fGOE_2024_04_INHALT-Blätterversion
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› DAS MAGAZIN FÜR ERFOLGSGESCHICHTEN
Erfolgsgeschichte Paul Sinizin führt Bikeleasing zum Millionen-Deal und die Kassel Huskies bald zurück in die erste Eishockey-Liga 24
Literaturherbst
QUATTEK Heiligenstadt
Zeitgeschichte verbindet
Es gibt seltene Momente in der Geschichte, die wie ein Brennglas Ereignisse
zusammenfassen. Das einzige Fußballspiel zwischen der DDR und der Bundesrepublik
ist ein solcher Moment. Im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes
las Ronald Reng in unserer neuen Niederlassung in Thüringen aus
seinem faszinierenden Buch „1974“.
Das Thema „Fußball“ passt hervorragend zu uns, denn unser „Kick-Off“
in Heiligenstadt markiert zugleich ein neues Kapitel in der Geschichte von
QUATTEK & PARTNER. Es ist der perfekte „Pass“ von Göttingen in das Zentrum
der traditionsreichen Kreisstadt.
Mit unserer neuen Niederlassung bringen wir unsere bewährte „Teamstärke“
der Steuerberatung aufs „Spielfeld“ und schaffen im „Zusammenspiel“
einen „treffsicheren“ regionalen Erfolg.
Jürgen Hollstein Dipl.-Kfm.
Steuerberater / ausgeschieden am 31.12.23
Roland Haever Dipl.-Kfm.
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater
Fritz Güntzler Dipl.-Kfm.
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater
Johann-Karl Vietor Dipl.-Kfm.
Steuerberater
Thorsten Kumpe Dipl.-Kfm.
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater
Miriam Engel Dipl.-Kffr.
Steuerberaterin
Lutz Becker
Rechtsanwalt
Jan Förster Dipl.-Finw. (FH)
Steuerberater
In Kooperation mit
Quattek & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB
Nikolausberger Weg 49 · 37073 Göttingen
Niederlassung Heiligenstadt
Friedensplatz 3 · 37308 Heilbad Heiligenstadt
Tel. (05 51) 49 70 1-0
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editorial
Für diese Ausgabe durfte ich in meiner alten Heimat Kassel einen beeindruckenden
Unternehmer kennenlernen: Paul Sinizin. Er baute mit Bastian Krause Bikeleasing in
Vellmar und Uslar auf und machte es erfolgreich. Der Durchbruch kam 2021, als ein
Investor 60 Prozent des Unternehmens für 167 Millionen Euro übernahm.
Doch Paul Sinizin denkt weiter: Teile des Erlöses flossen in seine Leidenschaft Eishockey.
Der talentierte Eishockeyspieler engagiert sich für die Kassel Huskies und
die Modernisierung der Eissporthalle. Denn Paul, wie ihn alle nennen, weiß, was diese
Halle bedeutet. Als er 1993 mit seiner Familie aus Sibirien nach Kassel kam, war
die Halle für ihn perfekt dazu geeignet, seine Leidenschaft weiterzuverfolgen. Daher
investiert er jetzt 60 Millionen Euro, um den Ort zu einem modernen Zentrum für
Konzerte, Events und Eishockey zu machen. Und einmal wöchentlich greift er selbst
zum Schläger, wie auf unserem Cover zu sehen ist.
ORGATEC 2024
Frische Neuheiten direkt von
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aktuellen Einrichtungs-Trends
in unserer Ausstellung.
Im Gespräch verriet Paul, warum er nie Profi wurde, wie er bei der Gartenarbeit entspannt
und warum der DEL-Aufstieg der Huskies nur eine Frage der Zeit ist. Das
spannende Porträt lesen Sie ab Seite 24.
Eine weitere faszinierende Story erzählt Ronny Schalk: Der 45-jährige Northeimer
Serienautor hat mit Erfolgsserien wie Dark (Netflix), Oktoberfest 1900 (ARD) und
Ich bin Dagobert (RTL+) beeindruckt. Am Lagerfeuer in seinem Garten sprechen wir
über die menschliche Leidenschaft fürs Erzählen, seine Inspirationsquellen und die
Teamarbeit hinter großen Serienprojekten.
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inspirierende Ausstellung
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JAHRE
COVER & EDITORIAL: ALCIRO THEODORO DA SILVA
Ebenfalls beeindruckend: Sensoria in Holzminden. Dieses neue Museum, das erst seit
wenigen Monaten geöffnet ist, bietet eine einzigartige Reise durch die Welt der Düfte
und Aromen – ein Erlebnis für die Sinne!
Diese und weitere inspirierende Storys finden Sie in dieser Ausgabe. Nun wünsche ich
Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und beim Entdecken der regionalen Erfolgsgeschichten.
Frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr!
Ihr Marco Böhme
Herausgeber
boehme@faktor-magazin.de
P
Direkt
Wir denken Büro neu.
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ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
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4 |2024 3
inhalt
service
3 Editorial
8 Momentaufnahmen
Besondere Augenblicke
vergangener Tage
14 Nachbericht
Das war die 42. faktor-Business-
Lounge mit Gerdum Enders
22 Am Lagerfeuer
Neues vom faktor-Podcast
154 Impressum
TOPAS-SPEZIAL
ab Seite 133
36 Die leise Aufgabe der Musik
Nicholas Milton ist als Chefdirigent des
Göttinger Symphonieorchesters nicht nur
am Pult gestenreich. Im Gespräch über
die Zukunft des GSO wird er euphorisch
und emotional. Dabei sind es die leisen
Töne der Musik, die den Unterschied
ausmachen.
mensch
24 Kassel, Kufen, Kapital
Paul Sinizin ist Geschäftsführer der
Bikeleasing in Uslar. Sein Vermögen
investiert er in die Zukunft der
Kassel Huskies
34 Shortlist
faktor nennt die Namen, die Sie sich
jetzt merken sollten
50 Einfach niemals aufgehört
Maxim Seehagen ist Comiczeichner
und -Autor. Uns verrät er das
Geheimnis seiner erfolgreichen
Witze
unternehmen
56 Shortlist
Kooperationen und neue Ideen in
Kürze vorgestellt
58 Felix fragt das Meer
Der Göttinger Felix Dossmann ist
mit seinem Unternehmen Grünfuchs
gescheitert. Ein Gespräch über
Heilung und Neuanfang
wissen
102 Shortlist
Nachrichten aus Wissenschaft &
Forschung
122 Rettung aus der Tiefe
Markus Kohlstedde holte das
St. Martini Krankenhaus in
Duderstadt aus dunkelroten
Zahlen. Dabei begann seine
eigene Karriere noch viel
weiter unten
leben
130 Innovative Gewinner
Der Innovationspreis wird erstmals
gemeinsam von den Landkreisen
Göttingen und Northeim in der
Göttinger Stadthalle verliehen
152 Event-Tipps
Neues Jahr, neue Ideen – die faktor-
Redaktion und Entscheider aus der
Region geben Ausflugstipps für den
Jahreswechsel und darüber hinaus
4 4 |2024
FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA
42 Der Schöpfer der Welten
64 Die kleine Bühne der großen Träume
Gar kein Kinderspiel ist das Puppentheater in Northeim. Seit mehr als 20 Jahren führen
Ruth und Heiko Brockhausen das Theater der Nacht. Gegen das Kopfschütteln der
anderen setzten sie ihren Traum von einem Spielort für die Fantasie in einem ehemaligen
Feuerwehrhaus um. Wie der Umbau zum Drachenhaus gelingen konnte, zeigt das Gebäude
mit Nase und bissiger Treppe. Doch wer wird morgen auf der Bühne stehen?
Ronny Schalk hat schon als Kind seinen
Freunden gern Gruselgeschichten
erzählt. Heute ist er als Drehbuchautor
erfolgreich. Am Lagerfeuer erzählt er uns,
wie es ist, an einer Erfolgsserie für Netflix
zu schreiben, einen legendären Erpresser
zu treffen und ganze Welten nur mit der
Fantasie zu erschaffen.
FOTO: MARGITTA HILD
106 Wie riecht der Mond?
84 Ein Augenblick Wildnis
Margitta Hild aus Scheden reist in die Wildnis, um die eindrucksvollsten Momente der
Natur einzufangen. Als Fotografin blickt sie den Tieren oftmals tief in die Augen. Diesen
Seeadler traf sie vor der norwegischen Küste. Uns erzählt sie, in welchen Momenten sie
nicht auf den Auslöser drückt und wie es war, auf einen ausgewachsenen Bären zu treffen.
Ein Erlebnis mit allen Sinnen gibt es im
,Sensoria – Haus der Düfte und Aromen‘
in Holzminden. Bei einem Besuch
tauchen wir in eine sinnliche Welt voller
Überraschungen ein und finden heraus,
wie es wohl auf dem Mond riechen
könnte.
4 |2024 5
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Marco Böhme
Geschäftsführender Gesellschafter
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momentaufnahmen
Momentaufnahmen
faktor lässt besondere Ereignisse in der Region mit ausgewählten Impressionen
Revue passieren.
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Lauter Literatur
Im Herbst rauscht es im Göttinger Blätterwald ein wenig anders. Der Literaturherbst lockt Autoren
und Leser in die Unistadt. Und Musiker wie Campino von der Band ,Die Toten Hosen‘. Dort liest
er nicht nur aus seinem Buch ,Kästner, Kraftwerk und Cock Sparrer – eine Liebeserklärung an die
Gebrauchslyrik‘ vor, sondern ergänzt die gesprochenen Worte auch durch gesungene.
8 4 |2024
momentaufnahmen
4 |2024 9
momentaufnahmen
10 4 |2024
momentaufnahmen
Space is the Place
Seit über sechzig Jahren erkundet das Sun Ra Arkestra als pulsierender Superorganismus immer neue
Klangsphären und transportiert darin seine Botschaft von kosmischer Harmonie – direkt aus Philadelphia
nach Göttingen zum Jazz-Festival. Das älteste und größte niedersächsische Jazzfestival und seit 1978 fester
Bestandteil des Kulturlebens der Stadt Göttingen und der Region Südniedersachsen. In diesem Jahr
spielten mehr als 200 Künster an zehn verschiedenen Orten.
4 |2024 11
momentaufnahmen
180
Eine Zahl, die man hören kann. Wird die maximale
Punktzahl beim Darts pro Runde erreicht, feiert die
ganze Halle mit. Darts ist so populär wie nie. Auch
deshalb kamen im November die großen Stars zur
Göttinger Darts Gala in die Lokhalle. Ein Blick hinter
die Kulissen verrät: kleines Ziel, große Show.
Göttingen jazzt wieder
Das 45. Göttinger Jazzfestival konnte im November endlich wieder ein Programm im
Vor-Corona-Umfang anbieten. Internationale Künstler boten feinste Improvisationskunst von den
Ursprüngen des Jazz bis zu Grenzgängen entlang von Folk, Minimal, World Musik, Neuer Musik
und Techno. Der US-amerikanische Trompeter Theo Croker (Foto) eröffnete mit seiner Band das
große Programmwochenende im Deutschen Theater mit Gospel, Blues, Jazz, Soul und Funk.
Neben vielen Einzelkonzerten wurde erstmals auch eine Art-Techno-Jazz-Party mit
DJ Leonhard Kuhn im DT-Keller gefeiert.
12 4 |2024
momentaufnahmen
4 |2024 13
aktuelles
Ein Abend im Zeichen
der Erneuerung
Die 42. faktor-Business-Lounge in Northeim: Netzwerken, Impulse und ein inspirierender Vortrag mit
Zukunftsstratege Gerdum Enders
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Im November war es wieder so weit: Die 42. faktor-
Business-Lounge öffnete ihre Türen, dieses Mal in
den Räumen von faktor-Partner Kassebeer in Northeim.
Rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Unternehmertum
und Gesellschaft waren der Einladung des faktor-
Herausgebers Marco Böhme gefolgt, um einen Abend
voller Inspiration, wertvoller Kontakte und echter Praxiserfahrung
zu erleben, wie strategische Erneuerung
gelingt. Die faktor-Business-Lounge ist weit mehr als
nur ein Netzwerktreffen. Sie ist eine Plattform, die den
Austausch zwischen Unternehmern, Entscheidern und
kreativen Köpfen fördert. Bereits im Vorfeld des Vortrags
herrschte lebhafter Austausch unter den Teilnehmern.
In lockerer Atmosphäre wurden Visitenkarten
verteilt, erste Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft.
IM MITTELPUNKT DES ABENDS stand der Impulsvortrag
von Gerdum Enders, eines gefragten Experten für
Zukunftsstrategien, Markenführung und Innovation.
Enders, der bereits in der Vergangenheit als Referent der
faktor-Business-Lounge begeistert hatte, kehrte als erster
14 4 | 2024
aktuelles
Ines (links) und Mark (rechts) Berke von Kasseebeer in Northeim waren Gastgeber
der 42. faktor-Business-Lounge. Unternehmer aus Südnieder sachsen
trafen sich zum Netzwerken und Inspirieren.
zweifacher Redner zurück. Sein Thema: ,Erneuerung als
Erfolgsstrategie – praktische Geheimnisse, wie Wandel
gelingt‘. Mit seiner innovativen ,CODE-Methode‘ stellte
Enders eine Denkweise vor, die Unternehmen dabei unterstützt,
Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten
und die Chancen des Wandels zu nutzen.
Enders zeigte praxisnahe Ansätze, wie Unternehmen
in Zeiten des Wandels nicht nur bestehen, sondern auch
wachsen können. Dabei betonte er, dass Erneuerung keine
abstrakte Theorie sei, sondern ein klar strukturierter
Prozess, der mit der richtigen Herangehensweise zum
Erfolg führt. „Wandel beginnt im Kopf“, erklärte Enders.
„Nur wenn wir unsere Denkweise anpassen, können wir
unser Handeln ändern.“ Diese Botschaft traf den Nerv
vieler Zuhörer, die sich in ihren Unternehmen häufig mit
Herausforderungen des Wandels konfrontiert sehen.
Enders lieferte nicht nur Antworten, sondern auch
konkrete Werkzeuge, die im Alltag eingesetzt werden
können.
DIE FAKTOR-BUSINESS-LOUNGE WÄRE NICHT DAS,
was sie ist, wenn es nur um Vorträge ginge. Der eigentliche
Zauber dieser Veranstaltung liegt in der Kombination
aus inspirierendem Input und intensiven persönlichen
Begegnungen. Auch bei der 42. Auflage stand das
Netzwerken im Mittelpunkt. Vor und nach dem Vortrag
herrschte eine spürbare Dynamik im Raum: Gespräche
wurden geführt, Ideen ausgetauscht und Kooperationen
angestoßen. Für viele Teilnehmer war dies eine Gelegenheit,
alte Bekannte wiederzutreffen und neue Geschäftsbeziehungen
zu knüpfen.
DIESES ZIEL WURDE AN DIESEM ABEND eindrucksvoll
erreicht. Die Vielfalt der Gäste – von jungen Start-up-
Gründern über etablierte Unternehmer bis hin zu Führungskräften
großer Unternehmen – trug zu einer inspirierenden
und abwechslungsreichen Atmosphäre bei.
Ein großer Dank gilt den Organisatoren, dem Gastgeberteam
von Kassebeer sowie allen Beteiligten, die diese
Veranstaltung möglich gemacht haben. Die faktor-
Business-Lounge zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist,
Räume für Austausch, Inspiration und Innovation zu
schaffen. Sie bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der
regionalen Wirtschafts- und Unternehmenskultur.
Mit Vorfreude blicken wir auf die 43. faktor-Business-
Lounge. Am 13. Februar 2025 stellen wir die Frage:
,Wie inspiriert man Musiker und Mitarbeiter, ihr Bestes
zu geben?‘ Eine Antwort liefern uns Nicholas Milton
und das Göttinger Symphonieorchester.
Sie haben die Lounge verpasst?
Kein Problem. Weitere Impressionen der
42. faktor-Business-Lounge finden Sie unter:
faktor-magazin.de/
bildergalerien-faktor-business-lounge
4 |2024 15
aktuelles
faktor-Club
Genuss trifft Tradition, Start-ups
und echte Kriminal-Geschichten
Der faktor-Mittagsclub und das faktor-Frühstück bieten hervorragende
Gelegenheiten, Genuss und Netzwerken miteinander zu
verbinden. Wie Genuss als Tradition Generationen überdauert, erzählte
uns Remo Viani beim Mittagessen im Kredo. Er veröffentlichte
nun sein erstes Kochbuch mit Rezepten seiner Familie. ,ORIGINALE‘
– so lautet nicht nur der Titel des Buches, sondern fasst auch dessen
Bedeutung für Viani zusammen. Dabei berichtete er von
der Ent stehung des Buches, von der ersten Idee bis zur finalen Veröffentlichung.
Im November war Ehsan Kangarani, Oberstaatsanwalt, Gast im Mittagsclub.
Er gewährte spannende Einblicke in die Welt der Cyberkriminalität.
Als leidenschaftlicher Geschichtenerzähler schilderte er
eindrucksvoll, welche Verbrechen täglich in der Region geschehen,
welche Herausforderungen die Justiz bewältigen muss und warum er
trotz aller Widrigkeiten fest an den Rechtsstaat glaubt.
Der faktor-Club ist der ideale Ort für neue Ideen und echte Erfolge.
Einen Impuls für Nachhaltigkeit gab es beim Frühstück im Oktober
und November: Sergej Schwab von The Proud Farmer brachte im
Oktober Olivenöl aus Albanien mit. Und die Gründer von Oceanoffits,
Luca Werner und Robin Hellmut, präsentierten ihr Konzept für
nachhaltige Mode. Über ein Abo-Modell wollen sie Kleidung zur
Miete anbieten.
Im Dezember war Ronny Schalk zu Gast. Die Geschichte des Drehbuchautors
lesen Sie auf Seite 42 in dieser faktor-Ausgabe.
Sie möchten dabei sein?
Hier gelangen Sie zum faktor-Club – oder
schreiben Sie direkt an Marco Böhme:
herausgeber@faktor-magazin.de.
16 4 |2024
aktuelles
Gratis-Formel
Wie Storytelling Unternehmen in
Südniedersachsen sichtbarer macht
In der heutigen Geschäftswelt zählt mehr als nur Qualität. Die Business-
Storytelling-Formel von faktor-Herausgeber Marco Böhme zeigt, wie Unternehmen
mit starken Geschichten Kunden und Talente gewinnen.
In einem dichten Marktumfeld kämpfen Unternehmen täglich um
Sichtbarkeit. Gute Produkte und Dienstleistungen allein genügen nicht
mehr – entscheidend ist, wer seine Geschichte am besten erzählt. Die
Business-Storytelling-Formel bietet genau das: eine bewährte Methode,
um sich mit authentischen Geschichten von der Konkurrenz abzuheben
und regional bekannter zu werden.
Die Formel wurde von faktor-Herausgeber Marco Böhme entwickelt
und basiert auf seiner über 25-jährigen journalistischen Erfahrung in
Südniedersachsen. Als erfahrener Storyteller weiß er, wie Unternehmen
ihre Botschaften effektiv kommunizieren und ihre Zielgruppe
erreichen.
Unternehmen wie die Zimmerei Diedrich oder BMW Becker
Tiemann haben die Formel bereits genutzt und profitieren von
mehr regionaler Sichtbarkeit und wirtschaftlichem Wachstum.
Sie beweisen: Wer seine Geschichte richtig erzählt, gewinnt
Kunden und Talente nachhaltig.
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Georgia Augusta
faktor-Herausgeber
bei Alumni Göttingen
Zeit für einen
Imagewechsel!
Marco Böhme ist zum stellvertretenden Vorsitzenden vom Alumni
Göttingen e. V. gewählt worden. Alumni Göttingen ist eine internationale
Gemeinschaft von Ehemaligen, Studierenden und Angehörigen
der Universität Göttingen. Alle Mitglieder teilen die Erfahrung, dass
die Zeit in Göttingen ein ganz besonderes Kapitel ihres Lebens ist.
Das trifft auch auf Böhme zu, der 1994 nach dem Abitur in Kassel
zum Studium nach Göttingen kam, um Journalist zu werden. Nach
dem Grundstudium an der Georgia Augusta studierte er zwei Semester
in den USA. Nach der Rückkehr absolvierte er 1998 in Göttingen
ein Praktikum beim Regjo und übernahm dort anschließend im
Frühjahr 1999 die Chefredaktion für über fünf Jahre. Im Herbst
2005 gründete Böhme faktor.
„Durch das Studium habe ich in Göttingen Freunde fürs Leben
gefunden und im Ausland eine spannende Erfahrung gemacht sowie
Freunde in den USA, Mexiko, Tschechien und Ungarn gefunden“,
erzählt der 50-Jährige.
„Ich freue mich“, so Böhme, „gemeinsam mit einem großartigen
Alumni-Team meiner Alma Mater etwas zurückgeben zu können.“
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Die Agentur für Kommunikation und Design Thinking aus Göttingen
4 |2024 17
aktuelles
43. faktor-Business-Lounge
Führungskunst auf den Punkt gebracht
Am 13. Februar 2025 öffnet die 43. faktor-
Business-Lounge ihre Türen an einem außergewöhnlichen
Ort: Beim Göttinger Symphonieorchester
erleben Unternehmer und Entscheider
aus Südniedersachsen eine Veranstaltung,
die Musik und Management mitein
ander verbindet. Unter der Leitung von
Nicholas Milton, Chefdirigent des Orchesters,
steht der Abend unter dem Thema:
,Wie inspiriert man Musiker und Mitarbeiter,
ihr Bestes zu geben?‘
Die Verbindung zwischen klassischer Musik
und moderner Führungskultur ist naheliegender,
als es auf den ersten Blick scheint.
Ein Dirigent steht wie ein Unternehmens leiter
vor der Herausforderung, eine Gruppe unter-
schiedlichster Persönlichkeiten zu Höchstleistungen
zu führen. Dabei geht es um Inspiration,
klare Kommunikation und die Fähigkeit,
ein gemeinsames Ziel vorzugeben –
Kompetenzen, die in beiden Welten gleichermaßen
entscheidend sind.
Der Abend beginnt um 18 Uhr mit einer
kurzen Einführung durch faktor-Herausgeber
Marco Böhme und Gastgeber Nicholas
Milton, der seine Sicht auf Führung und
Motivation im Orchesteralltag teilt. Anschließend
beginnt das Göttinger Symphonieorchester
seine Probe, und die Gäste erleben
live, wie Milton mit seinen Musikern
arbeitet, um das Beste aus jedem Einzelnen
herauszuholen.
Neben den inspirierenden Impulsen bleibt
ausreichend Zeit für Austausch und Gespräche.
Die faktor-Business-Lounge ist für ihre
einzigartige Mischung aus anregenden Inhalten
und Netzwerkmöglichkeiten in entspannter
Atmosphäre bekannt. Dieses Mal
wird die Veranstaltung nicht nur für die Ohren,
sondern auch für den Kopf ein echter
Höhepunkt.
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faktor-Akademie
Zwei Praxisworkshops
für Führungskräfte
Weitere Informationen und das
Anmeldeformular für beide Workshops
finden Sie hier ▸
Zu Jahresbeginn 2025 finden im Rahmen der faktor-Akademie zwei exklusive Workshops
mit den Schauspielern Gabriel von Berlepsch und Rebecca Klingenberg statt.
Gabriel von Berlepsch wurde in Göttingen geboren und studierte Schauspiel in
Rostock. Er ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Rebecca von Klingenberg wurde
in Bremen geboren und studierte Schauspiel in Zürich. Beide sind seit der Spielzeit
2014/15 am Deutschen Theater Göttingen engagiert. Mit ihrem Coaching-Unternehmen
PLAYTOGROW stärken und entfalten sie Präsenz, Stimme, Auftrittskompetenz
und Teamkreativität.
Den Auftakt macht der Praxisworkshop ,female Leaders – Empower Your Leadership.
Für weibliche Führungskräfte und Entscheiderinnen von morgen‘ mit Rebecca
Klingenberg und Viva Brunnert am 15. Januar 2025 von 14 bis 18 Uhr im Startraum
Göttingen, Friedrichstr. 3/4 in 37073 Göttingen. Viva Brunnert ist Moderatorin, systemische
Beraterin & Leadership Coach sowie Mitgründerin im Startraum Göttingen.
Mitglieder im faktor-Club zahlen nur 247 Euro, alle anderen 297 Euro, jeweils
zzgl. MwSt.
Und am 20. Februar 2025 gibt es mit Gabriel von Berlepsch und Rebecca Klingenberg
den ganztägigen Workshop ,Der (un)perfekte Auftritt‘. Der Workshop zu den
Themen Präsenz, Stimme & Auftritt richtet sich von 9 bis 17 Uhr im Startraum
Göttingen an Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeitende, die ihr Auftreten
selbstbewusst gestalten wollen.
Mitglieder im faktor-Club zahlen nur 597 Euro, alle anderen 647 Euro, jeweils
zzgl. MwSt.
18 4 |2024
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Wohnbereich mit großzügigem Sofa-Liegebereich & Arbeitsbereich
Kleine Servicenische mit Kaffeemaschine & Teeausstattung, Minibar
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Nicht einsehbare Loggia mit Jacuzzi, mit Blick in den Wald
Private Kuschelecke in der Loggia
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exklusive Momente der Ruhe – ganz für sich allein. Jede einzelne unserer
Private Spa Suiten im Harz ist zweigeschossig, hat eine Wohnfläche von
rund 100m², eine eigene finnische Sauna und Dampfsauna mit einem harmonischen
Lichtspiel sowie einen privaten Jacuzzi auf dem Balkon, mit Blick
in den Wald. Die Spa Suiten sind zudem mit ausgewählten Kunstwerken der
Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN ausgestattet.
aktuelles
faktor-digital
Hochwertige Videos
für mehr Sichtbarkeit
faktor begleitet ausgewählte Entscheider und Themen der Region mit
der Kamera. Im aktuellen Video mit Christina Degener (links) und
Björn Broge vom aQua-Institut erfährt faktor-Herausgeber Marco
Böhme, wie sich Arztpraxen in Zukunft als nachhaltig zertifizieren lassen
können. Dieses und viele weitere Videos mit Blicken hinter die Kulissen
finden Sie auf dem YouTube-Kanal des faktor-Magazins. Unter
anderem ein Besuch bei Lichtblick in Heiligenstadt, die Fahrt im Ferrari
mit Ingo Stephan von 1Komma5Grad und Eindrücke vergangener
faktor-Business-Lounges können Sie dort anschauen.
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20 4 |2024
aktuelles
Neuer Look
faktor-Team mit frischem Outfit
Das Team des faktor-Magazins präsentiert sich ab sofort in einem
neuen, einheitlichen Look – unterstützt von Nadja Gillhaus, Inhaberin
des Kleiderkontors. Mit ihrer Expertise in Farb-, Stil- und Imageberatung
hat sie geholfen, einen professionellen und gleichzeitig individuellen
Auftritt für das Team zu gestalten.
In der Zusammenarbeit wurde die Kleidung des Teams gezielt auf
die Werte und die Außendarstellung des Magazins abgestimmt. Von
der Auswahl der Farbtypen bis zur Entwicklung eines harmonischen
Gesamtstils stand dabei die Balance zwischen Individualität und einem
einheitlichen Teamauftritt im Vordergrund. Das Ergebnis:
Hemden, Poloshirts und Blusen in verschiedenen Varianten für einen
modernen und maßgeschneiderten Look.
Frohe Weihnachtszeit
und ein erfolgreiches neues
Jahr 2025
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Neues Jahr, neue Perspektiven. Eingebettet in den bundesweiten
Kanzleiverbund der HSP GRUPPE verbinden wir unsere individuelle
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4 |2024 21
aktuelles
Im faktor-Podcast erzählen spannende
Persönlichkeiten ihre besonderen
Erfolgsgeschichten
Der faktor-Podcast gibt erneut spannende Einblicke in das Leben und die
beruflichen Herausforderungen von Persönlichkeiten aus Südniedersachsen.
Gastgeber Marco Böhme und Christian Vogelbein führen in jeder Episode
inspirierende Gespräche, die Zuhörer zum Nachdenken anregen und die
Erfolgsgeschichten der Region erlebbar machen.
Unter anderem war ANDREAS RUHSTRAT zu Gast. Als Geschäftsführer eines alteingesessenen Familienunternehmens
spricht er über die Herausforderungen, die Verantwortung über Generationen
hinweg zu tragen. Ruhstrat reflektiert über den Spagat zwischen Tradition und Innovation und erzählt,
wie er es schafft, das Erbe seiner Familie mit den modernen Anforderungen des Marktes zu verbinden.
Er teilt außerdem seine Erfahrungen mit Generationenkonflikten und zeigt auf, wie er und seine Familie
das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen.
GERDUM ENDERS, Unternehmensberater
und Experte für strategische Erneuerung, war
im Vorfeld der faktor-Business-Lounge im
Gespräch. Enders beleuchtet die Wichtigkeit
von Transformation und Wandel als Erfolgsfaktoren
und gibt praktische Tipps, wie Unternehmen
ihre Strategien anpassen können,
um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sein Credo:
Wandel ist keine Option, sondern eine
Notwendigkeit – eine Botschaft, die in Zeiten
sich ständig verändernder Märkte kaum aktueller
sein könnte.
Koch LUKAS BANK erzählte von seiner Reise,
als er nach Jahren internationaler Erfahrung
zurück in seine Heimat Südniedersachsen
gekommen ist. Im Podcast berichtet er
uns von berühmten Menschen die er bekocht
hat, wie Oligarch Roman Abramowitsch
und Fußballer wie Mario Götze. Und
erzählt, warum es schwer ist, in Deutschland
gute Zutaten zu bekommen, und wie ihm
sein Drang nach Gerechtigkeit so manche
schlaflose Nacht bereitet.
Verpassen Sie keine neue Folge.
Besuchen Sie die faktor-Website unter
www.faktor-magazin.de/onfire-podcast
22 4 |2024
mensch
Er nennt sich selbst „einfach nur der Paul“, doch hinter der bescheidenen Fassade
steckt ein Architekt großer Pläne: Paul Sinizin, Geschäftsführer der Kassel Huskies
und Bikeleasing in Uslar, baut Arenen und Unternehmen mit derselben Hingabe,
mit der er Gurken in seinem Garten pflegt. Eine Geschichte zwischen lauter
Öffentlichkeit und der leisen Sehnsucht nach einem Leben ohne Rampenlicht.
24 4 |2024
mensch
Kassel,
Kufen,
Kapital
4 |2024 25
mensch
» Und dann verbrenne ich hier mal 60 Millionen Euro. «
TEXT RUPERT FABIG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Es könnte jetzt beinahe kitschig
werden. Aber das darf man Paul
Sinizin nicht antun. Zu viel Öffentlichkeit
ist dem 42-Jährigen unangenehm.
Wenn seine beiden Söhne
mal wieder irgendwo das Gesicht
ihres Papas in den Medien sehen,
setzt dieser sofort zur Gegenmaßnahme
an. „Jungs, alles unwichtig,
lasst uns in den Garten gehen“, sagt er dann. Dem
Geschmack der selbst angebauten Gurken daheim in
Vellmar ist die Magie der Medien nicht gewachsen.
Daher sieht es der Geschäftsführer der Kassel Huskies
auch als seine persönlich nachhaltigste Aufgabe an,
beim Eishockey-Zweitligisten möglichst schnell wieder
aus dem Fokus der Presse zu verschwinden.
UND ÜBERHAUPT: STINKLANGWEILIG SEI ER. Herr
Sinizin, so nennen sie nur seinen Vater. Er selbst ist „einfach
nur der Paul“, die Ehe glücklich, keine Scheidung
in Sicht. „Zumindest nicht von meiner Seite“, fügt er
schnell scherzend an, sonst wäre auch das schon wieder
zu kitschig geworden.
Aber diese Geschichte, wie Sinizin zu seinem Club gefunden
hat, an dessen Spitze gekommen ist, die hat im
positivsten Sinne etwas Kitschiges. Noch eine Umdrehung
mehr gefällig? Es war einmal – dann wird’s nämlich
sogar ein Märchen – Familie Sinizin aus der Sowjetunion.
Die Mutter eine Russland-Deutsche, der Vater
ein russischer Profiradsportler. Paul wird in Omsk geboren,
das ist in Sibirien. Da legt er Wert drauf. „Ich bin
Asiate“, sagt der Alpha-Husky, der in seinem Geburtsland,
einer Eishockey-Nation, früh und talentiert mit
Kufen und Schläger unterwegs ist.
DAS IST EIN BEDEUTSAMER UMSTAND. „Eishockey
hat mir alles gegeben“, sagt Sinizin und meint das gar
nicht pathetisch. Teamfähigkeit. Sich durchsetzen zu lernen.
Und vor allem den Willen zu entwickeln, wieder
aufzustehen, wenn er hingefallen war. Im Jahr 1990,
kurz nach dem Fall der Mauer, urlauben die Sinizins in
Deutschland. Sie planen, bald dorthin umzusiedeln. Im
Husky-Fanshop kauft Paul Schlittschuhe. Eine vergleichsweise
geringe Investition. „Und dann verbrenne ich hier
mal 60 Millionen Euro“, sagt Sinizin heute mit einem
jovialen Lachen. Das ist 31 Jahre später. Und das ,Hier‘:
die Eishalle in Kassel.
Drei Jahre nach dem Schlittschuhkauf wandert seine
Familie wirklich nach Deutschland aus. Es gibt Verwandte
in Aurich – dort aber eben keine Eishalle, was
bei der Auswahl des Wohnorts die einzige Maßgabe von
Vater Sinizin ist. Also geht es nach Kassel, wo zumindest
schon eine Großtante lebt. Wenn Sinizin heute über die
Nordhessen Arena, die zu diesem Zeitpunkt noch Eissporthalle
Kassel heißt, sagt, „das Ding hat eine Seele“,
trifft das für ihn besonders zu. Sie war einer der ersten
Orte, die er in Deutschland gesehen hat.
Von außen, vor allem aber von innen. Bis er 20 Jahre
alt ist, spielt Sinizin sehr ambitioniert Eishockey. Dritt-,
vielleicht Zweitligaprofi hätte er wohl werden können.
Doch im sibirischen Kufenathleten wächst die Erkenntnis,
dass er seine absehbare Zukunft doch anders gestalten
möchte. „Bis dahin war Eishockey mein Leben“, sagt
er und muss sich nach dieser bewussten Entscheidung
gegen den Sport erst einmal neu finden. Sinizin studiert
„ziellos“, wie er sagt, Betriebswirtschaftslehre in Greifswald
und Marburg und bricht „erfolgreich“ ab. Anschließend
versucht er sich ein bisschen in der Kasseler
Gastroszene. „Meine Eltern waren sehr stolz“, erinnert
er sich mit Ironie in den Augen.
26 4 |2024
MITTLERWEILE IST DER STOLZ LÄNGST AUFRICHTIG
und berechtigt. Was an seinem beruflichen Werdegang
und Erfolg liegt. Nun ist nichts mehr kitschig oder märchenhaft,
sondern das ebenso nüchterne wie überwältigende
Ergebnis von zugeschrieben guten Mathematikkenntnissen,
einem hohen Grad an Empathie und einer
schnellen Auffassungsgabe. Und das kam so. Nach seinen
Gastro-Ausflügen eröffnete Sinizin eine Agentur als
Industrieversicherungsmakler. Ein sehr spezielles Gewerbe,
denn er versicherte vorrangig schwierige Fälle wie
Mülldeponien. Finanziell verschafft das ihm und seiner
Familie bereits damals eine komfortable Unabhängigkeit,
worauf Sinizin mehrfach mit Stolz verweist. Eines
Tages rief ihn Bastian Krause an. Ein gemeinsamer
Freund hatte die Verbindung hergestellt.
Überhaupt lässt Sinizin im Lauf des Gesprächs in einem
der VIP-Räume der Nordhessen Arena viele Namen
fallen. Gar nicht, um latent mit ihnen zu prahlen, sondern
weil er in der Region schlicht jeden zu kennen
scheint.
Jener Krause jedenfalls bat ihn 2015 darum, für sein
Unternehmen, Bikeleasing aus Uslar, welches Firmen
einen Leasingservice von Diensträdern für deren Mitarbeiter
bietet, eine Radversicherung zu bauen. Irritiert
und mit einem „Sie wissen schon, was ich mache?“, beendete
Sinizin das Telefonat. Der Kunde schien ihm zu
klein. Doch der gemeinsame Freund, der den Kontakt
einst herstellte, meint es ernst. Er ,drohte‘ daraufhin, die
Freundschaft und die Geschäfte ruhen zu lassen. Also
ließen es Krause und Sinizin auf einen zweiten Versuch
ankommen.
ZUR PERSON
Paul Sinizin, 1980 im sibirischen
Omsk geboren, kam als Teenager
nach Kassel – mit einer großen Leidenschaft
für Eishockey und einem
Paar Schlittschuhe im Gepäck. Statt
auf dem Eis eine Profikarriere zu
starten, entschied er sich für andere
Wege: Nach einem abgebrochenen
BWL-Studium probierte er sich in der
Kasseler Gastroszene aus, bevor er
mit der Firma Bikeleasing durch startete.
Heute zählt das Unternehmen
zu den Marktführern im Dienstrad-
Leasing. 2021 verkauften Sinizin und
sein Geschäftspartner Bastian Krause
60 Prozent ihrer Anteile. Im gleichen
Jahr investierte er einen Teil seines
Erfolgs in die Kassel Huskies,
den Verein, der ihm einst den Weg in
die deutsche Eishockeywelt ebnete.
