Prima lernen 2025
prima lernen gibt nicht nur einen umfassenden Einblick in die Privatschullandschaft der Metropolregion München, sondern beleuchtet mit Deepfakes, Künstlicher Intelligenz, Medienkonsum und Cybermobbing in der neuen Ausgabe wieder topaktuelle Themen, die Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter bewegen. Im Fokus steht das Phänomen Deepfakes, wie diese im Zuge von Künstlicher Intelligenz immer schwerer von der Realität zu unterscheiden sind und wie wir unsere Kinder für Deepfakes sensibilisieren können.
prima lernen gibt nicht nur einen umfassenden Einblick in die Privatschullandschaft der Metropolregion München, sondern beleuchtet mit Deepfakes, Künstlicher Intelligenz, Medienkonsum und Cybermobbing in der neuen Ausgabe wieder topaktuelle Themen, die Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter bewegen. Im Fokus steht das Phänomen Deepfakes, wie diese im Zuge von Künstlicher Intelligenz immer schwerer von der Realität zu unterscheiden sind und wie wir unsere Kinder für Deepfakes sensibilisieren können.
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Januar 2025 | Ausgabe 5 | 6,50 Euro
lernen
Privatschulen & Internate kennenlernen – analog, digital, persönlich
Bildungstage
München – alle
Highlights und Trends
im Magazin
Es wird auf unsere
Fantasie, unsere Achtsamkeit
und unser Verantwortungsbewusstsein
ankommen,
um die Digitalisierung so
zu nutzen, dass wir die Welt
zum Besseren verändern."
Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD
Foto: PantherMedia/techdesign07
/ kotin
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser!
Schein oder Sein? Mehr als 400 Jahre nach
Shakespeare ist diese Frage heute aktueller denn
je – wenn auch in anderer Hinsicht. Deepfakes im
Rahmen von Fake News, Desinformation, Defamation
und Online-Scams machen es uns immer
schwerer, zu beurteilen, ob es sich um echte oder
aber um manipulierte Inhalte handelt. Wenn dann
noch KI-generierte Videos und Tonspuren hinzukommen,
entfernt uns der Schein rasend schnell
vom Sein.
Nicht nur wir als Erwachsene müssen uns täglich
damit auseinandersetzen. Kinder und Jugendliche
betrifft dies ebenso und angesichts ihres
ausgeprägten Medienkonsums sicherlich auch
noch etwas mehr. Umfassende digitale Kompetenz
ist im Zuge von Künstlicher Intelligenz
notwendiger denn je. Wer aber vermittelt den
Kindern und Jugendlichen die notwendigen digitalen
Kompetenzen? Was sollen Kinder in einer
zunehmend digitalen Welt vorrangig lernen? Was
können an diesem Punkt Schulen und hier ganz
besonders Privatschulen leisten?
Mit den Bildungstagen München 2025 möchten
wir Ihnen im Hinblick auf die Themen Schulwahl
und Schulwechsel erneut ein Stück Orientierung
geben. Ob auf unserer Website, unserem Social
Media-Kanal, hier in prima lernen oder aber Ende
Januar im persönlichen Gespräch mit Vertretern
renommierter Privatschulen: Es geht darum,
Ihnen ein Stück Orientierung zu ermöglichen,
damit Sie die Entscheidung, die ideale Schule für
Ihr Kind auszuwählen, fundiert treffen können.
Lesen Sie gleich los!
Herzlich,
Ihre Birgit Winterberg
IMPRESSUM:
Eine Anzeigen-Sonderveröffentlichung
des Münchner Merkur und seiner
Heimatzeitungen und der tz
VERLAG:
Münchener Zeitungs-Verlag GmbH & Co KG,
Paul-Heyse-Str. 2 – 4, 80336 München,
zugleich Anschrift aller Verantwortlichen
Verantwortlich für den Inhalt:
Daniel Schöningh, Tobias Hagmann
IDEE UND ANZEIGEN:
Dr. Birgit Winterberg, Tel. 0 89 / 53 06 - 2 99
birgit.winterberg@merkurtz.media
REDAKTION:
Brigitta Wenninger, Marion Brandstetter,
Christoph Kastenbauer, Andreas Ritter,
Melanie Breuer / Merkur tz MEDIA GmbH;
Natalie, Decker, Bettina Friemel
GRAFIK:
Lara Mayrginther
PMS Print- und Medienservice GmbH
DRUCK:
WIRmachenDRUCK GmbH
Mühlbachstraße 7
71522 Backnang
www.wir-machen-druck.de
TITELBILD:
PantherMedia / Shotshop
3
Inhalt
06 TÄUSCHEND ECHT UND
MANCHMAL GEFÄHRLICH
Deepfakes: Wie Expertinnen und Experten die
Risiken für Kinder und Jugendliche einschätzen
10 LANDHEIM AMMERSEE
Zukunftsweisendes Konzept für die
gymnasiale Oberstufe
12 BILDUNG BRAUCHT BEWEGUNG
Warum Sport für Kinder und Jugendliche
so wichtig ist
15 WALDORFSCHULEN IN BAYERN
Vom ICH zum DU zum WIR
16 WERKSCHULHEIM FELBERTAL
Top-Ausbildung für Kinder ab zehn Jahren
vor den Toren der Stadt Salzburg
18 INTERVIEW MIT
CEM KARAKAYA
Vertrauen ist die wichtigste Form der Prävention
19 SABEL REALSCHULE
Das große Flimmern
23 SCHULE SCHLOSS STEIN
Zusammen wachsen in einer familiären Gemeinschaft
24 BAVARIAN INTERNATIONAL
SCHOOL
Für Global Citizens und Changemaker der Zukunft
26 BILDUNG NEU DENKEN
Erfolgreiche Schulkonzepte aus anderen Ländern
27 MAX-RILL-GYMNASIUM
„Weil wir an die Kinder glauben“
28 DEMOKRATIE LERNEN
Mit politischer Bildung Grundlagen schaffen
29 KLEINES PRIVATES LEHRINSTITUT
DERKSEN
Mehr Qualität für alle
30 CJD CHRISTOPHORUSSCHULEN
BERCHTESGADEN
Die Eliteschule des Sports
33 SCHLOSS NEUBEUERN
Wissen, was zu tun ist.
4
Foto: PantherMedia / Wavebreakmedia
34 DR. FLORIAN ÜBERREITER
PRIVATGYMNASIUM
Tradition trifft Zukunft
36 DIGITALE GENERATION
IM WANDEL
JIM-Studie liefert Einblicke in das
Medienverhalten Jugendlicher
37 SCHULE SCHLOSS SALEM
„Es steckt mehr in dir als du glaubst“
38 EINE TECHNIK GEGEN DAS
WOHLBEFINDEN DER SCHÜLER
Wissenschaftler belegen Nachteile der Smartphone-
Nutzung im Unterricht – und werben für Verbot
39 DAS LERNTEAM
Die perfekte Motivationsspritze für die Schule
40 STRESS IM SCHULALLTAG
Wie Eltern ihrem Kind helfen können
41 STEINMÜHLE MARBURG
Talentorientiertes Schulkonzept mit
internationalem Profil in modernem Umfeld
42 EIN VERSCHÄRFTES PROBLEM
Cybermobbing unter Kindern und
Jugendlichen steigt weiter
44 FLUCH ODER SEGEN?
Vor- und Nachteile von KI im Unterricht
46 INTERVIEW MIT
WALTRAUD HERMANN
Informatik ist essenziell
48 BESTE FÖRDERUNG IN
EINEM POSITIVEN UMFELD
Das macht Internate heute noch attraktiv
50 AUSWEGE AUS EINEM
ERSTARRTEN SYSTEM
Professorin Isabell Welpe der TU München erklärt,
wie die Bildung der Zukunft aussehen sollte
52 „ICH KANN MIR NICHTS MERKEN“
Mit diesen Lerntricks klappt´s
54 BILDUNGSTAGE MÜNCHEN
AM 26. JANUAR 2025
Programm & Speaker
5
Deepfakes sind täuschend echt wirkende, digital manipulierte Videos und Bilder, die mithilfe von KI erstellt werden.
Foto: Imago / Christian Ohde
Täuschend echt und
manchmal gefährlich
Deepfakes: Wie Expertinnen und Experten
die Risiken für Kinder und Jugendliche einschätzen
Ein Kind sitzt mit seinem Smartphone auf der Couch,
reißt die Augen auf und lacht. Die meisten Eltern reagieren
darauf vermutlich nur mit einem Seitenblick.
Alltag, nichts, was einem Sorgen machen sollte. Oder doch?
Die Antwort lautet leider ja. Die Risiken für Kinder und Jugendliche
im Internet nehmen zu. Eine immer größere Rolle spielen
dabei sogenannte Deepfakes, täuschend echt wirkende, digital
manipulierte Videos, Bilder oder Audiodateien, die mithilfe von
Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt werden. Deepfakes sind
nicht neu, aber sie sind immer einfacher zu erstellen und sehen
immer realistischer aus. Die meisten Schülerinnen und Schüler
begegnen ihnen inzwischen in den sozialen Medien fast täglich.
Ist das echt? Zumindest sieht es auf den ersten Blick ziemlich
echt aus: Menschen umringen einen riesigen, an den Strand
gespülten weißen Hai. Ein Politiker erzählt verstörende
Dinge. Ein Promi macht Werbung für riskante Geldanlagen.
Ein Katzenbaby schläft in einer Kaffeetasse. Ein Superstar
liegt nackt auf einem Bett. Ein beliebter Schauspieler ruft
zu Gewalt auf. Der Übergang von harmlos zu heftig ist oft
fließend. Künstliche Intelligenz lässt die Grenzen zwischen
dem, was wirklich existiert, und dem, was nur erdacht ist,
verschwimmen. Es ist inzwischen relativ einfach, das Gesicht,
die Stimme, Gesten und Bewegungen einer Person so
realistisch nachzubilden, dass die Manipulation kaum noch
6
erkennbar ist. Der dazugehörige Begriff setzt sich aus „Deep
Learning“ – einem Teilbereich des maschinellen Lernens –
und „Fake“ (englisch für Fälschung) zusammen. Die Technologie,
die dabei eingesetzt wird, basiert auf sogenannten
neuronalen Netzen. Diese analysieren bestehende Daten
und generieren daraus neue Inhalte. Ein zweischneidiges
Schwert: In der Unterhaltungsindustrie und Kunst zum Beispiel
bieten Deepfakes faszinierende neue Möglichkeiten.
Aber sie werden auch immer häufiger missbraucht, etwa
für Propaganda, Fake-News, Cybermobbing, Rufschädigung
oder Betrug.
Leichter zu manipulieren
„Kinder und Jugendliche sind den gleichen Gefahren ausgesetzt
wie Erwachsene“, sagt der KI-Experte und selbstständige
Medienpädagoge Lukas Flad. Bei Schülerinnen
und Schülern hoch im Kurs steht aktuell TikTok. Dort, aber
auch auf anderen Social-Media-Plattformen wie Instagram,
Snapchat und YouTube begegnen ihnen permanent
Deepfakes. „Auch solche, die zum Beispiel auf politische
Meinungsbildung abzielen“, sagt Flad. Was durchaus gelingt.
Junge Menschen fangen an, eine bestimmte Partei gut zu
finden und alle anderen schlecht. „Besonders perfide ist
dabei, dass Jugendliche oft leichter zu manipulieren sind,
weil sie manche Aussagen nicht immer in den richtigen
Kontext stellen können“, sagt Flad.
Der Experte erlebt bei seinen Workshops immer wieder, dass
Schülerinnen und Schüler sich der Gefahren nicht bewusst
sind: „Sie nehmen das Ganze als Unterhaltungsmedium
wahr, als etwas, das nicht per se schlecht oder gut ist. Und
das stimmt ja auch. Was man ihnen aber klarmachen muss,
ist, dass gefälschte Videos auch großen Schaden anrichten
können.“ Ein Beispiel: Die amerikanische Sängerin Taylor
Swift spricht in einem Video schlecht über eine andere
Person. Ein Deepfake. Viele Jugendliche konsumieren das
wahrscheinlich nur, ohne weiter darüber nachzudenken.
„In einem anderen Kontext können solche Videos aber großen
Schaden anrichten“, sagt Flad. Deshalb sei es wichtig,
Schülerinnen und Schülern entsprechende Kompetenzen
zu vermitteln, die sie befähigen, die Dinge, die ihnen in den
sozialen Medien gezeigt werden, stärker zu hinterfragen
und einzuordnen.
Kompetenzen im Umgang mit KI
Flad bietet auf www.ki-im-unterricht.de unter anderem
kostenlose Fortbildungen zum Einsatz von KI in der Schule
an. Er entwickelt gerade einen Selbstlernkurs, in dem es
darum geht, wie man Schülern Kompetenzen im Umgang
mit KI vermittelt. „Ich glaube, das Hauptproblem von vielen
Lehrkräften ist, dass sie Angst davor haben, in diese
technische Materie einzutauchen“, sagt Flad. Er könne das
verstehen. Dennoch hält er die Ängste für unbegründet.
„Um über Deepfakes im Unterricht zu sprechen, muss man
sich erst einmal nur Grundkenntnisse aneignen. Sicher, man
muss wissen, wie Deepfakes funktionieren. Aber das kann
man auf eine sehr einfache Art und Weise erlernen.“
Wie man Deepfakes mit den eigenen Waffen schlagen kann,
damit beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut für Angewandte
und Integrierte Sicherheit AISEC in München. Die IT-Sicherheitsexpertinnen
und -experten der Forschungsabteilung Cognitive
Security Technologies (CST) gestalten unter anderem Systeme,
die Deepfakes sicher und automatisiert als Fälschungen auf
„Deepfakes sprechen
Menschen oft emotional an.
Wir müssen Schülerinnen
und Schüler dafür sensibilisieren
und ihnen vermitteln,
dass es wichtig ist, etwas zu
prüfen, wenn es sie auf
irgendeine Art und
Weise berührt.“
Lukas Flad, KI-Experte
Foto: Lukas Flad
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Heutzutage kann nahezu jeder mithilfe von KI-Tools Deepfakes erstellen – auch ohne tiefgehendes Fachwissen.
Foto: Imago / Christian Ohde
decken. Zu dem Team gehört Dr. Nicolas Müller. „Deepfakes
bieten viele Möglichkeiten zum Missbrauch – die Problematik
ist für Jugendliche genauso relevant wie für Erwachsene“,
sagt auch er. Der Informatiker nennt Beispiele: Desinformation
und Falschnachrichten – und als Folgen eine Schwächung der
Demokratie und die Erosion des Vertrauens in die Politik. Weitere
Problemfelder seien beispielsweise Betrug, Verleumdung,
Mobbing und pornografische Deepfake-Videos.
Müller rät zu einem differenzierten Blick auf die Technologie.
Man müsse die vielen guten Anwendungsmöglichkeiten sehen.
Derzeit werde zum Beispiel erforscht, wie Menschen, die durch
einen Unfall oder einen Schlaganfall die Fähigkeit zu sprechen
verloren haben, mithilfe von KI wieder eine Stimme gegeben
werden kann. „Klar ist aber auch, dass die Technologie immer
häufiger missbraucht wird. Nicht nur das sollte in den Schulen
frühzeitig vermittelt werden, sondern auch, dass Deepfakes
und KI deshalb nicht automatisch zu verteufeln sind.“
Gesunde Skepsis an den Tag legen
Jeder könne inzwischen auch ohne große Kenntnisse Deepfakes
erstellen, erklärt Müller. Es sei möglich, sich für wenig
Geld entsprechende Tools herunterzuladen. „Allerdings gibt
es nicht nur Deepfakes, sondern auch immer mehr andere
Fälschungen. Wir müssen lernen, kritischer zu sein. Man
sollte einfach eine gesunde Skepsis an den Tag legen“, rät
der Experte.
Am Fraunhofer AISEC werden Lösungen entwickelt, die vor
allem Unternehmen und Einrichtungen bei der Erkennung von
Video- und Audio-Deepfakes unterstützen. Ein Angebot, das
auch Schülerinnen und Schüler kostenlos nutzen können, ist
die Plattform „Deepfake Total“ des Fraunhofer AISEC. Diese
erkennt KI-gesteuert Audio-Deepfakes. Man kann einzelne
Dateien und YouTube-Videos auf ihre Authentizität überprüfen
lassen. „Man gibt einfach unter deepfake-total.com die URL
in unser Tool ein und klickt auf ‚analysieren‘“, erklärt Müller.
Durch Deepfakes vor neue Herausforderungen gestellt sieht
sich die selbstständige Medienpädagogin Iren Schulz. Sie
berät Eltern auch in ihrer Funktion als Mediencoach bei der
Initiative „Schau Hin! Was Dein Kind mit Medien macht.“ „Mein
Eindruck ist, dass das Thema bei vielen erst langsam durchsickert“,
sagt sie. Für die meisten Eltern stehe eher im Fokus,
welche Rolle KI in der Bildung und den Schulen spielt. „Für
uns dagegen entstehen ganz neue Fragen“, erklärt Schulz.
„Wir haben zum Beispiel Kindern und Jugendlichen immer
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geraten, vorsichtig zu sein und möglichst nur unverfängliche
Fotos ins Netz zu stellen. Doch jetzt lässt sich aus solchen
unverfänglichen Fotos eindeutig problematisches oder strafrechtlich
relevantes Bildmaterial generieren.“
Medienerziehung wird schwieriger
Wichtig sei, mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe über
die Gefahren und Chancen von KI zu sprechen. Sie aufzuklären
und zu sensibilisieren, liege allerdings nicht nur in der Verantwortung
der Eltern. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe. Und es braucht dafür einen juristischen Rahmen.
Man kann das nicht einfach alles den Familien überlassen.“
Gefragt seien zudem die Anbieter und die Bildungspolitik.
Schon jetzt sei Medienerziehung ein riesengroßes Paket.
„Und durch KI wird es immer größer“, so Schulz.
Kai Wörner, KI-Experte beim Bayerischen Realschullehrerverband
(brlv), hat Anfang des Jahres den Aufsatz „Wie Deepfakes
unser Bildverständnis herausfordern“ veröffentlicht, in dem
er praktische Tipps für den Unterricht gibt. Er teilt dabei die
Erfahrungen, die er selbst als Lehrer gesammelt hat. Vielen
Schülern sei nicht bewusst, welche Konsequenzen es haben
kann, wenn man etwas teilt oder selbst digital erstellt, sagt
Wörner. Es gehe dabei nicht nur um mögliche Urheberrechtsverletzungen,
sondern auch darum, dass man unter Umständen
viel von sich selbst preisgibt, etwa die politische Haltung.
Wörner spricht mit seinen Schülerinnen und Schülern über
solche Themen im Geschichtsunterricht und versucht, sie
so für Deepfakes und ihre Gefahren zu sensibilisieren. „Mein
Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit im Internet und stoßen dabei
immer häufiger auf Deepfakes.
Foto: PantherMedia / HayDmitriy
Ansatz ist, das Thema im Unterricht immer wieder einzubringen.
