Künstlerisch, wild und auch traditionell: der Musikverein, die Ranzenburger Narrenzunft und die Feuerwehr gestalten in Dietenheim das
vielfältige Vereinsleben über das gesamte Jahr hinweg.
Wirtshäuser machen
dicht, Vereine suchen
vergebens
Nachwuchs: Wird
hierzulande vom ländlichen
Raum gesprochen, sind die
Nachrichten bezüglich des gesellschaftlichen
Lebens selten
gute. Doch es gibt, gerade in der
Region, auch Positivbeispiele:
Die Stadt Dietenheim im Alb-
Donau-Kreis ist so eines.
Die Kleinstadt im Illertal verfügt
nicht nur über ein intaktes,
sondern über ein vielfältiges
Vereinsleben. Das weiß auch
Dietmar Kögel, Hauptamtsleiter
auf dem Rathaus. „Das Kulturleben
und das gesellschaftliche
Leben in Dietenheim sind ohne
Vereine gar nicht zu denken“,
sagt Kögel.
Dabei gibt es nicht nur die
althergebrachten Vereine wie
die Bürgerwehr, die Stadtkapelle
oder die Ranzenburger Narrenzunft,
sondern auch eine
Neugründung, die das Dietenheimer
Stadtleben bereichert:
Der weltweit gefragte Countertenor
Benno Schachtner, der aus
Dietenheim stammt, bereichert
mit dem seit wenigen Jahren aktiven
Förderverein „Kultur in
Dietenheim“ die Musikszene
der Stadt. Das sei ein „echter Leckerbissen“,
die Konzerte
Das ganze
Jahr aktiv
Vereinsleben Egal ob Feuerwehr,
Musikverein oder Narrenzunft: In Dietenheim
gestalten Vereine das Gemeindeleben noch
aktiv mit – und das nicht nur während dem
Jahreshöhepunkt, der Fasnet.
Zwischen Gumpigem Donnerstag und Fasnetsdienstag ist
Dietenheim fest in der Hand der Narren.
FOTO: FRANZ GLOGGER FOTOS: , DAVE STONIES, MARKUS BEHRENDT(2)
„Glanzlichter in der Region“,
schwärmt Kögel.
Doch nicht nur für klassische
Musik, auch für ausgelassenes
Fasnetstreiben ist Dietenheim in
der Umgebung bekannt. Vom
Wochenende nach dem 11. November
an, erst recht aber ab
Anfang Januar, wenn die schwäbisch-alemannische
Fasnet eigentlich
beginnt, wird aus der
Stadt Dietenheim die Fasnetshochburg
Ranzenburg.
Ein wichtiger, aber längst
nicht der einzige Akteur, ist die
Ranzenburger Narrenzunft. Mit
ihrem Elferrat und den vier Garden
kommt sie auf insgesamt
rund 260 Mitglieder, berichtet
Präsident Jürgen Peter. Rund 40
seien es, „die den Laden am Laufen
halten“.
Mit dem Fasnetsauftakt im
November, dem Hofball und
dem Rosenmontagsball organisiert
die Narrenzunft gleich drei
große Bälle in der Narrhalla, wie
die Stadthalle während der närrischen
Zeit heißt – dazu kommen
Veranstaltungen anderer
Vereine. Für Leute mit engem
Terminkalender hat Peter einen
Tipp: „Wer auf keinem Ball war
und am Rosenmontag kommt,
sieht auf jeden Fall nochmal das
Beste aus der Fasnet.“ Die besten
Acts von allen Veranstaltun-
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SPEZIAL unternehmen [!]
Gemeinsam mit den Bürgern gestalten
FOTO: MARKUS BEHRENDT
Beim Florianshock treffen sich die Dietenheimer auf dem Marktplatz.
Auch die Stadtverwaltung tut etwas für das
Zusammenleben in Dietenheim und Regglisweiler:
Gemeinsam mit dem Landratsamt
führte sie in den vergangenen zweieinhalb
Jahren das Quartiersprojekt „Gemeinsam
Lebensqualität gestalten“ durch, bei dem
sich alle Bürger einbringen konnten. Am 10.
Januar werden die Ergebnisse vorgestellt. So
haben Gemeinderat und Stadtverwaltung
etwa aufgrund der Anregungen aus dem
Projekt Verbesserungen im Bereich der Mobilität
in Angriff genommen. Außerdem wurden
ein Freizeit-Flyer und ein Senioren-Wegweiser
erstellt und eine Nachbarschaftshilfe
ins Leben gerufen.
gen in Dietenheim lädt die Ranzenburger
Narrenzunft nämlich
zu diesem letzten Ball der jeweiligen
Fasnetssaison ein.
Während der Tage zwischen
dem Gumpigen Donnerstag und
dem Fasnetsdienstag geht es
nicht nur in der Narrhalla hoch
her: Am Gumpigen Donnerstag
stürmen die Narren die Schule
und das Rathaus. Dazwischen
wird mit Fackeln die Fasnet gesucht
und auf dem Marktplatz
ausgegraben. Den dortigen Verkauf
übernimmt die Ranzenburger
Narrenzunft gemeinsam mit
den zahlreichen schwäbisch-alemannischen
Hästrägergruppen
aus Dietenheim. Der Erlös wird
jedes Jahr an die Kindergärten
gespendet.
Raum für alle Dietenheimer
Auch für die ältere Generation
soll an der Fasnet etwas geboten
sein, erzählt Peter. Am Wochenende
vor dem Fasnetssonntag
gibt es einen Frühschoppen in
der Narhalla. Für alle Generationen
etwas anzubieten, liegt auch
der Dietenheimer Stadtkapelle
am Herzen, wie Ann-Katrin
Lohr, eine der drei Vorsitzenden
sagt.
Wenn
Manpower
gefragt ist, springt
die Feuerwehr
meistens ein.
Markus Behrendt
Feuerwehr Dietenheim
Die Musikerinnen und Musiker
der Stadtkapelle sind natürlich
an der Fasnet auch mit dabei
– ihre Giaßabar, ein Festzelt,
gehört zu den festen Locations
am Gumpigen Donnerstag und
Fasnetssonntag. Aber nicht nur
in der fünften Jahreszeit, sondern
das ganze Jahr über bringt sich
der Verein in das Stadtleben ein.
„Uns ist es ein Anliegen, einen
Raum für alle Dietenheimer zu
schaffen“, betont Lohr.
Besonders im Jubiläumsjahr
2024 boten die Musiker daher
eine Vielzahl an unterschiedlichen
Veranstaltungen an. Zum
Beispiel ein Rockkonzert gemeinsam
mit einer Band oder
eine Party unter dem Motto
„Oktoberfest meets Malle“ –
„damit man sieht, wie vielfältig
Blasmusik sein kann“.
Bei nahezu jeder Veranstaltung
ist auch die Feuerwehr mit
dabei – schon allein, um dort
den Brand- und Sicherheitswachdienst
zu übernehmen, wie
Markus Behrendt erklärt, der
bei der Dietenheimer Feuerwehr
für die Pressearbeit verantwortlich
ist und sich auch im
Stadtrat engagiert. Auch sonst
bringen sich die Feuerwehrleute
ein – etwa als Himmelträger
an Fronleichnam. „Wenn mal
Manpower gefragt ist, springt
die Feuerwehr meistens ein.“
Das sei Ehrensache und außerdem
habe man auch eine Vorbildfunktion.
Kurz nach der Fasnacht steht
für die Feuerwehrler dann ausnahmsweise
auf dem Programm,
ein Feuer anzuzünden statt zu
löschen: Wie in vielen Orten
ringsum gibt es auch in Dietenheim
ein Funkenfeuer, bei dem
die Christbäume verbrannt werden,
die die Feuerwehr am Ende
der Weihnachtszeit in der Gemeinde
einsammelt.
Außerdem organisiert die Feuerwehr
mit ihren beiden Einsatzabteilungen
aus Dietenheim und
Regglisweiler jedes Jahr den sogenannten
Florianshock. Der findet
an einem Samstag im August
statt – auf die Feuerwehr ist also
auch in dieser Hinsicht Verlass,
wenn viele andere im Urlaub
sind.[!] Henry Gallbronner
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46
SPEZIAL unternehmen [!]
Pflege im Blick
Pflege Illersenio erweitert nicht nur das Angebot für Senioren und Mitarbeiter. Der
Pflegedienstanbieter ist auch als Bauherr zwischen Senden und Kellmünz aktiv.
Schneider zusammen. Der von
Illerkirchberg aus operierende
ambulante Pflegedienst, der
dort auch eine Tagespflege betreibt,
ging unter dem Dach von
Illersenio auf. In Laupheim wurde
zudem ein neues Pflegeheim
in Kooperation mit den Steyler
Missionsschwestern eröffnet.
Auch in Berkheim und Staig gibt
es Standorte.
