04.12.2024
Die wöchentliche Inselzeitung Borkumerleben gibt es jeden Mittwoch druckfrisch und kostenlos auf der Insel Borkum in den Filialen der Bäckereien Müller und Nabrotzky, sowie in den blauen Verteilkästen von Borkum-Aktuell - Das Inselmagazin.
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Borkumerleben
Mittwoch, 04.12.2024
Ausgabe 49/2024
KOSTENLOS!
www.borkum-erleben.de
DIE WÖCHENTLICHE INSELZEITUNG
Ein Produkt von
Borkum-Aktuell
DAS INSELMAGAZIN
SHITSTORM ÜBER BORKUM
Gewalt gegen Frauen bei
Klaasohm im Fokus der Kritik
ab/ Mit Stürmen kennt Borkum
sich eigentlich aus, doch
dieser „Shitstorm“ ist in seiner
Form ein bisher noch
nie dagewesener Sturm der
Entrüstung, der sich über
Borkum ergießt, nachdem in
der letzten Woche in einem
NDR-Report das „Frauenschlagen“
als Teil des Klaasohm-Brauches
thematisiert
worden ist.
Daraufhin hatte sich eine Welle
der Kritik aufgebaut, die sich -
mittlerweile - unkontrollierbar
in allen Bereichen der Insel,
nicht nur beim Verein und der
Stadt Borkum wiederfindet.
Der Verein hat aus der Kritik
mittlerweile Konsequenzen gezogen.
Hierzu der Werdegang
der Entwicklung.
TV-Bericht löste
Empörung aus
Ein Bericht des NDR-Magazins
„Panorama“ über die Tradition
„Klaasohm“ hatte bundesweit
für Empörung gesorgt. In dem
Beitrag berichten Borkumerinnen
und ein Borkumer anonym
von aggressiven Übergriffen.
Ein Team filmte im
vergangenen Jahr, wie Frauen
bei dem Fest auf der Straße von
„Fängern“ festgehalten wurden
und ihnen die Klaasohms mit
einem Kuhhorn auf den Hintern
schlugen. „Was für eine
schreckliche Tradition. Wie tief
die Unterdrückung von Frauen
noch verankert ist“, kommentierte
eine Nutzerin den Beitrag
des NDR-Reportageformats
„STRG_F“, der auf YouTube
veröffentlicht wurde.
Das Video erreichte auf dem
Portal binnen weniger Stunden
mehr als 400.000 Aufrufe und
erzielte hohe Reichweiten in
den sozialen Medien.
Die Veranstalter des Festes
auf der rund 5.000 Einwohner
zählenden Insel sprechen von
einem „Shitstorm“. Der Verein
Borkumer Jungens, die Stadt
Borkum, die Nordseeheilbad
Borkum GmbH (NBG) und die
lokale Presse wurden mit Nachrichten
und E-Mails überhäuft.
„Insulanerinnen und Insulaner
werden ohne tiefergehende
Kenntnisse persönlich angefeindet.“
Kritik des DEHOGA
Inzwischen sagen auch Gäste
ihren Urlaub auf der Ostfriesischen
Insel ab, wie Friederieke
Lekscha des ortsansässigen
Deutschen Hotel- und
Gaststättenverbandes Borkum
(DEHOGA) erklärte. „Die aktuelle
Debatte über das Klaasohm-Fest
und die negative Medienberichterstattung
belasten
die Hotel- und Gastronomiebetriebe
auf Borkum stark. Diese
Entwicklungen führen zu Stornierungen,
Einnahmeverlusten
und einem Imageproblem, das
die jahrelangen Bemühungen,
Borkum als modernes Reiseziel
zu positionieren, gefährdet“,
schreibt der DEHOGA und fordert
von den Verantwortlichen,
koordiniert Lösungen zu finden,
die Tradition zu reflektieren,
Foto: Andreas Behr
sich öffentlich zu positionieren
und damit Verantwortung zu
zeigen. Weiterhin fordert der
DEHOGA gezielte Kampagnen
zur Wiederherstellung eines positiven
Images.
Der DEHOGA betont, „dass
Borkum für Respekt, Vielfalt
und Gastfreundschaft steht und
deutlich gemacht werden muss,
dass nicht die gesamte Insel hinter
den umstrittenen Aspekten
steht.“
Klaasohm zukünftig
ohne Frauenschlagen
Der Verein Borkumer Jungens
e.V. 1830 räumte in einer Stellungnahme
ein, dass das Schlagen
mit Kuhhörnern in der Vergangenheit
„und in Einzelfällen
auch in den letzten Jahren“ Teil
des Brauches gewesen sei. „Wir
tolerieren keine Gewalt gegen
Frauen in jeglicher Art und
bitten die Betroffenen um Entschuldigung
für die historisch
gewachsenen Handlungen vergangener
Jahre“, teilte der Verein
mit. Dieser Teil der Tradition
habe jedoch nie den Kern des
Festes ausgemacht.
