04.12.2024 Aufrufe

Unterwegs 1124

Brüggli jongliert mit vielen Produkten und Leistungen aufs Mal.

Brüggli jongliert mit vielen Produkten und Leistungen aufs Mal.

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unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 1124

Ausgabe Nummer 51, November 2024

Einfach ausprobieren

Ein Schnupperaufenthalt bei

Brüggli gibt Klarheit.

www.unterwegs.brueggli.ch

«Wir kommen wieder»

Ein Partner erzählt,

warum er im Usblick einkehrt.

«Es gibt immer einen Weg»

Johann weiss, was er will.

Sein Begleiter: Heavy Metal.

26 30

12


Inhalt

12-15

«Es gibt immer einen Weg»

Während Johann Kollers Militärdienst ereignete sich ein Unfall,

der sein Leben für immer veränderte. Aufgeben? Das kam für Johann

nie in Frage. Bei Brüggli und in der Musik findet er Halt.

26 Einfach ausprobieren 30 «Wir kommen wieder»

Awards

2022 · Goldene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne

und integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie

Unternehmens- und Organisationstexte

· Bronzene Feder des SVIK in der Kateogorie Texte

2021 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Sonderpreis des SVIK in der Kategorie Texte

2019 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

2018 · Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte

2016 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte

2015 · Internationaler Sonderpreis der European Association for

Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal

magazine supporting a social project»

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte

2014 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte

2013 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte

2011 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine

In dieser Ausgabe

4

6

9

10

16

22

28

29

32

34

35

36

Impressum

Was von Herzen kommt

Begleiten und Fördern: Eine erfüllende Aufgabe

Wie läuft’s im ersten Lehrjahr?

Inklusion oder nur Kalkül?

Leben mit IV-Rente: Die Chance auf einen Neuanfang?

«Schnell und gezielt handeln»

Andere Bereiche kennenlernen: Einfach mit dem Flirtpass

10 Fragen an Andrea Kunz und Igor Weber

Dies & Das

Was macht ein gutes Team aus?

Rätsel: Wer findet die 5 Unterschiede?

Jubilarinnen und Jubilare Juli bis Dezember 2024

Idee, Konzept, Redaktion : Michael Haller, Katja Wohlwend

Layout, Satz:

Regina Furger

Bild :

Felix Gmünder, Regina Furger

Fotos :

Frosan von Gunten, Markus Frietsch, Roger Nigg

Druck, Auflage : Brüggli Admedia AG, 2'000 Ex.

Herausgeber :

Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch

Redaktionsadresse: Brüggli, Kommunikation & Kultur

Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn

michael.haller@brueggli.ch

www.unterwegs.brueggli.ch


Editorial

Illustration: Urs Otto,

Mitarbeiter Unternehmenskommunikation

Unterwegs für

die Balance

Wenn Brüggli ein Artist wäre, würde ich auf den

Jongleur tippen: Er versteht es, mehrere Gegenstände

in der Luft rotieren zu lassen und sie in Bewegung

zu halten, ohne dass sie herunterfallen. Konzentration,

Vorstellungsvermögen, ein Sinn für die Balance sind dazu wichtig.

Brüggli jongliert mit vielen Produkten und Leistungen aufs Mal.

Mit dem Rückzug aus der Badstrasse und der Neuorganisation am

Hauptsitz sind zusätzliche Herausforderungen dazugekommen. Ganz

ohne Nebengeräusche gehen solche Veränderungen nur selten.

Und in der Hektik und Unruhe mag man sich fragen: Fliegt uns da

etwas um die Ohren?

Oder gehört’s bei Brüggli einfach dazu?

Im Streben nach Selbstbestimmung hat

es sich Brüggli noch nie leichtgemacht.

Ambitionierte Produkte tragen zu spannenden

Lernfeldern bei – das kommt der

Ausbildungsqualität zugute. Die Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten

schafft Perspektiven – das schlägt sich in einer erfolgreichen Integrationsarbeit

nieder. Und der Anspruch an die Qualität und ans

Tempo ist nichts anderes als ein Abbild des Arbeitsmarktes – und

somit die ideale Vorbereitung für Klientinnen und Klienten auf dem

Ausbildungs- und Integrationsweg.

Wir haben Fachleute von

Brüggli gefragt, was sie bewegt

(Seite 6). In einem umfangreichen

Dossier beleuchten wir die Bedeutung

der IV aus verschiedenen

Blickwinkeln (16). Den Sound-

Im Streben nach Selbstbestimmung

hat es sich Brüggli

noch nie leichtgemacht.

track dazu liefert Johann

Koller (12): Er arbeitet bei Brüggli

in der Mechanik und schwört auf Heavy

Metal. Sanftere Klänge bevorzugt Peter

Hiltmann: Das regelmässige Singen und

Musizieren in Brügglis Musikatelier ist eine willkommene Abwechslung

zum Alltag in der Logistik und im Co-Packing (4).

«Unterwegs» jongliert mit weiteren Inhalten – von der Inklusion

in der Modebranche (10) über das ideale Team (34) bis hin zu den

Erfahrungen, die ein Partner wie die Wohnbaugenossenschaften

Ostschweiz mit uns macht (30).

Wie immer ist «Unterwegs» eine Bühne für Mitarbeitende, Lernende,

Fachkräfte und Partner: Sie alle tragen dazu bei, dass Brüggli

viel aufs Mal stemmen und jonglieren kann. Und so verstehen wir

«Unterwegs» als Zeichen der Wertschätzung für die bodenständigen,

ausdauernden und engagierten Leute, die virtuose Leistungen

möglich machen.

Michael Haller

Leiter Kommunikation & Kultur

Mitglied der Geschäftsleitung


Fokus

Was von Herzen kommt

Die Musik ist Peter Hiltmanns grösste Leidenschaft,

woraus er besonders viel Kraft schöpft. In Brügglis Musikatelier

kann er sich ganz seinem liebsten Hobby widmen.

Als Peter Hiltmann bei Brüggli in den Beruf des Logistikers

reinschnupperte, dachte er sich: «Das könnte etwas für mich

sein». Er sollte recht behalten, denn inzwischen sorgen er

und sein Team seit elf Jahren dafür,

dass in der Logistik möglichst alles

rund läuft. Er erledigt die Vorarbeiten

für die Montage und packt bei der Kommissionierung

mit an. Peter mag seine Arbeit

in der Logistik. Vor allem die Abwechslung

findet er toll – kein Tag ist wie der

andere. «Klar, manchmal ist es eine ziemliche anstrengende Arbeit.

Das darf man nicht unterschätzen, aber das gehört nun einmal

dazu», sagt er.

«Ich liebe die

Musik. Sie gibt

mir Kraft.»

Sein Teamleiter Sacha Lüthi ist mit ihm sehr zufrieden: «Er ist ein

pflichtbewusster Mitarbeiter, der immer sehr genau arbeitet. Wenn

andere nicht so arbeiten, kann er das gar nicht leiden.» Seit ein

paar Wochen arbeitet Peter in der Abteilung Co-Packing. Dort unschaft

Flügel verleihen. Seine Mutter war eine passionierte Klavierspielerin

und sang gern. Kein Wunder, dass auch Peter schon früh

zur Musik fand. In seiner Jugend war er in einem Musikverein aktiv

und spielte Klarinette. Musikalisch wie Peter

ist, singt er auch gern – am liebsten Gospel

und christliche Loblieder. Jeden Montag

nimmt Peter an Brügglis Musikatelier

teil. Das findet jeweils von 17 bis 20 Uhr

im Campus statt und ist für alle Mitarbeitenden

von Brüggli, die wie Peter Freude

an der Musik haben und ausprobieren, experimentieren und improvisieren

möchten. «Viele Menschen sind so verkopft und überdenken

alles – doch nicht Peter. Er singt einfach das, was aus seinem

Herzen kommt und kann sich voll und ganz der Musik hingeben»,

sagt Roman Ruthishauser, Leiter des Musikateliers. Ob nur zu zweit

oder in der Gruppe – Peter liebt es auf der Handtrommel zu spielen

oder am Schlagzeug den Takt vorzugeben. Im Musikatelier kommt

auch das Singen nicht zu kurz. «Er schlug vor, dass wir Gospel und

Kirchenlieder singen sollen. Also haben wir es einfach ausprobiert.

Er ist ein total leidenschaftlicher Sänger, der ein gutes Gehör für

feine, klare Klänge hat», so Roman Ruthishauser.

Brügglis Musikatelier

ist für alle da, die wie

Peter Freude an der

Musik haben.

terstützt er das Team bei einem grösseren Auftrag. «Im Vergleich

zur Logistik ist das etwas ganz anderes. Ich arbeite für mich alleine,

vorwiegend im Sitzen. Aber auch das macht mir Spass», sagt er.

Experimentieren und improvisieren

Seine Freizeit verbringt Peter Hiltmann am liebsten mit Musik – eine

Passion, die ihn seit jeher begleitet. «Ich liebe Musik. Sie gibt mir

Kraft. Durch sie fühle ich mich frei. Ich glaube, dass es vielen Menschen

genauso geht. Ohne Musik kann ich nicht leben. Ich möchte

es mir auch gar nicht vorstellen», sagt er. Schon sein Grossvater

war von der Musik begeistert. Als Organist konnte er dieser Leiden-

Der wichtigste Anker

Neben dem Musikatelier besucht Peter Hiltmann regelmässig Gottesdienste,

in denen vor allem Gospellieder gespielt werden. «Wahrscheinlich

würden viel mehr Menschen in die Kirche gehen, wenn

diese Musik öfters in den Kirchen gespielt würde», sagt er, «denn

beim Gospel darf geklatscht und laut mitgesungen werden. Das

bringt Schwung in den Gottesdienst und macht viel mehr Spass

als diese trockenen Predigten, die sonst in der katholischen Kirche

üblich sind.» Für ihn ist der Glaube der wichtigste Anker in seinem

Leben. «Der Glaube an Gott begleitet mich durch das ganze Leben

und die Engel beschützen mich, wohin ich auch gehe», sagt

er. Ausserdem betet der 54-Jährige regelmässig: «Dann spreche

ich über meine Sorgen und Ängste – und alles was mich sonst

noch so im Leben beschäftigt. Ich habe keine Eltern mehr – also

ist Gott für mich mein Vater. Ihm kann ich alles anvertrauen.» Zudem

nimmt Peter Hiltmann regelmässig an Kirchenveranstaltungen

teil, wo er immer wieder viele neue Menschen kennenlernt.

Gemeinsam beten, plaudern, singen und lachen – für Peter Hiltmann

eine reine Herzenssache.

Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation


unterwegs 1124 5

Die Musik ist Peters grösste Leidenschaft. Er besucht

jeden Montag nach der Arbeit Brügglis Musikatelier.

Bilder: Nicolas Maier

Peter liebt es,

am Schlagzeug den

Takt vorzugeben.


Fokus

Begleiten und Fördern:

Eine erfüllende Aufgabe

Was heisst es, im Sozialwesen zu arbeiten? Was bereitet

Schwierigkeiten und was ergibt Sinn? Sechs Fachleute

von Brüggli erzählen, was sie motiviert.

Damaris Mannale

Teamleiterin Logistik

«Neugierig und

vorurteilsfrei»

Wenn ich mitbekomme, welch beschwerlichen

Weg viele Menschen gegangen

sind, bevor sie zu Brüggli kommen,

berührt mich das jeweils. Umso mehr

bin ich motiviert, ihnen bei der Suche nach

einer geeigneten Lösung zur Seite zu stehen. Ich

freue mich, wenn ich mit meiner Arbeit bei Brüggli etwas dazu

beitragen kann, dass sich Menschen positiv entwickeln und in

ihrem Arbeitsgebiet befriedigend einbringen können. Nur für

die Gewinnmaximierung zu arbeiten, würde mich auf Dauer

wohl nicht glücklich machen. Es ist meine Leidenschaft, mich

für Lernende und Menschen mit Rente einzusetzen und ihnen

Unterstützung zu bieten. Ich freue mich sehr, wenn sie ihren

Platz bei Brüggli oder im ersten Arbeitsmarkt gefunden haben

und glücklich sind.

Ich denke, dass Mitarbeitende mit Rente und Lernende von

Brüggli und von der IV im Allgemeinen gut unterstützt werden.

Dennoch würde ich es begrüssen, wenn Brüggli mehr geschultes

Fachpersonal zur Verfügung hätte. Zudem wünsche ich mir

mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Rente im ersten Arbeitsmarkt,

in dem nicht nur die Leistung und der Gewinn, sondern

die Menschen und ihre persönlichen Ressourcen und Stärken

im Vordergrund stehen.

«Mensch ist Mensch»

Ich bin aus Leidenschaft Koch geworden und es bereitet mir viel

Freude mit Menschen zu arbeiten. Bei Brüggli mit Menschen mit

Schwierigkeiten zusammenzuarbeiten, ist eine Herausforderung,

der ich mich gerne stelle. Gemeinsam Lösungen zu finden und

die Entwicklungen der Menschen beobachten zu können, bedeutet

mir viel. Die Arbeit in der Küche ist spannend und abwechslungsreich.

Es ist schön, den Mitarbeitenden mit Rente

und den Lernenden etwas beibringen zu können, dass sie nicht

nur beruflich, sondern auch privat weiterbringt. Das Schönste

für mich ist aber, wenn ich ihre Erfolge und Fortschritte beobachten

kann und wir uns gemeinsam darüber freuen können.

Es ist wichtig, die Balance zwischen Fordern und Überfordern

zu wahren. Menschen mit einer Beeinträchtigung erfahren von

der Gesellschaft immer mehr Wertschätzung. Ich nehme die

Menschen so wie sie sind und mache keine Unterschiede –

Mensch ist Mensch.

Ich habe das Glück, dass ich gut abschalten kann, sobald ich

Feierabend habe. Ich lasse negative Geschichten und Emotionen

aus dem Berufsleben nicht an mich heran.

Einen idealen Ausgleich finde ich beim

Motorradfahren. Dann fahre ich dem

beruflichen Stress einfach davon.