Als „Pflegeriese“ sehe man
sich aber gerade nicht, betont
Roland Negele, Leiter Marketing
und Kommunikation. „Wir sind
nach wie vor der klare Gegenpol
zu den wirklich großen und
renditegetriebenen Anbietern in
der Branche. Wir sind deutlich
gewachsen, doch jeder Euro
wird wieder investiert, um Pflege
und Betreuung bei uns noch
attraktiver werden zu lassen.“
Wie viel Unterstützung Senioren im Alter benötigen, hängt von den individuellen Umständen ab.
Illersenio ist mittlerweile einer
der größten Pflegeanbieter
in der Region Donau-
Iller. Ambulante Pflege, Tagespflege,
Betreutes Wohnen,
klassische Altenheime und
Großgastronomie: All das gehört
zum Portfolio des Illertisser
Caritasvereins, der seine
Pflege-Aktivitäten unter dem
kurzen Markennamen gebündelt
hat. 2024 hat Illersenio seinen
Wirkungsbereich noch einmal
deutlich ausgeweitet, auch
und gerade auf der baden-württembergischen
Seite der Iller.
Zu Jahresbeginn schloss sich
das Unternehmen mit Pflege
Ohne Leiharbeiter, aber mit Bonus
Auch beim Personal
sieht sich Illersenio
gut aufgestellt.
Seit rund
zwei Jahren gibt es
beim Unternehmen
eine „Dienstplangarantie“.
Heißt:
Der Dienstplan ist
lange im Voraus
bekannt und in aller
Regel wird niemand
in seiner
Freizeit mehr angerufen
und gebeten,
einzuspringen. Sollte
das doch einmal
der Fall sein, gibt es
pro Dienst 100 Euro
Bonus. Im ersten
Jahr habe man das
Versprechen gegenüber
den Mitarbeitenden
aber nur
bei etwa 60 von
rund 18.000 Diensten
nicht einhalten
können.
Auch auf Leiharbeit
verzichtet der Pflegeanbieter
eigenen
Angaben zufolge
komplett. Für Engpässe
gibt es bei Illersenio
stattdessen
ein Flex-Team,
das ebenfalls über
einen zeitlich festen
Dienstplan verfügt,
aber örtlich
flexibel eingesetzt
werden kann.
FOTO: LUMOS SP/ADOBESTOCK.COM
Landesgrenze überschritten
Pflege Schneider mit seinen
rund 40 Mitarbeitern und Illersenio
hätten perfekt zusammengepasst,
meint Negele, auch wegen
des neuen Standorts in
Laup heim. „So können wir seither
auch auf der baden-württembergischen
Seite in der ambulanten
Versorgung ein wichtiges
Gebiet zwischen Neu-Ulm,
Laupheim und Vöhringen abdecken.“
Das Projekt im Laupheimer
Kloster bezeichnet Negele
als Leuchtturm-Projekt. Für die
dort ansässigen Missionsschwestern
sei es eine Möglichkeit,
dem demografischen Wandel
auch in ihrem eigenen Orden
zu begegnen. Gepflegt werden
dort, neben den
Ordensschwestern selbst, seit
diesem Jahr vermehrt auch weltliche
Bewohner.
Der in diesem Jahr eröffnete
erste Bauabschnitt, der neben
dem Pflegeheim auch Wohnungen
für betreutes Wohnen beinhaltet,
ist nur ein erster Schritt.
Eine Sozialstation für die ambulante
Pflege, weitere Möglich-
unternehmen [!] SPEZIAL 47
keiten für betreutes Wohnen
und ein Mehrgenerationen-
Wohnpark sollen in weiteren
Bauabschnitten folgen. Beim
Tag der offenen Tür gab es viel
Zuspruch. „Mehr als 2000 Besucher
wollten unser Leuchtturm-
Projekt live kennenlernen“, berichtet
Negele.
Überhaupt ist Illersenio viel
als Bauträger unterwegs: In Illertissen
entsteht rund um die
historische Jahnhalle ein neues
Wohnquartier. Die Jahnhalle
selbst soll Raum für Gastronomie
und Events bieten. Weitere
Bauprojekte gibt es in Kellmünz
und Senden.
In Vöhringen entsteht gerade
in Modulbauweise ein neues
Pflegeheim. In das rund 50 Jahre
alte bisherige Caritas-Centrum,
das nach Abschluss des
Neubaus kernsaniert wird, kommen
im Anschluss ebenfalls
Wohnungen für betreutes Wohnen.
Sie sollen eine kostengünstigere
Alternative für die Vorzeigeprojekte
im Illertisser Rosengarten
und auf der Weißenhorner
Hasenwiese bieten. „Das
Konzept des Betreuten Wohnens
haben wir in den letzten
Jahren umfassend zum Service-
Wohnen weiterentwickelt“, sagt
Negele. „Es ist für unsere Bewohner
sehr variabel nutzbar,
ganz individuell zur aktuellen
Lebenssituation und somit auch
aus Kostensicht für viele Seniorinnen
und Senioren ein attraktives
Modell.“
Auch für den Betreiber und
Projektentwickler von Senioren-Immobilien
biete Service-
Wohnen großes Potenzial. „Dass
wir hier in der Entwicklung von
Quartieren aktiv sind, erleichtert
es uns, auch im Bereich unserer
Kernaufgaben wie der Stationären
Pflege in moderne
Häuser und Pflegekonzepte zu
investieren.“ Das gelte umso
mehr angesichts steigender Kosten.
„Neue Investitionen aus
dem Pflegebereich heraus zu
stemmen, ist deutschlandweit
zusehends schwieriger“, sagt
Negele.
Unser Ziel
ist es, zu
den besten
Pflegeanbietern im
Land zu gehören.
Roland Negele
lllersenio
Auch wenn die stationäre
Pflege für Bewohner und Angehörige
immer teurer wird – der
Kostendruck steige auch für die
Betreiber. „Wir hatten dieses
Jahr die deutlichste Tariferhöhung
in der Pflege überhaupt –
15 Prozent verdienen Pflegekräfte
im Durchschnitt nun mehr als
zuvor – verdientermaßen, keine
Frage.“ Schlussendlich schlage
sich das aber stark im Eigenanteil
der Bewohner nieder.
Ob nun Riese oder lokaler
Champion, die Arbeit von Illersenio
sorgt in der Branche für
Aufmerksamkeit: Der bedeutendste
Fachverlag in der Pflege
nominierte Illersenio als eines
von drei Pflegeunternehmen in
Deutschland als „Betreiber des
Jahres“. „Mit dem nötigen Respekt,
aber stolzerfüllt“ sei man
zur Preisverleihung auf die Pflege-Expo
nach Berlin gefahren,
sagt Negele. Am Ende belegte
man den zweiten Rang. „Ein Ergebnis,
das wir als großen Triumph
sehen und als Anerkennung
von höchster Stelle für unser
Ziel, zu den besten Pfleganbietern
im Land zu gehören.“
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Seit 31 Jahren ist das Nautilla nicht mehr erneuert worden, deshalb ist jetzt einiges zu tun.
Sanierungsfall mit
Potenzial
Nautilla Wer in Illertissen lebt, hat meist im Freizeitbad das
Schwimmen gelernt – und das soll so bleiben. Doch das Bad ist in
die Jahre gekommen und braucht eine Generalüberholung.
Das Nautilla ist in die Jahre
gekommen. Seit
rund zwei Jahren ist
Axel Siewert Geschäftsführer
der Betriebsgesellschaft
des Illertisser Erlebnisbades,
die sich in städtischem
Eigentum befindet. Er soll die
Attraktion fit für die Zukunft
machen und plant eine Generalsanierung.
Diese Aufgabe ist keine
kleine. Man arbeite aktuell
nicht mehr so, wie es die entsprechenden
Normen eigentlich
vorschreiben.
„Wir haben in vielen Bereichen
noch eine Duldung.“ Lüftung
und Pumpen entsprechen
nicht mehr dem Standard, die
gefliesten Bereiche werden jedes
Jahr teilsaniert, auch Filter
müssen regelmäßig ausgewechselt
werden. „Man rechnet ungefähr
mit 25 Jahren, dann sollte
man ein Bad erneuern. Wir
sind jetzt bei 31 Jahren“, sagt Siewert.
Rechne man die Planungszeit
von zwei Jahren noch ein,
komme man langsam an eine
Grenze. Diese Planungsphase
Ob es am Ende
20 Millionen
Euro oder doch nur
12 werden, kann ich
nicht sagen.
Jürgen Eisen
Bürgermeister
soll 2025 beginnen, sofern der
Stadtrat grünes Licht gibt.
Keine leichte Entscheidung,
wie Bürgermeister Jürgen Eisen
erklärt: „Thema ist, ob wir es
uns leisten können.“ Gesamtkosten
von sage und schreibe 16
Millionen Euro wurden in einer
ersten Schätzung veranschlagt.