„Der Verein befindet sich seit
langer Zeit im Wandel. Auf das
Schlagen wurde bereits vor zwei
Jahren, nach dem Wiederaufleben
nach der Corona-Pausa
verzichtet, jedoch nicht mit aller
Konsequenz durchgesetzt, sodass
es vereinzelt weiterhin dazu
kam. Auch in diesem Jahr gab es
>> Weiter auf der
nächsten Seite
Klaas Knieper,
Borkums Wetterkrabbe,
meint:
Heute ist es überwiegend
bewölkt mit wenig Regen und
kaum Sonne. Am Donnerstag
wird es regnerischer, vor allem
– ich trau mich fast nicht, es zu
sagen – abends und nachts, mit
zunehmendem Wind bis zu
8 Bft. (Sturmstärke) aus Süd.
Freitag dreht der Wind auf West
und erreicht bis zu 9 Bft. Samstag
bringt noch stärkeren Sturm
aus südlichen Richtungen. Die
Tageshöchsttemperaturen liegen
bei 7-9°C, nachts bei 2-5°C.
Auch wenn ich als Wetterkrabbe
natürlich hier am Strand
bleibe, höre ich am Donnerstag
aus der Ferne die Hörner und
den Gesang von Land.
Feiert schön!
Wie das Wetter nächste Woche
wird, das sehen wir dann noch.
Die Wassertemperatur
liegt bei 7°C.
Euer
Klaas Knieper
Seite 2 - 04.12.2024
Hoch- und
Niedrigwasserzeiten
für Borkum, Fischerbalje
Breite: 53° 33’ N,
Länge: 6° 45’ E
Abdruck mit Genehmigung des
Bundesamtes für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH)
20359 Hamburg
04.12. - 10.12.2024
Tag HW - Zeit NW - Zeit
4 Mi 0:17 12:44 6:44 18:52
5 Do 0:54 13:26 7:21 19:27
6 Fr 1:33 14:11 8:01 20:07
7 Sa 2:16 15:00 8:47 20:53
8 So ? 3:03 15:55 9:39 21:46
9 Mo 4:00 16:58 10:37 22:48
10 Di 5:07 18:07 11:44
Mitteleuropäische Zeit
¢ Neumond ? erstes Viertel
£ Vollmond ? letztes Viertel
- Alle Angaben ohne Gewähr -
SPRUCH
DER WOCHE
Durch die Gasse der
Vorurteile muss die
Wahrheit ständig
Spießruten laufen.
Indira Gandhi
† 19.11.1917
IMPRESSUM
Borkumerleben
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Online-Aufrufe vorherige Ausgabe: 3.127
Redaktionelle Mitarbeit:
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Marius Bootsmann (mb), Lea Lübben (lü)
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Tobias Schulze, Andreas Behr, Tomke Steemann,
Privat, Fotolia, Pixabay, Lisa Behrmann,
Lea Lübben
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck von
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Wettbewerbsgesetze verfolgt.
Shitstorm über Borkum
Fortsetzung von Seite 1
die Anweisung auf das Schlagen
mit den Kuhhörnern zu verzichten“,
erklärt Oldermann (Vorsitzender)
Maximilian Rau, der in
seinem ersten Amtsjahr nun die
Verantwortung trägt, die Vergangenheit
des Klaasohmfestes
gegenüber der Öffentlichkeit zu
erklären.
„Umso ärgerlicher ist es für
uns, dass diese Szenen nun ein
Bild zeigen, welches der Verein
bereits überarbeitet. Für diese
Aktionen und für die Gewalt
gegenüber Frauen, die dadurch
traumatisiert und Opfer des
Klaasohmbrauches geworden
sind, können wir nur um Entschuldigung
bitten. Gewalt ist
nicht zu tolerieren. Wir verstehen
die Botschaft der Kritik an
den in der Reportage gezeigten
Szenen und fühlen uns verpflichtet,
die notwendigen Veränderungen
herbeizuführen, die
auch in der Inselgemeinschaft
Akzeptanz brauchen“, appelliert
Rau an ein konsequentes
Umdenken in diesem Punkt des
Brauchtums. Künftig soll das
Fest transparenter gestaltet und
Missverständnisse aufgeklärt
werden. Gleichzeitig erklären
der Verein und der parteilose
Bürgermeister der Insel, Jürgen
Akkermann, dass die Recherche
ein verzerrtes Bild des Brauches
darstelle. „Es geht bei Klaasohm
um ein Fest der Gemeinschaft
und Wiedersehen mit
vielen ehemaligen Insulaner-
Innen, die extra für den Tag auf
die Insel reisen. Dieser Aspekt
fehlt in der Betrachtung als wesentlicher
Kern des Festes. Was
den Einsatz der Kuhhörner betrifft,
dürfen und werden wir
die Ausübung von Gewalt in
der Vergangenheit nicht schönreden,
bitten um Entschuldigung
und werden dies auch
nicht weiter tolerieren“, erklärt
Jürgen Akkermann, ohne zu
verhehlen, dass die NDR-Reportage
eine einseitige Meinung
über Borkum abgebe, die nicht
von allen Borkumerinnen und
Borkumer geteilt werde.
Bürgermeister: Videosequenz
zeigt Fehlverhalten
Mittlerweile haben sich Bürger-
meister Jürgen Akkermann, die
stellvertretende Bürgermeisterin
Melanie Helms und der Verein
Borkumer Jungens e.V. 1830
sowie einzelne BürgerInnen vor
der Kamera zu dem Klaasohmbrauch
geäußert. Der Vereinsvorsitzende
Maximilian Rau
sowie der Bürgermeister haben
Gesicht gezeigt und Stellung zu
den erhobenen Vorwürfen genommen.
„Die Videosequenz
zeigt ein Fehlverhalten einzelner
Menschen und kann keinesfalls
als Beleg dafür herhalten,
dass die Männer der Insel gesamtheitlich
Gewalt tolerieren,
wie es der Bericht suggeriert.
