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www.faktor-erfolgsgeschichten.de 20. Jahrgang Winter 2024/25 8 Euro

› MEHR ALS EIN MAGAZIN

› DAS MAGAZIN FÜR ERFOLGSGESCHICHTEN

Erfolgsgeschichte Paul Sinizin führt Bikeleasing zum Millionen-Deal und die Kassel Huskies bald zurück in die erste Eishockey-Liga 24


Literaturherbst

QUATTEK Heiligenstadt

Zeitgeschichte verbindet

Es gibt seltene Momente in der Geschichte, die wie ein Brennglas Ereignisse

zusammenfassen. Das einzige Fußballspiel zwischen der DDR und der Bundesrepublik

ist ein solcher Moment. Im Rahmen des Göttinger Literaturherbstes

las Ronald Reng in unserer neuen Niederlassung in Thüringen aus

seinem faszinierenden Buch „1974“.

Das Thema „Fußball“ passt hervorragend zu uns, denn unser „Kick-Off“

in Heiligenstadt markiert zugleich ein neues Kapitel in der Geschichte von

QUATTEK & PARTNER. Es ist der perfekte „Pass“ von Göttingen in das Zentrum

der traditionsreichen Kreisstadt.

Mit unserer neuen Niederlassung bringen wir unsere bewährte „Teamstärke“

der Steuerberatung aufs „Spielfeld“ und schaffen im „Zusammenspiel“

einen „treffsicheren“ regionalen Erfolg.

Jürgen Hollstein Dipl.-Kfm.

Steuerberater / ausgeschieden am 31.12.23

Roland Haever Dipl.-Kfm.

Wirtschaftsprüfer · Steuerberater

Fritz Güntzler Dipl.-Kfm.

Wirtschaftsprüfer · Steuerberater

Johann-Karl Vietor Dipl.-Kfm.

Steuerberater

Thorsten Kumpe Dipl.-Kfm.

Wirtschaftsprüfer · Steuerberater

Miriam Engel Dipl.-Kffr.

Steuerberaterin

Lutz Becker

Rechtsanwalt

Jan Förster Dipl.-Finw. (FH)

Steuerberater

In Kooperation mit

Quattek & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB

Nikolausberger Weg 49 · 37073 Göttingen

Niederlassung Heiligenstadt

Friedensplatz 3 · 37308 Heilbad Heiligenstadt

Tel. (05 51) 49 70 1-0

www.quattek.de


60 x 240 mm

editorial

Für diese Ausgabe durfte ich in meiner alten Heimat Kassel einen beeindruckenden

Unternehmer kennenlernen: Paul Sinizin. Er baute mit Bastian Krause Bikeleasing in

Vellmar und Uslar auf und machte es erfolgreich. Der Durchbruch kam 2021, als ein

Investor 60 Prozent des Unternehmens für 167 Millionen Euro übernahm.

Doch Paul Sinizin denkt weiter: Teile des Erlöses flossen in seine Leidenschaft Eishockey.

Der talentierte Eishockeyspieler engagiert sich für die Kassel Huskies und

die Modernisierung der Eissporthalle. Denn Paul, wie ihn alle nennen, weiß, was diese

Halle bedeutet. Als er 1993 mit seiner Familie aus Sibirien nach Kassel kam, war

die Halle für ihn perfekt dazu geeignet, seine Leidenschaft weiterzuverfolgen. Daher

investiert er jetzt 60 Millionen Euro, um den Ort zu einem modernen Zentrum für

Konzerte, Events und Eishockey zu machen. Und einmal wöchentlich greift er selbst

zum Schläger, wie auf unserem Cover zu sehen ist.

ORGATEC 2024

Frische Neuheiten direkt von

der Messe! Entdecken Sie die

aktuellen Einrichtungs-Trends

in unserer Ausstellung.

Im Gespräch verriet Paul, warum er nie Profi wurde, wie er bei der Gartenarbeit entspannt

und warum der DEL-Aufstieg der Huskies nur eine Frage der Zeit ist. Das

spannende Porträt lesen Sie ab Seite 24.

Eine weitere faszinierende Story erzählt Ronny Schalk: Der 45-jährige Northeimer

Serienautor hat mit Erfolgsserien wie Dark (Netflix), Oktoberfest 1900 (ARD) und

Ich bin Dagobert (RTL+) beeindruckt. Am Lagerfeuer in seinem Garten sprechen wir

über die menschliche Leidenschaft fürs Erzählen, seine Inspirationsquellen und die

Teamarbeit hinter großen Serienprojekten.

Besuchen Sie unsere

inspirierende Ausstellung

auf über 2.000 qm

JAHRE

COVER & EDITORIAL: ALCIRO THEODORO DA SILVA

Ebenfalls beeindruckend: Sensoria in Holzminden. Dieses neue Museum, das erst seit

wenigen Monaten geöffnet ist, bietet eine einzigartige Reise durch die Welt der Düfte

und Aromen – ein Erlebnis für die Sinne!

Diese und weitere inspirierende Storys finden Sie in dieser Ausgabe. Nun wünsche ich

Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und beim Entdecken der regionalen Erfolgsgeschichten.

Frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr!

Ihr Marco Böhme

Herausgeber

boehme@faktor-magazin.de

P

Direkt

Wir denken Büro neu.

an unserem Ausstellungszentrum stehen

ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

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4 |2024 3


inhalt

service

3 Editorial

8 Momentaufnahmen

Besondere Augenblicke

vergangener Tage

14 Nachbericht

Das war die 42. faktor-Business-

Lounge mit Gerdum Enders

22 Am Lagerfeuer

Neues vom faktor-Podcast

154 Impressum

TOPAS-SPEZIAL

ab Seite 133

36 Die leise Aufgabe der Musik

Nicholas Milton ist als Chefdirigent des

Göttinger Symphonieorchesters nicht nur

am Pult gestenreich. Im Gespräch über

die Zukunft des GSO wird er euphorisch

und emotional. Dabei sind es die leisen

Töne der Musik, die den Unterschied

ausmachen.

mensch

24 Kassel, Kufen, Kapital

Paul Sinizin ist Geschäftsführer der

Bikeleasing in Uslar. Sein Vermögen

investiert er in die Zukunft der

Kassel Huskies

34 Shortlist

faktor nennt die Namen, die Sie sich

jetzt merken sollten

50 Einfach niemals aufgehört

Maxim Seehagen ist Comiczeichner

und -Autor. Uns verrät er das

Geheimnis seiner erfolgreichen

Witze

unternehmen

56 Shortlist

Kooperationen und neue Ideen in

Kürze vorgestellt

58 Felix fragt das Meer

Der Göttinger Felix Dossmann ist

mit seinem Unternehmen Grünfuchs

gescheitert. Ein Gespräch über

Heilung und Neuanfang

wissen

102 Shortlist

Nachrichten aus Wissenschaft &

Forschung

122 Rettung aus der Tiefe

Markus Kohlstedde holte das

St. Martini Krankenhaus in

Duderstadt aus dunkelroten

Zahlen. Dabei begann seine

eigene Karriere noch viel

weiter unten

leben

130 Innovative Gewinner

Der Innovationspreis wird erstmals

gemeinsam von den Landkreisen

Göttingen und Northeim in der

Göttinger Stadthalle verliehen

152 Event-Tipps

Neues Jahr, neue Ideen – die faktor-

Redaktion und Entscheider aus der

Region geben Ausflugstipps für den

Jahreswechsel und darüber hinaus

4 4 |2024


FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA

42 Der Schöpfer der Welten

64 Die kleine Bühne der großen Träume

Gar kein Kinderspiel ist das Puppentheater in Northeim. Seit mehr als 20 Jahren führen

Ruth und Heiko Brockhausen das Theater der Nacht. Gegen das Kopfschütteln der

anderen setzten sie ihren Traum von einem Spielort für die Fantasie in einem ehemaligen

Feuerwehrhaus um. Wie der Umbau zum Drachenhaus gelingen konnte, zeigt das Gebäude

mit Nase und bissiger Treppe. Doch wer wird morgen auf der Bühne stehen?

Ronny Schalk hat schon als Kind seinen

Freunden gern Gruselgeschichten

erzählt. Heute ist er als Drehbuchautor

erfolgreich. Am Lagerfeuer erzählt er uns,

wie es ist, an einer Erfolgsserie für Netflix

zu schreiben, einen legendären Erpresser

zu treffen und ganze Welten nur mit der

Fantasie zu erschaffen.

FOTO: MARGITTA HILD

106 Wie riecht der Mond?

84 Ein Augenblick Wildnis

Margitta Hild aus Scheden reist in die Wildnis, um die eindrucksvollsten Momente der

Natur einzufangen. Als Fotografin blickt sie den Tieren oftmals tief in die Augen. Diesen

Seeadler traf sie vor der norwegischen Küste. Uns erzählt sie, in welchen Momenten sie

nicht auf den Auslöser drückt und wie es war, auf einen ausgewachsenen Bären zu treffen.

Ein Erlebnis mit allen Sinnen gibt es im

,Sensoria – Haus der Düfte und Aromen‘

in Holzminden. Bei einem Besuch

tauchen wir in eine sinnliche Welt voller

Überraschungen ein und finden heraus,

wie es wohl auf dem Mond riechen

könnte.

4 |2024 5


Magazin

Sprechen Sie uns an!

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Marco Böhme

Geschäftsführender Gesellschafter

Kontakt

Tel. 0551 30 98 39-0

boehme@faktor-magazin.de

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momentaufnahmen

Momentaufnahmen

faktor lässt besondere Ereignisse in der Region mit ausgewählten Impressionen

Revue passieren.

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Lauter Literatur

Im Herbst rauscht es im Göttinger Blätterwald ein wenig anders. Der Literaturherbst lockt Autoren

und Leser in die Unistadt. Und Musiker wie Campino von der Band ,Die Toten Hosen‘. Dort liest

er nicht nur aus seinem Buch ,Kästner, Kraftwerk und Cock Sparrer – eine Liebeserklärung an die

Gebrauchslyrik‘ vor, sondern ergänzt die gesprochenen Worte auch durch gesungene.

8 4 |2024


momentaufnahmen

4 |2024 9


momentaufnahmen

10 4 |2024


momentaufnahmen

Space is the Place

Seit über sechzig Jahren erkundet das Sun Ra Arkestra als pulsierender Superorganismus immer neue

Klangsphären und transportiert darin seine Botschaft von kosmischer Harmonie – direkt aus Philadelphia

nach Göttingen zum Jazz-Festival. Das älteste und größte niedersächsische Jazzfestival und seit 1978 fester

Bestandteil des Kulturlebens der Stadt Göttingen und der Region Südniedersachsen. In diesem Jahr

spielten mehr als 200 Künster an zehn verschiedenen Orten.

4 |2024 11


momentaufnahmen

180

Eine Zahl, die man hören kann. Wird die maximale

Punktzahl beim Darts pro Runde erreicht, feiert die

ganze Halle mit. Darts ist so populär wie nie. Auch

deshalb kamen im November die großen Stars zur

Göttinger Darts Gala in die Lokhalle. Ein Blick hinter

die Kulissen verrät: kleines Ziel, große Show.

Göttingen jazzt wieder

Das 45. Göttinger Jazzfestival konnte im November endlich wieder ein Programm im

Vor-Corona-Umfang anbieten. Internationale Künstler boten feinste Improvisationskunst von den

Ursprüngen des Jazz bis zu Grenzgängen entlang von Folk, Minimal, World Musik, Neuer Musik

und Techno. Der US-amerikanische Trompeter Theo Croker (Foto) eröffnete mit seiner Band das

große Programmwochenende im Deutschen Theater mit Gospel, Blues, Jazz, Soul und Funk.

Neben vielen Einzelkonzerten wurde erstmals auch eine Art-Techno-Jazz-Party mit

DJ Leonhard Kuhn im DT-Keller gefeiert.

12 4 |2024


momentaufnahmen

4 |2024 13


aktuelles

Ein Abend im Zeichen

der Erneuerung

Die 42. faktor-Business-Lounge in Northeim: Netzwerken, Impulse und ein inspirierender Vortrag mit

Zukunftsstratege Gerdum Enders

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Im November war es wieder so weit: Die 42. faktor-

Business-Lounge öffnete ihre Türen, dieses Mal in

den Räumen von faktor-Partner Kassebeer in Northeim.

Rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Unternehmertum

und Gesellschaft waren der Einladung des faktor-

Herausgebers Marco Böhme gefolgt, um einen Abend

voller Inspiration, wertvoller Kontakte und echter Praxiserfahrung

zu erleben, wie strategische Erneuerung

gelingt. Die faktor-Business-Lounge ist weit mehr als

nur ein Netzwerktreffen. Sie ist eine Plattform, die den

Austausch zwischen Unternehmern, Entscheidern und

kreativen Köpfen fördert. Bereits im Vorfeld des Vortrags

herrschte lebhafter Austausch unter den Teilnehmern.

In lockerer Atmosphäre wurden Visitenkarten

verteilt, erste Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft.

IM MITTELPUNKT DES ABENDS stand der Impulsvortrag

von Gerdum Enders, eines gefragten Experten für

Zukunftsstrategien, Markenführung und Innovation.

Enders, der bereits in der Vergangenheit als Referent der

faktor-Business-Lounge begeistert hatte, kehrte als erster

14 4 | 2024


aktuelles

Ines (links) und Mark (rechts) Berke von Kasseebeer in Northeim waren Gastgeber

der 42. faktor-Business-Lounge. Unternehmer aus Südnieder sachsen

trafen sich zum Netzwerken und Inspirieren.

zweifacher Redner zurück. Sein Thema: ,Erneuerung als

Erfolgsstrategie – praktische Geheimnisse, wie Wandel

gelingt‘. Mit seiner innovativen ,CODE-Methode‘ stellte

Enders eine Denkweise vor, die Unternehmen dabei unterstützt,

Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten

und die Chancen des Wandels zu nutzen.

Enders zeigte praxisnahe Ansätze, wie Unternehmen

in Zeiten des Wandels nicht nur bestehen, sondern auch

wachsen können. Dabei betonte er, dass Erneuerung keine

abstrakte Theorie sei, sondern ein klar strukturierter

Prozess, der mit der richtigen Herangehensweise zum

Erfolg führt. „Wandel beginnt im Kopf“, erklärte Enders.

„Nur wenn wir unsere Denkweise anpassen, können wir

unser Handeln ändern.“ Diese Botschaft traf den Nerv

vieler Zuhörer, die sich in ihren Unternehmen häufig mit

Herausforderungen des Wandels konfrontiert sehen.

Enders lieferte nicht nur Antworten, sondern auch

konkrete Werkzeuge, die im Alltag eingesetzt werden

können.

DIE FAKTOR-BUSINESS-LOUNGE WÄRE NICHT DAS,

was sie ist, wenn es nur um Vorträge ginge. Der eigentliche

Zauber dieser Veranstaltung liegt in der Kombination

aus inspirierendem Input und intensiven persönlichen

Begegnungen. Auch bei der 42. Auflage stand das

Netzwerken im Mittelpunkt. Vor und nach dem Vortrag

herrschte eine spürbare Dynamik im Raum: Gespräche

wurden geführt, Ideen ausgetauscht und Kooperationen

angestoßen. Für viele Teilnehmer war dies eine Gelegenheit,

alte Bekannte wiederzutreffen und neue Geschäftsbeziehungen

zu knüpfen.

DIESES ZIEL WURDE AN DIESEM ABEND eindrucksvoll

erreicht. Die Vielfalt der Gäste – von jungen Start-up-

Gründern über etablierte Unternehmer bis hin zu Führungskräften

großer Unternehmen – trug zu einer inspirierenden

und abwechslungsreichen Atmosphäre bei.

Ein großer Dank gilt den Organisatoren, dem Gastgeberteam

von Kassebeer sowie allen Beteiligten, die diese

Veranstaltung möglich gemacht haben. Die faktor-

Business-Lounge zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist,

Räume für Austausch, Inspiration und Innovation zu

schaffen. Sie bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der

regionalen Wirtschafts- und Unternehmenskultur.

Mit Vorfreude blicken wir auf die 43. faktor-Business-

Lounge. Am 13. Februar 2025 stellen wir die Frage:

,Wie inspiriert man Musiker und Mitarbeiter, ihr Bestes

zu geben?‘ Eine Antwort liefern uns Nicholas Milton

und das Göttinger Symphonieorchester.

Sie haben die Lounge verpasst?

Kein Problem. Weitere Impressionen der

42. faktor-Business-Lounge finden Sie unter:

faktor-magazin.de/

bildergalerien-faktor-business-lounge

4 |2024 15


aktuelles

faktor-Club

Genuss trifft Tradition, Start-ups

und echte Kriminal-Geschichten

Der faktor-Mittagsclub und das faktor-Frühstück bieten hervorragende

Gelegenheiten, Genuss und Netzwerken miteinander zu

verbinden. Wie Genuss als Tradition Generationen überdauert, erzählte

uns Remo Viani beim Mittagessen im Kredo. Er veröffentlichte

nun sein erstes Kochbuch mit Rezepten seiner Familie. ,ORIGINALE‘

– so lautet nicht nur der Titel des Buches, sondern fasst auch dessen

Bedeutung für Viani zusammen. Dabei berichtete er von

der Ent stehung des Buches, von der ersten Idee bis zur finalen Veröffentlichung.

Im November war Ehsan Kangarani, Oberstaatsanwalt, Gast im Mittagsclub.

Er gewährte spannende Einblicke in die Welt der Cyberkriminalität.

Als leidenschaftlicher Geschichtenerzähler schilderte er

eindrucksvoll, welche Verbrechen täglich in der Region geschehen,

welche Herausforderungen die Justiz bewältigen muss und warum er

trotz aller Widrigkeiten fest an den Rechtsstaat glaubt.

Der faktor-Club ist der ideale Ort für neue Ideen und echte Erfolge.

Einen Impuls für Nachhaltigkeit gab es beim Frühstück im Oktober

und November: Sergej Schwab von The Proud Farmer brachte im

Oktober Olivenöl aus Albanien mit. Und die Gründer von Oceanoffits,

Luca Werner und Robin Hellmut, präsentierten ihr Konzept für

nachhaltige Mode. Über ein Abo-Modell wollen sie Kleidung zur

Miete anbieten.

Im Dezember war Ronny Schalk zu Gast. Die Geschichte des Drehbuchautors

lesen Sie auf Seite 42 in dieser faktor-Ausgabe.

Sie möchten dabei sein?

Hier gelangen Sie zum faktor-Club – oder

schreiben Sie direkt an Marco Böhme:

herausgeber@faktor-magazin.de.

16 4 |2024


aktuelles

Gratis-Formel

Wie Storytelling Unternehmen in

Südniedersachsen sichtbarer macht

In der heutigen Geschäftswelt zählt mehr als nur Qualität. Die Business-

Storytelling-Formel von faktor-Herausgeber Marco Böhme zeigt, wie Unternehmen

mit starken Geschichten Kunden und Talente gewinnen.

In einem dichten Marktumfeld kämpfen Unternehmen täglich um

Sichtbarkeit. Gute Produkte und Dienstleistungen allein genügen nicht

mehr – entscheidend ist, wer seine Geschichte am besten erzählt. Die

Business-Storytelling-Formel bietet genau das: eine bewährte Methode,

um sich mit authentischen Geschichten von der Konkurrenz abzuheben

und regional bekannter zu werden.

Die Formel wurde von faktor-Herausgeber Marco Böhme entwickelt

und basiert auf seiner über 25-jährigen journalistischen Erfahrung in

Südniedersachsen. Als erfahrener Storyteller weiß er, wie Unternehmen

ihre Botschaften effektiv kommunizieren und ihre Zielgruppe

erreichen.

Unternehmen wie die Zimmerei Diedrich oder BMW Becker

Tiemann haben die Formel bereits genutzt und profitieren von

mehr regionaler Sichtbarkeit und wirtschaftlichem Wachstum.

Sie beweisen: Wer seine Geschichte richtig erzählt, gewinnt

Kunden und Talente nachhaltig.

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starten Sie Ihre Erfolgsgeschichte.

Georgia Augusta

faktor-Herausgeber

bei Alumni Göttingen

Zeit für einen

Imagewechsel!

Marco Böhme ist zum stellvertretenden Vorsitzenden vom Alumni

Göttingen e. V. gewählt worden. Alumni Göttingen ist eine internationale

Gemeinschaft von Ehemaligen, Studierenden und Angehörigen

der Universität Göttingen. Alle Mitglieder teilen die Erfahrung, dass

die Zeit in Göttingen ein ganz besonderes Kapitel ihres Lebens ist.

Das trifft auch auf Böhme zu, der 1994 nach dem Abitur in Kassel

zum Studium nach Göttingen kam, um Journalist zu werden. Nach

dem Grundstudium an der Georgia Augusta studierte er zwei Semester

in den USA. Nach der Rückkehr absolvierte er 1998 in Göttingen

ein Praktikum beim Regjo und übernahm dort anschließend im

Frühjahr 1999 die Chefredaktion für über fünf Jahre. Im Herbst

2005 gründete Böhme faktor.

„Durch das Studium habe ich in Göttingen Freunde fürs Leben

gefunden und im Ausland eine spannende Erfahrung gemacht sowie

Freunde in den USA, Mexiko, Tschechien und Ungarn gefunden“,

erzählt der 50-Jährige.

„Ich freue mich“, so Böhme, „gemeinsam mit einem großartigen

Alumni-Team meiner Alma Mater etwas zurückgeben zu können.“

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Die Agentur für Kommunikation und Design Thinking aus Göttingen

4 |2024 17


aktuelles

43. faktor-Business-Lounge

Führungskunst auf den Punkt gebracht

Am 13. Februar 2025 öffnet die 43. faktor-

Business-Lounge ihre Türen an einem außergewöhnlichen

Ort: Beim Göttinger Symphonieorchester

erleben Unternehmer und Entscheider

aus Südniedersachsen eine Veranstaltung,

die Musik und Management mitein

ander verbindet. Unter der Leitung von

Nicholas Milton, Chefdirigent des Orchesters,

steht der Abend unter dem Thema:

,Wie inspiriert man Musiker und Mitarbeiter,

ihr Bestes zu geben?‘

Die Verbindung zwischen klassischer Musik

und moderner Führungskultur ist naheliegender,

als es auf den ersten Blick scheint.

Ein Dirigent steht wie ein Unternehmens leiter

vor der Herausforderung, eine Gruppe unter-

schiedlichster Persönlichkeiten zu Höchstleistungen

zu führen. Dabei geht es um Inspiration,

klare Kommunikation und die Fähigkeit,

ein gemeinsames Ziel vorzugeben –

Kompetenzen, die in beiden Welten gleichermaßen

entscheidend sind.

Der Abend beginnt um 18 Uhr mit einer

kurzen Einführung durch faktor-Herausgeber

Marco Böhme und Gastgeber Nicholas

Milton, der seine Sicht auf Führung und

Motivation im Orchesteralltag teilt. Anschließend

beginnt das Göttinger Symphonieorchester

seine Probe, und die Gäste erleben

live, wie Milton mit seinen Musikern

arbeitet, um das Beste aus jedem Einzelnen

herauszuholen.

Neben den inspirierenden Impulsen bleibt

ausreichend Zeit für Austausch und Gespräche.

Die faktor-Business-Lounge ist für ihre

einzigartige Mischung aus anregenden Inhalten

und Netzwerkmöglichkeiten in entspannter

Atmosphäre bekannt. Dieses Mal

wird die Veranstaltung nicht nur für die Ohren,

sondern auch für den Kopf ein echter

Höhepunkt.

Melden Sie sich jetzt an! ▸

faktor-Akademie

Zwei Praxisworkshops

für Führungskräfte

Weitere Informationen und das

Anmeldeformular für beide Workshops

finden Sie hier ▸

Zu Jahresbeginn 2025 finden im Rahmen der faktor-Akademie zwei exklusive Workshops

mit den Schauspielern Gabriel von Berlepsch und Rebecca Klingenberg statt.

Gabriel von Berlepsch wurde in Göttingen geboren und studierte Schauspiel in

Rostock. Er ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Rebecca von Klingenberg wurde

in Bremen geboren und studierte Schauspiel in Zürich. Beide sind seit der Spielzeit

2014/15 am Deutschen Theater Göttingen engagiert. Mit ihrem Coaching-Unternehmen

PLAYTOGROW stärken und entfalten sie Präsenz, Stimme, Auftrittskompetenz

und Teamkreativität.

Den Auftakt macht der Praxisworkshop ,female Leaders – Empower Your Leadership.

Für weibliche Führungskräfte und Entscheiderinnen von morgen‘ mit Rebecca

Klingenberg und Viva Brunnert am 15. Januar 2025 von 14 bis 18 Uhr im Startraum

Göttingen, Friedrichstr. 3/4 in 37073 Göttingen. Viva Brunnert ist Moderatorin, systemische

Beraterin & Leadership Coach sowie Mitgründerin im Startraum Göttingen.

Mitglieder im faktor-Club zahlen nur 247 Euro, alle anderen 297 Euro, jeweils

zzgl. MwSt.

Und am 20. Februar 2025 gibt es mit Gabriel von Berlepsch und Rebecca Klingenberg

den ganztägigen Workshop ,Der (un)perfekte Auftritt‘. Der Workshop zu den

Themen Präsenz, Stimme & Auftritt richtet sich von 9 bis 17 Uhr im Startraum

Göttingen an Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeitende, die ihr Auftreten

selbstbewusst gestalten wollen.

Mitglieder im faktor-Club zahlen nur 597 Euro, alle anderen 647 Euro, jeweils

zzgl. MwSt.

18 4 |2024


Hotel & Spa Suiten FreiWerk

Thyrahöhe 24 I 06536 Südharz / OT Stolberg

Anfragen unter:

Tel: +49 (0) 34654 808 1457

Mail: reservierung@hotel-freiwerk.de

Weitere Informationen:

Web: www.hotel-freiwerk.de

Instagram: @hotelfreiwerk

for me & you

Ausstattung

7 großzügige Private Spa Suiten

Wohnbereich mit großzügigem Sofa-Liegebereich & Arbeitsbereich

Kleine Servicenische mit Kaffeemaschine & Teeausstattung, Minibar

Loggia zum Tal und Waldblick

Exklusiver Schlafbereich mit Balkon zum Tal

Spa-Badezimmer mit:

Design-Badewanne und großer Regendusche

Gewärmtem Sitzbereich

Dampfsauna, Infrarotsauna, Finnische Sauna

Nicht einsehbare Loggia mit Jacuzzi, mit Blick in den Wald

Private Kuschelecke in der Loggia

Freuen Sie sich auf ein Wellness-Erlebnis der Extraklasse: Mit den sieben

neuen Private Spa Suiten im Hotel & Spa Suiten FreiWerk genießen Sie

exklusive Momente der Ruhe – ganz für sich allein. Jede einzelne unserer

Private Spa Suiten im Harz ist zweigeschossig, hat eine Wohnfläche von

rund 100m², eine eigene finnische Sauna und Dampfsauna mit einem harmonischen

Lichtspiel sowie einen privaten Jacuzzi auf dem Balkon, mit Blick

in den Wald. Die Spa Suiten sind zudem mit ausgewählten Kunstwerken der

Staatlichen Porzellan-Manufaktur MEISSEN ausgestattet.


aktuelles

faktor-digital

Hochwertige Videos

für mehr Sichtbarkeit

faktor begleitet ausgewählte Entscheider und Themen der Region mit

der Kamera. Im aktuellen Video mit Christina Degener (links) und

Björn Broge vom aQua-Institut erfährt faktor-Herausgeber Marco

Böhme, wie sich Arztpraxen in Zukunft als nachhaltig zertifizieren lassen

können. Dieses und viele weitere Videos mit Blicken hinter die Kulissen

finden Sie auf dem YouTube-Kanal des faktor-Magazins. Unter

anderem ein Besuch bei Lichtblick in Heiligenstadt, die Fahrt im Ferrari

mit Ingo Stephan von 1Komma5Grad und Eindrücke vergangener

faktor-Business-Lounges können Sie dort anschauen.

Sie interessieren sich für ein Digitalprofil oder ein

eigenes faktor-Video? Dann sprechen Sie uns jetzt an!

herausgeber@faktor-magazin.de

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20 4 |2024


aktuelles

Neuer Look

faktor-Team mit frischem Outfit

Das Team des faktor-Magazins präsentiert sich ab sofort in einem

neuen, einheitlichen Look – unterstützt von Nadja Gillhaus, Inhaberin

des Kleiderkontors. Mit ihrer Expertise in Farb-, Stil- und Imageberatung

hat sie geholfen, einen professionellen und gleichzeitig individuellen

Auftritt für das Team zu gestalten.

In der Zusammenarbeit wurde die Kleidung des Teams gezielt auf

die Werte und die Außendarstellung des Magazins abgestimmt. Von

der Auswahl der Farbtypen bis zur Entwicklung eines harmonischen

Gesamtstils stand dabei die Balance zwischen Individualität und einem

einheitlichen Teamauftritt im Vordergrund. Das Ergebnis:

Hemden, Poloshirts und Blusen in verschiedenen Varianten für einen

modernen und maßgeschneiderten Look.

Frohe Weihnachtszeit

und ein erfolgreiches neues

Jahr 2025

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4 |2024 21


aktuelles

Im faktor-Podcast erzählen spannende

Persönlichkeiten ihre besonderen

Erfolgsgeschichten

Der faktor-Podcast gibt erneut spannende Einblicke in das Leben und die

beruflichen Herausforderungen von Persönlichkeiten aus Südniedersachsen.

Gastgeber Marco Böhme und Christian Vogelbein führen in jeder Episode

inspirierende Gespräche, die Zuhörer zum Nachdenken anregen und die

Erfolgsgeschichten der Region erlebbar machen.

Unter anderem war ANDREAS RUHSTRAT zu Gast. Als Geschäftsführer eines alteingesessenen Familienunternehmens

spricht er über die Herausforderungen, die Verantwortung über Generationen

hinweg zu tragen. Ruhstrat reflektiert über den Spagat zwischen Tradition und Innovation und erzählt,

wie er es schafft, das Erbe seiner Familie mit den modernen Anforderungen des Marktes zu verbinden.

Er teilt außerdem seine Erfahrungen mit Generationenkonflikten und zeigt auf, wie er und seine Familie

das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen.

GERDUM ENDERS, Unternehmensberater

und Experte für strategische Erneuerung, war

im Vorfeld der faktor-Business-Lounge im

Gespräch. Enders beleuchtet die Wichtigkeit

von Transformation und Wandel als Erfolgsfaktoren

und gibt praktische Tipps, wie Unternehmen

ihre Strategien anpassen können,

um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sein Credo:

Wandel ist keine Option, sondern eine

Notwendigkeit – eine Botschaft, die in Zeiten

sich ständig verändernder Märkte kaum aktueller

sein könnte.

Koch LUKAS BANK erzählte von seiner Reise,

als er nach Jahren internationaler Erfahrung

zurück in seine Heimat Südniedersachsen

gekommen ist. Im Podcast berichtet er

uns von berühmten Menschen die er bekocht

hat, wie Oligarch Roman Abramowitsch

und Fußballer wie Mario Götze. Und

erzählt, warum es schwer ist, in Deutschland

gute Zutaten zu bekommen, und wie ihm

sein Drang nach Gerechtigkeit so manche

schlaflose Nacht bereitet.

Verpassen Sie keine neue Folge.

Besuchen Sie die faktor-Website unter

www.faktor-magazin.de/onfire-podcast

22 4 |2024



mensch

Er nennt sich selbst „einfach nur der Paul“, doch hinter der bescheidenen Fassade

steckt ein Architekt großer Pläne: Paul Sinizin, Geschäftsführer der Kassel Huskies

und Bikeleasing in Uslar, baut Arenen und Unternehmen mit derselben Hingabe,

mit der er Gurken in seinem Garten pflegt. Eine Geschichte zwischen lauter

Öffentlichkeit und der leisen Sehnsucht nach einem Leben ohne Rampenlicht.

24 4 |2024


mensch

Kassel,

Kufen,

Kapital

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mensch

» Und dann verbrenne ich hier mal 60 Millionen Euro. «

TEXT RUPERT FABIG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Es könnte jetzt beinahe kitschig

werden. Aber das darf man Paul

Sinizin nicht antun. Zu viel Öffentlichkeit

ist dem 42-Jährigen unangenehm.

Wenn seine beiden Söhne

mal wieder irgendwo das Gesicht

ihres Papas in den Medien sehen,

setzt dieser sofort zur Gegenmaßnahme

an. „Jungs, alles unwichtig,

lasst uns in den Garten gehen“, sagt er dann. Dem

Geschmack der selbst angebauten Gurken daheim in

Vellmar ist die Magie der Medien nicht gewachsen.

Daher sieht es der Geschäftsführer der Kassel Huskies

auch als seine persönlich nachhaltigste Aufgabe an,

beim Eishockey-Zweitligisten möglichst schnell wieder

aus dem Fokus der Presse zu verschwinden.

UND ÜBERHAUPT: STINKLANGWEILIG SEI ER. Herr

Sinizin, so nennen sie nur seinen Vater. Er selbst ist „einfach

nur der Paul“, die Ehe glücklich, keine Scheidung

in Sicht. „Zumindest nicht von meiner Seite“, fügt er

schnell scherzend an, sonst wäre auch das schon wieder

zu kitschig geworden.

Aber diese Geschichte, wie Sinizin zu seinem Club gefunden

hat, an dessen Spitze gekommen ist, die hat im

positivsten Sinne etwas Kitschiges. Noch eine Umdrehung

mehr gefällig? Es war einmal – dann wird’s nämlich

sogar ein Märchen – Familie Sinizin aus der Sowjetunion.

Die Mutter eine Russland-Deutsche, der Vater

ein russischer Profiradsportler. Paul wird in Omsk geboren,

das ist in Sibirien. Da legt er Wert drauf. „Ich bin

Asiate“, sagt der Alpha-Husky, der in seinem Geburtsland,

einer Eishockey-Nation, früh und talentiert mit

Kufen und Schläger unterwegs ist.

DAS IST EIN BEDEUTSAMER UMSTAND. „Eishockey

hat mir alles gegeben“, sagt Sinizin und meint das gar

nicht pathetisch. Teamfähigkeit. Sich durchsetzen zu lernen.

Und vor allem den Willen zu entwickeln, wieder

aufzustehen, wenn er hingefallen war. Im Jahr 1990,

kurz nach dem Fall der Mauer, urlauben die Sinizins in

Deutschland. Sie planen, bald dorthin umzusiedeln. Im

Husky-Fanshop kauft Paul Schlittschuhe. Eine vergleichsweise

geringe Investition. „Und dann verbrenne ich hier

mal 60 Millionen Euro“, sagt Sinizin heute mit einem

jovialen Lachen. Das ist 31 Jahre später. Und das ,Hier‘:

die Eishalle in Kassel.

Drei Jahre nach dem Schlittschuhkauf wandert seine

Familie wirklich nach Deutschland aus. Es gibt Verwandte

in Aurich – dort aber eben keine Eishalle, was

bei der Auswahl des Wohnorts die einzige Maßgabe von

Vater Sinizin ist. Also geht es nach Kassel, wo zumindest

schon eine Großtante lebt. Wenn Sinizin heute über die

Nordhessen Arena, die zu diesem Zeitpunkt noch Eissporthalle

Kassel heißt, sagt, „das Ding hat eine Seele“,

trifft das für ihn besonders zu. Sie war einer der ersten

Orte, die er in Deutschland gesehen hat.

Von außen, vor allem aber von innen. Bis er 20 Jahre

alt ist, spielt Sinizin sehr ambitioniert Eishockey. Dritt-,

vielleicht Zweitligaprofi hätte er wohl werden können.

Doch im sibirischen Kufenathleten wächst die Erkenntnis,

dass er seine absehbare Zukunft doch anders gestalten

möchte. „Bis dahin war Eishockey mein Leben“, sagt

er und muss sich nach dieser bewussten Entscheidung

gegen den Sport erst einmal neu finden. Sinizin studiert

„ziellos“, wie er sagt, Betriebswirtschaftslehre in Greifswald

und Marburg und bricht „erfolgreich“ ab. Anschließend

versucht er sich ein bisschen in der Kasseler

Gastroszene. „Meine Eltern waren sehr stolz“, erinnert

er sich mit Ironie in den Augen.

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MITTLERWEILE IST DER STOLZ LÄNGST AUFRICHTIG

und berechtigt. Was an seinem beruflichen Werdegang

und Erfolg liegt. Nun ist nichts mehr kitschig oder märchenhaft,

sondern das ebenso nüchterne wie überwältigende

Ergebnis von zugeschrieben guten Mathematikkenntnissen,

einem hohen Grad an Empathie und einer

schnellen Auffassungsgabe. Und das kam so. Nach seinen

Gastro-Ausflügen eröffnete Sinizin eine Agentur als

Industrieversicherungsmakler. Ein sehr spezielles Gewerbe,

denn er versicherte vorrangig schwierige Fälle wie

Mülldeponien. Finanziell verschafft das ihm und seiner

Familie bereits damals eine komfortable Unabhängigkeit,

worauf Sinizin mehrfach mit Stolz verweist. Eines

Tages rief ihn Bastian Krause an. Ein gemeinsamer

Freund hatte die Verbindung hergestellt.

Überhaupt lässt Sinizin im Lauf des Gesprächs in einem

der VIP-Räume der Nordhessen Arena viele Namen

fallen. Gar nicht, um latent mit ihnen zu prahlen, sondern

weil er in der Region schlicht jeden zu kennen

scheint.

Jener Krause jedenfalls bat ihn 2015 darum, für sein

Unternehmen, Bikeleasing aus Uslar, welches Firmen

einen Leasingservice von Diensträdern für deren Mitarbeiter

bietet, eine Radversicherung zu bauen. Irritiert

und mit einem „Sie wissen schon, was ich mache?“, beendete

Sinizin das Telefonat. Der Kunde schien ihm zu

klein. Doch der gemeinsame Freund, der den Kontakt

einst herstellte, meint es ernst. Er ,drohte‘ daraufhin, die

Freundschaft und die Geschäfte ruhen zu lassen. Also

ließen es Krause und Sinizin auf einen zweiten Versuch

ankommen.

