2024-12-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Wir Roomen Frohe Weihnachten - RIGIPS
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Der Österreichische Baustoffmarkt
Österreichische Post AG
MZ 09Z037955M
impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien
Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte
JG 54
12.2024
rooom.rigips.at
WIR
ROOOMEN
FROHE
WEIHNACHTEN
- -
Raumsysteme sind mehr als die
simple Aneinanderreihung
von Wänden und Decken.
E D I T O R I A L
2025ff – Mehr Chancen als Herausforderungen!?
Bekanntlich wird die wirtschaftliche Entwicklung von einer Vielzahl von
Faktoren beeinflusst, die nicht nur auf globaler, sondern auch auf nationaler
Ebene wirken. Daneben stellen ausufernde europäische und nationale
Regulierungen und die überbordende Bürokratie eine immense Belastung für Betriebe
und damit auch für den Wirtschaftsstandort Österreich dar.
DIETER FUNKE
Bundesobmann des
Baustoff-, Eisen- und
Holzhandels
Bild: Schwarz-König
Die Auswirkungen auf die gesamte (Volks-)Wirtschaft sind bekannt und lassen sich
von den Branchenteilnehmern in den eigenen Geschäftsberichten und -büchern
nachlesen. Allerdings spiegelt eine Zahl nicht die komplexen Herausforderungen
und den täglichen Kampf um Produkte, Märkte und Kunden im Ein- und Verkauf
wieder.
Es gilt, die Forderung nach umfassender bürokratischer Entlastung für Unternehmen
als vorrangiges Ziel auf nationaler und EU-Ebene zu positionieren. Der bloße
Aufruf, in moderne Technologien zu investieren und Geschäftsprozesse zu optimieren,
wird nicht genügen, um den künftigen Herausforderungen besser zu begegnen.
Digitalisierung und KI allein werden die Kosten in den Unternehmen nicht
im geforderten Ausmaß senken können oder zu gravierenden Effizienzsteigerungen
führen.
2025ff ist von zahlreichen Herausforderungen, Unbekannten und Chancen geprägt:
Immerhin hatten wir eine Pandemie, Lieferkettenprobleme, steigende Rohstoffpreise
und explodierende Energiepreise. Vor uns liegen noch ein paar Unbekannte,
wie diverse Kriege und hoffentlich deren Ende, Trump 2.0, Handelszölle
und eine nationale Sparpolitik.
Obwohl die Chancen momentan noch mit der Lupe zu suchen sind, wird der
Trend zu nachhaltigem Bauen allenfalls eine davon darstellen. Es ist zu erwarten,
dass die Nachfrage nach energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäuden steigen
wird.
Zusätzlich wird die „Kim Verordnung“ Mitte 2025 aufgeweicht und das sollte mit
den restlichen Maßnahmen des „Baugipfels“ doch den erhofften Aufschwung für
das Bauwesen bringen.
Die EPBD-Gebäudeeffizienz-RL wird durchaus zu einem Impuls Richtung Nullemissionsgebäude
führen. Das sollte für den Sanierungs- und Dämmungsbereich
zusätzliche Geschäfte bringen und endlich die Sanierungsquote erhöhen.
Die ESPR-Ökodesings-RL und die CPR-Bauprodukte-VO ergänzen den Trend
zum energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäuden.
Unternehmen, die sich als Vorreiter in diesen Bereichen positionieren können
werden langfristig davon profitieren. Denn schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt,
dass die Branche in der Lage ist, sich anzupassen und innovative Lösungen zu
finden.
Es bedarf jedoch wirksamer Impulse und verlässlicher Rahmenbedingungen, um die
aktuelle kritische Situation zu bewältigen und die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
12 . 2024 |
3
Bild: Lukas Schaller
8
Bild: Ziegelwerk Eder GmbH
6
Bild: Region Villach Tourismus
62. Österreichische Baustoffhandelstagung
22.-23. Mai 2025
Congresscenter Villach
I N H A L T 1 2 . 2 0 2 4
AUFTAKT
VERBÄNDE
Nachhaltigkeit in Stein gemeißelt 6
VBÖ meets Industrie 21
Ziegel: Baustoff der Zukunft
Als Gäste: Kovar, Bruckbauer und Jäger
Chance Altbausanierung 8
Machinenlesbare Leistungserklärung 26
Zukunftsfähig und lebenswert: Dorferneuerung
Digitaler Umbruch in Bauprodukteverordnung
THEMA
AUSBILDUNG
Schutz vor Schadsoftware – Teil 3 12
Schule macht Handwerk 30
Cyber Securitiy
Ceramico Campus in Stoob
AKTUELL
Hinweis
Wir sagen Danke! 16
Die VBÖ-Partner des Handels
Geschlechtsneutrale Formulierung
Zur Vereinfachung der Lesbarkeit erfolgt im ÖBM nur zum
Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung
ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.
4 | 12 . 2024
Bild: VBÖ
21
Foto: Beinkofer
29
Bild: Thomas Gobauer / Studio 38
30
Frohe Weihnachten und
einen erfolgreichen Start ins neue Jahr!
Nach einem Jahr voller unternehmerischer Herausforderungen
wünscht das Team des VBÖ Ihnen und
Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit, in
der Sie neue Kraft schöpfen können. Möge das
kommende Jahr von Zuversicht, klaren Zielen und
gemeinsamen Erfolgen geprägt sein.
Alles Gute für ein gesundes erfolgreiches Jahr 2025!
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Mag. Alexandra Lehrer, 1210 Wien, Petritschgasse 10,
Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: office@impactmedia.at,
www.impactmedia.at
Chefredaktion: Mag. Alexandra Lehrer
Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas
Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter
Mayer
Anzeigen: Peter Mayer, p.mayer@impactmedia.at;
Richard Fassl, r.fassl@impactmedia.at;
Abonnementverwaltung: Daniela Brany,
d.brany@impactmedia.at
Grafik und Layout: Nicolas Lehrer
Druck: Druckerei Piacek, 1100 Wien
Jahresabonnement: Inland: EUR 102,50;
Ausland: EUR 118,-. Das Abonnement ist jeweils
einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die
Bestellung für das folgende Jahr weiter.
Erscheinungsweise: 10 x jährlich. Nachdruck nur
mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben
und Mitteilungen, welche von Firmen stammen,
unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion,
ihre Wiedergabe besagt nicht, dass sie die Meinung
der Redaktion oder eine Empfehlung darstellen.
Bezahlte Einschaltungen sind mit + oder promotion
gekennzeichnet.
12 . 2024 | 5
AUFTAKT
ZIEGEL
Baustoff der Zukunft mit langer Geschichte
Nachhaltigkeit in Stein gemeißelt
Ob im Neubau oder in der
Sanierung, ob Wohnbau oder
Gewerbebauten – Ziegel stehen
seit Jahrhunderten für Stabilität,
Beständigkeit und Qualität. Doch
heute geht es um weit mehr: Der
Baustoff punktet mit nachhaltigen
Eigenschaften, innovativen
Weiterentwicklungen und
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten,
die ihn zu einem unverzichtbaren
Element moderner Planungen
machen.
Fertig, aber nicht von der Stange: Auch im Ziegelfertighaus bringen Ziegel ein behagliches Wohnklima
und höchste Wertbeständigkeit. Beim Einfamilienhaus können sich die Bewohner über ausgezeichnete
Wärmedämmung und -speicherung, besten Brandschutz und optimalen Schallschutz freuen. Und wenn
die Familie wächst, sind auch Um- und Zubauten flexibel umzusetzen.
Bild: Wimberger
Seit Tausenden von Jahren gilt er
als Synonym für solide Baukunst:
Ob antike Tempel, mittelalterliche Kathedralen
oder Wohngebäude – überall
hat der Ziegel seine Spuren hinterlassen.
Er formt Gebäude, prägt Stadtbilder
und bietet Schutz und Geborgenheit.
Heute zeigt sich vermehrt, dass dieser
Baustoff nicht nur den Test der Zeit bestanden
hat, sondern auch den Sprung
in die Zukunft schafft. Ziegel sind kein
Geheimtipp, viel mehr eine bewährte
Größe in der Baubranche. Doch gerade
jetzt punktet er mit seinen wahren Werten:
mit Nachhaltigkeit, Effizienz und
als wesentlicher Beitrag auf dem Weg zur
Klimaneutralität.
Und damit wird er zu einer wesentlichen
Lösung für die derzeitigen großen
Herausforderungen der Baubranche:
Klimawandel, steigende Energiekosten
und der Fachkräftemangel erfordern
Antworten, die nicht nur technisch, sondern
auch ökologisch und mit einem effizienten
Arbeitsablauf überzeugen. Der
Ziegel erfüllt diese Ansprüche und ist
dabei erstaunlich wandlungsfähig. Von
der modernen Produktion bis zur innovativen
Verarbeitung – Ziegel werden
stetig weiterentwickelt und bieten
enorme Potenziale für die Zukunft des
Bauens.
WERTSTEIGERNDES MULTITA-
LENT
Ziegel stehen für zahlreiche wertvolle
Eigenschaften und steigern die Qualität
und Nachhaltigkeit von Bauwerken.
Dieser Erfolg basiert auf unterschiedlichsten
Eigenschaften, die ihn für nahezu
jede Art von Gebäude unverzichtbar
machen.
Nachhaltigkeit: Als Naturprodukt
bieten Ziegel eine herausragende Umweltbilanz.
Sie sind langlebig, recyclebar
und tragen zur Ressourcenschonung
bei. Dank moderner Produktionsmethoden
können CO₂-Emissionen um bis zu
90 % reduziert werden.
Langlebigkeit: Ein Gebäude aus Ziegelmauerwerk
hält Jahrhunderte und
trotzt selbst extremen Witterungsbedingungen.
Energieeffizienz: Durch hervorragende
Wärmedämmung sorgt ein Ziegelmauerwerk
für ein angenehmes
Raumklima und reduziert Heiz- und
Kühlkosten.
Schalldämmung: Gerade in Mehrfamilienhäusern
und Bürogebäuden ist
die Schalldämmung von Ziegeln ein unschätzbarer
Vorteil.
Brandschutz: Ziegel sind nicht
brennbar und erhöhen so die Sicherheit
eines Gebäudes.
Diese Eigenschaften machen Ziegel zu
einem wahren Multitalent – sowohl im
Neubau als auch in der Sanierung.
DIE MISCHUNG MACHT’S
Ziegel bilden häufig die Basis moderner
Bauwerke, aber sie sind nicht allein
verantwortlich für deren Qualität. Holz,
Beton, Glas und Dämmstoffe ergänzen
den gebrannten Ton und schaffen gemeinsam
Gebäude, die höchsten Ansprüchen
genügen.
Während Ziegel beispielsweise hervorragende
Wärmespeicher sind, bietet
Beton extreme Tragfähigkeit. Glas sorgt
6 | 12 . 2024
AUFTAKT
ZIEGEL
für natürliche Beleuchtung und Holz
als ökologischer Baustoff unterstützt
die Nachhaltigkeit. Das sinnvolle Zusammenspiel
dieser Materialien macht
aus einem Gebäude mehr als nur eine
Ansammlung von Steinen – es wird zu
einem funktionalen, langlebigen und ästhetischen
Lebensraum.
GEEIGNET FÜR UNTERSCHIED-
LICHSTE GEBÄUDEARTEN
Die Vielseitigkeit von Ziegel zeigt sich
auch in seinen zahlreichen Einsatzmöglichkeiten:
1. Wohnbau: Ziegel sind der Klassiker
im Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern.
Sie bieten hervorragenden
Wärmeschutz, Langlebigkeit und
hohen Wohnkomfort. Besonders im
Niedrigenergie- und Passivhausbau
sind sie eine beliebte Wahl.
2. Sanierung: Ziegel eignen sich hervorragend,
um historische Gebäude zu
restaurieren und energetisch zu modernisieren.
Aufgrund ihrer strukturellen
Flexibilität und natürlichen
Optik fügen sie sich harmonisch in
den Bestand ein.
3. Gewerbebauten: Industriehallen, Büros
und Geschäftsgebäude nutzen die
Robustheit und die thermischen Eigenschaften
von Ziegeln.
4. Öffentliche Gebäude: Schulen, Krankenhäuser
und Verwaltungsgebäude
profitieren von den schall- und wärmedämmenden
Eigenschaften sowie
der Stabilität des Ziegels.
5. Landwirtschaftliche Gebäude: Ställe
und Lagerhallen nützen die Feuchtigkeitsregulierung
und Beständigkeit
des Materials.
INNOVATION UND DIGITALISIE-
RUNG
Ein Beispiel für Innovationskraft ist der
Ziegelroboter WLTR, den Wienerberger
entwickelt hat.
WLTR automatisiert den Prozess
des Ziegellegens und sorgt so für höhere
Effizienz, Qualität und Präzision.
Besonders bei großflächigen Projekten
wie Industriebauten oder Mehrfamilienhäusern,
Schulen und Bürogebäuden
ist der Roboter ein unverzichtbarer
Helfer. WLTR errichtet Ziegelmauern
von bis zu 3,25 Metern Höhe mit einer
Geschwindigkeit von 5–6 m² pro Stunde.
Er benötigt zur Bedienung lediglich
Wasser und Strom und reduziert die körperliche
Belastung der Maurer auf der
Baustelle erheblich.
Mithilfe von LIDAR-Sensoren und
einer digitalen Plattform integriert sich
WLTR perfekt in den Bauprozess und
optimiert Logistik, Planung und Materialeinsatz.
Und durch die Reduktion von Abfall
und präziser Materialverarbeitung leistet
der Roboter einen wichtigen Beitrag zur
Ressourcenschonung.
Doch nicht nur die Digitalisierung
treibt den Fortschritt voran. Mit der Inbetriebnahme
des ersten industriellen
Elektroofens im oberösterreichischen
Uttendorf setzt Wienerberger einen weiteren
Meilenstein. Der vollständig mit
Ökostrom betriebene Ofen reduziert die
CO₂-Emissionen bei der Ziegelproduktion
um bis zu 90 Prozent. Dabei handelt
es sich um die nachhaltigste Produktion
dieser Art in Europa. Die jährliche CO₂-
Einsparung entspricht den Emissionen,
die bei einer Erdumrundung mit dem
Auto 600 Mal anfallen würden.
Besonderer Fokus liegt dabei auf der
Nutzung regionaler Ressourcen und innovativer
Technologien wie Hochtemperatur-Wärmepumpen
und automatisierten
Transportsystemen. Aktuell befindet
sich das Werk im Testbetrieb und wird
mit einer Produktionskapazität von 270
Tonnen Ziegel pro Tag evaluiert.
ZIEGEL – DER BAUSTOFF VON GE-
STERN, HEUTE UND MORGEN
Der Ziegel ist mehr als ein Baumaterial
– er ist ein Stück Kulturgeschichte, ein
Symbol für Stabilität und ein Wegbereiter
für die Zukunft. Seine Vielseitigkeit,
gepaart mit modernen Technologien
und nachhaltigen Produktionsmethoden,
macht ihn zu einer unverzichtbaren
Komponente im Bauwesen.
Baustoffberater wissen es: Ob im modernen
Wohnbau, bei der Sanierung
oder in großen Gewerbebauten – der
Ziegel überzeugt durch Langlebigkeit,
Umweltfreundlichkeit und technische
Raffinesse. Gleichzeitig zeigt er, dass die
richtige Mischung aus Materialien und
die Integration neuer Technologien der
Schlüssel zu zukunftssicheren Bauwerken
sind.
Baumeister, Architekten, Planer und
Baustoffhändler können auf den Ziegel
bauen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn eines steht fest: Die Zukunft ist in
Stein gemeißelt.
y
Ziegel prägen die Zukunft des Bauens und begeistern mit ihrer Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit Baumeister,
Architekten und Planer gleichermaßen.
Bild: Uwe Strasser/Wienerberger AG
12 . 2024 | 7
AUFTAKT
SANIERUNG
Zukunftsfähig und lebenswert
Chance Altbausanierung
Erhalten was schon da ist und
gleichzeitig den Wohnkomfort
verbessern, ist in den meisten
Fällen die Grundintention für
Sanierungs-Bauvorhaben.