Als Geschäftsführer treibt er nicht
nur den sportlichen Erfolg, sondern
auch die nachhaltige Sanierung der
Nordhessen Arena voran. Trotz seiner
wirtschaftlichen Erfolge bleibt Sinizin
bodenständig: Familienmensch,
Gärtner und Hobby-
Eishockeyspieler. Mit Humor und
Pragmatismus verbindet er Tradition,
Innovation und seine tiefe Verbundenheit
zu Kassel.
„MENSCHLICH HAT ES SEHR SCHNELL GEMATCHT
zwischen uns“, sagt Sinizin. Aber die Geschäftsidee überzeugt
ihn noch nicht. Er sucht nach Gegenargumenten,
4 |2024 27
mensch
Paul Sinizin lebt und liebt den
Eishockey-Sport. Einmal in der Woche
trainiert der Geschäftsführer der Huskies
zusammen mit der zweiten Mannschaft. Zu
Punktspielen stellt sich der Unternehmer
aber nicht mehr aufs Eis.
denkt auf Schwächen des Dienstradverleihs herum. Damals
erwartet er, dass bestenfalls 10.000 Fahrräder pro
Jahr geleast werden. Inzwischen sind es mehr als
150.000 pro Jahr – rund 70.000 Unternehmen sind als
Kunden registriert, mehr als eine Million Arbeitnehmer
in Deutschland und Österreich sind auf geleasten Rädern
unterwegs. „Diese Überlegungen, die Schwächen ausfindig
zu machen und zu beseitigen, haben ein Feuer in mir
geweckt. Ich wollte das hinkriegen, wenngleich ursprünglich
auch lediglich, um es auf die Automobilindustrie umzulegen“,
sagt Sinizin, der anfangs nur als Versicherungsmakler
über die Provision am durchschlagenden
Erfolg beteiligt ist.
Das Duo geht bald darauf eine geschäftliche Partnerschaft
ein. „Irgendwie ist dann alles passiert“, sagt Sinizin.
Er spricht nicht zu gern und ausschweifend von
seinen beruflichen Leistungen, sieht sich in diesem Kontext
„nur als den Arbeitskollegen“. Um es daher kurz zu
fassen: Es läuft blendend. Die Firma verdoppelt ihr Volumen
nahezu jährlich, nicht ein Cent sei je finanziert
worden, so Sinizin. Schon nach zwei Jahren hätte das
Geschäftsführer-Duo verkaufen können.
DOCH UMS FINANZIELLE GEHT ES SINIZIN nicht primär:
„Es ist viel Arbeit, macht aber unheimlich viel
Spaß. Wegen des blinden Vertrauens zu Bastian, aber
auch dem großartigen Verhältnis zu meinen Mitarbeitern.“
Es sind mittlerweile gut 400. Die nun aber nicht
mehr allein von Sinizin und Krause geführt werden.
2021 kauft die Frankfurter Brockhaus Capital Management
AG, die auf Beteiligungsgeschäfte fokussiert ist,
60 Prozent von Bikeleasing im Wert von 167 Millionen
Euro.
Was das ganze Geld mit ihm gemacht hat, kann
Sinizin knapp beantworten: „Nichts.“ So viel, wie er
nun verdient habe, brauche kein Mensch. Ungewöhnliche,
aber sehr glaubhaft klingende Worte aus dem
Mund eines Geschäftsmanns, der Sinizin zweifelsfrei bis
in die pechschwarzen Haar spitzen ist. Der beste Beleg
hierfür sind die Huskies. „Ehrliche Meinung: Mein Vorhaben
hier ist garantiert eine der schlechtesten Geldanlagen“,
sagt er. Wer sich im deutschen Spitzensport
unterhalb des Fußballs ein wenig auskennt, wird ihm
sofort zustimmen.
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mensch
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mensch
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mensch
Als Paul Sinizin nach Deutschland kommt,-
steht vor ihm eine vielversprechende
Karriere als großes Talent auf dem Eis. Doch
weil der Durchbruch nicht gelingt, wird er
Unternehmer. Seinem Sport aber bleibt er
treu.
KASSEL HUSKIES
Im Jahr 1977 als ,Eissport-Gemeinschaft
Kassel‘ gegründet, entwickelte
sich der Club schnell zum festen Bestandteil
der deutschen Eishockey-
Landschaft. Den prägnanten Hund im
Logo und Namen trägt er seit 1994 –
als die Huskies Gründungsmitglied
der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
waren. Lange Zeit ging es auf dem Eis
in der heutigen, 6.100 Zuschauer fassenden
Nordhessen Arena rasant vorwärts.
1997 wurden die Kasseler Vizemeister,
2004 feierten sie mit dem
Deutschen Pokal ihren bislang größten
Erfolg. Doch das Eis wurde brüchiger.
Zur Saison 2010/11 wurde der
Profisport infolge eines Insolvenzantrags
und folgenden Lizenzentzugs
eingestellt. Der Traditionsverein
rauschte durch bis in die Hessenliga.
2014 gelang die Rückkehr in den Profibetrieb
der DEL2. Da die Liga damals
noch ein ,closed shop‘ ohne Auf- und
Abstieg war, half den Huskies die
Zweitligameisterschaft 2016 wenig.
Inzwischen ist der Weg in die DEL
wieder offen – und das ausdrücklich
erklärte Ziel.
ES IST EBEN EINE HERZENSANGELEGENHEIT, wenngleich
keinesfalls ein Hobby. „Ich habe eine Verantwortung
für meine Mitarbeiter“, stellt der leidenschaftliche
Gärtner klar, der 2021 die Geschicke des Traditionsvereins
übernahm. Als klassischer Investor fungiert er hierbei
nicht, ist kein Alleinherrscher. Aus dem Sportlichen
hält er sich, trotz definitiv vorhandener Fachkenntnis,
heraus. In Derek Dinger ist ein eigener Sportchef dafür
verantwortlich, den Sinizin, der inzwischen wieder freizeitmäßig
Eishockey spielt, sukzessive aufbaut. „Wenn
ich dem reinreden oder der Mannschaft in der Kabine
Ansagen machen würde, kann ich mich doch nur lächerlich
machen“, sagt Sinizin, der für einen angeblich langweiligen
Typen doch recht gute Alleinunterhalter-Qualitäten
besitzt. Stattdessen fokussiert er sich auf seine
Kernkompetenz: dem Aufbau von Unternehmen. Die
Huskies verfügen über das höchste Budget in der DEL2,
der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga. Zum
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mensch
» Alles einfrieren – und die nächsten
100 Jahre so weitermachen. «
Aufstieg reichte es bislang dennoch nicht. Otto Rehhagels
„Geld schießt keine Tore“ gilt auf dem Rasen wie
auf dem Eis. Sinizin frustriert das, die passionierten Fans
ebenso. Aber er sagt auch: „Es wird die Zeit kommen, in
der wir wieder in der DEL gegen Berlin, Düsseldorf und
Mannheim spielen. Und auch gern um Titel, der Aufstieg
ist nur ein Zwischenschritt.“ Das wiederum hebt Sinizin
signifikant von vielen Managern im deutschen Profisport
ab, die teils inbrünstig der unerklärlichen Leidenschaft
frönen, ihre Clubs in der öffentlichen Wahrnehmung
möglichst klein darzustellen, um den Druck – den
sich Sportler aber ohnehin selbst am meisten machen –
zu verringern. Sponsoren lockt das allerdings nicht hinter
dem Ofen vor, Medien ebenso wenig.
DER ERFOLG MIT BIKELEASING
Die Bikeleasing-Service GmbH & Co.
KG ist ein Unternehmen aus Uslar,
das sich auf die Vermittlung von
Dienstrad-Leasing spezialisiert hat.
Seit der Gründung im Jahr 2015 bietet
Bikeleasing Unternehmen eine flexible
und steuerlich attraktive Möglichkeit,
Mitarbeiter mit Fahrrädern und
E-Bikes auszustatten. Das Konzept
basiert auf dem Gehaltsumwandlungsmodell:
Mitarbeiter leasen ihr
Wunschrad über den Arbeitgeber und
profitieren dabei von erheblichen Kostenvorteilen.
Bikeleasing arbeitet mit
einem breiten Netzwerk aus Fahrradhändlern
und Servicepartnern zusammen.
Um die 25.000 Unternehmen
aus Deutschland und Österreich leihen
jährlich rund 150.000 Räder von
Bikeleasing. Mehr als eine Million
Angestellte nutzen diese. Der Jahresumsatz
von Bikeleasing-Service betrug
zuletzt rund 175 Millionen Euro.
Im Jahr 2021 kaufte die Frankfurter
Brockhaus Capital Management AG
den Geschäftsführern Bastian Krause
und Paul Sinizin 60 Prozent von Bikeleasing
ab.
SINIZIN DENKT IN GRÖSSEREN DIMENSIONEN. Er
investiert in die Nordhessen Arena, die bis 2025 zu einer
Multifunktionshalle umgebaut wird und bis zu 6.000
Zuschauern bei Sport- und Kulturevents Platz bieten soll.
„Ich habe Lust, eine Bestandsimmobilie so zu sanieren,
wie das bislang noch keiner gemacht hat. Nicht nur
bilanziell nachhaltig, sondern real“, sagt Sinizin. Seinen
Söhnen möchte er später erzählen können, „das Richtige“
gemacht zu haben.
Klimaneutralität kostet. Aber das ist er gern bereit zu
zahlen. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Eisaufbereitungsanlage,
„das ist schon eine Egonummer,
aber Eissport hat seine Berechtigung, wenn er klimaneutral
betrieben wird“, sagt Sinizin. Auch Künstler würden
vermehrt darauf achten, dass die Arenen, in denen sie
auftreten, nachhaltig betrieben werden.
Apropos nachhaltig: Ginge es nach Sinizin würde er
„alles einfrieren“ – was auch sonst als Eissportler? – und
„die nächsten 100 Jahre so weitermachen“. Ans Aufhören
verschwendet er keinen Gedanken, allenfalls mal
daran, sich etwas mehr Zeit zum Reisen mit seiner Frau
zu nehmen. Und daran, „nach einem nervigen Tag nach
Hause nach Vellmar zu kommen, wo es noch sonnig ist
und die Kinder mit mir Schwachsinn im Garten
machen“. So viel Kitsch gönnt er sich. ƒ
32 4 |2024
Audi Business
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mensch
-shortlist
Jochen Kuhl gibt den ehrenamtlichen Vorstandsvorsitz ab
Claudia Weitemeyer ist ab 1. Januar 2025 neue
Vorsitzende der SüdniedersachsenStiftung
Bad Gandersheimer
Frauen-Literaturpreis
Lucy Fricke erhält
den ,Roswitha-Preis‘
Weitemeyer strebt
unter anderem eine
noch stärkere Verzahnung
der regionalen
Akteure an: „Mit ihren
zahlreichen starken
Partnern aus Wirtschaft,
Wissenschaft,
Bildung und Kommunen
hat die Südniedersachsen
Claudia Weitemeyer übernimmt zum neuen Jahr.
Stiftung einzig
artige Voraussetzungen,
NEUE STRUKTUREN gibt es ab 2025
bei der SüdniedersachsenStiftung:
Der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitz
wird durch einen hauptamtlichen
ersetzt. Zur ersten hauptamtlichen
Vorstandsvorsitzenden wählte
der Stiftungsrat einstimmig Claudia
Weitemeyer. Sie folgt damit auf
ihren ehrenamtlichen Vorgänger Jochen
Kuhl, der seinen Posten am
um die Region dabei zu unter
stützen, ihre Stärken nachhaltig auszubauen
und überregional sichtbar
zu machen.“
Weiter dankte Riethig Jochen Kuhl
für sein langjähriges Engagement. Der
Geschäftsführer zweier Unternehmen
in Hardegsen übernahm den Vorstandsvorsitz
im Juli 2021. „Dr. Kuhl
hat entscheidend dazu beigetragen,
30. Juni 2024 abgab. Weitemeyer dass die SüdniedersachsenStiftung
verantwortete zuvor die Unternehmenskommunikation
der Stadtwerke
Göttingen.
„Mit Claudia Weitemeyer haben wir
eine ausgewiesene Marketing expertin
und versierte Netzwerkerin gewonnen“,
betont der Stiftungsratsvorsitzen
de, Göttingens Landrat Marcel
Riethig. „Sie hat uns mit einer klaren
Analyse der aktuellen Stärken und
künftigen Herausfor derungen sowie
einem schlüssigen Konzept für die
Weiterentwicklung der SüdniedersachsenStiftung
gemeinsam mit ihren Partnern wichtige
Zukunftsfelder erschlossen hat“,
sagt Riethig.
Zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden
wurde Florian
Renneberg gewählt. Er leitet den
Arbeitsbereich Innovationsmanagement
und Neue Technologien sowie
die Öffentlichkeitsarbeit. Weiter im
Vorstand: Uwe Bangert (Uwe Bangert
Beratung und Beteiligung), Carola
Müller (VHS Göttingen Osterode),
Lars Obermann (Obermann
überzeugt“, so Riethig Logistik) und Markus Teichert
weiter.
(Sparkasse Duderstadt).
Roswitha-Preisträgerin 2024 ist Lucy
Fricke. Foto: Gerald von Foris
DIESE ENTSCHEIDUNG traf die
Jury des Literaturpreises der Stadt
Bad Gandersheim. In der Begründung
der Jury heißt es: „Lucy Fricke
ist eine menschenfreundliche, sehr
intelligente Erzählerin mit einem
subtilen, manchmal bissigen Witz,
der allerdings immer melancholisch
grundiert ist. Jedes ihrer bisherigen
Bücher und das soeben erschienene
mit dem Titel ‚Das Fest‘ zeigen die
widersprüchlichen, von Kummer,
Verwerfungen, alten Sehnsüchten
und neuen Hoffnungen lebenden
Beziehungen ihrer Figuren zu- und
auch gegeneinander.“
Der mit 5.500 Euro dotierte Literaturpreis
für Schriftstellerinnen
wird der Autorin im Frühjahr 2025
verliehen. Er erinnert an die erste
deutsche Schriftstellerin, die Kanonisse
Roswitha von Gandersheim,
die im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim
Legenden, Dramen und
historische Gedichte schrieb.
34 4 |2024
wissen
Weihnachtszauber-Rezept
Eine Handvoll Vorfreude,
eine Tasse Gemütlichkeit,
eine gute Prise Entspannung,
dazu ein Löffel Toleranz und
ein ordentlicher Schuss Lachen – mixen
und auf Familie, Freunde und
Nachbarn verteilen.
FOTO: SPFÖRTNER
Ergibt festliche Stimmung und
wunderbare Begegnungen.
Wir wünschen schöne Feiertage und
ein neues Jahr voller Zuversicht.
Arineo – Ihr Partner für IT- und Digitalisierungsprojekte
www.arineo.com
Passion to empower people
interview
Nicholas Milton ist Chef dirigent und künstlerischer
Leiter des Göttinger Symphonieorchesters
(GSO). Inzwischen hat er sich mit einer
Mischung aus klassischen und popkulturellen
Konzerten in die Herzen der Region gespielt
und das Orchester durch die Pandemie begleitet.
Mit faktor sprach er über die Rolle der Musik
in seinem Leben und über den kulturellen Reichtum,
den das Orchester einer Stadt wie
Göttingen liefert.
INTERVIEW CHRISTIAN VOGELBEIN
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Herr Milton, viele Europäer träumen vom Auswandern
nach Australien. Was zieht Sie als Australier nach
Deutschland?
Obwohl ich Australien und mein Heimatland sehr liebe,
fasziniert mich die Orchesterkultur in Deutschland. Für
einen Dirigenten ist es ein besonderes Erlebnis, mit möglichst
vielen Orchestern zusammenzuarbeiten. Besonders
freue ich mich darüber, das Orchester in Göttingen gefunden
zu haben, das eine außergewöhnliche Qualität bietet.
Als Chefdirigent habe ich die Chance zu zeigen, welche
Bedeutung ein Orchester für eine Stadt haben kann. Seine
Aufgabe ist es, auf vielfältige Weise Schönheit in die
Gesellschaft zu tragen, und das ist für mich ein großes
Privileg. Das GSO gibt jedes Jahr eine beeindruckende
Anzahl an Konzerten im ganzen Bundesland – das macht
es zu etwas ganz Besonderem.
Wie haben Sie Ihren Weg zur Musik gefunden?
Durch ein Schulangebot kam ich zur Musik. Meine
Eltern selbst waren keine Musiker – mein Vater stammt
aus Ungarn, meine Mutter aus Frankreich. In der Schule
hatten meine vier Brüder und ich die Möglichkeit, Geige
zu lernen, und schon früh habe ich gespürt, dass Musik
etwas Besonderes in mir auslöst. Es war für mich immer
36 4 |2024
interview
Die leise Aufgabe der Musik
Dirigent Nicholas Milton spricht über die Bedeutung des GSO für Göttingen.
4|2024 37
interview
» Als Dirigent hat man ein enormes Spektrum zur Verfügung,
um etwas auszudrücken. «
klar, dass ich Musik machen wollte, und ich hatte nie
den Wunsch, etwas anderes zu tun. Auch meine Brüder
sind Musiker geworden. Als es dann um das Studium
ging, führte unser Weg in die USA. Ich besuchte die
Juilliard School, sammelte meine ersten Erfahrungen als
Dirigent und spielte einige Jahre im Orchester. Übrigens:
Historisch betrachtet gab es lange keine Dirigenten –
Mozart leitete seine Werke noch vom Klavier aus. Der
Beruf des Dirigenten entwickelte sich erst später aus
dem Orchester heraus. Diesen Übergang habe auch ich
vollzogen: Ich habe die Geige zur Seite gelegt und den
Taktstock übernommen.
Wenn man Ihnen beim Dirigieren zusieht, hat man das
Gefühl, die Musik fließt durch sie hindurch. Was macht
das Dirigieren für Sie aus?
Im Englischen bedeutet das Wort ,Conductor‘ sowohl
Dirigent als auch elektrischer Leiter – eine treffende
Metapher, da die Musik durch den Dirigenten zu den
Musikern fließt. Ich bin das verbindende Element zwischen
dem Komponisten und den Musikern. Dazu kommen
weitere leitende Elemente wie die Luft, die die
Musik zum Publikum trägt und sie weiter hinaus ins
Universum transportiert, wo sie zu etwas Neuem und
Wunderschönem werden kann. Musik ist einfach unglaublich.
Als Dirigent hat man ein enormes Spektrum
zur Verfügung, um etwas auszudrücken.
Was macht das Göttinger Symphonieorchester für Sie
besonders?
Dieses Orchester ist ein echtes Juwel der Stadt. Was das
Göttinger Symphonieorchester leistet, ist mitunter anspruchsvoller
als die Arbeit anderer großen Orchester wie
zum Beispiel der Berliner Philharmoniker. Während diese
typischerweise drei Tage proben und dann mit einem Programm
fünf Konzerte geben, die auf Reisen präsentiert
werden, haben wir in Göttingen nicht genug Publikum für
eine solche Anzahl an Aufführungen mit dem gleichen
Programm. Unsere Musikerinnen und Musiker spielen daher
oft zwei bis drei unterschiedliche Programme pro Woche
an verschiedenen Orten. Es ist unglaublich wichtig,
dass diese verschiedenen Programme für die unterschiedlichen
Spielorte und Zielgruppen angeboten werden, denn
das ist eine unserer Kernaufgaben – wir sind das musikalische
Rückgrat der Region. Die Musikerinnen und Musiker
machen das mit Herzblut, Leidenschaft, Engagement
und Begeisterung. Ich habe unendlichen Respekt vor
ihnen, weil sie so viel leisten und es aus Verbundenheit zu
unserem Publikum und Liebe zur Musik tun
Wie haben Sie dem Göttinger Symphonieorchester Ihre
persönliche Note verliehen?
Jeder Dirigent bringt einem Orchester etwas Eigenes. Ich
hatte das Glück, auf großartige Vorgänger folgen zu dürfen,
die viele Jahre in Göttingen gewirkt und dem Orchester
ihre ganz persönliche Prägung verliehen haben.
Musik ist eine endlose Reise, in die man immer
tiefer eintauchen kann. Mein Ziel war es, intensiv in die
Musik einzudringen, dabei jedoch die Offenheit gegenüber
dem Publikum zu bewahren. Ich möchte eine enge,
persönliche Verbindung zum Publikum schaffen, damit
es die Art und Weise, wie wir spielen, spüren kann – voller
Engagement, Liebe, Leidenschaft, Begeisterung und
Freude. Und das ist besonders wichtig in einer Zeit, die
so herausfordernd ist.
Auch für das Orchester ist es schwierig. Aktuell wird die
Finanzierung diskutiert
Es wird oft vergessen, welchen kulturellen Reichtum das
Orchester dieser Stadt bringt. Wir haben ein großartiges
Publikum. Das Göttinger Symphonieorchester wurde
ursprünglich aus einer Bürgerinitiative heraus gegründet,
weil die Menschen hier ein Orchester wollten, das ihnen
Musik nahebringt. Dieser Wunsch besteht bis heute.
Unser treues Publikum hat uns sogar während der
Coronazeit unterstützt. Jetzt da wir in die Stadthalle zurückgekehrt
sind, konnten wir die Ticketverkäufe sogar
um 42 Prozent steigern.
Sie haben das Orchester durch die Pandemie begleitet.
Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Wir haben gespürt, dass unser Publikum sich danach
sehnte, Musik wieder als ,Nahrung für die Seele‘ zu genießen.
Wir haben Videos produziert und konnten auch
38 4 |2024
interview
4|2024 39
interview
ZUR PERSON
Nicholas Milton ist seit 2018
Chefdirigent und künstlerischer Leiter
des Göttinger Symphonieorchesters. Er
wurde 1967 in Sydney geboren und im
Alter von 19 Jahren zum jüngsten Konzertmeister
Australiens ernannt. Seine
Ausbildung führte ihn an das Sydney
Conservatorium of Music, an die
Michigan State University, das Mannes
College of Music und die Juilliard School
of Music. Sein Studium schloss er mit
dem Master in Violine, Dirigieren, Musiktheorie
und Philosophie ab. Für seine
Verdienste wurde er mit der Aufnahme
in den ,Order of Australia‘ geehrt. Am 13.
Feburar spricht er im Rahmen der
faktor-Business-Lounge. Jetzt anmelden!
» Wir formen nicht Holz, Marmor, Stahl oder Ton
– wir gestalten Zeit. «
lokal auftreten. Während andere Orchester pausierten,
spielten wir weiter, da wir in der geräumigen Lokhalle
auftreten durften. So konnten wir nicht nur live spielen,
sondern dabei auch Aufnahmen machen. Wir sind als
Orchesterfamilie zusammengeblieben und haben diese
schwierige Zeit gemeinsam gemeistert. Heute haben wir
mehr Publikum als vor der Pandemie. Während andere
Orchester noch mit den Nachwirkungen kämpfen,
haben wir diese Phase bereits überwunden
Wie geht es jetzt weiter für das Orchester?
Mein Wunsch ist es, dass sich das Orchester kontinuierlich
weiterentwickelt und fest im Herzen Göttingens verwurzelt
bleibt. Im Sommer nahmen 200 Musiker an
unserem ,Symphonic Mob‘ in der Innenstadt teil, und
man konnte sehen, wie viel Freude das verbreitet hat. Es
gibt unzählige Möglichkeiten, durch Musik Freude zu
schenken, und das muss weitergehen – besonders in einer
Zeit, in der es so viel Konflikt und Gewalt auf der
Welt gibt. Unsere Aufgabe als Musiker ist es, Freude zu
bringen. Und wir tun das still und bescheiden.
Wir pflanzen einen Baum der Freude, ohne zu wissen,
wie er sich entfalten wird. Doch wenn wir ein Kind
glücklich machen, spüren wir, dass unsere Musik einen
positiven Unterschied macht. So war es auch bei mir als
Kind in Sydney, Australien, als ich mit der Schule mein
erstes Konzert besuchte. Wir saßen auf dem Boden der
Stadthalle, und ich erinnere mich immer noch an den
Klang, der mich verzauberte. Wenn wir mit unseren Angeboten
bewirken können, dass eine Person mit Musik
durch ihr Leben geht, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Ich wünsche mir, dass wir weiterhin auf unsere
besondere Weise musizieren und die einzigartige Verbindung
zu unserem Publikum leben können.
Was können wir von der Musik fürs Leben lernen?
Musik ist eine universelle Sprache, die wir alle sprechen
und verstehen können – getragen von Liebe, Freude und
Respekt. Die Aufgabe eines Dirigenten ist es, die Musiker
dazu zu inspirieren, ihr Bestes zu geben. Wir formen
nicht Holz, Marmor, Stahl oder Ton – wir gestalten Zeit.
In der Zeit eines Konzerts entsteht die Gelegenheit für
einen Moment der Stille. Diese Zeit berührt den Kopf,
das Herz und die Körperzellen des Publikums. Gemeinsam
mit dem Publikum begeben wir uns auf eine Reise
durch die Zeit. Dann ist der Moment vorüber, und für
manche hat sich dadurch etwas verändert. Diese Reise
mit dem Publikum ist das Entscheidende, ganz gleich,
ob ich in Australien oder in Deutschland bin. Es ist die
Musik, die zählt.
Vielen Dank für das Gespräch.
40 4 |2024
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1|2024 81
mensch
Schöpfer
der Welten
Mit sieben Jahren bekommt Ronny Schalk von seiner Mutter ein Buch mit leeren
Seiten geschenkt, um sie zu füllen. Schon als Kind erzählt er seinen Freunden
Gruselgeschichten. Mit Serien wie ,Dark‘ bei Netflix oder ,Oktoberfest 1900‘
in der ARD nimmt er heute die ganze Welt mit auf Gedankenreisen. Mit der
Geschichte des Kaufhauserpressers Arno Funke alias ,Dagobert‘ bringt der
Northeimer erstmals eine eigene Serie auf die großen Bildschirme. Wo der
45-Jährige seine Ideen findet, ist kein Geheimnis: auf den Straßen, in den
Geschichtsbüchern und im alltäglichen Leben.
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» Geschichtenerzählen, das kommt vom Lagerfeuer.
Es ging darum, in Höhlen zu sitzen und
Schatten irgendwohin zu werfen. «
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Ein Wohngebiet irgendwo in Südniedersachsen,
das Haus umrundet von hohen
Hecken und Bäumen, die langsam ihr
Laub abwerfen. Ein paar alte Gartenmöbel
stehen im hohen Gras, neben der
Feuertonne ein Aschenbecher. Es flackert
und knistert, Ronny Schalk genießt die Ruhe, den Blick
auf ein aufgeschlagenes Notizbuch gerichtet. „Geschichtenerzählen,
das kommt irgendwo vom Lagerfeuer. Es
ging darum, in Höhlen zu sitzen und Schatten irgendwohin
zu werfen“, sagt er später. Schalk, Serienautor aus
Northeim, bekannt durch Produktionen wie ,Dark‘,
,Oktoberfest 1900‘ und zuletzt ,Dagobert‘ bringt mit
seinen Geschichten Figuren auf die Bildschirme, die dem
Zuschauer das Gefühl geben, direkt neben ihnen zu
stehen. Es sind nicht nur die Charaktere, sondern auch
ihre Welten, die Schalk mit faszinierender Detailgenauigkeit
aufbaut und die uns in düstere, geheimnisvolle Geschichten
entführen, die berühren und erschüttern. „Ich
denke, das Ur-Geschichtenerzählen ist tatsächlich am
Feuer entstanden.“
Seine Arbeit folgt dabei keinem starren Plan. Für
Schalk ist das Schreiben vielmehr eine Reise, ein stetiges
Erkunden, das in einem sogenannten ,Writers Room‘
gipfelt, wo aus Ideen ganze Welten und fertige Serien
entstehen. Für ihn und seine Kollegen ist dieser Ort ein
riesiger Spielplatz, auf dem sie Szenen, Dialoge und
Wendungen erproben, bis die Geschichten ein Eigenleben
entwickeln und schließlich als Blaupause für eine
echte Serie oder einen Film dienen.
VOM LAGERFEUER ZUM WRITERS ROOM
Für Ronny Schalk begann das Erzählen von Geschichten
nicht in einem glamourösen Studio, sondern in seiner
Jugend, wo er seine Freunde mit erfundenen Abenteuern
erschreckte und faszinierte. Schon damals erkannte er,
dass Geschichten Brücken schlagen und Menschen verbinden.
Die ersten Gehversuche als Autor unternahm er
auf den Straßen von Göttingen, wo er Medienwissenschaften
studierte und bald die Filmhochschule entdeckte.
„Ich wollte immer Figuren erschaffen, die echt wirken
– Menschen, die sich in außergewöhnlichen Situationen
bewähren oder scheitern“, erzählt Schalk.
Die Zeit an der Filmakademie in Ludwigsburg half
ihm, die Grundlagen des Geschichtenerzählens zu meistern
– und die ersten Projekte folgten. Mit dem Kinofilm
,Wir wollten aufs Meer‘ wird zum ersten Mal aus einem
Drehbuch von Ronny Schalk ein echter Film, Toke Hebbeln
führt Regie. „Wir haben uns getroffen, gequatscht
und gefühlt drei Jahre lang eingeschlossen“, erzählt
Schalk. In dieser Zeit wird die Idee weiterentwickelt, bis
sie auf die Leinwand passt. Im Anschluss zieht Schalk
nach Berlin. Immer wieder kamen kleinere Aufträge,
Projekte. Arbeiten. Weitere Produzenten und andere Regisseure
werden auf ihn aufmerksam. Erst als ,Dark‘, die
erste deutsche Netflix-Produktion, nach einer düsteren
Idee verlangte, ergab sich die perfekte Gelegenheit: „Die
Produzenten lasen einen Text von mir und fanden, dass
die Stimmung meiner bisherigen Arbeit perfekt zur Serie
passte.“ Für Schalk die Initialzündung seiner Karriere.
Er wird Teil des Autorenteams unter der Leitung von
Hauptautorin Jantje Friese.
,DARK‘ WIRD EIN LICHTMOMENT
Die Serie feiert international Erfolge, das Drehbuch gewinnt
unter anderem den Grimme-Preis. Die Serie spielt
in der fiktiven deutschen Stadt Winden und beginnt mit
dem Verschwinden von Kindern. Dies löst eine Kette
von Ereignissen aus, die die dunklen Geheimnisse von
vier Familien enthüllen. Im Zentrum steht das Thema
Zeitreisen: Die Handlung springt zwischen den Jahren
1953, 1986 und 2019 hin und her, wobei die Verbindungen
zwischen den Familien über Generationen hinweg
sichtbar werden. Themen wie Determinismus und die
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DARK
,Dark‘ ist eine deutsche Science-
Fiction-Mystery-Serie, die in der fiktiven
Kleinstadt Winden spielt. Die
Handlung beginnt mit dem Verschwinden
eines Jungen, das eine Kette von
Ereignissen auslöst, die vier Familien
über Generationen hinweg verbinden.
Im Zentrum steht ein mysteriöser
Zeitreise-Kreislauf, der von einer
Höhle und einer unterirdischen Zeitmaschine
ermöglicht wird. Während
die Charaktere versuchen, den Kreislauf
von Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft zu durch brechen, entdecken
sie eine größere Verschwörung
um eine geheime Organisation.
Die drei Staffeln bieten eine verschachtelte
Erzählweise mit parallelen
Zeitlinien, tiefgründigen philosophischen
Fragen und überraschenden
Wendungen.
OKTOBERFEST 1900
,Oktoberfest 1900‘ ist eine deutsche
Historien-Drama-Serie, die im München
des frühen 20. Jahrhunderts
spielt und die fiktive Geschichte hinter
dem Volksfest erzählt. Im Mittelpunkt
steht Curt Prank, ein rücksichtsloser
Brauereibesitzer, der das Oktoberfest
mit riesigen Bierzelten dominieren
will. Dabei bedroht er Konkurrenten
und nutzt korrupte Mittel, um seine
Ziele zu erreichen. Die Familie Hoflinger,
Inhaber einer traditionellen
Brauerei, gerät mit ihm in Konflikt.
Zusätzlich verschärft sich die Lage
durch eine Liebesgeschichte zwischen
Pranks Tochter Clara und Roman
Hoflinger, was an ,Romeo und Julia‘
erinnert. Historische Genauigkeit
prägt die Serie: Kostüme, Kulissen
und Details des frühen 20. Jahrhunderts
schaffen ein authentisches Bild.
ICH BIN DAGOBERT
,Ich bin Dagobert‘ ist eine deutsche
True-Crime-Serie, die die Geschichte
von Arno Funke erzählt, einem Mann,
der in den 1990er-Jahren als Erpresser
,Dagobert‘ bekannt wurde. Funke begann
seine kriminelle Karrie re mit Anschlägen
auf Kaufhäuser, bei denen er
Geldforderungen stellte und die Polizei
durch ausgeklügelte Täuschungsmanöver
narrte. Die Serie beleuchtet
die komplexe Persönlichkeit hinter der
Maske des ,Dagobert‘ und zeigt, wie
Funke gleichzeitig als liebenswürdig
und unberechenbar wahrgenommen
wurde.
Neben den spektakulären Verbrechen
bietet die Serie Einblicke in die sozialen
und psychologischen Hintergründe
des Protagonisten. Sie schildert
den Medienhype, der Funke zu einer
Art Antiheld machte, und zeigt die
Herausforderungen der Polizei, die
ihn über Jahre hinweg jagte. Mit einer
Mischung aus Spannung, Humor und
Tragik zeichnet ,Ich bin Dagobert‘ das
Bild eines Menschen, der zwischen
Kriminalität und Sympathie balancierte
und damit Geschichte schrieb.
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» Es war der deutsche Wald, der Regen, die Kleinstadt. «
Frage nach der Veränderbarkeit des Schicksals spielen
eine wichtige Rolle. Überraschend kommt die Serie auch
auf dem amerikanischen Markt gut an – trotz Untertitel.
Vor allem wegen der eindrücklichen Stimmung. „Es war
der deutsche Wald, der Regen, die Kleinstadt“, sagt
Schalk. An zwei der drei Staffeln wirkt der Northeimer
mit. Es ist in Deutschland das erste Mal, dass eine Serie
in einem ,Writers Room‘ entsteht.
DER WRITERS ROOM
Ein solcher Raum, in dem sich die Autoren einschließen
und schreiben, gleicht einer Fabrik für Ideen und Emotionen,
und Ronny Schalk kennt die Herausforderungen
genau. Dieses Prinzip, das aus den USA kommt, ähnelt
einem kreativen Labor: Ein Team aus Autoren und
Kreativen setzt sich zusammen und entwickelt in intensiven
Diskussionsrunden den Verlauf der Geschichte, die
Hintergründe der Charaktere und die Struktur der einzelnen
Episoden.
Schalk beschreibt den ,Writers Room‘ als eine Bühne.
„Es ist ein Ort, an dem die Autoren ihre Egos an der
Garderobe abgeben müssen. Wir werfen Ideen in den
Raum, arbeiten an den Charakteren, beleuchten ihre
Konflikte und Hintergründe von allen Seiten.“ Besonders
komplexe Serien wie ,Dark‘ fordern das Team, denn
jede Entscheidung beeinflusst den Verlauf der Handlung
und die Dynamik zwischen den Figuren. „Der Head writer
kommt meistens mit der Rahmenhandlung schon in den
Raum, dann legen wir los.“ Schalk und sein Team
schlüpfen „in die Rolle von Göttern“.
Die Autoren erschaffen kleine Welten, denken jede Entscheidung
durch und überlegen, wie sich die Schicksale
entwickeln. Noch bevor die erste Folge ,Dark‘ bei Netflix
auf Sendung geht, klingelt bei Ronny Schalk das Telefon.
Für die deutsche Serie ,Oktoberfest 1900‘ soll er als
Hauptautor das Dreh buch entwerfen. „Der Produzent
hat meinen Namen gehört und wollte mich unbedingt“,
sagt Schalk. „Ich habe wohl in den Folgen von ,Dark‘,
die ich geschrieben habe, den richtigen Ton getroffen
und mich empfohlen.“ So wurde er Autor der erfolgreichen
Serie.
DIE ROLLE DES HEADWRITERS
Als Headwriter hat Schalk gelernt, ein Team zu leiten,
das gemeinsam eine komplexe Serie gestaltet. Diese
Rolle bedeutet für ihn, den roten Faden in der Hand zu
halten, selbst wenn die Ideen von überallher kommen. Er
beschreibt die Aufgabe als eine „Position des Vertrauens“,
bei der er nicht nur die Verantwortung für die Geschichte
übernimmt, sondern auch die Kreativität seiner Kollegen
fördert. Als kreativer Kopf und Koordinator behält
er die Gesamtstruktur im Blick, gibt gleichzeitig aber
auch genügend Freiraum, damit neue Ideen und Ansätze
entstehen können. Dabei ist er auf die Impulse und Ideen
seiner Autorenkollegen angewiesen. Denn jeder neue
Ansatz, jede Entwicklung eines Charakters und jede
Wendung hat Folgen für die Fortführung der Geschichte.
Als Headwriter und kreativer Leiter möchte Schalk auch
in Zukunft andere Autoren inspirieren und mit ihnen
zusammenarbeiten, um einzigartige Geschichten zu
schaffen. „Für mich ist das Schreiben ein Gemeinschaftswerk.
Ich sehe mich als jemand, der andere Autoren inspiriert
und anleitet, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Nur so kann man Serien erschaffen, die die Zuschauer
wirklich bewegen.“ Dabei stellt er als Headwriter
sein Team wie eine Sportmannschaft zusammen, die
mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenheiten
zur Geschichte beiträgt.