ZUR PERSON

Paul Sinizin, 1980 im sibirischen

Omsk geboren, kam als Teenager

nach Kassel – mit einer großen Leidenschaft

für Eishockey und einem

Paar Schlittschuhe im Gepäck. Statt

auf dem Eis eine Profikarriere zu

starten, entschied er sich für andere

Wege: Nach einem abgebrochenen

BWL-Studium probierte er sich in der

Kasseler Gastroszene aus, bevor er

mit der Firma Bikeleasing durch startete.

Heute zählt das Unternehmen

zu den Marktführern im Dienstrad-

Leasing. 2021 verkauften Sinizin und

sein Geschäftspartner Bastian Krause

60 Prozent ihrer Anteile. Im gleichen

Jahr investierte er einen Teil seines

Erfolgs in die Kassel Huskies,

den Verein, der ihm einst den Weg in

die deutsche Eishockeywelt ebnete.

Als Geschäftsführer treibt er nicht

nur den sportlichen Erfolg, sondern

auch die nachhaltige Sanierung der

Nordhessen Arena voran. Trotz seiner

wirtschaftlichen Erfolge bleibt Sinizin

bodenständig: Familienmensch,

Gärtner und Hobby-

Eishockeyspieler. Mit Humor und

Pragmatismus verbindet er Tradition,

Innovation und seine tiefe Verbundenheit

zu Kassel.

„MENSCHLICH HAT ES SEHR SCHNELL GEMATCHT

zwischen uns“, sagt Sinizin. Aber die Geschäftsidee überzeugt

ihn noch nicht. Er sucht nach Gegenargumenten,

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mensch

Paul Sinizin lebt und liebt den

Eishockey-Sport. Einmal in der Woche

trainiert der Geschäftsführer der Huskies

zusammen mit der zweiten Mannschaft. Zu

Punktspielen stellt sich der Unternehmer

aber nicht mehr aufs Eis.

denkt auf Schwächen des Dienstradverleihs herum. Damals

erwartet er, dass bestenfalls 10.000 Fahrräder pro

Jahr geleast werden. Inzwischen sind es mehr als

150.000 pro Jahr – rund 70.000 Unternehmen sind als

Kunden registriert, mehr als eine Million Arbeitnehmer

in Deutschland und Österreich sind auf geleasten Rädern

unterwegs. „Diese Überlegungen, die Schwächen ausfindig

zu machen und zu beseitigen, haben ein Feuer in mir

geweckt. Ich wollte das hinkriegen, wenngleich ursprünglich

auch lediglich, um es auf die Automobilindustrie umzulegen“,

sagt Sinizin, der anfangs nur als Versicherungsmakler

über die Provision am durchschlagenden

Erfolg beteiligt ist.

Das Duo geht bald darauf eine geschäftliche Partnerschaft

ein. „Irgendwie ist dann alles passiert“, sagt Sinizin.

Er spricht nicht zu gern und ausschweifend von

seinen beruflichen Leistungen, sieht sich in diesem Kontext

„nur als den Arbeitskollegen“. Um es daher kurz zu

fassen: Es läuft blendend. Die Firma verdoppelt ihr Volumen

nahezu jährlich, nicht ein Cent sei je finanziert

worden, so Sinizin. Schon nach zwei Jahren hätte das

Geschäftsführer-Duo verkaufen können.

DOCH UMS FINANZIELLE GEHT ES SINIZIN nicht primär:

„Es ist viel Arbeit, macht aber unheimlich viel

Spaß. Wegen des blinden Vertrauens zu Bastian, aber

auch dem großartigen Verhältnis zu meinen Mitarbeitern.“

Es sind mittlerweile gut 400. Die nun aber nicht

mehr allein von Sinizin und Krause geführt werden.

2021 kauft die Frankfurter Brockhaus Capital Management

AG, die auf Beteiligungsgeschäfte fokussiert ist,

60 Prozent von Bikeleasing im Wert von 167 Millionen

Euro.

Was das ganze Geld mit ihm gemacht hat, kann

Sinizin knapp beantworten: „Nichts.“ So viel, wie er

nun verdient habe, brauche kein Mensch. Ungewöhnliche,

aber sehr glaubhaft klingende Worte aus dem

Mund eines Geschäftsmanns, der Sinizin zweifelsfrei bis

in die pechschwarzen Haar spitzen ist. Der beste Beleg

hierfür sind die Huskies. „Ehrliche Meinung: Mein Vorhaben

hier ist garantiert eine der schlechtesten Geldanlagen“,

sagt er. Wer sich im deutschen Spitzensport

unterhalb des Fußballs ein wenig auskennt, wird ihm

sofort zustimmen.

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mensch

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mensch

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mensch

Als Paul Sinizin nach Deutschland kommt,-

steht vor ihm eine vielversprechende

Karriere als großes Talent auf dem Eis. Doch

weil der Durchbruch nicht gelingt, wird er

Unternehmer. Seinem Sport aber bleibt er

treu.

KASSEL HUSKIES

Im Jahr 1977 als ,Eissport-Gemeinschaft

Kassel‘ gegründet, entwickelte

sich der Club schnell zum festen Bestandteil

der deutschen Eishockey-

Landschaft. Den prägnanten Hund im

Logo und Namen trägt er seit 1994 –

als die Huskies Gründungsmitglied

der Deutschen Eishockey Liga (DEL)

waren. Lange Zeit ging es auf dem Eis

in der heutigen, 6.100 Zuschauer fassenden

Nordhessen Arena rasant vorwärts.

1997 wurden die Kasseler Vizemeister,

2004 feierten sie mit dem

Deutschen Pokal ihren bislang größten

Erfolg. Doch das Eis wurde brüchiger.

Zur Saison 2010/11 wurde der

Profisport infolge eines Insolvenzantrags

und folgenden Lizenzentzugs

eingestellt. Der Traditionsverein

rauschte durch bis in die Hessenliga.

2014 gelang die Rückkehr in den Profibetrieb

der DEL2. Da die Liga damals

noch ein ,closed shop‘ ohne Auf- und

Abstieg war, half den Huskies die

Zweitligameisterschaft 2016 wenig.

Inzwischen ist der Weg in die DEL

wieder offen – und das ausdrücklich

erklärte Ziel.

ES IST EBEN EINE HERZENSANGELEGENHEIT, wenngleich

keinesfalls ein Hobby. „Ich habe eine Verantwortung

für meine Mitarbeiter“, stellt der leidenschaftliche

Gärtner klar, der 2021 die Geschicke des Traditionsvereins

übernahm. Als klassischer Investor fungiert er hierbei

nicht, ist kein Alleinherrscher. Aus dem Sportlichen

hält er sich, trotz definitiv vorhandener Fachkenntnis,

heraus. In Derek Dinger ist ein eigener Sportchef dafür

verantwortlich, den Sinizin, der inzwischen wieder freizeitmäßig

Eishockey spielt, sukzessive aufbaut. „Wenn

ich dem reinreden oder der Mannschaft in der Kabine

Ansagen machen würde, kann ich mich doch nur lächerlich

machen“, sagt Sinizin, der für einen angeblich langweiligen

Typen doch recht gute Alleinunterhalter-Qualitäten

besitzt. Stattdessen fokussiert er sich auf seine

Kernkompetenz: dem Aufbau von Unternehmen. Die

Huskies verfügen über das höchste Budget in der DEL2,

der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga. Zum

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mensch

» Alles einfrieren – und die nächsten

100 Jahre so weitermachen. «

Aufstieg reichte es bislang dennoch nicht. Otto Rehhagels

„Geld schießt keine Tore“ gilt auf dem Rasen wie

auf dem Eis. Sinizin frustriert das, die passionierten Fans

ebenso. Aber er sagt auch: „Es wird die Zeit kommen, in

der wir wieder in der DEL gegen Berlin, Düsseldorf und

Mannheim spielen. Und auch gern um Titel, der Aufstieg

ist nur ein Zwischenschritt.“ Das wiederum hebt Sinizin

signifikant von vielen Managern im deutschen Profisport

ab, die teils inbrünstig der unerklärlichen Leidenschaft

frönen, ihre Clubs in der öffentlichen Wahrnehmung

möglichst klein darzustellen, um den Druck – den

sich Sportler aber ohnehin selbst am meisten machen –

zu verringern. Sponsoren lockt das allerdings nicht hinter

dem Ofen vor, Medien ebenso wenig.

DER ERFOLG MIT BIKELEASING

Die Bikeleasing-Service GmbH & Co.

KG ist ein Unternehmen aus Uslar,

das sich auf die Vermittlung von

Dienstrad-Leasing spezialisiert hat.

Seit der Gründung im Jahr 2015 bietet

Bikeleasing Unternehmen eine flexible

und steuerlich attraktive Möglichkeit,

Mitarbeiter mit Fahrrädern und

E-Bikes auszustatten. Das Konzept

basiert auf dem Gehaltsumwandlungsmodell:

Mitarbeiter leasen ihr

Wunschrad über den Arbeitgeber und

profitieren dabei von erheblichen Kostenvorteilen.

Bikeleasing arbeitet mit

einem breiten Netzwerk aus Fahrradhändlern

und Servicepartnern zusammen.

Um die 25.000 Unternehmen

aus Deutschland und Österreich leihen

jährlich rund 150.000 Räder von

Bikeleasing. Mehr als eine Million

Angestellte nutzen diese. Der Jahresumsatz

von Bikeleasing-Service betrug

zuletzt rund 175 Millionen Euro.

Im Jahr 2021 kaufte die Frankfurter

Brockhaus Capital Management AG

den Geschäftsführern Bastian Krause

und Paul Sinizin 60 Prozent von Bikeleasing

ab.

SINIZIN DENKT IN GRÖSSEREN DIMENSIONEN. Er

investiert in die Nordhessen Arena, die bis 2025 zu einer

Multifunktionshalle umgebaut wird und bis zu 6.000

Zuschauern bei Sport- und Kulturevents Platz bieten soll.

„Ich habe Lust, eine Bestandsimmobilie so zu sanieren,

wie das bislang noch keiner gemacht hat. Nicht nur

bilanziell nachhaltig, sondern real“, sagt Sinizin. Seinen

Söhnen möchte er später erzählen können, „das Richtige“

gemacht zu haben.

Klimaneutralität kostet. Aber das ist er gern bereit zu

zahlen. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Eisaufbereitungsanlage,

„das ist schon eine Egonummer,

aber Eissport hat seine Berechtigung, wenn er klimaneutral

betrieben wird“, sagt Sinizin. Auch Künstler würden

vermehrt darauf achten, dass die Arenen, in denen sie

auftreten, nachhaltig betrieben werden.

Apropos nachhaltig: Ginge es nach Sinizin würde er

„alles einfrieren“ – was auch sonst als Eissportler? – und

„die nächsten 100 Jahre so weitermachen“. Ans Aufhören

verschwendet er keinen Gedanken, allenfalls mal

daran, sich etwas mehr Zeit zum Reisen mit seiner Frau

zu nehmen. Und daran, „nach einem nervigen Tag nach

Hause nach Vellmar zu kommen, wo es noch sonnig ist

und die Kinder mit mir Schwachsinn im Garten

machen“. So viel Kitsch gönnt er sich. ƒ

32 4 |2024


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mensch

-shortlist

Jochen Kuhl gibt den ehrenamtlichen Vorstandsvorsitz ab

Claudia Weitemeyer ist ab 1. Januar 2025 neue

Vorsitzende der SüdniedersachsenStiftung

Bad Gandersheimer

Frauen-Literaturpreis

Lucy Fricke erhält

den ,Roswitha-Preis‘

Weitemeyer strebt

unter anderem eine

noch stärkere Verzahnung

der regionalen

Akteure an: „Mit ihren

zahlreichen starken

Partnern aus Wirtschaft,

Wissenschaft,

Bildung und Kommunen

hat die Südniedersachsen

Claudia Weitemeyer übernimmt zum neuen Jahr.

Stiftung einzig­

artige Voraussetzungen,

NEUE STRUKTUREN gibt es ab 2025

bei der SüdniedersachsenStiftung:

Der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitz

wird durch einen hauptamtlichen

ersetzt. Zur ersten hauptamtlichen

Vorstandsvorsitzenden wählte

der Stiftungsrat einstimmig Claudia

Weitemeyer. Sie folgt damit auf

ihren ehrenamtlichen Vorgänger Jochen

Kuhl, der seinen Posten am

um die Region dabei zu unter­

stützen, ihre Stärken nachhaltig auszubauen

und überregional sichtbar

zu machen.“

Weiter dankte Riethig Jochen Kuhl

für sein langjähriges Engagement. Der

Geschäftsführer zweier Unternehmen

in Hardegsen übernahm den Vorstandsvorsitz

im Juli 2021. „Dr. Kuhl

hat entscheidend dazu beigetragen,

30. Juni 2024 abgab. Weitemeyer dass die SüdniedersachsenStiftung

verantwortete zuvor die Unternehmenskommunikation

der Stadtwerke

Göttingen.

„Mit Claudia Weitemeyer haben wir

eine ausgewiesene Marketing expertin

und versierte Netzwerkerin gewonnen“,

betont der Stiftungsratsvorsitzen

de, Göttingens Landrat Marcel

Riethig. „Sie hat uns mit einer klaren

Analyse der aktuellen Stärken und

künftigen Herausfor derungen sowie

einem schlüssigen Konzept für die

Weiterentwicklung der SüdniedersachsenStiftung

gemeinsam mit ihren Partnern wichtige

Zukunftsfelder erschlossen hat“,

sagt Riethig.

Zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden

wurde Florian

Renneberg gewählt. Er leitet den

Arbeitsbereich Innovationsmanagement

und Neue Technologien sowie

die Öffentlichkeitsarbeit. Weiter im

Vorstand: Uwe Bangert (Uwe Bangert

Beratung und Beteiligung), Carola

Müller (VHS Göttingen Osterode),

Lars Obermann (Obermann

überzeugt“, so Riethig Logistik) und Markus Teichert

weiter.

(Sparkasse Duderstadt).

Roswitha-Preisträgerin 2024 ist Lucy

Fricke. Foto: Gerald von Foris

DIESE ENTSCHEIDUNG traf die

Jury des Literaturpreises der Stadt

Bad Gandersheim. In der Begründung

der Jury heißt es: „Lucy Fricke

ist eine menschenfreundliche, sehr

intelligente Erzählerin mit einem

subtilen, manchmal bissigen Witz,

der allerdings immer melancholisch

grundiert ist. Jedes ihrer bisherigen

Bücher und das soeben erschienene

mit dem Titel ‚Das Fest‘ zeigen die

widersprüchlichen, von Kummer,

Verwerfungen, alten Sehnsüchten

und neuen Hoffnungen lebenden

Beziehungen ihrer Figuren zu- und

auch gegeneinander.“

Der mit 5.500 Euro dotierte Literaturpreis

für Schriftstellerinnen

wird der Autorin im Frühjahr 2025

verliehen. Er erinnert an die erste

deutsche Schriftstellerin, die Kanonisse

Roswitha von Gandersheim,

die im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim

Legenden, Dramen und

historische Gedichte schrieb.

34 4 |2024


wissen

Weihnachtszauber-Rezept

Eine Handvoll Vorfreude,

eine Tasse Gemütlichkeit,

eine gute Prise Entspannung,

dazu ein Löffel Toleranz und

ein ordentlicher Schuss Lachen – mixen

und auf Familie, Freunde und

Nachbarn verteilen.

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Wir wünschen schöne Feiertage und

ein neues Jahr voller Zuversicht.

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Passion to empower people


interview

Nicholas Milton ist Chef dirigent und künstlerischer

Leiter des Göttinger Symphonieorchesters

(GSO). Inzwischen hat er sich mit einer

Mischung aus klassischen und popkulturellen

Konzerten in die Herzen der Region gespielt

und das Orchester durch die Pandemie begleitet.

Mit faktor sprach er über die Rolle der Musik

in seinem Leben und über den kulturellen Reichtum,

den das Orchester einer Stadt wie

Göttingen liefert.

INTERVIEW CHRISTIAN VOGELBEIN

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Herr Milton, viele Europäer träumen vom Auswandern

nach Australien. Was zieht Sie als Australier nach

Deutschland?

Obwohl ich Australien und mein Heimatland sehr liebe,

fasziniert mich die Orchesterkultur in Deutschland. Für

einen Dirigenten ist es ein besonderes Erlebnis, mit möglichst

vielen Orchestern zusammenzuarbeiten. Besonders

freue ich mich darüber, das Orchester in Göttingen gefunden

zu haben, das eine außergewöhnliche Qualität bietet.

Als Chefdirigent habe ich die Chance zu zeigen, welche

Bedeutung ein Orchester für eine Stadt haben kann. Seine

Aufgabe ist es, auf vielfältige Weise Schönheit in die

Gesellschaft zu tragen, und das ist für mich ein großes

Privileg. Das GSO gibt jedes Jahr eine beeindruckende

Anzahl an Konzerten im ganzen Bundesland – das macht

es zu etwas ganz Besonderem.

Wie haben Sie Ihren Weg zur Musik gefunden?

Durch ein Schulangebot kam ich zur Musik. Meine

Eltern selbst waren keine Musiker – mein Vater stammt

aus Ungarn, meine Mutter aus Frankreich. In der Schule

hatten meine vier Brüder und ich die Möglichkeit, Geige

zu lernen, und schon früh habe ich gespürt, dass Musik

etwas Besonderes in mir auslöst. Es war für mich immer

36 4 |2024


interview

Die leise Aufgabe der Musik

Dirigent Nicholas Milton spricht über die Bedeutung des GSO für Göttingen.

4|2024 37


interview

» Als Dirigent hat man ein enormes Spektrum zur Verfügung,

um etwas auszudrücken. «

klar, dass ich Musik machen wollte, und ich hatte nie

den Wunsch, etwas anderes zu tun. Auch meine Brüder

sind Musiker geworden. Als es dann um das Studium

ging, führte unser Weg in die USA. Ich besuchte die

Juilliard School, sammelte meine ersten Erfahrungen als

Dirigent und spielte einige Jahre im Orchester. Übrigens:

Historisch betrachtet gab es lange keine Dirigenten –

Mozart leitete seine Werke noch vom Klavier aus. Der

Beruf des Dirigenten entwickelte sich erst später aus

dem Orchester heraus. Diesen Übergang habe auch ich

vollzogen: Ich habe die Geige zur Seite gelegt und den

Taktstock übernommen.

Wenn man Ihnen beim Dirigieren zusieht, hat man das

Gefühl, die Musik fließt durch sie hindurch. Was macht

das Dirigieren für Sie aus?

Im Englischen bedeutet das Wort ,Conductor‘ sowohl

Dirigent als auch elektrischer Leiter – eine treffende

Metapher, da die Musik durch den Dirigenten zu den

Musikern fließt. Ich bin das verbindende Element zwischen

dem Komponisten und den Musikern. Dazu kommen

weitere leitende Elemente wie die Luft, die die

Musik zum Publikum trägt und sie weiter hinaus ins

Universum transportiert, wo sie zu etwas Neuem und

Wunderschönem werden kann. Musik ist einfach unglaublich.

Als Dirigent hat man ein enormes Spektrum

zur Verfügung, um etwas auszudrücken.

Was macht das Göttinger Symphonieorchester für Sie

besonders?

Dieses Orchester ist ein echtes Juwel der Stadt. Was das

Göttinger Symphonieorchester leistet, ist mitunter anspruchsvoller

als die Arbeit anderer großen Orchester wie

zum Beispiel der Berliner Philharmoniker. Während diese

typischerweise drei Tage proben und dann mit einem Programm

fünf Konzerte geben, die auf Reisen präsentiert

werden, haben wir in Göttingen nicht genug Publikum für

eine solche Anzahl an Aufführungen mit dem gleichen

Programm. Unsere Musikerinnen und Musiker spielen daher

oft zwei bis drei unterschiedliche Programme pro Woche

an verschiedenen Orten. Es ist unglaublich wichtig,

dass diese verschiedenen Programme für die unterschiedlichen

Spielorte und Zielgruppen angeboten werden, denn

das ist eine unserer Kernaufgaben – wir sind das musikalische

Rückgrat der Region. Die Musikerinnen und Musiker

machen das mit Herzblut, Leidenschaft, Engagement

und Begeisterung. Ich habe unendlichen Respekt vor

ihnen, weil sie so viel leisten und es aus Verbundenheit zu

unserem Publikum und Liebe zur Musik tun

Wie haben Sie dem Göttinger Symphonieorchester Ihre

persönliche Note verliehen?

Jeder Dirigent bringt einem Orchester etwas Eigenes. Ich

hatte das Glück, auf großartige Vorgänger folgen zu dürfen,

die viele Jahre in Göttingen gewirkt und dem Orchester

ihre ganz persönliche Prägung verliehen haben.

Musik ist eine endlose Reise, in die man immer

tiefer eintauchen kann. Mein Ziel war es, intensiv in die

Musik einzudringen, dabei jedoch die Offenheit gegenüber

dem Publikum zu bewahren. Ich möchte eine enge,

persönliche Verbindung zum Publikum schaffen, damit

es die Art und Weise, wie wir spielen, spüren kann – voller

Engagement, Liebe, Leidenschaft, Begeisterung und

Freude. Und das ist besonders wichtig in einer Zeit, die

so herausfordernd ist.

Auch für das Orchester ist es schwierig. Aktuell wird die

Finanzierung diskutiert

Es wird oft vergessen, welchen kulturellen Reichtum das

Orchester dieser Stadt bringt. Wir haben ein großartiges

Publikum. Das Göttinger Symphonieorchester wurde

ursprünglich aus einer Bürgerinitiative heraus gegründet,

weil die Menschen hier ein Orchester wollten, das ihnen

Musik nahebringt. Dieser Wunsch besteht bis heute.

Unser treues Publikum hat uns sogar während der

Coronazeit unterstützt. Jetzt da wir in die Stadthalle zurückgekehrt

sind, konnten wir die Ticketverkäufe sogar

um 42 Prozent steigern.

Sie haben das Orchester durch die Pandemie begleitet.

Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Wir haben gespürt, dass unser Publikum sich danach

sehnte, Musik wieder als ,Nahrung für die Seele‘ zu genießen.

Wir haben Videos produziert und konnten auch

38 4 |2024


interview

4|2024 39


interview

ZUR PERSON

Nicholas Milton ist seit 2018

Chefdirigent und künstlerischer Leiter

des Göttinger Symphonieorchesters. Er

wurde 1967 in Sydney geboren und im

Alter von 19 Jahren zum jüngsten Konzertmeister

Australiens ernannt. Seine

Ausbildung führte ihn an das Sydney

Conservatorium of Music, an die

Michigan State University, das Mannes

College of Music und die Juilliard School

of Music. Sein Studium schloss er mit

dem Master in Violine, Dirigieren, Musiktheorie

und Philosophie ab. Für seine

Verdienste wurde er mit der Aufnahme

in den ,Order of Australia‘ geehrt. Am 13.

Feburar spricht er im Rahmen der

faktor-Business-Lounge. Jetzt anmelden!

» Wir formen nicht Holz, Marmor, Stahl oder Ton

– wir gestalten Zeit. «

lokal auftreten. Während andere Orchester pausierten,

spielten wir weiter, da wir in der geräumigen Lokhalle

auftreten durften. So konnten wir nicht nur live spielen,

sondern dabei auch Aufnahmen machen. Wir sind als

Orchesterfamilie zusammengeblieben und haben diese

schwierige Zeit gemeinsam gemeistert. Heute haben wir

mehr Publikum als vor der Pandemie. Während andere

Orchester noch mit den Nachwirkungen kämpfen,

haben wir diese Phase bereits überwunden

Wie geht es jetzt weiter für das Orchester?

Mein Wunsch ist es, dass sich das Orchester kontinuierlich

weiterentwickelt und fest im Herzen Göttingens verwurzelt

bleibt. Im Sommer nahmen 200 Musiker an

unserem ,Symphonic Mob‘ in der Innenstadt teil, und

man konnte sehen, wie viel Freude das verbreitet hat. Es

gibt unzählige Möglichkeiten, durch Musik Freude zu

schenken, und das muss weitergehen – besonders in einer

Zeit, in der es so viel Konflikt und Gewalt auf der

Welt gibt. Unsere Aufgabe als Musiker ist es, Freude zu

bringen. Und wir tun das still und bescheiden.

Wir pflanzen einen Baum der Freude, ohne zu wissen,

wie er sich entfalten wird. Doch wenn wir ein Kind

glücklich machen, spüren wir, dass unsere Musik einen

positiven Unterschied macht. So war es auch bei mir als

Kind in Sydney, Australien, als ich mit der Schule mein

erstes Konzert besuchte. Wir saßen auf dem Boden der

Stadthalle, und ich erinnere mich immer noch an den

Klang, der mich verzauberte. Wenn wir mit unseren Angeboten

bewirken können, dass eine Person mit Musik

durch ihr Leben geht, dann haben wir unser Ziel erreicht.

Ich wünsche mir, dass wir weiterhin auf unsere

besondere Weise musizieren und die einzigartige Verbindung

zu unserem Publikum leben können.

Was können wir von der Musik fürs Leben lernen?

Musik ist eine universelle Sprache, die wir alle sprechen

und verstehen können – getragen von Liebe, Freude und

Respekt. Die Aufgabe eines Dirigenten ist es, die Musiker

dazu zu inspirieren, ihr Bestes zu geben. Wir formen

nicht Holz, Marmor, Stahl oder Ton – wir gestalten Zeit.

In der Zeit eines Konzerts entsteht die Gelegenheit für

einen Moment der Stille. Diese Zeit berührt den Kopf,

das Herz und die Körperzellen des Publikums. Gemeinsam

mit dem Publikum begeben wir uns auf eine Reise

durch die Zeit. Dann ist der Moment vorüber, und für

manche hat sich dadurch etwas verändert. Diese Reise

mit dem Publikum ist das Entscheidende, ganz gleich,

ob ich in Australien oder in Deutschland bin. Es ist die

Musik, die zählt.

Vielen Dank für das Gespräch.

40 4 |2024


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1|2024 81


mensch

Schöpfer

der Welten

Mit sieben Jahren bekommt Ronny Schalk von seiner Mutter ein Buch mit leeren

Seiten geschenkt, um sie zu füllen. Schon als Kind erzählt er seinen Freunden

Gruselgeschichten. Mit Serien wie ,Dark‘ bei Netflix oder ,Oktoberfest 1900‘

in der ARD nimmt er heute die ganze Welt mit auf Gedankenreisen. Mit der

Geschichte des Kaufhauserpressers Arno Funke alias ,Dagobert‘ bringt der

Northeimer erstmals eine eigene Serie auf die großen Bildschirme. Wo der

45-Jährige seine Ideen findet, ist kein Geheimnis: auf den Straßen, in den

Geschichtsbüchern und im alltäglichen Leben.

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» Geschichtenerzählen, das kommt vom Lagerfeuer.

Es ging darum, in Höhlen zu sitzen und

Schatten irgendwohin zu werfen. «

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Ein Wohngebiet irgendwo in Südniedersachsen,

das Haus umrundet von hohen

Hecken und Bäumen, die langsam ihr

Laub abwerfen. Ein paar alte Gartenmöbel

stehen im hohen Gras, neben der

Feuertonne ein Aschenbecher. Es flackert

und knistert, Ronny Schalk genießt die Ruhe, den Blick

auf ein aufgeschlagenes Notizbuch gerichtet. „Geschichtenerzählen,

das kommt irgendwo vom Lagerfeuer. Es

ging darum, in Höhlen zu sitzen und Schatten irgendwohin

zu werfen“, sagt er später. Schalk, Serienautor aus

Northeim, bekannt durch Produktionen wie ,Dark‘,

,Oktoberfest 1900‘ und zuletzt ,Dagobert‘ bringt mit

seinen Geschichten Figuren auf die Bildschirme, die dem

Zuschauer das Gefühl geben, direkt neben ihnen zu

stehen. Es sind nicht nur die Charaktere, sondern auch

ihre Welten, die Schalk mit faszinierender Detailgenauigkeit

aufbaut und die uns in düstere, geheimnisvolle Geschichten

entführen, die berühren und erschüttern. „Ich

denke, das Ur-Geschichtenerzählen ist tatsächlich am

Feuer entstanden.“

Seine Arbeit folgt dabei keinem starren Plan. Für

Schalk ist das Schreiben vielmehr eine Reise, ein stetiges

Erkunden, das in einem sogenannten ,Writers Room‘

gipfelt, wo aus Ideen ganze Welten und fertige Serien

entstehen. Für ihn und seine Kollegen ist dieser Ort ein

riesiger Spielplatz, auf dem sie Szenen, Dialoge und

Wendungen erproben, bis die Geschichten ein Eigenleben

entwickeln und schließlich als Blaupause für eine

echte Serie oder einen Film dienen.

VOM LAGERFEUER ZUM WRITERS ROOM

Für Ronny Schalk begann das Erzählen von Geschichten

nicht in einem glamourösen Studio, sondern in seiner

Jugend, wo er seine Freunde mit erfundenen Abenteuern

erschreckte und faszinierte. Schon damals erkannte er,

dass Geschichten Brücken schlagen und Menschen verbinden.

Die ersten Gehversuche als Autor unternahm er

auf den Straßen von Göttingen, wo er Medienwissenschaften

studierte und bald die Filmhochschule entdeckte.

„Ich wollte immer Figuren erschaffen, die echt wirken

– Menschen, die sich in außergewöhnlichen Situationen

bewähren oder scheitern“, erzählt Schalk.

Die Zeit an der Filmakademie in Ludwigsburg half

ihm, die Grundlagen des Geschichtenerzählens zu meistern

– und die ersten Projekte folgten. Mit dem Kinofilm

,Wir wollten aufs Meer‘ wird zum ersten Mal aus einem

Drehbuch von Ronny Schalk ein echter Film, Toke Hebbeln

führt Regie. „Wir haben uns getroffen, gequatscht

und gefühlt drei Jahre lang eingeschlossen“, erzählt

Schalk. In dieser Zeit wird die Idee weiterentwickelt, bis

sie auf die Leinwand passt. Im Anschluss zieht Schalk

nach Berlin. Immer wieder kamen kleinere Aufträge,

Projekte. Arbeiten. Weitere Produzenten und andere Regisseure

werden auf ihn aufmerksam. Erst als ,Dark‘, die

erste deutsche Netflix-Produktion, nach einer düsteren

Idee verlangte, ergab sich die perfekte Gelegenheit: „Die

Produzenten lasen einen Text von mir und fanden, dass

die Stimmung meiner bisherigen Arbeit perfekt zur Serie

passte.“ Für Schalk die Initialzündung seiner Karriere.

Er wird Teil des Autorenteams unter der Leitung von

Hauptautorin Jantje Friese.

,DARK‘ WIRD EIN LICHTMOMENT

Die Serie feiert international Erfolge, das Drehbuch gewinnt

unter anderem den Grimme-Preis. Die Serie spielt

in der fiktiven deutschen Stadt Winden und beginnt mit

dem Verschwinden von Kindern. Dies löst eine Kette

von Ereignissen aus, die die dunklen Geheimnisse von

vier Familien enthüllen. Im Zentrum steht das Thema

Zeitreisen: Die Handlung springt zwischen den Jahren

1953, 1986 und 2019 hin und her, wobei die Verbindungen

zwischen den Familien über Generationen hinweg

sichtbar werden. Themen wie Determinismus und die

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DARK

,Dark‘ ist eine deutsche Science-

Fiction-Mystery-Serie, die in der fiktiven

Kleinstadt Winden spielt. Die

Handlung beginnt mit dem Verschwinden

eines Jungen, das eine Kette von

Ereignissen auslöst, die vier Familien

über Generationen hinweg verbinden.

Im Zentrum steht ein mysteriöser

Zeitreise-Kreislauf, der von einer

Höhle und einer unterirdischen Zeitmaschine

ermöglicht wird. Während

die Charaktere versuchen, den Kreislauf

von Vergangenheit, Gegenwart

und Zukunft zu durch brechen, entdecken

sie eine größere Verschwörung

um eine geheime Organisation.

Die drei Staffeln bieten eine verschachtelte

Erzählweise mit parallelen

Zeitlinien, tiefgründigen philosophischen

Fragen und überraschenden

Wendungen.

OKTOBERFEST 1900

,Oktoberfest 1900‘ ist eine deutsche

Historien-Drama-Serie, die im München

des frühen 20. Jahrhunderts

spielt und die fiktive Geschichte hinter

dem Volksfest erzählt. Im Mittelpunkt

steht Curt Prank, ein rücksichtsloser

Brauereibesitzer, der das Oktoberfest

mit riesigen Bierzelten dominieren

will. Dabei bedroht er Konkurrenten

und nutzt korrupte Mittel, um seine

Ziele zu erreichen. Die Familie Hoflinger,

Inhaber einer traditionellen

Brauerei, gerät mit ihm in Konflikt.

Zusätzlich verschärft sich die Lage

durch eine Liebesgeschichte zwischen

Pranks Tochter Clara und Roman

Hoflinger, was an ,Romeo und Julia‘

erinnert. Historische Genauigkeit

prägt die Serie: Kostüme, Kulissen

und Details des frühen 20. Jahrhunderts

schaffen ein authentisches Bild.

ICH BIN DAGOBERT

,Ich bin Dagobert‘ ist eine deutsche

True-Crime-Serie, die die Geschichte

von Arno Funke erzählt, einem Mann,

der in den 1990er-Jahren als Erpresser

,Dagobert‘ bekannt wurde. Funke begann

seine kriminelle Karrie re mit Anschlägen

auf Kaufhäuser, bei denen er

Geldforderungen stellte und die Polizei

durch ausgeklügelte Täuschungsmanöver

narrte. Die Serie beleuchtet

die komplexe Persönlichkeit hinter der

Maske des ,Dagobert‘ und zeigt, wie

Funke gleichzeitig als liebenswürdig

und unberechenbar wahrgenommen

wurde.

Neben den spektakulären Verbrechen

bietet die Serie Einblicke in die sozialen

und psychologischen Hintergründe

des Protagonisten. Sie schildert

den Medienhype, der Funke zu einer

Art Antiheld machte, und zeigt die

Herausforderungen der Polizei, die

ihn über Jahre hinweg jagte. Mit einer

Mischung aus Spannung, Humor und

Tragik zeichnet ,Ich bin Dagobert‘ das

Bild eines Menschen, der zwischen

Kriminalität und Sympathie balancierte

und damit Geschichte schrieb.

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» Es war der deutsche Wald, der Regen, die Kleinstadt. «

Frage nach der Veränderbarkeit des Schicksals spielen

eine wichtige Rolle. Überraschend kommt die Serie auch

auf dem amerikanischen Markt gut an – trotz Untertitel.

Vor allem wegen der eindrücklichen Stimmung. „Es war

der deutsche Wald, der Regen, die Kleinstadt“, sagt

Schalk. An zwei der drei Staffeln wirkt der Northeimer

mit. Es ist in Deutschland das erste Mal, dass eine Serie

in einem ,Writers Room‘ entsteht.

DER WRITERS ROOM

Ein solcher Raum, in dem sich die Autoren einschließen

und schreiben, gleicht einer Fabrik für Ideen und Emotionen,

und Ronny Schalk kennt die Herausforderungen

genau. Dieses Prinzip, das aus den USA kommt, ähnelt

einem kreativen Labor: Ein Team aus Autoren und

Kreativen setzt sich zusammen und entwickelt in intensiven

Diskussionsrunden den Verlauf der Geschichte, die

Hintergründe der Charaktere und die Struktur der einzelnen

Episoden.

Schalk beschreibt den ,Writers Room‘ als eine Bühne.

„Es ist ein Ort, an dem die Autoren ihre Egos an der

Garderobe abgeben müssen. Wir werfen Ideen in den

Raum, arbeiten an den Charakteren, beleuchten ihre

Konflikte und Hintergründe von allen Seiten.“ Besonders

komplexe Serien wie ,Dark‘ fordern das Team, denn

jede Entscheidung beeinflusst den Verlauf der Handlung

und die Dynamik zwischen den Figuren. „Der Head writer

kommt meistens mit der Rahmenhandlung schon in den

Raum, dann legen wir los.“ Schalk und sein Team

schlüpfen „in die Rolle von Göttern“.

Die Autoren erschaffen kleine Welten, denken jede Entscheidung

durch und überlegen, wie sich die Schicksale

entwickeln. Noch bevor die erste Folge ,Dark‘ bei Netflix

auf Sendung geht, klingelt bei Ronny Schalk das Telefon.

Für die deutsche Serie ,Oktoberfest 1900‘ soll er als

Hauptautor das Dreh buch entwerfen. „Der Produzent

hat meinen Namen gehört und wollte mich unbedingt“,

sagt Schalk. „Ich habe wohl in den Folgen von ,Dark‘,

die ich geschrieben habe, den richtigen Ton getroffen

und mich empfohlen.“ So wurde er Autor der erfolgreichen

Serie.

DIE ROLLE DES HEADWRITERS

Als Headwriter hat Schalk gelernt, ein Team zu leiten,

das gemeinsam eine komplexe Serie gestaltet. Diese

Rolle bedeutet für ihn, den roten Faden in der Hand zu

halten, selbst wenn die Ideen von überallher kommen. Er

beschreibt die Aufgabe als eine „Position des Vertrauens“,

bei der er nicht nur die Verantwortung für die Geschichte

übernimmt, sondern auch die Kreativität seiner Kollegen

fördert. Als kreativer Kopf und Koordinator behält

er die Gesamtstruktur im Blick, gibt gleichzeitig aber

auch genügend Freiraum, damit neue Ideen und Ansätze

entstehen können. Dabei ist er auf die Impulse und Ideen

seiner Autorenkollegen angewiesen. Denn jeder neue

Ansatz, jede Entwicklung eines Charakters und jede

Wendung hat Folgen für die Fortführung der Geschichte.

