Gesamtausgabe-FOMO-52-24
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ANDREAS KÖRNER
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FOCUS MONEY 52/1 2024/25
moneyeditorial
EDITORIAL
ARD und ZDF
missachten Bürger
Deutschland steckt tief in der Krise. Das Land steht mit dem Desaster der Ampel-Koalition
ohne wirkliche politische Führung da. Die für den Wohlstand
so wichtige Automobilindustrie ist mit den größten Herausforderungen seit
Jahrzehnten konfrontiert. Nur ein Staat im Staat tut so, als wäre nicht gewesen:
ARD und ZDF pochen weiter auf die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.
Die beiden Rundfunkanstalten klagen daher getrennt gegen die 16 Bundesländer
vor dem Bundesverfassungsgericht, um ihre finanziellen Forderungen
doch noch durchzusetzen. Die Empfehlung der Finanzkommission KEF
lautete bisher, die Rundfunkgebühr zum 1. Januar 2025 um 58 Cent auf monatlich
18,94 Euro zu erhöhen. Doch die Beitragserhöhung fällt mit dem Veto
der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständigen Bundesländer zunächst
aus. Es bleibt vorerst bei 18,36 Euro. Das letzte Wort wird aber vom
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gesprochen.
Die Freude der meisten Bürger über das vorläufige Gebührenveto der Länder
ist unterdessen groß. In Zeiten der Streamingdienste wie Netflix, Disney+,
Amazon Prime, den kaum zu überblickenden Angeboten von Privatsendern
wie RTL, Prosiebensat.1 & Co. und Videoportalen wie Youtube spielen ARD
und ZDF für die Nutzer zunehmend nur noch eine bescheidene Nebenrolle.
Das durchschnittliche Alter der Zuschauer von Fernsehprogrammen wie dem
Ersten, ZDF oder der ARD-Regionalprogramme liegt deutlich über 60 Jahre.
Millionen von Zuschauern haben sich von ihren Inhalten längst verabschiedet.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in seiner unnützen Opulenz schadet
zudem dem Wirtschaftsstandort. Ausgestattet mit verpflichtenden Gebühren,
verzerren ARD und ZDF den fairen Wettbewerb.
Mit ihrer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe missachten ARD und ZDF
weiterhin den Willen der Bürger. Immer weniger Menschen sind bereit,
lebenslang immer höhere Rundfunkgebühren zu entrichten, unabhängig davon,
ob sie das Angebot der Rundfunkanstalten überhaupt nutzen. Das Bundesverfassungsgericht
erweist sich aber für ARD und ZDF schon seit Jahrzehnten
als sichere Bank, um ihnen jährlich Gebühreneinnahmen von über neun
Milliarden Euro zu garantieren. Deshalb setzen die Betonköpfe in den Intendanzen
der Rundfunkanstalten trotz des Gebührenvetos der Länder mal wieder
auf die judikative Macht Karlsruhes. Dabei sollten auch die Hüter des
Grundgesetzes begreifen, dass das vor mehr als einem halben Jahrhundert
entwickelte Modell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter
überholt ist. Der mediale „Grundversorgungsauftrag“ von ARD und ZDF
erweist sich längst als obsolet. Es ist Zeit, beim teuersten öffentlich-rechtlichen
Rundfunk in Europa endlich den überfälligen Neuanfang zu wagen. Besserer
Rundfunk für weniger Geld ist möglich, wenn es Karlsruhe erlaubt.
HANS-PETER SIEBENHAAR
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FOCUS MONEY 52/1 2024/25
3
moneyinhalt
18. DEZEMBER 2024
moneykompakt
6 Nasdaq: US-Tech-Börse knackt
die 20 000-Punkte-Marke
7 Das kaufe ich jetzt: Goldgräberstimmung
bei Qiagen
7 Hit & Shit: Tesla im Freudentaumel,
Metro rauscht ab
7 Chart der Woche: Reales BIP-
Wachstum in Europa 2024
8 Zinsradar: Top-Konditionen für
Ratenkredite und Baugeld
8 Investment-Ampel: Anleger
setzen auf Trump-Politik
9 Mikas Markt-Monitor: In China
steigt die Gefahr einer Deflation
9 Microstrategy: Riskanter Bitcoin-
Kurs sorgt zunehmend für Kritik
Ausgabe 2/2025
erscheint am
31. Dezember 2024
12
Feuerwerk der Geldideen
Von sicheren vier über raffinierte 35 bis hin zu grandiosen
100 Prozent Rendite: FOCUS MONEY präsentiert 36
pfiffige Investment-Tipps, mit denen Anleger im neuen
Jahr die Champagnerkorken knallen lassen können
40
Strotzt vor Kraft
Gesund leben und mehr
Sport treiben! Von diesem
Credo profitieren Fitness-
Tempel und Hersteller von
Fitnessgeräten. FOCUS
MONEY kennt Aktien, die
dabei gute Figur machen
10 Münchener Rück: Konzern hebt
für 2025 Gewinnprognose an
10 Scalable: Neobroker gründet mit
Börse Hannover Handelsplattform
10 Biontech: Vielversprechendes
Immuntherapeutikum
11 Nachhaltigkeit: ESG-Konformität
entscheidet über Börsenerfolg
11 Urlaub: Was Pauschalreisen und
Flüge im Sommer 2025 kosten
106 Andis Börsenbarometer: Schluss
mit den Schwellenländer-Mythen
moneytitel
12 Ein Déjà-vu wäre schön: Geht
die Rekordjagd an den Märkten
2025 weiter? Lauern Gefahren?
FOCUS MONEY gibt Antworten
16 Wundertüte: Von Ferrari übers
Kelly-Bag bis zu Vertiv: 36 Tipps,
die 2025 Ihr Vermögen mehren
moneymarkets
36 Interview: MTU-Vorstandschef
Lars Wagner über Chancen und
Risiken der Flugzeugindustrie
40 Körperkult: Welche Papiere vom
Fitness-Boom profitieren
43 Roland Koch: Parteien müssen
mehr Mut zur klaren Kante zeigen
44 US-Dollar: Warum die Rally des
Greenbacks – trotz Trumps
Wahlsieg – begrenzt scheint
48 Wirtschaftsweise: Monika
Schnitzer fordert eine
Modernisierung Deutschlands
52 Lithium: Hoffnung auf eine
Renaissance des Leichtmetalls
– welche Aktien erste Wahl sind
55 Tilmann Galler: Steuern wir auf
eine neue Technologie-Blase zu?
56 Staatsfonds: Sie managen
erfolgreich Billionen – drei
Top-Fonds unter der Lupe
4 Titel: Adobe Stock, iStock Inhalt: Adobe Stock, iStock, MTU, bundesfoto/U.Voelkner
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
www.money.de
36
Ordentlich Schub
im Triebwerk
Noch leitet CEO Lars Wagner
die Geschicke von MTU Aero
Engines, bald aber wechselt
er zu Airbus. Ein Gespräch
über saubere Jets, grüne,
nachhaltige Treibstoffe,
profitable Rüstung und den
Hobby-Piloten Friedrich Merz
66 Union-Investment-Kolumne:
Der Kapitalmarkt gerät 2025 für
Investoren zum Balanceakt
68 Online-Handel: Wie Amazon,
Netflix und Zalando vom
Wachstumsmarkt profitieren
71 Chartsignal der Woche: IBM-
Aktie vor wichtiger Entscheidung
71 Wette der Woche: Chancen bei
Alzchem nach dem Allzeithoch
72 Eni: Der Mineralölkonzern ist für
die Zukunft bestens aufgestellt
74 „The Economist“: Gretchenfrage:
Wie schmerzhaft sind Trumps
Zollpläne für US-Unternehmen?
78 ESG: Die gröbsten Denkfehler bei
der nachhaltigen Geldanlage
80 Musterdepot: Liquidität trägt die
Aktienkurse, wie die Profis agieren
82 Marktplatz: Neues Macbook Pro
von Apple; ideales Racket für
Anfänger; prima Puro aus Panama
48
moneydigital
62 Mission Money: Nachgefragt bei
Wall-Street-Insiderin Sandra Navidi
62 Money Talks: Deutschland muss
den Hebel schnellstens umlegen
63 Wirtschaft: Amundi-CIO Thomas
Kruse über die Aussichten 2025
dswanlegerschutz
81 Varta: Trotz Urteil – freie Aktionäre
pochen weiter auf ihre Rechte
moneyservice
84 Pflegeversicherer: Welche
Assekuranzen sich top um
Pflegebedürftige kümmern
moneyanalyse
89 Fonds
90 Deutsche Aktien
98 Internationale Aktien
104 ETFs
105 Zertifikate
moneyrubriken
3 Editorial
88 Leserbriefe – Impressum
106 Termine
„Wir können nicht so
weitermachen wie bisher“
MONIKA SCHNITZER, VORSITZENDE
DER WIRTSCHAFTSWEISEN
Unternehmensregister
Albemarle 54
Alphabet6, 16
Altria17
Alzchem71
Amazon 69
Baader Bank 10
Basic-Fit42
Berkshire Hathaway 30
Betsson33
Biontech 10
Carl Zeiss Meditec 97
Carnival Corporation32
Compugroup Medical 96
Docusign 29
Eni 72
Eramet53
Ferrari 17
Hellofresh SE 11
Hochschild Mining24
Ionq 16
Kroger 103
KSB31
Linde 33
Mastercard 18
Metro 7
MTU 36
Münchener Rück9–10
Netflix 70
Nividia 26
Piedmont Lithium 54
Planet Fitness42
Pure Storage27
Qiagen 7
Renk 23
Rio Tinto53
Sayona Mining 54
Steyr Motors 22
Stinag Stuttgart Invest 80
Stride 27, 71
Technogym 42
Technotrans 20
Tesla 7
Varta 81
Vertiv16
Vulcan Energy Resources54
Zalando 70
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Composing: FOCUS MONEY 5
moneykompakt
Märkte
DAX
20 499,71 Pkt.
+0,76%
MDAX
26 827,34 Pkt.
–1,00%
SDAX
14 230,53 Pkt.
+1,07%
TecDAX
3542,85 Pkt.
+0,15%
Dow Jones
43 914,12 Pkt.
–1,10%
S&P 500
6051,25 Pkt.
–0,03%
QUANTENUNIVERSUM:
Hoffnung auf neue
Geschäftsmodelle und
Einnahmequellen
HIGHTECH
Ein Ausrufezeichen
Der Nasdaq-100-Index erreicht einen neuen Rekordstand. Zum KI-Hype kommen jetzt
auch noch Innovationen für Quantencomputer. Risiken treten in den Hintergrund
Nasdaq 100
21 615,27 Pkt.
+0,81%
Euro Stoxx 50
4983,06 Pkt.
–0,05%
SMI
11 716,57 Pkt.
–0,38%
Nikkei 225
39 470,44 Pkt.
+0,79%
Euro
1,04674 US-$
–0,83%
Bitcoin
100 311,1 US-$
+3,35%
Gold (Unze)
2680,09 US-$
+0,64%
Wochenveränderung von Montag,
9. Dezember 2024, Handelsbeginn,
bis Freitag, 13. Dezember
2024, 09:50 Uhr.
Quelle:
Der Nasdaq-100 hat 21 000 Punkten überschritten
und die Aktionäre 2024 mit einem Plus von bislang
28 Prozent verwöhnt. Seit Anfang 2020 legte das Börsenbarometer
auf US-Dollar-Basis rund 150 Prozent
zu. Das hat Folgen: Das Vermögen des Unternehmers
Elon Musk stieg zuletzt auf mehr als 400 Milliarden
Dollar (siehe Seite 7). Amazon, der E-Commerce-Spezialist,
bringt eine Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen
Dollar auf die Waage und wiegt etwa 33 Prozent
mehr als alle 40 Dax-Unternehmen zusammen.
Die Innovationsführerschaft liegt in den USA. Die
Nachrichtenagentur Reuters spricht von einem „Ausrufezeichen“
in einem Jahr, in dem der Hype um
künstliche Intelligenz (KI) viele Technologiewerte zu
Senkrechtstartern gemacht hat. KI ist ein Thema,
aber auch andere Nachrichten werden schnell zum
Stadtgespräch.
Google hat einen Chip namens Willow vorgestellt. Er
löst in fünf Minuten ein Rechenproblem, für das Supercomputer
mehr Zeit bräuchten, als das Universum alt
ist. Damit könnte Google ein altes Quantenproblem gelöst
haben. Der neue Quantenchip kann nicht nur
schnell rechnen, sondern auch Fehler exponentiell reduzieren.
An der Börse brachte das die Kurse vieler
Wertpapiere nach vorn (siehe Seite 16).
Von Problemen hört man in solchen Fällen nichts.
Noch im Oktober dieses Jahres liefen Befürchtungen
über die Ticker, dass Google zerschlagen werden
könnte. Jetzt gilt die Aktie vielen Anlegern als Non-
plusultra. Der Einsatz von Willow-Chips im Quantencomputing
könnte Google eine Führungsposition
verschaffen, orakeln manche Profis. Andere hoffen
auf neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen.
Das ist Zukunftsmusik. Derzeit sieht es jedoch so
aus, als ob der Nasdaq-100 weiter steigt. Reuters zitiert
Cameron Dawson vom Vermögensverwalter Newedge
Wealth, mit den Worten: „Es gibt eindeutig einen
Aspekt einer Verfolgungsjagd bis zum Jahresende,
bei der die Gewinner weiter gewinnen.“ DR
Beste Chancen
Nasdaq-100-Index undGoogle-Mutter
Alphabet notieren auf Allzeithoch. Das bietet
Anlegern beste Chancen
Google gegen Nasdaq
prozentuale Entwicklung
seit 27.12.2019, in US-Dollar
Nasdaq-100
Alphabet
2020 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
+150
+100
+50
0
–50
6 Illustrationen: Adobe Stock
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
DAS KAUFE ICH JETZT
ANDREAS KÖRNER,
REDAKTEUR
FOCUS MONEY
Diagnose: Gewinnpotenzial bei Qiagen
Das Unternehmen mit juristischem
Sitz in den Niederlanden und einem
operativen Schwerpunkt in Hilden
bei Düsseldorf lässt sich mit den Verkäufern
von Schaufeln, Sieben & Co.
zu Zeiten des Goldrausches vergleichen.
Diesen sagt man an der Börse
nach, dass sie letztlich mehr verdient
haben als die Goldschürfer selbst,
die zwar ab und zu kräftig absahnen,
oft aber auch pleitegehen.
Qiagen bietet Ausrüstung und Materialien
an, die umfangreiche automatisierte
Tests in der Biotechnologie
und anderen Bereichen der
Pharmaindustrie ermöglichen. Aktuell
wächst auch das Geschäft mit
DNA-Analysen zur Aufklärung von
Verbrechen. Damit lassen sich solide
steigende Umsätze und Gewinne erzielen,
Kursexplosionen wie bei Biotech-Firmen,
die ein bahnbrechendes
neues Medikament auf den Markt
bringen, wird es aber nicht geben.
Die Analysten billigen der AG im
Schnitt auf Zwölfmonatssicht ein Potenzial
von 17 Prozent zu, der optimistischste
Experte von 38 Prozent. Bei
der Bekanntgabe der Ergebnisse für
das dritte Quartal hat die Firma das
Jahresziel für den bereinigten verwässerten
Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr
nochmals erhöht – von zuvor
mindestens 2,16 US-Dollar auf 2,19
Dollar. Charttechnisch deutet sich ein
Bruch des flachen Korrekturtrends an
(siehe Chart, ISIN: NL0015001WM6).
Qiagen
Aktienkurs in Euro
200-Tage-Linie
2020 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
In Fällen, in denen der Autor selbst in die hier vorgestellten Anlageinstrumente investiert, erfolgt das frühestens zwei Wochen nach Publikation
50
45
40
35
30
TESLA
Unverschämt reich
50 Milliarden mehr oder weniger? Darauf
kommt bei es bei Elon Musk bekanntlich
nicht an. Der reichste Mann der Welt
wird immer reicher. Das Vermögen des
Tesla-Gründers ist auf 440 Milliarden Dollar
gestiegen. Mehr hat derzeit keiner auf
der hohen Kante. Der enorme Anstieg hat
zwei Beine. Zweifelsohne sammelt der visionäre
Tech-Unternehmer die Früchte
seines Schaffens ein. So erreichte die
Tesla-Aktie mit 424 Dollar vergangene
Woche ein neues Allzeithoch. Vor allem
in China steigen die Absatzzahlen. Doch
auch die Nähe zu Donald Trump dürfte
geholfen haben. Seit dessen Wahlsieg am
5. November hat die Tesla-Aktie um 65
Prozent zugelegt. Mehr dürfte kommen.
HIT
SHIT
CHART DER WOCHE
Wachstum in der
Peripherie
Auch wenn die großen Nationen Europas
wie Frankreich und Deutschland
dieses Jahr schwächeln, zeigen
andere Staaten trotz aller Widrigkeiten
ein robustes Wachstum. Ganz
nach vorn stürmt dabei Malta, dessen
Wirtschaft stark auf Dienstleistungen,
Tourismus und Finanzdienstleistungen
ausgerichtet ist. Bei den Exporten
von pharmazeutischen und elektronischen
Gütern sticht Malta auch
hervor. Deutschland ist hier der wichtigste
Handelspartner. Trotz des Krieges
wird das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) der Ukraine dieses Jahr um drei
Prozent wachsen, was durch die Öffnung
eines Korridors am Schwarzen
Meer und internationale Hilfe von EU
und USA unterstützt wird.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Reales BIP-Wachstum in Europa 2024
Prognose in Prozent zum Vorjahr
Malta 5,0
Serbien 3,9
Belarus 3,6
Russland 3,6
Kroatien 3,4
Zypern 3,3
Ukraine 3,0
Türkei 3,0
Polen 3,0
Spanien 2,9
USA 2,8
Litauen 2,4
Bulgarien 2,3
Griechenland 2,3
Slowakei 2,2
Portugal 1,9
Deutschland 0 Durchschnitt Europa: 1,7
Quelle: IWF, statistisches Bundesamt
METRO
Neue Tiefen erreicht
Ähnlich groß wie Metros Einkaufsmärkte
sind auch die Pläne: Für 2024/25
visiert der Handelsriese ein währungsund
portfoliobereinigtes Umsatzwachstum
von drei bis sieben Prozent an. Nach
einem Rückgang könnte auch der Gewinn
vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen
(Ebitda) wieder leicht zulegen.
Diese Nachricht lenkt die leidgeprüften
Metro-Aktionäre nicht von den realen
Herausforderungen ab: Das Papier verlor
seit Anfang 2018 rund 75 Prozent an
Wert und rauschte vergangene Woche
auf ein Rekordtief. Für das aktuelle Jahr
streicht der Konzern die Dividende. Mit
hohen Kosten und schwierigen Marktbedingungen
rechnet Metro weiterhin.
7
moneykompakt
ZiNSRADAR
Ratenkredite
Kreditsumme 5.000 Euro
Zinssätze effektiv in % p.a.
Laufzeit in Monaten Zinsen
Anbieterauswahl 36 in Euro
Deutsche Skatbank 4,99 384,88
BBBank 1 4,99 384,88
PSD Bank West 5,10 393,52
Bank of Scotland 1 5,43 419,08
SKG Bank 1 6,15 474,52
Hypovereinsbank 1 6,49 500,80
ING 1 6,58 507,64
DKB Deutsche Kreditbank 6,85 528,52
Allgemeine Beamten Bank 1 6,99 539,32
PSD Bank RheinNeckarSaar 1 7,19 554,80
Oyak Anker Bank 1 7,29 562,72
Ikano Bank 1 7,49 578,20
Norisbank 1 7,90 609,52
Deutsche Bank 1 8,96 691,60
Creditplus-Bank 1 9,79 755,68
SWK Süd-West-Kreditbank 1 9,99 770,80
Schlechtester Anbieter 1 12,74 982,84
1
bonitätsabhängig
Trend beim Ratenkredit: stagnierend
Quelle: Angaben ohne Gewähr Stand: 12.12.2024
Annuitätendarlehen
350.000 Euro Kreditsumme Nominal Zins,
1,5% Anfangstilgung, 80% Beleihung
Laufzeit in Jahren
Anbieterauswahl 15 Rate *
PSD Bank West 3,39 1.426,25
Sparda-Bank BW 3,03 1.321,25
DEVK 3,10 1.341,67
PSD Bank RheinNeckarSaar 3,14 1.353,33
PSD Bank Nürnberg 3,15 1.356,25
Sparda-Bank Hessen 3,20 1.370,83
Sparda-Bank West 3,20 1.370,83
HypoVereinsbank 3,28 1.394,17
PSD Bank Nord 3,29 1.397,08
ING 3,29 1.397,08
Allianz 3,37 1.420,42
1822direkt 3,39 1.426,25
LVM-Versicherung 3,40 1.429,17
Deutsche Bank 3,59 1.484,58
Debeka Bausparkasse 3,70 1.516,67
PSD Bank Hessen-Thüringen 3,84 1.557,50
*
Monatlich in Euro, ohne Berücksichtigung von Gebühren
Trend beim Baugeld: leicht fallend
Quelle: Angaben ohne Gewähr Stand: 12.12.2024
INVESTMENT-AMPEL
Anleger setzen
auf Trump
Einschätzung für die kommenden
1–3 Monate durch die DWS
Kategorie
Wertentwickl. schlechter –2 %,
Nettomittelabflüsse aus ETFs
in Europa > 100 Mio. Euro,
Anlageausblick negativ
Wertentwickl. –2 % bis 2 %,
Nettomittelflüsse in ETFs in
Europa von –100 Mio. Euro
bis 100 Mio. Euro,
Anlageausblick neutral
Wertentwickl. besser 2 %,
Nettomittelzuflüsse in ETFs
in Europa > 100 Mio. Euro,
Anlageausblick positiv
Wertentwicklung
im November
Starke Herbstrally. Schon im September
und Oktober lief es bestens für
US-Aktien-ETFs. Im November verdoppelten
Anleger ihr Anlagevolumen
sogar. Ebenfalls stark nachgefragt
waren ETFs auf weltweite
Industrieländer-Indizes, die vom US-
Aktienmarkt dominiert werden. Ein
Grund für die hohen Zuflüsse dürfte
die Hoffnung der Anleger auf eine unternehmerfreundliche
US-Politik unter
Präsident Trump sein. „Wir sehen
auch deutliche Zuflüsse in US-Nebenwerteindizes
und gleichgewichtete
Indizes“, so Ferat Öztürk von
DWS Xtrackers. „Damit können Anleger
die sehr hoch gewichteten US-
Tech-Werte etwas abfedern.“ Deutliche
Abflüsse gab es hingegen bei
vielen Anleihen-ETFs, insbesondere
bei Schwellenländer-Papieren, sowie
bei Gold-Produkten. BAN
ETF-Mittelflüsse im
November in Mio. Euro
Investmentausblick
für 1–3
Monate
Aktien Industrieländer
Aktien Industrieländer weltweit ● 4,59 % ● 8763,00 ●
Aktien Deutschland ● 2,88 % ● – 274,00 ●
Aktien Großbritannien ● 2,61 % ● – 626,00 ●
Aktien Schweiz ● – 0,30 % ● 58,00 ●
Aktien Euro-Zone ● – 0,37 % ● 88,00 ●
Aktien Europa ● 1,13 % ● – 1806,00 ●
Aktien USA ● 5,83 % ● 21 521,00 ●
Aktien Japan ● – 2,22 % ● – 290,00 ●
Aktien Schwellenländer
Aktien Schwellenländer weltweit ● – 3,59 % ● – 121,00 ●
Aktien Asien ex Japan ● – 3,29 % ● – 169,00 ●
Aktien China ● – 0,83 % ● – 160,00 ●
Renten
Staatsanleihen Deutschland ● 2,46 % ● -51,00 ●
Unternehmensanl. USD Investment-Grade ● 1,54 % ● – 726,00 ●
Unternehmensanl. USD High Yield ● 1,21 % ● 473,00 ●
Staatsanleihen USA ● 0,00 % ● 309,00 ●
Unternehmensanl. Europa Investment-Grade ● 1,56 % ● – 59,00 ●
Unternehmensanl. Europa High Yield ● 1,27 % ● – 206,00 ●
Staatsanleihen Schwellenländer ● 0,98 % ● – 1462,00 ●
Staatsanleihen weltweit ● 3,16 % ● 650,00 ●
Geldmarkt
Geldmarkt Euro ● 0,26 % ● 322,00 ●
Geldmarkt US-Dollar ● 0,38 % ● – 138,00 ●
Rohstoffe
Rohstoffkorb ● – 2,41 % ● 19,00 ●
Gold ● – 3,29 % ● – 1487,00 ●
Die Darstellung „grün“ bedeutet nicht, dass die DWS eine Investition in diese Kategorie empfiehlt.
Quelle: CIO Office DWS
8 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
MIKAS MARKT-MONITOR
Angst vor dem Bulldozer
Die Angst vor einer Deflation geht in
China um. Die Führung in Peking versucht
jetzt alles, das zu verhindern.
Beispiele aus den Industrienationen
dienen als Warnung: Japan brauchte
zwei Jahrzehnte, um aus der Spirale
sinkender Preise bei flauer Konjunktur
herauszukommen. Europa steckte
ein Jahrzehnt in einer Null- oder
Negativzinsphase. Jetzt ist die Rendite
der zehnjährigen chinesischen
Staatsanleihe erstmals unter zwei
Prozent gefallen – und liegt damit
niedriger als in Japan. Die Inflationsrate
lag im November mit 0,2 Prozent
nahe an der Nulllinie.
Nach der Ankündigung von Konjunkturpaketen
und Maßnahmen zur
Ankurbelung des kriselnden Immobilienmarkts
in den vergangenen
Monaten will es China jetzt wissen:
Erstmals seit 14 Jahren ändert das
Politbüro die Ausrichtung der Geldpolitik
von „vorsichtig“ zu „mäßig locker“.
Außerdem gab das Gremium,
dem Präsident Xi Jinping vorsteht,
bekannt, dass es 2025 eine „mehr
proaktive Fiskalpolitik“ geben wer-
Währungsrisiko
Die Regierung in Peking muss
aufpassen, dass die Landeswährung
Renminbi nicht nach unten
wegbricht. Sonst würden Dollar-
Kredite noch teurer. Ganz zu
schweigen von einer wütenden
Reaktion von Donald Trump
BANK OF CHINA: Eine „mäßig
lockere“ Geldpolitik soll eine
Deflation verhindern
MIKA HOFFMANN,
REDAKTEUR
FOCUS MONEY
de. Das heißt: Peking will mit neuen
Milliardenpaketen vor allem den inländischen
Konsum ankurbeln.
Die chinesischen Aktienmärkte reagierten
ohne größere Ausschläge
auf die Ankündigung. Anscheinend
trauen die Marktteilnehmer den Plänen
noch nicht so ganz und wollen
erst einmal sehen, wie sie umgesetzt
werden und ob sie wirken.
Die Regierung muss jetzt den Spagat
schaffen, einerseits die Zinsen
zu senken und andererseits einen
Absturz des Renminbis zu verhindern.
Ein schwächerer Renminbi in
Kombination mit der hohen Verschuldung
macht es nicht leichter,
Dollarkredite zu bekommen. Zuletzt
begab China über Saudi-Arabien
eine Dollaranleihe – ein ungewöhnlicher
Weg, der nicht gerade für Stärke
spricht.
Und „natürlich steht immer alles
unter der Prämisse, dass die neue
US-Administration das zarte Pflänzchen
nicht mit dem Zoll-Bulldozer
platt walzt!“, warnt Harald Preißler,
Kapitalmarktstratege von Bantleon.
Wert des Renminbi in US-Dollar
Preis für 100 Yuan in USD
15,50
2022 2023 2024
15,00
14,50
14,00
13,50
Quelle: Bloomberg
MICROSTRATEGY
Heiße Wette auf
steigenden Bitcoin
Wenn der Kauf von Bitcoin schon als riskantes
Investment gilt, dann dürfte die Aktie von
Microstrategy eine richtig „heiße“ Wette sein.
Denn wer in das US-Unternehmen von Michael
J. Saylor investiert, setzt nicht nur indirekt
auf einen steigenden Bitcoinpreis, sondern
spekuliert vor allem darauf, dass sich die
Microstrategy-Aktie deutlich besser entwickelt
als die Kryptowährung. Und tatsächlich:
2024 hat sich deren Kurs nahezu versechsfacht,
während sich der Bitcoinpreis
„nur“ etwas mehr als verdoppelte.
Was aber, wenn die Wette nicht weiter aufgeht?
Denn Microstrategy fährt einen gewagten
Kurs. Das eigentliche Softwaregeschäft
ist längst zur Nebensache geworden.
Stattdessen kauft Saylor Bitcoin im großen
Stil. Inzwischen besitzt seine Firma 423 650
davon – im Wert von mehr als 42 Milliarden
US-Dollar. Das Problem: Saylor kauft die Coins
auf Pump über die Ausgabe von Wandelanleihen
oder neuer Aktien. Ein System, das
gut funktioniert, solange der Bitcoinpreis
steigt – und damit der Aktienkurs, was es wiederum
einfacher macht, neue Schulden für
den Kauf von Bitcoin aufzunehmen. Das große
Risiko besteht in einem stark fallenden
Bitcoinpreis. Saylor selbst teilte neulich mit,
dass ein „signifikanter“ Rückgang des Marktwerts
der Bitcoin-Bestände erhebliche Liquiditäts-
und Kreditrisiken für das Geschäft mit
sich bringen kann. Ein Absturz der Microstrategy-Aktie
wäre dann unausweichlich.
Viele Analysten erwarten vorerst aber einen
weiteren Höhenflug der Aktie mit Kursen
von bis zu 650 US-Dollar. Dahinter dürften
vor allem die Spekulationen über einen Aufstieg
in den Nasdaq-100-Index stehen. SR
Bitcoin mit Hebelwirkung
Microstrategy
Aktienkurs in Euro
Quelle: Bloomberg
2023 2024
400
300
200
100
0
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Bloomberg 9
moneykompakt
NEOBROKER: Ab 2026
verbietet die EU das „Payment
for Orderflow“-Verfahren
MÜNCHENER RÜCK
Mehr Gewinn
als erwartet
Ein Urgestein des Deutschen
Aktienindex, die Münchener
Rück, hebt erneut die Gewinnprognose
an. Für das kommende
Jahr erwartet der weltweit größte
Rückversicherer nun sechs
Milliarden Euro Nettogewinn.
Laut Eigenaussage des Konzerns
tragen alle Geschäftssegmente
zu diesem positiven Ausblick bei.
Die gute Nachricht katapultierte
die Aktie um fünf Prozent nach
oben.
Für den Dax-Konzern ist es ein
Gewinnsprung von vielen: 2023
betrug der Nettoertrag 4,6 Milliarden
Euro, 2024 übertrifft er bereits
die Fünf-Milliarden-Hürde.
Anleger dürfen sich zudem über
eine höhere Kapitalanlagerendite
freuen – sie steigt 2025 wohl
von 2,8 auf drei Prozent. Der
Grund für das florierende Geschäft
ist allerdings ein zwiespältiger:
Klimarisiken nehmen zu, einem
Bericht der Münchener Rück
zufolge lagen die Versicherungsschäden
im ersten Halbjahr 70
Prozent über dem 10-Jahres-
Durchschnitt.
Analysten von Goldman Sachs
raten zum Kauf, J.P. Morgan und
HSBC belassen die Einstufung
auf „neutral“. Die Finanzzahlen
für 2024 legt der Konzern am 26.
Februar vor.
IE
Der Kurs klettert weiter
Münchener Rück
Aktienkurs in Euro
2021 2022 2023 2024
Quelle: Bloomberg
500
400
300
200
SCALABLE
Jetzt mit
eigener Börse
BIONTECH
Biontech
Aktienkurs in Euro
2024
JAN M M J S NOV
110
100
90
80
70
Gezwungen, eine neue Dienstleistung ins
Leben zu rufen – so könnte man die aktuelle
Lage bei Neobroker Scalable in einem
Satz zusammenfassen. Die Online-Handelsplattform
führt in Zukunft die Depots
ihrer Kunden selbst. Gemeinsam mit der
Börse Hannover wird zusätzlich eine brandneue
Handelsplattform, die European Investor
Exchange (EIX) mit 15 000 Werten,
aus dem Boden gestampft. In Praxis sähe die
Aufteilung so aus: Scalable stellt EIX bereit
und die Börse Hannover übernimmt die
Handelsüberwachung. Warum der ganze
Trubel? Man kann es Vorsorge nennen: Ab
2026 möchte die EU das „Payment for Orderflow“-Verfahren
abschaffen und so den
Wettbewerb mit klassischen Online-Banken
wie Comdirect oder ING regulieren. Damit
fällt ein wesentlicher Teil von Scalables
Geschäftsmodell weg: Die Vergütung durch
Handelsplätze, wenn Aufträge an diese weitergeleitet
werden. Ein Weg, um günstige
Konditionen anzubieten. Mit EIX wickelt
der Fintech-Konzern künftig die Kundenaufträge
selbst ab. Mit dem „Spread“, also
der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskursen,
verdient Scalable Geld. Von dem
neuen EU-Gesetz sind Rivalen wie Trade Republic
oder Flatexdegiro auch betroffen.
Vom Partner zum Konkurrent. Für die
Baader Bank ist das bevorstehende Gesetz
ein herber Rückschlag. Sowohl Kundendepots
als auch die Kurse auf der Handelsplattform
Gettex kommen bisher von ihr. Scalable-Kunden
mit Konto bei der Baader Bank
sollen ihr Depot nun übertragen. ZB
Fortschritte bei Krebstherapie
Positiver Trend
Quelle: Bloomberg
Es wird langsam wieder spannender für
Biontech-Aktionäre: Die mittlerweile umfangreiche
Krebstherapie-Pipeline des
Mainzer Biotechunternehmens liefert
jetzt zunehmend klinische Daten, die auf
die Erfolgswahrscheinlichkeit und das
kommerzielle Potenzial der Medikamenten-Kandidaten
schließen lassen. Beim
Brustkrebs-Kongress in San Antonio stellte
Biontech Zwischenergebnisse der Immuntherapie
BNT327 vor. Dabei handelt
es sich um einen sogenannten bispezifischen
Antikörper, der sowohl die Eigenschaft
von Krebszellen blockiert, sich vor
dem Immunsystem zu „verstecken“, als
auch einen Wachstumsfaktor für die Blutversorgung
des Tumors.
Ein Konkurrenz-Wirkstoff dieser Kategorie
hatte jüngst für Furore gesorgt,
weil er bessere Ergebnisse zeigte als
Keytruda, 2024 mit über 27 Milliarden
Dollar das umsatzstärkste Medikament
der Welt. Biontechs Phase 1/2-Daten zufolge
hat auch BNT327 das Potenzial,
Keytruda zu schlagen: Nach 18 Monaten
erreichten Patientinnen mit einer bestimmten
Brustkrebsform mit BNT327
eine Gesamtüberlebensrate von 69,7
Prozent, bei Keytruda sind es 47,8 Prozent.
Analysten bewerteten dies als positiven
Trend, der sich auch in der Kursentwicklung
widerspiegelt. JGR
10 Fotos: Adobe Stock, Scalable Capital
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
NACHHALTIGKEIT
ESG spaltet die Märkte
Knapp zehn Prozent rasselte die Aktie von Kochboxen-Händler
Hellofresh vergangene Woche in die Tiefe. Auslöser war der
Verdacht über die Mitarbeit Minderjähriger in einer Verpackungsanlage.
Anleger straften die Aktie ab. Ob aus moralischen oder
strategischen Gründen: Viele Kunden, Geschäftspartner und Investoren
beziehen Nachhaltigkeitskriterien in ihre Entscheidungen
an der Börse ein. Zwar beteuerte Hellofresh, dass eine Leiharbeitsfirma
die Verantwortung dafür trage. Doch nach
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sind Unternehmen verpflichtet,
den Schutz menschenrechts- und umweltbezogener
Rechtspositionen auch in ihren Lieferketten zu berücksichtigen.
Es überrascht kaum, dass das neue Bewusstsein für Sozialund
Umweltaspekte auch eine Gegenbewegung kennt. Sie for-
miert sich in den USA, genauer gesagt in Mar-a-Lago. Dort präsentierte
der Vermögensverwalter Azoria Partners kürzlich
einen ETF, der bewusst auf ESG-Standards verzichten möchte.
„Wir investieren nur in Unternehmen, die auf Leistung statt auf
politische Ideologien setzen“, formuliert es CEO James Fishback.
Er plant, 36 Unternehmen des S&P 500 im „Azoria Meritocracy
ETF“ auszuklammern. Die Begründung: Der Verzicht
auf Diversitätsprogramme gehe mit höherer Rendite einher.
Rein rechnerisch ist Fishbacks Versprechen zweifelhaft. Behauptungen,
dass ESG-Initiativen der Börsenperformance von
Unternehmen schaden, halten dem Zahlentest nicht stand. Der
Fall Shein deutet aktuell in die entgegengesetzte Richtung: Der
Onlinehändler für Billigmode drängt an die Börse, der Verdacht
auf Zwangsarbeit lässt die britische Finanzmarktaufsicht aber auf
die Bremse treten. Shein dementiert die Vorwürfe, kündigte jedoch
an, einen externen ESG-Rat einzuberufen. Dem Unternehmen
dürfte eines bewusst sein: Die von der Aufsicht identifizierten
Risiken werden vom Markt eingepreist werden. IE
REISE
Ab in den Urlaub
Krise? Welche Krise? Obwohl die Konjunktur
lahmt und das Haushaltsbudget
schrumpft, geben die Bundesbürgerinnen
und -bürger viel Geld für ihre Reisen aus.
So meldet der Branchenprimus Tui aktuell
eine steigende Nachfrage nach Pauschalreisen
für den Sommer 2025. Die Buchungszahlen
würden aktuell rund sieben
Prozent über dem Vorjahr liegen. „Wir sehen
keinerlei Anzeichen einer Rezession“,
erklärt Benjamin Jacobi, Vorsitzender der
Tui-Deutschland-Geschäftsführung. Die
bis Ende Februar 2025 befristeten Frühbucherrabatte
für die Reisezeit April bis Oktober
würden hervorragend angenommen.
Das wundert nicht, lockt doch der Reiseveranstalter
aus Hannover für ein begrenztes
Kontingent von Nah- und Fernreisen
mit Ersparnissen von bis zu 40 Prozent.
Was die Kosten für Pauschalreisen im
nächsten Jahr anbetrifft, geht die Tui von
Preissteigerungen im Schnitt von rund drei
Prozent über alle Destinationen aus.
Die durchschnittlichen Preise für ein
Flugticket hingegen werden – wider Erwarten
– im Jahr 2025 weltweit nahezu unverändert
bleiben und im Schnitt nur um 0,1
Prozent klettern. Diese Bilanz zieht der aktuelle
„Travel Market Report“ von BCD Travel.
Was Europa anbetrifft, rechnet BCD mit
einem Anstieg im Schnitt um 1,1 Prozent.
Der niederländische Spezialist für Geschäftsreisemanagement
prognostiziert,
dass 2025 die Preise für Regionalflüge um
0,2 Prozent und für Interkontinentalflüge
um 0,6 Prozent anziehen dürften. Angesichts
der „Bedenken über die Nachhaltigkeit
der Freizeitnachfrage“, so die Experten
von BCD Travel, müssten die Preise für
Economy-Tarife hingegen stagnieren.
Tipp für Flexible: Tickets für Hin- und
Rückflug gibt es gerade bereits ab 79,99
Euro pro Nase noch bis zum 29. Dezember
2024 im Rahmen einer Blind-Booking-Aktion
bei Eurowings. Verkauft werden die
Flugscheine über die Eurowings-Homepage
und die Onlineseite www.aldi-deals.
de. Die Tickets im Basic-Tarif – inkludiert
ist die Mitnahme einer kleinen Tasche (maximal
40 x 30 x 25 Zentimeter groß, aufgegebene
Koffer kosten extra) – sind ab einem
bis zu maximal 42 Tage vor Abflug buchbar.
Leider schreibt Eurowings eine Mindestaufenthaltsdauer
vor: Bei einer Übernachtung
muss diese zwischen Hin- und Rückflug
bei 18 Stunden liegen. Und bei zwei
Übernachtungen sind es 36 Stunden.
Im Hinblick auf die Abflughäfen kann die
Kundschaft zwar frei wählen zwischen
Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln-Bonn,
Stuttgart und Prag. Nach Gusto bestimmen
darf sie allerdings außerdem nur noch den
gewünschten Reisezeitraum. Das Reiseziel
(Malaga, Stockholm, Göteborg, Helsinki,
Nizza, Palma de Mallorca, Tromsø, Rovaniemi,
Zürich und Faro) erfährt der Fluggast
erst am Ende des Buchungsprozesses. Dafür
sind sämtliche Blind-Booking-Flüge mit der
Lufthansa-Tochter Nonstop-Flüge. TS
ANTALYA: Die türkische Hafenstadt zählt
im Sommer 2025 zu den beliebtesten
Zielen der Tui-Gäste
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
11
moneytitel
STRATEGIE
SO WIRD
AN DER BÖR
Schaffen Aktien im Jahr 2025 zum dritten Mal in Folge 20 Prozent Gewinn? Optimisten halten
das für möglich. Die besten 36 Tipps für das neue Anlagejahr – und das sind nicht nur Aktien
12
Illustration: iStock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
36
Tipps für
Ihr Geld
von MIKA HOFFMANN
NEUES JAHR: Die
Aktienmärkte nehmen
viel Schwung mit
Was für ein Jahr! 2024 werden Börsianer nicht so
schnell vergessen. Rekorde für den Deutschen Aktienindex
Dax, für Dow Jones, S&P 500 und die
Nasdaq, in Japan, für Gold und den Bitcoin. Nach 2023 das
zweite Mal in Folge mehr als 20 Prozent Gewinn mit deutschen
und amerikanischen Aktien. Schön ist es!
Geht die Rekordjagd 2025 weiter? Sehen wir erneut solche
Kursgewinne? Oder müssen sich Anleger im neuen Jahr wärmer
anziehen? Diese Fragen beantwortet FOCUS MONEY
auf den folgenden Seiten und gibt Ihnen 36 Tipps zum
Jahreswechsel, die 2025 Erfolg an der Börse – und darüber
hinaus – versprechen: von den sichersten Anleihen über die
lukrativsten Aktien und ETFs bis hin zu Gold und Kryptowährungen
und schließlich zu Uhren und Wein.
6666, 7007 oder 7100? Die Wall Street scheint 2025 mit
der Rekordjagd einfach weitermachen zu wollen. Eine Rekordprognose
für den Jahresendstand jagt die nächste. Erst
kam die Bank of America mit 6666 Punkten für den S&P 50
zum 31. Dezember 2025 heraus. Dann kam Wells Fargo mit
7007 Zählern und zuletzt sicherte sich John Stoltzfus, Chefstratege
des Brokerhauses Oppenheimer mit 7100 Punkten
die – bislang – höchste Prognose. Das entspräche einem Plus
von 18 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand. Sein Optimismus
gründet „auf mehreren Faktoren inklusive der Geldpolitik,
dem nachhaltigen Wirtschaftswachstum, dem Ge-
SE
Rekorde, Rekorde, Rekorde
Dax Kursindex, S&P 500, Nasdaq Composite schließen
das Jahr 2024 auf Rekordniveau ab. 2025 wird die Rekordjagd
wohl weitergehen – auch wenn es an den Weltbörsen
holpriger werden dürfte, wie schon 2024 in China
Aktienindizes
prozentuale Entwicklung seit 1.1.2023
Nasdaq Composite
+80
S&P 500
+40
0
2023
JAN
Quelle: Bloomberg
2024
JAN
CSI 300 –40
DEZ
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
13
moneytitel
moneymarkets
Keine Angst vor Allzeithochs
Wer auf einem neuen Höchststand in den S&P 500
investiert, macht alles richtig. Das war zumindest in
der Vergangenheit ab einem Anlagehorizont von
sechs Monaten so
Performance im S&P 500
nach Rekordhochs
73,8 79,6
1988 bis 2023, in Prozent
Investition an einem beliebigen Tag
Investition auf einem neuen Hochstand 48,1
40,2
DESIGNIERTER US-PRÄSIDENT TRUMP, CDU-KANZLERKANDIDAT MERZ:
Amtsantritt und Neuwahlen werden Januar und Februar prägen
2,9 2,3
3 Monate
Quelle: Bloomberg
5,8 5,9
6 Monate
11,9 13,4
1 Jahr
25,0 28,9
2 Jahre 3 Jahre
Korrekturen im S&P 500 nach Allzeithochs
1950 bis 2024, in Prozent
S&P keine 10 % tiefer
nach 1 Jahr
9 S&P mehr als 10 % tiefer
5 Jahre
... und anschließenden Verlusten
Seit 1950 korrigierte der S&P 500 in den fünf auf
ein Allzeithoch folgenden Jahren in keinem der Fälle.
Selbst nach einem Jahr ist das Risiko für Verluste
mit neun Prozent der Fälle sehr gering.
nach 3
98
Jahren
nach 5
2
100
Quelle: Bloomberg
Wachsender Abstand
Die zehnjährigen US-Staatsanleihen drohen wieder
in Richtung fünf Prozent zu steigen – der Abstand
zu deutschen Bunds wächst. Das dürfte auch 2025
zu einem weiteren Anstieg des US-Dollars führen
Zehnjährige Staatsanleihen
Rendite in Prozent
USA
4
3
2
1
Deutschland 0
Jahren 0
–1
2015 16 17 18 19 20 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
91
schäftsklima, den Verbrauchern und der neu geschaffenen
Arbeitsplätze in den vergangenen Jahren und 2024“.
Im Schnitt erwarten die zehn wichtigsten Banken einen
Jahresendstand von 6550 Punkten für den S&P 500 – nicht
ganz so optimistisch. Mit einem Plus von rund acht Prozent
würde dieses Ergebnis zwar einen neuen Rekord bedeuten,
läge aber unter dem langfristigen Durchschnitt von elf Prozent
Gewinn. Allerdings: Sieht man sich die Prognosen für
2024 an, waren die meisten Experten in den USA zu pessimistisch
und lagen in ihren Zielwerten deutlich zu niedrig.
Noch weniger optimistisch sind die Banken und Fondsgesellschaften
für Deutschland. Die DZ Bank wagt sich mit einer
Prognose für den Dax von 21500 Punkten für das Jahresende
2025 schon relativ weit vor. Die Experten schränken
aber ein: „Ein schwächelndes globales Wachstum, weltweit
steigende langfristige Renditen sowie eine vom Weißen Haus
ausgehende Verunsicherung dürften hier immer wieder belasten
– erst im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2025 rechnen
wir mit einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung an den
europäischen Aktienmärkten.“
Völlig losgelöst. Irgendwann im kommenden Jahr könnte
es mit der Konjunktur wieder aufwärtsgehen. Zeit wäre es
ja – nach der langen Flaute. „Der lang anhaltende globale Abwärtstrend
in der Industrie könnte 2025 enden“, hofft Marcus
Poppe, Co-Head of European Equities bei der DWS. Und
selbst wenn die Konjunktur nicht anspringen sollte, ist das
für den Dax nicht ganz so tragisch. Schon in den vergangenen
beiden Jahren zeigten sich die deutschen Großunternehmen,
die einen guten Teil ihrer Gewinne im Ausland erwirtschaften,
immun gegen die deutsche Wirtschaftskrise. „Der
Ausblick für den Dax wird auch zukünftig von der deutschen
Volkswirtschaft losgelöst sein”, bestätigt Joachim Schallmayer,
Leiter Kapitalmärkte bei der Deka.
Aber auch für die US-Märkte gibt es mahnende Stimmen,
die immer zahlreicher werden. „Es gibt einige Felder, in denen
Über-Enthusiasmus herrscht“, warnt Venu Krishna. Die
Technologieriesen müssten jetzt erst einmal beweisen, dass
sie künstliche Intelligenz monetarisieren könnten, analysiert
der Stratege von Barclays. „Wir sind vorsichtig, weil wir
es für unrealistisch halten, dass es solch außergewöhnliche
Gewinne auch in Zukunft geben wird“, mahnt der Fachmann.
Seiner Meinung nach sind die großen Technologieaktien und
der US-Gesamtmarkt „hoch bewertet“.
„Am Aktienmarkt treffen in den kommenden Monaten somit
zwei mächtige Wettersysteme aufeinander: Die verbes-
14
Fotos: Bloomberg
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
FRANKREICH-PRÄSIDENT MACRON, UKRAINE-PRÄSIDENT SELENSKI:
Regierungskrise in Paris und Hoffnungen auf einen Frieden richtungsweisend
serten Konjunkturaussichten sorgen für eine Warmluftfront,
die allerdings wegen der rekordhohen Bewertungen auf eine
Kaltluftfront trifft“, beobachtet Bantleon-Stratege Harald
Preißler. Er rechnet mit einem „Börsengewitter Anfang
2025“. Ab dem Frühjahr dürften sich dann „die Wogen an
den Finanzmärkten wieder glätten und den Börsianern die
nächste Schönwetterperiode bescheren“, so der Experte.
Wenn die Politik dieser Prognose keinen Strich durch die
Rechnung macht. Denn 2025 wird sie die Finanzmärkte bestimmen:
Am 20. Januar tritt Donald Trump sein Amt als US-
Präsident an. Am 23. Februar wählen die Deutschen einen
neuen Bundestag. Und in Frankreich wird es voraussichtlich
im Sommer erneut eine Parlamentswahl geben müssen. Diese
Ereignisse bergen Unsicherheiten. Zumal die Politik derzeit
die Führungsrolle für die Finanzmärkte übernommen zu
haben scheint. Die Ausgabenpolitik der Regierungen mit immer
höheren Defiziten löst die Geldpolitik der Zentralbanken
als maßgeblichen Treibstoff für die Börsenrally ab.
Die Zentralbanken können letztlich nur noch auf die Vorgaben
der Politik reagieren. Am Donnerstag vergangener
Woche legte die Europäische Zentralbank noch einmal vor
und senkte ihre Leitzinsen um 0,25 Prozent. Präsidentin Lagarde
will weiterhin „datenabhängig“ entscheiden und sagt:
„Der Disinflationsprozess schreitet gut voran. Die Fachleute
des Eurosystems erwarten eine Gesamtinflation von durchschnittlich
2,4 Prozent für 2024, 2,1 Prozent für 2025 und
1,9 Prozent für 2026.“. Eine erhoffte richtungsweisende Orientierungshilfe
für die Finanzmärkte bleibt immer noch aus.
Notfall-Niveau. Dabei warnt die Fondsgesellschaft Pimco
vor den Folgen eines Handelskrieges, den Trump auslösen
könnte, wenn er mit den angedrohten Zöllen ernst macht.
Trump könnte die Zinssätze erneut auf „Notfall-Niveau“
nach unten treiben, wenn die EZB versuchen müsse, die Folgen
für die ohnehin schon angeschlagene Konjunktur der Eurozone
abzufedern. Nicht leichter hat es die US-Notenbank:
„Die Fed ist in diesem Umfeld nicht zu beneiden“, analysiert
Bantleon-Experte Preißler. „Noch überwiegen die Argumente
für Zinssenkungen, das Zeitfenster für monetäre Lockerungen
dürfte sich indes im Laufe des ersten Halbjahres 2025
schließen – und damit schneller als an den Geldterminmärkten
eingepreist“, warnt der er.
2025 wird ein anspruchsvolles Anlagejahr. Für Anleger
bleibt es spannend. Mit den Tipps auf den folgenden Seiten
sind Sie gut aufgestellt, wenn die Kursrally weitergeht, und
entsprechend gegen drohende Börsenstürme gerüstet.
Erholung in Sicht
Mit einem leichten Konjunkturaufschwung rechnen
die Experten der Bank of America für nächstes Jahr
für Deutschland. Das Wachstum in den USA bleibt
zwar deutlich höher, schwächt sich aber etwas ab
Wachstumsprognosen 2023 bis 2026
BIP-Veränderung in Prozent,
ab 2024 Prognose
global USA Euro-Zone Deutschland China
Quelle: Bank of America
Inflation noch nicht besiegt
Die Inflationsraten gehen weltweit zurück. Aber insbesondere
in den USA ist der Preisauftrieb hartnäckiger
als erwartet. Die US-Notenbank könnte ihre
Zinssenkungen schon im ersten Halbjahr beenden
Inflationsprognosen 2023 bis 2026
Inflationsraten
in Prozent,
ab 2024 Prognose
global USA Euro-Zone Deutschland China
Quelle: Bank of America
Höchststände für Gold und Bitcoin
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump gibt es für
den Bitcoin kein Halten mehr: Die Kryptowährung
knackte die Marke von 100 000 Dollar. Der Goldpreis
steigt deutlich langsamer, aber stetiger
Bitcoin und Gold
prozentuale Entwicklung seit 1.1.2023, in US-Dollar
2023
JAN
Quelle: Bloomberg
Goldpreis
2024
JAN
Preis für Bitcoin
5
4
3
2
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–1
5
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1
–1
+400
+300
+200
+100
0
–100
DEZ
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Fotos: Bloomberg 15
moneytitel
1.
QUANTUM-ZERTIFIKAT
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Quellen: Vontobel, Onvista (Stand: 10.12.2024)
Nächster Boom nach KI
Vontobel-Quantum-Zertifikat
Zertifikatekurs in Euro
180
160
140
120
100
2022 2023 2024
WKN/ISIN DSL0AVD/DE000VP4XD45
Basiswert Solactive Quant. Comput. Index
aktueller Kurs 188,30 €
Laufzeit
open end
Performance 1/5 Jahr(e) 40,6/82,1 %
Managementgebühr p.a. 1,2 %
Google war der erste Streich – und "Willow"
folgt sogleich. In Anlehnung an die
Streiche von „Max und Moritz“ steht seit
ein paar Tagen ein Verdacht im Raum:
Der Suchriese und Google-Mutterkonzern-Alphabet
könnte sich nach dem
Herrschertum in Bezug auf Internetsuche
auch die nächste große Erfindung
der Menschheit unter den Nagel reißen:
die Quantentechnologie. Immerhin verspricht
„Willow“ ein Problem zu lösen,
das diesen Teil der Wissenschaft von seinem
großen Durchbruch bei allem, was
mit der Analyse und Verarbeitung astronomisch
großer Datenmengen
zu tun hat, abhält:
die überhöhte
Fehlerquote bei Rechenaufgaben.