„Ob es am Ende 20 Millionen
werden oder doch nur 12, kann
ich nicht sagen“, betont der Bürgermeister.
Und dennoch, da sind sich Eisen
und Siewert einig, sind diese
Kosten nur die eine Seite der
Medaille. Denn schon jetzt ist
das Bad in jedem Jahr mehrere
Wochen lang für eine Teilsanierung
geschlossen. 400.000 Euro
lässt sich die Stadt laut Siewert
das Jahr für Jahr kosten – ein
Posten, der sich laut den Verantwortlichen
mit der Generalsanierung
auf einen Bruchteil drücken
ließe.
„Die Teilsanierungen fallen
erstmal weg, weil wir dann einen
Neubau-Status haben.“ Das
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50
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Nicht nur mit zahlreichen
Kursen auch
mit der Saunalandschaf
lockt das
Nautilla Gäste.
Unsere
Kurse sind
innerhalb von einer
Viertelstunde
ausgebucht.
Axel Siewert
Geschäftsführer
Geschäftsführer Axel
Siewert ist überzeugt:
eine energetische
Sanierung des Bads
zahlt sich aus.
Stadtkasse zugute, wie Eisen erklärt:
„Die Eintrittsgelder tragen
gerade die Personalkosten und
das Gas.“ Mit dem wird das
Blockheizkraftwerk des Nautilla
befeuert. Insgesamt zahle die
Stadt jährlich 600.000 bis
800.000 Euro drauf.
Auch die Energie ist ein Thema,
das bei der Planung der Generalsanierung
zur Debatte
steht. Solar- und Geothermie
wären mögliche Formen, wie
FOTO: AXEL SIEWERT
FOTOS: VON LARA-SH & VON KICHIGIN19/ADOBESTOCK.COM
das Bad künftig beheizt werden
könnte. Bei der Geothermie
gehe es aber lediglich darum,
Wärme zu gewinnen, nicht etwa
darum, Thermalwasser aus der
Tiefe zu holen und direkt ins
Bad zu leiten, betont Siewert.
Auch darüber hinaus soll das
Bad energetisch saniert werden:
Maßnahmen wie Luftschleusen,
bessere Dämmung und Wärmerückgewinnung
sollen dafür
sorgen, dass Energie gespart
werden kann. Siewert geht hier
von einer Kostenreduktion von
„mit Sicherheit 30 Prozent“ aus.
Ein weiterer Vorteil: Für Projekte,
die zur Energiewende und
damit zum Klimaschutz beitragen,
gibt es Fördergelder, die
den Anteil der Stadt an den Gesamtkosten
senken würden.
„Wir wollen so sanieren, dass
wir möglichst viele Zuschüsse
bekommen“, betont Siewert.
Weitere Förderungen gibt es
etwa für Schulungen und Kurse
– im Gegensatz zu reinen Freizeit-Attraktionen
wie etwa Rutschen.
Das passt gut zu den Zielgruppen,
die das Nautilla ohnehin
für sich definiert hat und
laut Siewert auch erreicht: Familien,
Kleinkinder und Senioren.
Neben dem Bereich der
Kurse ziehe auch die Saunalandschaft
viele Gäste an.
Im Freizeitbereich komme
das Bad einer Studie zufolge ohnehin
nicht gegen die Konkurrenz
wie das Donaubad an. Hierfür
müsste man etwa weitere
Schwimmbecken und neue Rutschen
bauen – laut Siewert teuer
und unnötig. „Schuster, bleib
bei deinen Leisten“, sei die klare
Erkenntnis der Analyse. Und:
„Wir wissen, dass wir das Bad
voll bekommen.“ Rund 270.000
Gäste verzeichnet das Nautilla
jährlich, bis zu 300.000 waren es
zu Spitzenzeiten.
Einzugsgebiet vergrößert
Dass das Nautilla wichtig für Illertissen
und die gesamte Umgebung
ist, da sind sich Bürgermeister
und Geschäftsführer einig:
„Es lernt jedes Kind in Illertissen
und Umgebung im
Nautilla schwimmen“, sagt Eisen.
Die Gäste kämen mittlerweile
auch aus der Krumbacher
und Memminger Gegend, gerade,
weil immer mehr Freibäder
geschlossen werden.
Den Lehrauftrag nehmen die
Betreiber dabei ernst – und er
wird angenommen. „Unsere
Kurse sind auch immer alle ausgebucht“,
sagt Siewert. Wenn
neue Angebote auf der Buchungsplattform
online gehen,
dauere es keine Viertelstunde,
bis kein Platz mehr frei ist. Für
bis zu 300 Kursteilnehmer gebe
es alle zehn Wochen Platz. [!]
Das Alter kann
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51
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FOTOS: TOBIAS FRÖHNER
Ein festes Band
für die Zukunft
Glücksband Roth Das Textilunternehmen hat sich in seiner
200-jährigen Geschichte oft neu erfunden. Warum die
Firmenchefs Frank und Oliver Weinmann zuversichtlich sind.
Die Bänder aus Göppingen
kommen nicht nur in
Textil- und Autoindustrie
zum Einsatz, sondern
auch bei Events.
Nur acht Prozent der Unternehmen
schaffen es,
sich mehr als 100 Jahre
am Markt zu behaupten.
Die Cousins Frank und Oliver
Weinmann sind gerade dabei,
ihre 200 Jahre alte Firma
Glücksband Roth (Göppingen)
zukunftsfest aufzustellen. Für
ihre klassischen Produkte – gewebte
Bänder und textile Etiketten
– haben sie neue Anwendungsgebiete
gefunden und erschließen
neue Märkte. Das älteste
Industrieunternehmen
Göppingens ist mit seiner langen
Firmengeschichte ein Beispiel
dafür, wie Anpassungen
und Transformationsprozesse
über Entwicklungen, Zeiten und
Moden hinweg immer wieder
gelingen können.
Statt der Dame mit Korsett
trägt heute die Partygemeinde
für den Zutritt zu Events ein
„Bändale” – wie die Firma in
Verbundenheit zu ihrem schwäbischen
Stammsitz bis heute
Etiketten sind zu einem wichtigen Geschäftsbereich geworden.
Frank (links) und Oliver Weinmann leiten das Göppinger Familienunternehmen,
das ihre Väter vor 37 Jahren übernommen haben.
unternehmen [!]
ihre Bänder umgangssprachlich
nennt. Der erst vor kurzer Zeit
erschlossene Markt des Event-
Bereichs in Form von Zutrittsbändern
für Konzerte und Festivals
hat bereits einen erheblichen
Anteil im Glücksband-
Portfolio. „Da steckt noch viel
Potenzial drin“, ist sich Oliver
Weinmann sicher, dem die kaufmännische
Leitung des Unternehmens
obliegt.
„Derzeit produzieren wir allein
für den Eventbereich viele
tausend Meter Band pro Woche;
das würde reichen, um es bei einem
Wochenendausflug auf der
gesamten Strecke von Göppingen
an den Bodensee auszurollen“,
sagt Oliver Weinmann. Die
Ausrüstung der Bänder für den
Eventbereich erfolgt bei Glücksband
Roth, die Bedruckung
übernimmt ein ebenfalls in der
Region ansässiges Unternehmen.
Kurze Wege sorgen für
hohe Liefertreue, und die ist bei
termingebundenen Artikeln
zentrales Argument der Kundenbindung.
„Es nützt nichts,
wenn das Eintrittsband im
Frachtcontainer übers Meer
fährt, während das Event längst
gelaufen ist“, erklärt Frank
Weinmann. Zudem seien Kunden
zunehmend deutsche sowie
regionale Produkte wichtig.
Kunden sind
zunehmend
deutsche und
regionale Produkte
wichtig.
Frank Weinmann
Geschäftsführer
Die Fertigungstiefe ist hoch.
In der hauseigenen Weberei
werden Bänder und Biesen hergestellt.
Letzteres sind parallel
verlaufende Falten oder Nähte,
die oft in der Textilverarbeitung
verwendet werden. Flechtbiesen
aus Göppingen kommen beispielsweise
als Ziernaht bei
Bettwaren zum Einsatz. Im Etikettenbereich,
dem zweiten Produktbereich,
unterhält das Unternehmen
eine eigene Druckvorstufe.
Designberatung rundet
das Serviceangebot ab.
Hergestellt werden von
Glücksband Pflegeetiketten sowie
Marken- und Schmucketiketten.
Sie finden ihren Einsatz
in Unter- und Nachtwäsche,
in Heimtextilien und Bettwaren.
Die Kunden von Glücksband
unternehmen [!] MACHEN 53
Roth sind überwiegend deutsche
und europäische Textilunternehmen,
sie kommen aber
auch aus den Branchen Automotive
und Maschinenbau. Für
Kunden, die Etiketten individualisieren
möchten, bietet Glücksband
eine Komplettlösung im
Thermotransferdruck.