Als Headwriter und kreativer Leiter möchte Schalk auch

in Zukunft andere Autoren inspirieren und mit ihnen

zusammenarbeiten, um einzigartige Geschichten zu

schaffen. „Für mich ist das Schreiben ein Gemeinschaftswerk.

Ich sehe mich als jemand, der andere Autoren inspiriert

und anleitet, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.

Nur so kann man Serien erschaffen, die die Zuschauer

wirklich bewegen.“ Dabei stellt er als Headwriter

sein Team wie eine Sportmannschaft zusammen, die

mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenheiten

zur Geschichte beiträgt.

INSPIRATION DURCH DIE GROSSEN

Schalks Werk wird nicht nur von seinem persönlichen

Stil, sondern auch von den großen Meistern der Filmgeschichte

geprägt. Sein filmisches Vorbild, wie er selbst

sagt, ist Francis Ford Coppolas ,Der Pate‘, den er als

seine persönliche ,Film-Bibel‘ bezeichnet. Auch Werke

von Autoren wie Martin Scorsese und der von Paul

Schrader geschriebene ,Taxi Driver‘ haben einen prägenden

Eindruck bei ihm hinterlassen. „Ich habe Filme wie

ein Wahnsinniger geguckt“, erzählt Schalk und erinnert

sich an seine Studienzeit, in der er begann, Filme als

Kunstwerke zu analysieren. Auch das europäische Kino,

insbesondere die Werke der Nouvelle Vague, haben

Schalk beeinflusst. Er bewundert Autoren wie Jean-Luc

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Ronny Schalk findet Inspiration in langen Spaziergängen durch den Northeimer Wald. Seine Geschichten basieren auf fantastischen Ideen, die den gewöhnlichen

Alltag grenzenlos weiterdenken. So wirken seine Filme- und Seriencharaktere nachvollziehbar, auch wenn die Handlung ,Flügel‘ bekommt.

Godard und François Truffaut, deren Filme oft die

menschliche Natur auf poe tische Weise einfangen. „Diese

Filme stellen Fragen, statt Antworten zu geben. Sie

lassen Raum für Interpretation, und das ist eine Qualität,

die ich mir auch in meinen eigenen Arbeiten wünsche“,

sagt Schalk.

DIE MAGIE MODERNER SERIEN

Ronny Schalk nutzt die Möglichkeiten des modernen

Fernsehens, um fesselnde Geschichten zu erzählen, die

Zuschauer aus aller Welt begeistern. Plattformen wie

Netflix, RTL+ und Co. bieten Autoren die Freiheit, komplexe

und tiefgründige Themen zu erforschen, die früher

vielleicht zu gewagt gewesen wären. In ,Dark‘ greift

Schalk die Idee des Zeitreisens auf und verwandelt sie in

ein existenzialistisches Drama, das Generationen und

Schicksale miteinander verwebt. Die Serie gewann international

Ansehen und zeigte, dass auch deutsche Produktionen

das Potenzial haben, Zuschauer weltweit zu

fesseln. „Manchmal kam es mir vor wie eine Reise durch

die Weimarer Klassik, gemischt mit Zurück in die Zukunft“,

beschreibt Schalk seine Arbeit an ,Dark‘.

Auch für ,Oktoberfest 1900‘ und ,Dagobert‘ taucht er

tief in die Geschichte ein, erforscht historische und kriminologische

Elemente und mischt sie mit der Spannung

und der Symbolik, die das moderne Serienformat erlaubt.

Für ihn sind Serien die neue Bühne, auf der man das Leben

in all seinen Facetten darstellen kann. Die Zuschauer

erhalten Einblicke in familiäre und gesellschaftliche

Dynamiken, die uns allen vertraut erscheinen – sei es in

der düsteren Szenerie eines deutschen Dorfes oder im

glanzvollen München der Jahrhundertwende.

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DIE KUNST, GESCHICHTEN ZU ERZÄHLEN

Für Ronny Schalk ist das Schreiben nicht nur Beruf, sondern

Berufung. Er bezeichnet es selbst als ,poetische Gebrauchsanleitung‘,

die eine Geschichte zum Leben erweckt,

während die Kamera zum ersten Mal läuft. „Es

ist die Grundlage, auf der alle anderen aufbauen – der

Regisseur, die Schauspieler, das gesamte Team“, sagt er.

Doch für ihn bleibt das Schreiben auch eine kurzlebige

Kunst, denn ab dem Moment, wo die Kamera das Drehbuch

einfängt, verliert es seine Autonomie und wird Teil

eines größeren Ganzen.

Nach Erfolgen wie ,Dark‘ und ,Oktoberfest 1900‘

könnte sich Schalk zurücklehnen, doch er hat neue Pläne.

Für die Serie ,Ich bin Dagobert‘ ließ sich Ronny Schalk

von einem der ungewöhnlichsten Kriminalfälle der deutschen

Geschichte inspirieren. Die Serie erzählt die Geschichte

von Arno Funke, einem ehemaligen Künstler

und Maler, der in den 1990er-Jahren als ,Dagobert‘

durch eine Reihe von Erpressungen berüchtigt wurde

und die Polizei mit cleveren Täuschungsmanövern narrte.

„Es hat großen Spaß gemacht, all das zu recherchieren,

was damals tatsächlich passiert ist“, erklärt Schalk.

„Das war pure Entwicklungsfreude.“

Er traf sich mehrfach mit dem echten Funke und besuchte

gemeinsam mit ihm die Orte der spektakulären

Geldübergaben. „Ich habe einen der ehrlichsten Menschen

der Welt kennengelernt“, erinnert sich Schalk an

den inzwischen Mitte 70-jährigen Funke. Noch heute

stehen sie in Kontakt. Die Geschichte hatte ihn so gefesselt,

dass er „das Konzept dazu an einem Wochenende

schrieb“, erzählt er. Für Schalk war es spannend, den

Charakter Funke zu ergründen und ihn zugleich als

schillernde Figur und als Menschen darzustellen, der

zwischen Moral und Kriminalität balanciert. Inzwischen

feiert die Serie auf RTL+ große Erfolge.

DER AUTOR ZWISCHEN FIKTION UND REALITÄT

Schalks Faszination für Geschichten beruht auf einer tiefen

Neugier für die menschliche Natur. „Ich bin von

Menschen fasziniert, von den Widersprüchen und der

Tiefe, die sie in sich tragen“, sagt er. Ob in der literarischen

Welt, im Film oder auf der Straße – Schalk sieht

überall Geschichten, die darauf warten, erzählt zu werden.

„Mir geht es darum, die Menschen zu unterhalten,

nicht zu erziehen. Um das, was ich selbst gerne habe:

emotional und intellektuell unterhalten zu werden.

Im besten Fall ist es eine Allegorie auf das Leben.

Geschichten erzählen kommt vom Lagerfeuer, das ist immer

etwas gewesen, womit sich Menschen unterhalten

haben.“ Daran macht er auch den Erfolg seiner Arbeit

fest: Ist der Zuschauer glücklich? Fühlt er sich unterhalten?

Dank sozialer Medien gibt es das Feedback oft

sehr direkt und schonungslos. Mit dem Drehbuch ist die

ZUR PERSON

Ronny Schalk wurde 1979 in Wippra

geboren und ist ein deutscher Drehbuchautor,

der für seine Arbeit an verschiedenen

erfolgreichen Fernsehserien

und Filmen bekannt ist. Nach

einem Studium der Medien- und

Kommunikationswissenschaft an der

Georg-August-Universität Göttingen

absolvierte er ein Drehbuchstudium

an der Filmakademie Baden-Württemberg

in Ludwigsburg. Ronny Schalk

lebt mit seiner Familie in Northeim

und Berlin.

Arbeit des Headwriters nicht getan. Bis eine Serie tatsächlich

auf einem Bildschirm zu sehen ist, vergeht Zeit,

werden Gespräche geführt – und sehr viel Kompromisse

geschlossen. Ronny Schalk trifft sich mit dem Regisseur

und mit den Schauspielern. „Oftmals haben sie dann

Fragen an ihre Rollen, an die Figuren, die ich beantworte“,

sagt Schalk. Meistens erscheint das fertige Werk

nicht so, wie es einmal aufgeschrieben wurde. „Alles,

was du schreibst, und dir ausdenkst, ist im Kopf, aber

vielleicht nicht zu realisieren.“ Dann werden Ideen

,günstiger geschrieben‘, um sie zu realisieren. „Das ist ein

Geben und ein Nehmen, ein Kompromiss.“ Neue Impulse

findet er überall. „Ich habe ein Grundinteresse an den

Menschen, vieles ist auch Lebenserfahrung“, sagt Schalk.

„Eine gute Geschichte ist alles, was wir irgendwie schon

einmal erlebt haben.“ Der Rest: Fantasie, Gedankenspiele,

Wünsche. Noch im Geheimen trifft sich der Chefautor

Ronny Schalk derzeit wieder mit anderen Autoren.

Sie schließen sich ein, erdenken Geschichten und

Figuren. Eine neue Serie wird es, mit Erinnerungen und

nostalgischen TV-Momenten aus der eigenen Kindheit.

Das Buch mit den leeren Seiten, dass ihm seine Mutter

mit sieben Jahren schenkte, blieb bei seinen Umzügen

und Reisen irgendwann zurück. „Ich würde da gerne

nochmal hinein schauen.“ ƒ

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Einfach nie

aufgehört

Maxim Seehagen ist Comic-Zeichner und Autor, mit einem Pinselstrich bringt er

tausende Menschen zum Schmunzeln. Der Northeimer gilt als Hoffnungsträger

für eine Branche, die wenig Nachwuchs hervorbringt. Sein Talent sieht er darin,

dass er eine entscheidende Sache nicht gemacht hat: aufhören.

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

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Mt seinen Comics erreicht Maxim Seehagen vor allem in den sozialen Netzwerken

tausende Fans. Inzwischen ist er auch auf Messen und Events zu sehen und

entwickelt ein Bühnenprogramm.

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VIEL ZEIT VERBRINGT MAXIM NICHT in seiner Northeimer

Wohnung. Nach dem dualen Studium und dem

Abschluss als Kreisinspektor beim Landkreis Northeim

ist er dort für den Bereich der Digitalisierung zuständig.

Eigentlich ein ziemlich nüchterner Job für den Künstler

Seehagen. Doch schon während der Pandemie hat er seine

kreativen Fähigkeiten auch beruflich einbringen können,

indem er für das kommunale Impfzentrum Comicfiguren

zeichnete und Flyer sowie Broschüren gestalmensch

Oft ist Maxim Seehagen nicht zu

Hause. Empfängt er in seiner

Dachgeschosswohnung Besuch, finden

sich dort nur wenige Möbel, die

eher zurückhaltend an den Wänden und

in den Ecken verstaut sind. Das Zentrum der

Welt von Maxim Seehagens bildet ein Schreibtisch, ausgestattet

mit einem iPad und einem Stift – mehr braucht

er nicht, um seine Ideen zum Leben zu erwecken. Und

das Beste: alle diese Dinge lassen sich überall hin mitnehmen.

Schon seit seiner Kindheit malt und zeichnet Maxim

Cartoons und Comics. Bereits mit elf Jahren ließ er seine

ersten eigenen Hefte drucken und verkaufte sie auf Messen

und im Internet. Heute erschafft er einzigartige Figuren

und Geschichten, die mit seinem ganz eigenen Humor

eine treue Fangemeinde auf Instagram gefunden

haben. Wann er genau damit angefangen hat, das weiß

er heute nicht mehr. Das sei aber auch nicht wichtig.

„Als Kinder haben wir doch alle irgendwas gemalt und

gekritzelt, oder?“, fragt Maxim zurück. „Ich habe einfach

niemals damit aufgehört.“ So einfach kann es sein.

GROSSE VORBILDER

Inspiration findet Maxim im Alltag. Während er seinen

Stift über das Papier führt, wacht das junge Gesicht von

Otto Waalkes auf einer Schallplatte über seine Schulter

– ein Sammlerstück und eine Hommage an einen seiner

Idole. Im Regal daneben stehen Bücher und Hefte der

Nichtlustig-Comics von Joscha Sauer sowie gezeichnete

Figuren von Ralph Ruthe. Diese Namen mögen nicht

jedem bekannt sein, doch ihre Comics und Charaktere

kennt fast jeder. Für Maxim sind sie mehr als nur Vorbilder

– heute darf er für sie arbeiten. Beide Künstler wurden

auf ihn aufmerksam, als sie seine Arbeiten auf Instagram

entdeckten. „Es ist irgendwie so surreal, dass wir

lachen müssen, wenn wir alte Fotos finden, auf denen

ich mit elf Jahren bei einer Signierstunde vor ihnen

stehe“, sagt Maxim. Als Autor liefert er Gags und Witze,

die Sauer und Ruthe dann mit ihrer bunten Feder auf

das digitale Papier bringen. Welche das genau sind,

bleibt ihr gemeinsames Geheimnis.

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Maxim Seehagen zusammen mit Comic-Zeichner

Ralph Ruthe

Inspiration findet

Maxim im Alltag.

Autogramme gibt Maxim Seehagen inzwischen auch.

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ZUR PERSON

Maxim Seehagen, geboren am

26. Dezember 1999 in Bad Gandersheim,

hat sich schon früh als Comiczeichner

und Autor einen Namen gemacht.

Bereits 2014 veröffentlichte er

sein erstes eigenes Comicheft in

einem Indie-Verlag. Sein Durchbruch

gelang ihm mit einer eigenständigen

Comicstrip-Serie, die er von 2012 bis

2022 schuf. Über die Jahre wuchs die

Serie auf beeindruckende 400 Folgen

an und fand 2017 ihre Anerkennung

mit dem Münchner Comicpreis. Seit

2021 arbeitet Seehagen auch als Autor

für andere Comicprojekte und erweitert

kontinuierlich sein Repertoire.

Sein neuestes Werk, eine Cartoon-

Serie, erscheint seit 2023 regelmäßig

in Zeitungen, Büchern und online und

begeistert ein breites Publikum.

tete. Das ,Doppelleben‘ funktioniert, erfüllt und schafft

Gelegenheiten. „Es kam auch schon mal vor, dass eine

Kollegin auf dem Flur zu mir kam und sagte: Herr Seehagen,

ich muss mit Ihnen reden“, erzählt der 24-Jährige.

„Ich dachte: ,Oh Gott, was kommt jetzt?‘ Dann redet sie

weiter: ,Ich habe den Cartoon heute Morgen in der Zeitung

nicht verstanden!‘ Viele Kolleginnen und Kollegen

verfolgen, was ich mache und sprechen mich darauf an.“

Seine Freizeit vom Büroalltag verbringt Maxim mittlerweile

in Städten wie Berlin, Frankfurt, Köln und

Hamburg. Auf Messen zeigt er seine Comics, gibt Autogramme

und vernetzt sich mit anderen Künstlern. Im

Zug oder im Hotelzimmer entstehen dann oft neue Ideen

und Skizzen für seine Comics und Cartoons, die wenig

später auf seiner Instagram-Seite tausende Lacher verursachen.

EINE SEINER ERSTEN BEKANNTEN FIGUREN war

Herrmann – ein Alltagsheld, der etwas naiv, aber liebenswert

ist und scheinbar jedes Fettnäpfchen mitnimmt.

Herrmann ist eine Mischung aus dem deutschen Michel

und einem Tunichtgut, der jedoch immer gute Absichten

verfolgt. Mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 schuf

» Ich dachte:

Oh Gott, was kommt jetzt? «

Maxim einen neuen Charakter: einen hysterischen

Hamster, der ständig schlecht gelaunt ist und Dinge

,hamstert‘ – eine humorvolle Reaktion auf die damaligen

Einkäufe. Nach fast zehn Jahren und über 1.000 Motiven

entschied sich Maxim, seinen ,Herrmann‘ in Rente

zu schicken. Auch sein Profilnamen in sozialen Medien

änderte er von ,Herrmann-Comics‘ zu ,Maxim Seehagen‘,

um sich selbst noch enger mit seiner Kunst zu verknüpfen.

Sein neuer Held bleibt eher neutral, während die Geschichten

und Witze zunehmend autobiografische Züge

annehmen. Maxim experimentiert inzwischen mit seiner

Kunst, präsentiert seine Comics live auf Bühnen und

bringt sein Publikum zum Lachen. Parallel dazu schreibt

er weiterhin Gags und Texte für Ruthe und Sauer – und

erweckt seine eigenen Figuren immer weiter zum Leben.

Die Beliebtheit wächst. Wer nach Maxim Seehagen sucht,

folgt ihm wie fast 30.000 weitere Menschen bei Instagram.

Im November sind seine Comics in der ,Caricatura-Galerie‘

in Kassel zu sehen. „Wie ich es hier hinein

geschafft habe, weiß ich auch nicht so richtig“, sagt er

bescheiden. Vor allem, weil die Comics daneben von seinen

großen Helden stammen. Menschen, die zum Teil

doppelt so alt sind wie er.

VIELE COMICS GLEICHALTRIGER gibt es in diesem Umfang

nicht. Gleichwohl sucht Maxim den Kontakt zu

anderen jungen Künstlern, gilt mittlerweile als Vorbild

für sie. Eine ungewohnte Situation für den Mitte-20-Jährigen,

der selbst noch gern nach oben schaut, sich Inspiration

abholt und Feedback einsammelt. Die Wahrheit

ist aber auch: Maxim gilt nicht mehr nur als Nachwuchstalent

oder Hoffnung, sondern als einer von ihnen,

einer von den Großen. In einer Zeit, in der sich – vor

allem im Internet – Bilder bewegen müssen, bietet er Humor

im Moment. Ein Witz, der bleibt, nicht wegläuft

und im Kopf des Betrachters wachsen darf. Auch deswegen

schreibt er seine Ideen manchmal noch in ein richtiges

Notizbuch. Mit einem Stift. Auf Papier.

Wie die ,Kritzeleien‘ und Zeichnungen seiner Vorbilder

landen diese dann hin und wieder an der Wand seiner

Wohnung in Northeim. Als Erinnerung, als Leuchtturm

und die Momente, wenn mal keine neuen Ideen zu

kommen scheinen. Dann ist Maxim auch gern wieder

Zuhause. ƒ

54 4 |2024


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-shortlist

Zukunft nach Breckle-Insolvenz

Ehemaliges Grundstück des Northeimer

Matratzenherstellers wird Logistikzentrum

Neue strategische Ausrichtung

in der Region

Krieger + Schramm

stärkt Präsenz

DAS EHEMALIGE Breckle-Gelände

in Northeim hat neue Eigentümer.

Die I&G Immobilien mit den Geschäftsführern

Daniel Wenzel, Walter

Päuser und Willi-Ingo Kreykenbohm

kaufte das Areal für einen

zweistelligen Millionenbetrag. Sie

planen ein Logistikzentrum mit bis

zu 50 Arbeitsplätzen.

Auch der Nachfolgebetrieb des

Schaummatratzenherstellers LaPur,

jetzt BS Foam, bleibt am Standort

und nimmt den Werkverkauf wieder

auf. „Der Standort war schon immer

attraktiv“, erklärt Päuser. Die

Unternehmen der Geschäftsführer,

darunter die Spedition Kreykenbohm

und Wenzels TKN, wollen die

Infrastruktur am Standort für ihre

Logistik bündeln.

Gespräche mit ehemaligen Breckle-

Mitarbeitern laufen bereits. „Es

macht Sinn, ihre Kompetenz im Bereich

Lager und Logistik zu erhalten“,

so Wenzel. Northeims Bürgermeister

Simon Hartmann ist zufrieden:

„Dass etablierte regionale Unternehmer

investieren, ist ein positives

Signal.“ Die Stadtverwaltung

stand in engem Austausch mit der

Breckle-Geschäftsführung und bot

auch den neuen Eigentümern Unterstützung

an.

Daneben erwarb die Gruppe zwei

weitere Standorte: das Hannecke-

Gelände im Norden Northeims sowie

eine Fläche in Helmarshausen

bei Bad Karlshafen. Zusammen bewirtschaften

sie 540.000 Quadratmeter

Hallenfläche. „Die geografische

Lage Northeims, besonders

die Nähe zur A7, macht es für Logistikunternehmen

ideal“, betont

Päuser.

Übernehmen den Standort in Northeim (v.l.n.r.): Daniel Wenzel, Janina Bruns, Walter

Päuser, Lina Päuser und Willi-Ingo Kreykenbohm.

DIE KRIEGER + SCHRAMM-Niederlassung

in Kassel-Lohfelden ist nun

als eigenständige Tochter gesellschaft

unter dem Namen ,Krieger + Schramm

Kassel-Göttingen GmbH & Co.

KG‘. Damit verstärkt die Unternehmensgruppe

ihre Präsenz in Nordhessen

und Südniedersachsen. Mit

der Gründung der Tochtergesellschaft

soll flexibler auf die Bedürfnisse

der Kunden eingegangen und

die angebotenen Dienstleistungen

sollen weiterentwickelt werden.

Die Geschäftsführung übernahm

Bengt Wilken (Foto) im Juni 2024.

Er bringt Erfahrung als Projektentwickler

und Vertriebsingenieur mit.

CEO und Unternehmensgründer,

Matthias Krieger sagte: „Wir sind

überzeugt, dass diese neue Ausrichtung

langfristige Werte für unsere

Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner

schafft."

56 4 |2024


unternehmen

Ehrenamtliche Arbeit gewürdigt

IHK Hannover ehrt Prüferinnen und Prüfer

für ihr jahrzehntelanges Engagement

Abdullah Farid

gründet Soul Flavors

Das gewisse Etwas

DIE IHK HANNOVER hat zehn Prüferinnen

und Prüfer für ihre jahrzehntelange

ehrenamtliche Arbeit in

den Prüfungsausschüssen ausgezeichnet.

Die Geehrten erhielten als

Anerkennung für ihre 25-jährige Tätigkeit

eine Ehrenurkunde und die

silberne Ehrennadel. Michael Zimbal,

Vizepräsident der IHK Hannover,

würdigte in seiner Ansprache

die besonderen Leistungen und das

Engagement der Ausgezeichneten,

bevor er den fünf Anwesenden persönlich

gratulierte.

„Im Gesamtgebiet der IHK Hannover

sind mehr als 5.100 Prüferinnen

und Prüfer ehrenamtlich tätig,

um jährlich die Zwischen- und Abschlussprüfungen

von rund 180.000

Auszubildenden zu begleiten. Allein

in den Landkreisen Göttingen und

Northeim sind es 833 Engagierte in

181 Prüfungsausschüssen, die durch

ihren unermüdlichen Einsatz das

Prüfungswesen der IHK im kaufmännischen

und gewerblichen Bereich

mitgestalten“, betonte Zimbal

in seiner Rede und fuhr fort: „Es ist

nicht selbstverständlich, über so viele

Jahre hinweg so viel Zeit, Energie

und Herzblut zu investieren – und

genau das macht diese Leistung so

besonders und bedeutsam. Ohne Sie

wäre die Arbeit der IHK in dieser

Form undenkbar. Sie sind ein unverzichtbarer

Pfeiler unseres Ausbildungssystems

und ein Vorbild für

ehrenamtliches Engagement.“

Die IHK bedankte sich bei Lothar

Exler, Ralf Filthuth, Frank Hartmann,

Martin Hartung, Angela Hattenkofer,

Ralf Mücke, Christoph Peter,

Frank Schaumberg, Frank Uwe

Thofern und Sigrid Wilde dafür, dass

sie helfen, das Fundament für die

Ausbildung junger Menschen zu legen.

Die IHK Hannover

zeichnete lang-

jährige Prüferinnen

und Prüfer aus

(v. l.): Christian

Grascha, Frank

Hartmann,

Christoph Peter,

Frank Schaumberg,

Lothar Exler, Sigrid

Wilde, Alexandra

Gerhardy, Michael

Zimbal.

SOUL FLAVORS ist ein kreativer

Gewürzhandel, der sich auf innovative

Gewürzmischungen spezialisiert.

Das Besondere an den Produkten

sind laut dem Göttinger Gründer

Abdullah Farid die speziell entwickelten

Mischungen. Sie sind

nicht nur für traditionelle Gerichte,

sondern auch für Snacks wie Studentenfutter

geeignet.

So verwandelt die Mischung ,Flamin’

Fury‘ jedes Snack-Erlebnis in

eine aufregende Geschmacksexplosion,

während ,Magic Mellow‘ für

eine sanfte, süße Note sorgt. Der

Grundgedanke von Soul Flavors sei

es, Geschmack zu erweitern und zu

bereichern, um aus einfachen Snacks

etwas Einzigartiges zu machen.

Interessierte Kunden können auf

www.soul-flavors.de eine breite

Auswahl an Mischungen entdecken,

die nicht nur den Gaumen verwöhnen,

sondern auch die Kreativität

beim Kochen und Snacken fördern.

Ein ideales Angebot für alle, die ihr

Lieblingsessen mit aufregenden,

neuen Aromen bereichern möchten.

Soul Flavors bietet also nicht nur

Gewürze, sondern ein neues Erlebnis

für die Sinne – und das für jedes

Gericht und Snack.

4|2024 57


mensch

Felix

fragt das

Meer

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA / THOMAS KLEINERT

Der Göttingen Felix Dossmann wollte mit ,Grünfuchs‘

die Logistik der sogenannten ,letzten Meile‘ nachhaltig

revolutionieren. Vor einem Jahr ging das Unternehmen

insolvent. In einer letzten Suche nach Investoren

scheiterte das ambitionierte Herzensprojekt endgültig –

und ziemlich öffentlichkeitswirksam. Für die Gesundheit

war die Zeit Raubbau, um die Seele wurde es schwarz.

Nach einer Auszeit spricht Felix Dossmann offen über

Versagensängste, fremde Hilfe und darüber, was ihm

das Meer auf seine vielen Fragen antwortete.

58 4 |2024


mensch

4 |2024 59


mensch

I

Im Januar sind die Wellen der Ostsee rau und

weit. Ein Blick hinaus kann über Stunden neue

Bilder liefern. Es ist ein kalter Morgen. Die Wellen

schlagen gegen die felsige Küste der Ostsee,

und Felix Dossmann steht einfach nur dort und

blickt hinaus ins unendliche Grau. Sein Blick ist

ruhig, doch in ihm tobt eine leise, unaufhörliche Flut. Es

ist der erste Morgen seit langer Zeit, an dem Stille in sein

Leben eingekehrt ist. Die letzten Monate waren von einem

Sturm, von aufgewühlten Wellen und einem schier

endlosen Kampf geprägt – ein Kampf um die Zukunft

seines Unternehmens, Grünfuchs – und um seine eigene.

,GRÜNFUCHS‘ WAR MEHR ALS EIN START-UP. Es war

die Umsetzung einer Vision, die Felix Dossmann fest in

seinem Herzen trug. Es sollte die Art und Weise revolutionieren,

wie Waren innerhalb einer Stadt zugestellt

werden. Angesichts einer überlasteten städtischen Infrastruktur,

der zunehmenden Luftverschmutzung und den

Herausforderungen der ,letzten Meile‘ in der Logistik

wollte Felix Dossmann eine umweltfreundliche Alternative

schaffen. Die Paketzustellung in Ballungsräumen

ist komplex und oft von ineffizienten Fahrten einzelner

Lieferfahrzeuge in dieselbe Straße geprägt – eine Tatsache,

die Dossmann schon früh als eine der größten

Schwächen traditioneller Logistikdienste erkannt hatte.

Sein Plan mit ,Grünfuchs‘ war es, diesen Verkehr

durch eine nachhaltige, moderne Lösung zu entlasten:

Lastenfahrräder und Elektromobile sollten für kurze

Strecken eingesetzt werden, unterstützt von strategisch

platzierten Umschlagplätzen. Die Lastenfahrräder von

Grün fuchs waren nicht die typischen Modelle, sondern

größere Fahrzeuge, die mit modularen Containern und

Systemen ausgestattet waren, die mehr Effizienz und

weniger Emissionen versprachen. Außerdem sollte der

grüne Fuchs der Öffentlichkeit zeigen, dass es möglich

ist, Paketzustellung und Umweltbewusstsein zu vereinen.

Doch Grünfuchs war nicht nur als logistische Lösung

gedacht – es war auch eine Hommage an seine Familie,

besonders an seine beiden kleinen Töchter, die beim Entwickeln

des ursprünglichen Spielkonzepts, das das

Unternehmen inspirierte, mit dabei waren. Der Name

,Grünfuchs‘ selbst entstand aus einem Moment der

Krea tivität mit seinen Kindern, und Felix gab dieser

Marke einen liebevollen Platz in seinem Leben. Er hoffte,

dass seine Kinder einmal stolz sagen könnten, ihr Vater

habe einen Unterschied in der Welt gemacht.

FELIX DOSSMANN IST AUF DEM SPIELFELD der Unternehmer

nicht neu. Seit mehr als 20 Jahren hat er schon

selbst Firmen gegründet oder Gründungen als Berater

begleitet. Mit der ,dff solutions GmbH‘ startete er im

Jahr 1998 ein Unternehmen, mit dem er 2017 einen

lukra tiven Exit schaffte. Schon damals ging es um Digitalisierung

und Transportlogistik. Erfahrung, Erfolg und

ein finanzielles Polster waren also vorhanden. Was sollte

diesmal also schiefgehen? Mit viel Enthusiasmus, Optimismus

und der Hoffnung auf eine nachhaltige Stadtlogistik

wagte Dossmann also den erneuten Sprung ins

Unternehmertum. Er und sein Team gingen mit Elan an

die Arbeit und starteten Grünfuchs in einer Zeit, in der

das Bewusstsein für Nachhaltigkeit wuchs. Doch als ein

vielversprechender Investor kurz vor Vertragsabschluss

absprang, begann das Fundament seines Projekts zu

bröckeln. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung,

um das Wachstum und den Ausbau voranzutreiben,

wurde die Lage für Grünfuchs immer schwieriger.

DIE LETZTEN MONATE VOR DER INSOLVENZ glichen

einem verzweifelten Wettlauf. Felix Dossmann hielt sich

an jedem Hoffnungsschimmer fest und suchte unermüdlich

nach Alternativen, um sein Unternehmen zu retten.

Er traf Investoren, nahm an Wettbewerben teil und warb

um das notwendige Kapital. „Ich habe alles versucht,

um das Schiff auf Kurs zu halten“, erzählt er. Sogar bis

zur letzten Minute versuchte er noch, potenzielle Investoren

zu treffen, einen ,weißen Ritter‘ zu finden, der

Grünfuchs das Überleben sichern könnte. Doch das Vertrauen

der Investoren schwand in einem unsicheren

wirtschaftlichen Umfeld, und die Bereitschaft, in ein

,grünes‘ Logistikunternehmen zu investieren, nahm ab.

Am 25. September 2023 kam schließlich die unvermeidliche

Entscheidung: Felix Dossmann meldete Insolvenz

an.

Doch das Licht ist immer noch nicht ganz aus. Kurz

nach der Insolvenz bekommt Dossmann eine Einladung

zum Finale des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, bei

dem Grünfuchs als Finalist in der Kategorie für innovative

und nachhaltige Unternehmen nominiert war. Felix

Dossmann nahm die Einladung an und reiste mit ge­

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mensch

» Es war eine seltsame Mischung aus Hoffnung und Wehmut. «

mischten Gefühlen zur Preisverleihung. „Es war eine

seltsame Mischung aus Hoffnung und Wehmut“, beschreibt

er die Stimmung an diesem Abend. Findet sich

auf dieser Bühne eventuell ein rettender Investor?

IN EINEM SAAL MIT MEHR ALS TAUSEND MENSCHEN

standen Felix Dossmann und die anderen Nominierten

auf der Bühne, und Grünfuchs wurde mit dem dritten

Platz ausgezeichnet. Ein stolzer Moment, doch für den

gescheiterten Gründer war es auch ein symbolisches

Abschiednehmen von seinem Traum. „Das war der

Moment, in dem ich dachte, wenn wir hier gewinnen,

dann finden wir vielleicht doch noch jemanden, der

Grün fuchs eine Chance gibt“, erzählt er. Es blieb bei der

Hoffnung. Stattdessen nahm er den Preis als Zeichen dafür,

dass seine Vision und seine Arbeit eine Bedeutung

hatten, auch wenn das Unternehmen selbst am Ende

nicht überlebte.

Der Blick aufs Meer brachte Felix die Ruhe, die in ihm

und um ihn herum so lange gefehlt hatte. Nach dem Untergang

seines Unternehmens zog er sich zurück, um sich

die Wunden zu lecken, den Blick zu klären und den

Schmerz zuzulassen, den er jahrelang erfolgreich ignoriert

hatte. An der Küste der Ostsee, fernab vom Trubel

und den endlosen Anforderungen, erkannte Felix Dossmann,

dass der Verlust seines Unternehmens ihn nicht

als Person scheitern ließ. Er nahm sich vor, die Ruhe als

Chance zu begreifen – eine Chance, das Chaos zu verarbeiten

und sich selbst neu zu entdecken.

FELIX DOSSMANN ERINNERT SICH AN DIE DREI TAGE,

in denen er einfach nur aufs Meer schaute und die Stille

auf sich wirken ließ. Es war eine Zeit des Nachdenkens

und der Selbsterkenntnis, eine Phase, in der er nicht nur

die äußeren Umstände hinterfragte, sondern auch seine

eigenen Entscheidungen und Fehler. In der Einsamkeit

dieser Tage stellte er sich Fragen, die er lange verdrängt

hatte: Wo waren die Entscheidungen gefallen, die den

Kurs von ,Grünfuchs‘ beeinflussten? Was hätte er anders

machen können? Und vor allem: Wie könnte er als

Unternehmer, aber auch als Mensch aus diesem Scheitern

gestärkt hervorgehen? Das Meer in ihm und die

Wellen antworteten.

In dieser Phase der Reflexion nahm Dossmann auch

die Hilfe von Profis in Anspruch. „Es gibt für alles

ZUR PERSON

Der gebürtige Iserlohner Felix Dossmann

kam 1995 als Student nach

Göttingen, wo er eine neue Heimat

fand und gern mit seiner Frau Cécile

und seinen beiden Töchtern Flora und

Carla (9 und 12 Jahre alt) lebt.

Dort gründete der Selfmade-

Unternehmer, Computer-Nerd und

Star-Trek-Fan im Jahr 1998 aus dem

Stu dium heraus seine erste Firma.

Seit dem erfolgreichen Verkauf seines

Unternehmens 2017 unterstützte er

Start-ups und gründete ein Jahr später

,Grün fuchs‘. Nach der Insolvenz Ende

2023 engagiert er sich nun als Projektleiter

mit dem Schwerpunkt

Innovative Logistik bei der

,SV Gruppe‘ in Ravensburg.

4 |2024 61


mensch

Felix Dossmann ist Gründer, Unternehmer und Nerd. Nach dem Scheitern nimmt er sich eine Auszeit, um daraus gestärkt und mit

neuer Energie neue Projekte anzugehen. Lebensmittelpunkt bleiben auch heute Göttingen – und seine Familie.

einen Arzt“, sagt er, und genauso, wie man bei einem

körper lichen Unfall den Orthopäden konsultiert,

wandte sich Felix Dossmann an einen Coach und einen

Psychotherapeuten, die ihm halfen, den emotionalen

Schmerz und die Wunden der Insolvenz zu verarbeiten.

Die therapeutische Unterstützung ermöglichte ihm,

das Scheitern als einen Teil seiner Reise zu akzeptieren

und nicht als Definition seiner Person.

DIE THERAPIE UND DAS COACHING HALFEN IHM,

die Ängste und die Unsicherheiten zu verarbeiten, die

mit dem Scheitern einhergingen. Sie lehrten ihn, dass

Scheitern kein Zeichen der Schwäche ist, sondern ein

Schritt auf dem Weg zu persönlichem Wachstum. Es war

eine Befreiung, die es ihm ermöglichte, sich neu zu

orientieren und das Scheitern als Erfahrung und nicht

als endgül tigen Verlust zu begreifen. „Ich hatte Angst,

dass das Scheitern mich kaputtmachen könnte“, sagt

der Gründer. Doch die Unterstützung, die er durch

Therapie und Gespräche mit anderen Menschen in ähnlichen

Situationen erhielt, half ihm, neuen Mut zu fassen.

Eine Erfahrung, die er 2018 nach dem Verkauf

seiner ersten Firma schon einmal gemacht hatte. Damals

schien die erzwungene Auszeit allerdings weniger

lehrreich.

Felix Dossmann ist ein Mann mit einem unerschütterlichen

Glauben daran, dass aus jedem Ende ein Anfang

entspringt. Was er aus dem Scheitern von Grünfuchs gelernt

hat, geht über betriebswirtschaftliche Einsichten hinaus

– es sind Lektionen, die ihm im persönlichen und unternehmerischen

Sinne zu einem neuen Fundament wurden.

EINE DER TIEFSTEN ERKENNTNISSE, die er aus der Insolvenz

gewonnen hat, war die Bedeutung von Resilienz

und Selbstfürsorge. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass

Selbstfürsorge und das Bewahren der eigenen Gesundheit

Vorrang vor dem beruflichen Erfolg haben sollten.

„Heute weiß ich, dass ich mich selbst als Mensch nicht

für ein Projekt aufgeben darf“, sagt er und blickt auf die

Jahre zurück, in denen er sich bis an die Grenzen seiner

Belastbarkeit für Grünfuchs einsetzte.

Darüber hinaus hat Felix Dossmann die Bedeutung

eines breiten Netzwerks und einer vielseitigen Finanzierung

für jedes Start-up gelernt. Er hat erkannt, dass es

riskant ist, sich auf eine einzige Investitionsquelle zu verlassen.

Rückblickend stellt er fest, dass ein breites Netzwerk

an Investoren und strategischen Partnern viele

Herausforderungen hätte abfedern können, die letztlich

zu der finanziellen Misere führten. „Wir wollten zu

schnell zu viel“, resümiert er heute.