Wer im sozialen Bereich arbeiten will, dem rate ich, Menschen

immer wieder neugierig zu begegnen, Vorurteile abzubauen

und das Gespräch mit ihnen zu suchen. Auch der Schutz und

der Erhalt der eigenen psychischen Gesundheit sind wichtig. Für

meine Psychohygiene pflege ich soziale Kontakte, bin gerne in

der Natur und treibe Sport. Zum Beispiel unternehme ich Fahrradtouren,

gehe walken, Wandern oder ins Pilates. So gelingt

mir ein guter Ausgleich zur Arbeit.

Patrick Blattner

Küchenchef und Co-Centerleiter Usblick


unterwegs 1124 7

Urs Niederhäuser

Bereichsleiter Brüggli Admedia

«Es ist wichtig, einen guten

Ausgleich zu finden»

Es ist mir wichtig, jeden Menschen individuell zu begleiten, denn

jeder Mensch ist anders. Darum müssen immer wieder neue Lösungen

entwickelt und andere Wege beschritten werden. Das

macht diese Arbeit spannend und anspruchsvoll. Vor allem faszinieren

mich die Vielfalt und die Nachhaltigkeit meiner Arbeit.

Es gelingt mir gut, mich in meiner Freizeit von meiner Arbeit

abzugrenzen. Klar, trotzdem kommt es hin und wieder vor, dass

man die Geschichten der Menschen mit nach Hause nimmt. Darum

ist der Ausgleich wichtig. Bei mir sind das der Sport und die

Zeit mit meiner Familie. Ausserdem ist es immer gut, im Team offen

über Spannungsfelder und Herausforderungen zu sprechen.

Die grösste Herausforderung ist für mich, den vielen Ansprüchen

gerecht zu werden. Der Auftrag der IV, der jeweilige Aus-

bildungsinhalt, das Agogische im Zusammenspiel

mit dem Wirtschaftlichen: Es ist

viel, und da gilt es die Balance zu wahren –

für einen selbst und für alle Beteiligten. Der

administrative Aufwand ist grösser geworden.

An der Invalidenversicherung gibt es gute und schlechte

Seiten. Es gibt viele sinnvolle Regelungen, jedoch sind die

Entscheide nicht immer nachvollziehbar. Zudem kommt es vor, dass

Ärzte wichtige Entscheide hinter dem Rücken der Patienten fällen.

Wenn Menschen ihre Ausbildung abgeschlossen haben oder bei

Brüggli eine Arbeit haben, die sie erfüllt, dann freue ich mich immer

sehr. Zu sehen, wie Menschen vorankommen: Das sind die

schönsten Momente in meiner Arbeit.

Ruven Siegele

Abteilungsleiter Agentur Brüggli Admedia

«Den bestmöglichen Rahmen bieten»

Bevor ich zu Brüggli kam, arbeitete

ich in der Marketingabteilung

von Lidl. Dort durfte ich nicht nur in

meinem Fachbereich wachsen, sondern

auch als Berufsbildner und Prüfungsexperte

junge Menschen auf ihrem

Weg begleiteten. Eine besondere Erfahrung

war die Unterstützung einer jungen Frau mit Asperger-Syndrom,

die mein Interesse für die soziale Arbeit nachhaltig

weckte. Als sich mir die Möglichkeit bot, bei Brüggli zu arbeiten,

nahm ich diese mit grosser Freude an. Meine Tätigkeit

bei Brüggli empfinde ich als überaus erfüllend und sinnstiftend.

Hier kann ich nicht nur ökonomisch einen wertvollen Beitrag

leisten, sondern auch sozial, indem ich Menschen unterstütze

und ihnen helfe. Das Schönste an meinem Beruf ist es, zufriedene

Klienten zu erleben, die die Arbeit von Brüggli und mein

Engagement schätzen. Mein Ziel ist es, ihnen genau das zu geben,

was sie brauchen, und ihnen den bestmöglichen Rahmen

für ihre Arbeit und ihr Lernen zu bieten.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Manchmal endet ein Arbeitsverhältnis

unerwartet oder eine Lehre wird abgebrochen, was

ich immer sehr bedauere. In solchen Momenten mache ich mir viele

Gedanken und suche nach Lösungen. Es ist mir ein grosses Anliegen,

dass Menschen mit Schwierigkeiten die Unterstützung erhalten,

die sie verdienen. Leider stelle ich fest, dass die Ressourcen im

Sozialwesen immer knapper werden – weniger Personal, weniger

finanzielle Mittel und somit sinkt letztlich die Arbeitsqualität. Das

geht oft zu Lasten der Betroffenen, was mich sehr nachdenklich

stimmt. Ich glaube fest daran, dass mehr Engagement von staatlicher

Seite notwendig ist, um das Sozialwesen zu stärken. Wenn

wir alle ein bisschen hilfsbereiter wären und uns mehr füreinander

einsetzen würden, könnten wir die Welt gemeinsam ein kleines

Stück besser machen.

Am Ende eines erfüllten Arbeitstages nehme ich mir gern kurz Zeit,

um mir den Tag nochmals durch den Kopf gehen zu lassen, bevor

ich mich meiner Freizeit widme. Den idealen Ausgleich finde ich im

Sport, in der Video- und Fotografie oder beim kreativen Gestalten.


Fokus

Gudrun Knab-Topka

Abteilungsleiterin Wohnen

«Man muss über den Tellerrand schauen»

Bei Brüggli kann ich Gutes bewirken, werde gebraucht und bekomme

viele positive Rückmeldungen. Das gibt mir die Bestätigung,

dass ich meine Arbeit richtig mache. Ich kann mich gut

in meine Klienten hineinversetzen, ohne dass ich mich darin

verliere. Ich habe Freude im Umgang mit jungen Menschen, an

ihrer Entwicklung, an ihren Erfolgen und Fortschritten. Manchmal

kommt es auch zu Rückschritten. Dann suchen wir gemeinsam

nach Strategien und Lösungen.

Bei meiner Arbeit habe ich mit vielen IV-Berufsberaterinnen

und -Berufsberatern zu tun, die sehr engagiert sind. IV-Abklärungen

und -Anmeldungen nehmen leicht zu. Hierbei geht es

zunehmend um Menschen, die mit grösseren, persönlichen,

grundlegenden Problemen zu kämpfen haben. Gleichzeitig ist

von Sparmassnahmen die Rede. Das ist für alle nicht einfach.

Nichtsdestotrotz bietet die IV den Betroffenen eine sehr gute

Unterstützung.

Auf dem Nachhauseweg versuche ich

den Arbeitsalltag hinter mir zu lassen.

Das will mir nicht immer gelingen. Musik,

Fitness und Qigong – das ist eine chinesische

Meditations-, Konzentrations- und

Bewegungsform – helfen, mich zu entspannen

und die Energie wieder fliessen zu lassen.

Wer denselben Beruf erlernen möchte wie ich, dem

rate ich, viel auszuprobieren und viele Praktika zu machen,

um sicherzugehen, dass die Berufswahl die richtige ist. Man muss

sich zum Beispiel darüber im Klaren sein, dass Schichtarbeiten und

unregelmässige Arbeitszeiten in dieser Branche üblich sind. Ausserdem

ist psychische Stabilität sehr wichtig, sowie die Fähigkeit, über

den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

Romina Brändle

Teamleiterin Finanz- und Rechnungswesen

«Das Schönste sind die

Erfolge der Lernenden»

Seit etwa 14 Monaten bin ich in der

Abteilung Finanz- und Rechnungswesen

bei Brüggli angestellt. Die Arbeit

mit Zahlen, kombiniert mit der Unterstützung

und Betreuung von Lernenden,

finde ich sehr abwechslungsreich und spannend.

Es bereitet mir grosse Freude, Menschen zu

unterstützen und ihnen Wissen zu vermitteln. Das Schönste an

meinem Job sind die Fortschritte und Erfolge der Lernenden.

Zum Beispiel, wenn sie ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen.

2019 habe ich selbst meine Lehre zur Kauffrau EFZ erfolgreich

absolviert. Das ist noch nicht so lange her. Deshalb

weiss ich genau, worauf es ankommt und kann den Lernenden

viele nützliche Tipps mit auf dem Weg geben und sie so optimal

unterstützen. Hin und wieder muss ich auch schwierige Gespräche

führen. Das kann sehr herausfordernd und belastend sein. Doch

das lasse ich nicht an mich heran. Ich versuche neutral damit umzugehen,

besonnen und lösungsorientiert zu arbeiten. So kann

ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln und mich weiterentwickeln.

Ich finde berufliches und persönliches Wachstum wichtig

und bilde mich gern fort. Brüggli bietet für Kaderleute und Teamleiter

so viele tolle Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an –

besonders auch für Quereinsteiger. Es ist nie zu spät, den Beruf

zu ergreifen, der einen glücklich macht.

Notiert:

kwo, mha


unterwegs 1124 9

Nachgefragt

Wie läuft’ s im

ersten Lehrjahr?

Wie geht es den jungen Berufsleuten,

die diesen Sommer bei Brüggli in ihre Ausbildung

eingestiegen sind?

Umfrage: Katja Wohlwend

Bilder: Fotostudio

Nicolas Maier

Fotomedienfachmann EFZ

Ich habe ein wenig Erfahrung

mit Fotografie und durfte schon

Aufträge selbständig erledigen.

Brüggli finde ich cool. Die gute

Unterstützung, die ich hier erhalte,

weiss ich sehr zu schätzen.

Arian Dërmaku

Kaufmann EFZ

Ich habe das Vorlehrjahr schon

absolviert. Darum ist Brüggli für

mich kein Neuland mehr. An Brüggli

mag ich besonders das Familiäre

und Persönliche. Hier steht der

Mensch an erster Stelle.

Nevio Spengler

Mediamatiker EFZ

Aktuell übe ich noch das Programmieren.

Ich mag die Herausforderung

und finde es toll, mich am Computer

kreativ ausleben zu können.

Deswegen habe ich diese Ausbildung

für mich ausgewählt.

Arian Asani

Fachmann Betriebsunterhalt EFZ

Ich habe mich für diesen Beruf

entschieden, weil er sehr vielfältig

und spannend ist. Ich arbeite sowohl

in der Natur als auch drinnen sehr

gern. Das ist genau das, was ich

immer gesucht habe.

Cheyenne Gut

Kauffrau EFZ

Die Arbeit im ersten Lehrjahr finde

ich sehr interessant – es gibt immer

etwas zu tun. So vergeht die Zeit wie

im Flug. An Brüggli schätze ich vor

allem die Vielfalt. Hier kann jeder

sein wie er ist.

Kimberly Onwuemeka

Logistikerin EBA

Am ersten Tag war ich etwas besorgt,

weil ich noch gar keinen kannte.

Das änderte sich zum Glück schnell.

Ich besuche am liebsten die

Berufsschule, weil mir das Lernen

viel Freude macht.

Orlando Özen

Logistiker EBA

Das erste Lehrjahr ist interessant

und macht mir Spass. Für die

Unterstützung bin ich sehr dankbar.

Ich meine damit etwa die Lernhalbtage

– so ein Angebot ist gar

nicht selbstverständlich.

Medin Skenderi

Logistiker EBA

Aktuell arbeite ich in der Wareneingangskontrolle.

Die Warenannahme

gefällt mir aber am besten,

da ich dort viel Kontakt mit Anderen

habe. Für mich läuft es gut im ersten

Lehrjahr. Hier gefällt’s mir.


Fokus

Inklusion oder nur Kalkül?

Divers und inklusiv: So zeigt sich die Mode-Industrie immer mehr.

Jedoch ist die Inklusion noch nicht in allen Bereichen der Mode-Industrie Realität.

Und manche arbeiten gar mit ganz fragwürdigen Mitteln.

Mittlerweile schreiten nicht nur Frauen und Männer über den

Laufsteg, die dem typischen Schönheitsideal entsprechen,

sondern auch immer mehr Menschen mit unterschiedlichen

Kleider- und Körpergrössen, Hautfarben und Geschlechteridentitäten.

Auch Menschen mit Behinderungen werden immer

öfters für Modeschauen und kommerzielle Fotoshootings gebucht.

Zum Beispiel wurde für die Frühjahrskampagne 2014 der weltbekannten

Modemarke «Diesel» Jillian Mercado engagiert – ein Model,

das aufgrund einer seltenen Muskelerkrankung im Rollstuhl

sitzt. 2008 buchte die Frauenzeitschrift «Marie Claire» Kelly Knox,

die ohne Unterarm geboren wurde, für eine Fotostrecke. Somit war

sie die erste Frau mit Behinderung auf einem Cover eines Modemagazins.

Diese Models geben Menschen mit Behinderungen ein Gesicht.

Sie sorgen dafür, dass sie sich in der Mode und damit in der

Gesellschaft repräsentiert und ernst genommen fühlen.

Einheitsbrei statt Individualität

Die Präsentation der Mode ist heutzutage

divers und inklusiv, doch was haben Betroffene

davon, wenn die Mode selbst es

nicht ist? Denn das An- und Ausziehen von

Kleidung kann oft mühsam sein, weil die

Verschlüsse, Grössen, Schnitte und Designs nicht an die Bewegungen

und Einschränkungen der Betroffenen angepasst sind. Zudem

sind Hosen und Kleider, die im Gesäss Falten werfen, im Rollstuhl

schnell unbequem und können zu schmerzhaften Druckstellen führen.

Auch Ärmel und Knöpfe können eine Herausforderung sein.

Eine schicke, bequeme Hose kann zu mehr Selbstbestimmung und

besserer Lebensqualität beitragen. Auch Öffnungen in Jacken, Hemden

oder Blusen, um etwa den Zugang zu Magensonden zu ermöglichen,

können den Alltag erleichtern. Statt dies zu fördern, werden

einheitliche Schönheitsnormen in der Mode-Industrie weiterhin verwendet

und die Tatsache, dass erst die Vielfalt der Menschen die

Gesellschaft ausmacht, oft ignoriert. Das Bekleidungsangebot für

Menschen mit Behinderung ist also rar gesät.

Das Thema Inklusion ist

auch in der Modewelt angekommen,

einigermassen.