Hier gelte es zu differenzieren
und nicht die ganze Insel unter
Generalverdacht zu stellen“.
Borkumerleben
Polizei kündigt
„Null-Toleranz-Linie“ an
Die Polizei hat für den „Klaasohm“
auf Borkum verstärkte
Maßnahmen angekündigt. „Wir
fahren eine Null-Toleranz-Linie“,
betonte ein Sprecher der
Polizei. „Gewalt wird nicht
akzeptiert.“ Momentan werde
ein Konzept erarbeitet, wie die
Einsatzkräfte die Veranstaltung
in der Nacht zum 6. Dezember
begleiten werden. Nach heftiger
Kritik hatten die Veranstalter
angekündigt, den „Brauch des
Schlagens“ dieses Jahr vollständig
abschaffen zu wollen.
Die Polizei ermutigt Frauen,
denen bei dem Brauch Gewalt
widerfahren ist, Strafanzeige zu
stellen. „Wer Opfer geworden
ist, sollte keine Angst haben“, betonte
der Sprecher der Polizei.
„Wir nehmen das sehr ernst.“
Delikte wie Körperverletzung
oder gefährliche Körperverletzung
verjähren demnach erst
nach 20 bis 30 Jahren.
Aufarbeitung soll folgen
Die Polizei kündigte an, das
Gespräch mit den Veranstaltern
und dem Ministerium zu
suchen. Dabei soll es auch um
das bisherige Verhalten der Einsatzkräfte
im Zusammenhang
mit dem Brauch gehen, wie ein
Sprecher der Polizei sagte. „Wir
werden das intern aufarbeiten.“
Kritik kommt auch aus der niedersächsischen
Landesregierung.
Die Staatssekretärin im
Sozialministerium, Christine
Arbogast, betonte den hohen
Stellenwert von Brauchtum und
Traditionen. Sie seien zu respektieren
und zu schützen. „Aber es
ist klar, dass alles da sein Ende
findet, wo sich Frauen unsicher
fühlen und Angst vor körperlicher
Züchtigung haben“, sagte
Arbogast nach Bekanntwerden
der Vorwürfe. „Wer sich
den Hintern mit einem Horn
versohlen lassen möchte, darf
das tun. Wer das nicht möchte,
muss aber auch respektiert werden“,
hatte die Staatssekretärin
am Freitag erklärt. Es sei nun
die Aufgabe vor Ort, eine offene
Diskussion über den Brauch zu
ermöglichen.
Frauendemo
gegen Hass und Hetze
Rund 300 Frauen haben am
1. Dezember 2024 für den Erhalt
des umstrittenen Nikolausbrauchs
„Klaasohm“ – natürlich
ohne das Schlagen – vor der
Kulturinsel und in den Straßen
Borkums demonstriert.
„Es blieb alles friedlich“, sagte
ein Sprecher der Polizei. Die
Frauen sind mit Tröten durch
den Ortskern zum Platz am „D“
gelaufen – dort wo traditionell
der Abschluss des Klaasohmfestes
stattfindet – und haben
durch ihre Kuhhörner geblasen.
„Das war ein ganz spontaner
Protest“, sagte der Polizeisprecher.
Die Beamten auf der Insel
hätten vorab nichts von der
Demonstration gewusst, die
Frauen dann aber begleitet.
Es ist wichtig zu betonen, dass
diese Demo nicht für den Erhalt
der Tradition mit dem Gewaltaspekt
war, sondern gegen Hass
und Hetze gegenüber den Insulanerinnen
und Insulanern
sowie für den Erhalt dem Klaasohmfestes.
by Detlef
Perner
Seite 3 - 04.12.2024
Bürgerinformationsveranstaltung
So wird Klaasohm zukünftig gefeiert
ab/ Am Montagabend, dem
2. Dezember 2024, fand im
Feuerwehrhaus eine Bürgerversammlung
mit rund 400
Bürgerinnen und Bürgern
statt.
Ursprünglich war eine Informationsveranstaltung
zu verschiedenen
Themen geplant, doch
angesichts der aktuellen Kritik
am Klaasohmfest konzentrierte
sich die Diskussion vollständig
auf dieses Thema. Insbesondere
stand die Gewalt gegen Frauen
und das umstrittene Schlagen
mit Kuhhörnern im Fokus.
Bürgermeister Jürgen Akkermann
und Maximilian Rau (Oldermann
und Vorsitzender des
Verein Borkumer Jungens e.V.
1830) betonten, dass sich das
Klaasohmfest in einem tiefgreifenden
Wandel befindet.
Rau machte klar, dass die Tradition
des „Frauenschlagens“
endgültig der Vergangenheit angehört.
Durch einen NDR-Bericht
war das Thema in den öffentlichen
Fokus gerückt, und
beide Redner räumten ein, dass
ein solches Verhalten weder tolerierbar
noch zeitgemäß sei.
Maßnahmen
und Zukunftsausrichtung
Akkermann dankte allen Beteiligten
für ihre Bemühungen,
das Fest zu modernisieren und
die Tradition an aktuelle gesellschaftliche
Werte anzupassen.
Die Ereignisse rund um den
Medienbericht hätten jedoch
die gesamte Insel stark belastet.