62 4 |2024


mensch

» Den Mut, es zu versuchen, würde ich mir

niemals nehmen lassen. «

NACH DER INSOLVENZ VON GRÜNFUCHS entschied

sich Felix Dossmann, zunächst nicht direkt wieder in die

Selbstständigkeit zurückzukehren. Stattdessen nahm er

eine Position in einem großen Verlagshaus an, das eine

nachhaltige Auslieferlogistik betreibt und ihn beauftragt

hat, seine Vision von umweltfreundlicher Logistik in

einem anderen Rahmen umzusetzen. In dieser Rolle

entwickelt Felix innovative Zustellkonzepte, die nicht

nur auf dem ,grünen‘ Gedankengut von Grünfuchs

basieren, sondern auch den praktischen Herausforderungen

eines etablierten Verlagsunternehmens gerecht

werden.

Felix Dossmann arbeitet nun daran, bestehende Zustellprozesse

des Verlagshauses so umzugestalten, dass

sie umweltfreundlicher und effizienter werden. Dazu

zählen die Integration elektrischer Fahrzeuge, die Nutzung

moderner Software für Routenoptimierungen und

die Entwicklung einer modernen, nachhaltigen Infrastruktur.

Im Kern bleibt Felix seiner ursprünglichen Mission

treu: eine Logistik zu schaffen, die Rücksicht auf

die Umwelt und die Bedürfnisse der Menschen nimmt.

Das Verlagshaus gibt ihm hierbei die nötige Stabilität,

aber auch den kreativen Freiraum, um weiter an seiner

Vision zu arbeiten.

„ES IST, ALS HÄTTE ICH EIN NEUES KAPITEL AUFGE-

SCHLAGEN“, sagt er. „Ich kann hier meine Erfahrungen

und die Lehren aus Grünfuchs einbringen, aber ich muss

nicht allein verantwortlich sein.“ Die neue Posi tion gibt

ihm den Raum, seine Vision in einem anderen Licht zu

betrachten und gleichzeitig neue Ideen für eine umweltfreundliche

Logistik zu entwickeln. Dossmann hat nun

die Möglichkeit, etwas Langfristiges aufzubauen und die

Ziele, die ihm so wichtig sind, in einem stabilen Umfeld

weiterzuverfolgen.

Obwohl das Unternehmen Grünfuchs nicht mehr existiert,

bleibt die Marke bestehen – und das ist nicht nur

symbolisch. Nach der Insolvenz hat Dossmann die Markenrechte

zurückgekauft, ein Schritt, der zeigt, dass er

das Projekt, das ihm so viel bedeutet, nicht vollständig

loslassen kann. Die Marke Grünfuchs ist für ihn nicht

nur ein unternehmerisches Abenteuer, sondern auch ein

Symbol für seine Vision einer umweltfreundlicheren,

effizienteren Logistik und ein Stück familiärer Identität,

das er ursprünglich mit seinen Kindern aufgebaut hat.

Felix Dossmann hat damit die Möglichkeit, Grünfuchs

eines Tages neu zu beleben. Momentan liegt der

Fokus jedoch auf seiner neuen Anstellung und der Weitergabe

seines Know-hows im Verlagshaus. Doch die

Chance, dass Grünfuchs noch ein zweites Leben erhält,

ist keineswegs vom Tisch. Möglicherweise wird er die

Marke in künftige Projekte einfließen lassen, vielleicht

als Nebenprojekt oder in Kooperation mit anderen

Unternehmen. Auch wenn die Zeit für eine direkte Rückkehr

zur Selbstständigkeit noch nicht gekommen ist,

bleibt die Tür für eine Rückkehr des ,grünen Fuchses‘

immer einen Spalt offen.

Ans Meer fährt Felix Dossmann künftig nur noch in

den Urlaub. Auch um Zeit mit seiner Familie nachzuholen.

Geheilt, gestärkt, ermutigt. „Ich bereue nichts“,

sagt er heute. „Wenn ich es noch einmal machen würde,

dann vielleicht langsamer und mit mehr Bedacht. Aber

den Mut, es zu versuchen, würde ich mir niemals nehmen

lassen.“ ƒ

faktor-Podcast ,Onfire‘

Felix Dossmann und Redaktionsleiter

Christian Vogelbein sprechen im

Podcast ,Onfire‘ über das Ende von

Grünfuchs.

Hier geht‘s zum Podcast:

https://www.faktor-magazin.de/onfirepodcast/

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unternehmen

Die kleine Bühne

der großen Träume

64 4 |2024


unternehmen

Seit mehr als 20 Jahren gibt es in

Northeim das ,Theater der Nacht‘.

Gewachsen und gebaut aus einer Idee

von Ruth und Heiko Brockhausen,

ist das Puppen- und Figurentheater

alles andere als ein Kinderspiel. Ein

Gespräch über die Kunst als letzte

Zuflucht großer und kleiner Träume

und was diese Unternehmung wirklich

wert ist.

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unternehmen

DTEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Die Entstehung außergewöhnlicher Orte

beginnt oft mit einem außergewöhnlichen

Traum. So war es auch beim Theater

der Nacht in Northeim, einem Ort,

der sich der Kunst des Puppenspiels verschrieben

hat und dabei weit mehr ist als nur ein Theater.

Was Ruth Brockhausen und ihr Mann Heiko vor mehr

als 20 Jahren erschaffen haben, ist ein kulturelles Juwel,

das Fantasie, Gemeinschaft und sozialen Wandel miteinander

vereint. Ihre Reise begann mit einer mutigen Entscheidung:

Sie nahmen ein altes, verlassenes Feuerwehrhaus

und verwandelten es in einen lebendigen Kulturraum

– eine Herausforderung, die nicht nur künstlerisches

Gespür, sondern auch Durchhaltevermögen und

Überzeugungskraft erforderte.

66 4 |2024

BEREITS DER ERSTE BLICK auf das Theater der Nacht

verrät, dass es sich um einen besonderen Ort handelt.

Das markante Gebäude, mit seiner auffälligen Drachentreppe

und der ,Nase‘, die dem Haus eine fast menschliche

Präsenz verleiht, scheint geradewegs aus einem

Märchen zu stammen. Doch dieser architektonische

Charme ist nicht nur bloßer Selbstzweck. Die Gestaltung

des Gebäudes spiegelt die Philosophie des Theaters

wider: Es ist ein Ort, an dem Fantasie und Kreativität

erlebbar werden. Hier ist nichts gewöhnlich, und genau

das zieht sowohl Künstler als auch Besucher in ihren

Bann.

DIE GESCHICHTE DES THEATERS beginnt mit Ruth

Brockhausens Vision, einen festen Ort für das Puppenspiel

zu schaffen. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete

sie das Theater ursprünglich als reisendes Puppentheater,

das durch das Land zog und auf Festivals und in kleinen

Orten seine Stücke präsentierte. Doch der Wunsch nach

einem festen Zuhause für ihre Kunst ließ sie nicht los.

Als sie 1995 erfuhren, dass das alte Feuerwehrhaus in

Northeim nicht mehr gebraucht würde, ergriffen sie die

Gelegenheit. „Das Gebäude hatte den Charme eines

Schuhkartons“, erzählt Ruth Brockhausen. Doch die

künstlerische Vision und die Hartnäckigkeit, die sie und

ihr Mann mitbrachten, verwandelten den schmucklosen

Zweckbau in ein einzigartiges Theatergebäude.

DER UMBAU WAR KEIN EINFACHER PROZESS. Die

Stadt Northeim hatte zunächst geplant, das Gebäude abzureißen.

Es bedurfte zahlreicher Überzeugungsarbeit

und der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters,

um das Gebäude zu erhalten und die Finanzierung für

den Umbau zu sichern. Die Planungen zogen sich über

mehrere Jahre hin, doch schließlich begannen die Arbeiten.

Ein entscheidender Moment war, als Ruth und Heiko

Brockhausen beschlossen, das Gebäude nicht nur

funktional, sondern auch symbolisch zu gestalten: „Wir

wollten, dass das Haus bereits von außen zeigt, was hier

passiert“, sagt Brockhausen. Die Entscheidung, dem Gebäude

ein Gesicht zu geben und es mit künstlerischen

Elementen wie der Drachentreppe zu versehen, war

mehr als nur eine ästhetische Wahl. Es war eine bewusste

Entscheidung, das Theater als einen Ort der Fantasie

zu etablieren – einen Ort, der schon beim Betreten in

eine andere Welt entführt. Und genau das ist ihnen gelungen.

Dieser gestalterische Anspruch wurde auch im Inneren

des Theaters konsequent fortgeführt. Die Bühne, die

Werkstätten und die Aufenthaltsräume wurden so gestaltet,

dass sie die künstlerische Arbeit unterstützen.

Dabei wurde jeder Winkel des Gebäudes individuell bearbeitet

und umgestaltet, um den besonderen Bedürfnissen

eines Figurentheaters gerecht zu werden. Die Transformation

war jedoch nicht nur eine ästhetische, sondern

auch eine soziale. Während des Umbaus arbeiteten

viele Menschen aus der Region und auch internationale

Künstler mit. Es wurde zu einem Gemeinschaftswerk,

bei dem das Theater nicht nur als Kunststätte, sondern

auch als sozialer Raum entstand.


unternehmen

Das ,Drachenhaus mit der Nase‘ ist ein echter Hingucker und kaum zu verfehlen. In Jahrzehntelanger

Arbeit wurde das Geböude vom ehemaligen Feuerwehrhaus in ein Theatergebäude

umgebaut.

DER DRACHE BESIEGT DIE

FEUERWEHR

Das Theater der Nacht ist ein in Northeim

ansässiges Figurentheater, das

in einem ehemaligen Feuerwehrhaus

untergebracht ist. Gegründet von Ruth

und Heiko Brockhausen, hat es sich

zu einem einzigartigen kulturellen

Zentrum entwickelt, das Puppentheater

für Erwachsene und Kinder gleichermaßen

anbietet. Das Theater ist

für seine fantasievolle Architektur bekannt,

die bereits von außen mit einer

Drachentreppe und einer ,Nase‘ die

kreative und magische Atmosphäre

widerspiegelt, die im Inneren auf der

Bühne entsteht.

Neben klassischen Puppenaufführungen

legt das Theater auf soziale und

pädagogische Projekte einen starken

Fokus. Puppen werden in therapeutischen

Kontexten eingesetzt, um

mit Kindern, älteren Menschen und

Menschen in schwierigen Lebenssituationen

zu arbeiten. Es ist ein Ort

der Fantasie, der Gemeinschaft und

des sozialen Engagements.

Das Theater der Nacht bietet nicht nur

Aufführungen, sondern auch Workshops

und Projekte an, die Menschen

aller Altersgruppen einbeziehen.

» Wir wollten, dass das Haus bereits von

außen zeigt, was hier passiert. «

4|2024 67


unternehmen

» Hat sich die Mühe

etwa nicht gelohnt? «

Ruth und Heiko Brockhausen haben das Theater der Nacht vor mehr als 20 Jahren gegründet. Bis heute arbeiten sie im Drachenhaus,

einem ehemaligen Feuerwehrhaus und verwandelten es in ein Zuhause vieler Wunder und Figuren.

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unternehmen

DIE DRACHENTREPPE

Der Bau der Drachentreppe am Theater

der Nacht wurde zum Marathon

aus Beton und Geduld – 15 Jahre lang

zog sich dieses Projekt wie ein schuppiger

Schwanz durch den Alltag der

Familie Brockhausen. Jede einzelne

Schuppe des Drachen wurde liebevoll

von Hand gegossen und gesetzt, als

ob jede Stufe ein eigenes Geheimnis

bergen würde. Frauen formten im Takt

des Mörtels das Rückgrat des Ungeheuers,

während die Männer – improvisierend

– an den scharfkantigen

Wendungen der Treppe schufteten.

Oben angekommen, beugt sich ein

grimmiger Drachenkopf, geschnitzt

von wandernden Steinbildhauern,

über den Eingang und blickt herab, als

wolle er fragen: „Hat sich die Mühe

etwa nicht gelohnt?“

KUNST ALS SOZIALES ENGAGEMENT

Das Theater der Nacht ist weit mehr als ein Ort für kreative

Aufführungen. Seit seiner Gründung setzt es auf

die Verbindung von Kunst und sozialem Engagement.

Für Brockhausen und ihr Team ist Puppenspiel nicht nur

eine Form der Unterhaltung, sondern ein Werkzeug, um

tiefere soziale und pädagogische Prozesse zu unterstützen.

„Theater bietet uns die Möglichkeit, Menschen in

schwierigen Lebenssituationen zu erreichen“, erklärt sie.

Diese Überzeugung durchzieht die Arbeit des Theaters

von Anfang an. Puppen sind nicht nur Figuren auf der

Bühne, sie sind auch ein Mittel, um Menschen miteinander

in den Dialog zu bringen.

Besonders in sozialen und therapeutischen Kontexten

hat das Theater der Nacht innovative Ansätze entwickelt.

Puppen bieten die Möglichkeit, Konflikte zu verarbeiten,

emotionale Barrieren zu überwinden und neue Formen

der Kommunikation zu finden. In Projekten mit Kindern,

älteren Menschen oder Menschen in schwierigen Lebenssituationen

kommen die Puppen als ,Stellvertreter‘ zum

Einsatz. Sie ermöglichen es den Beteiligten, über die Puppen

Themen anzusprechen, die sonst vielleicht unausgesprochen

bleiben würden. Dies zeigt sich besonders in

der Arbeit mit Kindern in sozialen Brennpunkten oder in

therapeutischen Einrichtungen, wo das Puppenspiel eine

heilende Wirkung entfalten kann. „Puppen können uns

helfen, Konflikte auf eine spielerische und zugleich tiefgehende

Weise zu lösen“, erklärt Brockhausen.

4|2024 69


unternehmen

Die Internationalen Figurentheaterkonferenz mit den Cie/

Créature mit Les Irréel aus Frankreich.

EIN BEISPIEL FÜR DIESE ARBEIT IST DAS PROJEKT

,Gruppe wirkt Wunder‘, das sich mit der Nutzung von

Puppen in therapeutischen und sozialen Kontexten beschäftigt.

In diesem Projekt werden Workshops angeboten,

in denen Teilnehmer lernen, wie Puppen in verschiedenen

Situationen eingesetzt werden können – sei es in

der Arbeit mit älteren Menschen, mit Schulkindern oder

in der Konfliktbewältigung. Besonders die Arbeit mit

älteren Menschen hat sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen.

Hier bieten die Puppen eine Möglichkeit, eine

neue Form der Kommunikation zu eröffnen, die über

das gesprochene Wort hinausgeht. Für viele ältere Menschen,

die sich vielleicht isoliert oder unverstanden fühlen,

kann das Puppenspiel eine Brücke zur Außenwelt

sein. „Es ist unglaublich, wie Puppen es schaffen, Barrieren

zu überwinden und Menschen wieder in Kontakt

zu bringen“, sagt Brockhausen.

NEBEN DIESEN SPEZIELLEN PROJEKTEN legt das Theater

der Nacht auch auf die Arbeit mit Kindern großen

Wert. Workshops, in denen Kinder ihre eigenen Puppen

bauen und Theaterstücke entwickeln, sind ein fester Bestandteil

des Angebots. Diese pädagogische Arbeit ist

nicht nur dazu gedacht, die Kreativität der Kinder zu

fördern, sondern auch, sie an die Welt des Theaters heranzuführen.

„Wenn Kinder anfangen, selbst Theater zu

machen, entwickeln sie ein ganz neues Verständnis für

diese Kunstform und setzen sich intensiver mit den Inhalten

auseinander“, so Brockhausen.

Diese Auseinandersetzung fördert nicht nur das künstlerische

Verständnis, sondern auch das Selbstbewusstsein

der Kinder. Sie lernen, sich auf der Bühne zu präsentieren,

ihre eigenen Geschichten zu erzählen und in der

Gruppe zu arbeiten.

BW: der Pfeil steht nicht hinter

der Schrift

BW: der Pfeil steht nicht hinter

der Schrift

70 4 |2024


unternehmen

Das Theater der Nacht in Northeim ist Anziehungspunkt vieler unterschiedlicher Figurenkünstler und damit manch wunderlicher

Gestalt. Die Performance-Künstler von Cie/Créature mit Les Irréels aus Frankreich waren rund um das Theater zu sehen.

4|2023 4|2024 29 71


unternehmen

» Wir wollen Geschichten erzählen, die Menschen

berühren und zum Nachdenken anregen. «

Für die Zukunft sieht sich das Theater der Nacht gut aufgestellt. Mit KYRA ist eine junge Künstlerin fest im Theater angekommen

und feierte im Herbst mit ihrem ersten eigenen Stück ,Der Rattendämon‘ Premiere im Theater.

72 4|2024


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OFT WIRD FIGURENTHEATER als reine Kinderunterhaltung

betrachtet. Doch das Theater der Nacht beweist

das Gegenteil. Obwohl viele der Aufführungen auch für

Kinder geeignet sind, zieht das Programm des Theaters

ebenso ein erwachsenes Publikum an. „80 Prozent unserer

Zuschauer sind Erwachsene“, berichtet Brockhausen.

Und das hat gute Gründe. Die Stücke, die im Theater der

Nacht aufgeführt werden, sind keine simplen Märcheninszenierungen,

sondern tiefgründige, künstlerisch

anspruchsvolle Werke, die sich oft mit existenziellen

Themen auseinandersetzen.

EINES DER ERFOLGREICHSTEN STÜCKE des Theaters,

,Die wilde Reise durch die Nacht‘, basiert auf dem gleichnamigen

Buch von Walter Moers und erzählt von einer

abenteuerlichen Reise durch eine albtraumhafte Welt.

Mit viel Fantasie und einer eindrucksvollen Bühnenpräsenz

der Puppen gelingt es, das Publikum in eine andere

Realität zu entführen. Diese Mischung aus Fantasie und

Tiefgang ist für die Arbeit des Theaters der Nacht typisch.

„Wir wollen Geschichten erzählen, die Menschen

berühren und zum Nachdenken anregen“, sagt Brockhausen.

Puppen ermöglichen es, komplexe Themen auf

eine Weise zu vermitteln, die zugleich zugänglich und

tiefgründig ist.

Ein weiteres Highlight im Programm des Theaters ist

das Stück ,Frau Mond‘, eines der ältesten Stücke im

Repertoire. ,Frau Mond‘ begleitet das Theater seit den

Anfangsjahren und hat im Laufe der Zeit eine ganz besondere

Bedeutung erlangt. Ruth Brockhausen spielt die

Hauptrolle selbst und beschreibt die Figur als eine enge

Verwandte: „Frau Mond und ich, wir kennen uns schon

sehr lange“, sagt sie schmunzelnd. Diese persönliche

Verbindung zu den Figuren ist ein Markenzeichen des

Theaters der Nacht und zeigt, wie eng die Künstler mit

ihren Charakteren verbunden sind.

DER RATTENDÄMON: PREMIERE EINER NACH-

WUCHSKÜNSTLERIN

Mit der neuen Spielzeit 2024 wagt das Theater der

Nacht einen mutigen Schritt in die Zukunft. Mit der

Doppelpremiere des Stücks ,Der Rattendämon oder das

Märchen von der schwarzen Tinte‘ bringt die Nachwuchskünstlerin

KYRA ihr erstes Solospiel auf die Bühne.

Das Stück basiert auf einem japanischen Märchen

von Lafcadio Hearn und erzählt die Geschichte des Jungen

Kenji, der eine Leidenschaft für das Zeichnen von

Katzen entwickelt. Diese scheinbar unschuldige Vorliebe

führt ihn jedoch immer wieder in Schwierigkeiten, bis er

schließlich einem mysteriösen Dämonen begegnet, der

sein Leben verändert.

4|2024 73


unternehmen

IM PODCAST spricht Ruth Brockhausen

zusammen mit faktor-Redaktionsleiter

Christian Vogelbein über

,wunderliche Gestalten‘, die das

Theater der Nacht lebendig machen.

faktor-magazin.de/

onfire-podcast/

KONTAKT

Theater der Nacht e. V.

Obere Straße 1

37154 Northeim

Tel. 0 55 51 99 55 07

kontakt@theater-der-nacht.net

https://theater-der-nacht.de

IN DER INSZENIERUNG VON HEIKO BROCKHAUSEN

trifft japanische Mythologie auf eine düstere, künstlerische

Interpretation. Der Rattendämon selbst wird als

eine geheimnisvolle Figur inszeniert, die nicht nur Kenjis

Welt auf den Kopf stellt, sondern auch das Publikum mit

einer intensiven, visuellen Ästhetik fesselt. KYRA, die

bisher als Teil des Ensembles des Theaters der Nacht gearbeitet

hat, stellt sich mit dieser Premiere als Solokünstlerin

vor und beweist eindrucksvoll, wie tiefgründig und

vielfältig das Puppentheater sein kann.

,Der Rattendämon‘ ist ein Stück, das nicht nur mit seiner

faszinierenden Geschichte überzeugt, sondern auch

visuell neue Wege geht. Die Kombination aus traditionellen

japanischen Elementen und der modernen, künstlerischen

Umsetzung des Theaters der Nacht schafft eine

einzigartige Atmosphäre, die das Publikum in eine Welt

voller Magie und Geheimnisse entführt. Die Premiere

des Stücks markiert nicht nur den Beginn einer neuen

Spielzeit, sondern auch einen wichtigen Meilenstein in

der künstlerischen Entwicklung von KYRA, die mit ihrer

ersten eigenen Produktion das Publikum in Northeim

und darüber hinaus begeistert.

DAS THEATER ALS GEMEINSCHAFTSPROJEKT

Ein zentrales Element der Arbeit des Theaters der Nacht

ist die enge Einbindung der örtlichen Gemeinschaft. Von

Anfang an war das Theater ein Ort, an dem sich nicht

nur professionelle Künstler, sondern auch die Bewohner

von Northeim und der Umgebung engagieren konnten.

Gleichzeitig ist das ,Drachenhaus‘, wie das Theatergebäude

mittlerweile genannt wird, Anziehungspunkt

für internationale Künstler und Puppenspieler. Einmal

im Jahr treffen sie sich in Northeim zur ,Internationalen

Figurentheaterkonferenz‘. In den einwöchigen Workshops

wird dabei miteinander gespielt und voneinander

gelernt. Am Ende der Projektwoche werden die Ergebnisse

der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Anschluss verschwinden auch hier die Figuren wieder

hinter dem Vorhang. Die Reise in eine andere Welt

war nicht nur eine Frage der Fantasie, sondern das Ergebnis

sorgfältiger Arbeit – von den filigran geschnitzten

Puppen bis zu den ausgeklügelten Lichtspielen. So nimmt

jeder Besucher nicht nur die Magie des Erlebten mit nach

Hause, sondern auch den stillen Respekt für das Handwerk,

das diesen Zauber erst möglich gemacht hat. ƒ

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Atelier ,Kleiderkontor‘ bietet sie

maßgeschneiderte Kleidung und professionelle

Farb-, Stil-, und Image-Beratungen an.

Gilhaus versteht das ,Kleiderkontor‘ als einen

Ort, an dem Individualität und Professionalität

aufeinandertreffen – eine Philosophie, die

insbesondere Führungskräfte anspricht. Denn

oft stellt sich die Frage, wie sich ein stimmiger,

individueller Stil mit den Ansprüchen einer

gehobenen Position vereinen lässt.

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in leitenden Positionen und alle auf

dem Weg dorthin. Führungskräfte bemerken

häufig, dass der Kleidungsstil, der als Teammitglied

unauffällig funktionierte, in einer

höheren Position nicht mehr ausreicht. Der

Wechsel von einer Rolle in eine andere erfordert

oft auch eine Anpassung in der äußeren

Erscheinung. Dort setzt Nadja Gilhaus an: Sie

zeigt ihren Kunden, wie sie ihren Auftritt so

gestalten können, dass er Selbstbewusstsein

ausstrahlt und zur Position passt.

Aktuell wird oft erzählt, dass Dresscodes in

Unternehmen keine Rolle mehr spielen, doch

die Realität sieht anders aus. Der Dresscode

ist zwar subtiler geworden, aber die Erwartungen

an das äußere Erscheinungsbild sind

nicht verschwunden. Unausgesprochene

Regeln und Erwartungen existieren weiterhin

– von Kollegen, dem Team und oft auch

von einem selbst. Diese Diskrepanz führt bei

vielen Führungskräften zu Unsicherheiten. In

der Beratung hilft Gilhaus, diese Herausforderungen

zu erkennen und einen individuellen

Stil zu entwickeln, der der eigenen Persönlichkeit

und der beruflichen Rolle gerecht wird.

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passender Outfits hinaus. Gilhaus sensibilisiert

Führungskräfte dafür, wie ihre Kleidung

auf andere wirkt und welche Signale sie un-

Muss ich unbedingt

einen B lazer tragen?

Sind Bermudas

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Flipflops sind

doch zeitgemäß!

bewusst senden. Denn oft wird das Thema in

klassischen Führungskräftetrainings vernachlässigt,

obwohl es zentral für die Wahrnehmung

der eigenen Person ist. Mit konkreten

Fragen wie ,Warum werde ich in bestimmten

Gruppen übersehen?‘ oder ,Wie präsentiere

ich mich selbstbewusst?‘ schafft sie Klarheit

und stärkt das Auftreten ihrer Klienten.

Langfristig sieht Gilhaus ihre Arbeit als festen

Bestandteil für Führungskräfte, die sich entwickeln

wollen. Sie hilft ihnen dabei, ihre Unsicherheiten

im Bereich der Selbstpräsentation

zu überwinden und sich ihrer äußeren Wirkung

bewusst zu werden – unabhängig davon, ob

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PROFIL

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Erfolg ist Teamarbeit: Jens Barwinske (rechts) und Thomas Kleinert moderieren zum Jubiläum.

Erfolg und Zusammenhalt

Struckmeier feiert 90. Geburtstag – ein Jubiläum, das in Erinnerung bleibt

FOTOGRAFIE MARCO BÜHL

Am 19. September 2024 feierte

Struckmeier in Göttingen ein besonderes

Jubiläum: 90 Jahre – ein

Tag voller Erinnerungen, Innovation

und inspirierendem Austausch. Neben

Einblicken in moderne Einrichtungslösungen,

Büroversorgung und aktuelle technische

Trends gab es viel Raum für Nostalgie. Ehemalige

Mitarbeiter, langjährige Kunden und

Partnerunternehmen bereicherten das Event

mit Anekdoten und Geschichten, welche die

Struckmeier-Firmenkultur und -Werte lebendig

widerspiegelten.

EIN BLICK IN DIE ANFÄNGE ZEIGT, dass

Erich Struckmeier mit der Vision gestartet ist,

Unternehmen mit Bürobedarf und Arbeitserleichterungen

zu unterstützen.

Unter der Führung des Ehepaars Waldemar

und Hannelore Barwinske entwickelte sich

Struckmeier immer mehr zu einem qualifizierten

Büroeinrichter mit eigenen Innenarchitekten

und Montageteam. Heute, unter der

Leitung von Thomas Kleinert und Jens Barwinske,

geht das Familienunternehmen noch

einen Schritt weiter: Struckmeier bietet seinen

Kunden individuelle Einrichtungskonzepte,


der Messe! Entdecken Sie die

aktuellen Einrichtungs-Trends

in unserer Ausstellung.

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PROFIL

» Ein herzliches Dankeschön an unser engagiertes Team, treue Kunden und

Partner – ohne euch wäre dieser Meilenstein nicht möglich gewesen. «

die mit den Mitarbeitenden abgestimmt sind,

aktuelle Technik berücksichtigen und ein Arbeitsumfeld

schaffen, das die Unternehmenskultur

lebendig widerspiegelt. „Unser Ansatz

ist langfristig und partnerschaftlich – wir verkaufen

nicht einfach nur Möbel, sondern begleiten

unsere Kunden in die Zukunft der Arbeitswelt“,

sagt Jens Barwinske.

DABEI WURDE DER BÜROBEDARF, der sich

heute zu einer umfassenden Rundum-Büroversorgung

weiterentwickelt hat, nie vergessen.

Auch hier zeigt sich, dass die Firmenkulturen

der Kunden das Sortiment beeinflussen: Neben

klassischen Büroartikeln haben Hygiene-,

Sicherheits- und Catering-Produkte längst einen

festen Platz im Angebot gefunden.

Zum Schluss noch etwas Kurioses: Struckmeier

teilt seinen Geburtstag mit einer echten

Kultfigur – Donald Duck! Genau wie er, er-

Besuchen Sie unsere

inspirierende Ausstellung

auf über 2.000 qm

P

Direkt

blickte das Unternehmen 1934 das Licht der

Welt. Außerdem wurden im Gründungsjahr

die ersten Prototypen für das heutige Tesafilm

(TM) ent wickelt, das aus keinem Büro und

keinem Haushalt mehr wegzudenken ist.

„EIN BESONDERES WORT DES DANKES

möchten wir an alle richten, die unsere Geschichte

und unseren Erfolg mitgestaltet haben,

auch wenn wir sie diesmal vielleicht nicht

persönlich einladen konnten“, erklärt Thomas

Kleinert.

Jens Barwinske ergänzt: „Ein herzliches

Dankeschön an unser engagiertes Team,

treue Kunden und Partner – ohne euch wäre

dieser Meilenstein nicht möglich gewesen.

Wir freuen uns auf die Zukunft und darauf,

auch in den kommenden Jahrzehnten die Arbeitswelt

aktiv mitzugestalten. Danke an alle,

die diesen Tag unvergesslich gemacht haben!“

KONTAKT

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System‐Büro Struckmeier GmbH

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Tel. 0551 50669-0

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Ein herzliches Dankeschön!

In diesem Jahr feiern wir 140 Jahre Erfolgsgeschichte!

Dieses bedeutende Ereignis wäre

ohne unsere treuen Kunden in der Region

und den unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter

nicht möglich gewesen. Sie alle sind

das Herzstück unseres Unternehmens und

haben es zu dem gemacht, was es heute ist

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Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein,

suchen wir nach neuen Talenten, die unser

Team bereichern. Aktuell haben wir mehrere

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Team freuen. Wir bieten zudem eine ganze

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Wir freuen uns auf neue Talente und darauf,

gemeinsam mit Ihnen allen die Zukunft zu

gestalten. Vielen Dank für Alles!


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25 Jahre

GOLDBECK in Kassel

Große Feier zum Jubiläum

PROFIL

Im Jahr 1999 lief die erste Folge von ,Wer

wird Millionär‘ über die Bildschirme, die

Bundesregierung zog von Bonn nach Berlin

und das Burj Al Arab in Dubai wurde fertiggestellt

– allerdings nicht durch GOLDBECK.

Dennoch war das Jahr 1999 für GOLDBECK

ein bedeutendes: Die Niederlassung in Kassel

wurde gegründet.

Zu Beginn mit drei Mitarbeitenden gestartet,

wuchs die Niederlassung auf heute

65 Mitarbeitende. Die Niederlassung Kassel

kann stolz auf ein Vierteljahrhundert zurückblicken.

Diese lange Zeit ist nicht nur ein Zeichen

für den Erfolg und das Wachstum dieser

Niederlassung, sondern auch für die starke

Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern.

IN DEN VERGANGENEN 25 JAHREN hat

GOLDBECK allein in der Region über 400

Projekte erfolgreich umgesetzt. Ob Logistikoder

Sporthalle, Bürogebäude oder Parkhaus,

die GOLDBECK-Projekte sind in der Region

stark vertreten. Kunden wie beispielsweise

das Ev. Krankenhaus Weende, Mayer Feintechnik,

CTDI oder das Goethe Institut sind

nur Ausschnitte aus der namhaften Kundenliste

der Niederlassung.

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums lud

die GOLDBECK Niederlassung Kunden, Baupartner

sowie Mitarbeitende zu einem gemütlichen

Abend mit erstklassigem Rahmenprogramm

ein.

Niederlassungsleiter Kai-Oliver Becker bedankte

sich bei den Gästen für das Vertrauen

und die gute Zusammenarbeit. Er freut sich

auf viele weitere spannende Projekte und die

zukünftige Entwicklung.

Aus der Familie GOLDBECK gratulierte Herr

Jörg-Uwe Goldbeck dem Niederlassungsleiter

sowie dem gesamten Team. Als langjähriger

Kunde übernahm Herr Jörg Ludwig Jordan

gern das Wort und gratulierte ebenfalls für das

vergangene Vierteljahrhundert.

Leuschnerstraße 79b

34134 Kassel

Tel. 0561 58902-0

kassel@goldbeck.de

www.goldbeck.de


leben

Ein

Augenblick

Wildnis

TEXT KIM HENNEKING FOTOGRAFIE MARGITTA HILD

Von stillen Schneelandschaften bis zu

dramatischen Begegnungen mit Grizzlybären

– die Fotografin Margitta Hild

aus Scheden lebt ihre Leidenschaft für

Natur und Fotografie aus. Ein Blick

hinter die Kulissen verrät: Jeder ihrer

Schnappschüsse ist das Ergebnis harter

Arbeit, der Liebe zur Natur und einem

besonderen Gespür für den perfekten

Moment.

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leben

4 |2024 85


leben

» Wenn ein Foto nicht ohne eine Störung des Tieres

möglich ist, dann verzichte ich auf das Foto. «

86 4 |2024

S

Sie sitzt stundenlang bewegungslos im

Tarnzelt und wartet darauf, dass die

Fuchswelpen ihren Kopf aus dem Bau

stecken. Sie steht Nacht für Nacht nördlich

des Polarkreises in dicker Winterkleidung

im Schnee und blickt in den

Himmel, um das bunte Himmelsleuchten

einzufangen. Und sie reiste zuletzt für viele Tage in die

Wildnis von Alaska, um Grizzlybären beim Lachsfischen,

Wale und Weißkopfseeadler zu finden. Margitta Hild

aus Scheden im Landkreis Göttingen ist Fotografin aus

Leidenschaft. Die Suche nach ihren Traummotiven führt

sie quer über die Nordhalbkugel.

BESONDERS DIE NORDISCHEN LANDSCHAFTEN und

Wildtiere haben es ihr angetan. In der kargen Wildnis

Schottlands, Norwegens, Schwedens, Islands, Grönlands,

Kanadas und Alaskas geht sie auf die Suche nach Polarlichtern

und scheuen Tieren. „Ich bin einfach gerne in

der Natur unterwegs. Und dieses nordische Licht ist unvergleichlich“,

sagt die 58-Jährige. Sie genieße die Stille

in der Natur und die Abgeschiedenheit, die es so in unserer

Region nicht gebe. Mehrere Wochen im Jahr ist sie

dafür unterwegs. Die vielen Reisen mit Auto, Boot und

Flugzeug, das lange Planen, Warten, Wandern, Frieren

und der Schlafmangel zahlen sich aus: Ihre Fotos waren

in der Vergangenheit in großformatigen Hochglanzkalendern

von Verlagen wie GEO, Heye, Weingarten, DuMont,

Korsch und Alpha Edition zu sehen.

Was sie heute international macht, hat einmal in Südniedersachsen

klein angefangen. Über eine Schul-AG hat

die gebürtige Gimterin die Liebe zur Fotografie entdeckt.

Damals lernte sie noch die analoge Schwarz-Weiß-Fotografie

kennen und zudem, wie man die Fotos im Labor

selbst entwickelt. „Wenn man das einmal gemacht hat,

hat man sofort den intensiven Geruch der Entwicklungsund

Fixierungslösung in der Nase“, erzählt sie. Ihr beruflicher

Weg führte sie allerdings zunächst in eine andere

Richtung, abseits der beruflichen Fotografie. Und

doch war die Kamera immer im Alltag, bei Familienurlauben

und -feiern dabei. Durch die Teilnahme an ei­


leben

nem VHS-Kurs schlug sie den Weg zur digitalen Fotografie

ein.

Die Technik hatte sich zu digitalen Spiegelreflexkameras

und spiegellosen Kameras weiterentwickelt, doch am

Grundhandwerk des Zusammenspiels von Iso-Wert,

Blenden- und Zeitwahl hatte sich nichts verändert. „Am

Anfang hatte man einen Film mit 36 Fotos. Heute sind es

Tausende, die auf die Speicherkarte passen. Das ist ein

Segen und ein Fluch für die folgende Bildbearbeitung“,

sagt Margitta Hild. Vor etwa zehn Jahren hat sie sich dann

mit der Fotografie selbstständig gemacht und bietet auch

individuelle Auftragsfotografie wie Event-, Hochzeitsund

Familienfotografie sowie Aufnahmen für Firmen an.

Auch der Hunde-, Pferde- und Haustierfotografie gehört

ihr Herz. „Auch da gibt das Tier vor, was geht und was

eben nicht. Genau wie in der Wild life-Fotografie.“

Zu Beginn erkundete sie vor allem heimische Landschaften

und ist auch während der Coronapandemie zu

diesen Wurzeln zurückgekehrt. „Man wird mit der Zeit

etwas betriebsblind. Wir haben so eine tolle Natur, man

muss nur rausgehen. Auch hier in unserer Heimat findet

man wunderbare Motive.“ So schaffte sie es zum Beispiel,

Eisvögel beim Tauchen nach Fischen, Bussarde

beim Kampf in der Luft und Uhu-Küken beim Nickerchen

in ihrem Horst zu fotografieren – alles im Naturpark

Münden.

DIESE SCHEUEN TIERE VOR DIE LINSE ZU BEKOMMEN,

ist keine einfache Aufgabe. „Tierfotografie ist eigentlich

sehr viel Warten. Warten, warten, warten – in der Hoffnung,

dass etwas passiert. Und letztendlich entscheidet

das Glück darüber, ob man sein Foto bekommt“, erklärt

die Fotografin. Sie verlasse das Haus meistens mit einem

bestimmten Bild im Kopf – einem Tier, einem Ort oder

einem Licht, das sie einfangen möchte. Doch gebe es auch

viele Tage, an denen sie nach acht Stunden im Tarnzelt

ohne Ergebnis nach Hause gehe. Wenn dann an Tag zehn

endlich das Traumfoto gelingt, empfinde sie pure Freude.