Im Fach Geschichte zum Beispiel finden sich viele
Anknüpfungspunkte“, sagt der Lehrer. „Fakes gab es schon
immer.“ Die Bandbreite reiche von beschönigenden Porträts
über manipulative Wahlplakate und retuschierte Fotos bis
zu gefälschten Urkunden.“ Für Schüler sei es zum Beispiel
spannend, die Propaganda-Fälschungen aus der Zeit des
Kalten Krieges im 20. Jahrhundert mit heutigen Deepfakes
zu vergleichen. „Den meisten ist bewusst, dass Deepfakes
problematisch sein können“, berichtet Wörner. „Gleichzeitig
glauben aber viele, dass sie die Gefahren nicht betreffen.“
Gerade deshalb sei es wichtig, diese nicht nur einmal, sondern
immer wieder zu thematisieren.
Brigitta Wenninger
Es ist wichtiger denn je, dass Lehrkräfte
das Thema Deepfakes immer wieder im
Unterricht thematisieren.
Foto: Imago / Gorodenkoff
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Foto: Landheim Ammersee
Zukunftsweisendes Konzept
für die gymnasiale Oberstufe
Das Landheim Ammersee – ein Ort für akademische
Erfolge, persönliche Reife, Freude und Freundschaften.
Die Internatsschule mit Tagesheim ist seit 120 Jahren
ein innovativer Ort für modernes Lernen und ganzheitliche
Bildung.
Individuelle Zukunftsorientierung
Einzigartig ist die besondere Lage am Ammersee in direkter
Nähe zu München. Hier führen wir unsere Schülerinnen und
Schüler an unseren zwei Gymnasien auf individuellem Weg
zum bayerischen Abitur – von Klasse 5 bis 13: Im staatlich
anerkannten Ernst-Reisinger-Gymnasium mit wirtschaftswissenschaftlicher
und neusprachlicher Ausrichtung und im
staatlich genehmigten Julius-Lohmann-Gymnasium. Durch
die Umstellung auf das G9 und die neue dreijährige Oberstufe
können junge Menschen sowohl zur 11. als auch zur Klasse
12 im Landheim Ammersee einsteigen. Die 11. Klasse ist als
Einführungsphase im genehmigten Gymnasium ein idealer
Einstieg auch für Schülerinnen und Schüler aus anderen
Schulformen. Voraussetzung ist der mittlere Schulabschluss
und eine zweite Fremdsprache.
Neue Oberstufe mit
akademischem Tutorensystem
Die neue Oberstufe am Landheim bietet neben fachlicher
Vertiefung und dem Ausbau methodischer Kompetenzen viele
kreative Entfaltungsmöglichkeiten. Dabei wird die traditionelle
Trennung der Fächer aufgebrochen und vernetztes Denken
gefördert. Eine wichtige Voraussetzung, um später im universitären
Umfeld eigenständig komplexe Themen zu bearbeiten.
In dem neu entwickelten akademischen Tutorensystem werden
die Schülerinnen und Schüler die gesamte Oberstufenzeit bis
zum Abitur durchgängig von einem Lehrer begleitet. Weltweite
Schüleraustausch-Optionen durch Round Square in der Klasse
11 bieten einen attraktiven, unvergleichlichen Mehrwert.
In ihrer Freizeit erwarten die Schülerinnen und Schüler auf dem
weitläufigen Campus am Ufer des Ammersees knapp 40 außercurriculare
Angebote in Musik, Kunst und Sport, unter anderem
Segeln und Rudern, Tennis, Basketball und Triathlon. Die neu
angelegte, weitläufige Sportanlage und die große eigene Steg-
10
anlage am Ammersee sorgen dabei für optimale Bedingungen.
Im September 2024 konnten drei neue Internatsgebäude von
den Schülerinnen und Schüler der Oberstufe bezogen werden,
die neue Standards hinsichtlich der Lern- und Lebensqualität
der Schülerinnen und Schüler setzen.
Das Landheim Ammersee kennenlernen
Interessierte können das Landheim Ammersee an den Tagen
der offenen Tür am 22. Februar und 3. Mai 2025 besuchen
sowie nach Absprache zu persönlichen Terminen auf dem
Campus. Für jüngere Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren ist
das Internationale Summer Camp vom 2. bis 16. August 2025
eine ideale Möglichkeit, das Internatsleben kennenzulernen.
Weitere Informationen und Kontakt unter:
www.landheim-ammersee.de bzw.
mhaeusler@landheim-ammersee.de
Überblick
Foto: Oliver Jaist
Name der Schule: Landheim Ammersee
Standort: Nähe München, direkt am Ammersee
Gründung: 1905
Schulform: Gemeinnützige Stiftung mit staatl. anerkannten
und genehmigten Gymnasien, Grundschule
Schultyp: Internatsschule + Tagesheim
Anzahl Schüler/-innen: ca. 280
Anzahl Lehrer/-innen: ca. 60
Spezifika/Besonderheiten:
• Kleine Klassen, 12 – 20 Schüler/-innen
• Neue Profil-Oberstufe / Tutorensystem
mit individueller Begleitung bis zum Abitur
• Gelebte Internationalität
• Außercurricular: Sport (u.a. Segeln und Rudern),
Kunst, Musik und MakerSpace
• Mitglied in Round Square – weltweiter Schüleraustausch
/ Model United Nations / Duke of
Edinburgh`s International Award
• Stipendienwesen/Begabtenförderung
• Karriere- und Universitätsberatung
• Großes Ehemaligennetzwerk
Events: Tage der offenen Tür: Samstag, 22. Februar
und 03. Mai 2025. Probetage sind möglich.
International Summer Camp vom 02.–16. August 2025
Website: www.landheim-ammersee.de
Foto: Oliver Jaist
Foto: Landheim Ammersee11
Bewegung und Sport fördern sowohl die
körperliche und seelische Gesundheit als auch
soziale und kognitive Kompetenzen.
Foto: PantherMedia / anatols
Bildung braucht Bewegung
Warum Sport für Kinder und Jugendliche so wichtig ist
Sich beim Basketball in der Schule so richtig auspowern,
draußen um die Wette rennen, klettern, balancieren und
Purzelbäume schlagen. Später geht es mit dem Fahrrad
zum Trampolinspringen. Klingt banal, ist aber heute keine
Selbstverständlichkeit mehr. Kinder sitzen viel zu viel rum.
Ein Problem, denn Sport und Bewegung spielen eine zentrale
Rolle in der kindlichen Entwicklung. Sie fördern nicht nur die
körperliche und seelische Gesundheit, sondern auch soziale
und kognitive Kompetenzen. Doch trotz dieser offensichtlichen
Vorteile hinkt Deutschland bei der Förderung von Bewegung
hinterher. An Forderungen, das zu ändern, mangelt es nicht.
Die Stiftung Kindergesundheit hat erst kürzlich mehr Gesundheitsprävention
an deutschen Schulen gefordert. Kinder und
Jugendliche verbringen zehn bis 13 Jahre ihres Lebens in der
Schule. Darauf wies Stiftungsvorstand Berthold Koletzko bei
der Vorstellung des diesjährigen Kindergesundheitsberichts
in Berlin hin. Schulen seien deshalb ein „zentraler und entscheidender
Ort für eine gesunde Zukunft der Gesellschaft“.
Der Bericht zeigt, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen
unter Übergewicht oder Adipositas leiden. Und dass nur
10,8 Prozent der Mädchen und 20,9 Prozent der Jungen die
von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 60 Minuten
Bewegung pro Tag erreichen. Die Autoren bemängeln unter
anderem, dass Gesundheitskompetenz an Schulen zu wenig
vermittelt wird. Sie fordern, Gesundheitsförderung dauerhaft
und strukturell in den Schulen zu verankern.
Essenziell: körperliche Aktivität
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Studien veröffentlicht,
die die positiven Auswirkungen von Bewegung
auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen belegen.
Beispielsweise zeigt die „Studie zur Gesundheit von Kindern
und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) des Robert
Koch-Instituts, dass regelmäßige Aktivität essenziell für die
körperliche und geistige Entwicklung junger Menschen ist.
In einer anderen Untersuchung, dem „Bewegungs-Zeugnis
2022“, wurde die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen
in Deutschland mit der Note „4 minus“ bewertet.
Ausreichend ist hier eben nicht genug. Vielmehr ist diese
Note der Beleg dafür, dass viele junge Menschen viel zu sel-
12
ten körperlich aktiv sind. „Und das kann langfristig negative
gesundheitliche Folgen haben“, warnt die Professorin Yolanda
Demetriou. Sie ist eine der Leiterinnen des Netzwerks „Active
Healthy Kids Germany“ (AHKG), das das Bewegungszeugnis
2022 erstellt hat. Damals war sie noch Inhaberin der Professur
für Sport- und Gesundheitspädagogik an der Technischen
Universität München. Im März dieses Jahres hat sie die Professur
für Sozialwissenschaften des Sports am Institut für
Sportwissenschaft an der Universität Tübingen angetreten.
Die zweite Leiterin des Netzwerks ist die Professorin Anne
Reimers von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg. „Ich hatte gerade ein Gespräch mit ihr“, sagt
Demetriou. „Wir haben jetzt die Entscheidung getroffen, dass
wir das dritte Bewegungszeugnis in Angriff nehmen. Die Ergebnisse
werden spätestens Anfang 2026 vorliegen.“
Es spricht viel dafür, Kinder und Jugendliche auf Trab zu
bringen. „Sie haben dadurch sehr viele Vorteile auf ganz verschiedenen
Ebenen“, erklärt Demetriou. „Denn sie sind fitter,
haben eine höhere Vielfalt an Kompetenzen, trauen sich selbst
mehr zu und beherrschen mehr Bewegungsabläufe“, so die
Wissenschaftlerin. Ein Problem sind aus ihrer Sicht auch Eltern,
die ihrem Kind verbieten, vor die Tür zu gehen und sich dort
kreativ auszuprobieren. Die Gesellschaft trage ihren Teil zur
Problematik bei. Demetriou nennt das „Elterntaxi“ als Beispiel:
„Immer weniger Kinder gehen zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad
zur Schule. Diese Inaktivität wird durch die Gewohnheiten
und Ängste der Eltern verstärkt.“ In Ländern wie Dänemark
oder Finnland herrsche eine andere Kultur vor: „Dort fahren
Kinder auch bei minus 17 Grad mit dem Fahrrad zur Schule.“
Wichtige soziale Kompetenzen
„Sind Kinder dauerhaft inaktiv, können sich grundlegende
Bewegungsabläufe nicht ausreichend festigen“, erklärt die
Professorin. Dies berge die Gefahr, dass sich ein inaktiver
Lebensstil etabliert. Sport und Bewegung dagegen fördern
jedoch nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch
wichtige soziale Kompetenzen. Die Psyche profitiere ebenfalls
davon, betont Demetriou: „Zufriedenheit und Wohlbefinden
sind höher. Wir beobachten also positive Effekte auf die
Gesundheit in verschiedenen Dimensionen.“
Bei Kindern, die sich nicht bewegen, sind die langfristigen
Konsequenzen noch gravierender als die kurzfristigen: „Wir
wissen, dass körperliche Inaktivität der viertgrößte Faktor
für frühzeitigen Tod ist“, so die Professorin. Umgekehrt
gelte: „Wenn man regelmäßig aktiv ist, hat man ein längeres
und gesünderes Leben und vermeidet viele chronische Erkrankungen
wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.“
Folgekosten werden in Kauf genommen
Vor den gravierenden Auswirkungen des zunehmenden Bewegungsmangels
warnt auch die Deutsche Sportjugend
(dsj), die Jugendorganisation im Deutschen Olympischen
Sportbund, immer wieder. Was es aus ihrer Sicht braucht, um
Kinder und Jugendliche stärker in Bewegung zu bringen: gut
ausgebildetes Personal, motivierte Erzieherinnen und Erzieher,
Fachlehrkräfte und engagierte Eltern. Die Organisation
plädiert für eine umfassende Schulreform, die Bewegung,
Spiel und Sport als wesentliche Bestandteile ganzheitlicher
Bildung versteht. Ohne eine entsprechende Reform sieht
es aus Sicht von dsj-Vorstandsmitglied Julian Lagemann
düster aus. „In Schulen wird zu viel gesessen – und das ist
hochproblematisch“, sagt er. Eine echte Änderung sei nicht
in Sicht. „Da werden einfach die gesamtgesellschaftlichen
Folgekosten bewusst in Kauf genommen“, kritisiert er.
Kulturwandel im Denken
Für Lagemann sind der Lehrermangel und die mangelnde
Ausbildung in Sachen Bewegungsförderung zentrale Hindernisse.
Lehrkräfte hätten oft nicht die Ressourcen oder das
Wissen, um Bewegung in den Unterricht zu integrieren. Er
schlägt deshalb kleine Schritte an den Schulen vor: „Wichtig
wären interne Fortbildungen, sodass Bewegungsangebote im
Klassenraum umgesetzt werden können.“ Lagemann fordert
einen Kulturwandel im Denken, einen Systemwechsel: „Wir
müssen Bewegung endlich als Teil von Bildung mitdenken.
Denn Bildung braucht Bewegung.“
Lagemann blickt trotz aller Herausforderungen optimistisch
in die Zukunft. Besonders ermutigend findet er Beispiele, bei
denen kreative Lösungen abseits der üblichen Strukturen
entwickelt werden – häufig durch persönliche Initiative und
Beziehungen. Etwa, wenn Freiwillige während der Schulpausen
Bewegungsangebote organisieren oder ein Sportverein eine
langfristige Kooperation mit einer Schule eingeht. „Solche
kleinen Dinge machen mir Hoffnung“, sagt Lagemann.
Brigitta Wenninger
Foto: PantherMedia / waldru
Foto: PantherMedia / fotokostic
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„Phantasie
ist wichtiger
als Wissen,
denn Wissen
ist begrenzt.“
Albert Einstein, Physiker
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Foto: PantherMedia / Hybrid_graphics
Foto: Freie Waldorfschule Wendelstein
Foto: Freie Waldorfschule Ismaning
Lebendiges Lernen
Waldorfschulen in Bayern: Vom ICH zum DU zum WIR
Waldorfpädagogik bedeutet altersentsprechendes und
lebendiges Lernen. Kinder und Jugendliche eignen
sich ein fundiertes Wissen in einem breiten Fächerkanon
an. Sie erfahren in wertschätzend gestalteten Räumen
Gemeinschaft, Kunst, Handwerk und Natur. Gruppenaktivitäten
wie Bauprojekte, Theater, gemeinsamen Fahrten, Praktika u.ä.
tragen wesentlich zur Bildung einer sozialen Kompetenz bei.
Schüler/-innen wollen sehen und
erleben. Daraus schöpfen sie Kraft.
Waldorfschulen stehen allen Kindern offen – unabhängig
von Religion, ethnischer Herkunft, Weltanschauung und
Einkommen der Eltern. Nach ausführlichen Informationselternabenden
findet für jedes Kind ein individuelles Aufnahmegespräch
an der Schule statt. Auch in höhere Klassen
können Schüler und Schülerinnen als Quereinsteiger/-innen
aufgenommen werden. Die erworbenen staatlichen Schulabschlüsse
haben ausnahmslos dieselbe Gültigkeit wie die
an staatlichen Schulen.
Besonderheiten:
• 21 Waldorfschulen in Bayern, 1283 weltweit
• Altersspezifischer Unterricht
• Epochenunterricht, zwei Fremdsprachen
ab der ersten Klasse
• Künstlerisch-handwerklicher Fokus, Eurythmie
• Mittagsbetreuung beziehungsweise Hort, Schulküche
• Waldorfabschluss, Abitur oder Realschulabschluss,
staatlich anerkannt
• Selbstverwaltung
„Es kann sich nur darum
handeln, dass wir den jungen
Menschen wirklich etwas für
das Leben mitgeben.“
Weltoffen, kreativ
und einladend
hier finden Sie die Waldorfschule
in Ihrer Nähe
Termine der Infoabende:
www.waldorf-bayern.de
Foto: Freie Waldorfschule Wendelstein
Rudolf Steiner
15
Werkschulheim Felbertal
bietet optimales Lernumfeld
Top-Ausbildung für Kinder ab zehn Jahren vor den Toren der
Stadt Salzburg mit Gymnasium plus Lehrabschluss - Absolventen
zum Besuch aller deutschen Hochschulen berechtigt.
Fürsorgliche Eltern wissen, je besser und umfangreicher
die Ausbildung, desto besser sind die beruflichen
Zukunftsaussichten für ihre Kinder. Optimale
Voraussetzungen dafür bietet das Werkschulheim Felbertal
am Zukunfts-Campus in Ebenau bei Salzburg, das nur 15
Autominuten von der Festspielstadt entfernt ist und dessen
Absolventen zum Besuch aller deutschen Hochschulen berechtigt
sind. Die Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht ist
durch die Kombination von Abitur und Berufsausbildung mit
Lehrabschluss sowie einem angeschlossenen Internat einzigartig
in Österreich. Kindern ab zehn Jahren werden neben
umfangreichem Wissen und handwerklichem Know-how vor
allem auch Soft Skills sowie Sport- und Teamgeist in Geborgenheit
und angenehmer Atmosphäre vermittelt. Zusätzlich
zur gymnasialen Bildung können die Schüler ab der Oberstufe
aus den Lehrberufen Mechatronik, Maschinenbautechnik und
Tischlereitechnik auswählen. „Ein Gymnasium, bei dem die
Schülerinnen und Schüler nach Abschluss auch eine Berufsausbildung
in der Tasche haben, öffnet den jungen Menschen
extrem gute Perspektiven für ihre Zukunft“, so Mathias Burgstaller,
Direktor im Werkschulheim Felbertal.
Salzburger Privatschule
bei Schülern aus Bayern beliebt
„Wir haben immer wieder Schülerinnen und Schüler aus dem
benachbarten Bayern, die sich bei uns sehr wohl fühlen, obwohl
sie bereits nach der Grundschule mit nur zehn Jahren
zu uns kommen. Denn unsere Lehrer und Erzieher sind bekannt
dafür, dass sie auf die individuellen Bedürfnisse und
Interessen der Kinder eingehen und ihnen ein liebevolles
Umfeld bereiten“, informiert Werkschulheim Felbertal-Geschäftsführer
Bernhard Reichl. Um den Schuleinstieg zu
erleichtern, werden Erstklässler zusätzlich von Schülern der
6. Klasse fürsorglich betreut.
Freizeit und Lernen im Einklang –
Nachhaltigkeit wichtig
Das 5,5 Hektar große Campus-Areal bietet ausreichend Platz
für sportliche Aktivitäten wie Fußball, Beachvolleyball, Ten-
16
Überblick
nis, Klettern, Bouldern, Bogenschießen und vieles mehr. Ein
eigenes Biomasse-Heizkraftwerk und Sonnenkollektoren
versorgen die Schul-, Werkstätten- und Wohngebäude am
Campus-Areal mit Wärme und Energie. Das Trinkwasser
sprudelt aus einer eigenen naturreinen Quelle in unmittelbarer
Schulnähe und in der gesunden Schulküche werden
vor allem regionale Lebensmittel verarbeitet.
Individuelle Besichtigungstermine möglich
Aktuell werden im Werkschulheim Felbertal 350 Schüler (davon
95 Mädchen) von 74 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet und
betreut. Individuelle Besichtigungstermine sind gerne möglich.