Darüber hinaus bringt die
Bestandssanierung aber noch
viel weitreichendere Vorteile,
beispielsweise wenn es um die
Wiederbelebung von Ortskernen
wie im Zuge der Stadt- und
Dorferneuerung geht. Besonders
nachhaltig funktioniert das,
wenn neben der energetischen
und technischen Sanierung
der Bestand auch noch als
Rohstoffquelle genutzt wird.
Bild: Lukas Schaller
In der beschaulichen Vorarlberger
Stadt Hohenems hat sich in den
vergangenen Jahren einiges getan. Was
bis vor wenigen Jahren noch ein vernachlässigter
Stadtkern war, hat sich
zum lebendigen Zentrum entwickelt
und erstrahlt auch optisch in neuem
Glanz. Vor kurzem wurde die Stadtkern-Revitalisierung
sogar mit dem
Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit
2024 ausgezeichnet. Grund
dafür ist die gelungene Symbiose aus
historischer Substanz und zeitgemäßer
Stadtentwicklung.
NACHHALTIGE TRANSFORMATION
Vor knapp einem Jahrzehnt sah es in
Hohenems noch ganz anders aus: Die
Marktstraße bis vor kurzem noch Hauptachse
des wirtschaftlich stagnierenden
Stadtzentrums, hat sich innerhalb der
vergangenen zehn Jahre zu einem Paradebeispiel
für erfolgreiche Stadt- und
Dorferneuerung entwickelt. Was früher
eine von Leerständen und hoher Verkehrslast
geprägte „Geisterstadt“ war,
präsentiert sich heute als pulsierendes
urbanes Zentrum. Hier florieren nun
Cafés, Restaurants und individuell geführte
Einzelhandelsgeschäfte. Die Zahl
der Beschäftigten im Stadtzentrum hat
sich von ursprünglich 30 auf beeindruckende
185 erhöht – ein klarer Indikator
für die positive wirtschaftliche Entwicklung
und Revitalisierung der Innenstadt.
BEHUTSAME SANIERUNG
Der bemerkenswerte Wandel in Hohenems
ist das Ergebnis einer vorausschauenden
Planung und der engen
Zusammenarbeit zahlreicher Akteure.
Eine Schlüsselrolle spielte der Projektentwickler
Markus Schadenbauer, der
8 | 12 . 2024
AUFTAKT
SANIERUNG
Eine gelunge Mischung aus Neugestaltung
und altem Bestand hat
Hohenems nicht nur energetisch
massive Vorteile gebracht. Das
Gesamtkonzept beinhaltet auch
eine neue Verkehrsführung und
Parkraumbewritschaftung, die zu
einer Verbesserung der Luft- und
Aufenthaltsqualität im Zentrum
führten.
Bild: Lukas Schaller
ein innovatives Investorenmodell implementierte,
um die Sanierung historischer
Gebäude voranzutreiben und gleichzeitig
den Einzelhandel zu unterstützen.
Dabei betont Schadenbauer: „Wir haben
uns Zeit genommen, die Gebäude
in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt
Schritt für Schritt zu sanieren.“
Dieser behutsame Ansatz hat sich nicht
nur in der Erhaltung des historischen
Charakters gezeigt, sondern auch in der
qualitativen Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen.
Hochwertige Architektur war von Beginn
an ein zentrales Element des Projekts.
Renommierte Architekturbüros
wie Bernardo Bader, Nägele Waibel und
Georg Bechter setzten die städtebaulichen
und architektonischen Konzepte
um. Die Auswahl hochwertiger Materialien
und Handwerkskunst in der Ausführung
zeichnen die Sanierungen aus.
Kunststofffenster oder Styroporfassaden
sind in Hohenems eine Seltenheit –
stattdessen wurde Wert auf authentische
Materialien gelegt, die sowohl ästhetisch
als auch funktional überzeugen.
NACHHALTIGKEIT UND MOBILITÄT
IM ZENTRUM
Ein zentrales Prinzip der Erneuerung
von Hohenems war die Nachhaltigkeit.
Diese äußert sich nicht nur in der energetischen
Sanierung der Gebäude,
sondern auch in der neuen Verkehrsführung.
Durch die Einführung einer
Begegnungszone konnte der Durchgangsverkehr
um 75 Prozent reduziert
werden. Dies führte zu einer deutlichen
Verbesserung der Luftqualität und der
Aufenthaltsqualität im Zentrum. Der
Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrslösungen
und die Förderung regionaler
Wertschöpfung, etwa durch die
Ansiedlung eines Blumenladens mit regionaler
Produktion, verdeutlichen den
ganzheitlichen Ansatz des Projekts.
Aufwertung des
öffentlichen
Raumes, indem
nicht nur Begegnungszonen
mit
Gastronomie
und Veranstaltungsbereichen
geschaffen
wurden,
sondern auch
der Einzelhandel
aktiv unterstützt
wird.
BEWOHNER ALS MITGESTALTER
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg des
Projekts war die aktive Einbindung der
Bürger. Bernd Federspiel, Leiter des Bereichs
Stadtplanung, hebt hervor: „Das
Interesse der Bürger an ihrer Innenstadt
war enorm. Sie wünschten sich wieder
Lebensräume im öffentlichen Raum.“
Durch diesen partizipativen Ansatz
konnte eine breite Akzeptanz für die geplanten
Veränderungen geschaffen werden,
was das Gemeinschaftsgefühl stärkte
und die Identifikation der Bewohner
mit ihrem Stadtbild förderte.
Bild: Lukas Schaller
12 . 2024 | 9
AUFTAKT
SANIERUNG
VORBILDWIRKUNG
Die Transformation der Altstadt von
Hohenems wurde von der Jury des
Staatspreises als besonders gelungen anerkannt.
Von 83 eingereichten Projekten
wurde die Altstadt von Hohenems als
eines der besten ausgezeichnet. Bundesministerin
Leonore Gewessler lobte
bei der Preisverleihung die wachsende
Zahl von Sanierungen und Weiterentwicklungen
bestehender Gebäude. Hohenems
dient damit als Vorbild für viele
andere Städte, wie historische Stadtkerne
revitalisiert werden können, ohne
ihre kulturelle Identität zu verlieren. Die
Kombination aus behutsamer Sanierung,
wirtschaftlicher Belebung und der
Förderung des sozialen Zusammenhalts
stellt ein Modell dar, das auch in anderen
urbanen und ländlichen Kontexten
angewendet werden kann.
Trotzdem sind auch in Hohenems
nicht alle Herausforderungen gemeistert.
Eine der kritischsten Fragestellungen
bleibt die potenzielle Gentrifizierung
des Stadtzentrums. Steigende
Mieten und die Gefahr, dass bestimmte
Bevölkerungsgruppen verdrängt werden,
erfordern eine nachhaltige und sozial
ausgewogene Stadtentwicklung. Zudem
stellt sich die Frage, ob das Konzept
der revitalisierten Innenstadt langfristig
tragfähig ist und ob der lokale Einzelhandel
gegenüber dem Online-Handel
bestehen kann.
Vorerst jedoch überwiegen die positiven
Effekte. Hohenems hat eindrucksvoll
gezeigt, dass Stadtplanung mehr
ist als Ortsbild-Behübschung. Sie kann
zur Steigerung der Lebensqualität, zur
Schaffung von Arbeitsplätzen und zur
Förderung eines nachhaltigen ökologischen
Bewusstseins beitragen. Ein
starkes Zeichen in Zeiten der Urbanisierung
und des Klimawandels.
CHANCE BESTANDSSANIERUNG
Eine umfassende Sanierung des Baubestandes
in Städten und Dörfern, wie
in Hohenems, bietet aber auch in Hinblick
auf die Ressourcenschonung einige
Chancen. Denn in Zeiten zunehmender
Umweltbewusstheit und Ressourcenknappheit
gewinnen Recyclingbaustoffe
aus Abbruch und Sanierungsmaßnahmen
immer mehr an Bedeutung.
Recyclingbaustoffe tragen zur Reduzierung
von Bauabfällen bei und schonen
natürliche Ressourcen. Dies führt zu
einer geringeren Umweltbelastung und
unterstützt die Nachhaltigkeitsziele. Zudem
kann die Verwendung die Baukosten
senken, da diese oft günstiger sind
als neue Baustoffe. Dies ist besonders
vorteilhaft für kommunale Projekte mit
begrenztem Budget.
Und auch energetisch ist die Herstellung
von Recyclingbaustoffen mehr als
sinnvoll, da in der Regel weniger Energie
erforderlich ist als bei der Produktion
neuer Materialien, was zu einer
Reduktion der CO2-Emissionen beiträgt.
Letztendlich fördert der Einsatz von
Recyclingbaustoffen die Kreislaufwirtschaft,
indem Materialien wiederverwendet
und in den Produktionskreislauf
zurückgeführt werden.
y
Anwendungsbereiche Recyclingbaustoffe
Die Anwendungsbereiche von Recyclingbaustoffen sind auch im Rahmen der Stadt- und Dorferneuerung vielfältig. Beispielsweise im
Straßen- und Wegebau, wo Recyclingasphalt und -beton mittlerweile sehr häufig Anwendung finden. Sie bieten ähnliche Eigenschaften
wie neue Materialien, sind gleichzeitig aber deutlich umweltfreundlicher und schonen Mülldeponien.
Bei der Sanierung oder Renovierung von Altbauten können Recyclingbaustoffe wie wie Ziegel, Holz und Metall verwendet werden.
Dies ist besonders relevant für historische Gebäude, bei denen der Erhalt der ursprünglichen Materialien wichtig und der Used-Look
durchaus gefragt ist.
Auch für öffentliche Plätze oder in Parks sowie im Landschaftsbau gibt es Einsatzmöglichkeiten für recycelte oder sogar direkt wiederverwendete
Baustoffe, wie zum Beispiel bei der Gestaltung von Wegen, Mauern und anderen Strukturen im öffentlichen Raum. Selbst
als neuer Bodenbelag aus recycelten Kunststofffliesen lassen sich beispielsweise auch eindeutige Abfallmaterialien sinnvoll wiederverwenden.
Die Vorteile beim Einsatz von Recycling- oder Reused-Baustoffen liegen dabei auf der Hand: Ressourcenschonung, Verringerung von
Deponieabfällen und in der Regel auch eine Kostenreduktion gegenüber der Verwendung von neuen Baumaterialien. Die österreichische
Bauindustrie weist derzeit eine Recyclingquote von über 70 Prozent auf. Das sind rund 8 Millionen Tonnen Abfall, der nicht
deponiert oder anderweitig entsorgt werden muss. Das ist im europäischen Vergleich ein durchwegs guter Wert – mit Luft nach oben!
Der Verband der österreichischen Entsorgungsbetriebe (VOEB) rechnet in den kommenden paar Jahren mit einer Erhöhung auf
90 Prozent – einerseits um die immer strengeren gesetzlichen Rahmenbedingen zu erfüllen, auf der anderen Seite aber auch aufgrund
der deutlich steigenden Nachfrage!
10 | 12 . 2024
Bild: Region Villach Tourismus
62. Österreichische Baustoffhandelstagung
22.-23. Mai 2025
Congresscenter Villach
Die 62. Österrichische Baustoffhandelstagung findet am Donnerstag
den 22. Mai 2025 im Congresscenter Villach statt. Der VBÖ konnte
wieder sehr interessante Vortragende zu den Themen österreichischer
Wirtschaftsgeschichte, rasanter Entwicklungen der KI und aktuellen
Branchendaten gewinnen. Am Freiteg den 23. Mai 2025 lädt der VBÖ
zu der bereits traditionellen VBÖ-Golftrophy sponsored by ACO im
Golfclub Finkenstein.
PROGRAMM
22. Mai: Vormittag: Generalversammlung
22. Mai: Nachmittag: 62. Österreichische Baustoffhandelstagung
23. Mai: VBÖ-Golftrophy sponsored by ACO
im Golfclub Schloss Finkenstein
Congresscenter Villach Europaplatz 1-2, 9500 Villach, www.ccv.at
Hotel: VOCO Villach, Europaplatz 1-2, 9500 Villach, https://villach.
vocohotels.com/
Golfclub Schloss Finkenstein, Schlossrainweg 8, 9585 Gödersdorf,
www.golf-finkenstein.at
Bild: Michael Staentheiner
Bild: CCV
THEMA
CYBER SECURITY
Implementierung von Schutzmechanismen
Schutz vor Schadsoftware
TEIL 3
Nachdem wir uns in den vergangenen beiden Ausgaben mit dem Thema
Schadsoftware im Rahmen des IT-Grundschutzes des BSI [1] (Teil 1) und
der Funktions- und Arbeitsweise von Anti-Schadsoftware-Lösungen im
Allgemeinen beschäftigt haben (Teil 2), wollen wir uns nun anhand eines
gängigen Beispiel-Szenarios ansehen, wo man Schutzmechanismen gegen
Schadsoftware sinnvoll implementieren kann.
DER WEG DER SCHADSOFTWARE
INS INTERNE NETZ
Abbildung 1 zeigt eine gängige Struktur
eines Informationsverbundes. Eine Firewall
trennt das Internet vom internen
Netz (und diverse interne Netze voneinander),
extern werden meist Clouddienste
wie Microsoft 365 oder File-
Hoster zum Datenaustausch verwendet,
intern existieren diverse Clients und Server.
Selbst wenn keine cloudbasierten
Dienste verwendet werden, so sind dennoch
Emails und Downloads die häufigsten
Einfallstore für Schadsoftware.
Auch ohne bewusste Downloads werden
immer wieder durch vermeintlich
seriöse Mails Benutzer dazu verleitet,
Internetlinks zu öffnen, was oft in sogenannten
Drive-by-Downloads mit unbeabsichtigt
heruntergeladenen Schadsoftware
endet. Somit können „Files“ aus
Autor
Mag. Ing. Gottfried Schittenkopf
I-SYSTEMS IT-Service GmbH
Sellrainer Straße 3
6175 Kematen in Tirol
office@iits.at
www.i-systems.at
der Cloud-Wolke in Abbildung 1 sowohl
als bewusste Downloads von Ressourcen,
oder aber als versehentliche Downloads
interpretiert werden, der Weg aus
dem Internet ins interne Netzwerk ist
dabei derselbe, ebenso die Gefahr, dabei
Schadsoftware ins interne System einzuschleppen.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch
andere Infektionswege: Infizierte mobile
Datenträger können beispielsweise
durch ein Verbinden mit internen Systemen
direkt Endgeräte infizieren, ebenso
kann durch unsichere Netzzugänge
und/oder bekannte (oder auch neue)
Sicherheitslücken ev. gezielt Zugriff auf
Systeme erlangt und dort in weiterer
Folge schädliche Software eingeschleust
werden. Ein ganzheitlicher Schutz vor
Schadsoftware darf daher nicht nur an
einem einzelnen der in Abbildung 1 dargestellten
Ansatzpunkte eingreifen, sondern
sollte an möglichst vielen potentiellen
Erkennungspunkten ansetzen, um
den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
VORGELAGERTE SCHUTZMECHA-
NISMEN
Beginnen wir mit einem fremden Mailserver,
der eine Email-Nachricht an uns
zustellen möchte. Dabei ermittelt die-
Abbildung 1: Ansatzpunkte zur Schadsoftwareerkennung in Informationsverbünden
12 | 12 . 2024
THEMA
CYBER SECURITY
ser anhand der Mail-Domain, wohin die
Nachricht zugestellt werden soll. Hier
(„A“ in Abbildung 1) bestehen bereits
die ersten Ansatzpunkte für Schutzmechanismen.
Cloudbasierte Anti-Spam
und Anti-Virenlösungen nehmen anstelle
des eigentlichen Mailservers (intern
oder gehostet wie z.B. M365) die
Mails an und prüfen diese auf Spam-
Wahrscheinlichkeit und schädliche
Inhalte. Dies kann (wie in Teil 2 beschrieben)
von einer einfachen signaturbasierten
Erkennung bis hin zu komplexen
Sandbox-Analysen alles sein, was das
technische Arsenal der Schadsoftwareerkennung
zu bieten hat. Erst nach einer
beanstandungslosen Prüfung werden die
Mails dann an den eigentlichen Mailserver
weitergeleitet.