Zum perfekten Motiv gehört eine Menge Planung. An

erster Stelle steht hier ein Netzwerk an Ortskundigen im

In- und Ausland. Von Touristenführern, Jagdpächtern

und Naturschützern erfährt sie, wo welche Tiere zu finden

sind. Dieser Austausch basiere auf einem absoluten

Vertrauensverhältnis. Die Standorte gebe sie grundsätzlich

nicht weiter, um die scheuen und teils bedrohten

Tierarten zu schützen. Leider habe sie schon oft erlebt,

dass Bauten und Nester zerstört oder die Elterntiere verscheucht

wurden, weil zum Beispiel neugierige oder

unacht same Menschen mit Handys zu dicht an die Tiere

herangegangen seien. In der Wildtierfotografie müsse

man Abstand halten und warten, dass die Tiere zu einem

kommen – und nicht anders herum. „Wenn ein Foto

nicht ohne eine Störung des Tieres möglich ist, dann verzichte

ich auf das Foto“, sagt sie bestimmt.

SO ARBEITET SIE ZUM BEISPIEL IN NORWEGEN seit

einiger Zeit erfolgreich mit einem Ortskundigen zusammen.

„Der ist sowas wie ein moderner Wikinger. Er ist

unglaublich naturverbunden, ich kann ihn mir gar nicht

ohne Boot vorstellen. Auch er fotografiert gerne – und

mittlerweile ist eine Freundschaft daraus entstanden. Es

war purer Zufall und Glück für mich, dass wir uns kennengelernt

haben. Er ist auf dieser kleinen Insel geboren,

dort aufgewachsen, seit frühester Kindheit in der Gegend

auf dem Wasser unterwegs und kennt die Tierwelt

wie seine eigene Westentasche“, sagt Margitta Hild. „Er

kennt vor allem auch die dort nistenden Adlerpaare und

Brutterritorien seit seiner Jugend, beobachtet sie regelmäßig

und beringt die Küken jedes Jahr.“ Sieben Tage

lang seien sie dieses Jahr morgens und abends unterwegs

gewesen, um die majestätischen Vögel im Flug, bei der

Jagd und im perfekten Licht zu fotografieren.

Damit das Bild auch technisch gelingt, müssen für diesen

einen Moment alle Kameraeinstellungen stimmen

und im Notfall sofort angepasst werden können. Ausschlaggebend

dafür sind vor allem die Wahl des Standortes,

das Wetter und die Lichtverhältnisse. Deshalb gehört

zu einer Fotoreise eine lange Zeit an Planung und

Ortserkundung. „Wichtig ist auch immer der Hintergrund,

ob du ihn scharf fotografierst oder nicht. Das hat

eine enorme Wirkung auf dem Foto“, sagt die Fotografin.

So wähle sie zum Beispiel einen beliebten Pfad des

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leben

» Manchmal gibt es

Momente, in denen ich

echt lachen muss. «

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gewünschten Tieres und setze sich lange vor Eintreten

des besten Lichts in Position. Dann gilt: hoffen, dass das

Tier zum richtigen Zeitpunkt aus der gewünschten Richtung

vorbeiläuft. Wenn es nichts wird, kommt sie am

nächsten Tag wieder.

Aber wenn doch, ist die Stimmung im Tarnzelt ausgelassen.

Still und unsichtbar verschmilzt sie darin mit der

Natur und kann die Tiere beobachten, ohne selbst wahrgenommen

zu werden. „Manchmal gibt es Momente, in

denen ich echt lachen muss“, sagt sie. Ein Tier, das ihr

sehr am Herzen liegt, ist der Fuchs. Und so weiß sie

besonders die Momente zu schätzen, in denen sie eine

Mutter mit ihren Welpen beim Spielen und Kuscheln

beobachten konnte, die Welpen miteinander tobten und

neugierig die Welt erkundeten.

WAS EIN GUTES FOTO FÜR SIE AUSMACHT? „Grundsätzlich

möchte ich das Foto so haben, wie ich es in der

Natur gesehen habe. Ich halte nichts von Kompositionen“,

erklärt Margitta Hild. Weil das menschliche Auge

mehr als ein Kamerasensor sieht, bearbeite sie die Fotos

am Computer nur so viel, dass es ihrem eigenen Erlebnis

entspricht. Und: „Ein Foto ist für mich interessant, wenn

du das Wesen des Tieres erkennst.“ Deshalb nehme sie

das lange Warten gerne in Kauf, um ganz besondere Motive

einfangen zu können.

Bei der Gestaltung setzt sie gerne auf besondere Lichtverhältnisse.

Während Laien möglichst auf Gegenlicht

verzichten, setzt sie es gezielt ein. „Gegenlicht oder

Zwielicht ist ein super Element, um ein Foto interessanter

zu machen“, sagt sie. Normales Tageslicht lasse ein

Motiv oft zu hart erscheinen. Warmes Morgenlicht und

goldenes Abendlicht könnten hingegen für eine besondere

Atmosphäre sorgen.


leben

Auch zu Hause in der heimischen Tierwelt finden sich tolle Motive. Dieser Fuchs im Winterfell war in der Samtgemeinde Dransfeld auf Mäusefang. Und

das sehr erfolgreich an dem Tag. Für die Fotografin war es beeindruckend, seine Jagdtechnik zu beobachten – mit seinen Ohren konnte er die Maus unterm

Schnee orten.

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leben

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leben

ZUR PERSON

Margitta Hild ist 58 Jahre alt und wohnt in

Scheden im Landkreis Göttingen. Seit

zehn Jahren arbeitet sie als Fotografin.

Neben Auftragsfotografien für Firmen,

Events, Hochzeiten, Familien und mit

Haustieren hat sie sich der Landschaftsund

Wildtierfotografie verschrieben.

www.fotopia-hild.de

Instagram: @margittahild

In Alaska ging für Margitta Hild

ein fotografischer Traum in

Erfüllung: einen Grizzlybären

beim Lachsfangen zu beobachten.

Im Herbst hatten die Bären

nur noch eins im Sinn: fressen,

fressen, fressen, um genug Fettreserven

für den Winterschlaf

zu haben.

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leben

» Das ist einfach

gigantisch und mystisch. «

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DOCH NICHT NUR DIE SONNE, auch den Mond nutzt

sie bewusst für ihre Arbeit. So wählt sie für die Polarlichtfotografie

am liebsten helle Vollmondnächte. Der

Mond mindere zwar die Farbintensität der Himmelserscheinung,

doch dafür könne man die Landschaft besser

erkennen. Statt einer schwarzen Bergsilhouette sind

die Gebirgsketten durch den Mond fast so gut zu erkennen

wie bei Tageslicht und verleihen einem Bild mehr

Details. „Es ist unglaublich, wenn du in der Natur stehst,

kein Mensch ist um dich herum, es herrscht wahnsinnige

Stille. Und dann kriecht dieses Polarlicht über den Berg

auf dich zu. Das ist einfach gigantisch und mystisch“,

beschreibt sie die Erfahrung.

IM LAUFE DER JAHRE HAT SIE EINIGE BESONDERE

Momente einfangen können. Ein persönliches Highlight

war ein Besuch in Alaska, bei dem sie sich den lang gehegten

Wunsch erfüllen konnte, Grizzlybären zu fotografieren.

Weil eine Begegnung mit diesen Tieren durchaus

gefährlich sein kann, hat sie auch dafür die Hilfe von

erfahrenen Guides in Anspruch genommen. „Jeder einheimische

Kanadier oder Amerikaner, den ich gefragt

habe, hat gesagt, einem Grizzly willst du in der freien

Wildnis nicht begegnen“, erzählt sie. Denn leider komme

es auch immer mal wieder zu Bärenattacken, auch auf

Menschen in Begleitung von Hunden – wie auch kurz vor

ihrem Besuch. Überall in dem Land stünden Schilder mit

Verhaltensweisen für Bärenbegegnungen und -attacken.

In Begleitung eines Ortskundigen und mit Bärenspray

im Gepäck ist es ihr dennoch gelungen, die mächtigen

Tiere beim Fischen zu fotografieren – im sicheren Abstand

von einem Boot, aus einem Auto heraus oder von

einer Brücke herab. „Die Bären haben oft ihre Routi­


leben

An einem menschenleeren Strand in Alaska hat Margitta Hild diese zwei großen Vögel in der Abendsonne beobachtet. Das beeindruckende Manöver sei eine

,kleine Rangelei‘ zwischen einem ausgewachsenen Weißkopfseeadler und einem Jungtier gewesen..

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leben

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leben

Diesen Buckelwal beim Fischfang hat

Margitta Hild vor Vancouver Island

abgelichtet. Die großen Tiere werden

immer von einem Schwarm von Möwen

begleitet, die von der Fangmethode der

Wale profitieren.

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leben

ne, wann sie herauskommen und wo sie entlang gehen,

aber ich war vorsichtshalber mit einem einheimischen

Fotografen unterwegs, der regelmäßig Bären fotografiert“,

sagt sie. Mit diesem Hintergrundwissen war es ihr

möglich, sich an der richtigen Stelle zu positionieren, um

die Bären beim Sprung ins Wasser abzulichten. Trotz aller

Planung und Vorsicht sei sie dennoch einem Bären

näher gekommen als ursprünglich geplant. Denn der

habe eines Tages entschieden, auf der Brücke entlangzulaufen

anstatt wie üblich darunter her. „Plötzlich war

er oben. Da hilft nur Ruhe bewahren, langsam rückwärtsgehen

und dem Tier Platz geben. Oder einfach in

das nächste Auto einsteigen – das ist dort eine Selbstverständlichkeit“,

erinnert sich Margitta Hild. Abstand,

Ruhe und gehöriger Respekt seien in so einer Situation,

in der das Fotografenherz nicht nur aus Freude um das

Motiv pocht, ausschlaggebend.

EIN ANDERES GLÜCKSERLEBNIS HAT SIE IN KANADA

erlebt. Dort konnte sie die kleinen und flinken Kolibris

fotografieren. Auf Vancouver Island sollte es überall

Kolibris geben, doch vor Ort sei es ihr dann schwergefallen,

die winzigen Vögel in der Natur zu finden. Deshalb

habe sie sich in einem Baumarkt erkundigt, wo es in der

Gegend Futterspender für die Tiere gibt. Eine Kundin

habe das Gespräch verfolgt und sie kurzentschlossen in

ihren Garten eingeladen. Die gastfreundliche Frau habe

einen Baum im Garten gehabt, in dem die winzigen

Vögel leben. In den folgenden Tagen habe sie den Garten

betreten dürfen, wann immer sie wollte, und sei von der

Kanadierin stets mit Essen und Trinken versorgt worden.

So ist dann das Traumfoto des Vögelchens im Flug entstanden.

„Die Fotografie an sich ist einfach fantastisch.

Aber solche Menschen kennenzulernen, ist noch mal ein

Bonus“, sagt Margitta Hild.

UND WAS STEHT NOCH AUF DER WUNSCHLISTE?

„Eisbären“, lautet die Antwort. Dieses seltene Tier bei der

Robbenjagd zu beobachten, ist das nächste große Ziel.

„Aber vielleicht bleibt es auch ein Traum.“ Auch Polarfüchse

reizen die Fotografin. Die seien besonders schwer

zu fotografieren, weil sie in Norwegen unter speziellem

Schutz stehen und nur aus weiter Ferne beobachtet werden

dürfen. Und ein Bild von Walen beim sogenannten

Bubblenetfishing einzufangen, wünscht sie sich. Die

Ideen gehen ihr also so schnell nicht aus. Am Ende ist es

eine Mischung aus guter Planung, Geduld und immer

auch purem Glück, die auf der Suche nach dem perfekten

Motiv den Unterschied machen. ƒ

96 4 |2024


leben

Lange Jahre musste Margitta Hild darauf warten, einen Eisvogel beim Auftauchen zu fotografieren. Im Jahr 2023 hat es dann endlich in der Heimat geklappt.

Eisvögel leben an Gewässern und tauchen dort nach Nahrung wie kleinen Fischen und Insekten.

4|2024 97


leben

Aurora Borealis, Polarlicht, Northern Lights, Crazy Lady – es gibt

viele Namen für dieses atemberaubende Naturschauspiel. Einige

Jahre hat Margitta Hild es im hohen Norden von Norwegen

fotografiert und empfindet das Erlebnis jedes Mal aufs Neue als

,magisch‘. Dieses Foto ist auf den Lofoten entstanden.

98 4 |2024


leben

4|2024 99


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PROFIL

„Für uns ist es ganz normal,

verschieden zu sein“

Gelungene Inklusion im Seminar- und Gästehaus Einbecker Sonnenberg – Eine Ermutigung

Tief durchatmen und den Blick über das

Leinetal schweifen lassen – wie gut das

tut hier auf dem Einbecker Sonnenberg,

einem Wohlfühlort mitten in der

Natur! Der Seminar- und Gästehausbetrieb

bietet drei Seminarräume und 14 Bungalows

mit je zwei großzügigen Zimmern, Panorama

überall inklusive. Die Küche ist spezialisiert

auf vegetarische Kost aus vorwiegend biologischem,

möglichst auch regionalem Anbau. All

das ist schon sehr lecker und idyllisch, aber

nur das halbe Geheimnis der besonderen

Atmosphäre hier...

Um den Einbecker Sonnenberg zu bewirtschaften braucht es ein tatkräftiges, buntes Team für

drei Seminarräume (100, 100 und 45 qm), Gruppenräume, Haupthaus mit Rezeption, Küche

und Gasträumen sowie 28 Zimmer wahlweise als EZ, DZ oder auch Dreierzimmer

AUF DEM WEITLÄUFIGEN GELÄNDE treffe

ich den Geschäftsführer Markus Beckel zwischen

den Bungalowhäuschen, die in den

60er-Jahren als Ferienanlage gebaut wurden.

Er erzählt, wie er 2015 den Einbecker Sonnenberg

entdeckte, als er einen alternativen

Standort für seinen bestehenden inklusiven

Seminarhausbetrieb finden musste. Das weiterentwickelte

Nutzungskonzept für das Objekt

überzeugte nicht nur das Integrationsamt,

sondern auch den Eigentümer Karl-Heinz

Rehkopf, der die Hälfte der Immobilie an Beckels

gemeinnützige GmbH spendete. Dank

dieser Unterstützung und der vieler treuer

Gästegruppen konnte Anfang 2016 der Umzug

erfolgen.

WIE VERLIEF BECKELS WEG DAHIN? Der

gelernte Architekt merkt mit 40 Jahren, dass

er beruflich etwas Neues ausprobieren will.

Er beginnt in einem Seminarhausbetrieb mitzuarbeiten

und fühlt sich mit seinen Talenten

hier richtig. Nach und nach übernimmt er

immer mehr Verantwortung, schließlich auch

die Pacht und nutzt die Chance, dabei zum

Inklusionsbetrieb umzugestalten. Schon aus

seiner Herkunftsfamilie ist er ihm das Anerkennen

verschiedener Begabungen von klein

auf selbstverständlich: Im achtköpfigen Haushalt

fassen alle nach ihren Stärken mit an,

auch die geistig behinderte Schwester wird

immer mit einbezogen und gefördert. „Dass

beides geht, sich also wirtschaftliches und so-


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PROFIL

Impression von einem der großen

Seminarräume

ziales Denken nicht ausschließen, beweisen

wir hier jeden Tag. Für uns ist es ganz normal,

verschiedenen zu sein.“

WIE SCHWIERIG DENNOCH die Umstellung

zunächst schien, daran erinnert sich Markus

Beckel noch gut: „Ganz elementar fragte ich

mich anfangs: Wo finde ich Unterstützung

beim Wandel zur Inklusion? Wie finden wir

die richtigen Menschen für unser Team? Hier

kann ich alle, die mit dem Gedanken spielen,

ihren Betrieb in die inklusive Richtung

zu öffnen, nur ermutigen, sich an die neue

Beratungsstelle KIAS zu wenden!“ KIAS ist

die Koordinierungsstelle für inklusive Arbeit

in Südniedersachsen, die zur Förderung inklusiver

Arbeit Beratung und Unterstützung

verschiedener Art und Vernetzungsmöglichkeiten

bietet.

Auf dem Einbecker Sonnenberg sind aktuell

sechs der vierzehn festen Mitarbeiter*innen

als ,schwerbehindert‘ eingestuft. Mindestens

40 Prozent der Belegschaft müssen es sein,

um als gGmbH, mindestens 30 Prozent, um

als Inklusionsbetrieb zu gelten.

WIE SIEHT DAS HAND-IN-HAND-Arbeiten

denn konkret aus? „Neben einer wöchentlichen,

umfangreichen Besprechung, bei der

die gesamte Arbeitsorganisation, abgestimmt

auf die jeweiligen Gästewünsche, koordiniert

wird, gibt es täglich ein gemeinsames

Team-Frühstück. Dabei werden jeden Morgen

tagesaktuelle Anpassungen kommuniziert –

aber auch das Scherzen kommt nicht zu kurz.“

In welchen Bereichen sind die inklusiven

Mitarbeiter*innen tätig? Beckel erzählt von

Sinja: Sie begann 2007 direkt nach der Schule

als Praktikantin in der Küche und hat sich inzwischen

so gut entwickelt, dass sie von sich

aus auch die Personalplanung für diesen Bereich

mit übernommen hat. Durch den Rückhalt

in überschaubaren Routinen gewann sie

das Selbstvertrauen, sich auch wechselhaften

Anforderungen zu stellen. Mit ihrer freundlichen

Art trägt sie immer zur positiven Betriebsatmosphäre

bei. Mit dabei im Team sind beispielsweise

auch Ingo, der trotz körperlicher

Einschränkung als Hausmeister auf dem ganzen

Gelände waltet und schaltet, sowie Felix,

der als helfende Hand an allen Ecken und

Enden unterstützt. Beide arbeiten sehr verlässlich

ihre Routineaufgaben ab, stehen aber

auch bei kurzfristigen Reparatur- und Servicearbeiten

parat, wie Markus Beckel wertschätzend

bemerkt.

„ALS GEMEINNÜTZIGE GMBH streben wir

nicht ausschließlich nach wirtschaftlichem

Gewinn. Dennoch müssen auch wir kalkulieren,

nur eben anders. Mit Hilfe unserer Förder*innen

und staatlicher Zuschüsse war es

bisher möglich, nicht nur den laufenden Betrieb,

der immer auch Instandhaltungsmaßnahmen

beinhaltet, in Schwung zu halten,

sondern auch Modernisierungen umzusetzen.

Im Frühjahr werden wir eine Solaranlage

installieren. Und noch diesen Monat erfolgt

der Einbau einer Hybridheizungsanlage mit

Gasbrennwertgerät und Wärmepumpe.“ Apropos

Wärme: Auf Anfrage wird der Saunabereich

angeheizt – schon so manchen erfreute

nach einem erfüllenden Seminarbesuch ein

schweißtreibendes Chill-out! Wohlfühlen wird

hier schließlich großgeschrieben.

Inklusion wird gelebt, wenn alle ihre Stärken

einbringen, sich gegenseitig ergänzen

und gemeinsam zum Gelingen beitragen. All

diese Facetten und Menschen zusammen erzeugen

die spezielle sonnige Energie, der Einbecker

Sonnenberg ausstrahlt!

TEXT: JUDITH ROTH, FRANKFURT

www.awo-goettingen.de/beratung/KIAS

Einbecker Sonnenberg GmbH

Am Brockenblick 2

37574 Einbeck

Tel. 05561 7950

kontakt@einbecker-sonnenberg.de

www.einbecker-sonnenberg.de


wissen

-shortlist

Drei Projekte ausgezeichnet

Gesundheitspreis 2024 der Gesundheitsregion

Göttingen/Südniedersachsen verliehen

Fünfmal Lichtenberg für

Forum Wissen Award

SerNet spendet

Skulpturen

UNTER DEM MOTTO ,Jung hilft Alt –

Alt hilft Jung‘ wurden drei Projekte

prämiert. Der erste Platz ging an

„Balu und Du“. Das Projekt der

HAWK baut Tandembeziehungen

zwischen Studierenden und Grundschulkindern

auf. Über ein Jahr treffen

sich wöchentlich Tandems, um gemeinsam

zu lernen und Erfahrungen

zu sammeln. Mit dem Preisgeld von

1.250 Euro werden Gemeinschaftsaktivitäten

wie Schwimmbadbesuche

finanziert.

Den zweiten Platz (500 Euro) belegte

die Evangelische Familien-Bildungsstätte

Göttingen mit ,Wellcome‘. Dieses

Projekt bietet praktische Hilfe im

ersten Lebensjahr nach der Geburt.

Ehrenamtliche unterstützen belastete

Familien individuell und helfen bei

der Vermittlung weiterer Angebote.

Der dritte, mit 250 Euro dotierte

Preis ging an ,Patenschaften für Kinder

psychisch erkrankter Eltern‘ von

der AWO Göttingen gGmbH. Ehrenamtliche

Patinnen und Paten geben

Kindern, die in betroffenen Familien

aufwachsen, Halt und stärken ihre

Resilienz. Der Kontakt zu einer festen

Bezugsperson außerhalb des Familiensystems

soll das Selbstwertgefühl

der Kinder nachhaltig fördern

und Risiken mindern. Die Preisverleihung

fand am 15. November 2024

im Rahmen der 9. Gesundheitskonferenz

in Einbeck statt. Der Gesundheitspreis

würdigt Projekte, die nicht

nur die Gesundheit stärken, sondern

zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt

fördern.

Die diesjährige Preisverleihung des Gesundheitspreises fand in der BBS Einbeck statt.

Unter dem Motto ,Jung hilft Alt – Alt hilft Jung‘ wurden drei Projekte prämiert.

DAS GÖTTIN-

GER IT-UN-

TERNEHMEN

SERNET betont

das Engagement

für

Wissenschaft

und Bildung

mit der Un terstützung

des

Forum Wissen

Awards. Dieser

Preis, initiiert

vom Förderkreis

Forum

Wissen,

würdigt die

herausragende

Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte

und erinnert an Georg­ Christoph

Lichtenberg. Neben 5.000 Euro erhalten

Preisträger eine Bronze skulptur

von Ulrich Mekiska.

Der erste Award ging an Prof. Dr.

Albrecht Beutelspacher, Gründer des

Mathematikums in Gießen. Die Verleihung

fand am 14. November

2024 statt. SerNet-Geschäftsführer

Johannes Loxen betont die Bedeutung

regionaler Wissenschaftsförderung:

„Als Unternehmen sehen wir

unsere gesellschaftliche Verantwortung

auch darin, Wissenschaft und

Wissensvermittlung zu fördern und

eine lebendige, regionale Wissenschaftscommunity

zu ermöglichen.“

Loxen ist promovierter Physiker

und Mitinitiator des Preises.

102 4 |2024


wissen

„Das ist die Liga, in der wir mittlerweile spielen.“

Fast 24.000 Gäste machen den 33. Göttinger

Literaturherbst zu einem vollen Erfolg

Forum Wissen mit neuer

Mitmach-Ausstellung

Das Quantenjahr

beginnt im Februar

DER LETZTE VORHANG IST GEFAL-

LEN: Im Deutschen Theater ging

der 33. Göttinger Literaturherbst zu

Ende. Vom 18. bis zum 27. Oktober

2024 verfolgten fast 24.000 Zuschauer

vor Ort und weitere 31.000

an ihren Bildschirmen die über 80

Veranstaltungen bei Norddeutschlands

größtem Literaturfestival –

knapp die Hälfte aller eintrittspflichten

Lesungen waren ausverkauft. Zu

den größten Publikumserfolgen

zähl ten die Abende zu ,Emil und die

Detektive‘ sowie die mit Campino,

Katharina Thalbach, Jörg Hartmann

oder Christian Drosten.

„Nach Köln und Hamburg muss

man nach Göttingen kommen“, sagte

Campino nach einer seiner wenigen

exklusiven Lesungen beim Festival.

„Das ist die Liga, in der wir

mittlerweile spielen“, sagt

Johannes-Peter Herberhold, Geschäftsführer

des Göttinger Literaturherbstes.

„Es ist jedes Jahr unfassbar, was

wir mit einem kleinen Team auf die

Beine stellen und welche enorme Resonanz

es vom Publikum gibt“, resümiert

er zufrieden. Neben den

großen Sälen und Namen seien es

aber vor allem die kleinen besonderen

Highlights, die das Festival ausmachen.

Im kommenden Jahr findet der

Göttinger Literaturherbst vom 17.

Oktober bis 2. Novem ber statt. Bereits

vom 21. bis 23. März steht die

Frühjahreslese an. Mehr dazu unter

www.literaturherbst-on­ air.com

WAS SIND EIGENTLICH QUANTEN?

Darauf wissen längst nicht alle eine

Antwort – und das, obwohl die Physik

der Quantenmechanik quasi allgegenwärtig

ist: Sie steckt in Lasern,

in Solarzellen, in der Supermarktkasse

und in Sci-Fi-Filmen. Die Sonderausstellung

im Wissensmuseum

der Universität Göttingen geht der

Formulierung der Quantenmechanik

im Jahr 1925 auf den Grund

und blickt dabei bis in die Gegenwart.

Die Quantenmechanik ist die kommerziell

erfolgreichste physikalische

Theorie aller Zeiten. Und ihr Geburtsort

ist Göttingen. Erstmals

wurde hier vor 100 Jahren eine mathematische

Beschreibung für die

Quantenphänomene gefunden, die

das Weltbild der Physik auf den

Kopf stellten.

Die Ausstellung im Forum Wissen

veranschaulicht, wie Wissenschaftler

in Göttingen zusammengearbeitet

haben und bettet ihre Arbeit in

internationale Forschungszusammenhänge

ein. Sie zeigt, welche

technologischen Entwicklungen auf

der Quantentheorie aufbauen.

Hands-on-Experimente zur Quantenphysik

veranschaulichen, dass

die Welt auf atomarer Ebene anders

funktioniert, als wir sie erleben.

Zufriedene Gesichter auf allen Seiten: Auch in diesem Jahr war der Göttinger Literaturherbst

für die Zuschauer, die Leser und die Veranstalter wieder ein voller Erfolg.

4|2024 103


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PROFIL

Ein Vorbild für

junge Ärzte

Besnik Ismajli neuer Leiter der Inneren Medizin und

Gastroenterologie am St. Martini Krankenhaus

Besnik Ismajli,

Leitung der

Abtei lung für

Innere Medizin &

Gastroenterologie

Besnik Ismajli hat seit dem 1. August 2024

die Leitung der Abteilung für Innere Medizin

& Gastroenterologie am St. Martini

Krankenhaus in Duderstadt. Der 40-Jährige

plant, das gastroenterologische Leistungsspektrum

zu erweitern, um den steigenden

Bedarf besser zu decken und Warte zeiten

zu verkürzen. Besonders liegt ihm die interventionelle

Gastroenterologie am Herzen,

darunter endoskopische Verfahren

wie die ERCP und Endosonografie. Diese ermöglichen

präzise Diagnosen und minimalinvasive

Eingriffe.

Ismajli schätzt moderne Behandlungsmethoden

und setzt auf eine intensive und transparen

te Zusammenarbeit mit niedergelassenen

Ärzten, um die bestmögliche Versorgung zu

gewährleisten. Neben seiner klinischen Arbeit

engagiert er sich für die Ausbildung junger

Ärzte, um langfristig eine hohe Qualität in der

Versorgung sicherzustellen. Ismajli stammt

aus einer medizinischen Familie, lebt seit 2011

in Deutschland und sammelte Erfahrung als

leitender Arzt in der Schweiz und Deutschland.

Er freut sich über die neue Aufgabe und

die hohe Lebensqualität in Duderstadt.

Göttinger Straße 34

37115 Duderstadt

Tel. 05527 842 - 300

inn-amb@kh-dud.de

www.krankenhaus-duderstadt.de

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Gute Arbeit

wird fortgesetzt

Artur Smorodin ist Gynäkologie-Chefarzt an St. Martini

die Leitung der Gynäkologie an St. Martini

Artur Smorodin,

Chefarzt der Gynäkologie

PROFIL

Artur Smorodin ist seit dem 1. Juli 2024 neuer

Chefarzt der Gynäkologie am St. Martini Krankenhaus

in Duderstadt und folgt Dr. Gregor

Sycz, der nach 30 Jahren in den Ruhestand tritt.

Smorodin, 54 Jahre alt, arbeitete seit 2007 in

Deutschland und war unter anderem Chefarzt

der Gynäkologie in Herzberg/Osterode sowie

Leiter einer gynäkologischen Praxis in Osterode.

„Artur Smorodin ist ein engagierter und

erfahrener Gynäkologe. Mit ihm und einem

neuen Oberarzt sichern wir die hochwertige

Versorgung am Standort“, erklärt Krankenhausgeschäftsführer

Markus Kohlstedde.

Smorodin betont seine Wertschätzung

für das patientenzentrierte Konzept von St.

Martini und möchte die Arbeit seiner Vorgänger

weiterführen. „Dr. Gregor Sycz und

sein Oberarzt Marek Maczka haben in den

vergangenen Jahrzehnten geleitet von diesen

Grundsätzen einen ausgezeichneten Ruf der

Abteilung erarbeitet und sind für ihre Fachkompetenz

in der Frauenheilkunde und ihr

Engagement bekannt“, erklärt Artur Smorodin.

Mit der Neuverpflichtung von Artur Smorodin

möchte das St. Martini Krankenhaus – auch

angesichts der Marktentwicklung im Umfeld –

die gynäkologische Versorgung der Patientinnen

in der Region langfristig mit einem

hochversierten Mediziner sicherstellen.

Göttinger Straße 34

37115 Duderstadt

Tel. 05527 842 - 370

gyn-amb@kh-dud.de

www.krankenhaus-duderstadt.de

Wietholt wird

Interims-Chef

Dr. Dietmar Wietholt,

Leitung der Abteilung

für Innere Medizin und

Kardiologie

Innere Medizin und Kardiologie am St. Martini Krankenhaus

in Duderstadt hat einen neuen Leiter

Dr. Dietmar Wietholt hat zum 14. Oktober

2024 interimsmäßig die Leitung der Abteilung

für Innere Medizin & Kardiologie am St.

Martini Krankenhaus in Duderstadt übernommen,

nachdem der Posten durch den plötzlichen

Tod seines Vorgängers, Michael Bömeke,

vakant wurde.

Der 61-jährige Facharzt für Innere Medizin

und Kardiologie bringt jahrzehntelange

Erfahrung aus renommierten Kliniken

in Hamburg mit. Als interventioneller

Kardiologe verfügt er über umfangreiche

fachliche Expertise – auch in der Elektrophysiologie

– sowie Leitungserfahrung. Neben

der stationären Versorgung wird er auch

die Ermächtigung für den Ambulanzbetrieb

übernehmen.

„Wir sind dankbar, dass sich Dr. Wietholt

kurzfristig als Interims-Chefarzt zur Verfügung

stellt“, so Geschäftsführer Markus Kohlstedde.

Wietholt selbst sieht seine neue Aufgabe als

eine Art Rückkehr zu seinen Wurzeln und

freut sich, zur medizinischen Versorgung im

Eichsfeld beitragen zu können. „Dieses Krankenhaus

bietet hervorragende Voraussetzungen

für eine heimatnahe Versorgung und hat

sich in den letzten Jahren beeindruckend gegen

den Bundestrend entwickelt.“

Göttinger Straße 34

37115 Duderstadt

Tel. 05527 842 - 380

kar-amb@kh-dud.de

www.krankenhaus-duderstadt.de


wissen

106 4 |2024


wissen

Wie riecht der

MOND?

Erst seit wenigen Monaten geöffnet

und schon ein großer Erfolg:

Das ,Sensoria – Haus der Düfte und

Aromen‘ in Holzminden ist ein

Museum der besonderen Art. Denn

dort kann die Nase auf ihre ganz

eigene Reise gehen.

4 |2024 107


wissen

» Wir sind europaweit einmalig,

vermutlich sogar weltweit. «

TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

108 4 |2024

Holzminden und damit Südniedersachsen

sind um eine sehenswerte –

oder besser: riechenswerte – Attraktion

reicher. Ende September 2024

eröffnete hier das Sensoria Haus der

Düfte und Aromen. Das Museum

setzt damit die Tradition fort, die Holzminden bekannt

gemacht hat, da dort vor genau 150 Jahre das erste Mal

Vanillin synthetisch hergestellt wurde. Die Stadt nennt

sich nicht umsonst ,Stadt der Düfte und Aromen‘, da bis

heute die Holzmindener Firma Symrise einer der weltweit

großen Duft- und Aromastoffhersteller ist. Und genau

diesem Thema, der riesigen Welt der Düfte und Aromen,

ist das Sensoria gewidmet. Der Clou dabei: Die

Ausstellung ist nicht nur gegenständlich informativ, sie

bindet auch konsequent und interaktiv das Riechen der

Besucher mit ein.

„WIR SIND EUROPAWEIT EINMALIG, vermutlich sogar

weltweit“, sagt Ann-Kathrin Otte, die die Öffentlichkeitsarbeit

des Hauses verantwortet und selbst Führungen

gibt. Es gibt zwar ein Parfummuseum in Grasse und

auch das Haus von ,4711‘ in Köln, „aber sich dem

Thema in diesem Umfang zu widmen, wie wir das tun

und dabei das Riechen und Schmecken konsequent einzubeziehen,

fehlt in den anderen Häusern“.

Und noch einen Unterschied gibt es. Viele solcher

Häuser wurden von den Unternehmen gegründet, in

Holzminden hingegen ist es dem bürgerschaftlichen und

städtischen Engagement zu verdanken. Die Idee zu

einem solchen Ausstellungshaus kam direkt aus der Bürgerschaft.

2018 gab die Bürgerstiftung Holzminden ein

Gutachten in Auftrag, um die Machbarkeit eines solchen

Hauses zu prüfen. Die Studie fiel so positiv aus,

dass sich die Stadt zur Umsetzung entschloss und damit

einen weiteren touristischer Höhepunkt geschaffen hat.

Allein über den Weser-Radweg fahren jährlich rund

150.000 Touristen von Hann. Münden nach Hameln

und damit in Sichtweite am Sensoria vorbei.


wissen

4 |2024 109


wissen

110 4 |2024


wissen

Jede Einzelne der rund 4.000 rautenförmigen Cortenstahl schindeln

ist ein Unikat und verleiht dem Gebäude seinen Charakter.

Entstanden ist ein kompletter Neubau am weserseits gelegenen

Innenstadteingang, der architektonisch im wahrsten

Sinne des Wortes herausragt. „Wir liegen am Weser-Radweg

und in der Altstadt, das sollte das Gebäude widerspiegeln“,

so Otte. „Das Heraufragende der einen Gebäudeseite hin

zur Weserbrücke soll eines der Torhäuser, die Verkleidung

soll die Wesersandsteinplatten symbolisieren.“ Vor 150 Jahren

war Holzminden ein Umschlagplatz für diese Platten,

die man an vielen Häusern in der Innenstadt noch als Schindeln

sehen kann. Es sind diese über 4.000 rautenförmigen

Cortenstahlschindeln, von denen jede einzelne ein Unikat ist,

die das Gebäude so markant machen. Der rostige Look verändert

sich zudem durch Witterungseinflüsse noch weiter

und lässt so das Gebäude reifen. „Wir haben schon alles

Mögliche dazu gehört“, erzählt Otte, „etwa, dass die Schindeln

wie Schoko täfelchen oder wie ein Drachenpanzer aussehen.“

Über elf Millionen Euro hat das Sensoria gekostet,

den Löwenanteil hat die Stadt selbst aufgebracht.

DIE 650 QUADRATMETER AUSSTELLUNGSFLÄCHE sind

sprichwörtlich im Fluss. Hier gibt es keine Ausstellungsräume,

sondern stattdessen schlängelt sich ein breiter Gang mit

einer kontinuierlichen Steigung über zwei Etagen und führt

von einem Ausstellungsareal zum nächsten. Lediglich das

Labor der Düfte, das gleichzeitig ein Veranstaltungsraum ist,

und der daraus zugängliche Duftgarten auf dem Dach sind

über eine Treppe erreichbar.

Ob in einer 360-Grad-Videoinstallation, in der passende

Düfte wie etwa der Geruch frisch gemähten Grases einströmen,

oder in der ,Zeitreise‘, die aufzeigt, woher wichtige

Gewürze aus der ganzen Welt stammen und man auf Knopfdruck

zum Beispiel Weihrauchduft einsaugen kann – überall

sind Gerüche präsent. Die Nuancen verschiedener

Vanillearten lassen sich genauso unterscheiden wie auch die

Veränderung, die Persil durchlaufen hat: Drei Schnupperproben

des Waschmittels von 1959, 1986 und 1994 könnten

unterschiedlicher nicht sein.

4 |2024 111


wissen

SENSORIA

Haus der Dürfte und

Aromen Holzminden

Obere Straße 45

37603 Holzminden

Deutschland

0531/990 53 20

kontakt@sensoria-holzminden.de

sensoria-holzminden.de

Ann-Kathrin Otte, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit

Es ist viel Kreativität in die Ausstellung eingeflossen. So

haben Parfumeure Aufgabenstellungen bekommen wie

etwa: Wie riecht der Mond? Die Lösung war: Der Geruch

gleicht dem, den Astronauten beschrieben, als sie im

Landemodul an ihren Anzügen rochen – nämlich wie

Schießpulver. Auch viel Wissenswertes wird vermittelt, beispielsweise,

wie Riechen und Schmecken im Körper funktionieren

und welches Lebewesen den besten Riecher hat –

es ist der Elefant mit etwa 500 Millionen Riech zellen und

2.000 verschiedenen Rezeptoren. Zum Vergleich: Der

Mensch hat 25 Millionen Riechzellen bei 400 verschiedenen

Rezeptoren.