Inklusive Mode normalisieren

Zalando nahm – als einer der ersten Online-Versandhändler –

Kleidungsstücke, ideal für Menschen mit Behinderung, in den Online-Shop

auf. Nun sind Hemden und Blusen mit Magnet- und

Klettverschlüssen zu finden, die das An- und Ausziehen erleichtern

sollen, sowie Hosen mit elastischem Bund, die für Menschen

im Rollstuhl das Sitzen bequemer machen sollen, oder Schuhmodelle

mit Greifhilfen. Tommy Hilfiger und Nike sind zwei der ersten

Marken, die ebenso erkannt haben, dass ein Bedürfnis an inklusiver

Mode besteht und dass dies normalisiert werden muss. So rief

zum Beispiel Tommy Hilfiger eine adaptive Kollektion für Kinder und

Erwachsene ins Leben, die in Zusammenarbeit mit Menschen mit

Behinderungen entstand. In der Kollektion sind Textilien mit Verschlüssen

und speziellen Passformen enthalten, die für Prothesen,

Verbände und Beinschienen geeignet sein sollen, sowie Hosen mit

erweitertem Bund für mehr Bewegungsfreiheit.

Auf dem Rücken des Elends

Eine Werbekampagne oder eine Fashionshow mit Menschen mit Behinderung

ist noch immer nicht alltäglich. Das hebt sich von der

Masse ab, das fällt auf und schafft viel Medienpräsenz. Die italienische

Modekette FTL Moda etwa schickte 2015 das Model Jack Eyers

über den Laufsteg. Sein freier Oberkörper war silberbemalt und er

trug eine schwarze Hose, die hochgekrempelt wurde. Somit war seine

Beinprothese gut sichtbar. Von einer Modekollektion war nichts zu

sehen. Das Mode- und Lifestylemagazin «Stylight» berichtete darüber

und kritisierte: «Hier geht es mehr um die Zuschaustellung einer

Behinderung statt um die Integration.» Auch dem italienischen

Hersteller für Strick- und Freizeitbekleidung

«United Colors of Benetton» wurde in den

90er Jahren vorgeworfen, Leid kommerziell

auszuschlachten. 1992 warb «United Colors

of Benetton» etwa für Strickwaren mit

dem an Aids leidenden David Kirby, der im

Sterben lag. Später machte die Marke mit

einem Foto, das Kinderarbeit in einem Steinbruch zeigt, Werbung

für ihre neuste Kollektion. Diese Motive lösten bei vielen Betrachtern

grosse Empörung und Entsetzen aus und sorgten für Diskussionsstoff.

Viele Magazine und Geschäfte boykottierten die Marke.

Trotzdem wurde «United Colors of Benetton» mehrfach mit Preisen

ausgezeichnet und weltberühmt – Ziel erreicht.

Teilhabe fördern

Bedauerlicherweise gibt es nur sehr wenige Kleidergeschäfte, die

spezialisiert sind auf Mode für Menschen mit Behinderung. Von solchen,

die sowohl Kleidung für Menschen mit Behinderung als auch

für Menschen ohne Behinderung anbieten, ganz zu schweigen. Zum

Beispiel braucht es Kleiderständer und Regale in einer Höhe, die

für jeden gut erreichbar sind, und Etiketten in einfacher Sprache,

die zusätzlich mit Brailleschrift versehen sind. Auch Schaufensterpuppen

mit Behinderungen, die die adaptive Mode realistisch in

Szene setzen, wären wünschenswert.

Um die Teilhabe weiter zu fördern und um die Bedürfnisse der Kunden

besser zu verstehen, ist geschultes Verkaufspersonal, das in einem

Team mit Menschen mit Behinderungen arbeitet, notwendig. Erst

dann ist die Inklusion auch in der Modewelt wirklich angekommen.

Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation


unterwegs 1124 11

Illustration: Urs Otto,

Mitarbeiter Unternehmenskommunikation

Kleider für Menschen

mit besonderen Bedürfnissen

sind rar gesät.


Was gut tut

Johann arbeitet bei Brüggli

in der Montage-Abteilung.

Bilder: Frosan von Gunten

«Es gibt immer

einen Weg»


unterwegs 1124 13

Während Johann Kollers Militärdienst ereignete sich ein Unfall,

der sein Leben für immer veränderte. Aufgeben? Das kam für Johann

nie in Frage. Bei Brüggli und in der Musik findet er Halt.

Was damals genau geschah, daran hat Johann Kohler keine Erinnerungen

mehr. «Aus Erzählungen weiss ich, dass ich aus einem Kasernenfenster

flog und acht Meter in die Tiefe auf den Kopf stürzte»,

erzählt er. Diagnose: Schädelhirntrauma und mehrere Brüche der

Wirbelsäule. Seither sitzt Johann im Rollstuhl. Mehr als 30 Jahre

sind seit dem Militär-Unfall vergangen,

in denen Johann sein Leben neu ordnen

und lernen musste, den Alltag im Rollstuhl

zu meistern. «Für mich war das eine sehr

grosse Herausforderung und eine schwere

Zeit. Aber ich habe immer gekämpft mit einem

eisernen Willen. Denn es gibt immer

einen Weg. Man darf nur nicht aufgeben», sagt er. Schweren Herzens

musste er seine bisherige Arbeit als Elektriker in einer renommierten

Firma in Engelburg aufgeben. Eine andere Anstellung im

ersten Arbeitsmarkt kam nicht mehr in Frage. Stattdessen fand er

bei Brüggli in der Abteilung Montage eine sinnvolle Tagesstruktur

und Arbeit, die ihm gefällt. Aktuell hilft der 54-Jährige aus dem

Kanton St.Gallen seinen Arbeitskollegen dabei, die Schlösser und

Scharniere für die Hundeboxen von Brügglis Eigenmarke 4pets zu

montieren. «Bei meiner Arbeit lege ich grossen Wert darauf, dass

alles perfekt und sauber ist», sagt er.

Neue Freunde

Während seiner Rehabilitation und Wiedereingliederung erhielt er

nicht nur grosse Unterstützung von der Militärversicherung und IV,

den Ärzten und Therapeuten, sondern auch von seiner Familie. «Vor

allem aber musste ich an mich selbst glauben und mir selbst helfen»,

sagt er. Von seinen Freunden konnte er jedoch keinerlei Hilfe

erwarten. Sie konnten sich mit Johanns Schicksal nicht arrangieren

und wandten sich von ihm ab. Inzwischen hat er mit seinem alten

Freundeskreis überhaupt keinen Kontakt mehr. Johann spricht Klartext:

«Scheisse! Für mich war das am Anfang sehr schwer zu akzeptieren.»

Doch optimistisch wie er ist, blickte er nach vorne und

nie zurück. «So bin ich eben. Ich lasse den Kopf sicher nicht hängen»,

sagt er schulterzuckend. Mittlerweile hat er neue Freunde

gefunden. Sie akzeptieren ihn so wie er ist und teilen seine Leidenschaft

für harte Gitarrenklänge.

Heavy Metal begleitet

Johann Koller durch

Hochs und Tiefs.

«Heavy Metal ist mein Leben»

Seit über 40 Jahren ist Johann Koller grosser Fan der

Metalband Metallica. Alles begann, als sie – damals noch

fast unbekannt – 1984 zum ersten Mal im Zürcher Volkshaus

und damit erstmals in Europa auftraten. Nur wenige hundert

Zuschauer waren damals anwesend, darunter

auch Johann Koller. «Dieser Auftritt

haute mich einfach um. Es war gigantisch.

Das war ein unvergessliches Erlebnis», erzählt

er. Noch heute ist Johann fasziniert

von der kraftvollen Musik und den tiefgründigen

Texten von Metallica, die ihn

sowohl unterwegs als auch zu Hause stets begleiten. Ihre Lieder

haben Johann immer wieder motiviert und ihm Kraft und Mut gegeben.

Ganz besonders während der schwersten Zeit seines Lebens.

Doch es ist nicht nur Metallica,

wofür sein Herz schlägt. «Ich

liebe auch andere Bands wie

etwa Slayer, Testament oder

Kreator», sagt er. Auf Konzerten

findet man Johann

jedoch selten. «Nur wenige

Konzerthallen sind für Menschen

im Rollstuhl geeignet. Ausserdem sind

Open-Air-Veranstaltungen nur bei schönem Wetter zugänglich. Bei

Regen bleibt man schnell im Schlamm stecken. Darauf habe ich nun

wirklich keine Lust», sagt er. Trotzdem ist Heavy Metal seine grösste

Leidenschaft. Dieser frönt er auch mit den Shirts seiner Lieblingsbands,

die er gern trägt, oder mit dem Speichenschutz seines Rollstuhls,

der aktuell mit Totenkopfmotiven und Flammen bedruckt ist:

«Darin gehe ich voll und ganz auf. Heavy Metal ist mein Leben.»

Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation

«Ich musste an mich

selbst glauben und mir

selbst helfen.»


Was gut tut

Es kommt aufs Detail an:

Mit Accessoires und Shirts unterstreicht

Johann seinen Musikgeschmack.

Was ist Heavy Metal?

Fliegende Haare und verzerrte Gitarren: Das ist Heavy Metal,

wohl die lauteste und härteste Musikrichtung, die es gibt. Durch

Bands wie Deep Purple, Black Sabbath oder Led Zeppelin ist in

den späten 60er Jahren der Heavy Metal

entstanden. Für viele Menschen ist Heavy

Metal zu wild, zu laut und überhaupt

viel zu aggressiv. Ein gängiges Vorurteil

ist, dass Metal nur Krach sei. Doch es ist

eine hochstrukturierte Musikrichtung, mit

schwierigen Gitarrenparts, Bass, Schlagzeug

und brillierenden Soli. Auch Streichinstrumente und Keyboards

werden hier und da eingesetzt. Typische Textinhalte sind

Tabuthemen, Gesellschaftskritik, Weltschmerz und Selbsterlebtes.

Der gutturale Gesang ist wichtiger Bestandteil des Metals. Diese

Art des Gesangs ist technisch sehr anspruchsvoll und erfordert

viel Übung. Hierbei wird zwischen Growling (grunzen), Shouting

und Screaming (schreien) unterschieden. Dadurch werden Gefühlen

und Emotionen nicht nur mehr Härte gegeben, sondern

auch eine höhere Bedeutung beigemessen. Der Gesangsstil im

Metal ist jedoch, je nach Subgenre, sehr vielfältig. Es wird nicht

nur guttural, sondern auch klar gesungen.

Heavy Metal ist

vielfältig – und mehr

als nur Geschrei.

Heavy Metal ist nicht nur eine Musikrichtung. Für viele Menschen

auf der ganzen Welt ist es ein Ventil und eine Lebenseinstellung.

Ihre Szene-Identität und die Begeisterung für die Musik zeigen Metalfans

mit der «Mano Cornuta». Im deutschen

Sprachgebrauch wird diese Geste

ganz ironisch «Pommesgabel» genannt.

Dabei werden Zeige- sowie kleiner Finger

von einer geballten Faust abgespreizt

und im Takt der Musik geschwungen oder

den Musikern entgegengestreckt. Das ist

ein Symbol der Identität oder zur gegenseitigen Bestätigung,

vergleichbar mit einem gehobenen Daumen. Eingeführt

wurde es vom ehemaligen Black- Sabbath-

und Rainbow-Sänger Ronnie James Dio.

Die französische Metal-Band Gojira trat bei

der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele

2024 mit der französisch-schweizerischen

Opernsängerin Marina Viotti auf. Gemeinsam

eröffneten sie die viertstündige Eröffnungsfeier

in Paris mit dem Stück


unterwegs 1124 15

«So bin ich eben.

Ich lasse den Kopf

sicher nicht hängen.»

«Ah! Ca ira» als Hommage an die Französische Revolution und

die Enthauptung von Marie Antoinette. Die Band Gojira bezeichnete

den Auftritt bei der Olympia 2024 als «Once in a Lifetime

Experience», also eine Erfahrung, die man nur einmal im Leben

macht. Doch es ist viel mehr als das. Es war für die gesamte Metal-Szene

ein bedeutender Meilenstein. Warum? Noch nie ist eine

Metal-Band bei einer solchen Zeremonie aufgetreten. Das zeigt

ganz klar, dass Heavy Metal kein Rand-Genre mehr ist, sondern

ernstzunehmende Kunst, die von der Gesellschaft immer mehr

akzeptiert und geschätzt wird.

Im Heavy Metal gibt es in etwa genauso viele Metal-Subgenres wie

es Metalbands gibt. Metal ist nicht gleich Metal. Eine kleine Auswahl

an Metal-Arten und die bekanntesten Bands dazu in Klammern:

• Death Metal (Cannibal Corpse, Arch Enemy, Sodom)

• Black Metal (Venom, Burzum, Dimmu Borgir)

• Thrash Metal (Megadeth, Anthrax, Pantera, Metallica)

• Doom Metal (Funeral, Pentagram, Katatonia)

• Melodic Death Metal (Dark Tranquillity, At the Gates, Soilwork)

• Metal Core (The Architects, Caliban, As I Lay Dying)

• Groove Metal (Machine Head, Fear Factory)

• Grind Core (Napalm Death, Nasum)

• Progressive Metal (Dream Theater, Opeth, Tool)

• Symphonic Metal (Nightwish, Epica, Within Temptation)

• Glam Metal (Steel Panther, Kiss, Mötley Crüe)

• Nu Metal (Korn, Linkin Park, Limp Bizkit)

• Pagan Metal (Varg, Arkona)

• Speed Metal (Helloween, Kreator)

• Power Metal (Blind Guardian, Sabaton, Powerwolf)

Quellen:

Heavy Metal und die Katharsis-Hypothese,

Macht der Musik – Musik - Kultur – Planet Wissen (planet-wissen.de)

Growling, Screaming, Shouting (Metal)-Unterricht auf Musik-Unterricht.de

Heavy Metal: Genre (metal-hammer.de)

Von 1970 bis heute: Die Geschichte des Heavy Metal – ROCK ANTENNE

Wirklich ALLE Metal-GENRES mit Beispielbands! –

Silence Musik Magazin (silence-magazin.de)


Fokus

Leben mit IV-Rente:

Die Chance auf einen Neuanfang?

Warum gibt es in der Schweiz die Invalidenversicherung?

Wer hat Anspruch darauf? Und muss ein Leben mit Rente für

immer sein? Gedanken einer Betroffenen.