INSPIRATION DURCH DIE GROSSEN
Schalks Werk wird nicht nur von seinem persönlichen
Stil, sondern auch von den großen Meistern der Filmgeschichte
geprägt. Sein filmisches Vorbild, wie er selbst
sagt, ist Francis Ford Coppolas ,Der Pate‘, den er als
seine persönliche ,Film-Bibel‘ bezeichnet. Auch Werke
von Autoren wie Martin Scorsese und der von Paul
Schrader geschriebene ,Taxi Driver‘ haben einen prägenden
Eindruck bei ihm hinterlassen. „Ich habe Filme wie
ein Wahnsinniger geguckt“, erzählt Schalk und erinnert
sich an seine Studienzeit, in der er begann, Filme als
Kunstwerke zu analysieren. Auch das europäische Kino,
insbesondere die Werke der Nouvelle Vague, haben
Schalk beeinflusst. Er bewundert Autoren wie Jean-Luc
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Ronny Schalk findet Inspiration in langen Spaziergängen durch den Northeimer Wald. Seine Geschichten basieren auf fantastischen Ideen, die den gewöhnlichen
Alltag grenzenlos weiterdenken. So wirken seine Filme- und Seriencharaktere nachvollziehbar, auch wenn die Handlung ,Flügel‘ bekommt.
Godard und François Truffaut, deren Filme oft die
menschliche Natur auf poe tische Weise einfangen. „Diese
Filme stellen Fragen, statt Antworten zu geben. Sie
lassen Raum für Interpretation, und das ist eine Qualität,
die ich mir auch in meinen eigenen Arbeiten wünsche“,
sagt Schalk.
DIE MAGIE MODERNER SERIEN
Ronny Schalk nutzt die Möglichkeiten des modernen
Fernsehens, um fesselnde Geschichten zu erzählen, die
Zuschauer aus aller Welt begeistern. Plattformen wie
Netflix, RTL+ und Co. bieten Autoren die Freiheit, komplexe
und tiefgründige Themen zu erforschen, die früher
vielleicht zu gewagt gewesen wären. In ,Dark‘ greift
Schalk die Idee des Zeitreisens auf und verwandelt sie in
ein existenzialistisches Drama, das Generationen und
Schicksale miteinander verwebt. Die Serie gewann international
Ansehen und zeigte, dass auch deutsche Produktionen
das Potenzial haben, Zuschauer weltweit zu
fesseln. „Manchmal kam es mir vor wie eine Reise durch
die Weimarer Klassik, gemischt mit Zurück in die Zukunft“,
beschreibt Schalk seine Arbeit an ,Dark‘.
Auch für ,Oktoberfest 1900‘ und ,Dagobert‘ taucht er
tief in die Geschichte ein, erforscht historische und kriminologische
Elemente und mischt sie mit der Spannung
und der Symbolik, die das moderne Serienformat erlaubt.
Für ihn sind Serien die neue Bühne, auf der man das Leben
in all seinen Facetten darstellen kann. Die Zuschauer
erhalten Einblicke in familiäre und gesellschaftliche
Dynamiken, die uns allen vertraut erscheinen – sei es in
der düsteren Szenerie eines deutschen Dorfes oder im
glanzvollen München der Jahrhundertwende.
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DIE KUNST, GESCHICHTEN ZU ERZÄHLEN
Für Ronny Schalk ist das Schreiben nicht nur Beruf, sondern
Berufung. Er bezeichnet es selbst als ,poetische Gebrauchsanleitung‘,
die eine Geschichte zum Leben erweckt,
während die Kamera zum ersten Mal läuft. „Es
ist die Grundlage, auf der alle anderen aufbauen – der
Regisseur, die Schauspieler, das gesamte Team“, sagt er.
Doch für ihn bleibt das Schreiben auch eine kurzlebige
Kunst, denn ab dem Moment, wo die Kamera das Drehbuch
einfängt, verliert es seine Autonomie und wird Teil
eines größeren Ganzen.
Nach Erfolgen wie ,Dark‘ und ,Oktoberfest 1900‘
könnte sich Schalk zurücklehnen, doch er hat neue Pläne.
Für die Serie ,Ich bin Dagobert‘ ließ sich Ronny Schalk
von einem der ungewöhnlichsten Kriminalfälle der deutschen
Geschichte inspirieren. Die Serie erzählt die Geschichte
von Arno Funke, einem ehemaligen Künstler
und Maler, der in den 1990er-Jahren als ,Dagobert‘
durch eine Reihe von Erpressungen berüchtigt wurde
und die Polizei mit cleveren Täuschungsmanövern narrte.
„Es hat großen Spaß gemacht, all das zu recherchieren,
was damals tatsächlich passiert ist“, erklärt Schalk.
„Das war pure Entwicklungsfreude.“
Er traf sich mehrfach mit dem echten Funke und besuchte
gemeinsam mit ihm die Orte der spektakulären
Geldübergaben. „Ich habe einen der ehrlichsten Menschen
der Welt kennengelernt“, erinnert sich Schalk an
den inzwischen Mitte 70-jährigen Funke. Noch heute
stehen sie in Kontakt. Die Geschichte hatte ihn so gefesselt,
dass er „das Konzept dazu an einem Wochenende
schrieb“, erzählt er. Für Schalk war es spannend, den
Charakter Funke zu ergründen und ihn zugleich als
schillernde Figur und als Menschen darzustellen, der
zwischen Moral und Kriminalität balanciert. Inzwischen
feiert die Serie auf RTL+ große Erfolge.
DER AUTOR ZWISCHEN FIKTION UND REALITÄT
Schalks Faszination für Geschichten beruht auf einer tiefen
Neugier für die menschliche Natur. „Ich bin von
Menschen fasziniert, von den Widersprüchen und der
Tiefe, die sie in sich tragen“, sagt er. Ob in der literarischen
Welt, im Film oder auf der Straße – Schalk sieht
überall Geschichten, die darauf warten, erzählt zu werden.
„Mir geht es darum, die Menschen zu unterhalten,
nicht zu erziehen. Um das, was ich selbst gerne habe:
emotional und intellektuell unterhalten zu werden.
Im besten Fall ist es eine Allegorie auf das Leben.
Geschichten erzählen kommt vom Lagerfeuer, das ist immer
etwas gewesen, womit sich Menschen unterhalten
haben.“ Daran macht er auch den Erfolg seiner Arbeit
fest: Ist der Zuschauer glücklich? Fühlt er sich unterhalten?
Dank sozialer Medien gibt es das Feedback oft
sehr direkt und schonungslos. Mit dem Drehbuch ist die
ZUR PERSON
Ronny Schalk wurde 1979 in Wippra
geboren und ist ein deutscher Drehbuchautor,
der für seine Arbeit an verschiedenen
erfolgreichen Fernsehserien
und Filmen bekannt ist. Nach
einem Studium der Medien- und
Kommunikationswissenschaft an der
Georg-August-Universität Göttingen
absolvierte er ein Drehbuchstudium
an der Filmakademie Baden-Württemberg
in Ludwigsburg. Ronny Schalk
lebt mit seiner Familie in Northeim
und Berlin.
Arbeit des Headwriters nicht getan. Bis eine Serie tatsächlich
auf einem Bildschirm zu sehen ist, vergeht Zeit,
werden Gespräche geführt – und sehr viel Kompromisse
geschlossen. Ronny Schalk trifft sich mit dem Regisseur
und mit den Schauspielern. „Oftmals haben sie dann
Fragen an ihre Rollen, an die Figuren, die ich beantworte“,
sagt Schalk. Meistens erscheint das fertige Werk
nicht so, wie es einmal aufgeschrieben wurde. „Alles,
was du schreibst, und dir ausdenkst, ist im Kopf, aber
vielleicht nicht zu realisieren.“ Dann werden Ideen
,günstiger geschrieben‘, um sie zu realisieren. „Das ist ein
Geben und ein Nehmen, ein Kompromiss.“ Neue Impulse
findet er überall. „Ich habe ein Grundinteresse an den
Menschen, vieles ist auch Lebenserfahrung“, sagt Schalk.
„Eine gute Geschichte ist alles, was wir irgendwie schon
einmal erlebt haben.“ Der Rest: Fantasie, Gedankenspiele,
Wünsche. Noch im Geheimen trifft sich der Chefautor
Ronny Schalk derzeit wieder mit anderen Autoren.
Sie schließen sich ein, erdenken Geschichten und
Figuren. Eine neue Serie wird es, mit Erinnerungen und
nostalgischen TV-Momenten aus der eigenen Kindheit.
Das Buch mit den leeren Seiten, dass ihm seine Mutter
mit sieben Jahren schenkte, blieb bei seinen Umzügen
und Reisen irgendwann zurück. „Ich würde da gerne
nochmal hinein schauen.“ ƒ
48 4 |2024
Partner für Mittelstand und Industrie!
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Einfach nie
aufgehört
Maxim Seehagen ist Comic-Zeichner und Autor, mit einem Pinselstrich bringt er
tausende Menschen zum Schmunzeln. Der Northeimer gilt als Hoffnungsträger
für eine Branche, die wenig Nachwuchs hervorbringt. Sein Talent sieht er darin,
dass er eine entscheidende Sache nicht gemacht hat: aufhören.
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
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Mt seinen Comics erreicht Maxim Seehagen vor allem in den sozialen Netzwerken
tausende Fans. Inzwischen ist er auch auf Messen und Events zu sehen und
entwickelt ein Bühnenprogramm.
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VIEL ZEIT VERBRINGT MAXIM NICHT in seiner Northeimer
Wohnung. Nach dem dualen Studium und dem
Abschluss als Kreisinspektor beim Landkreis Northeim
ist er dort für den Bereich der Digitalisierung zuständig.
Eigentlich ein ziemlich nüchterner Job für den Künstler
Seehagen. Doch schon während der Pandemie hat er seine
kreativen Fähigkeiten auch beruflich einbringen können,
indem er für das kommunale Impfzentrum Comicfiguren
zeichnete und Flyer sowie Broschüren gestalmensch
Oft ist Maxim Seehagen nicht zu
Hause. Empfängt er in seiner
Dachgeschosswohnung Besuch, finden
sich dort nur wenige Möbel, die
eher zurückhaltend an den Wänden und
in den Ecken verstaut sind. Das Zentrum der
Welt von Maxim Seehagens bildet ein Schreibtisch, ausgestattet
mit einem iPad und einem Stift – mehr braucht
er nicht, um seine Ideen zum Leben zu erwecken. Und
das Beste: alle diese Dinge lassen sich überall hin mitnehmen.
Schon seit seiner Kindheit malt und zeichnet Maxim
Cartoons und Comics. Bereits mit elf Jahren ließ er seine
ersten eigenen Hefte drucken und verkaufte sie auf Messen
und im Internet. Heute erschafft er einzigartige Figuren
und Geschichten, die mit seinem ganz eigenen Humor
eine treue Fangemeinde auf Instagram gefunden
haben. Wann er genau damit angefangen hat, das weiß
er heute nicht mehr. Das sei aber auch nicht wichtig.
„Als Kinder haben wir doch alle irgendwas gemalt und
gekritzelt, oder?“, fragt Maxim zurück. „Ich habe einfach
niemals damit aufgehört.“ So einfach kann es sein.
GROSSE VORBILDER
Inspiration findet Maxim im Alltag. Während er seinen
Stift über das Papier führt, wacht das junge Gesicht von
Otto Waalkes auf einer Schallplatte über seine Schulter
– ein Sammlerstück und eine Hommage an einen seiner
Idole. Im Regal daneben stehen Bücher und Hefte der
Nichtlustig-Comics von Joscha Sauer sowie gezeichnete
Figuren von Ralph Ruthe. Diese Namen mögen nicht
jedem bekannt sein, doch ihre Comics und Charaktere
kennt fast jeder. Für Maxim sind sie mehr als nur Vorbilder
– heute darf er für sie arbeiten. Beide Künstler wurden
auf ihn aufmerksam, als sie seine Arbeiten auf Instagram
entdeckten. „Es ist irgendwie so surreal, dass wir
lachen müssen, wenn wir alte Fotos finden, auf denen
ich mit elf Jahren bei einer Signierstunde vor ihnen
stehe“, sagt Maxim. Als Autor liefert er Gags und Witze,
die Sauer und Ruthe dann mit ihrer bunten Feder auf
das digitale Papier bringen. Welche das genau sind,
bleibt ihr gemeinsames Geheimnis.
52 4 |2024
mensch
Maxim Seehagen zusammen mit Comic-Zeichner
Ralph Ruthe
Inspiration findet
Maxim im Alltag.
Autogramme gibt Maxim Seehagen inzwischen auch.
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mensch
ZUR PERSON
Maxim Seehagen, geboren am
26. Dezember 1999 in Bad Gandersheim,
hat sich schon früh als Comiczeichner
und Autor einen Namen gemacht.
Bereits 2014 veröffentlichte er
sein erstes eigenes Comicheft in
einem Indie-Verlag. Sein Durchbruch
gelang ihm mit einer eigenständigen
Comicstrip-Serie, die er von 2012 bis
2022 schuf. Über die Jahre wuchs die
Serie auf beeindruckende 400 Folgen
an und fand 2017 ihre Anerkennung
mit dem Münchner Comicpreis. Seit
2021 arbeitet Seehagen auch als Autor
für andere Comicprojekte und erweitert
kontinuierlich sein Repertoire.
Sein neuestes Werk, eine Cartoon-
Serie, erscheint seit 2023 regelmäßig
in Zeitungen, Büchern und online und
begeistert ein breites Publikum.
tete. Das ,Doppelleben‘ funktioniert, erfüllt und schafft
Gelegenheiten. „Es kam auch schon mal vor, dass eine
Kollegin auf dem Flur zu mir kam und sagte: Herr Seehagen,
ich muss mit Ihnen reden“, erzählt der 24-Jährige.
„Ich dachte: ,Oh Gott, was kommt jetzt?‘ Dann redet sie
weiter: ,Ich habe den Cartoon heute Morgen in der Zeitung
nicht verstanden!‘ Viele Kolleginnen und Kollegen
verfolgen, was ich mache und sprechen mich darauf an.“
Seine Freizeit vom Büroalltag verbringt Maxim mittlerweile
in Städten wie Berlin, Frankfurt, Köln und
Hamburg. Auf Messen zeigt er seine Comics, gibt Autogramme
und vernetzt sich mit anderen Künstlern. Im
Zug oder im Hotelzimmer entstehen dann oft neue Ideen
und Skizzen für seine Comics und Cartoons, die wenig
später auf seiner Instagram-Seite tausende Lacher verursachen.
EINE SEINER ERSTEN BEKANNTEN FIGUREN war
Herrmann – ein Alltagsheld, der etwas naiv, aber liebenswert
ist und scheinbar jedes Fettnäpfchen mitnimmt.
Herrmann ist eine Mischung aus dem deutschen Michel
und einem Tunichtgut, der jedoch immer gute Absichten
verfolgt. Mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 schuf
» Ich dachte:
Oh Gott, was kommt jetzt? «
Maxim einen neuen Charakter: einen hysterischen
Hamster, der ständig schlecht gelaunt ist und Dinge
,hamstert‘ – eine humorvolle Reaktion auf die damaligen
Einkäufe. Nach fast zehn Jahren und über 1.000 Motiven
entschied sich Maxim, seinen ,Herrmann‘ in Rente
zu schicken. Auch sein Profilnamen in sozialen Medien
änderte er von ,Herrmann-Comics‘ zu ,Maxim Seehagen‘,
um sich selbst noch enger mit seiner Kunst zu verknüpfen.
Sein neuer Held bleibt eher neutral, während die Geschichten
und Witze zunehmend autobiografische Züge
annehmen. Maxim experimentiert inzwischen mit seiner
Kunst, präsentiert seine Comics live auf Bühnen und
bringt sein Publikum zum Lachen. Parallel dazu schreibt
er weiterhin Gags und Texte für Ruthe und Sauer – und
erweckt seine eigenen Figuren immer weiter zum Leben.
Die Beliebtheit wächst. Wer nach Maxim Seehagen sucht,
folgt ihm wie fast 30.000 weitere Menschen bei Instagram.
Im November sind seine Comics in der ,Caricatura-Galerie‘
in Kassel zu sehen. „Wie ich es hier hinein
geschafft habe, weiß ich auch nicht so richtig“, sagt er
bescheiden. Vor allem, weil die Comics daneben von seinen
großen Helden stammen. Menschen, die zum Teil
doppelt so alt sind wie er.
VIELE COMICS GLEICHALTRIGER gibt es in diesem Umfang
nicht. Gleichwohl sucht Maxim den Kontakt zu
anderen jungen Künstlern, gilt mittlerweile als Vorbild
für sie. Eine ungewohnte Situation für den Mitte-20-Jährigen,
der selbst noch gern nach oben schaut, sich Inspiration
abholt und Feedback einsammelt. Die Wahrheit
ist aber auch: Maxim gilt nicht mehr nur als Nachwuchstalent
oder Hoffnung, sondern als einer von ihnen,
einer von den Großen. In einer Zeit, in der sich – vor
allem im Internet – Bilder bewegen müssen, bietet er Humor
im Moment. Ein Witz, der bleibt, nicht wegläuft
und im Kopf des Betrachters wachsen darf. Auch deswegen
schreibt er seine Ideen manchmal noch in ein richtiges
Notizbuch. Mit einem Stift. Auf Papier.
Wie die ,Kritzeleien‘ und Zeichnungen seiner Vorbilder
landen diese dann hin und wieder an der Wand seiner
Wohnung in Northeim. Als Erinnerung, als Leuchtturm
und die Momente, wenn mal keine neuen Ideen zu
kommen scheinen. Dann ist Maxim auch gern wieder
Zuhause. ƒ
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Matratzenherstellers wird Logistikzentrum
Neue strategische Ausrichtung
in der Region
Krieger + Schramm
stärkt Präsenz
DAS EHEMALIGE Breckle-Gelände
in Northeim hat neue Eigentümer.
Die I&G Immobilien mit den Geschäftsführern
Daniel Wenzel, Walter
Päuser und Willi-Ingo Kreykenbohm
kaufte das Areal für einen
zweistelligen Millionenbetrag. Sie
planen ein Logistikzentrum mit bis
zu 50 Arbeitsplätzen.
Auch der Nachfolgebetrieb des
Schaummatratzenherstellers LaPur,
jetzt BS Foam, bleibt am Standort
und nimmt den Werkverkauf wieder
auf. „Der Standort war schon immer
attraktiv“, erklärt Päuser. Die
Unternehmen der Geschäftsführer,
darunter die Spedition Kreykenbohm
und Wenzels TKN, wollen die
Infrastruktur am Standort für ihre
Logistik bündeln.
Gespräche mit ehemaligen Breckle-
Mitarbeitern laufen bereits. „Es
macht Sinn, ihre Kompetenz im Bereich
Lager und Logistik zu erhalten“,
so Wenzel. Northeims Bürgermeister
Simon Hartmann ist zufrieden:
„Dass etablierte regionale Unternehmer
investieren, ist ein positives
Signal.“ Die Stadtverwaltung
stand in engem Austausch mit der
Breckle-Geschäftsführung und bot
auch den neuen Eigentümern Unterstützung
an.
Daneben erwarb die Gruppe zwei
weitere Standorte: das Hannecke-
Gelände im Norden Northeims sowie
eine Fläche in Helmarshausen
bei Bad Karlshafen. Zusammen bewirtschaften
sie 540.000 Quadratmeter
Hallenfläche. „Die geografische
Lage Northeims, besonders
die Nähe zur A7, macht es für Logistikunternehmen
ideal“, betont
Päuser.
Übernehmen den Standort in Northeim (v.l.n.r.): Daniel Wenzel, Janina Bruns, Walter
Päuser, Lina Päuser und Willi-Ingo Kreykenbohm.
DIE KRIEGER + SCHRAMM-Niederlassung
in Kassel-Lohfelden ist nun
als eigenständige Tochter gesellschaft
unter dem Namen ,Krieger + Schramm
Kassel-Göttingen GmbH & Co.
KG‘. Damit verstärkt die Unternehmensgruppe
ihre Präsenz in Nordhessen
und Südniedersachsen. Mit
der Gründung der Tochtergesellschaft
soll flexibler auf die Bedürfnisse
der Kunden eingegangen und
die angebotenen Dienstleistungen
sollen weiterentwickelt werden.
Die Geschäftsführung übernahm
Bengt Wilken (Foto) im Juni 2024.
Er bringt Erfahrung als Projektentwickler
und Vertriebsingenieur mit.
CEO und Unternehmensgründer,
Matthias Krieger sagte: „Wir sind
überzeugt, dass diese neue Ausrichtung
langfristige Werte für unsere
Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner
schafft."
56 4 |2024
unternehmen
Ehrenamtliche Arbeit gewürdigt
IHK Hannover ehrt Prüferinnen und Prüfer
für ihr jahrzehntelanges Engagement
Abdullah Farid
gründet Soul Flavors
Das gewisse Etwas
DIE IHK HANNOVER hat zehn Prüferinnen
und Prüfer für ihre jahrzehntelange
ehrenamtliche Arbeit in
den Prüfungsausschüssen ausgezeichnet.
Die Geehrten erhielten als
Anerkennung für ihre 25-jährige Tätigkeit
eine Ehrenurkunde und die
silberne Ehrennadel. Michael Zimbal,
Vizepräsident der IHK Hannover,
würdigte in seiner Ansprache
die besonderen Leistungen und das
Engagement der Ausgezeichneten,
bevor er den fünf Anwesenden persönlich
gratulierte.
„Im Gesamtgebiet der IHK Hannover
sind mehr als 5.100 Prüferinnen
und Prüfer ehrenamtlich tätig,
um jährlich die Zwischen- und Abschlussprüfungen
von rund 180.000
Auszubildenden zu begleiten. Allein
in den Landkreisen Göttingen und
Northeim sind es 833 Engagierte in
181 Prüfungsausschüssen, die durch
ihren unermüdlichen Einsatz das
Prüfungswesen der IHK im kaufmännischen
und gewerblichen Bereich
mitgestalten“, betonte Zimbal
in seiner Rede und fuhr fort: „Es ist
nicht selbstverständlich, über so viele
Jahre hinweg so viel Zeit, Energie
und Herzblut zu investieren – und
genau das macht diese Leistung so
besonders und bedeutsam. Ohne Sie
wäre die Arbeit der IHK in dieser
Form undenkbar. Sie sind ein unverzichtbarer
Pfeiler unseres Ausbildungssystems
und ein Vorbild für
ehrenamtliches Engagement.“
Die IHK bedankte sich bei Lothar
Exler, Ralf Filthuth, Frank Hartmann,
Martin Hartung, Angela Hattenkofer,
Ralf Mücke, Christoph Peter,
Frank Schaumberg, Frank Uwe
Thofern und Sigrid Wilde dafür, dass
sie helfen, das Fundament für die
Ausbildung junger Menschen zu legen.
Die IHK Hannover
zeichnete lang-
jährige Prüferinnen
und Prüfer aus
(v. l.): Christian
Grascha, Frank
Hartmann,
Christoph Peter,
Frank Schaumberg,
Lothar Exler, Sigrid
Wilde, Alexandra
Gerhardy, Michael
Zimbal.
SOUL FLAVORS ist ein kreativer
Gewürzhandel, der sich auf innovative
Gewürzmischungen spezialisiert.
Das Besondere an den Produkten
sind laut dem Göttinger Gründer
Abdullah Farid die speziell entwickelten
Mischungen. Sie sind
nicht nur für traditionelle Gerichte,
sondern auch für Snacks wie Studentenfutter
geeignet.
So verwandelt die Mischung ,Flamin’
Fury‘ jedes Snack-Erlebnis in
eine aufregende Geschmacksexplosion,
während ,Magic Mellow‘ für
eine sanfte, süße Note sorgt. Der
Grundgedanke von Soul Flavors sei
es, Geschmack zu erweitern und zu
bereichern, um aus einfachen Snacks
etwas Einzigartiges zu machen.
Interessierte Kunden können auf
www.soul-flavors.de eine breite
Auswahl an Mischungen entdecken,
die nicht nur den Gaumen verwöhnen,
sondern auch die Kreativität
beim Kochen und Snacken fördern.
Ein ideales Angebot für alle, die ihr
Lieblingsessen mit aufregenden,
neuen Aromen bereichern möchten.
Soul Flavors bietet also nicht nur
Gewürze, sondern ein neues Erlebnis
für die Sinne – und das für jedes
Gericht und Snack.
4|2024 57
mensch
Felix
fragt das
Meer
TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA / THOMAS KLEINERT
Der Göttingen Felix Dossmann wollte mit ,Grünfuchs‘
die Logistik der sogenannten ,letzten Meile‘ nachhaltig
revolutionieren. Vor einem Jahr ging das Unternehmen
insolvent. In einer letzten Suche nach Investoren
scheiterte das ambitionierte Herzensprojekt endgültig –
und ziemlich öffentlichkeitswirksam. Für die Gesundheit
war die Zeit Raubbau, um die Seele wurde es schwarz.
Nach einer Auszeit spricht Felix Dossmann offen über
Versagensängste, fremde Hilfe und darüber, was ihm
das Meer auf seine vielen Fragen antwortete.
58 4 |2024
mensch
4 |2024 59
mensch
I
Im Januar sind die Wellen der Ostsee rau und
weit. Ein Blick hinaus kann über Stunden neue
Bilder liefern. Es ist ein kalter Morgen. Die Wellen
schlagen gegen die felsige Küste der Ostsee,
und Felix Dossmann steht einfach nur dort und
blickt hinaus ins unendliche Grau. Sein Blick ist
ruhig, doch in ihm tobt eine leise, unaufhörliche Flut. Es
ist der erste Morgen seit langer Zeit, an dem Stille in sein
Leben eingekehrt ist. Die letzten Monate waren von einem
Sturm, von aufgewühlten Wellen und einem schier
endlosen Kampf geprägt – ein Kampf um die Zukunft
seines Unternehmens, Grünfuchs – und um seine eigene.
,GRÜNFUCHS‘ WAR MEHR ALS EIN START-UP. Es war
die Umsetzung einer Vision, die Felix Dossmann fest in
seinem Herzen trug. Es sollte die Art und Weise revolutionieren,
wie Waren innerhalb einer Stadt zugestellt
werden. Angesichts einer überlasteten städtischen Infrastruktur,
der zunehmenden Luftverschmutzung und den
Herausforderungen der ,letzten Meile‘ in der Logistik
wollte Felix Dossmann eine umweltfreundliche Alternative
schaffen. Die Paketzustellung in Ballungsräumen
ist komplex und oft von ineffizienten Fahrten einzelner
Lieferfahrzeuge in dieselbe Straße geprägt – eine Tatsache,
die Dossmann schon früh als eine der größten
Schwächen traditioneller Logistikdienste erkannt hatte.
Sein Plan mit ,Grünfuchs‘ war es, diesen Verkehr
durch eine nachhaltige, moderne Lösung zu entlasten:
Lastenfahrräder und Elektromobile sollten für kurze
Strecken eingesetzt werden, unterstützt von strategisch
platzierten Umschlagplätzen. Die Lastenfahrräder von
Grün fuchs waren nicht die typischen Modelle, sondern
größere Fahrzeuge, die mit modularen Containern und
Systemen ausgestattet waren, die mehr Effizienz und
weniger Emissionen versprachen. Außerdem sollte der
grüne Fuchs der Öffentlichkeit zeigen, dass es möglich
ist, Paketzustellung und Umweltbewusstsein zu vereinen.
Doch Grünfuchs war nicht nur als logistische Lösung
gedacht – es war auch eine Hommage an seine Familie,
besonders an seine beiden kleinen Töchter, die beim Entwickeln
des ursprünglichen Spielkonzepts, das das
Unternehmen inspirierte, mit dabei waren. Der Name
,Grünfuchs‘ selbst entstand aus einem Moment der
Krea tivität mit seinen Kindern, und Felix gab dieser
Marke einen liebevollen Platz in seinem Leben. Er hoffte,
dass seine Kinder einmal stolz sagen könnten, ihr Vater
habe einen Unterschied in der Welt gemacht.
FELIX DOSSMANN IST AUF DEM SPIELFELD der Unternehmer
nicht neu. Seit mehr als 20 Jahren hat er schon
selbst Firmen gegründet oder Gründungen als Berater
begleitet. Mit der ,dff solutions GmbH‘ startete er im
Jahr 1998 ein Unternehmen, mit dem er 2017 einen
lukra tiven Exit schaffte. Schon damals ging es um Digitalisierung
und Transportlogistik. Erfahrung, Erfolg und
ein finanzielles Polster waren also vorhanden. Was sollte
diesmal also schiefgehen? Mit viel Enthusiasmus, Optimismus
und der Hoffnung auf eine nachhaltige Stadtlogistik
wagte Dossmann also den erneuten Sprung ins
Unternehmertum. Er und sein Team gingen mit Elan an
die Arbeit und starteten Grünfuchs in einer Zeit, in der
das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wuchs. Doch als ein
vielversprechender Investor kurz vor Vertragsabschluss
absprang, begann das Fundament seines Projekts zu
bröckeln. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung,
um das Wachstum und den Ausbau voranzutreiben,
wurde die Lage für Grünfuchs immer schwieriger.
DIE LETZTEN MONATE VOR DER INSOLVENZ glichen
einem verzweifelten Wettlauf. Felix Dossmann hielt sich
an jedem Hoffnungsschimmer fest und suchte unermüdlich
nach Alternativen, um sein Unternehmen zu retten.
Er traf Investoren, nahm an Wettbewerben teil und warb
um das notwendige Kapital. „Ich habe alles versucht,
um das Schiff auf Kurs zu halten“, erzählt er. Sogar bis
zur letzten Minute versuchte er noch, potenzielle Investoren
zu treffen, einen ,weißen Ritter‘ zu finden, der
Grünfuchs das Überleben sichern könnte. Doch das Vertrauen
der Investoren schwand in einem unsicheren
wirtschaftlichen Umfeld, und die Bereitschaft, in ein
,grünes‘ Logistikunternehmen zu investieren, nahm ab.
Am 25. September 2023 kam schließlich die unvermeidliche
Entscheidung: Felix Dossmann meldete Insolvenz
an.
Doch das Licht ist immer noch nicht ganz aus. Kurz
nach der Insolvenz bekommt Dossmann eine Einladung
zum Finale des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, bei
dem Grünfuchs als Finalist in der Kategorie für innovative
und nachhaltige Unternehmen nominiert war. Felix
Dossmann nahm die Einladung an und reiste mit ge
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mensch
» Es war eine seltsame Mischung aus Hoffnung und Wehmut. «
mischten Gefühlen zur Preisverleihung. „Es war eine
seltsame Mischung aus Hoffnung und Wehmut“, beschreibt
er die Stimmung an diesem Abend. Findet sich
auf dieser Bühne eventuell ein rettender Investor?
IN EINEM SAAL MIT MEHR ALS TAUSEND MENSCHEN
standen Felix Dossmann und die anderen Nominierten
auf der Bühne, und Grünfuchs wurde mit dem dritten
Platz ausgezeichnet. Ein stolzer Moment, doch für den
gescheiterten Gründer war es auch ein symbolisches
Abschiednehmen von seinem Traum. „Das war der
Moment, in dem ich dachte, wenn wir hier gewinnen,
dann finden wir vielleicht doch noch jemanden, der
Grün fuchs eine Chance gibt“, erzählt er. Es blieb bei der
Hoffnung. Stattdessen nahm er den Preis als Zeichen dafür,
dass seine Vision und seine Arbeit eine Bedeutung
hatten, auch wenn das Unternehmen selbst am Ende
nicht überlebte.
Der Blick aufs Meer brachte Felix die Ruhe, die in ihm
und um ihn herum so lange gefehlt hatte. Nach dem Untergang
seines Unternehmens zog er sich zurück, um sich
die Wunden zu lecken, den Blick zu klären und den
Schmerz zuzulassen, den er jahrelang erfolgreich ignoriert
hatte. An der Küste der Ostsee, fernab vom Trubel
und den endlosen Anforderungen, erkannte Felix Dossmann,
dass der Verlust seines Unternehmens ihn nicht
als Person scheitern ließ. Er nahm sich vor, die Ruhe als
Chance zu begreifen – eine Chance, das Chaos zu verarbeiten
und sich selbst neu zu entdecken.
FELIX DOSSMANN ERINNERT SICH AN DIE DREI TAGE,
in denen er einfach nur aufs Meer schaute und die Stille
auf sich wirken ließ. Es war eine Zeit des Nachdenkens
und der Selbsterkenntnis, eine Phase, in der er nicht nur
die äußeren Umstände hinterfragte, sondern auch seine
eigenen Entscheidungen und Fehler. In der Einsamkeit
dieser Tage stellte er sich Fragen, die er lange verdrängt
hatte: Wo waren die Entscheidungen gefallen, die den
Kurs von ,Grünfuchs‘ beeinflussten? Was hätte er anders
machen können? Und vor allem: Wie könnte er als
Unternehmer, aber auch als Mensch aus diesem Scheitern
gestärkt hervorgehen? Das Meer in ihm und die
Wellen antworteten.
In dieser Phase der Reflexion nahm Dossmann auch
die Hilfe von Profis in Anspruch. „Es gibt für alles
ZUR PERSON
Der gebürtige Iserlohner Felix Dossmann
kam 1995 als Student nach
Göttingen, wo er eine neue Heimat
fand und gern mit seiner Frau Cécile
und seinen beiden Töchtern Flora und
Carla (9 und 12 Jahre alt) lebt.
Dort gründete der Selfmade-
Unternehmer, Computer-Nerd und
Star-Trek-Fan im Jahr 1998 aus dem
Stu dium heraus seine erste Firma.
Seit dem erfolgreichen Verkauf seines
Unternehmens 2017 unterstützte er
Start-ups und gründete ein Jahr später
,Grün fuchs‘. Nach der Insolvenz Ende
2023 engagiert er sich nun als Projektleiter
mit dem Schwerpunkt
Innovative Logistik bei der
,SV Gruppe‘ in Ravensburg.
4 |2024 61
mensch
Felix Dossmann ist Gründer, Unternehmer und Nerd. Nach dem Scheitern nimmt er sich eine Auszeit, um daraus gestärkt und mit
neuer Energie neue Projekte anzugehen. Lebensmittelpunkt bleiben auch heute Göttingen – und seine Familie.
einen Arzt“, sagt er, und genauso, wie man bei einem
körper lichen Unfall den Orthopäden konsultiert,
wandte sich Felix Dossmann an einen Coach und einen
Psychotherapeuten, die ihm halfen, den emotionalen
Schmerz und die Wunden der Insolvenz zu verarbeiten.
Die therapeutische Unterstützung ermöglichte ihm,
das Scheitern als einen Teil seiner Reise zu akzeptieren
und nicht als Definition seiner Person.
DIE THERAPIE UND DAS COACHING HALFEN IHM,
die Ängste und die Unsicherheiten zu verarbeiten, die
mit dem Scheitern einhergingen. Sie lehrten ihn, dass
Scheitern kein Zeichen der Schwäche ist, sondern ein
Schritt auf dem Weg zu persönlichem Wachstum. Es war
eine Befreiung, die es ihm ermöglichte, sich neu zu
orientieren und das Scheitern als Erfahrung und nicht
als endgül tigen Verlust zu begreifen. „Ich hatte Angst,
dass das Scheitern mich kaputtmachen könnte“, sagt
der Gründer. Doch die Unterstützung, die er durch
Therapie und Gespräche mit anderen Menschen in ähnlichen
Situationen erhielt, half ihm, neuen Mut zu fassen.
Eine Erfahrung, die er 2018 nach dem Verkauf
seiner ersten Firma schon einmal gemacht hatte. Damals
schien die erzwungene Auszeit allerdings weniger
lehrreich.
Felix Dossmann ist ein Mann mit einem unerschütterlichen
Glauben daran, dass aus jedem Ende ein Anfang
entspringt. Was er aus dem Scheitern von Grünfuchs gelernt
hat, geht über betriebswirtschaftliche Einsichten hinaus
– es sind Lektionen, die ihm im persönlichen und unternehmerischen
Sinne zu einem neuen Fundament wurden.
EINE DER TIEFSTEN ERKENNTNISSE, die er aus der Insolvenz
gewonnen hat, war die Bedeutung von Resilienz
und Selbstfürsorge. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass
Selbstfürsorge und das Bewahren der eigenen Gesundheit
Vorrang vor dem beruflichen Erfolg haben sollten.
„Heute weiß ich, dass ich mich selbst als Mensch nicht
für ein Projekt aufgeben darf“, sagt er und blickt auf die
Jahre zurück, in denen er sich bis an die Grenzen seiner
Belastbarkeit für Grünfuchs einsetzte.
Darüber hinaus hat Felix Dossmann die Bedeutung
eines breiten Netzwerks und einer vielseitigen Finanzierung
für jedes Start-up gelernt. Er hat erkannt, dass es
riskant ist, sich auf eine einzige Investitionsquelle zu verlassen.
Rückblickend stellt er fest, dass ein breites Netzwerk
an Investoren und strategischen Partnern viele
Herausforderungen hätte abfedern können, die letztlich
zu der finanziellen Misere führten. „Wir wollten zu
schnell zu viel“, resümiert er heute.