Mit dem Wunderprozessor
"Willow" sei es laut
Google gelungen, einen kritischen
Schwellenwert zu unterschreiten,
der nötig ist, um Quantencomputing
(QC) „skalierbar“ zu machen, soll
heißen: Probleme zu lösen, für die klassische
Computer teilweise Jahrtausende
benötigen – und die Menschheit damit
auf eine neue Entwicklungsstufe zu
hieven: etwa bei der Suche nach neuen
Medikamenten, der Modellierung von
Klima- und Finanzmodellen, der Vervielfachung
von Batterielaufzeiten, beim
Verschlüsseln von Daten oder beim maschinellen
Lernen. Mit anderen Worten:
Das enorme Potenzial von künstlicher Intelligenz
(KI) wird mit der Quantentechnologie
überhaupt erst umsetzbar –
auch wenn laut Google der Weg bis zu
dem Punkt, an dem die Fehlerhäufigkeit
vernachlässigbar wird, noch lang ist.
Die Frage, die bleibt, lautet: Kauft man
einfach sofort die Alphabet-Aktie
(US02079K3059) oder besser Spezialwerte
wie den US-Quantenrechner-Hersteller
Ionq (US46222L1089), dessen
Kurs seit Kurzem abhebt wie die sprich-
SUPERCOMPUTER:
Quantentechnologie
bildet die Startrampe für
künstliche Intelligenz (KI)
wörtliche Rakete zum Mond? Antwort:
Vorsichtige Naturen setzen auf die Kapitalmacht,
Innovationsstärke und Durchschlagskraft
des kalifornischen Internetriesen.
Anleger, die dagegen bereits jetzt
auf Gewinne aus sind und das Risiko
streuen wollen, investieren in einen Korb
aus QC-Profis wie das Solactive-Quantum-Zertifikat
von Vontobel (s. Grafik
links). Mit gut 18 Prozent bildet Ionq (Umsatzwachstum:
90 Prozent) den mit Abstand
größten Posten in dem Spezialitätenkorb.
Außerdem unter den Top fünf:
Amazon (5,3 Prozent), Blackrock (5,1),
IBM (5,0) und Tencent (4,8). JM
2. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
VERTIV
Chance eiskalt nutzen
Vertiv wer? Der aufgehende Stern am KI-
Himmel dürfte vielen Anlegern unbekannt
sein. Dabei spielen die Produkte des IT-
Hardwareherstellers aus Ohio – besonders
die Kühllösungen für Rechenzentren
– eine entscheidende Rolle in der Infrastruktur,
die die Grundlage für den gesamten
KI-Bereich bildet. Ohne sie kann kein
leistungsstarker Rechner, der für die Anwendung
von KI benötigt wird, effektiv arbeiten.
Folge: Der Boom bei Datenzent-
ren und Infrastrukturprodukten macht
Vertiv in der Branche unverzichtbar. Die
jüngsten Quartalszahlen belegen: Rentabilität,
Margen und Cashflow zeigen nach
oben. Bedeutet: Vertiv wird nicht nur profitabler,
sondern versteht es immer besser,
Gewinne in Cash umzuwandeln. Dazu
kommt: Experten schätzen, dass der
Markt für Rechenzentrumskühlung bis
2032 im niedrigen zweistelligen Bereich
wächst. Fazit: Die Aktie zählt für nervenstarke
Anleger 2025 zu den heißen (wenn
auch nicht mehr günstigen) Titeln im KI-
Bereich. Bei Rücksetzern kaufen! JM
Quelle: Bloomberg, Marketscreener (Stand: 09.12.2024)
Vertiv
Kurs der Vertiv-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
120
0
2021 2022 2023 2024
WKN/ISIN A2PZ5A/US92537N1081
Börsenwert 47,5 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 79,2/43,6
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,1/0,1 %
Kursziel/Stoppkurs 152,00/96,00 €
Kurspotenzial 30 %
80
40
e = erwartet
16
Foto: G. Carlow/IBM
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
3.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Unter Dampf
Altria
Kurs der Altria-
Aktie in Euro
200-Tage-Linie
35
30
2019 20 21 22 23 2024
WKN/ISIN 200417/US02209S1033
Börsenwert 91,5 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 11,2/10,7
Dividendenrendite für 2024e/25e 7,0/7,3 %
Kursziel*/Stoppkurs 67,00/44,50 €
Kurspotenzial 27 %
Quelle: Bloomberg
ALTRIA
* höchstes Kursziel der Analysten
50
45
40
e = erwartet
Der Rauch des Marlboro-Cowboys
hängt in der Luft. Altria verdankt sein gutes
Ergebnis im dritten Quartal unter anderem
der Marke Marlboro. Doch die Zigarette
ist nicht mehr das Ein und Alles
des US-Tabakkonzerns – auch Produkte
ohne Rauch gehören zur Produktpalette
von Altria. Viel Geld wird in rauchfreie
Produkte investiert – Altria setzt auf E-Zigaretten
und Nikotin-Beutel wie „on!“.
Als Beispiel dient häufig Njoy aus dem
Bereich der E-Vaping-Produkte. Zu den
E-Dampfprodukten gehören auch E-Zigaretten
und Njoy ist ein strategisches
Investment von Altria.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Der illegale
Markt für E-Dampfprodukte stellt
eine Gefahr für das traditionelle Tabakgeschäft
von Altria und für rauchfreie
Produkte dar. Auch die Politik sorgt zuweilen
für Irritationen. Dennoch ist Altria
vom langfristigen Potenzial seiner rauchfreien
Produkte überzeugt und investiert
in eine rauchfreie Zukunft.
An Altria scheiden sich die Geister. Das
liegt auch daran, dass der Umsatz seit
dem Geschäftsjahr 2019 stagniert. Bis
2023 wuchs er gerade einmal um 3,5
Prozent. Das Nettoergebnis stieg jedoch
deutlich – aus einem Verlust (2019) wurde
ein Plus von 8,11 Milliarden US-Dollar
(2023). Hier greifen Sparmaßnahmen.
Anleger sollten den Tabakkonzern
nicht links liegen lassen. Das niedrige
Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit unter
zehn und eine erwartete Dividendenrendite
von sieben Prozent machen die
Aktie interessant. Zudem hat Altria die
Gewinnprognose angehoben.
Der bereinigte verwässerte Gewinn
pro Aktie wird nun für dieses Jahr zwischen
5,05 und 5,17 Dollar erwartet. Dies
entspräche einer Steigerung von 3,2
Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der optimistischste Analyst hält ein Kursziel
von umgerechnet 67 Euro für möglich.
Anleger setzen den Stoppkurs zur Verlustbegrenzung
bei 44,50 Euro. DR
4.
FERRARI
PS-Power fürs Depot
FERRARI F80:
Keine Spur von Krise
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Die Luxusikone Ferrari ist gleich in
mehrfacher Hinsicht einzigartig. Die roten
Renner aus dem Stammwerk im italienischen
Maranello gelten als Inbegriff
der Supersportwagenkaste. Modelle wie
der 488 und La Ferrari schaffen eine
enge Verbindung zur Formel-1. Und: Mit
gut 90 000 Euro Gewinn pro verkauftem
Fahrzeug ist die Luxusschmiede mit dem
springenden Pferd im gelben Firmenlogo
der profitabelste Autokonzern der
Welt. Die Firmenphilosophie von Gründer
Enzo Ferrari ist so berühmt wie genial:
möglichst genau ein Fahrzeug weniger
zu produzieren, als der Markt aufnehmen
kann. Die Wartezeit der zumeist über
mehrere Jahre ausverkauften Nobelboliden
juckt die kaufkräftige Klientel nicht
die Bohne – im Gegenteil: Während so
gut wie alle westlichen (zum Teil auch asiatischen)
Fertiger unter der Branchenkrise
ächzen, fahren die Italiener trotz (oder
gerade wegen) der Kaufpreise im mittleren
sechsstelligen Bereich Rekordgewinne
ein. Mit einer Marge beim operativen
Gewinn (Ebit) von 30 Prozent und einer
Eigenkapitalrendite von mehr als 40 Prozent
spielt Ferrari in
einer eigenen Liga.
Zum Vergleich:
Beim Premiumhersteller
BMW liegt
die Ebit-Marge zwischen
acht und
zehn, bei VW und
General Motors nur
bei fünf bis sieben
Prozent. Umsatz
und Gewinn spran-
gen in der ersten Hälfte des Krisenjahres
2024 um 14 und 20 Prozent nach oben.
Die Aktie ist ein verlässlicher Top-Performer:
Seit Börsengang in 2015 hat sich der
Kurs verzehnfacht! Weiteres Potenzial
liegt (neben dem starken Debüt des F80,
V12 und der neuen Fabrik in Maranello
für hochmargige Sonderanfertigungen)
in Asien: Angesichts der explodierenden
Zahl der Millionäre hat Ferrari in Fernost
noch viel Geschäft vor sich. JM
Quelle: Bloomberg, Marketscreener (Stand: 09.12.2024)
Ferrari
Kurs der Ferrari-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
400
350
300
250
200
150
2022 2023 2024
WKN/ISIN A2ACKK/NL0011585146
Börsenwert 77,8 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 53,2/48,4
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,7/0,7 %
Kursziel/Stoppkurs 530,00/357,00 €
Kurspotenzial 23 %
e = erwartet
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Ferrari 17
moneytitel
5.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
VANECK MORNINGSTAR
DEVELOPED MARKETS
DIVIDEND LEADERS ETF
Globale Dividenden-Elite
VanEck Developed Markets
Kurs des Vaneck-ETFs in Euro
40
36
Quellen: Bloomberg, extraETF, Vaneck
200-Tage-Linie
28
2022 2023 2024
WKN/ISIN A2JAHJ/NL0011683594
Fondsgesellschaft
Vaneck
Fondsvolumen 1,17 Mrd. €
Ertragsverwendung ausschüttend
Kosten, p.a. 0,38 %
Rendite 1/3/5 Jahre* 20,3/58,9/76,1 %
Dividenden werden auch im Börsenjahr
2025 ein zentraler Baustein im Depot
sein. Zum einen sind sie ein wichtiger
Renditetreiber, der vor allem bei
weiter sinkenden Zinsen an Bedeutung
gewinnen dürfte. Zum anderen zeigen
Studien immer wieder, dass sich Aktien
von verlässlichen und ausschüttungsstarken
Unternehmen in schlechten
Börsenphasen besser entwickeln als
der Marktdurchschnitt und damit ein
Depot stabilisieren. Gründe, warum es
2025 am Kapitalmarkt holprig werden
könnte, gibt es bekanntlich genug.
Anleger sollten daher einen Teil des
Vermögens in den Vaneck Morningstar
Developed Markets Dividend Leaders
ETF investieren. Der mittlerweile über
eine Milliarde Euro schwere Börsenfonds
punktet neben einer geschickten
Titelauswahl mit vierteljährlichen Ausschüttungen.
Der Referenzindex, den
der ETF physisch abbildet, enthält die
100 attraktivsten, stabilsten und wachstumsstärksten
Dividendenzahler aus Industrieländern
– die zudem bestimmte
Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen.
Im Jahr 2024 kassierten Anleger
pro Anteil 1,68 Euro Dividende – das
macht eine Rendite von rund 4,1 Prozent.
Hinzu kommen bislang 17 Prozent
Kursgewinn.
SR
32
*inkl. Ausschüttungen
6.
MASTERCARD
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Langeweile bringt Geld
Seit Anfang 2014 ist der Aktienkurs
von Mastercard um 580 Prozent gestiegen.
Damit kletterte die Marktkapitalisierung
auf 481 Milliarden US-Dollar,
was umgerechnet 459 Milliarden Euro
entspricht. Mastercard bietet eine Plattform
für digitale und physische Transaktionen.
Außerdem offeriert das Unternehmen
Kreditkarten, die zum Beispiel
Reiseversicherungen und Käuferschutz
beinhalten. Das klingt langweilig, bringt
aber offenbar viel Geld.
Der Siegeszug von Mastercard spiegelt
sich im Aktienkurs wider. Dieser wird
durch steigende Unternehmensgewinne
gestützt. Laut Daten der Analyseplattform
Tradingview lag der Gewinn pro Aktie
seit 2020 16 Mal über den Erwartungen.
Nur ein einziges Mal wurden die
Erwartungen der Analysten verfehlt. Die
beeindruckende Entwicklung zeigt sich
auch in der Nettogewinnmarge, die seit
Jahren bei über 40 Prozent liegt. Diese
Kennzahl gibt an, wie viel Geld das Unternehmen
von jedem eingenommenen
Dollar tatsächlich behält.
Mastercard setzt auf ausgabefreudige
Menschen. In Europa sieht das so aus:
Daten des Mastercard Economic Institute
zeigen, „dass der Anteil der Ausgaben
für Erlebnisse wie Reisen oder Restaurantbesuche
europaweit von 19 Prozent
im Jahr 2019 auf 22 Prozent im Jahr 2023
steigen wird“. Faktoren wie Inflation oder
steigende Zinsen können die Menschen
jedoch am Geldausgeben hindern.
Für langfristig orientierte Anleger
könnte die Aktie interessant sein. Anleger
können den Stoppkurs zur Verlustbegrenzung
bei 435 Euro setzen. DR
Quelle: Bloomberg * höchstes Kursziel der Analysten
Mastercard
BARGELDLOS ZAHLEN:
Steigende Unternehmensgewinne
stützen den
Aktienkurs
Kurs der Mastercard-Aktie in Euro
500
400
300
200
200-Tage-Linie
100
2019 20 21 22 23 2024
WKN/ISIN A0F602/US57636Q1040
Börsenwert 459,0 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 36,6/32,4
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,5/0,6 %
Kursziel*/Stoppkurs 586,00/435,00 €
Kurspotenzial 17 %
e = erwartet
18
Foto: Mastercard
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Bank International
Quelle: Bloomberg
7.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Tech-Riesen als Basis
für zehn Prozent Zinsen
Nvidia
Kurs der Nividia-Aktie in US-Dollar
WKN/ISIN
Emittent
10 % US-TECHNOLOGIE
PLUS AKTIENANLEIHE 4
endfällige
Barriere
2023 2024
8.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Wette auf steigende
Inflationserwartungen
Amundi US Inflation Expectations
Kurs des Amundi-ETFs in Euro
2020 21 22 23 2024
120
80
40
RC1GCS/AT0000A3GQQ3
Raiffeisen Bank International
Laufzeitende 04.01.2027
Basiswerte Alphabet, Microsoft, Nvidia
Barriere
60 % des Startwerts
Zinskupon, p. a. 10,0 %
AMUNDI US INFLATION
EXPECTATIONS 10Y ETF
0
120
110
100
90
80
WKN/ISIN LYX0U5/LU1390062831
Fonsgesellschaft
Amundi
Fondsvolumen 140,4 Mio. €
Ertragsverwendung thesaurierend
Kosten, p. a. 0,25 %
Rendite 1/3/5 Jahre 8,5/24,1/33,4 %
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Nennwert: 1000 €, Emissionspreis: 100 %
e = erwartet
Zinsjäger aufgepasst! Wer zehn Prozent
pro Jahr kassieren will und kein Problem
mit US-Tech-Giganten hat, sollte zur 10 %
US-Technologie Plus Aktienanleihe 4 der
Raiffeisen Bank International (RBI) greifen.
Diese kann noch bis 2. Januar 2025 (Ende
der Zeichnungsfrist) zum Fixpreis von 1000
Euro erworben oder danach an der Börse
und außerbörslich gehandelt werden.
Die RBI zahlt den Zinscoupon von zehn
Prozent, der sich auf die 1000 Euro Nennwert
bezieht, einmal am 8. Januar 2026
und einmal am 8. Januar 2027 aus. Die
Gegenleistung dafür: Am zweiten Termin
gibt es gleichzeitig nur dann den Nennwert
zurück, wenn alle drei Basiswerte –
Alphabet, Microsoft und Nvidia – am 4.
Januar 2027 über ihrer Barriere von 60
Prozent des jeweiligen Startkurses
(Schlusskurse vom 7. Januar 2025) liegen.
Andernfalls liefert die RBI eine festgelegte
Anzahl von Aktien des Basiswertes
mit der schlechtesten Kursentwicklung.
Folge: Trotz Zinsen kann es zu Verlusten
kommen. Gleichzeitig werden Anleger
aber auch Aktionär eines der drei wachstumsstarken
US-Konzerne. SR
Die Inflation könnte 2025 schneller als erwartet
zurückkehren, vor allem in den USA.
Als einen der Hauptgründe dafür nennen viele
Experten die Zollpläne des designierten
US-Präsidenten Donald Trump. Diese würden
zwar möglicherweise die Wirtschaft in den
USA schützen, dürften aber auch die Produktion
vor Ort verteuern. Geopolitische Konflikte
könnten ebenfalls inflationstreibend wirken,
etwa von der Rohstoffseite her.
Mit dem US Inflation Expectations 10Y ETF
bietet Amundi eine Möglichkeit, ohne Zinsänderungsrisiko
auf steigende Inflationserwartungen
in den USA zu setzen. Der ETF
bildet dazu über Swapgeschäfte den Markit
Iboxx USD Breakeven 10-Year Inflation Index
nach, der die Performance einer Long-Position
in die sechs neuesten Emissionen zehnjähriger
US-Staatsanleihen mit Inflationsschutz
(TIPS) und einer Short-Position in
US-Bonds mit ähnlichen Fälligkeiten simuliert.
Die Renditedifferenz (Spread) zwischen den
beiden Anleihe-Positionen wird gewöhnlich
als „Breakeven-Inflationsrate“ bezeichnet
und spiegelt die Inflationserwartungen des
Marktes für einen bestimmten Zeitraum wider
– in diesem Fall für zehn Jahre. SR
9.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
HANDTASCHE
KELLY BAG 28:
Sehr gefragt sind
Hermès-Modelle
heute in Schwarz
Begehrt wie Grace Kelly
Die Journaille ist gnadenlos! Hollywood-Star
Grace Kelly flüchtet 1956
vor den Paparazzi. Im Blitzlichtgewitter
hielt sich die spätere Fürstin Gracia
Patricia schützend eine schwarze
Handtasche vor den Bauch, um ihre
Schwangerschaft zu verbergen. Das
Bild ging um die Welt – und macht das
sac à main von Hermès berühmt.
Hermès benannte die Tasche flugs
nach Grace Kelly. Dank Top-Qualität
hat das „Kelly Bag 28“ sich peu à peu
zum Statussymbol entwickelt, das als
Investment interessant ist. Warum?
Die von Kunsthandwerkern gefertigte
Handtasche ist stark limitiert. Die
Wartezeit für ein neues „Kelly Bag 28“
liegt heute oft bei mehreren Jahren.
Was die Preise der Stilikone pusht:
2005 mussten Liebhaber für ein „Kelly
Bag 28“ – je nach Leder – zwischen
4000 und 5000 Euro berappen. „Acht
Jahre später wurde das Bag gebraucht
bereits für 7300 Euro gehandelt“,
sagt Ferdinand Eppli, Geschäftsführer
des Auktionshauses Eppli.
Heute koste ein „Kelly Bag“ von 2005
zwischen 9600 und 10 300 Euro. Damit
hat sich die Wertentwicklung der
Tasche binnen 20 Jahren verdoppelt.
„Besonders die Modelle in neutralen
Farben wie Schwarz oder Beige und
mit seltenen Materialien wie Krokodilleder
sind gefragte Investments“, erklärt
Experte Eppli. Tipp! Wer sich für
ein „Kelly Bag 28“ als Wertanlage entscheide,
sollte unbedingt Originalverpackung,
Zertifikat und Quittung aufheben.
Eppli: „Denn dies steigert den
Wiederverkaufswert der Tasche.“ TS
Foto: Eppli 19
moneytitel
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
Quelle: Bloomberg
10.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Eine coole Aktie
für 2025
Technotrans
200-Tage-
Linie
TECHNOTRANS
Kurs der Technotrans-Aktie in Euro 12
2022 2023 2024
WKN/ISIN A0XYGA/DE000A0XYGA7
Börsenwert 116,1 Mio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 15,3/11,0
Dividendenrendite für 2024e/25e 3,8/4,5 %
Kursziel/Stoppkurs 28,00/12,50 €
Kurspotenzial 67 %
Anleger hatten mit Nebenwerten
aus Europa in den letzten Jahren einen
harten Stand. Das gilt vor allem bei
Firmen, die in zyklischen Zielmärkten
unterwegs sind. Viele Nischenplayer,
bei denen die Auftragslage einen Aufschwung
im nächsten Jahr signalisiert,
sind jetzt extrem günstig zu haben.
Technotrans ist ein solcher Kandidat.
Das westfälische Unternehmen entwickelt
unter anderem Kühlsysteme für
die Batterien von E-Bussen und Ladestationen
sowie Umrichterkühlungen
für Bahnstrecken. Nach zwei Jahren
Stagnation erwarten die Analystenschätzungen
2025 ein Gewinnplus
von 50 Prozent. Darin sind potenzielle
neue Aufträge mit energieeffizienten
Flüssigkeitskühlungen für Rechenzentren
noch nicht enthalten. Ein
erstes System hat Technotrans in diesem
Jahr an einen Großkunden ausgeliefert.
Das Auftragsvolumen im einstelligen
Millionenbereich soll sich
2025 verdoppeln und danach weiter
steigen. Dazu schüttet Technotrans die
Hälfte des Gewinns regelmäßig an seine
Aktionäre aus.
SRI
28
24
20
16
e = erwartet
11.
Schöne Schwestern
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Manche Träume erfüllen sich, andere
bleiben unerreichbar. Das dürfte
vielen Uhrenfans so ergehen, die von
einer Audemars Piguet Royal Oak in
Stahl oder einer Patek Philippe
Nautilus aus dem gleichen Material
träumen. Letztere nahm die
Genfer Manufaktur ganz aus dem
Programm, die Preise am Sekundärmarkt
gingen durch die Decke
(Preise etwa auf der Plattform
Chronext trotz jüngst geringfügiger
Rückgänge ab 60 000 Euro). Ähnliches
gilt auch für die Royal Oak, obwohl
diese (allerdings
mit sehr langen Lieferfristen)
noch produziert
wird.
CHOPARD ALPINE
EAGLE: Hier fallen
sofort die markanten
Schrauben auf
der Gehäusevorderseite
auf
LUXUSUHREN
Beide wurden in
den 1970er-Jahren
gestaltet vom
Schweizer Designer
Gérald Genta (verstorben
2011). Sie
stellten im Segment
Luxusuhren absolute Neuerungen dar,
da Käufer bis dahin kaum bereit waren,
die erstmals für Modelle aus Stahl
recht hohen Preise zu zahlen. Vor allem
aber bedeutete das Sichtbarmachen
von Schrauben und Muttern ein
Novum (wie bei der Royal Oak).
Bei der Nautilus von Patek Philippe
stehen fließende Übergänge zwischen
den Ecken, die das viereckige Gehäuse
harmonischer erscheinen lassen, im
Mittelpunkt. Auch die massiven Metallarmbänder
ohne markante Hörner waren
damals noch nicht gebräuchlich.
PIAGET POLO DATE:
Dieses Modell trägt ein
geriffeltes Zifferblatt wie
der Klassiker Nautilus
von Patek Philippe
Diese gestalterischen
Elemente
leben in aktuellen
Modellen fort, die
zwar auch keine
Schnäppchen sind,
aber zumindest deutlich
günstiger und vor
allem leichter zu ergattern.
Langfristig könnten sie sich
durch Wertstabilität oder sogar
-zuwächse als gutes Investment
erweisen.
Zum Beispiel die Alpine Eagle
der Schweizer Manufaktur
Chopard in Stahl zeigt ebenfalls
die ikonografischen Schrauben auf
der Vorderseite (Referenz: 298600-
3014, Größe 41 Millimeter, Preis: 17400
Euro). Beim Manufakturwerk (Kaliber)
im Inneren handelt es sich um das
Chopard 01.01-C.
Die Formensprache der stählernen
Polo Date der Genfer Nobelmarke
Piaget hingegen weckt Erinnerungen
an die legendäre Nautilus (Referenz:
G0A50016, Durchmesser 42 Millimeter,
Preis: 14900 Euro). In ihr arbeitet
das mechanische Manufakturkaliber
1110P mit Automatikaufzug.
Für Sammler – und somit das Wertsteigerungspotenzial
– ist es wichtig,
dass in hochwertigen Zeitmessern
Manufakturwerke verbaut sind, also
Antriebe, die vom Uhrenhersteller
selbst entwickelt und gefertigt wurden.
Bei diesen beiden hier vorgestellten
Edelzeitmessern ist genau
das der Fall.
KÖR
20
Fotos: Piaget, Chopard
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
ROBOTER IN DER
PROZESSORHER-
STELLUNG: Präzise
und unermüdlich
12.
AMUNDI MSCI
ROBOTICS & AI ETF
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Der Demografie-Gewinner
Die Babyboomer, also die geburtenstarken
Jahrgänge von 1957 bis 1968, scheiden
in den westlichen Industrieländern
zunehmend aus dem Erwerbsleben aus.
Die nachfolgenden Generationen sind
deutlich kleiner. Durch diese demografische
Entwicklung geraten die Arbeitsmärkte
unter Druck.
Beispiel Deutschland: Hier werden
dem Arbeitsmarkt bis 2036 fast 19,5 Millionen
Arbeitskräfte altersbedingt verloren
gehen, schätzt das Institut der
deutschen Wirtschaft. Bei geringer Zuwanderung
droht sogar ein noch stärkerer
Rückgang. In anderen Industrieländern,
aber auch in China, sieht es
ähnlich aus. Roboter können diese Entwicklung
teilweise kompensieren.
Diese kommen bislang vor allem bei
Herstellern von Autos und Elektrotechnik
zum Einsatz, dringen aber zunehmend
auch in andere Bereiche wie das
Gesundheitswesen vor. Der ETF MSCI
Robotics & AI von Amundi fasst das Thema
breit auf und enthält auch Werte aus
dem Bereich der künstlichen Intelligenz
(Artificial Intelligence) wie Nvidia oder
Apple. Auf Sicht von fünf Jahren legte
der Indexfonds um rund 14 Prozent per
annum zu. In den vergangenen zwölf
Monaten betrug das Plus sogar mehr
als 30 Prozent.
LB
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
Amundi Robotics & AI
Kurs des Amundi-ETFs in Euro
2022 2023 2024
110
100
WKN/ISIN (thes.) A2JSC9/LU1861132840
Fondsvolumen 840,1 Mio. €
Laufende Kosten pro Jahr 0,61 %
Fondswährung
EUR
Wertentwicklung 1/3/5 Jahre 32,5/28,3/95,7 %
Volatilität (1 Jahr) 14,4 %
Kursziel/Stoppkurs 140,00/95,00 €
90
80
70
60
e = erwartet
Quelle: Bloomberg
13.
IIV MIKROFINANZ
ten:
Mikrofinanzfonds
Fondspreis in Euro
101
99
97
95
2019 20 21 22 23 2024
WKN/ISIN (thes.) A1H44T/DE000A1H44T1
Fondsvolumen 720,7 Mio. €
Laufende Kosten pro Jahr 1,96 %
Ertragsverwendung ausschüttend
Wertentwicklung 3 Jahre/5 Jahre 1,6/2,4 %
Auflagedatum 11.10.2011
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
e = erwartet
Kleiner Kredit, große Wirkung
Gutes tun und dabei profitieren – gerade
zur Weihnachtszeit eine reizvolle
Kombination. Mikrofinanzfonds machen
dies möglich. Die Theorie: Die von den
Aktien- und Rentenmärkten unabhängigen
Fonds bündeln Kapital von Anlegern
und stellen es für spezialisierte Mikrofinanzinstitute
in Schwellenländern bereit.
In Form von Mikrokrediten werden bedürftige
Menschen unterstützt, die ihre
unternehmerischen Pläne verwirklichen
wollen – sei es eine Bäuerin, die Saatgut
kaufen, oder ein Schneider, der in eine
Nähmaschine investieren möchte. Heraus
kommt die Tilgung des Kredits samt
Zinszahlungen, die Anlegern mit Fondsanteilen
eine Rendite bescheren. Die
Schattenseite wollen wir nicht vorenthal-
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Einige Familien, die solcherlei Finanzierungen
empfangen, verstricken sich
in eine Schuldenspirale. Deutschlands
erster Publikumsfonds, der IIV Mikrofinanzfonds,
hat jedoch strengere Maßstäbe
gesetzt. Dafür erhielt er das FNG-
Siegel und den SRI-Qualitätsstandard.
Der bei der Hamburger Hansainvest
aufgelegte Fonds verwaltet ein Gesamtvolumen
von etwa 721 Millionen Euro.
Gepflegt werden Partnerschaften mit 90
Mikrofinanzinstituten in 36 Ländern.
Ganze 404343 Endkreditnehmer profitieren
von dem Impact-Produkt, davon
78 Prozent Frauen. Die durchschnittliche
Kreditsumme beträgt 1661 Dollar. Anleger
freuen sich über eine gute Tat und
einen kleinen Zuverdienst. ZB
Foto: Adobe Stock/KI 21
moneytitel
14.
STEYR-FERTIGUNG:
Umsatzschub erwartet
Von lang andauernder Euphorie war
beim Börsengang von Steyr Motors
Ende Oktober nichts zu spüren. Die
Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares
(WKN: A2NB65) gab rund 910 000
Stücke ab (hält aktuell noch 70,9 Prozent);
zudem erfolgte eine Kapitalerhöhung
mit weiteren 200 000 Aktien, womit
es, bei einem Ausgabepreis von
Steyr Motors
Kurs der Steyr-Aktie in Euro
STEYR MOTORS
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
12
30.10. 7.11. 20.11. 1.12. 14.12.
WKN/ISIN A40TC4/AT0000A3FW25
Börsenwert: 71,0 Mio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e: 12,4/7,6
Dividendenrendite für 2024e/25e: 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs: 23,00/10,50 Euro
Kurspotenzial: 69 %
16
15
14
13
Quelle: Bloomberg
Über
die Hälfte des Umsatzes im
Militärbereich
14,00 Euro, 2,8 Millionen Euro in die
Kassen von Steyr Motors spülte. Derzeit
notiert das Papier im Frankfurter Scale-
Segment bei 13,65 Euro, was einen
Marktwert von 71,0 Millionen Euro ergibt.
Das ist nicht sonderlich üppig für
den österreichischen Motoren-Spezialisten
und könnte daran liegen, dass
Steyr Motors am Kapitalmarkt noch
nicht sehr bekannt ist und der ein oder
andere bei Motoren auch an Verbrennerverbot
und E-Mobilität und somit
nicht unbedingt an eine florierende
Zukunft für das Unternehmen denkt.
Doch Steyr Motors ist mit seinen Motoren
in einer Nische tätig: Die Österreicher
stellen Aggregate mit einer hohen
Leistungskraft und Langlebigkeit bei
maximaler Gewichtseinsparung her.
Hauptsächlich kommen diese in militärischen
Spezialfahrzeugen und militärischen
und zivilen Booten sowie als Hilfsaggregate
in Panzern und Lokomotiven
zum Einsatz. So kann, durch das niedrige
Gewicht der Steyr-Motoren, in den
Booten von Spezialkräften wie den Navy
Seals, eine Person mehr transportiert
werden, was die Sicherheit der agierenden
Gruppe deutlich erhöhen kann.
Steyr Motors blickt aufgrund seiner spezifischen
Produkte und durch die veränderte
Sicherheitslage zuversichtlich in die
geschäftliche Zukunft. Zurzeit werden
knapp 60 Prozent des Umsatzes im militärischen
Bereich erzielt, Tendenz steigend.
Für das Jahr 2024 erwartet Steyr
Motors Einnahmen von 41 bis 45 Millionen
Euro und einen Betriebsgewinn (bereinigtes
Ebit) zwischen neun und elf Millionen
Euro. Der Auftragsbestand betrug
Ende September 150 Millionen Euro. Ein
gutes Polster für das Jahr 2025, wo Steyr
Motors ein Umsatzwachstum von mehr
als 40 Prozent im Jahresvergleich und
eine bereinigte Ebit-Marge von über 20
Prozent anstrebt. Die Bilanz von Steyr Motors
ist nach Unternehmensangaben sauber:
schlankes Umlaufvermögen, hohe
Eigenkapitalquote, ohne zinstragende
Bankverbindlichkeiten und eine Netto-
Cash-Position von 8,6 Millionen Euro.
Steyr Motors ist angesichts dieser Zahlen
und Aussichten (Sonderkonjunktur) günstig
bewertet.
THS
22
Foto: Steyr Motors
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
Quelle: Bloomberg
15.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Renk
Börsengang
Kurs der Renk-Aktie in Euro
2024
FEB A J A O DEZ
Kupfer-ETF
RENK
Führungswechsel
WKN/ISIN RENK73/DE000RENK730
Börsenwert 1,9 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024/25e 20,3/14,6
Dividendenrendite für 2024/25e 2,0/3,0 %
Kursziel/Stoppkurs 24,00/16,00 €
Kurspotenzial 25 %
16.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Gewinner der
Energiewende
KUPFERMINEN
Fondsauflage
Kurs des Kupfer-
2024 ETFs in Euro
JAN M M J S NOV
35
30
25
20
WKN/ISIN A3EWMH/IE000IQQEL77
Fondsvol./Kosten 7,5 Mio. €/0,59 % p. a.
Nachbildung
physisch
Ertrags ver wendung thesaurierend
Kursziel/Stoppkurs 14,00/8,75 €
Kurspotenzial 35 %
15
11
10
9
8
7
e = erwartet
e = erwartet
Die bisherige Vorstandschefin Susanne
Wiegand hat Ende November überraschend
angekündigt, ihren Posten aufzugeben.
Nachfolger wird COO
Alexander Sagel. Wigand hatte Renk seit
2021 geleitet und im Februar dieses Jahres
an die Börse gebracht. Der Ausgabepreis
belief sich auf 15 Euro.
Verkäufe des Großaktionärs Triton und
der überraschende Abgang des Finanzchefs
setzten die Aktie von Renk jedoch
unter Druck. Die Papiere konnten an die
Rally von Rheinmetall und Co. keinen Anschluss
finden. Dabei sind die Auftragsbücher
von Renk mehr als gut gefüllt. Der
Auftragsbestand lag Ende September bei
4,8 Milliarden Euro und damit rund 200
Millionen Euro höher als vor einem Jahr.
Damit ist das Unternehmen theoretisch
für vier Jahre ausgebucht, selbst wenn
keine neuen Orders hereinkämen.
Angesichts der guten Ergebnisse der
ersten neun Monate bestätigte Wiegand
die Planzahlen für das Gesamtjahr. Das
bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(Ebit) soll von 150 auf 175 bis 190 Millionen
Euro steigen.
LB
Spulen in Elektromotoren, Stromkabel für
die Stromleitung von Windrädern und Photovoltaikanlagen
zum Endkunden – ohne
den Werkstoff Kupfer wäre es deutlich
schwieriger und auch nicht so effizient.
Denn Kupfer ist das günstigste sehr gut
stromleitende und verarbeitbare Metall auf
der Erde. Da der Bedarf in den kommenden
Jahren deutlich zunehmen wird, um die Infrastruktur
für die Energiewende zu realisieren,
dürfte auch der Kupferpreis langfristig
anziehen. Davon profitieren die
Kupferproduzenten und ihre Aktionäre.
Mit dem Hanetf Sprott Copper Miners ESG
Screened ETF (Exchange Traded Fund)
nehmen Anleger breit streuend an den
Chancen des Kupferbergbaus teil. Da die
Ausbeute der Kupferminen 2025 nur gering
(um etwa zwei Prozent) zunehmen dürfte,
schauen sich die Großen der Branche auch
nach geeigneten Übernahmezielen um.
Das könnte zusätzlich Fantasie in einzelne
Aktien und damit auch in die Entwicklung
des ETF bringen. Zu den Top-Beteiligungen
im Fonds gehören Konzerne wie Sandfire
Resources, Ero Copper, Hudbay Minerals
und Ivanhoe Mines.
JH
17.
Günstig trinken
Liv-ex Fine Wine 50 Index
Indexkurs
in Punkten
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
2020 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
WEIN
400
380
360
340
320
300
25 Prozent Rabatt und mehr für den
Jahrgang 2023. So viel Preisnachlass
gibt es auf Spitzenweine im Vergleich
zum Vorjahr. Das liegt nicht an der
Qualität: Der 2023er-Jahrgang gilt als
"klassischer Bordeaux". Soll heißen:
nicht herausragend, aber sehr ordentlich.
Vor allem machen die Weine anscheinend
schon in den Primeur-Verkostungen
einen ausgewogenen
Eindruck, sind wohl schon nach
der Auslieferung im Frühjahr
2026 gut trinkbar und haben
Reifungspotenzial.
Der Pauillac-Klassiker Château
Lynch-Bages ist in der
Subskription bei seriösen
Anbietern (etwa subskription-bordeaux.de,
hawesko.
de, gute-weine.de) unter
100 Euro zu haben – ein guter
Einstiegspreis zum Investieren,
aber auch zum
Trinken für einen besonderen
Anlass. Das gilt auch für
den Preis-Leistungs-Tipp
Château Batailley, der in
der Subskription weniger
als 40 Euro kostet. HF
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Adobe Stock Composing: FOCUS MONEY
23
moneytitel
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
D
z
b
T
BANTLEON GLOBAL CONVERTIBLES IG
Bantleon Global Convertibles
Fondspreis in Euro
135
130
125
120
115
2022 2023 2024
WKN/ISIN A1W6LR/LU0458986105
Fondsvolumen 666 Mio. €
Laufende Kosten (TER*) 1,42 %
Fondswährung
Euro
Wertentw. 1/3/5/10 J. p.a. 7,9/0,1/13,7/26,1 %
Auflagedatum 7.11.2013
Quelle: Morningstar Direct. *Total Expense Ratio, Stand: 10.12.24
Wertentwicklung auf Euro-Basis
Das Beste aus
18. zwei Welten
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Gutes Wandelanleihenjahr 2025. Sie
können sich nicht zwischen Aktien und
Anleihen entscheiden? Macht nichts. Mit
Wandelanleihen profitieren Sie gewissermaßen
von der Entwicklung beider
Anlageklassen. Und das Gute daran:
2025 könnte ein gutes Wandelanleihenjahr
werden. Das zeigt die Historie seit
1995. Das Ende eines Zinserhöhungszyklus
– respektive sinkende Zinsen – erwiesen
sich in der Vergangenheit als ein
sehr günstiges Umfeld für Wandelanleihen
(Convertible Bonds). "Unterstützt
wird dieser Effekt dadurch, dass amerikanische
Nebenwerte, die einen Großteil
der Wandelanleihen begeben, relativ
günstig bewertet sind und damit
entsprechendes Aufholpotenzial haben",
begründet Oliver Gasser, CEO der Bantleon
Convertible Experts AG, die günstige
Prognose. Der in seinem Team gemanagte
Wandelanleihefonds Bantleon
Global Convertibles Investment Grade
hat in diesem Jahr zwar schon einen Teil
der positiven Aussichten vorweggenommen.
Seit Jahresanfang liegt der Fonds
mit 6,4 Prozent im Plus. Doch der gute
Lauf dürfte anhalten. Gegenüber Hochzinsanleihen
weisen die Wandler nach
wie vor deutlich höhere Risikoprämien
auf – und das trotz in der Vergangenheit
deutlich geringerer Ausfallraten. BAN
19.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
HOCHSCHILD MINING
Silber- und Goldmine
mit großem Potenzial
Wer auf Edelmetalle setzen will, sollte
auch die Produzenten von Gold und Silber
in die Anlageentscheidung einbeziehen.
Denn in der Regel besitzen die Aktienkurse
einen Hebel auf die Gold- und
Silberpreise. Grund: In den meisten Fällen
steigen oder fallen die Kosten nicht
im selben Ausmaß wie die Edelmetallpreise.
FOCUS MONEY geht von einem
weiteren Anstieg des Gold- und damit
auch Silberpreises aus. Wobei Silber
eine noch rosigere Zukunft zugebilligt
werden kann. Denn hier spielt die industrielle
Nachfrage eine starke Rolle. Rund
50 Prozent des jährlich nachgefragten
Silbers fließen in industrielle Anwendungen
– von Solarpaneelen über Hightechteile
bis hin zu neuen Anwendungen im
Gesundheitssektor.
Ein Bergbaukonzern, der beide Edelmetall
in großem Umfang aus der Erde
gräbt, ist Hochschild Mining. Der britisch-
SILBERBARREN: Die Nachfrage
nimmt zu, damit steigt langfristig auch
der Preis des Edelmetalls
peruanische Konzern besitzt das Hauptlisting
der Aktie am Finanzmarkt in London,
wird aber auch an deutschen
Börsen gehandelt. Das Hauptprojekt von
Hochschild, die Inmaculada-Mine, liegt
in Peru. Nördlich benachbart erhielt zudem
das Royropata-Projekt zuletzt wichtige
Genehmigungen. In Brasilien wurde
2024 zudem die Mara-Rosa-Goldminen
zur vollen Produktion gebracht. Zudem
besitzt Hochschild in Brasilien noch die
Option auf das Monte-do-Carmo-Projekt,
sowie eine 51-prozentige Beteiligung an
der San-Jose-Mine in Argentinien. War
der Konzern früher vor allem als Silber-
Quelle: Bloomberg
Hochschild Mining
Kurs der Hochschild-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2,50
2,00
1,50
1,00
0,50
2022 2023 2024
WKN/ISIN A0LC38/GB00B1FW5029
Börsenwert 1,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 9,4/6,0
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,3 /1,1 %
Kursziel/Stoppkurs 5,48/2,20 €
Kurspotenzial 100 %
produzent angesehen, so hat sich dies
vor allem durch die Minen in Brasilien,
die vor allem Gold fördern, geändert.
2024 dürfte Hochschild rund 29 Millionen
Unzen Silber (Gold in Silberäquivalente
umgerechnet) oder – komplett in
Gold dargestellt – 350 000 Unzen fördern.
Mit der Royropata-Untertagebaumine
dürften ab 2028 rund fünf Millionen
Silber pro Jahr hinzukommen, mit
Gold als Beiprodukt (plus 30 Prozent).
Im Vergleich vor allem zu Silberminen
sieht die Hochschild-Aktie sehr günstig
aus. 2025 könnte daher durchaus eine
Neubewertung der Aktie einsetzen. JH
e = erwartet
24
Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
ieser Text
eigt evtl. Proleme
beim
ext an
Polestar 4
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FOCUS MONEY 52/2024
Ab 599 € / Monat
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Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: FOCUS MONEY 25
moneytitel
Tenbagger
fürs Depot
Ein Paradebeispiel für einen Tenbagger
ist der Chipriese Nvidia. Seit dem Jahr
2004 ist der Aktienkurs des Halbleiterunternehmens
um sage und schreibe mehr
als 88 440 Prozent gestiegen! Allein in
den vergangenen zwei Jahren hat sich der
Kurs nochmals verdreizehnfacht. Und das
Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.
So hat Nividia (918422) angekündigt,
die Nachfrage nach KI-Robotik
zu bedienen und die nächste Generation
von Desktop-GPUs auf Basis von
Blackwell zu produzieren. Zudem will
das Unternehmen seine Präsenz in Südostasien
ausbauen.
Doch wie finden Anleger solche Perlen?
Peter Lynch, einer der erfolgreichsten
Fondsmanager aller Zeiten, hat es
vorgemacht. Ihm ist es gelungen, nach
bestimmten Kriterien die sogenannten
Hier schlummert großes Potenzial
In der Tabelle finden Anleger Unternehmen mit Vervielfachungspotenzial. Investoren
sollten ihnen allerdings nach der Strategie von Peter Lynch mindestens drei
Jahre Zeit geben, um richtig durchzustarten. Eine Auswahl möglicher Tenbagger:
Tenbagger aus dem Wertpapieruniversum
herauszufiltern. Dabei rät der Experte
und Buchautor („One Up On Wall
Street“ oder „Der Börse einen Schritt voraus“),
sich weniger auf den Aktienkurs
und mehr auf das operative Geschäft zu
konzentrieren. Wenn eine Aktie stark gestiegen
sei, gebe es oft fundamentale
Gründe, die auch in Zukunft für weiteres
Wachstum sorgen könnten. Deshalb sollte
man sich von bereits stark gestiegenen
Kursen nicht abschrecken lassen.
Vorausgesetzt, die folgenden vier fundamentalen
Kriterien sind erfüllt.
Name WKN Branche Marktpapitalisierung
in Mrd.
Euro
aktueller Kurs* KGV25e PEG 1) EPS-Wachstum
2)
Umsatzwachstum
in % 3)
Verschuldung
4) F-Score
Pitroski-
5)
Daktronics 923255 Werbung (elektr. Anzeigetafeln) 0,9 18,45 € 44,8 0,26 766,03 % 15,7 1,5 7/9 27,72 %
Nvidia 918422 Halbleiter/KI 3356,1 136,30 € 50,2 0,47 75,50 % 39,1 2,9 9/9 72,72 %
Verve Group A3D3A1 Digitale Werbung (Apps, Web) 0,7 3,53 € 12,2 0,24 62,37 % 61,6 0,5 6/9 12,12 %
Pure Storage A14YFN Computer/Hardware 23,2 59,63 € 272,8 1,50 54,92 % 15,8 0,4 6/9 71,40 %
Chipotle Mexican Grill A0ESP5 Fastfood Kette/Burritos 83,9 61,69 € 48,8 2,54 38,61 % 15,2 0,4 9/9 26,20 %
Stride A2QJVN Bildung/Online 5,7 104,50 € 16,9 0,60 36,26 % 15,0 0,5 9/9 37,40 %
Paycom Software A1XFVG Software/Personal 12,3 218,75 € 32,4 0,66 32,04 % 24,5 0,4 7/9 83,68 %
Lululemon Athletica A0MXBY Bekleidung/Yoga 41,6 355,98 € 26,8 0,41 27,53 % 23,9 1,5 8/9 58,31 %
Exlservice Holdings A0LB2A Analysedienst/KI 7,1 43,90 € 32,4 2,09 27,39 % 13,1 0,9 8/9 37,27 %
Alarm.com Holdings A14VCL Immobilien/Software 3,2 64,25 € 31,8 1,80 24,59 % 16,0 0,2 8/9 63,12 %
NMI Holdings A1W8UB Versicherungen/Hypotheken 2,9 37,20 € 8,1 0,48 20,34 % 16,1 1,1 8/9 78,37 %
Stand: 06.12.2024; Quellen: Bloomberg, Morningstar, Seeking Alpha; * Stoppkurs setzen 15 Prozent unter aktuellem Kurs; 1) PEG-Ratio: Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (ideal unter 1,5); 2) EPS-Wachstum: durchschn. 2 Jahre (ideal 15– 40%) ; 3) Umsatzwachstum: durchschn. 5 Jahre
(ideal über 5 %); 4) Verschuldung: Debt/Equity (ideal unter 0,4); 5) Pitroski F-Score: Indikator für Finanzkraft; 6) Bruttomarge: Je höher, desto effizienter ist das Unternehmen
Bruttomarge
6)
26
Illustrationen: Adobe Stock
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
Die Lynch-Strategie. Erstens eine
PEG-Ratio von unter 1,5, besser noch
unter eins. Bei der PEG-Ratio wird das
Kurs-Gewinn-Verhältnis durch das erwartete
prozentuale Gewinnwachstum
geteilt. „Die KGV-Bewertung eines Unternehmens
muss durch die Wachstumsrate
gerechtfertigt sein“, sagt
Lynch. Aktien mit einer PEG-Ratio von
unter eins gelten als sehr günstig bewertete
Wachstumsaktien.
Zweitens hält er ein Gewinnwachstum
zwischen 15 und 40 Prozent in den
vergangenen zwei Jahren für ideal.
Lynch bevorzugt profitable Unternehmen,
die ihre Gewinne mit hoher Geschwindigkeit
steigern.
Drittens sollte die Verschuldung der
Unternehmen nicht zu hoch sein. Der
Verschuldungsgrad sollte unter 0,4 liegen.
Eine zu hohe Verschuldung sei gerade
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
ein Risiko, warnt Lynch. Und viertens
ein Umsatzwachstum von durchschnittlich
mehr als fünf Prozent in den vergangenen
fünf Jahren.
FOCUS MONEY hat den Stock-Picking-
Ansatz der Börsenlegende Peter Lynch
anhand der vier fundamentalen Kriterien
umgesetzt – und um Qualitätsmerkmale
wie den Pitroski F-Score und die Bruttomarge
ergänzt. Das Ergebnis finden Sie in
der Tabelle auf Seite 26 unten. SIM
20.
■■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Pure Storage
Kurs der Pure-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
Quellen: Bloomberg
PURE
STORAGE
60
50
40
30
20
Nvidia als Kurstreiber
Es geht voran. Das US-amerikanische
Technologieunternehmen Pure Storage
mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, hat sich
auf die Entwicklung von All-Flash-Datenspeicherlösungen
spezialisiert. Im Vergleich
zu herkömmlichen Festplatten und
hybriden Systemen sind diese Lösungen
schneller, energieeffizienter und platzsparender.
Das Portfolio umfasst sowohl
Hardware als auch Software und passt
sich durch Abonnementdienste an die
sich ändernden Marktanforderungen an.
Pure Storage setzt zudem verstärkt auf
künstliche Intelligenz (KI), um seine Marktposition
weiter auszubauen. Anfang Dezember
gewann das Unternehmen einen
bahnbrechenden Designauftrag, der den
Aktienkurs in die Höhe trieb. Das Flash-
Blade//S500-Speichersystem wurde für
den Einsatz mit der KI-Lösung NVIDIA
DGX SuperPOD zertifiziert. Damit ist Pure
Storage in der Lage, die weltweit größten
KI-Trainingsumgebungen zu bedienen.
Die Analysten von Guggenheim bezeichnen
dies als "Gamechanger" und haben
die Aktie auf ihre "Best Idea"-Liste gesetzt.
Das Kursziel liegt zunächst bei 93 US-Dollar.
Auch die Ergebnisse des dritten Quartals
übertrafen die Erwartungen der Analysten.
Die Prognosen seien angehoben
worden. Dennoch sollten Anleger den intensiven
Wettbewerb im Flash-Speichermarkt
im Auge behalten. Es muss dem
Unternehmen auch in Zukunft gelingen,
ähnliche Großaufträge zu gewinnen.
Stopp bei 50,00 Euro setzen. SIM
21.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Stride
Kurs der Stride-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
Quellen: Bloomberg
STRIDE
100
80
60
40
20
Virtuelle Schulbank – immer beliebter
Bildung wird großgeschrieben. Das
amerikanische Unternehmen Stride mit
Wurzeln in Reston, Virginia, bietet eine
breite Palette an digitalen Plattformen
und Dienstleistungen rund um das virtuelle
Lernen an. So ermöglicht School-asa-Service
eine umfassende Online-Bildung.
Dazu gehören virtuelle Schulen,
Online-Kurse und berufliche Weiterbildungsprogramme.
Darüber hinaus hat
sich Stride auch auf Blended Learning
spezialisiert. Dabei handelt es sich um
eine beliebte Kombination aus Präsenzund
E-Learning, die auch die sozialen
Kontakte unter den Schülern fördert. Das
kommt gut an. Der Trend geht zum virtuellen
Lernen. Studien zufolge wird der
Markt bis 2030 auf 125 Milliarden US-Dol-
lar anwachsen – dies entspricht einer
durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate
von 26,6 Prozent. Stride sieht sich als
Profiteur, weil es mit seinem personalisierten,
berufsorientierten und technologiebasierten
Angebot den Nerv der Zeit trifft.
Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine
wichtige Rolle. Die KI hilft dem Anbieter,
im Hintergrund z.B. Rechnungen zu erstellen
oder das Personal zu verwalten. Sie
unterstützt aber auch die Lehrkräfte bei
ihrer Arbeit, um Inhalte und kreative Ideen
zu entwickeln. Bei Problemen können die
Schüler zudem einfach über KI-Bots
Fragen stellen. Auf dem hart umkämpften
Markt hat sich Stride gut positioniert.
Die Schülerzahlen steigen stetig.
Stopp bei 88,00 Euro setzen. SIM
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
27
moneytitel
Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig
Quelle: Bloomberg
22.
ETHEREUM
dass
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Ethereum ETN
Kurs des Ethereum-ETNs in Euro
2022 2023 2024
100
Name Coinshares Physical Staked Ethereum
WKN/ISIN A3GQ2N/GB00BLD4ZM24
Fondsvolumen 436 Mio. €
laufende Kosten –
Wertentwicklung 1 Jahr 57,2 %
Auflagedatum 23.02.2021
80
60
40
20
e = erwartet
Zweitplatzierter vor einer möglichen Aufholdjagd
Während Bitcoin von einem Höhenflug
zum nächsten jagt, ist die 2024er-Bilanz
für die zweitgrößte Kryptowährung Ether
eher enttäuschend. Noch konnte sie
nicht an ihr Allzeithoch 2021 anknüpfen
– was viele dazu veranlasst, sie abzuschreiben.
Aber Achtung: Ether hat Pessimisten
in der Vergangenheit bereits
Lüge gestraft. Weder ein Hacker-Angriff
2016, der Kurssturz 2018 noch das einbrechende
Interesse an NFTs 2022 brachen
Ether das Genick – die Währung
kehrte jedes Mal gestärkt zurück.
Eine Aufholjagd gegenüber dem Bitcoin
ist durchaus denkbar. Die im Juli
erstmals aufgelegten Spot-Ether-ETFs
verzeichnen ordentliche Zuflüsse. Das
Allzeithoch wöchentlicher Zuflüsse
knackte Ether sogar erst Anfang Dezember.