Peter arbeitete viele Jahre als Bauarbeiter, bis chronische

Rückenschmerzen ihn dazu zwangen, seine Arbeit

aufzugeben. Verena hatte einen Autounfall und

sitzt seitdem im Rollstuhl. Alex

wurde Opfer von Missbrauch und

kämpft nun mit schweren Depressionen

und Panikattacken. Die Geschichten

dieser drei Menschen könnten nicht

unterschiedlicher sein, doch haben sie

etwas gemeinsam: Sie sind in eine Situation

geraten, die ihr Leben verändert hat. Wie jeder Schweizerin

und jedem Schweizer steht es ihnen zu, Leistungen der IV zu

beantragen. Die Invalidenversicherung – kurz IV – ist eine Sozialversicherung

aus der Schweiz, die seit 1960 existiert. Sie unterstützt

Menschen, die körperlich, geistig und/oder psychisch beeinträchtigt

sind und darum nicht oder höchstens Teilzeit arbeiten

können. Hierbei geht es jedoch nicht nur um finanzielle Hilfe,

sondern auch darum, Wiedereingliederungsmassnahmen

zu fördern und ein

selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

In der Schweiz leben 453’000 Menschen

mit einer IV-Rente (Stand 2022). Davon

sind 62 % körperlich und 51 % psychisch

beeinträchtigt. Innerhalb der letzten zehn

Jahre hat sich die Zahl der Menschen mit psychischen Krankheiten

verdoppelt. Betroffen sind vor allem junge Menschen zwischen

18 und 24 Jahren. Die meisten davon (60 %) sind Frauen.

Mit Vorurteilen behaftet

Auf die IV angewiesen zu sein, kann sehr belastend sein und zu

Ängsten und Schamgefühlen führen, wie etwa nicht mehr gleich

viel wert zu sein wie vorher, nicht mehr in die Gesellschaft zu passen

oder als «faul», «dumm» oder «behindert» abgestempelt zu

werden. Diese Sorgen und Ängste sind nicht unbegründet. Sie

stimmen mit den Vorurteilen überein, die in der Gesellschaft vorherrschen.

Wie etwa, dass Ausländer schneller und einfacher als

die Einheimischen eine IV-Rente erhalten. Eine Untersuchung im

Rahmen des mehrjährigen Forschungsprogramms zu Invalidität

und Behinderung (FoP-IV) von Migrantinnen und Migranten in

der Invalidenversicherung von 2009 zeigt jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit,

eine IV-Rente zu erhalten, sich nicht nach der Herkunft

der angemeldeten Person unterscheidet.

Das Warten auf den IV-

Bescheid kann zur grossen

Zerreissprobe werden.

Die Anzahl der psychischen

Krankheiten hat sich in den

letzten 10 Jahren verdoppelt.

Eine wertvolle Unterstützung können IV-Berufsberaterinnen und

-Berufsberater bieten. Sie stehen ihren Klienten nicht nur während

der Abklärungen beratend zur Seite, sie unterstützen sie auch

bei Wiedereingliederungsmassnahmen

und helfen, sich im Dschungel der Bürokratie

zurecht zu finden. Da aber viele

IV-Berufsberater und -Berufsberaterinnen

nicht nur einen, sondern mehrere

Klienten gleichzeitig betreuen, fehlt ihnen

oft die Zeit, die Klienten so zu unterstützen,

wie es ihnen zusteht. Manche Klienten legen jedoch

von vorneherein eine Abwehrhaltung an den Tag, benehmen

sich daneben und sind unfreundlich. Die Gründe dafür können

zum Beispiel fehlendes Vertrauen, schlechte Erfahrungen, Angst,

Frustration oder Unsicherheit sein. Das kann die Beratung sehr

belasten. Um auch dann die Menschen gut unterstützen zu können,

brauchen die IV-Berufsberater und -Berufsberaterinnen sehr

viel Geduld und Einfühlungsvermögen.

Das Spiel mit der Macht

Inzwischen ist es deutlich schwieriger

und aufwendiger geworden, eine IV-

Rente zugesprochen zu bekommen.

Zum Beispiel finden viel mehr Arbeitsversuche

und Abklärungen statt. Kurzum: Es wird alles versucht,

um die Menschen im ersten Arbeitsmarkt zu behalten. Einerseits

ist diese Änderung gut und richtig. So wird den Menschen ein

selbstbestimmtes Leben weiterhin ermöglicht. Andererseits sind

die langwierigen Prozesse, die undurchschaubare Bürokratie, die


unterwegs 1124 17

fehlenden Informationen und die jahrelangen Abklärungen ein

Problem, denn sie können für die Betroffenen, die sich sowieso

schon in einer schwierigen Lebenslage befinden, zur grossen Zerreissprobe

werden. Doch damit nicht genug: Das Schweizer Radio

und Fernsehen (SRF) strahlte am 19. September 2024 eine

Dokumentation mit dem Titel «Das System IV – die unheimliche

Macht der Gutachter» aus. Darin wurde unter anderem von Gutachtern

berichtet, die viele Jahre schwerwiegende Fehler begingen,

zu Gunsten der IV. So geriet die Firma «Pmeda», die sich auf

IV-Gutachten spezialisierte, in Verruf, weil sie Gespräche falsch

dokumentierte und trotz ärztlichen Zeugnissen Arbeitsfähigkeit

attestierte und somit viele Leben zerstörte – und das jahrelang.

Die gute Nachricht ist: 2023 beendete die IV die Zusammenarbeit

mit «Pmeda», die inzwischen insolvent ist und aufgelöst wurde.

Ein Pflaster für die Wunde

Sobald die IV-Rente zugesprochen wird, können die meisten Betroffenen

erst einmal aufatmen. «Für viele Betroffene bringt die

Verfügung der IV-Rente eine psychische Entlastung, weil dadurch

gewissermassen eine staatliche Anerkennung der Krankheit und

der daraus folgenden Erwerbsunfähigkeit besteht», sagt Dr. med.

C. Gonzalez Hofmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Das sei vor allem bei psychischen Beschwerden wichtig und

werde oft unterschätzt. Weiter sagt er: «Es ist gewissermassen

ein Pflaster für die Wunde, die durch die Stigmatisierung psychischer

Erkrankungen entsteht. Abgesehen davon schützt eine

IV-Rente auch vor der Situation, auf Sozialhilfe angewiesen zu

sein, was nicht nur weniger Geld bedeutet, sondern auch oft mit

Scham verbunden ist.»

Ausserdem birgt die IV-Rente ein erhöhtes Armutsrisiko. Denn die

IV-Rente ist lediglich dafür da, die täglichen Kosten des Lebens

zu decken. Ein Leben am Existenzminimum also. Das kann unsichere

Lebensverhältnisse und psychischen Stress verursachen.

Viele Betroffene kämpfen darum mit Zukunftsängsten und anderen

Sorgen. Um mit solchen Gefühlen und Situationen besser

umgehen zu können, kann eine psychologische Beratung sehr

hilfreich sein. Vor allem aber ein stabiles soziales Umfeld, also

Die IV gleicht aus, wo etwas fehlt, und

trägt dazu bei, dass Menschen mit

Schwierigkeiten auf dem Weg bleiben können.

Freunde und Familie, die für einen da sind und ein offenes Ohr

haben. Wichtig ist, sich folgendes bewusst zu machen: Eine Invalidenrente

muss nicht das Ende sein.

2023 haben 41’500 Menschen an einer beruflichen Wiedereingliederung

der IV teilgenommen. Davon erhielten rund 60 Prozent

eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt oder waren wieder

arbeitsfähig. Brüggli ist bei der Wiedereingliederung behilflich.

Zum Beispiel können Menschen an Integrationsmassnahmen, Aufbau-

und Arbeitstrainings teilnehmen, sich auf eine Lehre vorbereiten,

einer sinnvollen Arbeit nachgehen oder eine Ausbildung

absolvieren. Auf diese Weise haben schon viele Menschen den

Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben gefunden.

Seien Sie sich bewusst, dass ein Leben mit Rente nicht für immer

sein muss und dass es nichts ist, wofür man sich schämen muss.

Viel mehr bietet sie die Chance, sich weiterzuentwickeln, neue

Kraft zu schöpfen, um eines Tages vielleicht das Leben selbst wieder

in die Hand nehmen zu können.

Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation

Individuell und auf Augenhöhe

IV-Berufsberaterinnen und -Berufsberater sind für viele Klientinnen und Klienten

eine Schlüsselstelle. Auch Brüggli arbeitet eng mit ihnen zusammen. Wir

haben zwei Spezialistinnen gefragt, was ihnen wichtig ist.

Hanna Wirth, IV-Berufsberaterin des

Sozialversicherungszentrums Thurgau:

«Auch wenn wir Menschen mit den gleichen

Einschränkungen und Krankheitsbildern

betreuen, zeigen sich diese sehr

unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig,

jede Klientin und jeden Klienten individuell

zu betreuen. Vor allem bei Jugendlichen

sind eine gute Unterstützung und

Zusammenarbeit, etwa mit Eltern, Ärzten

oder Therapeutinnen, das A und O. Es ist

wichtig, dass wir gemeinsam Ziele definieren,

hinter denen alle Beteiligten

stehen können, damit die Menschen optimal

unterstützt werden können.

Die Zusammenarbeit mit Brüggli ist sehr

angenehm. Die Rückmeldungen bei

Brüggli sind immer sehr klar, unkompliziert

und ehrlich. Dadurch, dass Brüggli

die grösste Institution dieser Art im Kanton

Thurgau ist, ist die Zusammenarbeit

für uns und sicher auch für andere Kantone

überaus wichtig.»

Laura Schaffert, IV-Berufsberaterin des

Sozialversicherungszentrums Thurgau:

«Wir sind ausgebildet mit Menschen zu

arbeiten; vor allem mit Menschen, die

beeinträchtigt oder krank sind. Deshalb

legen wir grossen Wert auf eine gute

Kommunikation auf Augenhöhe und

darauf, dass wir auf die Menschen individuell

eingehen und sie verstehen. Das

ist in unserer Arbeit sehr entscheidend

und eine Grundvoraussetzung. Dies sollte

überall der Fall sein, wo mit Menschen

gearbeitet wird.

Ich arbeite gern mit Brüggli zusammen und

finde die Vielfalt an Lehrberufen super, die

bei euch angeboten werden. Brüggli konzentriert

sich nicht nur auf handwerkliche

Berufe, sondern auch auf neue, technische

Berufe. Es ist gut, dass Brüggli in die Wirtschaft

investiert und den Menschen die

Chance gibt, im geschützten Rahmen in

diesem Bereich eine Ausbildung zu absolvieren.

Das ist sehr wertvoll.»


Fokus

Leben mit IV-Rente:

Betroffene erzählen

Eine IV-Rente bringt Sicherheit und Perspektiven. Sie kann aber

auch Vorurteile und Ablehnung fördern. Mitarbeitende von Brüggli

erzählen, wie sie es erleben.

«Es ist nicht alles schwarz»

Nikollë Desku

Mitarbeiter

Qualität & Service

Im Jahr 1997 bin ich von einem

Dach gefallen und fünf Meter in

die Tiefe gestürzt. Kaputte Gelenke

und chronische Nervenschmerzen

sind seitdem meine ständigen Begleiter.

Meine veränderte Lebenssituation

löste in mir grosse Schuldgefühle

und Traurigkeit aus, denn ich konnte nicht

mehr meine Familie ernähren. Dazu kam die

komplizierte Bürokratie der IV, die mich überforderte.

Auch die vielen Arbeitsversuche, die schwierige finanzielle Situation

und das lange Warten auf den Bescheid der IV waren

für mich und meine Familie sehr kräftezehrend. Trotz körperlichen

Einschränkungen versuche ich das Beste aus meinem Leben

zu machen. Ich bin gern aktiv und nehme gern am Leben

teil, so gut ich eben kann. Doch dafür haben nicht alle Menschen

Verständnis. 2011 erhielt die IV einen Brief. Darin stand, dass man

mich ab und zu beim Fahrradfahren oder bei Ausflügen beobachten

würde. Man nehme deshalb an, dass es mir gut gehe und dass ich

daher keine IV brauche. Diese Leute kennen mich und meine Probleme

nicht, haben nie mit mir gesprochen und stellen trotzdem

solche Behauptungen auf. Das hat mich sehr wütend und traurig

gemacht. Natürlich liess ich mir das nicht gefallen und habe rechtliche

Schritte eingeleitet. Zum Glück hat die Gerechtigkeit gesiegt.

Seitdem habe ich aber ständig das Gefühl, mich rechtfertigen zu

müssen. Ich habe oft Albträume und es gibt Tage, an denen ich

denke, es wäre besser gewesen, wenn ich beim Unfall ums Leben

gekommen wäre. Aber es ist nicht alles schwarz. Gott sei Dank gibt

es auch noch gute Menschen, und ich bin froh, dass ich bei Brüggli

so viel Unterstützung erhalte.

Invalide: Was heisst das?

kwo. Wenn man im Internet nach dem Wort «Invalide» sucht,

findet man schnell unschöne, herabwürdigende Formulierungen.

Laut dem deutschen Duden zum Beispiel, ist jemand

infolge einer Verwundung, durch einen Unfall, wegen einer

Krankheit oder ähnlichem dauerhaft arbeits-, dienst- und erwerbsunfähig

und «nicht zu etwas tüchtig.» Es bedeutet, dass

der Mensch «wertlos», «ungültig» und «schwach» ist. Das

vermittelt die Botschaft, dass Menschen mit Beeinträchtigung

schlecht sind. Sie werden damit ihres Wertes beraubt. Viel besser

ist es, anstatt «Invalide» oder «Behinderter» «Menschen

mit Beeinträchtigung» zu sagen. Denn auch Menschen mit Beeinträchtigungen

haben das Recht und einen Anspruch darauf,

genauso respektvoll behandelt zu werden wie Menschen

ohne Beeinträchtigung. Trotzdem ist «Invalide» ein Begriff, der

noch immer im Alltag Verwendung findet. Sogar Behörden

und Institutionen nennen sich so, wie etwa die «Invalidenversicherung».

Auch in Deutschland gab es einmal eine Invalidenversicherung.

1957 wurde sie in «Arbeiterrentenversicherung» unbenannt.