SCHUTZ AUF MAILSERVERN /
CLOUD-SPEICHERN
Ist der Empfänger der Email-Nachricht
ein gehosteter Mailserver, dann landen
die Mails als nächstes dort, ansonsten
werden sie über die Firewall an einen
allfälligen hausinternen Mailserver zugestellt.
In beiden Fällen bestehen am Mailserver
(„B“ in Abbildung 1) weitere Möglichkeiten
zur Schadsoftwareerkennung
und -eindämmung. Fürs Erste kann der
Mailserver generell gefährliche Anhänge
(z.B. ausführbare Dateien) unterbinden
und entfernen. Weiters können auch
hier Anhänge und Mailinhalte geprüft
und je nach Gefährdungspotential geblockt
oder zugelassen werden.
Bei cloudbasierten Datei- und Dokumentenservern
(z.B. SharePoint, One-
Drive, etc.) bestehen theoretisch die
gleichen Möglichkeiten: Schutzmechanismen
am Cloud-Server können effektiv
das Ablegen und das Herunterladen
von schädlichen Inhalten unterbinden,
ebenso kann das Verlinken externe
schädlicher Quellen unterbunden werden.
Hier ist es jedoch oft nicht möglich,
selbst Schutzlösungen zu installieren,
weshalb man meist auf das verfügbare
Arsenal an Schutzfunktionen des Anbieters
angewiesen ist.
DIE FIREWALL ALS SCHUTZ VOR
SCHADSOFTWARE
Heutige moderne Firewall-Lösungen
verfügen über ausgereifte Filterfunktionen
auf Application-Layer-Ebene, die
in der Lage sind, den Datenverkehr
beim Weiterleiten der Pakete zu filtern.
Weiters verfügen viele über diverse Proxy-Dienste
bzw. Application Level Gateways
für z.B. Email oder Web-Traffic,
die gegenüber der Quelle als Client aufzutreten
und „stellvertretend“ für den
Client die Inhalte in Empfang nehmen
und prüfen.
Gerade auf Firewalls ist die Suche
nach Schadsoftware leider immer ein
Thema von Sicherheit vs. Performance.
Einen verschlüsselten Datenverkehr in
Echtzeit aufzubrechen, die Inhalte zu
scannen (von einer Sandboxanalyse ganz
zu schweigen) und dann weiterzuleiten,
kostet Performance und Zeit und ist im
Vergleich zu ungefilterten Datendurchsätzen
oft nur durch deutlich leistungsstärkere
Systeme halbwegs zu kompensieren,
was natürlich die Kosten in die
Höhe treibt.
NETZWERKBASIERTE SUCHE
NACH SCHADSOFTWARE
Einen weiteren Ansatzpunkt zur Suche
nach Schadsoftware bietet das Netzwerk
selbst („D“ in Abbildung 1). Hier können
sogenannte Network Intrusion Detection
Systeme (NIDS) den Netzwerkverkehr
überwachen und bei Erkennung
Alarm schlagen oder blockieren.
Auch hier ist offensichtlich, dass mit
zunehmendem Netzwerk-Verkehrsaufkommen
die Sensoren immer leistungsfähiger
werden müssen, um den
gesamten Netzwerkverkehr in Echtzeit
überwachen zu können.
SCHUTZ VOR SCHADSOFTWARE
AUF CLIENTS UND SERVERN
Letztlich kommen u.U. trotz aller bisher
besprochenen Maßnahmen dennoch
Dateien mit schädlichem Inhalt am Client
bzw. Server an („E“ in Abbildung
1). Wenn diese Geräte durch eine entsprechende
Sicherheitslösung geschützt
werden, bieten sich dieser mehrere Ansatzpunkte
zum Aufspüren von Schadsoftware.
Zuerst kann die Schutzsoftware das
Eindringen verhindern: Bei Clients
kommt die Datei meist per Email oder
Download auf den Rechner, dabei kann
durch diverse Mechanismen wie Browser-Plugins,
Plugins im Mail-Client, etc.
dies bereits verhindert werden. Wenn
hier keine Blockierung passiert, wird die
Datei auf den Datenträger geschrieben.
Dabei besteht die nächste Erkennungsmöglichkeit,
denn sowohl die Echtzeit-
Erkennung beim Schreiben, als auch ein
Dateiscan nach dem Schreiben der Datei
kann nun Schädlinge erkennen. Wenn
die Schadsoftware durch mobile Datenträger
an den Rechner herangetragen
wird, entfällt die Möglichkeit der Echtzeiterkennung
beim Schreiben, da die
schädlichen Dateien bereits am Datenträger
gespeichert vorliegen. Daher ist
es wichtig, mobile Datenträger vor der
Verwendung vollständig nach Schadsoftware
zu durchsuchen.
Wird die gespeicherte Datei dann gelesen
oder ausgeführt, kann wieder eine
Echtzeitprüfung beim Zugriff potentielle
Bedrohungen erkennen. Wird der
Schädling dennoch ausgeführt, kommen
Methoden wie Verhaltensüberwachung
etc. zum Einsatz, welche wiederum die
Schadsoftware blockieren bzw. entfernen
können. Falls alle diese Mechanismen
auf Clients bzw. Servern nicht zur Erkennung
bzw. Blockierung geführt haben,
bleibt nur noch zu hoffen, dass die
laterale Ausbreitung oder sonstige unerwünschte
Aktivitäten von einem der
anderen beschriebenen Mechanismen
(NIDS, Firewall, Schutzsoftware auf anderen
Systemen, etc.) eingedämmt und/
oder erkannt werden.
ZURÜCK ZU DEN GRUNDSCHUTZ-
ANFORDERUNGEN
Wie in Teil 1 dieser Artikelserie beschrieben,
fordert der IT-Grundschutz
an mehreren unterschiedlichen Stellen
Sicherheitsmaßnahmen – Zeit für eine
ð
12 . 2024 | 13
THEMA
CYBER SECURITY
Kontrolle, ob unser Beispiel-Szenario
diese auch abdeckt. Unter Anforderung
APP.3.3.A3 wird für Fileserver gefordert,
dass alle Daten „durch ein Viren-Schutzprogramm
auf Schadsoftware untersucht
werden, bevor sie auf dem Fileserver abgelegt
werden“ [3]. Dies lässt sich durch
installierte Schutzlösungen auf Clients
und Servern („E“ in Abbildung 1) umsetzen,
bzw. bei Cloudspeichern durch
entsprechende Schutzmechanismen der
Cloud-Plattform. Eine weitere Anforderung
(APP.5.3.A4) verlangt, dass sichergestellt
werden muss, dass eingehende
und ausgehende Emails, insbesondere
deren Anhänge, auf schädliche Merkmale
überprüft werden [4]. Diese Forderung
kann durch den beschriebenen
Schutz auf Mailservern („B“) realisiert
werden, ebenso durch vorgelagerte
Schutzmechanismen(„A“), welche ebenfalls
für ausgehende Mails als „nachgelagertes“
System Dritte vor dem Versand
schädlicher Mails durch uns selbst
schützen können.
Die Anforderung SYS.1.2.2.A5 [5]
fordert für Windows-Server, dass vor
dem ersten Verbinden mit dem Netz
oder Wechselmedien ein Virenschutzprogramm
installiert werden sollte,
ebenso sollten regelmäßig alle Festplatten
vollständig gescannt werden und
Alarme für Virenfunde eingerichtet
werden. Dies ist ebenso durch eine installierte
Schutzlösung, wie beschrieben
(„B“), abgedeckt. In Abschnitt SYS.2
[6] werden Clients als besonders anfällig
für Schadsoftware bezeichnet, sie sind
ebenfalls durch eine Endpoint-Security-
Lösung zu schützen - wie in unserem
Beispiel-Szenario.
DER ENTSCHEIDENDE FEHLENDE
PUNKT
All diese Maßnahmen bieten leider auch
keinen 100%igen Schutz. Nehmen wir
folgende Situation an: Es kommt ein
Email mit persönlicher Ansprache von
einem sogar vermeintlich bekannten
Kontakt. Darin wird erklärt, dass sich im
Mail ein wichtiges verschlüsseltes Zip-
Archiv befindet, was leider so verpackt
werden musste, da ansonsten der Virenschutz
immer den Anhang gelöscht hat.
Das Passwort zum Entschlüsseln liegt
freundlicherweise bei, ebenso der Hinweis,
dass falls der Virenschutz fragen
sollte, ob man der Datei vertrauen soll,
man getrost mit „ja“ antworten kann.
Gegen den engagierten, hilfsbereiten
Mitarbeiter, der dann das vermeintlich
wichtige Zip-Archiv entschlüsselt und
das Attachment ausführt, helfen dann
nur mehr restriktive Benutzerrechte, die
hoffentlich das Schlimmste noch verhindern.
Sicher kann man hier argumentieren,
der Benutzer dürfte keine Berechtigung
dazu haben, aber auch Mitarbeiter
mit Administratorberechtigungen sind
nicht unfehlbar und zu lockere Berechtigungen
sind leider an der Tagesordnung.
Doch warum greifen all die Schutzmechanismen
hier nicht? In diesem Beispiel
kann ggf. keines der Schutzsysteme
bis hin zum Client den Schädling erkennen,
weil er in einem verschlüsselten
Archiv verpackt ist. Hier würde nur ein
generelles Unterbinden verschlüsselter
Archive helfen, was zwar dringend ratsam,
aber selten der Fall ist. Somit kann
nur mehr der Endpoint-Schutz am Client
nach dem Entpacken den Schädling
erkennen. Nur wenn dieser keine bekannte
Signatur aufweist und sich nicht
auffällig verhält, wird er ev. nicht sofort
geblockt. Und werden eventuelle Rückfragen
des Virenschutzes oder sonstiger
Betriebssystem-Mechanismen wie „Datei
kann schädlich sein, wirklich ausführen?“
noch bejaht, kann es schnell kritisch
werden.
Somit kommen wir zum leider allzu
oft fehlenden, entscheidenden
Punkt, der auch im Grundschutz unter
OPS.1.1.4.A7 [7] klar gefordert wird:
„Sensibilisierung und Verpflichtung der
Benutzenden“. Dies ist heutzutage einer
der wichtigste Ansatzpunkte zum Schutz
vor Schadsoftware, denn nur geschulte
und sensibilisierte Mitarbeiter, die bereits
bei kleinen Auffälligkeiten Verdacht
schöpfen, erkennen Gefahren und Risiken,
die rein technisch nie zur Gänze
eliminiert werden können.
Quellen
[1] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023
[3] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023, App.3: Netzbasierte Dienste, Seite 3.
[4] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023,
App.5: E-Mail/Groupware/Kommunikation, Seite 4.
[5] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023, SYS.1.2.2 Windows Server 2012, S. 4
[6] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023, SYS.2: Desktop-Systeme, S. 2
[7] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; IT-Grundschutz-Kompendium,
2023, OPS.1.1.4 Schutz vor Schadprogrammen S. 3 ff.
Und somit wird klar, warum auch oft
nur ein einzelner der beschriebenen Ansatzpunkte
zur Erkennung von Schadsoftware
allein nicht ausreicht: Kein
technischer Schutz oder Mitarbeiter
bietet 100%ige Sicherheit. Je mehr Erkennungsmöglichkeiten
in einem Informationsverbund
existieren und je besser
die begleitenden Maßnahmen (wie
z.B. Benutzerberechtigungen, Betriebssystemeinstellungen,
Netzwerksegmentierung,
restriktive Firewall-Regeln,
Sicherungskonzept, etc.) den Sicherheitsstandard
erhöhen, desto geringer
bleibt das Restrisiko und desto geringer
wird auch im eventuell doch eintretenden
Schadensfall der Schaden ausfallen.
y
14 | 12 . 2024
MENSCHEN
Neubesetzung der Führungsebene
bei Poschacher Baustoffhandel
Mit 1. Oktober 2024 übernahm Mag. Dieter Ziegerhofer die
Position des Geschäftsführers bei Poschacher. Nach intensiver
Überlegung und unter Berücksichtigung der Herausforderungen,
die die letzten Jahre mit sich brachten, hat sich das Unternehmen
für eine Neuausrichtung entschieden, um gemeinsam
mit Kunden und Partnern gestärkt in die Zukunft zu schreiten.
Die Wahl fiel auf Herrn Dieter Ziegerhofer, einen gebürtigen
Linzer mit über 21 Jahren Berufserfahrung. Auch wenn er aus
einer anderen Branche stammt, ist Poschacher überzeugt, dass
seine umfassende Führungserfahrung, sein frischer Blick und
seine strategische Denkweise dem Unternehmen neue Impulse
geben werden. Gemeinsam mit dem starken Führungsteam,
bestehend aus Bernhard Kitzmüller (Vertrieb), Katharina Ortner
(Einkauf) und Dietmar Steinkellner (Administration), wird
das Unternehmen wie gewohnt ein verlässlicher Partner sein.
Besonders wichtig ist, dass die partnerschaftlichen Beziehungen
und die bekannte Handschlagqualität weiterhin im Fokus der
Arbeit stehen. Diese ausgezeichnete Zusammenarbeit war und
ist für das Unternehmen ein wesentlicher Pfeiler des Erfolgs.
Mit dem neuen Geschäftsführer und dem erweiterten Füh-
Von links nach rechts: Bernhard Kitzmüller, Dietmar Steinkellner, Katharina
Ortner, Mag. Dieter Ziegerhofer, Dr. Leonhard Helbich-Poschacher
rungsteam ist Poschacher bestens aufgestellt, um die kommenden
Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Das Unternehmen
freut sich darauf, diesen Weg gemeinsam mit seinen
Partnern zu gehen und weiterhin vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.
y
Foto: Poschacher
Haimo Primas ist neuer VÖZ-Präsident
Bei der Hauptversammlung am 26. November wählte der
VÖZ-Vorstand einen neuen Vorsitzenden: Haimo Primas ist
nun neuer Präsident der VÖZ. Haimo Primas ist seit 1. Oktober
CEO der Holcim (Österreich) GmbH und führt auch
die Holcim Cement CE Holding GmbH. Für ihn steht die
Roadmap der österreichischen Zementindustrie als wichtigstes
Instrument für eine erfolgreiche Klimazukunft im Zentrum:
„Wir werden als VÖZ die grüne Transformation weiter vorantreiben.
Ich bin davon überzeugt, dass uns dies gemeinsam
gelingen wird. Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, dass
mir seitens des Vorstandes das Vertrauen geschenkt wurde und
ich nun den Vorstandsvorsitz der VÖZ übernehmen darf.“
Zu den größten Herausforderungen der Zementindustrie
zählen die Reduktion der CO2 Emissionen wie auch das Thema
Speichern und Weiterverarbeiten von CO2. Dazu müssen
die Rahmenbedingungen der heimischen Standortpolitik deutlich
verbessert werden: die Kompensation indirekter Stromkosten
sowie beschleunigte Verfahren für den Ausbau erneuerbarer
Energie und moderner Netzinfrastruktur für Strom,
Wasserstoff und CO2. Die internationale Vernetzung und der
regelmäßige Austausch mit Stakeholdern und Politik sind für
Haimo Primas ebenso wichtig wie die Forschungsaktivitäten
der VÖZ und ihrer Mitgliedsbetriebe, deren Ergebnisse die
großen Fortschritte von Zement und Beton am Weg zu klimafitten
Baustoffen unter Beweis stellen. Primas betont zudem
das Thema Kreislaufwirtschaft als Wettbewerbsvorteil von Zement
und Beton wie auch die Speicherfähigkeit des massiven
Baustoffs Beton für die Anwendung der Bauteilaktivierung.
Der 53-jährige gebürtige
Grazer studierte Betriebswirtschaft
an der Karl-Franzens-
Universität Graz und ist seit
22 Jahren bei Holcim tätig. y
Foto: VÖZ
12 . 2024 |
15
VBÖ-PARTNER
VBÖ-Fördernde Mitglieder
Wir sagen Danke!