Manch ein Experte vermutet sogar,
sich die vielseitigere Ethereum-
Blockchain langfristig gegen die Bitcoin-
Variante durchsetzen wird. Die Investmentbank
Goldman Sachs sieht in Ether
„die Kryptowährung mit dem höchsten realen
Nutzungspotenzial“. Davon scheinen
auch namhafte Unternehmen wie Intel
und Microsoft auszugehen, die die
Ethereum-Technologie bereits nutzen.
Die höhere Komplexität ist aber auch
die Achillesferse von Ether. Bisher mündete
sie in einen unklaren rechtlichen
Rahmen. Dieser könnte kommendes
Jahr Konturen annehmen, wenn der
kryptoskeptische Chef der US-Börsenaufsicht
pünktlich zu Donald Trumps
Amtsbeginn zurücktritt. Im Fall eines weiteren
Krypto-Bullenmarkts rechnet die
Investmentgesellschaft Vaneck bis 2030
mit einem Anstieg auf 51 000 Dollar. IE
23.
te
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
ISHARES MSCI INDIA
UCITS ETF
Gutes kann auch teurer sein
Indien ist das neue China – vom Wirtschaftswachstum
und der Euphorie der Investoren
her betrachtet. Im Mai hat der Indexanbieter
MSCI die Indien-Gewichtung im MSCI Emerging
Markets Index auf 19 Prozent hochgesetzt.
Das entspricht dem doppelten Wert von
2020. Bei den ETFs ist Indien in diesem Jahr
nach den USA und Japan und weit vor China
global betrachtet das meistgefragte Land. Die
Kehrseite dieser Entwicklung: indische Aktien
sind deutlich höher bewertet als andere
Schwellenländertitel. Zugleich wird das
Wachstum in den kommenden Jahren das der
anderen großen Schwellenländer weiter
übertreffen. Zentrale treibende Kraft sind die
hohen Infrastruktur-Investitionen im Verbund
mit der robusten Nachfrage auf dem Binnenmarkt
des Subkontinents. Für Anleger ist der
Zug also noch nicht abgefahren, um an der
indischen Wachstumsstory mitzuverdienen.
Der im Mai 2018 aufgelegte und in US-Dollar
notierende ETF hat unter allen vier Indexfonds
auf den MSCI India nicht nur das höchs-
ZWISCHEN TRADITION
UND MODERNE: Indiens
Wachstum übertrifft das der
meisten Schwellenländer
Volumen, sondern auch die beste
Performance. In den vergangenen zwölf Monaten
hat der Ishares MSCI India UCITS ETF
mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen. Auf
Sicht der vergangenen fünf Jahre liegt die
Performance bei 95 Prozent.
Banken und Software haben auf Branchenebene
rund 30 Prozent Anteil im MSCI India.
Die HDFC Bank und ICICI Bank, der internationale
Softwaregigant Infosys und Indiens
größtes Unternehmen Reliance Industries
sind von allen im ETF abgebildeten Unternehmen
am höchsten gewichtet. SRI
Quelle: Bloomberg
Ishares-Indien-ETF
Kurs des Indien-ETFs in Euro
6
2022 2023 2024
WKN/ISIN A2AFCY/IE00BZCQB185
Fondsvolumen 5,3 Mrd. €
Gesamtkostenquote (TER) 0,65 % p.a.
Ertragsverwendung thesaurierend
Replikation
Sampling
Wertentwicklung 1/3/5 J. 23,1/38,1/95,2 %
9
8
7
e = erwartet
28
Foto: Adobe Stock
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Quelle: Bloomberg, justetf.com * abhängig von der 1-Jahres-Volatilität
24.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Banken-ETF
Kurs des Banken-ETFs in Euro
BANKEN-ETF
Europas Banken
im Aufwärtstrend
2019 20 21 22 23 2024
WKN/ISIN A0F5UJ/DE000A0F5UJ7
Fondsvolumen 1,3 Mrd. €
Gesamtkostenquote (TER) 0,47 % p.a.
Replikation
vollständig
Kursziel/Stoppkurs 25,00/17,50 €
Kurspotenzial 20 %
25.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
ALLIANZ-POLICE
Alternative Anlagen
fürs private Portfolio
Von alternativen Anlagen zur Diversifizierung
des Vermögens sowie als
Renditeturbo ist derzeit viel die Rede –
nur: Privatanleger haben oft gar keine
Chance, davon zu profitieren, weil die-
Produktdetails
Mindesteinmalbeitrag 10000 Euro
Mindesteintrittsalter keines
Vertragsdauer lebenslang
Bezugsrecht frei gestaltbar
Entnahmen mindestens 10000 Euro
Zuzahlungen nicht möglich
Leistung
Kapitalzahlung bei Tod
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
18
14
10
6
e = erwartet
Die europäischen Banken haben es
nicht leicht gehabt – ihre besten Zeiten
liegen einige Jahre zurück. Noch von
2003 bis 2007 kletterte der Ishares
Stoxx Europe 600 Banks ETF ohne längere
Unterbrechungen von rund 24 auf
61 Euro. Dann ging es bergab. Doch seit
2020 hat das Papier um 170 Prozent zugelegt,
und vieles deutet auf eine Fortsetzung
hin. Bereits im „EZB-Jahresbericht
zur Aufsichtstätigkeit 2023“ heißt
es: „Die harte Arbeit der vergangenen
Jahre, um die Banken im Euroraum widerstandsfähiger
zu machen, hat sich
ausgezahlt.″ Dazu haben auch die gestiegenen
Zinsen beigetragen.
Der ETF bildet den Stoxx Europe 600
Banks Index ab. Das Fondsvermögen
des Wertpapiers beträgt derzeit 1,3 Milliarden
Euro, was ihn zu einem Dickschiff
macht. Die fünf am stärksten gewichteten
Banken sind derzeit HSBC, Banco
Santander, BNP Paribas, Unicredit und
Intesa Sanpaolo. Der ETF schüttet die Dividenden
vierteljährlich aus, die aktuelle
Ausschüttungsrendite liegt bei 5,53
Prozent.DR
se nicht an der Börse gehandelten Investments
meist nur Profis zugänglich sind.
Das will die Allianz mit der Private Markets
Police ändern. Sie bietet in Verpackung einer
lebenslangen Risikoversicherung ihren
Kunden Zugang zu ihren eigenen alternativen
Anlagen. Fünf Strategien stehen dafür
zur Wahl: Infrastruktur (Versorgungsnetze für
Energie oder Wasser, Transportwege, Glasfaserausbau),
erneuerbare Energien (Solarund
Windparks, Geothermie, Wasserkraft),
Private Equity (Unternehmensbeteiligungen
zur Wachstumsfinanzierung), Private Debt
(Fremdkapitalvergabe zur Finanzierung von
Unternehmen, Projekten oder Immobilien)
und Future-Focused Strategy (nachhaltige
Investitionen in Klimaschutz, Dekarbonisierung
oder Batteriespeicher).
Die Police ist laut Allianz als Vermögensanlage
geeignet für Kunden mit einem liquiden
Vermögen ab 200000 Euro, die ihr Portfolio
gezielt diversifizieren möchten, das
Chance-Risiko-Profil alternativer Anlagen
nutzen wollen und eine einkommensteuerfreie
Todesfallleistung präferieren, wobei gegebenenfalls
auch eine Übertragung an Dritte
gewünscht werden kann. WM
Quelle: Bloomberg, BNP Paribas (Stand: 10.12.2024)
26.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Zurück auf Kurs
Nach einem Kurssprung von 26 Prozent
noch einsteigen? Zugegeben:
Vieles an Euphorie scheint im Kurs eingepreist.
Der US-Spezialist für digitale
Unterschriften servierte dem Markt
in der vorvergangenen Woche nicht
nur Zuwächse, die klar oberhalb der
Erwartungen lagen. Auch die Prognose
fürs Gesamtjahr und die Geschäftsaussichten
für 2025 sind bullish. Kein
Wunder, geht der Trend doch klar in
Richtung papierloses Büro. Kosteneinsparungen
durch den Wegfall von Geschäftsreisen
führen ebenfalls dazu,
dass die digitale Unterschrift die klassische
Signatur ersetzt. Zwar ist das
Geschäft mit digitaler Dokumentenbearbeitung
hierzulande noch weniger
verbreitet als in den USA, dem Kernmarkt
von Docusign (85 Prozent der
Fortune-500-Firmen sind Kunden).
Gerade das aber erklärt laut CEO Allan
Thygesen das hohe Tempo bei der
Expansion nach Europa und Asien.
Alle Segmente brummen, Kundenbindung
und Digitalvertrieb würden gestärkt
und neue Produkte eingeführt.
Fazit: Docusign bringt mehr Lösungen
in neue Segmente und Regionen. Klares
Ziel von Firmenboss Thygesen:
„wieder zweistelliges Wachstum“. JM
Docusign
Kurs der Docusign-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
DOCUSIGN
2022 2023 2024
140
100
WKN/ISIN A2JHLZ/US2561631068
Börsenwert 19,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis* 2024e/25e 29,0/27,4
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 117,00/81,00 €
Kurspotenzial 20 %
60
20
29
e = erwartet, *Geschäftsjahresende: 31.01.2025
moneytitel
GOLDMÜNZE: Den Krügerrand gibt es seit 1967 als Anlagemünze
Quelle: Bloomberg
27.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Mit dem Krügerrand
2025 ruhig genießen
Situation wird gerade bereinigt
Goldpreis
Preis für 1 Unze Gold in US-Dollar
2022 2023 2024
Quelle: Bloomberg
Goldminen-ETF
KRÜGERRAND
Weiter im Aufwärtstrend
Die Konsolidierung könnte nur ein
Innehalten vor dem Aufschwung zum
nächsten Hoch sein. Die überkaufte
28.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
MINEN-AGS
Goldaktien sollten
positiv überraschen
Kurs des Goldminen-ETFs in Euro
2022 2023 2024
2600
2400
2200
2000
1800
1600
WKN/ISIN A12CCM/IE00BQQP9G91
Fondsvol./Kosten 481 Mio. €/0,55 % p. a.
Nachbildung
physisch
Ertrags ver wendung thesaurierend
Kursziel/Stoppkurs 60,00/34,00 €
Kurspotenzial 50 %
40
35
30
25
20
e = erwartet
Der Goldpreis überrascht
2024 viele
Marktbeobachter mit seiner
Stärke. Gut 28 Prozent
(Stand: 9.12.) heimsen Anleger bisher im
Jahresverlauf ein – in US-Dollar. Wer zu
Hause einen Krügerrand liegen hat, kann
sich sogar über ein Plus von rund 34 Prozent
freuen. Denn der US-Dollar zeigte
2024 zudem Stärke gegenüber dem Euro,
was Gold in Euro nochmals verteuerte.
Ist jetzt Schluss mit dem Gold-Boom?
FOCUS MONEY geht nicht davon aus.
Denn es zeigt sich, dass die Notenbanken
rund um den Globus, speziell in aufstrebenden
Märkten und Staaten, die
nicht das beste Verhältnis zu den USA
pflegen, weiter Gold als Währungsreserve
kaufen. Hinzu kommt, dass 2025
Zinssenkungen erwartet werden – in
den USA, Europa und China. Auch die
geopolitischen Reibereien sollten nicht
vergessen werden, die Gold als Krisenmaterial
weiter aufwerten.
Mit dem angesprochenen Krügerrand
sollten Sparer somit weiter ihre Freude haben.
Bei Ein-Unzen-Münzen (31,1 Gramm)
ist das Aufgeld zudem gering. JH
Die Aktien der Goldminen spiegeln die
Entwicklung des Goldpreises (siehe Kasten
oben) noch nicht vollends wider. Somit
dürfte noch Nachholbedarf bestehen.
Der Grund für das Zurückbleiben ist wohl
die Verwunderung über teilweise schwächer
als erwartete Gewinnausweise.
Doch genau hier trifft der steigende Goldpreis
den Nerv der Anleger. Denn wird
Gold teurer, lohnt sich auch der Abbau
von Erzen mit geringerem Goldgehalt.
Das treibt automatisch die Kosten je abgebauter
Unze Gold in die Höhe. Das
Gute an der aktuellen Situation: Der Goldpreis
steigt stärker als bei den meisten
Produzenten die gesamten Abbaukosten.
Somit sollte tatsächlich Nachholbedarf
bei den Goldminenaktien bestehen. Hinzu
kommt, dass einige große Konzerne
kleinere Konkurrenten schlucken wollen,
wie jüngst Northern Star für einige Milliarden
De Grey Mining in Australien. Aus
dieser Perspektive erscheint somit die
zweite Reihe umso interessanter. Mit
dem Exchange Traded Fund (ETF) Vaneck
Junior Gold Miners können Anleger
partizipieren.
JH
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
29.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Buffett macht Kasse
Die Beteiligungsgesellschaft von
Warren Buffett hat zuletzt im großen
Stil Aktien verkauft. Vor allem bei
Apple baute Berkshire Hathaway Positionen
ab. Das macht durchaus Sinn,
denn hier bestand beziehungsweise
besteht ein echtes Klumpenrisiko.
Apple war Ende September noch mit
gut 26 Prozent im Portfolio von Berkshire
Hathaway gewichtet.
Außerdem trennte sich Buffett von
einem Teil der Aktien der Bank of
America, deren Gewicht auf 15,4 Prozent
sank. Dafür stieg die Investorenlegende
bei der Fast-Food-Kette Domino`s
Pizza und bei Pool Corp. ein,
dem nach eigenen Angaben größten
Hersteller von Zubehör für Schwimmbäder.
Unterm Strich überstiegen aber die
Verkäufe die Käufe bei Weitem. Dadurch
wuchs der Cashbestand von
Berkshire Hathaway auf unglaubliche
325 Milliarden Dollar, was rund einem
Drittel des Börsenwerts entspricht.
Das Geld ist gut verzinst in kurzlaufenden
Anleihen angelegt.
Ansonsten setzen Anleger mit der
Aktie von Berkshire Hathaway im Prinzip
auf Corporate America, also auf
die amerikanische Wirtschaft. Und die
entwickelt sich seit geraumer Zeit
sehr dynamisch.
LB
Berkshire Hathaway
BERKSHIRE
HATHAWAY B
Kurs der Berkshire-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
450
400
350
300
250
200
WKN/ISIN A0YJQ2/US0846707026
Börsenwert 943,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 21,6/21,2
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 580,00/380,00 €
Kurspotenzial 32 %
e = erwartet
30
Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
PRODUKTION BEI KSB:
Weltweit Nummer drei der
Pumpen-Branche
30.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Kaum zu glauben
KSB
Kurs der KSB-Vorzugsaktie
in Euro
600
500
400
200-Tage-Linie
300
200
2022 2023 2024
WKN/ISIN (Vz.) 629203/DE0006292030
Börsenwert 1,1 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 7,7/6,8
Dividendenrendite für 2024e/25e 4,3/4,7 %
Kursziel/Stoppkurs 785,00/497,00 €
Kurspotenzial 28 %
Quelle: Bloomberg
KSB
e = erwartet
Seit mehr als 150 Jahren ist der Pumpenhersteller
KSB im Geschäft. Inzwischen
gibt es weltweit rund 300 Niederlassungen
(170 Service-Stellen). Gut 16 000 Mitarbeiter
betreuen mehr als 450 000 Kunden.
2023 wurde ein Umsatz von 2,8
Milliarden Euro erreicht, was das Unternehmen,
gemessen an den Erlösen, zur
Nummer drei in der Pumpen-Branche
macht. Dabei ist KSB (fünf Prozent Marktanteil)
deutlich breiter aufgestellt als Wettbewerber
wie Grundfos (9,1 Prozent), Xylem
(7,8 Prozent) oder Flowserve (4,3
Prozent). Im Bereich Energie ist KSB global
die Nummer eins, auch bei Wasser
und im Bergbau (Schlammpumpen) pumpen
die Frankenthaler ganz weit vorn mit.
In den Segmenten Chemie, Industrie und
Haustechnik kommt KSB immerhin noch
auf den dritten Rang. Führend ist KSB
auch bei den gewaltigen und anspruchs-
vollen Pumpen für das Kühlsystem von
Kernkraftwerken (die gerade eine Renaissance
erleben), die leicht einen zweistelligen
Millionen-Euro-Betrag kosten.
Für 2024 geht KSB von einem Umsatz
zwischen 2,70 und 3,05 Milliarden Euro
aus (nach neun Monaten: 2,17 Milliarden
Euro) und einem Betriebsgewinn (Ebit)
von 210 bis 245 Millionen Euro. Nach
neun Monaten verbesserte sich das Ebit
um 4,4 Prozent auf 189 Millionen Euro,
trotz 7,5 Millionen Einführungskosten für
SAP S/4 Hana. Daraus errechnet sich eine
Ebit-Rendite von 8,7 Prozent. Bis 2030
soll diese Marge auf zehn Prozent steigen.
Trotz der guten Zahlen und Marktstellung
wird KSB mit einem Börsenwert
von 1,1 Milliarden Euro nur am Buchwert
gehandelt. Das ist recht defensiv von der
Börse bewertet, zumal auch noch eine ordentliche
Dividende winkt. THS
Quelle: Bloomberg
31.
Bis
RUMÄNIEN-
ANLEIHE
Rumänien-Anleihe
Kurs der Rumänien-Anleihe in Euro
100
70
2022 2023 2024
WKN/ISIN A1814W/XS1420357318
Anleihevolumen/Stückelung 2,0 Mrd./1000 €
Laufzeit 26.05.2028
Kupon 2,875 %
Kurs 96,30 %
Rendite p.a. bis Fälligkeit 4,0 %
90
80
Alternative zu Festgeld
Für längeres Euro-Parken zahlten Kreditinstitute
zuletzt wieder bis drei Prozent
Zins. So etwa bei Anlage von 10 000
oder 20 000 Euro für ein Jahr. Bei drei
Jahren fest war es sogar einen Tick mehr.
Dafür mussten Sparer ihre Euros indes
zu weniger bekannten Banken wie der
italienische Illimity oder der griechischen
Aegean Baltic Bank transferieren. Bei
gängigeren, ebenfalls noch relativ gut
zahlenden Stellen wird es dann schnell
bis zu einem Prozentpunkt weniger.
Eine attraktive Alternative bietet hier
die noch bis Mai 2028 laufende Euro-
Staatsanleihe Rumäniens. Bei 2,875 Prozent
Jahreskupon und Kurs um 96 Prozent
wirft sie aktuell eine laufende
Jahresverzinsung von drei Prozent ab.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Begleichung der Anleihe im Frühjahr
2028 zu hundert Prozent summiert sich
die Rendite auf rund vier Prozent per annum
vor Kaufspesen. Die Rückzahlung
sollte ohne Kostenbelastung erfolgen.
Trotz der jüngsten Regierungs-Turbulenzen
in Bukarest erscheinen das recht
interessante Konditionen für ein Zwischenlagern
von Kapital. Staatsanleihen
von EU-Mitgliedern gelten an der Börse
generell als ausfallsicher. Ein weiterer
Vorteil zu Festgeld: Bei Bedarf lässt sich
die Anleihe vorzeitig versilbern. Fallen
die Eurozinsen weiter, können beim Kurs
hundert Prozent oder etwas mehr auch
schon früher drin sein. Hauptbörsen:
Stuttgart, Tradegate und Gettex. Kauf-Limits
sind empfehlenswert. BJ
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: KSB 31
moneytitel
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
Carnival
Kurs der Carnival-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
WKN/ISIN 120100/PA1436583006
Börsenwert 27,6 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024/25e 20,5/15,0
Dividendenrendite für 2024/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 30,00/21,00 €
Kurspotenzial 21 %
25
20
15
10
5
e = erwartet
32. ■
Groß in Fahrt
CARNIVAL CORPORATION
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Mit fast 100 Kreuzfahrtschiffen ist das Unternehmen in seinem Segment klar
weltweit führend. Carnival verfügt über mehrere Marken, die auf unterschiedliche
Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Das Angebot reicht von modern über
Premium bis hin zu Ultra-Luxus. Im deutschsprachigen Raum ist die Tochter Aida
mit elf Feriendampfern als Marktführer unterwegs.
Bei Carnival handelt es sich um ein Doppelunternehmen, deren Aktivitäten jedoch
zusammengelegt sind. Die Carnival Corporation ist gemessen an der Marktkapitalisierung
sehr viel größer und notiert an der New York Stock Exchange. Die
Carnival plc ist dagegen an der London Stock Exchange gelistet.
Zusammen haben die beiden Unternehmen im dritten Quartal einen Rekordumsatz
von 7,9 Milliarden Dollar erzielt. Das Plus belief sich auf eine Milliarde Dollar.
Der Nettogewinn legte sogar um 60 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar und lag damit
170 Millionen Dollar über der letzten Unternehmensprognose. Dazu trugen sowohl
höhere Ticketpreise als auch höhere Ausgaben der Passagiere an Bord
bei. Auch die Ergebnisse für das Gesamtjahr dürften erfreulich ausfallen.
Für das kommende Jahr sind bereits fast die Hälfte der Plätze ausgebucht.
Die große Nachfrage erlaubt es Carnival, die Preise spürbar zu erhöhen.
Auch für 2026 gibt es bereits ein rekordverdächtiges Buchungsvolumen.LB
KREUZFAHRTSCHIFF: Nachfrage boomt, Ausgaben steigen
Quelle: Bloomberg, justetf.com
33.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Gut gerüstet
Vaneck Defense ETF
Kurs des Vaneck-ETFs in Euro
Fondsauflage
VANECK DEFENSE
UCITS ETF A
35
30
25
20
2023 2024
15
APR
JAN
DEZ
WKN/ISIN A3D9M1/IE000YYE6WK5
Fondsvolumen 1,5 Mrd. €
Gesamtkostenquote (TER) 0,55 % p.a.
Replikation
vollständig
Kursziel/Stoppkurs 45,00/31,00 €
Kurspotenzial 35 %
e = erwartet
Die Rüstungsindustrie boomt. Der
Vaneck Defense ETF hat in diesem
Jahr bisher um 56 Prozent zugelegt.
Nach Angaben des Stockholm International
Peace Research Institute (SI-
PRI) erzielten die 100 größten Unternehmen
der Branche im Jahr 2023
Einnahmen in Höhe von 632 Milliarden
US-Dollar. Dies entspricht einem
Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber
2022.
Der Vaneck Defense ETF bietet Anlegern
Zugang zu mindestens 25 führenden
Unternehmen aus den Bereichen
Verteidigungstechnologie,
Cybersicherheit und verteidigungsbezogenen
Dienstleistern. Dies wird
durch die Abbildung des Marketvector
Global Defense Industry Index erreicht.
Die in diesem Index enthaltenen
Unternehmen müssen eine
Marktkapitalisierung von mindestens
einer Milliarde US-Dollar aufweisen
und mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes
in der Militär- oder Verteidigungsindustrie
erwirtschaften.
Die Zusammensetzung des Marketvector
Global Defense spiegelt die
Vielschichtigkeit der Verteidigungsindustrie
wider. Eines der Schwergewichte
ist Palantir. Das Unternehmen bietet
Softwarelösungen zur Datenanalyse an,
die unter anderem in den Bereichen
Terrorismusbekämpfung und nationale
Sicherheit eingesetzt werden. Auch
Booz Allen Hamilton produziert keine
Panzer oder Kampfflugzeuge, sondern
hat sich beispielsweise auf die Beratung
von Regierungsbehörden spezialisiert.
Mit einem Fondsvolumen von derzeit
1,5 Milliarden Euro ist der Vaneck
Defense ETF ein Schwergewicht. Der
ETF ist nicht währungsgesichert. Die
stärkste Korrektur (Maximum Drawdown)
in den vergangenen zwölf Monaten
betrug nur 8,54 Prozent. Mehr
noch: Seit 2020 mussten Anleger nur
viermal Monatsverluste hinnehmen.
Anleger sollten dennoch vorsichtig
agieren und den Stoppkurs bei 31
Euro setzen. DR
32
Foto: Carnival
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Quelle: Bloomberg * höchstes Kursziel der Analysten
Quelle: Bloomberg
34.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Hervorragende
Performance
Betsson
Kurs der Betsson-Aktie in Euro
Linde
Börsengang
2022 2023 2024
WKN/ISIN
Kurs der Linde-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
BETSSON
2022 2023 2024
12
10
A40HBD/SE0022726485
Börsenwert 1,8 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 24e/25e 9,1/7,8
Dividendenrendite 24e/25e 5,2/6,1 %
Kursziel*/Stoppkurs 15,60/11,30 €
Kurspotenzial 25 %
35.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
LINDE
Reichlich Luft nach oben
8
6
4
400
350
300
250
200
WKN/ISIN A3D7VW/IE000S9YS762
Börsenwert 201,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 28,7/26,2
Dividendenrendite für 2024e/25e 1,3/1,4 %
Kursziel/Stoppkurs 520,00/368,00 €
Kurspotenzial 23 %
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
e = erwartet
Betsson ist ein Anbieter von Online-
Glücksspielen und Sportwetten. Das
Unternehmen hat seinen Sitz in Malta
und Schweden. Anleger stoßen auf eine
Aktie, die man nicht links liegen lassen
sollte. Ein Indiz: Seit Ende 2019 ist die
Aktie in schwedischen Kronen um gut
300 Prozent gestiegen. Das ist eine hervorragende
Performance und kommt
nicht von ungefähr.
Am 24. Oktober veröffentlichte das
Unternehmen die Zahlen für das dritte
Quartal. Obwohl die hochgesteckten Erwartungen
der Analysten nicht ganz getroffen
wurden, zeigte sich Betsson von
seiner besten Seite. Der Gesamtumsatz
lag bei 302,2 Millionen US-Dollar. Das
ist ein Rekord und bedeutete einen Anstieg
um 17,9 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Der Nettogewinn stieg um 15
Prozent auf 47,27 Millionen Dollar. Lateinamerika
entwickelt sich zu einer der
Einnahmequellen von Betsson.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis
von unter zehn und einer Dividendenrendite
von über fünf ist die Betsson-Aktie
für Anleger eine Überlegung wert.
Den Stopp zur Verlustbegrenzung können
Anleger bei 11,30 Euro setzen. DR
Der weltgrößte Hersteller von Industriegasen
ist ein idealer Risikopuffer für jedes
Aktiendepot. Linde glänzt mit stabilen
Wachstumsraten und hat sich im zuletzt
schwierigen konjunkturellen Umfeld einmal
mehr krisenresistent gezeigt. Dank
breit diversifizierter Zielmärkte sollte der
Konzern auch in Zukunft auf der Umsatzseite
im oberen einstelligen Bereich und
beim Gewinn in mittleren einstelligen
Dimensionen wachsen. Immer mehr
auszahlen werden sich die Milliardeninvestitionen
in die Produktion von umweltfreundlichem
Wasserstoff. In den vergangenen
fünf Jahren hat sich der Börsenwert
verdoppelt. Der Aktienkurs zog dabei wie
an der Schnur gezogen nach oben. Kleinere
Rücksetzer erwiesen sich im Nachhinein
immer als gute Einstiegskurse.
Neben der führenden Marktposition in
verschiedenen Geschäftsfeldern schätzen
Anleger bei Linde, dass es in den vergangenen
Jahren keine negativen Überraschungen
im operativen Geschäft gab.
Die aktuelle Seitwärtsbewegung bietet
eine prima Chance zum Kauf. SRI
Quelle: Bloomberg
36.
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Vom Comeback der
Anleihen profitieren
Die Beliebtheit von Anleihen sank
im Zeitraum 2008 bis 2022 in etwa
auf das Zinsniveau – sprich gegen
null. Das ändert sich nun. Denn wenn
die Zinsen von ihren Rekordständen
fallen, steigen die Kurse ausstehender
Anleihen. Gleichzeitig wecken
geopolitisch herausfordernde Zeiten
den Wunsch nach mehr Diversifikation
im Portfolio. Häufig bieten Unternehmensanleihen
die Chance auf höhere
Rendite als Staatsanleihen – und
das nicht zwangsläufig bei deutlich
höherem Risiko.
Viele Unternehmensanleihen richten
sich mit einem Mindestbetrag von
Tausenden Euro an Großanleger. Hier
schafft ein Fonds Abhilfe. Im besten
Fall beinhaltet er Anleihen mit verschiedenen
Laufzeiten. Lauten sie auf
Euro, dämmt das Währungsrisiken ein.
So wie der BNP Paribas Easy EUR
Corporate Bond SRI PAB ETF. Die Abkürzungen
verraten, dass der Fonds
aus ESG-geprüften Unternehmensanleihen
besteht und Unternehmen ausschließt,
die im Bereich fossiler Energieträger
tätig sind. Das funktioniert
bisher: Auf Ein-Jahres-Sicht erwirtschaftete
die Sammlung aus 1700 Anleihen
7,7 Prozent Rendite. IE
Bond-ETF
BOND-ETF
Kurs des Bond-ETFs in Euro
2022 2023 2024
10,50
10,00
9,50
9,00
8,50
Name BNP Paribas Easy Corporate Bond
WKN/ISIN A2N8AD/LU1859444769
Fondsvolumen 1,2 Mrd. €
laufende Kosten 0,15 %
Wertentwicklung 1 Jahr 7,7 %
Auflagedatum 15.01.2019
33
e = erwartet
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Verantwortlicher und Kontakt: BurdaVerlag Consumer Sales & Services GmbH, Hauptstr. 130, 77652 Offenburg für die BurdaVerlag Publishing GmbH, in gemeinsamer Verantwortlichkeit
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FOCUS MONEY 52/2024
Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: FOCUS MONEY 35
moneymarkets
MTU-TURBINEN: Die
Wartung ist ein
hochprofitables Geschäft.
von GEORG MECK und
HANS-PETER SIEBENHAAR
INTERVIEW
Grünes Fliegen wird
teurer“
Noch führt Lars Wagner den Triebwerkshersteller MTU, bald
wechselt er zu Airbus. Ein Gespräch über saubere Flugzeuge,
profitable Rüstung und den Hobby piloten Friedrich Merz
36
Fotos: Euromediahouse/MTU Aero Engines FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Herr Wagner, wie werden wir in zehn oder 20 Jahren fliegen? Sind Flugzeuge
dann klimaneutral?
Lars Wagner: In zehn Jahren fliegen wir noch genauso wie heute,
mit den gleichen Triebwerken, aber mit anderen, klimaneutralen
Kraftstoffen aus nicht fossilen Rohstoffen.
Bisher sind die synthetischen grünen Kraftstoffe nur in lächerlich geringen
Dosen verfügbar, klagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr.
Wagner: Das muss und wird sich ändern. Für große Mengen dieser
nachhaltigen Kraftstoffe bedarf es wiederum sehr viel grünen
Wasserstoffs.
Gerade daran hapert es in Deutschland.
Wagner: Richtig. Die Wasserstoffherstellung ist
aufgrund der hohen Strompreise aktuell kein Geschäftsmodell
in Deutschland. Es ist für deutsche
Unternehmen eher eine Exportchance, Industrieanlagen
in Regionen zu bauen, in denen Sonne
und Wind im Übermaß zur Verfügung stehen. Das
Besondere an diesen sogenannten Sustainable
Aviation Fuels, kurz SAF, ist: Sie sind genauso verwendbar
wie heutiges Kerosin, lassen sich also
gut betanken und transportieren.
Wie schnell kann dieser Wechsel zu nachhaltigen Treibstoffen
gelingen? Wann können Flugzeuge zu 100 Prozent
klimaneutral tanken?
Wagner: Wir sind bereit. Unsere Triebwerke
sind schon heute so ausgelegt und zugelassen,
dass 50 Prozent klimaneutraler Kraftstoff beigemischt
werden kann. Auch 100 Prozent haben
wir bereits erfolgreich getestet.
Also liegt es nicht an der Technik, sondern an den Kosten?
Wagner: An den Kosten und an den verfügbaren
Produktionsanlagen. Der klimaneutrale Treibstoff
wird erst dann ein Geschäft, wenn ein höherer
Prozentsatz als heute beigemischt wird. Damit
zieht die globale Nachfrage an, der Markt
kommt in Schwung. In Deutschland und Europa
haben wir nicht rechtzeitig Gas gegeben.
Braucht es dazu strengere Vorgaben vom Staat?
Wagner: Eine höhere Quote zur Beimischung
würde helfen. Doch diese Regelung dürfte nicht
nur für die Fluggesellschaften in der EU gelten,
sondern für alle Airlines, die nach Europa kommen
und von Europa wegfliegen. Das wäre eine
faire Lösung. Ich plädiere für eine Beimischung
von 20 bis 25 Prozent, um die Nachfrage anzukurbeln.
Darüber hinaus braucht es staatlich geförderte
Anlagen.
Das heißt: Fliegen wird in jedem Fall teurer.
Wagner: Grünes Fliegen wird tendenziell
teurer. Aber es muss unser Anspruch bleiben,
dass Fliegen nicht nur für eine Minderheit,
Vita
Lars Wagner
Geboren 1975 in
Cuxhaven, studiert
Wagner in Aachen
Maschinenbau sowie
Luft- und Raumfahrttechnik
Er beginnt seine
Karriere als Lehrling
bei Airbus, wechselt
später zu MTU. Dort
durchläuft er Stationen
als Bereichsleiter,
Technikvorstand und
wird im Januar 2023
Vorstandsvorsitzender
Spätestens zum
Jahreswechsel 2025/26
kehrt er zurück zu
Airbus – dann als Chef
der Flugzeugsparte
für eine Elite, möglich ist, sondern für die breite Masse. Unsere
Branche hat versprochen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dazu
reicht es nicht, wenn man evolutionär weitermacht. Wir müssen
zeitgleich an revolutionären Technologien forschen, mit denen
Flugzeuge emissionsfrei fliegen. Und da fokussieren wir uns als
MTU auf elektrisches Fliegen mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle
an Bord.
Nicht auf Batterien?
Wagner: Das ist für mich keine realistische Option.
Warum nicht?
Wagner: Batterien haben ein zu hohes Gewicht,
auch im entladenen Zustand. Das ist vielleicht für
vier- oder sechssitzige Flugzeuge eine Option,
aber nicht für größere Maschinen. Daher setzen
wir auf die fliegende Brennstoffzelle mit Wasserstoff
für Maschinen mit perspektivisch bis zu 100
Passagieren und einer Flugdistanz bis 1800 Kilometer.
Damit sind bis zu 70 Prozent aller innereuropäischen
Flugstrecken abgedeckt.
Wie schnell kann das gelingen? Von der Brennstoffzelle
für Auto und Lkw hören wir schon lange, in der Praxis
rührt sich wenig.
Wagner: Wenn die Geschwindigkeit der Entwicklung
so fortschreitet, wie wir sie heute sehen,
werden wir sicherlich Anfang der nächsten Dekade
mit einem 20-Sitzer emissionsfrei fliegen. Gegen
Mitte oder Ende der Dekade können wir langsam
hoch skalieren, auf bis zu 100 Passagiere.
Das ist aus meiner Sicht die einzige Chance, um
wirklich emissionsfrei zu fliegen. Die Brennstoffzelle
hat keine Emissionen außer Wasser.
Woher kommt das künftige Wachstum für Flugzeugbauer?
Wagner: Für Entwicklung und Herstellung fokussieren
wir stark auf Europa, neue Absatzmärkte
liegen in den Wachstumsregionen außerhalb.
Indien zum Beispiel entwickelt sich rasant
im Luftverkehr. Auch das starke Wachstum im
Mittleren Osten und im asiatisch-pazifischen
Raum wird weitergehen. Insgesamt sind die
Wachstumsmöglichkeiten enorm, 60 Prozent der
Weltbevölkerung sind noch nie in einem Flugzeug
gesessen.
Kann der Planet es verkraften, wenn alle fliegen? Wenn
überall Flughäfen gebaut werden, die Emissionen sich
nochmal vervielfachen?
Wagner: Natürlich muss die entsprechende Infrastruktur
geschaffen werden, müssen die Emissionen
der Luftfahrt reduziert und am Ende auf
null gebracht werden. Wir sind uns unserer Verantwortung
für Umwelt und Gesellschaft bewusst
und arbeiten an Lösungen – beim Verbrauch, bei
neuen Kraftstoffen, mit neuen Antriebstechnologien.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: MTU Aero Engines 37
moneymarkets
Die Flugzeughersteller, in Amerika wie Europa, sind stark reguliert und subventioniert.
Geht ohne Staat gar nichts?
Wagner: Die starke Regulierung dient in erster Linie einem zuverlässigen
und sicheren Flugverkehr. Aber klar ist auch: Ohne staatliche
Hilfe lässt sich keine Luftfahrtindustrie aufbauen. Wir können
das gerade in China mit dem staatlichen Flugzeugbauer Comac beobachten,
der Flugzeuge für den chinesischen Markt herstellt. Die
dortigen Airlines werden vom Staat aufgefordert, diese heimischen
Flugzeuge für den Inlandsverkehr zu kaufen. Stand heute wird es
noch eine Weile dauern, bis daraus Exportschlager für den Weltmarkt
werden, aber wir beobachten diese Entwicklungen natürlich.
Bei den Eisenbahnen sind die Chinesen sehr schnell vorangekommen. Heute
fahren zwischen Shanghai und Peking chinesische Züge und keine von Siemens.
Wagner: Die Luftfahrindustrie ist sehr speziell. Angesichts der
internationalen Komplexität, des Luftfahrtrechts, der Zertifizierung
sowie der Sicherheits- und Qualitätsaspekte sind wir eine besondere
Branche mit einer eigenen Geschwindigkeit. Aber keine
Frage, wir haben einen Blick darauf.
Will der Staat Zukunftsbranchen hochziehen, ist das meist zum Scheitern
verurteilt. Die Luftfahrt ist aus Sicht der Politik das Gegenbeispiel, hier hat
die staatliche Industriepolitik funktioniert. Franz-Josef Strauß hat sich einst
gefeiert als Vater von Airbus und der europäischen Luftfahrt. Zu Recht?
Wagner: Airbus ist zweifellos das Paradebeispiel für erfolgreiche europäische
Industriepolitik. Im Umfeld haben sich viele leistungsfähige
Partner wie die MTU entwickelt. Airbus ist ein Erfolgsmodell für
Europa, das Kraftzentrum der Luftfahrt, das Deutschland, Frankreich,
Spanien und auch Großbritannien wirtschaftlich eng verbindet.
Sind solche Erfolge in der EU heute noch denkbar? Was muss sich dazu ändern
unter der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen?
Wagner: In den vergangenen Jahren fehlte in der EU oft der Gemeinschaftssinn,
das Verständnis für das intelligente Miteinander
von Ökonomie und Ökologie. Da wurde zu viel über mögliche Verbote
anstatt über technologische Chancen diskutiert. Dadurch hat
auch die Wettbewerbsfähigkeit gelitten.
Was konkret folgt daraus für die Flugzeugindustrie?
Wagner: Wir brauchen einen klaren politischen Willen, dass Europa
führend im Flugzeugbau ist, auch mit nachhaltigen Antrieben.
Wir haben ja nicht mehr viele Technologieführer in Europa.
Die Luftfahrt ist einer davon, ein Jobmotor und Innovationstreiber.
Dafür muss die Wettbewerbsfähigkeit unbedingt erhalten, beziehungsweise
wieder hergestellt werden.
Hilft dafür ein flugbegeisterter Kanzler? Was erwarten Sie von einer neuen
Bundesregierung, die aller Voraussicht nach vom Hobbypiloten Friedrich
Merz angeführt wird?
Wagner: Im Bund gilt das, was ich für Europa gesagt habe: Wir
müssen uns auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts konzentrieren,
auf unsere Stärke bei zukunftsfähigen Lösungen. Die Vision
des emissionsfreien Fliegens treibt uns als MTU an. Wir sehen
Innovation als Schlüssel für nachhaltige Mobilität. Dafür brauchen
wir verlässliche Rahmenbedingungen, die unserer Branche Kraft
für die nächsten 20, 30 Jahre geben. Wir haben enorm lange Entwicklungs-
und Produktionszyklen, sowohl im zivilen Geschäft als
auch im Bereich Verteidigung.
MTU-ZENTRALE IN MÜNCHEN: Der Triebwerksbauer schließt
sein wirtschaftlich erfolgreichstes Geschäftsjahr ab
Haben Sie darüber schon mit Friedrich Merz gesprochen?
Wagner: Wir tauschen uns regelmäßig mit relevanten Stakeholdern
in Berlin aus. Denn eines muss uns in Deutschland klar sein:
Die Pflanze der heimischen Luftfahrtindustrie muss man hegen
und pflegen, damit auch in zehn oder 20 Jahren noch Triebwerke
und Flugzeuge „made in Germany“ auf den Markt kommen. Gerade
im Militärbereich haben wir als Gesellschaft eine große Lernkurve
durchschritten und verstanden, dass wir unsere Werte aktiv
verteidigen müssen.
Wie viel vom 100-Milliarden-Sondervermögen fürs Militär ist nach dem russischen
Überfall auf die Ukraine bei Ihnen angekommen?
Wagner: Ein kleiner Millionenbetrag für etwas mehr Wartung der
fliegenden Flotte der Bundeswehr. Wichtiger für uns wäre aber Planungssicherheit
mit Blick auf das Kampfflugzeug der nächsten Generation.
Es ist Teil des sogenannten FCAS-Programms, das nicht direkt
mit dem Ukraine-Konflikt zu tun hat. Da fehlt es im Moment an der
Klarheit, wie es mit diesem wichtigen, multinationalen Projekt weitergeht.
Neben Deutschland sind Frankreich und Spanien beteiligt.
Wie groß ist Ihre Zuversicht, dass die künftige Bundesregierung tatsächlich
den Verteidigungshaushalt auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
erhöhen wird?
Wagner: Nach allem, was ich in Berlin höre, werden wir zu einer
deutlichen Erhöhung des Verteidigungshaushalts kommen. Ich
glaube, dass alle relevanten Parteien dieses Ziel im Grundsatz unterschreiben.
Allerdings: Wann genau wir die drei Prozent erreichen
können, hängt vor allem davon ab, wie sich die Wirtschaft in
Deutschland und damit das Steueraufkommen entwickeln wird.
Ein Präsident Trump nützt Ihnen da, wenn er verlangt, dass die Europäer
selbst schauen, wie sie sich verteidigen können.
Wagner: Der Angriff auf die Ukraine hat generell zu einem Umdenken
geführt. Unter einer Regierung Trump wird sich das erneut
verstärken. Und wenn wir von europäischer Souveränität sprechen,
ist auch klar: Die Abhängigkeit von amerikanischem Fluggerät
und damit von amerikanischer Technologie ist stärker auf
den Prüfstand zu stellen.
Der Krieg hilft, zynisch gesprochen, Ihrem Militärgeschäft.
Wagner: In erster Linie ist das Aufflammen bewaffneter Konflikte eine
schreckliche Nachricht, die mich zutiefst erschüttert. Wahr ist aber:
Wir bekommen einen realistischen Blick auf die Notwendigkeit der
Verteidigung unserer freiheitlich-demokratischen Werte in Europa.
Wenn Trump den Ukrainekrieg rasch beendet, wie auch immer, was würde
das für Ihre Branche bedeuten?
Wagner: Natürlich würden wir uns alle für die Menschen in der
38
Foto: Bloomberg
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Ukraine freuen, wenn der furchtbare Krieg
endlich vorbei wäre. Unseren Beitrag zur Verteidigung,
zum Beispiel durch den Eurofighter,
werden wir unabhängig davon fortsetzen.
Wie viel trägt das Militärgeschäft zum Umsatz bei?
Wagner: Unter zehn Prozent. Unser klarer
Fokus liegt mit über 90 Prozent des Umsatzes
im zivilen Bereich – und dieser wächst enorm.
Somit ist es ohnehin eine Aufgabe, dieses Verhältnis
von Verteidigungs- und Zivilgeschäft
stabil zu halten.
Die Börse liebt derzeit alles, was mit Militär zu tun hat, Ihre Aktie notiert
am Allzeithoch. Kann das noch lange so weitergehen?
Wagner: Ich bin immer vorsichtig mit Vorhersagen zum Kursverlauf.
Wenn man den Analystenberichten der großen Banken glaubt,
ist bei der MTU Aero Engines AG weiterhin Luft nach oben. Das
stützt sich nicht allein auf ein Segment, sondern auf das Wachstum
in all unseren Geschäftsbereichen.
Müssen Sie sich vor Investoren hin und wieder rechtfertigen für die Rüstung?
Wagner: Unser großer Schwerpunkt liegt in der zivilen Luftfahrt,
in der Produktion und Instandhaltung von Triebwerken für Passagierflugzeuge.
Insgesamt hat sich die Debatte um die Notwendigkeit
der Verteidigung aber spürbar verändert. Bis vor zwei, drei Jahren
wurde auf nahezu jeder Hauptversammlung kritisiert, dass wir
unsere Verteidigungssparte weiterentwickeln. Dies ist deutlich weniger
geworden.
Ohne staatliche Hilfe
lässt sich keine Luftfahrtindustrie
aufbauen.
Airbus ist das Paradebeispiel
für erfolgreiche
Industriepolitik.“
LARS WAGNER
MTU einsetzen. Der Ball für die Regelung meiner
Nachfolge liegt nun beim Aufsichtsrat.
Warum wollen Sie überhaupt weg, wenn hier alles
rund läuft? Das ist doch schön.
Wagner: Ja, sehr schön. Die MTU hat starke
Zahlen und positive Perspektiven. Wir feiern
aktuell 90 Jahre MTU und zeitgleich unser
wirtschaftlich erfolgreichstes Geschäftsjahr
mit einem Rekordergebnis und dem höchsten
Aktienkurs seit Firmenbestehen. Zugleich
sind auch die Chancen und Herausforderungen
bei Airbus sehr reizvoll. Die nächste Generation
der Passagierflugzeuge auf den Markt zu bringen, revolutionäre
Ideen für das emissionsfreie Fliegen zu konzipieren und
damit die Luftfahrt in Europa zu gestalten – das ist eine Aufgabe,
der ich mich gerne stellen möchte.
Sie haben einst als Azubi bei Airbus begonnen, kennen daher die deutsch-französischen
Ränkespiele in dem politisierten Konzern. Das schreckt Sie nicht ab?
Wagner: Die internationale und natürlich in erster Linie deutschfranzösische
Perspektive zieht mich an. Mein Ziel wird es sein, diese
Nationen weiter zusammenzubringen, um am Ende das beste Produkt
für Europa auf den Markt zu bringen und die Erfolgsgeschichte
fortzuschreiben. Das geht nur gemeinsam. Und da kann man nicht
auf Pässe achten, sondern auf die besten Kompetenzen. Hinzu
kommt in der Tat meine persönliche Geschichte: Vor 30 Jahren habe
ich am Flügel eines Airbus meine Ausbildung begonnen, nun darf ich
als CEO genau dorthin zurückkehren und die Flugzeugsparte leiten.
Auch nachhaltige Fonds kaufen heute MTU-Aktien?
Wagner: Durchaus. Wenn Sie mit mehr als zehn Prozent im Militärgeschäft
engagiert sind, steigen manche Fonds aus. Wir sind
knapp unter dieser Schwelle, sodass eigentlich alle Fonds investieren
können. Und mit dem Wachstum, das wir vor allem im zivilen
Geschäft prognostizieren, sind wir aus meiner Sicht hochattraktiv.
Sie haben Ihren Vertrag als MTU-Chef nicht verlängert, um zu Ihrem früheren
Arbeitgeber Airbus zu wechseln. Wie schnell geht es mit dem Abschied? Formell
endet Ihr Engagement erst im Dezember 2025.
Wagner: Richtig, mein Vertrag läuft bis Ende2025 und ich werde
mich bis zu meinem letzten Arbeitstag mit voller Kraft für die
Sie waren bereits als Kind ständig auf dem Flugplatz. Muss man so flugbegeistert
sein, um in Ihrer Branche Erfolg zu haben?
Wagner: Die Begeisterung hilft sehr. Ich bin ein Luftfahrt-Enthusiast,
und das schon von Kindesbeinen an. Flugzeuge starten und
landen zu sehen oder die Triebwerke am Prüfstand zu hören – das
sind Momente, in denen ich nach wie vor Gänsehaut bekomme.
Fliegen Sie auch selbst?
Wagner: Ich genieße das Mitfliegen. Bereits als Kind durfte ich
meinen Vater öfters begleiten. Und es ist wie so oft im Leben: Für
den eigenen Pilotenschein hatte ich früher kein Geld und habe heute
keine Zeit.
Aktie mit Schub
WKN/ISIN A0D9PT/DE000A0D9PT0
Börsenwert 17,4 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e/26e 20,4/18,3
Dividendenrendite für 2025e/26e 0,9/1,3 %
Kursziel/Stoppkurs 400,00/275,00 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 23 %
MTU Aero Engines
Kurs der MTU-Aktie in Euro
300
260
220
Quelle: Bloomberg
e = erwartet
200-Tage-Linie
180
2021 2022 2023 2024
140
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
39
moneymarkets
AUSDAUERTRAINING: Ein
gesunder Lebensstil hat für
immer mehr Menschen
Priorität
FITNESS
Topfit für das Depot
Gesünder leben und mehr Sport treiben. Von diesem Trend profitieren Fitnessstudios und
Hersteller von Fitnessgeräten. Bei ausgewählten Aktien machen auch Anleger eine gute Figur
von STEFAN RIEDEL
Die Weihnachtstage und die Wochen davor sind alles andere
als gesund und besinnlich. Neben dem Stress auf
der Arbeit macht sich vor allem das reichliche Essen
und Trinken auf der Waage bemerkbar, angefangen von Plätzchen
und dem Essen zur betrieblichen Weihnachtsfeier über
die Weihnachtsgans bis zum Silvesterfondue mit den reichlichen
alkoholischen Unterlagen dazu. Kein Wunder also, dass
es zu den festen guten Vorsätzen fürs neue Jahr zählt, mehr
Sport zu machen und gesünder zu leben. So gaben bei einer
Umfrage von Statista im Oktober 55 Prozent der Befragten an,
das nächste Jahr mehr Sport zu machen und mehr Geld zu sparen.
Weitere 40 Prozent wollen sich gesünder ernähren.
Damit diesen guten Vorsätzen Taten folgen, starten die Betreiber
von Fitnessstudios in den Monaten vor dem Jahres-
wechsel Werbekampagnen mit Mitgliedschaften zu Discountpreisen.
Aber auch Sportartikelbetreiber und die Hersteller
von Fitnessgeräten und Fitness-Apps profitieren bei ihrem
Weihnachtsgeschäft von der Bereitschaft der Menschen, im
neuen Jahr weniger dem Gaumen und dafür mehr dem Körper
etwas Gutes zu tun.
Wertschätzung für gesunden Lebensstil. Überhaupt steigt
das Bewusstsein für die präventive Gesundheitsvorsorge. Das
umfasst zum einen bessere Ernährung, zum anderen gesteigerte
körperliche Aktivitäten. Immer mehr Menschen erkennen
die positiven Auswirkungen eines gesünderen Lebensstils.
Zugleich wächst die Bereitschaft, für gesündere Nahrung und
gesundheitliche Vorsorge mehr Geld auszugeben. Das gilt
nicht nur für die wohlhabenderen Gesellschaftsschichten in
40
Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
den westlichen Industriegesellschaften, die über die nötigen
finanziellen Mittel verfügen. Gesund, sportlich und nachhaltig
wollen auch immer mehr Menschen in der wachsenden
Mittelschicht der Schwellenländer leben. Dort gehen vor allem
in den Millionenmetropolen mit ihren limitierten Grünflächen
immer mehr Menschen in Fitnessstudios, um sportlich
fit und körperlich gesund zu bleiben (s. Grafik rechts).
Klamotten und Geräte. Anleger können am Fitnesstrend in
verschiedenen Geschäftsfeldern mitverdienen. Unabhängig
von den einzelnen Bereichen sind bei der Titelauswahl einige
Faktoren erfolgsentscheidend. Die Unternehmen müssen sich
in Märkten mit einem langfristigen strukturellen Wachstum
abheben. Dazu müssen sie mit international etablierten Marken
eine hohe Kundenbindung erzielen. Und zu guter Letzt
müssen sie bei der Profitabilität gegenüber der Konkurrenz
top sein. Wie in anderen Segmenten von Konsum und Freizeit
gilt aber auch hier: für die Qualitätsführer müssen Anleger
vergleichsweise hohe Aktienbewertungen in Kauf nehmen.
Die Hersteller von Sportbekleidung sind ein Schwerpunkt
rund um das Thema Fitness. Während die Adidas-Aktie in diesem
Jahr bereits gut in eine sportliche Bewertung gelaufen ist,
haben vor allem Puma und Lululemon Athletica weiterhin ein
deutliches Aufholpotenzial. Angesagt sind auch Fitness-Armbänder
und Activity Tracker, die neben der Schlafanalyse die
verbrannten Kalorien und die Herzfrequenz messen. Das Geschäft
läuft, was sich auch im Börsenwert der börsennotierten
Anbieters Garmin widerspiegelt: 2024 ging es mit dem Aktienkurs
um mehr als 70 Prozent nach oben. Anleger sollten dabei
im Blick behalten, dass es sich inzwischen um „Nice to have“-
Produkte handelt, die sich in ihrer Funktionalität nur noch
wenig unterscheiden. Dementsprechend gering ist die Preissetzungsmacht
für die Firmen. Bei den Betreibern von Fitnessstudios
gilt es drei Faktoren zu beachten: die langfristige Kundenbindung,
die Diversifikation nach Ländermärkten und die
Preisführerschaft in einzelnen Kundengruppen.
Fonds und ETFs. Genau wie beim Trend zur gesunden und
ökologisch nachhaltigen Ernährung können Anleger auch
beim Thema Fitness mittlerweile in Anlageprodukten mitverdienen.