Das ergibt viel mehr Sinn, denn rentenberechtigt sind all

jene, die aufgrund einer psychischen, geistigen und/oder körperlichen

Beeinträchtigung nicht erwerbsfähig sind. Vielleicht sollte

sich auch die Schweizer «Invalidenversicherung» mal nach einem

neuen Namen umsehen.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Beeinträchtigung. Wie würden

Sie dann gern angesprochen werden? Nehmen Sie Menschen

mit Beeinträchtigung ernst und begegnen Sie ihnen mit Respekt.

Denn sie sind genauso wertvoll und haben dieselben Rechte und

die gleiche Würde wie Menschen ohne Beeinträchtigung.


unterwegs 1124 19

Um Vorurteile abzubauen,

ist mehr

Aufklärung nötig.

«Es lohnt sich,

an sich zu glauben»

Seit meiner Geburt habe ich chronische Rückenprobleme. Deswegen

erhielt ich vor vier Jahren eine Invalidenrente. Meine Eltern

und meine Freunde unterstützen mich sehr. Sie sind froh,

dass ich bei Brüggli eine Arbeit gefunden habe, die zu mir passt,

und dass ich die Unterstützung erhalte, die ich brauche. Ich

finde es richtig und wichtig, dass die IV Fachleute zur Verfügung

stellt, die einem bei der Bürokratie, wichtigen Entscheidungen

und anderen schwierigen Hürden helfen. Das nimmt einem viel

Druck von den Schultern. Das Problem ist aber, dass diese Berater

oft nur wenig Zeit haben und schwierig zu erreichen sind.

Aber ich muss sofort verfügbar sein, wenn sie etwas von mir

wissen wollen. Das ist mühsam. Die IV gibt mir und vielen anderen

Menschen mit Beeinträchtigung die Chance, zu arbeiten

und eine Ausbildung zu absolvieren. Dafür bin ich dankbar. Aber

auch wenn ich im Job Vollgas gebe, werde ich nie die gleichen

Chancen und Möglichkeiten haben wie andere, die das Gleiche

auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Das zu wissen, quält mich

manchmal. Deswegen will ich meine Ziele nicht aus den Augen

verlieren. Ich arbeite gern bei Brüggli – klar. Jedoch will ich hier

nicht alt werden. Eines Tages will ich Brüggli verlassen, um im

ersten Arbeitsmarkt durchzustarten. Ich bin mir sicher, dass es

sich lohnt, an sich selbst zu

glauben. Nur so können

Träume wahr

werden.

Alessia Zwahlen

Mitarbeiterin Wäscherei

Ist die IV ein Luxus und profitieren

Leute davon, die’s gar nicht nötig hätten?

Solche Vorurteile gibt es auch.


Fokus

Rebecca Labrum

Mitarbeiterin Wäscherei

«Ich will nicht abgestempelt werden»

Vor ein paar Jahren wurden bei mir Autismus

und ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom

festgestellt. Bald darauf gab es eine

IV-Abklärung. Währenddessen wurde ich von der

Angst geplagt, dass meine Probleme für eine Invalidenrente

nicht ausreichen, für die freie Wirtschaft aber zu gross sein würden.

Gleichzeitig wollte ich nicht als «behindert» abgestempelt

werden. Ich sass also zwischen den Stühlen – ein ganz blödes

Gefühl. Als mir dann eine Rente zugesprochen wurde, war ich

erleichtert. Ich bin glücklich darüber, dass ich bei Brüggli eine

Arbeit gefunden habe, die mir gefällt. Meine Familie steht zum

Glück immer hinter mir. Doch im Freundeskreis sieht es anders

aus. Mit vielen alten Freunden habe ich nur noch wenig oder

keinen Kontakt mehr. Leider sind viele Menschen sehr intole-

rant und haben falsche Vorstellungen von der IV. Wenn sie besser

aufgeklärt wären, würde es weniger Vorurteile geben und

es würde vielen Menschen mit Beeinträchtigung leichter fallen,

sich zu öffnen. Ich bin froh, dass ich mit meinem Ehemann über

alles reden kann. Er nimmt mich so wie ich bin. Als wir heirateten,

wurden meine Ergänzungsleistungen revidiert. Seitdem

muss mein Ehemann mir auch finanziell unter die Arme greifen,

obwohl er sich noch in der Ausbildung befindet und nur

in Teilzeit arbeitet. Viele Paare mit Rente entscheiden sich genau

deswegen gegen eine Heirat. Denn dann werden die Ergänzungsleistungen

gestrichen und das kann grössere finanzielle

Schwierigkeiten mit sich bringen – und schlaflose Nächte.

Eines Tages will ich das alles hinter mir lassen können und wieder

im ersten Arbeitsmarkt arbeiten. Das ist mein grösster Wunsch.

«Viele Menschen sind voreingenommen»

Vor einiger Zeit startete ich eine Lehre zum Fachmann Gesundheit

in einem Altenheim. Doch bald merkte ich, dass ich mit

den Themen Tod und Trauer, die in Altenheimen allgegenwärtig

sind, nicht umgehen kann. Ich habe das Asperger-Syndrom.

Das heisst, es fällt mir schwer, Gefühle und Emotionen anderer

zu verstehen. Ich brach schliesslich die Ausbildung ab, weil ich

psychische Probleme bekam. Da ich nicht mehr in der Lage war,

die hohen Erwartungen meiner Eltern zu erfüllen, verschlechterte

sich unser Verhältnis immer mehr. Meine Eltern waren mit

der Situation überfordert. Nur meine Grosseltern unterstützen

mich. Keine Ahnung, wo ich ohne sie heute wäre. Um wieder

gesund zu werden, ging ich längere Zeit in eine Klinik. Anschliessend

habe ich mich für eine Lehre zum Kaufmann EFZ

bei Brüggli entschieden, die ich erfolgreich absolvierte. Doch

dann wurde bei mir eine Darmkrankheit diagnostiziert und ich

musste mehrmals operiert werden. So kam es, dass ich eine

Rente zugesprochen bekam. Mittlerweile arbeite ich wieder

bei Brüggli am Empfang. Diese Arbeit erfüllt mich sehr. Wenn

ich Aussenstehenden von meiner Arbeit erzähle, reagieren die

meisten sehr interessiert. Doch sie sind auch voreingenommen

und denken etwa, dass Brüggli eine Behindertenwerkstätte sei.

Wenn ich ihnen aber das Gegenteil beweise, kommen sie aus

dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Gesellschaft macht es

mir und vielen anderen Menschen mit Rente gar nicht leicht.

Ob abfällige Sprüche vom Arzt oder Wohnungsabsagen wegen

meiner IV-Rente – solche Situationen kommen vor und fühlen

sich gar nicht gut an. Ich werde benachteiligt und nicht ernst

genommen. Doch ich möchte so gern zeigen, dass auch wir

einen Wert in der Gesellschaft haben. Finanziell gesehen, gibt

es gute und schlechte Tage. Reisen, Konzerte oder Kinobesuche

liegen nur selten drin. Doch dank sorgfältiger Finanzplanung

kann ich trotzdem meiner Kartensammelleidenschaft

nachgehen. Darüber bin ich sehr froh.

Ausserdem lasse ich meiner Kreativität beim

Schreiben von spannenden Fantasiegeschichten

gern freien Lauf. So kann

ich Erlebtes in Form von Geschichten

verarbeiten.

Alexander Eberle

Mitarbeiter Empfang


unterwegs 1124 21

«Meine Familie ist

mein grösster Anker»

Viele Menschen reagieren genervt und verständnislos auf meine

Schwerhörigkeit. Sie begreifen nicht, dass der Gehörsinn nicht

wie ein gebrochener Fuss geheilt werden kann. Oft werde ich

von oben herab behandelt oder so, als wäre ich auch geistig

beeinträchtigt. Je nach Gemütszustand kann ich darüberstehen,

oder es stimmt mich traurig. Meine Familie ist mein grösster

Anker. Ich bin froh, dass sie immer für mich da ist. Als ich die

Invalidenrente erhielt, dachte ich zuerst, das sei nur vorübergehend.

Inzwischen besteht die Möglichkeit, dass ich die IV-

Rente dauerhaft in Anspruch nehmen muss. Am Anfang hatte

ich damit grosse Mühe und brauchte psychologische Hilfe. Inzwischen

kann ich mich damit abfinden. Als ich eine volle IV-

Rente erhielt, konnte ich mich in Ruhe um meine Gesundheit

kümmern und mich nach einer Arbeitsstelle im zweiten Arbeitsmarkt

umsehen. So fiel ganz viel Druck von mir ab. Bei Brüggli

fühle ich mich gut unterstützt, weil das Arbeitsklima stimmt. Ferien

am Strand oder ausgiebige Shoppingtouren? Darauf muss

ich leider verzichten. Zum Glück habe ich liebe Freunde, die

mich hin und wieder einladen und mir somit schöne Erlebnisse

ermöglichen. Die Kosten für mein Hörgerät – das sind immerhin

über 2000 Franken – musste ich fast ohne die Unterstützung

der IV stemmen. Auch andere Hilfsmittel, wie etwa Telefon-Tonverstärker,

wurden nur nach langen Abklärungen und

beschwerlicher Bürokratie durch die IV genehmigt. Ich bin stark

schwerhörig – solche Hilfsmittel sind essenziell für mich. Ich

verstehe nicht, warum ich mich dafür rechtfertigen muss. Ich

wünschte, die IV könnte solche

Dinge schneller und unkomplizierter

erledigen.

Das würde

mein Leben so

viel einfacher

machen.

Nina Meli

Mitarbeiterin Empfang

Illustrationen: Urs Otto,

Mitarbeiter Unternehmenskommunikation


Fokus

Michael Rimle, Leiter Berufliche

Integration bei der IV-Stelle St.Gallen,

engagiert sich mit Umsicht und Sorgfalt

für Klientinnen und Klienten.

Bilder: Frosan von Gunten

«Schnell und

gezielt handeln»


unterwegs 1124 23

Menschen auf dem Integrationsweg sind auf eine individuelle Begleitung

angewiesen. Im Dialog zwischen Fachstellen und Klientinnen und Klienten

setzt Michael Rimle auf gegenseitiges Verständnis und Offenheit.

Was sind für Sie die grössten Herausforderungen und Probleme

bei den IV-Abklärungen?

Michael Rimle: «Eine der grössten Herausforderungen besteht

darin, das Potenzial und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen

innert relativ kurzer Zeit festzulegen, um mit gezielten Massnahmen

die Menschen wieder – oder auch erstmalig – in den ersten

Arbeitsmarkt zu begleiten und zu unterstützen.

Je schneller dies gelingt, umso

grösser ist die Chance für einen positiven

Verlauf. Die erfolgreiche berufliche

Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist

unser gemeinsames Ziel. Wir sind in erster

Linie eine Integrationsversicherung.»

Klienten machen bei der Abklärung häufig schlechte Erfahrungen.

Können Sie das nachvollziehen?

«Nachdem Massnahmen abgeschlossen sind, holen wir verschiedene

Meinungen ein und fragen, wie die Abklärungen verlaufen

sind. Wir befragen intern unsere Beraterinnen und Berater,

die involvierten Organisationen und die versicherten Personen.

So können wir uns stetig verbessern; dies im Interesse der Menschen,

für die wir uns engagieren. Es kann sicher vorkommen,

dass nicht alles so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Wichtig

ist, miteinander zu sprechen, um allfällige Probleme zu lösen.»

Wie gehen Sie damit um, wenn Sie erfahren, dass Klienten

sich nicht ernst genommen oder schlecht behandelt fühlen

bei der IV?

«Ich würde sofort das Gespräch suchen. Es ist wichtig, Probleme

offen anzusprechen und allenfalls Massnahmen zu ergreifen. Die

Menschen müssen ernst genommen und unterstützt werden –

das ist uns ein wichtiges Anliegen. Hierfür braucht es Verständnis

und Offenheit.»

Wie können Betroffene, die mit Schuldgefühlen und Ängsten

zu kämpfen haben, am besten unterstützt werden?

«Wie schon gesagt, Betroffene zu unterstützen und zu begleiten

«Es ist wichtig,

Probleme offen

anzusprechen.»

ist enorm wichtig. Wir bieten keine therapeutischen

Massnahmen an – wir sind zuständig für die berufliche

Integration. Therapeutische Themen müssen mit

den behandelnden Ärzten oder mit den Therapeuten besprochen

werden. Eine flankierende therapeutische Massnahme

während einer beruflichen Massnahme ist wichtig für eine erfolgreiche

Integration.»

Manche warten monatelang auf einen

positiven IV-Bescheid. Woran liegt

das?

«Wir setzen alles daran, die berufliche

Integration zu ermöglichen. Ist eine berufliche

Integration aus verschiedenen Gründen nicht möglich,

ist die Rentenprüfung der nächste Schritt. Ein rechtsgenüglicher

Entscheid – egal ob positiv oder negativ – wird immer aufgrund

versicherungsmedizinischer Voraussetzungen gefällt. Diesen sorgfältig

abzuklären benötigt Zeit.»

Kann diese Wartezeit nicht verkürzt

werden?

«Eine Verkürzung ist aufgrund der

rechtsgenüglichen Abklärung schwer

zu erreichen. Gutachtenstellen und andere

Organisationen sind stark ausgelastet.

Darum dauern notwendige Abklärungen

oft mehrere Monate. Ich

verstehe sehr gut, dass dies von Betroffenen

als zu lange empfunden wird.»

Was kann unternommen werden,

damit der Stress und der Druck für

die Betroffenen bei der IV-Abklärung

weniger wird?

«Wichtig erscheint mir eine offene

und transparente Kommunikation

miteinander. Niemand soll sich zu-

«Wir sind in

erster Linie eine

Integrationsversicherung.»


Fokus

Michael Rimle setzt auf

eine individuelle Begleitung.

Er arbeitet eng mit

Brüggli zusammen.

rückhalten, Fragen zu stellen und Anliegen zu äussern. Jede und

jeder Betroffene kann sich jederzeit über den aktuellen Stand des

eigenen Falles informieren oder Akteneinsicht verlangen. Diese

Möglichkeit kann und soll genutzt werden.

Was ich auch erwähnen möchte:

Wir stellen bei vielen Betroffenen fest,

dass sie unsere Beratung und Begleitung

sehr schätzen.»