Mit seiner Fertigungstiefe,
Flexibilität und Liefertreue hebe
sich Glücksband gegenüber der
Billigkonkurrenz aus Übersee
ab. „Üblicherweise haben wir
rund zehn Tage Lieferzeit“, sagt
der technische Leiter Frank
Weinmann. „Wenn ein Kunde
aber vor einem leeren Regal
steht und ein Etikett dringend
braucht, setzen wir alles dran,
binnen drei bis vier Tagen zu liefern.“
Das sorge für langfristig
zufriedene Kunden, die oft seit
Jahren auf Glücksband Roth
vertrauen.
Wegen der
Vorgaben der
EU werden Etiketten
größer. Das treibt
das Geschäft.
Marktfähige Preise kann
Glücksband Roth nicht zuletzt
aufgrund des direkten, ohne
Zwischenhändler in den Produktionsländern
erfolgenden
Einkaufs von Materialien anbieten.
Hierbei profitiert das Unternehmen
von Kontakten, die
aus der Mitgliedschaft in einer
globalen genossenschaftlichen
Organisation zwischen den
1950er und 1990er Jahren herrühren.
Der Wunsch nach
Transparenz hinsichtlich Qualität,
Verträglichkeit und Herstellungsprozessen
bei Textilien bedingt
eine zunehmend umfangreichere
Kennzeichnung.
Potenzial für die Zukunft sehen
die beiden Cousins daher in
der Entwicklung von Labels aus
nachhaltigen Materialien sowie
in neuen, digitalen Druckverfahren.
Etiketten bestehen bei
Glücksband schon heute vielfach
aus nachhaltigen Materialien,
beispielsweise aus Polyesterqualitäten
aus recycelten
Garnen oder Seaqual-Garnen,
Tendenz steigend.
Ein weiteres Geschäftsfeld
mit Potenzial beschert den Göppingern
die ansonsten von Betrieben
beklagte EU-Bürokratie
und deren umfassenden Vorgaben.
„Allein um die ganzen
Sprachvarianten abzubilden,
braucht es Platz und damit viel
mehr Etikettenmaterial als früher“,
erklärt Frank Weinmann
die Folgen der EU-Vorgaben.
Im Zuge der steigenden Anforderungen
hinsichtlich diversere
Produktangaben steigt auch
der Bedarf nach Kennzeichnung
von Kleinstmengen oder gar
Einzelstücken. Dafür eignet sich
das Thermotransferdruckverfahren,
das Glücksband Roth im
eigenen Haus anbietet. „Wir
sind überzeugt, dass wir für die
kommenden Jahre gut aufgestellt
sind“, sagt Frank Weinmann.
Er und sein Cousin sind
sich sicher, dass das Etikett Zukunft
hat und die Digitalisierung
so schnell kein Pflegeetikett ersetzen
kann.
Interessant sei vielmehr die
Brücke zwischen analoger und
digitaler Welt, findet Frank
Weinmann. Glücksband beteiligt
sich daher an einem Forschungsprojekts
der EU, das
sich mit Methoden beschäftigt,
über einen QR-Code am Produkt
eine Verbindung zu einer
digitalen Informationsquelle
mit Produktinformationen herzustellen.
[!] Axel Raisch
Vor 200 Jahren gegründet
Ein Blick in die Vergangenheit: Der Firmensitz des Familienunternehmens
vor 124 Jahren.
Glücksband Roth
wurde 1824 als
Roth & Cie. von
Ludwig Friedrich
Roth und seinen
Söhnen Joseph und
Jacob gegründet.
Sie stellten gewebte
Baumwollbänder
her, später kamen
Seidenbänder
dazu, gewebte Korsetts
und Lampendochte.
Lange Zeit sorgte
der Reißverschluss
mit seinem Bedarf
an Bändern für
Umsatz im Hause
Roth & Cie., das
von 1955 an als
Glücksband Roth
firmierte. In den
1980ern bremste
die Konkurrenz aus
Asien dieses Geschäft.
Die Etikettenherstellung
bekam
mehr Bedeutung.
Im Jahr 1987
kauften die Brüder
Lutz und Wolf
Weinmann den Betrieb,
den ihre Söhne
Frank und Oliver
seit dem Jahr 2001
leiten. Zuletzt erwirtschafteten
rund 40 Mitarbeiter
einen Jahresumsatz
von annähernd
3,8 Millionen Euro.
baut fürs Gewerbe.
Hiermit können wir
richtig glänzen.
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Schwertkämpfe sind nicht nur körperlich anstrengend, die Sportler müssen auch mental bei der Sache sein.
Daniel Düsentrieb – so
bezeichnet Thorsten
Urhahn sich selbst in
Hinblick auf seine Biografie.
Die ist geprägt von Learning
by Doing und einer intensiven
Auseinandersetzung mit
Themen, die ihn interessieren
und die er bis in die Tiefe verstehen
will. Mit dieser Eigenschaft,
sich in etwas hineinzufuchsen zu
können, erweiterte der promovierte
Chemiker seine beruflichen
Qualifikationen autodidaktisch
mit umfassenden IT-Kenntnissen.
1997 heuerte er auf dem
Forschungsschiff Polarstern an,
und konnte bei einer wissenschaftlichen
Exkursion beides
perfekt miteinander verbinden.
„Ein wunderbares, aber auch
einmaliges Erlebnis ohne Fortsetzung“,
berichtet er rückblickend.
Was folgte, war kein weiteres
Abenteuer aber ein interessanter
Job als Softwareentwickler
bei einem Münchner
Chiphersteller und die Familiengründung.
Vor 18 Jahren dann
folgte der Umzug nach Ulm, wo
seine Frau eine Stelle als Gemeindereferentin
der katholischen
Seelsorgeeinheit Böfingen/Jungingen
angenommen
hatte. Für Thorsten Urhahn war
es die Rückkehr in die, wie er es
nennt, kleine gemütliche Großstadt,
an deren Uni er studiert
und promoviert hatte. Das tägliche
Pendeln zwischen den bei-
Mit dem Schwert
den Geist trainieren
Private Seite Unter der Woche ist Thorsten Urhahn in der
Automobilbranche unterwegs. In seiner Freizeit tauscht er
Computer gegen Rüstung und Schwert ein.
Joggen wäre
eine Pflicht
gewesen. Wenn
schon Sport, dann
mit Spaß.
den Städten ließ wenig Raum
für andere Aktivitäten und erst
mit dem Wechsel als Projektleiter
zu Britax Römer in Ulm blieb
Zeit für andere Dinge.
„Joggen oder so etwas wäre
eine Pflicht gewesen. Wenn
schon Sport, dann mit Spaß“, ist
Urhahn überzeugt. Die Wahl fiel
auf Schwertsport. Kaum hatte er
sich der Gruppe Opus Gladii in
Ulm angeschlossen, begann Urhahn
mit der Recherche zu den
Ursprüngen des Schwertkampfes.
Das war vor zwölf Jahren.
Im Laufe der Zeit ging die
Schwertkampfgruppe in der
Fechtabteilung des TSV Neu-
Ulm auf. Soziale Medien wie
Facebook ermöglichten eine
weltweite Recherche und den
Austausch mit Gleichgesinnten.
„Wir sind die Nerds, die Verrückten,
die im Schwertkampf
mehr sehen als die Kombination
aus Kraft, Schnelligkeit, Koordination
und Geist“, sagt Urhahn.
„Wir haben ein gewisses
Sendungsbewusstsein und wollen
dem, was die Filmindustrie
in Hollywood daraus gemacht
hat, historische Fakten entgegensetzen.“
Schwertkampfszenen in Historienfilmen
seien oft völlig
falsch inszeniert und das Ziehen
vom Schwert aus der Scheide
werde immer mit einem schwingenden
Geräusch unterlegt.
„Völliger Blödsinn“, weiß Urhahn.
„Denn die Schwertscheide
war aus Holz, innen mit Fell
oder Stoff gepolstert.“ Solche
Fakten interessierten nicht jeden.
„Manche stehen eher auf
Star Wars oder Herr der Ringe.“
Das hat für ihn ebenso seine Berechtigung
wie die wettkampforientierten
Schwertkämpfer
neben den Breitensportlern. Ur-
unternehmen [!] LEBEN 55
hahn zählt sich selbst „eher zu
dieser gemütlichen Fraktion“.
Wer ihnen beim Training zuschaut,
bekommt jedoch einen
Eindruck von der körperlichen
und geistigen Anstrengung, die
das schnelle Reagieren, das Erkennen
der Körpersprache des
Gegenübers und das Einschätzen
seiner Taktik erfordert.
„Ziel ist das Bezwingen durch
Technik und Können, vergleichbar
mit Schach“, erklärt Urhahn.