Näheres unter www.zukunftscampus.at
Standort: Ebenau bei Salzburg / Österreich
Gründung: 1951 (Öffentlichkeitsrecht seit 1954)
Schulform: Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht,
Langform d.h. 4 Jahre Unterstufe und 5 Jahre
Oberstufe, geführt als Internat/Halbinternat
Schultyp: Werkschulheim d.h. allg. bildende
höhere Schule mit Handwerksausbildung
Anzahl Schüler/-innen: 350
Anzahl Lehrer/-innen: 74
Ausrichtung: Schwerpunkt technisches Werken in
der Unterstufe, Handwerksausbildung in Maschinenbautechnik,
Tischlereitechnik oder Mechatronik
in der Oberstufe, MINT-Gütesiegel d.h.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und
Technik als Schulschwerpunkt, Schulabschluss
mit Handwerksabschluss und Reifeprüfung
Spezifika/Besonderheiten: Der Abschluss berechtigt
zu jedem Fachhochschul- und Universitätsstudium
Website: www.werkschulheim.at
Fotos: Werkschulheim Felbertal
17
INTERVIEW MIT CEM KARAKAYA
„Vertrauen ist die
wichtigste Form
der Prävention“
Foto: Kay Blaschke
Verstörende Gewaltdarstellungen, Pornografie, Cybermobbing:
Das sind nur einige der Bedrohungen, denen Kinder und Jugendliche
im Internet ausgesetzt sind. Was können Eltern tun?
Mit dem Smartphone navigieren Kinder durch eine digitale
Welt, die Mama und Papa viel zu oft verborgen bleibt. Wie
kann man Kinder vor problematischen Inhalten schützen?
Wo lauern die größten Gefahren? Antworten auf diese drängenden
Fragen hat Cem Karakaya: Der langjährige Interpol-Mitarbeiter
ist Experte für Cybercrime. Gemeinsam mit
seiner Co-Autorin Tina Groll hat er den Ratgeber „Klicken Sie
hier – Digitale Selbstverteidigung leicht gemacht“ verfasst.
Im Interview erklärt Karakaya, was Eltern über die Online-
Realität ihrer Kids wissen müssen und gibt wertvolle Tipps
zum Jugendmedienschutz.
Von Natalie Decker
Ab wann sollten Kinder ein eigenes
Smartphone benutzen dürfen?
Gegenfrage: Ab wann können Kinder alleine rausgehen? Wann
besitzen sie genügend Lebenskompetenz und Zivilcourage,
um sich in der Welt zurechtzufinden? Die Antwort darauf ist
individuell verschieden. Dasselbe gilt für die Medienkompetenz.
Wenn das Kind ausreichend vorbereitet ist, wenn
es über Themen wie die rechtlichen Grenzen des Internets
sowie Datensparsamkeit aufgeklärt wurde, kann es in die
digitale Welt starten.
Was sollten Kinder wissen, bevor sie online gehen?
Eltern sollten ihre Kinder vor allem im Umgang mit persönlichen
Daten sensibilisieren. Gerade das Geburtsdatum ist
ein sehr wichtiger Datenbestand, da es gemeinsam mit dem
echten Vor- und Nachnamen Rückschlüsse auf die Person
zulässt. Wenn man sich irgendwo online registriert, muss man
sich immer fragen: Brauchen diese Menschen meine Daten?
Wenn die Antwort nein lautet, dann sollte man keinesfalls
die echten Daten eingeben. Ebenso sollten Social-Media-
Accounts nicht unter dem Klarnamen und idealerweise als
privates Konto geführt werden.
Welche Regeln sollten für Kinder
in Bezug auf die Smartphone-Nutzung gelten?
Meine Tochter ist jetzt 13. Als sie ihr Smartphone bekommen
hat, habe ich ihr erklärt, dass das Gerät offiziell mir gehört
und ich es ihr ausleihe. Denn einen eigenen Vertrag kann sie
erst mit 18 Jahren abschließen. Daher muss sie sich an die
Regeln halten, die ich aufgestellt habe – etwa eine Begrenzung
Foto: PantherMedia / Gorodenkoff
18
Foto: PantherMedia / Yuri Arcurs
der Bildschirmzeit bis 20.30 Uhr. Sie hat ein Gastkonto auf
unserem Router und ihre Onlinezeit endet, wenn sie sich auf
die Nachtruhe vorbereitet.
Lassen sich solche Jugendschutzregeln nicht
mit etwas technischem Know-how umgehen?
Doch, natürlich. Aber meiner Tochter ist klar, dass das ein
enormer Vertrauensmissbrauch wäre, der weitreichende Konsequenzen
hätte. Das Vertrauen und die Kommunikation mit
dem Kind sind die wichtigsten Formen der Präventionsarbeit.
Welche Risiken der digitalen Welt werden
Ihrer Meinung nach noch immer zu sehr
unterschätzt?
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass Smartphones
kleine Computer sind. Sie verfügen über Mikrochips und
laufen mit einem Betriebssystem, können also beispielsweise
durch Viren und Trojaner verseucht werden. Doch nicht nur
das. Durch die Kamerafunktion können schnell rechtliche
Probleme entstehen, etwa wenn das Recht am eigenen Bild
oder der höchstpersönliche Lebensbereich durch Bildaufnahmen
verletzt wird. Das heißt: Kinder können sich schnell
unwissentlich strafbar machen, wenn sie andere ohne deren
Einwilligung fotografieren. Auch Beleidigungen, Bedrohungen
und Erpressungen über WhatsApp sind Straftatbestände,
denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum.
Was können Eltern tun, um ihre Kinder
vor den Gefahren im Netz zu schützen?
Eltern sollten sich zunächst einmal selbst schlaumachen. Das
kostet Zeit, doch es gibt im Internet tolle medienpädagogische
Angebote. Auf www.medien-kindersicher.de kann man beispielsweise
nachlesen, wie man technische Schutzlösungen
auf Smartphones, Tablets und anderen Geräten installiert.
Der Elternratgeber www.schau-hin.info informiert über neue
Trends und Entwicklungen, etwa potenziell problematische
Apps, Challenges und Games.
Eine große Bedrohung für den Einzelnen,
aber auch für uns als Gesellschaft, sind Fake News.
Wie können Eltern ihren Nachwuchs davor schützen?
Zu meiner Tochter sage ich immer: Glaub nicht alles, was du
online siehst. Soziale Netzwerke sind keine Nachrichtenquellen.
Eltern müssen ihre Kinder viel mehr begleiten und sich
gemeinsam mit dem Nachwuchs vor den Computer setzen,
um zu überprüfen, ob eine Nachricht echt ist. Taucht eine
Meldung in keinem seriösen Nachrichtenmedium auf, ist die
Chance hoch, dass es sich um Fake News handelt.
Wie schätzen Sie TikTok ein, die derzeit
beliebteste App bei Jugendlichen?
Für kostenlose Angebote wie TikTok gilt: Wenn du für einen
Dienst nicht bezahlst, bist du das Produkt. Dazu kommt: Die
TikTok-Server liegen in China, wo man sich nicht für deutsche
bzw. europäische Gesetze interessiert. Würden sich Eltern die
Mühe machen, die AGBs durchzulesen, würden sie Gänsehaut
bekommen. Dort steht nämlich unter anderem, dass man die
Nutzungsrechte am eigenen Bildmaterial abgibt.
Was sind die wichtigsten Maßnahmen der
„digitalen Selbstverteidigung“?
Um die IT-Sicherheit zu gewährleisten und etwaige Lücken zu
schließen, sollte das Betriebssystem des Smartphones stets
auf dem aktuellsten Stand sein. Wenn man in den Urlaub fährt,
kontrolliert man ja schließlich auch vorab, ob alle Fenster und
Türen zu sind. Darüber hinaus sollten Eltern nicht vergessen,
dass sie Vorbilder für ihre Kinder sind – und das Smartphone
auch mal beiseitelegen.
19
Großes
Flimmern
an der SABEL
Realschule
Ausprobieren können sich die Realschüler/-innen an
der SABEL Realschule – und das schon ab der 5. Jahrgangsstufe.
Nicht nur in der Sport-, sondern auch in der
Filmklasse, die durchgehend bis zur 9. Klasse in den Ganztagsunterricht
integriert ist.
Es ist für eine bayerische Realschule ein außergewöhnliches
Konzept- aber es funktioniert so gut, dass im März 2024 die
Klassen 7a und 7b den Hauptpreis der Jury des Münchner
Jugendfilmfestivals „flimmern & rauschen“ in der Kategorie
2 erhielten. Gewonnen hat ihre Filmproduktion „The Photographer“,
ein Film, der sich mit dem Thema „Nachsitzen“ auf
außergewöhnliche Weise beschäftigt. Die kreative filmische
Umsetzung dieses Plots veranlasste die Jury in ihrer Laudatio
zu den Worten: „Der Film entwirft ein außergewöhnliches Kaleidoskop
von Bildwelten, in dem Elemente des Experimentalfilms
und des Thrillers mutig miteinander verwoben werden.
Den Schülern:innen ist es mehr als gelungen, uns mit ihrer
magischen Kamera in den Bann zu ziehen“.
Einfach loslassen und der
Kreativität freien Lauf lassen
Nicht selten bestanden große Zweifel beim betreuenden
Lehrer-Team über die Machbarkeit und Umsetzung der vielen
kreativen Ideen ihrer jungen Filmemacher, jedoch wurden
diese so vehement und nachdrucksvoll vertreten, dass ein
Sich-Einmischen so gut wie erfolglos war. Oft hieß es von
Florian Schröder, pädagogischer Leiter der Ganztagsschule,
„Leute, das klappt nie, das wird zu viel, das versteht keiner“. Ja,
von wegen sagte die Jury des Filmfestivals! Gewonnen! „Für
mich“, so Schröder, „ist es letztendlich eine große Genugtuung,
dass unsere Schüler/-innen sich mit sehr vielen Ideen gegen
mich durchgesetzt haben.“
Wer die SABEL Filmklasse betritt, kommt in einen Raum voller
Kameras, Mikrofone, PCs mit großen Screens und einem Sammelsurium
von Kabeln an der Wand und technischem Gerät.
Rund 15 bis 20 Schüler/-innen besuchen die SABEL Filmklasse
pro Jahrgangsstufe. Im Zentrum steht der praktisch- und
projektbezogene Umgang mit dem Medium Film. Freiarbeit,
Foto: Forster & Martin Foto
Partnerarbeit und Gruppenarbeit stehen im Vordergrund. In
alle Gewerke, die bei der Produktion eines Films wichtig sind,
schnuppern die Schüler/-innen hinein.
„Wenn man – als Schule –
noch mehr bieten will als
„nur“ Schule, dann hat man
echt viel zu tun. Diese Mühe
machen wir uns, weil wir
wissen, dass Kinder und
Jugendliche viel brauchen,
viel mehr als nur Mathe,
Deutsch und Englisch.“
Annette Berger, Schulleiterin
Das JFF – Institut für Medienpädagogik - war ein Geburtshelfer
der Filmklasse. Es ist eine beeindruckende Kooperation von
Forschung – das JFF forscht regelmäßig an der SABEL Schule
mit den Schülerinnen und Schülern - und praxistauglichem
Handwerkszeug im Unterricht.
Filmemachen im Klassenverbund
Wer einen Film drehen will, braucht Geduld, das lernen die
jungen Filmschaffenden bald. Sie schreiben Exposés und Storyboards,
stehen hinter der Kamera, wissen mit Licht und Ton
20
Foto: SABEL
umzugehen und lernen, was es heißt, auch vor einer Kamera
zu stehen. Schröder weiß, wovon er spricht. Als Mitinitiator der
Filmklasse vor ca. 15 Jahren an den SABEL Schulen ist es für
ihn „persönlich ein unglaubliches Glück, über alle Jahrgangsstufen
hinweg mit motivierten jungen Leuten filmisch tätig
sein zu dürfen. Filmemachen im Klassenverbund, das hilft im
gemeinschaftlichen Umgang miteinander, das stärkt das eigene
Selbstbewusstsein und nicht zuletzt macht es großen Spaß.“
Zugleich gibt es einen echten Wissenstransfer zwischen
klassischen Schulfächern und dem Fach Film und umgekehrt.
Deutsch, Musik, Geschichte, Sozialkunde sind mit der
Filmklasse eng verzahnt. Das Drehbuch selber schreiben,
das macht sogar Schüler/-innen mit Teilleistungsstörungen
wie Legasthenie auf einmal Spaß. Hier können sie sich ohne
Notendruck sprachlich einbringen und ihrer Phantasie freien
Lauf lassen. Ziel ist es, am Anfang der 7. Klasse eine eigene
Produktion auf die Beine zu stellen und sie Ende der 8. Klasse
öffentlich wie auf Filmfestivals zu präsentieren.
Letztendlich entlässt die Filmklasse nicht nur junge Filmemacher,
sondern auch medienkritische und verantwortungsvolle
junge Menschen.
„ Jugendliche brauchen
Eindrücke und Erlebnisse,
sie brauchen Vorbilder,
mit denen sie diskutieren
können, sie brauchen
Möglichkeiten zum Ausprobieren,
zum Sich-Ausprobieren
– und sie brauchen
Orientierung.“
Überblick
Name der Schule: Private SABEL Realschulen
Standort: München
Schultyp: Gebundene Ganztagsschulen –
staatlich genehmigt & staatlich anerkannt
Anzahl Schüler/-innen: 460 insgesamt
Anzahl Lehrer/-innen: 49 insgesamt
Profil/Spezifika:
• Eine Rarität in Bayern: Wahlfach Filmklasse
durchgehend von Klasse 5 bis 9 und Sportklasse
ab Jahrgangsstufe 5
• Altersspezifische Ganztagskonzepte
• Spezifische Förderung bei Legasthenie,
Dyskalkulie im hauseigenen Therapiezentrum
mit Therapiestunden (im Stundenplan integriert)
• Förderprojekte/Förderstunden
• Kleine Klassen – individuelle Zuwendung
• Qualifizierte Betreuung durch
Lehrkräfte und Tutoren
• Teilnahme an Ausschreibungen
von Jugend-Filmfestivals
• Internationaler Schüleraustausch mit Indien
Events: Informationsabende online & Präsenz;
Bunter Abend; Premierenfeiern
Website: https://muenchen.sabel.com/realschulen/
Bernhard Bittl, Schulleiter
21
Die Kinder kennen
weder Vergangenheit
noch Zukunft, und – was
uns Erwachsenen kaum
passiert – sie erfreuen
sich der Gegenwart.
Jean de La Bruyère,
französischer Schriftsteller
22
Foto: PantherMedia / myronstandred
Fotos: Schule Schloss Stein
Schule Schloss Stein
Zusammen wachsen in einer familiären Gemeinschaft
Das Internat Schule Schloss Stein lebt das Motto „Zusammen
wachsen“ auf einzigartige Weise. Im idyllischen
Chiemgau gelegen, begleitet das staatlich anerkannte
Gymnasium und familiäre Internat rund 100 Schülerinnen und
Schüler nicht nur auf ihrem schulischen Weg, sondern auch
in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung. In der internationalen
Gemeinschaft von Schloss Stein entdecken junge
Menschen ihre Talente, übernehmen Verantwortung und werden
zu selbstbewussten Persönlichkeiten.
Das pädagogische Konzept ruht auf vier Säulen, die gezielt
auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen:
1. Ganzheitliche Förderung: Kreativität, Sport und Persönlichkeitsentwicklung
werden ebenso gefördert wie die
klassischen Schulfächer.
2. Individuelle Betreuung: Persönliche Gespräche und maßgeschneiderte
Unterstützung gehören zum Schulalltag.
3. Gemeinschaftliches Lernen: Projekte und Teamarbeit
fördern Zusammenarbeit, stärken soziale Kompetenzen
und lehren, Konflikte zu lösen.
4. Freiraum für Eigeninitiative: Schülerinnen und Schüler
haben die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und
umzusetzen.
Der Alltag in Schloss Stein ist geprägt von einem respektvollen
und offenen Miteinander. Regelmäßige Gespräche stärken
den Zusammenhalt und schaffen Raum, um die individuellen
Bedürfnisse der jungen Menschen zu berücksichtigen. Werte
wie Verantwortung, Weltoffenheit und Selbstständigkeit
stehen dabei immer im Mittelpunkt.
Mehr Informationen finden Sie unter
www.schloss-stein.de
23
Fotos: Sebastian Stiphout
Die Schule für Global
Citizens und Changemaker
der Zukunft
1.250 Schüler aus 70 Nationen lernen an der Bavarian
International School (BIS) in München und Haimhausen
Die Bavarian International School (BIS) ist mehr als eine
Schule. Sie ist der Ort, an dem Schüler von drei bis 19
Jahren auf die neue Welt von morgen vorbereitet werden.
Hier entwickeln sich junge Persönlichkeiten, Weltbürger und
Changemaker. Für viele internationale Schüler ist die BIS eine
Heimat fernab der Heimat, ein familiäres Netzwerk fürs Leben.
An den beiden Campus in München-Schwabing und Haimhausen
lernen rund 1.250 Schüler aus 70 Nationen unter dem
Motto „Believe. Inspire. Succeed”. Die rund 180 internationalen
Top-Lehrer verstehen sich als Inspiratoren und Mentoren, die
neben dem akademischen Wissen vor allem Werte und Future
Skills vermitteln. Sie gehen sehr individuell auf die Stärken und
Schwächen der jungen Weltbürger ein. „An der BIS bereiten
wir unsere Schüler maßgeschneidert auf die neue Welt von
morgen vor, in der 85% der zukünftigen Jobs heute noch gar
nicht bekannt sind”, sagt BIS-Schuldirektorin Dr. Chrissie Sorenson.
In der globalisierten Welt zählen dazu zum Beispiel die
4 K´s Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches
Denken sowie digitale Kompetenz, ein weltoffenes Mindset,
Innovationsfreude und das Prinzip des Lifelong Learnings.
Die BIS bietet einzigartige Lernbedingungen mit State-ofthe-Art
an technologischer Ausstattung und ganzheitlicher
Bildung weit über den Lehrplan hinaus. Rund 80 „After School
Activities” pro Woche werden um Spezialprogramme wie z.B.
Europäische Umweltschule, Model United Nations oder The
Duke of Edinburgh´s International Award ergänzt. Am BIS City
Campus in der Leopoldstraße können Familien zusätzlich eine
Nachmittagsbetreuung bis maximal 18 Uhr nutzen.
24
Akademische Exzellenz
Die private, gemeinnützige Ganztagsschule zählt zu den besten
internationalen Schulen in Deutschland und Europa. Beim
Abschluss mit dem International Baccalaureate Diploma (DP)
liegt die Durchschnittsnote der BIS-Graduierten jedes Jahr
mehr als vier Punkte über dem weltweiten Schnitt. Das IB DP
ist das Ticket zu den besten Universitäten in Deutschland und
der ganzen Welt (von Oxford bis TUM, von Harvard bis LMU).
Zwei Besonderheiten zeichnen die BIS aus: Als einzige IB World
School in Deutschland bietet die BIS alle vier Programme des
International Baccalaureate an (PYP, MYP, DP, CP) und nur die
BIS vergibt gleich drei Stipendien: Believe, Inspire und Succeed.