Die Beziehung zwischen Baustoffhandel und Bauindustrie war und ist von fundamentaler Bedeutung
für den gesamten Bausektor. Als verlässliche Schnittstelle sorgte der Baustoffhandel für die
kontinuierliche Versorgung der Bauunternehmen mit essentiellen Materialien, was besonders in
den Herausforderungen der letzten Jahre deutlich wurde. Für 2025 deuten die Prognosen der
Wirtschaftsforscher in Österreich zwar kaum auf eine Erholung der Baukonjunktur hin, jedoch
bringt das Auslaufen der KIM-Verordnung Mitte 2025 positive Impulse. Diese Lockerung der
Kreditvergaberichtlinien könnte den privaten Wohnbau wieder ankurbeln und damit auch den
Baustoffhandel beleben. Die enge Abstimmung und Partnerschaft zwischen Baustoffhandel und
Bauindustrie wird weiterhin entscheidend sein, um gemeinsam die Herausforderungen zu meistern und
den österreichischen Bausektor nachhaltig zu stärken.
ACO GmbH
A-2500 Baden • Gewerbestraße 14 – 20
Tel. +43 (0)2252 224 20-0
info@aco.at
www.aco.at
Baumit GmbH
A-2754 Waldegg • Wopfing 156
Tel. 05018881-0
office@baumit.com
www.baumit.com
Domoferm GMBH & Co KG
A-2230 Gänserndorf • Sonnenweg 1
Tel. +43 (0)2282 8400-0
DOMO_office@jeldwen.com
www.domoferm.com
AUSTROTHERM GmbH
A-2754 Waldegg • Friedrich-Schmid-Straße 165
Tel. +43 (0)2633 401-0
www.austrotherm.com
Botament Systembaustoffe GmbH & Co KG
A-2355 Wiener Neudorf
IZ NÖ-Süd Straße 7, Objekt 58C, Top 4
Tel. +43 (0)2236 387025
www.botament.com
Inndata Datentechnik GmbH
A-6020 Innsbruck • Amraser Straße 25
Tel. +43 (0)512 362233
handle@euobau.com
www.eurobau.com
ARDEX Baustoff GmbH
A-3382 Loosdorf • Hürmer Straße 40
Tel. +43 (0)2754 7021-0
office@ardex.at
www.ardex.at
ARDEXAustria
BMI Austria GmbH
Hauptverwaltung, Werk Pöchlarn
A-3380 Pöchlarn • Bramacstraße 9
Tel. +43 (0)2757 4010-0
office.bramac@bmigroup.com
www.bmigroup.com/at
Internorm Fenster GmbH
A-4050 Traun • Ganglgutstraße 131
Tel. +43 (0)7229/770-0
www.internorm.at
16 | 12 . 2024
4.12.2020 OHRA_logo_D
file:///Y:/BM/2020/12_20/Logos/OHRA_logo_D.svg 1/1
VBÖ-PARTNER
Isolith M. Hattinger Ges.m.b.H.
A-5204 Straßwalchen • Roidwalchen 30
Tel. +43 720 512 101
office@isolith.com
www.isolith.com
Murexin GmbH
A-2700 Wiener Neustadt
Franz von Furtenbach Straße 1
Tel.: + 43 (0)2622-27 401-0
info@murexin.com
www.murexin.com
Dichten – Isolieren – Kleben
Soudal Österreich GmbH
A-4300 Sankt Valentin • Langenharterstraße 3
Tel. +43 (0)7435 59065
info-AT@soudal.at
www.soudal.com • www.fixall.eu
Knauf Insulation GmbH
9586 Fürnitz • Industriestraße 18
Tel. +43 (0)4257 3370-0
E-Mail: info.at@knaufinsulation.com
www.knaufinsulation.at
OHRA Österreich
Tel.: + 43 7236 21534
mobil +43 664 1308635
fruehwirth@ohra.de
www.ohra.at
Stauss-Perlite GmbH
3100 St. Pölten • Stifterstraße 4
Tel. +43 (02742) 74 3 68
www.Stauss-Perlite.at
Bauhütte Leitl-Werke GmbH
4070 Eferding • Leitl-Straße 1
Tel. +43 (0)7272/2444-0
www.leitl.at
Profibaustoffe Austria GmbH
A-2115 Ernstbrunn • Mistelbacher Straße 70-80
Tel. +43 (0)2576/23 20-0
office@profibaustoffe.com
www.profibaustoffe.com
Steinbacher Dämmstoff GmbH
A-6383 Erpfendorf • Salzburgerstraße 35
Tel. +43 (0)5352 700-0
office@steinbacher.at
www.steinbacher.at
Lias Österreich GesmbH
A-8350 Fehring • Fabrikstraße 11
Tel. +43 (0)3155 2368-0
www.liapor.at
ROCKWOOL Handelsgesellschaft m.b.H.
A-1120 Wien • Eichenstraße 38
Tel.:+43 (01)797 26-0
info@rockwool.at
www.rockwool.at
Synthesa Chemie Gesellschaft m.b.H.
A-4320 Perg • Dirnbergerstraße 29-32
Tel. +43 (0)7262 560-0
info@synthesa.at
www.synthesa.at
Minka Holz- und Metallverarb. GmbH
A-8642 St. Lorenzen i. M. • Flurgasse 6
Tel. +43 3864 2238 0
office@minka.at
www.minka.at
Scherf GmbH
A-8230 Hartberg • Flattendorf 4
Tel. +43 (0)3332 63243-0
office@scherf.at
www.scherf.at
BMI Austria GmbH
Werk Fürnitz
A-9586 Fürnitz • Industriestraße 18
Tel.:+43 (0)4257 2241-0
villas@bmigroup.com
www.bmigroup.com/at
MOLDAN Baustoffe GmbH & Co KG
5431 Kuchl • Kellau (Moldanstraße) 75
Tel. +43 (0)6244/44 12-0
moldan@moldan-baustoffe.at
www.moldan-baustoffe.at
Sopro Bauchemie GmbH - Austria
A-4481 Asten • Lagerstraße 7
Tel. +43 (0)7224 67141-0
marketing@sopro.at
www.sopro.at
Wippro GmbH
A-4191 Vorderweissenbach • Gewerbestraße 2
Tel. +43 (0)7219 7004
office@wippro.com
www.wippro.at
12 . 2024 | 17
VERBÄNDE BA
Themenbereich Verkaufstechnik
Abschlussorientiertes Angebotsmanagement
Brillante Angebotslegung, abschlussorientiertes Nachverfolgen von
Angeboten mit der Kombination der besten CrossSelling Strategien
Dieses Seminar zum abschlussorientierten
Angebotsmanagement
vermittelt essenzielle Strategien
für den erfolgreichen Projektverkauf.
Ausgangspunkt ist die Erkenntnis,
dass das bloße Versenden von Angeboten,
obwohl weit verbreitet, die ineffektivste
Verkaufsmethode darstellt, da
sie kaum Einfluss auf die Kundenentscheidung
ermöglicht. Die Teilnehmer
lernen, wie sie stattdessen bereits beim
ersten Kundenkontakt einen Abschluss
erzielen oder eine erfolgversprechende
persönliche Angebotspräsentation vereinbaren
können. Das Seminar basiert
auf den vier Säulen der abschlussorientierten
Angebotslegung und vermittelt
praxiserprobte Techniken: von der wirkungsvollen
Vorbereitung durch gezielte
Kundengespräche bis zur Entwicklung
firmenspezifischer Fragebögen und Argumentationskataloge.
Die Teilnehmer
erarbeiten konkrete Vorgaben für ihre
unternehmensspezifische Angebotslegung
und erstellen Musterangebote für
aktuelle Projekte. Besonderer Fokus liegt
auf dem professionellen Nachfassen von
Angeboten sowie der Integration von
Cross-Selling-Strategien. Dabei lernen
die Teilnehmer, wie sie durch schlanke
Angebote kombiniert mit strategischem
Cross-Selling ihre Abschlussquoten und
Umsätze signifikant steigern können.
Das Seminar schließt mit der prak-
TERMIN
Montag, 10. März 2025
09.00 bis 18.00 Uhr
Autobahnrestaurant Oldtimer
Oldtimer Weg 1, 2353 Guntramsdorf
tischen Entwicklung konkreter Zusatzverkaufs-
und Cross-Selling-Module, die
den gesamten Verkaufsprozess begleiten
und direkt im Unternehmensalltag implementiert
werden können. y
Themenbereich Verkaufstechnik
Preisverhandlung&CrossSelling
Die Deckungsbeitrag- Turbos für Baumarkt und Baustoffhandel
TRAINER
Mag. Rudolf Nelson Portillo
Foto: Portillo
Dieses wirkungsvolle Training
zielt darauf ab,
Mitarbeiter:innen zu engagierten Experten
im Bereich Preisverhandlung
und Cross-Selling zu entwickeln und
damit einen messbaren Mehrwert für
das Unternehmen zu schaffen. Das Seminar
basiert auf dem Erfolgsdreieck
der Motivation zum Cross-Selling und
zur geschickten Preisverhandlung. Ein
Kernaspekt ist die „Mission Deckungsbeitrag“,
bei der die Teilnehmer lernen,
warum Rabatte verschenkter Gewinn
sind und wie man professionell verhandelt.
Dabei werden zentrale Techniken
vermittelt, wie das Absichern des
Kaufwillens vor Preisverhandlungen, die
strategische Behandlung erster Angebote
und das geschickte Einsetzen von Forderungen
und Gegenforderungen. Speziell
für den Baumarkt und Baustoffhandel
werden praktische Methoden
zur Rabattabwehr vermittelt, darunter
die Slalomtechnik, verschiedene Preisverteidigungsstrategien
und emotionale
Preisargumentation. Im Cross-Selling-
Teil des Seminars werden 15 effektive
Zusatzumsatzquellen vorgestellt, die
sich schnell und effizient umsetzen lassen.
Die Teilnehmer erarbeiten dabei
konkrete Umsetzungsstrategien für ihre
eigenen Abteilungen. Besonderer Wert
wird auf die sieben Erfolgsstrategien des
klassischen Zusatzverkaufs gelegt, von
Must-Have-Produkten über komplementäre
Verkäufe bis hin zu abteilungsübergreifenden
Verkaufsstrategien. Das
Seminar schließt mit intensiven Praxistrainings
sowohl zur Preisverhandlung
als auch zum klassischen Zusatzverkauf
ab, wodurch die gelernten Techniken direkt
eingeübt und verfestigt werden. y
TERMIN
Montag, 17. März 2025
09.00 bis 18.00 Uhr
Autobahnrestaurant Oldtimer
Oldtimer Weg 1, 2353 Guntramsdorf
18 | 12 . 2024
VERBÄNDE BA
Themenbereich Persönlichkeitsbildung
Bürgermeister in meinem Gebiet
Neue und noch unerfahrene AD-MitarbeiterInnen und wie sie am
effektivsten Ihr Gebiet bearbeiten
Bürgermeister gewinnen nicht nur
Wahlkämpfe, sie stehen für eine
Botschaft und sind damit DIE Marke
im Ort. Das gilt auch für neue AußendienstmitarbeiterInnen,
die sich diesen
Markenstatus über langfristige, nutzenorientierte
Strategien erarbeiten.
Trainer Jürgen Eisserer war über 10
Jahre im Verkauf tätig – als freier Handelsvertreter,
Key Account bis zum Verkaufsleiter
und kennt die Tücken und
Tricks, sich als Verkäufer in seinem Gebiet
als Bürgermeister zu behaupten.
• Effektives Gebietsmanagement für
langfristigen Erfolg
• Netzwerkarbeit für Profis abseits von
Social Media
• Kundenbindungstechniken und
-strategien
• Wie Wahlkampf betrieben wird – im
Business
• Selbstmanagement – Effiziente Touren-
und Kundenplanung y
TERMIN
Foto: Eisserer
TRAINER: Jürgen Eisserer,
Kommunikationsexperte,
Leveloop Learning Institut
Donnerstag, 27. März 2025
08.30 bis 18.00 Uhr
Ort: Großraum Wien/St. Pölten
Themenbereich Betriebswirtschaft
Lageristen & Fahrer als Aushängeschild
WEBINAR: Mehr zufriedene Kunden durch gute Lager- und Fuhrparkmitarbeiter
In diesem Seminar wird den Teilnehmern
bewusst gemacht, wie sie
durch ihr tägliches Verhalten generell
auf die Kunden und Kollegen wirken
und wie sie ganz entscheidend zur Erhöhung
der Kundenzufriedenheit beitragen
können. Sie lernen die wichtigsten
Grundlagen der Kommunikation sowie
verschiedene Tipps kennen, wie man
Kunden nicht nur zufrieden stellt, sondern
sogar begeistert! Da alle Kollegen
und Mitarbeiter auch „interne Kunden“
sind, gelten diese Regeln und Erkenntnisse
auch für den Umgang untereinander
und verbessern damit automatisch
das Betriebsklima.
INHALT
Die Aufgabe als Lagerist und Fahrer
Was sind meine Aufgaben?
Warum ist Dienst nach Vorschrift nicht
genug?
Wo kann ich durch umsichtiges Handeln
Kosten einsparen?
Die Rolle von Bruch, Schwund und Bestandpflege
im Lagerbereich
Warum das Unternehmen Gewinne benötigt
Welche Rolle spielt der Kunde für das
Unternehmen
Ansprüche und Erwartungen des Kunden
Kundentypen und Verhaltensweisen
Der Chef und Kollege als „interner Kunde“
Der Lagerist und Fahrer als Kundenbetreuer
und Verkäufer
Wie gehe ich freundlich mit Kunden um?
Wie stelle ich die perfekte Dienstleistung
zur Verfügung?
Was verkaufe ich dem Kunden grundsätzlich?
Wie sorge ich für Zusatzverkäufe?
Wie verhalte ich mich bei schwierigen
Kunden?
Wie vermeide ich es, Kunden zu vergraulen?
Reklamationen vermeiden bzw. richtig
bearbeiten
Wie kann ich Reklamationen im Vorfeld
vermeiden?
Wie teuer kommt eine Reklamation?
Wie nehme ich Reklamationen richtig
an und leite sie weiter?
y
TERMIN
Donnerstag, 27. März 2025
08.30 bis 12.30 und
13.00 bis 17.00 Uhr
TRAINER
Günther Sprunck
Foto: Martina Sprunck
Dipl.-Betriebswirt, Dipl. Controller
12 . 2024 | 19
VERBÄNDE BA
Zukunftsweisende Verfahren im Verkaufsprozess
Sales & Sourcing
So „tickt“ der Einkauf in Zukunft. Was Einkäufer wirklich wollen und vom
Verkauf erwarten. Wie „Partnerschaft“ im Verkauf tatsächlich funktioniert.
Ziel dieses Seminares ist es
Mitarbeiter:innen zu geschätzten
Partnern in langfristigen Geschäftsbeziehungen
auf echter Augenhöhe herauszubilden.
Meisterhafte Verhandlungstaktiken
mit Mehrwert werden erlernt
– ohne Standard Rhetorik-Tricks.
INHALT
Verstehen: Einkäufer und ihre Arbeitsweise
und Prozesse richtig erfassen. Den
Fokus erkennen.
Überzeugen: Entscheidungsfokussiert
kommunizieren und wirkungsvolle Aktivitäten
im Kaufprozess setzen. Den
Kunden bei seinem Kauf gezielt unterstützen,
ihn aktivieren, mit Impulsen
anregen und Sicherheit geben.
Abschließen: Den Kunden zum Kauf
hinführen und genau den Nutzen stif-
ten, der für den Kaufentscheider den
maximalen Nutzen bietet.
„Wer den Einkauf richtig versteht,
wird als Verkäufer verstanden!“ Eh´ klar!
NUTZEN
Erhöhte Verkaufserfolg, besseres Kundenverständnis,
weniger Kostenargumente,
mehr Wettbewerbsvorteile.