Strategien, die er auch als Projektleiter
bei Mercedes in Sindelfingen
anwenden kann. „In
meiner Metarolle als Vermittler
zwischen dem Vorstand, dem
Management, den internationalen
Stakeholdern und den IT-
Abteilungen weltweit geht es oft
darum, die richtige ,Waffe‘ für
den entsprechenden Einsatzzweck
zu wählen, sich auf das
Gegenüber einzustellen und seine
Körpersprache zu deuten.“
Wie beim Schwertkampf bleibe
er dabei in schwierigen Situationen
etwas auf Abstand und
reagiere nicht unbedingt auf
dem gleichen Niveau. Neben
diesen Analogien gebe es aber
auch die ganz praktische Anwendung
bei Teamevents.
Sport als Selbsterfahrung
Dabei sei es für manche eine Art
Selbsterfahrung, ein Schwert
zu führen. Das erlebt Thorsten
Urhahn auch als Schwertkampf-
Übungsleiter und bei Veranstaltungen,
etwa in Museen. Dabei
tritt er in Originalen nachgearbeiteten
Outfits als mittelalterlicher
Ritter auf und stellt die verschiedenen
Waffen vor: Einhandund
Zweihandschwerter, Hellebarden,
Rapiere.
Eine fünfstellige Summe hat
er mittlerweile für die authentische
Ausrüstung ausgegeben,
die überwiegend in Handarbeit
hergestellt wurde. „Mit den
Kostümen, die auf Amazon erhältlich
sind, hat das gar nichts
zu tun. Ebenso wenig mit den
kommerziellen Mittelaltermärkten,
die nett, aber meist oberflächlich
sind – zumindest was
die historischen Fakten betrifft“,
erklärt Urhahn.
„Von der Deutschen Schule
nach Johannes Lichtenauer,
oder der Bologneser Schule von
Vom Chemiker zum IT-Spezialisten
Im Beruf im Anzug, privat auch mal in Ritterrüstung unterwegs:
Thorsten Urhahn ist wandelbar.
Thorsten Urhahn
studierte und promovierte
von 1991
bis 2001 an der
Universität Ulm in
Chemie, nachdem
er 1990 sein Abitur
in Göppingen abgelegt
hatte.Beim
Münchner Unternehmen
Giesecke
& Devrient startete
der passionierte
Schwertkämpfer
als Softwareentwickler
ins Berufsleben,
bevor er als
Projektleiter zu Britax
Römer wechselte.
Seit 2014 arbeitet
Urhahn bei
Mercedes als Projektleiter
in Sindelfingen.
FOTOS: MARC HÖRGER
Fiore de Liberi, beide aus dem
14. Jahrhundert, haben die meisten
Kino- oder Marktbesucher
vermutlich noch nie etwas gehört.“
Sie dokumentierten genaue
Anweisungen, wie der
Schwertkämpfer mit welcher
Waffe umzugehen hat und wann
welche Waffe zum Einsatz
kommt. „Zum Glück hat sich
schon vor mir jemand die Mühe
gemacht, beide Versionen zu
übersetzen – vom Mittelhochdeutsch
und vom damals gesprochenen
Italienisch.“ Durchaus
vorstellbar, dass er das sonst
selbst versucht hätte.
Viele
verbinden mit
einem Ritter
positive
Eigenschaften.
Nerds wie er treffen sich
mehrmals jährlich zum „Tiefenaustausch“.
Bei diesen Treffen
steht die historische Rekonstruktion
des Schwertkampfes
im Vordergrund, weniger der
sportliche Aspekt. Bleibt die
Frage, wie viel Zeit er in das exotische
Hobby investiert? „Na ja,
zweimal Training pro Woche,
die Pflege der Ausrüstung und
Anfragen von Seminarveranstaltern,
das ist schon zeitintensiv“,
fasst Urhahn zusammen. Das
nächste Event ist bereits in Planung
– bei der 750-Jahr-Feier
von Jungingen im kommenden
Jahr will er „Jungingen im Jahr
1275“ inszenieren.
Generell gehört politisches
Engagement für ihn dazu. 2019
und 2024 kandidierte er für den
Ortschaftsrat in Jungingen und
für den Gemeinderat in Ulm
und er ist langjähriges Mitglied
bei Amnesty International. Zu
seiner Einstellung und seinem
Engagement passt daher auch
sein „Auftritt“ im Ulmer Hospiz.
„Damit konnte ich den letzten
Wunsch eines Todkranken
erfüllen, der noch einmal einen
Ritter in voller Ausrüstung sehen
wollte“, erzählt Urhahn.
„Offenbar verbinden viele Menschen
den Begriff Ritter vor allem
mit positiven Charaktereigenschaften.“
[!] Sigrid Balke
spezial
SPEZIAL unternehmen [!]
Standort
im Porträt
Raus aus
dem
Schatten
Standort Nah an Ulm und Neu-Ulm gelegen,
war Langenau einst finanziell ziemlich
schwach auf der Brust. Das ist vorbei, seit
die Kommune die günstige Lage am
Schnittpunkt von A 7 und A 8 nutzt.
www.swp-unternehmen.de
Auf wirtschaftlichem
Gebiet hat Langenau
gerade wieder wichtige
Pflöcke eingerammt.
Der niederländische
Konzern 247 Tailor Steel, ein
Metallbearbeiter, hat sich bei
seiner Standortsuche für eine
weitere Niederlassung für ein
Gewerbegebiet entschieden, das
in den Gefilden der 16.000-Einwohner-Stadt
liegt. Dies brachte
240 weitere Arbeitsplätze und
wurde im Rathaus sogleich unter
den Erfolgen der eigenen
Standortpolitik bilanziert. Und
dann kommt im kommenden
Jahr auch noch Winkler Logistik.
Die Stuttgarter verlagern ihr
bislang in Ulm ansässiges Logistikzentrum
an einen Standort,
der für Langenau durchaus symbolhafte
Bedeutung für die vor
drei Jahrzehnten begonnene
Aufholjagd besitzt.
Seit nunmehr drei Jahrzehnten
betreibt die Stadt nach zuvor
eher sporadischen Versuchen
mit der Ausweisung neuer
Gewerbegebiete eine aktive
Standortpolitik, um mehr Gewerbe
und Industrie vor Ort anzusiedeln.
Langenau steckte damals
auf wirtschaftlichem Gebiet
in der Bredouille.
Noch 1995 fiel die Bilanz in einer
Studie der Gemeindeprüfanstalt
vernichtend aus: „Die
Stadt verfügt über ein erbarmungswürdiges
Gewerbesteueraufkommen“,
war dort zu lesen.
In den Jahrzehnten davor
waren bislang wichtige Standbeine
aus Branchen der „Old
Economy“ weggebrochen, ohne
dass für die verschwundene Firmen
der Textil- und Schuhindustrie,
der Gerberei, des Versandhandels
und der Zigarrenproduktion
rechtzeitig Ersatz
bereitstand.
Die Nachfrage
nach
Grundstücken für
Gewerbe ist immer
noch groß.
Daria Henning
Bürgermeisterin
Vor 32 Jahren war dann mit
dem neu angesiedelten Zentrallager
von Iveco-Magirus ein erster
Silberstreif am verdüsterten
Horizont aufgetaucht. Weitere
Neuansiedlungen folgten nach.
„Heute haben wir 6400 sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze
in der Stadt“, zieht Christoph
Schreijäg Bilanz. Das seien
rund 75 Prozent mehr als noch
vor 25 Jahren. Schreijäg ist Erster
Beigeordneter im Rathaus, in
seine Zuständigkeit fällt auch
die Wirtschaftsförderung der
Stadt. Habe es früher noch ein
großes Ungleichgewicht zwischen
Aus- und Einpendlern in
Langenau gegeben, betrage der
Unterschied inzwischen nur
noch zehn Prozent.
unternehmen [!] SPEZIAL 57
Das Verhältnis dürfte sich
nochmals verbessern, weil ein
weiterer Logistiker – Winkler –
im Anmarsch ist. Er folgt auf
Iveco. Auf dem Gelände an der
Magirusstraße hat die Dietz AG
als Investor eine Immobilie
hochgezogen, die aus sechs Einheiten
besteht. Winkler will 250
Arbeitsplätze etablieren und
wird dort als Mieter 60.000
Quadratmeter Hallen- und 3400
Bürofläche beziehen.
Den endgültigen Wendepunkt
aber hatte damals die Ansiedlung
eines weiteren Logistikers
markiert, Dachser, der am
Standort inzwischen 600 Personen
beschäftigt. Langenau konnte
so nun endlich einen messbaren
Gewinn ziehen aus der unmittelbaren
Nähe zu den beiden
Autobahnen 7 und 8, nachdem
es zuvor lange im Schatten des
17 Kilometer entfernten Oberzentrums
Ulm/Neu-Ulm gestanden
hatte. „Die Nachfrage
nach Gewerbegrundstücken ist
immer noch groß“, berichtet
Bürgermeisterin Daria Henning,
die seit einem guten halben Jahr
im Amt ist.