Die Düfte in der Ausstellung sind auf geruchssensible

Menschen abgestimmt, das heißt, sie sind fein und nicht

aufdringlich und technisch innovativ, da es sich um

Trockendüfte handelt, die sich nicht auf Oberflächen

festsetzen und schnell wieder verfliegen. Dadurch verwandelt

sich die Ausstellung den Tag über nicht in einen

die Nase überfordernden Parfumladen.

DAS GRÖSSTE HIGHLIGHT IM SENSORIA ist jedoch das

Labor der Düfte. Im Ausstellungsraum steht die riesige

Duftorgel, ein Halbrund mit um die 300 allerdings leeren

Apothekerfläschchen, die die Vielzahl der Rohstoffe symbolisieren,

an der Besucher selbst kreativ werden können.

Die Duftorgel ist eigentlich – in kleinerer Dimension – der

Arbeitsplatz eines Parfumeurs. Dessen Rolle können Besucher

an Bildschirmen einnehmen, wo sie virtuell durch den

komplexen Prozess der Parfumherstellung mit ihren vielen

Schritten geführt werden. Ist der eigene Duft fertig, lässt

sich die Mischung als feiner Duft ausstoßen und riechen.

Gefällt das Ergebnis, kann man sich im Sensoria wahlweise

eine Probe oder einen ganzen Duftflakon als Souvenir zusammenstellen

lassen.

DAS SENSORIA IST JEDOCH WEIT MEHR als nur ein

Ausstellungshaus, es soll vielmehr ein lebendiger Teil der

kulturellen Szene Holzmindens werden. Hier finden bereits

Firmen events, Lesungen, Vorträge, Tastings und

Workshops statt – ein Blick in den Veranstaltungskalender

lohnt sich ebenso wie die Ambition, schnell zu sein:

Das Duft-Yoga, bei dem im Labor der Düfte zu den

wohltuenden Aromen ätherischer Öle Yoga gemacht

wird, oder beispielsweise der Lavendel-Pralinen-Workshop

– beide Veranstaltungen finden erst 2025 statt –

sind jeweils schon ausgebucht.

In den ersten zwei Monaten seit Eröffnung waren

schon über 6.000 Besucher aus einem überraschend großen

Umkreis – von Köln bis Hamburg und auch aus dem

Süden der Republik – im Sensoria und das, obwohl das

Marketing noch ganz am Anfang steht. Und angesichts

der Vielfältigkeit des Themas Düfte und Aromen sind

einer Weiterentwicklung fast keine Grenzen gesetzt.

„Das Tolle ist, dass wir so viele Trends dazu haben, was

wir essen, was wir riechen, dass wir uns immer wieder

dem Zeitgeist anpassen können und neue Themen aufgreifen

können“, betont Ann-Kathrin Otte.

IN HOLZMINDEN SELBST IST DAS SENSORIA schon

vor Eröffnung fast so etwas wie eine Familienangelegenheit

geworden. Viele Freiwillige haben mitgeholfen, damit

die Eröffnung punktgenau stattfinden konnte –

Ann-Kathrin Ottes Mutter beispielsweise hat die Vorhänge

in der Videoausstellung auf den schrägen Bogen

passend zurechtgeschnitten. „Wir hatten eine super Unterstützung

der Menschen, das war etwas Einmaliges“,

so Otte. „Damit haben wir eine Punktlandung hinlegen

können: Am Tag der Eröffnung sind die letzten Handwerker

raus, und alles war bereit.“ ƒ

112 4 |2024


wissen

Die Duftorgel, an der Besucher selbst kreativ werden und sich ein eigenes Parfum zusammenstellen können.

» ... wie Riechen und Schmecken

im Körper funktionieren und

welches Lebewesen den besten

Riecher hat.«

4 |2024 113


PROFIL

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Ehrenamt

mit Herz

Warum das Engagement

von Bernd Schako sowie Spenden

für die Zukunft

der Waldheimschule und

das Pädagogiums Bad Sachsa

unverzichtbar sind.

Besondere Ehre: Schulleiter Torsten Schwark, Göttingens Landrat Marcel Rietig,

Preisträger Bernd Schako und Bürgermeister Daniel Quade

Das Pädagogium Bad Sachsa ist nicht

nur eine Bildungseinrichtung, sondern

für viele eine zweite Heimat. Eine

zentrale Figur, die diese besondere Atmosphäre

maßgeblich mitgestaltet, ist Bernd Schako. Als

ehemaliger Schüler und heutiger erster Vorsitzender

des Trägervereins Waldheimschule Pädago

gium Bad Sachsa Kulenkampffstiftung e. V.

engagiert er sich unermüdlich für die Weiterentwicklung

der Schule.

FÜR SEIN HERAUSRAGENDES Engagement

wurde Bernd Schako mit der Verdienst medaille

des Verdienstordens der Bundesrepublik

Deutschland ausgezeichnet. Die Verleihung

fand in der Aula des Gymnasiums statt und

würdigte seine langjährige ehrenamtliche

Tätigkeit.

BEREITS WÄHREND SEINER SCHULZEIT

brachte sich Bernd Schako ehrenamtlich im

Schülerverein des Pädagogiums ein. Seit 1985

prägt er die Arbeit der Ehemaligenvereinigung

KV Absolvia in verschiedenen Vorstandsämtern,

darunter neun Jahre als erster Vorsitzender.

In dieser Zeit setzte er sich unter anderem

für die Einrichtung eines Förderfonds

für finanzschwache Familien ein. Seit 2005 ist

er Vorstandsmitglied und aktuell erster Vorsitzender

des Schulträgervereins. In dieser

Position trägt er maßgeblich zum Erfolg der

Schule mit ihrer internationalen Ausrichtung

und ihrem hohen Grad an Digitalisierung bei.

DIE WALDHEIMSCHULE Pädagogium Bad

Sachsa Kulenkampffstiftung e. V. ist als gemeinnütziger

Trägerverein auf Spenden angewiesen,

um ihre Bildungsziele zu erreichen.

Diese Unterstützung ermöglicht es, innovative

Projekte umzusetzen, die Ausstattung zu

modernisieren und Schülerinnen und Schülern

unabhängig von der finanziellen Situation

der Eltern eine hochwertige Bildung zu bieten.

DIE ARBEIT VON BERND SCHAKO und dem

Vorstand des Trägervereins zeigt eindrucksvoll,

wie ehrenamtliches Engagement und finanzielle

Unterstützung Hand in Hand gehen, um

eine Bildungseinrichtung erfolgreich zu führen.

Ihre Bemühungen sichern nicht nur den

Fortbestand des Pädagogiums, sondern tragen

auch zur Weiterentwicklung und Anpassung

an moderne Bildungsanforderungen bei.

Um die Qualität der Bildung am Pädagogium

Bad Sachsa weiterhin zu gewährleisten, sind

Spenden sehr wünschenswert. Jeder Beitrag

unterstützt die Aufgabe, Schülerinnen und

Schülern eine exzellente Ausbildung zu bieten

und die Schule als Ort des Lernens und der

Gemeinschaft zu stärken.

Jetzt unseren Film zur

Verleihung der Ehrenmedaille

ansehen ▸

Ostertal 15

37441 Bad Sachsa

E-Mail: info@internats-gymnasium.de

www.internats-gymnasium.de


PROFIL

Breit aufgestellt dank

hochqualifizierter

Physiotherapeuten

Das therapeutische Angebot im Athleticum Junge

geht weit über klassische Krankengymnastik hinaus.

PROFIL

PROFIL

Am Schützenplatz hat der Sportwissenschaftler

Sebastian Junge mit dem

Athleticum Junge einen beispielhaften

Standort für Physiotherapie, Fitnesstraining

und Leistungsdiagnostik etabliert. Das Angebot

des Athleticums geht dabei weit über die

normale Physiotherapie hinaus. So werden

neben der Orthopädie auch Kieferproblematiken

(CDM) oder neurologische Patienten

von hochqualifizierten Therapeuten mit unterschiedlichen

Schwerpunkten behandelt.

ZUM ANGEBOT DES ATHLETICUMS gehören

alle gängigen Heilmittelverordnungen,

aber auch erweiterte ambulante Physiotherapie

(EAP), standardisierte Heilmittelkombination

(D1) oder T-RENA. Durch dieses breite

Therapiespektrum erfahren die Patienten:innen

eine maßgeschneiderte Behandlung. Ein

intensiver Austausch mit den behandelnden

Ärzten ermöglicht die optimale Abstimmung

der Therapie auf die Diagnose.

„FORT- UND WEITERBILDUNGEN sind fester

Bestandteil unserer Arbeitsweise, denn nur

so können wir auf dem neusten Stand bleiben

und die effektivste Therapie anbieten“, so Sebastian

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Schwerpunkt Herz

Für spezielle Fragestellungen zu Herzkrankheiten sind neben der Basisdiagnostik (EKG,

Ultraschall etc.) weiterführende Untersuchungen notwendig, um eine klare Diagnose

zu stellen und die Prognose abzuschätzen. Dies gilt z.B. für die koronare Herzkrankheit

(KHK, Verengung der Herzkranzgefäße) und Erkrankungen des Herzmuskels (Myokarditis

und Kardiomyopathie). Moderne Leitlinien sehen dafür die radiologischen Schnibild-

Verfahren Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) vor – auch

um eine rein diagnostische Herzkatheteruntersuchung zu vermeiden.

FOKUS bietet Ihnen diese beiden Verfahren auf hohem technischem Niveau, mit lang-

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Schwerpunkt Prostata

Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern.

Weil das Prostatakarzinom selten Symptome verursacht, wird es häufig erst in späten

Stadien erkannt.

Daher wird für Männer ab 45 Jahren eine jährliche urologische Vorsorge-Untersuchung

der Prostata empfohlen, ggf. mit Blutabnahme (PSA-Wert – Prostata-spezifisches Antigen)

und Ultraschall-Untersuchung. Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom empfehlen die

Leitlinien eine „multiparametrische Magnetresonanztomografie“ (mpMRT) der Prostata.

Dies ist die beste Methode, um „nicht-invasiv“, d.h. ohne Eingri, ein Prostatakarzinom

zu diagnostizieren oder den Verdacht zu erhärten. In solchen Fällen folgt dann eine

Biopsie.

FOKUS bietet Ihnen dieses Verfahren auf

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PROFIL

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FOTO: GENERIERT MIT MIDJOURNEY.

Die verborgenen Winkel des

Genoms ausleuchten

Die DNA-Hochdurchsatzsequenzierung und ihre vielfältigen Anwendungen haben die Identifizierung

von Krankheitsgenen revolutioniert. Das Team um Humangenetiker Professor Bernd

Wollnik geht neue Wege, um selbst gut versteckte Mutationen im Genom aufzuspüren und

molekulare Diagnosen zu stellen.

Im Grunde leben wir im goldenen Zeitalter

der humangenetischen Forschung“,

sagt Bernd Wollnik, Direktor des Instituts

für Humangenetik der Universitätsmedizin

Göttingen (UMG). „Die Next-Generation-

Sequenzierung (NGS) wird kontinuierlich

weiterentwickelt und liefert uns immer mächtigere

Werkzeuge, mit denen wir die genetischen

Ursachen von Krankheiten und die zugrunde

liegenden molekularen Mechanismen aufklären.

Dieses Wissen öffnet die Tür zur Entwicklung

neuartiger Therapien“, fasst Wollnik

die rasanten Fortschritte in der humangenetischen

Forschung zusammen.

Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe erforscht

er, welche Rolle bestimmte Gene bei

der Alterung des Menschen spielen, was dabei

auf genomischer und molekularer Ebene passiert

und wie diese Prozesse zur Entstehung

von altersbedingten Erkrankungen wie Diabetes,

Demenz und Krebs führen. Dazu entschlüsselt

das Team Gene, die seltene angeborene

Syndrome verursachen, welche mit einer

beschleunigten Alterung und frühzeitigen

Krebserkrankungen einhergehen. Oder sie

finden heraus, welche Gendefekte dafür verantwortlich

sind, dass in einzelnen Familien

gehäuft oder sehr frühzeitig Tumore auftreten.


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DANK TECHNOLOGISCHER Innovationen

der DNA-Sequenzierung gelingt heute die

Identifizierung von krankheitsverursachenden

Veränderungen im menschlichen Erbgut in

einem bisher ungekannten Maßstab. Bereits

2009 nutzten Wollnik und seine Forschungsgruppe

als eine der ersten in Deutschland

den damals revolutionären Ansatz der Exomsequenzierung,

bei dem alle 20.000 für Proteine

kodierenden Abschnitte der DNA (das

,Exom‘) analysiert werden. Auf diesem Wege

identifizierten die Forschenden mittlerweile

fast 100 Gene, die in verändertem Zustand

mit spezifischen erblichen Erkrankungen verknüpft

sind. Beispielsweise ermittelten sie in

dieser Anfangszeit der Exomsequenzierung

mit CEP152 ein bis dahin unbekanntes Gen

für das seltene, u. a. mit einem erhöhten

Tumorrisiko assoziierte Seckel-Syndrom. Und

sie deckten auf, dass das Protein in der Aufrechterhaltung

der genomischen Unversehrtheit

und der zellulären Antwort auf DNA-Schädigungen

agiert.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Humangenetik

erforschen genomische und molekulare Mechanismen der Alterung und

alterungsbedingter Erkrankungen.

FOTO: RONALD SCHMIDT

PROFIL

EINEN WAHREN SIEGESZUG hat die

NGS-basierte DNA-Analyse seither erlebt.

Heute verfügt das Institut für Humangenetik

über eine hoch spezialisierte technologische

und bioinformatische Infrastruktur, mit der

die Wissenschaftler*innen die Zusammensetzung

des gesamten Genoms analysieren und

pathogene Abweichungen zutage fördern. Sie

können auch gezielt messen, welche Gene

wann und wo aktiv sind, und schauen sich an,

was in einzelnen Zellen genau vor sich geht.

Und dabei stellen sie fest: Vieles ist inzwischen

möglich, aber es gibt auch noch die verborgenen

Winkel im Erbgut, die gut versteckten

genomischen Varianten, die Krankheiten

verursachen. „Die Genomsequenzierung erlaubt

es uns mittlerweile, rasch und kostengünstig

das gesamte Genom eines Menschen

innerhalb von Stunden zu analysieren. Und

eigentlich dachten wir, damit hätten wir die

finale Technologie an der Hand, mit der sich

alle Fragen beantworten lassen. Aber ganz so

einfach ist es doch nicht. Bei einigen seltenen

angeborenen Syndromen und familiären

Tumorerkrankungen etwa bleibt die Ursache

auch nach der molekulargenetischen Testung

immer noch ungeklärt, die sogenannte „missing

heritability“. Wir wissen zwar, es muss

eine spezifische genetische Ursache dafür geben,

dass etwa in jungen Jahren schon Krebs

aufgetreten ist oder in einer einzelnen Familie

sehr viele Krebserkrankungen vorliegen.

Aber mit der herkömmlichen Art der Genomsequenzierung

kommen wir nicht an sie ran.

Unsere Hypothese ist: Hier sind die ursächlichen

genetischen Varianten für die üblichen

Analyseverfahren unsichtbar.“

KNAPP 10 PROZENT der Krebserkrankungen

sind genetisch bedingt, treten also bei Menschen

auf, die aufgrund angeborener Genveränderungen

eine erhöhte Neigung, eine sogenannte

Prädisposition, zur Entstehung von

Tumoren besitzen. Solche Veränderungen betreffen

häufig Gene, die wichtige Auf gaben in

den komplexen Abläufen erfüllen, mit denen

Zellen Schäden an der DNA erkennen und

reparieren. Funktioniert die Schadensantwort

der Zelle nicht richtig, häufen sich DNA-Schädigungen

an, das Genom wird instabil. Seit

vielen Jahren stehen die genetischen Grundlagen

und die Mechanismen dieser genomischen

Instabilität im Mittelpunkt der Forschungsarbeit

von Bernd Wollnik und seiner

Gruppe. Dazu haben sie sich jetzt einem

speziellen neuen Verfahren der DNA-Sequenzierung

zugewandt: der Long-Read-Genomsequenzierung.

WIE KANN MAN SICH DAS VORSTELLEN?

Generell wird bei der Genomsequenzierung

die gesamte DNA des Erbguts abgelesen,

beim Menschen sind dies über 3,2 Milliarden

Bausteine. Diese als DNA-Basenpaare

bezeichneten Bausteine lassen sich in ihrer

Funktion mit Buchstaben als kleinste Einheit

von Wörtern, Sätzen und ganzen Büchern vergleichen.

Um die Abfolge dieser Buchstaben zu

bestimmen, wird die DNA zunächst in kleinere

Teile zerlegt, die jeweils einzeln abgelesen

werden. Bioinformatische Verfahren gleichen

diese kurzen Abschnitte mit einer Referenzsequenz

ab und fügen die Daten wie ein Puzzle

zusammen. Durch den Vergleich der abgelesenen

DNA mit der Referenz lassen sich

Abweichungen ausfindig machen, die bei der

Entstehung einer Krankheit eine Rolle spielen

können. Die am häufigsten eingesetzte

Technik, die Short-Read-Genomsequenzierung,

liest die DNA in kleinen Segmenten, die in der

Regel durchschnittlich etwa 150 Basenpaare

lang sind. Anschließend wird die Sequenz

anhand von Überschneidungen zwischen

diesen kurzen Schnipseln in einem aufwendigen

bioinformatischen Prozess rekonstruiert.

Millionen dieser Sequenzierschnipsel werden

für die ausreichende Abdeckung des gesamten

Genoms benötigt. Eine Schwäche dieses

Verfahrens ist, dass sich strukturelle und komplexe

Veränderungen im Genom technisch

bedingt oft nicht ermitteln lassen. Außerdem

sind repetitive Genomabschnitte nicht sicher

darstellbar, was die Suche nach Varianten und

Mutationen in diesen Bereichen fast unmöglich

macht. Aber gerade hier entstehen häufiger

auch krankheitsverursachende Varianten.


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PROFIL

Moderne Genomsequenzierung: Das Short-Read-Puzzle hinterlässt Lücken, das Long-Read-

Verfahren liefert ein komplexes Gesamtbild.

Ansatz konzipiert, mit dem wir die Vorteile

der Short-Read-Sequenzierung mit den neuen

Möglichkeiten des Long-Read-Verfahrens

kombinieren. Es ging uns darum, in mehreren

Familien mit einer offensichtlich genetisch

bedingten Prädisposition für verschiedene

Tumorarten bislang unbekannte Krankheitsgene

und -varianten zu finden“, so Wollnik.

Doch zunächst stellte sich ein anderes Problem:

Die Daten waren generiert, aber es gab

keine bioinformatische Plattform, mit der sie

sich analysieren ließen. Mithilfe der Bioinformatikgruppe

um deren Leiter Dr. Arne

Zibat gelang es aber, am Institut für Humangenetik

eine eigene, deutschlandweit

einzigartige bioinformatische Pipeline zur

Aufarbeitung und Analyse von Long-Read­

Sequenzierungsdaten zu entwickeln. Ein essenzieller

Schritt, um nachfolgend die Millionen

Varianten eines menschlichen Genoms

systematisch interpretieren zu können. „Unser

gesamtes Team hat sich inzwischen eine

enorme Expertise angeeignet, mit der wir die

eine oder zwei krankheitsrelevanten genomischen

Veränderungen herausfischen“, erklärt

Dr. Yigit. Und sie haben eine Reihe neuer Kandidatengene

für Krebsprädisposition identifiziert.

Zum Beispiel eine Variante im Gen

TP63, wie Dr. Yigit beschreibt: „Wir haben die

TP63-Variante im Indexpatienten einer Familie

mit früh aufgetretenem Magenkarzinom

entdeckt. Dabei handelt es sich um eine große

Duplikation innerhalb des Gens, die sich auf

andere, regulatorische Abschnitte auswirkt.

Mit der klassischen Short-Read-Methode hätten

wir keine Chance gehabt, sie zu finden.“

Im Rahmen eines großen wissenschaftlichen

Netzwerkes mit unterschiedlichen Forschungsgruppen

des Onkologischen Spitzenzentrums

,Comprehensive Cancer Center Niedersachsen

(CCC-N)‘ der UMG und der Medizinischen

Hochschule Hannover sollen die neuen

genetischen Erkenntnisse in den kommenden

Jahren dazu genutzt werden, Krankheitsmechanismen

zu ergründen und die Patientenversorgung

durch individualisierte Therapie

weiter zu verbessern.

„Die Long-Read-Genomsequenzierung markiert

den nächsten Generationenwechsel in

der Hochdurchsatzsequenzierung“, erklärt

Bernd Wollnik und blickt in die Zukunft. „Diese

Technologie wird uns helfen, die vorhandenen

Lücken in unserem heutigen Verständnis

von erblichen Tumorerkrankungen und

von Alterungsprozessen allgemein weiter zu

schließen. Und neue Einblicke in die Rolle der

genomischen Instabilität eröffnen.“

TEXT: KARIN BOSS, BERND WOLLNIK

„Die Analyse der Erbinformation mit kurzen

Sequenzierschnipseln stößt an ihre Grenzen.

Um diese zu überwinden, hat sich unsere

Forschung in den letzten Jahren darauf konzentriert,

neue Technologien einzusetzen und

so diese verborgenen Winkel des Genoms auszuleuchten

und auch versteckte krankheitsrelevante

Veränderungen aufzudecken“, erklärt

Dr. Gökhan Yigit, Nachwuchsgruppenleiter und

auf NGS-Anwendungen spezialisierter ,Gene

Hunter‘ des Teams.

Intensiv widmete sich die Wollnik-Gruppe

der Etablierung, Validierung und wissenschaftlichen

Anwendung der Long-Read­

Genomsequenzierung – einer Technik, die

neue Maßstäbe setzt. Sie basiert darauf, dass

wesentlich längere DNA-Fragmente analysiert

werden. Tatsächlich liest die Methode

über Tausende oder sogar Millionen von Basenpaaren

in einer einzigen Sequenz. Dank

dieser größeren Leselänge können die Forschenden

große Teile des Genoms auf einmal

erfassen und erhalten so einen umfassenderen

Einblick in dessen Struktur und Organisation.

Komplexe strukturelle Veränderungen wie

große Insertionen/Deletionen, Inversionen,

Repeats, Duplikationen und Translokationen

werden erkennbar.

MODERNE GENOMSEQUENZIERUNG: Die

Short-Read-Methode erzeugt viele kleine, die

Long-Read-Methode hingegen viel größere

Teile. Das Short-Read-Puzzle hinterlässt Lücken,

das Long-Read-Verfahren liefert ein komplexes

Gesamtbild.

„Die Long-Read-Genomsequenzierung ist

eine bahnbrechende Technologie, mit der

wir noch tiefer ins Genom blicken. In einem

von der Deutschen Forschungsgemeinschaft

geförderten Projekt haben wir deshalb einen

Prof. Dr. med. Bernd Wollnik

KONTAKT

Institut für Humangenetik

Universitätsmedizin Göttingen

Prof. Dr. med. Bernd Wollnik

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Rettung

aus der

Tiefe

Das St. Martini Krankenhaus in Duderstadt

verharrte tief in den roten Zahlen, bis

Geschäftsführer Markus Kohlstedde mit einem

Zukunftskonzept innerhalb von zehn Jahren den

Wandel schaffte. Dabei begann seine Karriere

eigentlich ganz weit unten: im Bergbau.

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wissen

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wissen

TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA

Baugruben gehören zum gewohnten

Anblick: Das Duderstädter

St. Martini Krankenhaus wächst

stetig. Ein täglicher Blick in die

sich öffnenden Schächte rund um

den Gebäudekomplex, der Markus

Kohl stedde nicht erschrecken kann.

Warum nicht? Nun, er ist ausgebildeter

Bergbaumechaniker. „Ich habe ein Jahr meiner dreieinhalbjährigen

Ausbildung unter Tage verbracht – im

tiefsten Schacht Europas“, sagt der heutige Geschäftsführer

des auf Modernisierungskurs befindlichen Klinikums

im niedersächsischen Teil des Eichsfeldes.

Vom Bergbaumechaniker zum Chef eines der wichtigsten

Gesundheitszentren der Region – was für ein erstaunlicher

Berufsweg. „Mir war während der Ausbildung

schnell klar, dass ich in diesem Job nicht bis zu

meiner Rente arbeite. Ich wollte in meinem Beruf neugierig

bleiben, Dinge hinterfragen und kreativ sein“,

sagt der heute 53-Jährige. Bei einem auf die Ausbildung

folgenden Praktikum im Bereich der Krankenpflege – in

dem auch seine Eltern arbeiteten – entdeckte er, „wie

erfüllend und abwechslungsreich“ dieses Berufsfeld ist.

SEINE ENERGIE UND SEINEN OPTIMIERUNGSDRANG

weitete Kohlstedde schnell über die „aufreibenden und

gesellschaftlich zu wenig geschätzten“ Pflegetätigkeiten

hinaus aus: „Ich habe mich stets weitergebildet und

dann in die ‚Höhle des Löwen‘ gewagt – ich wurde Berater

im Gesundheitswesen.“ Dort ging es häufig darum,

insolvente Kliniken zu sanieren und sie fit für die Zukunft

in einem anspruchsvollen Umfeld aufzustellen.

Eines Tages – genauer gesagt, vor etwas mehr als zehn

Jahren – ergab sich aus einem Gespräch mit Vertretern

des Hildesheimer Vinzenz-Verbundes, zu dem St. Martini

damals gehörte, das Angebot, das kränkelnde Klinikum

in zukunftsfähige Strukturen zu überführen. Kohlstedde

erinnert sich: „Ich fuhr also ins Eichsfeld, um mir das

Krankenhaus anzuschauen – und ich fuhr vorbei! Wegen

der vielen hohen Bäume konnte ich es nicht sehen.

Als ich es dann gefunden hatte, sah ich innen ein verbesserungsbedürftiges

Haus im Eiche-rustikal-Stil. Doch

ich war überrascht, ein vielseitiges und bestens besetztes

Ärzte- und Pflegeteam vorzufinden. Ich sah Zukunftspotenzial,

das es an die Oberfläche zu fördern galt.“

DA ES GANZ UND GAR NICHT IN SEINER NATUR LIEGT,

sich abschrecken zu lassen, ging Kohlstedde die Vorbereitungen

unverzüglich an. Seine beiden Teenagertöchter,

die sich bei ihm des Öfteren über seine beruflich bedingte

Abwesenheit beschwert hatten, durften über diesen

Schritt in die Zukunft mitentscheiden. Sie waren sofort

für den Ortswechsel nach Duderstadt. Sie wollten auch

nicht etwa in Göttingen wohnen, sondern entschieden

sich bewusst für die kleinere Stadt. Die Töchter sind

zwar inzwischen zum Studium nach Bochum und Koblenz

gezogen, doch im Laufe der Jahre schlug die gesamte

Familie in Südniedersachsen Wurzeln. „All unsere

Freunde sind inzwischen in dieser Region“, sagt Kohlstedde,

der in der Schützengesellschaft aktiv ist und am

Rothenberger Haus Golf spielt, um vom beruflichen Alltag

seines vor zehn Jahren angetretenen Jobs abzuschalten.

Seit einiger Zeit vermietet er in von ihm erworbenen

Immobilien Ferienwohnungen und macht somit nicht

nur als Mitglied des Beirates Treffpunkt Stadtmarketing

für seine neue Heimat Duderstadt aktiv Werbung.

Tatsächlich verwundert es nicht, dass der Geschäftsführer,

der auch immer wieder an den Wochenenden im

St. Martini anzutreffen ist, gelegentlich abschalten muss.

Denn er hat viel zu tun – insbesondere zu Beginn seiner

Zeit an der neuen Wirkungsstätte: Seit der Jahrtausendwende

erwirtschaftete das Haus jedes Jahr Defizite,

meist in Millionenhöhe. Wie sollte das geändert werden,

zumal viele Sanierungen anstanden? „Ich stellte jeden

Ausgabeposten auf den Prüfstand. Verträge wurden gekündigt

und neu ausgeschrieben“, skizziert der professio

nelle Sanierer seinen Einstand. Schnell stellte sich

heraus, wer dabei mit- oder wer lieber weiterziehen

wollte. Auch die Ärzte in der Region wurden eingebunden,

die Patienten nach ihrer Meinung befragt. So kristallisierte

sich ein eng zusammenarbeitendes und mit der

Region im Dialog stehendes Team heraus. Die Basis

dafür beschreibt Kohlstedde wie folgt: „Ich gebe die

Richtung vor, aber alles wird von mindestens zwei Personen

geprüft. Jeder darf hinterfragen, und ich bin immer

ansprechbar. Nur so kann ein solch umwälzender

Prozess funktionieren.“

UND ER FUNKTIONIERT AUF ANHIEB! Im Jahr 2012

machte St. Martini einen Rekordverlust von fast zwei

Millionen Euro, 2013 immer noch knapp ein Drittel davon.

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wissen

» Ich gebe die Richtung vor, aber alles wird von mindestens

zwei Personen geprüft. Jeder darf hinterfragen, und ich bin

immer ansprechbar. «

Für 2014 – das erste Jahr mit dem neuen Chef – stand

bereits ein Plus von 997.000 Euro in der Bilanz. Seither

bewegen sich die Zahlen zwischen dem „Ausreißer nach

unten“ im Jahr 2017 mit ,nur‘ plus 220.000 Euro und

einer Million Euro. Durchgehend schwarze Zahlen also.

Sie fußt auf einem – noch bis 2029 gültigen – 15-Jahres-

Plan, der drei Ziele umfasst. Ziel 1 ist die Sicherung der

Investitionsfähigkeit durch „gesicherte schwarze Zahlen“.

Ziel 2 setzt auf den aktiven Strukturwandel mit der

Ausrichtung des Leistungsspektrums am Bedarf der hiesigen

Menschen, der Schaffung der nötigen Infrastruktur,

der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern und dem

Kapazitätenwachstum. Und Ziel 3 schließlich setzt auf

die Vernetzung von Krankenhaus, Palliativ- und Hospizdiensten

sowie dem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)

St. Martini.

In zehn Jahren erhöhte sich die Planbettenzahl im niedersächsischen

Krankenhausplan in zwei Schritten von

126 auf 140 und dann auf 155, die ambulante Fallzahl

von jährlich 13.900 auf 17.713 und die Anzahl der Vollkräfte

von 392 auf 470. „Wir haben eine geringe Fluktuation:

Durchschnittlich sind Beschäftigte etwa 13 Jahre

bei uns“, sagt Kohlstedde. „Zudem wollen viele nicht

mehr nach Göttingen oder in Nachbarregionen zur Arbeit

pendeln und sehen, dass sie hier ein gutes Arbeitsumfeld

geboten bekommen.“ Zu diesem Umfeld gehören

attraktive Gehälter ebenso wie Weiterbildungs- und

gesundheitsfördernde Maßnahmen sowie Altersvorsorgeangebote

oder gemeinsame Aktivitäten.

„ICH HATTE VOM ELISABETH VINZENZ VERBUND

nahezu freie Hand, und die schnellen Erfolge bestätigten

dieses Vertrauen“, so der Geschäftsführer. Die Kooperation

mit einer Dialysepraxis, die Förderinitiativengründung,

die Schwerpunktsetzungen auf Geriatrie und Endoprothetik,

die Übernahme ambulanter Dienste der

Palliativ- und Hospizversorgung, die Nutzung von

Biowärme und Strom, die Planung von Bauprojekten

sowie die Erstellung eines Flächenkonzepts, den Beitrag

zur Sicherung niedergelassener Versorgungsstrukturen

durch Medizinische Versorgungszentren und die Integration

internationaler Pflegekräfte sind nur einige Beispiele

für komplexe und wichtige Meilensteine der vergangenen

Dekade.

HERAUSRAGEND FÜR DAS GESAMTKONZEPT sei auch

der 2019 eingeleitete, umfangreiche Umbauprozess. In

Bauabschnitt 1 wurde Wirtschaftlichkeit erhäht, indem

von sechs auf drei Sta tionen reduziert wurde. Gleichzeitig

wurde die Bettenkapazität gesteigert und der Aufnahme-

und Notaufnahmebereich modernisiert. Die enge

und parteiübergreifende Abstimmung und Rückkopplung

mit den politischen Akteuren aller Ebenen war dabei

zentral, so informierten sich Bundespolitiker wie

Karl Lauterbach, Jens Spahn, Thomas Oppermann und

Fritz Güntzler vor Ort und aus erster Hand über St.

Martini. Ebenso sei man mit Landespolitikern wie Ministerpräsident

Stephan Weil, Sebastian Lechner und den

Wahlkreis abgeordneten regelmäßig in Kontakt. Kohlstedde

betont: „Ohne die Unterstützung des langjährigen

Bürgermeisters Wolfgang Nolte und seines Nachfolgers

Thorsten Feike und insbesondere ohne die Unterstützung

des leider verstorbenen politischen Eichsfelder Urgesteins

Lothar Koch wäre die Entwicklung an St. Martini

nicht möglich gewesen.“ Auch im Frühjahr dieses

Jahres erschien mit dem niedersächsischen Gesundheitsminister

Andreas Philippi schließlich hoher Besuch mit

einem wichtigen Schriftstück im Gepäck: die Genehmigung

des zweiten Bauabschnitts. Dieser umfasst die Bereiche

OP, Herzkatheter und Sterilisation. Nach den

etwa 38,5 Millionen Euro Investitionskosten für den

ersten Bauabschnitt (davon 16,4 Millionen Euro Eigen-

4 |2024 125


wissen

mittel des Krankenhauses), sind für den zweiten Abschnitt

44 Millionen Euro (9,4 Millionen Eigenmittel)

angesetzt.

GIGANTISCHE SUMMEN, die gerade angesichts der

Probleme im deutschen Gesundheitssystem für ein verhältnismäßig

kleines Krankenhaus schwer zu stemmen

scheinen. Doch Kohlstedde stellt klar: „Wir sind nur zukunftsfähig,

wenn wir uns modern aufstellen und somit

wirtschaftlich arbeiten können.“ Ein Weg, den er weiterhin

zielstrebig verfolgen werde, wenngleich er auch nicht

mit Kritik hinter dem Berg hält. So orientiere sich die

Politik seit Jahrzehnten nicht an der Praxis. „2003 hat

die Politik sich entschieden, das Gesundheitswesen und

die Krankenhausversorgung für private beziehungsweise

aktiennotierte Unternehmen zu öffnen. Damit ist dem

Abfluss von potenziellen Gewinnen aus dem Gesundheitswesen

der Weg gebahnt worden. Anfallende Defizite

der kommunalen Krankenhäuser werden durch die

Kommunen, bei Unikliniken durch die Länder, also

letztlich die Steuerzahler, getragen“, erzählt Kohlstedde

und weist auf ungleiche Marktbedingungen hin.

Übrig blieb ein kleinerer Teil gemeinnütziger oder

kirchlicher Einrichtungen. Sie seien zum Erfolg verdammt,

weil niemand die Defizite ausgleiche. Sie fühlten

sich dabei dem gesamten Spektrum der Patienten verpflichtet

und könnten sich nicht nur wirtschaftlich

attrak tive „Rosinen rauspicken“, wie es börsennotierte

Krankenhausketten mitunter tun. Aktuell sei laut Kohlstedde

schnelles, zielführendes politisches Handeln notwendig,

„damit freigemeinnützig-konfessionelle Häuser

nicht aus dem Markt verschwinden“. Ansonsten gebe es

demnächst nur noch hoch defizitäre Krankenhäuser, für

die der Steuerzahler aufkommen müsse, oder börsennotierte

Ketten, die nur finanziell interessante Patienten

versorgten. Auch zeigt er für die vielen Kliniken in Großstädten

wenig Verständnis, zum Beispiel gäbe es in Berlin

55 Akutkrankenhäuser mit über 50 Notaufnahmen,

mit fast identischem Leistungsspektrum, während die

länd lichen Strukturen ausbluten.

STATT DIESES DURCHAUS KRITIKWÜRDIGEN Systems

hätte der Geschäftsführer von St. Martini im Zuge der

Deutschen Einheit präferiert, das DDR-System der Polykliniken

zu übernehmen. Wie wir wissen, kam es anders.

Umso besser, dass das St. Martini Krankenhaus seit nunmehr

zehn Jahren einen Geschäftsführer hat, der Malochen

von der Pike auf gelernt hat. Jemand, der seine gesamte

Energie einsetzt, um eine Klinik auf dem Land

nicht nur zu erhalten, sondern sie zu verbessern, sie nachhaltig

– sowohl im ökonomischen als auch im

ökologischen Sinne – und zukunftsorientiert zu

modernisieren. Vom Projektleiter in allen Teilen

Deutschlands ist Markus Kohlstedde zum „sesshaften“

und mit dem Eichsfeld tief verbundenen

Macher geworden. Zufriedene Patienten und

treue Mitarbeiter danken ihm dies. Aus dem hinter

Bäumen verborgenen, defizitären Krankenhaus

wird nach und nach eine moderne und

auch optisch ansprechende Klinik. ƒ

ZUR PERSON

Markus Kohlstedde wurde am 23. Februar

1971 im münsterländischen

Emsdetten geboren. Nach dem Realschulabschluss

absolvierte er eine

Ausbildung als Bergbaumechaniker

und wechselte dann in den Krankenpflegebereich.

Dort absolvierte er

das Examen als Gesundheits- und

Kranken pfleger und durchlief alle

Hierarchiestufen in der Pflege. An der

FH machte er einen Abschluss zum

Diplom-Kaufmann. Stationen an Kliniken

und bei Beratungsunternehmen in

Münster, Frankfurt, Wilhelmshaven,

Hannover, Hildesheim und Harsum

schlossen sich an. Seit Februar 2014

ist er Geschäftsführer des St. Martini

Krankenhauses. Er hat zwei studierende

Töchter, ist in der Schützengesellschaft

aktiv und spielt gerne

Golf.

126 4 |2024


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Die R+ Gruppe:

Kultur trifft Innovation

Fortschritt und Verantwortung im Gesundheitswesen

PROFIL

Vor Ort und unterwegs, das Team

der R+ Medi Transport Gruppe.