• professionellere (Wert)-Argumente –
Logik statt Rabatt-Rhetorik
• Fachliche Argumente einbringen,
die selbst versierte Einkäufer positiv
überraschen
• Raus aus der Kosten-Spirale, rein in
eine kooperative Gestaltung im Beschaffungsprozess
• Wissen, wie sich der Einkauf ein Bild
vom Verkauf macht – wie er Verkäufer
„sieht“
• Partner statt Gegner – Verstehen,
was Einkäufer wirklich brauchen und
wollen
• Nachhaltig vorteilhafte Lösungen
erarbeiten, trotz unterschiedlicher
Standpunkte
y
TERMIN
TRAINER
Dr. Ronald Pommer
Leveloop Learning Institut
Mittwoch, 2. April 2025
09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Das Seminar wird voraussichtlich im
Großraum Linz stattfinden.
Foto: Pommer
ba-Speed Training 2025
Zeitsparend und effizient
Vertreter der Top Industrien kommen an drei Standorte in Österreich und
präsentieren ihre Produkt- und Marketingneuheiten. Sie nehmen sich Zeit
und stehen jeweils von 9:30 bis 15:00 allen Teilnehmern aus dem Handel
für Präsentationen und Fragen zur Verfügung.
Dieses Veranstaltungsformat bietet
den Teilnehmern und deren
Mitarbeitern nicht nur die Chance
sehr zeiteffizient, alle für das Business
relevanten Produktneuheiten kennen
zu lernen. Sie haben darüber hinaus
auch die Möglichkeit individuelle Fragen
abzuklären und Einzelgespräche zu
führen, denn alle Industrievertreter stehen
während des vorgegebenen Zeitrahmens
genau dafür zur Verfügung.
In einem separaten Seminarraum werden
parallel dazu Kurzreferate abgehalten,
die wahlweise besucht werden
können. So wird jedem Besucher
die Möglichkeit geboten, sich genau
die Informationen abzuholen,
die er für seinen Fachbereich braucht.
Der Besuch ist für Mitarbeiter aus dem
Baustoff-Fachhandel kostenlos! y
TERMINE
jeweils von 9:30 bis 15.00
• 04. Februar 2025
Bauakademie Salzburg
• 25. Februar 2025
Hotel Metropol St. Pölten
• 27. Februar 2025
Hotel Ramada Graz
20 | 12 . 2024
VERBÄNDE VBÖ
Politische Weichenstellung für Bauen und Wohnen in der neuen Gesetzgebungsperiode
VBÖ meets Industrie
Am 26. November tagte der VBÖ-
Vorstand im City & Design Hotel
in St. Pölten. Am Nachmittag
waren die VBÖ-Mitglieder und
die teilnehmenden Industrien des
Gesprächskreises „VBÖ meets
Industrie“ zu einem interessanten
Vortragsprogramm eingeladen.
Spannende Vorträge und gute Gespräche fesseln das Auditorium der VBÖ-FBI-Tagung.
Bilder: VBÖ
„ ..es ist schwer über ungelegte Eier
zu sprechen“ so das Eingangsstatement
von Andreas Kovar. In seinem Vortrag
bei der Veranstaltung „VBÖ meets Industrie“
ist es ihm dennoch gelungen,
ein klares Bild dessen zu zeichnen, was
jetzt passieren muss und welche Chancen
sich durch neue Weichenstellungen
ergeben können.
1. DISKONTINUITÄT ALS TREIBER
DES WANDELS
Jede Wahl ist eine Zäsur und bringt die
Möglichkeit eingefahrene Strukturen
aufzubrechen. Politische Parteien hören
jetzt besonders genau hin. Ein „Weiter
so“ würde irritieren; stattdessen ist es
entscheidend, dass neue Ansätze diskutiert
und umgesetzt werden.
Ein zentraler Aspekt der Veränderung
ist die Erneuerung der politischen Akteure.
Der Wechsel von Entscheidungsträgern
ist eine natürliche Konsequenz
jeder Wahl – und zugleich eine Chance
für Interessensvertretungen und Think
Tanks wie „Pro Bauen & Sanieren“. Diese
Plattform hat sich als zentraler Akteur
etabliert, der fundierte Vorschläge entwickelt
und in weiterführenden Gesprächen
mit Politik und anderen Stakeholdern
einbringt.
2. WOHNBAUPOLITIK: ZENTRALE
REFORMEN NOTWENDIG
Ein Schlüsselthema der Regierungsverhandlungen
ist der Wohnbau. Das ver-
altete Mietrecht muss dringend modernisiert
werden, um die Wohnversorgung
zu gewährleisten und Sanierungen wirtschaftlich
attraktiver zu machen. Gleichzeitig
sollte die Förderung von Eigentum
stärker in den Vordergrund rücken
und die Rahmenbedingungen für den
gewerblichen Wohnbau müssen passen.
Ein großes Hindernis ist die Zersplitterung
der Zuständigkeiten, die auf
Bundes- und Landesebene sowie zwischen
verschiedenen Ministerien verteilt
sind. Eine zentrale Koordinationsstelle,
etwa in Form eines Staatssekretariats,
könnte hier Abhilfe schaffen und die
Effizienz steigern.
3. IMPULSE AUS EUROPA: NACHHAL-
TIGKEIT UND LEISTBARES WOHNEN
Auch auf europäischer Ebene nimmt der
Wohnbau eine wichtige Rolle ein. Mit
dem Green Deal hat die EU-Kommission
ehrgeizige Klimaziele formuliert, die
bis 2030 umgesetzt werden sollen. Der
designierte EU-Kommissar für Energie
und Wohnen, Dan Jørgensen, soll diese
Ziele vorantreiben. Zwar hat die EU keine
direkten Kompetenzen im Wohnbau,
kann jedoch über Förderprogramme
und Konsultationen Einfluss nehmen.
Für Österreich bedeutet dies, dass nationale
Maßnahmen eng mit europäischen
Strategien abgestimmt werden
müssen. Investitionen in nachhaltiges
Bauen und leistbaren Wohnraum sind
essenziell, um den Anforderungen an
ANDREAS KOVAR
Kovar & Partners
Public Affairs Consulting, Lobbying,
Politikberatung
Klimaschutz und gesellschaftlichen Bedürfnissen
gerecht zu werden.
4. ARBEITSMARKT UND WIRTSCHAFT:
LÖSUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT
Auch der Arbeitsmarkt steht vor Herausforderungen:
Fachkräftemangel, digitale
Transformation und wirtschaftliche
Unsicherheiten erfordern vorausschauende
Strategien. Gleichzeitig müssen
Entscheidungsträger verlässliche Informationen
nutzen, um fundierte Entscheidungen
zu treffen. In einer Zeit
zunehmender Desinformation wird es
immer schwieriger, Wahrheit von Verzerrungen
zu unterscheiden. Der direkte
Dialog zwischen Politik und Interessensvertretungen
ist essenziell, um Vertrauen
zu schaffen.
Die aktuellen Regierungsverhandlungen
sind ein Schlüsselmoment, um
Österreich zukunftsfähig zu gestalten. y
ð
12 . 2024 | 21
VERBÄNDE VBÖ
Stefan Bruckbauer
Wird 2025 Europa ein Wachstum bringen?
Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt
der UniCredit Bank Austria
meint ja, mit der einfachen Begründung,
weil „es kommt immer einmal
der Aufschwung“. Für 2025 wird in
Österreich ein wirtschaftliches Wachstum
von knapp 1 % erwartet. Die Erholung
könnte durch leere Lager und
die notwendige Produktion befeuert
werden, doch die globale Industrie zeigt
Schwächen. Besonders in Europa ist der
Bau- und Industriebereich unter Druck.
Hohe Baupreise und fehlende Nachfrage
bremsen Investitionen, während eine
Abwanderungswelle der Industrie droht.
EIN BLICK AUF DIE AUSGANGSLAGE
Derzeit zeigt sich die Weltwirtschaft in
einem Zustand der Schwäche. Mit Ausnahme
des Halbleitersektors kämpfen
die Industrien mit Margendruck und einer
schwachen Nachfrage. Besonders im
Euroraum ist die Lage angespannt: Ende
2023 rutschte die Industrieproduktion
erneut ins Minus. Die Schwäche der Industrieproduktion
hat inzwischen auch
den Dienstleistungssektor, den Handel
und den Export erfasst. Während diese
Bereiche lange Zeit Stabilität zeigten,
wirkt sich die sinkende Nachfrage in der
Industrie zunehmend negativ aus.
Die Bedeutung von China als Exportpartner
nimmt zu. Dies verstärkt
den Druck auf heimische Industrien,
vor allem in Deutschland, das seit über
einem Jahrzehnt kein Wachstum mehr in
der Industrie verzeichnet. Immer mehr
europäische Unternehmen verlagern
Teile ihrer Wertschöpfung nach China,
getrieben von hohen Lohnstückkosten
und günstigerer Produktion. Auch die
in Europa deutlich höheren Energiepreise
bleiben ein Problem, welches die
Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen
schwächt.
Trotz der wirtschaftlichen Schwäche
zeigt sich der Arbeitsmarkt bislang stabil.
Die Zahl der Insolvenzen ist zwar
hoch, doch bereinigt um Großinsolvenzen
gibt es keine flächendeckende
Welle. Der Immobilienmarkt zeigt erste
Anzeichen einer Bodenbildung, auch
wenn die Lücke zwischen Einkommensentwicklung
und Immobilienpreisen
nach wie vor sehr hoch ist.
Im österreichischen Einzelhandel leidet
der Handel unter den Nachwirkungen
hoher Inflation. Obwohl die
Löhne gestiegen sind, bleibt bei vielen
Verbrauchern das Gefühl zurück, dass
die Preise schneller steigen als das Einkommen.
Dies führt zu einer erhöhten
Sparquote und einer insgesamt zurückhaltenden
Konsumstimmung.
BAUWIRTSCHAFT: EIN SORGEN-
KIND DER KONJUNKTUR
Besonders deutlich zeigt sich die wirtschaftliche
Schwäche in der Bauwirtschaft.
Deutschland erlebt ein historisches
Tief in der Auftragslage, während
auch Österreich unter einem Rückgang
leidet. Die Gründe dafür sind vielfältig:
In Deutschland sind die Baupreise seit
2020 um 40 % gestiegen, im Euroraum
insgesamt um 35 %. Dies drückt massiv
auf die Investitionstätigkeit, da viele
Bauherren die hohen Kosten nicht tragen
können.
Ein weiteres Problem ist der Fachkräftemangel.
In Österreich berichten 20 %
der Bauunternehmen, dass sie ihre Kapazitäten
erweitern könnten, wenn genügend
Mitarbeiter verfügbar wären.
Doch selbst wenn das Arbeitskräfteproblem
gelöst werden könnte, bleibt die
Nachfrage das größere Hindernis. Viele
Projekte werden aufgrund der hohen
Kosten und Unsicherheiten verschoben
oder abgesagt. Auch die Grundstückspreise
steigen, was die Gesamtkosten
von Bauprojekten weiter erhöht. Immobilienkäufer
können sich heute für das
gleiche Geld bis zu 40 % weniger Wohnraum
leisten als noch vor einigen Jahren.
STEFAN BRUCKBAUER
Chefökonom Bank Austria
EIN VORSICHTIGER BLICK NACH
VORNE
Die Inflation könnte sich bis 2025 auf
etwa 2 % einpendeln, was der Europäischen
Zentralbank (EZB) Spielraum für
Zinssenkungen geben würde. Bereits im
Dezember 2024 und Januar 2025 werden
erste Senkungen erwartet, die die
Finanzierungskosten für Unternehmen
und Verbraucher senken könnten. Bis
Ende 2025 könnte der Leitzins auf etwa
2 % sinken, was insbesondere Investitionen
in der Bauwirtschaft erleichtern
würde. Die strukturellen Herausforderungen
in Europa bleiben aber groß:
Hohe Lohnstückkosten, der demografische
Wandel und globale Konkurrenz
setzen den Unternehmen zu.
Die Ergebnisse der US-Wahlen sind
ein entscheidender Faktor für die globale
Wirtschaftsentwicklung. Während
die Auswirkungen auf Europa eher gering
ausfallen dürften (maximal 0,1 %
Anpassung des Wachstums), sind die
strukturellen Einflüsse deutlicher. Die
USA werden voraussichtlich mit einem
Wachstum von 2 % weiterhin als globale
Konjunkturlokomotive fungieren. y
22 | 12 . 2024
VERBÄNDE VBÖ
Andreas Jäger
So lösen wir die Klimakrise
2024 war ein Jahr der Extreme:
Weihnachtshochwasser, massive
Starkregenereignisse und die schwersten
Hochwasser, die Süddeutschland, Niederösterreich
und Spanien je erlebt haben.
Diese Wetterextreme zeigen, dass
die Klimaveränderungen nicht nur real,
sondern auch teuer sind. Laut Andreas
Jäger, Klimaforscher und Markenbotschafter
der Firma Austrotherm ist es
langfristig günstiger, jetzt in den Klimaschutz
zu investieren, als weiterhin nur
die teuren Folgen zu bewältigen.
WACHSENDE BEDROHUNG DURCH
EXTREMWETTER
Der Klimawandel macht Wetterphänomene
intensiver und häufiger. Ein
zentraler Faktor ist der steigende CO₂-
Gehalt in der Atmosphäre, der mit der
Temperaturkurve korreliert. Diese Konzentration
ist höher als je zuvor in der
Geschichte der Menschheit. Wärmere
Luft kann mehr Wasser speichern, was
die Intensität von Regenfällen erhöht.
Gleichzeitig haben die Ozeane, die
90 % der Erdoberfläche ausmachen, einen
historischen Temperaturhöchststand
erreicht. Temperaturschwankungen werden
zwar immer größer, aber seit 35 Jahren
schlägt die Temperatur nicht mehr
auf kalt um. Durch die Erwärmung
des Mittelmeers verdunstet mehr Wasser,
das später als Starkregen niedergeht.
Das Ergebnis: Fluten und Murenabgän-
ge, die ganze Täler unbewohnbar machen
könnten. Im September 2024 wurden
in Niederösterreich über 400 Liter
Regen in nur fünf Tagen gemessen. Der
Starkregen in Spanien bei dem innerhalb
von 24 Stunden 700 Liter Regen pro
Quadratmeter gefallen sind, verursachte
Schäden in Höhe von 28 Milliarden
Euro. Diese Zahlen verdeutlichen, dass
die Prävention – etwa durch den Umbau
zu einer emissionsfreien Wirtschaft
– wirtschaftlich sinnvoll ist.
WIR HABEN ALLE LÖSUNGEN UM
DEN KLIMAWANDEL „EINZUFRIE-
REN“
Die Zukunft der Klimakrise liegt in unseren
Händen. Unvorhergesehene Ereignisse,
die alles zum Schlechten wenden
könnten, nennt Jäger schwarze Schwäne,
grüne Schwäne hingegen wenden alles
zum Guten. Die gute Nachricht ist, es
gibt „grüne Schwäne“, die effektiven Lösungen
darstellen, um die globale Erwärmung
einzudämmen. Jäger nennt drei
beispielhaft praktikable Lösungen:
1. Agri-PV-Wind-Projekte:
Eine innovative Lösung ist die Kombination
von Photovoltaik (PV) und
Landwirtschaft. PV-Anlagen werden „im
zweiten Stock“ über Feldern installiert,
sodass Landwirte von einer doppelten
Nutzung profitieren können. Dies stärkt
die Energieversorgung und schafft zusätzliche
Einnahmen für die Landwirte.
ANDREAS JÄGER
Klimaforscher
2. Elektromobilität weiter ausbauen:
Die Elektromobilität ist ein entscheidender
Hebel, um die CO₂-Emissionen
zu senken. Fortschritte in der Batterieproduktion
zeigen, wie schnell sich die
Technologie auch ganz ohne Regulierung
entwickeln: Während 2024 nur
noch 102 kg CO₂ pro Kilowattstunde
erzeugt wurden, lag dieser Wert vor einigen
Jahren noch bei 185 kg. Marktmechanismen
treiben diese Verbesserung
kontinuierlich voran.