Mit dem im September 2021 aufgelegten DWS ESG Invest
Healthy Living (ISIN: LU2379121283) können Anleger
Sportliche Schwellenländer
Der Trend zum regelmäßigen Sport in Fitnessstudios
hat sich zuletzt immer mehr in Schwellenländern wie
Indien, Brasilien und China breitgemacht
Indien 41
Brasilien 39
China 36
Großbritannien 30
Deutschland 25
USA 24
Frankreich 18
Japan 8
Quelle: Statista Consumer Insights
Nutzer von
Fitnessstudios 2024
Anteil an der Bevölkerung in Prozent
am Wachstumspotenzial von Unternehmen profitieren, die
Produkte für eine gesündere Lebensweise anbieten und den
medizinischen Fortschritt vorantreiben. Der US-Versicherer
United Health, die Medtechkonzerne Medtronic und Abbott
und der Lebensmittelhersteller Danone zählen zu den größten
Fondspositionen in dem mit rund 40 Titeln relativ konzentrierten
Portfolio. Die aktuelle Jahresperformance liegt bei
rund zehn Prozent.
Unter den ETFs ist der Franklin Future of Health and Fitness
UCITS ETF (IE0003WEWAX4) eine gute Wahl. Das im Juli
2023 aufgelegte Produkt setzt auf Unternehmen, die weltweit
nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für Gesundheit
anbieten. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Solactive
Sustainable Health and Wellness Index ab. In diesem Index
enthalten sind auch Firmen mit Pflege- und Wellnessangeboten.
Pharma- und Medtechkonzerne sind am höchsten gewichtet.
Fitnessgeräteanbieter, wie sie im Portfolio des DWS-
Fonds enthalten sind, beinhaltet der Index jedoch nicht. Wer
sich das Thema Fitness als spekulative Beimischung mit Einzelwerten
ins Depot holen will, fährt am besten mit unseren
drei Aktienfavoriten.
Zuerst kommt die Kleidung...
Der Umsatz von Sportartikeln wächst bei Frauen und
Männern in jüngeren und mittleren Altersgruppen
ebenso gleichmäßig wie bei Kindern
Umsatz mit Sportund
Badebekleidung
in Milliarden Euro,
ab 2024 Prognose
121
2018
120
2020
149
2022
174
2024
190
2026
207
2028
Quelle: Statista Consumer Market Insights
...dann die digitalen Helfer
Während die Verkäufe von Gesundheits-Apps vor
allem in den Jahren der Coronapandemie boomten,
flacht die Wachstumskurve jetzt ab
Markt für Fitness-Apps
in Milliarden Euro,
ab 2025 Prognose
1,28
2017
2,68
2019
3,69
2021
4,94
2023
6,14
2025
7,29
2027
8,53
2029
Quelle: Statista Market Insights
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
41
moneymarkets
BASIC-FIT
Hochgestemmte Gewinne
Das Unternehmen. „Fitness zum fairen Preis“ ist das Motto der niederländischen
Fitnesskette, die in sechs europäischen Ländern aktiv ist. Basic-Fit wirbt
mit niedrigpreisigen Abos in spartanisch eingerichteten Fitnessstudios, inklusive
einer kostenlosen App für Work-outs zu Hause. Frankreich stellt rund die
Hälfte am Gesamtumsatz, der 2023 erstmals die Milliardenmarke knackte.
Deutschland ist seit 2022 neu dabei.
Die Aktie. Die Aktie hat sich vom Kurseinbruch im Frühjahr nach den enttäuschenden
Zahlen noch nicht erholt. Angesichts des für die nächsten Jahre erwarteten
Wachstumspotenzials ist der Titel sehr günstig bewertet.
Die Vision. Die Investitionen in die internationale Expansion zahlen sich aus.
Der Konzern wird 2024 erstmals schwarze Zahlen schreiben. Branchenexperten
erwarten, dass sich in den zwei darauffolgenden Jahren der Konzerngewinn
auf 130 Millionen Euro vervierfachen wird.
Basic-Fit
Kurs der Basic-Fit-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
15
2022 2023 2024
WKN/ISIN
A2AJXD/NL0011872650
Börsenwert 1,5 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 41,2/16,5
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 32,00/19,30 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 42 %
Quelle: Bloomberg
40
35
30
25
20
e = erwartet
PLANET FITNESS A
Schwergewicht in den USA
Das Unternehmen. Nach Mitgliederzahl und Standorten ist Planet Fitness in
den USA eines der größten Fitnessclub-Franchises. Planet Fitness investiert in
immer neue Fitnesscenter und hat dank seiner flächendeckenden Präsenz eine
hohe Preissetzungsmacht.
Die Aktie. Anfang November legte die Aktie einen Kurssprung von 30 Prozent
auf ein neues Allzeithoch hin. Auslöser waren die Quartalszahlen, die besser
als erwartet ausfielen. Während der Umsatz um fünf Prozent zulegte, ging es
mit dem operativen Gewinn um 13 Prozent auf 81 Millionen US-Dollar nach oben.
Zugleich hat das Unternehmen die Jahresprognosen angehoben.
Die Vision. Planet Fitness hat in diesem Jahr die Skeptiker widerlegt, die erwarteten,
dass die Expansion zulasten der Profitabilität geht. Ungeachtet der
strammen Bewertung hat die Aktie deshalb weiter Luft nach oben. Für neue Engagements
empfiehlt es sich den nächsten Kursrücksetzer abzuwarten.
Planet Fitness
Kurs der Planet-Fitness-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
40
2022 2023 2024
WKN/ISIN
A14U2K/US72703H1014
Börsenwert 8,2 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 39,6/34,0
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 122,00/72,00 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 25 %
Quelle: Bloomberg
90
80
70
60
50
e = erwartet
TECHNOGYM
Digital und margenstark
Das Unternehmen. Mit seinen Fitnessgeräten und Laufbändern für Fitnessstudios
und Home Training ist das Unternehmen aus dem norditalienischen Cesena
eine internationale Größe, unter anderem als etablierter Ausstatter bei den
Olympischen Spielen. Neben den Investitionen in neue Geräte ist Technogym
weit fortgeschritten bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz für die individuelle
Analyse der Fitnessdaten.
Die Aktie. Mit seinen hochpreisigen Produkten erzielt Technogym branchenweit
hohe operative Margen von über zehn Prozent. Nach der Achterbahnfahrt
zwischen Corona-Einbruch, Nachholeffekten und dem erneuten Abschwung
geht es seit zwei Jahren mit Gewinn und Aktienkurs wieder stabil aufwärts.
Die Vision. Technogym ist in seinem Segment ein Qualitätsführer. Das Unternehmen
wird in den nächsten Jahren stabil wachsen – auf der Umsatzseite im
oberen einstelligen und beim Gewinn im mittleren zweistelligen Bereich.
42
Technogym
Kurs der Technogym-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
5
2022 2023 2024
WKN/ISIN
A2AHWL/IT0005162406
Börsenwert 2,1 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 24,1/21,1
Dividendenrendite für 2024e/25e 2,8/3,0 %
Kursziel/Stoppkurs 13,50/8,80 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 28 %
Quelle: Bloomberg
10
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
9
8
7
6
e = erwartet
KLARTEXT
Wer hat Mut zur klaren Kante?
Der Bundeskanzler hat die Vertrauensfrage
verloren, der Deutsche Bundestag wird aufgelöst.
Doch was wird sich ändern? Deutschland
ist überbürokratisch und kaum digitalisiert.
Die Deutschen mögen keine spürbaren
Veränderungen und ertragen Risiko nur noch
dann geduldig, wenn der Staat ihnen bei Risikoeintritt
Kompensation anbietet. Dazu
passt unser Verhältniswahlrecht und die dadurch
häufigen Kompromiss-Koalitionen über
die Bruchlinien der grundsätzlich unterschiedlich
politischen Lager hinweg. Das soll
keine Beschwerde sein, denn Franzosen, Briten
oder Amerikanern mit ihren etwas anderen
Demokratieformen geht es nicht besser.
Aber die deutschen Gegebenheiten prägen
uns und haben Folgen. Die gerade gescheiterte
Koalition hat die grundsätzlichen Unterschiede
nicht verkraftet. Deshalb sind vielen
Wählern die möglichen Koalitionsoptionen
wichtiger als ihre eigentliche Parteipräferenz
– taktische Stimmabgaben sind bei ihnen ein
Thema. Aber auch das macht nur Sinn, wenn
dahinter das Ziel steht, mehr Eindeutigkeit in
die Richtungsentscheidung zu bringen.
Das Ziel muss die Beseitigung der Lähmung
sein. Politiker sind ängstlich oder zumindest
übervorsichtig geworden. Vor zwei Jahrzehnten
war es ähnlich. Ein Ausweg aus der schweren
strukturellen Wirtschaftskrise war nur mit
radikalen, also schmerzhaften und bei
Deutschen unbeliebten, Reformen möglich.
Gerhard Schröder war verantwortungsbewusst
und setzte die Reform
des Arbeitsmarktsystems durch, aber
er verlor damit seine Mehrheit und fügte
seiner Partei bis heute unverarbeitete
Schäden zu. Angela Merkel war auf
dem gleichen Weg, berief die Herzog-
Kommission, schlug eine große Steuerreform
vor und kündigte sehr ehrlich eine Erhöhung
der Mehrwertsteuer an. Ihr
großer Vorsprung schmolz wie
Schnee in der Sonne und beinahe
hätte sie die Wahl verloren. So endete
ihre Reformagenda schon vor
ihrer Vereidigung.
Die großen Parteien haben
Angst, dass ihnen das 2025
wieder passiert. Deshalb wer-
Die Deutschen mögen
keine Veränderungen,
kein Risiko und keine
Schulden. Deswegen
scheuen die Parteien
Klarheit. Wir brauchen
klare Positionen, nur
so beenden wir den
Stillstand
PROF. ROLAND KOCH,
Vorsitzender der Ludwig-
Erhard-Stiftung und
ordentlicher Professor an
der Frankfurt School of
Finance & Management,
ehemals Ministerpräsident
von Hessen
den wir nun alle Zeugen eines wenig motivierenden
Stellungsspiels, das die grundlegende
Suche vieler Wähler nach Klarheit gewollt ignoriert.
Die SPD will Schulden machen. Sie
sieht in einer Verschuldung von 100 Prozent
des Sozialprodukts nur eine Anpassung an die
übrigen Länder und eine Notwendigkeit zur
Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.
Aber die Deutschen mögen keine Schulden,
also bleibt es bei vorsichtigen Formulierungen
zur Reform der Schuldenbremse. Die Grünen
glauben, ohne verbindliche und detaillierte
Planung und Durchsetzung gebe es keine Rettung
des Planeten, aber nach dem Debakel
des Heizungsgesetzes existiert dieses Programm
nur noch in Moll. Die CDU sieht, dass
es ohne eine einschneidende Rentenreform
und deutliche Einsparungen in den Sozialbudgets
nicht geht, bewegt sich aber so vorsichtig,
dass es möglichst niemand bemerken soll.
Die bittere Wahrheit ist jedoch, dass wir
Bürger uns entscheiden müssen. Unsere Aufträge
müssen klar und umsetzbar sein, sonst
bekommen wir den Stillstand, den wir gewählt
haben. Ich wünsche mir klare Aussagen zum
Thema Schulden, zum Thema Rente, zur Frage
Datenschutz statt Täterschutz. Wie schön
wäre eine klare Position, ob in der Wohnungsnot
der Erhalt der grünen Wiese oder die
neue Wohnung wichtiger ist. Am Ende würde
es allen helfen, wenn wir eine demokratische
Partei sehen, die aus Sorge vor Putin Waffen
kauft und den Ukrainern hilft und eine andere
demokratische Partei aus der gleichen
Angst heraus die Bundeswehr so schwach
lässt, wie sie ist und den Ukrainern nur so weit
hilft, wie es Putin nicht richtig ärgert.
Wähler die in einer solchen Situation nicht
koalitionsfähige radikale linke oder rechte
Parteien wählen, würden eine Richtungsentscheidung
verweigern und aus Trotz das Gegenteil
von dem erreichen, was sie eigentlich
wollen. Auch Koalitionen brauchen eine ganz
klare Richtungsvorgabe. Patt ist Stillstand. Da
ich selbst einmal in der politischen Arena
stand, weiß ich, dass dies als unerwünschte
Polarisierung oft mit verbaler Abscheu kommentiert
wird. Aber ich bleibe überzeugt, nur
so verändern sich Mehrheiten und nur so lösen
wir die Krise auf.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Bloomberg 43
moneymarkets
US-DOLLAR
Alle Augen
auf den
US-Dollar
AUSSCHNITT EINER
DOLLARNOTE: Geht
die Zeit der Währungsgewinne
zuende?
Trumps Finanzpläne und die restriktive Fed
stärken die US-Währung. Warum das Potenzial
der Rally begrenzt scheint und wie sich Anleger
vor dem neuen Währungsrisiko schützen
von EMANUEL EISEL
Es ist gar nicht so lange her, Ende September dieses Jahres,
da stand der US-Dollar kurz davor, seinen übergeordneten
Aufwärtstrend gegenüber Währungen wie
dem Euro zu verlieren. Zwei Monate und eine US-Wahl später
notiert die US-Währung so stark wie zuletzt vor zwei Jahren.
Für Anleger, die in US-Dollar Vermögenswerte investiert
waren, führte dies innerhalb weniger Wochen zu einem Kursplus
durch Währungsschwankungen von über sechs Prozent.
Wie konnte es zu einer derart starken Bewegung im Greenback
kommen? Einer der Hauptfaktoren dürften die Pläne
des designierten US-Präsidenten Donald Trump sein, der gemeinsam
mit Personalien wie dem vielleicht erfolgreichsten
Unternehmer der modernen Zeit, Elon Musk, die Schuldensituation
der USA anpacken möchte. Auch der von Trump
als neuer US-Finanzminister vorgesehene Scott Bessent äußerte
sich bereits zu seinen Plänen für die anstehende Amtszeit.
Pläne, die auch die US-Währung beeinflussen werden.
Denn die neue Garde möchte nichts Geringeres, als das aus
dem Ruder gelaufene Haushaltsdefizit der USA zu verringern.
Im Fiskaljahr 2024 lag dieses bei 6,4 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Heißt: Der US-Staat gab deutlich mehr Geld
aus, als durch Steuern eingenommen wurde. Unter Trump
soll dieses Defizit sukzessive auf 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung
gesenkt werden. Eine derartige Veränderung der Fiskalpolitik
würde sich auf das Wachstum der US-Wirtschaft
auswirken. Denn die hohen Staatsausgaben galten als einer
der Haupttreiber hinter dem starken Wachstum der vergangenen
Jahre. Sinkende Wachstumsraten in den USA werden
damit also wahrscheinlicher. Dem US-Dollar gab ein solches
Umfeld in der Vergangenheit meistens Rückenwind, was sich
mit der Rally der US-Währung in den vergangenen Wochen
deckt.
Divergierende Zinspolitik. Doch vor allem für Anleger aus
dem Euroraum nimmt ein weiterer Faktor großen Einfluss
auf die Währungsentwicklung zum US-Dollar. Die Eurozone
steht wirtschaftlich weitaus schwächer da als die USA. Die
wachsende Diskrepanz zwischen beiden Regionen zeigt sich
im Wachstum, dem Aktienmarkt, aber auch in der Zinspolitik.
Während die Federal Reserve Bank (Fed) inzwischen weit
davon entfernt scheint, deutliche Zinssenkungen vorzunehmen,
erwartet der Markt von der Europäischen Zentralbank
(EZB) deutlichere Maßnahmen (siehe Grafik S. 45).
Die höheren Zinsen der USA locken zusätzlich Kapital an.
Dagegen scheint die Verzinsung im Euroraum zunehmend
an Attraktivität einzubüßen, vor allem mit Blick auf die Entwicklung
im kommenden Jahr. Hält diese Diskrepanz an
oder weitet sich die Zinsdifferenz zwischen den Regionen
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Foto: Adobe Stock
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
weiter aus, spräche das für eine Fortsetzung der US-Dollar-
Stärke.
Für den Rest der Welt bedeutet eine Fortsetzung der beschriebenen
Trends vor allem eines: Stagflation. Waren und
Dienstleistungen in US-Dollar werden tendenziell teurer –
wer Waren aus den USA importiert, muss im nächsten Jahr
vielleicht mehr Euro dafür ausgeben, als noch in diesem Jahr.
Man spricht in diesem Fall davon, dass eine Region aufgrund
der Abwertung ihrer Währung Inflation importiert. Gleichzeitig
führen die Kürzungen der US-Staatsausgaben zu einer
Abschwächung des Wirtschaftswachstums – aufgrund ihrer
Größe hätte dieser Faktor vermutlich globale Auswirkungen.
Inflation auf der einen und schwächeres Wachstum auf der
anderen Seite ergeben zusammen das von Investoren oft gefürchtete,
stagflationäre Umfeld.
Negative Folgen. Neben den genannten Gründen für einen
starken US-Dollar sollte nicht außer Acht gelassen werden,
dass eine Aufwertung gewisse Risiken mit sich bringt.
Anleger, die sich über zusätzliche Kursgewinne freuen, könnten
Gründe haben, sich gegen eine Abwertung des US-Dollars
abzusichern. Denn historisch verhielt es sich häufig so,
dass ein starker US-Dollar in einzelnen Teilen der Welt zu
Problemen führte. Schon in den vergangenen Jahren ließ sich
beobachten, dass manche Staaten ihre US-Dollar-Vermögenswerte
verkaufen mussten, um die Abwertung der eigenen
Währung zu stoppen. Ein Beispiel bietet Japan: Das Land
importiert Energie und zahlt seine Rechnungen dafür größ-
Unterschiedliche Zinspolitik
Der US-Leitzins wird 2025 deutlich über den Zinssätzen
der Eurozone erwartet. Die Zinsdifferenz spricht für eine
Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro
Zinserwartung für US-Dollar und Euro
in Prozent
Dezember 2024
US-Dollar
US-Dollar
Quelle: Bloomberg
4,60
Euro 3,03
Dezember 2025
3,96
Euro 1,57
tenteils in US-Dollar. Die starke Abwertung des japanischen
Yen führte dazu, dass diese Rechnungen immer teurer wurden.
Es brauchte eine immer größere Menge der eigenen
Währung, um dieselbe Menge an Energie zu importieren.
Steigen die Energiepreise dazu noch an, verstärkt sich der Effekt.
Um dem entgegenzuwirken, veräußerte die japanische
Notenbank einen Teil ihrer US-Dollar-Vermögenswerte
2,4
1,6
INVESCO S&P 500 EUR HEDGED UCITS ETF
US-Aktien ohne Währungsrisiko
Der Invesco S&P 500 EUR Hedged UCITS ETF bildet US-amerikanische
Large-Cap-Unternehmen ab. Der vom ETF nachgebildete Index umfasst die
rund 500 größten börsengelisteten Unternehmen der USA. Der Referenzindex
berechnet sich unter Hinzunahme einer täglichen Währungsabsicherung
in Euro, sodass das Risiko von Wechselkursschwankungen zum US-Dollar minimiert
wird. Sollte der US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich an Wert verlieren,
wäre der Einfluss auf die Rendite des ETFs deutlich reduziert. Anleger
erhalten so gezielt die Rendite der vom ETF gehaltenen Aktien, ohne dass diese
durch Wechselkursschwankungen verzerrt wird. So kann ein Renditeunterschied
gegenüber einem ETF auf den S&P 500 Index ohne Währungsabsicherung
entstehen. Anleger erhalten also Zugang zu US-Aktien, ohne einem
zusätzlichen Währungsrisiko ausgesetzt zu sein. Gleichermaßen würden Anleger
des Invesco S&P 500 EUR Hedged UCITS ETF nicht in den Genuss zusätzlicher
Kursgewinne kommen, die einzig auf die Aufwertung des US-Dollars
gegenüber dem Euro zurückzuführen wären. Die Zusammensetzung der
vom ETF gehaltenen Aktien bleibt von der Absicherung des Währungsrisikos
unberührt. Aktien aus dem Technologiesektor tragen mit 31,6 Prozent das
größte Sektorgewicht. Zu den größten Positionen gehören Apple, Nvidia und
Microsoft, die zusammen bereits über 20 Prozent des abgebildeten Indizes
ausmachen. Der ETF bildet seinen Referenzindex synthetisch (swap-basiert)
ab. Swap-basierte ETFs auf den S&P 500 Index mit Fondsdomizil in Irland wiesen
in den vergangenen Jahren eine etwas höhere Rendite als physische ETFs
auf denselben Index auf.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Von Allzeithoch zu Allzeithoch
Zuletzt profitieren Anleger aus dem Euroraum
von einem starken US-Dollar. Sollte sich
die Richtung des Greenback-Wechselkurses
ändern, bietet dieser ETF Schutz
Invesco S&P 500 ETF
prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro
+80
+40
–40
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
A12DYR/IE00BRKWGL70
Fondsvolumen 29,6 Mrd. €
Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,05 %
1-Jahres Rendite 32,9 %
Replikationsmethode
Swap-basiert
Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja
Quelle: Bloomberg
0
e = erwartet
45
moneymarkets
US-Dollar-Zyklen
Die US-Währung durchlief historisch meist lang anhaltende
Stärke- oder Schwächephasen. Ein stärker werdender Dollar
führte wiederholt zu Interventionen am Devisenmarkt
US-Dollar-Index
in Punkten
70
1990 95 2000 05 10 15 20 2025
Quelle: Bloomberg
und tauschte die Erlöse in Yen um. Dazu erhöhte die Bank of
Japan ihren Leitzins. So versucht man dort, den Verfall der
eigenen Währung zu stoppen. Dafür riskiert man allerdings,
das eigene Wirtschaftswachstum zu bremsen.
In Schwellenländern bringt ein starker US-Dollar zudem
das Problem einer steigenden Schuldenlast mit sich. Denn
viele dieser Länder halten einen erheblichen Anteil ihrer Ver-
110
100
90
80
bindlichkeiten in US-Dollar. Wertet die US-Währung auf,
steigt gleichzeitig die Belastung durch Zins und Tilgung für
diese Länder. Demzufolge fließt mehr Kapital in den Schuldendienst
und kann nicht in weiteres Wachstum investiert
werden. Die Aufwertung des US-Dollars hat also auch negative
Seiten und sollte angesichts der daraus resultierenden
Negativspirale eine natürliche Grenze haben. Das bestätigt
auch ein Blick auf den US-Dollar Index, der einen Korb an
Währungen in US-Dollar abbildet – darunter der Euro, der
Schweizer Franken, das Britische Pfund und der Japanische
Yen (siehe Grafik S. links).
Interventionsrisiko. Der Chart hält für Anleger die folgenden
Lehren bereit. Einerseits kann der US-Dollar über viele
Jahre hinweg einen Trend aufweisen. Auf eine längere Phase
der Aufwertung folgte regelmäßig eine ausgedehnte Phase
der Abwertung. Wer den Trend der US-Währung im Blick
behält, hat also Chancen darauf, diesem Trend zu folgen. Andererseits
scheint die Aufwertung des US-Dollars das Potenzial
zu haben, an bestimmten Stellen im Finanzsystem Probleme
hervorzurufen. Zum Beispiel zu Beginn der
1980er-Jahre, als der extrem starke US-Dollar die US-Industrie
belastete und in anderen Teilen der Welt den Inflationsdruck
erhöhte. Was folgte, war eine koordinierte Währungsintervention
zwischen den damaligen Wirtschaftsmächten
USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Die Notenbanken dieser Länder kauften die schwächelnden
Währungen und verkauften dagegen US-Dollar. Das heute
INVESCO NASDAQ-100 UCITS ETF EUR HEDGED
Gezieltes Engagement im US-Technologiesektor
Der Invesco Nasdaq-100 UCITS ETF EUR Hedged bildet die Entwicklung der
etwa 100 der größten an der US-Börse Nasdaq notierten Unternehmen außerhalb
des Finanzsektors ab. Ein Großteil davon stammt aus dem Technologiesektor.
Obwohl der Nasdaq-100 Index auch Unternehmen aus anderen Sektoren
wie Konsumgüter, Gesundheitswesen und Kommunikation enthält, sind
diese im Vergleich zum Techsektor – der knapp 50 Prozent des Index ausmacht
– unterrepräsentiert. Die drei größten Positionen Apple, Nvidia und Microsoft
machen zusammen knapp 25 Prozent des Index aus. Der ETF bildet
den Index durch physische Replikation ab, was bedeutet, dass möglichst alle
Aktien des Index in ihrer jeweiligen Gewichtung gehalten werden. So versucht
der ETF, die exakte Wertentwicklung des Index nachzubilden. Der Referenzindex
berechnet sich inklusive einer Währungsabsicherung in Euro. Dabei wird
das Risiko aus Wechselkursschwankungen zwischen dem US-Dollar und dem
Euro minimiert. Anleger aus dem Euroraum erhalten über diesen ETF ein gezielteres
Engagement in US-Aktien, schwerpunktmäßig im Technologiesektor,
ohne dass die Rendite zusätzlich durch die Entwicklung des Währungspaares
EUR/USD beeinflusst wird. So kommt es, dass der ETF im Jahr 2023 ein Plus
von 50,3 Prozent erzielte, während ein ETF ohne Währungsabsicherung 54,5
Prozent erzielen konnte. Hintergrund ist die Aufwertung des US-Dollars aus
diesem Jahr. Sollte der US-Dollar seinen Aufwärtstrend – zum Beispiel im Falle
einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung der USA, die ein Eingreifen durch
die Fed zur Folge haben könnte – beenden, hätten Anleger mit diesem ETF
die Möglichkeit, sich gegen etwaige Währungsverluste zu schützen.
46
US-Tech immer noch stark
US-Aktien aus dem Technologiesektor erfreuen
sich seit Jahren großer Beliebtheit. Der
währungsgesicherte ETF kostet einen Aufschlag
von etwa 0,05 Prozentpunkten
Invesco Nasdaq 100 ETF
prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro
+100
+60
+20
–20
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
A2DT9V/IE00BYVTMS52
Fondsvolumen 11,5 Mrd. €
Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,35 %
1-Jahres Rendite 346,9 %
Replikationsmethode
Swap-basiert
Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja
Quelle: Bloomberg
e = erwartet
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
als Plaza-Abkommen bekannte Ereignis war der Beginn einer
mehrere Jahre lang anhaltenden US-Dollar-Abwertung.
Einige Jahrzehnte später, Anfang der 2000er-Jahre war es
die Fed, die kurz vor der US-Rezession des Jahres 2001 begann,
ihren Leitzins zu senken. Gleichzeitig veränderte die
US-Regierung ihre Fiskalpolitik, indem sie neue Schulden
anhäufte. Die Folge war erneut eine starke Abwertung des
US-Dollars. Zuvor konnte die Währung unter einer schwächelnden
Wirtschaft und hohen US-Zinsen an Stärke gewinnen.
Damit zeigen sich interessante Parallelen zur heutigen
Zeit. Aktuell liegen die Zinsen der USA deutlich über den
Zinssätzen anderer Regionen und die globale Weltwirtschaft
steht unter Druck. Die Aussicht auf schwächeres Wachstum
wird durch die neuen fiskalpolitischen Pläne der Trump-Administration
verstärkt, was den US-Dollar kurzfristig weiter
aufwerten lassen könnte. Allerdings kann die US-Dollar-Rally
ein jähes Ende finden. Gemeinsam mit Sorgen zum Wirtschaftswachstum
dient sie als Trigger für Risse im Finanzsystem,
die sich vermutlich nur durch eine massive
Ausweitung der Geldmenge – hier käme die US-Notenbank
Fed ins Spiel – lösen ließen. Die mögliche Folge wäre eine
deutliche Abwertung des US-Dollars. Die Prognose zum US-
Dollar hängt daher stark am Betrachtungszeitraum und den
darin möglicherweise auftretenden Ereignissen.
Absicherungsoption. Während Vermögenswerte wie Gold
und Bitcoin scheinbar auch von einem starken US-Dollar
profitieren können, könnten andere Anlageklasse wie Aktien
und Rohstoffe stärker unter Druck geraten. Für Anleger aus
dem Euroraum steigt mit jeder weiteren Aufwertung der US-
Währung das Risiko dafür, dass adverse Ereignisse ein Eingriff
der Staaten und Notenbanken erforderlich machen, die
das Ende der aktuellen US-Dollar-Rally bedeuten könnten.
Angesichts der dominierenden Rolle von US-Aktien in den
Portfolios einiger Anleger könnte dies schmerzhafte Konsequenzen
nach sich ziehen. Hinzu kommt die Möglichkeit einer
Underperformance US-amerikanischer Aktien, die viele
Anleger in ihren Lebzeiten noch nicht kennengelernt haben.
Zumindest gegen das Szenario eines schwächeren US-Dollar
können sich Anleger über ETFs absichern, die ein gezieltes
Engagement in bestimmten Märkten anbieten, ohne dass
Anleger dabei ein Währungsrisiko eingehen müssen. Für Anleger
aus dem Euroraum, die in US-Aktien investiert sind, besteht
andernfalls die Möglichkeit, Kursverluste zu erleiden,
selbst wenn die von ihrem ETF gehaltenen Aktien im Kurs
unverändert bleiben. In den vergangenen Jahren kam die US-
Dollar-Aufwertung jedoch vielen Anlegern zugute, weshalb
das Währungsrisiko tendenziell unterschätzt werden könnte.
Die Kosten für die Absicherung des Währungsrisikos auf
Ebene der ETFs ergeben sich größtenteils aus der Zinsdifferenz
zwischen Währungsräumen. Im Falle einer signifikanten
Abwertung der jeweiligen Währung stehen die Kosten jedoch
in der Regel in einem gesunden Verhältnis zum
gewonnenen Schutz vor Kursverlusten – was sich an der tatsächlichen
Rendite des ETFs ablesen lässt.
SPDR MSCI ACWI UCITS ETF EUR HEDGED (ACC)
Maximale Diversifikation ohne Währungsrisiko
Der SPDR MSCI ACWI UCITS ETF EUR Hedged (Acc) liefert ein kostengünstiges
Investment in die globalen Aktienmärkte. Der ETF strebt die Nachbildung
eines Index an, der sich aus Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen
aus 23 Industriestaaten und 24 Schwellenländern berechnet. So
bekommen Anleger die Möglichkeit, mit nur einer Investition an über 2300
Unternehmen beteiligt zu sein. Aufgrund der zusätzlichen Abdeckung von
Schwellenländern gewinnt der ETF Diversifikationsvorteile gegenüber dem
MSCI World ETF, in dem lediglich Aktien aus Industrieländern berücksichtigt
werden. Dennoch weisen Aktien aus den USA im Referenzindex des ETF ein
Gewicht von derzeit etwa 65 Prozent auf. Dem Technologiesektor wird mit
knapp 25 Prozent das größte Sektorgewicht im ETF zuteil. Zudem sichert der
ETF das Fondsvermögen gegen Währungsrisiken in Euro ab. Sollten einzelne
oder mehrere Währungen aus Ländern der vom ETF gehaltenen Aktien
gegenüber dem Euro abwerten, könnten sich Anleger gegen Kursverluste
aus dieser Währungsabwertung schützen. Jahre, in denen der Euro tendenziell
gegenüber anderen Währungen aufwertet, würden wahrscheinlich eine
Outperformance des ETFs gegenüber einer Variante ohne Währungsabsicherung
nach sich ziehen. Das wäre zum Beispiel dann ein Vorteil, wenn der aktuell
starke US-Dollar ein Eingreifen von Staaten und Regierungen hervorruft,
das eine Abwertung der US-Währung zur Folge hätte. Wer in globale Aktien
investieren, sich aber keine Gedanken über das Thema Währungsrisiko machen
möchte, hätte mit diesem ETF die Möglichkeit, Kursverluste aus Währungsrisiken
zu minimieren.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Die ganze Welt in Euro
Anleger können Industrie- und Schwellenländeraktien
gezielt ohne zusätzliches Währungsrisiko
abbilden. Der entsprechende ETF
minimiert daraus entstehende Kursverluste
SPDR MSCI ACWI ETF
prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro
+60
+40
+20
0
–20
–40
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
A2JQU5/IE00BF1B7389
Fondsvolumen
3,8 Mrd. USD
Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,17 %
Anzahl der Positionen im Fonds 2315
Replikationsmethode
physisch
Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja
Quelle: Bloomberg
e = erwartet
47
moneymarkets
Vita
Monika Schnitzer
Geboren 1961 in Mannheim, Promotion und Habilitation
an der Universität Bonn
Seit 1996 Professorin an der LMU München, Lehrstuhl
für Komparative Wirtschaftsforschung
INTERVIEW
Wir können nicht
so weitermachen
wie bisher“
Gastprofessuren unter anderem an den Universitäten
Harvard, Yale und Stanford
Schnitzer ist Mitglied zahlreicher Kommissionen, seit
2020 ist sie Mitglied des Sachverständigenrats zur
Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
(Wirtschaftsweisen“), seit 2022 als Vorsitzende
Im Jahresgutachten ruft die Wirtschaftsweise
Monika Schnitzer Politiker und Wirtschaftsvertreter
dazu auf, entschlossen zu
modernisieren, um nicht vollends den
Anschluss an die USA und China zu verlieren
von HEIKE BANGERT
Drei Jahre Stagnation in Deutschland. Als oberste Wirtschaftsweise
beschreiben Sie Jahr für Jahr die Krise. Können Sie sich
noch an die guten Zeiten erinnern?
Monika Schnitzer: (lacht) Ich bin alt genug. Ich kann
mich erinnern. Nein, tatsächlich würde ich sagen, die
Pandemie war der Wendepunkt. In den zehn Jahren davor
prosperierte die Wirtschaft. Doch in den vergangenen
fünf Jahren war die Krise deutlich zu spüren. Unser
Produktionspotenzial ist heute um fünf
Prozent niedriger als vor fünf Jahren erwartet.
Und wann könnte es wieder aufwärtsgehen?
Schnitzer: Wenn wir die strukturellen Probleme
überwinden. Jahrelang dachte man,
wenn die Pandemie und die Energiekrise
überwunden sind, wird es wieder aufwärtsgehen.
Doch die Probleme liegen tiefer. Die
Weltkonjunktur ist angesprungen. Doch
unser Export zieht nicht mit. Wir sind
nicht wettbewerbsfähig. Wir haben zu
hohe Energiepreise, zu hohe Arbeitskosten,
eine zu geringe Arbeitsproduktivität
und fertigen Produkte, die sich nicht verkaufen.
WIRTSCHAFTSWEISE
SCHNITZER: „Wir haben es
versäumt, in Zeiten zu
investieren, in denen wir stolz
auf unsere ‚schwarze Null‘ im
Haushalt waren.“
48
Foto: U. Voelkner/bundesfoto
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Jahrelang profitierte Deutschland vom militärischen
Schutz der USA, dem günstigen Gas
aus Russland und den Absatzmärkten
Chinas: Haben wir den Absprung verpasst?
Schnitzer: Ganz genau. China ist nicht
mehr der bedingungslose Abnehmer
unserer Produkte, sondern zu einem
Konkurrenten geworden – und das nicht
nur in China selbst, sondern auch auf allen
anderen Märkten, auf denen China
günstiger liefert als wir. Wir können da
nicht mehr mithalten. Hinzu kommt:
Auch im Inland stockt der Konsum. Die
Deutschen halten ihr Geld zusammen.
Die Deutschen sparen in der Krise, die Amerikaner
geben ihr Geld dann erst recht aus...
Schnitzer: Richtig, das verhilft der US-
Wirtschaft zu Wachstum. Zwölf Prozent
waren es in den vergangenen fünf Jahren.
Das ist allerdings in den Köpfen vieler
Menschen nicht angekommen. Sie
haben trotzdem Trump gewählt.
Deutschland befindet sich als einziges großes
Industrieland in sehr schlechter Verfassung.
Wie konnte es dazu kommen?
Schnitzer: Wir haben es versäumt, in
Zeiten zu investieren, in denen wir stolz
auf unsere schwarze Null im Haushalt
waren. Jetzt haben wir keine funktionierende
Infrastruktur. Die Züge kommen
zu spät. Die Brücken stürzen ein.
Die Autobahnen haben Schlaglöcher. Es
fehlt an allen Ecken und Enden. Wir geben
seit Jahren zu wenig für Bildung aus.
Bei den Pisa-Tests liegen wir nur noch
im Mittelfeld. Das ist nicht die Investition
in die Zukunft, die wir brauchen.
Mit welchem Gefühl haben Sie dem Bundeskanzler
im November das Jahresgutachten
übergeben – als Vertreter einer Regierung,
die nur noch interimsweise im Amt ist?
Schnitzer: Im ersten Moment dachten
wir, oh je, die Regierung wird nichts
mehr daraus machen. Aber wenn man
ehrlich ist, hätte die Regierung auch
nichts daraus gemacht, wenn sie noch
länger im Amt gewesen wäre. Und so sehen
wir es von der positiven Seite und
hoffen darauf, dass wir uns mit unseren
Vorschlägen im Wahlkampf und im Koalitionsvertrag
einbringen können, von
wem auch immer der geschrieben wird.
Wir steuern auf eine Große Koalition zu. Wird
diese die Weichen in die Zukunft stellen?
Schnitzer: Da muss man schon sehr
viel Optimismus aufbringen, um daran
zu glauben. In den zwölf Jahren Große
Koalition unter Merkel ist genau das
nicht passiert. Wir haben unzureichende
Infrastrukturinvestitionen gesehen,
nicht den Bildungsschub und die Rentenreform,
die es gebraucht hätte. Die
Lage ist ernst. Daher kommt auch die
Überschrift von unserem Gutachten in
diesem Jahr: „Versäumnisse angehen,
entschlossen modernisieren.“
Welches sind die entscheidenden Punkte?
Schnitzer: Wir müssen die Modernisierung
in den Vordergrund stellen. Wir
können nicht so weitermachen wie bisher.
Aber genau das passiert gerade,
indem wir die Deindustrialisierung
blockieren, die Energiewende zurückschrauben,
die Diskussion um den Verbrenner
infrage stellen. Auf diese Weise
werden wir unweigerlich weiter hinter
China und den USA zurückfallen.
Fragt sich, wie wir das finanzieren?
Schnitzer: Es wäre naiv zu glauben,
die Versäumnisse allein aus dem laufenden
Bundeshaushalt bezahlen zu können.
Wir haben uns deshalb im Sachverständigenrat
dafür eingesetzt, die
Schuldenbremse stabilitätsorientiert
zu reformieren. Wenn eine Notlage entsteht,
weil wir die Ukraine stärker unterstützen
müssen, sollte es möglich
sein, über drei Jahren einen Sonderkredit
aufzunehmen.
Ist daran nicht gerade die Ampel zerbrochen?
Schnitzer: Das hätte man verhindern
können, wenn man es gewollt hätte. Der
zweite Punkt zur Schuldenbremse ist,
dass diese restriktiver konzipiert wurde
als notwendig. Wir haben derzeit einen
Schuldenstand von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Ohne Änderung der
Schuldenbremse würde die Quote sinken.
Das muss nicht sein. Deshalb können wir
die Neuverschuldungsmöglichkeit von
derzeit 0,35 Prozent auf ein Prozent erhöhen.
Das würde uns zusätzlich 20 bis 30
Milliarden Euro pro Jahr bringen – nicht
viel, aber immerhin etwas.
„Zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben“
heißt es im Jahresgutachten. Welche?
Schnitzer: Alles rund um die Bahn, die
Straße, die Digitalisierung, den
Deutschland bleibt zurück
Die anhaltend schwache wirtschaftliche
Entwicklung in Deutschland ist vor allem
durch den Rückgang im verarbeitenden
Gewerbe zu erklären. Gegenüber dem
Euroraum bleibt Deutschland zurück
BIP in Deutschland und der Euro-Zone
Veränderung zum Vorjahr in Prozent,
ab 2024 Prognose
6
Euro-Zone
2
Welthandel und Industrieproduktion
indexiert, 2019 = 100
Inflationsrate in Deutschland
Beiträge in Prozentpunkten,
ab 2024 Prognose
Inflationsrate
Energie
Nahrung
Kerninflation
Deutschland
2019 20 21 22 23 24 2025
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25
Welthandel zuletzt gestiegen
Die Weltkonjunktur ist zwar gedämpft,
zuletzt aber wieder angestiegen, ebenso
die Weltindustrieproduktion. Die Exportnation
Deutschland konnte von der Erholung
jedoch nicht profitieren
globale Industrieproduktion
Welthandel
2019 20 21 22 2023
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25
2018 19 20 21 22 23 2024
–2
–6
105
100
Rückläufige Inflation
Die Inflation ist in Deutschland deutlich
zurückgegangen. Größtenteils ist das auf
geringere Preissteigerungsraten bei
Energie und Nahrungsmittel zurückzuführen.
Die Kernrate bleibt jedoch hoch
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25
95
90
85
80
8
6
4
2
0
–2
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
49
moneymarkets
Netzausbau, die Bildung. Das Problem
ist, dass Investitionen im Haushalt hinter
den Sozialausgaben und sonstigen
fixen Ausgaben zurückstehen. Investiert
wird nur, wenn etwas übrig ist. Das
ist meist zu wenig. Um Planungssicherheit
zu ermöglichen, müsste man verbindlich
festlegen, welcher Teil des
Kernhaushalts für Investitionen bereitgestellt
werden muss. Damit würde
auch verhindert, dass Politiker eher die
Bedürfnisse ihre Wähler als die der
nächsten Generation befriedigen.
Wie beim Rentenpaket II?
Schnitzer: Richtig, hier geht es nicht darum,
das Rentensystem, sondern die Rentenanstiege
zu stabilisieren. Allein für die
Rente muss ein Viertel des Haushalts,
aufgewendet werden. Das sind Ausgaben,
für die keine Beiträge gezahlt worden
sind: die sogenannte Rente mit 63 Jahren,
die Mütterrente, die Witwenrente.
Die Witwenrente wird im Gutachten genannt...
Schnitzer: Dafür werden 20 Milliarden
Euro aufgewendet. Diese Ansprüche
lassen sich nicht auf null kürzen.
Doch man könnte den Anstieg mindern.
Auch das Bürgergeld wird in der Öffentlichkeit
häufig als zu hoch kritisiert...
Schnitzer: Das halte ich für populistisch.
Mit dem Bürgergeld soll das soziokulturelle
Existenzminimum abgesichert
werden. Das Einsparpotenzial ist
gering. Wir reden über mögliche Kürzungen
von 24 Euro für Alleinstehende.
Und die meisten Menschen beziehen
nicht Bürgergeld, weil sie faul sind. Viele
Alleinerziehende können ihre Kinder
nicht betreuen lassen, weil Kitaplätze
fehlen. Andere sind krank oder haben
keine Ausbildung oder keinen Schulabschluss.
Es gibt viele Gründe. Und gegenüber
den 120 Milliarden Euro für die
Rente sind die 25 bis 30 Milliarden für
das Bürgergeld wenig.
Wie sieht es mit Entbürokratisierung aus?
Schnitzer: Richtig, wir müssen unsere
Verwaltung effizienter machen und die
Verwaltungskosten reduzieren. Digitalisierung
wäre ein wichtiger Schritt.
50
Wurde dieser Posten nicht als Erster gestrichen
nach dem BVG-Urteil zum Sonderhaushalt?
Schnitzer: Es ist wirklich enttäuschend,
dass die Fortschrittskoalition
da keine Fortschritte gemacht hat. Man
muss auch an die Subventionen ran –
etwa beim Agrardiesel. Doch das geht
nicht von heute auf morgen.
Mit Sparen kommen wir offenbar nicht weiter.
Wie kann Wachstum generiert werden?
Schnitzer: Investoren brauchen Planungssicherheit
und Zuversicht. Wir
brauchen ein funktionierendes Energiesystem.
Die Netze müssen ausgebaut
werden. Es geht nicht, dass man ständig
zwischen Politikmaßnahmen hin und
her wechselt. Die Diskussion um die
Verbrenner-Autos ist extrem unglücklich.
Wenn wir Menschen signalisieren,
sie könnten auch in 20 Jahren noch ihren
Verbrenner fahren, bleiben Unternehmen
– wie derzeit – auf den E-Autos
sitzen. Und auch Ladeinfrastruktur
wird privatwirtschaftlich nur bereitgestellt,
wenn damit Geld verdient wird.
Geht die Skepsis nicht zwangsläufig mit jeder
Transformation einher?
Schnitzer: Nicht zwingend, wie man
in skandinavischen Ländern oder in
China sieht. Doch man muss die Menschen
mitnehmen – was natürlich nicht
geht, wenn man die Sache schlechtredet
und sagt, wir brauchen das nicht, weil
wir das künftig über E-Fuels lösen.
Synthetisch erzeugte flüssige Kraft- und
Brennstoffe auf Basis von Wasserstoff...
Schnitzer: Richtig, die sind extrem ineffizient
und teuer und sollten Flugzeugen
vorbehalten bleiben, die nicht mit
Batterien betrieben werden können.
War es falsch, die Subvention zu streichen?
Schnitzer: Die E-Auto-Subvention von
jetzt auf gleich zu streichen, war ein großer
Fehler. Damals gab es lange Lieferzeiten
für E-Autos. Heute werden mangels
Nachfrage Betriebe geschlossen.
Bei VW kämpfen die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze.
Was sagen Sie denen?
Schnitzer: Ich kann sehr gut verstehen,
dass die Mitarbeiter enttäuscht
und auf das Management sauer sind.
Die Software funktioniert nicht. Die
Batterien sind zu teuer. Und man ist
nicht produktiv genug. Auch die Gewerkschaften
und das Land Niedersachsen
haben ihren Anteil am Niedergang.
Weniger Potenzialwachstum
Das Potenzialwachstum geht zurück –
vor allem wegen der Demografie.
Investitionen sind ebenso nötig wie
Zuwanderung und Anreize, um das
Arbeitsvolumen im Inland zu erhöhen
Beiträge zum Produktionspotenzial
Humankapital totale Faktorproduktivität
Produktionspotenzialwachstum
in Prozent
Arbeitsvolumen
Kapital
in Prozentpunkten, ab 2024 Prognose –2
1970 80 90 2000 10 20 30 2040
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2023/24
Staat investiert zu wenig
Der deutsche Staat investiert zu wenig
in Aufgaben, die zwar heute kosten,
künftig aber mehr Wachstum einbringen
könnten. Deutschland liegt damit deutlich
unter dem Schnitt der EU-27-Länder
Öffentliche Ausgaben n Deutschland
Durchschnitt 2020 bis 2022, in Prozent des BIP
Verkehr
Verteidigung
Bildung
Verwaltung
Ordnung u. Sicherheit
EU-27
sonstige Aufgaben
0 1 2 3 4 5
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25
Von wegen modern
Baufällige Brücken, kaputte Straßen,
marode Schienen – die Infrastukturinvestitionen
in Deutschland gehen seit
Jahren zurück. Der Modernitätsgrad ist
seit 2005 deutlich gesunken
Modernitätsgrad
in Prozent
Bundesfernstraßen
Eisenbahnen
Bundeswasserstraßen
2005 10 15 2020 22
Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25
3
2
1
0
–1
68
64
60
56
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Sie haben lange verhindert, dass Arbeitsplätze
abgebaut und Kosten reduziert werden
konnten.
Nicht jeder Arbeitsplatz muss erhalten werden?
Schnitzer: Nein, es kann keine Jobgarantie
auf ewig geben. Es war immer klar, dass
es beim Wechsel vom Verbrenner zum E-
Auto weniger Beschäftigte braucht. Ich saß
selbst schon in Kommissionen, in denen darüber
diskutiert wurde, wie der Wechsel in
alternative Beschäftigungen gelingen kann.
Die Automobilbranche ist nur die Spitze des
Eisbergs. Wie sieht es mit der Industrie aus?
Schnitzer: In der Tat ist der Industrieanteil
an unserer Wirtschaftsstruktur im Vergleich
zu anderen Industrieländern auffällig
hoch. Normalerweise steigt der Anteil an
Dienstleistungen, wenn die Länder reicher
werden. Dass es bei uns anders ist, hängt damit
zusammen, dass wir mit China einen
fantastischen Absatzmarkt hatten. Wir
mussten uns nicht ändern. Das fällt uns
jetzt auf die Füße. Denn wir sind nicht in den
digitalen Dienstleistungen investiert, mit
denen man sehr viel Geld verdienen kann.
Ist der Digitalisierungszug schon abgefahren?
Schnitzer: Wir werden sicher nicht die
nächste Google entwickeln. Aber wir sehen
Anzeichen für kleine Start-ups, die Anwendungen
von künstlicher Intelligenz in unsere
Produkte integrieren. In der Automobilindustrie
etwa beim autonomen Fahren.
Was mich aber beunruhigt: In den USA fahren
die ersten autonom betriebenen Taxis
in den Innenstädten. Und bei uns hat
Bosch gerade angekündigt, mehr als 3000
Arbeitsplätze abbauen zu wollen – von Entwicklern,
die die Software für autonomes
Fahren entwickelt haben. Da läuft etwas in
die falsche Richtung.
Nicht wenige Konzerne lagern Teile ihrer Forschung
und/oder Produktion ins Ausland aus...
Schnitzer: Bei energieintensiven Produkten
ist das verständlich. Wir sind kein Land
WIRTSCHAFTS
WEISE SCHNITZER,
BUNDESKANZLER
SCHOLZ: Keine
Fortschritte bei
der Digitalisierung
durch die Fortschrittskoalition
mit günstiger Energie. Auch arbeitsintensive
Produkte werden außerhalb Deutschlands
vorproduziert und hier nur veredelt.
Bei der Entwicklung von pharmazeutischen
Produkten sehe ich es anders. Die
Verlagerung geschieht nicht, weil die Entwicklung
hier zu teuer ist, sondern wegen
regulatorischer Einschränkungen. So ist es
oft schwierig, selbst die Daten aus klinischen
Studien über Bundesländer hinweg
zu verknüpfen. Das kann nicht sein.
Zu allen Unsicherheiten kommt eine hinzu: Der
designierte US-Präsident Trump hat bereits mit
Einfuhrzöllen auf Importe aus Europa gedroht...
Schnitzer: Ich rechne damit, dass er diese
Drohung dazu nutzen wird, Zugeständnisse
auf anderen Gebieten auszuhandeln.
Darauf wird man eingehen müssen. Und in
einem gewissen Rahmen wird Trump seine
Drohung auch wahr machen, weil er
möchte, dass die Unternehmen ihre Produktion
in die USA verlagern.
Was kann Europa dem entgegensetzen?
Schnitzer: Ich hoffe, dass sich die EU Gedanken
gemacht hat. Zölle auf Harley-Davidson
haben nicht viel gebracht. Aber am
Ende des Tages ist Europa stärker von den
USA abhängig als umgekehrt. Europa kann
sich gegen Trump nur wehren, wenn Einigkeit
vorherrscht und der Binnenmarkt gestärkt
wird für Güter und Kapital. Dazu
bräuchte es eine starke Führung durch die
großen Länder, allen voran von Deutschland.
Doch wir sind mit uns selbst beschäftigt.
Droht am Ende eine Zollspirale?
Schnitzer: Durchaus. Doch am Ende wäre
es für alle teurer, auch für die USA. Insofern
hoffe ich auf ein Einsehen aller.
Bürokratie gibt es nicht nur in Deutschland. Elon
Musk will in den USA die Verwaltung entschlacken.
In Argentinien herrscht der libertäre Javier
Milei mit seiner Kettensägen-Taktik. Auch hierzulande
werden Stimmen laut, man solle ‚mehr
Musk oder Milei wagen‘. Ist das eine gute Idee?
Schnitzer: Ich finde das sehr befremdlich.
Das sind ja keine Protagonisten, die etwas
für ihr Land tun wollen, sondern stark von
eigenen Interessen getrieben sind. Ein Beispiel:
Elon Musk könnte die Mittel für die
Nasa herunterfahren und in seine eigenen
Raketen investieren. Ein Land ist etwas anderes
als ein Unternehmen. Ich muss für ein
funktionierendes und verlässliches Rechtsund
Verwaltungssystem sorgen. Da kann
ich nicht einfach die Mitarbeiter vor die Tür
setzen. Das halte ich für unverantwortlich.
Und in Argentinien?
Schnitzer: Das Land war dysfunktional.
Aber es zu verändern, indem man die Menschen
in die Armut treibt, halte ich für keine
gute Lösung. Ein Land wird nicht automatisch
besser, indem man die Strukturen
zerschlägt. Und wer wie bei der Trump-Administration
beim Gesundheitssystem alle
wissenschaftliche Erkenntnisse über Bord
wirft, riskiert viele Menschenleben.
Vier Regierungsjahre sind schnell vorbei.
Schnitzer: Richtig, aber nachdem sich die
Menschen mehrheitlich für Trump entschieden
haben, ist nicht auszuschließen,
dass sie es wieder tun. Da wird sich ein neuer
Kandidat finden, der ähnlich tickt.
Das ist keine gute Nachricht für die Umwelt...
Schnitzer: In der Tat. Dass Trump erneut
aus dem Pariser Klimaschutzabkommen
aussteigen will, hat er schon angekündigt.
Doch wir dürfen in unseren Anstrengungen
nicht nachlassen. Bei erneuerbaren
Energien ist das schon gelungen. Die kosten
heute bis zu 90 Prozent weniger als
noch vor einigen Jahren.
Welche Punkte würden Sie der nächsten Regierung
besonders ans Herz legen?
Schnitzer: Unsere Zukunft wird KI-basiert
und dekarbonisiert sein. Wir müssen
die entsprechenden Technologien vorhalten
– auch in der Automobilindustrie. Die
nächste Bundesregierung sollte die Entwicklung
entschlossen vorantreiben und
nicht zu viel nach hinten schauen.
Das ganze Interview mit Monika
Schnitzer senden wir im
Podcast FOCUS MONEY talks
(84. Episode) überall dort, wo es
Pod casts gibt, oder scannen Sie
diesen QR-Code.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: M. Güngör/Presse- und Informationsamt d. Bundesregierung 51
moneymarkets
LITHIUM AUS PRODUKTIONS-
STANDORT IN SÜDAMERIKA:
Neue Technologien und vermehrtes
Recycling drücken auf den Preis
LITHIUM
Tal durchschritten
…die Realität schlägt gnadenlos zu. Selbst die Marke
von 20 000-US-Dollar je Tonne Lithiumcarbonat
scheint aktuell weit weg. Jetzt mehren sich die Analystenstimmen,
die das Tal durchschritten sehen
Preis für 1 Tonne Lithium
Quelle: Bloomberg
in Tausend US-Dollar
Preisprognosen
hoch
mittel
niedrig
2014 16 18 20 22 24 26 2028
80
60
40
20
0
Comeback des
Wundermetalls
Der Angebotsüberhang drückte zuletzt auf den
Lithiumpreis. 2025 dürfte der Wind drehen.