Wie könnte man die berufliche Integration

für Menschen mit Rente vereinfachen oder verbessern?

«Wenn sich der Klient selbst in der Lage fühlt, im ersten Arbeitsmarkt

wieder Fuss zu fassen, sind wir ihm gern dabei behilflich.

Wir wollen Menschen in einer Massnahme darin unterstützen, damit

sie diesem Ziel näherkommen. Es ist wichtig, dass man während

dieser Zeit die IV-Rente nicht verliert – damit die IV-Rente

auch weiterläuft, falls das Vorhaben scheitert.»

Wie kann die Kommunikation zwischen

Beratern und Klienten in Zukunft

verbessert und vereinfacht werden?

«Die Bedürfnisse der Menschen sind sehr

unterschiedlich. Einige hätten gerne fast

täglich Kontakt. Andere wiederum wollen so wenig Kontakt wie

möglich. Darum ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Es

ist wichtig herauszufinden, wie man am besten miteinander interagiert,

um auch dieselbe Sprache zu sprechen.»

«Für uns ist

Brüggli ein enorm

wichtiger Partner.»

«Die Bedürfnisse

der Menschen sind

sehr unterschiedlich.»

Wie sehen Sie die Zukunft der IV und was könnte man verändern

oder verbessern?

«Die Invalidenversicherung soll in der Wahrnehmung der Arbeitgeber

respektive in der Wahrnehmung der Gesellschaft als Integrationsversicherung

verstanden werden. Denn die berufliche

Integration steht im Vordergrund. Die Rentenfrage ist zweitrangig.

Unser Ziel ist es, alle Möglichkeiten und Massnahmen auszuschöpfen,

um eine erfolgreiche berufliche Integration im Arbeitsmarkt

zu erreichen.»

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit

mit Brüggli?

«Die Zusammenarbeit mit Brüggli besteht

seit vielen Jahren und ist sehr gut. Brüggli

ist ein verlässlicher, kompetenter Partner,

der sich ständig weiterentwickelt,

sich an Bedürfnissen der Invalidenversicherung ausrichtet. Mit

Brüggli erleben wir einen offenen und ehrlichen Austausch. Das

fördern wir – sowohl in guten als auch in schwierigen Zeiten.»

Wie sehen Sie Brügglis Stellenwert als Integrationsbetrieb?

«Brüggli ist die grösste Organisation dieser Art in der Ostschweiz

und hat eine starke Innovationskraft. Für uns ist Brüggli ein enorm

wichtiger Partner.»

Was wäre, wenn es Brüggli nicht mehr

gäbe?

«Aufgrund der Grösse und der ausgezeichneten

Arbeit, die bei Brüggli geleistet

wird, wäre dies natürlich ein herber

Verlust. Es wäre eine grosse Herausforderung, für die vielen

Lernenden eine passende Alternative zu finden. Wir hoffen alle,

dass dieses Szenario nie Realität wird.»

Vielen Dank, Herr Rimle, für Ihre wertschätzenden Worte.

Interview: Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation


unterwegs 1124 25

Mein Soundtrack

Welche zehn Songs würdest Du auf

eine einsame Insel mitnehmen?

In dieser neuen Serie stellen Mitarbeitende und Lernende ihre

zehn Lieblingssongs vor. Den Anfang macht Andrin Reich, lernender Fotomedienfachmann

EFZ. Sein Herz schlägt für Hip Hop und Rockmusik.

1. Kendrick Lamar – Good Kid

«Ich finde sowohl das Instrumental als auch

den Stimmeinsatz von Kendrick Lamar genial.

Auch die Melodik und der Chorus beeindrucken

mich. Ich fühle mich leicht,

wenn <Good Kid> läuft.»

2. Tyler the Creator – Earfquake

«Dieses Lied erinnert mich sehr an meine

Freundin. Wir hören es oft zusammen an. Die

Atmosphäre des Songs entspricht beinahe

dem unserer Beziehung. Am liebsten mag

ich den Songtext und den Stimmeinsatz.»

3. Eve – Kaikai Kitan

«Das ist der Eröffnungssoundtrack von <Jujutsu

Kaisen> – einer meiner Lieblingsanimes.

Dieses Lied lässt mich nostalgisch werden.

Es war eine sehr schöne Zeit in meinem

Leben, als die Serie noch wöchentlich ausgestrahlt

wurde. Ich liebe das instrumental.»

4. BerQ – Tourettes

«Ein Meisterwerk! BerQ ist ein junger deutscher

Künstler, den ich seit einiger Zeit verfolge.

Jedes Lied, das er veröffentlicht, finde

ich besser als das letzte. Ein Megatalent mit

unglaublich guten Balladen.»

5. Kool Savas – Rhythmus meines Lebens

«Ein, für meine Verhältnisse, alter Song.

Meine Mum hat ihn mir damals gezeigt, als

ich noch ein Kind war. Sie zeigte mir allgemein

viel Musik und förderte mein Interesse.

Gute Zeiten – guter Song.»

6. Sido – Mein Block

«Das ist wohl der anstössigste Song dieser

Liste – obszön, dreckig und

echt. So fühlt er sich für mich

an. Bei diesem Song konnte

ich schon immer mitfühlen.

Auch, wenn ich nicht aus einer

Plattenbausiedlung in

Ostdeutschland komme, sind

die meisten Themen, die im

Song vorkommen, doch ähnlich. Sido ist

für mich einer der Grössten aller Zeiten.»

7. Linkin Park – In The End

«In meinen Augen ist das ein Muss in jeder

Musikliste. Linkin Park ist für mich so etwas

wie ein Ferienhaus. Alle paar Monate ziehe

ich mich dahin zurück, um etwas Energie zu

tanken. <In the End> ist der grösste Song

von Linkin Park. Eigentlich sollte hier die

ganze Diskografie von Linkin Park stehen.»

8. Akano – Blue Bird

«Das ist der Titelsong der Animeserie <Naruto>.

Das war mein erster Anime und der

Grund, warum ich heute so begeistert davon

bin. Ich war von Anfang an ein grosser Fan

des Openings, vor allem von <Blue Bird>».

9. Oomph – Auf Kurs

«Oomph macht eigentlich harte,

deutsche Rockmusik. <Auf Kurs>

ist die erste Ballade der Band. Es

ist ein unglaubliches, schönes Stück

Musik, mit einem wunderschönen Text und

himmlischem Stimmeinsatz. Dazu kommen

die Erinnerungen an meine Mum, die ich mit

diesem Song verbinde. Das ist ein wichtiger

Teil meines Lebens-Soundtracks.»

10. Eminem – Lose yourself

«Ich glaube, dazu muss ich gar nicht viel sagen.

Ich bin in den 0er-Jahren aufgewachsen

und mag Hip Hop. Natürlich liebe ich

Eminem. Auch hier steht dieser Song stellvertretend

für Eminems gesamte Diskografie.

Eminem gehört auf meine Playlist wie

die Butter auf das Brot. Ein Muss.»

Illustration: Urs Otto,

Mitarbeiter Unternehmenskommunikation


Fokus

Berufsluft schnuppern:

Was will ich werden?

Es ist nicht leicht, einen Beruf zu finden, der passt. Ein Schnupperaufenthalt

bei Brüggli kann bei wichtigen Entscheiden helfen.

Wie läuft das ab – und wie geht es danach weiter?

Benjamin ist im letzten Jahr der Realschule und blickt gespannt

dem Ende seiner Schulpflichtzeit entgegen. Er kann

es kaum erwarten, endlich eine Berufsausbildung zu absolvieren.

Das Kaufmännische mit

Zahlen und Finanzen findet er spannend;

er kann sich eine kaufmännische

Lehre gut vorstellen. Benjamin lebt mit

einer Autismus-Spektrum-Störung. Darum

kommt für ihn nur eine betreute

Ausbildung infrage. Sein IV-Berufsberater

machte ihn auf Brüggli aufmerksam und die Möglichkeit, ein

Schnupperpraktikum im Büro zu absolvieren. Ein Schnupperpraktikum

ist wichtig, denn so kann herausgefunden werden, welcher

Ausbildungsberuf am besten zu einem passt und wofür man sich

wirklich begeistern kann. Sollte ihm die kaufmännische Arbeit bei

Brüggli also doch nicht zusagen, so hat Benjamin die Möglichkeit,

sein Schnupperpraktikum zu verlängern, um bei Brüggli weitere

Ausbildungsberufe kennenzulernen. Das wissen nicht nur potenzielle

Mitarbeitende zu schätzen, sondern auch IV-Beraterinnen

und IV-Berater sowie andere Partner von Brüggli.

Bei Brüggli sind 42 Berufe

und mehrere Branchen

unter einem Dach vereint.

Bei Brüggli sind 42 Berufe und mehrere Branchen unter einem

Dach vereint – von der Mechanik über die Gestaltung und Gastronomie

bis hin zur Logistik, Informatik und Gebäudetechnik.

Das Berufsangebot ist riesig. So gestaltet

sich die Vermittlung sowohl für Berufsberater

als auch für Klienten einfacher

und unkomplizierter.

Doch leider kommt es auch vor, dass

junge Menschen wenig Interesse an ihrer

beruflichen Zukunft zeigen. «Gerade dann kann ein Schnupperpraktikum

in verschiedenen Berufen und Branchen bei Brüggli

eine wertvolle Erfahrung sein», sagt Barbara Köberle, Leiterin

von Brügglis Fachstelle für Berufliche Massnahmen, «es kann viel

Positives bewirken und die Menschen dazu bewegen, doch eine

Ausbildung zu absolvieren.»

Einen ersten Einblick gewinnen

Bei Brüggli dauert ein Schnupperpraktikum in der Regel eine Woche.

Voraussetzung dafür ist die Anmeldung bei der IV. Ausserdem

Samira Baumgartner, lernende Interactive Media Designerin EFZ,

schaut mit Ausbildner Ruven Siegele genau hin. Interactive Media Designer

ist übrigens eines von Brügglis jüngsten Ausbildungsangeboten.


unterwegs 1124 27

sollte das Interesse, eine Lehre zu absolvieren, vorhanden

sein. Die meisten Schülerinnen und Schüler schnuppern

am Anfang oder in der Mitte des dritten Oberstufenschuljahres.

So bleibt genug Zeit für eine

gründliche Auseinandersetzung mit

der Berufswahl. Die Anmeldung erfolgt

per Telefon oder Mail; das führt zu

einem Vorstellungsgespräch und da wird

dann der Schnupperaufenthalt vereinbart.

Ein paar Wochen später ist es endlich soweit. Benjamin kann eine

Woche in der Abteilung Finanz- und Rechnungswesen verbringen.

Er kann den Leuten nicht nur über die Schulter schauen und den

Arbeitsalltag miterleben, sondern auch einen Betriebsausflug planen.

Das ist ein fiktiver Auftrag, den alle erhalten, die bei Brüggli

KV-Luft schnuppern. So kann zum Beispiel herausgefunden werden,

welche Fähigkeiten jemand hat, etwa wie gut der Umgang

mit Word und Excel ist und wie selbstständig jemand schon arbeiten

kann. Um die schulischen Kenntnisse

und seinen Leistungsstand zu ermitteln,

absolviert Benjamin einige Tests in den

Schulfächern Deutsch, Mathematik und

Englisch. In technischen Berufen wird

zusätzlich das logische Denken geprüft.

Einschätzung und Reflexion

Am Ende der Schnupperwoche findet ein Abschlussgespräch aller

Beteiligten statt, darunter Benjamin selbst, der IV-Berufsberater,

der Bereichsleiter Agogik und/oder der zuständige Berufsbildner

sowie Brügglis Leiterin der Fachstelle Berufliche Massnahmen,

Barbara Köberle. Gegebenenfalls nehmen auch Eltern oder Lehrer

teil. Gemeinsam tauschen sie sich über die Schnupperwoche

aus und Benjamin erzählt, wie es ihm ergangen ist. Benjamin

fühlte sich in der Abteilung Finanz- und Rechnungswesen sehr

Viele junge Menschen wie zum Beispiel Nevio Spengler,

lernender Mediamatiker EFZ, haben Brüggli und ihren Lehrberuf

in einem Schnupperaufenthalt näher kennengelernt.

Einfach ausprobieren:

Ein Schnupperaufenthalt

bringt Klarheit.

Wenn es nicht

rund läuft: Brüggli findet

eine Lösung.

wohl und erledigte die Aufgaben mit viel Freude. Nun weiss er

genau: Er will bei Brüggli eine Lehre im kaufmännischen Bereich

starten. Auch die Fachleute, die Benjamin begleiten, sind positiv

gestimmt. «Brüggli erwartet von den zukünftigen

Lernenden vor allem, dass sie

Interesse an der Ausbildung zeigen und

wissbegierig sind. Stellt also so viele Fragen

wie möglich und bringt euch aktiv

ein. Seid pünktlich und zuverlässig. Das

ist sehr wichtig», sagt Barbara Köberle.

Doch nicht immer verläuft ein Schnupperpraktikum wie erwartet.

Es kann vorkommen, dass der angehende Lernende doch nicht

für den Beruf geeignet ist oder noch nicht bereit für eine Ausbildung.

Was dann? Bei Brüggli gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Im Vorbereitungsjahr zum Beispiel, kann man sich langsam

an die Anforderungen des Arbeitsalltags und der Berufsschule

gewöhnen. Das kann den Start in die Ausbildung enorm erleichtern.

Zudem kann es sich lohnen, einen

anderen Beruf noch näher anzuschauen

– bei Brüggli kein Problem, weil eine

grosse Vielfalt unter einem Dach

vereint ist.

Benjamin hat die Zusage für eine

Ausbildung bei Brüggli in der Tasche. Er freut sich sehr darauf,

im nächsten Jahr die Lehre zum Kaufmann EFZ zu starten.

Für ihn ist es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und der

richtige Schritt in Richtung berufliche Integration.

Katja Wohlwend

Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation

Einen Überblick unserer Berufsangebote

finden Sie auf unserer Webseite

oder in dieser Broschüre:

Webtipp:

berufe.brueggli.ch

Brüggli? Logisch!

Berufsangebote im Überblick.