„Der Imageschaden ist bereits
da und nun müssen wir uns
fragen, wie wir damit umgehen
und was wir besser machen
müssen. Dies hat bereits zu
Stornierungen und wirtschaftlichen
Schäden für die Insel
geführt und da müssen wir uns
hinterfragen, wie das durch
den Bericht vermittelte negative
Bild wieder korrigiert werden
kann“, sagte Akkermann.
Er sprach zudem von Beleidigungen
und Bedrohungen
gegenüber Bürgern und seiner
Person und bezeichnete dies als
klare Grenzüberschreitung. Der
Hauptkritikpunkt des Berichtes
und der sozialen Medien sei die
ausgeübte Gewalt gegen Frauen
und das dadurch ausgelöste
Unsicherheitsgefühl – nicht die
Tradition als solche.
Das Schlagen von Frauen, das
strafrechtlich relevant sei, müsse
endgültig verschwinden.
Klaasohm findet statt
„Es wäre eine falsche Reaktion,
das Fest abzusagen. Klaasohm
findet statt, nur ohne Schlagen.
Es ist und bleibt ein Gemeinschaftsfest
für Jede und Jeden.
Dazu gehört auch der richtige
Umgang mit Presse und Medien,
die nun aufgrund der aktuellen
Situation auf die Insel
kommen. Habt Respekt und
seid freundlich, dann haben wir
alle Spaß an unserem höchsten
Feiertag“, appellierte Maximilian
Rau an die Bürgerinnen und
Bürger.
„Das Klaasohmfest verändert
sich, weil sich die Gesellschaft
verändert. Es ist an der Zeit,
es zeitgemäß neu auszurichten
und zu modernisieren, damit
wir auch in 100 Jahren noch unser
Brauchtum feiern können.
Wir müssen zusammenhalten
und den Schaden für die Insel
begrenzen. Lasst uns gemeinschaftlich
durch den Ort laufen
und die sieben Jungs feiern“, erklärte
Maxi Rau unter dem Applaus
des Publikums.
Maßnahmen zur
Sicherheit beim Fest
Rau und Akkermann kündigten
konkrete Maßnahmen an, um
das Fest sicherer zu gestalten.
Dazu gehört in erster Linie die
Abschaffung des Frauenschlagens.
Weiterhin ist in diesem
Jahr mit einer verstärkten Polizeipräsenz
zu rechnen – nicht
nur aufgrund von Ankündigungen
protestierender Gruppierungen.
Als weitere Idee hat
sich der Verein den Einsatz von
Ordnerinnen überlegt und wird
die Einrichtung von Schutzräumen
ermöglichen. Außerdem
wurde eine Telefonhotline eingerichtet,
über die Betroffene
Hilfe suchen können.
„Aus unserer Sicht basieren die
genannten Maßnahmen keineswegs
auf der Annahme einer
konkreten Bedrohungslage
Foto: Andreas Behr
für Frauen. Vielmehr geht es,
wie auch bei großen Veranstaltungen
auf dem Festland üblich,
darum, Angebote für Sicherheitsmaßnahmen
bereitzustellen
und ein Gefühl der Sicherheit
zu vermitteln“, erläuterte
der Bürgermeister die Idee.
Beide unterstrichen, dass diese
Veränderungen nicht nur für
dieses Jahr, sondern langfristig
Bestand haben sollen.
Umgang mit Medien und
gemeinschaftliche
Verantwortung
Der Bürgermeister hob hervor,
dass der öffentliche Druck –
insbesondere durch den „Shitstorm“
– erheblich war. Es sei
wichtig, bei der anstehenden
Festveranstaltung ein positives
Bild von Borkum zu vermitteln.
Rau appellierte an die Gemeinschaft,
mit anwesenden Fernsehteams
und JournalistInnen
respektvoll umzugehen. Der
Wandel des Festes hin zu einem
modernen und sicheren Klaasohm
sei ein generationsübergreifender
Prozess, der nur gemeinsam
gelingen kann.
Fazit und Ausblick
Nach der Vorstellung der Maßnahmen
und des Wandels des
Klaasohmfestes, folgten Fragen
aus dem Publikum. Neben
dem Dank an die „Offiziellen“
für den Einsatz für den Erhalt
des Brauchtums, folgten auch
kritische Anmerkungen, wie
z.B. von einer Frau, die betonte,
dass sich ein Teil der Borkumer
Frauen bisher nicht als Unterstützer
der Tradition sichtbar
fühlen. Die Borkumerinnen
und Borkumer waren sich einig
darüber, respektvoll mit
den Medien umzugehen, auch
wenn Unsicherheiten bestehen,
auf Fragen von ReporterInnen
missverstanden zu werden.
Ein wichtiger Aspekt war
auch, dass die zu erwartenden
TV-Sender und mögliche Protestierende
sich daran halten
Borkumerleben
sollten, wenn der Klaasohm in
Privathäuser einkehrt – hier sei
die Privatsphäre zu respektieren,
mahnte der Bürgermeister
an. Darüber hinaus sei es auch
wichtig, die Kinder der Insel
zu schützen, die als Klaasohms
durch die Straßen laufen.
Die Versammlung endete mit
der klaren Botschaft, dass das
Klaasohmfest in seiner bisherigen
Form nicht weitergeführt
wird. Gewalt gegen Frauen habe
keinen Platz mehr. Stattdessen
wolle man das Fest zu einem sicheren
und inklusiven Ereignis
transformieren, das sowohl die
Tradition wahrt als auch moderne
Werte widerspiegelt.