Risikobereite Investoren greifen zu. FOCUS
MONEY stellt die aussichtsreichsten Aktien vor
– mit bis zu 300 Prozent Kurschance
von JOHANNES HEINRITZI
52
Fotos: Bloomberg
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Es war ein Jahr zum Vergessen. 2024 hatten Lithium-Aktionäre
zwölf Monate Zeit, sich die Wunden zu lecken.
Selbst nach dem Preisabsturz von 2023 – immerhin von
gut 80 000 auf deutlich unter 20 000 US-Dollar je Tonnen Lithiumcarbonat
– blieb eine Gegenreaktion aus. Der Preis verlor
nochmals, wenn auch nicht mehr so heftig. Nun aber
könnte es so weit sein: Für das Wundermetall zeichnet sich
eine Stabilisierung ab – bei rund 10 000 Dollar.
Der Preis ist heiß. Was sich im Preissturz (noch immer)
nicht zeigt: Die Branche ist heiß wie lange nicht. Vor allem
das Übernahmeangebot von Rio Tinto an die Aktionäre von
Arcadium Lithium rüttelte den Markt auf. Erst im Januar war
der aktuell fünftgrößte Lithiumproduzent der Erde durch
den Zusammenschluss von Livent aus den USA und der australischen
Allkem entstanden. Zusammen mit seinen hauseigenen
Projekten wie Rincon in Argentinien katapultiert
sich Rio Tinto nun hinter SQM und Albemarle zum drittgrößten
Lithiumproduzenten außerhalb Chinas.
Rio Tinto setzt nicht allein auf eine gute Zukunft bei Lithium.
Kürzlich übernahm die französische Eramet für 699 Millionen
US-Dollar das Lithiumprojekt Centenario in Argentinien,
an dem sie bereits beteiligt waren, vom chinesischen
Partner komplett. Minimum noch mal 800 Millionen US-
Dollar dürfte Eramet dort in den nächsten Jahren investieren.
Aufgrund der Kaufwut der Großen schließen sich auch
kleinere Unternehmen zusammen. So fusionieren der US-
Konzern Piedmont und die australische Sayona Mining.
Auch versuchen Konzerne aus dem Elektromobilitätssektor
(EV) sowie staatliche Stellen rund um den Globus die erwartete
Nachfrage nach Lithium zu sichern. EVs probieren dies
meist durch Abnahmeverträge, Staaten durch Bürgschaften
und Kredite.
Lithiumpreis vor Verdopplung. Wissen die Bergbaukonzerne
mehr als die Börse? Immerhin wird für die nächsten
Jahre ein Angebotsüberschuss an Lithium erwartet, sollte der
Absatz von Elektroautos in weiten Regionen der Erde
schwach bleiben. Die Verkäufe in China allein können dies
nicht kompensieren. Zwar liegt aktuell das Bergbauangebot
unter der Nachfrage. Aber das immer stärker einsetzende Recycling
gleicht dies mehr als aus. Doch es gibt durchaus Hoffnung
für den Lithiumpreis. Die Erwartungen der Marktbeobachter
gehen über die nächsten Jahre nach oben (siehe
Grafik links unten). Bis zum Jahr 2028 könnte sich der Lithiumpreis
– ausgehend vom heute niedrigen Niveau – wieder
verdoppeln. Auch der Umstand, dass weniger neue Projekte
verwirklicht werden als aktuell angedacht sind, wirkt als
Treiber. Zudem steigt die Nachfrage im Bereich der Energiespeicher
schneller an als bisher erwartet.
Für Anleger könnte also die Zeit reif sein, wieder in den Lithiumsektor
einzusteigen. Einige Konzerne besitzen durchaus
gute Perspektiven. Eine Auswahl der Favoriten finden Investoren
auf der nächsten Seite. Wobei Einzelwetten
hochriskant bleiben. Besser ist es für Anleger, auf einen Korb
aus fünf bis zehn Titel zu setzen, um das Gesamtrisiko zu verringern.
Das Lithium-ETF wie dem Global X Lithium & Battery
Tech (WKN: A2QPB3/ISIN: IE00BLCHJN13) setzt auf
die ganze Breite des Marktes – mit Lithiumproduzenten sowie
EV- und Tech-Konzernen, beispielsweise Tesla.
Reserven werden wachsen
Immer mehr wirtschaftlich abbaubare Lithiumvorkommen
werden definiert. So wurde jüngst in den
USA eine Lagerstätte entdeckt, die die USA auf die
Poleposition hieven könnte
Reserven an Lithium 2023 weltweit
in Millionen Tonnen
Chile 9,30
Australien 6,20
Argentinien 3,60
2018
China 3,00
USA 1,10
Kanada 0,93
Quelle: Statista
Weltweite Nachfrage steigt rasant
Akkus für die Elektromobilität und Stromspeicheranlagen
basieren derzeit auf Technologien mit großem
Lithiumbedarf. Die Nachfrage nach dem
Leichtmetall wird daher langfristig stark zulegen
Weltweite Lithium-Nachfrage
2,30
in Millionen Tonnen
2,04
Lithiumcarbonat-Äquivalente,
1,79
ab 2024 Prognose
1,52
1,28
0,98 1,03
0,65
0,43
0,31 0,34
19
20
Quellen: Macquarie, BloombergNef
21
16
22
Lithiumbergbau 2028
Prognose, Anteile in Prozent
Afrika
14
China
Australien
30
23
24
39
25
26
27
2028
Down Under ganz oben
Australien ist als einzelnes Land der größte Lithiumproduzent.
Die Vorkommen liegen meist in hartem
Gestein (Spodumen) vor. In Südamerika dominiert
die Produktion aus Solevorkommen
Quellen: Macquarie, BloombergNef
1 Europa
Amerika
FOCUS MONEY 52/1 2024/25 53
ALBEMARLE
Albemarle
Kurs der Albemarle-Aktie in Euro
2018 19 20 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
300
250
200
150
100
50
Abwärtstrend gebrochen
Albemarle gehört zu den größten Lithiumproduzenten
der Erde. Die Produkte
werden im Bereich Stromspeicher (Akkus)
und Spezialchemie eingesetzt. Der Aktienkurs
wie auch die Umsatz- und Gewinnentwicklung
spiegeln den Verfall des Lithiumpreises
wider. 2024 dürfte der Umsatz von
umgerechnet 8,9 Milliarden Euro 2023 auf
5,3 Milliarden Euro sinken. Bis 2028 ist
aber eine Erholung bis zum 2023er-Niveau
sowohl bei Umsatz wie Gewinn durchaus
möglich. Dies dürfte dann auch dem Aktienkurs
kräftig helfen. Der US-Konzern ist
weltweit präsent mit Produktionsstätten
vor allem in Nord- und Südamerika sowie
Australien.
PIEDMONT LITHIUM
Piedmont Lithium
Kurs der Piedmont-
Aktie in Euro
2022 2023 2024
Quelle: Bloomberg
60
40
20
0
Aufstieg zum Nordamerika-Champion
Piedmont Lithium und Sayona Mining
haben beschlossen, zu fusionieren. Dies
gibt Sinn, da Piedmont und Sayona vor allem
in Kanada und den USA ihre Projekte
besitzen. Der neue Konzern steigt in Bezug
auf seine Kapazitäten (593 000 Tonnen
Spodumenkonzentrat mit sechs Prozent
Lithium) zum größten Spodumen-
Lithiumkonzern Nordamerikas auf. Zudem
gibt es Projekte in Liberia und Westaustralien.
Die Fusion soll im ersten Halbjahr 2025
abgeschlossen werden, wobei Piedmont-
Aktionäre je Aktie 527 Sayona-Anteilsscheine
erhalten. Aus heutiger Sicht wird der
neue Konzern gut finanziert sein. Die Piedmont-Aktie
erscheint relativ günstig.
VULCAN ENERGY
Vulcan Energy Resources
Kurs der Vulcan-
Aktie in Euro
2020 21 22 23 2024
Quelle: Bloomberg
8
6
4
2
0
Lithiumproduktion vor der Haustür
Selten, aber es gibt sie: Kursgewinne im
Lithiumuniversum. Die Aktie von Vulcan
Energy Resources gehört dazu. Immerhin
hat der in Deutschland aktive australische
Konzern zurzeit einige Erfolge zu feiern.
Jüngster Deal: Die Export Finance Australia
hat eine Kreditfazilität in Höhe von fast
200 Millionen Aust-Dollar für das Lionheart-Lithium-
und Energieprojekt genehmigt.
Im Oberrheingraben sollen rund 24 000
Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr produziert
werden. Beim Geothermie-Sole-Projekt
wurde jüngst BASF als Partner gewonnen.
Die anberaumte Kapitalerhöhung hat
den Kurs kurzfristig gedrückt und könnte
nochmals Zeit zum Einstieg geben.
Nur die Stärksten und Innovativsten bleiben übrig
Je kleiner, desto spekulativer – das trifft oft bei Unternehmen im Bergbau zu. Anleger sollten daher ihren Einsatz im Lithium-Spektrum
auf mehrere Gesellschaften unterschiedlicher Größe aufteilen. Wichtig: Immer Stoppkurse zur Risikobegrenzung setzen!
Name Land WKN ISIN Kurs
in Euro
e = erwartet; * Tausch in Sayona Mining nach abgeschlossener Fusion mit Sayona; Quellen: Bloomberg, Unternehmen
Börsenwert
in
Mio. Euro
Gewinn/Aktie (in Euro) KGV
2025
2025e 2026e
Kurspotenzial
Stoppkurs
in Euro
Bemerkungen
Albemarle USA 890167 US0126531013 103,00 12106 0,75 2,70 137,0 50 % 80,00 Platz vier unter den Lithiumproduzenten
Jiangxi Ganfeng Lithium China A2N6UN CNE1000031W9 2,72 9326 0,13 0,24 20,9 30 % 2,20 Lithiumprojekte in China
SQM Chile 895007 US8336351056 38,10 5130 2,69 4,00 14,2 50 % 28,80 größter Produzent (165000 t Lithium ` 23)
IGO Australien 765651 AU000000IGO4 3,03 2289 0,11 0,19 27,5 25 % 2,40 Australien, Prod. ca. 1,5 Mio. t Spodumen
Vulcan Energy Resourc. Australien A2PV3A AU0000066086 4,12 775 Verl. Verl. – 80 % 3,30 Lithium- und Geothermie am Rhein (D)
Patriot Battery Metals Kanada A3CREZ CA70337R1073 1,88 265 Verl. Verl. – 300 % 1,50 Projekte in Quebec; Albemarle hat 5 %
Piedmont Lithium* USA A3CPH1 US72016P1057 11,04 215 Verl. 0,23 – 50 % 8,85 s. oben; Fusion mit Sayona Mining
Atlas Lithium USA A3D3MQ US1058613068 7,07 105 Verl. Verl. – 50 % 5,60 Lithium-Projekt in Brasilien
Savannah Resources Großbrit. A1C8XS GB00B647W791 0,046 101 Verl. Verl. – 80 % 0,036 Aufb. Lithium-Proj. im Norden Portugals
E3 Lithium Kanada A3DNDT CA26925V1085 0,66 49 Verl. Verl. – 200 % 0,52 DLE-Technologie in Kanada, Ölfeld-Sole
54 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
moneymarkets
STANDPUNKT
KI: Berechtigter Aktienboom?
Forward-KGV der Top 10 im S&P 500
größte 10 Aktien im S&P 500
restliche 490 Aktien
40
30
20
Quelle: Factset, S&P Global,
J.P. Morgan Asset Management.
Die zehn wichtigsten
Aktien basieren auf den zehn
größten Indexbestandteilen
zu Beginn jedes Monats.
Guide to the Markets - Europa.
Stand: 10.12.2024
1996 2000 05 10 15 20 2024
10
TILMANN GALLER ist globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt
Auch in diesem Jahr dominieren die
„Glorreichen Sieben“ die Aktienmärkte. Stehen
wir vor einer neuen Technologieblase?
Technologische Revolutionen haben in der Vergangenheit wirtschaftliche
und soziale Rahmenbedingungen nachhaltig verändert.
Doch oft wird das Tempo und die Tragweite des technologischen
Fortschritts zunächst unterschätzt.
Heute stellen sich viele die Frage, inwieweit die künstliche
Intelligenz (KI) die nächste Technologierevolution vorantreibt und
ob die momentan an den Finanzmärkten verankerten Erwartungen
realistisch sind. Die aktuelle Zusammensetzung des S&P
500 macht deutlich, wie wichtig eine kleine Anzahl von Unternehmen
geworden ist, die mit KI verbunden sind. Während
jedes der Unternehmen unter den „Glorreichen Sieben“ unterschiedlich
auf das KI-Thema ausgerichtet ist, macht diese Gruppe
mittlerweile fast 35 Prozent der Marktkapitalisierung im S&P
500 aus und hat seit Anfang 2023 mehr als 70 Prozent der Erträge
erzielt. Diese Outperformance hat zudem eine Expansion
der Bewertungen herbeigeführt. Während der Rest des S&P 500
mit dem 21-fachen der zukünftigen Gewinne für die nächsten
zwölf Monate gehandelt wird, werden die zehn größten
Aktien im Index mittlerweile zum 30-fachen der Gewinne gehandelt.
Der Vergleich mit der Technologieblase 2000 drängt sich auf.
Doch die starken Fundamentaldaten der „Glorreichen Sieben“
geben Anlass zur Zuversicht. Sowohl im Vergleich zu anderen
Teilen des S&P 500 heute, als auch zur Technologieblase im Jahr
2000 sind sie sehr solide. Dank bärenstarker Bilanzen erscheint
eine große Bewertungskorrektur unwahrscheinlich. Gemäß
jüngster Ergebnisberichte haben sie Barreserven von rund 460
Milliarden US-Dollar. Auch unterstützt das erzielte Gewinnwachstum
die Aktienkursentwicklung stark. So ist etwa Amazons KGV
in den letzten zwölf Monaten von 68x auf 43x gesunken. Nun
hat jedoch ein enormes Gewinnwachstum zu einem Kursanstieg
von 46 Prozent bis Ende November geführt. Oder Nvidia, als
Aushängeschild der KI, dessen KGV in den vergangenen zwölf
Monaten zwar durchaus gestiegen ist, letztendlich aber ein
145-Prozent-Sprung der Zwölf-Monats-Gewinnprognose die entscheidende
Rolle beim Kursanstieg der Aktie von 200 Prozent
gespielt hat.
Mit anderen Worten: Was wir heute sehen, ist die Dominanz
der Realität gegenüber der Hoffnung. Während der Dotcom-Blase
war es umgekehrt. Aktuell ist der Blick auf das Wachstumspotenzial
allerdings beschränkt auf die US-Technologieriesen.
Laut Daten von S&P Global werden von 2024 bis 2027 nur fünf
KI-Hyperskalierer – Cloud-Services, Rechenzentren und Sprachmodelle
– insgesamt mehr als eine Billion US-Dollar investieren.
Dies sollte wiederum massive Umsatzerwartungen für KI-Hardware-Namen
nach sich ziehen. Nvidia ist der Hauptnutznießer,
mit einer Umsatzsteigerung von vier Milliarden US-Dollar im Jahr
2014 auf prognostizierte 61 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024.
Bisher konzentrierten sich die Börsen vor allem auf KI-Hardware
und Hyperskalierer in den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienste.
Doch zukünftig wird sich der Fokus auf weitere
Kategorien ausdehnen. Profitieren werden Unternehmen,
die in der Lage sind, KI in ihren jeweiligen Sektor zu integrieren,
etwa Pharmaunternehmen, um beschleunigte Arzneimitteltests
zu ermöglichen. Wir sehen auch Gelegenheiten im Bereich KI-
Ressourcen. Ein Beispiel hierfür ist der Versorgungssektor, in
dem sich die Nachfrage von Rechenzentren nach Elektrizität von
2022 bis 2026 mehr als verdoppeln dürfte.
Unserer Ansicht nach ist die Bewertungslücke zwischen den
Mega Caps im Technologiesektor und dem breiteren S&P 500
nicht aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zum Jahr 2000 erachten
wir jedoch ein „Aufholszenario“ als wahrscheinlicher als ein
„Crash-Szenario“. So sollten sich Anlegerinnen und Anleger auf
Chancen konzentrieren, die sich entlang der KI-Wertschöpfungskette
durchsetzen können. Dabei gilt es, künftige Ertragschancen
gegen bereits im Kurs eingepreiste Faktoren abzuwägen.
Angesichts günstigerer Bewertungen und weniger anspruchsvollen
Gewinnerwartungen außerhalb von Mega-Cap-Technologieaktien
sollten sich selbst KI-Bullen für eine verstärkte Ausweitung
auf alle Sektoren im Jahr 2025 positionieren.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: J.P. Morgan Asset Management 55
moneymarkets
STRATEGIEN DER STAATSFONDS
Mit Geduld zum Ziel
Staatsfonds managen hohe Miliarden- oder gar
Billionenbeträge an öffentlichem Vermögen. Das Ziel:
realer Kapitalerhalt plus Rendite. Anleger können
sich einiges bei den Profis abschauen
Quelle: Statista
Die größten Staatsfonds
Die Norweger mit ihrem starken Hang zu Aktien laufen
der Konkurrenz zunehmend davon. Viel Geld für
die Zukunft auf die Seite gelegt haben zudem die
arabischen Ölstaaten sowie China und Singapur
Verwaltetes Vermögen von Staatsfonds
in Milliarden US-Dollar
Gov. Pension Fund Glb.
(Norwegen)
1631
China Inv. Corp. 1350
Safe Investment
Comp. (China)
1090
Abu Dhabi Inv. Authority 993
Kuwait Inv. Authority 980
Public Inv. Fund
(Saudi-Arabien)
925
GIC Private Ltd. (Singapur) 800
von BERND JOHANN
Im Frühjahr 2024 beschloss die deutsche Bundesregierung
die Einführung eines „Generationenkapitals“. Angedacht
ist ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro
bis Mitte der 2030er-Jahre, finanziert vor allem auf Pump.
Die Erträge daraus sind dafür gedacht, ab 2036 die bundesdeutsche
Rentenkasse zu alimentieren. Mit dem Ampel-Aus
liegt das Projekt nun vorerst auf Eis.
Andere Länder haben dieses Generationenkapital längst.
Es wird in der Regel auch nicht über Kredite finanziert, sondern
durch den Staaten zufließende Einnahmen aus Rohstoffverkäufen
oder aus Devisenreserven. Ein Glanzlicht bildet
hier der norwegische Government Pension Fund Global,
nicht nur der größte, sondern auch der bekannteste Staatsfonds
der Welt. Mit dabei ferner: China, Hongkong und Singapur
in Südostasien sowie der Nahe Osten mit Saudi-Ara-
56
Fotos: Adobe Stock (3)
Composing: FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
NORWEGEN
Government Pension Fund Global
Mit inzwischen mehr als 1,5 Billionen Dollar Vermögen ist dieser Staatsfonds
der größte und einer der erfolgreichsten der Welt. Er setzt vor allem auf
Aktien, mit Abstand gefolgt von Anleihen und Immobilien.
Streuen, streuen, streuen, lautet die
Anlagestrategie des norwegischen Government
Pension Fund Global (GPFG).
Er investiert außerhalb Norwegens in
den meisten Märkten, Ländern und Währungen,
um am globalen Wachstum teilzuhaben
und eine gute Diversifikation
der Risiken sicherzustellen.
Dabei setzt der 1998 mit einem ersten
Einschuss von umgerechnet 270 Milliarden
Dollar gestartete Fonds vor allem
auf Aktien (Zielgröße bis 70 Prozent des
Portfolios) mit Beteiligung aktuell an gut
8700 Firmen in 71 Ländern. Im Schnitt
hält der GPFG so rechnerisch jeweils 1,5
Prozent an allen börsennotierten Gesellschaften
der Welt. Damit dürfte er weltweit
der größte Einzelaktionär sein.
Bis zu 30 Prozent des Vermögens können
je nach Marktlage in Anleihen fließen,
mit Schwerpunkt Staatsbonds. Derzeit
kommen sie aus zehn Ländern mit
klarer Dominanz von US-Treasuries vor
japanischen und deutschen Titeln. Für
Immobilien liegt die Grenze bei sieben
Prozent. Bevorzugt: Büro und Handel in
Zentren großer Metropolen, ferner Logistik.
So gehört etwa ein Viertel der Gebäude
in der Londoner Regent Street
dem Norge-Staatsfonds. Neuerdings
kommen zudem bis zwei Prozent Investitionen
in erneuerbare Energien hinzu.
Bei den dominierenden Aktienengagements
gibt es keine Schwerpunkte.
Aktien first
Beim aktuellen Portfolio schöpft der
GPFG die Grenze bei Aktien voll aus,
nicht schwarze aber bei Schrift Bonds und Immobilien
Portfolio-Gewichtung
Anteile in Prozent
Immobilien 1,7
0,1 Kasse
Anleihen
Quelle: GPFG
26,2
72,0
Aktien
Sie überschreiten selten drei Prozent am
Kapital, gleich ob bei großen Konzernen
wie Apple, Nestlé und Samsung oder bei
kleineren Firmen wie die deutschen Einhell
oder 1&1. Insgesamt hält die Norges
Bank in Deutschland Positionen an gut
170 AGs, voran Vonovia, Symrise, Teamviewer,
Freenet und Adidas, aber auch
an Thyssenkrupp oder Aroundtown.
Bei seiner breiten Streuung „atmet“
der GPFG mit den Aktienmärkten. Das
brachte ihm 2022 ein Minus von 14 Prozent.
Seitdem legte er dank starker Börsen
und besserer Rentenmärkte mit 32
Prozent Plus mächtig zu auf den Rekordwert
von rund 1,8 Billionen US-Dollar im
November 2024 – 321 000 Dollar pro
Norweger. Insgesamt brachte der Fonds
seit Start bei über die Zeit 445 Milliarden
Dollar Einschuss eine jährliche Durchschnittsrendite
von 6,8 Prozent.
Nachbilden ließe sich der norwegische
Staatsfonds relativ einfach über
ETFs: ein breiter Aktien-ETF wie der
SPDR MSCI ACWI ETF (WKN A1JJTD) mit
seinen 8766 Titeln weltweit, dem UBS-
ETF JPM Global Government Liquid
Bond (WKN A2PGQR) und dem Ishares
Global Corp Bond ETF (WKN A1J0YD) für
Staats- und Unternehmensanleihen sowie
dem HBSC EPRA Nareit Developed
ETF (WKN A1JCM0) für Immobilien plus
entsprechender Gewichtung.
bien, Kuwait, Abu Dhabi oder Katar. Von den EU-Ländern
startete Luxemburg vor zehn Jahren einen solchen Fonds.
Privatanlegern können diese Staats- oder öffentlichen Pensionsfonds
gut als Beispiel oder Vergleichsmaßstab dienen.
Manche wie der norwegische Pensionsfonds, der Luxemburger
Fonds Souverain Intergénérationnel (FSIL) oder der Ontarios
Teachers Pension Plan berichten zeitnah und offen. Einige
Punkte, welche die Fonds gemeinsam haben, vorweg:
Mit ihren regelmäßigen oder gelegentlichen Einschüssen
wie auch Entnahmen gleichen sie langfristigen Sparplänen.
Eine Betonung liegt dabei auf langfristig – ähnlich, wie bei
der privaten Altersvorsorge oder Kinder/Enkelsparplänen.
Zaubern können auch die ausgesuchten, professionellen
Staatsfonds-Sparplan-Manager nicht. Auch sie müssen sich
mit den Launen der Kapitalmärkte zurechtfinden. Zum Erreichen
ihrer Ziele – in der Regel zunächst Kapitalerhalt und
über die Marktzyklen hinweg auch eine merkliche Rendite -
setzen sie so vor allem auf Risikostreuung sowie auf die Zeit.
Je länger der Anlagezeitraum, desto stärker die Partizipation
am Wachstum der Weltwirtschaft über steigende Aktienkurse
und den Zinseszinseffekt. Die bisher erzielten längerfristigen
Jahresrenditen der Fonds bewegen sich meist
zwischen sechs und sieben Prozent auf das eingezahlte Kapital,
das – wohlgemerkt – gewöhnlich schrittweise und nicht
als Einmalzahlung vorweg floss. Ambitionierte, informierte
Privatanleger dürften hier bei ihrer Altersvorsorge oder im
Vermögensaufbau durchaus mithalten können.
Politiker müssen draußen bleiben. Joseph Schumpeter,
österreichischer Ökonom und kurzzeitig Finanzminister der
Alpenrepublik, wird der Spruch nachgesagt, dass eher ein
Hund sich einen Wurstvorrat anlegen kann als eine demokratische
Regierung eine Budgetreserve. Das scheinen auch
die Urheber der Staatsfonds so gesehen zu haben, selbst in
weniger demokratischen Ländern. Die Initiative ging zwar
stets von der Politik aus, und die Fonds sind meist beim Finanzministerium
angesiedelt. Das Management ist je-
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
57
moneymarkets
doch ausgegliedert, unabhängig und nur an die gesetzten Regeln
gebunden. Die sind mal weiter oder enger, blocken auf
jeden Fall aber gierige Politiker.
So wird der norwegische Staatsfonds, 1996 vom Finanzministerium
initiiert, vom Investment Management der Zentralbank
Norges Bank verwaltet. Ihr Name taucht auch als Anteilsbesitzer
bei vielen Aktiengesellschaften auf. Der Fonds
soll dazu dienen, staatliche Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft
für die aktuelle und für künftige Generationen nutzbar
zu machen. Zur Haushaltsfinanzierung darf der Staat die
als Ziel gesetzte Jahresrendite von drei Prozent entnehmen.
China fährt mehrgleisig. Gleich drei Fonds unter den Top
zehn hat China im Rennen: neben der China Investment Corporation
noch Safe mit knapp 1,1 Billionen Dollar Vermögen
sowie den gut 400 Milliarden Dollar schweren National Social
Securities Fund. Safe steht dabei für State Administration
of Foreign Exchange und fungiert neben der Aufgabe, einen
Teil der Devisen- und Goldreserven Chinas und andere
ausländische staatliche Aktiva zu managen, auch als eine Art
Devisenaufsichtsbehörde. Dazu zählt, auf die Konvertibilität
des Renminbis hinzuarbeiten oder die Entwicklung der
Zahlungsbilanz zu beaufsichtigen.
Beim National Social Securities Fund, gegründet 2000, ist
der Name Programm: Als Pensionsfonds managt er Gelder
der Sozialkasse, die helfen sollen, die künftigen Sozialausgaben
für eine auch im Reich der Mitte alternde Bevölkerung
zu stemmen. Sein Kapital kommt vor allem aus Beiträgen für
Betriebsrenten von Staatsfirmen und Pensionsfonds der Provinzen.
Er legt im In- und Ausland an. Infrage kommen Bankeinlagen,
jede Art von Anleihen, Aktien, Fonds, selbst Derivate
wie Swaps und Futures. Erstes Gebot: Kapitalerhalt, erst
dann die Rendite. Über die genaue Aufschlüsselung der Investitionen
gibt sich die Fondsleitung zugeknöpft.
Interessant erscheint hier auch eine andere Zahl: An Portfolio-Investitionen
hatten staatliche chinesische Stellen sowie
Unternehmen Ende Juni 2024 rund 12,35 Billionen US-
CHINA
China Investment Corporation
Die ihm anvertrauten Gelder und Devisenreserven investiert dieser
Staatsfonds vor allem im Ausland. Dabei nutzt das Management praktisch
die gesamte Klaviatur von Anlagemöglichkeiten bei sehr langem Zeithorizont
Einen klaren Auftrag hat die China Investment
Corporation (CIC), gegründet
2007 mit rund 200 Milliarden Dollar
Startkapital: einen Teil von Chinas Devisenreserven
anzulegen und dabei den
bestmöglichen Ertrag für den Eigentümer
bei akzeptablem Risiko zu suchen.
Der Eigentümer ist hier der chinesische
Staat.
Der organisatorische Aufbau gleicht
dem westlicher Aktiengesellschaften, allerdings
mit einer Art doppeltem Aufsichtsrat:
einmal für die Überprüfung der
Geschäftsstrategie und einmal zur Kontrolle
des Geschäftsgebarens. Das Management
tituliert sich als „umsichtiger,
professioneller und verantwortungsbewusster
Langzeit-Investor“, mit Blick vor
allem auch auf die Rendite. Kontrolle
über Zielunternehmen wolle die CIC, die
neben dem Hauptsitz Peking auch Büros
in Hongkong und New York unterhält,
nicht anstreben.
Bei den Investments zielt der inzwischen
fast 1,4 Billionen US-Dollar schwe-
58
re Fonds zunächst auf das Ausland (Portfolio-Anteil
zuletzt 64 Prozent) erst dann
auf das Inland (36 Prozent). Jenseits der
Grenzen gibt es kaum etwas, was als Anlage
verwehrt bleibt: Aktien und Anleihen
gelten als Anker-Investments. Zur
weiteren Diversifikation kommen infrage:
Hedgefonds und Multi-Asset-Fonds,
Private Equity und Private Credit, ferner
Eigene Akzente
Chancen sieht der CIC vor allem auch
bei alternativen Investments wie Rohstoffe,
schwarze Immobilien Schrift oder Infrastruktur
Portfolio-Gewichtung
Anteile in Prozent
Alternative
2,0 Kasse
Investments
Quelle: CIC
48,3
33,1
16,6
Aktien
Zinsanlagen
Investments direkt oder über Fonds in
Immobilien, Infrastruktur sowie industrielle
und agrarische Rohstoffe. Vor allem
bei letzteren wurde der Fonds in jüngerer
Zeit aktiver, wie er generell stark auf
diese alternativen Anlagen setzt. Die CIC
unterhalte ein ausgewogenes Portfolio
mit vergleichbarem Gewicht von öffentlichen
und privaten Investments, unterstreicht
ihr Council. In China selbst beteiligt
er sich als passiver Investor vor
allem an staatlichen Finanzinstitutionen.
Auch die Chinesen streuen bei ihren
Aktienanlagen, jedoch bei Weitem nicht
so stark wie die Norweger. Die geografische
Aufteilung mit zuletzt rund 60 Prozent
US-Werte, 26 Prozent andere Industrie-
und 14 Prozent Schwellenländern
ähnelt der des MSCI World Index, ebenso
die Verteilung über die Branchen:
Vorn sind hier IT, Finanzen und Gesundheit.
Bei den Anleihen dominieren
Staatsanleihen aus den Industriestaaten
mit rund zwei Dritteln, 22 Prozent entfallen
auf Firmenbonds.
Als Anlageertrag brachte dies 2023
eine Rendite von 8,7 Prozent nach 3,9
Prozent ein Jahr zuvor. Über die vergangenen
zehn Jahre betrug die Rendite bei
200 Milliarden Dollar Anfangskapital und
dann nochmal über die Auflage von Anleihen
eingezahlten gut 200 Milliarden
Dollar 6,6 Prozent per annum.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Dollar im Ausland angelegt, davon 40 Prozent in Hongkong,
23 in den USA, sieben auf den Cayman-Inseln, sechs auf den
British Virgin Islands, drei Prozent in Großbritannien selbst,
2,3 Prozent in Luxemburg und 1,1 Prozent in Deutschland.
Zu den Pionieren bei Staatsfonds zählt indes der Nahe Osten.
Die Golfstaaten gingen teils schon in den 1950er-Jahren
dazu über, einen Teil ihrer Überschüsse aus dem Ölgeschäft
für künftige Generationen und den wirtschaftlichen Ausbau
ihrer Länder zurückzulegen. In eigene Fonds gegossen wurde
dies meist in den 1970/80er-Jahren, wobei sich die Investment
Authorities aus Abu Dhabi, Kuwait und Katar, letzterer
mit rund 530 Milliarden Dollar Volumen, in ihrer
Organisation und Strategie ähneln.
Der Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens weicht
davon ab: Der Fonds finanziert vor allem Zukunftsprojekte
im eigenen Land. Auslandsinvestments befinden sich klar in
der Unterzahl. Sie laufen über längerfristige Einzelanlagen
wie in Anteilen von Accor Invest, Uber, E-Auto-Schmiede Lucid
Motors, Blackstone, Reliance Retail (Indien), Softbank
oder aber über Fonds wie French Private Equity, Investment
Program Brazil oder Russian Direct Investment Fund.
Klein, aber vorn. In der EU ging Luxemburg Ende 2014 mit
dem Fonds Souverain Intergénérationnel beim Generationenkapital
voran, zum Nutzen der künftigen Generationen,
aber ab 2035 geplant auch zur Etatfinanzierung. Gespeist
wird der heute 681 Millionen Euro schwere Pool aus der
Mehrwertsteuer auf Internethandel und Kraftstoffe. Renditeziel:
realer Werterhalt inklusive Verlustbegrenzung plus
Verzinsung langer Luxemburger Staatsbonds (zuletzt 2,5
Prozent). Das führte zu einem eher defensiven Portfolio mit
57 Prozent Anleihen guter Bonität in Euro und Dollar, 40
Prozent Aktien und drei Prozent Liquidität. Es wird komplett
in ETFs gehalten, etwa bei Aktien auf den MSCI World und
den MSCI Europe, bei Anleihen auf den Barclays Capital Euro
Aggr. Bond Index. 2022 brachte dieser Mix 4,6 Prozent Miese,
2023 und 2024 bis Juni 25,5 bzw. 13,7 Prozent plus.
NAHOST
Abu Dhabi Investment Authority
Dieser Staatsfonds zählt zu den ältesten weltweit. Er soll helfen, das
Emirat für die Zukunft fit zu machen, wenn das Ölzeitalter ausläuft. Darauf
gründet sich auch der langfristige Zeithorizont der Investments
Das Scheichtum, Teil der Vereinigten
Arabischen Emirate, begann bereits
1976, dem Staat zufließende Ölgelder für
die Zukunft auf die hohe Kante zu legen.
Als Manager setzte es die Abu Dhabi Investment
Authority (ADIA) ein – explizit
von der Politik des Golfstaates und seinen
Regularien unabhängig.
Klar definiert ist das Anlageziel: Langfristiger
Wertzuwachs über Marktzyklen
hinweg mit einem regional und was die
Anlageklassen anbelangt hoch diversifizierten
Portfolio bei einem disziplinierten
Investmentprozess. Geschehen soll das
durch einen flexiblen Ansatz: Basisinvestments
mit Blick auf die längerfristigen
Chancen sowie das schnelle Nutzen
von Gelegenheiten, wenn sie sich an den
Märkten auftun. Das alles ausschließlich
im Ausland. „Eine sich weiter entwickelnde
Strategie in einer komplexeren Welt“,
so die ADIA-Oberen.
Der Fonds wird daher vergleichsweise
aktiv gemanagt mit mehr als zwei Dutzend
Asset-Klassen inklusive der Unter-
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
kategorien. Er touchiert inzwischen die
Eine-Billion-Dollar-Grenze. Schwergewicht
auch hier: Aktien. Dies spiegele die
Zuversicht in ihre Fähigkeit wider, über
die Zeit nachhaltige Erträge zu generieren,
meint das aus internationalen Experten
zusammengestellte Management.
Dabei trifft es selbst die Auswahl oder
greift zu passenden Fonds. Breites
Flexibel bleiben
Die ADIA legt nur die ungefähre Gewichtung
der einzelnen Anlagen fest.
Danach schwarze entscheidet Schrift die Marktlage
Anlagenzielgrößen
geplante Anteile in Prozent
Aktien 40–62
Staatsanleihen 9–22
andere Zinsanlagen
5–10
alternative
17–32
Investments
Kasse 0–5
Quelle: ADIA
Streuen steht dabei nicht unbedingt im
Vordergrund: „Unser Geschäftsmodell ist
auch darauf ausgelegt, strategische Partnerschaften
für gemeinsame Ziele einzugehen“,
erklärt Aktienchef Brian Tipple.
So meldete ADIA kürzlich eine
Beteiligung an Trans Java Toll Roads in
Indonesien und zuvor an Reliance Retail,
einer schnell wachsenden Einzelhandelskette
in Indien. Über die aktuellen
genauen Einzelengagements schweigen
sich die ADIA-Macher indes aus,
nicht jedoch über die Portfoliostruktur
und vorgesehene Zielgrößen.
Umfassen soll sie je nach Marktsicht
eine zwischen 40 und gut 70 Prozent
schwankende Aktienquote, davon um die
zwei Drittel Papiere aus Industrieländern.
Hinzu kommen Anleihen, vor allem Staatsbonds
und auch hier ein beachtlicher Teil
alternativer Investments, wobei an erster
Stelle Private Equity stehen soll vor
Hedgefonds, Immobilien und Infrastruktur.
Über die vergangenen 30 Jahre erzielte
ADIA mit dieser Mischung eine Jahresrendite
von im Schnitt rund sieben
Prozent. Bisherige geografische Verteilung
des Aktien-Kernportfolios: um
die Hälfte in den USA vor Europa
mit knapp einem Viertel, den
Schwellenländern (circa 15 Prozent)
und asiatischen Industriestaaten
(bis zehn Prozent).
59
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Zukunft bauen, Nachhaltigkeit gestalten:
wienerberger setzt neue Maßstäbe
Mit seinem ambitionierten Nachhaltigkeitsprogramm 2026 macht wienerberger einen
weiteren wichtigen Schritt für eine lebenswerte Zukunft.
D
z
b
T
Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung für kommende
Generationen zu übernehmen. Besonders in der Baubranche
liegt ein entscheidender Hebel: Der Gebäudebestand
ist verantwortlich für ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs
und beinahe 40 % aller CO₂-Emissionen. Um diese
Herausforderung anzugehen, hat wienerberger eine umfassende
Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die alle drei Jahre
aktualisiert wird, und sich ambitionierte Ziele gesetzt.
Ambitionierte Ziele: Emissionen reduzieren, Kreislaufwirtschaft
stärken
Die Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm 2023
wurden vollständig erreicht. Im neuen Programm bis 2026
strebt wienerberger eine Reduktion der Emissionen in der
Produktion um 25 % und einen Anteil von über 90 % recycel-
oder wiederverwendbaren Produkten an. Dieses Ziel
wird durch innovative Lösungen erreicht, die den Weg für
eine klimafreundlichere Bauwirtschaft ebnen.
Ein Leuchtturmprojekt ist das modernisierte Ziegelwerk in
Uttendorf (AT), das Ende November feierlich eröffnet wurde.
Dort investierte wienerberger über 30 Mio. € in den
weltweit größten elektrischen Industrieofen. Dieser wird mit
100 % Ökostrom betrieben, teils aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage,
und reduziert den CO₂-Ausstoß um bis zu
90 %. Gleichzeitig benötigt die Produktion weniger Energie,
was langfristig Emissionen und Kosten senkt – ein Vorbild
für die gesamte Branche.
Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das CO₂-neutrale Betondachstein-Werk
in Hejőpapi, Ungarn, das 2025 die Produktion
aufnimmt. Statt Gas werden Wärmepumpen genutzt,
digitale Monitoring-Systeme optimieren den Rohstoffeinsatz,
und gefiltertes Wasser wird wiederverwendet. Dieses Werk
zeigt, wie Klimaneutralität und Ressourcenschonung Hand
in Hand gehen.
Auch in Belgien setzt wienerberger auf erneuerbare Energien:
Am Standort Beerse wurden zwei Windräder errichtet.
Diese erzeugen grünen Strom für die Ziegelproduktion und
die lokale Gemeinschaft. Durch die nachhaltige Stromerzeugung
werden CO₂-Emissionen weiter reduziert, während die
Zusammenarbeit mit der Bevölkerung die Akzeptanz und
das Verständnis für erneuerbare Energien stärkt.
Innovation durch Recycling: Der „CicloBrick“ in den
Niederlanden
Neben der Emissionsreduktion spielt die Kreislaufwirtschaft
eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie von
wienerberger. Materialien und Produkte werden möglichst
oft wiederverwendet oder recycelt, um Ressourcen zu schonen
und Abfälle zu vermeiden. In den Niederlanden stellt
wienerberger den „CicloBrick“ her, einen innovativen Ziegel,
der zu 20 % aus recycelten Urban-Mining-Rohstoffen besteht
und nach der Nutzung erneut verwendet werden kann.
Sanierung und Renovierung: Lösungen für einen
alten Gebäudebestand
Zukunftsorientiert setzt wienerberger auch verstärkt auf
Lösungen im Bereich Sanierung und Renovierung, ein Feld
mit großem Potenzial. Gerade in Europa besteht hier massiver
Bedarf: Ein Großteil des Gebäudebestands in Europa wurde
vor über 40 Jahren errichtet. Diese Gebäude sind schlecht
gedämmt, wodurch große Mengen an Energie verloren gehen,
die Wohnkosten steigen und die CO₂-Emissionen erhöht
werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen,
hat wienerberger sein Portfolio in diesem Bereich erweitert.
Ein entscheidender Schritt war die Übernahme von Terreal
im Februar dieses Jahres. Terreal, ein führender Anbieter von
Dach- und Solarlösungen, ergänzt das Sortiment von wienerberger.
Durch die Bündelung der Produktpaletten bietet wienerberger
umfassende Lösungen für die Gebäudehülle und
stärkt seine Position als europäischer Steildach-Experte.
wienerberger verfolgt einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz.
Mit innovativen Produktionsmethoden, erneuerbaren
Energien und nachhaltigen Bauprojekten zeigt wienerberger
den Weg in eine klimaneutrale Bauwirtschaft.
Über wienerberger:
wienerberger ist einer der führenden Anbieter von innovativen,
ökologischen Lösungen für die gesamte Gebäudehülle
in den Bereichen Neubau und Renovierung sowie für
Infrastruktur im Wasser- und Energiemanagement.
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Die meistgesuchten
Aktien der Woche
Diese Unternehmen waren in der
letzten Woche bei Anlegern die beliebtesten.
Aber wie haben sie dann
tatsächlich abgeschnitten?
Unternehmen WKN Performance
der letzten
Woche
1 Adidas A1EWWW 4,1 %
2 Fresenius 578560 2,6 %
3 AMC Entertainment A3D7MZ –10,9 %
4 Nike 866993 –0,6 %
5 First Majestic Silver A0LHKJ 0,4 %
Quelle: Finanzen100
INTERVIEW: Peter Bloed im Gespräch mit Sandra Navidi
„Es war ein Schock!“
Anschluss verpasst?
„Wir können nicht so weitermachen
wie bisher“, ist Monika Schnitzer
überzeugt. Die oberste
Wirtschaftsweise des Landes
fordert Politiker und Wirtschaftsvertreter
auf, den Hebel schnellstens
umzulegen, um den Anschluss an
die USA und China nicht vollends
zu verlieren. Im Podcast FOCUS
MONEY talks sprach Heike Bangert
mit ihr auch darüber, wie es sich
anfühlt, von Jahr zu Jahr fast
ausschließlich über Krisen zu
sprechen, und mit welchem Gefühl
sie dem Bundeskanzler das
Jahresgutachten
übergeben hat, nachdem
dieser nur noch
interimsweise im Amt ist.
bini zusammenarbeitete, über die Rolle
von Elon Musk und Peter Thiel. „Es ist unsäglich
und brandgefährlich, dass sich
zwei Tech-Giganten in die Präsidentschaft
eingekauft haben und die Geschicke
mitlenken.“
Im Video-Interview erläutert Navidi
ausführlich, welche Folgen auf die Wirtschaft
und die Gesellschaft zukommen,
wie die Wall Street den künftigen Präsidenten
einschätzt und wer hinter den Kulissen
ihre Sorgen im Epizentrum des Kapitalismus
teilt.
Dieses Interview und weitere spannende
Gespräche mit Deutschlands Top-Experten
für Wirtschaft und Finanzen finden Sie auf
dem Youtube-Kanal Mission Money
Sandra Navidi lebt seit mehr als 20 Jahren
in New York, ist bestens vernetzt an
der Wall Street und kennt die USA äußerst
gut. Und dennoch war der Durchmarsch
bei den Präsidentschaftswahlen
von Donald Trump überraschend für die
Bestseller-Autorin. „Es war ein Schock“,
sagt Navidi im Interview mit dem Youtube-Kanal
Mission Money.
Aber was kommt da auf die USA zu?
„Trump hat ausreichend kommuniziert im
Vorfeld, dass er eine feindliche Übernahme
der Demokratie vorhat“, sagt Navidi,
die früher als Chefjustiziarin bei einer US-
Vermögensverwaltung arbeitete. Nimmt
man die Äußerungen und Pläne von
Trump uns seinen Ministern in spe beim
Wort, müsse klar sein, dass die Demokratie
ausgehöhlt werde. „Das muss sich
nicht sofort in der Wirtschaft und den
Märkten bemerkbar machen, wird aber
langfristig gewaltige Folgen haben“, sagt
Navidi. Denn auf dem Spiel stehe, was die
USA als „safe haven“ für die Welt auszeichnet:
Rechtssicherheit, die Institutionen,
die Verlässlichkeit.
Besorgt zeigt sich Navidi, die früher mit
dem berühmten Ökonomen Nouriel Rouyoutube.com/missionmoney
62 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
youtube.com/mission-money
INTERVIEW
Einen Zollkrieg
kann keiner
gewinnen“
Thomas Kruse, Chief Investment Officer von
Amundi, über die Aussichten an den Börsen
2025, welche wirtschaftspolitischen
Risiken Donald Trump uns bescheren könnte
und welche Märkte jetzt attraktiv sind
Thomas Kruse
Geboren 1966 in Lübeck,
Studium der Betriebswirtschaftslehre
in Kiel
Berufseintritt 1995 bei der
Bayerischen Landesbank,
2000 Wechsel zu einer der
Vorgängergesellschaften
von Amundi Deutschland
Seit 2017 ist Kruse
Chief Investment Officer
und Geschäftsführer von
Amundi Deutschland
von PETER BLOED
2024 war das zweite Jahr in Folge mit Zuwächsen von weit mehr als
20 Prozent pro Jahr bei den großen Indizes wie dem S&P 500. Hat
der Markt sein Pulver so langsam verschossen?
Thomas Kruse: Wenn wir nur auf die Wirtschaftsdaten
schauen, sieht es eigentlich gar nicht so schlecht aus. Wir erwarten
für die USA ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent
und entsprechend keine Rezession. Auch Europa dürfte
etwas stärker wachsen als im Jahr 2024, trotz der
strukturellen Defizite. Die Inflationsdaten sollten noch weiter
zurückkommen und die Zentralbanken werden die Zinsen
weiter senken. Also eigentlich ergibt das ein ganz gutes
Szenario.
Eigentlich?
Kruse: Wirtschaftspolitisch und auch geopolitisch ergeben
sich einige Unsicherheiten, die im Verlauf des Jahres zunehmen
werden. Einen Vorgeschmack haben wir jüngst bekommen.
Nachdem Donald Trump im Präsidentschaftswahlkampf
schon viel angekündigt hatte, gibt es jetzt die ersten
konkreten Zoll-Drohungen gegenüber Kanada und Mexiko.
Auch wenn er eine Hintertüre offengehalten hat, dass die
Länder selbst etwas gegen diese Zölle tun können, gibt uns
das schon ein gutes Bild, wohin sich die soliden Wirtschaftsdaten
entwickeln könnten. Und zwar in eine Unsicherheit,
die die Märkte nicht so gerne mögen. Hinzu kommt, dass wir
nach den zwei starken Jahren an der Börse auch hohe Bewertungen
sehen. Die lassen uns, unabhängig von den wirtschaftspolitischen
Irritationen, nicht unbedingt erwarten,
dass wir noch ein drittes Jahr mit derart hohen Kurszuwächsen
sehen. Auch wenn wir optimistisch für US-Aktien sind.
Gilt das auch für Europa? Woher soll die Wende denn kommen?
Kruse: Ganz so optimistisch würde ich das nicht umschreiben.
Europa ist relativ schwach, was das Potenzialwachs-
„Wir erwarten nicht noch ein drittes Jahr mit derart hohen Kurszuwächsen“
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: SLAVICA/Amundi 63
moneydigital
tum angeht. Immerhin hat Deutschland die Chance, zumindest
mal mit einer neuen Regierung auch neue Akzente zu
setzen. Helfen könnten Europa die Sparquoten, die höher
sind als vor der Pandemie. Wenn wir auf das Bruttoinlandsprodukt
in Deutschland für das dritte Quartal schauen, blieb
die befürchtete technische Rezession ja aus. Zwar ist der Export
weiter zurückgegangen, aber der Konsum stabilisierte
das Ganze. Wir gehen daher davon aus, dass 2025 aus dem
Konsum ein kleines Wirtschaftswachstum kommt.
Sie haben die Wirtschaftspolitik angesprochen: Wie stark könnte die
2025 die Börsen beeinflussen?
Kruse: Sehr stark. Vorboten sehen wir bereits seit Oktober.
Mit den steigenden Chancen auf einen Sieg von Trump zogen
die Zinsen massiv an, weil mit seiner Präsidentschaft auch
mit mehr Inflation gerechnet werden muss. Einerseits durch
die geplante Ausweisung illegaler Migranten, die das Arbeitsangebot
verknappt und damit das Lohnniveau beeinflusst
und andererseits über die viel besprochenen Zölle. Letztere
können natürlich die heimische Wirtschaft schützen. Dennoch
werden die Produkte, die ins Land kommen, teurer und
die Preise zahlt zumindest in Teilen der US-Konsument.
und dadurch der Konsum nachlassen, dann gerät auch die
Wirtschaft schnell unter Druck. Dann könnte es auch kritisch
für die Börse werden, da wir in Teilen ja bereits eine hohe Bewertung
haben. Das gilt nicht für alle Werte. Der S&P 500
insgesamt ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis jenseits
von 22 historisch eher teuer. Der gleichgewichtete S&P 500
dagegen liegt im langfristigen Mittel von etwa 17,5. Also die
493 Werte im Index außerhalb der sogenannten „Magnificent
7“ sind eher günstig bewertet. Es betrifft also einige wenige
Werte und diese Unternehmen würden jetzt nicht massiv
unter den Zöllen leiden, sondern eher unter Sanktionen,
die es als Reaktion auf die Zölle geben könnte. Beispielsweise
Nvidia, die bestimmte Chips nicht mehr in andere Länder
liefern dürfen. Aber aufgrund der Dominanz der großen Werte
könnte natürlich die Volatilität für den Gesamtmarkt deutlich
zunehmen, sollte etwas ins Rutschen geraten.
In der Debatte geht es bislang nur um die Frage, wie groß der
Schaden werden kann. Dabei wird völlig unterschlagen, dass auch
Europa oder China die Option haben, auf diese Zölle zu reagieren.
Kruse: Das ist ein spannender Aspekt. Denn eigentlich wissen
wir alle: Einen Zollkrieg kann keiner gewinnen. Also erst
einmal abwarten, was tatsächlich am Ende umgesetzt wird
„Die Wirtschaftspolitik vor allem der USA wird die Börsen 2025 stark beeinflussen“
Was bedeutet das für die Zinsen?
Kruse: Mittlerweile rechnet der Markt für die USA noch mit
drei bis vielleicht vier Zinsschritten nach unten. Damit wären
wir bei einem neutralen Zinsniveau von 3,75 Prozent. In
Europa rechnet der Markt nach den jüngst wieder schlechteren
Frühindikatoren mit sechs Zinssenkungen und einem
neutralen Zins von 1,75 Prozent. Die Schere geht also weiter
massiv auseinander. Schon in diesem Jahr war die Volatilität
am Rentenmarkt um 35 Prozent höher als im langjährigen
Durchschnitt. Das wird uns auch nächstes Jahr erhalten
bleiben. Wenn die Inflation ansteigt, wird das höhere Zinsniveau
länger bleiben, sollte aber die Wirtschaft in Mitleidenschaft
gezogen werden, kann es auch schnell in die andere
Richtung gehen. Die Unsicherheit wird also vor allem durch
die Wirtschaftspolitik kommen.
Müssen Anleger dann auch mit wieder deutlich mehr Volatilität an
den Aktienmärkten rechnen?
Kruse: Der entscheidende Faktor in den USA ist der Konsum.
Die Amerikaner klagen ja schon über ein zu hohes Preisniveau,
weswegen es auch ein wichtiges Thema bei den Präsidentschaftswahlen
war. Sollten die Preise weiter steigen
und wo die Zölle nur dazu dienen, Parteien an den Verhandlungstisch
zu bekommen für andere, politische Gegenleistungen.
Das konnte man auch in der ersten Amtszeit von
Donald Trump recht schön sehen. Er hat immer die Achillesferse
eines Landes angesprochen, um dann ein ganz anderes
Thema zu verhandeln.
Zurück zur Eingangsfrage vor diesem Kontext: Ist die Luft damit raus
bei Aktien?
Kruse: Nein, im Gegenteil. Die Wirtschaftsdaten sind, wie
erwähnt, gut. Gerade in den USA. Das Gewinnwachstum bei
den US-Unternehmen steigt in der Breite im zweistelligen
Prozentbereich im kommenden Jahr. Der Start ins neue Jahr
sollte entsprechend bei Aktien eigentlich einigermaßen gut
sein. Auch wenn das Thema Bewertung nicht mehr ganz so
viel Luft nach oben lässt. Und die wirtschaftspolitischen Entscheidungen
werden wir erst im Laufe des Jahres sehen und
dann ein Gefühl dafür bekommen, wie sehr sie denn tatsächlich
die Wirtschaft belasten werden. Denn es gibt natürlich
auch positive Faktoren, die im Raum stehen: Deregulierung
und Steuerentlastungen. Daher mache ich mir für das erste
Quartal erst einmal keine großen Sorgen.