Save the Date: Smart Kids vs. Smartphones
Dass die Bavarian International School ein Vorreiter in moderner,
zukunftsorientierter Bildung ist, lässt sich auch an den jeweils
top-aktuellen Themen ablesen, die beim Expertenforum BIS
City Talk diskutiert werden. Nach „Next generation leadership”
und „Artificial Intelligence (AI)” in den letzten zwei Jahren
lautet der Titel für die siebte öffentliche Fachveranstaltung
„Empowering digital citizens: smart kids vs. smartphones”. Am
Mittwoch, den 26. Februar 2025 (18:00 Uhr) am Münchner BIS
City Campus in der Leopoldstr. 208 diskutieren erstklassige
Speaker wie der Digitalexperte Philipp Depiereux, der Neurowissenschaftler
Prof. Dr. Christian Montag, Magdalene Balica
von der International Baccalaureate Organization (IBO) und
BIS-Schuldirektorin Dr. Chrissie Sorenson über die digitale
Balance, Future Skills in einer Tech-Welt und die sinnhafte
Einbindung von Educational Technology in das Lernen.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei, eine vorherige Anmeldung
ist erforderlich: https://www.bis-school.com/community/
events. Interessierte Gäste können sich am Veranstaltungstag
zugleich für eine geführte Schultour um 17 Uhr registrieren.
Überblick
Standort: München-Schwabing und Haimhausen
Gründung: 1991
Schulform: Internationale Schule, einzige IB World
School in Deutschland, die alle vier Programme
der International Baccalaureate (IB) Organisation
anbietet (PYP, MYP, DP, CP)
Schultyp: private, gemeinnützige Ganztagsschule
(Kindergarten ab 3 Jahren, Grundschule, Oberstufe)
Anzahl Schüler: ca. 1.250
Anzahl Lehrer: ca. 180
Spezifika/Besonderheiten:
• Akademische Exzellenz
• Internationale Top-LehrerInnen, personalisierte,
holistische & innovative Bildung
• Digitale Expertise & State-of-the-Art-Ausstattung
• Umfangreiches außerschulisches Programm
• Nachmittagsbetreuung am City Campus
• Karriere- und Universitäts-Beratung
• Extra-Programme wie Europäische Umweltschule,
Model United Nations, The Duke of Edinburgh´s
International Award
Events: BIS Sustainability Summit, BIS Careers &
Interview Day, BIS International Festival,
BIS City Talk etc.
Website: www.bis-school.com
Open Days & Anmeldung
Interessierte Eltern, die ihre Kinder
an der BIS anmelden wollen, mögen
sich bitte frühzeitig mit dem zuständigen
Admissions-Team in Verbindung
setzen. Hierfür gilt die zentrale E-
Mail-Adresse admissions@bis-school.
com, die spezifischen Kontakte je Campus finden Sie auf der
Website unter Admissions. In dieser Rubrik können Sie sich
auch für die Open Days je Schuldivision anmelden.
25
Bildung neu denken
Erfolgreiche Schulkonzepte aus anderen Ländern
Länder wie Finnland, Estland, Dänemark und Singapur
zeigen, wie Bildungssysteme Chancengleichheit und
Lernfreude stärken können. Sie verfolgen innovative
Ansätze, die gezielt gleiche Startbedingungen schaffen und
dabei Kinder wie Lehrer individuell fördern.
Finnland:
Gemeinsames Lernen
Finnland ist bekannt für das Prinzip der Einheitsschulen: Alle
Schüler lernen bis zur neunten Klasse gemeinsam. Eine frühe
Aufteilung in verschiedene Schulformen, wie sie in Deutschland
üblich ist, entfällt. Stattdessen setzen die Schulen auf
gezielte Förderung für Schüler mit zusätzlichem Lernbedarf
und auf enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und
Eltern. So wird das Potenzial jedes Kindes unterstützt und
die Abhängigkeit des Lernerfolgs vom sozialen Hintergrund
verringert. Dieser inklusive Ansatz hat Finnland zu einem europäischen
Vorbild in Sachen Bildungsgerechtigkeit gemacht.
Estland:
Digitale Kompetenz
Estland gehört europaweit zu den führenden Ländern in der
digitalen Bildung. Bereits im Vorschulalter erhalten Kinder
Zugang zu digitalen Lernmaterialien und werden altersgerecht
in Medienkompetenz geschult. Estnische Schulen sind
umfassend ausgestattet, und digitale Lehrmittel sind fest im
Unterricht integriert. Auch die Schulen selbst werden hier als
sozialer Raum gestaltet, mit Freizeit- und Nachmittagsprogrammen,
die den Schulalltag bereichern und eine positive
Lernatmosphäre schaffen. Das estnische Modell vermittelt
den Schülern moderne Medienkompetenzen und bereitet sie
umfassend auf eine digitalisierte Welt vor.
Singapur:
Förderung von Lehrern
Singapur gilt als eines der leistungsstärksten Bildungssysteme
weltweit – nicht zuletzt dank der konsequenten Lehrerförderung.
Lehrkräfte erhalten jährlich bis zu 100 Stunden bezahlte
Fortbildung und arbeiten in Gruppen, um den Unterricht
kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dies fördert eine starke
Teamkultur und steigert die Qualität des Unterrichts. Lehrer
erfahren durch Weiterbildungen, wie sie Schüler besser individuell
fördern können. Zudem bieten Karrieremöglichkeiten
innerhalb des Schulwesens Lehrkräften eine zusätzliche
Motivation, was die Attraktivität des Berufs erhöht. So kann
die Qualität des Unterrichts durch systematische Lehrerunterstützung
gesteigert werden.
Wertvolle Impulse
für Deutschland
Die internationalen Ansätze machen deutlich, dass gezielte
Reformen die Qualität eines Bildungssystems nachhaltig
verbessern und der Schlüssel zu einem starken Schulsystem
sein können. Gleichzeitig bieten sie wichtige Impulse für
Deutschland, um dort den schulischen Erfolg für alle Kinder
zugänglicher zu machen und sie optimal auf die Herausforderungen
der Zukunft vorzubereiten.
Meb
Dänemark:
Demokratieerziehung
Dänemarks Schulen setzen auf eine umfassende Demokratiebildung
und fördern die sozialen Kompetenzen der Schüler.
Neben klassischen Fächern wird hier auch gesellschaftliches
Grundwissen vermittelt. Die Schüler lernen, sich kritisch mit
sozialen Fragen auseinanderzusetzen und Verantwortung zu
übernehmen. Dieser Bildungsansatz unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung
und fördert eine reflektierte Einstellung
zu aktuellen Fragen. Dänemark zeigt, wie Schule die Eigenverantwortung
stärken und Schüler zu aktiven Mitgliedern der
Gesellschaft machen kann – Ansätze, die auch das deutsche
Bildungssystem bereichern könnten.
In Singapur werden nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer innerhalb
des Bildungssystems gefördert.
Foto: PantherMedia / zGel
26
Fotos: Max-Rill-Gymnasium
Max-Rill-Gymnasium
Schloss Reichersbeuern
„Weil wir an die Kinder glauben“: gemeinsam für
exzellente Bildung – individuell – inklusiv – international
Unser staatlich anerkanntes Gymnasium im historischen
Schloss von Reichersbeuern blickt als eine der kleinsten
Internatsschulen auf eine fast 90-jährige Geschichte
zurück. Etwa 120 Schüler, davon die Hälfte im Internat, lernen
in einer überschaubaren Gemeinschaft, die von einer familiären
Atmosphäre geprägt ist. Der Unterricht in kleinen Klassen sichert
ein intensives Lernen und eine enge Kooperation zwischen
Schule und Elternhaus.
In unserer Schulgemeinschaft leben wir Vertrauen und Verantwortung
füreinander. Es ist dabei unser Selbstverständnis,
Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Bedürfnissen und
Voraussetzungen aufzunehmen: Kinder aus bildungsinteressierten
Familien, mit Hochbegabung, mit individuellem Unterstützungsbedarf
und Schüler aus dem Ausland. Wir verstehen uns
als inklusives Gymnasium. Die Diversität unserer Schülerschaft
in der familiären, sozialen und ethnischen Herkunft sowie der
individuellen Schulbiografien erzeugt ein reiches soziales und
anregendes akademisches Lernen.
Lernen am Max-Rill-Gymnasium:
• iPad-gestützter Unterricht in digitalisierter
Lernumgebung ab Klasse 5
• Planbares Lernen durch angekündigte Leistungsüberprüfungen
Max-Rill-Gymnasium Schloss Reichersbeuern: Wir fördern
exzellente Bildung an einem Ort, der Heimat bietet und die
Lust am Lernen weckt.
Weitere Informationen:
www.max-rill-gym.de
27
Bei Abstimmungen, zum Beispiel bei der Klassensprecherwahl,
lernen Kinder, wie Wahlen funktionieren.
Foto: PantherMedia / Martin Konopka
Foto: PantherMedia / luminastock
Demokratie lernen
Mit politischer Bildung an der Schule
wichtige Grundlagen schaffen
In bewegten Zeiten, in denen demokratische Werte weltweit
auf die Probe und mancherorts sogar infrage gestellt
werden, gewinnt politische Bildung an Bedeutung – und
diese beginnt bereits in der Schule. Im Hinblick auf die Verantwortung,
die Deutschland aufgrund seiner Geschichte hat,
sind Kenntnisse über Regierungsformen, staatsbürgerliche
Rechte und Pflichten sowie Beteiligungsmöglichkeiten in
einer Demokratie schließlich wichtige Grundpfeiler des Allgemeinwissens.
Im Schuljahr 2024/2025 wurde in Bayern die sogenannte Verfassungsviertelstunde
an öffentlichen Schulen eingeführt.
Dieses Format sieht vor, dass sich Schülerinnen und Schüler
in einigen Jahrgangsstufen wöchentlich 15 Minuten lang
mit zentralen Werten der bayerischen Verfassung und des
deutschen Grundgesetzes auseinandersetzen. Ziel ist, das
Bewusstsein für die fundamentale Bedeutung dieser Werte
für den Einzelnen und das gesellschaftliche Zusammenleben
zu stärken.
Darüber hinaus ist politische Bildung in allen Jahrgangsstufen
ein wichtiges Element der Lehrpläne, um Schülerinnen und
Schüler zu mündigen Bürgern zu formen. In Bayern beschränkt
sich das Thema nicht auf ein einzelnes Schulfach, sondern
gilt als fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel.
Das bedeutet, dass politische Themen an allen Schulen in
verschiedenen Fächern, beispielsweise Deutsch, Geschichte,
aber auch Mathematik, Inhalt sein können.
Bereits in der Grundschule wird die Basis geschaffen: Im
Fach Heimat- und Sachunterricht stehen Themen wie Gemeinschaft,
Regeln und erste politische Strukturen auf dem
Lehrplan. In der Mittelschule werden im Fach Sozialkunde die
Kenntnisse und das Bewusstsein für politische Prozesse und
Institutionen vertieft, während an der Realschule politische
Systeme und historische Entwicklungen im Fach Geschichte/
Sozialkunde/Erdkunde Thema sind. Am Gymnasium bietet
das Fach Politik und Gesellschaft Raum für die Auseinandersetzung
mit politischen Theorien, Systemen und aktuellen
Entwicklungen.
Neben theoretischem Wissen sammeln Kinder und Jugendliche
in der Schule auch ganz praktische Erfahrungen rund um
das Thema Politik. Durch die Wahl von Klassensprechern und
der Schülermitverantwortung (SMV) beispielsweise erleben
sie demokratische Prozesse hautnah. Die SMV ermöglicht es
außerdem, an der Gestaltung des Schullebens aktiv mitzuwirken,
eigene Veranstaltungen zu organisieren, Interessen
zu vertreten, sich für andere einzusetzen und Verantwortung
zu übernehmen.
ari
Info
Vielfältige Materialien und Angebote für
Lehrende bietet die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb). Auf ihrer Website
www.bpb.de gibt es aktuelle Informationen
zu politischen Themen, interaktive Lernangebote,
und es können Unterrichts- und
Infomaterialien bestellt werden, die helfen,
den Unterricht lebendig und praxisnah zu
gestalten.
28
Fotos: Lehrinstitut Derksen
Mehr Qualität
für alle
Kleines privates Lehrinstitut
Derksen: ein unbequemer –
fröhlicher Ort
Vor 65 Jahren am Familientisch gegründet, ist es
eines der kleinsten Gymnasien in Bayern und – laut
Deutscher Schulpreis 2013 – eine der besten Schulen.
Die familiäre Atmosphäre erzeugt ein Klima von Verbindlichkeit
und persönlicher Zuwendung. Die Wertschätzung des
Einzelnen steht im Mittelpunkt des Bemühens, einen inklusiven
Ansatz zu verwirklichen. Die Vielfalt erfordert es, sich mit den
Bedürfnissen des Einzelnen auseinanderzusetzen und ihnen
gerecht zu werden. Dies bedeutet mehr Qualität für alle und ein
soziales Lernen auf hohem Niveau. Die überschaubare Größe
erleichtert die Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte wie
gegenseitige Achtung, Toleranz und Fairness.
„Wir setzen auf Beziehung
und Miteinander. Eine kleine,
überschaubare Schule
genießt den Vorteil kurzer
Wege und setzt auf Dialog.“
Manfred Selg, Pädagogischer Leiter
am Kleinen privaten Lehrinstitut Derksen
Lektüre, Medienkompetenzunterricht und mehr Kunstunterricht
ergänzen die Stundentafeln. Kleinen Klassen helfen Klassenleitungsteams,
eine pädagogische Leitung, eine sozialpädagogische/sozialpsychologische
Begleitung, ein eigenes Schullandheim
und ein gut ausgewähltes Lehrerkollegium. Unterstützt
wird die Arbeit der Schule durch die Stiftung (Projektförderung,
Angebot eines Schnupperkurses vor dem Übertritt) und den
Förderverein (Gewährung von Schulgeldermäßigung). Das ansprechende,
barrierefreie Schulgebäude ist leicht zu erreichen.
Events:
Eltern-Infoabende zum Übertritt in die 5. Klasse
am 28. Januar und 26. Februar 2025,
jeweils um 19 Uhr
Anmeldung:
sekretariat@derksen-gym.de
29
Eliteschule
des Sports
Die CJD Christophorusschulen
Berchtesgaden: Eine
Kombination aus herausragender
Bildung und sportlicher
Spitzenförderung
Die CJD Christophorusschulen Berchtesgaden stehen
seit vielen Jahren für exzellente Bildung und individuelle
Förderung junger Menschen. Eingebettet in
die malerische Kulisse der Berchtesgadener Alpen bieten
die Schulen nicht nur ein inspirierendes Lernumfeld, sondern
setzen auch auf innovative Lehrmethoden und ein breites Angebot
an schulischen und außerunterrichtlichen Aktivitäten.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Eliteschule
des Sports, die gemeinsam mit dem angeschlossenen Internat
jungen Spitzensportlerinnen und -sportlern ein einzigartiges
Konzept aus Bildung und sportlicher Spitzenförderung bietet.
Die Eliteschule des Sports in Berchtesgaden richtet sich an
Schülerinnen und Schüler, die eine leistungsorientierte sportliche
Karriere verfolgen und gleichzeitig einen hochwertigen schulischen
Abschluss anstreben. Dank der engen Zusammenarbeit
mit renommierten Sportverbänden und erfahrenen Trainern
erhalten die jungen Talente eine professionelle Betreuung, die
sie optimal auf nationale und internationale Wettkämpfe vorbereitet.
Die CJD Christophorusschulen Berchtesgaden tragen so
entscheidend dazu bei, dass Schüler nicht nur sportlich, sondern
auch akademisch auf höchstem Niveau erfolgreich sind.
Das begleitende Internat spielt hierbei eine Schlüsselrolle:
Es schafft den nötigen Raum und die Infrastruktur, um eine
ausgewogene Balance zwischen Schule und Sport zu gewährleisten.
Modern ausgestattete Zimmer, gemeinschaftliche
Lernbereiche und eine professionelle Betreuung durch engagiertes
Personal bieten den Schülerinnen und Schülern eine
Umgebung, in der sie sich voll und ganz auf ihre sportlichen
und schulischen Ziele konzentrieren können. Gleichzeitig fördert
das Internatsleben soziale Kompetenzen wie Teamgeist,
Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein – Eigenschaften,
die nicht nur im Sport, sondern auch im späteren
Berufsleben von unschätzbarem Wert sind.
Ein besonderes Merkmal der CJD Christophorusschulen ist
die Flexibilität im schulischen Alltag, um den Anforderungen
des Trainings- und Wettkampfkalenders gerecht zu werden.
30
Fotos: CJD Christophorusschulen Berchtesgaden
Individuelle Lernpläne, Nachhilfe und moderne digitale Lernmittel
sorgen dafür, dass die Schülerinnen und Schüler trotz
intensiver sportlicher Beanspruchung den Anschluss im
Unterricht nicht verlieren. Die enge Verzahnung von Bildung
und Sport ermöglicht es den Jugendlichen, ihre Talente in
beiden Bereichen voll zu entfalten.
Für Eltern wie auch für Schüler und Schülerinnen, die nach
einer Schule suchen, die sowohl akademische Exzellenz als
auch sportliche Spitzenleistung bietet, sind die CJD Christophorusschulen
Berchtesgaden ein Ort, an dem Träume
gefördert und Zukunftsperspektiven geschaffen werden.
Die Kombination aus professioneller sportlicher Betreuung,
erstklassigem Unterricht und einem familiären Internatsleben
macht diese Institution zu einer der Top-Adressen für junge
Talente in Deutschland.
Überblick
Name der Schule: CJD Christophorusschulen
Berchtesgaden
Standort: Schönau a.K. / Berchtesgaden
Schultyp: Gymnasium, Fachoberschule,
Realschule, Berufsfachschule, Förderzentrum mit
Grund- und Mittelschulstufe
Anzahl Schüler/-innen: ca. 800
Anzahl Lehrer/-innen: 90
Profil/Spezifika: Eliteschule des Wintersports,
Exponierte Lage inmitten der Berchtesgadener Alpen
Events: Informationstage zum Übertritt:
Gymnasium 20.02.2025
Fachoberschule 05.02.2025
Realschule 12.03.2025
Website: https://www.cjd-christophorusschulenberchtesgaden.de/
31
Foto:PantherMedia / FreeProd
„Lesen ist ein
grenzenloses
Abenteuer
der Kindheit.“
Astrid Lindgren,
schwedische Kinderbuchautorin
32
Fotos:Schloss Neubeuern
Schloss Neubeuern.
Wissen, was zu tun ist.
Unser Internatsgymnasium bietet Kindern und Jugendlichen
eine zukunfts- und werteorientierte Bildung. Mit
Blick auf die Ansprüche der international führenden
Universitäten und die Entwicklung von Berufen der Zukunft,
stellen wir das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kultur
und Gesellschaft in den Fokus unseres Bildungskonzeptes.
Ein gesundes Selbstgefühl und verantwortungsbewusstes
Denken und Handeln sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen
Weg ins Unternehmen. Unsere SchülerInnen lernen
selbstbestimmt durchs Leben zu gehen und sich im Sinne
der Gesellschaft verantwortlich zu engagieren – indem sie
es gemeinsam mit ihren Freunden selbst erleben.
Internat mit Tagesschule
Die Vorteile der Internatsschule kommen auch unseren TagesschülerInnen
zugute, da sie nahezu an allen Aktivitäten des Internats
teilnehmen. Unser durchgängiges Ganztagesschulsystem
mit attraktivem Nachmittags- und Freizeitangebot bietet ausreichend
Raum für Kreativität, Abenteuer und Selbsterfahrung.