Akkermann und Rau ermutigten
die Bürgerinnen und Bürger,
sich aktiv in diesen Wandel
einzubringen, um den Schaden,
der durch die mediale Kritik
entstanden ist, gemeinsam zu
beheben und ein neues Kapitel
für das Klaasohmfest zu schreiben.
Der Abschlusssatz des
Abends folgte mit den Worten:
„Dann ziehen wir halt alle gemeinsam
durchs Dorf. Moije
Klaasohm!“
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für Borkumerinnen, Borkumer und Gäste!
1. RESPEKT: In der Vergangenheit war das Fest von der Außenwelt
abgeschottet, um den Tag als Inselgemeinde unter sich zu verbringen.
An Klaasohm werden viele MedienvetreterInnen auf unsere Insel
kommen, begegnet diesen mit Respekt.
2. GEMEINSCHAFT: Die Klaasohms sollen gefeiert werden.
Frauen und Männer feiern zusammen und setzen ein Zeichen
gegen Gewalt, Hass und Hetze.
3. KOMMUNIKATION: Sollte euch etwas Negatives auffallen oder
solltet ihr negative Erlebnisse an diesem Abend haben, nutzt unser
Schutzkonzept und meldet euch bei den ausgewiesenen Ordnerinnen,
nutzt die Rückzugsorte in den Stationen oder meldet euch unter der
Telefonnummer (wird am Donnerstag veröffentlicht).
Of jung of old, of Frouwlüü of Mannlüü,
de Börgermester un de Stadtverwaltung
wünschen elk un eine ein moijet Klaasohmfesche.
4. ZUSAMMENHALT: Wir brauchen uns am Klaasohm-Tag so sehr
wie noch nie, steht zusammen und genießt unseren Feiertag.
Klaasohm ist mehr und das lassen wir uns nicht nehmen!
Wi laaten uns neit underkregen. Moije Klaasohm!
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Die Trauerfeier findet am Samstag, dem 21.12.2024
um 12:00 Uhr in der Friedhofskapelle statt,
anschließend ist die Urnenbeisetzung auf dem
evangelisch-reformierten Friedhof.
Zur Kaffeetafel laden wir in das Café Kluntje,
Franz-Habich-Str.1 herzlich ein.
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Im Namen aller Angehörigen
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Seite 5 - 04.12.2024
TRAUERANZEIGEN
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Dein Lebensweg ist nun zu Ende, zu Ende ist die Kraft.
Nun ruhen deine fleißigen Hände, sie haben bis zuletzt geschafft.
Traurig, aber mit vielen schönen Erinnerungen nehmen
wir in Liebe und Dankbarkeit Abschied.
Hannelore Beckmann
geb. Müller
* 06.09.1943 † 28.11.2024
Spende und werde
ein Teil von uns.
seenotretter.de
Bei jedem Wetter.
Auf Nord- und Ostsee.
Seit 1865.
Du bleibst in unseren Herzen
Marianne und Martin
Tjark und Daniela
Rolf und Elke
Lena und Boris mit Louis, Anna und Hadi,
Jan Claas und Wiebke mit Enno und Ida,
Taalke, Hauke, Deike, Marie, Fynn und Jana,
Naja, Ole, Tomke, Rieke
26757 Borkum, Rektor-Meyer-Pfad 12
Die Trauerandacht ist am Samstag, den 21. Dezember, um 11.00 Uhr in der ev.-luth. Christuskirche
Borkum mit anschließender Urnenbeisetzung. Danach laden wir herzlich zur Kaffeetafel ins „Teehaus“ ein.
Anstelle von Kranz-und Blumenspenden bitten wir um eine Spende für das
Hospizhuus Leer, IBAN: DE55 2855 0000 0000 5934 00, Sparkasse LeerWittmund oder
för de Watertoorn Börkum e.V., IBAN: DE37 2855 0000 0150 0328 94, Sparkasse LeerWittmund,
Kennwort: Hannelore Beckmann.
Diese Anzeige bitten wir als persönliche Einladung anzusehen.
- Danksagung -
Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig,
erzählt lieber von mir und traut Euch ruhig zu lachen.
Lasst mir einen Platz zwischen Euch,
so wie ich ihn im Leben hatte.
Waltraud Sanders
geb. Lenze
* 22.01.1936 † 01.11.2024
Herzlichen Dank, allen die sich in stiller
Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre
Anteilnahme auf so vielfältige und liebevolle
Weise zum Ausdruck brachten.
Danke sagen wir auch dem Seniorenhuus
In‘t Skuul und Dr. Helmer Zühlke,
der immer an unserer Seite war.
Im Namen aller Angehörigen
Deine Kinder
Erinnerungen die
unser Herz berühren,
gehen niemals verloren.
- Danksagung -
Einsatzberichte, Fotos, Videos und
Geschichten von der rauen See erleben:
#TeamSeenotretter
Spendenfinanziert
Die_Seenotretter-DGzRS_Anzeige_4c_78x280+5.indd 1 19.10.22 12:42
Von ganzem Herzen danken wir allen, die
Mutzi
im Leben schätzten, in der schweren Stunde
des Abschieds ehrten und ihre Anteilnahme
durch einen stillen Händedruck, eine liebe Umarmung,
herzlich geschriebene Worte,
Blumen und Geldzuwendungen
zum Ausdruck brachten.
Unser besonderer Dank gilt
Dr. Zühlke und Team,
Bestattungen Klaas Wegmann sowie
Pastor Schulze für die
einfühlsamen Worte zum Abschied.