62 4 |2024
mensch
» Den Mut, es zu versuchen, würde ich mir
niemals nehmen lassen. «
NACH DER INSOLVENZ VON GRÜNFUCHS entschied
sich Felix Dossmann, zunächst nicht direkt wieder in die
Selbstständigkeit zurückzukehren. Stattdessen nahm er
eine Position in einem großen Verlagshaus an, das eine
nachhaltige Auslieferlogistik betreibt und ihn beauftragt
hat, seine Vision von umweltfreundlicher Logistik in
einem anderen Rahmen umzusetzen. In dieser Rolle
entwickelt Felix innovative Zustellkonzepte, die nicht
nur auf dem ,grünen‘ Gedankengut von Grünfuchs
basieren, sondern auch den praktischen Herausforderungen
eines etablierten Verlagsunternehmens gerecht
werden.
Felix Dossmann arbeitet nun daran, bestehende Zustellprozesse
des Verlagshauses so umzugestalten, dass
sie umweltfreundlicher und effizienter werden. Dazu
zählen die Integration elektrischer Fahrzeuge, die Nutzung
moderner Software für Routenoptimierungen und
die Entwicklung einer modernen, nachhaltigen Infrastruktur.
Im Kern bleibt Felix seiner ursprünglichen Mission
treu: eine Logistik zu schaffen, die Rücksicht auf
die Umwelt und die Bedürfnisse der Menschen nimmt.
Das Verlagshaus gibt ihm hierbei die nötige Stabilität,
aber auch den kreativen Freiraum, um weiter an seiner
Vision zu arbeiten.
„ES IST, ALS HÄTTE ICH EIN NEUES KAPITEL AUFGE-
SCHLAGEN“, sagt er. „Ich kann hier meine Erfahrungen
und die Lehren aus Grünfuchs einbringen, aber ich muss
nicht allein verantwortlich sein.“ Die neue Posi tion gibt
ihm den Raum, seine Vision in einem anderen Licht zu
betrachten und gleichzeitig neue Ideen für eine umweltfreundliche
Logistik zu entwickeln. Dossmann hat nun
die Möglichkeit, etwas Langfristiges aufzubauen und die
Ziele, die ihm so wichtig sind, in einem stabilen Umfeld
weiterzuverfolgen.
Obwohl das Unternehmen Grünfuchs nicht mehr existiert,
bleibt die Marke bestehen – und das ist nicht nur
symbolisch. Nach der Insolvenz hat Dossmann die Markenrechte
zurückgekauft, ein Schritt, der zeigt, dass er
das Projekt, das ihm so viel bedeutet, nicht vollständig
loslassen kann. Die Marke Grünfuchs ist für ihn nicht
nur ein unternehmerisches Abenteuer, sondern auch ein
Symbol für seine Vision einer umweltfreundlicheren,
effizienteren Logistik und ein Stück familiärer Identität,
das er ursprünglich mit seinen Kindern aufgebaut hat.
Felix Dossmann hat damit die Möglichkeit, Grünfuchs
eines Tages neu zu beleben. Momentan liegt der
Fokus jedoch auf seiner neuen Anstellung und der Weitergabe
seines Know-hows im Verlagshaus. Doch die
Chance, dass Grünfuchs noch ein zweites Leben erhält,
ist keineswegs vom Tisch. Möglicherweise wird er die
Marke in künftige Projekte einfließen lassen, vielleicht
als Nebenprojekt oder in Kooperation mit anderen
Unternehmen. Auch wenn die Zeit für eine direkte Rückkehr
zur Selbstständigkeit noch nicht gekommen ist,
bleibt die Tür für eine Rückkehr des ,grünen Fuchses‘
immer einen Spalt offen.
Ans Meer fährt Felix Dossmann künftig nur noch in
den Urlaub. Auch um Zeit mit seiner Familie nachzuholen.
Geheilt, gestärkt, ermutigt. „Ich bereue nichts“,
sagt er heute. „Wenn ich es noch einmal machen würde,
dann vielleicht langsamer und mit mehr Bedacht. Aber
den Mut, es zu versuchen, würde ich mir niemals nehmen
lassen.“ ƒ
faktor-Podcast ,Onfire‘
Felix Dossmann und Redaktionsleiter
Christian Vogelbein sprechen im
Podcast ,Onfire‘ über das Ende von
Grünfuchs.
Hier geht‘s zum Podcast:
https://www.faktor-magazin.de/onfirepodcast/
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unternehmen
Die kleine Bühne
der großen Träume
64 4 |2024
unternehmen
Seit mehr als 20 Jahren gibt es in
Northeim das ,Theater der Nacht‘.
Gewachsen und gebaut aus einer Idee
von Ruth und Heiko Brockhausen,
ist das Puppen- und Figurentheater
alles andere als ein Kinderspiel. Ein
Gespräch über die Kunst als letzte
Zuflucht großer und kleiner Träume
und was diese Unternehmung wirklich
wert ist.
4 |2024 65
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DTEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Die Entstehung außergewöhnlicher Orte
beginnt oft mit einem außergewöhnlichen
Traum. So war es auch beim Theater
der Nacht in Northeim, einem Ort,
der sich der Kunst des Puppenspiels verschrieben
hat und dabei weit mehr ist als nur ein Theater.
Was Ruth Brockhausen und ihr Mann Heiko vor mehr
als 20 Jahren erschaffen haben, ist ein kulturelles Juwel,
das Fantasie, Gemeinschaft und sozialen Wandel miteinander
vereint. Ihre Reise begann mit einer mutigen Entscheidung:
Sie nahmen ein altes, verlassenes Feuerwehrhaus
und verwandelten es in einen lebendigen Kulturraum
– eine Herausforderung, die nicht nur künstlerisches
Gespür, sondern auch Durchhaltevermögen und
Überzeugungskraft erforderte.
66 4 |2024
BEREITS DER ERSTE BLICK auf das Theater der Nacht
verrät, dass es sich um einen besonderen Ort handelt.
Das markante Gebäude, mit seiner auffälligen Drachentreppe
und der ,Nase‘, die dem Haus eine fast menschliche
Präsenz verleiht, scheint geradewegs aus einem
Märchen zu stammen. Doch dieser architektonische
Charme ist nicht nur bloßer Selbstzweck. Die Gestaltung
des Gebäudes spiegelt die Philosophie des Theaters
wider: Es ist ein Ort, an dem Fantasie und Kreativität
erlebbar werden. Hier ist nichts gewöhnlich, und genau
das zieht sowohl Künstler als auch Besucher in ihren
Bann.
DIE GESCHICHTE DES THEATERS beginnt mit Ruth
Brockhausens Vision, einen festen Ort für das Puppenspiel
zu schaffen. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete
sie das Theater ursprünglich als reisendes Puppentheater,
das durch das Land zog und auf Festivals und in kleinen
Orten seine Stücke präsentierte. Doch der Wunsch nach
einem festen Zuhause für ihre Kunst ließ sie nicht los.
Als sie 1995 erfuhren, dass das alte Feuerwehrhaus in
Northeim nicht mehr gebraucht würde, ergriffen sie die
Gelegenheit. „Das Gebäude hatte den Charme eines
Schuhkartons“, erzählt Ruth Brockhausen. Doch die
künstlerische Vision und die Hartnäckigkeit, die sie und
ihr Mann mitbrachten, verwandelten den schmucklosen
Zweckbau in ein einzigartiges Theatergebäude.
DER UMBAU WAR KEIN EINFACHER PROZESS. Die
Stadt Northeim hatte zunächst geplant, das Gebäude abzureißen.
Es bedurfte zahlreicher Überzeugungsarbeit
und der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters,
um das Gebäude zu erhalten und die Finanzierung für
den Umbau zu sichern. Die Planungen zogen sich über
mehrere Jahre hin, doch schließlich begannen die Arbeiten.
Ein entscheidender Moment war, als Ruth und Heiko
Brockhausen beschlossen, das Gebäude nicht nur
funktional, sondern auch symbolisch zu gestalten: „Wir
wollten, dass das Haus bereits von außen zeigt, was hier
passiert“, sagt Brockhausen. Die Entscheidung, dem Gebäude
ein Gesicht zu geben und es mit künstlerischen
Elementen wie der Drachentreppe zu versehen, war
mehr als nur eine ästhetische Wahl. Es war eine bewusste
Entscheidung, das Theater als einen Ort der Fantasie
zu etablieren – einen Ort, der schon beim Betreten in
eine andere Welt entführt. Und genau das ist ihnen gelungen.
Dieser gestalterische Anspruch wurde auch im Inneren
des Theaters konsequent fortgeführt. Die Bühne, die
Werkstätten und die Aufenthaltsräume wurden so gestaltet,
dass sie die künstlerische Arbeit unterstützen.
Dabei wurde jeder Winkel des Gebäudes individuell bearbeitet
und umgestaltet, um den besonderen Bedürfnissen
eines Figurentheaters gerecht zu werden. Die Transformation
war jedoch nicht nur eine ästhetische, sondern
auch eine soziale. Während des Umbaus arbeiteten
viele Menschen aus der Region und auch internationale
Künstler mit. Es wurde zu einem Gemeinschaftswerk,
bei dem das Theater nicht nur als Kunststätte, sondern
auch als sozialer Raum entstand.
unternehmen
Das ,Drachenhaus mit der Nase‘ ist ein echter Hingucker und kaum zu verfehlen. In Jahrzehntelanger
Arbeit wurde das Geböude vom ehemaligen Feuerwehrhaus in ein Theatergebäude
umgebaut.
DER DRACHE BESIEGT DIE
FEUERWEHR
Das Theater der Nacht ist ein in Northeim
ansässiges Figurentheater, das
in einem ehemaligen Feuerwehrhaus
untergebracht ist. Gegründet von Ruth
und Heiko Brockhausen, hat es sich
zu einem einzigartigen kulturellen
Zentrum entwickelt, das Puppentheater
für Erwachsene und Kinder gleichermaßen
anbietet. Das Theater ist
für seine fantasievolle Architektur bekannt,
die bereits von außen mit einer
Drachentreppe und einer ,Nase‘ die
kreative und magische Atmosphäre
widerspiegelt, die im Inneren auf der
Bühne entsteht.
Neben klassischen Puppenaufführungen
legt das Theater auf soziale und
pädagogische Projekte einen starken
Fokus. Puppen werden in therapeutischen
Kontexten eingesetzt, um
mit Kindern, älteren Menschen und
Menschen in schwierigen Lebenssituationen
zu arbeiten. Es ist ein Ort
der Fantasie, der Gemeinschaft und
des sozialen Engagements.
Das Theater der Nacht bietet nicht nur
Aufführungen, sondern auch Workshops
und Projekte an, die Menschen
aller Altersgruppen einbeziehen.
» Wir wollten, dass das Haus bereits von
außen zeigt, was hier passiert. «
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» Hat sich die Mühe
etwa nicht gelohnt? «
Ruth und Heiko Brockhausen haben das Theater der Nacht vor mehr als 20 Jahren gegründet. Bis heute arbeiten sie im Drachenhaus,
einem ehemaligen Feuerwehrhaus und verwandelten es in ein Zuhause vieler Wunder und Figuren.
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DIE DRACHENTREPPE
Der Bau der Drachentreppe am Theater
der Nacht wurde zum Marathon
aus Beton und Geduld – 15 Jahre lang
zog sich dieses Projekt wie ein schuppiger
Schwanz durch den Alltag der
Familie Brockhausen. Jede einzelne
Schuppe des Drachen wurde liebevoll
von Hand gegossen und gesetzt, als
ob jede Stufe ein eigenes Geheimnis
bergen würde. Frauen formten im Takt
des Mörtels das Rückgrat des Ungeheuers,
während die Männer – improvisierend
– an den scharfkantigen
Wendungen der Treppe schufteten.
Oben angekommen, beugt sich ein
grimmiger Drachenkopf, geschnitzt
von wandernden Steinbildhauern,
über den Eingang und blickt herab, als
wolle er fragen: „Hat sich die Mühe
etwa nicht gelohnt?“
KUNST ALS SOZIALES ENGAGEMENT
Das Theater der Nacht ist weit mehr als ein Ort für kreative
Aufführungen. Seit seiner Gründung setzt es auf
die Verbindung von Kunst und sozialem Engagement.
Für Brockhausen und ihr Team ist Puppenspiel nicht nur
eine Form der Unterhaltung, sondern ein Werkzeug, um
tiefere soziale und pädagogische Prozesse zu unterstützen.
„Theater bietet uns die Möglichkeit, Menschen in
schwierigen Lebenssituationen zu erreichen“, erklärt sie.
Diese Überzeugung durchzieht die Arbeit des Theaters
von Anfang an. Puppen sind nicht nur Figuren auf der
Bühne, sie sind auch ein Mittel, um Menschen miteinander
in den Dialog zu bringen.
Besonders in sozialen und therapeutischen Kontexten
hat das Theater der Nacht innovative Ansätze entwickelt.
Puppen bieten die Möglichkeit, Konflikte zu verarbeiten,
emotionale Barrieren zu überwinden und neue Formen
der Kommunikation zu finden. In Projekten mit Kindern,
älteren Menschen oder Menschen in schwierigen Lebenssituationen
kommen die Puppen als ,Stellvertreter‘ zum
Einsatz. Sie ermöglichen es den Beteiligten, über die Puppen
Themen anzusprechen, die sonst vielleicht unausgesprochen
bleiben würden. Dies zeigt sich besonders in
der Arbeit mit Kindern in sozialen Brennpunkten oder in
therapeutischen Einrichtungen, wo das Puppenspiel eine
heilende Wirkung entfalten kann. „Puppen können uns
helfen, Konflikte auf eine spielerische und zugleich tiefgehende
Weise zu lösen“, erklärt Brockhausen.
4|2024 69
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Die Internationalen Figurentheaterkonferenz mit den Cie/
Créature mit Les Irréel aus Frankreich.
EIN BEISPIEL FÜR DIESE ARBEIT IST DAS PROJEKT
,Gruppe wirkt Wunder‘, das sich mit der Nutzung von
Puppen in therapeutischen und sozialen Kontexten beschäftigt.
In diesem Projekt werden Workshops angeboten,
in denen Teilnehmer lernen, wie Puppen in verschiedenen
Situationen eingesetzt werden können – sei es in
der Arbeit mit älteren Menschen, mit Schulkindern oder
in der Konfliktbewältigung. Besonders die Arbeit mit
älteren Menschen hat sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen.
Hier bieten die Puppen eine Möglichkeit, eine
neue Form der Kommunikation zu eröffnen, die über
das gesprochene Wort hinausgeht. Für viele ältere Menschen,
die sich vielleicht isoliert oder unverstanden fühlen,
kann das Puppenspiel eine Brücke zur Außenwelt
sein. „Es ist unglaublich, wie Puppen es schaffen, Barrieren
zu überwinden und Menschen wieder in Kontakt
zu bringen“, sagt Brockhausen.
NEBEN DIESEN SPEZIELLEN PROJEKTEN legt das Theater
der Nacht auch auf die Arbeit mit Kindern großen
Wert. Workshops, in denen Kinder ihre eigenen Puppen
bauen und Theaterstücke entwickeln, sind ein fester Bestandteil
des Angebots. Diese pädagogische Arbeit ist
nicht nur dazu gedacht, die Kreativität der Kinder zu
fördern, sondern auch, sie an die Welt des Theaters heranzuführen.
„Wenn Kinder anfangen, selbst Theater zu
machen, entwickeln sie ein ganz neues Verständnis für
diese Kunstform und setzen sich intensiver mit den Inhalten
auseinander“, so Brockhausen.
Diese Auseinandersetzung fördert nicht nur das künstlerische
Verständnis, sondern auch das Selbstbewusstsein
der Kinder. Sie lernen, sich auf der Bühne zu präsentieren,
ihre eigenen Geschichten zu erzählen und in der
Gruppe zu arbeiten.
BW: der Pfeil steht nicht hinter
der Schrift
BW: der Pfeil steht nicht hinter
der Schrift
70 4 |2024
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Das Theater der Nacht in Northeim ist Anziehungspunkt vieler unterschiedlicher Figurenkünstler und damit manch wunderlicher
Gestalt. Die Performance-Künstler von Cie/Créature mit Les Irréels aus Frankreich waren rund um das Theater zu sehen.
4|2023 4|2024 29 71
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» Wir wollen Geschichten erzählen, die Menschen
berühren und zum Nachdenken anregen. «
Für die Zukunft sieht sich das Theater der Nacht gut aufgestellt. Mit KYRA ist eine junge Künstlerin fest im Theater angekommen
und feierte im Herbst mit ihrem ersten eigenen Stück ,Der Rattendämon‘ Premiere im Theater.
72 4|2024
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OFT WIRD FIGURENTHEATER als reine Kinderunterhaltung
betrachtet. Doch das Theater der Nacht beweist
das Gegenteil. Obwohl viele der Aufführungen auch für
Kinder geeignet sind, zieht das Programm des Theaters
ebenso ein erwachsenes Publikum an. „80 Prozent unserer
Zuschauer sind Erwachsene“, berichtet Brockhausen.
Und das hat gute Gründe. Die Stücke, die im Theater der
Nacht aufgeführt werden, sind keine simplen Märcheninszenierungen,
sondern tiefgründige, künstlerisch
anspruchsvolle Werke, die sich oft mit existenziellen
Themen auseinandersetzen.
EINES DER ERFOLGREICHSTEN STÜCKE des Theaters,
,Die wilde Reise durch die Nacht‘, basiert auf dem gleichnamigen
Buch von Walter Moers und erzählt von einer
abenteuerlichen Reise durch eine albtraumhafte Welt.
Mit viel Fantasie und einer eindrucksvollen Bühnenpräsenz
der Puppen gelingt es, das Publikum in eine andere
Realität zu entführen. Diese Mischung aus Fantasie und
Tiefgang ist für die Arbeit des Theaters der Nacht typisch.
„Wir wollen Geschichten erzählen, die Menschen
berühren und zum Nachdenken anregen“, sagt Brockhausen.
Puppen ermöglichen es, komplexe Themen auf
eine Weise zu vermitteln, die zugleich zugänglich und
tiefgründig ist.
Ein weiteres Highlight im Programm des Theaters ist
das Stück ,Frau Mond‘, eines der ältesten Stücke im
Repertoire. ,Frau Mond‘ begleitet das Theater seit den
Anfangsjahren und hat im Laufe der Zeit eine ganz besondere
Bedeutung erlangt. Ruth Brockhausen spielt die
Hauptrolle selbst und beschreibt die Figur als eine enge
Verwandte: „Frau Mond und ich, wir kennen uns schon
sehr lange“, sagt sie schmunzelnd. Diese persönliche
Verbindung zu den Figuren ist ein Markenzeichen des
Theaters der Nacht und zeigt, wie eng die Künstler mit
ihren Charakteren verbunden sind.
DER RATTENDÄMON: PREMIERE EINER NACH-
WUCHSKÜNSTLERIN
Mit der neuen Spielzeit 2024 wagt das Theater der
Nacht einen mutigen Schritt in die Zukunft. Mit der
Doppelpremiere des Stücks ,Der Rattendämon oder das
Märchen von der schwarzen Tinte‘ bringt die Nachwuchskünstlerin
KYRA ihr erstes Solospiel auf die Bühne.
Das Stück basiert auf einem japanischen Märchen
von Lafcadio Hearn und erzählt die Geschichte des Jungen
Kenji, der eine Leidenschaft für das Zeichnen von
Katzen entwickelt. Diese scheinbar unschuldige Vorliebe
führt ihn jedoch immer wieder in Schwierigkeiten, bis er
schließlich einem mysteriösen Dämonen begegnet, der
sein Leben verändert.
4|2024 73
unternehmen
IM PODCAST spricht Ruth Brockhausen
zusammen mit faktor-Redaktionsleiter
Christian Vogelbein über
,wunderliche Gestalten‘, die das
Theater der Nacht lebendig machen.
faktor-magazin.de/
onfire-podcast/
KONTAKT
Theater der Nacht e. V.
Obere Straße 1
37154 Northeim
Tel. 0 55 51 99 55 07
kontakt@theater-der-nacht.net
https://theater-der-nacht.de
IN DER INSZENIERUNG VON HEIKO BROCKHAUSEN
trifft japanische Mythologie auf eine düstere, künstlerische
Interpretation. Der Rattendämon selbst wird als
eine geheimnisvolle Figur inszeniert, die nicht nur Kenjis
Welt auf den Kopf stellt, sondern auch das Publikum mit
einer intensiven, visuellen Ästhetik fesselt. KYRA, die
bisher als Teil des Ensembles des Theaters der Nacht gearbeitet
hat, stellt sich mit dieser Premiere als Solokünstlerin
vor und beweist eindrucksvoll, wie tiefgründig und
vielfältig das Puppentheater sein kann.
,Der Rattendämon‘ ist ein Stück, das nicht nur mit seiner
faszinierenden Geschichte überzeugt, sondern auch
visuell neue Wege geht. Die Kombination aus traditionellen
japanischen Elementen und der modernen, künstlerischen
Umsetzung des Theaters der Nacht schafft eine
einzigartige Atmosphäre, die das Publikum in eine Welt
voller Magie und Geheimnisse entführt. Die Premiere
des Stücks markiert nicht nur den Beginn einer neuen
Spielzeit, sondern auch einen wichtigen Meilenstein in
der künstlerischen Entwicklung von KYRA, die mit ihrer
ersten eigenen Produktion das Publikum in Northeim
und darüber hinaus begeistert.
DAS THEATER ALS GEMEINSCHAFTSPROJEKT
Ein zentrales Element der Arbeit des Theaters der Nacht
ist die enge Einbindung der örtlichen Gemeinschaft. Von
Anfang an war das Theater ein Ort, an dem sich nicht
nur professionelle Künstler, sondern auch die Bewohner
von Northeim und der Umgebung engagieren konnten.
Gleichzeitig ist das ,Drachenhaus‘, wie das Theatergebäude
mittlerweile genannt wird, Anziehungspunkt
für internationale Künstler und Puppenspieler. Einmal
im Jahr treffen sie sich in Northeim zur ,Internationalen
Figurentheaterkonferenz‘. In den einwöchigen Workshops
wird dabei miteinander gespielt und voneinander
gelernt. Am Ende der Projektwoche werden die Ergebnisse
der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Anschluss verschwinden auch hier die Figuren wieder
hinter dem Vorhang. Die Reise in eine andere Welt
war nicht nur eine Frage der Fantasie, sondern das Ergebnis
sorgfältiger Arbeit – von den filigran geschnitzten
Puppen bis zu den ausgeklügelten Lichtspielen. So nimmt
jeder Besucher nicht nur die Magie des Erlebten mit nach
Hause, sondern auch den stillen Respekt für das Handwerk,
das diesen Zauber erst möglich gemacht hat. ƒ
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PROFIL
„Haben Sie den Chef gesehen?“
Nadja Gilhaus vom ,Kleiderkontor‘ berät Führungskräfte und
gibt ihnen den Stil, den sie verdienen.
Was Nadja Gilhaus tut, ist alles andere
als ,von der Stange‘. In Ihrem
Atelier ,Kleiderkontor‘ bietet sie
maßgeschneiderte Kleidung und professionelle
Farb-, Stil-, und Image-Beratungen an.
Gilhaus versteht das ,Kleiderkontor‘ als einen
Ort, an dem Individualität und Professionalität
aufeinandertreffen – eine Philosophie, die
insbesondere Führungskräfte anspricht. Denn
oft stellt sich die Frage, wie sich ein stimmiger,
individueller Stil mit den Ansprüchen einer
gehobenen Position vereinen lässt.
DER SCHWERPUNKT IHRER ARBEIT liegt in
der Farb-, Stil- und Imageberatung für Menschen
in leitenden Positionen und alle auf
dem Weg dorthin. Führungskräfte bemerken
häufig, dass der Kleidungsstil, der als Teammitglied
unauffällig funktionierte, in einer
höheren Position nicht mehr ausreicht. Der
Wechsel von einer Rolle in eine andere erfordert
oft auch eine Anpassung in der äußeren
Erscheinung. Dort setzt Nadja Gilhaus an: Sie
zeigt ihren Kunden, wie sie ihren Auftritt so
gestalten können, dass er Selbstbewusstsein
ausstrahlt und zur Position passt.
Aktuell wird oft erzählt, dass Dresscodes in
Unternehmen keine Rolle mehr spielen, doch
die Realität sieht anders aus. Der Dresscode
ist zwar subtiler geworden, aber die Erwartungen
an das äußere Erscheinungsbild sind
nicht verschwunden. Unausgesprochene
Regeln und Erwartungen existieren weiterhin
– von Kollegen, dem Team und oft auch
von einem selbst. Diese Diskrepanz führt bei
vielen Führungskräften zu Unsicherheiten. In
der Beratung hilft Gilhaus, diese Herausforderungen
zu erkennen und einen individuellen
Stil zu entwickeln, der der eigenen Persönlichkeit
und der beruflichen Rolle gerecht wird.
IHRE BERATUNG geht weit über das Finden
passender Outfits hinaus. Gilhaus sensibilisiert
Führungskräfte dafür, wie ihre Kleidung
auf andere wirkt und welche Signale sie un-
Muss ich unbedingt
einen B lazer tragen?
Sind Bermudas
nicht auch ok?
Flipflops sind
doch zeitgemäß!
bewusst senden. Denn oft wird das Thema in
klassischen Führungskräftetrainings vernachlässigt,
obwohl es zentral für die Wahrnehmung
der eigenen Person ist. Mit konkreten
Fragen wie ,Warum werde ich in bestimmten
Gruppen übersehen?‘ oder ,Wie präsentiere
ich mich selbstbewusst?‘ schafft sie Klarheit
und stärkt das Auftreten ihrer Klienten.
Langfristig sieht Gilhaus ihre Arbeit als festen
Bestandteil für Führungskräfte, die sich entwickeln
wollen. Sie hilft ihnen dabei, ihre Unsicherheiten
im Bereich der Selbstpräsentation
zu überwinden und sich ihrer äußeren Wirkung
bewusst zu werden – unabhängig davon, ob
sie im Hoodie oder im Anzug zur Arbeit erscheinen.
So stärkt das Kleiderkontor moderne
Führungspersönlichkeiten auf ihrem Weg zu
authentischem und überzeugendem Auftreten.
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PROFIL
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Erfolg ist Teamarbeit: Jens Barwinske (rechts) und Thomas Kleinert moderieren zum Jubiläum.
Erfolg und Zusammenhalt
Struckmeier feiert 90. Geburtstag – ein Jubiläum, das in Erinnerung bleibt
FOTOGRAFIE MARCO BÜHL
Am 19. September 2024 feierte
Struckmeier in Göttingen ein besonderes
Jubiläum: 90 Jahre – ein
Tag voller Erinnerungen, Innovation
und inspirierendem Austausch. Neben
Einblicken in moderne Einrichtungslösungen,
Büroversorgung und aktuelle technische
Trends gab es viel Raum für Nostalgie. Ehemalige
Mitarbeiter, langjährige Kunden und
Partnerunternehmen bereicherten das Event
mit Anekdoten und Geschichten, welche die
Struckmeier-Firmenkultur und -Werte lebendig
widerspiegelten.
EIN BLICK IN DIE ANFÄNGE ZEIGT, dass
Erich Struckmeier mit der Vision gestartet ist,
Unternehmen mit Bürobedarf und Arbeitserleichterungen
zu unterstützen.
Unter der Führung des Ehepaars Waldemar
und Hannelore Barwinske entwickelte sich
Struckmeier immer mehr zu einem qualifizierten
Büroeinrichter mit eigenen Innenarchitekten
und Montageteam. Heute, unter der
Leitung von Thomas Kleinert und Jens Barwinske,
geht das Familienunternehmen noch
einen Schritt weiter: Struckmeier bietet seinen
Kunden individuelle Einrichtungskonzepte,
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aktuellen Einrichtungs-Trends
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PROFIL
» Ein herzliches Dankeschön an unser engagiertes Team, treue Kunden und
Partner – ohne euch wäre dieser Meilenstein nicht möglich gewesen. «
die mit den Mitarbeitenden abgestimmt sind,
aktuelle Technik berücksichtigen und ein Arbeitsumfeld
schaffen, das die Unternehmenskultur
lebendig widerspiegelt. „Unser Ansatz
ist langfristig und partnerschaftlich – wir verkaufen
nicht einfach nur Möbel, sondern begleiten
unsere Kunden in die Zukunft der Arbeitswelt“,
sagt Jens Barwinske.
DABEI WURDE DER BÜROBEDARF, der sich
heute zu einer umfassenden Rundum-Büroversorgung
weiterentwickelt hat, nie vergessen.
Auch hier zeigt sich, dass die Firmenkulturen
der Kunden das Sortiment beeinflussen: Neben
klassischen Büroartikeln haben Hygiene-,
Sicherheits- und Catering-Produkte längst einen
festen Platz im Angebot gefunden.
Zum Schluss noch etwas Kurioses: Struckmeier
teilt seinen Geburtstag mit einer echten
Kultfigur – Donald Duck! Genau wie er, er-
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auf über 2.000 qm
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Direkt
blickte das Unternehmen 1934 das Licht der
Welt. Außerdem wurden im Gründungsjahr
die ersten Prototypen für das heutige Tesafilm
(TM) ent wickelt, das aus keinem Büro und
keinem Haushalt mehr wegzudenken ist.
„EIN BESONDERES WORT DES DANKES
möchten wir an alle richten, die unsere Geschichte
und unseren Erfolg mitgestaltet haben,
auch wenn wir sie diesmal vielleicht nicht
persönlich einladen konnten“, erklärt Thomas
Kleinert.
Jens Barwinske ergänzt: „Ein herzliches
Dankeschön an unser engagiertes Team,
treue Kunden und Partner – ohne euch wäre
dieser Meilenstein nicht möglich gewesen.
Wir freuen uns auf die Zukunft und darauf,
auch in den kommenden Jahrzehnten die Arbeitswelt
aktiv mitzugestalten. Danke an alle,
die diesen Tag unvergesslich gemacht haben!“
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Ein herzliches Dankeschön!
In diesem Jahr feiern wir 140 Jahre Erfolgsgeschichte!
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Wir freuen uns auf neue Talente und darauf,
gemeinsam mit Ihnen allen die Zukunft zu
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25 Jahre
GOLDBECK in Kassel
Große Feier zum Jubiläum
PROFIL
Im Jahr 1999 lief die erste Folge von ,Wer
wird Millionär‘ über die Bildschirme, die
Bundesregierung zog von Bonn nach Berlin
und das Burj Al Arab in Dubai wurde fertiggestellt
– allerdings nicht durch GOLDBECK.
Dennoch war das Jahr 1999 für GOLDBECK
ein bedeutendes: Die Niederlassung in Kassel
wurde gegründet.
Zu Beginn mit drei Mitarbeitenden gestartet,
wuchs die Niederlassung auf heute
65 Mitarbeitende. Die Niederlassung Kassel
kann stolz auf ein Vierteljahrhundert zurückblicken.
Diese lange Zeit ist nicht nur ein Zeichen
für den Erfolg und das Wachstum dieser
Niederlassung, sondern auch für die starke
Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern.
IN DEN VERGANGENEN 25 JAHREN hat
GOLDBECK allein in der Region über 400
Projekte erfolgreich umgesetzt. Ob Logistikoder
Sporthalle, Bürogebäude oder Parkhaus,
die GOLDBECK-Projekte sind in der Region
stark vertreten. Kunden wie beispielsweise
das Ev. Krankenhaus Weende, Mayer Feintechnik,
CTDI oder das Goethe Institut sind
nur Ausschnitte aus der namhaften Kundenliste
der Niederlassung.
Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums lud
die GOLDBECK Niederlassung Kunden, Baupartner
sowie Mitarbeitende zu einem gemütlichen
Abend mit erstklassigem Rahmenprogramm
ein.
Niederlassungsleiter Kai-Oliver Becker bedankte
sich bei den Gästen für das Vertrauen
und die gute Zusammenarbeit. Er freut sich
auf viele weitere spannende Projekte und die
zukünftige Entwicklung.
Aus der Familie GOLDBECK gratulierte Herr
Jörg-Uwe Goldbeck dem Niederlassungsleiter
sowie dem gesamten Team. Als langjähriger
Kunde übernahm Herr Jörg Ludwig Jordan
gern das Wort und gratulierte ebenfalls für das
vergangene Vierteljahrhundert.
Leuschnerstraße 79b
34134 Kassel
Tel. 0561 58902-0
kassel@goldbeck.de
www.goldbeck.de
leben
Ein
Augenblick
Wildnis
TEXT KIM HENNEKING FOTOGRAFIE MARGITTA HILD
Von stillen Schneelandschaften bis zu
dramatischen Begegnungen mit Grizzlybären
– die Fotografin Margitta Hild
aus Scheden lebt ihre Leidenschaft für
Natur und Fotografie aus. Ein Blick
hinter die Kulissen verrät: Jeder ihrer
Schnappschüsse ist das Ergebnis harter
Arbeit, der Liebe zur Natur und einem
besonderen Gespür für den perfekten
Moment.
84 4 |2024
leben
4 |2024 85
leben
» Wenn ein Foto nicht ohne eine Störung des Tieres
möglich ist, dann verzichte ich auf das Foto. «
86 4 |2024
S
Sie sitzt stundenlang bewegungslos im
Tarnzelt und wartet darauf, dass die
Fuchswelpen ihren Kopf aus dem Bau
stecken. Sie steht Nacht für Nacht nördlich
des Polarkreises in dicker Winterkleidung
im Schnee und blickt in den
Himmel, um das bunte Himmelsleuchten
einzufangen. Und sie reiste zuletzt für viele Tage in die
Wildnis von Alaska, um Grizzlybären beim Lachsfischen,
Wale und Weißkopfseeadler zu finden. Margitta Hild
aus Scheden im Landkreis Göttingen ist Fotografin aus
Leidenschaft. Die Suche nach ihren Traummotiven führt
sie quer über die Nordhalbkugel.
BESONDERS DIE NORDISCHEN LANDSCHAFTEN und
Wildtiere haben es ihr angetan. In der kargen Wildnis
Schottlands, Norwegens, Schwedens, Islands, Grönlands,
Kanadas und Alaskas geht sie auf die Suche nach Polarlichtern
und scheuen Tieren. „Ich bin einfach gerne in
der Natur unterwegs. Und dieses nordische Licht ist unvergleichlich“,
sagt die 58-Jährige. Sie genieße die Stille
in der Natur und die Abgeschiedenheit, die es so in unserer
Region nicht gebe. Mehrere Wochen im Jahr ist sie
dafür unterwegs. Die vielen Reisen mit Auto, Boot und
Flugzeug, das lange Planen, Warten, Wandern, Frieren
und der Schlafmangel zahlen sich aus: Ihre Fotos waren
in der Vergangenheit in großformatigen Hochglanzkalendern
von Verlagen wie GEO, Heye, Weingarten, DuMont,
Korsch und Alpha Edition zu sehen.
Was sie heute international macht, hat einmal in Südniedersachsen
klein angefangen. Über eine Schul-AG hat
die gebürtige Gimterin die Liebe zur Fotografie entdeckt.
Damals lernte sie noch die analoge Schwarz-Weiß-Fotografie
kennen und zudem, wie man die Fotos im Labor
selbst entwickelt. „Wenn man das einmal gemacht hat,
hat man sofort den intensiven Geruch der Entwicklungsund
Fixierungslösung in der Nase“, erzählt sie. Ihr beruflicher
Weg führte sie allerdings zunächst in eine andere
Richtung, abseits der beruflichen Fotografie. Und
doch war die Kamera immer im Alltag, bei Familienurlauben
und -feiern dabei. Durch die Teilnahme an ei
leben
nem VHS-Kurs schlug sie den Weg zur digitalen Fotografie
ein.
Die Technik hatte sich zu digitalen Spiegelreflexkameras
und spiegellosen Kameras weiterentwickelt, doch am
Grundhandwerk des Zusammenspiels von Iso-Wert,
Blenden- und Zeitwahl hatte sich nichts verändert. „Am
Anfang hatte man einen Film mit 36 Fotos. Heute sind es
Tausende, die auf die Speicherkarte passen. Das ist ein
Segen und ein Fluch für die folgende Bildbearbeitung“,
sagt Margitta Hild. Vor etwa zehn Jahren hat sie sich dann
mit der Fotografie selbstständig gemacht und bietet auch
individuelle Auftragsfotografie wie Event-, Hochzeitsund
Familienfotografie sowie Aufnahmen für Firmen an.
Auch der Hunde-, Pferde- und Haustierfotografie gehört
ihr Herz. „Auch da gibt das Tier vor, was geht und was
eben nicht. Genau wie in der Wild life-Fotografie.“
Zu Beginn erkundete sie vor allem heimische Landschaften
und ist auch während der Coronapandemie zu
diesen Wurzeln zurückgekehrt. „Man wird mit der Zeit
etwas betriebsblind. Wir haben so eine tolle Natur, man
muss nur rausgehen. Auch hier in unserer Heimat findet
man wunderbare Motive.“ So schaffte sie es zum Beispiel,
Eisvögel beim Tauchen nach Fischen, Bussarde
beim Kampf in der Luft und Uhu-Küken beim Nickerchen
in ihrem Horst zu fotografieren – alles im Naturpark
Münden.
DIESE SCHEUEN TIERE VOR DIE LINSE ZU BEKOMMEN,
ist keine einfache Aufgabe. „Tierfotografie ist eigentlich
sehr viel Warten. Warten, warten, warten – in der Hoffnung,
dass etwas passiert. Und letztendlich entscheidet
das Glück darüber, ob man sein Foto bekommt“, erklärt
die Fotografin. Sie verlasse das Haus meistens mit einem
bestimmten Bild im Kopf – einem Tier, einem Ort oder
einem Licht, das sie einfangen möchte. Doch gebe es auch
viele Tage, an denen sie nach acht Stunden im Tarnzelt
ohne Ergebnis nach Hause gehe. Wenn dann an Tag zehn
endlich das Traumfoto gelingt, empfinde sie pure Freude.