Bereits in der Unterstufe wird die Realität der Berufswelt
im Entrepreneurship-Profilfach spielerisch vermittelt. Betriebspraktikum,
Exkursionen und die Möglichkeit zu einem
internationalen Schüleraustausch sorgen ebenso für Einblicke
in das Unternehmertum, wie eine kurzweilige Vortragsreihe
zu ungewöhnlichen Karrieren. In der Oberstufe lernen unsere
SchülerInnen durch das Wirtschaftsforum die wichtige Bedeutung
von Networking kennen.
Innovative Lernumgebung
Kleine Klassen mit etwa 12 bis 15 SchülerInnen ermöglichen
innovatives Lernen und eine individuelle Förderung. Wir bieten
eine konstruktive, verantwortungsbewusste Medienerziehung
mit einer interaktiven und multimedialen Lernumgebung, die
eine Abkehr vom klassischen Frontalunterricht erlaubt und
ganz neue didaktische Möglichkeiten eröffnet.
Einzigartiges MINT-Konzept
Unsere SchülerInnen profitieren von einem für Deutschlands
Schulen einzigartigen MINT-Zentrum mit einer kompletten
Laboreinrichtung, die mit aktuellen Sicherheitsstandards
ausgestattet ist. Als einziges Internat in Bayern, ermöglichen
wir ein über BAföG finanziertes Förderprogramm für besonders
talentierte MINT-SchülerInnen. Hier können sich Jugendliche
der aktuell 9. Klasse eines Gymnasiums bewerben.
Schloss Neubeuern
Staatlich anerkanntes Internatsgymnasium mit naturwissenschaftlichtechnologischem
und wirtschaftswissenschaftlichem Profil und der
zusätzlichen Möglichkeit, Spanisch als dritte Fremdsprache zu erlernen.
08035 9062-0, info@schloss-neubeuern.de, www.schloss-neubeuern.de
33
Fotos: Münchner Schulstiftung
Tradition verbunden mit
innovativen Schulkonzepten
Unter dem Motto „Tradition trifft Zukunft: Bildung mit
Herz & Verstand“ begeht das Privatgymnasium Dr. Florian
Überreiter in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum
Am Überreiter Gymnasium erfolgt die Aufnahme in die
5. Klasse nicht mit einer Prüfung oder dem Vorliegen
eines besonderen Notenschnitts von 2,33, sondern
mit einem ausführlichen Beratungsgespräch bei der Schulleitung.
Die individuelle Persönlichkeit des Kindes ist dabei
entscheidend. Das familiäre Umfeld mit kleinen Klassen und
der besondere Status des genehmigten Gymnasiums ermöglichen
pädagogische Freiräume, um Kinder und Jugendliche
entsprechend zu fördern und Chancen zu eröffnen.
Das Überreiter Gymnasium bietet drei Ausbildungsrichtungen
an: den naturwissenschaftlich-technologischen,
den wirtschaftswissenschaftlichen und den sprachlichen
Zweig, wobei seit diesem Schuljahr neben Englisch, Latein
und Französisch auch das Fach Spanisch unterrichtet wird.
Um genügend Zeit und Aufmerksamkeit für die individuelle
Betreuung und Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu
haben, begleiten pädagogische Assistenten sie durch den
Schulalltag, sind mit im Unterricht und unterstützen sie in
der Hausaufgabenzeit.
In Phasen selbstorganisierten Lernens werden die Schülerinnen
und Schüler zu mehr Eigenständigkeit ermutigt, um
Reflexionsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, Eigeninitiative
und Kreativität zu stärken. Repetitorien, sowie der
gezielte Einsatz von intelligenter Lernsoftware ermöglichen
die gezielte Schließung von Lücken in den Kernfächern oder
die Förderung von besonders begabten Schülerinnen und
Schülern. All dies geschieht in der familiären Atmosphäre
einer kleinen Schulfamilie.
In den iPad-Klassen ist die Integration moderner Medien in
das Unterrichtsgeschehen selbstverständlich. Ein Spezifikum
ist das Fach „Medien“, in dem Grundlagenkompetenzen ver-
34
mittelt werden, die ein respektvolles Miteinander und auch
die kritische Betrachtung von Inhalten und Formaten im
digitalen Raum ermöglichen. Digitale Medien werden auch
zu alternativen Leistungserhebungen herangezogen: so
ergänzen zum Beispiel Erklärvideos die Schulaufgaben, und
eröffnen gerade den Kindern Chancen, die sich in klassischen
Schulaufgaben schwerer tun.
In der Unterstufe erhalten die Kinder neben Zeugnissen und
Notenübersichten auch Rückmeldung über ihren Lernerfolg
in Feedbackgesprächen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei
der Entwicklung einer positiven Lernkultur und gegenseitigen
Wertschätzung. Sie bieten die Möglichkeit, das Lern-, Sozialund
Arbeitsverhalten zu reflektieren und somit erfolgreich
an Lernprozessen teilzunehmen. Auch die Persönlichkeitsentwicklung
wird durch regelmäßige Feedbackgespräche
gestärkt, da Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung
für ihr Lernen zu übernehmen und sich Ziele zu setzen.
Für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung spielt auch
das soziale Miteinander eine zentrale Rolle. Zur Stärkung der
Klassengemeinschaft sind alle Klassen jährlich auf Klassenfahrt.
In AGs und Wahlkursen treffen Schülerinnen und Schüler
unterschiedlicher Altersgruppen aufeinander und treten in
den gemeinsamen Diskurs.
Das Kollegium wird durch ein psychologisch-pädagogisches
Team mit einer Schulpsychologin und einem Lerncoach ergänzt.
Diese sind vertrauenswürdige Ansprechpartner für
die Kinder und Jugendlichen außerhalb des Klassenzimmers
und leisten wichtige Arbeit im Bereich Prävention und individueller
Förderung.
Veranstaltungen:
Der Infoabend findet am 30. Januar 2025 um 18:30 Uhr statt.
Der Tag der offenen Tür ist am 05. April 2025 von 12 bis 15 Uhr
(Pariser Straße 30 in München-Haidhausen).
Ebenso gibt es ein Webinar mit den wichtigsten Informationen
zur Schule am 19. Mai 2025 um 18.30 Uhr.
Gerne können Sie auch einen persönlichen Beratungstermin
mit der Schulleitung vereinbaren.
Überblick
Name der Schule: Dr. Florian Überreiter
Privatgymnasium
Standort: München-Haidhausen,
Pariser Straße 30
Gründung: 1955
Schultyp: Staatlich genehmigtes
Ganztagsgymnasium
Anzahl Schüler/-innen: ca. 300
Anzahl Lehrer/-innen: 43 Lehrer plus
12 pädagogische Assistenten
Ausrichtung: Naturwissenschaftlichtechnologischer
(NTG), wirtschaftswissenschaftlicher
(WWG) und sprachlicher
Zweig (SG) mit Englisch, Französisch,
Latein und Spanisch
Spezifika:
• Zwei-Pädagogen-System in der
Unter- und Mittelstufe
• Festes Psychologen- /
Pädagogen-Team
• Lerncoaching
• iPad-Klassen
• Systematisches Sozial- &
Medienkompetenztraining
• Individualisierung durch
Feedbackgespräche
• MINT-freundliche und digitale Schule
• Sport + in der 5. bis 8. Jahrgangsstufe
• Kurse in DaZ
• Spanisch als spätbeginnende
Fremdsprache
Besonderheiten:
• Aufnahme unabhängig vom Notendurchschnitt,
auch während des laufenden
Schuljahres möglich
• Gastschulstatus kann ausgedehnt
werden
• Schulentwicklungsteam
• Auffangklasse für den Abiturjahrgang
Events: Infoabend am 30. Januar 2025
um 18:30 Uhr
Tag der offenen Tür am 05. April 2025
von 12 bis 15 Uhr
Webinar am 19.05. um 18.30 Uhr
Website: www.ueberreiter.de
35
Digitale Generation im Wandel
JIM-Studie: Einblicke in die Medienwelt junger Menschen
Seit einem Vierteljahrhundert liefert die JIM-Studie – die
Abkürzung steht für Jugend, Information und Medien –
Einblicke in die Medienwelt junger Menschen. Gerade ist
sie wieder neu erschienen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen
unter anderem, dass Jugendliche die digitalen Möglichkeiten
ihrer Zeit intensiv nutzen – und dabei immer häufiger mit Risiken
und problematischen Inhalten im Netz konfrontiert werden.
Seit 1998 erstellen die Landesanstalt für Kommunikation
Baden-Württemberg (LFK) und die Medienanstalt Rheinland-
Pfalz die Untersuchung gemeinsam mit dem Südwestrundfunk
(SWR). Diesen Sommer wurden dafür deutschlandweit 1200
Jugendliche von zwölf bis 19 Jahren befragt.
Die JIM-Studie 2024 spiegelt wider, wie die Mediennutzung
Jugendlicher sich im digitalen Zeitalter verändert. Dabei
reicht die Bandbreite der Themen von der dominanten Rolle
des Smartphones über neue Trends in Social Media bis hin
zur steigenden Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI). Die
Ergebnisse unterstreichen die Dynamik einer Generation, die
zwischen Chancen und Herausforderungen navigiert.
Künstliche Intelligenz immer gefragter
Eines der umfangreichen Ergebnisse ist, dass Smartphones
unangefochten das Zentrum des digitalen Lebens Jugendlicher
bleiben. Fast alle Befragten (98 Prozent) gaben an, das Gerät
regelmäßig zu nutzen. KI-Anwendungen wie ChatGPT sind inzwischen
bei vielen im Alltag angekommen. Der Studie zufolge
haben knapp zwei Drittel der Jugendlichen Erfahrungen damit
gemacht. Sie nutzen KI-Tools derzeit vor allem für schulische
Zwecke. Mit zunehmendem Alter nimmt die Nutzung weiter zu,
insbesondere bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Vor
allem beim Hausaufgabenmachen wird KI eingesetzt, aber auch
zur Unterhaltung und Problemlösung genutzt.
Die Studie belegt zudem, dass Zwölf- bis 19-Jährige vermehrt
mit problematischen Inhalten im Internet konfrontiert werden.
61 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass sie im vergangenen
Monat mit Fake News zu tun hatten. Dieser Anteil ist kontinuierlich
gestiegen: 2021 lag er nur bei 42 Prozent. Besonders
viele der Befragten hatten mit beleidigenden Kommentaren
zu tun (57 Prozent) sowie mit extremen politischen Ansichten
(54 Prozent). Fast jeder dritte Jugendliche berichtete, schon
einmal im Internet sexuell belästigt worden zu sein. All das
passiert vorwiegend auf Social-Media-Plattformen.
Das Buch bleibt ein Klassiker
Trotz der digitalen Dominanz hat das gedruckte Buch weiterhin
seinen festen Platz, auch das zeigt die JIM-Studie: 37 Prozent
der Jugendlichen lesen regelmäßig gedruckte Bücher. Wobei
Mädchen deutlich häufiger und länger zu Büchern greifen
als Jungen. Am Gymnasium ist der Anteil der regelmäßigen
Leserinnen und Leser mit 39 Prozent am höchsten.
Erstmals wurden die Jugendlichen auch zu ihren Zukunftsperspektiven
befragt. Die Zwölf- bis 19-Jährigen blicken
sowohl mit Vorfreude als auch mit Sorgen in die Zukunft.
Sie freuen sich besonders auf den Schulabschluss, den
Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums sowie auf
mehr Eigenständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit.
Sorgen bereitet ihnen vor allem das Weltgeschehen und
dabei insbesondere Kriege, politische Entwicklungen und
der Klimawandel.
Brigitta Wenninger
Foto: PantherMedia / TarasMalyarevich
36
Foto: AUGEOHR
Überblick
„Es steckt
mehr in dir
als du glaubst!“
Persönlichkeiten bilden – das ist das übergeordnete Ziel der
Schule Schloss Salem. Das ganzheitliche Bildungskonzept
zielt darauf ab, mehr als reines Wissen zu vermitteln. Die
Schülerinnen und Schüler sollen auch lernen, Verantwortung
zu übernehmen – für sich und die Gemeinschaft.
Einer der wichtigsten Mehrwerte des Internats: Die Kinder und
Jugendlichen lernen nicht nur in der Schule, sondern profitieren
auch außerhalb der Unterrichtszeiten von einem umfangreichen
Angebot, das teilweise verpflichtend ist. So zum Beispiel die
Teilnahme an einem Dienst (z.B. Feuerwehr, Sanitätsdienst),
einer Innung oder einer der zahlreichen Sportarten. Im Bereich
Kunst, Musik und Theater kann jede und jeder seine kreative
Seite entdecken, und diverse AGs decken eine große Bandbreite
an Interessen ab. Die Aktivitäten fördern die persönliche Entwicklung
in vielerlei Hinsicht.
Das Leben in der Gemeinschaft prägt: Unsere Schülerinnen und
Schüler kommen aus rund 45 Nationen – Internationalität wird an
der Schule Schloss Salem gelebt! Der Blick über den Tellerrand
gehört zu unserem Alltag. Ebenso die Demokratieerziehung: Die
Schule Schloss Salem ist demokratisch aufgebaut, ihr Funktionieren
davon abhängig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre
verantwortungsvolle Rolle ausüben. So lernen sie während ihrer
Zeit an der Schule Schloss Salem, wovon wir bei jedem Einzelnen
unserer Schützlinge überzeugt sind: „Es steckt mehr in Dir!“
Standort: Salem und Überlingen
am Bodensee
Gründung: 1920
Schulform: Staatlich anerkanntes
Gymnasium und IB World School
Schultyp: Internatsschule
Anzahl Schüler/-innen: max. 600
Spezifika:
• Unterrichtssprache Englisch
ab Klasse 8 wählbar
• Schulabschlüsse: Abitur oder
IB Diploma Programme
• Kleine Klassen mit max. 16 Schüler/-innen
• Internationalität: rund 45 Nationen und
internat. Austauschprogramme
• Umfangreiches Outdoor
Education-Programm
• Dienste, Innungen, Kunst, Musik & Theater
• Sport, zahlreiche AGs
• Demokratieerziehung
• Ausbildungs- und Laufbahnberatung
• Renommiertes und größtes
Alumni-Netzwerk
Besuchsmöglichkeit: Am Tag der offenen
Tür oder nach Absprache,
Online-Informationsveranstaltungen
Website: www.schule-schloss-salem.de
Foto: Schule Schloss Salem
37
Das Smartphone kann an Schulen negative Auswirkungen
auf das soziale Gefüge haben – bis hin zu Cybermobbing.
Foto: Panthermedia / lacheev
Eine Technik gegen das
Wohlbefinden der Schüler
Wissenschaftler belegen Nachteile der Smartphone-
Nutzung im Unterricht – und werben für Verbot
Die gesellschaftliche Debatte über ein Verbot von privaten
Smartphones an Schulen wird intensiver. Die Gegner
eines Verbots argumentieren häufig mit dem Universalargument
der allgegenwärtigen Digitalisierung, deren Potenzial
und Entwicklung man gerade an Bildungseinrichtungen nicht
verschlafen dürfe. Die anderen warnen eindringlich vor den
negativen Folgen der Smartphone-Nutzung in deutschen
Klassenzimmern. Einer davon ist Dr. Klaus Zierer, Professor
für Schulpädagogik an der Universität Augsburg. „Das Verbot
von privaten Smartphones im Unterricht muss jetzt kommen.
Wenn wir den Weg wie bisher weitergehen, werden Kinder
und Jugendliche in Zukunft mit zahlreichen Nachteilen zu
kämpfen haben.“
Smartphone-Verbot
hat messbare positive Effekte
Gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tobias
Böttger untersuchte Zierer die Auswirkungen von Smartphone-
Verboten an Schulen auf das soziale Wohlbefinden und die
akademische Leistung. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden
jüngst in der Fachzeitschrift Education Sciences veröffentlicht.
Die Autoren kommen dabei nach der Analyse von fünf
Studien aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England und
Schweden zu einem klaren Ergebnis: Ein Smartphone-Verbot
hat messbare positive Effekte.
Zierer geht es dabei nicht um eine Ablehnung der Digitalisierung
an sich, das ist ihm wichtig zu betonen: „Wir leben in einer
digitalisierten Welt, daran kann man nichts ändern.“ Dennoch
müssten sinnvolle Grenzen gesetzt werden. So überwiegen die
Nachteile einer privaten Smartphone-Nutzung an der Schule
deutlich, das belegt auch die Studie: Von den Geräten geht
eine große Ablenkung aus, die zu einer Reduzierung der Aufmerksamkeitsfähigkeit
und der Lernleistung führt.
Zudem leidet auch das soziale Umfeld Schule darunter – und
damit auch das Wohlbefinden der Schüler. „Die Studie belegt
verschiedene Facetten von Cybermobbing. Soziale Konflikte
werden immer mehr im Internet ausgetragen, die gesamte
Kommunikation geht zurück, das soziale Gefüge leidet unter
einem unreflektierten Umgang mit dem Smartphone. Ein
gutes soziales Klima ist allerdings enorm wichtig, wenn wir
von Schule und Bildungserfolg sprechen“, erklärt Zierer.
Experte sieht Bildungspolitik
in der Verantwortung
Schon jetzt gibt es hierzulande Schulen, die Smartphone-
Verbote aussprechen. Auch in vielen anderen Ländern Europas
gehen immer mehr Einrichtungen diesen Schritt. Schüler
parken dabei morgens ihr Gerät in sogenannten Handyboxen,
die sie sicher verschließen können und wo sie nach dem
Unterricht ihr digitales Telefon wieder abholen. „An sich ist
das keine Hexerei. An was es fehlt, ist eine flächendeckende
Regelung.“ Zierer sieht hier die Bildungspolitik in der
Verantwortung, aber an klaren Ansagen fehlt es weiterhin.
Die Verantwortung werde meist an die Einrichtungen vor
Ort weitergeschoben – und die sind damit in vielen Fällen
überfordert.
Ein Umdenken ist Zierer zufolge dringend geboten. Dabei
gehe es nicht allein um das Smartphone-Verbot, sondern
eine Neuausrichtung der Digitalisierungsstrategie an deutschen
Bildungseinrichtungen. „Wir haben uns bisher nur
darauf fokussiert, wie Schüler digitale Geräte nutzen können,
um ihr Lernen zu optimieren. Stattdessen müssen wir viel
stärker schauen, wie diese Technik unsere Art des Fühlens,
Denkens und Handelns verändert – und welchen nachhaltigen
Schaden Kinder und Jugendliche dabei nehmen können.“
Christoph Kastenbauer
38
Fotos: Das LernTeam
Feriencamps
mit dem
LernTeam
Die perfekte Motivationsspritze
für die Schule
Seit über 25 Jahren veranstaltet das LernTeam Feriencamps
in Bayern und bundesweit. Schul- und Firmenseminare
sowie individuelles Schüler-Coaching ergänzen
das umfangreiche Programm.
