30.12.2012 Aufrufe

Festschrift - 50 Jahre Tiroler Jägerverband

Festschrift - 50 Jahre Tiroler Jägerverband

Festschrift - 50 Jahre Tiroler Jägerverband

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />

Dr. Hermann Spinner erinnert sich . . .<br />

Tirol, schon vor vier Jahrhunderten bevorzugtes Jagdgebiet<br />

Kaiser Maximilians, des letzten Ritters, und heute des Finanzadels<br />

und der Industriekapitäne, hat in den letzten fünfzig <strong>Jahre</strong>n eine<br />

bewegte jagdliche Geschichte durchlebt.<br />

Zum besseren Verständnis seien<br />

einige Zahlen genannt: Unser<br />

Bundesland weist bei einer Jagdfläche<br />

von 1.245.000 ha 1.184 Reviere<br />

auf, von denen die 343 Genossenschaftsjagdreviere<br />

53% und<br />

841 Eigenjagden 47% der Gesamtfläche<br />

ausmachen.<br />

Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> hat<br />

rund 14.600 Mitglieder; der Ausländeranteil<br />

ist mit 4.385 bundesweit<br />

am höchsten.<br />

Tirol ist aber auch in anderen<br />

Bereichen Spitzenreiter, was<br />

zwangsläufig Auswirkungen auf<br />

jagdliche Belange hat. Mit mehr<br />

als zwanzig Millionen Gästenächtigungen<br />

im Winter, rund 1.300<br />

Liften und Seilbahnen und einer<br />

stündlichen Beförderungsleistung<br />

von 1.160.000 Personen hat sich<br />

das „Heilige Land Tirol”, das - wie<br />

uns Felix Mitterer in seiner „Piefke-Saga”<br />

treffend zeigt - schon lange<br />

keines mehr ist, zum Topleader<br />

in Sachen Tourismus emporkatapultiert<br />

und zwar nicht nur in<br />

Österreich, sondern im gesamten<br />

Alpenraum; dies natürlich mit allen<br />

für Wald, Wild und Jagd oft<br />

nachteiligen Begleiterscheinungen.<br />

Diese im Detail zu schildern,<br />

möge dem Verfasser erlassen werden.<br />

Schon im Dezember 1966 hat<br />

sie der damalige Landesjägermeister<br />

im Mitteilungsblatt des <strong>Tiroler</strong><br />

<strong>Jägerverband</strong>es gegeißelt und<br />

war mit seinem Lamento ebenso<br />

erfolglos wie viele nach ihm. Umso<br />

erstaunlicher ist, wie viel - trotz<br />

allem - auf jagdlichem Gebiet erreicht<br />

wurde und wie sich doch<br />

vieles zum Guten entwickelt hat.<br />

Wie in anderen Bundesländern<br />

auch, waren die Folgen des Krieges<br />

und der ersten Nachkriegsjahre<br />

arg. Während Nordtirol von den<br />

Franzosen besetzt war, regierten in<br />

Osttirol (damals aufgrund einer in<br />

der Nazizeit erfolgten Angliederung<br />

ein Bestandteil Kärntens) die<br />

Engländer. Die Nordtiroler hatten<br />

Glück, denn der Hochkommissar<br />

der französichen Truppen, General<br />

Emile Bethouart, selbst begeisterter<br />

Jäger und Weidmann, machte<br />

dem vielfach hemmungslosen<br />

Abschießen von Wild durch die<br />

Besatzer ein Ende. Er ist auch<br />

der einzige Ausländer, der mit<br />

dem goldenen Ehrenzeichen, der<br />

V.r.n.l.: Bundeskanzler Leopold Figl, der Matreier Gastwirt Simon Panzl und unser Langzeit-Bezirksjägermeister Sepp Oblasser. Es soll<br />

angeblich der erste Gams sein, den Figl nach dem Staatsvertrag im freien Österreich erlegt hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!