Viele Möglichkeiten für motivierte Talente

Gastgewerbe / Hotellerie Textilien Gestaltung

Praktiker*in PrA Küche

Praktiker*in PrA Nähen

Grafiker*in EFZ

Küchenangestellte*r EBA

Textilpraktiker*in EBA

Fotomedienfachfrau*-mann EFZ

Köchin*Koch EFZ

Interactive Media Designer*in EFZ

Praktiker*in PrA Restaurant

Restaurantangestellte*r EBA

Restaurantfachfrau*-mann EFZ

Praktiker*in PrA Hauswirtschaft

Praktiker*in EBA Hotellerie-Hauswirtschaft

Fachfrau*-mann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ

Praktiker*in PrA Wäscherei


Was gut tut

Andere Bereiche kennenlernen:

Einfach mit dem Flirtpass

Ist Brüggli jetzt auch noch eine Partnervermittlerin?

Nein, der Flirtpass hat einen anderen Zweck. Es geht darum,

anderen Abteilungen näher zu kommen.

Kaderleute, die neu ins Unternehmen eintreten, sind dazu

eingeladen, in verschiedene Abteilungen hineinzuschauen.

Im Flirtpass wird der Besuch jeweils mit Datum und Visum

registriert. Ob es ein kurzer Besuch auf ein paar Worte und

einen Kaffee ist oder ob es ein gründlicher Einblick in Form

eines halbtägigen Schnupperaufenthaltes sein soll, das ist individuell

vereinbar.

Das abteilungsübergreifende Miteinander ist wichtig. Darum begrüsst

es die Geschäftsleitung sehr, wenn sich unterschiedliche

Abteilungen vernetzen und füreinander interessieren. Es ist

der einfache Versuch, mehr Verbindungen zwischen

einzelnen Bereichen zu schaffen. Was tun die anderen?

Was für Talente, Kontakte, Netzwerke haben

sie, die auch wir in unserer Abteilung nutzen

könnten? Wie können wir einander ergänzen,

aushelfen, bereichern? Das dient einerseits dem

gegenseitigen Verständnis. Andererseits kann

es helfen, zusätzliches Wissen zu generieren.

Neues entsteht durch neue Verknüpfungen und

andere Sichtweisen. Nicht zuletzt geht es um

die Besinnung auf die kollektiven Stärken: Wo

sonst sind so viele verschiedene Branchenkulturen

und Talente unter einem Dach vereint?

Es ist sinnvoll, sich dieser kostbaren

Ressourcen zu vergewissern und

noch mehr daraus zu machen.

Verständnis fördern durch

• Verstehen > was andere antreibt,

was sie können, was

sie sind

• Teilen > Lösungen gemeinsam

suchen, Netzwerke

und Kontakte zusammen

nutzen

Wissen fördern durch

• Transferieren > mit anderen teilen, weitergeben

• Generieren > neue Erfahrungen machen, neue Sichtweisen

zulassen, neue Verknüpfungen schaffen

Gemeinsam stark

• Ähnliche Probleme an unterschiedlichen Orten

• Vermutete Synergien durch Erfahrungsaustausch

• Vernetzung über Abteilung hinaus

• Netzwerke und Kontakte zusammen nutzen

• Unterschiedliche Blickwinkel

Albesa Orllati arbeitet seit dem Sommer als Teamleiterin

in Brügglis Finanz- und Rechnungswesen. Wie

alle neuen Kaderangehörigen hat sie den Flirtpass

im Personalbüro erhalten – und bereits fleissig genutzt.

«Ich finde das sinnvoll», sagt sie. Die Einladung

und Aufforderung, andere Abteilungen zu

besuchen, mache es leicht, mit anderen Leuten

ausserhalb des vertrauten Umfeldes in Kontakt zu

kommen. «Ich lerne viele kennen», sagt Albesa.

Überhaupt sei es ihr wichtig, zu verstehen, was

andere machen und wie es ihnen geht. Darum

nutze sie auch gerne die Pausen und Brügglis

Gastronomie Usblick, um mit Lernenden,

Mitarbeitern und Leiterinnen ins

Gespräch zu kommen.

Es ist eine grosse Vielfalt an Menschen

und (Branchen-)Kulturen,

die bei Brüggli unter einem Dach

zusammenkommt. Der Flirtpass

trägt dazu bei, diese Vielfalt zu entdecken

und zu verstehen.

Michael Haller

Leiter Kommunikation & Kultur

Mitglied der Geschäftsleitung

Der Flirtpass trägt zu mehr Verbindungen im

Unternehmen bei. Albesa Orllati, Teamleiterin im Finanzund

Rechnungswesen, hat ihn schon rege genutzt.

Bild: Frosan von Gunten.


unterwegs 1124 29

Brügglianer

10 Fragen an:

Andrea Kunz und Igor Weber

An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen.

Diesmal Andrea Kunz, Teamleiterin im Technischen Büro von Brüggli

Industrie, und Igor Weber, Teamleiter Grafik bei Brüggli Admedia.

Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst:

Andrea: Wenn der Nachbar grilliert

Igor: Vanilleduft

Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst:

Andrea: Schwingen

Igor: Fussball

Ein Gebäude oder Wahrzeichen,

das Du gerne von Deinem

Schlafzimmerfenster

aus sehen würdest:

Andrea: kein Wahrzeichen,

aber Berge und Seen, am liebsten

den Brienzersee

Igor: das Opernhaus in Sydney

Wann warst Du zum letzten Mal

richtig glücklich?

Andrea: Freitagabend, frisches Beefsteak-Tatar

mit einem guten Glas Wein

am Cheminéefeuer

Igor: zum Glück immer mal wieder

Der Sänger, die Sängerin oder

die Band, die Du momentan

am häufigsten hörst:

Andrea: FM1 den ganzen Tag im

Büro – und immer wieder Bryan

Adams und Bruce Springsteen

Igor: Lou Reed

Welchen Wunsch möchtest

Du Dir unbedingt erfüllen?

Andrea: eine Reise nach Patagonien

Igor: Da gibt’s einige, zum Beispiel

eine Vollformatkamera

Wenn Du einen Tag die Welt regieren

könntest, was würdest Du dann ändern?

Andrea: Gefängnistüren öffnen für alle politisch

und wegen ihres Glaubens Verfolgten

Igor: globale Massnahmen ergreifen, um

die Klimakrise zu bekämpfen

Wenn Du einen eigenen Fernsehsender

hättest, was würde

darauf laufen?

Andrea: historische Dokus,

Reisereportagen, Lebensgeschichten,

alte Krimis

Igor: Sience Fiction und

Tierdokumentarfilme

Was ist das beste Gerücht,

das Du über

Dich gehört hast?

Andrea: dass ich gut kochen

könne …

Igor: Jemand, den ich nur

entfernt kenne, hat über Facebook

verkündet, ich sei tot.

Erfahren habe ich davon durch

einen Freund. Ich hab’s nie richtiggestellt.

Vielleicht gibt es Menschen,

die mich immer noch für

tot halten.

Beschreibe Dich in drei Worten:

Andrea: zielstrebig, versöhnlich,

wohlwollend

Igor: freundlich, kreativ, humorvoll

Notiert: mha

Bild: Markus Frietsch


Brückenschlag

«Wir kommen wieder»

Martin Stettler ist mit drei Organisationen regelmässig

bei Brüggli zu Gast. Er schätzt den Mix aus Anspruch, Vielfalt

und Freundlichkeit.

Herr Stettler, danke, dass Sie regelmässig in der

Gastronomie Usblick zu Gast sind; wir freuen uns

sehr über Ihre Treue. Warum Brüggli?

Martin Stettler: Im Usblick finde ich Platz für Gruppen

von bis zu 100 Leuten; das gibt’s selten. Die Lage ist für

meine Organisationen interessant: Die Leute aus Romanshorn

kommen gerne zu Fuss, und wer von weiter weg anreist, gelangt

mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Auto gut zu Brüggli.

Mir gefällt die Infrastruktur; sie ist ideal für Tagungen. Ich mache

gute Erfahrungen mit der technischen Einrichtung. Und das kulinarische

Angebot ist vielfältig – an einer Tagung genauso wie

am Sonntagsbrunch, den ich als Privatperson gerne besuche. Zudem

gefällt mir die Atmosphäre.

Wie erleben Sie das Personal in der

Gastronomie Usblick?

Fleissig und freundlich. Ich fühle mich

als Gast willkommen und wertgeschätzt.

Es ist cool bei euch, locker, angenehm.

Wüsste man nicht, dass viele der Menschen, die im Usblick arbeiten,

Schwierigkeiten haben, würde man das kaum merken. Es ist

eine Normalität spürbar, die gut tut, und es fällt auf, dass ihr einen

hohen Anspruch habt. Offenbar schränkt das eure Leute nicht

ein, sondern beflügelt sie. Mir gefällt es, zu dieser Arbeit beizutragen.

Nach der letzten Generalversammlung habe ich gleich schon

alles fürs nächste Jahr geregelt: Wir kommen wieder.

Vor Kurzem haben Sie Brüggli auf einem Rundgang näher

kennengelernt. Welchen Eindruck hatten Sie?

Als Romanshorner kenne ich Brüggli seit vielen Jahren. Für mich

ist normal, dass Brüggli im Wandel ist. Es ist spannend zu sehen,

«Es ist eine

Normalität spürbar,

die gut tut.»

wie ihr euch entwickelt. Meine Vorstandskollegen von den Wohnbaugenossenschaften

Ostschweiz waren überrascht von der Vielfalt.

Der Mulchroboter Scarabaeus hat uns beeindruckt; da habt

ihr ein grosses Projekt am Laufen, das bestimmt zu reden gibt:

zu gross, zu ambitioniert? Interessant war auch zu sehen, wie die

Ovomaltine-Adventskalender zusammengefügt werden; ihr stemmt

da grosse Mengen und man spürt, wie sauber das organisiert ist.

Gibt es auch Dinge, die wir verbessern könnten?

Eine Anregung zur Betriebsbesichtigung: Ich hätte gerne noch

mehr gesehen und wäre bereit gewesen, mehr als 90 Minuten

für den Rundgang einzuplanen. Mich beeindruckt, wie ihr eure

Leute beschäftigt und fördert.

Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit

Anderen?

Die Begegnung auf Augenhöhe, auf gleichem

Level. Ein freundlicher Ton ist mir

wichtig. Ich kann auch anders, wenn es

sein muss. Aber bei euch ist das nicht nötig – weil eine familiäre

Stimmung herrscht und man sich gut aufgehoben fühlt.

Sie arbeiten am Kantonsspital St.Gallen als Gruppenleiter

und stellvertretender Abteilungsleiter in der Instandhaltung.

Sehen Sie Parallelen zwischen dem Spitalbetrieb und

Brüggli?

Auch bei uns ist vieles in Bewegung, und es ist viel Ausdauer und

Fokus gefragt. Wir haben übrigens auch Menschen mit Handicap

bei uns. Ähnlich wie bei euch im Center Unterhalt & Technik sind

sie bei uns zum Beispiel im Garten oder in der Hauswirtschaft tätig.

Wir nennen das Help-Gruppe. Es macht Freude, mit diesen


Martin Stettler nutzt die Gastronomie Usblick für Tagungen.

Er ist in Romanshorn zuhause, arbeitet am Kantonsspital St.Gallen

und engagiert sich in drei Organisationen.

Bild: Roger Nigg

unterwegs 1124 31

Menschen zusammen zu arbeiten, und ich merke, was möglich

ist, wenn man einander vertraut und in dieselbe Richtung blickt.

Ich finde, alle Unternehmen sollten sich engagieren für Menschen

mit besonderen Bedürfnissen.

Sie sind Imker und Präsident des Imkervereins

Neukirch und Umgebung.

Was können wir von den Bienen lernen?

Die Bienen merken, wenn du angespannt

bist. Sie reagieren auf deine Gefühlslage. Das ist faszinierend und

ein Lehrstück dafür, wie alles in einer Beziehung steht. Beim Imkern

kann ich herunterfahren, loslassen, mich entspannen. Einmal

konnte ich Brüggli übrigens helfen: Ihr hattet auf der Terrasse

ein Bienennest, an einem Ort, der nicht ideal war. Ich konnte das

Bienennest sanft umsiedeln.

«Mir gefällt die

Infrastruktur; sie ist

ideal für Tagungen.»

Sie sind zudem Vorstandsmitglied der Wohnbaugenossenschaften

Ostschweiz und der Baugenossenschaft Eigenheim

Romanshorn. Was treibt Sie an?

Im Besonderen ist es der Einsatz für sozialverträgliche Mietzinsen.

Ein schönes Zuhause soll nicht nur Privilegierten und Wohlhabenden

möglich sein. Es geht nicht um die Gewinnorientierung,

sondern um das Gemeinnützige. Da haben wir in Romanshorn

eine Tradition, die mit der Eisenbahn-Geschichte zu tun hat: Früher

waren es vor allem Eisenbähnler, die sich genossenschaftlich

organisierten; heute sind es verschiedenste

Menschen.

Das ist aufgefallen bei Ihrem Besuch

bei uns: Da waren Unternehmer dabei,

Handwerker, Beamte, Ärzte.

Haben Sie gerne eine solche Durchmischung?

Ja, ich habe gerne mit den unterschiedlichsten

Menschen zu tun. Diese Vielfalt ermöglicht Neues und

manchmal Ungewohntes.

Ihre Wünsche für die Zukunft?

Als Privatperson: Gesundheit und Zeit, das Leben zu geniessen.

Als Vorstandsmitglied und Präsident: weiterhin viel Erfolg für unsere

Organisationen.

Danke, Herr Stettler, für Ihre wertschätzenden Worte. Sie

sind bei uns immer herzlich willkommen.

Interview: Michael Haller

Leiter Kommunikation & Kultur

Mitglied der Geschäftsleitung

«Ich habe gerne mit

den unterschiedlichsten

Menschen zu tun.»

Imkerverein Egnach und Umgebung

Seit über 125 Jahren setzt sich der Imkerverein

Egnach und Umgebung für

die Bienenhaltung ein. Er versteht sich

als Interessenvertreter und als Anlaufstelle

bei Fragen rund um die Zucht und

den Schutz von Bienen. Einen grossen

Stellenwert hat die Bekämpfung von

Krankheiten, Seuchen und Schädlingen.

www.iv-egnach.ch

Baugenossenschaft Eigenheim

Romanshorn

Die Baugenossenschaft Eigenheim ist

eine politisch und konfessionell neutrale,

gemeinnützige Baugenossenschaft.