Die R+ Gruppe steht für Fortschritt und

Gemeinschaft im Gesundheitswesen.

Mit über 250 Mitarbeitern an acht

Standorten in Niedersachsen wird an einer

zukunftsorientierten Gestaltung des Rettungsund

Gesundheitsdienstes gearbeitet. Zwei

Aspekte prägen das Profil besonders: die

Unternehmenskultur und der Innovationsanspruch.

Die Unternehmenskultur basiert auf

Vertrauen, Wertschätzung und Innovation. Die

Organisation versteht sich als Gemeinschaft,

in der jeder Einzelne einen entscheidenden

Beitrag leistet. Mit der Mitarbeiter-App Flip

wurde eine Plattform geschaffen, die Kommunikation

und Austausch fördert und das Zugehörigkeitsgefühl

stärkt. Die Führungskultur

setzt auf offenen Dialog und gibt Mitarbeitern

die Chance, Verantwortung zu übernehmen.

Das Siegel ,Unternehmer der Zukunft‘ belegt

das Engagement für nachhaltige und innovative

Unternehmensführung. Diese Werte

machen die R+ Gruppe zu einem attraktiven

Arbeitgeber, der auf die Bedürfnisse und das

Potenzial seiner Mitarbeiter eingeht.

DAS ZIEL IST ES, das Gesundheitswesen

durch Digitalisierung und Vernetzung nachhaltig

zu verbessern. Die R+ Gruppe vereint

spezialisierte Unternehmen, die umfassende

Lösungen anbieten. Als führender Anbieter

von Krankentransporten und Patientenfahrdiensten

steht die Gruppe für Sicherheit und

Komfort. Mit der R+ i.conomy GmbH entstehen

digitale Innovationen, die Prozesse effizienter

gestalten. Digitales Entlassmanagement

erleichtert Kliniken die Überleitung von

stationärer zu ambulanter Betreuung, und der

Marktplatz für Patientenfahrten – entwickelt in

Kooperation mit der Moxi GmbH – setzt neue

Standards in der Patientenmobilität. Gleichzeitig

sorgen Franchise-Systeme für einheitliche

Standards und effiziente Prozesse.

AN DEN ACHT STANDORTEN – von Gieboldehausen

bis Hannover – wird nah an den

Menschen und gleichzeitig auf Landes- und

Bundesebene aktiv mitgewirkt. Die Mitwirkung

im Landesverband privater Rettungsdienste

und die Präsidentschaft im Bundesverband

eigenständiger Rettungsdienste

(BKS) durch Geschäftsführer Florian Reinhold

machen die R+ Gruppe zu einem Impulsgeber

der Branche. Der Erfolg basiert auf drei Säulen:

Digitalisierung, Vernetzung und Menschlichkeit.

Technologien wie die von der Moxi

GmbH, eine Art Marktplatz für Patientenfahrten,

werden stetig weiterentwickelt, durch

Kooperationen und Synergien wird Effizienz

und Servicequalität verbessert, und trotz technologischer

Fortschritte bleibt der Mensch

stets im Mittelpunkt. Mit Innovation und

einer klaren Vision gestaltet die R+ Gruppe

die Zukunft des Gesundheitswesens aktiv

und bleibt dabei ihren Werten treu.

Herzberger Landstraße 6

37434 Gieboldehausen

Tel. 05528 20 192 33

info@rplus-gruppe.de

www.rplus-gruppe.de


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Werden Sie Teil von GO e FUTURE und unterstützen Sie uns:

Finanziell Service Kontakte Know-How

Erweiterung im Rahmen der aktuell laufenden Konzeptphase:


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Der Göttinger Life-Science-Turbo

PROFIL

Die UMG im Finale des bundesweiten Leuchtturmwettbewerbs

,Startup Factories‘ (v.l.n.r.): Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert

Habeck, Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg, Dekanin für Transfer der

Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Martin Stammann, Leiter

Gründungsförderung im Bereich Forschung und Transfer der

Universität Göttingen, Sven Wagner, Head of Business Development

der Sartorius AG und Geschäftsführer Life Science Factory,

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, und

eine Vertreterin des Bundesministeriums für Wissenschaft und

Klimaschutz.

GO e Future wird zum Innovationsleuchtturm für das Valley

Mit dem Projekt ,GO e FUTURE‘, kurz

für GO excellent FUTURE, wird

Göttingen zum Zentrum für Innovationstransfer

in der Life Sciences. Dieses

ambitionierte Vorhaben soll wissenschaftliche

Erkenntnisse in Lösungen für Gesundheit,

Umwelt und Klimaschutz umwandeln

und damit lokale sowie globale Herausforderungen

adressieren. Die Initiative ist Teil des

Leuchtturmwettbewerbs ,Startup Factories‘

des Bundesministeriums für Wirtschaft und

Klimaschutz.

,GO e FUTURE‘ FOKUSSIERT SICH auf rote

(Medizin, Gesundheit) und grüne (Landwirtschaft,

Klimaforschung) Life Sciences. Ziel

ist es, neue Therapien, diagnostische Verfahren

und Produkte im Medizin/Gesundheitsbereich

sowie Technologien für nachhaltige

Landwirtschaft zu entwickeln. Diese Herangehensweise

fördert sowohl die medizinische

Versorgung als auch ökologische Nachhaltigkeit.

Mit dem Ausbau der Life-Science-Expertise

der Region Göttingen-Hannover-Braunschweig

entsteht ein Zentrum, das

Wissenschaft in die Praxis überführt. Neben

der Universitätsmedizin Göttingen sind zahlreiche

Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft

und Politik in (Süd-)Niedersachsen involviert.

Das Projekt bietet umfassende Unterstützungsstrukturen

für Gründungsinteressierte

und Start-ups. Von flexiblen Laboren über Prototyping-Bereiche

bis hin zu Co-Working-Spaces

werden optimale Bedingungen geschaffen.

Ein starkes Netzwerk aus Venture-Capital-

Gebern und Industriepartnern unterstützt

die Entwicklung. Spezialisierte Coaches und

Programme helfen jungen Unternehmen dabei,

ihre Ideen marktreif zu machen. Start-ups

profitieren zudem von vereinfachtem Zugang

zu technischen Infrastrukturen und klinischen

Studien sowie einer engen Vernetzung mit Patienten

und medizinischen Meinungsführern.

DAS FORSCHUNGSDREIECK Göttingen/

Hannover/Braunschweig verfügt über eine

hohe Dichte an Life-Science-Einrichtungen,

die maßgeblich zum Erfolg von ,GO e FU-

TURE‘ beitragen. Diese enge Zusammenarbeit

stärkt die Position der Region als Hotspot

für Innovationen und Gründungen. Unternehmen

wie Sartorius, OttoBock und KWS tragen

unterstützend dazu bei, das Projekt voranzutreiben.

Gleichzeitig sichert die Kooperation

mit internationalen Partnern, dass das

Programm global konkurrenzfähig bleibt und

den Start-ups den Marktzugang zu relevanten

außerdeutschen Märkten erleichtert.

Das langfristige Ziel von ,GO e FUTURE‘

ist es, Göttingen als führenden Standort für

Life-Science-Start-ups zu etablieren. Durch

die enge Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft

und Politik wird ein einzigartiges Innovationsökosystem

geschaffen, das sowohl nationale

als auch internationale Talente anzieht.

Die Ergebnisse sollen nicht nur die Gesundheitsversorgung

verbessern, sondern auch

Lösungen für globale Herausforderungen wie

den Klimawandel und die Ernährungssicherheit

bieten.

MIT DIESER INITIATIVE SOLL NICHT NUR

die Innovationskraft Deutschlands gestärkt,

sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zur

globalen Gesundheits- und Umweltforschung

geleistet werden. Göttingen wird zu einem

Symbol für exzellente Forschung, mutige

Gründungen und internationale Zusammenarbeit.

Universitätsmedizin Göttingen

Prof. Dr. Elisabeth Zeisberg

Dekanin für Transfer

goefuture@med.uni-goettingen.de

www.goe-future.de


wissen

REGION KANN

Innovation

Zum ersten Mal wird der Innovationspreis der Region Göttingen-Northeim

mit neuem Partner in der Stadthalle Göttingen verliehen.

ERSTMALS IN DER STADTHALLE GÖTTINGEN wurden

die innovativsten Ideen der Region und darüber hinaus

ausgezeichnet. Der Innovationspreis der Region Göttingen-

Northeim, der in diesem Jahr mit 132 Einreichungen

einen neuen Bewerbungs rekord verzeichnete, stand unter

dem Motto ,Gemeinsam Zukunft gestalten‘. Mit neuen

Formaten und einer einzigartigen Atmosphäre unterstrich

die Veranstaltung ihre Bedeutung als Plattform für

Kreativität und Fortschritt. Die diesjährige Preisverleihung

präsentierte sich in einer komplett neuen Form:

Vor der eigentlichen Zeremonie hatten rund 30 Teilnehmer

die Möglichkeit, an Messeständen im Foyer ihre

Innovationen zu präsentieren. Als ein Zeichen der interkommunalen

Zusammenarbeit kommt die erstmalige

Zusammenarbeit mit dem Landkreis Northeim als Kooperationspartner

hinzu. Die Veranstaltung wurde erstmals

durch Northeims Landrätin Astrid Klinkert- Kittel,

Göttingens Landrat Marcel Riethig und Güttingens

130 4 |2024


wissen

Oberbürgermeisterin Petra Broistedt eröffnet. Gemeinsam

betonten sie die Bedeutung von Innovationen für die wirtschaftliche

und gesellschaftliche Entwicklung der Region.

DER INNOVATIONSPREIS WÜRDIGTE in diesem Jahr herausragende

Leistungen in drei Hauptkategorien sowie durch

zwei Sonderpreise. In der Kategorie ,Gründer und Jungunternehmer‘

setzte sich die Avocet Biosciences aus Göttingen mit

ihrer revolutionären RNA-Scheren-Technologie durch. Diese

ermöglicht es, RNA-Viren gezielt zu zerschneiden, und

stellt damit eine zukunftsweisende Plattform zur Bekämpfung

von Pandemien dar. Den zweiten Platz belegte

Allogenetics aus Hannover, die mit ihrer Technologie zur Reduzierung

von Abstoßreaktionen bei Transplantationen beeindruckte.

Das junge Unternehmen HyphaGrowth aus Göttingen

erreichte mit seinem kreislauffähigen Dämmpaneel

MycoTeil den dritten Platz.

In der Kategorie ,Unternehmen bis zu 20 Mitarbeiter‘ überzeugte

Triqbriq aus Stuttgart mit einem Massiv holzbausystem,

das Schwach- und Altholz zu ökologischen Ziegeln verarbeitet

und dabei komplett auf Mörtel verzichtet. Der zweite

Platz ging an Valofly aus Einbeck, die mit einer drohnengestützten

5G-Funkzelle eine Lösung für Katastrophengebiete

entwickelte. Das KI- basierte Kamerasystem zur Überwachung

von Windenergieanlagen ,e3 IDF‘ aus Hamburg, das

geschützte Vogelarten wie Seeadler erkennt und Anlagen bei

Gefahr abschaltet, sicherte sich den dritten Platz.

Bei den ,Unternehmen über 20 Mitarbeiter‘ beeindruckte

Kortmann Beton aus Schüttorf mit ihrem Geopolymer-Beton,

der den CO 2 -Ausstoß um 75 Prozent

reduziert. Knüppel Verpackung aus Hann. Münden

erreichte den zweiten Platz für ihr nachhaltiges Papiernetz,

das herkömmliche Schaumstoffverpackungen ersetzt.

Den dritten Platz belegte die Maximator Hydrogen

GmbH aus Nordhausen mit einer Technologie zur

Effi zienzsteigerung bei Wasserstoff-Tankstellen.

NEBEN DEN HAUPTKATEGORIEN wurden zwei Sonderpreise

vergeben. Die Bücher-Heimat gGmbH aus Bad

Harzburg wurde für ihre gemeinnützige Mitmachbuchhandlung

ausgezeichnet, die durch den Verkauf von

Büchern und kulturelle Veranstaltungen die Region bereichert.

Den Sonderpreis Messtechnik erhielt

Histomo graphy aus Göttingen für ein 3D-Gewebemikroskop,

das die Diagnostik von Tumoren verbessert.

Der Publikumspreis, dessen Gewinner am Abend der

Ver anstaltung durch Live-Voting ermittelt wurde, setzte

ein weiteres Highlight: Der Preis ging an Lotta

Karotta Bio-Lieferservice aus Göttingen.

Mit einer Rekordbeteiligung, einem modernen Veranstaltungsformat

und einem klaren Fokus auf nachhaltige

und soziale Innovationen zeigt die Region, dass sie

nicht nur ein Ort für visionäre Ideen, sondern auch für

deren Umsetzung ist. Die Gewinner haben eindrucksvoll

bewiesen, wie durch Kreativität und Technologie die

Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich angegangen

werden können. ƒ

Weitere Infos

finden Sie hier ▸

4 |2024 131


wissen

Gewinner des Innovationspreises Göttingen-Northeim 2024:

Zukunftsweisende Ideen ausgezeichnet

Der Innovationspreis der Region Göttingen-Northeim würdigte in diesem Jahr herausragende Projekte

und visionäre Technologien. Hier sind die Preisträger, die in drei Hauptkategorien sowie mit Sonderpreisen

ausgezeichnet wurden:

GRÜNDER

UND JUNGUNTERNEHMER

1. PLATZ: Avocet Biosciences GmbH (Göttingen)

Revolutionäre RNA-Scheren zur gezielten Zerstörung

von RNA-Viren, ein Meilenstein in der antiviralen

Forschung

2. PLATZ: Allogenetics GmbH (Hannover)

Technologie zur Reduzierung von Abstoßreaktionen

bei Transplantationen, indem Organe für das

Immunsystem ,unsichtbar‘ gemacht werden

3. PLATZ: HyphaGrowth (Göttingen, in Gründung)

MycoTeil, kreislauffähige Dämmpaneele mit hoher

Dämmwirkung und Feuerbeständigkeit

UNTERNEHMEN

BIS ZU 20 MITARBEITER

1. PLATZ: TRIQBRIQ AG (Stuttgart)

Massivholzbausystem aus Schwach- und Altholz,

das ökologische Bauweise neu definiert

2. PLATZ: VALOFLY GmbH (Einbeck)

Drohnengestütztes 5G-Funksystem für den

Katastrophenschutz und Netzausbau

3. PLATZ: e3 IDF GmbH (Hamburg)

KI-Kamerasystem für den Schutz gefährdeter

Vogelarten an Windenergieanlagen

SONDERPREISE

INTEGRATION UND SOZIALES:

Bücher-Heimat gGmbH (Bad Harzburg)

Gemeinnützige Mitmachbuchhandlung mit

kulturellem Engagement

MESSTECHNIK:

Histomography GmbH (Göttingen)

3D-Gewebemikroskop zur Verbesserung der Tumordiagnostik

PUBLIKUMSPREIS:

LOTTA KAROTTA Bio-Lieferservice OHG

Klimaverantwortlicher regionaler Bio-Lieferservice

UNTERNEHMEN

ÜBER 20 MITARBEITER

1. PLATZ: Kortmann Beton GmbH & Co. KG (Schüttorf )

Geopolymer-Beton, der den CO 2 -Ausstoß im

Vergleich zu herkömmlichem Beton um

75 Prozent reduziert

2. PLATZ: Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG

(Hann. Münden)

Nachhaltiges Papiernetz als Ersatz für

Schaumstoffverpackungen

3. PLATZ: Maximator Hydrogen GmbH (Nordhausen)

Effiziente Dichtungstechnologie für

Wasserstoff-Tankstellen

Der Innovationspreis der Region Göttingen und Northeim fördert die regionale Wirtschaft und macht innovative Projekte sichtbar. Unterstützt wird der Preis von Sparkassen

aus Göttingen, Northeim, Einbeck, Duderstadt und Osterode, der EAM GmbH & Co. KG sowie dem Measurement Valley e. V. Für den Klima-Innovationspreis engagieren sich

das Niedersächsische Umweltministerium und die Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit, während der Publikumspreis von MEKOM Regionalmanagement Osterode gestiftet

wird. Der erste Platz ist mit 3.000 Euro dotiert, der zweite mit 2.000 Euro und der dritte mit 1.000 Euro. Ergänzt werden sie durch Sonderpreise wie den Publikumspreis (2.000

Euro) sowie Auszeichnungen für Messtechnik sowie Integration und Soziales (je 3.000 Euro).

132 4 |2024


Winter 2024 | 2025

› MEHR ALS EIN MAGAZIN

www.faktor-erfolgsgeschichten.de


PROFIL

Erfolgreich

vernetzen und fördern:

Fachkräfte binden durch regionale Weiterbildung

Wir waren im Gespräch mit Ulrike Streicher und Benjamin Schulze

vom Weiterbildungsverbund Südniedersachsen

faktor: Wie seid ihr auf dieses Thema gekommen?

faktor: Gemeinsam mit der Bildungsgenossenschaft

Südniedersachsen eG (BIGS) hat die SüdniedersachsenStiftung

den Weiterbildungsverbund Südniedersachsen

(WBVS) ins Leben gerufen. Was hat es damit auf sich?

Schulze: Der WBVS will Unternehmen und Bildungsanbieter

in der Region enger vernetzen. Ziel ist es, dass

Fachkräfte durch das lokale Angebot an Qualifikation in

der Region bleiben und die Unternehmen langfristig von

ihrem Know-how profitieren. So entsteht eine nachhaltige

Entwicklung, die weit über die bloße Weiterbildung

hinausgeht.

Schulze: Unter dem Dach der SüdniedersachsenStiftung

gibt es verschiedene Fachkräfte-Projekte wie TOP

Arbeitgeber Südniedersachsen (TOPAS) oder die Fachkräfteinitiative

für Klimaberufe. Im Austausch mit den

Unternehmen wird immer wieder deutlich: Die Arbeitswelt

verändert sich rapide und damit die Anforderungen

an Qualifikationen, Kompetenzen und Fähigkeiten der

Arbeitskräfte.

Streicher: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels

ist es zudem wichtiger denn je, Mitarbeitenden die

Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung zu bieten

– so lassen sich wichtige Fachkräfte an das Unternehmen

binden.

faktor: Aber es herrscht doch kein Mangel an Weiterbildungsangeboten.

Schulze: Im Gegenteil: Das Angebot ist mit rund

18.000 Anbietern reichhaltig, und auch die Notwendigkeit

von Weiterbildung ist hinreichend bekannt. Trotzdem

steht Deutschland laut OECD im internationalen

Vergleich nicht gut da. Mit dem WBVS wollen wir die

Chancen nutzen, die diese große Bandbreite an Anbietern

insbesondere im Bereich der regionalen Weiterbildung

eröffnet.

134 4 |2024


PROFIL

"Ziel ist es, dass Fachkräfte durch das

lokale Angebot an Qualifikation in der Region

bleiben und die Unternehmen langfristig von

ihrem Know-how profitieren."

Profitieren Sie gleich heute und lassen sich

kostenlos und trägerneutral zum Thema Weiterbildung

beraten.

Florian Kautter

Berater BIGS

Tel. 0551 38421051

E-Mail: f.kautter@bildungsgenossenschaft.de

faktor: Ist es in Zeiten von Online-Formaten nicht irrelevant,

wo der Anbieter sitzt?

Streicher: Natürlich muss eine gute Weiterbildung

nicht zwangsläufig vor der eigenen Bürotür stattfinden,

aber regionale Angebote können viel stärker auf die speziellen

Anforderungen der lokalen Wirtschaft zugeschnitten

werden und eine bedarfsgerechte Qualifizierung

der Arbeitnehmenden vor Ort ermöglichen.

Darüber hinaus bilden regionale Weiterbildungsangebote

eine wertvolle Gelegenheit, Netzwerke zu stärken, die

weit über das Seminar hinaus bestehen können. Dies

stärkt nicht nur die einzelne Person, sondern die regionale

Wirtschaft insgesamt.

Schulze: Regionale Weiterbildungsmaßnahmen, speziell

für KMU aber auch für Einzelpersonen, werden nicht

selten durch gezielte Förderprogramme unterstützt. Die

Weiterbildungsförderung der WRG „Wissen stärken –

Zukunft sichern“ stellt zum Beispiel speziell für Unternehmen

in Stadt und Landkreis Göttingen finanzielle

Förderung bereit.

TOPAS-QUALIFIZIERUNG 2025

Sie wollen Fachkräfte binden, sich mit anderen

Unternehmen vernetzen und Ihr Arbeitgebermarketing

professionalisieren?

Die neue TOPAS-Qualifizierung startet im Februar

2025. Kommen Sie gern auf die Projektleitung Tara

Brune zu.

Tara Brune

TOPAS-Projektleitung

Tel. 0551 270713-329

E-Mail: tara.brune@suedniedersachsenstiftung.de

4 |2024 135


PROFIL

TOPAS

Unternehmen

ab 2025

Alfeld

Einbeck

Bad Grund

Northeim

Osterode

Uslar

Hardegsen

Nörten-Hardenberg Wulften

Herzberg Walkenried

Bilshausen

Bovenden

Bad Sachsa

Göttingen

Duderstadt

Hann. Münden

Neu-Eichenberg

Gleichen

136 4 |2024


PROFIL

Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG

Obermann Logistikgruppe Gmbh & Co. KG

Tannenhof Fachpflegeheime GmbH

Hausarztpraxis Bilshausen

ABS Team GmbH

Minebea Intec Bovenden GmbH & Co. KG

ONEJOON GmbH

Caritasverband Südniedersachsen e.V.

Ottobock SE & Co. KGaA

Sparkasse Duderstadt

accompio GmbH

KWS SAAT SE & Co. KGaA

Beschäftigungsförderung Göttingen (kAöR)

BKK Technoform

Copernicus GmbH

EmmaCura GmbH & Co. KG

Göttinger Werkstätten gGmbH

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG

Kommunale Dienste Göttingen (kAöR)

Landkreis Göttingen

novelis Deutschland GmbH

Quattek & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB

Refratechnik Cement GmbH

Ruhstrat Haus- und Versorgungstechnik GmbH

Sanitätshaus o.r.t. GmbH

Sartorius Corporate Administration GmbH

Sparkasse Göttingen

Stadt Göttingen

SYCOR GmbH

Universitätsmedizin Göttingen

UMG Gastronomie GmbH

Zahnärzte auf den Terrassen BAG

Excor Korrosionsschutz-Technologien

und -Produkte GmbH

Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG

HKS Sicherheitsservice GmbH

Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH

TIP Trailer Services Germany GmbH

THE PAULY GROUP GmbH

DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V.

Kreis-Sparkasse Northeim

Landkreis Northeim

THIMM Group GmbH + Co. KG

FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH

Piller Group GmbH

PMH Personalmanagement Harz GmbH

Stadt Osterode am Harz

RENNEBERG + PARTNER

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte

CTDI Solutions GmbH

Senioren- und Pflegeheime Lamm GmbH

Autohaus Siebrecht GmbH

Finanzämter Südniedersachsen (mehrere Standorte)

Ehrhardt Reifen + Autoservice GmbH & Co. KG

4 |2024 137


PROFIL

TOP ARBEITGEBER

seit 2020

TOP Arbeitgeber

Dr. med. Karen Lodhia

Lebenswerte Arbeit für unsere Patienten

An den zwei Standorten meiner Hausarztpraxis in den Landkreisen Göttingen

und Northeim sind zusammen 15 Mitarbeiter tätig, davon drei ÄrztInnen

Wir waren 2020 die erste TOPAS-zertifizierte

Arztpraxis. Diese Auszeichnung

ist mir besonders wichtig,

da mir Wohlbefinden und Gesundheit

meiner Mitarbeiter sehr am Herzen liegt. In

meinem Selbstverständnis kann ich mich

doch nicht täglich für die Gesundheit der

Menschen einsetzen und dabei ausgerechnet

jene vernachlässigen, die ich täglich sehe und

mit denen ich eng zusammenarbeite.

Mit regelmäßigen Teambesprechungen arbeite

ich daran, Abläufe und Bedingungen für

Patienten und Mitarbeitende zu verbessern

und Probleme oder Ärgernisse zeitnah zu lösen.

Auch stehe ich für jeden in meinem Team

stets als Ansprechpartner zur Verfügung.

IN MEINER HAUSÄRZTLICHEN TÄTIGKEIT

liegen mir zwei Bereiche besonders am Herzen:

Wie schon mein Vorgänger bin ich viel

auf Hausbesuchen unterwegs. Wenig mobile

Menschen sind besonders krank und hilfsbedürftig.

Gerade diese werden aber oft besonders

schlecht versorgt, da der Weg in die Praxis

aus körperlichen oder organisatorischen Gründen

stark eingeschränkt ist. So sind zwei zur

VeraH weitergebildete MFA, mein Kollege und

ich täglich unterwegs, um die schwächsten der

Gesellschaft zuhause zu versorgen.

138 4 |2024

Dieser Aspekt der hausärztlichen Tätigkeit

macht viel Freude, ich lerne das Zuhause der

Menschen kennen und kann meinen zweiten

Schwerpunkt, die ganzheitliche Versorgung,

sehr gut umsetzen.

Menschen geht es nicht automatisch gut,

wenn der Blutdruck eingestellt und genügend

Schmerzmittel verordnet wurden. Wenn der

Mensch die Zuzahlung nicht leisten kann

oder die Apotheke zu weit weg ist, nützt das

beste Rezept nichts.

SCHLECHTE BEDINGUNGEN verkürzen

die Lebenserwartung ähnlich stark wie ein

Herzinfarkt und können die Lebensqualität

ebenso stark einschränken wie eine Krebserkrankung.

Ganzheitliche Versorgung bedeutet, alle Aspekte

der Gesundheit, zu erfassen und im

Rahmen der ärztlichen Möglichkeiten eine

Verbesserung zu bewirken.

Hierzu gehören die finanzielle Absicherung

bei gesundheitlicher Einschränkung der

Erwerbsfähigkeit, evtl. die Anregung einer

Betreuung oder anderer sozialer Hilfestellungen,

die Sicherung der Versorgung zuhause

oder in einer Pflegeeinrichtung, aber auch

Anregung zu Tagespflege, Trauerkreisen oder

Selbsthilfegruppen. Nicht zuletzt gehört zur

ärztlichen Tätigkeit alles, was zur Verarbeitung

von Krankheit und Behinderung beiträgt.

Dieser konsequent ganzheitliche Ansatz

zeichnet mich und mein Team aus.

HEKTIK UND ANSTRENGUNG lassen sich

gerade in der Erkältungszeit nicht vermeiden.

Aber gemeinsam tragen wir zur Verbesserung

der Gesundheit und der Lebensbedingungen

der PatientInnen bei. Die große Zuneigung

und Dankbarkeit der PatientInnen entschädigt

großzügig und macht die Arbeit in der

Hausarztpraxis Dr. Lodhia lebenswert.

Hoher Weg 17

37434 Bilshausen

Tel. 05528 92380

info@dr-med-lodhia.de

www.hausarztpraxis-bilshausen.de


PROFIL

WWW.LUXFOTOWERK.DE @ LUKA GORJUP

TOP ARBEITGEBER

Ein Arbeitsgeber, bei dem man sich wohlfühlt

Das Hann. Mündener Unternehmen Knüppel Verpackung setzt auf eine familiäre Unternehmenskultur.

Die 1919 gegründete Knüppel GmbH &

Co. KG bietet ihren Kunden als modernes

Großhandelshaus die gesamte

Bandbreite an Verpackungsmaterialien. Ein besonderer

Schwerpunkt liegt auf der Beratung

und der Entwicklung kundenindividueller

Lösungen. Für innovative Ideen sorgt die

eigene Verpackungsentwicklung. Und das

mit großem Erfolg: Erst im September

erhielt das Unternehmen den Deutschen Verpackungspreis

in der Kategorie Nachhaltigkeit

für ein selbst entwickeltes Papierpolstermaterial,

das eine nachhaltige Alternative zu PE-

Schaum darstellt.

DER ERFOLG VON KNÜPPEL basiert maßgeblich

auf dem Engagement und der Kompetenz

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur

sorgt dafür, dass sich jeder einzelne

entfalten und seine Talente einbringen

kann. „Man bekommt eine tolle Wertschätzung

durch regelmäßigen Austausch und Feedbackgespräche

mit dem Vorgesetzten. Arbeitsmittel

und Arbeitsbedingungen sind auf

höchstem Niveau und höchstem Stand der

Technik“, sagt Yvonne Brunst, Mitarbeiterin

im Qualitätsmanagement.

Dabei setzt das in dritter und vierter Generation

geführte Familienunternehmen auf

moderne Arbeitsmethoden wie etwa mobiles

Arbeiten und fördert die Zufriedenheit der

Mitarbeiter durch flexible und familienfreundliche

Arbeitszeitmodelle. Gemeinsame Teamevents

stärken den Zusammenhalt und schaffen

ein Betriebsklima, in dem sich alle wohl fühlen.

Ein Vorteilsprogramm bietet darüber hinaus

eine Vielzahl attraktiver Angebote starker

Marken aus allen relevanten Lebensbereichen

– zum Beispiel Technik, Reisen, Mode und

Wohnen.

FLACHE HIERARCHIEN, kurze Entscheidungswege

und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten

zeichnen das Unternehmen

zudem als Arbeitgeber aus. „Gestartet in der

Kundenkommunikation im E-Commerce habe

ich mich mit der Zeit weiterentwickelt und bin

nun im Bereich Social Media und vertriebsorientiertem

Online-Marketing tätig. Diese

Karriereschritte zeigen, wie vielfältig und

dynamisch die Entwicklungsmöglichkeiten bei

uns sind“, so Pascal Brigandt, Projektmanager

Digitales Marketing. Knüppel Verpackung

bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

neben einem sicheren Arbeitsplatz

in einer zukunftsorientierten Branche eine

langfristige Perspektive und eine berufliche

Heimat.

Tonlandstraße 2

34346 Hann. Münden

Tel. 05541 706-0

www.knueppel.de/karriere

4 |2024 139


TOP ARBEITGEBER

PROFIL

Das globale Team des Familienunternehmens Ottobock gestaltet Technologien und Produkte in den

Bereichen Prothetik, NeuroMobility, Patientenversorgung und Exoskelette, die Menschen ein selbstbestimmtes

Leben ermöglichen.

Mission:

Bewegung. Freiheit.

Selbstbestimmung.

Ottobock bewegt Menschen über die

Grenzen ihres Alltags hinaus.

Innovative Lösungen für mehr Bewegungsfreiheit

– das ist Ottobocks Mission seit

über 100 Jahren. Ob bei sportlichen Großereignissen

oder im Alltag: Die „Human Empowerment

Company“ ermutigt Menschen,

aktiv und selbstbestimmt zu leben.

140 4 |2024

DIE AKTUELLE KAMPAGNE New Boundaries

erzählt die inspirierende Geschichte von Marian,

der nach einem Lawinenunglück sein rechtes

Bein verlor. In einer emotionalen Doku-

Serie begleitet Ottobock ihn auf seinem Weg

zurück zur Mobilität und zeigt, wie er seine

Grenzen neu definiert. Auch die globale Kampagne

#IAmAMountain setzt ein Zeichen – sie

macht auf die Erfahrungen von Menschen mit

Behinderungen aufmerksam und schuf mit

der Hymne von Sam Ryder beim Eurovision

Song Contest 2023 einen starken Moment der

Sichtbarkeit.

Soziales Engagement und Inklusion sind

wichtige Aspekte der Ottobock Nachhaltigkeitsstrategie,

die fest im Unternehmen verankert

ist. Als offizieller technischer Dienstleister

der diesjährigen Paralympischen Spiele

in Paris führte das Ottobock-Team über 3.000

Reparaturen an Prothesen, Orthesen und

Rollstühlen durch – ein Einsatz, der mit dem

Sustainability Heroes Award gewürdigt wurde.

Neben der Bereitschaft, gesellschaftliche

Verantwortung zu übernehmen und dem Eintreten

für mehr Chancengleichheit, sieht sich

das Unternehmen auch in der Pflicht, einen

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Produktionsprozesse

nachhaltiger zu gestalten

und CO2-Emissionen zu verringern, ist daher

erklärtes Ziel bei Ottobock. Zu diesem Zweck

wird beispielsweise seit 2021 kontinuierlich

der ökologische Fußabdruck ermittelt.

Dadurch können Fortschritte sichtbar gemacht

und weitere Maßnahmen abgeleitet

werden. Ein Engagement, das sich lohnt und

auch öffentlich wahrgenommen wird: Gerade

erst wurde Ottobock mit dem renommierten

Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der

Kategorie Medizintechnik ausgezeichnet.

ÜBER 9.000 MITARBEITENDE weltweit stellen

sich täglich der Herausforderung, mit

viel Engagement und Erfindergeist individuelle

Lösungen für die vielfältigen Bedürfnisse

der AnwenderInnen zu finden. Daraus ergeben

sich spannende berufliche Perspektiven und

internationale Entwicklungsmöglichkeiten.

Wenn Ihr Teil dieser inspirierenden Unternehmenskultur

werden und aktiv mitgestalten

wollt, bieten sich bei Ottobock zahlreiche

Chancen, einen wertvollen Beitrag zu leisten.

Max-Näder-Str. 15

37115 Duderstadt

jobs@ottobock.com

www.ottobock.com/karriere


PROFIL

FOTO: MARK HÄRTL

FOTO: DIETRICH KÜHNE

TOP ARBEITGEBER

Dr. Detlev Seidel, Geschäftsführer Operations

Hauptstandort der Piller Group in Osterode am Harz

Piller Group –

hohe Auslastung für die nächsten Jahre

Ein Auftragsbestand auf Rekordniveau sowie Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis stimmen den

Hersteller von Systemen zur Stromstabilisierung optimistisch.

Die Piller Group zählt zu den Weltmarktführern

für unterbrechungsfreie

Stromversorgungssysteme großer

Leistungen. Für viele systemrelevante Anwendungen

wie Rechenzentren, Flughäfen, Krankenhäuser

und die Fertigungsindustrie sind

die Anlagen von Piller die Technologie der

Wahl. In einem stark wachsenden Markt verzeichnet

das Unternehmen eine boomende

Auftragslage und sucht deshalb engagierte Talente

zur Verstärkung.

DANK HERAUSRAGENDER LEISTUNGEN

und kontinuierlicher Innovation hat Piller

die Wachstumsprognose für 2024 von fünf

auf über zehn Prozent bei Umsatz und Auftragseingang

erhöht.

„Wir rechnen inzwischen mit deutlich über

300 Mio. Euro Auftragseingang und damit

einem neuen Rekord, gestützt durch viele

Aufträge in allen Geschäftsfeldern“, führt Dr.

Detlev Seidel, Geschäftsführer Operations

aus. „Auch Umsatz und Ergebnis

werden wahrscheinlich neue Höchstwerte

erreichen. Bereits jetzt ist absehbar, dass

wir im nächsten Jahr umfangreiche Neueinstellungen

vornehmen werden, vor allem in

der Produktion von elektrischen Maschinen

und in den Prüffeldern.“

PILLER PROFITIERT AKTUELL vor allem von

Großinvestitionen in der Halbleiterindustrie

sowohl in Asien als auch in Europa, denn gerade

in der Halbleiterproduktion haben die

Systeme von Piller besondere Vorteile gegenüber

anderen Produkten und genießen einen

hervorragenden Ruf. Aber auch generell wird

weltweit in der Industrie in Systeme zur Absicherung

der Stromversorgung investiert, und

hier sind Pillers Produkte besonders gefragt.

„Ich rechne damit, dass wir nächstes Jahr mindestens

20 bis 30 zusätzliche Mitarbeitende

einstellen werden, um die Bedürfnisse unserer

Kunden angemessen erfüllen zu können“,

zeigt sich Dr. Seidel von den guten Aussichten

für das Unternehmen überzeugt.

Zudem sind Investitionen im hohen Millionenbereich

vorgesehen, um die Produktionskapazitäten

zu erweitern und modernste

Technik zu implementieren.

ATTRAKTIVE ARBEITSBEDINGUNGEN

Die Piller Group ist einer der größten Arbeitgeber

in Osterode und überzeugt mit einer

attraktiven Vergütung nach niedersächsischem

IG-Metall-Tarif, flexiblen Arbeitszeiten

bei einer 35-Stunden-Woche und spannenden

Entwicklungsmöglichkeiten. Weitere Benefits

wie Betriebssportgruppen, Auto- und

Bikeleasing, eine bezuschusste Kantine sowie

ein gutes Betriebsklima runden das Paket ab.

ÜBER PILLER

Das 1909 in Hamburg gegründete Unternehmen

hat seit 1919 seinen Hauptsitz in Osterode

und agiert als Global Player mit internationalen

Niederlassungen. Von den weltweit rund

1.000 Mitarbeitenden sind 690 am Produktionsstandort

Osterode, in der nahe gelegenen

Testeinrichtung in Bilshausen und in den bundesweiten

Außenbüros beschäftigt.

Abgunst 24

37520 Osterode Germany

Tel. 05522 311 0

info@piller.com

www.piller.com

4 |2024 141


TOP-ARBEITGEBER

PROFIL

Dr. Nele Milsch (2.v.l.)

bei der Auszeichnung.

Obstacle Run: Team Sparkasse gibt auch hier alles.

Verantwortung, Entwicklung und Vielfalt...

...stehen für eine starke Unternehmenskultur bei der Sparkasse Göttingen.

Die Sparkasse Göttingen beschäftigt aktuell

über 600 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Dies stellt nicht nur eine

bedeutende Verantwortung für den Arbeitgeber

dar, sondern erfordert auch eine effektive

Personalentwicklung, kontinuierlichen Dialog

und vielfältige Anreize zur Motivation der Angestellten.

MIT INSGESAMT 18 FILIALSTANDORTEN

und einem großen Verwaltungsgebäude ist

die Sparkasse Göttingen einer der großen Arbeitgeber

in Stadt und Landkreis Göttingen.