In stiller Trauer und Dankbarkeit
Ulrike Meuser und Familie
Seite 6 - 04.12.2024
EVENT-TIPPS
04.12.2024 • 10 u. 14:30 Uhr
Führung durch
das Wassermuseum
Wassermuseum
Borkumerleben
Hei kummt! Wi laaten de Klaasohm in ...
Friesenhof
„Gambrinusstübchen“
09.12.2024 • 15:30 Uhr
HIP
Geschichten aus dem Nordmeer
Spielinsel
09.12.2024 • 17 Uhr
Führung Kulturinsel
Ein Blick hinter die Kulissen
BORKUM
Kulturinsel
11.12.2024 • 15:45 Uhr
Führung durch das
Nordsee Aquarium Borkum
Nordsee Aquarium
12.12.2024 • 19:00 Uhr
Winter-Bingo
Kulturinsel
13.12.2024 • ab 16 Uhr
Leuchtturm Special
Lichtzauber
Neuer Leuchtturm
De Redaktion van Borkum-Aktuell un
Borkumerleben wünscht jau ein moije
Klaasohm-Fesche!
Straßenbeleuchtung und Öffnungszeiten an Klaasohm
Die Stadt Borkum informiert darüber, dass in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember die Straßenbeleuchtung
nicht ausgeschaltet wird. Die Straßen sind somit die ganze Nacht beleuchtet. Weiter wird
darauf hingewiesen, dass die Büros der Stadtverwaltung am 5. Dezember lediglich von 08:30 bis
13:00 Uhr geöffnet und erreichbar sind. Auch die Betreuung der Kinder in dem „Börkumer Kinnertune“
erfolgt am 5. Dezember nur bis 13:00 Uhr.
Kompetent & freundlich im Herzen der Insel
Wir wünschen allen ein
„moije Klaasohm!“
Klaasohm im Seniorenhuus
Auch in diesem Jahr öffnet das Seniorenhuus In‘t Skuul wieder die
Türen für den großen Klaasohm. Der Gruppenraum wird ab 19:00
Uhr für die Bewohnerinnen und Bewohner geöffnet.
Das Seniorenhuus bittet alle Insulanerinnen und Insulaner sich anschließend
zu platzieren. Es werden keine Sitzplätze reserviert.
18.12.2024 • 19:30 Uhr
Die Magie der Nacht am Meer
Aktueller Sternenhimmel über Borkum
Kulturinsel
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Seite 7 - 04.12.2024
Kommentar aus der Redaktion:
Gewalt gegen Frauen hat keinen Platz auf der Welt – auch nicht an Klaasohm
Tradition im Wandel – aber
unter Generalverdacht
Es steht außer Frage, dass Gewalt
in jeder Form inakzeptabel ist und
keine kulturelle Legitimation haben
darf. Dass der Verein Borkumer
Jungens e.V. 1830 bereits vor
zwei Jahren das Schlagen reglementiert
hat, zeigt, dass der Brauch
einem Wandel unterliegt und sich
an zeitgemäße Normen anpasst.
Die Reportage des NDR Formats
Panorama versäumte es jedoch,
diesen Wandel differenziert darzustellen.
Stattdessen wurde ein Narrativ aufgebaut,
das Borkum pauschal als
Ort der Gewalt gegen Frauen stigmatisiert.
Dies verkennt nicht nur
die Bemühungen der Insulanerinnen
und Insulaner, sondern setzt
die gesamte Gemeinschaft einem
kollektiven Generalverdacht aus.
Der Klaasohm-Brauch wird von
seinen UnterstützerInnen als identitätsstiftendes
Ritual beschrieben,
bei dem sieben kostümierte
Männer in einem klar definierten
Rahmen ein traditionelles „Räuber-und-Gendarm-Spiel“
inszenieren.
Die Darstellung der NDR-Reportage,
die einen historischen
Ursprung in angeblicher Gewalt
gegen Frauen vermutete, erscheint
bei näherer Betrachtung fragwürdig
und historisch unbelegt. Tatsächlich
hat sich das Fest über die
Jahrhunderte mehrfach gewandelt,
wobei es heute stark reglementiert
ist und das Schlagen als Bestandteil
des Brauchs zunehmend nachgelassen
hat bzw. bereits eine Abschaffung
initiiert gewesen ist.
Medienverantwortung und
journalistische Sorgfalt
Die Kritik an der NDR-Reportage
reicht über die einseitige Darstellung
hinaus. Sie zeigt exemplarisch
die Gefahren, die aus unzureichend
recherchierten Berichten entstehen
können. Anstatt die historische,
kulturelle und soziale Komplexität
des Klaasohm-Festes angemessen
zu beleuchten, fokussierte die Sendung
auf plakative Vorwürfe und
erzeugte dadurch ein verzerrtes
Bild. Dies wurde durch die ungeprüfte
Weiterverbreitung in sozialen
Medien noch verstärkt. Die daraus
resultierenden Beleidigungen,
Drohungen und Anfeindungen
gegenüber Insulanerinnen und Insulanern
sind nicht nur unverhältnismäßig,
sondern gefährden auch
das Vertrauen in die freie Presse
– weshalb die nachgesagte Skepsis
gegenüber Journalisten sich nunmehr
auch bestätigte und nichts
damit zu tun hatte, etwas Vertuschen
zu wollen. Ein konstruktiver
Umgang mit dem Thema hätte die
Herausforderungen des kulturellen
Wandels auf Borkum differenziert
beleuchten können. Es ist schade,
dass die Perspektive der Insulanerinnen
und Insulaner in der Reportage
keine Chance auf einen Platz
gefunden hat. Die Verantwortung
lag auf beiden Seiten. Stattdessen
führte die mediale Zuspitzung zu
einer Polarisierung, die weder der
Sache noch der betroffenen Gemeinschaft
gerecht wird.