Ob Lerninhalte wiederholt und vertieft, Lücken geschlossen
oder wie zum Beispiel im MINT-Camp etwas neu hinzugelernt
wird – beim LernTeam geht es vor allem um das Wie des
Lernens. Neben gezielten inhaltlichen Hilfen in den Fächern
Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch und Latein
erhalten die Schülerinnen und Schüler im Lernmethodikund
Motivationstraining zahlreiche praktische Tipps zum
selbstständigen und selbstorganisierten Lernen. Schließlich
möchte sich niemand dauerhaft von einer Nachhilfe abhängig
machen oder als Mutter oder Vater selbst diese Rolle bis zum
Schulabschluss der „lieben Kleinen“ übernehmen.
Die Feriencamps des LernTeams finden in Partner-Internaten
und Jugendbildungsstätten an insgesamt sieben sehr
schönen Standorten quer durch Deutschland statt. Allein in
Bayern sind es mit dem Schloss Waldmünchen, dem Schloss
Brannenburg und der Jugendherberge Possenhofen am
Starnberger See drei Standorte. Teilnehmen können Schülerinnen
und Schüler der Klassen 3 bis 10 aus verschiedenen
Schulformen. Die Camps können wochenweise gebucht
werden unter www.lernteam.de
Überblick
Gründung: 1997
Fächerangebot: Mathematik, Deutsch,
Englisch, Französisch, Latein, Lernmethodik,
Rhetorik, Englisch-Camp,
Motivations-Camp, MINT-Camp,
Fit für den Übertritt
Standorte:
Schleswig-Holstein:
Schloss Louisenlund
Hessen:
Steinmühle in Marburg
Rheinland-Pfalz:
Burg Freusburg
Baden-Württemberg:
Birklehof in Hinterzarten
Bayern:
Schloss Waldmünchen
Schloss Brannenburg
Possenhofen am Starnberger See
39
Stress im Schulalltag?
Wie Eltern ihrem Kind helfen können
Ein unbeschwertes Leben - so erinnern sich viele Erwachsene
an ihre Kindheit. Doch das Leben als Kind
ist nicht unbedingt so stressfrei, wie man denkt: ein
zu durchgetakteter Tag, Hausaufgaben und dann noch lernen
müssen. Auch für Kinder kann das Leben schnell anstrengend
werden. Wollen Eltern das vermeiden, hilft ein Wochenplan.
Damit können Kinder möglichst stressfrei durch den Alltag
kommen.
Eine Wochenplanung hilft
bei Hausaufgaben und Hobbys
Aber wie gestresst ist ein Kind? Das könne sehr unterschiedlich
ausfallen, erklärt der Psychologe Pascal Wassermann.
Denn Stress sei abhängig davon, wie wir damit umgehen. Es
könne Kindern helfen, schon vorab von Plänen zu wissen. Dann
könnten sie sich besser darauf vorbereiten. Der Psychologe rät
Eltern, gemeinsam mit dem Kind einen Wochenplan zu erstellen.
Dieser sollte übersichtlich und optisch ansprechend sein.
Ein strukturierter Wochenplan
hilft Kindern, ihren
Alltag besser zu organisieren
und Stress zu vermeiden.
Foto: IMAGO / Depositphotos
Für weniger Hausaufgabenstress lohnt es sich, eine feste
Hausaufgaben-Zeit einzuplanen, empfiehlt Wassermann.
„Regelmäßige Pausen helfen Kindern, sich nicht überfordert
zu fühlen.“
Die Aufgaben vorab zu besprechen und sich für eine Reihenfolge
der Fächer zu entscheiden, kann auch helfen. Ein Erfolgserlebnis
kann für etwas Motivation sorgen. Die eingeteilte
Zeit für das Lernen und die Hausaufgaben sollte außerdem
getrennt werden. Dadurch, so Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Sebastian Arnold, wirke die Arbeitslast nicht
so groß und Kinder fühlen sich weniger überwältigt.
Nicht zu eng takten: An genug
Zeit für andere Dinge denken
Im Wochenplan sollte genügend freie Zeit eingeplant sein. „15
Minuten können schon Wunder bewirken“, so der Psychologe
Arnold. Oder auch mehr. In dieser Freizeit können Kinder
selbst bestimmen, was sie tun: Etwa mit Freunden spielen
oder sich eigenen Interessen widmen.
Je nach Alter sollte auch mindestens ein ganzer Nachmittag
pro Woche frei von geplanten Aktivitäten sein. Bei Grundschulkindern
reichen bereits ein bis zwei Nachmittagstermine für
ein Hobby oder den Verein aus.
Konsole, Smartphone oder TV:
Medienzeit begrenzen
Ein häufiger Stressfaktor und Streitpunkt: die Dauer der
Nutzung von Smartphone, Konsole oder PC. Wie sehr man
sie begrenzen sollte, ist von Kind zu Kind unterschiedlich
und hängt auch vom Alter ab. Auf jeden Fall sollten die Zeiten
klar kommuniziert und eingehalten werden. Als grobe Richtlinie
empfiehlt Sebastian Arnold: „Zwischen drei und sechs
Jahren können täglich 20 bis 30 Minuten angeboten werden,
zwischen sechs und zehn Jahren 45 bis 60 Minuten täglich“.
Es kommt aber auch darauf an, wofür die Zeit genutzt wird.
Die Lieblingsserie könne für Entspannung sorgen, Spiele
aber für mehr Stress oder auch Frust, so Arnold. Das sei
immer vom Kind abhängig. Tipp des Experten: Die Medienzeit
sollte nicht als Pause zwischen Schulaufgaben oder
direkt vor dem Schlafengehen liegen. Das Gehirn könnte
sonst noch zu sehr angeregt sein.
Mehr Informationen und die nächste Beratungsstelle finden
Eltern auf der Website der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
unter www.bke.de.
Dpa
40
Fotos: Steinmühle
Steinmühle Marburg -
Schule und Internat der Zukunft
Talentorientiertes Schulkonzept mit
internationalem Prof il in modernem Umfeld
Auf unserem Campus vor den Toren der Universitätsstadt
Marburg fällt schnell ins Auge, wie zukunftsorientiert
unsere Schule ist. Moderne, top ausgestattete
und digitalisierte Schulgebäude sind bereits äußere Zeichen
unseres Konzepts. Wir leben unsere Philosophie, dem Einzelnen
gerecht zu werden, arbeiten breit aufgestellt und
talentorientiert. Im Rahmen eines zusätzlichen internationalen
Profils mit bilingualer Grundschule und internationalem
Gymnasialzweig ist unser Angebot so vielfältig, dass jede
und jeder seine oder ihre ganz persönliche Richtung findet.
Beste Voraussetzungen zum Wohlfühlen auf dem naturnahen
Campus bieten wir Internatsschülern und -schülerinnen unter
anderem durch unsere zertifizierte Küche und ein facettenreiches
Freizeitangebot. Durch Förderung sozialer Kompetenzen
entwickelt sich jeder / jede Bewohner/-in zu einem Teil einer
tragenden Gemeinschaft. Unsere Gesellschaft sehen wir als
eine Einheit, die Natur und Ressourcen als schützenswert.
Äußere Zeichen hierfür sind der neue paralympische Nachwuchsstützpunkt
an der Steinmühle sowie das energieautarke
nachhaltige Wirtschaften mit Wasserkraft und Sonnenenergie.
An der Steinmühle können in vielen Bereichen Interessen und
Kenntnisse vertieft werden. Die MINT-Fächer gehören dort
zu den Schwerpunkten.
Weitere Informationen unter:
www.steinmuehle.de
Wir sind ein plusMINT-Internat, bieten Rudern als sportlichen
Schwerpunkt sowie in einer großen Fächerauswahl auch Kunst
und Sport als Leistungskurs an. Regelmäßig stehen unsere
erreichten Meilensteine im überregionalen Fokus, wie der
Smart-School Award by bitkom für unsere eigene Schulorganisations-App
(„Stone-App“), unsere Jugend forscht-Preisträger
und Olympiateilnehmer im Rudern beweisen. Die Kooperation
mit der Marburger Philipps-Universität und zahlreichen Unternehmen
eröffnet einen erfolgreichen Austausch.
41
Cybermobbing löst bei vielen
Betroffenen körperliche Beschwerden
aus und hat zudem
oft psychische Auswirkungen.
Foto: IMAGO / HalfPoint Images
Ein verschärftes Problem
Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen steigt weiter
Cybermobbing ist ein Dauerproblem. Eines, das sich
weiter verschärft hat. Aktuell sind 18,5 Prozent der
Schülerinnen und Schüler in Deutschland davon betroffen.
Das sind in absoluten Zahlen mehr als zwei Millionen
Kinder und Jugendliche. Die Folgen werden nach Ansicht von
Experten unterschätzt.
Die aktuelle Studie „Cyberlife V – Cybermobbing bei Schülerinnen
und Schülern“ belegt, dass es sich um ein Phänomen
handelt, das immer weitere Kreise zieht. Denn der Anteil der
Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und 20 Jahren,
die nach eigenen Aussagen schon einmal von Cybermobbing
betroffen gewesen sind, ist im Vergleich zur Vorgängerstudie
von 2022 um 1,8 Prozentpunkte gestiegen. Damals waren es
16,7 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler. Im Jahr
2017 lag der Anteil nur bei 12,7 Prozent.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Cybermobbing nicht nur ein
dauerhaftes und wachsendes Problem an Schulen und im
privaten Umfeld von Kindern und Jugendlichen geworden
ist, sondern dass sich mittlerweile auch Pädagogen und
Pädagoginnen an den Schulen bei diesem Thema überfordert
fühlen“, erklärt Uwe Leest, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses
gegen Cybermobbing. Die Folgen von Cybermobbing
an Schulen würden unterschätzt, der Einfluss auf Lehrkräfte
sowie Schülerinnen und Schüler sei enorm.
Cybermobbing greift die Psyche an
Cybermobbing kann für die Betroffenen gravierende gesundheitliche
Folgen haben. Nicht nur körperliche Beschwerden
wie Kopf- oder Magenschmerzen machen ihnen zu schaffen,
sondern es sind vor allem die psychischen Auswirkungen,
die Kinder und Jugendliche schwer belasten können. Dazu
gehören zum Beispiel Angst und Schlafstörungen sowie
Niedergeschlagenheit und Depressionen.
Die Studie zeigt zudem, dass viele Opfer sich vor allem verletzt
fühlen (57 Prozent). 43 Prozent reagierten mit Wut.
Fast ein Drittel (30 Prozent) gab an, verängstigt zu sein.
Besonders alarmierend: 13 Prozent der betroffenen Kinder
und Jugendlichen haben aus Verzweiflung schon einmal zu
Alkohol, Tabletten oder Drogen gegriffen. Jede beziehungsweise
jeder vierte Betroffene äußerte Suizidgedanken. „In
absoluten Zahlen entspricht das über 500 000 Schülerinnen
und Schülern, eine sehr erschreckende Zahl“, so Leest. Für
ihn stellt sich die Frage: „Was muss noch passieren, damit
die Verantwortlichen in der Politik und Gesellschaft handeln?“
42
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Schulen, die präventiv
tätig sind, weniger Cybermobbingfälle haben. Seit 2022 haben
sich die schulischen Angebote in diesem Bereich unterschiedlich
entwickelt. Inzwischen berichten mehr Schülerinnen und
Schüler, dass sie an ihrer Schule lernen, wie man sich bei
Cybermobbing verhält (55 Prozent). Gesunken ist dagegen
die Unterstützung der Opfer, von 37 auf 28 Prozent.
In vielen Fällen sei vor allem die Anonymität im Netz das
Problem, so Leest. Hier fordert das Bündnis die Einführung
eines „Klarnamens“. Der Experte sieht außerdem, dass viele
Eltern in Bezug auf den Umgang mit den Neuen Medien einen
hohen Informations- und Unterstützungsbedarf haben. „Sie
fühlen sich überfordert und dürfen mit dieser Thematik
nicht alleingelassen werden“, so Leest. Um Eltern und Betroffene
zu unterstützen, hat das Bündnis zusammen mit
acht Experten und Expertinnen einen Ratgeber für Eltern
herausgegeben. Dort lernen Eltern, was ihre Kinder im
Netz machen und wie man sich präventiv verhalten sollte.
Diese und weitere Broschüren mit Tipps gibt es unter:
www.buendnis-gegen-cybermobbing.de Brigitta Wenninger
Die Anonymität im Netz senkt die Hemmschwelle für beleidigendes
und aggressives Verhalten, was Cybermobbing begünstigt.
Foto: IMAGO / Westend61
Cybermobbing
Wann spricht man von Mobbing? Immer dann,
wenn ein Mensch über einen längeren Zeitraum
systematisch von einer Person oder einer Gruppe
schikaniert, ausgegrenzt, beschimpft, verspottet
oder bedroht wird. Wenn permanent Gerüchte
und Unwahrheiten verbreitet werden. Findet all
das über Smartphones und andere digitale Geräte
statt, spricht man von Cybermobbing. Auch Kinder
und Jugendliche sind davon häufig betroffen.
Wie können Eltern Cybermobbing erkennen und dann
richtig handeln? Hilfreiche Antworten dazu finden
sie unter anderem auf der Website von Klicksafe,
der Medienkompetenz-Initiative für mehr Sicherheit
im Netz (www.klicksafe.de). Dort werden Tipps gegeben,
wie Eltern Cybermobbing vorbeugen und ihre
Kinder davor schützen können. Ein wichtiger Tipp der
Initiative: „Ein gutes Grundgerüst vor unangenehmen
Überraschungen im Internet sind Selbstvertrauen, das
Gefühl, etwas bewirken zu können und eine gesunde
Portion Misstrauen gegenüber anderen.“
Auch die Initiative „Schau hin!“ informiert ausführlich
über das Thema Cybermobbing. Dieses gehe oft mit
Mobbing in der Schule Hand in Hand, heißt es auf
ihrer Website (schau-hin.info). Dort sind viele gute
Ratschläge für Eltern zu finden, etwa: „Wenn ein Kind
Opfer von Cybermobbing wird, hilft eine vertrauensvolle
Basis, auf der gemeinsam nach Lösungen gesucht
werden kann.“
Bwe
Lukas-Schule
Name der Schule: Lukas-Schule
Standort: zwei Standorte in München Laim
und einer in Großhadern
Schultyp: Grundschule, Mittelschule, Realschule
und Gymnasium, alle Schulformen staatl. anerkannt
Ausrichtung: Christliche, evangelische Privatschule
Anzahl Schüler/-innen: 1.050
Anzahl Lehrer/-innen: 110
Profil/Spezifika:
• Qualitativ hochwertige Ausbildung von Anfang an
• Vermittlung von christlichen Inhalten und Werten
• Übersichtliche Klassenstärken
• Mittagessen in der Schülermensa auf Wunsch
• Offene Ganztagsbetreuung optional –
mit flexiblen Buchungszeiten
• Zeugnisse und Abschlüsse sind staatl. anerkannt
• Bei weiterführenden Schulen: Möglichkeit zum
Wechsel an eine andere Schulart des Lukas-
Schulverbundes
Events: Tage der offenen Tür an jeder Schule
Website: www.lukas-schule.de
43
Fluch oder Segen?
KI-Expertin Ute Schmid von der Universität
Bamberg kennt die Vor- und Nachteile von
künstlicher Intelligenz im Unterricht
Ute Schmid.
Foto: Jürgen Schabel
Künstliche Intelligenz (KI) ist inzwischen in sämtlichen
Bereichen unseres Lebens auf dem Vormarsch und
erleichtert beispielsweise den schnellen Zugriff auf
Informationen. Außerdem verfasst sie auf Wunsch Texte oder
stellt Lösungen für bestimmte Probleme bereit. Das bringt für
Schulen, in denen die Kinder und Jugendlichen etwas lernen
sollen, Vorteile, birgt aber auch gewisse Problematiken. Worin
diese bestehen, erklärt Ute Schmid, geschäftsführende Direktorin
des Bamberger Zentrums für Künstliche Intelligenz
und Professorin an der Universität Bamberg.
„Schülerinnen und Schüler wachsen in einer zunehmend
digitalisierten Welt auf und begegnen KI-Tools zwangsläufig
außerhalb des schulischen Kontexts“, erklärt Schmid.
Deshalb gehören aus ihrer Sicht die Themen „Lernen über
KI“ sowie „Lernen mit KI“ unbedingt zum Schulalltag mit
dazu. „Eine didaktisch altersgerecht reduzierte Vermittlung
von grundlegenden KI-Konzepten und KI-Methoden ist die
Voraussetzung für eine sichere, souveräne und reflektierte
Nutzung von KI-Tools und Anwendungen, die KI-Komponenten
enthalten“, so die Professorin.
Chatbots wie ChatGPT bieten Vorteile, zum Beispiel beim Formulieren
eines Aufsatzes in korrektem Deutsch oder beim Verstehen
mathematischer Sachverhalte. Der Nachteil: „Es besteht
die Gefahr, dass wichtige Fähigkeiten nicht erworben werden,
wenn man Aufgaben nicht selber löst, sondern generieren lässt“,
warnt Schmid. Dass darunter die fachliche Kompetenz leidet,
konnte sie bereits an der Universität beobachten: „Zunehmend
lassen Studierende ihre Übungsaufgaben von generativer
KI lösen. Dies hatte einen deutlichen Effekt darauf, wie die
Prüfungen im letzten Semester ausgefallen sind.“ Hier hält sie
eine Anpassung des Prüfungsrechts für notwendig. „Es sind
neue Prüfungsformen denkbar, bei denen Schülerinnen und
Schüler KI-Tools genauso nutzen dürfen oder sogar sollen, wie
den Taschenrechner oder ein Wörterbuch.“ Auch für zu Hause
erbrachte Leistungen müssten neue Lösungen her.
Generierte Inhalte kritisch bewerten
Ebenfalls wichtig sind geeignete didaktische und pädagogische
Konzepte, bei denen geklärt wird: Welche Kompetenzen sind
auch zukünftig unverzichtbar? Welche Kompetenzen werden
„Lernen über KI“ und „Lernen mit KI“
sollten unbedingt zum Schulalltag gehören.
Foto: PantherMedia / denisismagilov
44
weniger relevant? Und welche neuen Kompetenzen müssen
für einen sinnvollen Umgang mit generativer KI hinzukommen?
„Letzteres betrifft einerseits die gezielte Kommunikation von
Anforderungen an das generative Tool via Prompts, andererseits
allgemeine Kompetenzen, generierte Inhalte kritisch zu
bewerten und zu korrigieren“, erklärt die Expertin.
Unterricht besser managen
Auch Lehrkräfte stehen neuen Herausforderungen gegenüber.
Zwar werden Intelligente Tutorielle Systeme (ITS) bereits seit
den 1980er-Jahren entwickelt, um Lernprozesse beim Schreibenlernen,
bei der Aussprache von Fremdsprachen oder beim
Lösen kognitiver Aufgaben zu unterstützen. Künftig können
Lehrkräfte durch ITS jedoch noch gezielter auf individuelle
Lernbedürfnisse eingehen, zudem erleichtern Textgeneratoren
die Unterrichtsvorbereitung – sofern die generierten Inhalte
kritisch bewertet und angepasst werden.