64
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
INTERVIEW: Thomas Kruse
im Interview zum großen Jahresausblick
mit Peter Bloed für den
Youtube-Kanal Mission Money
Sie haben die große Bewertungs-Differenz in den USA angesprochen.
Ist es ratsam, sein Depot zu erweitern abseits der Mega-Tech-Werte?
Kruse: Natürlich wäre es verrückt, jetzt das Ende des KI-
Booms auszurufen. Dieser Trend kann schon noch eine ganze
Zeit laufen. Allerdings, wenn ich mir das Gewinnwachstum
anschaue, lag das für die Magnificent Seven im zweiten
Quartal bei ungefähr 50 Prozent und im dritten Quartal waren
es noch 26 Prozent. Also wir sehen bei den Wachstumsraten
eine Normalisierung, während bei den restlichen Unternehmen
im Index die Dynamik zunimmt. Also könnte es
schon Sinn machen, mal ein Auge auf den gleichgewichteten
S&P 500 zu werfen.
Nach der langen, sehr einseitigen Rally: Gibt es eine Renaissance
von Value-Werten und Small Caps?
Kruse: Potenziell ja. Wenn wir die verschiedenen Anlagestile
betrachten, finden wir neben Value und auch Quality
vor allem Small und Mid Caps jetzt sehr interessant. Denn
gerade die kleineren Unternehmen würden von den Zöllen
auf ausländische Unternehmen profitieren. Value wiederum
darf man natürlich nicht mit den Wachstumswerten aus dem
Technologiebereich vergleichen, was die potenziellen
Wachstumsraten angeht. Aber bei den 493 restlichen Titeln
im S&P 500 sehen wir eher Aufholpotenzial aufgrund der Bewertung.
Oder zumindest die Chance, dass die große Lücke
kleiner wird.
Packt China im kommenden Jahr die große Konjunktur-Bazooka aus
und kehrt dank Stimuli auf alte Wachstumspfade zurück?
Kruse: Nein, das glauben wir nicht. Viele diskutieren ja bereits
kritisch über die Verschuldung der USA aufgrund der
enormen Defizite. Und tatsächlich wächst die US-Staatsverschuldung
bis 2034 um fast 50 Prozent. Oder sogar mehr, je
nachdem, was Donald Trump alles umsetzt. Aber wessen
Verschuldung steigt noch stärker? Die von China. Und trotzdem
geht das Wirtschaftswachstum zurück. Daran wird sich
substanziell erst einmal nicht viel ändern. Während wir in
Europa erwarten, dass wir durch die Talsohle durch sind,
rechnen wir für China damit, dass sich das Wirtschaftswachstum
abschwächt. Daher sind wir auch nicht optimistisch
für chinesische Aktien. Auch wenn die Bewertung natürlich
günstig ist.
Gibt es denn sonst noch attraktive Märkte abseits der großen, westlichen
Indizes derzeit?
Kruse: Viel interessanter ist im Moment eigentlich der
Speckgürtel Chinas, der tendenziell von einem Handelskrieg
zwischen den USA und China eher profitieren dürften. Südkorea
ist interessant, Indonesien und Vietnam auch. Da siedeln
sich jetzt mehr Unternehmen an, die so ein bisschen dieses
Risiko des Handelsstreits vermeiden wollen und auch auf
einem niedrigeren Niveau sind.
Ist Japan noch interessant oder ist die große Show gelaufen?
Kruse: Japan ist tatsächlich ein Phänomen. Es hat mehr als
drei Jahrzehnte gedauert, bis das alte Allzeithoch im Nikkei-
Index in diesem Jahr geknackt wurde. Die Fundamentaldaten
verbessern sich innerhalb der Binnenkonjunktur in Japan.
Die Inflation ist etwas höher als in den USA und Europa
– nur der Yen lief überhaupt nicht. Für Euro-Anleger hat sich
das Wachstum an den Aktienmärkten nicht so wirklich ausgezahlt.
Das erwarten wir für das kommende Jahr etwas anders.
Die Zentralbanken sollten ein- bis zweimal die Zinsen
erhöhen. Das dürfte den US-Dollar dann etwas nach unten
drücken und den Yen stärken. Allein währungsbedingt könnte
Japan für Anleger also interessant sein.
Welche Sektoren könnten nächstes Jahr abseits der KI-Werte interessant
sein?
Kruse: Bedingt durch eine steilere Zinsstrukturkurve sind
sicherlich Finanzunternehmen interessant. In den USA
bleibt das Thema Öl natürlich sehr aktuell. Und auch Rüstungsaktien
könnte man weiter auf dem Schirm haben.
Wenn wir denn unter einem US-Präsidenten Donald Trump
erleben werden, dass Nato-Mitglieder ihr Investitionsziel
von zwei Prozent erfüllen. Darüber hinaus werden vermutlich
eher die defensiveren Sektoren wie Telekommunikationsdienstleister
oder Versorger gefragt sein.
Das komplette Interview mit
Thomas Kruse gibt es als Video
auf unserem Youtube-Kanal
Mission Money. Zu finden unter
youtube.com/missionmoney oder
über diesen QR-Code
FOCUS MONEY 52/1 2024/25 65
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AUSBLICK
2025 als Balanceakt
für die Kapitalmärkte
Das Kapitalmarktjahr 2025 wird für Investoren ein Balanceakt.
Fundamental sind die Perspektiven gut, sie werden allerdings
von den politischen Rahmenbedingungen getrübt. Vorsicht ist
angebracht, in Summe überwiegen aber die Chancen.
von Dr. FRANK ENGELS
Mit Blick auf die globale Konjunktur ist für das Jahr 2025
ein moderates Wirtschaftswachstum zu erwarten. Die USA
bleiben die Lokomotive der Weltwirtschaft – trotz Donald
Trump, dem zukünftigen US-Präsidenten. Hier zeigen sich die
Effekte der staatlichen Förderprogramme der vergangenen Jahre,
denn die Reindustrialisierung ist in vollem Gange und die Investitionstätigkeit
nimmt zu. Allerdings dürfte der Kurs von Trump
das Wachstum etwas dämpfen. Der zu erwartende Politikmix
aus restriktiver Einwanderungspolitik, schärferer handelspolitischer
Gangart und höherer Verschuldung wirkt inflationsfördernd
und eher wachstumsdämpfend. Zentral wird dabei die Abfolge
der Maßnahmen sein, denn nicht alle Pläne werden gleichzeitig
US-Aktien mit besseren Voraussetzungen
Prognosen 2025 zeigen Vorsprung der US-Unternehmen
vor der europäischen Konkurrenz
USA
Europa
6%
3%
14%
Umsatzwachstum 2025 Gewinnwachstum 2025 Netto-Marge 2025
Quelle: IBES; Union Investment. Stand: 19. November 2024.
8%
13%
10%
umgesetzt oder schlagen sich unmittelbar in der Wirtschaft nieder.
Je länger die Präsidentschaft dauert, umso stärker die Folgen
für Wachstum und Inflation.
Politik, Wirtschaft und die Notenbanken. Die Politik der neuen
US-Regierung wird auch in Europa nicht ohne Folgen bleiben.
Dies trifft insbesondere auf die deutsche Volkswirtschaft zu. Für
Deutschland steht durch die Wiederwahl Trumps die Handels- und
Sicherheitspolitik unter neuen Vorzeichen. Die Exportindustrie
wird sich auf neue Hürden einstellen müssen. Diese Entwicklung
trifft das Land in einer Phase, in der das bisherige Geschäfts modell
ohnehin unter Druck steht. Die Produktivität der deutschen Wirtschaft
sinkt weiter und die Wachstumsdynamik wird absehbar
schwach bleiben. Es fehlt vor allem an Investitionen. Und zwar
nicht nur von Unternehmen, sondern auch mit Blick auf den
gewaltigen Investitionsstau bei der öffentlichen Infrastruktur.
Konjunkturpolitik ist in der aktuellen Phase zwar wichtig, greift
aber zu kurz. Dringend nötig ist auch eine angebotsorientierte und
damit standortorientierte Politik, um den zentralen Wettbewerbsnachteil
exorbitant hoher Energiekosten kompensieren zu helfen.
Immerhin: Im Jahr 2025 sollte sich die Konjunktur stabilisieren.
Die gestiegenen Reallöhne dürften auf Sicht das Wachstum stützen.
Auch in den übrigen Kernländern des Euroraums bleibt die wirtschaftliche
Dynamik überwiegend schwach, während es in der
Peripherie besser läuft. Wir haben es also mit einem Europa der
zwei Geschwindigkeiten zu tun. Keine weitere Entspannung, aber
auch keine erneute Verschärfung ist inflationsseitig zu erwarten.
Höhere Importzölle und eine restriktivere Einwanderungspolitik
durch die neue US-Regierung dürften ab der zweiten Jahreshälfte
nach und nach inflationstreibend wirken. Im Euroraum dürfte die
Inflation angesichts der schwachen Konjunktur auf 2,1 Prozent
und damit nahe an die Zweiprozent-Schwelle fallen.
Den wichtigsten Notenbanken öffnet sich damit weiterer Spielraum
für Leitzinssenkungen. Auf dem aktuellen Niveau wirkt
die Geldpolitik immer noch restriktiv. Die Zentralbanken könnten
aber im nächsten Jahr einen etwas lockereren Kurs einschlagen.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürfte bis Mitte 2025
66 Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
EINE KOLUMNE VON UNION INVESTMENT
die Leitzinsen um insgesamt 75 Basispunkte senken und danach
auf Sicht fahren. Wichtig wird dabei sein, welche Effekte aus der
Trump’schen Wirtschaftspolitik zuerst wirksam werden. Ein Teil
der geplanten Maßnahmen wirkt wachstumshemmend, beispielsweise
die Migrationspolitik, und inflationshemmend, wie etwa die
energiepolitischen Vorhaben, andere inflationsfördernd, wie etwa
Zölle. Je nach Timing und Tempo der einzelnen Maßnahmen werden
Inflation oder Wachstum den Kurs der Fed bestimmen. Im
Euroraum dominiert hingegen die Wachstumsschwäche klar das
Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB), die fünf Leitzinssenkungen
im Jahr 2025 vornehmen dürfte.
Chancen in den verschiedenen Anlageklassen. Die Verschiebungen
der (wirtschafts-)politischen Rahmenbedingungen verändern
auch die Perspektiven für einzelne Anlageklassen. Bei
Staatsanleihen dürfte etwa die steigende Staatsverschuldung
in den USA auf längere Sicht renditetreibend wirken, vor allem
bei längeren Laufzeiten. Auch das Ende des Inflationsrückgangs
dürfte in diese Richtung wirken. Gleichzeitig unterstützt die
nachlassende Wachstumsdynamik den Rentenmarkt. Das Zinsniveau
dürfte in Summe speziell für längere Laufzeiten moderat
ansteigen, und sichere Staatsanleihen werden isoliert die
Rendite ziele vieler Investoren nicht liefern können. Anleihen
mit Renditeaufschlag, und vor allem Unternehmensanleihen von
soliden Schuldnern bleiben interessant.
Größere Chancen bieten Aktien. Die Weltwirtschaft wächst
moderat, die Leitzinsen sinken graduell und die Unternehmensgewinne
dürften weiter steigen. Dieser Mix ist gut für
Dividendenpapiere. Auf Indexebene ist mit einem zweistelligen
Zuwachs bei den Gewinnen zu rechnen,
was ein solides Fundament für weitere Kurssteigerungen
bildet. Im Vergleich zu den Vorjahren ist
eine Verbreiterung der Gewinnanstiege auf mehr
Sektoren und Unternehmen möglich. Die Börse
dürfte nicht mehr nur von den „Glorreichen
Sieben“, sondern zunehmend von der gesamten
Unternehmenslandschaft getragen sein.
Die Einzeltitelauswahl rückt als zentraler Erfolgsfaktor auf der
Aktienseite unter einer erneuten Trump-Legislatur noch mehr
in den Fokus als bisher.
Was Rohstoffe betrifft, sprechen strukturelle Vorteile für eine Beimischung:
der Diversifikationseffekt und mittelfristig die grüne
Transformation. In Anbetracht der unsicheren Weltlage sollten vor
allem Edelmetalle – insbesondere Gold – eine stabilisierende Wirkung
in einem diversifizierten Portfolio entwickeln können. Gold
ist zwar aus Bewertungssicht teuer, aber eine gute Risikoversicherung
und profitiert außerdem von höheren Fiskaldefiziten. Auch
bei Industriemetallen dürfte perspektivisch der Bedarf zur Dekarbonisierung
der Wirtschaft und die zyklische Stabilisierung der chinesischen
Volkswirtschaft die Nachfrage stützen.
Perspektiven 2025. In Summe bleiben die Perspektiven an den
Kapitalmärkten aussichtsreich und die Chancen stehen gut, dass
auch das Jahr 2025 solide Erträge verspricht. Aber die Zuwächse
an den Börsen werden wohl niedriger als 2024 ausfallen und
die Schwankungsanfälligkeit dürfte aus geopolitischen Gründen
steigen. Daher ist ein bedachtes, wachsames Vorgehen angezeigt.
Die Geldanlage gleicht mehr denn je einem Balanceakt zwischen
Risikominimierung und Renditeorientierung. Dieser Spagat dürfte
sich aber lohnen, denn die Chancen überwiegen.
Vita
Dr. Frank Engels
Geboren 1968 in Duisburg.
VWL- Studium an der
Johannes Gutenberg
Universität Mainz, Promo -
tion an der WHU und
Georgetown University.
Berufseinstieg 1998 als
Ökonom bei Swiss Re, dann
Tätigkeiten bei der EZB und
Thames River Capital LLP. Seit
2008 bei Union Investment,
dort ab 2017 Leiter Portfoliomanagement
und seit Juli
2022 Vorstandsmitglied und
CIO für Wertpapier-Port foliomanagement.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Union Investment 67
moneymarkets
ONLINEHANDEL
Der Boom mit Delle
Die Euphorie im E-Commerce hat nach Corona einen Dämpfer erhalten. Doch langfristig handelt es
sich um einen Wachstumsmarkt. Vor allem die Platzhirsche profitieren
Onlineshopping in Deutschland
User greifen hierzulande beim Einkaufen im
Internet vor allem bei Kleidung und Schuhen zu.
Häufig handelt es sich um Wiederholungskäufe
Onlinehandel in Deutschland nach Branchen
Anteile 2023 in Prozent
Sonstige
Mode und Accessoires
10,7
Gesundheit und
23,4
Wellness
6,5
Wohnen und 9,1
Einrichten
schnell drehende
Konsumgüter
Freizeit und Hobby
Quelle: Statista
13,3
15,5
21,5
Elektrotechnik
von LUDWIG BÖHM
Schon seit Anfang November herrscht wieder Schnäppchenzeit.
Black Friday, Cyber Monday und Black Weeks
locken mit zum Teil erheblichen Rabatten und kurbeln
so den Onlinehandel an. Allerdings werden die Preise im Vorfeld
immer wieder angehoben, um die Rabatte größer erscheinen
zu lassen, als sie tatsächlich sind. Dennoch gilt: Die
Verbraucher lassen sich durch angebliche und echte
Schnäppchen anlocken.
Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen im November
und Dezember insgesamt 21 Milliarden Euro beim Online-
Shoppen aus. Die anderen Monate kommen auf ein durchschnittliches
Volumen von jeweils 6,5 Milliarden Euro. Am
häufigsten bestellen die Nutzer in Deutschland Kleidung und
WEIHNACHTSGESCHÄFT:
Auch für E-Commerce
entscheidend
68
Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Schuhe, aber auch Elektronik. Auf diese Bereiche entfielen im vergangenen
Jahr fast 45 Prozent der Online-Umsätze, so der Handelsverband
Deutschland (HDE).
Mit einem Plus von 8,7 Prozent wuchsen im vergangenen Jahr
jedoch die schnell drehenden Konsumgüter am stärksten. Dazu
zählen Produkte mit kurzem Lebenszyklus und hohem Umsatz wie
Hygieneartikel oder Nahrungsmittel sowie alkoholische Getränke
wie Wein und Sekt. Leicht rückläufig waren dagegen die Umsätze
in den Bereichen Wohnen, Einrichten und Garten.
Nur kurzfristige Delle. Vor allem während Corona haben sich
die Menschen mangels Alternativen dem E-Commerce zugewandt.
Laut HDE erreichte der Onlinehandel im Jahr 2021 einen Rekordumsatz
von 86,7 Milliarden Euro (ohne Mehrwertsteuer). In den
Jahren 2022 und 2023, als der stationäre Handel wieder geöffnet
hatte, sind die Verkaufserlöse allerdings leicht zurückgegangen.
In diesem Jahr rechnet der HDE mit einem Umsatz im Onlinehandel
von 87,1 Milliarden Euro - und damit noch etwas mehr als im
Pandemiejahr 2021. Verglichen mit dem Wert von vor zehn Jahren
würde dies ein Wachstum von 144 Prozent bedeuten. Und gegenüber
dem Vor-Coronajahr 2019 beläuft sich das Plus auf mehr
als 47 Prozent.
In der EU haben im vergangenen Jahr drei Viertel der Internetnutzer
im Alter von 16 bis 74 Jahren mindestens einmal per Mausklick
eingekauft. Besonders online-affin sind die Menschen in Irland,
den Niederlanden, Schweden und Dänemark. Hier haben
mindestens 90 Prozent der Internetnutzer schon einmal im Internet
geshoppt. Deutschland liegt mit knapp 83 Prozent an siebter
Stelle in der EU. Der europäische Durchschnitt beläuft sich auf gut
75 Prozent. Am wenigsten nutzen die User den E-Commerce in Italien,
Rumänien und Bulgarien mit einem Anteil von unter 60 Prozent.
Für das Wachstum gibt es noch immer viel Luft nach oben. Laut
HDE verkaufen erst 40 Prozent des stationären Handels Waren
über das Internet. Allerdings gibt es einige Hürden zu überwinden.
Laut einer Umfrage des Zahlungsabwicklers Adyen bricht fast jeder
zweite Konsument den Online-Einkauf ab, wenn er nicht mit
seiner bevorzugten Zahlungsmethode bezahlen kann. Und 19 Prozent
der Befragten fühlen sich heute weniger sicher vor Zahlungsbetrug
als noch vor zehn Jahren.
Dafür dürfte künstliche Intelligenz künftig für noch mehr personalisierte
Angebote und verbesserte Einkaufserlebnisse sorgen.
Vor allem große Marktplätze wie Amazon oder Ebay sind bei den
Online-Käufern beliebt. Auf sie entfällt mittlerweile mehr als die
Hälfte des Onlinehandels. Der chinesische Anbieter Temu wuchs
nach seinem Start im April 2023 rasant. Jetzt macht sich allerdings
zunehmend Skepsis gegenüber dem chinesischen Anbieter
breit.
Generell locken die Marktplätze mit den höchsten Rabatten und
bieten auch gebrauchte Waren an. Das ist für viele Verbraucher angesichts
der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Preise
interessant. Die Unsicherheit aufgrund der schleppenden Konjunktur
und zunehmender Entlassungen dürfte diesen Trend weiter
verstärken. Anleger sollten sich von den ambitionierten Bewertungen
der entsprechenden Aktien nicht abschrecken lassen.
AMAZON
Mit Kernkraft-Power
Amazon ist so etwas wie das Synonym für den E-Commerce. Es gibt kaum ein
Produkt, das sich nicht beim größten Online-Warenhaus der Welt kaufen lässt.
Allein in Deutschland betreiben die Amerikaner 23 Logistikzentren. Gleichzeitig
konkurriert Amazon mit seiner Streaming-Plattform Prime, die in Deutschland
zunehmend auch Fußball überträgt, mit Netflix, Disney und Co.
Doch die Musik spielt in der Datenwolke Amazon Web Services (AWS). Diese
rangiert mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 30 Prozent deutlich
vor Microsoft Azure und Google Cloud. Mit seinen Rechenzentren rund
um den Globus bietet Amazon 200 verschiedene Dienste an, zunehmend
auch solche, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Ziel ist es beispielsweise,
das Kundenerlebnis zu verbessern oder Inhalte für das Marketing zu
generieren.
Enormer Strombedarf. Die Kehrseite der Medaille ist, dass diese Rechenzentren
riesige Mengen an Energie für die Datenverarbeitung benötigen. Diese
will Amazon künftig auch von neuen Kernkraftwerken beziehen. Der Konzern
investiert rund eine halbe Milliarde Dollar in die Entwicklung sogenannter
kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors). Diese sollen sicherer
als herkömmliche Atomkraftwerke sein und weniger Atommüll produzieren.
Diese Investition kann das Unternehmen quasi aus der Portokasse finanzieren.
Insgesamt stieg der Umsatz im dritten Quartal um elf Prozent auf 158,9
Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte um fast 55 Prozent auf 15,3 Milliarden
Dollar zu. Mittlerweile stammen fast 60 Prozent des operativen Ergebnisses
aus dem stark wachsenden Cloud-Geschäft.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Aktie wächst in die Bewertung
Keine Frage, Amazon ist hoch bewertet,
überzeugt jedoch durch ein starkes Gewinnwachstum.
Vor allem das KI- beziehungsweise
Cloud-Geschäft bietet noch Fantasie
Amazon
Kurs der Amazon-Aktie in Euro
180
140
100
200-Tage-Linie
60
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
906866/US0231351067
Börsenwert 2304,9 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 43,9/36,2
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 280,00/190,00 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 28 %
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
e = erwartet
69
moneymarkets
NETFLIX
Weihnachten heizt ein
Romantische Komödien, im Englischen Romantic Comedys oder Romcoms
genannt, treiben die Abrufzahlen des Streamingdienstes in die Höhe. Filme
wie Merry Gentleman, Hot Frosty oder Meet The Next Christmas erreichen
innerhalb weniger Tage Millionen von Zuschauern. Und Ende November wollten
rund 60 Millionen Haushalte weltweit das Boxspektakel zwischen Ex-
Weltmeister Mike Tyson und Influencer Jake Paul live auf Netflix sehen. Die
Server stießen offenbar an ihre Grenzen, die Übertragung verlief mit nicht
störungsfrei.
Netflix gehört zu den größten Streaming-Plattformen der Welt und zählt
283 Millionen zahlende Kunden in 190 Ländern. Die permanente Verfügbarkeit
von Filmen, Serien und Spielen läutet allmählich das Ende des linearen
Fernsehens ein. Während Prime bei Amazon eines von mehreren Geschäftsfeldern
ist, stellt das Streaming bei Netflix das Kerngeschäft dar.
Hohe Investitionen. Netflix muss konstant viel Geld in die Produktion neuer
Inhalte investieren, im Durchschnitt etwa fünf Milliarden Dollar pro Quartal.
Hinzu kommen Ausgaben für Marketing, Technologie und Verwaltung.
Doch all das zahlt sich aus. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 15 Prozent
auf 9,8 Milliarden Dollar. Dazu trugen auch neue Serienhits und Filme
bei. Der Nettogewinn ist von 1,7 auf 2,4 Milliarden Dollar um rund 41 Prozent
durch die Decke gegangen. Auch im Schlussquartal soll der Umsatz um 15
Prozent wachsen. Der Nettogewinn wird dagegen nach Unternehmensangaben
voraussichtlich rückläufig sein, was am Jahresende nicht unüblich ist.
Dafür überträgt Netflix zu Weihnachten zwei Footballspiele der NFL.
Kursverdoppler
Netflix ist innerhalb eines Jahres um mehr
als 100 Prozent gestiegen. Das hat die Bewertung
mit nach oben gezogen. Noch treibt
das Netflix Momentum den Kurs. Stoppkurs setzen
Kurs der Netflix-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
700
500
300
100
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
552484/US64110L1061
Börsenwert 381,5 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 45,6/38,4
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 1080,00/780,00 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 21 %
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
e = erwartet
ZALANDO
Teuer eingekauft
Im europäischen Online-Handel bahnt sich ein Hammer an: Zalando will den
bisherigen Konkurrenten About You übernehmen und bietet einen Preis von
6,50 Euro pro Aktie. Am Tag vor dem Übernahmeangebot gingen die Papiere
von About You mit einem Schlusskurs von 3,90 Euro aus dem Handel. Der
gebotene Aufschlag fällt also enorm aus. Kein Wunder also, dass die Otto
Group, die Familie Otto, die Investmentgesellschaft Heartland und das Management
von About You bereits zugesagt haben, das Angebot anzunehmen.
Zusammen halten sie 73 Prozent der Anteile. Das fusionierte Unternehmen
soll künftig mit zwei Marken im B2C-Geschäft auftreten, da sie unterschiedliche
Kundengruppen ansprechen.
Spürbare Synergien. Zalando bedient nicht nur Endkunden (B2C), sondern
bietet auch anderen Unternehmen Logistik-, Software- und Servicedienstleistungen
an. Die B2B-Software von About You soll nun in das E-Commerce-Betriebssystem
von Zalando integriert werden. Insgesamt sollen sich die Synergien
langfristig auf 100 Millionen Euro pro Jahr beim Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) belaufen. Die Gründer von About You um CEO Tarek Müller würden
weiter an Bord bleiben.
Die Verkaufserlöse von Zalando stiegen im dritten Quartal um fünf Prozent
auf knapp 2,4 Milliarden Euro. CFO Sandra Dembeck meinte dazu: „Unsere Kundinnen
und Kunden lieben die neuen Qualitätsmarken, mit denen wir unser Sortiment
erweitert haben.“ Vor einem Jahr war der Umsatz im gleichen Zeitraum
noch zurückgegangen. Der Nettogewinn sank allerdings um 8,2 Prozent auf
44,3 Millionen Euro. Eine Erklärung fehlt in der entsprechenden Mitteilung.
Trendwende
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(Ebit) soll sich im Gesamtjahr auf 440 bis
480 Millionen Euro belaufen. Das würde ein
Plus von 26 bis 37 Prozent bedeuten
Zalando
Kurs der Zalando-Aktie in Euro
200-Tage-Linie
100
0
2020 21 22 23 2024
WKN/ISIN
ZAL111/DE000ZAL1111
Börsenwert 9,2 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 40,7/31,2
Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %
Kursziel/Stoppkurs 45,00/30,00 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 29 %
Quelle: Onvista, eigene Schätzungen
80
60
40
20
e = erwartet
70 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Bei der Chartanalyse arbeitet FOCUS MONEY exklusiv mit der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e. V. (VTAD) zusammen.
Führende Mitglieder stellen jede Woche ihre wichtigsten Chartsignale vor. Diese Woche: Karin Roller, Vorstandsmitglied der VTAD e. V., Autorin,
Traderin und Technische Analystin (CFTe), www.vtad.de
Quelle: Bloomberg
CHARTSIGNAL DER WOCHE
IBM-Aktie vor der Entscheidung
Viele Anleger hatten der IBM-Aktie lange Zeit den Rücken zugekehrt.
In diesem Jahr feierte der Dow-Jones-Wert aber sein Comeback,
inklusive eines Allzeithochs. Nur das Doppeltop darf nicht greifen
IBM Aktienkurs in US-Dollar
Momentum-Indikator
Aufwärtstrend
Fibonacci-Kursziele
Unterstützung
127,2 %
100 %
Allzeithoch
Doppeltop?
Doppelboden
200-Tage-Linie
APR M J J A S O N DEZ
260
220
180
140
30
10
–10
–30
Nach einem zehnjährigen Abwärtstrend hat die Aktie des
Technologie-Pioniers IBM in diesem Jahr endlich das Tal
der Tränen durchschritten. Der aktuell intakte Aufwärtstrend
führte Anfang Dezember sogar zu einem neuen Allzeithoch.
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Das
neue Hoch liegt nur knapp über dem vom Oktober. Damit
besteht die Gefahr eines Doppeltops. Um dieses zu
bestätigen und ein klares bearishes Signal zu geben,
müsste der Aktienkurs allerdings erst fallen und das dazwischen
liegende Tief – ein Doppelboden bei rund 203
US-Dollar – auf Schlusskursbasis durchbrechen.
Solange die IBM-Aktie jedoch über 200 US-Dollar notiert,
können Stücke eingesammelt werden – mit einem
ersten Kursziel bei rund 280 US-Dollar (100 Prozent Fibonacci-Projektion)
sowie einem zweiten bei 300 US-Dollar
(127,2 Prozent Fibonacci-Projektion). Für diesen positiven
Ausblick müsste allerdings auch der Momentum-Indikator
wieder nach oben drehen. Der Einstiegsstopp sollte knapp
unter der signifikanten Unterstützung bei 200 US-Dollar
platziert und regelmäßig in Gewinnrichtung nachgezogen
werden. Aktionäre achten auch auf den 22. Januar 2025.
An diesem Tag werden die nächsten Quartalszahlen des
Dow-Jones-Urgesteins veröffentlicht.
ALZCHEM
Erfolgsmoleküle für
lukrative Marktnischen
von Stefan Riedel
Allzeithoch erreicht
Alzchem
Aktienkurs in Euro
WETTE
DER WOCHE
2022 2023 2024
60
50
40
30
20
10
Quelle: Bloomberg
DIE PRIVATPLATZIERUNG eines Aktienpakets
hat die Alzchem-Aktie
kurzfristig unter Druck gesetzt. Zwei
Ankeraktionäre haben am 11. Dezember
250 000 Aktien, das entspricht
zwei Prozent des Grundkapitals,
im Rahmen eines beschleunigten
Bookbuilding-Verfahrens zu einem
Preis von 53,00 bis 55,00 Euro komplett
an institutionelle Investoren
veräußert. Damit wollen die beiden
Großaktionäre LIVIA und HDI Vier
nach eigenen Angaben den Streubesitz
für die seit September im
SDax gelistete Aktie erhöhen.
Der Kursrücksetzer könnte sich im
Nachhinein als gute Einstiegschance
erweisen, denn für die Spezialchemiefirma
aus dem oberbayerischen
Trostberg wird 2024 ein
extrem erfolgreiches Jahr. Der Aktienkurs
hat sich seit Jahresanfang
mehr als verdoppelt. Damit hono-
riert die Börse den Gewinnsprung,
den das Unternehmen hinlegen wird.
Alzchem entwickelt mit seinen Chemikalien
Düngemittel wie Kalkstickstoff,
Nahrungsergänzungsmittel
wie Kreatin oder für die Landwirtschaft
die Substanz Creamino als Ersatz
von Fischmehl im Tierfutter.
Bei den Guanidinsalzen erweitert
Alzchem die Zielmärkte in der Industrie
etwa bei Airbags in der Autoproduktion
stärker in Richtung Wehrtechnik.
Das Salz Nitroguanidin ist
ein Bestandteil der Artillerieproduktion.
Für den Ausbau der Fertigungskapazitäten
erhielt Alzchem im August
einen EU-Zuschuss in Höhe von
34,4 Millionen Euro. Dieses mögliche
Umsatzpotenzial ist in den Analystenschätzungen
noch gar nicht
enthalten. Dabei ist die Aktie mit einem
2025er-KGV von zehn sowieso
schon günstig bewertet.
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
71
moneymarkets
ENI-LOGO: Das Geschäft
schwankt mit den
Rohstoffpreisen
ENI
Volatiles Geschäft, dicke Dividende
Der italienische Mineralölkonzern konzentriert
sich Schritt für Schritt auf ertragsstärkere
Geschäfte. Die Ausschüttungen sind
attraktiv, beim Aktienkurs ist noch Luft
nach oben
von GERHARD BLÄSKE
72
Die Explosion eines riesigen Treibstofflagers des Mineralölkonzerns
Eni bei Florenz erschüttert gerade Italiens
Öffentlichkeit. Mindestens fünf Menschen wurden
bisher tot geborgen. Weitere Opfer sind nicht
auszuschließen. Eni erklärte dazu, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten,
um die Gründe für die Explosion zu erkunden.
Es sei noch zu früh, dies feststellen zu können.
An der Börse hinterließ der tragische Vorfall kaum Spuren.
Obwohl der italienische Mineralölkonzern Eni gerade seine
Gewinnprognose nach unten korrigiert hat, bleibt er ein Liebling
der Börsianer. Von 25 Analysten, die den Wert auf dem
Schirm haben, empfehlen 16 einen Kauf und neun Halten.
Fast alle sehen ein deutliches Kurspotenzial: Goldman Sachs
hat den Zielpreis gerade von 18 auf 17 Euro gesenkt, J.P. Morgan
hat ihn von 18 auf 18,50 Euro angehoben. UBS sieht ihn
bei 15,50 Euro, Jefferies bei 17 Euro und die Mediobanca bei
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
19 Euro. Zum Vergleich: Die Aktie des an der Mailänder Börse
mit etwa 44 Milliarden Euro bewerteten Unternehmens
schwankt derzeit um die 13,41 Euro. Die Dividendenrendite
ist mit etwa sieben Prozent attraktiv. Das aktuelle Kurs-
Gewinn-Verhältnis liegt bei 8,42.
Die Ende Oktober vorgelegten Quartalszahlen werden von
Analysten wie Michele della Vigna von Goldman Sachs als „solide“
bewertet. Sie seien „besser als erwartet“, meint Giacomo
Romeo von Jefferies. Dabei hatte Eni zuvor nach zweimaliger
Anhebung der Prognose das Jahresziel für das Betriebsergebnis
von 15 auf 14 Milliarden Euro reduziert. Eni zeigt sich in
einem recht volatilen Umfeld recht widerstandsfähig.
Aus Sicht vieler Analysten wiegt die Gewinnwarnung weniger
schwer als die Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms
um 400 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro.
Gut an kommt auch, dass das Unternehmen bei Veräußerungen
sogenannter „Satelliten“-Aktivitäten schneller vorankommt
als erwartet.
Erst vor einigen Wochen wurde ein Anteil von 25 Prozent
an der Mobilitätstochter Enilive für fast drei Milliarden Euro
an KKR veräußert. Die Schweizer Asset-Management-Gesellschaft
EIP erwarb für 588 Millionen Euro 7,8 Prozent an
Plenitude, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt
und Italiens Haushalte mit Öl und Gas beliefert. Im Oktober
hatte Eni fast das gesamte britische Öl- und Gasgeschäft gegen
eine Beteiligung von 38,7 Prozent an Ithaca übertragen.
Bereits Anfang 2022 war die norwegische Öl- und Gastochter
Vår Energi an den Aktienmarkt gebracht worden. Und an
Saipem, einem Ausrüster für die Ölindustrie, hält Eni etwa
32 Prozent. Auch Eni Rewind gehört zu den „Satelliten“: Das
sind Geschäftsbereiche mit Wachstumspotenzial, die nicht
zum Kernbereich gehören und deren Entwicklung durch die
Hereinnahme externer Partner oder Börsengänge vorangetrieben
werden soll. Weitere Verkäufe sind wahrscheinlich,
denn Eni will aus Veräußerungen insgesamt rund acht Milliarden
Euro erlösen.
Sorgenkind Chemie. Schwierig ist die Lage nach wie vor
bei der Chemie-Tochter Versalis, die zunächst für etwa zwei
Milliarden Euro restrukturiert werden muss. Die Kosten im
Bereich der Basischemikalien sind zu hoch. Versalis soll sich
künftig auf hochwertigere Produkte konzentrieren. Ziel des
Unternehmens ist es, bis 2027 ein positives Betriebsergebnis
zu erreichen.
Gleichzeitig stehen jedoch auch gezielte Akquisitionen auf
dem Plan. Der Anteil des Erdgases am Fördermix soll langfristig
auf 90 Prozent steigen. Im Sommer 2023 erwarb Eni
den britischen Gasexplorateur Neptune Energy.
Eni hat in den Jahren 2022 und 2023 von den stark gestiegenen
Öl- und Gaspreisen profitiert und sehr hohe Gewinne
realisiert. Inzwischen sind die Preise gesunken und darin sehen
einige Analysten, neben sinkenden Margen im Raffineriegeschäft,
das Hauptrisiko. Im dritten Quartal ist der operative
Gewinn um 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro
gesunken, der bereinigte Nettogewinn ging um 30 Prozent
auf 1,3 Milliarden Euro zurück.
Bestens vernetzt. Das Mandat von Eni-CEO Claudio Descalzi,
ein Urgestein, der seit 2014 an der Spitze des direkt
oder indirekt zu 30,5 Prozent staatlichen Konzerns steht, ist
im Frühjahr 2024 verlängert worden. Er versteht sich bestens
mit Premierministerin Giorgia Meloni, die auf einen
Ausbau der Lieferbeziehungen mit nordafrikanischen Ländern
setzt und Italien als zentralen Umschlagplatz für Ölund
Gaslieferungen aus Afrika nach Europa sieht. Eni spielt
dabei eine zentrale Rolle. Bereits unter Premierminister Mario
Draghi wurden Verträge über die Erschließung von Gasfeldern
mit Algerien beschlossen. Unter Meloni folgte eine
ähnliche Vereinbarung mit Libyen. Auch mit Katar sind entsprechende
Verträge abgeschlossen worden. Und zuletzt hat
Eni in einer ganz anderen Region, nämlich in Indonesien, die
eigene Position stark ausgebaut.
„Eni wandelt sich zu einem ertragsstärkeren Unternehmen,
das in erster Linie durch den Erfolg der Exploration, Veräußerungen
und eine starke Pipeline von Projektstarts angetrieben
wird“, urteilt Goldman Sachs.
Historisch gesehen hing es stark vom Einstiegszeitpunkt
ab, ob eine Anlage bei Eni ein gutes Geschäft für Anleger war.
Gegenüber dem Höchstkurs von 2014 etwa haben Anleger
fast acht Prozent verloren. Und auch im Zwölfmonats-Vergleich
schneidet Eni mit einem Minus von fast elf Prozent
schlecht ab.
Überraschend resilient
Über lange Phasen hält sich der Eni-Aktienkurs
bemerkenswert stabil zwischen 12 und
16 Euro. Der Fokus auf ertragsstärkere Geschäfte
sollte mittelfristig ein höheres Kursniveau
rechtfertigen
WKN/ISIN
897791/IT0003132476
Börsenwert 42,7 Mrd. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e/26e 7,4/7,0
Dividendenrendite für 2024e/25e 7,7/8,0 %
Kursziel/Stoppkurs 17,00/10,70 €
Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 27 %
Quelle: Bloomberg
e = erwartet
Eni
Kurs der Eni-Aktie in Euro
2014 15 16 17 18 19 20 21 22 23 2024
20
18
16
14
12
10
8
6
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
73
moneymarkets
Das Beste für
FOCUS MONEY-Leser
Der 1843 gegründete „The
Economist“ mit dem Leitmotto
„Den globalen Fortschritt
inspirieren“ gilt heute
als eine der führenden Wirtschaftszeitschriften
der
Welt. Er betont seine Unabhängigkeit
und Objektivität;
mit Büros in 14 Ländern
weltweit ist er für seine tiefen
Analysen der globalen
Wirtschaft und Politik
bekannt. In einer Kooperation
macht FOCUS MONEY
seinen Lesern in der Regel
wöchentlich einen ausge
wählten Artikel aus „The
Economist“ zugänglich.
HANDELSKONFLIKT
BLOCKIERT: Für viele
US-Unternehmen wären die
Auswirkungen von Trumps
Zollplänen verheerend
Wie schmerzhaft werden Trumps
Zölle für amerikanische Unternehmen?
Mögliche Reaktionen
reichen vom Horten
von Waren, der
Erhöhung der
Preise bis hin zur
Umstellung der
Lieferketten
In den Wochen nach dem überwältigenden Wahlsieg von Donald
Trump versuchten die amerikanischen Unternehmen,
den Anlegern zu versichern, dass sie auf eine neue Runde
von Zöllen vorbereitet seien. Einige, wie der Werkzeughersteller
Stanley Black & Decker, verwiesen auf ihre Bemühungen,
Lieferketten aus China heraus zu verlagern. Andere, wie
der Baumarkt Lowe‘s, hoben Verfahren hervor, die sie für den
Umgang mit Zöllen nach Trumps erster Amtszeit eingeführt
haben, als Zölle auf Einfuhren im Wert von rund 380 Milliarden
US-Dollar erhoben wurden, auf Stahl und Aluminium bis
hin zu Waschmaschinen, vor allem aus China.
Doch die kommenden Umwälzungen könnten einschneidender
und weniger vorhersehbar sein, als viele amerikanische
Unternehmen annehmen. Am 25. November kündigte
der designierte Präsident auf seinem Social-Media-Megafon
Truth Social an, dass er einen Zoll von 25 Prozent auf alle
Produkte aus Mexiko und Kanada einzuführen gedenke und
die Zölle auf Waren aus China um zehn Prozent anheben
74
Foto: Adobe Stock
Composing: KI/FOCUS MONEY
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
werde. Trumps Absicht, seine Drohungen
gegen Mexiko und Kanada wahrzumachen,
wurde dann durch nachfolgende Posts infrage
gestellt, in denen von „wunderbaren“
beziehungsweise „produktiven“ Treffen
mit den Staatsoberhäuptern der beiden
Länder die Rede war.
Weitreichende Folgen. Das war nicht
sehr beruhigend. Wenn Trump Zölle gegen
die Nachbarn der USA im Norden und Süden
erhebt, wären die Auswirkungen auf
amerikanische Unternehmen verheerend.
Unternehmen von Mattel, dem Hersteller
von Barbie-Puppen, bis hin zu Whirlpool,
einem Hersteller von Haushaltsgeräten, betreiben
Fabriken in Mexiko. Etwa drei Fünftel
des importierten Aluminiums und ein
Viertel des importierten Stahls kommen aus
Kanada, und auch aus Mexiko werden große
Mengen Stahl eingeführt. Nach Berechnungen
der Bank Citigroup würden Trumps
Zölle den Stahlpreis für amerikanische Hersteller
um 15 bis 20 Prozent erhöhen.
Am stärksten betroffen von den Zöllen
wären die amerikanischen Automobilhersteller.
General Motors zum Beispiel importiert
mehr als die Hälfte der in Amerika verkauften
Pickups aus Mexiko und Kanada.
Von den Autoteilen, die in den USA verbaut
werden, stammen auf den Wert bezogen 9
% ebenfalls aus den beiden Ländern. Laut
Nomura, einer anderen Bank, würden die
von Trump am 25. November vorgeschlagenen
Zölle den Betriebsgewinn von General
Motors im nächsten Jahr auf ein Fünftel
zusammenschmelzen lassen. Auch ausländische
Automobilhersteller wie Toyota wären
betroffen.
Umgeleitet
Seit 2018 hat der Anteil der
US-Importe aus China stetig
abgenommen – zugunsten
vor allem von asiatischen
Niedriglohnländern sowie
Mexiko und Kanada. Das
Schlupfloch könnte sich
jedoch unter der Trump-
Regierung schließen
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Unternehmen haben drei Möglichkeiten,
auf Zölle reagieren. Die erste ist die Bevorratung
von Waren. Microsoft, Dell und HP
gehören zu den amerikanischen Technologieunternehmen,
die sich beeilen, so viele
elektronische Komponenten wie möglich
zu importieren, bevor die neue Regierung
im Januar ihr Amt antritt. Dieser Strategie
sind jedoch Grenzen gesetzt. Die Lagerbestände
könnten schon lange vor der Aufhebung
der Zölle aufgebraucht sein. Und für
die Vorratshaltung werden Lagerräume
benötigt und Kapital wird gebunden. Viele
große Unternehmen haben ihre Lagerbestände
nach dem Lieferkettenchaos der
Pandemie bereits aufgestockt und sind
möglicherweise wenig darauf erpicht, diese
zu nochmals erweitern, zumal die höheren
Zinssätze die Kosten dafür in die Höhe
treiben. Laut der Bank JPMorgan Chase
war die durchschnittliche Betriebskapitalquote
bei den 1500 wertvollsten börsennotierten
amerikanischen Unternehmen im
vergangenen Jahr höher als zu jedem anderen
Zeitpunkt in den letzten zehn Jahren,
mit Ausnahme von 2020.
Höhere Preise. Die zweite Möglichkeit
für die Unternehmen besteht darin, die
Zölle durch Preiserhöhungen an die Kunden
weiterzugeben. Mehrere Unternehmen,
darunter Stanley Black & Decker und
Walmart, Amerikas umsatzstärkstes Einzelhandelsunternehmen,
haben bereits
angedeutet, dass sie dies tun werden. Aber
auch hier gibt es Grenzen. Die überschüssigen
Ersparnisse, die die Amerikaner während
der Pandemie angesammelt haben,
sind durch die Inflation aufgezehrt worden,
Güterimporte nach Herkunftsland
Rest der Welt
Kanada
Mexiko
sonstige Länder Asiens mit geringen Kosten
Anteile in Prozent
China
2018 19 20 21 22 2023
Quelle: Kearney
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mit mehreren Verlagen von Hubert Burda Media (siehe www.burda.com/de/gvv).
moneymarkets
und es gibt Anzeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt
des Landes abkühlt. Die Ausfallquote bei Kreditkarten
ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Die dritte und schwierigste Maßnahme besteht darin,
die Lieferketten neu zu strukturieren. Neue Lieferanten
müssen, sobald sie gefunden sind, getestet werden und es
muss mit ihnen verhandelt werden, ein Prozess, der Jahre
dauern kann. Viele amerikanische Unternehmen haben
ihre Lieferketten von China weg diversifiziert. Nach
Angaben des Beratungsunternehmens Kearney sank der
Anteil Chinas an den amerikanischen Industriegüterimporten
von 24 Prozent im Jahr 2018 auf 15 Prozent im
vergangenen Jahr. Der Anteil der anderen asiatischen
Niedriglohnländer und von Mexiko stieg von 13 auf 18
beziehungsweise von 14 auf 16 Prozent (s. Grafik S. 75).
Eine Analyse von Fernando Leibovici und Jason Dunn von
der Federal Reserve Bank of St. Louis zeigt, dass der Rückgang
des chinesischen Anteils an den Importen in den
Branchen am stärksten war, in denen Amerika am stärksten
von seinem Rivalen abhängig war, einschließlich der
Kommunikations- und Informationstechnologie.
Mehr Länder. Die Verlagerung der Produktion aus
China heraus reicht jedoch möglicherweise nicht aus.
Die Regierung Biden, die viele der ursprünglichen Zölle
von Trump beibehielt und einige eigene hinzufügte, hat
gegen chinesische Waren, die über Umwege nach Amerika
gelangen, hart durchgegriffen. Im Juli verhängte sie
eine „Schmelz- und Gieß-Richtlinie“ für mexikanischen
Stahl, wonach das Metall im Land hergestellt werden
muss, um Zölle zu vermeiden. Es könnte immer schwieriger
werden, von chinesischen Unternehmen zu kaufen,
die Fabriken im Ausland errichtet haben, darunter
Hersteller von Fernsehern bis hin zu Herstellern von Sicherheitsgurten.
Am 29. November verhängte die US-
Bundesregierung Antidumpingzölle auf Solarpaneele,
die in Südostasien unter anderem von den beiden chinesischen
Unternehmen Jinko Solar und Trina Solar hergestellt
werden.
Verlagerung zwecklos? Trumps protektionistischer
Zorn richtet sich nicht nur gegen China, sondern gegen
alle Länder, mit denen Amerika ein Handelsdefizit hat.
Unternehmen, die ihre Lieferketten nach Mexiko, Vietnam
oder in andere Niedriglohnländer verlagert haben,
könnten daher einen schweren Stand haben. Manche entscheiden
womöglich, dass die einzige sichere Option darin
besteht, die Produktion nach Hause zu holen. In einigen
Branchen, darunter der Halbleiterindustrie, ist dies
bereits der Fall. Die Ausgaben für den Bau von Fabriken
in den USA beliefen sich in den ersten neun Monaten dieses
Jahres auf 172 Milliarden US-Dollar und waren damit
inflationsbereinigt doppelt so hoch wie im gleichen Zeitraum
des Jahres 2019. Ein von Kearney zusammengestellter
Autarkieindex, der sich aus dem Verhältnis der
US-Produktionsleistung (abzüglich der Exporte) zu den
Importen (abzüglich der Reexporte) errechnet, zeigt seit
2021 einen Aufwärtstrend, nachdem er in den vorangegangenen
acht Jahren gesunken war (s. Grafik unten). Für
viele Unternehmen wird die Herstellung von Produkten
in Amerika jedoch weiterhin unerschwinglich sein.
Die nächste Welle von Zöllen könnte sich daher für US-
Unternehmen als noch schmerzhafter erweisen als die
vorherige. Nach Untersuchungen von Carlyle Burd von
der North Carolina State University mussten Unternehmen,
die von den Zöllen betroffen waren, die Trump während
seiner ersten Amtszeit auf chinesische Importe erhob,
einen Rückgang ihres Betriebsgewinns als anteiliger
Vermögenswert um 5,4 Prozentpunkte hinnehmen, verglichen
mit Unternehmen, die nicht betroffen waren. Einige
wurden noch härter getroffen. Letzten Monat erklärte
der Finanzchef von Stanley Black & Decker, dass die
Zölle der ersten Amtszeit das Unternehmen zunächst
rund 300 Millionen Dollar jährlich kosteten, was einem
Viertel seines Nettogewinns im Jahr 2017 entsprach, und
sich weiterhin auf rund 100 Millionen Doll pro Jahr beziffern.
Die Unternehmenschefs werden Trumps Truth-
Social-Konto nicht aus den Augen lassen.
Selbermachen
Seit 2021 steigt der „Autarkieindex“ der Unternehmensberatung
Kearney. Das bedeutet: Das verarbeitende
Gewerbe produziert wieder mehr auf
amerikanischem Boden. Zuvor war der Index acht
Jahre lang rückläufig, was den Trend zum
Outsourcen der Produktion widerspiegelt. Es bleibt
aber für viele Unternehmen unwirtschaftlich,
in den USA zu produzieren
US-Manufacturing-Self-Sufficiency-Index
verarbeitendes Gewerbe,
Produktion (ohne Exporte) im
Verhältnis zu den Importen (ohne Re-Exporte)
2013 14 15 16 17 18 19 20 21 22 2023
Quelle: Kearney
2,8
2,7
2,6
2,5
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2,3
76
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moneymarkets
SONNNE UND WIND:
Ausgerchnet China
ist Vorreiter bei
erneuerbaren Energien
INTERVIEW
Geld rettet die Welt“
Herr Hientzsch, Herr Klein, der Klimawandel rückt nach hinten im Bewusstsein
der Deutschen, in Amerika dreht Donald Trump das Rad ganz zurück:
Täuscht der Eindruck oder ist der Trend zur nachhaltigen Geldanlage schon
wieder vorbei?
Ralph Hientzsch: Der Gegenwind ist stärker geworden, das
stimmt. Trotzdem bin ich zuversichtlich: Deutsche Anleger halten
erstmals mehr als eine Billion Euro in Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen.
Wir sehen, aller Trump-Rhetorik zum Trotz, weiterhin
weltweit ein Wachstum bei Anlagen nach ESG-Kriterien, im
vorigen Quartal machten sie bereits fast zehn Prozent des Anlagevolumens
aus, 3,4 Billionen Dollar stecken heute insgesamt in
ESG-Papieren, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung
ist auch nötig, Geld ist die Stellschraube für die Transformation in
Richtung Klimaneutralität.
Christian Klein: Mir ist nicht bange, dass dieser Trend bricht. Die
Skepsis gegenüber ESG-Anlagen ist überzogen, die gegenwärtige
Debatte trifft nicht die Wirklichkeit – selbst mit Blick auf Amerika.
Richtig ist: Für Donald Trump sind wirtschaftliches Wachstum und
Energieunabhängigkeit wichtiger als Klimaschutzmaßnahmen.
Trotzdem wuchsen in seiner ersten Amtszeit die Kapazitäten für
erneuerbare Energien in den USA um mehr als 50 Prozent. Die Solarbranche
schuf in den Trump-Jahren 315 000 neue Jobs, während
die Kohleindustrie im gleichen Zeitraum 50 000 Jobs verloren
hat. Deshalb bin ich sicher: Das Momentum für saubere
Energie in den USA bleibt stark. Wichtig ist: Andere Länder müssen
folgen, müssen konsequent handeln in Richtung Klimaschutz.
Wir können uns noch so anstrengen, der Erfolg ist begrenzt, solange China
weiter Kohle verfeuert und in der globalen Klimapolitik blockiert.
Woran hakt es beim ökologischen Umbau der
Wirtschaft? Die ESG-Experten Ralph Hientzsch
und Christian Klein über die gröbsten
Denkfehler bei der nachhaltigen Geldanlage
von GEORG MECK
Hientzsch: Noch so ein Denkfehler in der Diskussion. In Wahrheit
forciert China den Ausbau erneuerbarer Energie.
Klein: Exakt, China ist globaler Vorreiter und dominiert den Weltmarkt
in dem Bereich. Die Chinesen treiben die Energiewende mit
aller Macht voran, im Jahr 2023 übertrafen ihre Ausbaubemühungen
die Anstrengungen von Europa und den USA zusammen.
Abgesehen von der ökologischen Notwendigkeit: Hierzulande sind viele
enttäuscht von der Rendite mit ESG-Anlagen. Am Ende zählt der Gewinn
mehr als das gute Gewissen.
Klein: Da gibt es keinen Gegensatz! Dass sich nachhaltige Anlagen
weniger lohnen, ist ein populärer Irrtum, zu widerlegen durch
die Zahlen. Nachhaltige Fonds übertreffen regelmäßig ihre traditionellen
Pendants. Die Rendite nachhaltiger Fonds lag 2023 im
Median bei 12,6 Prozent, während es traditionelle Fonds auf 8,6
Prozent brachten. In Amerika erzielten nachhaltige Fonds 21,3
Prozent Medianrendite, verglichen mit traditionellen Fonds, die
78
Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
bei 14,4 Prozent lagen. Wir arbeiten gerade an einer großen wissenschaftlichen
Studie zum Anlegerverhalten: Verzichten die
Menschen auf Rendite, wenn sie Gutes bewirken? Im Experiment
sagen sie immer „ja“, jetzt wollen wir herausfinden, ob es so ist wie
beim Fleisch: In Umfragen sind viele Menschen dabei, Vegetarier
zu werden - an der Kühltheke im Supermarkt sieht es dann anders
aus.