Sie beschafft für ihre Mitglieder

in gemeinsamer Selbsthilfe und Mitverantwortung

renovierte und preisgünstige

Wohnungen mit modernem Ausbaustandard.

Die BG Eigenheim besitzt

heute mehr als 140 Wohnungen in Romanshorn

und Salmsach.

www.bg-eigenheim.ch

Wohnbaugenossenschaften

Ostschweiz

Wohnbaugenossenschaften Ostschweiz

ist ein Regionalverband des Dachverbandes

Wohnbaugenossenschaften Schweiz.

Er vertritt 159 Wohnbaugenossenschaften

und andere gemeinnützige Wohnbauträger

mit rund 9300 Wohnungen

in der Region Ostschweiz. Zu seinen

Hauptaufgaben gehören die Förderung,

Unterstützung und Vernetzung des gemeinnützigen

Wohnungsbaus.

www.wbg-ostschweiz.ch


Wie läuft’s für unseren Partner L+S?

Dies & Das

«Unterwegs» im Archiv

unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 1023

Ausgabe Nummer 49, Oktober 2023

unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli

Ausgabe Nummer 44, November 2020

Am richtigen Ort

«Jetzt zeige ich, was ich kann»,

sagt Fabian, lernender Logistiker.

1120

Original 4pets

www.unterwegs.brueggli.ch

Brügglis Hundeboxen rufen Fälscher

und Kopierer auf den Plan.

Gegen die Angst

Wie Brüggli mit Corona umgeht:

Erkenntni se, Meinungen, Betro fenheiten.

18 30 11

mha. Viele Inhalte von «Unterwegs» sind zeitlos.

Ein Blick in ältere Ausgaben macht Sie mit zahlreichen

Menschen vertraut, die mit und für Brüggli wirken.

unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli

Ausgabe Nummer 45, Mai 2021

Die Karate-Seniorin

Kampfkunst im reifen Alter:

Doris Schütz macht’s vor.

0521

www.unterwegs.brueggli.ch

Die neue Bedrohung

Cyber-Kriminalität geht alle an,

weil es alle treffen kann.

Die Kraft einer Vision

Wie Brüggli Medien die

Nachhaltigkeit verankern will.

12 30 16

unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli

Ausgabe Nummer 46, November 2021

Junges Radio

Joshua und weitere Lernende

engagieren sich als Radiomacher.

Scarabaeus

1121

www.unterwegs.brueggli.ch

Etwas Neues rollt an: ein autonom fahrender

Mulchroboter für die Landwirtschaft.

Brückenschlag

14 20 32

Schulmöbel-Montage bei Brüggli:

Der sanfte Wikinger

Bernhard Zehnder liebt den Ro lenwechsel.

Die Welt der Wikinger fasziniert ihn.

www.unterwegs.brueggli.ch

Abenteuer Ausbildung

34 24

6

Wie gelingt die Berufslehre? Ausbildner

und Lernende geben Einblicke.

Zeit für Neues

Hanspeter Gmür steht nach 20 Jahren

Brüggli kurz vor der Pensionierung.

unterw e gs

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 0524

Ausgabe Nummer 50, Mai 2024

4pets in Schwarz

Neue Hundeboxen, anregend anders:

Michi Hug, ein Insider, erzählt.

www.unterwegs.brueggli.ch

Hüter der Erinnerung

22 36

8

Roger Kohler, Teamleiter in Brügglis IT,

setzt sich für Arbons Industrie-Erbe ein.

«Mut gehört dazu»

Vereinspräsident Erich Me smer sieht

ein erstarktes, foku siertes Brüggli.

Webtipp:

www.unterwegs.brueggli.ch

Brüggli, das Hybridunternehmen

mha. Brüggli ist eine Kombination aus

Wirtschaftsunternehmen und Sozialfirma.

Wie funktioniert das? Unsere Animation

gibt Einblicke.

Webtipp:

YouTube Brüggli

Was für ein Unternehmen

ist Brüggli?

Agogisches Angebot

mha. Brüggli hat ein umfassendes Angebot

an agogischen Leistungen: von der

internen Berufsschule über verschiedene

Coachings und Vorbereitungen und Abklärungen

bis hin zum Wohnen. Wer sich

ein Bild machen möchte, findet zu jedem

Thema eine Publikation,

erhältlich zum Beispiel bei Barbara

Köberle, Leiterin Fachstelle Berufliche

Massnahmen. Zudem ist alles zu finden

auf www.brueggli.ch > Publikationen.


unterwegs 1124 33

«Nicht mit uns!»

mha. Die Publikation «Nicht mit uns!» sensibilisiert

Leitende wie Klienten für den Umgang

mit sexueller Gewalt, Diskriminierung

und Mobbing. Erhältlich am Empfang, im

Personalbüro oder als Download auf www.

brueggli.ch

Webtipp:

brueggli.ch

ueber-uns publikationen

Leitfaden für inklusiven Sprachgebrauch

mha. Das Thema Gendern wird

emotional und heftig diskutiert.

Was für die einen nach geheuchelter

Empörung und inszeniertem

Betroffenheitskitsch

aussieht, ist für die anderen das

aufrechte Streben nach Gleichstellung.

Einer von vielen Aspekten,

die zu einer klaren Haltung

beitragen können: der Umgang mit

der Sprache.

Brüggli hat einen Sprachleitfaden entwickelt.

Er soll dazu beitragen, dass sich Brüggli

immer so ausdrückt, dass alle Menschen

in angemessener Weise repräsentiert sind.

Gleichzeitig wollen wir sicherstellen, dass

unsere Botschaften gut lesbar und verständlich

bleiben.

Der Sprachleitfaden steht allen Angehörigen

von Brüggli zur Verfügung. Kontakt:

Michael Haller, michael.haller@brueggli.ch

Wheels of Motion:

Mission erfüllt

mha. Wir machten uns auch 2024 auf den

Weg, um festgefahrene Glaubenssätze aufzubrechen.

Unsere jüngste Velotour führte

ins Engadin und umfasste 6092 Höhenmeter

und 353 Kilometer. Eine Besonderheit:

Diesmal konnten auch Menschen, die nicht

fahrradfahren können, an unserem Abenteuer

partizipieren.

Webtipp:

www.wheelsofmotion.ch


Nachgefragt

Was macht ein

gutes Team aus?

Steht Team für Toll,

ein anderer macht’s?

Oder ist es ganz anders?

Umfrage: Katja Wohlwend

Bilder: Fotostudio

Manuel Gasser, Teamleiter Logistik

Ausbildungscenter

In einem guten Team haben alle die

gleiche Einstellung und alle arbeiten

auf das gleiche Ziel hin. Ausserdem

sollten alle Teammitglieder unterschiedliche

Fähigkeiten und Stärken

haben. Davon können alle profitieren.

Wilma Cecchinel

Mitarbeiterin Montage

Gute Kommunikation macht ein

gutes Team für mich aus. Vor allem

dann, wenn es Probleme gibt. Auch

ein positives Verhältnis untereinander

finde ich wichtig. In meiner Abteilung

sind wir ein gutes Team.

Eden Rubi, lernender Interactive

Media Designer EFZ

Vor allem Pünktlichkeit, Respekt

und gegenseitige Unterstützung

sind für ein gutes Team wichtig.

Ausserdem sollte man sich

immer gegenseitig zuhören.

Roger Nigg

Teamleiter Fotostudio

Ein gutes Team braucht eine gute

Führung. Ausserdem sollten alle

Teammitglieder für die gleichen

Ziele arbeiten.

Roland Rufer

Mitarbeiter Admedia

Ein gutes Team harmoniert und hat

Spass miteinander. Es ist in der Lage,

die Qualitätsanforderungen zu

erfüllen. Im besten Fall übertrifft

es diese sogar.

Janina Schaad

Lernende Fachfrau Hotellerie/

Hauswirtschaft EFZ

Ein vertrauensvoller, ehrlicher und

aufmerksamer Umgang macht ein

gutes Team für mich aus. Man sollte

immer füreinander da sein und

gemeinsam den gleichen

Visionen folgen.

Patrick Thalmann

Mitarbeiter Co-Packing

Ein gutes Team zeichnet sich durch

Zusammenhalt und eine harmonische

Atmosphäre aus. Der Rest ergibt sich

von allein. So gestaltet sich die Arbeit

viel einfacher und das Geschäft

kann davon profitieren.

Patrick Alves Vieira

Teamleiter Logistik

Ausbildungscenter

Ich bin der Meinung, dass in einem

guten Team alle am gleichen Strang

ziehen sollten und dass es einen

regelmässigen Austausch zwischen

den Mitarbeitenden geben sollte.


unterwegs 1124 35

Rätsel

Wer findet die 5 Unterschiede?

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen

Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie

die entsprechenden Stellen ein und senden

Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner

Post an:

«Unterwegs»

Unternehmenskommunikation

Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, senden

Sie Ihren Talon in einem frankierten

Kuvert an:

Brüggli

Rätsel «Unterwegs»

Hofstrasse 5

8590 Romanshorn

Einsendeschluss: 31. März 2025

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im

April 2025 persönlich benachrichtigt.

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz

geführt. Der Rechtsweg

ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung

des Gewinnes.

Gewinner der Verlosung im letzten

«Unterwegs»:

Leonard Rösler,

lernender Logistiker EFZ

Verlosung unter

allen richtigen

Einsendungen:

ein Brunch-Gutschein

à CHF 38.50.– der

Gastronomie Usblick

Brunch-Gutschein

SEHTE ST

Vorname

PLZ / Ort

Name

Telefon

Strasse / Nr.

Brüggli-Mitarbeiter* in ja nein


Jubilarinnen & Jubilare

Jubiläen

Juli – Dezember 2024

Jasmin Lutz

Diana Blaser

Vanessa Bänziger

10

Jahre

Nadine Rua

Teamleiterin Qualität & Service, 1.8.2024

Manuel Brotz

Mitarbeiter Informatik, 1.8.2024

Christian Gredig

Mitarbeiter Admedia, 1.8.2024

Jasmin Lutz

Mitarbeiterin Usblick, 1.8.2024

Diana Blaser

Mitarbeiterin Admedia, 25.8.2024

Pirmin Eberhart

Mitarbeiter Industrie, 25.8.2024

Hansueli Aerne

Teamleiter Industrie, 1.10.2024

Tarek Schüle

Mitarbeiter Unterhalt & Technik,

20.10.2024

Vanessa Bänziger

Mitarbeiterin Usblick, 20.10.2024

Tobias Liefert

Co-Leiter Usblick, 1.11.2024

Urs Seehawer

Teamleiter Admedia, 1.12.2024

Pirmin Eberhart

Urs Seehawer

Tobias Liefert

Tarek Schüle


unterwegs 1124 37

Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen

Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und

ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.

Tina Schwizer

Roland Rufer

Paolo Scuteri

Nadina Rua

Güven Sentürk

15

Jahre

Richard Schmid

Manuel Brotz, Christian Gredig, Hansueli Aerne,

Barbara Pfyl, Michael Rutz, Sandra Iseli und

Martin Faller möchten nicht mit Bild gezeigt werden.

Barbara Pfyl

Mitarbeiterin Unterhalt & Technik,

10.8.2024

Tina Schwizer

Abteilungsleiterin Admedia, 1.9.2024

Roland Rufer

Mitarbeiter Qualitätsmanagement,

1.9.2024

Paolo Scuteri

Mitarbeiter Montage, 12.10.2024

Güven Sentürk

Mitarbeiter Industrie, 1.12.2024

Richard Schmid

Mitarbeiter Industrie, 1.12.2024


Jubilarinnen & Jubilare

Jubiläen

Juli – Dezember 2024

Therese Aeschlimann

Alexandra Schnüriger

Ruth Niederer

Reto Egger

Sabine Marti-Missbach

20

Jahre

Michael Rutz

Mitarbeiter Informatik, 1.7.2024

Therese Aeschlimann

Mitarbeiterin Personalwesen, 1.9.2024

Alexandra Schnüriger

Teamleiterin Fachstelle Agogik KV,

1.10.2024

25

Jahre

Reto Egger

Leiter Informatik, 1.8.2024

Ruth Niederer

Mitarbeiterin Industrie, 1.8.2024

Sandra Iseli

Mitarbeiterin Industrie, 20.9.2024

Sabine Marti-Missbach

Mitarbeiterin Industrie, 1.11.2024

Valerie Egloff


unterwegs 1124 39

Cäsar Kurath

Jörg Kuster

Hanspeter Schmid

Marcel Bucher

Bilder:

Selina Lendenmann,

Andrin Reich,

Alizia Martinetti,

Nicolas Maier,

Aisha Frei,

Sri Schmid

30

Jahre

Valerie Egloff

Mitarbeiterin Unterhalt & Technik,

1.9.2024

Martin Faller

Mitarbeiter Usblick, 1.9.2024

35

Jahre

Jörg Kuster

Leiter Fachstelle Agogik KV, 1.12.2024

Marcel Bucher

Mitarbeiter Admedia, 1.9.2024

Pensionierung

Ulrich Graf

Mitarbeiter Mechanik, 31.8.2024

Susanne Kindlimann

Mitarbeiterin Usblick, 31.8.2024

Cäsar Kurath

Mitarbeiter Industrie, 31.12.2024

Hanspeter Schmid

Mitarbeiter Unterhalt & Technik,

31.12.2024


Pro Person:

CHF 38.50

Kinder:

bis 4 Jahre

CHF 5.–

bis 11 Jahre

CHF 16.–

26.01.2025

02.02.2025

16.02.2025

02.03.2025

16.03.2025

30.03.2025

13.04.2025

27.04.2025

MUTTERTAG

11.05.2025

25.05.2025

15.06.2025

29.06.2025

24.08.2025

07.09.2025

21.09.2025

05.10.2025

26.10.2025

02.11.2025

16.11.2025

30.11.2025

07.12.2025

14.12.2025

RESERVATION:

071 466 94 83

usblick@brueggli.ch

Hofstrasse 5

8590 Romanshorn

10 – 14 Uhr

Indoor-Spielanlage für Kinder

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