Wandel braucht
Zeit und Dialog
Die Debatte zeigt, dass Traditionspflege
und gesellschaftliche Werte
immer wieder neu überprüft werden
müssen. Der kulturelle Wandel
auf Borkum ist bereits lange
in Gang, doch eine nachhaltige
Veränderung braucht Zeit und das
Mitwirken aller Beteiligten. Gleichzeitig
ist uns bewusst, dass es Menschen
gibt, die diesem Fest kritisch
gegenüberstehen. Ihre Perspektive
ist nicht kleinzureden, denn die
Kritik hat in vielen Punkten ihre
Berechtigung. Es ist wichtig, die
Sorgen und Erfahrungen dieser
Personen ernst zu nehmen, um
eine umfassende und reflektierte
Diskussion über Traditionen und
deren Wandel zu ermöglichen.
Pauschale vorschnelle Verurteilungen
einer Gemeinschaft oder
Forderungen nach dem Verbot des
Festes helfen nicht weiter. Stattdessen
bedarf es eines offenen Dialogs,
in dem sowohl die historische und
kulturelle Bedeutung des Brauchs
als auch die berechtigte Kritik an
problematischen Aspekten berücksichtigt
werden.
Am Ende ist klar: Gewalt hat in keiner
Tradition Platz. Seit mehreren
Jahren engagiert sich der Verein
kurz vor Klaasohm in den Schulen
und führt Präventionsmaßnahmen
gegen Gewalt durch. Auch bei den
Kinder- Klaasohms ist Gewalt ausdrücklich
untersagt – unabhängig
davon, was andere Medien berichten.
Daher ist die Entscheidung
des Vereins, öffentlich für den
Verzicht auf Gewalt einzutreten
und um Entschuldigung bei den
Opfern zu bitten, richtig und verdient
Respekt. Fakt ist: Männern
und Frauen ist bewusst, worauf sie
sich an Klaasohm freiwillig einlassen.
Dennoch birgt der Nervenkitzel
die Gefahr, dass Grenzen
überschritten werden können und
es zu Handlungen kommt, die als
Körperverletzung wahrgenommen
werden, denen sich insbesondere
Frauen trotz eines ausdrücklichen
‚Nein‘ nicht immer entziehen
konnten. Der Nervenkitzel hört da
auf wo das NEIN beginnt.
Das ist der Moment in dem Gewalt
inakzeptabel wird! Spätestens zu
diesem Zeitpunkt ist Gewalt gegen
den Willen der „Freiwilligen“ eine
Straftat.
Es zeigt sich, dass sowohl die Borkumer
Gemeinschaft als auch der
Journalismus in der Verantwortung
stehen: Die einen müssen ihr
Brauchtum reflektieren und sich
konsequent gegen jede Form von
Gewalt positionieren, die anderen
ihre Recherchequalität und
die Auswirkungen ihrer Berichterstattung
und anschließender
Social-Media-Hetze kritisch hinterfragen.
Selbstreflektierend gilt
abschließend auch für unsere Redaktion,
dass auch wir uns in diesem
Thema neu aufstellen und zukünftig
reflektierter, kritischer und
offener mit Klaasohm umgehen
werden. In diesem Sinne, Moije
Klaasohm.
Leserbrief „Klaasohm ist mehr“
Der ehemalige Schulleiter Johannes Akkermann
hat einen Leserbrief zur Klaasohm-Thematik
verfasst. Den vollständigen Leserbrief können
Sie auf unserer Internetseite nachlesen:
www.borkumer-werbe-service.de/
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Seite 8 - 04.12.2024
Ein inspirierender Austausch: Unternehmerabend auf Borkum
Auf Einladung des Landkreises Leer und der Stadt Borkum
ab/ Am Abend des 18. Novembers
2024 fanden sich
insulare Unternehmen, VertreterInnen
des Landkreises
Leer sowie der Stadt Borkum
in der Kulturinsel zu einem
Unternehmerabend ein.
Eingeladen hatten Landrat
Matthias Groote und Borkums
Bürgermeister Jürgen Akkermann,
um den Dialog zwischen
Wirtschaft, Politik und Verwaltung
zu fördern und wichtige
Impulse für die Zukunft der
Insel zu setzen. In seiner Begrüßung
hob Bürgermeister
Akkermann die Bedeutung des
Abends hervor: „Ein erfolgreicher
Austausch lebt von vielfältigen
Perspektiven. Lassen
Sie uns diesen Abend nutzen,
um gemeinsam über die Entwicklung
unserer Insel und die
Chancen für unsere Unternehmen
zu sprechen.“
Einblicke in
die Wirtschaftsförderung
Landrat Groote stellte die Arbeit
des Amtes für Digitalisierung
und Wirtschaft des Landkreises
Leer vor, das mit einem
17-köpfigen Team Unternehmen
in vielfältigen Bereichen
unterstützt. Von klassischer
Wirtschaftsförderung über
Breitbandausbau und Elektromobilität
bis hin zur Energiewende
– die Bandbreite ist beeindruckend.