Hientzsch: Beim Anlegerverhalten bin ich überzeugt: Nachhaltige
Geldanlage geht nicht mehr weg und auch in bin sehr gespannt
auf die Studienergebnisse. Sehr viel Geld wartet darauf, in dem Bereich
angelegt zu werden, auch wenn die Regulatorik es nicht immer
ganz einfach macht. Die deutsche Gründlichkeit in dem Bereich
ist übertrieben!
Klein: Das erklärt sich durch schlechte Erfahrungen am Kapitalmarkt,
ja, es gab Fälle des Betrugs und der Irreführung von Kunden.
Trotzdem hilft es niemandem, alles ins kleineste Detail zu regulieren.
Mein Appell lautet daher: Keep it simple, haltet es einfach
– auch zum Wohle der Kunden, die durch viel zu viele Informationen
erschlagen werden.
Hientzsch: Die Versuchung der Politik, immer mehr Bürokratie
aufzubauen, ist eben groß – gerade in Deutschland.
Klein: Am Ende wirkt das Zuviel an Regulierung kontraproduktiv,
für Mensch wie Umwelt. Es sind zum Beispiel alle einig: Der
Schutz der Biodiversität ist ein sehr wichtiges Thema. Alle reden
darüber. Nur keiner weiß, welche ESG-Anlagen darunterfallen,
was genau darunter zu verstehen ist. Wir erleben daher eine seltsame
Situation: Problem erkannt, nichts passiert. Das macht es so
anstrengend mit der Nachhaltigkeit.
Führt dieser Frust dazu, dass die Finanzindustrie bei dem Thema zuckt und
nachlässt in Ihren Anstrengungen?
Hientzsch: Nein, gar nicht. Die Finanzindustrie und die Unternehmen
der Realindustrie haben inzwischen alle ihre ESG-Strategie
beschlossen. Daran halten sie sich. Da gibt es keinen Weg zurück.
Die Finanzindustrie bewegt sich weiter, Banken ändern nicht
nur ihre Kreditvergabe gemäß ESG-Kriterien. Was ihnen wehtut,
sind einige regulatorischen Pflichten. Die Realindustrie sucht nach
den Strategien, um Wachstum zu sichern und gleichzeitig Nachhaltigkeit
zu forcieren.
Klein: Katastrophen wie die jüngsten Hurrikane zeigen, wie nötig
der Kampf gegen den Klimawandel auch aus ökonomischer
Sicht ist, wenn dadurch Schäden entstehen, die größer sind als das
ganze IRA-Paket, mit dem Amerikas Präsident Biden die Wirtschaft
angekurbelt hat. Die Finanzindustrie hat begriffen: Es ist
immer günstiger, jetzt den Schäden durch den Klimawandel vorzubeugen,
als sie später auszugleichen.
Hientzsch: Klimaschutz und damit nachhaltiges Anlegen ist alternativlos
und ökonomisch sinnvoll. Es geht schlicht nicht anders.
Kein Wunder, dass gerade die Versicherer Druck machen, weil sie
die Risiken der Erderwärmung nicht alle tragen können und wollen.
Auch Banken sind auf einem guten Weg in Sachen ESG. Wenn
die Deutsche Bank etwa in diesem Sommer einen Social Bond im
Volumen von 500 Millionen Euro auflegt, der 13-fach überzeichnet
war, so ist das eine schöne Initiative. So lassen sich auch die Aktionäre
mitnehmen.
Rechnen Sie mit Widerstand wie in Amerika, wo Investoren rebellieren,
wenn Konzerne sich zu grün und nachhaltig gebärden?
Hientzsch: Nicht unbedingt, bisweilen beobachten wir sogar das
Gegenteil: Investoren stellen Nachhaltigkeitsziele auf, die sie dann
durchsetzen wollen in den Unternehmen, an denen sie Aktienpakete
halten. Bayer und HSBC waren dieses Jahr schon Beispiele für
kritische Nachfragen der Aktionäre an die Vorstände. Vor Jahren
haben Aktionäre angefangen, beim Gehalt des Managements aufzubegehren.
Jetzt fragen sie: Was tut Ihr fürs Klima? Das ist ein
großes Thema unter Investoren. Etliche Konzerne haben enorme
Angst davor, in die Bredouille zu geraten, wenn Aktionäre versuchen,
Einfluss zu nehmen in Richtung mehr Klimaschutz.
Klein: Das ist es ein spannender Ansatz, das Klima zu retten, verbunden
mit theoretischen Fragen: Wenn es etwas kostet, die Welt zu
retten, dürfen die Unternehmen dies dann tun? Schließlich ist es
nicht das Geld des Managements, sondern das der Aktionäre. Deswegen
werden sich die Hauptversammlungen damit zu befassen haben.
Hientzsch: Es kann durchaus sein, dass die Aktionäre, auch professionelle
Investoren, mehr Ehrgeiz vom Management verlangen
in Sachen Klimaschutz, dadurch ergibt sich ein Riesenhebel. Dieses
Thema wird eine der spannendsten Fragen in der nächsten
Hauptversammlungssaison. Die ersten Investoren sind dieses Jahr
vormarschiert und haben Druck aufgebaut.
Sie feiern mit Ihrem ESG Transformation Award die Pioniere in dem Bereich,
finden sich dafür auch 2025 genügend strahlende Beispiele?
Hientzsch: Auf jeden Fall. Die Community ist sehr interessiert
und wir haben bereits jetzt mehr Bewerbungen und tolle Initiativen
als in den letzten Jahren.
Klein: Die Idee des Preises ist ja, besondere Leistungen aufs Treppchen
zu stellen und zu sagen: Fangt an mit der Nachhaltigkeit, es funktioniert.
Das ist gerade dann wichtig, wenn es Gegenwind gibt.
RALPH HIENTZSCH Geschäftsführender
Gesellschafter Consileon Frankfurt und
Schweiz, Initiator des ESG-Awards
CHRISTIAN KLEIN, Professor für nachhaltige
Finanzwirtschaft, Universität Kassel
Fotos: photoresque, Consileon 79
moneymarkets
MUSTERDEPOT
Optimismus
nimmt zu
Liquidität unterstützt die
Börsen. Hölzle nimmt einen
Immobilienwert ins Depot
„Der europäische Aktienmarkt hat sich positiv
entwickelt, obwohl die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen weiterhin gemischt
sind. Trotz bestehender Herausforderungen
wie geringerem Wirtschaftswachstum und
geopolitischen Unsicherheiten lässt sich
eine optimistischere Haltung am Markt erkennen“,
sagt Nicole Sperch, Impact AM.
„Die EZB habe ihren restriktiven Kurs aufgegeben
und die Märkte mit Liquidität geflutet,
so Hartmut Jaensch, prediqma. „Die europäischen
Aktienmärkte können auch
deshalb an die Wertentwicklung der US-Börsen
anschließen“, meint der Aktienexperte.
„Nachdem durch den Verkauf von Ionos
eine Position freigeworden ist, füllen wir das
Depot antizyklisch mit dem Immobilienwert
Stinag Stuttgart Invest auf“, sagt Manuel
Hölzle, GBC (s. Tabelle). Da die Aktie sehr
markteng ist, müsse streng mit Limits gearbeitet
werden. Der Börsenprofi ordert 350
Stücke mit Limit 13,50 Euro. Zudem erhöhte
er bereits in der Berichtswoche seine Bestände
bei M1 Kliniken um 200 Aktien zu je
16,65 Euro, die bei Aurubis um 30 zu je
84,25 Euro und die bei KWS Saat um 40 zu
je 57,70 Euro. Im Gegenzug verkaufte Hölzle
seine 400 Ionos zu je 22,25 Euro. JH
Anzahl/nominal
des Wertpapiers
ISIN
aufgenommen
in Euro
Kaufkurs
Ausgabe
Kaufsumme
in Euro
Limits Euro
je Stück/
Anzahl
Kurs am
12.12.24
in Euro
Kurswert
am
12.12.24
Kursveränderung
in %
DEPOT 1
NICOLE SPERCH,
Impact Asset
Management GmbH
DEPOT 3
HARTMUT JAENSCH,
prediqma – Institut
für Börsenstrategie
55 Air Liquide FR0000120073 5/24 175,80 8790,00 – 159,96 8797,80 0,1
13 ASML Holding NL0010273215 5/24 649,40 8442,20 – 677,90 8812,70 4,4
45 Deutsche Börse DE0005810055 5/24 187,35 8430,75 – 223,20 10044,00 19,1
90 Novo Nordisk A/S-B DK0062498333 5/24 97,65 8788,50 – 104,88 9439,20 7,4
60 SAP DE0007164600 5/24 144,86 8691,60 – 239,90 14394,00 65,6
65 Wolters Kluwer NL0000395903 5/24 134,00 8710,00 – 162,15 10539,75 21,0
Guthaben: 17980,99 € 22 Münchener Rück DE0008430026 15/24 443,80 9763,60 – 492,70 10839,40 11,0
Depotwert: 96441,85 € 350 Compass Group GB00BD6K4575 28/24 27,00 9450,00 – 33,06 11571,00 22,4
Gesamtwert*: 114422,84 € 400 Deutsche Telekom DE0005557508 40/24 26,82 10728,00 – 30,01 12004,00 11,9
Depotveränderung:14,4 %
DEPOT 2
MANUEL HÖLZLE,
GBC AG
1000 M1 Kliniken 5) 11) DE000A0STSQ8 diverse 12,87 12865,00 – 16,50 16500,00 28,3
70 Reply 11) IT0005282865 diverse 121,46 8502,50 – 156,90 10983,00 29,2
80 Do & Co 11) AT0000818802 diverse 132,06 10565,00 – 172,00 13760,00 30,2
1600 Multitude 7) 11) MT0002810100 diverse 5,44 8710,00 SL: 3,90 5,23 8368,00 –3,9
150 Bitcoin Group 5) 6) 7) 11) DE000A1TNV91 diverse 55,73 8360,00 – 55,90 8385,00 0,3
150 Fraport 11) DE0005773303 diverse 47,58 7137,00 – 53,85 8077,50 13,2
Guthaben: 6240,78 € 200 Alzchem 7) 11) DE000A2YNT30 diverse 58,90 11780,00 – 58,60 11720,00 –0,5
Depotwert: 92496,50 € 90 Aurubis 11) DE0006766504 diverse 79,25 7132,50 – 84,30 7587,00 6,4
Gesamtwert*: 98737,28 € 120 KWS Saat 11) DE0007074007 diverse 59,03 7084,00 – 59,30 7116,00 0,5
Depotveränderung:–1,3 % Stinag Stuttgart Inv. 5a) 11) DE0007318008 K: 13,50/350
5), 6), 7), 11)
Offenlegung Interessenskonflikte (Erklärung: www.gbc-ag.de/rechtliches/offenlegung)
750 Deutsche Bank DE0005140008 diverse 12,78 9582,50 – 17,03 12775,50 33,3
30 Meta Platforms US30303M1027 diverse 349,87 10496,00 – 601,40 18042,00 71,9
140 NEC JP3733000008 diverse 59,12 8277,50 – 80,66 11292,40 36,4
80 Dell US24703L2025 7/24 77,56 6204,80 – 112,72 9017,60 45,3
45 American Express US0258161092 22/24 220,80 9936,00 – 288,85 12998,25 30,8
45 UCB BE0003739530 38/24 163,80 7371,00 – 184,10 8284,50 12,4
Guthaben:21 832,22 € 60 3M US88579Y1010 39/24 117,20 7032,00 – 122,88 7372,80 4,8
Depotwert: 102563,05 € 120 Am. Electric Power US0255371017 40/24 92,50 11100,00 – 89,50 10740,00 –3,2
Gesamtwert*: 124395,27 € 200 Ebay US2786421030 44/24 60,99 12198,00 – 60,20 12040,00 –1,3
Depotveränderung:24,4 %
*Startkapital am 12.01.24 = 100000 Euro, abzüglich Ausgaben für Wertpapiere und Spesen (0,2% pro Wertpapiergeschäft, 2,5 % Ausgabeaufschlag bei Fonds); Limits: K = Kauflimit, V = Verkaufslimit, o. L. = ohne Limit, SL = Stop-Loss
Die Beiträge stellen die Privatmeinung der Verfasser dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information. Analysen und Schlussfolgerungen sind all gemeiner Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse einzelner
Anleger. Wertentwicklungen der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Vor Treffen einer Anlageentscheidung sollte jedenfalls ein professioneller Finanzdienstleis ter konsultiert werden.
80 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
dswanlegerschutz
VARTA
Freie Aktionäre
kämpfen weiter
Amtsgericht Stuttgart bestätigt
Restrukturierungsplan und damit
Enteignung der Varta-Aktionäre – die
kämpfen weiter für ihre ihre Eigentumsrechte
Am vergangenen Mittwoch hat das Amtsgericht
Stuttgart den von der Varta AG vorgelegten und im
Erörterungs- und Abstimmungstermin am 25. November
2024 diskutierten Restrukturierungsplan per
Beschluss – ohne weitere Anhörung – bestätigt, nachdem
es die Bestätigung zunächst zweimal vertagt hatte.
Damit bestätigt das Amtsgericht Stuttgart zugleich
die von der Varta AG vorgeschlagene Enteignung der
freien Aktionäre durch einen Kapitalschnitt auf null
und einer nachfolgenden Kapitalerhöhung, die nur von
einem einzelnen bisherigen Bestandsaktionär gezeichnet
werden kann.
Mit dieser Entscheidung brüskiert das Amtsgericht
Stuttgart die freien Aktionäre, die sich auch weiterhin
gegen die Enteignung und damit dem zwangsweisen
Ausschluss aus der Gesellschaft wehren werden.
Bereits vor der Entscheidung des Amtsgerichts Stuttgart
hatten sich die freien Aktionäre gemeinsam mit einem
Bündnis bestehend aus One Square Advisors, den
Kanzleien K & L Gates sowie Nieding + Barth und der
Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
(DSW) gegen den Restrukturierungsplan und damit gegen
die Enteignung der freien Aktionäre gewehrt. Diesen
Weg werden wir nun konsequent fortführen und
den Eingriff in das Eigentumsrecht nicht ohne Gegenwehr
hinnehmen.
„Dass das Amtsgericht Stuttgart hier ohne weitere Anpassung
und damit Berücksichtigung der Interessen
der freien Aktionäre den Restrukturierungsplan der
Varta AG bestätigt, können und werden die freien Aktionäre
nicht wehrlos akzeptieren. Die Entscheidung des
Amtsgerichts Stuttgart wirkt zudem weit über die Causa
Varta hinaus. Auch die Finanzierung von Start-ups
und kleineren sowie mittleren Unternehmen wird dadurch
konkret in Deutschland gefährdet, wenn Investoren
befürchten müssen, dass bei einer aufkommenden
Krise eine entschädigungslose Enteignung ihres
Eigentums droht“, unterstreicht Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer
der Deutsche Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz e.V. (DSW).
Heftiger Absturz
Den freien Aktionären von Varta droht eine Enteignung
durch den Restrukturierungsplan
Varta
Aktienkurs in Euro
16
12
200-Tage-Linie
2020 21 22 23 2024
8
4
0
Quelle: Bloomberg
VARTA-LOGO:
Gerichtsentscheidung
mit weitreichenden
Folgen
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Foto: Bloomberg 81
moneymarktplatz
GUTES für GENIESSER
Schon stark:
Das Macbook Pro
verfügt über eine
Batterielaufzeit von
bis zu 24 Stunden
Laptop
Blendende Leistung
Sie suchen nach einem Notebook mit einem
Display, das dank hoher Helligkeit samt
scharfem Kontrast ihre Augen schont?
Auch sollte der Bildschirm Blendeffekte
und Reflexionen in blendender Umgebung
reduzieren, um das Arbeiten unterwegs,
etwa auf Bahnfahrten oder im Flieger,
selbst bei greller Sonneneinstrahlung
noch zu ermöglichen? Und ganz klar: Superschnell
muss der Prozessor im neuen
Rechner natürlich auch sein!
Dann sind Sie mit dem neuen Macbook
Pro mit M4-Chip von Apple bestens bedient.
Wichtig! Wenn sie zum 1899 Euro
teuren Basismodell greifen, müssen sie
allerdings noch für 170 Euro extra ein integriertes
14-Zoll-Display mit „Nanotextur“
ordern: Die mattierte Oberfläche des
Bildschirms streut auftreffendes Licht in
sämtliche Richtungen, was die Ablesbarkeit
am Screen selbst an sonnigen Fensterplätzen
nicht zum Problem macht.
Auch der krasse Wechsel mit dem Laptop
vom Hellen ins Dunkle ist mit dem Liquid
Retina XDR Display kein Problem.
Dank einer immensen Leuchtdichte von
mehr als 1600 Nits – das sind umgerechnet
rund 5482 Lumen – kann der Betrachter
die Inhalte bei der Arbeit im Freien am
Bildschirm des Macbook Pro deutlich ablesen.
Auch wer gern in dunklerer Umgebung
still vor sich hin am Apple-Laptop
werkeln will, profitiert. Denn bei wenig
Licht dimmt das Display des Pro automatisch
auf ein Nit Leuchtdichte ab.
Für die gute Performance des M4-Chips
von Apple sorgen zehn Prozessorkerne
und zehn Grafikkerne sowie eine Neural
Engine mit zehn Rechenkernen, welche
beim Laptop für maschinelles Lernen und
künstliche Intelligenz zuständig sind.
Was User freuen dürfte: Schon das Basismodell
des Macbook Pro hat ein 512
Gigabyte (GB) großes Solid-State-Laufwerk
an Bord, was schneller ist als eine
herkömmliche Festplatte. Der Arbeitsspeicher
des Einstiegsmodells hingegen
rangiert zwar nur bei 16 GB. Was für
Durchschnittsuser selbst beim Handling
größerer Bilddateien und Videos sowie
beim Multitasking mit mehreren Apps
im Alltag allerdings ausreichend ist.
Nicht von schlechten Eltern ist zudem
die im neuen Apple-Notebook integrierte
Kamera mit zwölf Megapixeln Auflösung,
die Laptopuser bei ihren Videocalls
scharf und damit bestens ins Bild setzen.
Auch der Akku im neuen Macbook Pro
kann sich sehen lassen: Dank M4-Chip
gibt Apple die Batterielaufzeit des Notebooks
bei drahtlosem Videostreaming
von 1080p-Inhalten via WLAN über den
Safari-Browser mit bis zu 24 Stunden an
– was schon enorm lange ist. TS
Schön stylish:
Apple offeriert das
neue Macbook Pro
wahlweise in Space
Schwarz und Silber
82
Fotos: Apple FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Tennis
Ideales Racket für Anfänger
Nach einer Beliebtheitsdelle ist Tennis hierzulande
wieder groß en vogue. Zum Push beigetragen
hat wohl auch die Erfolgsserie des
deutschen Tennis-Cracks Alexander Zverev,
der im ATP-Ranking 2024 auf Platz zwei landete.
Dieses Jahr zählt der Deutsche Tennis
Bund gut 1,49 Millionen Vereinsmitglieder –
das sind rund 16 000 mehr als im Vorjahr.
Für jene, die es jetzt in den Fingern juckt und
den Weißen Sport auch mal ausprobieren, aber
nicht sündhaft viel Geld für ein gutes Racket auf
den Tisch legen wollen, haben wir einen Tipp:
Für Anfänger erste Sahne ist der Lunnade TR01,
made in China, für um die 50 Euro.
Warum? Der Rahmen des Schlägers ist aus
Aluminium und Kohlefaserverbundstoff aus einem
Guss und wiegt gerade mal 285 Gramm.
Mit 68,5 Zentimetern hat der Lunnade TR01 die
Maße eines Standard-Schlägers, der Balancepunkt
rangiert bei 33 Zentimetern.
Der 660 Quadratzentimeter große Schlägerkopf
ist gut ausgewogen – und damit weder
kopf- noch grifflastig. Die Saitenbespannung
ist mit einer Härte von 23 Kilogramm stramm.
Was freuen dürfte: Bälle lassen sich auch für
ungeübte Tennis-Anfänger
druckvoll, schnell und präzise
retournieren. Was dem
großen Sweetspot – der Bereich
des Tennisschlägers,
mit dem der Ball perfekt getroffen
wird – des Rackets zu
verdanken ist.
Zudem lässt sich der Lunnade
TR01 mühelos auf dem Spielfeld
schwingen, was den Schlagarm
schont. Auch am weichen Griffband
mit viel Grip gibt es nichts zu meckern.
Der hervorragende Eindruck des
Rackets wird nur in einem einzigen Punkt
getrübt: Lunnade bietet den Schläger hierzulande
lediglich in Griffstärke 4. Damit ist der
TR01 aktuell primär nur für größere Männerhände
geeignet. Mal sehen, wann die Marke das
Racket auch für grazilere, kleinere Frauenhände
hierzulande auf den Markt bringt! TS
Lunnade TR01:
Der Schlägerkopf ist
660 Quadratzentimeter
groß und die Saitenbespannung
recht hart
Zigarren
Pride of Panama
„Oh, wie schön ist Panama“,
schwärmt der „Kleine Bär“ eindringlich
seinem Bro, dem „Kleinen
Tiger“ vor. Wer Horst Eckert
– alias Janosch – liebt, der kennt
auch sein berühmtes, wahrlich
wundervoll illustriertes Kinderbuch
vom Aufbruch der beiden
tierischen Freunde nach Panama.
Auch immer mehr Zigarrenfans
schwärmen von Panama, dem
Land zwischen Mittel- und Südamerika.
Kein Wunder, wird im
Hochland Panamas noch heute
wie vor 100 Jahren auf überaus
kleinen Anbauflächen rein ökologisch
Tabak angebaut, ohne Einsatz
jeglichen Kunstdüngers oder
Longfiller:
Die „Hernandez y Ruiz
Robusto“ ist eine Puro und
schmeckt schön mild
Pestizide. Damit fallen die produzierten
Mengen nicht gerade üppig
aus, was panamaische Zigarren
dieser Tage umso begehrter
unter Aficionados macht.
Wer noch nie panamaische Tabake
geschmeckt hat und auf der
Suche nach einem hervorragenden
Preis-Leistungs-Verhältnis ist,
sollte ruhig mal zur „Hernandez y
Ruiz Robusto“ greifen. Der Longfiller
ist eine echte Puro, bei deren
Herstellung für Deckblatt, Einlage
und Umblatt ausschließlich
mild-würzige, ganze Tabakblätter
aus Panama verwendet wurden.
Das Abbrennverhalten der
„Hernandez y Ruiz Robusto“ ist
über den gut eine dreiviertel
Stunde langen Smoke tadellos.
Im ersten Drittel schmeckt der Zigarrenfreund
leicht holzige Noten,
die sich im weiteren Verlauf
mit nussigen, cremigen Kaffeearomen
mischen. Schon herrlich!
Auch am Zugwiderstand gibt es
wirklich nichts zu kritisieren.
Und der Preis? Mit 6,50 Euro
pro Zigarre und 126,10 Euro für
die 20er-Kiste ist dieser aus Sicht
des Genießers mehr als fair. Oh,
wie schön ist Panama! TS
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
83
moneyservice
STUDIE
Die besten
Policen für
die Pflege
Für den Pflegefall setzen
viele Menschen auf private
Pflegeversicherungen.
FOCUS MONEY hat Kunden
nach ihren Erfahrungen
befragt und die fairsten
Anbieter ermittelt
von THORSTEN JACOBS
PFLEGEDIENST:
Immerhin 18 Versicherer
schlossen in diesem Jahr
mit der Endnote „Sehr Gut“
oder „Gut“ ab
84 Foto: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Den Pflegeversicherungen, so hieß es im letzten Oktober,
drohe schon Anfang 2025 die Zahlungsunfähigkeit,
sofern nicht umgehend eingegriffen würde.
Schon da war zu befürchten, dass das vor allem für die Versicherten
schmerzhaft werden könnte. Und tatsächlich gab
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dann im November
bekannt, dass der Beitragssatz zum Jahreswechsel
um 0,2 Prozentpunkte steigen solle. Damit geht – immerhin
– auch eine Erhöhung der Leistungen für die derzeit rund fünf
Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland einher. Die Aussicht,
selbst zum Pflegefall zu werden, bereitet vielen Menschen
dennoch Sorge. Verständlicherweise. Denn die finanziellen
Folgen sind schwer kalkulierbar. Wohl niemand
möchte eine Belastung für seine Liebsten sein und ihnen eine
solche Bürde auferlegen.
Ein Plus an Sicherheit. Hier können private Zusatzversicherungen
Abhilfe schaffen. Sie verhindern, dass teure Pflegeleistungen
die Betroffenen und ihre Angehörigen wirtschaftlich
überfordern. Die Kunden haben die Wahl. Es gibt
verschiedene Modelle, mit denen die Leistungen der Pflegepflichtversicherung
ergänzt und optimiert werden können.
Da sind zum Beispiel Policen, die im Fall der Fälle ein zuvor
vereinbartes Pflegetagegeld ausbezahlen. Oder aber Tarife,
die ähnlich wie bei einer Lebensversicherung eine lebenslange
monatliche Rente versprechen. Wiederum andere Tarife
decken punktuell ganz bestimmte Pflegekosten ab. Zahlreicher
als die unterschiedlichen Modelle sind wohl nur die Versicherer,
die sie anbieten.
Bei welchen Gesellschaften die Kunden besonders faire
Leistungen erwarten dürfen, zeigt die neue Branchenstudie
des Kölner Analyse- und Beratungsinstituts ServiceValue im
Auftrag von FOCUS MONEY. In dieser dritten Auflage bewerteten
über 2000 Versicherte auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen
29 namhafte Anbieter von Pflegeversicherungen.
Das Augenmerk lag dabei auf der Auswahl und den Eigenschaften
der Versicherungsprodukte, auf finanziellen Aspekten
und auf den angebotenen Beratungsleistungen. Sechs
Versicherer stellten unter Beweis, dass sie nicht nur insgesamt
„Sehr Gut“ sind, sondern in jeder Hinsicht auch ausgesprochen
fair: Allianz, Debeka, DKV/ERGO, HUK-COBURG,
LVM Versicherung und SDK glänzen in allen abgefragten Kategorien
(s. rechts und nächste Seiten).
Nachvollziehbare
Preisgestaltung
Trotz der steigenden
Beiträge den Überblick
zu behalten, geht nur
bei hinreichender
Kostentransparenz. Sie
ist äußerst wichtig für
die Kundenbindung –
und aus Sicht von 86
Prozent der Befragten
gegeben.
Kostentransparenz
„Bei meinem Pflegeversicherer weiß ich genau, was ich für
einzelne Leistungen zahlen muss.“ In Prozent der Befragten
trifft eher nicht zu
12
trifft eher zu
48
2 trifft überhaupt nicht zu
38
trifft voll und
ganz zu
FAIRSTER
PFLEGE-
VERSICHERER
Quelle: ServiceValue
AUSWERTUNG 2025
Auszeichnungen für die
Fairsten der Branche
Nur Pflegeversicherer mit einer
überdurchschnittlichen
Kundenbewertung wurden
am Ende für ihre Gesamt-
Fairness ausgezeichnet. So
zogen neun Anbieter mit einem
„Sehr Gut“ ins Ranking
ein, weitere neun Versicherer
bekamen das Urteil „Gut“.
Neu in der Spitzengruppe
der „Sehr Guten“ ist in diesem
Jahr Signal Iduna. Insgesamt ist die
Branche in der Gunst der Kunden jedoch
leicht gesunken: Im Vergleich zur
Vorjahresstudie hat sich der Durchschnittswert
um 0,8 Indexpunkte verschlechtert.
Wie die Versicherer in den
drei Einzelkategorien Produktangebot,
Kundenberatung und Preis-Leistungs-
Verhältnis abgeschnitten haben und
welche Service- und Leistungsmerkmale
konkret zur Bewertung standen, zeigen
die folgenden Seiten.
Gesamtergebnis
Urteil
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Sehr Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Gut
Anbieter
Allianz
ARAG
Debeka
DKV/ERGO
HanseMerkur
HUK-COBURG
LVM Versicherung
SDK
Signal Iduna
Generali
Gothaer
HALLESCHE
INTER
R+V
uniVersa
VGH Versicherungen
vigo Krankenversicherung
Württembergische
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
85
moneyservice
So wurden die Rankings ermittelt
GUT VERSICHERT: Aufmerksamkeit und individuelle
Zuwendung zählen auch in Versicherungsfragen
Im Auftrag von FOCUS MONEY hat
ServiceValue auch in diesem Jahr
die Fairness der wichtigsten Anbieter
privater Pflegeversicherungen
untersucht. Dazu haben die Teilnehmer
eines Online-Panels jeweils bis
zu zwei von 29 privaten Pflegeversicherern
bewertet, bei denen sie in
den vergangenen 24 Monaten versichert
waren. So gaben insgesamt
2341 Kunden 2649 Urteile zu elf Service-
und Leistungsmerkmalen ab.
Für jedes dieser sogenannten Items
wurde ein Indexwert zwischen 0 und
100 ermittelt. Anschließend wurde
für jeden Anbieter ein Leistungsprofil
erstellt – im Beispiel unten für die
Debeka. Werte links vom Gesamtmarkt
zeigen ein überdurchschnittlich
positives Kundenurteil.
Jedes der Items wurde zudem einer
von drei Fairness-Kategorien zugeordnet.
Das Urteil „Fairster Pflegeversicherer“
ergab sich zu gleichen
Teilen aus den drei Kategoriewerten.
Die Endnote „Gut“ erhielten alle Anbieter
mit überdurchschnittlich gutem
Wert. Versicherer, die darüber
hinaus auch besser als der Durchschnitt
der „Guten“ abschnitten, bekamen
das Spitzenurteil „Sehr Gut“.
Die Wirkung der einzelnen Items als
Kundenbindungstreiber wurde separat
ermittelt und ausgewertet.
Passt wie angegossen
91 Prozent der Befragten haben
die Passgenauigkeit der
Produkte positiv bewertet.
Passgenauigkeit der
Produkte
„Mein Pflegeversicherer bietet für
mich passgenaue Produkte an.“
In Prozent der Befragten
trifft eher nicht zu 2
7
trifft eher zu
45
trifft überhaupt
nicht zu
46
trifft voll und
ganz zu
Quelle: ServiceValue
Elf Merkmale – ein Fairness-Profil
Bewertung von 1 (trifft voll und ganz zu) bis 4 (trifft überhaupt nicht zu)
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3
Faires
Produktangebot
Passgenauigkeit der Produkte
Verständliche Versicherungsbedingungen
Min
Debeka
Max
gesamt
Angemessene Gesundheitsprüfung
Flexibilität des Produkts vor Eintritt des Pflegefalles
Flexibilität des Produkts nach Eintritt des Pflegefalles
Faire
Kundenberatung
Kompetenz der Mitarbeiter
Beratungsqualität
Berücksichtigung der Lebenssituation
Faires Preis-
Leistungs-
Verhältnis
Preis-Leistungs-Verhältnis
Kostentransparenz
Beitragsbefreiung bei Eintritt des Pflegefalles
1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3
Mittelwerte, gerundet; Quelle: ServiceValue
86
Illustration: Adobe Stock
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Verständliche und
flexible Produkte
Wer eine private
Pflegeversicherung
abschließen
will,
FAIRSTES
PRODUKT- setzt sich nicht
ANGEBOT nur damit auseinander,
irgendwann
zum
Pflegefall zu werden. Zunächst steht
die Beschäftigung mit den unterschiedlichen
Versicherungskonditionen
an. Verständliche und passgenaue
Produkte und Bedingungen
sowie eine gewisse Flexibilität vonseiten
des Versicherers sind da unbedingt
wünschenswert. Insbesondere
die Flexibilität der Produkte vor
dem Eintritt des Pflegefalls dürfte
aus Kundensicht häufig noch größer
sein. Am besten macht das DKV/
ERGO. Knapp vor VGH Versicherungen
erhält der rheinländische Versicherer
auch bei dem Item „Angemessene
Gesundheitsprüfung“ die
beste Bewertung.
Produktangebot
Urteil
Anbieter
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut ARAG
Sehr Gut Debeka
Sehr Gut DKV/ERGO
Sehr Gut HanseMerkur
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut INTER
Sehr Gut LVM Versicherung
Sehr Gut SDK
Sehr Gut VGH Versicherungen
Gut DEVK
Gut Generali
Gut Gothaer
Gut HALLESCHE
Gut R+V
Gut Signal Iduna
Gut uniVersa
Gut vigo Krankenversicherung
Gut Württembergische
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Kundenberatung mit
Herz und Verstand
Um Kunden
tatsächlich gut
beraten zu
FAIRSTE können, müssen
die Mitar-
KUNDEN-
BERATUNG beiter der Versicherer
vor
allem Fachkompetenz
und Einfühlungsvermögen
mitbringen. Besonders kompetent
treten aus Sicht der Befragten
die Mitarbeiter der Allianz und der
LVM Versicherung auf. Die Berücksichtigung
ihrer persönlichen Lebenssituation
empfinden vor allem
die Kunden von SDK und DKV/ERGO
als gut. Das dritte Item der Kategorie
betrifft die allgemeine Beratungsqualität
der verschiedenen Gesellschaften.
Hier gibt das Ranking
erneut der LVM Versicherung Grund
zur Freude, denn 90 Prozent der
Kunden dieses Anbieters bestätigen
die Aussage, dass die „Beratungsqualität
bei meinem Pflegeversicherer“
hoch sei.
Kundenberatung
Urteil
Anbieter
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut Debeka
Sehr Gut DKV/ERGO
Sehr Gut Generali
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut LVM Versicherung
Sehr Gut SDK
Sehr Gut Signal Iduna
Sehr Gut Württembergische
Gut ARAG
Gut Gothaer
Gut HALLESCHE
Gut HanseMerkur
Gut INTER
Gut R+V
Gut uniVersa
Gut VGH Versicherungen
Gut vigo Krankenversicherung
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
Lob für Fairness in
der Preisgestaltung
Der Trend
setzt sich fort:
Wie schon im
FAIRSTES letzten Jahr
PREIS-LEISTUNGS- können die
VERHÄLTNIS Pflegeversicherer
auch in
der diesjährigen
Untersuchung in der Kategorie
Preis-Leistungs-Verhältnis punkten.
Abzuwarten bleibt, wie sich das
nach den anstehenden Beitragserhöhungen
entwickeln wird. Bei dem
gleichnamigen Item hat uniVersa die
Nase vorn. Eine besonders genaue
Aufschlüsselung der Preise, die für
die einzelnen Leistungen anfallen,
bieten nach Kundenmeinung DKV/
ERGO und Debeka – gut für diese
beiden Anbieter, denn das Item ist
der größte Kundenbindungstreiber
der Studie. Eine Befreiung von den
Versicherungsbeiträgen, wenn der
Pflegefall denn eintritt, bieten den
Angaben der Befragten zufolge vor
allem vigo Krankenversicherung und
Debeka.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Urteil
Anbieter
Sehr Gut Allianz
Sehr Gut ARAG
Sehr Gut Debeka
Sehr Gut DKV/ERGO
Sehr Gut HUK-COBURG
Sehr Gut INTER
Sehr Gut LVM Versicherung
Sehr Gut SDK
Sehr Gut vigo Krankenversicherung
Gut DEVK
Gut Generali
Gut HALLESCHE
Gut HanseMerkur
Gut IDEAL Versicherung
Gut R+V
Gut Signal Iduna
Gut uniVersa
alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
87
moneyleserbriefe
BALANCED-FUTURE-
DEPOT
(00/00) Titelthema
Als langjähriger Leser und Abonnent
Ihres Magazins habe ich
schon viele nützliche Tipps und
Anregungen erhalten. Vielen Dank
hierfür.
Zur aktuellen Ausgabe habe ich
eine Frage. Sie schreiben auf Seite
20 in dem Artikel über den Bitcoin
ETN: „...fällt auf ETN-Gewinne
keine Abgeltungssteuer an“.
Ich habe da leider andere Erfahrungen
gemacht. Mein Broker
finanzen.net (früher Gratisbroker)
führt auf Gewinne aus diesem
ETN Abgeltungssteuer ab.
Können Sie bitte erläutern, wie Sie
auf diese Aussage kommen und
wie ich hier weiter vorgehen kann,
um dies zu klären.
Dr. Eckard Siebe
Antwort der Redaktion:
Wir möchten den Artikel „Balanced-Future-Depot:
Tradition trifft
Zukunft“ (Ausgabe 50/2024) um
eine Information ergänzen.
Liebe Leserin, lieber Leser
Schreiben Sie Ihre Meinung zu den
Themen in diesem Heft – bitte
unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse:
Redaktion FOCUS MONEY
Arabellastraße 23, 81925 München
oder E-Mail: leserservice@focus-money.de
oder Fax: 0 89/92 50-3610
(Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.)
In unserem Artikel hatten wir
berichtet, dass auf die Gewinne
aus Bitcoin-ETNs keine Abgeltungssteuer
fällig wird. Das ist
aber nur der Fall, wenn drei
Kriterien erfüllt sind: Die Kryptowährung
ist physisch hinterlegt,
die Haltedauer übersteigt ein Jahr,
und es besteht eine Auslieferungsoption.
Nur physisch hinterlegte Krypto-
ETNs mit Auslieferungsoption
werden (ähnlich wie Gold)
steuerlich in aller Regel wie
Direktinvestments behandelt. Das
bedeutet: Sie werden wie private
Veräußerungsgeschäfte besteuert
und sind von der Abgeltungssteuer
ausgenommen, sofern die
Haltedauer ein Jahr übersteigt.
Derzeit bieten nur wenige
Emittenten, darunter die ETC
Group, Deutsche Digital Assets,
Coinshares und Vaneck eine
solche Auslieferungsoption an.
Besteht keine Auslieferungsoption,
gilt für Krypto-ETNs – genau wie
für ETFs – die Kapitalertragssteuer.
ISSN: 1615-4576
BurdaVerlag Publishing GmbH, Hubert-Burda-Platz 1, 77652 Offenburg
Sitz der Redaktion: Arabellastraße 23, 81925 München
Postfach 88 88, 81903 München, Telefon: 089/92 50-0, Fax: 0 89/92 50-3610
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88
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Aktien
Rohstoffe
Aktien
Technologie
Rang Name WKN Kurs
in Euro
Währung
jährliche
Gebühr
in %
Fondsvol.
in Mio.
Euro
Wertentwicklung in %*
lfd. Jahr 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre
*Wertentwicklung (Total-Return) kumuliert auf Euro-Basis; **Morningstar-Rating: Bewertung von Morningstar auf Basis der risiko- und kostenadjustierten Rendite, Top-Fonds erhalten ★ ★ ★ ★ ★ , die schwächsten zehn Prozent nur ★
Morningstar-
Rating**
1. Janus Hend. Hrzn Biotec A2 A2N85V 24,51 Dollar 4,36 485,1 19,7 30,2 52,6 127,6 – ★★★★★
2. Polar Capital Biotech R A1W70F 45,48 Dollar 2,57 1917,2 18,7 29,8 39,2 98,8 254,1 ★★★★★
3. Candriam Eqs L Biotech R A2DHUX 273,42 Dollar – 1384,2 15,4 22,9 34,2 50,5 122,4 ★★★★★
4. RIM Global Bioscience 580452 544,29 Euro 1,97 103,3 15,2 25,1 25,9 43,1 190,2 ★★★★
5. Franklin Biotechn. Discv A 937444 39,92 Dollar 1,81 1416,9 15,3 25,3 25,2 27,1 56,5 ★★★
1. Polar Capital Healthc. Opps R A2P068 68,20 Dollar 1,18 1732,0 15,8 23,0 31,9 – – ★★★★★
2. BNP Paribas Health Cr Innov. Cl A1T8XJ 1108,98 Euro – 1768,0 15,0 19,4 25,9 54,6 107,2 ★★★★
3. Janus Henderson Gl.Life Scn A2 935590 51,45 Dollar 2,37 3810,1 12,4 15,7 25,5 52,9 132,7 ★★★★
4. UBS EF Sust Hlth Trnsfm Q A0RKQM 261,18 Dollar 0,99 236,7 10,6 13,9 21,2 55,4 151,5 ★★★★
5. BGF World Healthscience A2 A0BL36 65,61 Euro 1,81 13062,6 11,6 12,2 19,0 44,6 137,4 ★★★★★
1. NESTOR Gold Fonds V A2ALWQ 979,17 Euro – 25,4 39,7 44,1 48,6 108,8 – ★★★★
2. Konwave ESG Gold Equ. Fund B A2P94F 108,40 Dollar – 45,6 46,0 51,0 48,2 – – ★★★★★
3. Schroder ISF Global Gold A A2AJQD 148,02 Dollar 1,84 510,9 38,3 43,8 45,1 54,8 – ★★★
4. Multipartner Konwave Gold Eq. R A2JQAU 256,09 Euro 3,01 938,8 42,3 49,8 42,4 107,1 – ★★★★
5. Amundi Gold Stock A 970962 22,57 Euro – 79,1 28,7 32,9 34,5 44,4 110,5 ★★★
1. BNY Mellon Global Infras Inc A A2N384 0,97 Euro – 44,2 19,5 17,5 29,8 21,5 – ★★★
2. Russell Inv Gl. List Infras A A0N9XZ 3147,12 Dollar – 221,5 16,8 17,6 29,4 30,3 81,8 ★★★
3. First Sentier Glb Lstd Infra VI A2AD1B 19,09 Euro – 853,2 15,6 16,6 24,9 31,4 – ★★★★
4. FTGF CB Infras Val A A2AP7B 16,33 Euro 1,97 683,4 11,1 10,6 22,4 35,3 – ★★★★
5. MS INVF Gl. Infrastructure A A0Q8T6 72,16 Dollar 1,74 569,0 18,6 19,0 22,2 29,2 71,5 ★★★
1. KBC Eq Fd We Live Resp Inv Cl 723109 3083,26 Euro – – 23,4 23,4 30,8 40,8 106,0 ★★★★
2. LO Funds World Brands MA A2JLM7 307,12 Euro 1,30 919,5 27,6 27,2 22,1 91,5 – ★★★★★
3. Schroder ISF Chngng Lfstyls A A2PY8R 138,72 Dollar 1,84 10,9 20,6 22,1 18,2 – – ★★★★
4. JSS Sst Eq Next Gen Cnsmr P A2JM8T 163,33 Euro 2,03 48,6 23,7 22,7 17,1 59,6 – ★★★★
5. Fidelity Sust Cnsmr Brds A A2JHMW 19,41 Euro 1,90 1092,0 21,8 22,5 14,0 58,0 – ★★★★
1. Gutmann Aktien Nachfds T A1XD4J 271,96 Euro – 85,6 26,3 26,3 37,1 77,5 156,6 ★★★★★
2. Green Tech ESG Eq. Fund R A2QDZT 156,32 Euro 1,16 46,3 16,1 20,6 34,7 – – ★★★★★
3. Salm-Salm Nachh. Ak Gl.Klmopt A2N4VQ 74,88 Dollar – 73,3 26,4 26,8 30,1 – – ★★★★★
4. Invesco Umwelt und Nachh. Fonds 847047 199,01 Euro – 49,3 17,7 20,0 29,0 71,9 154,0 ★★★★★
5. LBBW Global Warming R A0KEYM 106,29 Euro 1,73 2147,8 30,5 32,2 28,7 99,6 245,4 ★★★★★
1. Ninety One GSF Glb Nat.Res A A0QYGT 15,65 Dollar 1,90 658,6 9,2 15,0 50,8 93,0 111,2 ★★★★★
2. Amundi Aktien Rohstoffe A 977988 168,21 Euro 0,63 110,7 3,9 8,6 41,6 112,5 88,8 ★★★
3. LTIF Natural Resources A0ML6C 167,70 Euro 2,23 88,9 11,6 17,9 38,5 63,8 93,2 ★★
4. JPM Global Natural Res. A A0DPLL 21,72 Euro 1,73 923,5 5,6 9,2 33,5 61,2 80,9 ★★★
5. DekaLux-GlobalResources CF DK1A30 96,63 Euro 1,48 159,1 3,5 7,8 32,9 56,9 81,8 ★★★
1. DNB Fund Technology retail A A0MWAN 1360,97 Euro – 1953,1 36,8 39,7 62,4 129,2 459,4 ★★★★
2. UniSector: HighTech A 921559 285,46 Euro – 1602,9 39,5 42,9 51,8 157,5 402,3 ★★★★
3. Fidelity Global Technology A A110YQ 59,51 Dollar 1,89 23643,6 27,3 29,5 48,7 155,7 544,9 ★★★★★
4. Janus Henderson Gl.Tech L. A2 989234 219,76 Dollar 1,89 5281,9 42,9 45,5 47,2 140,8 426,9 ★★★★
5. PrivilEdge Fidelity Tech PD A2AGH5 92,92 Dollar 1,85 703,2 26,8 29,6 46,9 155,8 – ★★★★
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
89
moneyanalyse
Deutsche
Aktien
DAX
20 000-Punkte-Marke geknackt
Was für ein fulminanter Höhenflug! Am 9. Dezember landete der Dax bei 20 461
Zählern – völlig losgelöst von der dauerhaften Tristesse der deutschen Wirtschaft.
Im Börsenjahr 2024 kann der deutsche Leitindex mit einem Gewinn von
rund 21 Prozent glänzen. Rückenwind erhielt er auch aus den USA, wo etwa die
Techbörse Nasdaq die 20 000-Punkte-Marke nahm. Zu den Shooting-Stars im
Dax zählen Siemens Energy und Rheinmetall. Auf dem absteigenden Ast hingegen
landen Bayer und Sartorius. 2025 muss der Dax einige Belastungsproben
bestehen, etwa die Bundestagswahl und die knallharte Zollpolitik von Trump.
Top-/Flop-Aktien im Dax
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
Siemens Energy +320,8
Rheinmetall +119,0
–26,8
–31,1
–40,3
SAP +71,4
Dax +21,9
RWE
Sartorius, Vorzüge
Bayer
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
DAX
Adidas NA A1EWWW 243,90 1,0 32,4 245,4 / 160,2 221,28 8,4 17,4 –0,42 3,95 61,8 0,3 0,6 15.05. 248,80 17 12 4
Airbus 938914 159,40 2,8 13,8 172,82 / 124,74 145,28 6,6 19,6 4,80 4,92 32,4 1,8 1,3 163,80 20 5 2
Allianz vNA 840400 300,40 –0,4 24,2 304,7 / 238,3 274,66 2,0 4,8 21,55 24,91 12,1 4,6 5,0 07.05. 319,48 17 7 1
BASF NA BASF11 44,87 2,0 –8,0 54,93 / 40,18 46,36 1,2 4,9 0,25 3,17 14,1 7,6 5,6 02.05. 53,95 19 7 2
Bayer NA BAY001 19,98 –0,2 –40,6 36,09 / 18,41 26,32 0,6 4,8 –2,99 4,80 4,2 0,6 0,5 25.04. 27,31 7 18 0
Beiersdorf 520000 125,45 2,0 –7,6 147,8 / 120,1 133,22 3,4 29,2 3,24 4,28 29,3 0,8 0,8 17.04. 143,38 14 10 3
BMW St 519000 81,56 5,6 –19,1 115,35 / 65,26 87,23 0,6 3,0 17,67 12,37 6,6 7,4 5,6 14.05. 85,43 15 11 3
Brenntag NA A1DAHH 61,70 0,7 –25,9 87,12 / 54,88 67,00 2,0 5,5 4,73 4,55 13,6 3,4 3,4 22.05. 72,11 11 8 3
Commerzbank CBK100 15,26 1,7 41,8 16,97 / 10,15 14,47 0,6 0,9 1,63 2,01 7,6 2,3 3,4 15.05. 18,81 15 6 0
Continental 543900 66,54 1,7 –13,5 78,40 / 51,02 60,33 1,0 4,0 5,78 7,09 9,4 3,3 3,3 25.04. 75,59 12 10 2
Covestro 606214 57,88 0,1 9,9 58,50 / 44,57 53,52 1,6 12,2 –1,05 –0,53 — — 0,1 17.05. 61,29 3 15 1
Daimler Truck DTR0CK 37,74 2,2 10,9 47,64 / 29,61 37,91 1,5 80,3 4,62 4,06 9,3 5,0 4,8 45,72 13 4 1
Deutsche Bank NA 514000 17,10 1,4 38,3 17,15 / 11,52 15,11 0,5 — 2,00 2,06 8,3 2,6 3,8 22.05. 18,50 12 7 4
Deutsche Börse NA 581005 222,60 ±0,0 19,4 225,6 / 175,9 197,27 4,2 16,1 9,34 10,54 21,1 1,7 1,9 14.05. 228,96 15 10 0
Deutsche Telekom NA 555750 29,94 –2,2 37,7 30,78 / 20,73 24,77 2,5 4,0 3,57 1,86 16,1 3,0 3,0 09.04. 34,30 21 4 0
DHL Group 555200 35,45 –0,4 –21,0 46,34 / 34,04 38,27 1,9 4,8 3,04 2,81 12,6 5,2 5,2 02.05. 42,25 12 10 1
E.ON NA ENAG99 11,91 –1,1 –2,0 13,82 / 11,48 12,54 2,0 5,5 0,20 1,12 10,7 4,5 4,6 15.05. 15,00 21 3 0
Fresenius 578560 34,74 3,2 23,8 36,24 / 24,32 30,51 1,0 4,4 –1,05 2,89 12,0 — 2,3 23.05. 40,52 18 3 0
Hannover Rück NA 840221 254,60 –0,6 17,7 265,6 / 208,9 240,68 2,8 5,3 15,13 19,49 13,1 0,5 3,4 07.05. 264,58 9 8 4
Heidelberg Materials 604700 125,85 2,7 55,5 127,1 / 78,58 99,64 1,3 7,3 10,43 11,19 11,2 2,4 2,6 15.05. 127,35 16 8 3
Henkel Vz. 604843 84,66 1,6 16,2 86,92 / 66,86 79,88 1,7 10,6 3,13 5,33 15,9 2,2 2,3 28.04. 86,25 5 17 3
Infineon NA 623100 32,94 0,8 –12,9 39,35 / 27,80 32,48 2,6 10,8 2,38 0,97 34,0 1,1 1,1 20.02. 38,36 28 4 0
Mercedes-Benz 710000 57,13 6,2 –8,7 77,45 / 50,75 62,89 0,6 4,2 13,46 9,55 6,0 9,3 7,5 07.05. 66,97 13 10 5
Merck 659990 141,80 1,5 –1,6 177,0 / 137,5 158,04 2,2 16,3 6,49 8,74 16,2 1,6 1,6 25.04. 184,63 19 2 0
MTU Aero Engines A0D9PT 324,20 0,3 66,0 332,6 / 184,8 260,83 5,2 22,4 –1,90 13,93 23,3 0,7 0,7 335,79 13 10 3
Münch. Rück vNA 843002 515,40 1,0 37,4 516,6 / 373,7 462,21 2,2 27,5 33,88 41,23 12,5 2,9 3,2 30.04. 514,23 10 10 3
Porsche AG Vz. PAG911 61,34 3,3 –23,2 96,56 / 55,58 73,42 2,5 8,0 5,66 4,35 14,1 3,8 3,3 79,68 16 9 2
Porsche Vz. PAH003 36,13 3,5 –22,0 52,32 / 33,40 42,85 0,2 5,9 16,64 12,96 2,8 7,1 6,9 40,73 6 5 3
Qiagen A400D5 43,86 6,4 8,0 44,13 / 36,59 40,10 — — 1,41 2,08 21,1 2,8 0,0 47,61 15 11 0
Rheinmetall 703000 624,80 –4,1 117,7 663,8 / 280,3 519,73 8,5 36,5 12,07 21,08 29,6 0,9 1,2 13.05. 715,79 17 3 1
RWE St. 703712 29,82 –3,0 –27,6 42,18 / 28,15 32,25 0,7 5,2 1,95 2,98 10,0 3,4 3,7 30.04. 41,35 20 4 1
SAP 716460 241,80 –0,1 73,4 243,4 / 134,42 193,50 6,8 44,5 5,20 4,69 51,6 0,9 0,9 13.05. 236,05 22 7 3
Sartorius Vz. 716563 230,70 8,6 –30,8 383,7 / 199,5 258,80 6,4 21,2 2,99 3,98 58,0 0,3 0,3 273,80 11 9 2
Siemens Energy ENER6Y 49,64 –4,3 313,7 53,30 / 10,83 28,34 4,4 28,7 –5,47 1,35 36,8 — — 20.02. 48,10 11 11 3
Siemens Healthineers SHL100 53,64 4,3 2,0 58,14 / 47,31 52,47 3,3 33,1 1,34 1,73 31,0 1,8 1,8 18.02. 59,90 21 4 0
Siemens NA 723610 194,20 0,3 14,3 196,7 / 150,68 175,76 3,1 13,9 9,91 10,38 18,7 2,4 2,7 13.02. 207,45 22 2 2
Symrise Inh. SYM999 104,20 1,4 4,6 125,0 / 91,84 111,00 3,9 22,1 2,44 3,41 30,5 1,1 1,2 20.05. 120,08 12 13 0
Volkswagen Vz. 766403 88,46 6,4 –20,9 128,6 / 78,86 102,72 0,3 2,3 31,92 22,99 3,8 10,2 7,4 16.05. 120,81 14 9 3
90 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
So lesen Sie die Aktientabelle
1 Die 200-Tage-Linie zeigt den Durchschnittswert der
200 letzten Handelstage. Schneidet der Aktienkurs
die Linie von unten nach oben und gibt damit ein
technisches Kaufsignal, erscheint der Stand der
200-Tage-Linie in einem grünen Viereck. Schneidet
der Aktienkurs die Linie von oben nach unten
und erzeugt damit ein technisches Verkaufssignal,
steht der Stand der 200-Tage-Linie in einem roten
Rechteck.
2 KBV: Kurs-Buchwert-Verhältnis auf Basis des letzten
berichteten Buchwerts.
3 KCV: Kurs-Cashflow-Verhältnis auf Basis des letzten
berichteten Netto-Cashflow.