Die Kommune reagiert darauf
mit der Erweiterung eines
bestehenden Gewerbegebiets,
dem „Kiesgräble III“. Schreijäg,
seit 1995 im Amt, verspürt anhand
der Anfragen noch nichts
von der augenblicklich mauen
Konjunktur. „Anders als 2008 in
der Finanzkrise: Damals hatten
wir ein Jahr lang null Anfragen.
Da war Schockstarre.“ Dies sei
jetzt nicht der Fall.
Vier Gewerbegebiete gibt es
in der Stadt und den Ortsteilen,
alle sind sie ans Glasfasernetz
angeschlossen, ebenso wie
schon eine ganze Reihe von
Haushalten. Noch vorhandene
Lücken würden in den kommenden
Jahren geschlossen, betont
Seit 7. Mai dieses Jahres ist Daria Henning Bürgermeisterin der
Kommune im Alb-Donau-Kreis.
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58
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FOTOS: VOLKMAR KÖNNEKE/OLIVER HEIDER
Kultur und Religion mitten im Zentrum: Im Pfleghof nahe der Martinskirche finden seit 1988 Konzerte und Lesungen statt.
Schreijäg. Ein weiterer, als wichtig
genommener Standortfaktor
ist die Kinderbetreuung. „Wir
bringen alle Kinder unter“, vermeldet
die Bürgermeisterin.
Langenau hat mit seinen sieben
Schulen, seinem Hallen- und
Freibad, der Familienbildungsstätte
und dem Stützpunkt der
Ulmer Volkshochschule eine
ungewöhnliche Dichte an Bildungs-
und Freizeiteinrichtungen.
Sogar ein Krankenhaus gibt
es.
Stadtkern vital halten
Noch einiges zu tun gebe es bei
der Sanierung des historischen
Kerns. „Beim großen Gewerbe
sind wir gut aufgestellt, was die
Innenstadtstrukturen betrifft
haben wir sicherlich noch etwas
Luft nach oben“, sagt Henning.
So mancher Laden hat in den zurückliegenden
Jahren aufgegeben,
oft mangels Nachfolger, da
macht Langenau keine Ausnahme.
Wie den Kern trotzdem vital
halten? Sie wolle „den Fokus
mehr auf die Aufenthaltsqualität
legen“, antwortet Henning
und äußert die Hoffnung, so den
gastronomischen Bereich stärken
zu können. Gerade das Element
Wasser, im Stadtbild vertreten
mit dem Flüsschen Nau,
sei „noch nicht wirklich rausgearbeitet“.
Wo heute Autos parken,
sieht sie noch viel Potenzial,
um lebendige Bereiche zu
schaffen: „Das ist es, was die
Menschen hier vermissen“, hat
sie erkannt.
Ein weiteres, nunmehr fünftes
förmliches Sanierungsgebiet
ist gerade in Vorbereitung, sein
Fokus liege auf Wohnen, Arbeiten,
Aufenthaltsqualität, je nach
Zone. Vorangegangen war eine
Stärken-Schwächen-Analyse,
wodurch Gebiete mit Entwicklungsbedarf
identifiziert wurden.
Wo es ihr sinnvoll erscheint,
geht die Stadt per Zwischenerwerb
von Immobilien
auch proaktiv voran.
Durch die vorangegangenen
Fördergebiete hat Langenau bereits
an vielen Stellen an Flair
zugelegt. Die meisten der recht
zahlreichen historischen Gebäude
sind bereits saniert. Zuletzt
wurde aus dem Bahnhof noch
der von der Stadt betriebene
„Kulturbahnhof“ und neben
Das Element
Wasser ist
im Stadtbild
noch nicht
rausgearbeitet.
Daria Henning
Bürgermeisterin
dem historischen Pfleghof zu einem
weiteren wichtigen Kulturort.
Dass letzterer erst im Zuge
einer Kampfabstimmung gerettet
werden konnte, gehört heute
zum Anekdotenschatz der
Kommune.
Längst hätten im Gemeinderat
alle die Wichtigkeit von Kultur
erkannt, betont die Bürgermeisterin.
Auch diese sei
schließlich ein Standortfaktor,
zu dem ebenfalls die vielfach
ausgezeichnete Buchhandlung
Mahr mit ihren Lesungen so einiges
beiträgt.
Was das Wohnen betrifft,
liegt der Fokus der Stadt auf den
Innenflächen. „Innen vor außen“,
lautet die Parole, die auch
der Knappheit an Erweiterungsflächen
für den Wohnungsbau
geschuldet ist. Drei neue Wohngebiete
seien in Vorbereitung,
informiert Schreijäg und verweist
auf die neuerlich anziehende
Nachfrage nach Einfamilienhäusern.
Im Innenbereich
aber wagt die Stadt inzwischen
den Schritt zu urbaneren Bauformen,
so auf ehemaligen
Bahnflächen entwickelt. Auch
ein Beispiel fürs Bauen in Baugruppen
gibt es bereits, für ein
weiteres Projekt läuft die Ausschreibung.
Bebaubarer Grund
sei auch in Langenau ein knappes
Gut.
[!] Thomas Vogel
20 Jahre
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Regionalität
Genuss
59
EDEKA Dörflinger – Verlässlicher Partner für Frische, Regionalität und
Nachhaltigkeit am Standort Langenau & der Region!
EDEKA Dörflinger ist mit vier Märkten fest in der Region verankert und steht für
Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Der Markt in Langenau spielt dabei
eine zentrale Rolle: Seit 20 Jahren versorgt er die Bewohnerinnen und Bewohner
zuverlässig mit frischen Lebensmitteln und einem breiten Angebot an regionalen
Produkten. Mit dem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit setzen wir auf kurze
Transportwege und enge Partnerschaften mit lokalen Erzeugern.
Der Standort Langenau ist mehr als nur ein Einkaufsmarkt – er
ist ein Ort der Begegnung und ein wichtiger Bestandteil des
regionalen Wirtschaftskreislaufs. Darauf sind wir stolz!
Folge uns:
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60
SPEZIAL unternehmen [!]
FOTOS: AMREI GROSS, OLIVER HEIDER, KLAUS-PETER BERG ( AGEFOCUS ) STADT LANGENAU
Manuel Häge hat die
Stadt ständig im Blick.
Für die Bewohner ist in Langenau auch abseits des normalen Geschäftsbetriebs über das Jahr einiges geboten.
Aktiv für die Stadt
Handel Der Gewerbe- und Handelsverein ist in Langenau eine feste
Größe. Der Umbruch im Einzelhandel geht auch an Mitgliedern nicht
spurlos vorbei und erfordert Anpassungen beim Programm.
Wenn Manuel Häge
durch „seine“ Stadt
spaziert, wird er öfters
mal angesprochen.
Ein Hallo hier, ein Hallo
dort. Häge ist in Langenau aufgewachsen,
zur Schule gegangen,
hat dort Fußball gespielt, ist
Vielen persönlich bekannt. Seit
jetzt knapp zwei Jahren ist er
Vorsitzender des örtlichen Gewerbe-
und Handelsvereins
(GHV), da ist eine gute Vernetzung
natürlich von Vorteil.
So mancher vergleichbare
Verein ist in der Krise, hat sich
aufgelöst oder seine Aktivitäten
stark minimiert. Nicht so in Langenau,
wo zuletzt in den Gremien
des GHV ein Generationenwechsel
gelungen ist. Ganz
abkoppeln von den allgemeinen
Entwicklungen könne man sich
freilich aber auch hier nicht.
Rund 130 Geschäfte und Unternehmen
sind an Bord, „aber es
waren schon mal mehr“, sagt
Häge. Das hänge auch mit Ladenschließungen
zusammen.
Eben erst hat die Eisenhandlung
Schwenck, wieder so ein Traditionsgeschäft,
geschlossen. Das
sei ein ziemlicher Schlag für die
Innenstadt gewesen. Er führt
vorbei am aufgegebenen Bio-
Die Jungen
müssen nach
auswärts, seit es
keine Kneipe
mehr gibt.
Manuel Häge
GHV-Vorsitzender
Markt und am toten Bistro. Es
fehle am Ort an Ausgehmöglichkeiten,
sagt Häge: „Die Jungen
müssen nach auswärts, seit es
keine Kneipe mehr gibt.“
Doch die Haben-Seite sei immer
noch beachtlich. Längst hat
sich am Stadtrand der großflächige
Einzelhandel etabliert,
was an der Innenstadt natürlich
nicht spurlos vorbeiging. Das
Handicap der Stadt sei, dass ihr
ein räumlicher Mittelpunkt fehle
und sich das kleinteilige Geschäftsleben
über weite Distanzen
verteile, was wiederum den
Autoverkehr befördere und ausreichend
Parkplätze nötig mache.
Selbstredend heißt die
Hauptstraße in Langenau „Lange
Straße“.