Neu sind digitale Werkzeuge zur Unterstützung des Unterrichtsmanagements
in Form von Lernplattformen, über die
Aufgaben abgegeben und bewertet werden können: „Hier
werden entsprechend viele Daten über Schülerinnen und
Schüler gesammelt, sodass Lehrkräfte sich über die Aktivitäten
Einzelner oder in einem Klassenverband einen Überblick
verschaffen können. Die Daten könnten auch für sogenannte
Predictive Analytics genutzt werden, indem mit Methoden
des maschinellen Lernens Vorhersagen über zukünftige
Leistungen getroffen werden.“ Hier rät Schmid jedoch zur
Vorsicht: „Erstens kommt es sehr stark auf die genutzten
Daten an, wie zuverlässig und valide Leistungsprognosen sein
können. Zweitens beeinflussen sie die soziale Urteilsbildung
der Lehrkräfte.“ Überhaupt gestalte sich der Datenschutz
problematisch, „beispielsweise, wenn eine Lehrkraft einen
Schüleraufsatz in ChatGPT kopiert, um sich eine Bewertung
generieren zu lassen“. Auch wird diskutiert, ob es zu
sanktionieren wäre, wenn Schüler nicht angeben, Aufgaben
mit ChatGPT gelöst zu haben. Der bereits seit 2022 an rund
20 Schulen in Bayern durchgeführte Schulversuch ki@school
soll zur Klärung solch offener Fragen und zur Entwicklung
pädagogischer Gesamtkonzepte für den künftigen Umgang
mit KI in Schulen beitragen.
Bettina Friemel
Gymnasium Schäftlarn
Private Schulen PINDL
Name der Schule: Gymnasium der
Benediktiner Schäftlarn
Standort: Kloster Schäftlarn
Schultyp: Tages- und Vollinternat
Anzahl Schüler/-innen: 520
Anzahl Lehrer/-innen und Präfekten/-innen: 96
Profil/Spezifika: Humanistisches und sprachliches
Gymnasium
Events: Akrobatik-Shows, Assisi- und Taizéfahrt,
Firmung durch Abt Petrus Höhensteiger OSB,
Studienfahrten nach Rom, Berlin und Griechenland,
Theateraufführungen, Weihnachtsoratorium (Bach),
Tag der offenen Tür am 22.02. und 15.03. 2025
Website: www.abtei-schaeftlarn.de/gymnasiuminternat/
Standort: Regensburg
Schultyp: Gymnasium, Realschule, Wirtschaftsschule,
Fachoberschule; alle staatl. anerkannt
Anzahl Schüler/-innen: gesamt ca. 1 500
Anzahl Lehrer/-innen: gesamt ca. 300
Mitarbeiter/-innen (alle Arbeitsbereiche)
Profil/Spezifika:
• Gymnasium: naturwissenschaftl.-technologischer
& ein sprachlicher Zweig
• FOS: Wirtschaft & Sozialwesen
• Realschule: Mathematik, Wirtschaft,
Französisch und Kunst
• Wirtschaftsschule: ab der 5. Jahrgangsstufe
• Überschaubare Klassenstärke
• Digitale und innovative Lehrmethoden
• Pädagogisch-psychologisches Fachteam
• Medienerziehung
• Hauseigene PINDL-Küche
Website: www.pindl.de
45
INTERVIEW MIT WALTRAUD HERMANN
Informatik
ist essenziell
Die Bildungs- und MINT-Expertin Waltraud Hermann entziffert
in ihrem aktuellen Buch die Gründe für den digitalen Rückstand
Deutschlands und richtet den Blick auf die verheerenden Folgen.
Dabei findet sie den Ursprung im Bildungssystem. Dieses werde
den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gerecht, sagt sie.
Ihr Werk heißt „Wir können alles – auch die Zukunft! So gelingt
uns die digitale Aufholjagd“ und erscheint am 9. Dezember. Die
Autorin entwickelt darin klare Lösungsansätze und visionäre
Ideen für Schulen, Unternehmen und Gesellschaft, um die Herausforderungen
zu bewältigen. Im Interview erklärt sie, welche
Rolle die Bildung von Kindern und Jugendlichen dabei spielt.
Von Brigitta Wenninger
Frau Hermann, Sie haben ein Buch darüber
geschrieben, dass die Welt im digitalen Umbruch
steckt, Deutschland allerdings noch hinterherhinkt.
Wo hakt es überall?
Deutschland kämpft auf mehreren Ebenen. Die Wettbewerbsfähigkeit
ist massiv im Sinkflug: Allein in den vergangenen
zehn Jahren ist diese im internationalen Vergleich von Platz
6 auf Platz 24 gerutscht. Der Fachkräftemangel intensiviert
sich und die Digitalisierung und die digitalen Kompetenzen
in der Gesellschaft sind unzureichend. Doch das Digitale
durchdringt heute alles – den Alltag, die Familien, die Unternehmen,
die öffentlichen Verwaltungen, den Straßenverkehr,
die Kommunikation und vieles mehr. Während die Welt im
Digitalen neu vermessen wird, schläft Deutschland quasi in
einem digitalen Dornröschenschlaf und bleibt analog zurück.
Waltraud Hermann.
Foto: Mentoren-Media-Verlag
Bei meiner internationalen Recherche ist mir aufgefallen, dass
diejenigen Länder, die in der Wettbewerbsfähigkeit vorne
sind, auch ein hervorragendes Bildungssystem haben, siehe
Singapur. Und genau das haben wir nicht, im Gegenteil. Im
Lehrplan mangelt es an digital-technologischen Inhalten. Die
MINT-Fächer sind stark unterrepräsentiert und Informatik ist
kaum vorhanden. Es gibt viele strukturelle Überforderungen
im Bildungssystem. Die Lehrer sind überlastet, das Digitale ist
noch kaum Inhalt in den Lehramtsstudiengängen, die Weiterbildung
der Lehrer kommt zu kurz, die individuelle Förderung
der Schüler bleibt auf der Strecke.
Die aktuelle ICILS-Studie zeigt, dass viele Jugendliche
nur rudimentäre digitale Kenntnisse besitzen.
Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Das Problem ist systemisch. Wir haben es versäumt, digitale
Bildung in unseren Lehrplänen angemessen zu verankern.
Die meisten Kinder und Jugendlichen wachsen digital naiv
auf, weil weder Schule noch Elternhaus ausreichend digitale
Kompetenzen vermitteln. Bereits die dritte Generation
Foto: PantherMedia / Gorodenkoff
46
hat nicht wirklich das „Alphabet“ des Digitalen gelernt. Wir
sprechen in Deutschland von ein bis maximal sechs Wochenstunden
Informatikinhalten kumuliert über die ganzen
Schuljahre. In anderen Ländern sind das 20 bis 30 Stunden,
dort ist Informatik ein Hauptfach und Pflicht für alle bis zum
Abitur und der größte Teil der Schüler hat auch gute Digitalkompetenzen.
Bei uns sind es seit 15 Jahren konstant nur zwei
Prozent der Abiturienten, die das Wahlfach Informatik wählen.
Kein Wunder, dass über 40 Prozent der Achtklässler laut der
ICILS-Studie digital abgehängt gelten. Der Digitalpakt, hatte
den Fokus auf die technologische Ausstattung der Schulen.
Bei der Ausstattung haben wir bei der ICILS-Studie besser
abgeschnitten als in Vorgängerstudien. Ich weiß jedoch,
dass vielerorts die iPads zwar in den Schulen angeschafft
sind, aber kaum genutzt werden, da keiner Zeit hat, sie einzurichten
oder viele nicht wissen, wie sie zu bedienen sind.
Damit ist jedoch das Bildungsziel weit verfehlt. Und dabei
sind digital-technologische Kompetenzen die Basis für die
in der Wirtschaft dringend notwendige Fachkräftesicherung.
Was müsste sich ändern, damit Schülerinnen und
Schüler fit werden für die Digitalisierung – und für die
beruf lichen Anforderungen von morgen?
Wir müssen digitale Kompetenz als vierte Kulturtechnik
etablieren und in den Lehrplan integrieren, das geht nicht
nebenbei. Ein Haupt- und Metafach Informatik ist essenziell,
das sowohl eigenständige Inhalte bietet, wie etwa Algorithmen,
Programmieren, Tools, Umgang mit Daten, Internet – als auch
in anderen Fächern integriert ist. Zudem müssen MINT-Fächer,
wo die Grundlagen für die Technologie im 21. Jahrhundert
gelegt werden, gestärkt und bereits ab dem Kindergarten
unterrichtet werden. Wieso nicht Programmieren als zweite
Fremdsprache? Das würde vielen Kindern viel mehr Freude
bereiten. Und auch die Art, wie wir lernen, muss sich ändern,
es braucht viel mehr Praxisbezug und Fokus auf Freude am
Lernen, wie in Finnland.
Haben Lehrkräfte aktuell die Kapazitäten und Fähigkeiten,
um dem gerecht zu werden?
Das Lehrerdeputat ist meiner Meinung nach viel zu hoch,
was auch der Vergleich mit anderen Ländern bestätigt. In
Rumänien oder Finnland liegt das Deputat der Lehrenden bei
18 Wochenstunden meist nur in einem Fach, und bei uns sind
das 25 bis 29 Wochenstunden in zwei bis drei Fächern. Dazu
kommen viele Zusatzaufgaben, die eigentlich nicht Sache der
Lehrkräfte sind wie beispielsweise PCs einrichten. Digitale
Inhalte fehlen im Studium und die Weiterbildung und Fortbildung
kommen zu kurz. Somit fehlen leider vielen Lehrenden
die richtigen Fähigkeiten im Umgang mit dem Digitalen. Sie
müssen sich vieles selbst aneignen, und das dauert länger
und dafür haben sie keine Zeit. Wir brauchen dringend eine
Reform der Lehrerausbildung und -fortbildung.
Ein Kapitel in Ihrem Buch heißt „Lasst die Schüler
lehren“. Welche Idee steckt hinter diesem Ansatz?
Die Idee ist, das ungenutzte Potenzial der Schülerinnen und
Schüler zu aktivieren. Indem sie ihr Wissen teilen und anderen
etwas beibringen, stärken sie ihre eigenen Kompetenzen
und entlasten gleichzeitig die Lehrkräfte. Dies fördert eine
Kultur des gemeinsamen Lernens und Lehrens. Das kann man
beliebig spielen, besonders vor dem Hintergrund, dass die
Foto: PantherMedia / Dmyrto_Z
Lehrkräfte in Deutschland zu viele Unterrichtsstunden und
damit zu wenig Zeit für Vorbereitung und Weiterbildung der
digitalen Kompetenzen haben. Die Grundschüler können in den
Kindergärten aktiv mitwirken, Gymnasiasten in Grundschulen
oder für jüngere Jahrgänge. Arbeitsgemeinschaften können
von Schülerinnen und Schülern geleitet werden, Reverse-
Mentoring: Schüler unterstützen Lehrkräfte.
Was wäre der erste wichtigste Schritt, damit digitale
Bildung in Deutschland noch besser gelingt? Wer ist
dabei gefragt, die Politik, die Eltern, die Gesellschaft
insgesamt?
Es sind alle gefragt. Es braucht das ganze Dorf, und das
gleichzeitig und sofort. Wir brauchen Bildung für das 21. Jahrhundert.
Um bei der Digitalkompetenz aufzuholen, müssen
wir mehr als alle anderen Länder tun. Uns fehlen Inhalte,
und wir haben viel zu wenig Informatiklehrende und kaum
Lehramtsstudierende. Also braucht es kreative Lösungen,
inhaltlich und personell, und lebenslanges Lernen für die
ganze Gesellschaft. Hier spreche ich die Bildungspolitiker an,
die das zulassen müssen. Dann vor allem die Unternehmen,
die viel mehr in Schulen unterstützen sollten, denn sie sind
die größten Nutznießer guter Fachkräfte und die größten
Verlierer beim Fachkräftemangel. Dann die Eltern und ehemaligen
Schüler, Rentner und die vielen außerschulischen
MINT-Institutionen. Wenn wir hier die vielen kleinen Lichtlein
bündeln, haben diese die Wirkung eines Laserstrahls.
Und nicht zuletzt sollten Lehrende die Respektpersonen in
unserer Gesellschaft sein. Denn sie veredeln den wichtigsten
Rohstoff, den wir haben – die Bildung unserer Kinder. Es
braucht klare Strukturen, gute Orientierung, Begeisterung
fürs Lernen und die richtige Begleitung in allen Lernphasen.
Und die besten Schulen für unsere Kinder haben selbstverständlich
die besten Lehrerinnen und Lehrer. Dann ist
Bildung auch kein Glücksfall mehr.
47
Gemeinsam lernen und sein Potenzial entdecken:
Internate bieten vieles, um die optimale Entwicklung
und Bildung zu fördern.
Foto: PantherMedia / zurijeta
Optimale Förderung
in einem positiven Umfeld
Das macht Internate auch heute noch attraktiv
Lern-Gefängnisse – so lautet ein wenig schmeichelhaftes
Synonym für Internate. Dass die Wirklichkeit ganz
anders aussieht, bestätigen die vielen Absolventinnen
und Absolventen solcher Schulen, die oft international Karriere
machen. Denn Internate im deutschsprachigen Raum
seien tief in den Ideen der Reformpädagogik verwurzelt,
sagt Alexander Franz, Vorsitzender der Vereinigung „Die
Internate“ und Leiter der Schloss-Schule Kirchberg. „Sie
wurden mit dem Ziel gegründet, Kinder und Jugendliche als
Individuen in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Potenziale zu
fördern.“ Aus Franz‘ Sicht sollten Internate besser als Lern- und
Entwicklungsorte beschrieben werden, schließlich würden
Schülerinnen und Schüler dort gefördert und ermutigt, sich
sowohl akademisch als auch persönlich weiterzuentwickeln.
Unterstützung und
ein stabiles Umfeld
Auch das Klischee vom Party-Internat für reiche Sprösslinge
will der Experte so nicht stehenlassen: „Viele Internate leisten
wichtige gesellschaftliche Arbeit, indem sie sich intensiv um
Kinder und Jugendliche kümmern, deren familiäres Umfeld
durch Schicksalsschläge belastet ist.“ Diese Einrichtungen
böten ihnen Stabilität und Unterstützung, die über eine rein
akademische Förderung hinausgingen. Hinzu kommt laut
Franz, dass Internat nicht gleich Internat ist. So gibt es Einrichtungen,
die von Familien oder Stiftungen geführt werden,
andere arbeiten beispielsweise eng mit der Jugendhilfe zusammen.
Manche sind konfessionell gebunden, andere sind
weltanschaulich besonders offen.
Sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche können
also aus einer Vielzahl an Internaten wählen und sich für
eine Einrichtung entscheiden, deren Werte und Prinzipien
ihnen besonders zusagen. Franz betont, dass Eltern kein
schlechtes Gewissen haben müssen, wenn sie ihr Kind für
ein Internat anmelden: „Viele haben anfangs das Gefühl, sich
ihrer Verantwortung zu entziehen – doch das Gegenteil ist
der Fall“, so der Experte. Für ihn setzen Eltern, die ihr Kind in
ein Internat schicken, großes Vertrauen in die professionelle
Arbeit der dort handelnden Personen. Sie wüssten, dass ihr
48
Nachwuchs in einer gut betreuten und strukturierten Umgebung
lebt, in der er nicht nur akademisch, sondern auch
emotional und sozial gefördert wird. Es geht also nicht nur
ums Lernen, sondern auch um das Heranwachsen und die
persönliche charakterliche Entwicklung.
Moderne Lernmittel,
individuelle Betreuung
Was Internate im Vergleich zur Regelschule mitbringen, ist
zum einen der sehr ausgeprägte Gemeinschaftscharakter:
Der Kontakt zu den Mitschülern, dem Betreuungspersonal
und den Lehrern ist intensiver, es wird in Gruppen gelernt
und das Verständnis für andere Sichtweisen vertieft. Kinder
und Jugendliche lernen laut Franz, Verantwortung zu übernehmen,
Konflikte zu lösen und sich in einem vielfältigen
Umfeld zurechtzufinden: „Sie entwickeln sich nicht nur als
Schüler und Schülerinnen, sondern auch als soziale Wesen,
die in der Lage sind, ihre Talente und Interessen zu erkennen
und zu vertiefen.“ Dank der engen Begleitung durch das pä-
dagogische Personal sei es einfacher, den Kindern bei Bedarf
eine individuelle Förderung angedeihen zu lassen.
Ein weiteres Plus ist das Ganztagskonzept, das eben nicht
nachmittags endet, sondern das auch Lernphasen am Nachmittag
sowie Abend und teilweise am Wochenende anbietet.
Ergänzend sorgt ein breites Angebot an Zusatzprogrammen
dafür, dass die Schülerinnen und Schüler neue Interessen entwickeln
und ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Sport, Musik,
Kunst oder Technik ausbauen können – und das für gewöhnlich
mit einer besseren Ausstattung und mehr Auswahl, als dies
an Regelschulen der Fall ist.
Apropos Ausstattung: Wer beim Thema Internat an uralte
Gebäude mit schlechter Internetverbindung denkt, liegt
daneben. Denn auch wenn sich einige dieser Institutionen
in historischen Gebäuden befinden, erfüllen sie laut Franz
natürlich moderne Standards. Bei Bedarf würden Internate
auch in innovative Zusatzgebäude investieren, die alles Nötige
im Angebot haben und sich gleichzeitig in das historische
Gesamtbild einfügen.
Marion Brandstetter
Holztechnikum Kuchl
Regensburger Domspatzen
Standort: Kuchl/Salzburg
Schultyp: Berufsbildende mittlere und höhere
Schule > HTL: Fachschule, Internat
Anzahl Schüler/-innen: 400
Anzahl Lehrer/-innen: 60
Profil/Spezifika: Zielgruppe sind junge Menschen
mit Interesse an Holz, Technik und Wirtschaft, das
Holztechnikum Kuchl bietet eine Ausbildung zur
Fach- und Führungskraft
Fachschulabschlüsse: HolzbautechnikerIn,
TischlereitechnikerIn, HolztechnikerIn
HTL-Abschluss: WirtschaftsingenieurIn-Holztechnik
Events: Tag der offenen Tür am Samstag, 5. April
2025, 9 bis 14 Uhr; ein- und zweitägige Schnuppertermine
sind über die Website buchbar
Website: www.holztechnikum.at
Standort: Welterbestadt Regensburg
Schultyp: Gymnasium (staatl. anerkannt) mit
Ganztagsbetreuung, Chor und Internat.
Anzahl Schüler/-innen: ca. 310 Buben und Mädchen
Anzahl Lehrer/-innen: 55, 15 Präfekt/-innen
Ausrichtung: Musischer und MINT-Zweig,
Top-Chor- und Gesangsausbildung
Spezifika:
• Großer Campus mit Kunstrasen- & Hartplatz,
Beachvolleyballfeld, Spielplatz, Zweifach-Turnhalle
• „MINT Competence Center“ (Junior Ingenieur
Akademie, Programmierkurse, 3D-Drucker, VR-
Brille, Hochleistungsrechner, 60 PC-Arbeitsplätze)
• Festsaal mit großer Orgel
• Akustisch hochwertige Chor- und Musiksäle
Events: „Spatzenschau“ (Tag der offenen Tür)
am 25. Januar 2025
Website: www.domspatzen.de
49
Auswege aus einem
erstarrten System
Die Professorin Isabell Welpe von der
TU München erklärt, wie die Bildung
der Zukunft aussehen sollte
Isabell Welpe.