Zum perfekten Motiv gehört eine Menge Planung. An
erster Stelle steht hier ein Netzwerk an Ortskundigen im
In- und Ausland. Von Touristenführern, Jagdpächtern
und Naturschützern erfährt sie, wo welche Tiere zu finden
sind. Dieser Austausch basiere auf einem absoluten
Vertrauensverhältnis. Die Standorte gebe sie grundsätzlich
nicht weiter, um die scheuen und teils bedrohten
Tierarten zu schützen. Leider habe sie schon oft erlebt,
dass Bauten und Nester zerstört oder die Elterntiere verscheucht
wurden, weil zum Beispiel neugierige oder
unacht same Menschen mit Handys zu dicht an die Tiere
herangegangen seien. In der Wildtierfotografie müsse
man Abstand halten und warten, dass die Tiere zu einem
kommen – und nicht anders herum. „Wenn ein Foto
nicht ohne eine Störung des Tieres möglich ist, dann verzichte
ich auf das Foto“, sagt sie bestimmt.
SO ARBEITET SIE ZUM BEISPIEL IN NORWEGEN seit
einiger Zeit erfolgreich mit einem Ortskundigen zusammen.
„Der ist sowas wie ein moderner Wikinger. Er ist
unglaublich naturverbunden, ich kann ihn mir gar nicht
ohne Boot vorstellen. Auch er fotografiert gerne – und
mittlerweile ist eine Freundschaft daraus entstanden. Es
war purer Zufall und Glück für mich, dass wir uns kennengelernt
haben. Er ist auf dieser kleinen Insel geboren,
dort aufgewachsen, seit frühester Kindheit in der Gegend
auf dem Wasser unterwegs und kennt die Tierwelt
wie seine eigene Westentasche“, sagt Margitta Hild. „Er
kennt vor allem auch die dort nistenden Adlerpaare und
Brutterritorien seit seiner Jugend, beobachtet sie regelmäßig
und beringt die Küken jedes Jahr.“ Sieben Tage
lang seien sie dieses Jahr morgens und abends unterwegs
gewesen, um die majestätischen Vögel im Flug, bei der
Jagd und im perfekten Licht zu fotografieren.
Damit das Bild auch technisch gelingt, müssen für diesen
einen Moment alle Kameraeinstellungen stimmen
und im Notfall sofort angepasst werden können. Ausschlaggebend
dafür sind vor allem die Wahl des Standortes,
das Wetter und die Lichtverhältnisse. Deshalb gehört
zu einer Fotoreise eine lange Zeit an Planung und
Ortserkundung. „Wichtig ist auch immer der Hintergrund,
ob du ihn scharf fotografierst oder nicht. Das hat
eine enorme Wirkung auf dem Foto“, sagt die Fotografin.
So wähle sie zum Beispiel einen beliebten Pfad des
4|2024 87
leben
» Manchmal gibt es
Momente, in denen ich
echt lachen muss. «
88 4 |2024
gewünschten Tieres und setze sich lange vor Eintreten
des besten Lichts in Position. Dann gilt: hoffen, dass das
Tier zum richtigen Zeitpunkt aus der gewünschten Richtung
vorbeiläuft. Wenn es nichts wird, kommt sie am
nächsten Tag wieder.
Aber wenn doch, ist die Stimmung im Tarnzelt ausgelassen.
Still und unsichtbar verschmilzt sie darin mit der
Natur und kann die Tiere beobachten, ohne selbst wahrgenommen
zu werden. „Manchmal gibt es Momente, in
denen ich echt lachen muss“, sagt sie. Ein Tier, das ihr
sehr am Herzen liegt, ist der Fuchs. Und so weiß sie
besonders die Momente zu schätzen, in denen sie eine
Mutter mit ihren Welpen beim Spielen und Kuscheln
beobachten konnte, die Welpen miteinander tobten und
neugierig die Welt erkundeten.
WAS EIN GUTES FOTO FÜR SIE AUSMACHT? „Grundsätzlich
möchte ich das Foto so haben, wie ich es in der
Natur gesehen habe. Ich halte nichts von Kompositionen“,
erklärt Margitta Hild. Weil das menschliche Auge
mehr als ein Kamerasensor sieht, bearbeite sie die Fotos
am Computer nur so viel, dass es ihrem eigenen Erlebnis
entspricht. Und: „Ein Foto ist für mich interessant, wenn
du das Wesen des Tieres erkennst.“ Deshalb nehme sie
das lange Warten gerne in Kauf, um ganz besondere Motive
einfangen zu können.
Bei der Gestaltung setzt sie gerne auf besondere Lichtverhältnisse.
Während Laien möglichst auf Gegenlicht
verzichten, setzt sie es gezielt ein. „Gegenlicht oder
Zwielicht ist ein super Element, um ein Foto interessanter
zu machen“, sagt sie. Normales Tageslicht lasse ein
Motiv oft zu hart erscheinen. Warmes Morgenlicht und
goldenes Abendlicht könnten hingegen für eine besondere
Atmosphäre sorgen.
leben
Auch zu Hause in der heimischen Tierwelt finden sich tolle Motive. Dieser Fuchs im Winterfell war in der Samtgemeinde Dransfeld auf Mäusefang. Und
das sehr erfolgreich an dem Tag. Für die Fotografin war es beeindruckend, seine Jagdtechnik zu beobachten – mit seinen Ohren konnte er die Maus unterm
Schnee orten.
4|2024 89
leben
90 4 |2024
leben
ZUR PERSON
Margitta Hild ist 58 Jahre alt und wohnt in
Scheden im Landkreis Göttingen. Seit
zehn Jahren arbeitet sie als Fotografin.
Neben Auftragsfotografien für Firmen,
Events, Hochzeiten, Familien und mit
Haustieren hat sie sich der Landschaftsund
Wildtierfotografie verschrieben.
www.fotopia-hild.de
Instagram: @margittahild
In Alaska ging für Margitta Hild
ein fotografischer Traum in
Erfüllung: einen Grizzlybären
beim Lachsfangen zu beobachten.
Im Herbst hatten die Bären
nur noch eins im Sinn: fressen,
fressen, fressen, um genug Fettreserven
für den Winterschlaf
zu haben.
4|2024 91
leben
» Das ist einfach
gigantisch und mystisch. «
92 4 |2024
DOCH NICHT NUR DIE SONNE, auch den Mond nutzt
sie bewusst für ihre Arbeit. So wählt sie für die Polarlichtfotografie
am liebsten helle Vollmondnächte. Der
Mond mindere zwar die Farbintensität der Himmelserscheinung,
doch dafür könne man die Landschaft besser
erkennen. Statt einer schwarzen Bergsilhouette sind
die Gebirgsketten durch den Mond fast so gut zu erkennen
wie bei Tageslicht und verleihen einem Bild mehr
Details. „Es ist unglaublich, wenn du in der Natur stehst,
kein Mensch ist um dich herum, es herrscht wahnsinnige
Stille. Und dann kriecht dieses Polarlicht über den Berg
auf dich zu. Das ist einfach gigantisch und mystisch“,
beschreibt sie die Erfahrung.
IM LAUFE DER JAHRE HAT SIE EINIGE BESONDERE
Momente einfangen können. Ein persönliches Highlight
war ein Besuch in Alaska, bei dem sie sich den lang gehegten
Wunsch erfüllen konnte, Grizzlybären zu fotografieren.
Weil eine Begegnung mit diesen Tieren durchaus
gefährlich sein kann, hat sie auch dafür die Hilfe von
erfahrenen Guides in Anspruch genommen. „Jeder einheimische
Kanadier oder Amerikaner, den ich gefragt
habe, hat gesagt, einem Grizzly willst du in der freien
Wildnis nicht begegnen“, erzählt sie. Denn leider komme
es auch immer mal wieder zu Bärenattacken, auch auf
Menschen in Begleitung von Hunden – wie auch kurz vor
ihrem Besuch. Überall in dem Land stünden Schilder mit
Verhaltensweisen für Bärenbegegnungen und -attacken.
In Begleitung eines Ortskundigen und mit Bärenspray
im Gepäck ist es ihr dennoch gelungen, die mächtigen
Tiere beim Fischen zu fotografieren – im sicheren Abstand
von einem Boot, aus einem Auto heraus oder von
einer Brücke herab. „Die Bären haben oft ihre Routi
leben
An einem menschenleeren Strand in Alaska hat Margitta Hild diese zwei großen Vögel in der Abendsonne beobachtet. Das beeindruckende Manöver sei eine
,kleine Rangelei‘ zwischen einem ausgewachsenen Weißkopfseeadler und einem Jungtier gewesen..
4|2024 93
leben
94 4 |2024
leben
Diesen Buckelwal beim Fischfang hat
Margitta Hild vor Vancouver Island
abgelichtet. Die großen Tiere werden
immer von einem Schwarm von Möwen
begleitet, die von der Fangmethode der
Wale profitieren.
4|2024 95
leben
ne, wann sie herauskommen und wo sie entlang gehen,
aber ich war vorsichtshalber mit einem einheimischen
Fotografen unterwegs, der regelmäßig Bären fotografiert“,
sagt sie. Mit diesem Hintergrundwissen war es ihr
möglich, sich an der richtigen Stelle zu positionieren, um
die Bären beim Sprung ins Wasser abzulichten. Trotz aller
Planung und Vorsicht sei sie dennoch einem Bären
näher gekommen als ursprünglich geplant. Denn der
habe eines Tages entschieden, auf der Brücke entlangzulaufen
anstatt wie üblich darunter her. „Plötzlich war
er oben. Da hilft nur Ruhe bewahren, langsam rückwärtsgehen
und dem Tier Platz geben. Oder einfach in
das nächste Auto einsteigen – das ist dort eine Selbstverständlichkeit“,
erinnert sich Margitta Hild. Abstand,
Ruhe und gehöriger Respekt seien in so einer Situation,
in der das Fotografenherz nicht nur aus Freude um das
Motiv pocht, ausschlaggebend.
EIN ANDERES GLÜCKSERLEBNIS HAT SIE IN KANADA
erlebt. Dort konnte sie die kleinen und flinken Kolibris
fotografieren. Auf Vancouver Island sollte es überall
Kolibris geben, doch vor Ort sei es ihr dann schwergefallen,
die winzigen Vögel in der Natur zu finden. Deshalb
habe sie sich in einem Baumarkt erkundigt, wo es in der
Gegend Futterspender für die Tiere gibt. Eine Kundin
habe das Gespräch verfolgt und sie kurzentschlossen in
ihren Garten eingeladen. Die gastfreundliche Frau habe
einen Baum im Garten gehabt, in dem die winzigen
Vögel leben. In den folgenden Tagen habe sie den Garten
betreten dürfen, wann immer sie wollte, und sei von der
Kanadierin stets mit Essen und Trinken versorgt worden.
So ist dann das Traumfoto des Vögelchens im Flug entstanden.
„Die Fotografie an sich ist einfach fantastisch.
Aber solche Menschen kennenzulernen, ist noch mal ein
Bonus“, sagt Margitta Hild.
UND WAS STEHT NOCH AUF DER WUNSCHLISTE?
„Eisbären“, lautet die Antwort. Dieses seltene Tier bei der
Robbenjagd zu beobachten, ist das nächste große Ziel.
„Aber vielleicht bleibt es auch ein Traum.“ Auch Polarfüchse
reizen die Fotografin. Die seien besonders schwer
zu fotografieren, weil sie in Norwegen unter speziellem
Schutz stehen und nur aus weiter Ferne beobachtet werden
dürfen. Und ein Bild von Walen beim sogenannten
Bubblenetfishing einzufangen, wünscht sie sich. Die
Ideen gehen ihr also so schnell nicht aus. Am Ende ist es
eine Mischung aus guter Planung, Geduld und immer
auch purem Glück, die auf der Suche nach dem perfekten
Motiv den Unterschied machen. ƒ
96 4 |2024
leben
Lange Jahre musste Margitta Hild darauf warten, einen Eisvogel beim Auftauchen zu fotografieren. Im Jahr 2023 hat es dann endlich in der Heimat geklappt.
Eisvögel leben an Gewässern und tauchen dort nach Nahrung wie kleinen Fischen und Insekten.
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leben
Aurora Borealis, Polarlicht, Northern Lights, Crazy Lady – es gibt
viele Namen für dieses atemberaubende Naturschauspiel. Einige
Jahre hat Margitta Hild es im hohen Norden von Norwegen
fotografiert und empfindet das Erlebnis jedes Mal aufs Neue als
,magisch‘. Dieses Foto ist auf den Lofoten entstanden.
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leben
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PROFIL
„Für uns ist es ganz normal,
verschieden zu sein“
Gelungene Inklusion im Seminar- und Gästehaus Einbecker Sonnenberg – Eine Ermutigung
Tief durchatmen und den Blick über das
Leinetal schweifen lassen – wie gut das
tut hier auf dem Einbecker Sonnenberg,
einem Wohlfühlort mitten in der
Natur! Der Seminar- und Gästehausbetrieb
bietet drei Seminarräume und 14 Bungalows
mit je zwei großzügigen Zimmern, Panorama
überall inklusive. Die Küche ist spezialisiert
auf vegetarische Kost aus vorwiegend biologischem,
möglichst auch regionalem Anbau. All
das ist schon sehr lecker und idyllisch, aber
nur das halbe Geheimnis der besonderen
Atmosphäre hier...
Um den Einbecker Sonnenberg zu bewirtschaften braucht es ein tatkräftiges, buntes Team für
drei Seminarräume (100, 100 und 45 qm), Gruppenräume, Haupthaus mit Rezeption, Küche
und Gasträumen sowie 28 Zimmer wahlweise als EZ, DZ oder auch Dreierzimmer
AUF DEM WEITLÄUFIGEN GELÄNDE treffe
ich den Geschäftsführer Markus Beckel zwischen
den Bungalowhäuschen, die in den
60er-Jahren als Ferienanlage gebaut wurden.
Er erzählt, wie er 2015 den Einbecker Sonnenberg
entdeckte, als er einen alternativen
Standort für seinen bestehenden inklusiven
Seminarhausbetrieb finden musste. Das weiterentwickelte
Nutzungskonzept für das Objekt
überzeugte nicht nur das Integrationsamt,
sondern auch den Eigentümer Karl-Heinz
Rehkopf, der die Hälfte der Immobilie an Beckels
gemeinnützige GmbH spendete. Dank
dieser Unterstützung und der vieler treuer
Gästegruppen konnte Anfang 2016 der Umzug
erfolgen.
WIE VERLIEF BECKELS WEG DAHIN? Der
gelernte Architekt merkt mit 40 Jahren, dass
er beruflich etwas Neues ausprobieren will.
Er beginnt in einem Seminarhausbetrieb mitzuarbeiten
und fühlt sich mit seinen Talenten
hier richtig. Nach und nach übernimmt er
immer mehr Verantwortung, schließlich auch
die Pacht und nutzt die Chance, dabei zum
Inklusionsbetrieb umzugestalten. Schon aus
seiner Herkunftsfamilie ist er ihm das Anerkennen
verschiedener Begabungen von klein
auf selbstverständlich: Im achtköpfigen Haushalt
fassen alle nach ihren Stärken mit an,
auch die geistig behinderte Schwester wird
immer mit einbezogen und gefördert. „Dass
beides geht, sich also wirtschaftliches und so-
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PROFIL
Impression von einem der großen
Seminarräume
ziales Denken nicht ausschließen, beweisen
wir hier jeden Tag. Für uns ist es ganz normal,
verschiedenen zu sein.“
WIE SCHWIERIG DENNOCH die Umstellung
zunächst schien, daran erinnert sich Markus
Beckel noch gut: „Ganz elementar fragte ich
mich anfangs: Wo finde ich Unterstützung
beim Wandel zur Inklusion? Wie finden wir
die richtigen Menschen für unser Team? Hier
kann ich alle, die mit dem Gedanken spielen,
ihren Betrieb in die inklusive Richtung
zu öffnen, nur ermutigen, sich an die neue
Beratungsstelle KIAS zu wenden!“ KIAS ist
die Koordinierungsstelle für inklusive Arbeit
in Südniedersachsen, die zur Förderung inklusiver
Arbeit Beratung und Unterstützung
verschiedener Art und Vernetzungsmöglichkeiten
bietet.
Auf dem Einbecker Sonnenberg sind aktuell
sechs der vierzehn festen Mitarbeiter*innen
als ,schwerbehindert‘ eingestuft. Mindestens
40 Prozent der Belegschaft müssen es sein,
um als gGmbH, mindestens 30 Prozent, um
als Inklusionsbetrieb zu gelten.
WIE SIEHT DAS HAND-IN-HAND-Arbeiten
denn konkret aus? „Neben einer wöchentlichen,
umfangreichen Besprechung, bei der
die gesamte Arbeitsorganisation, abgestimmt
auf die jeweiligen Gästewünsche, koordiniert
wird, gibt es täglich ein gemeinsames
Team-Frühstück. Dabei werden jeden Morgen
tagesaktuelle Anpassungen kommuniziert –
aber auch das Scherzen kommt nicht zu kurz.“
In welchen Bereichen sind die inklusiven
Mitarbeiter*innen tätig? Beckel erzählt von
Sinja: Sie begann 2007 direkt nach der Schule
als Praktikantin in der Küche und hat sich inzwischen
so gut entwickelt, dass sie von sich
aus auch die Personalplanung für diesen Bereich
mit übernommen hat. Durch den Rückhalt
in überschaubaren Routinen gewann sie
das Selbstvertrauen, sich auch wechselhaften
Anforderungen zu stellen. Mit ihrer freundlichen
Art trägt sie immer zur positiven Betriebsatmosphäre
bei. Mit dabei im Team sind beispielsweise
auch Ingo, der trotz körperlicher
Einschränkung als Hausmeister auf dem ganzen
Gelände waltet und schaltet, sowie Felix,
der als helfende Hand an allen Ecken und
Enden unterstützt. Beide arbeiten sehr verlässlich
ihre Routineaufgaben ab, stehen aber
auch bei kurzfristigen Reparatur- und Servicearbeiten
parat, wie Markus Beckel wertschätzend
bemerkt.
„ALS GEMEINNÜTZIGE GMBH streben wir
nicht ausschließlich nach wirtschaftlichem
Gewinn. Dennoch müssen auch wir kalkulieren,
nur eben anders. Mit Hilfe unserer Förder*innen
und staatlicher Zuschüsse war es
bisher möglich, nicht nur den laufenden Betrieb,
der immer auch Instandhaltungsmaßnahmen
beinhaltet, in Schwung zu halten,
sondern auch Modernisierungen umzusetzen.
Im Frühjahr werden wir eine Solaranlage
installieren. Und noch diesen Monat erfolgt
der Einbau einer Hybridheizungsanlage mit
Gasbrennwertgerät und Wärmepumpe.“ Apropos
Wärme: Auf Anfrage wird der Saunabereich
angeheizt – schon so manchen erfreute
nach einem erfüllenden Seminarbesuch ein
schweißtreibendes Chill-out! Wohlfühlen wird
hier schließlich großgeschrieben.
Inklusion wird gelebt, wenn alle ihre Stärken
einbringen, sich gegenseitig ergänzen
und gemeinsam zum Gelingen beitragen. All
diese Facetten und Menschen zusammen erzeugen
die spezielle sonnige Energie, der Einbecker
Sonnenberg ausstrahlt!
TEXT: JUDITH ROTH, FRANKFURT
www.awo-goettingen.de/beratung/KIAS
Einbecker Sonnenberg GmbH
Am Brockenblick 2
37574 Einbeck
Tel. 05561 7950
kontakt@einbecker-sonnenberg.de
www.einbecker-sonnenberg.de
wissen
-shortlist
Drei Projekte ausgezeichnet
Gesundheitspreis 2024 der Gesundheitsregion
Göttingen/Südniedersachsen verliehen
Fünfmal Lichtenberg für
Forum Wissen Award
SerNet spendet
Skulpturen
UNTER DEM MOTTO ,Jung hilft Alt –
Alt hilft Jung‘ wurden drei Projekte
prämiert. Der erste Platz ging an
„Balu und Du“. Das Projekt der
HAWK baut Tandembeziehungen
zwischen Studierenden und Grundschulkindern
auf. Über ein Jahr treffen
sich wöchentlich Tandems, um gemeinsam
zu lernen und Erfahrungen
zu sammeln. Mit dem Preisgeld von
1.250 Euro werden Gemeinschaftsaktivitäten
wie Schwimmbadbesuche
finanziert.
Den zweiten Platz (500 Euro) belegte
die Evangelische Familien-Bildungsstätte
Göttingen mit ,Wellcome‘. Dieses
Projekt bietet praktische Hilfe im
ersten Lebensjahr nach der Geburt.
Ehrenamtliche unterstützen belastete
Familien individuell und helfen bei
der Vermittlung weiterer Angebote.
Der dritte, mit 250 Euro dotierte
Preis ging an ,Patenschaften für Kinder
psychisch erkrankter Eltern‘ von
der AWO Göttingen gGmbH. Ehrenamtliche
Patinnen und Paten geben
Kindern, die in betroffenen Familien
aufwachsen, Halt und stärken ihre
Resilienz. Der Kontakt zu einer festen
Bezugsperson außerhalb des Familiensystems
soll das Selbstwertgefühl
der Kinder nachhaltig fördern
und Risiken mindern. Die Preisverleihung
fand am 15. November 2024
im Rahmen der 9. Gesundheitskonferenz
in Einbeck statt. Der Gesundheitspreis
würdigt Projekte, die nicht
nur die Gesundheit stärken, sondern
zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt
fördern.
Die diesjährige Preisverleihung des Gesundheitspreises fand in der BBS Einbeck statt.
Unter dem Motto ,Jung hilft Alt – Alt hilft Jung‘ wurden drei Projekte prämiert.
DAS GÖTTIN-
GER IT-UN-
TERNEHMEN
SERNET betont
das Engagement
für
Wissenschaft
und Bildung
mit der Un terstützung
des
Forum Wissen
Awards. Dieser
Preis, initiiert
vom Förderkreis
Forum
Wissen,
würdigt die
herausragende
Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte
und erinnert an Georg Christoph
Lichtenberg. Neben 5.000 Euro erhalten
Preisträger eine Bronze skulptur
von Ulrich Mekiska.
Der erste Award ging an Prof. Dr.
Albrecht Beutelspacher, Gründer des
Mathematikums in Gießen. Die Verleihung
fand am 14. November
2024 statt. SerNet-Geschäftsführer
Johannes Loxen betont die Bedeutung
regionaler Wissenschaftsförderung:
„Als Unternehmen sehen wir
unsere gesellschaftliche Verantwortung
auch darin, Wissenschaft und
Wissensvermittlung zu fördern und
eine lebendige, regionale Wissenschaftscommunity
zu ermöglichen.“
Loxen ist promovierter Physiker
und Mitinitiator des Preises.
102 4 |2024
wissen
„Das ist die Liga, in der wir mittlerweile spielen.“
Fast 24.000 Gäste machen den 33. Göttinger
Literaturherbst zu einem vollen Erfolg
Forum Wissen mit neuer
Mitmach-Ausstellung
Das Quantenjahr
beginnt im Februar
DER LETZTE VORHANG IST GEFAL-
LEN: Im Deutschen Theater ging
der 33. Göttinger Literaturherbst zu
Ende. Vom 18. bis zum 27. Oktober
2024 verfolgten fast 24.000 Zuschauer
vor Ort und weitere 31.000
an ihren Bildschirmen die über 80
Veranstaltungen bei Norddeutschlands
größtem Literaturfestival –
knapp die Hälfte aller eintrittspflichten
Lesungen waren ausverkauft. Zu
den größten Publikumserfolgen
zähl ten die Abende zu ,Emil und die
Detektive‘ sowie die mit Campino,
Katharina Thalbach, Jörg Hartmann
oder Christian Drosten.
„Nach Köln und Hamburg muss
man nach Göttingen kommen“, sagte
Campino nach einer seiner wenigen
exklusiven Lesungen beim Festival.
„Das ist die Liga, in der wir
mittlerweile spielen“, sagt
Johannes-Peter Herberhold, Geschäftsführer
des Göttinger Literaturherbstes.
„Es ist jedes Jahr unfassbar, was
wir mit einem kleinen Team auf die
Beine stellen und welche enorme Resonanz
es vom Publikum gibt“, resümiert
er zufrieden. Neben den
großen Sälen und Namen seien es
aber vor allem die kleinen besonderen
Highlights, die das Festival ausmachen.
Im kommenden Jahr findet der
Göttinger Literaturherbst vom 17.
Oktober bis 2. Novem ber statt. Bereits
vom 21. bis 23. März steht die
Frühjahreslese an. Mehr dazu unter
www.literaturherbst-on air.com
WAS SIND EIGENTLICH QUANTEN?
Darauf wissen längst nicht alle eine
Antwort – und das, obwohl die Physik
der Quantenmechanik quasi allgegenwärtig
ist: Sie steckt in Lasern,
in Solarzellen, in der Supermarktkasse
und in Sci-Fi-Filmen. Die Sonderausstellung
im Wissensmuseum
der Universität Göttingen geht der
Formulierung der Quantenmechanik
im Jahr 1925 auf den Grund
und blickt dabei bis in die Gegenwart.
Die Quantenmechanik ist die kommerziell
erfolgreichste physikalische
Theorie aller Zeiten. Und ihr Geburtsort
ist Göttingen. Erstmals
wurde hier vor 100 Jahren eine mathematische
Beschreibung für die
Quantenphänomene gefunden, die
das Weltbild der Physik auf den
Kopf stellten.
Die Ausstellung im Forum Wissen
veranschaulicht, wie Wissenschaftler
in Göttingen zusammengearbeitet
haben und bettet ihre Arbeit in
internationale Forschungszusammenhänge
ein. Sie zeigt, welche
technologischen Entwicklungen auf
der Quantentheorie aufbauen.
Hands-on-Experimente zur Quantenphysik
veranschaulichen, dass
die Welt auf atomarer Ebene anders
funktioniert, als wir sie erleben.
Zufriedene Gesichter auf allen Seiten: Auch in diesem Jahr war der Göttinger Literaturherbst
für die Zuschauer, die Leser und die Veranstalter wieder ein voller Erfolg.
4|2024 103
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PROFIL
Ein Vorbild für
junge Ärzte
Besnik Ismajli neuer Leiter der Inneren Medizin und
Gastroenterologie am St. Martini Krankenhaus
Besnik Ismajli,
Leitung der
Abtei lung für
Innere Medizin &
Gastroenterologie
Besnik Ismajli hat seit dem 1. August 2024
die Leitung der Abteilung für Innere Medizin
& Gastroenterologie am St. Martini
Krankenhaus in Duderstadt. Der 40-Jährige
plant, das gastroenterologische Leistungsspektrum
zu erweitern, um den steigenden
Bedarf besser zu decken und Warte zeiten
zu verkürzen. Besonders liegt ihm die interventionelle
Gastroenterologie am Herzen,
darunter endoskopische Verfahren
wie die ERCP und Endosonografie. Diese ermöglichen
präzise Diagnosen und minimalinvasive
Eingriffe.
Ismajli schätzt moderne Behandlungsmethoden
und setzt auf eine intensive und transparen
te Zusammenarbeit mit niedergelassenen
Ärzten, um die bestmögliche Versorgung zu
gewährleisten. Neben seiner klinischen Arbeit
engagiert er sich für die Ausbildung junger
Ärzte, um langfristig eine hohe Qualität in der
Versorgung sicherzustellen. Ismajli stammt
aus einer medizinischen Familie, lebt seit 2011
in Deutschland und sammelte Erfahrung als
leitender Arzt in der Schweiz und Deutschland.
Er freut sich über die neue Aufgabe und
die hohe Lebensqualität in Duderstadt.
Göttinger Straße 34
37115 Duderstadt
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Gute Arbeit
wird fortgesetzt
Artur Smorodin ist Gynäkologie-Chefarzt an St. Martini
die Leitung der Gynäkologie an St. Martini
Artur Smorodin,
Chefarzt der Gynäkologie
PROFIL
Artur Smorodin ist seit dem 1. Juli 2024 neuer
Chefarzt der Gynäkologie am St. Martini Krankenhaus
in Duderstadt und folgt Dr. Gregor
Sycz, der nach 30 Jahren in den Ruhestand tritt.
Smorodin, 54 Jahre alt, arbeitete seit 2007 in
Deutschland und war unter anderem Chefarzt
der Gynäkologie in Herzberg/Osterode sowie
Leiter einer gynäkologischen Praxis in Osterode.
„Artur Smorodin ist ein engagierter und
erfahrener Gynäkologe. Mit ihm und einem
neuen Oberarzt sichern wir die hochwertige
Versorgung am Standort“, erklärt Krankenhausgeschäftsführer
Markus Kohlstedde.
Smorodin betont seine Wertschätzung
für das patientenzentrierte Konzept von St.
Martini und möchte die Arbeit seiner Vorgänger
weiterführen. „Dr. Gregor Sycz und
sein Oberarzt Marek Maczka haben in den
vergangenen Jahrzehnten geleitet von diesen
Grundsätzen einen ausgezeichneten Ruf der
Abteilung erarbeitet und sind für ihre Fachkompetenz
in der Frauenheilkunde und ihr
Engagement bekannt“, erklärt Artur Smorodin.
Mit der Neuverpflichtung von Artur Smorodin
möchte das St. Martini Krankenhaus – auch
angesichts der Marktentwicklung im Umfeld –
die gynäkologische Versorgung der Patientinnen
in der Region langfristig mit einem
hochversierten Mediziner sicherstellen.
Göttinger Straße 34
37115 Duderstadt
Tel. 05527 842 - 370
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Wietholt wird
Interims-Chef
Dr. Dietmar Wietholt,
Leitung der Abteilung
für Innere Medizin und
Kardiologie
Innere Medizin und Kardiologie am St. Martini Krankenhaus
in Duderstadt hat einen neuen Leiter
Dr. Dietmar Wietholt hat zum 14. Oktober
2024 interimsmäßig die Leitung der Abteilung
für Innere Medizin & Kardiologie am St.
Martini Krankenhaus in Duderstadt übernommen,
nachdem der Posten durch den plötzlichen
Tod seines Vorgängers, Michael Bömeke,
vakant wurde.
Der 61-jährige Facharzt für Innere Medizin
und Kardiologie bringt jahrzehntelange
Erfahrung aus renommierten Kliniken
in Hamburg mit. Als interventioneller
Kardiologe verfügt er über umfangreiche
fachliche Expertise – auch in der Elektrophysiologie
– sowie Leitungserfahrung. Neben
der stationären Versorgung wird er auch
die Ermächtigung für den Ambulanzbetrieb
übernehmen.
„Wir sind dankbar, dass sich Dr. Wietholt
kurzfristig als Interims-Chefarzt zur Verfügung
stellt“, so Geschäftsführer Markus Kohlstedde.
Wietholt selbst sieht seine neue Aufgabe als
eine Art Rückkehr zu seinen Wurzeln und
freut sich, zur medizinischen Versorgung im
Eichsfeld beitragen zu können. „Dieses Krankenhaus
bietet hervorragende Voraussetzungen
für eine heimatnahe Versorgung und hat
sich in den letzten Jahren beeindruckend gegen
den Bundestrend entwickelt.“
Göttinger Straße 34
37115 Duderstadt
Tel. 05527 842 - 380
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wissen
106 4 |2024
wissen
Wie riecht der
MOND?
Erst seit wenigen Monaten geöffnet
und schon ein großer Erfolg:
Das ,Sensoria – Haus der Düfte und
Aromen‘ in Holzminden ist ein
Museum der besonderen Art. Denn
dort kann die Nase auf ihre ganz
eigene Reise gehen.
4 |2024 107
wissen
» Wir sind europaweit einmalig,
vermutlich sogar weltweit. «
TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
108 4 |2024
Holzminden und damit Südniedersachsen
sind um eine sehenswerte –
oder besser: riechenswerte – Attraktion
reicher. Ende September 2024
eröffnete hier das Sensoria Haus der
Düfte und Aromen. Das Museum
setzt damit die Tradition fort, die Holzminden bekannt
gemacht hat, da dort vor genau 150 Jahre das erste Mal
Vanillin synthetisch hergestellt wurde. Die Stadt nennt
sich nicht umsonst ,Stadt der Düfte und Aromen‘, da bis
heute die Holzmindener Firma Symrise einer der weltweit
großen Duft- und Aromastoffhersteller ist. Und genau
diesem Thema, der riesigen Welt der Düfte und Aromen,
ist das Sensoria gewidmet. Der Clou dabei: Die
Ausstellung ist nicht nur gegenständlich informativ, sie
bindet auch konsequent und interaktiv das Riechen der
Besucher mit ein.
„WIR SIND EUROPAWEIT EINMALIG, vermutlich sogar
weltweit“, sagt Ann-Kathrin Otte, die die Öffentlichkeitsarbeit
des Hauses verantwortet und selbst Führungen
gibt. Es gibt zwar ein Parfummuseum in Grasse und
auch das Haus von ,4711‘ in Köln, „aber sich dem
Thema in diesem Umfang zu widmen, wie wir das tun
und dabei das Riechen und Schmecken konsequent einzubeziehen,
fehlt in den anderen Häusern“.
Und noch einen Unterschied gibt es. Viele solcher
Häuser wurden von den Unternehmen gegründet, in
Holzminden hingegen ist es dem bürgerschaftlichen und
städtischen Engagement zu verdanken. Die Idee zu
einem solchen Ausstellungshaus kam direkt aus der Bürgerschaft.
2018 gab die Bürgerstiftung Holzminden ein
Gutachten in Auftrag, um die Machbarkeit eines solchen
Hauses zu prüfen. Die Studie fiel so positiv aus,
dass sich die Stadt zur Umsetzung entschloss und damit
einen weiteren touristischer Höhepunkt geschaffen hat.
Allein über den Weser-Radweg fahren jährlich rund
150.000 Touristen von Hann. Münden nach Hameln
und damit in Sichtweite am Sensoria vorbei.
wissen
4 |2024 109
wissen
110 4 |2024
wissen
Jede Einzelne der rund 4.000 rautenförmigen Cortenstahl schindeln
ist ein Unikat und verleiht dem Gebäude seinen Charakter.
Entstanden ist ein kompletter Neubau am weserseits gelegenen
Innenstadteingang, der architektonisch im wahrsten
Sinne des Wortes herausragt. „Wir liegen am Weser-Radweg
und in der Altstadt, das sollte das Gebäude widerspiegeln“,
so Otte. „Das Heraufragende der einen Gebäudeseite hin
zur Weserbrücke soll eines der Torhäuser, die Verkleidung
soll die Wesersandsteinplatten symbolisieren.“ Vor 150 Jahren
war Holzminden ein Umschlagplatz für diese Platten,
die man an vielen Häusern in der Innenstadt noch als Schindeln
sehen kann. Es sind diese über 4.000 rautenförmigen
Cortenstahlschindeln, von denen jede einzelne ein Unikat ist,
die das Gebäude so markant machen. Der rostige Look verändert
sich zudem durch Witterungseinflüsse noch weiter
und lässt so das Gebäude reifen. „Wir haben schon alles
Mögliche dazu gehört“, erzählt Otte, „etwa, dass die Schindeln
wie Schoko täfelchen oder wie ein Drachenpanzer aussehen.“
Über elf Millionen Euro hat das Sensoria gekostet,
den Löwenanteil hat die Stadt selbst aufgebracht.
DIE 650 QUADRATMETER AUSSTELLUNGSFLÄCHE sind
sprichwörtlich im Fluss. Hier gibt es keine Ausstellungsräume,
sondern stattdessen schlängelt sich ein breiter Gang mit
einer kontinuierlichen Steigung über zwei Etagen und führt
von einem Ausstellungsareal zum nächsten. Lediglich das
Labor der Düfte, das gleichzeitig ein Veranstaltungsraum ist,
und der daraus zugängliche Duftgarten auf dem Dach sind
über eine Treppe erreichbar.
Ob in einer 360-Grad-Videoinstallation, in der passende
Düfte wie etwa der Geruch frisch gemähten Grases einströmen,
oder in der ,Zeitreise‘, die aufzeigt, woher wichtige
Gewürze aus der ganzen Welt stammen und man auf Knopfdruck
zum Beispiel Weihrauchduft einsaugen kann – überall
sind Gerüche präsent. Die Nuancen verschiedener
Vanillearten lassen sich genauso unterscheiden wie auch die
Veränderung, die Persil durchlaufen hat: Drei Schnupperproben
des Waschmittels von 1959, 1986 und 1994 könnten
unterschiedlicher nicht sein.
4 |2024 111
wissen
SENSORIA
Haus der Dürfte und
Aromen Holzminden
Obere Straße 45
37603 Holzminden
Deutschland
0531/990 53 20
kontakt@sensoria-holzminden.de
sensoria-holzminden.de
Ann-Kathrin Otte, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit
Es ist viel Kreativität in die Ausstellung eingeflossen. So
haben Parfumeure Aufgabenstellungen bekommen wie
etwa: Wie riecht der Mond? Die Lösung war: Der Geruch
gleicht dem, den Astronauten beschrieben, als sie im
Landemodul an ihren Anzügen rochen – nämlich wie
Schießpulver. Auch viel Wissenswertes wird vermittelt, beispielsweise,
wie Riechen und Schmecken im Körper funktionieren
und welches Lebewesen den besten Riecher hat –
es ist der Elefant mit etwa 500 Millionen Riech zellen und
2.000 verschiedenen Rezeptoren. Zum Vergleich: Der
Mensch hat 25 Millionen Riechzellen bei 400 verschiedenen
Rezeptoren.