3. Corporate Sustainability Reporting
Directive (CSRD):
Nachhaltigkeitsberichte für Unternehmen
werden abhängig von der Unternehmensgröße
verpflichtend. Dies
mag aufwendig sein, birgt jedoch enormes
Potenzial, um Schwachstellen zu
identifizieren und zu verbessern. Selbst
kleinere Unternehmen werden künftig
nachhaltiger wirtschaften müssen,
was die gesamte Wirtschaft resilienter
macht. Die Chinesen haben diese Vorgaben
bereits kopiert um konkurrenzfähig
zu bleiben.
Investitionen in Klimaschutz sind keine
Kosten, sondern eine Absicherung
für die Zukunft. Indem wir auf erneuerbare
Energien setzen, die Elektromobilität
vorantreiben und den nachhaltigen
Umbau der Wirtschaft forcieren, können
wir die schlimmsten Auswirkungen
des Klimawandels vermeiden. y
Die Geschäftsführerin des FBI Katharina Sigl und die FBI- Mitglieder Franz Nürnberger
(Schiedel), Christian Jäkel (Roto), Thomas Schöffer (BMI), Michael Allesch (Saint
Gobain), Markus Weinzierl (Domoferm) bedanken sich bei VBÖ- Geschäftsführerin Susanne
Aigner Haas für die konstruktive und langjährige Zusammenarbeit und gratulieren
zur gelungenen Veranstaltung „VBÖ meets Industrie 2024“
12 . 2024 | 23
VERBÄNDE
Vorankündigung
Ein-Tages Workshop mit KI-Experten Gernot Winter
Auf Wunsch einiger Teilnehmer der VBÖ-Manager/innen Tagung organisiert
das österreichische Baustoffausbildungszentrum für Anfang März einen
Workshop mit KI-Experten Gernot Winter.
Gernot Winter ist KI-Konzeptionist,
er berät Unternehmen,
die KI-Systeme in ihren Alltag integrieren
wollen und begleitet sie auf diesem
Weg. Er unterstützt bei der Strategiefindung
und verfasst KI-Nutzungsrichtlinien
für die Belegschaft. Er erstellt
Chatbot-Systeme für Kunden und bietet
auch Trainings dazu an. Mit seinem
Vortrag bei der Manager/innen Tagung,
dessen Inhalt VBÖ-Vizepräsident Robert
Grieshofer als ziemlich „spooky“
beschrieben hat, hat Winter aufgerüttelt,
aber auch neugierig auf mehr Information
und praktische Anwendungsbeispiele
gemacht. Der nun geplante
eintägige Workshop wird den Teilnehmern
zum Einstieg einen Überblick
über die Geschichte, alle Begriffsbestimmungen,
die Trends und die Tools bieten,
aber der Schwerpunkt wird jedenfalls
auf den praktischen Anwendungen
liegen. Winter wird Tipps und Tricks zu
ChatGPT&Co zeigen, aber auch rechtliche
Fragestellungen zur DSGVO und
AI Act beantworten. Die Gruppengröße
ist mit maximal 12 Personen limitiert,
denn alle Teilnehmer werden mit ausge-
KI-Experte Gernot Winter
wählten Tools am eigenen Laptop arbeiten.
Über den genauen Termin, die Kosten
und die Anmeldemodalitäten wird
das österreichische Baustoffausbildungszentrum
noch gesondert informieren. y
Bild: VBÖ
Alles bereit für die VBÖ- Branchenauswertung
„Die Besten der Branche 2025“
Im März 2025 sind die Branchenexperten des Baustoffhandels
wieder gefordert, die Besten Baustoffindustrien in acht vordefinierten
Sortimentsbereichen zu ermitteln.
Die Trophäen für die Besten der Branche 2024
Bild: Wolfgang Stecher
Die im Auftrag des Verbandes
der Baustoffhändler Österreichs
alljährlich stattfindende Befragung,
wird von der unabhängigen Agentur
Jaksch & Partner anonymisiert online
durchgeführt. Ermittelt werden die handelsfreundlichsten
Baustoffindustrien,
die in elf Kategorien von jenen Mitarbeitern
des Baustoffhandels bewertet
werden, deren Tagesgeschäft von der
Zusammenarbeit mit den Industriebetrieben
geprägt ist. Die Industriepartner
haben die Möglichkeit detaillierte
Auswertungen für ihr Unternehmen zu
bestellen, die offenlegen, welche Erwartungshaltungen
die Kunden haben, in
welchen Bereichen diese erfüllt werden
und wo Verbesserungspotential vorhanden
ist. Sie erhalten darüber hinaus
eine Auswertung nach Regionen, einen
anonymisierten Mitbewerbervergleich,
eine Deltaanalyse und, so sie schon länger
dabei sind, eine Darstellung der Bewertungsentwicklung.
Die Ergebnisse für 2025 werden im
Rahmen der VBÖ-Baustoffhandelstagung
am 22. Mai 2025 präsentiert werden.
Der VBÖ will mit der Verleihung
der Auszeichnung zu den Clustersiegen,
vor allem jene Industrien vor den Vorhang
hohlen, die mit dazu beitragen,
dass das Geschäft des Baustoffhandels
reibungslos funktioniert, und die für ein
faires Miteinander stehen.
y
24 | 12 . 2024
DER NEUE ELROQ
100% elektrisch.
Jetzt bestellbar
und ab 31. Jänner 2025
bei Ihrem Škoda Betrieb.
Schon ab
28.590,– Euro
Bei Finanzierung, Versicherung und
Service über die Porsche Bank.
Symbolfoto. Stand 04.11.2024. Alle angeg. Preise sind unverb., nicht kart. Richtpreise in Euro inkl. NoVA und 20% MwSt. Im genannten Preis
berücksichtigt: 2.400,– E-Mobilitäts-Bonus für Private, 2.500,– Finanzierungs-, 1.000,– Versicherungs-, (bei Abschluss einer KASKO Versicherung) und
1.000,– Service-Bonus (bei Abschluss eines Service- oder Wartungsproduktes). Mindestlaufzeit 36 Monate. Mindest-Nettokredit 50% vom Kaufpreis.
Alle Boni für Privatkunden mit Kaufvertrags-/Antragsdatum 02.10.2024 bis 31.03.2025. Details auf skoda.at/aktionen bzw. bei Ihrem Škoda Betrieb.
Stromverbrauch: 15,3–16,6 kWh/100 km. CO 2 -Emission: 0 g/km.
skoda.at | facebook.com/skoda.at | youtube.com/skodaAT | instagram.com/skodaAT
VERBÄNDE
Digitaler Umbruch in der Bauproduktenverordnung
Maschinenlesbare Leistungserklärungen
Welche Auswirkungen die neuen Regelungen der Leistungserklärungen
(Declaration of Performance and Conformity) in der neuen
Bauproduktenverordnung haben, wie Hersteller damit umgehen müssen
und welche Vorteile die Maschinenlesbarkeit mit sich bringt.
Die neue Europäische Bauproduktenverordnung
1 (2022/0094
COD 2 ) wurde am 5. November im europäischen
Rat befürwortet 3 und wird
voraussichtlich gegen Jahresende in
Kraft treten. Sie löst die bisherige EU-
BPVO 305/2011 ab.
Neben den vielen anderen Änderungen
gegenüber der Fassung von
2011 fällt ein kleiner, aber wirkungsvoller
Halbsatz des Artikel 16 im ersten
Moment nicht weiter auf:
„…stellt die Leistungs- und Konformitätserklärung
in einem von Menschen
lesbaren und maschinenlesbaren Format
bereit…“
Im Erwägungsgrund (92) wird dies
noch durch ein beabsichtigtes, gemeinsames
Datenwörterbuch ergänzt „um die
Maschinenlesbarkeit zu verbessern“
All dies aber nur in dem Fall, wenn
für das betreffende Produkt nicht nach
Artikel 16 Absatz (1) ein digitaler Produktpass
zu erstellen ist.
Legende
1 CPR – construction products regulation
BISHERIGE SITUATION
In der delegierten Verordnung
157/2014 4 wurden die Bedingungen
genannt, unter welchen Marktteilnehmer
ihrer Verpflichtung zur Übergabe
von Leistungserklärungen an die Kunden
durch elektronische Bereitstellung
auf der Website erfüllen konnten.
Durch diese Verordnung konnte gegenüber
dem Originaltext der Bauproduktenverordnung
2011 eine deutliche
organisatorische Erleichterung geschaffen
werden. Wenn der Marktteilnehmer
(„in den Verkehr Bringer“) die Leistungserklärungen
10 Jahre rückwirkend
vollständig kostenfrei und dauerhaft
menschenlesbar über eine Website zugänglich
macht, ist von der generellen
Pflicht zur physikalischen Weitergabe
der Dokumente befreit und muss diese
nur auf Verlangen auf Papier bereitstellen.
Auf Basis dieser delegierten Verordnung
wurden in den Mitgliedsstaaten
der Union, meist auf privatwirtschaftlicher
Basis Onlinedatenbanken für die
Leistungserklärungen aufgebaut, welche
zur kostengünstigen Abwicklung
der Publikationspflichten genutzt werden
konnten. In Österreich wird dies
seit 2013 auf Basis eines Beschlusses der
Branchenverbände und seinerzeit mit
der Marktüberwachungsbehörde OIB
abgestimmt über den österreichischen
Industriedatenpool 5 abgewickelt.
Diese österreichische Datenbank
umfasst inklusive der verpflichtenden
2 https://www.europarl.europa.eu/RegData/seance_pleniere/textes_adoptes/definitif/2024/04-10/0188/P9_TA(2024)0188_DE.pdf
angenommer Text / europäisches Parlament 10.04.2024
3 https://eur-lex.europa.eu/procedure/EN/2022_94
4 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32014R0157
5 https://api.industriedatenpool.com
6 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=OJ:L_202401781
Autor Otto Handle
inndata
Foto: Inndata
Begleitdokumente (insbesondere Sicherheitsdatenblätter
für chemische
Produkte nach REACh- und CLP-Verordnung)
inzwischen etwa eine halbe
Million Seiten PDF-Dokumente. Allesamt
menschenlesbar, aber nicht als sogenannte
„strukturierte Daten“ in maschinenlesbarer
Form.
AUSWIRKUNGEN AUF DIE DATEN-
BEREITSTELLUNG
Die neue Bauproduktenverordnung erhöht
die Anforderungen auf mehreren
Ebenen drastisch:
- Die Anzahl betroffener Produktgruppen
steigt.
Bislang waren Produkte betroffen die
harmonisierten europäischen Normen
unterliegen. Künftig wird die
Bauproduktenverordnung wesentlich
mehr Produktgruppen umfassen.
- Die Nachweispflichten werden erweitert.
Insbesondere kommt die Deklararion
einer achten „wesentlichen Leistung“,
der Nachhaltigkeit, zu den Anforderungen
hinzu. Hier sind künftig auch
die Kriterien der EN 15804 erfasst
(EPD – Umweltproduktdeklarationen)
- Die Prüfbestimmungen werden erschwert.
Unter anderem durch Aufwertung
der Marktüberwachungsfunktion,
verpflichtende Beauftragung sogenannter
notrifizierter Stellen zur Zertifizierung
und einen höheren Anteil
von verpflichtenden Fremdüberwachungen
anstelle der bisher vielfach
möglichen Selbstdeklaration
26 | 12 . 2024
VERBÄNDE
- Die Bereitstellung der Daten in digitaler
Form ist nicht mehr freiwillig
sondern verpflichtend. Vorerst in der
neuen Form der kombinierten Leistungs-
und Konformitätserklärung,
in weiterer Folge dann als digitaler
Produktpass.
- Die Bereitstellung erfolgt künftig
nicht nur menschenlesbar sondern
auch maschinenlesbar. Also nicht
mehr als gescannte PDF, sondern
(auch) als strukturierte, maschinenlesbare
Datensätze
Bedeutung maschinenlesbarer Datensätze
…
Dieser Artikel kann nicht alle Änderungen
der obigen Liste detailliert behandeln
sondern konzentriert sich auf
die Frage, welche Bedeutung der Begriff
„maschinenlesbar“ für Hersteller und
Kunden hat.
… für den Datenkonsum
sind maschinenlesbare Daten ein Segen,
da diese die unmittelbare Weiterverarbeitung
ermöglichen, etwa um aus
den Daten aus dem digitalen Gebäudemodell
(„BIM“) und den verknüpften
Daten der verwendeten Bauprodukte
diverse Auswertungen automatisch zu
generieren.
Derartiges zu ermöglichen ist auch das
deklarierte Ziel der europäischen Union
hinter der Forderung nach maschinenlesbaren
strukturierten Daten.
… für den Produktanbieter
ändert sich zuerst schon seine Bezeichnung.
An die Stelle des „in Verkehr
Bringers“ tritt der „verantwortliche
Wirtschaftsakteur“ (responsible economic
operator) folgend der im Artikel 75
verwiesenen neuen Ökodesignverordnung
6 in welcher auch die künftige Verpflichtung
zur Bereitstellung von Digitalen
Produktpässen zu entnehmen ist.
Für Bauprodukte ab 2028.
Beide Begriffe beziehen sich auf den
Marktteilnehmer welcher erstmals das
betreffende Produkt in der europäischen
Union am Markt platziert und folglich
die Publikationspflichten zu erfüllen hat.
Schwerwiegender ist die Verpflichtung
zur maschinenlesbaren Bereitstellung
der Informationen. Daraus ergibt sich
die Notwendigkeit, aus den genannten
500.000 Seiten PDF-Dokumenten sogenannte
strukturierte Daten zu erstellen
und zu publizieren.
STRUKTURIERTE MASCHINENLES-
BARE DATEN
„Strukturierte Daten“ sind Informationen,
welche unmittelbar von Softwareprogrammen
zur weiteren Verarbeitung
genutzt werden können. Vereinfacht gesprochen
wäre ein Screenshot einer Tabelle
„unstrukturiert“ da die hier enthaltenen
Tabelleninhalte vor einer weiteren
Verarbeitung erst mühsam abgetippt
werden müssten.
Eine sauber aufgebaute Excel-, XML
oder auch DATANORM-Datei hingegen
wäre beispielsweise ein strukturierter
Datensatz. Denn ein Programm könnte
aufgrund der klaren Definition an welcher
Stelle welche Information in der
Datei steht diese ohne weiteren Benutzereingriff
einlesen und weiterverarbeiten.
INFORMATIONEN ZU STRUKTU-
RIERTEN DATEN MACHEN
Das Problem liegt im erheblichen Aufwand
der nötig ist, um aus unstrukturierten
Daten strukturierte Daten zu erstellen.
Im Extremfall bedeutet dies, die
Daten abzutippen wie im obigen Beispiel
beschrieben.
Zwar kann man sich für die Erstellung
maschinenlesbarer Leistungserklärungen
üblicherweise bereits vorhandener Daten
aus dem hausinternen Produktdatenmanagement
bedienen. Dennoch
löst dieser Schritt einen erheblichen zusätzlichen
Aufwand aus.
DEFINITION DER DATENSTRUK-
TUR – EUROPÄISCHE STANDAR-
DISIERUNG
Zwar liegt die Verpflichtung zur Bereitstellung
der maschinenlesbaren Daten
bereits als Verordnung vor, jedoch ist die
Form – das Datenformat und die Semantik
– noch nicht abschließend geklärt.
Mit diesen Definitionen sind derzeit
zwei europäische Standardisierungsausschüsse
von der europäischen Kommission
beauftragt. Dazu hat die Kommission
sogenannte „Standardisation Requests“
an die europäischen Normungsinstitutionen
CEN und CENELEC gerichtet,
welche von den Ausschüssen CEN/
CENELEC JTC 24 für den digitalen
Produktpass und CEN TC 442 WG 12
für die Form der Datenbereitstellung
von Bauprodukten, insbesondere für digitale
Leistungserklärungen und das beabsichtige
Datenwörterbuch bearbeitet
werden.
Der Autor dieses Artikels ist von der
Bundesinnung Baugewerbe über das ASI
in beide Ausschüsse entsandt und arbeitet
an einer sinnvollen und KMU-tauglichen
Definition der Anforderungen mit.