Foto: Faces by Frank
Das Bildungssystem steht vor enormen Aufgaben –
darüber sind sich viele Expertinnen und Experten
einig. Auch die Professorin Isabell Welpe von der
Technischen Universität München (TUM) ist dieser Meinung.
Sie thematisiert immer wieder, dass Bildung ein zentraler
Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg ist. Unter anderem
ist aus ihrer Sicht eine Erneuerung des Bildungssystems
unerlässlich, um den wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten
Fachkräften zu stillen, insbesondere auch im Bereich
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Doch es geht um noch mehr.
Welpe ist Inhaberin des TUM-Lehrstuhls für Strategie und
Organisation und wissenschaftliche Leiterin des Bayerischen
Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung
(IHF). Zudem gehört sie zu den Expertinnen des Netzwerks
Digitale Bildung. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit
möchte die Professorin Erkenntnisse aus der Betrachtung
sogenannter EdTech-Startups und der empirischen Bildungsforschung
systematisch in eine Erneuerung von Lernen und
Bildung einfließen lassen. Für Welpe ist klar: „Wie in Wirtschaftsunternehmen
lassen sich die aktuellen Herausforderungen
auch von Schulen und Bildung nicht einfach mittels
iPads und Technik lösen, sondern nur mit Innovationen, die
Lernen, Arbeit und Zusammenarbeit in und von Schulen neu
denken und gestalten.“
Im vergangenen Jahr ist das Buch „NEXT.2030 – 33 kluge
Köpfe über Deutschlands Zukunft“ erschienen. Welpe sowie
ihre Mitarbeiterinnen Dr. Susanne Falk und Dr. Maike Reimer
skizzieren darin, wie das eher starre Bildungssystem hierzulande
in sieben Jahren aussehen könnte. „Angesichts der
neuen technologischen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt
muss Deutschland noch viel mehr tun als nur ‚Niveau
erhalten‘“, heißt es in dem Beitrag. Und: „Das Bildungssystem
sollte bis 2030 deutlich weiterentwickelt werden.“
„Augenscheinlich ist fast
gar nichts passiert“
„Das heutige Schulsystem basiert auf einem Konzept, das
schon 100 Jahre alt ist, sich aber nur wenig verändert hat“,
bemängelt Welpe. Ein Konzept, das auf die wirtschaftlichen
Anforderungen seiner Entstehungszeit zugeschnitten ist und
das Menschen dementsprechend dafür qualifizierte. „Doch
nun leben wir in einer ganz anderen Zeit“, so die Professorin.
„Wir leben und arbeiten ganz anders als vor 100 Jahren.“
Arbeit sei orts- und zeitunabhängig möglich. Mittlerweile
sei die Arbeitswelt der Eltern flexibler als die Schulwelt der
Kinder. „Normalerweise müssen sich Institutionen und Organisationen
an veränderte Lebenswelten anpassen“, sagt
Welpe. Anders das Schulsystem: „Hier ist augenscheinlich
fast gar nichts passiert.“
Defizite in Mathematik und
den Naturwissenschaften
Im Buch „Next.2023“ legen Welpe und ihre Kolleginnen den
Finger in die Wunde: „Starre Lehrpläne, Frontalunterricht,
Fixierung auf Prüfungen und strenge Selektionsprozesse
erschweren Fortschritt“, heißt es dort. Vorgegebene einheitliche
Lernziele müssten im immer selben Tempo und in der
stets gleichen Reihenfolge durchlaufen werden. Sie seien für
alle Schülerinnen und Schüler identisch, ganz egal, wie deren
Wissensstand oder Interessen seien. Wer nicht mitkomme,
dürfe Wissenslücken im Selbststudium oder mit Hilfe der
Eltern schließen. Eine der Folgen sei, dass auch das deutsche
Hochschulsystem unter seinen Möglichkeiten bleibe. Die
Studienabbruchquoten seien hoch – und in MINT-Fächern am
höchsten. Das liege unter anderem daran, dass die Hochschulen
sich mit unterschiedlichem schulischem Vorwissen und den
Kompetenzdefiziten von Studienanfängerinnen und -anfängern
speziell in Mathematik und Naturwissenschaften schwertun.
Die Wissenschaftlerinnen schlagen Lösungsansätze vor. In
sechs Thesen haben sie zusammengefasst, was sich alles
ändern müsste. „Individualisierte Lernangebote ersetzen
2030 das One-size-fits-all-Prinzip“, lautet zum Beispiel die
erste. Bildungs- und Schulsysteme nach Schema F, die allen
Lernenden ungeachtet von Interessen, Vorbildung und Begabung
die gleichen Lerninhalte in der gleichen Intensität
im Unterricht vorsetzen, seien heute nicht mehr zeitgemäß.
„Sie gehen an den Bedürfnissen aller Beteiligten vorbei.“ Der
Blick in die Zukunft: Bis 2030 seien auf Künstlicher Intelligenz
(KI) basierende Lerntechnologien („Learning Analytics“) so
leistungsfähig und breit verfügbar, dass sie zielgenau und
50
sinnvoll eingesetzt werden, um Lerninhalte, -formen und
-geschwindigkeit optimal an die „Nutzerinnen und Nutzer“
anzupassen. Die ersten Experimente zu den Effekten des
Lernens mit KI zeigen, dass mehr Schüler das Klassenziel
erreichen und die relevanten Kompetenzen erwerben.
Diskrepanzen zwischen Anforderungen
und vermittelten Inhalten
„Flexiblere Lehrpläne und Curricula vermitteln im Jahr 2030
Zukunftskompetenzen“, so lautet die zweite These. Momentan
gebe es eine enorme Diskrepanz zwischen Inhalten, welche
heute in Schulen gelehrt werden, und Kompetenzen, die
gebraucht werden. Künftig sind nach Auffassung der Forscherinnen
komplexes Problemlösen, innovatives Denken,
Eigeninitiative und eigenverantwortliches Handeln, aktives
Lernen, unternehmerisches Denken, Quellenkritik und Empathie
relevante Fähigkeiten. Es gebe beispielsweise das
Modell, das die 4K-Skills – Kreativität, kritisches Denken,
Kommunikations- und Teamfähigkeit – als zukünftige Zieldimensionen
von Lehren und Lernen festhalte.
Eine weitere These: „Lehrkräfte werden zu Mentorinnen und
Mentoren.“ Lernen an sich sei ein individueller und sozialer
Prozess. Der Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden
werde immer wichtiger. „Wenn in Zukunft Lernsoftware und
Bildungstechnologien die Aufgaben der Wissensvermittlung,
des Einübens, der Dokumentation oder Rückmeldung von
Lernfortschritten und der Beurteilung (mit) übernehmen,
können sich Lehrende stärker darauf konzentrieren, die
Lernenden durch die Vielzahl von Bildungsangeboten zu navigieren
und Selbstlernprozesse zu steuern“, heißt es unter
anderem in dem Beitrag.
Der Blick ins Jahr 2030 richtet sich zudem darauf, dass
räumliche und zeitliche Strukturen anpassungsfähig sowie
die Rahmenbedingungen für Bildung agil und gestaltbar sind.
Und ebenso wichtig ist eine weitere These: „Das Lernen der
Zukunft findet über örtliche und institutionelle Grenzen hinweg
statt.“ Welpe weiß, dass es noch ein weiter Weg ist, bis
all das umgesetzt ist. „Ich höre immer wieder, dass da sehr
dicke Bretter zu bohren sind.“ Gleichzeitig sieht sie aber schon
jetzt viele innovative Ansätze in einigen Schulen. „Positive
Beispiele findet man überall – auch in Deutschland.“
Welpe geht davon aus, dass Bildungsinnovationen das Potenzial
haben, das Lernen und Lehren in der Schule grundlegend
zu verändern. Um einen Idealzustand zu erreichen, müsse
sich allerdings nicht nur auf gesellschaftlicher und politischer
Ebene, sondern insbesondere auch auf der Ebene der
Lernenden viel verändern. Wünschenswert seien mehr Mut,
Neues zu wagen, mehr Neugierde für innovative Ideen und
weniger Beschränkungen in der föderalistischen Bildungslandschaft
Deutschlands. „Nur so kann es zu einem echten
Neuanfang kommen.“
Brigitta Wenninger
Noch nicht überall Standard im
Schulalltag: innovativer Unterricht.
Foto: PantherMedia / frantic00
51
„Ich kann mir
nichts merken“
Mit diesen Lerntricks klappt's
Auch wenn man im digitalen Zeitalter so ziemlich alles
sofort googeln kann, bleibt auch Schülern von heute
nicht erspart, Wissen und Lehrstoff ganz klassisch in
sich hineinzupauken. Doch wie soll man sich das alles merken?
Und wie klappt es, dass man Vokabeln für den nächsten
Englischtest, Staatsformen für den Geschichtsunterricht
oder die Unterschiede von tierischen und pflanzlichen Zellen
abrufbereit hat und 1a aufs Papier bringt?
Lara Emily Lekutat (19) weiß es. Sie war früher eine mittelmäßige
Schülerin, die keine Hausaufgaben mochte und sich
darüber ärgerte, wie viel Zeit man mit ineffektiver Lernerei
verplempert. „Das muss doch auch schlauer gehen“, dachte
sie sich und probierte diverse Lernmethoden aus. Mit cleveren
Tricks überlistete sich die Brandenburgerin selbst. Das
sensationelle Ergebnis: ein 0,8er-Abitur – also besser als 1.
Die Top-Abiturientin studiert inzwischen Jura in Berlin, gilt
als Lern-Influencerin auf mehreren Social-Media-Kanälen
und avancierte zur Buchautorin („Bestnoten ohne Stress: Mit
minimalem Aufwand zum 1,0-Abitur“). Hier stellt sie ihre zehn
erfolgreichsten Tricks vor:
1. Mit dem zehn-Minuten-Trick
in den Flow kommen
„Egal, welches Lernpensum - das Schwierigste ist immer,
überhaupt anzufangen“, erklärt Lekutat das Problem. Man habe
meist zu viel auf der Liste stehen und denke: „Oje, das dauert
mindestens 2 bis 3 Stunden.“ Das demotiviert. Also müsse
man sich austricksen – mit der zehn-Minuten-Methode: „Ich
sage mir: Diese Aufgabe mache ich jetzt zehn Minuten lang.
Das klingt nach so gut wie nichts, aber man hat erst einmal
angefangen“, erklärt Lekutat.
Ergebnis: Man kommt in den Flow, hat ein Erfolgserlebnis,
dass man überhaupt begonnen hat, und bekommt Lust auf
mehr von diesem tollen Gefühl. Im Idealfall ist man dann
schon so im Thema drin, dass man die Aufgabe bis zum Ende
durchzieht. Falls man wirklich keine Lust mehr hat, könnte
man ja wieder aufhören, aber das passiert laut Lekutat so
gut wie nie.
2. Pomodoro-Methode
Auf der Suche nach effektiven Lernmethoden ist Lekutat
auf die Pomodoro-Methode (nach dem tomatenförmigen
Küchenuhrmodell) gestoßen. Entwickelt hat sie der Italiener
Francesco Cirillo vor rund 40 Jahren. Sie besagt, dass man die
Lara Emily Lekutat testete viele Lernmethoden
und legte damit ein super Abi hin.
Foto: Harry Schnitger / dpa-tmn
Arbeit in 25-Minuten-Abschnitte unterteilt – die sogenannten
pomodori. Dazwischen kommen dann immer fünfminütige
Pausen. „Ich habe diese Methode nach dem Ausprobieren
allerdings abgewandelt. 25 Minuten waren mir viel zu kurz.
Ich habe herausgefunden, dass für mich Abschnitte von
90 Minuten ideal sind“, sagt der Lern-Profi.
Danach sei ein Switchen in ein anderes Fach eine gute Idee.
Denn die Wissenschaft habe herausgefunden, dass das Durcheinanderlernen
verschiedene Gehirnbereiche aktiviere, sodass
das Gelernte besser hängen bleibt, sagt Lekutat.
3. Karteikarten statt Lernzettel
Karteikarten klingen in Zeiten von Lern- und Wiederholungs-Apps
irgendwie anachronistisch, aber die Einserschülerin schwört
darauf. Lara Emily Lekutat schreibt sich ihre Karteikarten nach
dem Frage-Antwort-Prinzip, etwa auf der Vorderseite die Frage:
„Was ist Deutschland für ein Staat?“ Auf der Rückseite werde
dann die Antwort „demokratisch und sozial“ notiert.
Diese Methode sei grundlegend anders als Lernzettel, auf
denen ganze Zusammenfassungen aufgeschrieben werden.
„Wenn man sich die immer wieder durchliest, bringt das nichts.
Aber wenn man sich zum Thema Fragen selbst ausdenkt und
sich dann mit der Rückseite selbst abfragt, bleibt es besser
hängen“, so die Top-Abiturientin. Dieses System nutzt sie
auch jetzt beim Studium: „Ich habe schon 2000 Jura-Karteikarten.
Immer, wenn ich Bahn fahre, habe ich welche dabei
und frage mich selbst ab.“
Überhaupt hat sie sich antrainiert, bestimmte Tätigkeiten im
Kopf mit Karteikarten zu verknüpfen, etwa das Zähneputzen:
„Danach schnappe ich mir immer ein paar Karten.“
52
4. Sprachnachrichten
Knifflige Themen aus dem Lehrbuch übersetzt Lekutat in einfache
Worte, nimmt sie als Vortrag in einer Sprachnachricht auf
und schickt sie Freunden. Die sollen ihr dann spiegeln, ob sie das
ganz ohne Vorwissen verstanden haben. Auch wenn es Freunde
nerven sollte, hat diese Methode laut der Lern-Expertin zwei
Vorteile: „Man merkt schon beim Erklären, ob man das Thema
verstanden hat und dann die Kontrolle durch die Freunde.“
Weiterer Pluspunkt: Vor Klausuren oder Prüfungen kann
man sich die Sprachnachrichten wie Hörspiele noch mal
reinziehen. Aber ist es nicht komisch, wenn man sich selbst
hört? „Ich höre mich so oft selbst auf Social Media, dass ich
darüber noch gar nicht nachgedacht habe“, entgegnet die
Lern-Influencerin.
Foto: Imago/Westend61
5. In Lehrer hineinversetzen
Ob Lehrbuch oder ein ganzer Themenkomplex: Bevor man wild
drauflos lernt, ist es laut Lekutat schlauer, von hinten anzufangen.
Sie fragt sich: Was denkt der Lehrer? Wie wird er die
Klausur aufbauen? „Und dann schreibt man sich seine eigene
Probeklausur. So lernt man gleich in Fragen-Antworten-Strukturen
Textanalysen, Matheaufgaben oder Vorträge auf Englisch.“
6. Fokus-Pokus-Stunde
Wie jeder Schüler hat auch eine Super-Abiturientin Fächer,
die sie nicht mag – Mathe etwa. Lekutat: „Dafür habe ich mir
die Fokus-Pokus-Stunde ausgedacht. Das ist eine Stunde am
Tag, die ich für blöde Aufgaben reserviere. Einfach eine Stunde
– und keine Minute länger – durchziehen und überstehen.
Das ist ein Motivationstrick, weil die Zeit überschaubar ist.“
7. Streber suchen Streber
Muss es unbedingt ein Streber sein, mit dem man zusammen
übt? Ja! „Es ist besser, man sucht sich zum Lernen Leute, die
ähnlich ticken, als jemanden, der gar keine Lust zum Lernen
hat“, so Lekutat. Man könne sich gegenseitig mit Karteikarten
abfragen oder den Stoff erklären. Auch hier gelte: „Da merkt
Foto: PantherMedia / YuriArcurs
man schon beim Erklären mit eigenen Worten, ob man es
selbst richtig verstanden hat.“ Laras Lern-Freund zum Beispiel
war gut in Mathe, sie in Englisch. „Eine Top-Kombi“, sagt sie.
8. Ablenkung und Handy verbannen
Für die Zeit des Lernens heißt es: Handy weg, ganz weit weg!
„Am besten, man packt es in die Schublade“, rät Lekutat.
Denn jegliche Ablenkung sei hinderlich. Deshalb sei auch
wichtig, dass man den Schreibtisch aufräumt. Am besten, er
ist ganz leer, nur Material für das momentane Thema dürfte
darauf liegen. „Denn fällt der Blick vom Material zu anderen
Aufgaben, macht es das Lernen schwieriger und man denkt
ständig: Oje, das muss ich ja auch noch machen.“
9. Spaced Repetition:
App managt die Wiederholungsintervalle
Damit Erlerntes im Kopf bleibt, braucht es Wiederholungen.
Für unterschiedliche Themen und Fächer benötigt man individuelle
Wiederholungszyklen. „Welche da am effektivsten
sind, kann man sich sogar mit technischer Unterstützung
anzeigen lassen“, sagt Lekutat.
Dafür kann man dann das Handy nutzen: Es gebe Apps für
Spaced Repetition („verteilte Wiederholung“), die einem die
jeweils idealen Zeitabstände nach Algorithmen berechnen.
Man müsse nur die Karteikarte einscannen und das Programm
zeigt einem dann an, wann man die Infos auffrischen soll.
Lekutat: „Meist heißt es anfangs täglich, später alle drei Tage,
dann wöchentlich und so weiter.“
10. Fehler machen hilft weiter
Ob im Unterricht oder beim Erklären für Lern-Freunde oder
in Sprachnachrichten: Die Super-Abiturientin hat gemerkt,
dass Fehler sehr beim Lernen helfen. Lara Emily Lekutat:
„Habe ich etwas Falsches gesagt, ist das so mit Emotionen
verbunden, dass ich das gar nicht vergessen kann und mich
in der Klausur daran erinnere.“ Claudia Wittke-Gaida, dpa
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Programm der
Bildungstage München
im Literaturhaus München, 3. OG
am 26. Januar 2025 von 10 bis 16.30 Uhr
KEYNOTE
„Die ethischen und moralischen
Grenzen im Umgang mit der künstlichen
Intelligenz und Cybercrime 2.0“
KEYNOTE
„Wie bereiten wir unsere Kinder auf
das Wichtigste im Leben vor und wie
auf das Allerwichtigste?“
CEM KARAKAYA
Experte für
Internetkriminalität
& Autor, Gründer
von Blackstone432
DR. VALENTIN
WEMBER
Langjähriger
Waldorflehrer und
internationaler
Schulberater
IMPULSVORTRAG
„11 3 im Landheim Ammersee –
die innovativste Oberstufe Bayerns!“
IMPULSVORTRAG
„Herz-Hand-Hirn.
Weil Schule so viel mehr sein kann.“
MAIKE HÄUSLER
Leiterin der
Schüleraufnahme
Landheim
Ammersee
MAG. MATHIAS
BURGSTALLER
Direktor des
Werkschulheim
Felbertal
*Weitere Informationen erhalten Sie demnächst auf unserer Website: www.bildungstage-muenchen.de
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„Es gibt nur eins,
was auf Dauer teurer
ist als Bildung:
keine Bildung.“
John F. Kennedy,
35. Präsident der USA
Foto: Imago / Shotshop
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Schwabing vor der Tür.
Die Natur vor dem Fenster.
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Investment in die nächste Generation. Van B, Vorreiter des urbanen Wohnens.
Mitten in Schwabing, zwischen Olympiapark und Univiertel: Münchens neue
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