Die Düfte in der Ausstellung sind auf geruchssensible
Menschen abgestimmt, das heißt, sie sind fein und nicht
aufdringlich und technisch innovativ, da es sich um
Trockendüfte handelt, die sich nicht auf Oberflächen
festsetzen und schnell wieder verfliegen. Dadurch verwandelt
sich die Ausstellung den Tag über nicht in einen
die Nase überfordernden Parfumladen.
DAS GRÖSSTE HIGHLIGHT IM SENSORIA ist jedoch das
Labor der Düfte. Im Ausstellungsraum steht die riesige
Duftorgel, ein Halbrund mit um die 300 allerdings leeren
Apothekerfläschchen, die die Vielzahl der Rohstoffe symbolisieren,
an der Besucher selbst kreativ werden können.
Die Duftorgel ist eigentlich – in kleinerer Dimension – der
Arbeitsplatz eines Parfumeurs. Dessen Rolle können Besucher
an Bildschirmen einnehmen, wo sie virtuell durch den
komplexen Prozess der Parfumherstellung mit ihren vielen
Schritten geführt werden. Ist der eigene Duft fertig, lässt
sich die Mischung als feiner Duft ausstoßen und riechen.
Gefällt das Ergebnis, kann man sich im Sensoria wahlweise
eine Probe oder einen ganzen Duftflakon als Souvenir zusammenstellen
lassen.
DAS SENSORIA IST JEDOCH WEIT MEHR als nur ein
Ausstellungshaus, es soll vielmehr ein lebendiger Teil der
kulturellen Szene Holzmindens werden. Hier finden bereits
Firmen events, Lesungen, Vorträge, Tastings und
Workshops statt – ein Blick in den Veranstaltungskalender
lohnt sich ebenso wie die Ambition, schnell zu sein:
Das Duft-Yoga, bei dem im Labor der Düfte zu den
wohltuenden Aromen ätherischer Öle Yoga gemacht
wird, oder beispielsweise der Lavendel-Pralinen-Workshop
– beide Veranstaltungen finden erst 2025 statt –
sind jeweils schon ausgebucht.
In den ersten zwei Monaten seit Eröffnung waren
schon über 6.000 Besucher aus einem überraschend großen
Umkreis – von Köln bis Hamburg und auch aus dem
Süden der Republik – im Sensoria und das, obwohl das
Marketing noch ganz am Anfang steht. Und angesichts
der Vielfältigkeit des Themas Düfte und Aromen sind
einer Weiterentwicklung fast keine Grenzen gesetzt.
„Das Tolle ist, dass wir so viele Trends dazu haben, was
wir essen, was wir riechen, dass wir uns immer wieder
dem Zeitgeist anpassen können und neue Themen aufgreifen
können“, betont Ann-Kathrin Otte.
IN HOLZMINDEN SELBST IST DAS SENSORIA schon
vor Eröffnung fast so etwas wie eine Familienangelegenheit
geworden. Viele Freiwillige haben mitgeholfen, damit
die Eröffnung punktgenau stattfinden konnte –
Ann-Kathrin Ottes Mutter beispielsweise hat die Vorhänge
in der Videoausstellung auf den schrägen Bogen
passend zurechtgeschnitten. „Wir hatten eine super Unterstützung
der Menschen, das war etwas Einmaliges“,
so Otte. „Damit haben wir eine Punktlandung hinlegen
können: Am Tag der Eröffnung sind die letzten Handwerker
raus, und alles war bereit.“ ƒ
112 4 |2024
wissen
Die Duftorgel, an der Besucher selbst kreativ werden und sich ein eigenes Parfum zusammenstellen können.
» ... wie Riechen und Schmecken
im Körper funktionieren und
welches Lebewesen den besten
Riecher hat.«
4 |2024 113
PROFIL
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Ehrenamt
mit Herz
Warum das Engagement
von Bernd Schako sowie Spenden
für die Zukunft
der Waldheimschule und
das Pädagogiums Bad Sachsa
unverzichtbar sind.
Besondere Ehre: Schulleiter Torsten Schwark, Göttingens Landrat Marcel Rietig,
Preisträger Bernd Schako und Bürgermeister Daniel Quade
Das Pädagogium Bad Sachsa ist nicht
nur eine Bildungseinrichtung, sondern
für viele eine zweite Heimat. Eine
zentrale Figur, die diese besondere Atmosphäre
maßgeblich mitgestaltet, ist Bernd Schako. Als
ehemaliger Schüler und heutiger erster Vorsitzender
des Trägervereins Waldheimschule Pädago
gium Bad Sachsa Kulenkampffstiftung e. V.
engagiert er sich unermüdlich für die Weiterentwicklung
der Schule.
FÜR SEIN HERAUSRAGENDES Engagement
wurde Bernd Schako mit der Verdienst medaille
des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet. Die Verleihung
fand in der Aula des Gymnasiums statt und
würdigte seine langjährige ehrenamtliche
Tätigkeit.
BEREITS WÄHREND SEINER SCHULZEIT
brachte sich Bernd Schako ehrenamtlich im
Schülerverein des Pädagogiums ein. Seit 1985
prägt er die Arbeit der Ehemaligenvereinigung
KV Absolvia in verschiedenen Vorstandsämtern,
darunter neun Jahre als erster Vorsitzender.
In dieser Zeit setzte er sich unter anderem
für die Einrichtung eines Förderfonds
für finanzschwache Familien ein. Seit 2005 ist
er Vorstandsmitglied und aktuell erster Vorsitzender
des Schulträgervereins. In dieser
Position trägt er maßgeblich zum Erfolg der
Schule mit ihrer internationalen Ausrichtung
und ihrem hohen Grad an Digitalisierung bei.
DIE WALDHEIMSCHULE Pädagogium Bad
Sachsa Kulenkampffstiftung e. V. ist als gemeinnütziger
Trägerverein auf Spenden angewiesen,
um ihre Bildungsziele zu erreichen.
Diese Unterstützung ermöglicht es, innovative
Projekte umzusetzen, die Ausstattung zu
modernisieren und Schülerinnen und Schülern
unabhängig von der finanziellen Situation
der Eltern eine hochwertige Bildung zu bieten.
DIE ARBEIT VON BERND SCHAKO und dem
Vorstand des Trägervereins zeigt eindrucksvoll,
wie ehrenamtliches Engagement und finanzielle
Unterstützung Hand in Hand gehen, um
eine Bildungseinrichtung erfolgreich zu führen.
Ihre Bemühungen sichern nicht nur den
Fortbestand des Pädagogiums, sondern tragen
auch zur Weiterentwicklung und Anpassung
an moderne Bildungsanforderungen bei.
Um die Qualität der Bildung am Pädagogium
Bad Sachsa weiterhin zu gewährleisten, sind
Spenden sehr wünschenswert. Jeder Beitrag
unterstützt die Aufgabe, Schülerinnen und
Schülern eine exzellente Ausbildung zu bieten
und die Schule als Ort des Lernens und der
Gemeinschaft zu stärken.
Jetzt unseren Film zur
Verleihung der Ehrenmedaille
ansehen ▸
Ostertal 15
37441 Bad Sachsa
E-Mail: info@internats-gymnasium.de
www.internats-gymnasium.de
PROFIL
Breit aufgestellt dank
hochqualifizierter
Physiotherapeuten
Das therapeutische Angebot im Athleticum Junge
geht weit über klassische Krankengymnastik hinaus.
PROFIL
PROFIL
Am Schützenplatz hat der Sportwissenschaftler
Sebastian Junge mit dem
Athleticum Junge einen beispielhaften
Standort für Physiotherapie, Fitnesstraining
und Leistungsdiagnostik etabliert. Das Angebot
des Athleticums geht dabei weit über die
normale Physiotherapie hinaus. So werden
neben der Orthopädie auch Kieferproblematiken
(CDM) oder neurologische Patienten
von hochqualifizierten Therapeuten mit unterschiedlichen
Schwerpunkten behandelt.
ZUM ANGEBOT DES ATHLETICUMS gehören
alle gängigen Heilmittelverordnungen,
aber auch erweiterte ambulante Physiotherapie
(EAP), standardisierte Heilmittelkombination
(D1) oder T-RENA. Durch dieses breite
Therapiespektrum erfahren die Patienten:innen
eine maßgeschneiderte Behandlung. Ein
intensiver Austausch mit den behandelnden
Ärzten ermöglicht die optimale Abstimmung
der Therapie auf die Diagnose.
„FORT- UND WEITERBILDUNGEN sind fester
Bestandteil unserer Arbeitsweise, denn nur
so können wir auf dem neusten Stand bleiben
und die effektivste Therapie anbieten“, so Sebastian
Junge.
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Für spezielle Fragestellungen zu Herzkrankheiten sind neben der Basisdiagnostik (EKG,
Ultraschall etc.) weiterführende Untersuchungen notwendig, um eine klare Diagnose
zu stellen und die Prognose abzuschätzen. Dies gilt z.B. für die koronare Herzkrankheit
(KHK, Verengung der Herzkranzgefäße) und Erkrankungen des Herzmuskels (Myokarditis
und Kardiomyopathie). Moderne Leitlinien sehen dafür die radiologischen Schnibild-
Verfahren Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) vor – auch
um eine rein diagnostische Herzkatheteruntersuchung zu vermeiden.
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Daher wird für Männer ab 45 Jahren eine jährliche urologische Vorsorge-Untersuchung
der Prostata empfohlen, ggf. mit Blutabnahme (PSA-Wert – Prostata-spezifisches Antigen)
und Ultraschall-Untersuchung. Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom empfehlen die
Leitlinien eine „multiparametrische Magnetresonanztomografie“ (mpMRT) der Prostata.
Dies ist die beste Methode, um „nicht-invasiv“, d.h. ohne Eingri, ein Prostatakarzinom
zu diagnostizieren oder den Verdacht zu erhärten. In solchen Fällen folgt dann eine
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PROFIL
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FOTO: GENERIERT MIT MIDJOURNEY.
Die verborgenen Winkel des
Genoms ausleuchten
Die DNA-Hochdurchsatzsequenzierung und ihre vielfältigen Anwendungen haben die Identifizierung
von Krankheitsgenen revolutioniert. Das Team um Humangenetiker Professor Bernd
Wollnik geht neue Wege, um selbst gut versteckte Mutationen im Genom aufzuspüren und
molekulare Diagnosen zu stellen.
Im Grunde leben wir im goldenen Zeitalter
der humangenetischen Forschung“,
sagt Bernd Wollnik, Direktor des Instituts
für Humangenetik der Universitätsmedizin
Göttingen (UMG). „Die Next-Generation-
Sequenzierung (NGS) wird kontinuierlich
weiterentwickelt und liefert uns immer mächtigere
Werkzeuge, mit denen wir die genetischen
Ursachen von Krankheiten und die zugrunde
liegenden molekularen Mechanismen aufklären.
Dieses Wissen öffnet die Tür zur Entwicklung
neuartiger Therapien“, fasst Wollnik
die rasanten Fortschritte in der humangenetischen
Forschung zusammen.
Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe erforscht
er, welche Rolle bestimmte Gene bei
der Alterung des Menschen spielen, was dabei
auf genomischer und molekularer Ebene passiert
und wie diese Prozesse zur Entstehung
von altersbedingten Erkrankungen wie Diabetes,
Demenz und Krebs führen. Dazu entschlüsselt
das Team Gene, die seltene angeborene
Syndrome verursachen, welche mit einer
beschleunigten Alterung und frühzeitigen
Krebserkrankungen einhergehen. Oder sie
finden heraus, welche Gendefekte dafür verantwortlich
sind, dass in einzelnen Familien
gehäuft oder sehr frühzeitig Tumore auftreten.
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DANK TECHNOLOGISCHER Innovationen
der DNA-Sequenzierung gelingt heute die
Identifizierung von krankheitsverursachenden
Veränderungen im menschlichen Erbgut in
einem bisher ungekannten Maßstab. Bereits
2009 nutzten Wollnik und seine Forschungsgruppe
als eine der ersten in Deutschland
den damals revolutionären Ansatz der Exomsequenzierung,
bei dem alle 20.000 für Proteine
kodierenden Abschnitte der DNA (das
,Exom‘) analysiert werden. Auf diesem Wege
identifizierten die Forschenden mittlerweile
fast 100 Gene, die in verändertem Zustand
mit spezifischen erblichen Erkrankungen verknüpft
sind. Beispielsweise ermittelten sie in
dieser Anfangszeit der Exomsequenzierung
mit CEP152 ein bis dahin unbekanntes Gen
für das seltene, u. a. mit einem erhöhten
Tumorrisiko assoziierte Seckel-Syndrom. Und
sie deckten auf, dass das Protein in der Aufrechterhaltung
der genomischen Unversehrtheit
und der zellulären Antwort auf DNA-Schädigungen
agiert.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Humangenetik
erforschen genomische und molekulare Mechanismen der Alterung und
alterungsbedingter Erkrankungen.
FOTO: RONALD SCHMIDT
PROFIL
EINEN WAHREN SIEGESZUG hat die
NGS-basierte DNA-Analyse seither erlebt.
Heute verfügt das Institut für Humangenetik
über eine hoch spezialisierte technologische
und bioinformatische Infrastruktur, mit der
die Wissenschaftler*innen die Zusammensetzung
des gesamten Genoms analysieren und
pathogene Abweichungen zutage fördern. Sie
können auch gezielt messen, welche Gene
wann und wo aktiv sind, und schauen sich an,
was in einzelnen Zellen genau vor sich geht.
Und dabei stellen sie fest: Vieles ist inzwischen
möglich, aber es gibt auch noch die verborgenen
Winkel im Erbgut, die gut versteckten
genomischen Varianten, die Krankheiten
verursachen. „Die Genomsequenzierung erlaubt
es uns mittlerweile, rasch und kostengünstig
das gesamte Genom eines Menschen
innerhalb von Stunden zu analysieren. Und
eigentlich dachten wir, damit hätten wir die
finale Technologie an der Hand, mit der sich
alle Fragen beantworten lassen. Aber ganz so
einfach ist es doch nicht. Bei einigen seltenen
angeborenen Syndromen und familiären
Tumorerkrankungen etwa bleibt die Ursache
auch nach der molekulargenetischen Testung
immer noch ungeklärt, die sogenannte „missing
heritability“. Wir wissen zwar, es muss
eine spezifische genetische Ursache dafür geben,
dass etwa in jungen Jahren schon Krebs
aufgetreten ist oder in einer einzelnen Familie
sehr viele Krebserkrankungen vorliegen.
Aber mit der herkömmlichen Art der Genomsequenzierung
kommen wir nicht an sie ran.
Unsere Hypothese ist: Hier sind die ursächlichen
genetischen Varianten für die üblichen
Analyseverfahren unsichtbar.“
KNAPP 10 PROZENT der Krebserkrankungen
sind genetisch bedingt, treten also bei Menschen
auf, die aufgrund angeborener Genveränderungen
eine erhöhte Neigung, eine sogenannte
Prädisposition, zur Entstehung von
Tumoren besitzen. Solche Veränderungen betreffen
häufig Gene, die wichtige Auf gaben in
den komplexen Abläufen erfüllen, mit denen
Zellen Schäden an der DNA erkennen und
reparieren. Funktioniert die Schadensantwort
der Zelle nicht richtig, häufen sich DNA-Schädigungen
an, das Genom wird instabil. Seit
vielen Jahren stehen die genetischen Grundlagen
und die Mechanismen dieser genomischen
Instabilität im Mittelpunkt der Forschungsarbeit
von Bernd Wollnik und seiner
Gruppe. Dazu haben sie sich jetzt einem
speziellen neuen Verfahren der DNA-Sequenzierung
zugewandt: der Long-Read-Genomsequenzierung.
WIE KANN MAN SICH DAS VORSTELLEN?
Generell wird bei der Genomsequenzierung
die gesamte DNA des Erbguts abgelesen,
beim Menschen sind dies über 3,2 Milliarden
Bausteine. Diese als DNA-Basenpaare
bezeichneten Bausteine lassen sich in ihrer
Funktion mit Buchstaben als kleinste Einheit
von Wörtern, Sätzen und ganzen Büchern vergleichen.
Um die Abfolge dieser Buchstaben zu
bestimmen, wird die DNA zunächst in kleinere
Teile zerlegt, die jeweils einzeln abgelesen
werden. Bioinformatische Verfahren gleichen
diese kurzen Abschnitte mit einer Referenzsequenz
ab und fügen die Daten wie ein Puzzle
zusammen. Durch den Vergleich der abgelesenen
DNA mit der Referenz lassen sich
Abweichungen ausfindig machen, die bei der
Entstehung einer Krankheit eine Rolle spielen
können. Die am häufigsten eingesetzte
Technik, die Short-Read-Genomsequenzierung,
liest die DNA in kleinen Segmenten, die in der
Regel durchschnittlich etwa 150 Basenpaare
lang sind. Anschließend wird die Sequenz
anhand von Überschneidungen zwischen
diesen kurzen Schnipseln in einem aufwendigen
bioinformatischen Prozess rekonstruiert.
Millionen dieser Sequenzierschnipsel werden
für die ausreichende Abdeckung des gesamten
Genoms benötigt. Eine Schwäche dieses
Verfahrens ist, dass sich strukturelle und komplexe
Veränderungen im Genom technisch
bedingt oft nicht ermitteln lassen. Außerdem
sind repetitive Genomabschnitte nicht sicher
darstellbar, was die Suche nach Varianten und
Mutationen in diesen Bereichen fast unmöglich
macht. Aber gerade hier entstehen häufiger
auch krankheitsverursachende Varianten.
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PROFIL
Moderne Genomsequenzierung: Das Short-Read-Puzzle hinterlässt Lücken, das Long-Read-
Verfahren liefert ein komplexes Gesamtbild.
Ansatz konzipiert, mit dem wir die Vorteile
der Short-Read-Sequenzierung mit den neuen
Möglichkeiten des Long-Read-Verfahrens
kombinieren. Es ging uns darum, in mehreren
Familien mit einer offensichtlich genetisch
bedingten Prädisposition für verschiedene
Tumorarten bislang unbekannte Krankheitsgene
und -varianten zu finden“, so Wollnik.
Doch zunächst stellte sich ein anderes Problem:
Die Daten waren generiert, aber es gab
keine bioinformatische Plattform, mit der sie
sich analysieren ließen. Mithilfe der Bioinformatikgruppe
um deren Leiter Dr. Arne
Zibat gelang es aber, am Institut für Humangenetik
eine eigene, deutschlandweit
einzigartige bioinformatische Pipeline zur
Aufarbeitung und Analyse von Long-Read
Sequenzierungsdaten zu entwickeln. Ein essenzieller
Schritt, um nachfolgend die Millionen
Varianten eines menschlichen Genoms
systematisch interpretieren zu können. „Unser
gesamtes Team hat sich inzwischen eine
enorme Expertise angeeignet, mit der wir die
eine oder zwei krankheitsrelevanten genomischen
Veränderungen herausfischen“, erklärt
Dr. Yigit. Und sie haben eine Reihe neuer Kandidatengene
für Krebsprädisposition identifiziert.
Zum Beispiel eine Variante im Gen
TP63, wie Dr. Yigit beschreibt: „Wir haben die
TP63-Variante im Indexpatienten einer Familie
mit früh aufgetretenem Magenkarzinom
entdeckt. Dabei handelt es sich um eine große
Duplikation innerhalb des Gens, die sich auf
andere, regulatorische Abschnitte auswirkt.
Mit der klassischen Short-Read-Methode hätten
wir keine Chance gehabt, sie zu finden.“
Im Rahmen eines großen wissenschaftlichen
Netzwerkes mit unterschiedlichen Forschungsgruppen
des Onkologischen Spitzenzentrums
,Comprehensive Cancer Center Niedersachsen
(CCC-N)‘ der UMG und der Medizinischen
Hochschule Hannover sollen die neuen
genetischen Erkenntnisse in den kommenden
Jahren dazu genutzt werden, Krankheitsmechanismen
zu ergründen und die Patientenversorgung
durch individualisierte Therapie
weiter zu verbessern.
„Die Long-Read-Genomsequenzierung markiert
den nächsten Generationenwechsel in
der Hochdurchsatzsequenzierung“, erklärt
Bernd Wollnik und blickt in die Zukunft. „Diese
Technologie wird uns helfen, die vorhandenen
Lücken in unserem heutigen Verständnis
von erblichen Tumorerkrankungen und
von Alterungsprozessen allgemein weiter zu
schließen. Und neue Einblicke in die Rolle der
genomischen Instabilität eröffnen.“
TEXT: KARIN BOSS, BERND WOLLNIK
„Die Analyse der Erbinformation mit kurzen
Sequenzierschnipseln stößt an ihre Grenzen.
Um diese zu überwinden, hat sich unsere
Forschung in den letzten Jahren darauf konzentriert,
neue Technologien einzusetzen und
so diese verborgenen Winkel des Genoms auszuleuchten
und auch versteckte krankheitsrelevante
Veränderungen aufzudecken“, erklärt
Dr. Gökhan Yigit, Nachwuchsgruppenleiter und
auf NGS-Anwendungen spezialisierter ,Gene
Hunter‘ des Teams.
Intensiv widmete sich die Wollnik-Gruppe
der Etablierung, Validierung und wissenschaftlichen
Anwendung der Long-Read
Genomsequenzierung – einer Technik, die
neue Maßstäbe setzt. Sie basiert darauf, dass
wesentlich längere DNA-Fragmente analysiert
werden. Tatsächlich liest die Methode
über Tausende oder sogar Millionen von Basenpaaren
in einer einzigen Sequenz. Dank
dieser größeren Leselänge können die Forschenden
große Teile des Genoms auf einmal
erfassen und erhalten so einen umfassenderen
Einblick in dessen Struktur und Organisation.
Komplexe strukturelle Veränderungen wie
große Insertionen/Deletionen, Inversionen,
Repeats, Duplikationen und Translokationen
werden erkennbar.
MODERNE GENOMSEQUENZIERUNG: Die
Short-Read-Methode erzeugt viele kleine, die
Long-Read-Methode hingegen viel größere
Teile. Das Short-Read-Puzzle hinterlässt Lücken,
das Long-Read-Verfahren liefert ein komplexes
Gesamtbild.
„Die Long-Read-Genomsequenzierung ist
eine bahnbrechende Technologie, mit der
wir noch tiefer ins Genom blicken. In einem
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Rettung
aus der
Tiefe
Das St. Martini Krankenhaus in Duderstadt
verharrte tief in den roten Zahlen, bis
Geschäftsführer Markus Kohlstedde mit einem
Zukunftskonzept innerhalb von zehn Jahren den
Wandel schaffte. Dabei begann seine Karriere
eigentlich ganz weit unten: im Bergbau.
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4 |2024 123
wissen
TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA
Baugruben gehören zum gewohnten
Anblick: Das Duderstädter
St. Martini Krankenhaus wächst
stetig. Ein täglicher Blick in die
sich öffnenden Schächte rund um
den Gebäudekomplex, der Markus
Kohl stedde nicht erschrecken kann.
Warum nicht? Nun, er ist ausgebildeter
Bergbaumechaniker. „Ich habe ein Jahr meiner dreieinhalbjährigen
Ausbildung unter Tage verbracht – im
tiefsten Schacht Europas“, sagt der heutige Geschäftsführer
des auf Modernisierungskurs befindlichen Klinikums
im niedersächsischen Teil des Eichsfeldes.
Vom Bergbaumechaniker zum Chef eines der wichtigsten
Gesundheitszentren der Region – was für ein erstaunlicher
Berufsweg. „Mir war während der Ausbildung
schnell klar, dass ich in diesem Job nicht bis zu
meiner Rente arbeite. Ich wollte in meinem Beruf neugierig
bleiben, Dinge hinterfragen und kreativ sein“,
sagt der heute 53-Jährige. Bei einem auf die Ausbildung
folgenden Praktikum im Bereich der Krankenpflege – in
dem auch seine Eltern arbeiteten – entdeckte er, „wie
erfüllend und abwechslungsreich“ dieses Berufsfeld ist.
SEINE ENERGIE UND SEINEN OPTIMIERUNGSDRANG
weitete Kohlstedde schnell über die „aufreibenden und
gesellschaftlich zu wenig geschätzten“ Pflegetätigkeiten
hinaus aus: „Ich habe mich stets weitergebildet und
dann in die ‚Höhle des Löwen‘ gewagt – ich wurde Berater
im Gesundheitswesen.“ Dort ging es häufig darum,
insolvente Kliniken zu sanieren und sie fit für die Zukunft
in einem anspruchsvollen Umfeld aufzustellen.
Eines Tages – genauer gesagt, vor etwas mehr als zehn
Jahren – ergab sich aus einem Gespräch mit Vertretern
des Hildesheimer Vinzenz-Verbundes, zu dem St. Martini
damals gehörte, das Angebot, das kränkelnde Klinikum
in zukunftsfähige Strukturen zu überführen. Kohlstedde
erinnert sich: „Ich fuhr also ins Eichsfeld, um mir das
Krankenhaus anzuschauen – und ich fuhr vorbei! Wegen
der vielen hohen Bäume konnte ich es nicht sehen.
Als ich es dann gefunden hatte, sah ich innen ein verbesserungsbedürftiges
Haus im Eiche-rustikal-Stil. Doch
ich war überrascht, ein vielseitiges und bestens besetztes
Ärzte- und Pflegeteam vorzufinden. Ich sah Zukunftspotenzial,
das es an die Oberfläche zu fördern galt.“
DA ES GANZ UND GAR NICHT IN SEINER NATUR LIEGT,
sich abschrecken zu lassen, ging Kohlstedde die Vorbereitungen
unverzüglich an. Seine beiden Teenagertöchter,
die sich bei ihm des Öfteren über seine beruflich bedingte
Abwesenheit beschwert hatten, durften über diesen
Schritt in die Zukunft mitentscheiden. Sie waren sofort
für den Ortswechsel nach Duderstadt. Sie wollten auch
nicht etwa in Göttingen wohnen, sondern entschieden
sich bewusst für die kleinere Stadt. Die Töchter sind
zwar inzwischen zum Studium nach Bochum und Koblenz
gezogen, doch im Laufe der Jahre schlug die gesamte
Familie in Südniedersachsen Wurzeln. „All unsere
Freunde sind inzwischen in dieser Region“, sagt Kohlstedde,
der in der Schützengesellschaft aktiv ist und am
Rothenberger Haus Golf spielt, um vom beruflichen Alltag
seines vor zehn Jahren angetretenen Jobs abzuschalten.
Seit einiger Zeit vermietet er in von ihm erworbenen
Immobilien Ferienwohnungen und macht somit nicht
nur als Mitglied des Beirates Treffpunkt Stadtmarketing
für seine neue Heimat Duderstadt aktiv Werbung.
Tatsächlich verwundert es nicht, dass der Geschäftsführer,
der auch immer wieder an den Wochenenden im
St. Martini anzutreffen ist, gelegentlich abschalten muss.
Denn er hat viel zu tun – insbesondere zu Beginn seiner
Zeit an der neuen Wirkungsstätte: Seit der Jahrtausendwende
erwirtschaftete das Haus jedes Jahr Defizite,
meist in Millionenhöhe. Wie sollte das geändert werden,
zumal viele Sanierungen anstanden? „Ich stellte jeden
Ausgabeposten auf den Prüfstand. Verträge wurden gekündigt
und neu ausgeschrieben“, skizziert der professio
nelle Sanierer seinen Einstand. Schnell stellte sich
heraus, wer dabei mit- oder wer lieber weiterziehen
wollte. Auch die Ärzte in der Region wurden eingebunden,
die Patienten nach ihrer Meinung befragt. So kristallisierte
sich ein eng zusammenarbeitendes und mit der
Region im Dialog stehendes Team heraus. Die Basis
dafür beschreibt Kohlstedde wie folgt: „Ich gebe die
Richtung vor, aber alles wird von mindestens zwei Personen
geprüft. Jeder darf hinterfragen, und ich bin immer
ansprechbar. Nur so kann ein solch umwälzender
Prozess funktionieren.“
UND ER FUNKTIONIERT AUF ANHIEB! Im Jahr 2012
machte St. Martini einen Rekordverlust von fast zwei
Millionen Euro, 2013 immer noch knapp ein Drittel davon.
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wissen
» Ich gebe die Richtung vor, aber alles wird von mindestens
zwei Personen geprüft. Jeder darf hinterfragen, und ich bin
immer ansprechbar. «
Für 2014 – das erste Jahr mit dem neuen Chef – stand
bereits ein Plus von 997.000 Euro in der Bilanz. Seither
bewegen sich die Zahlen zwischen dem „Ausreißer nach
unten“ im Jahr 2017 mit ,nur‘ plus 220.000 Euro und
einer Million Euro. Durchgehend schwarze Zahlen also.
Sie fußt auf einem – noch bis 2029 gültigen – 15-Jahres-
Plan, der drei Ziele umfasst. Ziel 1 ist die Sicherung der
Investitionsfähigkeit durch „gesicherte schwarze Zahlen“.
Ziel 2 setzt auf den aktiven Strukturwandel mit der
Ausrichtung des Leistungsspektrums am Bedarf der hiesigen
Menschen, der Schaffung der nötigen Infrastruktur,
der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern und dem
Kapazitätenwachstum. Und Ziel 3 schließlich setzt auf
die Vernetzung von Krankenhaus, Palliativ- und Hospizdiensten
sowie dem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)
St. Martini.
In zehn Jahren erhöhte sich die Planbettenzahl im niedersächsischen
Krankenhausplan in zwei Schritten von
126 auf 140 und dann auf 155, die ambulante Fallzahl
von jährlich 13.900 auf 17.713 und die Anzahl der Vollkräfte
von 392 auf 470. „Wir haben eine geringe Fluktuation:
Durchschnittlich sind Beschäftigte etwa 13 Jahre
bei uns“, sagt Kohlstedde. „Zudem wollen viele nicht
mehr nach Göttingen oder in Nachbarregionen zur Arbeit
pendeln und sehen, dass sie hier ein gutes Arbeitsumfeld
geboten bekommen.“ Zu diesem Umfeld gehören
attraktive Gehälter ebenso wie Weiterbildungs- und
gesundheitsfördernde Maßnahmen sowie Altersvorsorgeangebote
oder gemeinsame Aktivitäten.
„ICH HATTE VOM ELISABETH VINZENZ VERBUND
nahezu freie Hand, und die schnellen Erfolge bestätigten
dieses Vertrauen“, so der Geschäftsführer. Die Kooperation
mit einer Dialysepraxis, die Förderinitiativengründung,
die Schwerpunktsetzungen auf Geriatrie und Endoprothetik,
die Übernahme ambulanter Dienste der
Palliativ- und Hospizversorgung, die Nutzung von
Biowärme und Strom, die Planung von Bauprojekten
sowie die Erstellung eines Flächenkonzepts, den Beitrag
zur Sicherung niedergelassener Versorgungsstrukturen
durch Medizinische Versorgungszentren und die Integration
internationaler Pflegekräfte sind nur einige Beispiele
für komplexe und wichtige Meilensteine der vergangenen
Dekade.
HERAUSRAGEND FÜR DAS GESAMTKONZEPT sei auch
der 2019 eingeleitete, umfangreiche Umbauprozess. In
Bauabschnitt 1 wurde Wirtschaftlichkeit erhäht, indem
von sechs auf drei Sta tionen reduziert wurde. Gleichzeitig
wurde die Bettenkapazität gesteigert und der Aufnahme-
und Notaufnahmebereich modernisiert. Die enge
und parteiübergreifende Abstimmung und Rückkopplung
mit den politischen Akteuren aller Ebenen war dabei
zentral, so informierten sich Bundespolitiker wie
Karl Lauterbach, Jens Spahn, Thomas Oppermann und
Fritz Güntzler vor Ort und aus erster Hand über St.
Martini. Ebenso sei man mit Landespolitikern wie Ministerpräsident
Stephan Weil, Sebastian Lechner und den
Wahlkreis abgeordneten regelmäßig in Kontakt. Kohlstedde
betont: „Ohne die Unterstützung des langjährigen
Bürgermeisters Wolfgang Nolte und seines Nachfolgers
Thorsten Feike und insbesondere ohne die Unterstützung
des leider verstorbenen politischen Eichsfelder Urgesteins
Lothar Koch wäre die Entwicklung an St. Martini
nicht möglich gewesen.“ Auch im Frühjahr dieses
Jahres erschien mit dem niedersächsischen Gesundheitsminister
Andreas Philippi schließlich hoher Besuch mit
einem wichtigen Schriftstück im Gepäck: die Genehmigung
des zweiten Bauabschnitts. Dieser umfasst die Bereiche
OP, Herzkatheter und Sterilisation. Nach den
etwa 38,5 Millionen Euro Investitionskosten für den
ersten Bauabschnitt (davon 16,4 Millionen Euro Eigen-
4 |2024 125
wissen
mittel des Krankenhauses), sind für den zweiten Abschnitt
44 Millionen Euro (9,4 Millionen Eigenmittel)
angesetzt.
GIGANTISCHE SUMMEN, die gerade angesichts der
Probleme im deutschen Gesundheitssystem für ein verhältnismäßig
kleines Krankenhaus schwer zu stemmen
scheinen. Doch Kohlstedde stellt klar: „Wir sind nur zukunftsfähig,
wenn wir uns modern aufstellen und somit
wirtschaftlich arbeiten können.“ Ein Weg, den er weiterhin
zielstrebig verfolgen werde, wenngleich er auch nicht
mit Kritik hinter dem Berg hält. So orientiere sich die
Politik seit Jahrzehnten nicht an der Praxis. „2003 hat
die Politik sich entschieden, das Gesundheitswesen und
die Krankenhausversorgung für private beziehungsweise
aktiennotierte Unternehmen zu öffnen. Damit ist dem
Abfluss von potenziellen Gewinnen aus dem Gesundheitswesen
der Weg gebahnt worden. Anfallende Defizite
der kommunalen Krankenhäuser werden durch die
Kommunen, bei Unikliniken durch die Länder, also
letztlich die Steuerzahler, getragen“, erzählt Kohlstedde
und weist auf ungleiche Marktbedingungen hin.
Übrig blieb ein kleinerer Teil gemeinnütziger oder
kirchlicher Einrichtungen. Sie seien zum Erfolg verdammt,
weil niemand die Defizite ausgleiche. Sie fühlten
sich dabei dem gesamten Spektrum der Patienten verpflichtet
und könnten sich nicht nur wirtschaftlich
attrak tive „Rosinen rauspicken“, wie es börsennotierte
Krankenhausketten mitunter tun. Aktuell sei laut Kohlstedde
schnelles, zielführendes politisches Handeln notwendig,
„damit freigemeinnützig-konfessionelle Häuser
nicht aus dem Markt verschwinden“. Ansonsten gebe es
demnächst nur noch hoch defizitäre Krankenhäuser, für
die der Steuerzahler aufkommen müsse, oder börsennotierte
Ketten, die nur finanziell interessante Patienten
versorgten. Auch zeigt er für die vielen Kliniken in Großstädten
wenig Verständnis, zum Beispiel gäbe es in Berlin
55 Akutkrankenhäuser mit über 50 Notaufnahmen,
mit fast identischem Leistungsspektrum, während die
länd lichen Strukturen ausbluten.
STATT DIESES DURCHAUS KRITIKWÜRDIGEN Systems
hätte der Geschäftsführer von St. Martini im Zuge der
Deutschen Einheit präferiert, das DDR-System der Polykliniken
zu übernehmen. Wie wir wissen, kam es anders.
Umso besser, dass das St. Martini Krankenhaus seit nunmehr
zehn Jahren einen Geschäftsführer hat, der Malochen
von der Pike auf gelernt hat. Jemand, der seine gesamte
Energie einsetzt, um eine Klinik auf dem Land
nicht nur zu erhalten, sondern sie zu verbessern, sie nachhaltig
– sowohl im ökonomischen als auch im
ökologischen Sinne – und zukunftsorientiert zu
modernisieren. Vom Projektleiter in allen Teilen
Deutschlands ist Markus Kohlstedde zum „sesshaften“
und mit dem Eichsfeld tief verbundenen
Macher geworden. Zufriedene Patienten und
treue Mitarbeiter danken ihm dies. Aus dem hinter
Bäumen verborgenen, defizitären Krankenhaus
wird nach und nach eine moderne und
auch optisch ansprechende Klinik. ƒ
ZUR PERSON
Markus Kohlstedde wurde am 23. Februar
1971 im münsterländischen
Emsdetten geboren. Nach dem Realschulabschluss
absolvierte er eine
Ausbildung als Bergbaumechaniker
und wechselte dann in den Krankenpflegebereich.
Dort absolvierte er
das Examen als Gesundheits- und
Kranken pfleger und durchlief alle
Hierarchiestufen in der Pflege. An der
FH machte er einen Abschluss zum
Diplom-Kaufmann. Stationen an Kliniken
und bei Beratungsunternehmen in
Münster, Frankfurt, Wilhelmshaven,
Hannover, Hildesheim und Harsum
schlossen sich an. Seit Februar 2014
ist er Geschäftsführer des St. Martini
Krankenhauses. Er hat zwei studierende
Töchter, ist in der Schützengesellschaft
aktiv und spielt gerne
Golf.