Mit Ergebnissen ist bis Ende 2025 zu
rechnen. Der zur Verfügung stehende
Zeitraum ist für Normenprojekte dieser
Größenordnung ausgesprochen kurz,
aber notwendig um den Unternehmen
danach noch genügend Vorlaufzeit für
die Umsetzung ihrer Verpflichtungen zu
geben.
RECHTZEITIGE VORBEREITUNGS-
ARBEITEN
Auch wenn die endgültigen Datenformate
noch nicht feststehen ist es absolut
sinnvoll und notwendig frühzeitig mit
der Aufbereitung der Daten in den hauseigenen
Datenbanksystemen zu beginnen
und diese so zu strukturieren, dass
eine Umwandlung in das finale Zielformat
dann effizient möglich ist.
Für diese Vorbereitungen stehen diverse
Unterstützungsangebote zur Verfügung,
beispielhaft darf auf das kooperative
Implementierungsprojekt „DiNaBau“
der Zukunftsagentur Bau (Forschungsgesellschaft
der Bundesinnung Baugewerbe)
gemeinsam mit dem Betreiber
des Industriedatenpools und der ecoplus.
Niederösterreichs Wirtschaftsagentur
GmbH verwiesen werden. y
Nähere Informationen geben gerne der
Autor (handle@eurobau.com ) oder
Martin Huber vom ecoplus Bau.Energie.
Umwelt Cluster NÖ (m.huber@ecoplus.
at). Der nächste kostenlose Workshop
findet am 28. Jänner in St. Pölten statt.
12 . 2024 | 27
VERBÄNDE
VÖB- Verband Österreichischer Betonfertigteilwerke
Neue Ökobilanz-Daten für konstruktive Betonfertigteile
Seit Anfang September stehen verifizierte Umweltproduktdeklarationen
(EPDs) für sieben Produktbereiche und 19 Branchen-Produkt-EPDs auf
www.bau-epd.at sowie www.voeb.com zum Download bereit. Basierend
auf einheitlichen Baustoffdaten können nun Bauwerke aus hochwertigen
Betonfertigteilprodukten noch klimafreundlicher und ressourceneffizienter
geplant, errichtet und betrieben werden.
Die aktuellen Umweltproduktdeklarationen
sämtlicher VÖB-Produktbereiche
sowie die verifizierten Ökobilanz-Daten
der einzelnen Produkte können kostenlos
unter www.voeb.com/nachhaltigkeit/
umwelt-produktdeklaration.asp als
E-Book oder im PDF-Format heruntergeladen
werden.
Ziel von Umweltproduktdeklarationen
(EPD) ist es, transparente,
verifizierte und vergleichbare Informationen
über die Umweltauswirkungen
von Produkten und Dienstleistungen
während ihres gesamten Lebenszyklus
bereitzustellen. Um die Nachhaltigkeit
und Umweltverträglichkeit von hochwertigen
Betonfertigteilprodukten in
Form von neutralen und objektiven
Daten auch dokumentieren zu können,
stehen seit September sieben Produktbereichs-EPDs
und 19 Branchen-Produkt-EPDs
allen Planern, Architekten,
Bauherren sowie Ökobilanz-Verantwortlichen
online zur Verfügung. Die Datenbasis
für die Nachhaltigkeitsbewertung
stammt dabei von österreichischen
Betonfertigteilwerken, die zugleich Mitgliedsbetriebe
im VÖB sind. Verifizierte
EPDs mit einer Gültigkeit von fünf
Jahren liegen nunmehr für konstruktive
Fertigteile Hochbau und Infrastruktur,
flächige Halbfertigteile, Hohldielen,
Pflastersteine und Platten, Rohre
und Schächte, Holzmantelbetonsteine
und -platten sowie für Mauersteine und
Schalsteine vor.
y
Reaktionen auf das angekündigte Auslaufen der KIM-Verordnung
Das Ende von KIM
Die österreichischen Interessensverbände und politischen Akteure haben
durchgehend positiv auf das angekündigte Auslaufen der KIM-Verordnung Mitte
2025 reagiert, wenngleich viele den Zeitpunkt als „zu spät“ kritisieren.
Der Bausparkassenverband Österreich
(BVO) sieht durch seine
Vorsitzende Dr. Susanne Riess-Hahn die
Chance auf mehr Wohneigentum, besonders
für junge Menschen. Dies wird
durch aktuelle Umfragedaten untermauert,
wonach 44 % der 18-29-Jährigen
gezielt für Wohneigentum sparen. Der
BVO betont dabei auch den Vorsorgeaspekt
durch geringere Fixkosten im Alter.
Die branchenübergreifende Initiative
„Mehr Zuhaus‘ in Österreich!“ begrüßt
die Entscheidung als wichtigen Impuls,
fordert aber weitergehende Maßnahmen.
Torsten Kreft von hagebau Österreich
betont die Notwendigkeit ei-
ner reformierten Wohnbauförderung
mit Zweckwidmung und einer Modernisierung
der Bauordnung. Die Initiative
warnt vor drohender Wohnraumnot
und steigender Arbeitslosigkeit,
sollten nicht weitere Schritte folgen.
WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf
bezeichnet das Ende der Verordnung
als „außerordentlich erfreuliches Zeichen“
für die gesamte Wirtschaft, von
Baugewerbe über Immobilienwirtschaft
bis hin zum Einrichtungsfachhandel.
Der Österreichische Baumeisterverband
durch Obmann Robert
Jägersberger kritisiert die Verordnung
rückblickend als „Brandbeschleuniger“
der Krise im privaten Wohnbau.
Die NEOS durch Abgeordneten Christoph
Pramhofer heben besonders die
bisherigen negativen Auswirkungen
der 40 %-Leistbarkeitsgrenze auf junge
Menschen hervor und sehen im
Auslaufen einen wichtigen Schritt zur
Belebung der heimischen Wirtschaft.
Auch die Länderorganisationen der
Wirtschaftskammer, etwa aus Niederösterreich
und Kärnten, begrüßen die
Entscheidung und hoffen auf eine rasche
Belebung des Immobilienmarktes.
WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker sieht
darin einen wichtigen Investitionsanreiz
für die regionale Wirtschaft. y
28 | 12 . 2024
HANDEL
Eurobaustoff
Netzwerken im Jungunternehmerforum
Sie sind alle unter 40 Jahren jung, leidenschaftliche Unternehmer:innen in
zweiter oder bereits erster Reihe und schätzen das offene Wort: Der Kreis
der EUROBAUSTOFF Gesellschafter hat mit dem Jungunternehmerforum
(JUF) eine eigene Netzwerkplattform. Beim JUF-Herbsttreffen wurde
Mag. Pia Beinkofer-Edlinger, Beinkofer GmbH, als Sprecherin
wiedergewählt. Für uns Anlass, das Jungunternehmerforum näher zu
beleuchten.
Clemens Beinkofer und Pia
Beinkofer-Edlinger
Mit rund 120 Mitgliedern gehen
die Jungunternehmer:innen
gemeinsam alle Themen an, die ihnen
in der Branche und im eigenen Betrieb
begegnen. Mindestens zweimal im Jahr
treffen sie sich im Frühjahr und im
Herbst vor Ort bei einem der Mitglieder.
Dies ermöglicht spannende Einblicke in
andere Betriebe und regt Ideen für das eigene
Unternehmen an. In Abstimmung
mit ihrem Koordinator setzen sie darüber
hinaus Themen auf ihre Tagesordnung,
die sie gerne auch mit Unterstützung
externer Expertise erarbeiten. Über
allem steht ein Verhaltenscodex, der den
ehrlichen und intensiven Austausch fördert
und schützt. Ob Generationenkonflikte
oder die digitale Transformation
– den Jungunternehmer:innen ist kein
Eisen zu heiß, um es in der Gemeinschaft
anzupacken und mögliche Lösungen
zu diskutieren. Entsprechend
geschätzt werden die Redebeiträge, die
auch mal unbequeme Themen vor großer
Kulisse treiben und durch ihre drei
Sprecher:innen anlässlich der alljährlichen
EUROBAUSTOFF Gesellschafterversammlung
im Juni vorgetragen
werden.
HERBSTREFFEN IN BAD NAUHEIM
Beim diesjährigen Herbsttreffen kamen
die Jungunternehmer:innen in
Bad Nauheim zusammen. Auf dem Programm
stand unter anderem die Wahl
der Sprecher:innen, da Christoph Mohr
und Dolores Berghoff nach Ablauf ih-
rer Amtszeit nicht mehr antraten. Neben
Pia Beinkofer-Edlinger, die für eine
weitere Amtszeit zur Verfügung steht,
wurden Felix Ziegler, Geschäftsführer
bei Luschka&Wagenmann, Mannheim,
und Philipp Middelkamp, Geschäftsführer
bei Bergmann, Steinfeld, einstimmig
als neue Stimmen des JUF neben Pia
Beinkofer-Edlinger bestätigt. y
PIA BEINKOFER-EDLINGER
Geboren 1995 in Wien
Jurastudium
Seit 2018 Geschäftsführerin im
Familienunternehmen Beinkofer
Funktion / Aufgabe im Unternehmen:
Digitalisierung und Prozessoptimierung,
Ausstellungen, Personal,
Marketing
Bilder: Beinkofer
Beinkofer GmbH & CO.KG
Die Firma Beinkofer feiert ihr 100-jähriges
Bestehen. Das 1924 von Carl Beinkofer
als Einmannbetrieb für Ölprodukte
gegründete Unternehmen entwickelte
sich unter Dr. Norbert Beinkofer mit der
Eröffnung des zweiten Fliesenschauraums
Österreichs zu einem Spezialisten
im Fliesenhandel. Dr. Clemens Beinkofer,
der 1980 in vierter Generation ins Unternehmen
eintrat, erweiterte das Geschäft
durch den Aufbau mehrerer Standorte
und fokussierte sich ausschließlich auf
den Fliesenhandel.
Heute wird das Unternehmen von Clemens
Beinkofer gemeinsam mit seiner
Tochter Pia Beinkofer-Edlinger in fünfter
Generation geführt. Die generationsübergreifende
Zusammenarbeit zwischen
Vater und Tochter wird als bereichernd
und wertvoll gesehen. Während Clemens
Beinkofer seine langjährige Erfahrung
einbringt, trägt Pia Beinkofer-Edlinger
mit neuen Perspektiven zur Unternehmensführung
bei.
Als weibliche Führungskraft sieht Beinkofer-Edlinger
positive Entwicklungen
in der traditionell männerdominierten
Baubranche. Mit einer zunehmenden
Zahl von Nachfolgerinnen im Jungunternehmerforum
zeigt sich ein Trend zu
mehr Diversität in der Branche.
12 . 2024 | 29
AUSBILDUNG
Ceramico Campus Stoob
Schule macht Handwerk
Ende November fand am Ceramico
Campus in Stoob die Lange Nacht
der Keramik statt, welche neben
dem Tag der offenen Tür für
interessierte Jugendliche auch den
Spatenstich für den Neubau der
Werkstätten und ein Get-together
von Schülern, Politikern und
Wirtschaftstreibenden darstellte. Im
Mittelpunkt stand dabei neben der
Schule selbst DI(FH) Anita Wolf mit
ihrem engagierten Team, das aus
einer Vision ein Vorzeigeprojekt im
Bildungsbereich geschaffen hat.
Spatenstich für das neue Schulgebäude: v.l.: Projektleiter BM DI (FH) Georg Hafenscher, Landesimmobilien
Burgenland GmbH (LIB), Bildungsdirektor HR OSR Alfred Lehner, BEd MA, Stoobs Bürgermeister
Bruno Stutzenstein, Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Ceramico-Geschäftsführerin DI Anita Wolf,
Ceramico Burgenland GmbH, LIB-Geschäftsführerin Dipl.-Ing. Jutta Benedek, Frank Pfnier, Pfnier & Co
GmbH, Architekt DI Andreas Heigl, Architekturwerkstatt, und BM DI (FH) Gernot Engerth, Architekturwerkstatt.
Die Lange Nacht der Keramik
in Stoob markierte einen bedeutenden
Moment für die burgenländische
Bildungslandschaft. Wie Landesrat
Heinrich Dornauer betonte, waren
Gäste aus allen Bundesländern angereist,
um die beeindruckende Entwicklung
der Keramikschule zu erleben. Das Projekt,
für dessen Erhalt und Weiterentwicklung
die Landesregierung mit Landeshauptmann
Doskozil lange gekämpft
hatte, vereint nun schulische Ausbildung
und Erwachsenenbildung unter einem
Dach.
Dornauer hob die erfolgreiche Zusammenarbeit
mit der Wirtschaft hervor.
Der Fliesenverband und weitere Institutionen
wurden eingebunden, und diese
Kooperationen sollen weiter ausgebaut
werden. Die steigenden Schülerzahlen
und verstärkten Wirtschaftsverbin-
dungen bestätigen den eingeschlagenen
Weg.
Eine zentrale Rolle in der Neuausrichtung
spielt Anita Wolf als Geschäftsführerin.
Unter ihrer Leitung, so Dornauer,
habe die Institution in den vergangenen
zwei bis drei Jahren frischen Wind erhalten.
Ihr Engagement und ihre klare
Vision haben die Reichweite der Schule
bereits über die Regionsgrenzen hinaus
erweitert. Dornauer würdigte besonders
ihre Fähigkeit, neue Ideen einzubringen
und umzusetzen.
Für Bruno Stutzenstein, Bürgermeister
der Gemeinde Stoob, bedeutet diese
Entwicklung einen wichtigen Schritt in
die Zukunft. Die umfassende Erneuerung
der Keramikschule wird den Standort
weit über einen reinen Bildungscampus
hinaus aufwerten.
Kreativität hautnah erleben.
Ausbildung mit Zukunft
• 4-jährige Fachschule
• 2-jähriger Aufbaulehrgang
• 2-jähriges Kolleg
• Meisterschule
• Ausbildungsakademie für Erwachsene
Bilder: Thomas Gobauer / Studio 38
30 | 12 . 2024
AUSBILDUNG
Die Geschäftsführerin der Landesimmobiliengesellschaft
Burgenland, DI Jutta Benedek, präsentierte die technischen
Details des ambitionierten Bauprojekts. Der neue Campus,
aufgeteilt in drei Gebäudeteile, wird auf einer Nutzfläche von
6500 Quadratmetern zwölf Klassenzimmer, zwei EDV-Räume
und Büros für das Ceramico-Team beherbergen. Der erste
Trakt mit den Werkstätten befindet sich bereits im Bau, gefolgt
vom zentralen Mitteltrakt mit Haupteingang und Garderoben.
An der Stelle der alten Produktionsstätte wird ein zweigeschossiges,
energieeffizientes Schulgebäude entstehen.
Besonders stolz ist die Landesimmobiliengesellschaft auf
das nachhaltige Konzept: Abbruchmaterialien wie Ziegel
und Beton werden vor Ort aufbereitet und im Fundament
wiederverwendet. Eine 50-Kilowatt-Photovoltaikanlage und
Wärmepumpen sorgen für eine umweltfreundliche Energieversorgung,
ergänzt durch ein innovatives System zur Nutzung
der Abwärme aus den Keramiköfen.
Der Zeitplan sieht die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts
für Sommer 2025 vor. Nach dem Umzug der Werkstätten und
dem Abriss des Altbaus wird das neue Schulgebäude errichtet,
mit geplanter Gesamtfertigstellung im Sommer 2026. Dann,
so die Landesimmobiliengesellschaft, wird im Burgenland ein
Bildungszentrum stehen, das Tradition und Innovation vereint
und neue Maßstäbe in der Ausbildung junger Hafner, Fliesenleger
und Keramiker setzt.
ð
Die zahlreichen Gäste konnten sich bei weihnachtlicher Atmosphäre an den
Punschständen zu interssanten Gesprächen treffen oder auch den Schüler
bei ihrer Arbeit an den Töpferscheiben zusehen.