Einen zentralen Bereich zu
schaffen, darin sieht Häge auf
längere Sicht eine Aufgabe für
die Stadt. Kurzfristig sieht er andere
Möglichkeiten, „neue Impulse“
zu setzen, die er für dringend
geboten hält. Er denkt dabei
an Pop-up-Stores und Startups
von Ladengründern. Die
Stadt könnte, so Häges Vorstellung,
ihnen unter die Arme greifen,
indem sie Immobilien, etwa
die ehemalige Eisenhandlung
Schwenck erwirbt und zu günstigen
Konditionen vermietet.
Eine Vision, vielleicht. Andererseits
habe sich die Stadt auf
wirtschaftlicher Ebene gut entwickelt.
Ein breiter Mix an Branchen
sei vertreten, „das örtliche
Handwerk ist immer noch sehr
stark“, betont Häge. Neue Firmen
in Zukunftsbrachen kommen
hinzu. Die Mitgliederliste
des GHV sei ein Spiegelbild dieser
Entwicklung. Dass auf ihr
auch „Neue“ und überregional
tätige Größen wie Dachser und
Winkler stehen, findet seine
ausdrückliche Anerkennung:
„Das zeigt, dass sie sich für die
Stadt mitverantwortlich fühlen.“
Neue Impulse setzen
Worin Häge die Aufgabe des
GHV sehe? Das Bewährte wie
die City-Gutscheine und den
Adventskalender stellt er nicht
infrage. Seine Antwort aber lautet:
„Immer wieder neue Impulse
setzen.“ Der Verein habe etwa
das Wirtschaftsforum sowie die
alle drei Jahre stattfindenden
„Langenauer Messetage“ ins Leben
gerufen und wolle daran
auch festhalten.
Der „Langenauer Frühling“
und sein Pendant, der „Langenauer
Herbst“ sowie das Late-
Night-Shopping stehen dagegen
in ihrer jetzigen Form zur Dis-
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Foto: Linus Reulein
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62
SPEZIAL unternehmen [!]
position. Überlegt wird, das Angebot
zu reduzieren und sich
stärker zu fokussieren.
Nötig sei dieser Schritt auch
aufgrund der angespannten Personalsituation
der Mitglieder
und des Rückgangs im Einzelhandel.
Doch nicht alles soll
kleiner werden: Es gebe Überlegungen,
die jährliche Ausbildungsmesse,
die Stadt, Schulen
und HGV gemeinsam veranstalten,
um eine generelle Messe zu
erweitern.
Konkurrenz spürbar
Dass auf besagter Messe immer
mehr Ulmer Unternehmen vertreten
sind, führt zur Frage nach
dem Konkurrenzverhältnis zum
Oberzentrum. Es wirke sich
heute mehr aus als früher, aber
unterschiedlich. Als Umland
profitiere der Standort Langenau,
„weil wir eine geniale Lage“
einbringen können. Andererseits
dauere die Fahrt nach Ulm
mit dem Zug nur zehn Minuten.
Wie viel Kaufkraft am Ort gebunden
werde, lasse sich in Zahlen
nicht sagen. Doch die gute
Anbindung trage dazu bei, dass
in Langenau die Immobilienpreise
in die Höhe schießen.
Häge zufolge sind dies bereits
Vorboten von Stuttgart 21 und
der damit schnellen Verbindung
in die Landeshauptstadt.
„Schneller werden und
schlanker“, das ist dann fast
schon eine dringliche Empfehlung,
die Häge an die Stadtverwaltung
richtet. Was die Digitalisierung
betrifft, sei im Rathaus
„noch Luft nach oben“. Vieles
laufe hier noch analog und auf
Papier, was längst auf digitalem
Weg abgewickelt werden könnte,
erklärt Häge, der hauptberuflich
als Prokurist bei einem IT-
Dienstleister tätig ist. [!]
Thomas Vogel
Der Mittelstand organisiert sich
2020 bestand der
Gewerbe- und
Handelsverein Langenau
bereits seit
150 Jahren. Feierlichkeiten
fielen jedoch
leider der Corona-Pandemie
zum Opfer. Wie ein
Blick in die Stadtchronik
zeigt, trat
der Verein gleich im
Gründungsjahr
1870 mit einer lokalen
Warenmesse an
die Öffentlichkeit.
Erst im Jahr davor
waren der Zunftzwang
aufgehoben
und die Gewerbefreiheit
eingeführt
worden. Ein Zufall
ist dieses Gründungsdatum
daher
nicht. Initiator der
Mittelstandsvereinigung
war der damalige
Bürgermeister.
Von der guten Resonanz
der ersten
Schau beflügelt,
folgte sieben Jahre
später eine Lokalgewerbeausstellung,
an der bereits
57 Gewerbetreibende
teilnahmen.
Den Besucherinnen
und Besuchern
wurden damals Erzeugnisse
der lokalen
Handwerksbetriebe
sowie landwirtschaftliche
Produkte und Geräte
wie Waagen,
Aufzüge, Mühlenbedarfsartikel,
Tonnen
und Gartenbaugeräte
geboten.
Obwohl mit 3200
Besuchern ein Erfolg,
dauerte es 38
Jahre bis 1925 eine
weitere Warenmesse
ausgerichtet
wurde. Fortsetzungen
folgten in den
Jahren 1929, 1952
und 1976, von wo
an die Leistungsschauen
im Dreijahres-Rhythmus
stattfanden. thv
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Vorbeigeschaut
bei ...
FOTO: MARC HÖRGER
FOTO: MARC HÖRGER
unternehmen [!]
LEBEN 65
Katrin Wenzler
Nachgefragt Die Ulmer Unternehmerin hat Marvecs als Anbieter von externen
Außendienstlösungen zu einer festen Größe in der Gesundheitsbranche gemacht – durch
mutiges Handeln und Freude an Veränderungen.
Frau Wenzler, was hält Sie die
vergangenen Monate in Atem?
Katrin Wenzler: Die Gesundheitsbranche
ist in einer enormen
Dynamik. Deshalb stellt
sich für uns immer die Frage,
wie entwickelt sich der Markt,
was beschäftigt die Kunden?
Und wir überlegen stets, welche
Weichen wir stellen können. In
der gesamten Healthcarebranche
wird gerades vieles auf den
Prüfstand gestellt und alte Zöpfe
werden abgeschnitten – auch
durch den Einsatz von KI.
Wie sehr hat sich die Ausrichtung
von Marvecs in den vergangenen
25 Jahren geändert?
Boten wir früher eher einzelne
Vertriebsleistungen an, so stehen
wir heute als Serviceanbieter
mit einer vollumfassenden
Toolbox zur Verfügung. Da die
Welt wesentlich komplexer geworden
ist, blicken wir für unsere
Kunden über den Tellerrand
hinaus und bieten zum Beispiel
flankierend zu den klassischen
Vertriebsmaßnahmen,
viel mehr Multi-Channel-Maßnahmen
sowie ein spannendes
Kundenmanagement-System an.
Was genau macht Marvecs?
Wir sind moderne Vertriebsspezialisten
in der Gesundheitsbranche,
die wichtiges Wissen
über Therapie oder Medikationen
in Arztpraxen, Apotheken
und Kliniken vermitteln.
Welches Thema beschäftigt Sie
beruflich am meisten?
Gute Lösungen für die Vermarktung
von Produkten zu finden,
treibt uns am meisten um. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist die
Gewinnung von guten Mitarbeitenden,
für die wir auch zukünftig
interessant und die uns langfristig
treu bleiben sollen.
Sie selbst sind seit fast 25 Jahren
bei Marvecs. Was kommt Ihnen
beim Blick zurück als erstes
in den Sinn?
Was wir heute machen, war damals
noch richtige Pionierarbeit.
Denn der Vertrieb war immer
das Herzstück der Pharmaunternehmen
und wir mussten
schon viel Überzeugungsarbeit
leisten, damit Unternehmen den
Mut fassen konnten, diese Expertise
extern zu vergeben. Aber
das hat Spaß gemacht und wir
sind stolz darauf, heute eine etablierte
Größe im Markt zu sein.
Aber das Wichtigste ist für mich
die Dankbarkeit, die ich für
mein gesamtes Team empfinde,
auf das ich mich in all den Jahren
verlassen konnte.
Sie sind von der Angestellten
aufgestiegen zur Geschäftsführerin
und 2017 zur geschäftsführenden
Gesellschafterin. Wie gelingt
so eine Karriere?
Ich bin sehr neugierig, habe viele
Ideen sowie ein starkes
Durchhaltevermögen, und das
alles gepaart mit einer Extraportion
Energie. Sicherlich hat mir
auch geholfen, dass ich ein mutiger
Mensch bin, der sich nicht
scheut, Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe mir auch nie
zu viele Gedanken gemacht,
sondern habe immer geschaut,
was sich hinter noch unbekannten
offenen Türen verbirgt.