126 4 |2024
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Die R+ Gruppe:
Kultur trifft Innovation
Fortschritt und Verantwortung im Gesundheitswesen
PROFIL
Vor Ort und unterwegs, das Team
der R+ Medi Transport Gruppe.
Die R+ Gruppe steht für Fortschritt und
Gemeinschaft im Gesundheitswesen.
Mit über 250 Mitarbeitern an acht
Standorten in Niedersachsen wird an einer
zukunftsorientierten Gestaltung des Rettungsund
Gesundheitsdienstes gearbeitet. Zwei
Aspekte prägen das Profil besonders: die
Unternehmenskultur und der Innovationsanspruch.
Die Unternehmenskultur basiert auf
Vertrauen, Wertschätzung und Innovation. Die
Organisation versteht sich als Gemeinschaft,
in der jeder Einzelne einen entscheidenden
Beitrag leistet. Mit der Mitarbeiter-App Flip
wurde eine Plattform geschaffen, die Kommunikation
und Austausch fördert und das Zugehörigkeitsgefühl
stärkt. Die Führungskultur
setzt auf offenen Dialog und gibt Mitarbeitern
die Chance, Verantwortung zu übernehmen.
Das Siegel ,Unternehmer der Zukunft‘ belegt
das Engagement für nachhaltige und innovative
Unternehmensführung. Diese Werte
machen die R+ Gruppe zu einem attraktiven
Arbeitgeber, der auf die Bedürfnisse und das
Potenzial seiner Mitarbeiter eingeht.
DAS ZIEL IST ES, das Gesundheitswesen
durch Digitalisierung und Vernetzung nachhaltig
zu verbessern. Die R+ Gruppe vereint
spezialisierte Unternehmen, die umfassende
Lösungen anbieten. Als führender Anbieter
von Krankentransporten und Patientenfahrdiensten
steht die Gruppe für Sicherheit und
Komfort. Mit der R+ i.conomy GmbH entstehen
digitale Innovationen, die Prozesse effizienter
gestalten. Digitales Entlassmanagement
erleichtert Kliniken die Überleitung von
stationärer zu ambulanter Betreuung, und der
Marktplatz für Patientenfahrten – entwickelt in
Kooperation mit der Moxi GmbH – setzt neue
Standards in der Patientenmobilität. Gleichzeitig
sorgen Franchise-Systeme für einheitliche
Standards und effiziente Prozesse.
AN DEN ACHT STANDORTEN – von Gieboldehausen
bis Hannover – wird nah an den
Menschen und gleichzeitig auf Landes- und
Bundesebene aktiv mitgewirkt. Die Mitwirkung
im Landesverband privater Rettungsdienste
und die Präsidentschaft im Bundesverband
eigenständiger Rettungsdienste
(BKS) durch Geschäftsführer Florian Reinhold
machen die R+ Gruppe zu einem Impulsgeber
der Branche. Der Erfolg basiert auf drei Säulen:
Digitalisierung, Vernetzung und Menschlichkeit.
Technologien wie die von der Moxi
GmbH, eine Art Marktplatz für Patientenfahrten,
werden stetig weiterentwickelt, durch
Kooperationen und Synergien wird Effizienz
und Servicequalität verbessert, und trotz technologischer
Fortschritte bleibt der Mensch
stets im Mittelpunkt. Mit Innovation und
einer klaren Vision gestaltet die R+ Gruppe
die Zukunft des Gesundheitswesens aktiv
und bleibt dabei ihren Werten treu.
Herzberger Landstraße 6
37434 Gieboldehausen
Tel. 05528 20 192 33
info@rplus-gruppe.de
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Werden Sie Teil von GO e FUTURE und unterstützen Sie uns:
Finanziell Service Kontakte Know-How
Erweiterung im Rahmen der aktuell laufenden Konzeptphase:
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Der Göttinger Life-Science-Turbo
PROFIL
Die UMG im Finale des bundesweiten Leuchtturmwettbewerbs
,Startup Factories‘ (v.l.n.r.): Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert
Habeck, Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Dekanin für Transfer der
Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Martin Stammann, Leiter
Gründungsförderung im Bereich Forschung und Transfer der
Universität Göttingen, Sven Wagner, Head of Business Development
der Sartorius AG und Geschäftsführer Life Science Factory,
Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, und
eine Vertreterin des Bundesministeriums für Wissenschaft und
Klimaschutz.
GO e Future wird zum Innovationsleuchtturm für das Valley
Mit dem Projekt ,GO e FUTURE‘, kurz
für GO excellent FUTURE, wird
Göttingen zum Zentrum für Innovationstransfer
in der Life Sciences. Dieses
ambitionierte Vorhaben soll wissenschaftliche
Erkenntnisse in Lösungen für Gesundheit,
Umwelt und Klimaschutz umwandeln
und damit lokale sowie globale Herausforderungen
adressieren. Die Initiative ist Teil des
Leuchtturmwettbewerbs ,Startup Factories‘
des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Klimaschutz.
,GO e FUTURE‘ FOKUSSIERT SICH auf rote
(Medizin, Gesundheit) und grüne (Landwirtschaft,
Klimaforschung) Life Sciences. Ziel
ist es, neue Therapien, diagnostische Verfahren
und Produkte im Medizin/Gesundheitsbereich
sowie Technologien für nachhaltige
Landwirtschaft zu entwickeln. Diese Herangehensweise
fördert sowohl die medizinische
Versorgung als auch ökologische Nachhaltigkeit.
Mit dem Ausbau der Life-Science-Expertise
der Region Göttingen-Hannover-Braunschweig
entsteht ein Zentrum, das
Wissenschaft in die Praxis überführt. Neben
der Universitätsmedizin Göttingen sind zahlreiche
Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik in (Süd-)Niedersachsen involviert.
Das Projekt bietet umfassende Unterstützungsstrukturen
für Gründungsinteressierte
und Start-ups. Von flexiblen Laboren über Prototyping-Bereiche
bis hin zu Co-Working-Spaces
werden optimale Bedingungen geschaffen.
Ein starkes Netzwerk aus Venture-Capital-
Gebern und Industriepartnern unterstützt
die Entwicklung. Spezialisierte Coaches und
Programme helfen jungen Unternehmen dabei,
ihre Ideen marktreif zu machen. Start-ups
profitieren zudem von vereinfachtem Zugang
zu technischen Infrastrukturen und klinischen
Studien sowie einer engen Vernetzung mit Patienten
und medizinischen Meinungsführern.
DAS FORSCHUNGSDREIECK Göttingen/
Hannover/Braunschweig verfügt über eine
hohe Dichte an Life-Science-Einrichtungen,
die maßgeblich zum Erfolg von ,GO e FU-
TURE‘ beitragen. Diese enge Zusammenarbeit
stärkt die Position der Region als Hotspot
für Innovationen und Gründungen. Unternehmen
wie Sartorius, OttoBock und KWS tragen
unterstützend dazu bei, das Projekt voranzutreiben.
Gleichzeitig sichert die Kooperation
mit internationalen Partnern, dass das
Programm global konkurrenzfähig bleibt und
den Start-ups den Marktzugang zu relevanten
außerdeutschen Märkten erleichtert.
Das langfristige Ziel von ,GO e FUTURE‘
ist es, Göttingen als führenden Standort für
Life-Science-Start-ups zu etablieren. Durch
die enge Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik wird ein einzigartiges Innovationsökosystem
geschaffen, das sowohl nationale
als auch internationale Talente anzieht.
Die Ergebnisse sollen nicht nur die Gesundheitsversorgung
verbessern, sondern auch
Lösungen für globale Herausforderungen wie
den Klimawandel und die Ernährungssicherheit
bieten.
MIT DIESER INITIATIVE SOLL NICHT NUR
die Innovationskraft Deutschlands gestärkt,
sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zur
globalen Gesundheits- und Umweltforschung
geleistet werden. Göttingen wird zu einem
Symbol für exzellente Forschung, mutige
Gründungen und internationale Zusammenarbeit.
Universitätsmedizin Göttingen
Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg
Dekanin für Transfer
goefuture@med.uni-goettingen.de
www.goe-future.de
wissen
REGION KANN
Innovation
Zum ersten Mal wird der Innovationspreis der Region Göttingen-Northeim
mit neuem Partner in der Stadthalle Göttingen verliehen.
ERSTMALS IN DER STADTHALLE GÖTTINGEN wurden
die innovativsten Ideen der Region und darüber hinaus
ausgezeichnet. Der Innovationspreis der Region Göttingen-
Northeim, der in diesem Jahr mit 132 Einreichungen
einen neuen Bewerbungs rekord verzeichnete, stand unter
dem Motto ,Gemeinsam Zukunft gestalten‘. Mit neuen
Formaten und einer einzigartigen Atmosphäre unterstrich
die Veranstaltung ihre Bedeutung als Plattform für
Kreativität und Fortschritt. Die diesjährige Preisverleihung
präsentierte sich in einer komplett neuen Form:
Vor der eigentlichen Zeremonie hatten rund 30 Teilnehmer
die Möglichkeit, an Messeständen im Foyer ihre
Innovationen zu präsentieren. Als ein Zeichen der interkommunalen
Zusammenarbeit kommt die erstmalige
Zusammenarbeit mit dem Landkreis Northeim als Kooperationspartner
hinzu. Die Veranstaltung wurde erstmals
durch Northeims Landrätin Astrid Klinkert- Kittel,
Göttingens Landrat Marcel Riethig und Güttingens
130 4 |2024
wissen
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt eröffnet. Gemeinsam
betonten sie die Bedeutung von Innovationen für die wirtschaftliche
und gesellschaftliche Entwicklung der Region.
DER INNOVATIONSPREIS WÜRDIGTE in diesem Jahr herausragende
Leistungen in drei Hauptkategorien sowie durch
zwei Sonderpreise. In der Kategorie ,Gründer und Jungunternehmer‘
setzte sich die Avocet Biosciences aus Göttingen mit
ihrer revolutionären RNA-Scheren-Technologie durch. Diese
ermöglicht es, RNA-Viren gezielt zu zerschneiden, und
stellt damit eine zukunftsweisende Plattform zur Bekämpfung
von Pandemien dar. Den zweiten Platz belegte
Allogenetics aus Hannover, die mit ihrer Technologie zur Reduzierung
von Abstoßreaktionen bei Transplantationen beeindruckte.
Das junge Unternehmen HyphaGrowth aus Göttingen
erreichte mit seinem kreislauffähigen Dämmpaneel
MycoTeil den dritten Platz.
In der Kategorie ,Unternehmen bis zu 20 Mitarbeiter‘ überzeugte
Triqbriq aus Stuttgart mit einem Massiv holzbausystem,
das Schwach- und Altholz zu ökologischen Ziegeln verarbeitet
und dabei komplett auf Mörtel verzichtet. Der zweite
Platz ging an Valofly aus Einbeck, die mit einer drohnengestützten
5G-Funkzelle eine Lösung für Katastrophengebiete
entwickelte. Das KI- basierte Kamerasystem zur Überwachung
von Windenergieanlagen ,e3 IDF‘ aus Hamburg, das
geschützte Vogelarten wie Seeadler erkennt und Anlagen bei
Gefahr abschaltet, sicherte sich den dritten Platz.
Bei den ,Unternehmen über 20 Mitarbeiter‘ beeindruckte
Kortmann Beton aus Schüttorf mit ihrem Geopolymer-Beton,
der den CO 2 -Ausstoß um 75 Prozent
reduziert. Knüppel Verpackung aus Hann. Münden
erreichte den zweiten Platz für ihr nachhaltiges Papiernetz,
das herkömmliche Schaumstoffverpackungen ersetzt.
Den dritten Platz belegte die Maximator Hydrogen
GmbH aus Nordhausen mit einer Technologie zur
Effi zienzsteigerung bei Wasserstoff-Tankstellen.
NEBEN DEN HAUPTKATEGORIEN wurden zwei Sonderpreise
vergeben. Die Bücher-Heimat gGmbH aus Bad
Harzburg wurde für ihre gemeinnützige Mitmachbuchhandlung
ausgezeichnet, die durch den Verkauf von
Büchern und kulturelle Veranstaltungen die Region bereichert.
Den Sonderpreis Messtechnik erhielt
Histomo graphy aus Göttingen für ein 3D-Gewebemikroskop,
das die Diagnostik von Tumoren verbessert.
Der Publikumspreis, dessen Gewinner am Abend der
Ver anstaltung durch Live-Voting ermittelt wurde, setzte
ein weiteres Highlight: Der Preis ging an Lotta
Karotta Bio-Lieferservice aus Göttingen.
Mit einer Rekordbeteiligung, einem modernen Veranstaltungsformat
und einem klaren Fokus auf nachhaltige
und soziale Innovationen zeigt die Region, dass sie
nicht nur ein Ort für visionäre Ideen, sondern auch für
deren Umsetzung ist. Die Gewinner haben eindrucksvoll
bewiesen, wie durch Kreativität und Technologie die
Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich angegangen
werden können. ƒ
Weitere Infos
finden Sie hier ▸
4 |2024 131
wissen
Gewinner des Innovationspreises Göttingen-Northeim 2024:
Zukunftsweisende Ideen ausgezeichnet
Der Innovationspreis der Region Göttingen-Northeim würdigte in diesem Jahr herausragende Projekte
und visionäre Technologien. Hier sind die Preisträger, die in drei Hauptkategorien sowie mit Sonderpreisen
ausgezeichnet wurden:
GRÜNDER
UND JUNGUNTERNEHMER
1. PLATZ: Avocet Biosciences GmbH (Göttingen)
Revolutionäre RNA-Scheren zur gezielten Zerstörung
von RNA-Viren, ein Meilenstein in der antiviralen
Forschung
2. PLATZ: Allogenetics GmbH (Hannover)
Technologie zur Reduzierung von Abstoßreaktionen
bei Transplantationen, indem Organe für das
Immunsystem ,unsichtbar‘ gemacht werden
3. PLATZ: HyphaGrowth (Göttingen, in Gründung)
MycoTeil, kreislauffähige Dämmpaneele mit hoher
Dämmwirkung und Feuerbeständigkeit
UNTERNEHMEN
BIS ZU 20 MITARBEITER
1. PLATZ: TRIQBRIQ AG (Stuttgart)
Massivholzbausystem aus Schwach- und Altholz,
das ökologische Bauweise neu definiert
2. PLATZ: VALOFLY GmbH (Einbeck)
Drohnengestütztes 5G-Funksystem für den
Katastrophenschutz und Netzausbau
3. PLATZ: e3 IDF GmbH (Hamburg)
KI-Kamerasystem für den Schutz gefährdeter
Vogelarten an Windenergieanlagen
SONDERPREISE
INTEGRATION UND SOZIALES:
Bücher-Heimat gGmbH (Bad Harzburg)
Gemeinnützige Mitmachbuchhandlung mit
kulturellem Engagement
MESSTECHNIK:
Histomography GmbH (Göttingen)
3D-Gewebemikroskop zur Verbesserung der Tumordiagnostik
PUBLIKUMSPREIS:
LOTTA KAROTTA Bio-Lieferservice OHG
Klimaverantwortlicher regionaler Bio-Lieferservice
UNTERNEHMEN
ÜBER 20 MITARBEITER
1. PLATZ: Kortmann Beton GmbH & Co. KG (Schüttorf )
Geopolymer-Beton, der den CO 2 -Ausstoß im
Vergleich zu herkömmlichem Beton um
75 Prozent reduziert
2. PLATZ: Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG
(Hann. Münden)
Nachhaltiges Papiernetz als Ersatz für
Schaumstoffverpackungen
3. PLATZ: Maximator Hydrogen GmbH (Nordhausen)
Effiziente Dichtungstechnologie für
Wasserstoff-Tankstellen
Der Innovationspreis der Region Göttingen und Northeim fördert die regionale Wirtschaft und macht innovative Projekte sichtbar. Unterstützt wird der Preis von Sparkassen
aus Göttingen, Northeim, Einbeck, Duderstadt und Osterode, der EAM GmbH & Co. KG sowie dem Measurement Valley e. V. Für den Klima-Innovationspreis engagieren sich
das Niedersächsische Umweltministerium und die Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit, während der Publikumspreis von MEKOM Regionalmanagement Osterode gestiftet
wird. Der erste Platz ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite mit 2.000 Euro und der dritte mit 1.000 Euro. Ergänzt werden sie durch Sonderpreise wie den Publikumspreis (2.000
Euro) sowie Auszeichnungen für Messtechnik sowie Integration und Soziales (je 3.000 Euro).
132 4 |2024
Winter 2024 | 2025
› MEHR ALS EIN MAGAZIN
www.faktor-erfolgsgeschichten.de
PROFIL
Erfolgreich
vernetzen und fördern:
Fachkräfte binden durch regionale Weiterbildung
Wir waren im Gespräch mit Ulrike Streicher und Benjamin Schulze
vom Weiterbildungsverbund Südniedersachsen
faktor: Wie seid ihr auf dieses Thema gekommen?
faktor: Gemeinsam mit der Bildungsgenossenschaft
Südniedersachsen eG (BIGS) hat die SüdniedersachsenStiftung
den Weiterbildungsverbund Südniedersachsen
(WBVS) ins Leben gerufen. Was hat es damit auf sich?
Schulze: Der WBVS will Unternehmen und Bildungsanbieter
in der Region enger vernetzen. Ziel ist es, dass
Fachkräfte durch das lokale Angebot an Qualifikation in
der Region bleiben und die Unternehmen langfristig von
ihrem Know-how profitieren. So entsteht eine nachhaltige
Entwicklung, die weit über die bloße Weiterbildung
hinausgeht.
Schulze: Unter dem Dach der SüdniedersachsenStiftung
gibt es verschiedene Fachkräfte-Projekte wie TOP
Arbeitgeber Südniedersachsen (TOPAS) oder die Fachkräfteinitiative
für Klimaberufe. Im Austausch mit den
Unternehmen wird immer wieder deutlich: Die Arbeitswelt
verändert sich rapide und damit die Anforderungen
an Qualifikationen, Kompetenzen und Fähigkeiten der
Arbeitskräfte.
Streicher: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels
ist es zudem wichtiger denn je, Mitarbeitenden die
Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung zu bieten
– so lassen sich wichtige Fachkräfte an das Unternehmen
binden.
faktor: Aber es herrscht doch kein Mangel an Weiterbildungsangeboten.
Schulze: Im Gegenteil: Das Angebot ist mit rund
18.000 Anbietern reichhaltig, und auch die Notwendigkeit
von Weiterbildung ist hinreichend bekannt. Trotzdem
steht Deutschland laut OECD im internationalen
Vergleich nicht gut da. Mit dem WBVS wollen wir die
Chancen nutzen, die diese große Bandbreite an Anbietern
insbesondere im Bereich der regionalen Weiterbildung
eröffnet.
134 4 |2024
PROFIL
"Ziel ist es, dass Fachkräfte durch das
lokale Angebot an Qualifikation in der Region
bleiben und die Unternehmen langfristig von
ihrem Know-how profitieren."
Profitieren Sie gleich heute und lassen sich
kostenlos und trägerneutral zum Thema Weiterbildung
beraten.
Florian Kautter
Berater BIGS
Tel. 0551 38421051
E-Mail: f.kautter@bildungsgenossenschaft.de
faktor: Ist es in Zeiten von Online-Formaten nicht irrelevant,
wo der Anbieter sitzt?
Streicher: Natürlich muss eine gute Weiterbildung
nicht zwangsläufig vor der eigenen Bürotür stattfinden,
aber regionale Angebote können viel stärker auf die speziellen
Anforderungen der lokalen Wirtschaft zugeschnitten
werden und eine bedarfsgerechte Qualifizierung
der Arbeitnehmenden vor Ort ermöglichen.
Darüber hinaus bilden regionale Weiterbildungsangebote
eine wertvolle Gelegenheit, Netzwerke zu stärken, die
weit über das Seminar hinaus bestehen können. Dies
stärkt nicht nur die einzelne Person, sondern die regionale
Wirtschaft insgesamt.
Schulze: Regionale Weiterbildungsmaßnahmen, speziell
für KMU aber auch für Einzelpersonen, werden nicht
selten durch gezielte Förderprogramme unterstützt. Die
Weiterbildungsförderung der WRG „Wissen stärken –
Zukunft sichern“ stellt zum Beispiel speziell für Unternehmen
in Stadt und Landkreis Göttingen finanzielle
Förderung bereit.
TOPAS-QUALIFIZIERUNG 2025
Sie wollen Fachkräfte binden, sich mit anderen
Unternehmen vernetzen und Ihr Arbeitgebermarketing
professionalisieren?
Die neue TOPAS-Qualifizierung startet im Februar
2025. Kommen Sie gern auf die Projektleitung Tara
Brune zu.
Tara Brune
TOPAS-Projektleitung
Tel. 0551 270713-329
E-Mail: tara.brune@suedniedersachsenstiftung.de
4 |2024 135
PROFIL
TOPAS
Unternehmen
ab 2025
Alfeld
Einbeck
Bad Grund
Northeim
Osterode
Uslar
Hardegsen
Nörten-Hardenberg Wulften
Herzberg Walkenried
Bilshausen
Bovenden
Bad Sachsa
Göttingen
Duderstadt
Hann. Münden
Neu-Eichenberg
Gleichen
136 4 |2024
PROFIL
Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG
Obermann Logistikgruppe Gmbh & Co. KG
Tannenhof Fachpflegeheime GmbH
Hausarztpraxis Bilshausen
ABS Team GmbH
Minebea Intec Bovenden GmbH & Co. KG
ONEJOON GmbH
Caritasverband Südniedersachsen e.V.
Ottobock SE & Co. KGaA
Sparkasse Duderstadt
accompio GmbH
KWS SAAT SE & Co. KGaA
Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR)
BKK Technoform
Copernicus GmbH
EmmaCura GmbH & Co. KG
Göttinger Werkstätten gGmbH
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Kommunale Dienste Göttingen (kAöR)
Landkreis Göttingen
novelis Deutschland GmbH
Quattek & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB
Refratechnik Cement GmbH
Ruhstrat Haus- und Versorgungstechnik GmbH
Sanitätshaus o.r.t. GmbH
Sartorius Corporate Administration GmbH
Sparkasse Göttingen
Stadt Göttingen
SYCOR GmbH
Universitätsmedizin Göttingen
UMG Gastronomie GmbH
Zahnärzte auf den Terrassen BAG
Excor Korrosionsschutz-Technologien
und -Produkte GmbH
Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG
HKS Sicherheitsservice GmbH
Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH
TIP Trailer Services Germany GmbH
THE PAULY GROUP GmbH
DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V.
Kreis-Sparkasse Northeim
Landkreis Northeim
THIMM Group GmbH + Co. KG
FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH
Piller Group GmbH
PMH Personalmanagement Harz GmbH
Stadt Osterode am Harz
RENNEBERG + PARTNER
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte
CTDI Solutions GmbH
Senioren- und Pflegeheime Lamm GmbH
Autohaus Siebrecht GmbH
Finanzämter Südniedersachsen (mehrere Standorte)
Ehrhardt Reifen + Autoservice GmbH & Co. KG
4 |2024 137
PROFIL
TOP ARBEITGEBER
seit 2020
TOP Arbeitgeber
Dr. med. Karen Lodhia
Lebenswerte Arbeit für unsere Patienten
An den zwei Standorten meiner Hausarztpraxis in den Landkreisen Göttingen
und Northeim sind zusammen 15 Mitarbeiter tätig, davon drei ÄrztInnen
Wir waren 2020 die erste TOPAS-zertifizierte
Arztpraxis. Diese Auszeichnung
ist mir besonders wichtig,
da mir Wohlbefinden und Gesundheit
meiner Mitarbeiter sehr am Herzen liegt. In
meinem Selbstverständnis kann ich mich
doch nicht täglich für die Gesundheit der
Menschen einsetzen und dabei ausgerechnet
jene vernachlässigen, die ich täglich sehe und
mit denen ich eng zusammenarbeite.
Mit regelmäßigen Teambesprechungen arbeite
ich daran, Abläufe und Bedingungen für
Patienten und Mitarbeitende zu verbessern
und Probleme oder Ärgernisse zeitnah zu lösen.
Auch stehe ich für jeden in meinem Team
stets als Ansprechpartner zur Verfügung.
IN MEINER HAUSÄRZTLICHEN TÄTIGKEIT
liegen mir zwei Bereiche besonders am Herzen:
Wie schon mein Vorgänger bin ich viel
auf Hausbesuchen unterwegs. Wenig mobile
Menschen sind besonders krank und hilfsbedürftig.
Gerade diese werden aber oft besonders
schlecht versorgt, da der Weg in die Praxis
aus körperlichen oder organisatorischen Gründen
stark eingeschränkt ist. So sind zwei zur
VeraH weitergebildete MFA, mein Kollege und
ich täglich unterwegs, um die schwächsten der
Gesellschaft zuhause zu versorgen.
138 4 |2024
Dieser Aspekt der hausärztlichen Tätigkeit
macht viel Freude, ich lerne das Zuhause der
Menschen kennen und kann meinen zweiten
Schwerpunkt, die ganzheitliche Versorgung,
sehr gut umsetzen.
Menschen geht es nicht automatisch gut,
wenn der Blutdruck eingestellt und genügend
Schmerzmittel verordnet wurden. Wenn der
Mensch die Zuzahlung nicht leisten kann
oder die Apotheke zu weit weg ist, nützt das
beste Rezept nichts.
SCHLECHTE BEDINGUNGEN verkürzen
die Lebenserwartung ähnlich stark wie ein
Herzinfarkt und können die Lebensqualität
ebenso stark einschränken wie eine Krebserkrankung.
Ganzheitliche Versorgung bedeutet, alle Aspekte
der Gesundheit, zu erfassen und im
Rahmen der ärztlichen Möglichkeiten eine
Verbesserung zu bewirken.
Hierzu gehören die finanzielle Absicherung
bei gesundheitlicher Einschränkung der
Erwerbsfähigkeit, evtl. die Anregung einer
Betreuung oder anderer sozialer Hilfestellungen,
die Sicherung der Versorgung zuhause
oder in einer Pflegeeinrichtung, aber auch
Anregung zu Tagespflege, Trauerkreisen oder
Selbsthilfegruppen. Nicht zuletzt gehört zur
ärztlichen Tätigkeit alles, was zur Verarbeitung
von Krankheit und Behinderung beiträgt.
Dieser konsequent ganzheitliche Ansatz
zeichnet mich und mein Team aus.
HEKTIK UND ANSTRENGUNG lassen sich
gerade in der Erkältungszeit nicht vermeiden.
Aber gemeinsam tragen wir zur Verbesserung
der Gesundheit und der Lebensbedingungen
der PatientInnen bei. Die große Zuneigung
und Dankbarkeit der PatientInnen entschädigt
großzügig und macht die Arbeit in der
Hausarztpraxis Dr. Lodhia lebenswert.
Hoher Weg 17
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PROFIL
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TOP ARBEITGEBER
Ein Arbeitsgeber, bei dem man sich wohlfühlt
Das Hann. Mündener Unternehmen Knüppel Verpackung setzt auf eine familiäre Unternehmenskultur.
Die 1919 gegründete Knüppel GmbH &
Co. KG bietet ihren Kunden als modernes
Großhandelshaus die gesamte
Bandbreite an Verpackungsmaterialien. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf der Beratung
und der Entwicklung kundenindividueller
Lösungen. Für innovative Ideen sorgt die
eigene Verpackungsentwicklung. Und das
mit großem Erfolg: Erst im September
erhielt das Unternehmen den Deutschen Verpackungspreis
in der Kategorie Nachhaltigkeit
für ein selbst entwickeltes Papierpolstermaterial,
das eine nachhaltige Alternative zu PE-
Schaum darstellt.
DER ERFOLG VON KNÜPPEL basiert maßgeblich
auf dem Engagement und der Kompetenz
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur
sorgt dafür, dass sich jeder einzelne
entfalten und seine Talente einbringen
kann. „Man bekommt eine tolle Wertschätzung
durch regelmäßigen Austausch und Feedbackgespräche
mit dem Vorgesetzten. Arbeitsmittel
und Arbeitsbedingungen sind auf
höchstem Niveau und höchstem Stand der
Technik“, sagt Yvonne Brunst, Mitarbeiterin
im Qualitätsmanagement.
Dabei setzt das in dritter und vierter Generation
geführte Familienunternehmen auf
moderne Arbeitsmethoden wie etwa mobiles
Arbeiten und fördert die Zufriedenheit der
Mitarbeiter durch flexible und familienfreundliche
Arbeitszeitmodelle. Gemeinsame Teamevents
stärken den Zusammenhalt und schaffen
ein Betriebsklima, in dem sich alle wohl fühlen.
Ein Vorteilsprogramm bietet darüber hinaus
eine Vielzahl attraktiver Angebote starker
Marken aus allen relevanten Lebensbereichen
– zum Beispiel Technik, Reisen, Mode und
Wohnen.
FLACHE HIERARCHIEN, kurze Entscheidungswege
und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
zeichnen das Unternehmen
zudem als Arbeitgeber aus. „Gestartet in der
Kundenkommunikation im E-Commerce habe
ich mich mit der Zeit weiterentwickelt und bin
nun im Bereich Social Media und vertriebsorientiertem
Online-Marketing tätig. Diese
Karriereschritte zeigen, wie vielfältig und
dynamisch die Entwicklungsmöglichkeiten bei
uns sind“, so Pascal Brigandt, Projektmanager
Digitales Marketing. Knüppel Verpackung
bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
neben einem sicheren Arbeitsplatz
in einer zukunftsorientierten Branche eine
langfristige Perspektive und eine berufliche
Heimat.
Tonlandstraße 2
34346 Hann. Münden
Tel. 05541 706-0
www.knueppel.de/karriere
4 |2024 139
TOP ARBEITGEBER
PROFIL
Das globale Team des Familienunternehmens Ottobock gestaltet Technologien und Produkte in den
Bereichen Prothetik, NeuroMobility, Patientenversorgung und Exoskelette, die Menschen ein selbstbestimmtes
Leben ermöglichen.
Mission:
Bewegung. Freiheit.
Selbstbestimmung.
Ottobock bewegt Menschen über die
Grenzen ihres Alltags hinaus.
Innovative Lösungen für mehr Bewegungsfreiheit
– das ist Ottobocks Mission seit
über 100 Jahren. Ob bei sportlichen Großereignissen
oder im Alltag: Die „Human Empowerment
Company“ ermutigt Menschen,
aktiv und selbstbestimmt zu leben.
140 4 |2024
DIE AKTUELLE KAMPAGNE New Boundaries
erzählt die inspirierende Geschichte von Marian,
der nach einem Lawinenunglück sein rechtes
Bein verlor. In einer emotionalen Doku-
Serie begleitet Ottobock ihn auf seinem Weg
zurück zur Mobilität und zeigt, wie er seine
Grenzen neu definiert. Auch die globale Kampagne
#IAmAMountain setzt ein Zeichen – sie
macht auf die Erfahrungen von Menschen mit
Behinderungen aufmerksam und schuf mit
der Hymne von Sam Ryder beim Eurovision
Song Contest 2023 einen starken Moment der
Sichtbarkeit.
Soziales Engagement und Inklusion sind
wichtige Aspekte der Ottobock Nachhaltigkeitsstrategie,
die fest im Unternehmen verankert
ist. Als offizieller technischer Dienstleister
der diesjährigen Paralympischen Spiele
in Paris führte das Ottobock-Team über 3.000
Reparaturen an Prothesen, Orthesen und
Rollstühlen durch – ein Einsatz, der mit dem
Sustainability Heroes Award gewürdigt wurde.
Neben der Bereitschaft, gesellschaftliche
Verantwortung zu übernehmen und dem Eintreten
für mehr Chancengleichheit, sieht sich
das Unternehmen auch in der Pflicht, einen
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Produktionsprozesse
nachhaltiger zu gestalten
und CO2-Emissionen zu verringern, ist daher
erklärtes Ziel bei Ottobock. Zu diesem Zweck
wird beispielsweise seit 2021 kontinuierlich
der ökologische Fußabdruck ermittelt.
Dadurch können Fortschritte sichtbar gemacht
und weitere Maßnahmen abgeleitet
werden. Ein Engagement, das sich lohnt und
auch öffentlich wahrgenommen wird: Gerade
erst wurde Ottobock mit dem renommierten
Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der
Kategorie Medizintechnik ausgezeichnet.
ÜBER 9.000 MITARBEITENDE weltweit stellen
sich täglich der Herausforderung, mit
viel Engagement und Erfindergeist individuelle
Lösungen für die vielfältigen Bedürfnisse
der AnwenderInnen zu finden. Daraus ergeben
sich spannende berufliche Perspektiven und
internationale Entwicklungsmöglichkeiten.
Wenn Ihr Teil dieser inspirierenden Unternehmenskultur
werden und aktiv mitgestalten
wollt, bieten sich bei Ottobock zahlreiche
Chancen, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
Max-Näder-Str. 15
37115 Duderstadt
jobs@ottobock.com
www.ottobock.com/karriere
PROFIL
FOTO: MARK HÄRTL
FOTO: DIETRICH KÜHNE
TOP ARBEITGEBER
Dr. Detlev Seidel, Geschäftsführer Operations
Hauptstandort der Piller Group in Osterode am Harz
Piller Group –
hohe Auslastung für die nächsten Jahre
Ein Auftragsbestand auf Rekordniveau sowie Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis stimmen den
Hersteller von Systemen zur Stromstabilisierung optimistisch.
Die Piller Group zählt zu den Weltmarktführern
für unterbrechungsfreie
Stromversorgungssysteme großer
Leistungen. Für viele systemrelevante Anwendungen
wie Rechenzentren, Flughäfen, Krankenhäuser
und die Fertigungsindustrie sind
die Anlagen von Piller die Technologie der
Wahl. In einem stark wachsenden Markt verzeichnet
das Unternehmen eine boomende
Auftragslage und sucht deshalb engagierte Talente
zur Verstärkung.
DANK HERAUSRAGENDER LEISTUNGEN
und kontinuierlicher Innovation hat Piller
die Wachstumsprognose für 2024 von fünf
auf über zehn Prozent bei Umsatz und Auftragseingang
erhöht.
„Wir rechnen inzwischen mit deutlich über
300 Mio. Euro Auftragseingang und damit
einem neuen Rekord, gestützt durch viele
Aufträge in allen Geschäftsfeldern“, führt Dr.
Detlev Seidel, Geschäftsführer Operations
aus. „Auch Umsatz und Ergebnis
werden wahrscheinlich neue Höchstwerte
erreichen. Bereits jetzt ist absehbar, dass
wir im nächsten Jahr umfangreiche Neueinstellungen
vornehmen werden, vor allem in
der Produktion von elektrischen Maschinen
und in den Prüffeldern.“
PILLER PROFITIERT AKTUELL vor allem von
Großinvestitionen in der Halbleiterindustrie
sowohl in Asien als auch in Europa, denn gerade
in der Halbleiterproduktion haben die
Systeme von Piller besondere Vorteile gegenüber
anderen Produkten und genießen einen
hervorragenden Ruf. Aber auch generell wird
weltweit in der Industrie in Systeme zur Absicherung
der Stromversorgung investiert, und
hier sind Pillers Produkte besonders gefragt.
„Ich rechne damit, dass wir nächstes Jahr mindestens
20 bis 30 zusätzliche Mitarbeitende
einstellen werden, um die Bedürfnisse unserer
Kunden angemessen erfüllen zu können“,
zeigt sich Dr. Seidel von den guten Aussichten
für das Unternehmen überzeugt.
Zudem sind Investitionen im hohen Millionenbereich
vorgesehen, um die Produktionskapazitäten
zu erweitern und modernste
Technik zu implementieren.
ATTRAKTIVE ARBEITSBEDINGUNGEN
Die Piller Group ist einer der größten Arbeitgeber
in Osterode und überzeugt mit einer
attraktiven Vergütung nach niedersächsischem
IG-Metall-Tarif, flexiblen Arbeitszeiten
bei einer 35-Stunden-Woche und spannenden
Entwicklungsmöglichkeiten. Weitere Benefits
wie Betriebssportgruppen, Auto- und
Bikeleasing, eine bezuschusste Kantine sowie
ein gutes Betriebsklima runden das Paket ab.
ÜBER PILLER
Das 1909 in Hamburg gegründete Unternehmen
hat seit 1919 seinen Hauptsitz in Osterode
und agiert als Global Player mit internationalen
Niederlassungen. Von den weltweit rund
1.000 Mitarbeitenden sind 690 am Produktionsstandort
Osterode, in der nahe gelegenen
Testeinrichtung in Bilshausen und in den bundesweiten
Außenbüros beschäftigt.
Abgunst 24
37520 Osterode Germany
Tel. 05522 311 0
info@piller.com
www.piller.com
4 |2024 141
TOP-ARBEITGEBER
PROFIL
Dr. Nele Milsch (2.v.l.)
bei der Auszeichnung.
Obstacle Run: Team Sparkasse gibt auch hier alles.
Verantwortung, Entwicklung und Vielfalt...
...stehen für eine starke Unternehmenskultur bei der Sparkasse Göttingen.
Die Sparkasse Göttingen beschäftigt aktuell
über 600 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dies stellt nicht nur eine
bedeutende Verantwortung für den Arbeitgeber
dar, sondern erfordert auch eine effektive
Personalentwicklung, kontinuierlichen Dialog
und vielfältige Anreize zur Motivation der Angestellten.
MIT INSGESAMT 18 FILIALSTANDORTEN
und einem großen Verwaltungsgebäude ist
die Sparkasse Göttingen einer der großen Arbeitgeber
in Stadt und Landkreis Göttingen.