„Um sich als attraktiver Arbeitgeber in der

Region behaupten zu können, ist eine durchgängige

Kommunikation über alle Bereiche

hinweg unerlässlich“, so Ines Dietze, Vorstandsvorsitzende

der Sparkasse Göttingen.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen bereichern

uns tagtäglich mit ihren Impulsen zur Verbesserung

von Arbeitsprozessen oder haben

Ideen zur Förderung des betrieblichen Miteinanders.“

„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

hat für uns einen besonderen Stellenwert.

Neben flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit

mobil zu arbeiten, gibt es weitere

142 4 |2024

besondere Angebote für die Mitarbeitenden

wie Jobticket, Bike-Leasing oder die Förderung

von Mitgliedschaften in Fitnessstudios.

Aber auch Zuschüsse für Kinderferienbetreuungen

oder ein Eltern-Kind-Büro schaffen ein

positives Arbeitsumfeld und machen uns als

Arbeitgeber interessant“, sagt Uwe Maier, Vorstandsmitglied

der Sparkasse Göttingen.

Hendrik Liebner Leiter des Personalmanagements

ergänzt: „Die Sparkasse legt

bei ihren Beschäftigten auch einen großen

Fokus auf das Thema Aus- und Weiterbildung.

So hat jeder Mitarbeitende die Möglichkeit,

individuelle Bildungsmaßnahmen

zu ergreifen und berufliche Perspektiven

selbst mitzugestalten. Die Auszubildenden

erfahren dabei einen besonderen Fokus, da

sie nahezu in jedem Bereich eingesetzt werden

und sich für Schwerpunkte in den unterschiedlichen

Tätigkeiten früh qualifizieren

können.“

WICHTIG FÜR DAS UNTERNEHMEN ist

ebenso ein gelebtes Miteinander. Für die Angestellten

gibt es Veranstaltungen, bei denen

sich die Mitarbeitenden in lockerer Atmosphäre

austauschen können. „Das sind immer

ganz besondere Momente, wenn wir alle

zusammenkommen“, so Ines Dietze. „Viele

Kolleginnen und Kollegen kennen sich nur

per Telefon und diese Veranstaltungen geben

Gelegenheit, einander persönlich kennenzulernen.

DIE AUSZEICHNUNG 'TOP ARBEITGEBER'

ist für unser Kreditinstitut somit eine besondere

Anerkennung, spiegelt unsere Überzeugung

wieder, macht uns attraktiv für

qualifizierte Fachkräfte und stärkt uns auch

nach innen.“

Groner Landstr. 2

37073 Göttingen

Tel. 0551 405-2430

spk-personal@spk-goettingen.de

www.spk-goettingen.de


PROFIL

Der Digitalisierungspartner für die

Personalabteilung

ABS Team sorgt mit innovativen SAP-Softwarelösungen dafür, dass

die HR-Arbeit in Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt ist.

Bequem per

Online-Formular Kontakt

zu ABS Team aufnehmen

www.abs-team.de/

unsternehmen

www.abs-team.de/

unternehmen

TOP ARBEITGEBER

Von Sachbearbeitung zum Wettbewerbsfaktor:

Die Aufgaben der Personalarbeit

haben sich in den vergangenen Jahren

stark erweitert. Heute ist die HR-Abteilung ein

strategischer Businesspartner über den kompletten

Employee Lifecycle. Eine neue Rolle, die

von digitalen Lösungen gestützt wird – bei SAP

heißen sie SAP SuccessFactors oder auch

Business Technology Plattform. ABS Team

begleitet seit 1985 digitale Transformation

im Personalmanagement und zählt als SAP

Gold Partner zu den führenden Beratungshäusern

in diesem Fokusbereich. Von der

Anforderungsanalyse über die technische

Implementierung und Systemintegration bis

zum Support im laufenden Systembetrieb:

Mit rund 120 Mitarbeitenden an vier Standorten

unterstützt das IT-Dienstleistungshaus

mit Stammsitz in Bovenden B2B-Kunden aller

Branchen und im öffentlichen Sektor. Dienstleistungsfokus,

technologische Kompetenz

und Analysefähigkeit, aber auch eine qualitätsorientierte

Kultur zählen zu den Stärken

des Hauses. Nicht nur Innovation, sondern

auch ein wertschätzendes Miteinander stehen

im Mittelpunkt – denn Menschen und Zusammenarbeit

sind in allen Unternehmen die

Basis des Erfolgs.

Mühlenweg 65

37120 Bovenden

Tel. 0551 82033-0

bewerbung@abs-team.de

www.abs-team.de

BKK Technoform:

Ihre Gesundheit ist unser Fokus

Getreu ihrem Leitsatz ‚Regional. Persönlich. Kompetent‘ betreut

die regionale Krankenkasse seit Jahrzehnten ihre Versicherten.

Geschäftsstellenleiterin Beate Patt-Wazinski

freut sich über die TOPAS-Rezertifizierung.

Die BKK Technoform zählt zu den

ältesten Krankenkassen Deutschlands

und stellt seit jeher die Gesundheit

ihrer Versicherten in den Mittelpunkt. Durch

präventive Extraleistungen fördert sie aktiv

das Wohlbefinden ihrer Mitglieder.

Auch als Arbeitgeber setzt die BKK Technoform

Maßstäbe. Für die Jahre 2024/2025

wurde sie erneut als einzige Krankenkasse zum

‚TOP Arbeitgeber Südniedersachsen’ (TOPAS)

ausgezeichnet. Beate Patt-Wazinski, Leiterin

der Hauptgeschäftsstelle Göttingen, betont

die Bedeutung dieser Anerkennung für den

Wirtschaftsstandort Südniedersachsen und

die enge Zusammenarbeit mit ihren Trägerunternehmen,

von denen eine Vielzahl ebenfalls

TOPAS-zertifiziert sind.

Die Göttinger Geschäftsstelle befindet sich

in der August-Spindler-Straße 1. Besucher und

Interessierte sind herzlich eingeladen, die BKK

Technoform zu den regulären Öffnungszeiten

zu besuchen. Frau Patt-Wazinski und das

gesamte Team freuen sich auf Sie.

August-Spindler-Str. 1

37079 Göttingen

Tel. 0551 308-3391

Willkommen@bkk-technoform.de

www.bkk-technoform.de

4 |2024 143


PROFIL

TOP-ARBEITGEBER

Wir sind ein zuverlässiger Partner

für Menschen in den unterschiedlichsten

Lebenslagen. Unter dem

Dach der Caritas Südniedersachsen werden

zahlreiche Fachdienste und Einrichtungen

betrieben.

Unsere ambulanten und teilstationären

Pflege- und Betreuungsangebote in

Duderstadt, Gieboldehausen, Gleichen und

Göttingen richten sich vor allem an ältere

Menschen. Dazu gehören auch ambulant betreute

Wohngemeinschaften für pflegebedürftige

Senioren. Für Kinder vom Krippen- bis

zum Hortalter betreiben wir an mehreren

Innovativ und zukunftsorientiert

Die Caritas Südniedersachsen ist ein Wohlfahrtsverband

mit vielen spannenden Arbeitsbereichen

in den Landkreisen Göttingen und Northeim.

Standorten Kindertagesstätten. Dabei legen

wir viel Wert auf Inklusion und die Förderung

von Teilhabechancen, besonders im Inklusiven

Campus Duderstadt und im Caritas-Centrum

St. Godehard Göttingen mit dem Sprachheilkindergarten

St. Hildegard.

Die Frühförderung für von Behinderung

bedrohte Kinder, eine heilpädagogische Tagesstätte

für Kinder und Jugendliche im Schulalter

sowie Familienzentren in Duderstadt und

im Landkreis Northeim gehören ebenfalls

zu unseren Angeboten wie auch soziale Beratungsstellen,

etwa für Familien, Migranten,

Suchterkrankte oder verschuldete Personen.

Not sehen und handeln: Bedürftige können sich

in den Caritas-Centren Duderstadt, Herzberg und

Northeim mit Second-Hand-Kleidung versorgen.

Schützenring 1

37115 Duderstadt

Tel. 055 27 98 13-0

info@caritas-suedniedersachsen.de

www.caritas-suedniedersachsen.de

Die Familienzahnärzte

Innovatives Umfeld macht Zahnärzte

auf den Terrassen zum TOP Arbeitgeber.

Die Praxis der Zahnärzte auf den Terrassen

vereint modernste Zahnmedizin

mit einem hohen Anspruch an Teamgeist

und Arbeitsqualität. Als zertifizierter

Top-Arbeitgeber durch TOPAS wird die Praxis

nicht nur für die fachliche Kompetenz geschätzt,

sondern auch für ein hervorragendes

Arbeitsklima und innovative Strukturen. Ein

respektvoller und kollegialer Umgang prägt

den Alltag, während eine transparente Kommunikation

die Basis für eine angenehme

Zusammenarbeit schaffen.

Die Praxis deckt alle wesentlichen Bereiche

der Zahnmedizin ab. Dazu gehört auch

die Kinderzahnheilkunde, in der ein einfühlsamer

und liebevoller Umgang mit den

144 4 |2024

jüngsten Patienten an erster Stelle steht,

sowie die Chirurgie und Implantologie, die

mithilfe modernster Technologien präzise

und schonende Eingriffe ermöglicht. Auch

die Wurzelkanalbehandlung unter dem OP-

Mikroskop gehört zum Leistungsspektrum

und stellt sicher, dass selbst komplexe

Behandlungen mit größter Genauigkeit durchgeführt

werden. Ergänzt wird das Angebot

durch die Kieferorthopädie für ein gesundes

und schönes Lächeln.

Neben der fachlichen Vielfalt bietet die

Praxis vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Neue MitarbeiterInnen erwartet

ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld mit

der Möglichkeit, sich fachlich weiterzuentwickeln

und von einem hochmotivierten Team zu

lernen. Die Praxis ist stets auf der Suche nach

Allroundern, die Wert auf ein kollegiales Miteinander

und eine langfristige Zusammenarbeit

legen.

Zahnärzte auf den Terrassen

Alfred-Delp-Weg 6

37085 Göttingen

Tel. 05 51 79 53 23

info@zahnaerzteaufdenterrassen.de

www.zahnaerzteaufdenterrassen.de


PROFIL

Mit Teamgeist Maßstäbe setzen!

Ein angenehmes Arbeitsklima und offene Kommunikation

machen Excor zum mitarbeiterfreundlichen Marktführer.

TEXT STEFAN LIEBIG

Excor-Produkte schützen Metallteile bei

Transport und Lagerung vor Korrosion.

Damit ist das Hann. Mündener Unternehmen

seit über 30 Jahren marktführend

im temporären Korrosionsschutz. Als Marktführer

braucht man die besten Fachkräfte.

Die kommen und bleiben nur, wenn sie sich

in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen: Flache

Hierarchien, kurze Entscheidungswege und

offene Türen sorgen daher bei Excor für ein

angenehmes Betriebsklima. Das erleichtert

sowohl den Einstieg in den neuen Job oder

in die Ausbildung als auch die Zusammenarbeit

mit Kollegen.

„Mein Vater sagt immer, wenn du einen Ort

gefunden hast, wo du mit talentierten und

motivierten Menschen gemeinschaftlich

Herausforderungen löst, dann wird aus Arbeit

nicht nur Pflicht, sondern auch Vergnügen.

Excor ist genau das für mich“, sagt Lars

Michaelsen, Leiter Innovationen. Das Unternehmen

überzeugte in den vergangenen

Jahren zudem auch gleich mehrere Jurys:

Excor erhielt ein TOP Arbeitgeber-Label, ist

seit 2023 Mitglied im TOPAS-Netzwerk und

war mehrfach für den Großen Preis des

Mittelstandes nominiert.

WWW.LUXFOTOWERK.DE @ LUKA GORJUP

Excor Korrosionsschutz-Technologien

und Produkte GmbH

Tonlandstraße 2

34346 Hann. Münden

Tel. 05541 7062-00

www.excor.de

TOP ARBEITGEBER

Erfolg aus Überzeugung

Fagus-GreCon – Über ein Jahrhundert Innovation und Erfolg.

Warum vertrauen weltweit agierende

Unternehmen in den unterschiedlichsten

Industriezweigen auf

Fagus-GreCon? Ganz einfach: Seit über 100

Jahren vereint das Unternehmen Tradition und

bahnbrechende Innovation in seinen unterschiedlichen

Geschäftsbereichen. Mit rund

700 Mitarbeitenden weltweit, davon 450 in

Alfeld, gehört Fagus-GreCon heute zu den

international führenden Anbietern von Brandschutz-

und Messtechniklösungen.

Doch was macht Fagus-GreCon wirklich

einzigartig? Getreu des Firmengrundsatzes ist

es die tiefe unternehmerische Überzeugung,

dass der größte Reichtum von Fagus-GreCon

in den Menschen dahinter liegt. Dies zeigt

sich nicht nur in der TOPAS-Auszeichnung

als einer der besten Arbeitgeber Südniedersachsens,

sondern auch in den vielfältigen

Benefits und der starken Unternehmenskultur.

Fagus-GreCon steht für über ein Jahrhundert

Erfolg, Wachstum und Zukunft. Entdecken Sie,

warum sich Tradition und High-Tech perfekt

ergänzen – und warum die Welt von morgen

schon heute bei uns beginnt.

Hannoversche Straße 58

31061 Alfeld

Tel. 05181 79 - 0

info@fagus-grecon.com

www.fagus-grecon.com

4 |2024 145


PROFIL

TOP ARBEITGEBER

Die Kreis-Sparkasse Northeim:

Vielfach ausgezeichnet

Von Mitarbeiter:innen entwickelte Unternehmenswerte bilden die Grundlage

für ein gemeinschaftliches und erfolgreiches Wirken in der Region

Die Kreis-Sparkasse Northeim (KSN) betreut

die Finanzen von fast 60.000 Menschen.

Für sehr gute Beratungsleistungen und das

vielfältige Engagement zur Förderung von

Kultur, Sport, Bildung und soziale Belange

in unserer Region wurden die KSN und ihre

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrfach

ausgezeichnet.

Die hohe Qualität der KSN bei Aus- und Fortbildungen

belegen regelmäßige Kundenbefragungen

sowie die der Sparkasse verliehenen

Qualitätssiegel und Prüfzertifikate - aktuell

beispielsweise im Bereich Wohnungsbaufinanzierung,

im Private Banking und mehrfach

als Top-Arbeitgeber in der Region.

„Fundament für diese Erfolge bilden unsere Unternehmenswerte

wie Verlässlichkeit, Respekt,

Ehrlichkeit, Vertrauen, Gemeinschaft, Sicherheit

und Wertschätzung. Diese gelten für Kunden

und Mitarbeiter gleichermaßen“,

berichten KSN-Vorstandsvorsitzende

Ute Assmann und

Personalleiterin Ute Nieland.

KSN – Nähe verbindet!

Personalabteilung - Ute Nieland

Am Münster 29

37154 Northeim

Ute.Nieland@KSN-Northeim.de

www.KSN-Northeim.de

Kreisverwaltung:

TOP im öffentlichen Dienst

Sinnstiftende und vielfältige Aufgaben im Beruf

mit der Familie und dem Privatleben vereinbaren –

das kann der Landkreis Göttingen!

Ein Top-Arbeitgeber stellt den Menschen in

den Mittelpunkt. Gute Rahmenbedingungen

für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und

Privatleben sind dabei zentraler Bestandteil

des Selbstverständnisses der Kreisverwaltung.

Als attraktiver Arbeitgeber stellt sie mit

geeigneten Maßnahmen sicher, dass alle Beschäftigten,

unabhängig von ihren individuellen

Arbeits- und Lebensmodellen im Rahmen

ihrer Möglichkeiten, die gleichen beruflichen

Entwicklungschancen haben. Ein riesiges

Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten,

flexible Arbeitszeiten & Home-Office, ein

gelebtes WIR-Gefühl u.a. unterstützen dies.

146 4 |2024

Als Team ist die Kreisverwaltung dabei ein

moderner Dienstleister. Mit innovativen Ideen

und Maßnahmen unter Beteiligung aller

Beschäftigten versucht sie sich stetig zu

verbessern. Mit einer hohen Expertise in vielfältigen

Berufsfeldern werden die Menschen

und die Gemeinden im Kreisgebiet begleitet.

Eine gute Erreichbarkeit sowie zeitnahe und

hilfreiche Rückmeldungen zählen dabei zu

den Leitgedanken in puncto Service.

Möchtest auch du sinnstiftend beim Landkreis

arbeiten? Dann melde dich bei uns!

Reinhäuser Landstr. 4

37083 Göttingen

Tel. 0551 525-9129

personalentwicklung@landkreisgoettingen.de

www.landkreisgoettingen.de


PROFIL

TOP ARBEITGEBER

NextPharma sponsert

ehrenamtliche Mitarbeitende

mit 10.000 Euro

Ehrenamtliches Engagement wird gefördert.

Mit großer Freude hat NextPharma

die Initiative ,Aktion Ehrenamt‘ ins

Leben gerufen, um das Engagement

ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen.

Im Rahmen dieser Aktion wurden insgesamt

10.000 Euro an Vereine gespendet, in denen

die Mitarbeitenden ehrenamtlich tätig sind.

Diese konnten sich intern mit ihrem Verein

bewerben und aus allen Einsendungen

wurden anschließend zehn glückliche Gewinnervereine

ausgelost, die jeweils 1.000

Euro für ihr Ehrenamt erhielten. Ob ein

Trainingscamp, ein Ausflug oder Trikots für

die Mannschaft – die Verwendungsmöglichkeiten

sind vielfältig.

Neben dem sozialen Engagement bietet

NextPharma spannende Ausbildungs- und

Karrieremöglichkeiten im Bereich der Pharmazeutischen-,

Biotech- und Health Care

Industrie. Der Standort in Göttingen ist mit

aktuell 550 MitarbeiterInnen spezialisiert

auf die Produktion von festen Arzneimitteln,

Cephalosporinen und die Durchführung von

klinischen Studien. Mehr Informationen zu

den offenen Stellen finden Sie auf der Unternehmenshomepage.

Hildebrandstraße 12

37081 Göttingen

Tel. 0551 382 0

info@nextpharma.com

nextpharma.com

4 |2024 147 135


PROFIL

TOP-ARBEITGEBER

Wo Arbeit Spaß macht

und Türen offen stehen

Flache Hierarchien und ein offenes Ohr –

bei Obermann wird Teamgeist großgeschrieben!

Obermann ist nicht nur ein Unternehmen,

sondern eine Gemeinschaft,

in der flache Hierarchien und kurze

Kommunikationswege das Leben leichter machen.

In den Bereichen Logistik, Spedition und

Nutzfahrzeuge treffen schnelle Entscheidungen

auf ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter*innen.

Bei uns sind die Türen immer offen – und das

nicht nur für den Kaffee! Respekt und eine gute

Gesprächskultur sind unsere Hauptzutaten, die

wir mit regelmäßigen Feedbackgesprächen und

fröhlichen Mitarbeiterevents würzen.

Um unser TOP Arbeitgeber-Label zu behalten,

setzen wir individuelle Ziele und kreative

Maßnahmen um. Unsere Kommunikationsleitlinien

sind so klar wie unser

Kaffee, und bewegte Pausen bringen

Schwung in den Arbeitsalltag. Das Feedback

unserer Mitarbeiter*innen ist unser

Kompass für kontinuierliche Verbesserungen

in der Gesprächs- und Führungskultur .

Die Suche nach neuen Talenten kann herausfordernd

sein, aber mit der TOPAS-Auszeichnung

im Gepäck sind wir ein Magnet

für Bewerber*innen. Seit 2013 tragen wir

stolz diese Auszeichnung – mittlerweile zum

sechsten Mal! Sie ist unser Dankeschön an

alle, die im Hintergrund dafür sorgen, dass

Arbeit nicht nur Pflicht, sondern auch Vergnügen

ist.

Rolandsweg 3-7

37520 Osterode am Harz

Tel. o5522 8607-71

logistikplus@obermann.de

www.obermann.de

Bessere Gesundheit

für mehr Menschen

Sartorius unterstützt Biotech-Wissenschaftler

und -Ingenieurinnen, neue Therapien schneller zu

entwickeln und zum Patienten zu bringen.

Bei Sartorius arbeiten global 14.000 Menschen nach den Werten

Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude.

Sartorius ist der richtige Ort für Menschen,

die etwas bewegen wollen: Das global

aufgestellte Life-Science-Unternehmen

bietet seinen Mitarbeitenden die Chance, in

einer dynamischen Branche mitzuwachsen

und Teil der Lösung für bisher unheilbare

oder nicht behandelbare Krankheiten zu sein.

Mitarbeitende schätzen auch das flexible

Arbeitsumfeld, die Weiterentwicklungsmöglichkeiten

und die weltweite Zusammenarbeit.

Medizinischen Fortschritt vereinfachen – von

der ersten Idee eines neuen Medikaments bis

zur Produktion. Hierfür stellt Sartorius seinen

148 4 |2024

Kunden innovative Technologien zur Verfügung,

die dabei helfen, neue Therapien schneller

zu erforschen und effizienter herzustellen – z. B.

gegen Krebs, Alzheimer oder auch seltene

Krankheiten. Damit mehr Menschen Zugang

zu besserer Medizin haben.

Rund 14.000 Mitarbeitende an mehr als 60

Produktions- und Vertriebsstandorten arbeiten

an dieser Vision. Am Gründungsort und Hauptsitz

in Göttingen sind rund 4.000 Mitarbeitende

beschäftigt. Dazu kommen deutschlandweit

rund 250 Nachwuchskräfte in 19 Ausbildungsberufen

und sieben dualen Studiengängen.

Otto-Brenner-Str. 20

37079 Göttingen

Tel. 0551 3080

info@sartorius.com

www.sartorius.de/karriere


PROFIL

Deine Stadt.

Deine Zukunft.

Deine Karriere.

Jetzt bei der Stadtverwaltung Göttingen durchstarten!

KARRIERE

TOP ARBEITGEBER

Als zertifizierte TOP Arbeitgeberin Südniedersachsen

bietet die Stadt Göttingen

flexible Arbeitszeiten und zahlreiche

Teilzeitarbeitsmodelle. Es besteht die Möglichkeit

von Homeoffice und mobilem Arbeiten.

Auf dich wartet eine moderne Arbeitsplatzausstattung

in hervorragenden Teams. Dein

lebensphasenbewusstes Arbeitsumfeld

umfasst u.a. Krippenbelegplätze sowie verschiedene

Sonderurlaubsformen und bietet

ein hervorragendes betriebliches Gesundheitsmanagement

(u.a. Kooperationen mit

Fitnessstudios, Vorträge, Kursangebote in

der Mittagspause und Vergünstigung in den

Schwimmbädern der GoeSF). Abgerundet wird

deine Tätigkeit durch vielfältige, an das Berufsbild

und individuell angepasste Fortbildungsprogramme

sowie Karrieremöglichkeiten. Die

Stadt Göttingen strebt an, dass sich die Vielfalt

der Bevölkerung auch in der Verwaltung abbildet.

Wir erkennen damit Vielfalt als Teil

unserer Unternehmenskultur an. Wir heißen

daher alle Talente, die uns voranbringen wollen,

willkommen.

Du bist neugierig geworden? Dann nutze

deine Chance und bewirb dich jetzt!

Hiroshimaplatz 1-4

37083 Göttingen

Tel. 0551 400 0

www.goettingen.de/rathaus/arbeitgeberinstadt/

Teamgeist und Technologie

im Herzen Deutschlands

Entdecke Sycor: Wir gestalten die digitale

Zukunft gemeinsam! Werde Teil eines starken Teams,

das Innovation, Teamgeist und Spaß vereint.

Team Sycor beim Obstacle City Run 2024 in Göttingen –

Zusammen schaffen wir jede Hürde!

Wir sind der IT-Dienstleister im

Herzen Deutschlands: regional verwurzelt,

weltweit aktiv. Mit einem

starken Teamgeist gestalten wir die digitale

Zukunft mit Lösungen u. a. im SAP- und

Microsoft-Umfeld.

Unsere Mitarbeiter*innen, ob vor Ort oder

im Home-Office, teilen ihre Begeisterung

für innovative Technologien, bringen Ideen

ein und wachsen gemeinsam – fachlich wie

persönlich. Menschen begegnen sich bei Sycor

auf Augenhöhe, liefern leidenschaftlich

Qualität und haben dabei jede Menge Spaß.

Dank vielfältiger Teambuilding-Aktionen –

von sportlichen Events über Firmenfeiern bis

hin zu virtuellen Erlebnissen wie unserem

Escape-Room-Game – bleibt der Zusammenhalt

stark, trotz räumlicher Distanz.

Wenn du dich für technische Innovationen,

perfekte Set-ups und starkes Teamwork

begeisterst, bist du bei Sycor genau richtig!

Wir suchen Menschen, die mit uns die

Arbeitswelt durch IT-Lösungen verbessern

und sich dabei weiterentwickeln möchten.

Offenheit, Wissensaustausch und der Spaß

am gemeinsamen Erfolg stehen bei uns im

Mittelpunkt. Komm ins Team und gib IT mit

uns ein Gesicht!

Heinrich-von-Stephan-Str. 1-5

37073 Göttingen

recruiting@sycor.de

www.sycor.de/karriere

4 |2024 149


PROFIL

TOP ARBEITGEBER

Natürlich.

THE PAULY GROUP.

120 Fachkräfte in 30 Berufsgruppen

schützen das Klima

„Die authentisch gelebte Philosophie eines

kreativen und fairen Arbeitsumfeldes ist unser

großes Plus“, sagt Dr. Jana Gäthke. Sie verantwortet

die Unternehmensentwicklung bei THE

PAULY GROUP und ist stolz auf das Wachstum

des nordhessischen Unternehmens:

„Wir beschäftigen über 120 Fachkräfte aus

30 Berufsgruppen und bilden Kaufleute für

Büromanagement, Fachinformatiker für Systemintegration

und Biologielaboranten aus“,

ergänzt sie. Auch für Praktikanten, Werkstudenten

und Universitätsabsolventen, gibt es

vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.

THE PAULY GROUP ist Weltmarktführer für

die EKO-PLANT Klärschlammvererdung – ein

ökologisches Verfahren zur Klärschlammentwässerung.

Ein weiterer Unternehmensbereich

verbirgt sich hinter der Marke ,FreibadPLUS’.

Sanierungsbedürftige Freibäder, wie etwa

das Weender Freibad in Göttingen, werden in

Erlebnisbäder mit natürlicher Wasserreinigung

verwandelt. Die Geschäftsbereiche ,HUMUS

UND ERDEN KONTOR’, die Experten für regionale

Erden und das Prüflabor ,PLANCO TEC’

runden das nachhaltige und sinnstiftende Portfolio

der THE PAULY GROUP ab.

Bahnhofstraße 12

37249 Neu-Eichenberg

Tel. 05542 9251-0

info@thepaulygroup.de

www.thepaulygroup.de

Ausbildungskonzept der Zukunft

THIMM setzt auf Selbstständigkeit, Internationalität und Digitalisierung.

Zentraler Bestandteil der Ausbildung

beim Verpackungshersteller THIMM

ist die Einbindung der Auszubildenden

in interdisziplinäre Projekte. So lernen

die Azubis von Beginn an verschiedene Fachbereiche

und ihre eigenen Stärken kennen.

Gemeinsam in Teams setzen sie theoretisches

Wissen aus der Berufsschule praktisch

um, übernehmen Verantwortung, lernen

Entscheidungen zu treffen und entwickeln

kreative Lösungen. Zudem ermöglicht ihnen

die Zusatzqualifizierung zur/zum Europakaufmann/-frau

mit Auslandspraktikum, die

eigenen beruflichen und persönlichen Horizonte

zu erweitern. Dabei erwerben die

Azubis interkulturelle Kompetenzen, die in der

heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind. Und

150 4 |2024

auch die Digitalisierung spielt bei THIMM

eine wichtige Rolle: Die Azubis erlernen den

Umgang mit modernen Technologien und

digitalen Tools für eine effiziente Zusammenarbeit

und Kommunikation.

Entdecke deine Zukunft bei THIMM – lerne

eigenverantwortlich in einem modernen und

internationalen Umfeld!

Mehr auf Instagram

@thimm_ausbildung

Sara von Garssen, Ausbildungsleitung bei THIMM

Breslauer Straße 12, 37154 Northeim

Tel. 05551 703 8462

sara.von.garssen@thimm.de

www.entdecke-deine-zukunft.de


PROFIL

Ihr verlässlicher Partner

für innovative Transportund

Logistiklösungen

Ihr Experte für Vermietung, Wartung und Full-

Service-Dienstleistungen im Bereich Nutzfahrzeuge.

TOP ARBEITGEBER

TIP Group mit Hauptsitz in Amsterdam, ist

einer der führenden herstellerunabhängigen

Vermieter und Dienstleister für die Transportund

Logistikindustrie in Europa. Mit über 55

Jahren Erfahrung haben wir uns als zuverlässiger

Partner für Transport- und Logistikunternehmen

etabliert. Wir sind spezialisiert auf die

Vermietung von Zugmaschinen, Aufliegern

und Wechselaufbauten sowie Branchen- und

Spezialfahrzeugen. Das ermöglicht uns

unseren Kunden individuelle Mietlösungen.

Unser Leistungsangebot geht weit über die

reine Vermietung und Reparatur hinaus. Als

Full-Service-Dienstleister bieten wir unseren

Kunden maßgeschneiderte Lösungen

wie Flottenmanagement, Pannenhilfe und

Telematik-Dienstleistungen an, um sie in ihrem

täglichen Betrieb zu entlasten. Dadurch

ermöglichen wir unseren Kunden, sich auf ihr

Kerngeschäft zu konzentrieren, während wir

uns um die Optimierung ihrer Fahrzeugflotte

kümmern.

An über 135 Standorten in 17 europäischen

Ländern, verfügen wir über ein enges Niederlassungs-

und Werkstattnetz.

Northeimerstr. 90-94

37412 Herzberg am Harz

Tel. 05521 8 60 0

info-central@tip-group.com

www.tip-group.com

UMG Gastronomie GmbH –

Mehr als nur Gastronomie!

Entdecke deinen Platz in der UMG Gastronomie!

Die UMG Gastronomie ist seit 2006

ein fester Bestandteil Südniedersachsens

und bietet mit viel Leidenschaft

hochwertiges Care-, Business- und Eventcatering.

Unser engagiertes Team aus rund

300 Mitarbeitenden setzt auf Frische, Qualität

und maßgeschneiderte Verpflegung – ob für

Patient*innen, Mitarbeiter*innen oder Gäste.

Bei uns stehen nicht nur die Speisen im Vordergrund,

sondern vor allem die Menschen.

Ein respektvolles Miteinander, Offenheit und

Vertrauen prägen unser Arbeitsklima. Dazu

gibt es attraktive Benefits wie betriebliche

Altersvorsorge, faire Vergütung, regelmäßige

Teamevents und Gesundheitsförderung.

Aktuell suchen wir motivierte Kolleg*innen,

die unser engagiertes, familiäres Eventcatering-Team

verstärken möchten. Wir bieten

Dir familienfreundliche Arbeitszeiten, geregelte

Dienstplanung und in der Regel freie

Sonn- und Feiertage, damit Du Beruf und

Privatleben gut unter einen Hut bekommst.

Werde Teil unseres Teams und entdecke

Deinen Job bei der UMG Gastronomie!

Robert-Koch-Str. 40

37075 Göttingen

Tel. 0551 3965219

https://jobs.umg-gastronomie.de

personal@umg-gastronomie.de

4 |2024 151


leben

-kalender

EMPFEHLUNG DER REDAKTION

Große Künstler kommen nach Northeim

Von Johannes Oerding bis

Fury In The Slaughterhouse

DAS PROGRAMM AUF DER WALDBÜHNE in Northeim ist 2025

so voll wie nie. Den Auftakt macht am 7. Juni der Singer-Songwriter

JOHANNES OERDING, der nach einer kreativen Pause mit frischer

Energie zurückkehrt und seine Fans mit bekannten Hits und

neuen Songs begeistern wird.

Am 20. Juni folgt die deutsche Musiklegende HOWARD

CARPENDALE mit seiner Open-Air-Tournee, die einen Höhepunkt

seiner Karriere darstellt. Bereits einen Tag später, am 21. Juni, verzaubert

die POP-SÄNGERIN LEA das Publikum mit ihren gefühlvollen

Liedern und sorgt für einen besonderen Sommerabend.

Rockfans kommen am 28. Juni in Fahrt, wenn Fury In The

Slaughterhouse im Rahmen ihrer ,FURY LIVE TWENTY

FIVE‘-Tour die Bühne betreten und mit ihren Klassikern für mitreißende

Stimmung sorgen.

Am 15. August begeistert Samu Haber, bekannt als ehemaliger

Frontmann der Band ,Sunrise Avenue‘, mit seiner unverkennbaren

Stimme und energiegeladenen Performance. Nur einen Tag später,

am 16. August, entführt CHRIS DE BURGH die Zuschauer mit seinen

Balladen und Hits auf eine musikalische Weltreise. Den Abschluss

bildet am 23. August JAN DELAY & DISKO NO. 1, die mit

ihrer ,Best of 25 Years‘-Tour für Funk und Groove sorgen und die

Waldbühne in eine Tanzarena verwandeln.

Bosse, Händel, Hindernisse

Die Göttinger

Klassiker in 2025

OBSTACLE-CITY-RUN

Am 23. August heißt es wieder: Gemeinsam Hindernisse überwinden.

Dann findet wieder der ,Obstacle City Run‘ am Sportgelände

der Uni statt. Im vergangenen Jahr liefen, kletterten und

jubelten mehr als 5.000 Teilnehmer auf dem Parcours. Anmeldungen

sind schon jetzt unter www.obstacle-city-run.de möglich.

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leben

PS.SPEICHER

HIGHLIGHTS

Bis 28.02.25 Sonderausstellung

„How fast can you go?

American Muscle Car Madness“

im PS.Speicher in Einbeck

31.01.-02.02.

Bremen Klassik Motorshow

mit Stand des PS.Speicher

28. Februar Vortragsveranstaltung

FörderFreunde PS.Speicher e.V.

Carsten Möhle über Paul Graetz

Pioniere der Afrikaquerung im Wandel der Zeit

07.-09. März

Rollschuhdisco in der PS.Halle

mit DJ Mad

14. März Vortragsveranstaltung

FörderFreunde PS.Speicher

e.V. HELGE THOMSEN:

Youngtimer –

Vom Verbrauchtwagen zum Klassiker

20.-23. März

Kulturkrafttage

im PS.Speicher in Einbeck

Jan B. Kalbfleisch

Vorstand STIFTUNG PS.SPEICHER

Die neue Sonderausstellung ,How fast can you

go?‘ American Muscle Car Madness“ ist vom 13.

Dezember 2024 bis 28. Februar 2025 im PS.Speicher

zu sehen. Anhand der zehn schnellsten Muscle Cars

erzählt Europas größtes Oldtimermuseum die Geschichte

dieser amerikanischen Pkw. Leistungsstarke Motoren,

schnelle Autos, legendäre Geschichte. Die Zeit der sogenannten

Muscle Cars dauerte gerade einmal sieben Jahre –

zugleich faszinieren die Modelle bis heute.

Dr. Günter Diener

Geschäftsführender Vorstand

FÖRDERFREUNDE PS.SPEICHER

Der Verein ,Förderfreunde PS.Sspeicher‘ startet am 28.

Februar 2025 mit seiner Vortragsreihe. Zum Auftakt steht

Carsten Möhle auf der Bühne. Er nimmt das Publikum mit auf

die Spuren von Paul Graetz, der als erster Mensch den afrikanischen

Kontinent von Ost nach West mit einem Automobil durchquerte.

Ein Blick auf die Seite der Förderfreunde und ein Besuch

ihrer Veranstaltungen lohnt sich.

Karl-Heinz Rehkopf

Stifter PS.SPEICHER

Das Klassikfestival, die Kulturkrafttage, findet vom 20.

bis 23. März 2025 im PS.Speicher statt. Bereits zum

vierten Jahr in Folge holen die Veranstaltern namenhafte

Künstler und Künstlerinnen nach Einbeck.

Es ist mehr als nur Musik und Literatur,

es wärmt die Seele und gibt allen Kulturinteressiertem

Kraft fürs nächste Jahr.

FORUM WISSEN

Die Ausstellung ,Was zum Quant?!‘ im Forum Wissen Göttingen

läuft vom 27. Februar bis 14. September 2025 und beleuchtet 100

Jahre Quantenmechanik, deren Ursprung 1925 in Göttingen liegt.

LOKHALLE

Das NDR 2 Springside Festival feiert am Samstag, 10. Mai in

der Lokhalle Göttingen seine Premiere. An diesem Abend

treten bis zu fünf herausragende Pop-Acts auf, darunter Bosse,

Jeremias und Mine.

HÄNDEL-FESTSPIELE

Was wäre Göttingen ohne seine Internationalen Händel-Festspiele?

2025 finden sie vom 16. bis 25. Mai statt. Zur Einstimmung

gibt es erste Konzerte bereits ab Februar. Höhepunt wir die

Opern-Premiere von ,Tamerlano‘. Tickets und das Programm

gibt es online unter www.haendel-festspiele.de

LITERATURHERBST

Im Oktober 2025 lädt eines der größten Literaturfestivals Niedersachsens

zu Lesungen, Diskussionen und Workshops mit nationalen

und internationalen Autoren ein.

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impressum

Herausgeber

faktor – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen

Entscheider Medien GmbH

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Tel. 0551 3098390

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Sven Grünewald, Stefan Liebig, Kim Henneking,

Rupert Fabig

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Fotografie

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Lektorat

CoLibris - Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel

Vertrieb

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Marketing

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Geschäftsführender Gesellschafter

Marco Böhme

Auflage

11.300

Druckerei

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Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe

ist der 14. Februar 2025.

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