Warum gibt es vergleichsweise
wenige Frauen, die an der Spitze
von Unternehmen stehen?
Ich habe schon früh gelernt,
dass man auch große Themen
anpacken darf und es gleichzeitig
wichtig ist, geerdet zu bleiben.
Man muss auch Mut haben
und sich bestimmte Dinge zutrauen.
Manchmal stimmen in
einem Unternehmen aber die
Rahmenbedingungen nicht, um
Karriere zu machen. Dazu zählt
zum Beispiel die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie. Ich persönlich
fände es schön, wenn
ganz viele Frauen diesen Weg
einschlagen.
Was muss sich ändern ?
Wir brauchen familienfreundliche
Strukturen in den Unternehmen
und wir benötigen Mentoren
und Mentorinnen, die weibliche
Talente explizit fördern.
Erfolgreiche Frauen sollten außerdem
mehr über ihre Arbeit
sprechen, damit noch mehr
Frauen motiviert werden und
Spaß bekommen, selbst etwas
zu bewegen.
Sie sind auch Präsidentin des
Zonta-Clubs Ulm: Welche Themen
diskutieren Sie hier?
In dieser weltweit aktiven Frauenorganisation
setzen wir uns
für soziale Projekte ein, die in
erster Linie Frauen unterstützen.
Sei es bei Altersarmut oder
bei Unterdrückung. Zu unseren
monatlichen Treffen laden wir
immer wieder Rednerinnen ein,
die über ungewöhnliche Wege
in ihrem Leben berichten. Das
ist sehr inspirierend, wenn man
sich sozial engagieren möchte.
Welches Thema haben Sie in
den vergangenen 25 Jahren unterschätzt?
Zur Person
Katrin Wenzler, 57, aus
Mannheim, absolvierte eine
Banklehre und ein BWL-
Studium, arbeitete anschließend
in Italien. In Ulm
angekommen, begann sie
bei Merckle als Produktmanagerin.
2000 war sie „im
Jahr eins“ bei Marvecs dabei,
um den Vertrieb aufzubauen.
Seit 2004 leitet sie
die Geschäfte und übernahm
alle Anteile von Marvecs
in 2017. Heute ist Marvecs
der einzige inhabergeführte
Anbieter von Vertriebslösungen
in der
Healthcare-Branche. Wenzler
engagiert sich stark ehrenamtlich,
etwa als Präsidentin
des Zonta-Clubs, in
der IHK-Vollversammlung,
als Mentorin sowie im Aufsichtsrat
von Healthcare
Frauen e.V. Sie hat zwei erwachsene
Kinder.
Ich musste lernen, mir selbst gegenüber
achtsamer zu sein.
Denn nur, wenn ich fit bin, kann
ich Stärke weitergeben. Außerdem
ist es wichtig, sich ein
Netzwerk aufzubauen und sich
anderen Menschen gegenüber
zu öffnen.
Welche beruflichen Entscheidungen
haben Sie bereut?
Eigentlich keine. Jeder darf Fehler
machen, das ist klar. Wichtig
ist mir, dass ich daraus etwas
mitnehme.
Wie lautet ihr Lebensmotto?
Mutig vorangehen und Herausforderungen
als Chance begreifen.
Das Leben ist schön und
sehr lebenswert, wenn man es
aktiv gestaltet.
Wir halten Sie sich fit?
Ich reise sehr gerne, genieße die
verschiedenen Eindrücke. Diese
Inspirationen laden meine
Akkus immer wieder auf. Zudem
freue ich mich schon auf
die nächste Skisaison. Ich finde
es auch wundervoll, mit Freundinnen
im Literaturkreis lebendig
zu diskutieren.
Welches Thema beschäftigt Sie
derzeit außerhalb der Firma am
meisten?
Am liebsten meine Familie. In
meiner Freizeit verbringe ich
gerne Zeit mit meinen erwachsenen
Kindern.
Woher schöpfen Sie Kraft?
Durch meinen Mann und durch
gesellige Runden mit unseren
Freunden.
Was bereitet Ihnen besonders
Freude?
Erfolge im Team und wenn ich
sehe, wie Mitarbeitende in ihren
Aufgaben vorankommen. Es
ist sehr motivierend, wenn man
gerade jungen Kolleginnen und
Kollegen die Chance geben
kann, sich auch persönlich weiterzuentwickeln.
[!]
Stefan Loeffler
66
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Neue Chefin bei
Gardena
Maha
Elkharbotly
steht an der
Spitze von
Gardena.
Standort Nach
dem Weggang
von Pär Aström
hat der Gartengerätespezialist
die Position des
Gardena-Standortleiters
in
Ulm neu besetzt.
Maha Elkharbotly
wurde
zur Präsidentin
der Gardena Division ernannt.
Sie wird auch Mitglied der Geschäftsführung
der Husqvarna
Group, teilt der Konzern mit.
Elkharbotly ist derzeit Präsidentin
von I-Health. Die Husqvarna
Group beschäftigt in
Deutschland rund 2260 Mitarbeiter.
Weltweit sind rund 3450
Beschäftigte für Gardena tätig.
Die Stimmung
ist im Keller
Vollelektrisch unterwegs: Daimler Truck hat den neuen Überlandbus eIntouro mit reinem E-Antrieb
vorgestellt.
Foto: Daimler Truck AG
Über Land elektrisch unterwegs
Die Bussparte des Dax-Unternehmens Daimler Truck
zündet die nächste Stufe ihrer Reise in die vollelektrische
Beförderung. Das Unternehmen mit seinem
größten Werk in Neu-Ulm hat den ersten elektrisch
angetriebenen Überlandbus des Unternehmens vorgestellt.
„Die Reichweite beträgt mit zwei Batteriepaketen
etwa 500 Kilometer, je nach Einsatzgebiet“,
sagte Bus-Chef Till Oberwörder. Das Fahrzeug sei für
die Verbindung von Ballungszentren mit dem ländlichen
Raum konzipiert. Der ab 2026 verfügbare Bus
eIntouro mit bis zu 63 Sitzplätzen eigne sich auch für
kürzere Reisen und Schulfahrten.
Konjunktur Im Frühjahr noch
hatten die Betriebe in der Region
ihre Lage relativ optimistisch
betrachtet. Doch die Stimmung
hat sich laut der Konjunkturumfrage
der IHK Ulm gedreht – vor
allem in der Industrie sei diese
im Keller. Ausschlaggebend dafür
seien neben anhaltenden
geopolitischen Spannungen,
verhaltene Exportzahlen, aber
auch die maue Auftragslage im
Inland. Nur der Dienstleistungssektor
sieht demnach die eigene
Situation nicht ganz so negativ.
Reparieren statt
wegwerfen
Vaude Der Outdoorspezialist
Vaude kooperiert mit dem Fachhändler
Globetrotter in puncto
Reparatur. Im Rahmen dieser
Service-Partnerschaft können
Kunden ihre Produkte des Tettnager
Unternehmens direkt vor
Ort in Globetrotter-Geschäften
reparieren lassen. Bislang ist der
Service in neun Filialen möglich,
künftig sollen weitere dazukommen.
Vaude erwirtschaftete
zuletzt mit 650 Beschäftigten
133 Millionen Euro Umsatz.
SWU kürzen
Angebot
Carsharing Die Stadtwerke
Ulm reduzieren ihr Carsharing-
Angebot. Mitte Dezember fallen
acht Standorte rund um Ulm
weg. Die Standorte in Jungingen,
Eggingen, Ermingen, Einsingen,
Unterweiler, Mähringen, Gögglingen
und Lehr seien nicht
wirtschaftlich gewesen. Ein
Grund ist laut SWU die höhere
Dichte an privaten Pkw im ländlichen
Bereich. Erschwerend
hinzugekommen seien gestiegene
Leasing-, Fahrzeugunterhalts-
und Stromkosten sowie
der Wegfall der staatlichen Förderung
für E-Fahrzeuge.
Impressum
Verlag & Herausgeber
Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG
Frauenstraße 77, 89073 Ulm
Redaktion
Alexander Bögelein (verantwortlich)
Julia Kling
Anschrift wie Verlag
ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN
Gestaltung
Max Meschkowski (Junior Art Director),
Natalia Stawiszynska & Nico Mierswa
Jacqueline Schuon (Bild)
Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),
Volkmar Könneke, Werkfotos, PR, Archiv
Anzeigen
Stefan Schaumburg (verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
Druck
C. Maurer GmbH & Co. KG
Schubartstraße 21
73312 Geislingen/Steige
Objektleitung
Tobias Lehmann, T 0731 156-515
t.lehmann@swp.de
Mediaberatung
Christine Blum, T 0731 156-500
c.blum@swp.de
Vertriebsservice
unternehmen.vertrieb@swp.de
Den Datenschutzbeauftragten
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Nächste Ausgabe: 08.03.2025
Anzeigenschluss: 07.02.2025
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