„Um sich als attraktiver Arbeitgeber in der
Region behaupten zu können, ist eine durchgängige
Kommunikation über alle Bereiche
hinweg unerlässlich“, so Ines Dietze, Vorstandsvorsitzende
der Sparkasse Göttingen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen bereichern
uns tagtäglich mit ihren Impulsen zur Verbesserung
von Arbeitsprozessen oder haben
Ideen zur Förderung des betrieblichen Miteinanders.“
„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
hat für uns einen besonderen Stellenwert.
Neben flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit
mobil zu arbeiten, gibt es weitere
142 4 |2024
besondere Angebote für die Mitarbeitenden
wie Jobticket, Bike-Leasing oder die Förderung
von Mitgliedschaften in Fitnessstudios.
Aber auch Zuschüsse für Kinderferienbetreuungen
oder ein Eltern-Kind-Büro schaffen ein
positives Arbeitsumfeld und machen uns als
Arbeitgeber interessant“, sagt Uwe Maier, Vorstandsmitglied
der Sparkasse Göttingen.
Hendrik Liebner Leiter des Personalmanagements
ergänzt: „Die Sparkasse legt
bei ihren Beschäftigten auch einen großen
Fokus auf das Thema Aus- und Weiterbildung.
So hat jeder Mitarbeitende die Möglichkeit,
individuelle Bildungsmaßnahmen
zu ergreifen und berufliche Perspektiven
selbst mitzugestalten. Die Auszubildenden
erfahren dabei einen besonderen Fokus, da
sie nahezu in jedem Bereich eingesetzt werden
und sich für Schwerpunkte in den unterschiedlichen
Tätigkeiten früh qualifizieren
können.“
WICHTIG FÜR DAS UNTERNEHMEN ist
ebenso ein gelebtes Miteinander. Für die Angestellten
gibt es Veranstaltungen, bei denen
sich die Mitarbeitenden in lockerer Atmosphäre
austauschen können. „Das sind immer
ganz besondere Momente, wenn wir alle
zusammenkommen“, so Ines Dietze. „Viele
Kolleginnen und Kollegen kennen sich nur
per Telefon und diese Veranstaltungen geben
Gelegenheit, einander persönlich kennenzulernen.
DIE AUSZEICHNUNG 'TOP ARBEITGEBER'
ist für unser Kreditinstitut somit eine besondere
Anerkennung, spiegelt unsere Überzeugung
wieder, macht uns attraktiv für
qualifizierte Fachkräfte und stärkt uns auch
nach innen.“
Groner Landstr. 2
37073 Göttingen
Tel. 0551 405-2430
spk-personal@spk-goettingen.de
www.spk-goettingen.de
PROFIL
Der Digitalisierungspartner für die
Personalabteilung
ABS Team sorgt mit innovativen SAP-Softwarelösungen dafür, dass
die HR-Arbeit in Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt ist.
Bequem per
Online-Formular Kontakt
zu ABS Team aufnehmen
www.abs-team.de/
unsternehmen
www.abs-team.de/
unternehmen
TOP ARBEITGEBER
Von Sachbearbeitung zum Wettbewerbsfaktor:
Die Aufgaben der Personalarbeit
haben sich in den vergangenen Jahren
stark erweitert. Heute ist die HR-Abteilung ein
strategischer Businesspartner über den kompletten
Employee Lifecycle. Eine neue Rolle, die
von digitalen Lösungen gestützt wird – bei SAP
heißen sie SAP SuccessFactors oder auch
Business Technology Plattform. ABS Team
begleitet seit 1985 digitale Transformation
im Personalmanagement und zählt als SAP
Gold Partner zu den führenden Beratungshäusern
in diesem Fokusbereich. Von der
Anforderungsanalyse über die technische
Implementierung und Systemintegration bis
zum Support im laufenden Systembetrieb:
Mit rund 120 Mitarbeitenden an vier Standorten
unterstützt das IT-Dienstleistungshaus
mit Stammsitz in Bovenden B2B-Kunden aller
Branchen und im öffentlichen Sektor. Dienstleistungsfokus,
technologische Kompetenz
und Analysefähigkeit, aber auch eine qualitätsorientierte
Kultur zählen zu den Stärken
des Hauses. Nicht nur Innovation, sondern
auch ein wertschätzendes Miteinander stehen
im Mittelpunkt – denn Menschen und Zusammenarbeit
sind in allen Unternehmen die
Basis des Erfolgs.
Mühlenweg 65
37120 Bovenden
Tel. 0551 82033-0
bewerbung@abs-team.de
www.abs-team.de
BKK Technoform:
Ihre Gesundheit ist unser Fokus
Getreu ihrem Leitsatz ‚Regional. Persönlich. Kompetent‘ betreut
die regionale Krankenkasse seit Jahrzehnten ihre Versicherten.
Geschäftsstellenleiterin Beate Patt-Wazinski
freut sich über die TOPAS-Rezertifizierung.
Die BKK Technoform zählt zu den
ältesten Krankenkassen Deutschlands
und stellt seit jeher die Gesundheit
ihrer Versicherten in den Mittelpunkt. Durch
präventive Extraleistungen fördert sie aktiv
das Wohlbefinden ihrer Mitglieder.
Auch als Arbeitgeber setzt die BKK Technoform
Maßstäbe. Für die Jahre 2024/2025
wurde sie erneut als einzige Krankenkasse zum
‚TOP Arbeitgeber Südniedersachsen’ (TOPAS)
ausgezeichnet. Beate Patt-Wazinski, Leiterin
der Hauptgeschäftsstelle Göttingen, betont
die Bedeutung dieser Anerkennung für den
Wirtschaftsstandort Südniedersachsen und
die enge Zusammenarbeit mit ihren Trägerunternehmen,
von denen eine Vielzahl ebenfalls
TOPAS-zertifiziert sind.
Die Göttinger Geschäftsstelle befindet sich
in der August-Spindler-Straße 1. Besucher und
Interessierte sind herzlich eingeladen, die BKK
Technoform zu den regulären Öffnungszeiten
zu besuchen. Frau Patt-Wazinski und das
gesamte Team freuen sich auf Sie.
August-Spindler-Str. 1
37079 Göttingen
Tel. 0551 308-3391
Willkommen@bkk-technoform.de
www.bkk-technoform.de
4 |2024 143
PROFIL
TOP-ARBEITGEBER
Wir sind ein zuverlässiger Partner
für Menschen in den unterschiedlichsten
Lebenslagen. Unter dem
Dach der Caritas Südniedersachsen werden
zahlreiche Fachdienste und Einrichtungen
betrieben.
Unsere ambulanten und teilstationären
Pflege- und Betreuungsangebote in
Duderstadt, Gieboldehausen, Gleichen und
Göttingen richten sich vor allem an ältere
Menschen. Dazu gehören auch ambulant betreute
Wohngemeinschaften für pflegebedürftige
Senioren. Für Kinder vom Krippen- bis
zum Hortalter betreiben wir an mehreren
Innovativ und zukunftsorientiert
Die Caritas Südniedersachsen ist ein Wohlfahrtsverband
mit vielen spannenden Arbeitsbereichen
in den Landkreisen Göttingen und Northeim.
Standorten Kindertagesstätten. Dabei legen
wir viel Wert auf Inklusion und die Förderung
von Teilhabechancen, besonders im Inklusiven
Campus Duderstadt und im Caritas-Centrum
St. Godehard Göttingen mit dem Sprachheilkindergarten
St. Hildegard.
Die Frühförderung für von Behinderung
bedrohte Kinder, eine heilpädagogische Tagesstätte
für Kinder und Jugendliche im Schulalter
sowie Familienzentren in Duderstadt und
im Landkreis Northeim gehören ebenfalls
zu unseren Angeboten wie auch soziale Beratungsstellen,
etwa für Familien, Migranten,
Suchterkrankte oder verschuldete Personen.
Not sehen und handeln: Bedürftige können sich
in den Caritas-Centren Duderstadt, Herzberg und
Northeim mit Second-Hand-Kleidung versorgen.
Schützenring 1
37115 Duderstadt
Tel. 055 27 98 13-0
info@caritas-suedniedersachsen.de
www.caritas-suedniedersachsen.de
Die Familienzahnärzte
Innovatives Umfeld macht Zahnärzte
auf den Terrassen zum TOP Arbeitgeber.
Die Praxis der Zahnärzte auf den Terrassen
vereint modernste Zahnmedizin
mit einem hohen Anspruch an Teamgeist
und Arbeitsqualität. Als zertifizierter
Top-Arbeitgeber durch TOPAS wird die Praxis
nicht nur für die fachliche Kompetenz geschätzt,
sondern auch für ein hervorragendes
Arbeitsklima und innovative Strukturen. Ein
respektvoller und kollegialer Umgang prägt
den Alltag, während eine transparente Kommunikation
die Basis für eine angenehme
Zusammenarbeit schaffen.
Die Praxis deckt alle wesentlichen Bereiche
der Zahnmedizin ab. Dazu gehört auch
die Kinderzahnheilkunde, in der ein einfühlsamer
und liebevoller Umgang mit den
144 4 |2024
jüngsten Patienten an erster Stelle steht,
sowie die Chirurgie und Implantologie, die
mithilfe modernster Technologien präzise
und schonende Eingriffe ermöglicht. Auch
die Wurzelkanalbehandlung unter dem OP-
Mikroskop gehört zum Leistungsspektrum
und stellt sicher, dass selbst komplexe
Behandlungen mit größter Genauigkeit durchgeführt
werden. Ergänzt wird das Angebot
durch die Kieferorthopädie für ein gesundes
und schönes Lächeln.
Neben der fachlichen Vielfalt bietet die
Praxis vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Neue MitarbeiterInnen erwartet
ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld mit
der Möglichkeit, sich fachlich weiterzuentwickeln
und von einem hochmotivierten Team zu
lernen. Die Praxis ist stets auf der Suche nach
Allroundern, die Wert auf ein kollegiales Miteinander
und eine langfristige Zusammenarbeit
legen.
Zahnärzte auf den Terrassen
Alfred-Delp-Weg 6
37085 Göttingen
Tel. 05 51 79 53 23
info@zahnaerzteaufdenterrassen.de
www.zahnaerzteaufdenterrassen.de
PROFIL
Mit Teamgeist Maßstäbe setzen!
Ein angenehmes Arbeitsklima und offene Kommunikation
machen Excor zum mitarbeiterfreundlichen Marktführer.
TEXT STEFAN LIEBIG
Excor-Produkte schützen Metallteile bei
Transport und Lagerung vor Korrosion.
Damit ist das Hann. Mündener Unternehmen
seit über 30 Jahren marktführend
im temporären Korrosionsschutz. Als Marktführer
braucht man die besten Fachkräfte.
Die kommen und bleiben nur, wenn sie sich
in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen: Flache
Hierarchien, kurze Entscheidungswege und
offene Türen sorgen daher bei Excor für ein
angenehmes Betriebsklima. Das erleichtert
sowohl den Einstieg in den neuen Job oder
in die Ausbildung als auch die Zusammenarbeit
mit Kollegen.
„Mein Vater sagt immer, wenn du einen Ort
gefunden hast, wo du mit talentierten und
motivierten Menschen gemeinschaftlich
Herausforderungen löst, dann wird aus Arbeit
nicht nur Pflicht, sondern auch Vergnügen.
Excor ist genau das für mich“, sagt Lars
Michaelsen, Leiter Innovationen. Das Unternehmen
überzeugte in den vergangenen
Jahren zudem auch gleich mehrere Jurys:
Excor erhielt ein TOP Arbeitgeber-Label, ist
seit 2023 Mitglied im TOPAS-Netzwerk und
war mehrfach für den Großen Preis des
Mittelstandes nominiert.
WWW.LUXFOTOWERK.DE @ LUKA GORJUP
Excor Korrosionsschutz-Technologien
und Produkte GmbH
Tonlandstraße 2
34346 Hann. Münden
Tel. 05541 7062-00
www.excor.de
TOP ARBEITGEBER
Erfolg aus Überzeugung
Fagus-GreCon – Über ein Jahrhundert Innovation und Erfolg.
Warum vertrauen weltweit agierende
Unternehmen in den unterschiedlichsten
Industriezweigen auf
Fagus-GreCon? Ganz einfach: Seit über 100
Jahren vereint das Unternehmen Tradition und
bahnbrechende Innovation in seinen unterschiedlichen
Geschäftsbereichen. Mit rund
700 Mitarbeitenden weltweit, davon 450 in
Alfeld, gehört Fagus-GreCon heute zu den
international führenden Anbietern von Brandschutz-
und Messtechniklösungen.
Doch was macht Fagus-GreCon wirklich
einzigartig? Getreu des Firmengrundsatzes ist
es die tiefe unternehmerische Überzeugung,
dass der größte Reichtum von Fagus-GreCon
in den Menschen dahinter liegt. Dies zeigt
sich nicht nur in der TOPAS-Auszeichnung
als einer der besten Arbeitgeber Südniedersachsens,
sondern auch in den vielfältigen
Benefits und der starken Unternehmenskultur.
Fagus-GreCon steht für über ein Jahrhundert
Erfolg, Wachstum und Zukunft. Entdecken Sie,
warum sich Tradition und High-Tech perfekt
ergänzen – und warum die Welt von morgen
schon heute bei uns beginnt.
Hannoversche Straße 58
31061 Alfeld
Tel. 05181 79 - 0
info@fagus-grecon.com
www.fagus-grecon.com
4 |2024 145
PROFIL
TOP ARBEITGEBER
Die Kreis-Sparkasse Northeim:
Vielfach ausgezeichnet
Von Mitarbeiter:innen entwickelte Unternehmenswerte bilden die Grundlage
für ein gemeinschaftliches und erfolgreiches Wirken in der Region
Die Kreis-Sparkasse Northeim (KSN) betreut
die Finanzen von fast 60.000 Menschen.
Für sehr gute Beratungsleistungen und das
vielfältige Engagement zur Förderung von
Kultur, Sport, Bildung und soziale Belange
in unserer Region wurden die KSN und ihre
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrfach
ausgezeichnet.
Die hohe Qualität der KSN bei Aus- und Fortbildungen
belegen regelmäßige Kundenbefragungen
sowie die der Sparkasse verliehenen
Qualitätssiegel und Prüfzertifikate - aktuell
beispielsweise im Bereich Wohnungsbaufinanzierung,
im Private Banking und mehrfach
als Top-Arbeitgeber in der Region.
„Fundament für diese Erfolge bilden unsere Unternehmenswerte
wie Verlässlichkeit, Respekt,
Ehrlichkeit, Vertrauen, Gemeinschaft, Sicherheit
und Wertschätzung. Diese gelten für Kunden
und Mitarbeiter gleichermaßen“,
berichten KSN-Vorstandsvorsitzende
Ute Assmann und
Personalleiterin Ute Nieland.
KSN – Nähe verbindet!
Personalabteilung - Ute Nieland
Am Münster 29
37154 Northeim
Ute.Nieland@KSN-Northeim.de
www.KSN-Northeim.de
Kreisverwaltung:
TOP im öffentlichen Dienst
Sinnstiftende und vielfältige Aufgaben im Beruf
mit der Familie und dem Privatleben vereinbaren –
das kann der Landkreis Göttingen!
Ein Top-Arbeitgeber stellt den Menschen in
den Mittelpunkt. Gute Rahmenbedingungen
für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und
Privatleben sind dabei zentraler Bestandteil
des Selbstverständnisses der Kreisverwaltung.
Als attraktiver Arbeitgeber stellt sie mit
geeigneten Maßnahmen sicher, dass alle Beschäftigten,
unabhängig von ihren individuellen
Arbeits- und Lebensmodellen im Rahmen
ihrer Möglichkeiten, die gleichen beruflichen
Entwicklungschancen haben. Ein riesiges
Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten,
flexible Arbeitszeiten & Home-Office, ein
gelebtes WIR-Gefühl u.a. unterstützen dies.
146 4 |2024
Als Team ist die Kreisverwaltung dabei ein
moderner Dienstleister. Mit innovativen Ideen
und Maßnahmen unter Beteiligung aller
Beschäftigten versucht sie sich stetig zu
verbessern. Mit einer hohen Expertise in vielfältigen
Berufsfeldern werden die Menschen
und die Gemeinden im Kreisgebiet begleitet.
Eine gute Erreichbarkeit sowie zeitnahe und
hilfreiche Rückmeldungen zählen dabei zu
den Leitgedanken in puncto Service.
Möchtest auch du sinnstiftend beim Landkreis
arbeiten? Dann melde dich bei uns!
Reinhäuser Landstr. 4
37083 Göttingen
Tel. 0551 525-9129
personalentwicklung@landkreisgoettingen.de
www.landkreisgoettingen.de
PROFIL
TOP ARBEITGEBER
NextPharma sponsert
ehrenamtliche Mitarbeitende
mit 10.000 Euro
Ehrenamtliches Engagement wird gefördert.
Mit großer Freude hat NextPharma
die Initiative ,Aktion Ehrenamt‘ ins
Leben gerufen, um das Engagement
ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen.
Im Rahmen dieser Aktion wurden insgesamt
10.000 Euro an Vereine gespendet, in denen
die Mitarbeitenden ehrenamtlich tätig sind.
Diese konnten sich intern mit ihrem Verein
bewerben und aus allen Einsendungen
wurden anschließend zehn glückliche Gewinnervereine
ausgelost, die jeweils 1.000
Euro für ihr Ehrenamt erhielten. Ob ein
Trainingscamp, ein Ausflug oder Trikots für
die Mannschaft – die Verwendungsmöglichkeiten
sind vielfältig.
Neben dem sozialen Engagement bietet
NextPharma spannende Ausbildungs- und
Karrieremöglichkeiten im Bereich der Pharmazeutischen-,
Biotech- und Health Care
Industrie. Der Standort in Göttingen ist mit
aktuell 550 MitarbeiterInnen spezialisiert
auf die Produktion von festen Arzneimitteln,
Cephalosporinen und die Durchführung von
klinischen Studien. Mehr Informationen zu
den offenen Stellen finden Sie auf der Unternehmenshomepage.
Hildebrandstraße 12
37081 Göttingen
Tel. 0551 382 0
info@nextpharma.com
nextpharma.com
4 |2024 147 135
PROFIL
TOP-ARBEITGEBER
Wo Arbeit Spaß macht
und Türen offen stehen
Flache Hierarchien und ein offenes Ohr –
bei Obermann wird Teamgeist großgeschrieben!
Obermann ist nicht nur ein Unternehmen,
sondern eine Gemeinschaft,
in der flache Hierarchien und kurze
Kommunikationswege das Leben leichter machen.
In den Bereichen Logistik, Spedition und
Nutzfahrzeuge treffen schnelle Entscheidungen
auf ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter*innen.
Bei uns sind die Türen immer offen – und das
nicht nur für den Kaffee! Respekt und eine gute
Gesprächskultur sind unsere Hauptzutaten, die
wir mit regelmäßigen Feedbackgesprächen und
fröhlichen Mitarbeiterevents würzen.
Um unser TOP Arbeitgeber-Label zu behalten,
setzen wir individuelle Ziele und kreative
Maßnahmen um. Unsere Kommunikationsleitlinien
sind so klar wie unser
Kaffee, und bewegte Pausen bringen
Schwung in den Arbeitsalltag. Das Feedback
unserer Mitarbeiter*innen ist unser
Kompass für kontinuierliche Verbesserungen
in der Gesprächs- und Führungskultur .
Die Suche nach neuen Talenten kann herausfordernd
sein, aber mit der TOPAS-Auszeichnung
im Gepäck sind wir ein Magnet
für Bewerber*innen. Seit 2013 tragen wir
stolz diese Auszeichnung – mittlerweile zum
sechsten Mal! Sie ist unser Dankeschön an
alle, die im Hintergrund dafür sorgen, dass
Arbeit nicht nur Pflicht, sondern auch Vergnügen
ist.
Rolandsweg 3-7
37520 Osterode am Harz
Tel. o5522 8607-71
logistikplus@obermann.de
www.obermann.de
Bessere Gesundheit
für mehr Menschen
Sartorius unterstützt Biotech-Wissenschaftler
und -Ingenieurinnen, neue Therapien schneller zu
entwickeln und zum Patienten zu bringen.
Bei Sartorius arbeiten global 14.000 Menschen nach den Werten
Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude.
Sartorius ist der richtige Ort für Menschen,
die etwas bewegen wollen: Das global
aufgestellte Life-Science-Unternehmen
bietet seinen Mitarbeitenden die Chance, in
einer dynamischen Branche mitzuwachsen
und Teil der Lösung für bisher unheilbare
oder nicht behandelbare Krankheiten zu sein.
Mitarbeitende schätzen auch das flexible
Arbeitsumfeld, die Weiterentwicklungsmöglichkeiten
und die weltweite Zusammenarbeit.
Medizinischen Fortschritt vereinfachen – von
der ersten Idee eines neuen Medikaments bis
zur Produktion. Hierfür stellt Sartorius seinen
148 4 |2024
Kunden innovative Technologien zur Verfügung,
die dabei helfen, neue Therapien schneller
zu erforschen und effizienter herzustellen – z. B.
gegen Krebs, Alzheimer oder auch seltene
Krankheiten. Damit mehr Menschen Zugang
zu besserer Medizin haben.
Rund 14.000 Mitarbeitende an mehr als 60
Produktions- und Vertriebsstandorten arbeiten
an dieser Vision. Am Gründungsort und Hauptsitz
in Göttingen sind rund 4.000 Mitarbeitende
beschäftigt. Dazu kommen deutschlandweit
rund 250 Nachwuchskräfte in 19 Ausbildungsberufen
und sieben dualen Studiengängen.
Otto-Brenner-Str. 20
37079 Göttingen
Tel. 0551 3080
info@sartorius.com
www.sartorius.de/karriere
PROFIL
Deine Stadt.
Deine Zukunft.
Deine Karriere.
Jetzt bei der Stadtverwaltung Göttingen durchstarten!
KARRIERE
TOP ARBEITGEBER
Als zertifizierte TOP Arbeitgeberin Südniedersachsen
bietet die Stadt Göttingen
flexible Arbeitszeiten und zahlreiche
Teilzeitarbeitsmodelle. Es besteht die Möglichkeit
von Homeoffice und mobilem Arbeiten.
Auf dich wartet eine moderne Arbeitsplatzausstattung
in hervorragenden Teams. Dein
lebensphasenbewusstes Arbeitsumfeld
umfasst u.a. Krippenbelegplätze sowie verschiedene
Sonderurlaubsformen und bietet
ein hervorragendes betriebliches Gesundheitsmanagement
(u.a. Kooperationen mit
Fitnessstudios, Vorträge, Kursangebote in
der Mittagspause und Vergünstigung in den
Schwimmbädern der GoeSF). Abgerundet wird
deine Tätigkeit durch vielfältige, an das Berufsbild
und individuell angepasste Fortbildungsprogramme
sowie Karrieremöglichkeiten. Die
Stadt Göttingen strebt an, dass sich die Vielfalt
der Bevölkerung auch in der Verwaltung abbildet.
Wir erkennen damit Vielfalt als Teil
unserer Unternehmenskultur an. Wir heißen
daher alle Talente, die uns voranbringen wollen,
willkommen.
Du bist neugierig geworden? Dann nutze
deine Chance und bewirb dich jetzt!
Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen
Tel. 0551 400 0
www.goettingen.de/rathaus/arbeitgeberinstadt/
Teamgeist und Technologie
im Herzen Deutschlands
Entdecke Sycor: Wir gestalten die digitale
Zukunft gemeinsam! Werde Teil eines starken Teams,
das Innovation, Teamgeist und Spaß vereint.
Team Sycor beim Obstacle City Run 2024 in Göttingen –
Zusammen schaffen wir jede Hürde!
Wir sind der IT-Dienstleister im
Herzen Deutschlands: regional verwurzelt,
weltweit aktiv. Mit einem
starken Teamgeist gestalten wir die digitale
Zukunft mit Lösungen u. a. im SAP- und
Microsoft-Umfeld.
Unsere Mitarbeiter*innen, ob vor Ort oder
im Home-Office, teilen ihre Begeisterung
für innovative Technologien, bringen Ideen
ein und wachsen gemeinsam – fachlich wie
persönlich. Menschen begegnen sich bei Sycor
auf Augenhöhe, liefern leidenschaftlich
Qualität und haben dabei jede Menge Spaß.
Dank vielfältiger Teambuilding-Aktionen –
von sportlichen Events über Firmenfeiern bis
hin zu virtuellen Erlebnissen wie unserem
Escape-Room-Game – bleibt der Zusammenhalt
stark, trotz räumlicher Distanz.
Wenn du dich für technische Innovationen,
perfekte Set-ups und starkes Teamwork
begeisterst, bist du bei Sycor genau richtig!
Wir suchen Menschen, die mit uns die
Arbeitswelt durch IT-Lösungen verbessern
und sich dabei weiterentwickeln möchten.
Offenheit, Wissensaustausch und der Spaß
am gemeinsamen Erfolg stehen bei uns im
Mittelpunkt. Komm ins Team und gib IT mit
uns ein Gesicht!
Heinrich-von-Stephan-Str. 1-5
37073 Göttingen
recruiting@sycor.de
www.sycor.de/karriere
4 |2024 149
PROFIL
TOP ARBEITGEBER
Natürlich.
THE PAULY GROUP.
120 Fachkräfte in 30 Berufsgruppen
schützen das Klima
„Die authentisch gelebte Philosophie eines
kreativen und fairen Arbeitsumfeldes ist unser
großes Plus“, sagt Dr. Jana Gäthke. Sie verantwortet
die Unternehmensentwicklung bei THE
PAULY GROUP und ist stolz auf das Wachstum
des nordhessischen Unternehmens:
„Wir beschäftigen über 120 Fachkräfte aus
30 Berufsgruppen und bilden Kaufleute für
Büromanagement, Fachinformatiker für Systemintegration
und Biologielaboranten aus“,
ergänzt sie. Auch für Praktikanten, Werkstudenten
und Universitätsabsolventen, gibt es
vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.
THE PAULY GROUP ist Weltmarktführer für
die EKO-PLANT Klärschlammvererdung – ein
ökologisches Verfahren zur Klärschlammentwässerung.
Ein weiterer Unternehmensbereich
verbirgt sich hinter der Marke ,FreibadPLUS’.
Sanierungsbedürftige Freibäder, wie etwa
das Weender Freibad in Göttingen, werden in
Erlebnisbäder mit natürlicher Wasserreinigung
verwandelt. Die Geschäftsbereiche ,HUMUS
UND ERDEN KONTOR’, die Experten für regionale
Erden und das Prüflabor ,PLANCO TEC’
runden das nachhaltige und sinnstiftende Portfolio
der THE PAULY GROUP ab.
Bahnhofstraße 12
37249 Neu-Eichenberg
Tel. 05542 9251-0
info@thepaulygroup.de
www.thepaulygroup.de
Ausbildungskonzept der Zukunft
THIMM setzt auf Selbstständigkeit, Internationalität und Digitalisierung.
Zentraler Bestandteil der Ausbildung
beim Verpackungshersteller THIMM
ist die Einbindung der Auszubildenden
in interdisziplinäre Projekte. So lernen
die Azubis von Beginn an verschiedene Fachbereiche
und ihre eigenen Stärken kennen.
Gemeinsam in Teams setzen sie theoretisches
Wissen aus der Berufsschule praktisch
um, übernehmen Verantwortung, lernen
Entscheidungen zu treffen und entwickeln
kreative Lösungen. Zudem ermöglicht ihnen
die Zusatzqualifizierung zur/zum Europakaufmann/-frau
mit Auslandspraktikum, die
eigenen beruflichen und persönlichen Horizonte
zu erweitern. Dabei erwerben die
Azubis interkulturelle Kompetenzen, die in der
heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind. Und
150 4 |2024
auch die Digitalisierung spielt bei THIMM
eine wichtige Rolle: Die Azubis erlernen den
Umgang mit modernen Technologien und
digitalen Tools für eine effiziente Zusammenarbeit
und Kommunikation.
Entdecke deine Zukunft bei THIMM – lerne
eigenverantwortlich in einem modernen und
internationalen Umfeld!
Mehr auf Instagram
@thimm_ausbildung
Sara von Garssen, Ausbildungsleitung bei THIMM
Breslauer Straße 12, 37154 Northeim
Tel. 05551 703 8462
sara.von.garssen@thimm.de
www.entdecke-deine-zukunft.de
PROFIL
Ihr verlässlicher Partner
für innovative Transportund
Logistiklösungen
Ihr Experte für Vermietung, Wartung und Full-
Service-Dienstleistungen im Bereich Nutzfahrzeuge.
TOP ARBEITGEBER
TIP Group mit Hauptsitz in Amsterdam, ist
einer der führenden herstellerunabhängigen
Vermieter und Dienstleister für die Transportund
Logistikindustrie in Europa. Mit über 55
Jahren Erfahrung haben wir uns als zuverlässiger
Partner für Transport- und Logistikunternehmen
etabliert. Wir sind spezialisiert auf die
Vermietung von Zugmaschinen, Aufliegern
und Wechselaufbauten sowie Branchen- und
Spezialfahrzeugen. Das ermöglicht uns
unseren Kunden individuelle Mietlösungen.
Unser Leistungsangebot geht weit über die
reine Vermietung und Reparatur hinaus. Als
Full-Service-Dienstleister bieten wir unseren
Kunden maßgeschneiderte Lösungen
wie Flottenmanagement, Pannenhilfe und
Telematik-Dienstleistungen an, um sie in ihrem
täglichen Betrieb zu entlasten. Dadurch
ermöglichen wir unseren Kunden, sich auf ihr
Kerngeschäft zu konzentrieren, während wir
uns um die Optimierung ihrer Fahrzeugflotte
kümmern.
An über 135 Standorten in 17 europäischen
Ländern, verfügen wir über ein enges Niederlassungs-
und Werkstattnetz.
Northeimerstr. 90-94
37412 Herzberg am Harz
Tel. 05521 8 60 0
info-central@tip-group.com
www.tip-group.com
UMG Gastronomie GmbH –
Mehr als nur Gastronomie!
Entdecke deinen Platz in der UMG Gastronomie!
Die UMG Gastronomie ist seit 2006
ein fester Bestandteil Südniedersachsens
und bietet mit viel Leidenschaft
hochwertiges Care-, Business- und Eventcatering.
Unser engagiertes Team aus rund
300 Mitarbeitenden setzt auf Frische, Qualität
und maßgeschneiderte Verpflegung – ob für
Patient*innen, Mitarbeiter*innen oder Gäste.
Bei uns stehen nicht nur die Speisen im Vordergrund,
sondern vor allem die Menschen.
Ein respektvolles Miteinander, Offenheit und
Vertrauen prägen unser Arbeitsklima. Dazu
gibt es attraktive Benefits wie betriebliche
Altersvorsorge, faire Vergütung, regelmäßige
Teamevents und Gesundheitsförderung.
Aktuell suchen wir motivierte Kolleg*innen,
die unser engagiertes, familiäres Eventcatering-Team
verstärken möchten. Wir bieten
Dir familienfreundliche Arbeitszeiten, geregelte
Dienstplanung und in der Regel freie
Sonn- und Feiertage, damit Du Beruf und
Privatleben gut unter einen Hut bekommst.
Werde Teil unseres Teams und entdecke
Deinen Job bei der UMG Gastronomie!
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel. 0551 3965219
https://jobs.umg-gastronomie.de
personal@umg-gastronomie.de
4 |2024 151
leben
-kalender
EMPFEHLUNG DER REDAKTION
Große Künstler kommen nach Northeim
Von Johannes Oerding bis
Fury In The Slaughterhouse
DAS PROGRAMM AUF DER WALDBÜHNE in Northeim ist 2025
so voll wie nie. Den Auftakt macht am 7. Juni der Singer-Songwriter
JOHANNES OERDING, der nach einer kreativen Pause mit frischer
Energie zurückkehrt und seine Fans mit bekannten Hits und
neuen Songs begeistern wird.
Am 20. Juni folgt die deutsche Musiklegende HOWARD
CARPENDALE mit seiner Open-Air-Tournee, die einen Höhepunkt
seiner Karriere darstellt. Bereits einen Tag später, am 21. Juni, verzaubert
die POP-SÄNGERIN LEA das Publikum mit ihren gefühlvollen
Liedern und sorgt für einen besonderen Sommerabend.
Rockfans kommen am 28. Juni in Fahrt, wenn Fury In The
Slaughterhouse im Rahmen ihrer ,FURY LIVE TWENTY
FIVE‘-Tour die Bühne betreten und mit ihren Klassikern für mitreißende
Stimmung sorgen.
Am 15. August begeistert Samu Haber, bekannt als ehemaliger
Frontmann der Band ,Sunrise Avenue‘, mit seiner unverkennbaren
Stimme und energiegeladenen Performance. Nur einen Tag später,
am 16. August, entführt CHRIS DE BURGH die Zuschauer mit seinen
Balladen und Hits auf eine musikalische Weltreise. Den Abschluss
bildet am 23. August JAN DELAY & DISKO NO. 1, die mit
ihrer ,Best of 25 Years‘-Tour für Funk und Groove sorgen und die
Waldbühne in eine Tanzarena verwandeln.
Bosse, Händel, Hindernisse
Die Göttinger
Klassiker in 2025
OBSTACLE-CITY-RUN
Am 23. August heißt es wieder: Gemeinsam Hindernisse überwinden.
Dann findet wieder der ,Obstacle City Run‘ am Sportgelände
der Uni statt. Im vergangenen Jahr liefen, kletterten und
jubelten mehr als 5.000 Teilnehmer auf dem Parcours. Anmeldungen
sind schon jetzt unter www.obstacle-city-run.de möglich.
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leben
PS.SPEICHER
HIGHLIGHTS
Bis 28.02.25 Sonderausstellung
„How fast can you go?
American Muscle Car Madness“
im PS.Speicher in Einbeck
31.01.-02.02.
Bremen Klassik Motorshow
mit Stand des PS.Speicher
28. Februar Vortragsveranstaltung
FörderFreunde PS.Speicher e.V.
Carsten Möhle über Paul Graetz
Pioniere der Afrikaquerung im Wandel der Zeit
07.-09. März
Rollschuhdisco in der PS.Halle
mit DJ Mad
14. März Vortragsveranstaltung
FörderFreunde PS.Speicher
e.V. HELGE THOMSEN:
Youngtimer –
Vom Verbrauchtwagen zum Klassiker
20.-23. März
Kulturkrafttage
im PS.Speicher in Einbeck
Jan B. Kalbfleisch
Vorstand STIFTUNG PS.SPEICHER
Die neue Sonderausstellung ,How fast can you
go?‘ American Muscle Car Madness“ ist vom 13.
Dezember 2024 bis 28. Februar 2025 im PS.Speicher
zu sehen. Anhand der zehn schnellsten Muscle Cars
erzählt Europas größtes Oldtimermuseum die Geschichte
dieser amerikanischen Pkw. Leistungsstarke Motoren,
schnelle Autos, legendäre Geschichte. Die Zeit der sogenannten
Muscle Cars dauerte gerade einmal sieben Jahre –
zugleich faszinieren die Modelle bis heute.
Dr. Günter Diener
Geschäftsführender Vorstand
FÖRDERFREUNDE PS.SPEICHER
Der Verein ,Förderfreunde PS.Sspeicher‘ startet am 28.
Februar 2025 mit seiner Vortragsreihe. Zum Auftakt steht
Carsten Möhle auf der Bühne. Er nimmt das Publikum mit auf
die Spuren von Paul Graetz, der als erster Mensch den afrikanischen
Kontinent von Ost nach West mit einem Automobil durchquerte.
Ein Blick auf die Seite der Förderfreunde und ein Besuch
ihrer Veranstaltungen lohnt sich.
Karl-Heinz Rehkopf
Stifter PS.SPEICHER
Das Klassikfestival, die Kulturkrafttage, findet vom 20.
bis 23. März 2025 im PS.Speicher statt. Bereits zum
vierten Jahr in Folge holen die Veranstaltern namenhafte
Künstler und Künstlerinnen nach Einbeck.
Es ist mehr als nur Musik und Literatur,
es wärmt die Seele und gibt allen Kulturinteressiertem
Kraft fürs nächste Jahr.
FORUM WISSEN
Die Ausstellung ,Was zum Quant?!‘ im Forum Wissen Göttingen
läuft vom 27. Februar bis 14. September 2025 und beleuchtet 100
Jahre Quantenmechanik, deren Ursprung 1925 in Göttingen liegt.
LOKHALLE
Das NDR 2 Springside Festival feiert am Samstag, 10. Mai in
der Lokhalle Göttingen seine Premiere. An diesem Abend
treten bis zu fünf herausragende Pop-Acts auf, darunter Bosse,
Jeremias und Mine.
HÄNDEL-FESTSPIELE
Was wäre Göttingen ohne seine Internationalen Händel-Festspiele?
2025 finden sie vom 16. bis 25. Mai statt. Zur Einstimmung
gibt es erste Konzerte bereits ab Februar. Höhepunt wir die
Opern-Premiere von ,Tamerlano‘. Tickets und das Programm
gibt es online unter www.haendel-festspiele.de
LITERATURHERBST
Im Oktober 2025 lädt eines der größten Literaturfestivals Niedersachsens
zu Lesungen, Diskussionen und Workshops mit nationalen
und internationalen Autoren ein.
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faktor – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen
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Geschäftsführender Gesellschafter
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ist der 14. Februar 2025.
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