Groote betonte,
wie transformative Projekte
die Region in den kommenden
Jahren verändern werden: „Die
Energiewende wird unseren
Landkreis in den nächsten zehn
bis 15 Jahren drastisch umgestalten.
Wir wollen nicht nur
Zuschauer sein, sondern aktiv
mitgestalten.“
Besonders hervorgehoben
wurde das Förderprogramm
„Kleine Unternehmen 2026“,
das Existenzgründungen, Betriebserweiterungen
und Übernahmen
mit bis zu 15.000 Euro
unterstützt. Andrea Sobe, Leiterin
des Amtes, unterstrich die
Wichtigkeit einer frühzeitigen
Kontaktaufnahme: „Nur wer
sich vor Beginn seines Projekts
meldet, kann von den Fördermitteln
profitieren. Wer an dieser
Art der Förderung interessiert
ist, kann sich dafür gerne
beim Amt für Digitalisierung
und Wirtschaft über verschiedene
Möglichkeiten, gerade im
Bereich von Betriebserweiterungen
von den zuständigen
Mitarbeitenden informieren
und beraten lassen.“
Impulse von der NBank
und der Ems-Achse
Katrin Proctor von der Investitions-
und Förderbank des Landes
Niedersachsen (NBank)
stellte zusätzliche Fördermöglichkeiten
vor, die speziell auf
kleine und mittlere Unternehmen
ausgerichtet sind. Sie betonte
die Bedeutung gezielter
Investitionen, insbesondere in
die Wohnwirtschaft und sozial
geförderte Projekte, die zur Attraktivität
der Region beitragen.
Jens Stagnet präsentierte die Aktivitäten
der Ems-Achse, eines
Interessenverbandes, der sich
insbesondere der Gewinnung
und Bindung von Fachkräften
widmet. „Der Fachkräftemangel
ist eine der größten Herausforderungen
unserer Zeit“, betonte
er und verwies auf innovative
Ansätze, die neben der Werbung
für Arbeitsplätze auch die
Einbindung von Familien und
die Verbesserung der regionalen
Lebensqualität in den Fokus rücken.
Herausforderungen und
Chancen für Borkum
Im Rahmen der Veranstaltung
wurden auch die spezifischen
Anliegen der Borkumer Unternehmerinnen
und Unternehmer
thematisiert. Insbesondere
die Ausbildungssituation auf
der Insel wurde intensiv diskutiert.
„Ohne eine Berufsschule
auf Borkum, können hier nicht
Foto: Andreas Behr
einfach SchülerInnen in den
Bus steigen, um zur Nächstliegenden
zu fahren. Eine Ausbildung
vor Ort und eine funktionierende
Berufsschule sind
essenziell, um den Standort
Borkum zu sichern“, lautete die
eindringliche Botschaft aus der
Runde. Darüber stellte Landrat
Groote beim Thema „Erneuerbare
Energien“ und der
„Offshore-Wirtschaft“ klar, dass
Borkum und der Landkreis Leer
auch von der vor Ort erzeugten
Energie im Zuge der Energiewende
profitieren sollte. Hierzu
äußerte er den Wunsch nach
einer Sonderwirtschaftszone,
um diese Möglichkeit sicherzustellen.
Gemeinsam für
eine starke Zukunft
Der Unternehmerabend war begleitet
von einem offenen und
konstruktiven Austausch. Rund
20 teilnehmende Unternehmen
– Bäckereien, Bauunternehmer,
Landschafts- und Gartenbetrieb,
Elektro-, Maler- sowie
Sanitär- und Heizungsbetriebe,
und auch die Borkumer Kleinbahn
– brachten ihre Anliegen
ein. Thomas Wenzel (Elektrobetrieb)
als Vorsitzender der
Ortshandwerkerschaft sowie
Volkmar Vogel als Vorsitzender
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands
(DEHOGA)
auf Borkum vertraten ihren
Bereich. Neben Sören Hüppe
vom InselLust Resort, waren
keine weiteren VertreterInnen
aus dem Gastronomie- und
Beherbergungssegment anwesend.
Die Anwesenheit von Berufsschulleiter
Christian Land,
Borkumerleben
politischen Entscheidungsträgern,
darunter Melanie Helms
(SPD), Dr. Monika Harms
(CDU) und Hermann Gansel
(Grüne), sowie Vertretern der
Stadtverwaltung und der Nordseeheilbad
Borkum GmbH unterstrich
die Relevanz der Themen
für die gesamte Inselgemeinschaft.
Abgerundet wurde
der Abend nach der Vorstellung
der Präsentationen durch ein
lockeres Beisammensein und
Gespräche, in denen konkrete
Maßnahmen und Synergien
ausgelotet wurden.
Perspektive
Der erste Unternehmerabend
dieser Art auf Borkum zeigte,
wie wichtig der Dialog zwischen
Wirtschaft und Politik sowie Insel
und Festland ist, um gemeinsam
die Herausforderungen der
Zukunft zu meistern. Ob Digitalisierung,
Fachkräftemangel
oder Energiewende – die Themen
sind vielfältig, die Ansätze
ambitioniert. Die Veranstaltung
wurde im Nachgang von allen
Teilnehmenden als sehr positiv
empfunden und verdeutlicht
das Bedürfnis nach weiteren
Hilfestellungen auf dem Weg
zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten
Weiterentwicklung
der Unternehmen und
für die Entwicklung der Insel
Borkum.
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