Bilder: Thomas Gobauer / Studio 38
Anita Wolf, Geschäftsführerin und Schulleiterin Ceramico Campus
Die Vision einer einzigartigen Keramikschule– Eine landespolitische Herzensangelegenheit
Die wahre Prominenz bei der Langen Nacht der Keramik waren die vielen Fliesenlegerbetriebe – langjährige Wirtschaftspartner, die der
Keramikschule stets zur Seite standen und natürlich die Schüler selbst. Mit der zunächst gewagt erscheinenden Idee, dem Betrieb einer
Fliesenproduktion und Prüfstelle, war der Schritt zum Ceramico Campus geboren. Was anfangs von den Vertretern des Landes als ungewöhnliches
Vorhaben aufgenommen wurde, fand schließlich deren Unterstützung und Zustimmung und machte den Ceramico Campus
erst möglich.
Die Vision ist klar umrissen: Von diesem Standort aus soll die österreichische Fliesen- und Kachelofenbranche neu aufgebaut und gestärkt
werden. Bei landesweit 1600 Betrieben strebt die Schule eine Gesamtschülerzahl von 160 an – ein realistisches Ziel, wie Anita Wolf
betont. Derzeit zählt die Einrichtung knapp 100 Schüler, eine beachtliche Steigerung der letzten drei Jahre.
Die Finanzierung des Projekts liegt beim Land Burgenland, während der Österreichische Fliesenverband das Fachpersonal und die Vortragenden
stellt. Eine wichtige Unterstützung kommt auch von der Firma Florim, die Fliesen zu Vorzugskonditionen liefert. Die Fliesen für die
Fassade werden bereits in Eigenproduktion am Campus selbst hergestellt.
In ihrer Art ist die Einrichtung europaweit einzigartig und soll künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Von einem regionalem Schulprojekt
kann schon lange nicht mehr gesprochen werden. Schüler aus ganz Österreich, aus der Schweiz und ein Austauschprogramm mit
Frankreich machen den Ceramico Campus zu einer internationalen Ausbildungsstätte.
Trotz der bereits erreichten Erfolge bleibt Anita Wolf bescheiden: „Es ist noch zu früh, um stolz zu sein. Wir haben zwar schon viel
geschafft, aber der Weg ist noch lang.“ Diese realistische Einschätzung zeigt, dass hier mit Weitblick und Bedacht an der Zukunft des
Keramikhandwerks gearbeitet wird.
12 . 2024 | 31
AUSBILDUNG
TAG DER OFFENEN TÜR
Nicht nur der Spatenstich zum Schulneubau
auch der gleichzeitig stattgefundene
Tag der offenen Tür war ein Highlight
der Langen Nacht der Keramik.
Engagierte Schüler:innen führten die
Gäste durch das großzügige Schulareal
und berichteten über ihren Schulalltag.
Jeder der hier erlernbaren Berufe, Hafner,
Fliesenleger und Keramiker, wurde
nicht nur ausführlich erklärt, sondern
man konnte sich auch ein großzügiges
Bild von der täglichen Arbeit der
Schüler:innen machen. So wurde nicht
nur an den Töpferscheiben gedreht und
Fliesen verlegt, es wurde auch das Innenleben
eines Kachelofens gezeigt, die Verarbeitungsmethoden
und speziell auch
die Produktion der Kacheln selbst. Besonders
stolz sind die Schüler auf ihr
eigenes Unternehmertum. So werden
Auftragsarbeiten für die Gemeinde, aber
auch Unternehmen entgegengenommen
und mit viel Präszision und Detailliebe
gefertigt.
ADVENT, ADVENT
Der Außenbereich des Schulgeländes
stand während dieser Veranstaltung
ganz im Zeichen der Weihnachtszeit.
Regionale Künstler, aber auch die
Schüler:innen selbst boten ihre Kunstwerke
zum Kauf an. Für das leibliche
Wohl sorgten Punschstände.
Im Rahmen der Langen Nacht der Keramik
wurde auch eine Sitzung der Chemischen
Industrie abgehalten, was den
Schulbetreibern nicht nur interessierte
Gäste rund um Aus- und Weiterbildung
bescherte, sondern auch Vertreter der
Politik und Industrie. Mit interessanten
Gesprächen rund um den Schulbetrieb,
aber auch die wirtschaftliche Situation
und Zukunftsperspektiven ging die Lange
Nacht der Keramik schließlich sehr
erfolgreich zu Ende.
y
Weihnachtliche Kunstwerke, von den Schülern
des Ceramico Campus gefertigt, konnten im
Rahmen der Langen Nacht der Keramik auch
erworben werden.
Bild: Thomas Gobauer / Studio 38
CERAMICO CAMPUS ist die österreichweit einzigartige Bildungs- und Prüfinstitution rund um Fliese, Keramik und Ofenbau! Beheimatet
in der mittelburgenländischen Gemeinde Stoob, die seit Jahrzehnten über die Landesgrenzen hinaus als das keramische Herz Österreichs
bekannt ist, werden seit 2021 die Fachkräfte von morgen in handwerklichen Berufen ausgebildet.
Als berufsbildende mittlere Schule werden Techniken und handwerkliche Fertigkeiten der Keramik, der Platten-/Fliesenlegung und des
Ofenbaus vermittelt. Unterschiedliche Werkstätten bieten Raum für Forscherdrang und ermöglichen vielfältige Schwerpunktsetzungen
in der Ausbildung. Der Unternehmergeist wird mit dem umfassenden Bildungsangebot und internationalem Netzwerk zur Industrie und
Organisationen geweckt.
Am Ceramico Campus wird die praktische Ausrichtung der Ausbildung unmittelbar sichtbar. Das Schulgebäude ist durchzogen vom
charakteristischen Geruch von Ton und frischem Lehm, während allerorts die kreativen Werke der Studierenden – von Vasen bis hin zu
Skulpturen – die Räume schmücken.
Im Zentrum der Einrichtung steht ein großzügiger Raum für das Töpfern und Modellieren. Der verwendete Ton stammt aus regionalen
Vorkommen. Die Ausbildung beginnt für Erstklässler mit der Herstellung von Weihnachtsdekorationen, wodurch sie ihre ersten Erfahrungen
mit dem Material sammeln. Die Ausbildung ist umfassend angelegt: Nach vier Jahren erlangen die Absolventen Qualifikationen
in drei Berufen – als Hafner, Fliesenleger und Keramiker. Ein zusätzliches Jahr ermöglicht den Abschluss mit Matura. Für jene die bereits
Matura haben, existiert ein Kolleg zur Vermittlung der fachspezifischen Inhalte.
Die familiäre Atmosphäre des Campus spiegelt sich in der engen Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Lernenden wider. Die Ausbildungsräume
sind zweckmäßig eingerichtet: Übungswände für das Fliesenlegen reihen sich an Werkstätten für den Kachelofenbau. Die
Schüler arbeiten oft in Gruppen, während einige bereits klare berufliche Vorstellungen haben, nutzen andere die breite Ausbildung als
solide Grundlage für verschiedene Karrierewege.
Die Berufsaussichten sind vielversprechend: Hafner, Keramiker und Fliesenleger stehen auf der österreichischen Mangelberufsliste.
Die Absolventen sind sowohl im Kunstbereich als auch im Handwerk sehr gefragt. Enge Verbindungen zur Industrie, insbesondere zur
Porzellan- und Fliesenproduktion, eröffnen zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten. Viele Absolventen setzen ihre Karriere in Familienbetrieben
fort oder bilden sich weiter.
32 | 12 . 2024
Build on us.
PCI
Sanieren, Renovieren
und Modernisieren
Im Mittelpunkt der Jahreskampagne „PCI ist Trumpf – so
sanieren Gewinner“ stehen verschiedene Systemlösungen
mit aufeinander abgestimmten Produkten für die Sanierung,
Renovierung und Modernisierung. Die Reparatur von Beton
– von Mauern und Wänden über Säulen bis zu Balkonen – erfordert
Produkte, die speziell an die Bedürfnisse des jeweiligen
Sanierungsprojekts angepasst sind. Insbesondere die Frage, ob
es sich um ein tragendes oder ein nicht tragendes Bauwerk handelt,
spielt hier eine wichtige Rolle. Für beide Anwendungsfälle
stellt Sika Handel Bau passende Produktsysteme zur Verfügung.
NATÜRLICH
SICHER
VIELSEITIG
System für Betonsanierung ohne statischen Anspruch (z.B.
kosmetische Reparaturen)
• Reparaturmörtel: PCI Nanocret R2 (leichter Reparaturmörtel
universell für Betonbauteile und Mauerwerk)
• Flächenspachtel: PCI Nanocret FC (faserverstärkter Betonspachtel
für Wand und Decke); alternativ: PCI Barrafill L
• Optionaler Oberflächenschutz: je nach Beanspruchung, z.B.
PCI Polyflex, PCI Betonfinish W, PCI Silconal AG, PCI Silconal
328 oder PCI Barraseal Turbo
System für Betonsanierung mit statischem Anspruch (z.B.
Säulen und Balkone)
• Korrosionsschutz: PCI Legaran RP (Korrosionsschutz für
Brücken und Ingenieurbauwerke nach ZTV-ING)
• Reparaturmörtel: PCI Nanocret R4 PCC (hochfester Instandsetzungs-mörtel
für Betonbauteile an Wand, Boden und
Decke); alternativ: PCI Nanocret R4 Rapid
• Flächenspachtel: PCI Nanocret FC (faserverstärkter Betonspachtel
für Wand und Decke)
• Oberflächenschutz: PCI Polyflex (elastischer Oberflächenschutz
für Fassaden und Ingenieurbauwerke)
y
PCI-System für
Betonreparatur
mit statischem
Anspruch (z.B.
Säulen, Balkone
und Treppen)
Glas, Stein und Holz sind unsere natürlichen
Materialien für Ihre effiziente Dämmlösung im
Neubau und in der Sanierung.
Mehr dazu auf unserer neuen knauf.com
Bild: PCI Augsburg GmbH
12 . 2024 |
INDUSTRIE
FN Neuhofer
Wand sucht Boden für gemeinsamen Look!
FN Neuhofer verbindet Akustik
und Design auf perfekte Weise:
die Akustikplatten FN Acustico, die
nicht nur den Schall um bis zu 60 % reduzieren,
sondern sich auch optisch perfekt
an das Bodendekor anpassen. Mit
digital bedruckten Holzfaserlamellen,
die exakt im Look der Böden gestaltet
sind, lässt sich eine harmonische Einheit
für jedes Interieur schaffen.
DESIGNS FÜR ANSPRUCHSVOLLE
RAUMGESTALTUNGEN
Ob Laminat, Vinyl oder Parkett – die
Akustikplatten von FN Neuhofer können
nach Wunsch im Design der Bö-
den angefertigt werden. Dabei stehen
zwei Beschichtungsarten zur Wahl: eine
hochwertige Folierung für Laminatund
Vinylböden sowie edles Furnier für
Parkett. Jedes Element wird dabei nach
Kundenvorgaben digital bedruckt, sodass
eine perfekte optische Abstimmung
erzielt wird.
y
Bilder: FN Neuhofer
Für die perfekte Abstimmung
des Bodendekors müssen
Kunden lediglich die Dekordaten
oder ein Muster ihres
Bodens schicken. FN Neuhofer
kümmert sich um den
Rest und liefert ein perfekt
abgestimmtes Produkt.
Fleck macht den nächsten digitalen Schritt
Mitglied im Industriedatenpool von INNDATA
Als Hersteller von Dachzubehör
hat die Fleck GmbH einen weiteren
bedeutenden Schritt in der digitalen
Vernetzung vollzogen, indem das
Unternehmen Mitglied im offenen Industriedatenpool
von inndata Datentechnik
GmbH wurde. Diese Integration
ermöglicht es Fleck, seine umfassenden
Produkt- und Artikelstammdaten effektiv
in die Datenbank einzupflegen,
die als wichtige Schnittstelle mit über
170 Vertragspartnern aus Baustoffhandel
und Baustoffindustrie in Österreich
dient. Durch den Einsatz moderner
Technologien und automatisierter Datenübernahme
wird der Aufwand für
Datenübermittlungen erheblich reduziert
und die Effizienz der Datenverwaltung
optimiert. Mit dem Engagement
möchte der Dachzubehörhersteller seine
Position auf dem österreichischen Markt
weiter stärken.
MODERNSTE TECHNOLOGIE FÜR
OPTIMALE DATENVERWALTUNG
Die Fleck GmbH sieht sich dem globalen
Trend der Digitalisierung verpflichtet.
Um den Anforderungen des Baustoff-,
Bedachungs- und SHK-Handels
gerecht zu werden, stellt Fleck seit jeher
digitale Artikel-Stammdaten für alle
Produkte, einschließlich GTIN/EAN-
Codes und Bruttopreisen, bereit. Auch
Rechnungen werden auf Wunsch digital
als PDF-Dateien versendet. Mit der
Erreichung des EDIFACT-Standards
für elektronische Daten im Geschäftsverkehr
arbeitet Fleck mit verschiedenen
Baustoffhandelskooperationen im Bereich
EDI-INVOIC (Rechnungen) und
EDI-Orders (Bestellungen) zusammen.
„Der offene Industriedatenpool bietet
uns eine leistungsfähige Plattform
für die effiziente Verwaltung und Aktualisierung
von Produktdaten. Durch die
Integration in diese zentrale Datenbank
erreicht FLECK mit einem einzigen Bereitstellungsvorgang
zahlreiche Wiederverkäufer
und Vertriebspartner in Österreich.
Dies gewährleistet eine hohe
Aktualität der Daten und ermöglicht
es den Händlern, stets auf die neuesten
Informationen zuzugreifen,“ erklärt
Christoph Nielacny, Geschäftsführer der
Fleck GmbH.
y
34
| 12 . 2024
W E B G U I D E
BAUSTOFFE
RÖFIX AG
www.roefix.com
FENSTER/TÜREN
ARDEX Baustoff GmbH
www.ardex.at
Sopro Bauchemie GmbH
www.sopro.at
Wippro GmbH
www.wippro.at
Avenarius-Agro GmbH
www.avenariusagro.at
Baumit
www.baumit.com
Soudal AT gmbH
www.soudal.com
www.fixall.eu
IT
Inndata Datentechnik
www.inndata.at
www.jubacon.net
Bostik GmbH
www.bostik.de
James Hardie Austria
www.fermacell.at
www.jameshardie.com
Henkel Central Eastern
Europe GmbH
www.ceresit.at
Holcim Österreich GmbH
www.holcim.at
Lias Österreich GesmbH
www.liapor.at
Mapei Austria GmbH
www.mapei.at
MEA Bausysteme GmbH
www.mea-group.com/de/
building-systems
info.mea-bausysteme.at@
mea-group.com
Tel: +43 (0)2782 83200-13
DÄMMSTOFFE
Tiba Austria GmbH
www.tibanet.com
Wienerberger Österreich
www.wienerberger.at
Austrotherm GmbH
www.austrotherm.com
Isolith
Leichtbauplattenwerk M.
Hattinger Ges.m.b.H.
www.isolith.com
Linzmeier Bauelemente
GmbH
www.linzmeier.de
Knauf Insulation GmbH
www.knaufinsulation.at
Steinbacher Dämmstoffe
GmbH
www.steinbacher.at
KAMIN
LAGERSYSTEME
Schiedel GmbH
www.schiedel.at
OHRA Regalanlagen GmbH
www.ohra.at
T.: +43 7236 21534
WASSERVER-/ENTSORGUNG
ZIEGEL
VERBÄNDE
ACO GmbH
www.aco.at
FRÄNKISCHE Rohrwerke
Gebr. Kirchner GmbH &
Co.KG
www.fraenkische.at
Bauhütte Leitl-Werke GmbH
www.leitl.at
Profibaustoffe Austria
GmbH
www.profibaustoffe.com
Stauss-Perlite GmbH
www.Stauss-Perlite.at
Verband der Baustoffhändler
Österreichs
www.vboe.eu
PCI Augsburg GmbH
www.pci.at
Österreichischen Baustoff-
Ausbildungszentrum
www.baustoff-ausbildung.at
12 . 2024 | 35
Wenn der Baumit Silo eine rote
Mütze trägt, ist Weihnachten
nicht mehr weit!
Sehr geehrte Geschäftspartner, liebe Freunde!
Wir wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest im Kreise
Ihrer Lieben und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2025!
Ihr Baumit Team
Baumit. Ideen mit Zukunft.