4 Gewinn je Aktie 23: von den beim Finanzdienst
Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt
(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im laufenden
Geschäftsjahr. In der Regel handelt es sich dabei um
das Kalenderjahr. Gebrochene Geschäftsjahre, die
zum Beispiel bis zum 30. September laufen (Beispiele
aus dem Dax: Siemens, Infineon), werden dem
Kalenderjahr zugeordnet, das den größeren Anteil
am gebrochenen Geschäftsjahr hat.
5 Gewinn je Aktie 24: Von den beim Finanzdienst
Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt
(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr,
das auf das Geschäftsjahr nach Ziffer 4 folgt.
6 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen
für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2024.
7 Dividendenrendite 23 in %: Dividendenrendite auf
Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2023
prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der
Regel 2024.
Dividendenrendite 24 in %: Dividendenrendite auf
Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2024
prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der
Regel 2025.
8 HV-Termin: Termin der nächsten Hauptversammlung,
soweit bereits angekündigt.
9 Kursziel: durchschnittliches Kursziel der Analysten,
die laut Finanzdienst Bloomberg die Aktie beurteilen.
10 Analystenempfehlung: 18/10/6 (diese Ziffern dienen
hier nur als Beispiele): Zahl der Analysten, die laut
Erfassung des Finanzdienstes Bloomberg zum
Kaufen/Halten/Verkaufen der Aktie raten.
Quelle:
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Vonovia NA A1ML7J 31,53 –0,4 10,5 33,93 / 23,74 29,02 1,1 20,3 –7,80 1,97 16,0 2,9 3,8 36,38 18 2 4
Zalando ZAL111 34,70 1,0 61,8 35,87 / 15,95 25,53 3,7 9,5 0,32 0,95 36,6 — 0,0 35,64 23 8 1
MDAX
Aixtron NA A0WMPJ 14,92 1,2 –61,4 39,10 / 12,73 19,02 2,1 — 1,29 1,04 14,3 2,7 2,6 15.05. 20,29 8 10 0
Aroundtown A2DW8Z 3,13 –2,3 26,3 3,27 / 1,53 2,32 0,4 6,1 –1,82 0,33 9,5 — 0,6 2,95 7 7 5
Aurubis 676650 83,60 –0,8 12,6 87,85 / 57,36 71,38 0,8 6,6 3,23 9,53 8,8 1,7 1,8 03.04. 75,38 2 10 1
Bechtle 515870 31,24 –3,6 –31,2 52,42 / 30,66 40,81 2,1 8,8 2,11 1,97 15,8 2,2 2,2 27.05. 41,32 11 6 2
Befesa A2H5Z1 22,66 3,8 –35,6 37,74 / 17,71 27,79 1,2 7,7 — 1,49 15,2 3,2 2,9 32,75 9 3 0
Bilfinger 590900 47,30 5,2 35,8 52,40 / 33,40 46,95 1,4 15,4 4,82 4,41 10,7 3,8 4,4 14.05. 59,50 8 0 0
Carl Zeiss Meditec 531370 50,15 –13,7 –49,3 123,75 / 49,58 75,65 2,1 17,9 3,25 2,01 25,0 2,2 1,2 67,20 7 10 4
CTS Eventim 547030 83,65 –3,9 33,6 100,5 / 58,30 83,97 8,5 12,8 2,86 3,17 26,4 1,7 1,9 96,08 9 4 1
Delivery Hero A2E4K4 32,29 –9,8 29,1 42,05 / 14,92 29,24 7,0 — –8,57 –1,26 — — 0,0 18.06. 43,04 12 7 0
Evonik Industries EVNK01 17,57 –1,4 –5,0 21,27 / 16,68 19,20 0,9 5,4 –1,00 1,61 10,9 6,7 6,7 28.05. 22,34 12 5 3
Fraport 577330 53,30 –1,3 –2,7 57,60 / 42,90 48,74 1,1 5,4 4,26 4,76 11,2 — 0,0 60,64 16 8 2
freenet NA A0Z2ZZ 28,52 –4,0 12,5 30,08 / 22,78 26,23 2,4 8,5 1,30 2,35 12,1 6,2 6,5 13.05. 32,05 13 3 1
Fresenius M. C. St. 578580 45,09 –1,4 18,8 46,20 / 32,51 37,63 1,0 5,0 1,70 2,86 15,8 2,6 2,6 22.05. 41,37 6 12 6
Fuchs Vz. A3E5D6 42,62 –1,8 5,8 47,18 / 35,94 42,41 3,1 10,6 2,08 2,34 18,2 2,6 2,7 07.05. 49,25 7 3 0
GEA Group 660200 48,58 1,0 28,9 49,42 / 34,71 41,29 3,5 15,7 2,28 2,76 17,6 2,1 2,3 30.04. 50,41 14 6 2
Gerresheimer A0LD6E 76,65 1,7 –18,8 111,2 / 68,70 94,49 1,8 8,7 3,48 4,41 17,4 1,6 1,6 109,83 17 2 0
Hella A13SX2 89,60 –0,9 8,6 92,70 / 77,70 85,93 3,4 36,1 4,03 2,73 32,8 1,2 1,0 68,25 0 3 0
HelloFresh A16140 12,57 –4,2 –12,2 15,42 / 4,42 7,54 2,3 5,8 0,10 –0,10 — — 0,0 11,84 7 11 2
Hensoldt HAG000 35,76 –5,2 46,6 44,58 / 23,64 34,73 5,8 14,2 0,51 1,56 22,9 1,1 1,5 38,68 5 4 1
Hochtief 607000 127,20 –1,7 26,8 131,4 / 96,10 108,14 13,3 7,2 6,95 8,19 15,5 3,5 4,1 125,07 3 8 0
Hugo Boss NA A1PHFF 42,24 6,4 –37,4 70,50 / 31,87 43,22 2,2 8,2 3,74 3,06 13,8 3,2 2,8 47,39 11 11 2
Hypoport SE 549336 174,40 –8,5 –1,4 348,4 / 155,1 257,94 3,5 32,8 3,02 1,55 112,7 — 0,0 263,29 4 3 1
Jenoptik A2NB60 21,90 1,9 –23,0 31,14 / 20,24 26,19 1,3 8,2 1,27 1,65 13,3 1,6 1,9 30,26 11 3 0
Jungheinrich Vz. 621993 26,54 2,9 –20,1 39,38 / 23,40 30,01 1,2 5,7 2,92 2,98 8,9 2,8 2,9 20.05. 36,43 13 4 0
K+S NA KSAG88 11,48 0,5 –19,8 15,15 / 9,97 12,17 0,3 2,6 1,12 0,18 62,7 6,1 1,4 14.05. 11,42 5 7 8
Kion Group KGX888 34,15 –3,6 –11,7 51,68 / 30,30 39,35 0,8 4,8 2,33 3,28 10,4 2,0 2,6 27.05. 47,13 14 8 0
Knorr-Bremse KBX100 71,30 –4,3 21,3 82,15 / 54,76 72,97 3,9 13,1 3,43 3,73 19,1 2,3 2,4 79,01 7 8 3
Krones 633500 120,20 –1,2 7,5 133,4 / 106,3 122,65 2,1 24,1 7,11 8,75 13,7 1,8 2,1 27.05. 146,00 11 2 1
Lanxess 547040 26,29 1,7 –7,3 29,80 / 21,00 25,29 0,5 2,9 5,13 0,18 150,2 0,4 0,4 29,37 13 5 6
LEG Immobilien LEG111 84,76 –2,4 6,9 97,52 / 67,36 83,20 0,9 14,0 –21,17 5,92 14,3 2,9 3,2 99,29 11 9 0
Lufthansa vNA 823212 6,75 1,2 –16,1 8,28 / 5,38 6,30 0,8 1,7 1,40 0,88 7,7 4,4 3,6 06.05. 7,18 3 18 4
Nemetschek 645290 95,00 –6,4 21,0 109,5 / 72,82 91,62 14,1 44,0 1,40 1,65 57,5 0,5 0,6 97,13 5 14 6
Nordex A0D655 11,84 3,7 13,8 15,77 / 8,62 13,09 2,9 16,7 –1,33 0,05 257,4 — 0,0 17,71 15 1 0
Puma 696960 47,01 1,0 –6,9 55,40 / 34,21 42,58 2,7 11,8 2,03 2,11 22,3 1,7 1,7 52,06 15 11 0
Rational 701080 866,00 –2,5 23,8 938,5 / 627,0 838,04 12,9 37,5 18,98 21,03 41,2 1,6 1,7 816,33 4 9 8
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
91
moneyanalyse
MDAX
Nullnummer hingelegt
Der MDax ist Experten zufolge das wahre Spiegelbild der deutschen Wirtschaft, da
die darin enthaltenen mittelständischen Firmen deren Rückgrat bilden. Und so verwundert
es nicht, dass der Mid-Cap-Index in diesem Jahr unter dem Strich eine Nullnummer
hinlegte – genau wie die deutsche Wirtschaft. Doch wie in jedem Aktienindex
gibt es auch hier Gewinner – und Verlierer: Zu ersteren zählen der Nutzfahrzeughersteller
Traton, das Rüstungsunternehmen Hensoldt und der Betreiber digitaler
Marktplätze Scout24. Auf der Verliererseite stehen dagegen Carl Zeiss Meditec,
Stabilus und Aixtron, deren Börsenwerte sich mehr oder weniger halbiert haben.
Top-/Flop-Aktien im MDax
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
–61,4
–45,9
–48,1
Traton +45,6
Hensoldt +40,8
Scout24 +36,6
–0,8 MDax
Carl Zeiss Meditec
Stabilus
Aixtron
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
MDAX
Redcare Pharmacy A2AR94 157,90 0,1 20,0 171,4 / 95,60 133,39 6,4 52,1 –0,73 –1,59 — — 0,0 157,93 9 4 2
RTL Group 861149 27,35 5,2 –21,8 37,30 / 23,65 29,32 — — 3,02 2,67 10,2 10,1 16,6 30,99 4 6 0
Schott Pharma A3ENQ5 24,94 –5,5 –25,8 43,40 / 23,60 32,28 4,9 20,6 1,01 0,99 25,2 0,6 0,6 04.02. 33,14 4 7 0
Scout24 NA A12DM8 87,05 –3,4 35,7 90,60 / 60,86 74,03 4,6 32,5 2,43 2,76 31,5 1,4 1,4 87,06 11 7 0
Siltronic NA WAF300 51,75 4,8 –41,5 94,00 / 45,88 69,73 0,8 3,2 6,15 2,25 23,0 2,3 1,3 85,69 11 3 1
Stabilus S.A STAB1L 31,70 –6,6 –48,6 67,00 / 31,40 45,45 1,2 4,7 4,12 2,84 11,2 5,5 3,6 05.02. 49,57 7 2 1
Ströer & Co. 749399 48,86 –0,6 –9,1 67,65 / 46,56 57,75 6,6 6,8 1,67 3,00 16,3 3,8 4,1 70,82 9 4 0
TAG Immobilien 830350 15,06 –2,8 14,1 17,27 / 11,08 14,33 0,9 9,1 –2,26 0,96 15,7 2,7 3,0 16.05. 17,17 9 3 1
Talanx NA TLX100 86,05 2,4 33,1 86,40 / 61,20 73,36 1,9 2,7 6,21 7,60 11,3 3,1 3,3 08.05. 81,95 3 5 2
TeamViewer SE A2YN90 10,69 –14,8 –24,0 15,26 / 10,01 12,06 26,7 8,6 0,66 0,94 11,4 — 0,0 15,62 10 7 1
thyssenkrupp 750000 4,19 4,4 –33,7 6,47 / 2,77 3,96 0,2 1,3 –3,33 –2,42 — 3,6 3,6 31.01. 4,71 3 6 2
Traton TRAT0N 31,35 3,5 47,0 36,70 / 20,34 30,78 0,9 6,1 4,90 5,40 5,8 4,8 5,4 39,13 14 7 0
TUI TUAG50 8,62 2,0 22,0 8,88 / 5,05 6,82 10,5 2,8 0,75 0,99 8,7 — — 11.02. 9,83 8 4 2
United Internet NA 508903 16,20 1,0 –29,7 25,06 / 15,30 19,83 0,6 3,8 1,33 1,28 12,7 3,1 3,1 15.05. 24,80 14 6 0
Wacker Chemie WCH888 73,00 0,2 –36,1 116,7 / 69,24 92,79 0,8 3,9 6,31 4,24 17,2 4,1 3,1 30.04. 112,88 13 5 0
SDAX
1&1 554550 12,46 2,6 –31,3 19,78 / 11,32 14,86 0,4 9,7 1,78 1,62 7,7 0,4 0,4 16,56 7 10 1
adesso A0Z23Q 94,10 1,6 –12,4 121,0 / 55,20 87,52 3,0 9,0 0,49 1,81 52,1 0,7 0,8 03.06. 122,67 4 3 0
Adtran Hold. Inc. A3C7M6 8,36 5,4 22,8 8,60 / 4,08 5,39 3,2 — –3,25 –0,34 — — 0,0 8,98 5 2 0
Adtran Networks 510300 19,88 0,2 –0,6 20,15 / 19,00 19,65 2,7 30,1 –0,28 –0,15 — 2,6 — 17,00 0 0 1
AlzChem Group A2YNT3 57,20 –5,0 120,0 64,80 / 22,20 47,71 3,0 8,0 3,40 5,03 11,4 2,1 2,7 73,88 4 0 0
Amadeus Fire 509310 77,30 –2,4 –37,2 127,6 / 74,40 99,28 2,8 8,8 7,12 6,54 11,8 6,5 6,0 22.05. 122,50 2 0 0
Atoss Software 510440 119,00 –2,8 13,9 146,4 / 97,40 125,39 34,0 36,1 2,25 2,68 44,4 1,4 1,6 30.04. 130,58 3 3 1
Auto1 Group A2LQ88 16,37 1,4 152,3 16,98 / 3,27 7,83 5,8 — –0,54 0,05 363,8 — 0,0 13,25 9 4 0
Borussia Dortmund 549309 3,28 –2,2 –8,9 4,36 / 3,08 3,60 1,1 6,7 0,09 0,40 8,2 1,8 1,8 5,50 4 0 0
Cancom 541910 24,00 1,0 –18,8 34,00 / 21,22 28,46 1,4 9,0 1,00 1,24 19,3 4,2 4,4 24.06. 27,59 3 7 2
Ceconomy St. 725750 3,15 0,5 27,1 3,39 / 1,70 2,74 2,2 1,6 –0,08 0,53 5,9 5,4 2,4 26.02. 3,03 5 3 1
CeWe Stiftung 540390 105,00 6,6 3,8 110,4 / 93,40 101,95 2,1 5,7 8,10 8,37 12,5 2,5 2,6 04.06. 135,67 7 0 0
CompuGroup Med. A28890 21,64 31,3 –42,9 40,84 / 13,10 20,37 1,8 6,3 0,88 1,51 14,4 4,6 3,6 21.05. 21,00 5 6 1
Dermapharm Holding A2GS5D 37,65 –0,9 –11,1 43,22 / 30,15 34,66 — 10,6 1,16 2,04 18,5 2,3 2,6 52,10 5 0 0
Deutsche Beteiligung A1TNUT 24,70 1,0 –15,8 30,35 / 21,40 25,49 0,7 49,4 5,63 2,45 10,1 4,0 4,0 27.05. 42,35 7 1 0
Deutz 630500 4,18 2,0 –12,9 6,41 / 3,64 4,97 0,7 4,1 0,66 0,42 10,0 4,1 2,9 08.05. 6,80 6 1 0
Douglas BEAU7Y 19,95 3,6 — 25,60 / 16,78 19,56 2,2 3,8 0,22 1,40 14,3 — 0,0 30,50 7 0 0
Drägerwerk Vz. 555063 46,60 4,5 –10,0 54,70 / 42,20 47,91 0,6 4,6 5,86 5,14 9,1 3,9 3,6 09.05. 55,40 5 2 1
Dt. EuroShop NA 748020 19,30 –0,6 –14,4 27,45 / 18,22 21,20 0,8 8,3 –0,51 1,78 10,8 13,5 6,7 22,36 1 4 1
Dt. Pfandbriefbank 801900 5,08 –2,0 –18,1 6,50 / 3,67 5,21 0,2 1,6 0,51 0,51 9,9 — 5,7 6,30 2 3 3
Dt. Wohnen Inh. A0HN5C 25,00 –1,0 4,4 28,20 / 16,46 20,57 0,7 22,3 –6,80 1,07 23,4 0,2 1,3 30,50 3 0 1
Dürr 556520 23,14 –0,9 8,2 26,52 / 17,61 21,53 1,4 5,7 1,55 2,18 10,6 3,0 3,0 16.05. 29,75 10 5 0
92 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
SDAX
Aufstieg des Top-Performers
Ein äußerst durchwachsenes Jahr hat der Nebenwerteindex SDax hinter sich. Mit
den Temperaturen kletterte im Sommer auch der Index, doch danach ließ die Performance
oft zu wünschen übrig. Immerhin ist auf Jahressicht noch ein leichtes Plus zu
verbuchen. Ganz anders hingegen der Top-Teilnehmer, Auto1, der nach steiler Kursrally
mit dem Aufstieg in die höhere Liga MDax belohnt wird. Von alten Höchstständen
nach dem fulminanten Börsendebüt ist die Aktie dennoch weit entfernt. Aber
zurück im MDax könnte noch mehr gehen. Für die zahlreichen Probleme bei SMA
Solar gab es von Börsianern dagegen die Quittung: Die Aktie ist SDax-Schlusslicht.
Top-/Flop-Aktien im SDax
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
–75,8
–58,3
Auto1 +155,7
Alzchem +127,7
Süss Microtec +81,2
–61,2
SDax +1,7
Evotec
Verbio
SMA Solar
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
DWS Group DWS100 41,78 4,2 20,1 44,88 / 30,80 37,70 1,2 15,8 2,76 3,58 11,7 9,6 5,4 13.06. 43,69 10 8 0
Eckert & Ziegler SE 565970 46,42 –1,9 24,6 47,78 / 29,53 39,13 4,0 20,9 1,26 1,92 24,2 0,1 0,6 18.06. 58,40 2 0 0
Elmos Semicond. 567710 68,00 2,6 –8,1 92,90 / 52,70 72,58 2,4 11,3 5,79 5,68 12,0 1,3 1,5 15.05. 91,00 5 2 0
Energiekontor 531350 48,70 7,2 –41,1 83,90 / 38,50 59,50 3,8 5,1 5,97 1,28 38,0 2,5 2,5 124,67 4 0 0
Evotec 566480 8,75 –0,3 –58,9 21,69 / 5,06 8,82 1,6 46,0 –0,47 –0,74 — — 0,0 11,45 6 4 2
Fielmann Grp. 577220 41,20 2,2 –15,3 50,40 / 38,75 43,22 — 12,9 1,52 1,83 22,5 2,4 2,7 10.07. 58,70 8 2 0
flatexDEGIRO FTG111 15,61 1,0 39,7 15,68 / 9,24 12,73 2,4 3,2 0,65 1,05 14,8 0,3 0,3 15,87 8 4 0
GFT Technologies 580060 24,65 2,7 –21,0 33,96 / 17,84 24,38 2,5 16,0 1,84 1,97 12,5 2,0 2,0 35,50 6 0 0
Grand City Prop. A1JXCV 12,00 –2,0 17,9 13,35 / 8,44 11,44 — — –3,17 1,06 11,3 — 4,3 13,83 6 7 2
Grenke NA A161N3 15,82 1,0 –36,8 28,95 / 15,14 22,64 0,7 2,2 1,99 1,47 10,8 3,0 2,6 07.05. 24,72 3 2 1
Hamborner Reit A3H233 6,44 –0,5 –5,4 7,06 / 6,24 6,56 1,3 9,5 –0,01 0,16 39,5 7,5 7,5 26.06. 8,11 5 1 0
Heidelberger Druck. 731400 0,92 –2,3 –25,3 1,39 / 0,86 1,05 0,6 3,1 0,13 0,14 6,5 — 0,0 1,70 5 1 0
Hornbach Hold. 608340 87,00 3,7 31,8 88,40 / 61,30 78,57 0,7 3,1 7,83 9,32 9,3 2,8 2,8 95,72 7 3 0
Indus Holding 620010 21,40 –2,1 –4,3 29,10 / 19,50 23,43 0,8 2,6 2,06 2,57 8,3 5,6 5,4 27.05. 31,33 7 3 0
Ionos Group A3E00M 22,75 2,2 30,3 30,60 / 14,50 24,04 47,4 10,1 1,23 1,33 17,1 — 0,0 13.05. 29,44 9 1 0
Jost Werke JST400 44,40 5,8 0,5 49,40 / 37,55 43,93 1,7 4,9 3,51 4,89 9,1 3,4 3,2 08.05. 61,54 4 2 0
Klöckner & Co. NA KC0100 4,79 2,1 –30,3 7,12 / 4,36 5,52 0,3 4,9 –1,91 –0,89 — 4,2 0,0 28.05. 6,20 6 1 0
Kontron A0X9EJ 18,58 6,7 –13,6 23,32 / 15,15 18,50 — — 1,19 1,48 12,5 2,7 3,6 29,84 8 0 0
KSB Vz. 629203 620,00 0,6 6,5 662,0 / 540,0 608,03 — — — 85,58 7,2 4,2 4,3 08.05. 808,67 3 1 0
KWS Saat 707400 59,30 2,8 10,4 68,90 / 45,35 59,41 1,3 13,5 3,85 5,58 10,6 1,5 1,7 80,50 5 2 0
Medios A1MMCC 11,98 –9,2 –24,5 18,50 / 11,50 15,43 0,6 19,6 0,79 1,08 11,1 — 0,0 30,59 8 0 0
Metro St. BFB001 4,07 –6,1 –35,5 6,53 / 3,95 4,64 0,8 2,1 1,21 –0,33 — 13,5 13,5 19.02. 5,58 2 3 4
MLP 656990 5,91 1,0 6,7 6,63 / 4,94 5,84 1,2 4,0 0,44 0,60 9,9 5,1 6,0 9,18 4 0 0
Mutares A2NB65 25,20 4,6 –28,8 43,70 / 18,64 31,87 0,6 — 18,41 9,12 2,8 8,9 8,9 41,75 5 0 0
Nagarro A3H220 94,60 7,1 8,2 102,8 / 66,60 80,90 5,7 20,5 3,79 4,29 22,0 — — 112,25 3 2 1
Norma Group NA A1H8BV 15,88 2,2 –0,9 19,80 / 11,50 16,04 0,7 5,1 0,87 1,22 13,0 2,8 2,6 13.05. 19,12 7 3 0
Patrizia PAT1AG 7,99 –3,7 –2,6 9,20 / 6,75 7,98 0,6 9,4 0,07 0,12 66,6 4,3 4,4 04.06. 9,53 6 1 1
PNE NA A0JBPG 11,28 0,7 –18,5 15,10 / 10,62 12,96 5,4 — –0,13 –0,22 — 0,4 0,4 13.05. 17,70 4 0 0
ProSiebenSat.1 PSM777 5,57 2,2 0,6 7,98 / 4,50 6,29 1,0 1,0 –0,55 0,98 5,7 0,9 3,1 28.05. 7,09 8 7 1
PVA TePla 746100 13,95 0,4 –31,6 23,66 / 10,58 15,52 2,1 174,4 1,12 1,25 11,2 — 0,0 18,75 7 4 1
Renk Group RENK73 20,18 –3,7 — 39,75 / 17,01 24,62 5,2 40,4 0,32 0,92 21,8 — 2,0 30,32 10 2 0
SAF Holland SAFH00 15,36 8,6 1,1 19,78 / 12,80 16,91 1,4 3,4 1,76 2,37 6,5 5,5 5,4 20,90 5 2 0
Salzgitter 620200 16,84 –4,3 –39,9 29,54 / 12,96 18,66 0,2 1,1 3,70 –3,91 — 2,7 2,0 22.05. 19,06 1 8 4
Schaeffler Inh. SHA001 4,51 2,4 –19,4 6,78 / 4,10 5,24 0,8 — 0,17 0,73 6,2 — 5,5 24.04. 6,22 7 4 2
SFC Energy 756857 17,18 0,8 –12,0 25,05 / 15,94 19,84 2,2 81,8 1,18 0,59 29,0 — 0,0 28,00 5 0 0
SGL Carbon 723530 4,17 –1,5 –35,9 7,74 / 4,03 5,95 0,8 3,4 0,34 0,44 9,5 — 0,0 8,17 7 0 0
Sixt St. 723132 75,90 5,0 –25,0 102,2 / 58,70 73,19 1,8 — 7,13 5,22 14,5 5,1 4,5 95,89 7 3 0
SMA Solar Techn. A0DJ6J 14,49 1,0 –76,1 60,90 / 10,94 30,48 0,7 3,6 6,50 –1,54 — 3,5 0,0 14,38 0 7 1
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
93
moneyanalyse
TECDAX
Langweilig war gestern
Ausgerechnet die Deutsche Telekom: Dass der als eher langweilig geltende Magenta-Konzern
mit mehr als 37 Prozent Kursplus auf der Poleposition im TecDax steht,
dürfte viele Anleger überraschen. Ebenfalls gut gelaufen: der Radiopharmazieprofi
Eckert & Ziegler, der mit einer Flut an positiven Meldungen und Prognoseerhöhungen
glänzte. Dagegen herrschte beim Wind- und Solarparkbetreiber Energiekontor
das Jahr über Flaute (-41,6 Prozent). Ebenfalls unerfreulich: Wegen turmhoher Probleme
bekam es der Waferhersteller Siltronic mit Leerverkäufern zu tun, die den Kurs
der Aktie nach unten drückten – autsch!
Top-/Flop-Aktien im TecDax
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
–41,6
–42,2
–42,7
Deutsche Telekom +37,4
Eckert & Ziegler +27,7
Nemetschek +20,8
TecDax +6,1
Energiekontor
Siltronic
Compugroup Medical
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
SDAX
Sto & Co. Vz 727413 111,00 3,5 –20,6 175,0 / 101,0 138,45 1,1 4,4 12,55 5,79 19,2 4,2 4,5 140,00 1 0 0
Stratec STRA55 34,90 19,9 –23,4 48,60 / 26,05 40,78 1,9 21,8 1,07 1,37 25,5 1,6 2,1 42,13 3 6 1
Südzucker 729700 11,04 2,4 –22,2 14,58 / 10,50 12,39 0,8 2,1 2,89 0,68 16,3 8,2 3,2 17.07. 11,19 0 4 4
Süss MicroTec NA A1K023 49,50 –2,6 78,7 71,40 / 25,55 53,65 3,6 247,5 0,25 2,43 20,4 0,4 0,8 03.06. 73,11 8 2 0
Takkt 744600 8,80 6,5 –34,8 14,68 / 7,90 10,97 1,0 5,4 0,38 0,19 46,3 4,5 8,3 9,33 1 2 0
thyssenkr. nucera NCA000 9,40 8,7 –49,1 20,28 / 7,68 10,33 1,6 — 0,21 –0,09 — — 0,0 05.02. 15,53 9 4 2
Verbio A0JL9W 11,60 –2,4 –61,2 30,22 / 10,69 17,24 0,8 28,3 2,08 0,31 37,4 1,7 1,7 22,70 5 1 0
Vossloh 766710 43,30 1,4 3,2 51,40 / 39,50 46,17 1,6 6,3 2,21 3,16 13,7 2,4 2,9 58,43 9 0 0
Wacker Neuson NA WACK01 14,50 3,6 –20,6 18,76 / 12,34 15,30 0,7 10,4 2,73 1,20 12,1 7,9 3,7 23.05. 16,20 2 2 1
Wüstenr. & Württ. 805100 11,86 –2,0 –11,1 13,92 / 11,52 12,68 0,2 — 1,48 0,50 23,6 5,5 5,5 17,33 2 1 0
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN
2G Energy A0HL8N 22,30 2,1 –1,8 27,15 / 18,68 22,37 3,2 36,0 1,00 1,23 18,2 0,8 0,9 34,97 5 0 0
3U Holding 516790 1,56 –3,5 –24,1 2,19 / 1,49 1,75 0,7 156,4 0,07 0,00 — 3,2 1,6 28.05. 2,77 3 0 0
7C Solarparken A11QW6 1,92 2,8 –47,3 3,65 / 1,82 2,55 0,7 3,4 0,12 0,05 38,4 3,1 1,6 3,60 1 1 0
A.S. Création NA A1TNNN 6,40 –2,3 –35,0 11,00 / 6,20 8,53 0,3 4,7 –0,51 –2,34 — — — 14,00 1 0 0
ABO Wind 576002 38,60 12,9 –5,6 60,80 / 33,40 48,80 1,8 — 2,96 2,38 16,2 1,6 1,6 102,67 4 0 0
About You Hold. A3CNK4 6,48 72,1 48,8 6,51 / 2,65 3,61 4,5 32,4 –0,65 –0,38 — — 0,0 25.06. 5,74 2 4 2
Accentro Real Est. A0KFKB 0,30 2,0 –68,3 1,12 / 0,09 0,39 0,1 0,2 –2,69 –0,56 — 0,0 0,0 — 0 1 0
ad pepper media 940883 1,65 ±0,0 –29,5 2,40 / 1,30 1,87 2,0 27,5 –0,05 0,03 55,0 — — 2,90 1 0 0
Adler Group A14U78 0,35 –1,4 –30,7 0,55 / 0,10 0,22 0,0 — — — — — — — 0 0 0
All for One Group 511000 54,20 –2,9 15,8 62,40 / 41,70 54,02 2,6 7,2 2,23 3,64 14,9 2,7 2,8 18.03. 73,00 2 0 0
Allane A0DPRE 9,15 –9,4 –18,3 11,90 / 9,00 10,48 0,9 — 0,43 0,31 29,5 1,0 1,0 — 0 2 0
Allgeier A2GS63 16,55 2,8 –22,3 21,55 / 13,90 17,27 1,4 8,1 1,13 1,08 15,4 3,0 3,1 22,50 5 1 0
Alstria Office A0LD2U 7,22 –1,4 101,1 7,42 / 3,25 4,39 0,9 14,4 –3,66 — — — 0,8 7,30 0 2 0
Altech Advanced A31C3Y 2,60 –23,5 –68,9 9,10 / 2,30 4,05 2,7 — –0,23 — — — — — 0 0 0
AT&S 922230 13,54 –2,7 –48,1 26,52 / 12,61 18,64 0,8 0,8 –1,39 –3,23 — — 1,0 22,14 6 0 4
Aumann A2DAM0 10,50 5,0 –44,3 18,84 / 9,36 14,01 0,8 3,8 0,64 1,33 7,9 1,9 2,4 15,15 1 1 0
Basler 510200 6,11 8,5 –45,8 12,66 / 5,10 9,57 1,4 76,4 –0,45 –0,27 — — 0,0 9,95 2 3 0
Bastei Lübbe A1X3YY 9,95 –2,5 71,6 10,40 / 5,55 8,07 2,1 49,8 0,66 0,77 12,9 3,0 3,8 11,27 4 0 0
BayWa vNA 519406 9,67 –3,3 –69,4 31,85 / 8,03 16,67 1,1 2,2 –2,84 –0,77 — — 1,0 16,00 1 0 0
BB Biotech NA A0NFN3 39,00 –3,3 –14,7 52,60 / 37,60 41,84 — — — — — — — 60,45 0 0 0
Berentzen Group 520160 3,78 –10,0 –33,7 5,95 / 3,78 4,95 0,8 — 0,09 –0,08 — 2,4 0,0 9,07 3 0 0
Bertrandt 523280 19,35 5,7 –61,5 54,60 / 15,75 29,49 0,4 6,0 3,01 –7,64 — 1,3 1,3 19.02. 36,00 2 5 0
Bet-at-home.com A0DNAY 2,44 3,8 –18,9 4,37 / 2,20 2,87 — 122,0 –0,21 –0,40 — — — 5,50 1 0 0
Bike24 A3CQ7F 1,07 –1,4 –29,4 2,11 / 1,05 1,32 0,3 7,6 –1,82 –0,20 — — — 2,30 2 0 0
Biofrontera NA A4BGGM 2,35 –3,1 –72,7 11,59 / 2,03 3,61 0,8 — –0,12 — — — — — 0 0 0
BioNTech A2PSR2 114,40 –1,7 20,4 118,0 / 69,70 90,26 1,4 5,1 3,83 –3,42 — — 0,0 — 0 0 0
Biotest Vz. 522723 26,40 1,5 –14,3 31,20 / 23,00 26,93 2,0 — 3,20 — — 0,3 — — 0 1 0
94 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
CDAX
Sieg eines alten Bekannten
„Im CDAX sind alle deutschen Unternehmen des Prime Standard und General
Standard vertreten. Der Index präsentiert deshalb die gesamte Breite des Regulierten
Marktes“, heißt es auf der Homepage der Deutschen Börse AG. Aus diesem
großen Aktienuniversum hat es im bisherigen Jahresverlauf das Unternehmen
Wild Bunch aufs Siegertreppchen geschafft, das viele Anleger eher unter
dem früheren (bis 2015) Namen Senator Entertainment kennen. Weniger in Feierlaune
dürften die Aktionäre des Fintechs Creditshelf aus Frankfurt am Main sein,
bei dem die Firmeninsolvenz fast 100 Prozent des Kurswerts ausradiert hat.
Top-/Flop-Aktien im CDax
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
Wild Bunch +681,3
Nexr Tech. +275,0
–82,8
–91,5
–99,5
Rostra +239,3
CDax +19,3
Spobag
Varta
Creditshelf
Quelle: Bloomberg
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Bitcoin Group A1TNV9 54,30 –2,3 57,2 71,40 / 23,95 54,75 1,4 — 0,39 — — 0,2 — — 0 0 0
Blue Cap A0JM2M 16,00 1,3 –6,4 20,40 / 15,50 17,55 0,9 3,5 –4,02 4,62 3,5 4,1 5,2 32,20 2 0 0
Brain Biotech 520394 4,16 4,5 15,2 4,40 / 1,42 2,62 5,5 — –0,38 –0,29 — — — 18.03. 5,55 4 0 0
Branicks Group A1X3XX 2,40 –2,2 –27,9 3,45 / 0,87 2,02 0,2 2,1 –0,79 –1,01 — — 1,0 3,53 3 2 2
Brockhaus Technolog. A2GSU4 22,90 — –10,5 35,00 / 20,00 25,85 1,0 8,8 –0,31 0,98 23,5 1,0 1,2 56,33 4 0 0
Cenit 540710 7,55 –5,6 –36,8 15,20 / 7,55 11,40 1,5 11,8 0,54 0,38 19,7 0,5 0,4 18,37 6 0 0
Cherry A3CRRN 0,67 3,1 –78,0 3,65 / 0,48 1,73 0,1 — –5,45 –0,38 — — — 0,80 0 3 1
Cliq Digital A35JS4 5,12 29,3 –74,0 22,80 / 3,70 8,33 0,3 1,1 4,82 1,46 3,5 0,8 0,8 22,00 2 0 0
Corestate Capital A141J3 0,37 –1,6 –18,9 0,78 / 0,27 0,40 0,3 0,7 — — — — — — 0 0 0
CureVac A2P71U 3,00 1,1 –21,8 5,75 / 2,06 2,91 1,3 — — 0,75 4,0 — — 6,84 6 4 1
cyan A2E4SV 2,58 2,4 152,9 2,94 / 0,95 2,34 1,8 — –1,10 –0,14 — — — 4,13 2 0 0
Daldrup & Söhne 783057 9,48 8,0 3,3 10,25 / 6,30 8,01 2,4 15,8 0,15 0,48 20,0 1,2 — 11,00 3 0 0
Data Modul 549890 28,40 6,0 –35,2 45,40 / 23,20 29,92 0,7 4,5 4,11 1,93 14,7 0,4 0,4 60,00 1 0 0
Datagroup SE A0JC8S 45,95 –3,2 –18,7 57,20 / 37,15 43,73 2,6 8,7 3,51 3,13 14,7 2,5 3,3 18.03. 77,93 4 1 1
Delignit A0MZ4B 2,26 3,7 –44,9 4,10 / 2,10 3,03 0,6 3,5 0,32 0,09 25,1 3,5 1,8 5,95 3 0 0
Delticom 514680 2,24 5,7 12,0 3,70 / 1,84 2,48 0,7 1,0 0,54 0,27 8,4 — 2,5 4,17 2 1 0
Demire Real Estate A0XFSF 0,69 –9,8 –36,1 1,20 / 0,63 0,88 0,3 2,8 –1,39 0,19 3,6 44,9 — — 1,50 1 0 1
Deutsche Rohstoff A0XYG7 31,70 –1,9 –1,1 45,90 / 29,70 36,87 0,8 1,2 13,02 9,36 3,4 5,5 6,0 42,80 3 0 1
Dr. Hönle 515710 7,48 –10,3 –57,0 20,10 / 7,48 15,32 0,5 14,1 –1,82 –1,70 — — 0,0 25.03. 19,50 2 0 0
Dt. Grundstücksaukt. 553340 8,05 –3,6 –13,4 12,10 / 7,40 8,76 2,2 — –1,17 0,20 40,3 7,5 — 12,75 1 0 0
Dt. Konsum REIT A14KRD 3,86 3,2 16,3 5,00 / 2,38 3,11 0,4 5,8 –5,15 0,37 10,5 6,5 1,0 4,03 0 2 1
Ecotel Communic. 585434 13,75 ±0,0 –20,1 18,25 / 12,00 13,83 2,1 7,6 1,93 — — 3,4 — — 0 0 0
EDAG Engineer. A143NB 6,98 ±0,0 –48,5 14,00 / 6,82 10,11 1,1 5,8 — 0,93 7,5 7,9 1,4 9,33 0 3 0
Einhell Germany Vz. A40ESU 62,40 –2,3 14,8 68,90 / 45,33 58,06 1,8 3,3 4,45 5,43 11,5 1,6 1,8 85,50 2 0 0
ElringKlinger NA 785602 4,31 3,5 –22,1 7,29 / 3,80 4,97 0,3 2,1 0,62 –0,11 — 3,5 3,0 16.05. 5,14 2 5 2
Enapter A255G0 3,87 –2,5 –58,4 10,19 / 3,52 4,47 1,4 — –0,26 –0,38 — 0,0 — 9,10 4 0 0
EnviTec Biogas A0MVLS 29,90 –2,9 –18,8 39,10 / 23,80 31,00 2,6 5,4 3,90 — — 10,0 — — 0 0 0
Epigenomics konv. A37FT4 1,46 –2,0 –21,5 2,30 / 0,50 1,06 0,7 — –5,09 — — — — — 1 0 0
Ernst Russ A16107 5,98 –1,0 48,6 7,78 / 3,89 5,77 1,2 2,2 1,66 1,15 5,2 16,7 5,0 7,30 1 0 0
Eurokai 570653 32,20 3,9 27,8 33,40 / 24,80 29,87 0,9 5,9 2,94 — — 5,6 — — 1 0 0
Exasol A0LR9G 2,30 4,1 –25,9 3,55 / 1,62 2,24 13,5 — –0,31 –0,02 — — — 4,55 2 0 0
Fabasoft 922985 16,70 –1,8 –10,0 24,40 / 13,70 17,57 5,8 9,4 0,83 0,77 21,7 0,6 0,6 32,00 2 0 0
Formycon A1EWVY 53,10 4,9 –4,3 57,40 / 37,75 48,51 1,6 — 4,72 –0,49 — — 0,0 86,31 11 0 0
Fortec 577410 19,00 –1,6 –20,2 26,00 / 16,90 20,01 1,1 12,3 2,29 1,63 11,7 4,5 4,5 13.02. 27,00 1 0 0
Fr. Vorwerk Group A255F1 26,10 –1,3 72,6 31,00 / 13,78 20,66 3,0 10,6 0,51 1,40 18,6 0,5 0,8 32,76 3 2 0
Francotyp-Postalia FPH900 2,10 –0,9 –23,4 2,86 / 2,10 2,38 0,8 1,4 0,67 0,56 3,8 — — 5,80 1 0 0
Frequentis A2PHG5 27,00 –1,1 –2,2 33,00 / 22,80 27,16 2,3 14,0 1,38 1,55 17,4 0,9 1,1 33,00 4 0 0
Friwo 620110 21,20 –4,5 –26,4 32,80 / 19,50 24,54 23,6 43,3 –1,29 — — 1,9 — — 0 0 0
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
95
moneyanalyse
COMPUGROUP MEDICAL
Übernahmeofferte durch CVC
Der Finanzinvestor CVC Capital will den Softwarespezialisten für Lösungen rund um
Arztpraxen und Krankenhäuser, Compugroup Medical, übernehmen. Ein Angebot
über 22 Euro je Anteilsschein wurde ausgerufen. Mit der Compugroup-Gründerfamilie
Gotthardt soll der Deal bereits abgesprochen sein. Im Sommer hatte das 1987
gegründete Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben, die den Aktienkurs
nochmals einbrechen ließ. Die Offerte bringt nun eine kleine Kurserholung.
Compugroup Medical
Aktienkurs in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
70
5
30
10
Quelle: Bloomberg
ISIN DE000A288904 Empfohlen am 31.05.2023 Empfehlungs-Kurs 50,00 € Kurs aktuell 21,72 € +/– in % –56,6 Neuer Stopp 21,00 € Kursziel 23,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
WEITERE DEUTSCHE AKTIEN
Frosta 606900 61,00 4,3 –2,2 71,00 / 56,00 63,90 1,8 3,5 5,00 — — 3,3 — — 1 0 0
Gesco NA A1K020 13,65 0,7 –25,2 19,50 / 13,40 15,69 0,6 4,6 1,93 0,87 15,6 2,9 1,5 26,73 4 0 0
Global Fashion Grp. A2PLUG 0,23 4,8 15,8 0,49 / 0,17 0,22 0,2 — — –0,36 — — — 0,25 0 1 1
Grammer 589540 4,94 –0,4 –55,1 11,50 / 4,80 8,28 0,4 0,7 0,07 –5,99 — — — — 1 1 0
H+R A2E4T7 3,31 –1,5 –30,3 5,26 / 3,22 4,23 0,3 1,0 0,28 0,16 20,7 3,0 4,1 4,50 1 1 1
Hamburger Hafen A0S848 17,52 –0,6 4,7 18,58 / 16,50 16,85 1,7 5,9 0,27 0,52 33,7 0,5 1,7 18.06. — 0 0 1
Hapag-Lloyd NA HLAG47 158,30 –0,3 17,8 189,1 / 107,4 155,03 1,5 5,8 16,70 12,42 12,7 5,8 3,8 128,46 0 5 9
Hawesko 604270 25,00 3,3 –21,9 33,60 / 22,30 26,97 2,0 11,1 0,90 1,91 13,1 5,2 5,2 32,00 3 1 0
Heidelberg Pharma A11QVV 2,45 2,1 –32,9 3,97 / 2,11 2,62 3,2 — –0,44 –0,47 — — — 8,80 1 0 0
Heliad 121806 10,20 –4,7 6,8 11,20 / 8,60 9,63 1,2 — –2,49 — — 4,9 — 15,50 2 0 0
Hermle Vz. 605283 170,00 6,6 –20,9 235,0 / 156,0 205,59 2,1 9,2 17,50 11,94 14,2 8,4 5,3 160,00 0 1 0
HMS Bergbau 606110 29,40 2,8 37,4 29,80 / 20,60 25,52 3,1 13,5 2,72 2,91 10,1 3,1 3,2 36,00 1 0 0
IBU tec A0XYHT 7,62 3,8 –57,4 19,40 / 5,62 10,30 0,7 18,1 –0,52 –1,34 — 0,5 — 7,40 0 1 0
Identive Group A11404 3,97 4,2 –46,9 8,43 / 2,65 4,01 — — –0,28 –0,95 — — — 6,72 3 0 0
Init Innovation 575980 37,60 1,6 27,9 41,80 / 27,70 37,36 3,1 48,2 1,54 1,79 21,0 1,9 2,0 54,00 2 0 0
Instone Real A2NBX8 8,53 0,8 15,7 10,04 / 6,78 8,89 0,7 5,1 0,46 0,76 11,3 3,9 2,7 13,06 4 2 0
IVU Traffic Techn. 744850 13,60 0,7 –1,2 15,65 / 12,60 13,92 3,1 20,0 0,65 0,74 18,4 1,9 2,1 28.05. 22,00 1 0 0
JDC Group A0B9N3 22,70 –6,2 17,3 25,30 / 18,40 22,13 5,7 17,9 0,28 0,45 50,8 — — 30,73 2 0 0
Knaus Tabbert A2YN50 12,54 –12,4 –73,3 48,65 / 11,34 33,59 0,8 6,2 5,81 –1,19 — 23,1 — 15,8 20,00 3 3 1
Koenig & Bauer 719350 13,74 4,7 16,8 14,80 / 7,14 11,45 0,7 — 0,16 –1,64 — — 0,4 13,54 5 2 1
KPS NA A1A6V4 0,70 0,3 –49,3 1,56 / 0,69 0,92 0,4 3,3 –0,03 –0,10 — — — — 0 2 0
Laiqon A12UP2 5,12 3,2 –18,5 7,94 / 3,99 4,85 1,6 — –0,70 –0,33 — 3,1 0,0 7,97 4 1 0
Leifheit 646450 16,05 –0,9 –0,3 18,65 / 13,20 16,53 1,6 7,4 0,34 0,83 19,3 0,6 5,9 28.05. 23,50 2 1 0
Logwin NA A2DR54 234,00 –4,1 –5,6 278,0 / 234,0 251,33 — — — 22,29 10,5 6,0 4,3 291,00 0 1 0
LPKF Laser & Electr. 645000 8,07 –5,3 –18,7 10,71 / 7,12 8,30 2,3 — 0,07 –0,03 — 1,2 0,2 04.06. 11,18 3 1 0
Manz A0JQ5U 4,60 8,2 –62,6 13,08 / 3,90 6,59 0,6 — –0,28 –4,35 — — — 3,80 0 3 0
MAX Automation A2DA58 6,12 5,9 8,1 6,28 / 4,92 5,82 1,4 38,3 0,37 1,30 4,7 — — 7,25 3 0 0
MBB A0ETBQ 99,60 ±0,0 6,2 116,2 / 85,50 102,26 1,0 4,6 2,10 4,76 20,9 1,0 1,3 132,50 2 1 0
Mediclin 659510 2,30 –3,4 –8,7 3,00 / 2,20 2,44 0,5 1,9 –0,23 0,32 7,3 2,2 1,7 04.06. 4,28 2 0 0
Medigene NA A40ESG 1,05 –0,6 –65,0 5,41 / 1,01 2,36 0,8 — –1,25 –0,88 — — — 1,00 2 0 0
Medion 660500 14,40 ±0,0 17,1 15,20 / 10,60 13,24 1,6 13,7 0,38 — — 4,8 — — 0 0 0
Mensch & Maschine 658080 54,50 3,6 0,2 60,60 / 26,85 54,63 9,6 18,2 1,72 1,97 27,6 3,0 3,4 69,60 6 0 0
Mister Spex A3CSAE 1,75 –21,2 –46,4 4,10 / 1,40 2,63 0,4 9,7 –1,45 –1,34 — — 0,0 4,62 3 1 0
MPC Capital A1TNWJ 6,20 6,9 110,9 6,40 / 2,86 4,29 1,8 13,8 0,37 0,44 14,1 4,4 4,2 8,27 3 0 0
Mühlbauer 662720 39,60 2,1 –28,0 57,00 / 34,00 49,42 2,2 14,2 3,41 — — 2,5 — — 0 0 0
MVV Energie NA A0H52F 30,40 2,0 –5,9 35,00 / 29,20 30,71 0,9 — 15,86 3,89 7,8 1,0 3,8 14.03. — 1 0 0
Mynaric A31C30 1,27 0,4 –94,3 25,70 / 1,26 11,35 0,9 — –15,48 –10,40 — — — — 1 1 1
Nabaltec A0KPPR 14,05 0,7 –26,6 19,50 / 12,00 14,56 0,8 7,5 1,30 1,40 10,0 2,0 2,1 24,97 2 0 0
96 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
CARL ZEISS MEDITEC
Schwacher Ausblick
Anteilseigner des deutschen Ausrüsters der Gesundheitsbranche, Carl Zeiss Meditec,
müssen die nächste schlechte Nachricht ertragen: Der operative Gewinn (Ebit)
blieb im Geschäftsjahr 2023/24 deutlich hinter den Analystenerwartungen zurück.
194,5 Millionen Euro stehen in den Büchern anstatt erwarteten 235,2 Millionen. Zudem
hat der Vorstand einen verhaltenen Ausblick auf 2024/25 gegeben. Nur sehr
Risikobereite sammeln auf dem niedrigen, aber nun interessanten, Niveau ein.
Carl Zeiss Meditec
Aktienkurs in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
160
120
80
40
Quelle: Bloomberg
ISIN DE0005313704 Empfohlen am 31.01.2024 Empfehlungs-Kurs 98,56 € Kurs aktuell 51,55 € +/– in % –47,7 Neuer Stopp 48,00 € Kursziel 75,00 €
Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U I O P
Nexus 522090 68,60 0,4 16,3 68,80 / 47,10 56,44 4,5 39,0 1,39 1,90 36,2 0,3 0,4 22.05. 70,00 1 6 0
NFON A0N4N5 5,10 2,0 –22,0 6,82 / 4,66 5,67 1,8 14,2 –0,05 0,11 47,2 — 0,0 10,05 3 1 1
Noratis A2E4MK 1,54 –8,3 –75,9 8,90 / 1,17 3,32 0,1 0,7 –2,21 –4,04 — 33,1 — 0,0 1,10 0 0 1
Nynomic A0MSN1 18,15 4,0 –43,6 36,50 / 16,65 24,24 1,2 36,3 1,47 0,54 33,9 — — 39,00 2 0 0
OHB 593612 45,00 –5,9 7,8 48,00 / 41,50 44,08 2,1 — 4,10 2,34 19,2 1,3 0,9 — 0 1 1
OVB Holding 628656 19,50 –2,0 6,6 20,60 / 17,10 19,24 2,9 13,4 1,00 1,23 15,9 4,6 5,1 18.06. 26,50 2 0 0
Pfeiffer Vacuum 691660 153,20 0,3 –0,1 160,0 / 149,2 154,25 2,7 13,6 7,81 9,60 16,0 4,8 0,0 150,00 0 0 4
PharmaSGP Hold. A2P4LJ 23,60 –3,3 9,3 27,00 / 19,00 22,46 7,7 12,5 1,37 2,13 11,1 5,8 2,7 38,75 2 0 0
PSI Software NA A0Z1JH 20,80 0,5 –19,1 25,85 / 18,10 21,43 3,7 19,6 0,02 –1,02 — 1,9 0,1 29,86 6 1 0
q.beyond 513700 0,71 ±0,0 22,4 0,89 / 0,53 0,74 0,9 14,2 –0,14 –0,03 — — — 1,17 4 0 0
R. Stahl NA A1PHBB 17,10 6,9 –15,3 22,60 / 15,80 19,23 1,5 7,7 0,03 1,48 11,6 — — 26,50 2 0 0
Rhön-Klinikum 704230 13,40 3,1 34,0 14,00 / 9,45 12,09 0,7 7,5 0,58 0,62 21,6 1,1 0,0 12,50 1 2 0
Ringmetall A3E5E5 3,22 0,9 10,3 3,80 / 2,76 3,21 1,1 4,6 0,20 0,24 13,4 3,1 3,1 5,70 1 0 0
Schloß Wachenheim 722900 14,20 2,2 –11,3 16,50 / 13,90 15,02 0,6 4,3 1,38 1,20 11,8 4,2 4,2 20,80 3 0 0
Secunet 727650 117,60 4,8 –19,1 176,2 / 90,20 123,42 6,1 14,9 4,51 4,48 26,3 2,0 2,1 28.05. 194,00 4 0 0
Serviceware A2G8X3 12,20 –0,8 9,4 13,70 / 9,96 12,30 2,8 81,3 –0,38 0,03 488,0 — — 22.05. 22,00 2 0 0
SMT Scharf A3DRAE 7,25 –2,0 6,6 8,85 / 5,50 7,10 0,5 10,7 0,89 0,60 12,1 — — 13,00 2 0 0
SNP 720370 49,60 ±0,0 18,4 59,00 / 41,20 50,19 2,8 20,6 0,80 — — 0,8 — 58,50 1 2 0
STEICO A0LR93 19,66 3,5 –41,8 39,10 / 18,28 27,62 0,8 6,0 1,20 2,03 9,7 2,0 2,9 33,33 1 3 0
Stemmer Imaging A2G9MZ 51,20 ±0,0 57,1 54,80 / 28,40 41,73 4,9 16,5 2,42 — — 5,3 5,3 48,00 1 1 1
STS Group A1TNU6 3,68 1,7 –32,5 7,30 / 3,14 4,98 0,5 1,0 –0,18 — — 1,1 1,1 17,00 1 0 0
Surteco Group 517690 21,20 11,6 39,5 22,40 / 12,90 15,80 0,8 3,8 –0,79 1,00 21,2 3,3 1,4 25,00 1 0 0
Syzygy 510480 2,78 ±0,0 –11,5 3,52 / 2,72 3,00 0,9 5,3 –0,22 0,26 10,7 — 7,2 6,30 2 0 0
technotrans NA A0XYGA 16,50 10,4 –23,3 22,30 / 13,75 17,42 1,2 6,5 1,24 1,13 14,6 3,8 3,4 16.05. 20,50 2 1 0
The Platform Group A2QEFA 7,76 2,1 25,2 10,25 / 5,58 7,88 1,8 0,5 5,30 1,45 5,3 — — 14,59 7 0 0
Umweltbank 557080 6,18 –1,0 –20,8 8,46 / 4,75 6,14 0,6 — 0,02 –0,11 — 5,3 0,0 9,00 3 0 0
Uniper konv. UNSE02 41,01 –2,3 –28,1 79,82 / 38,70 47,04 1,5 2,6 15,15 3,33 12,3 — 0,8 08.05. 38,63 0 1 4
United Labels 548956 1,48 –0,7 –24,9 2,60 / 1,45 1,95 3,1 21,1 0,09 0,11 13,5 — 0,0 4,35 1 0 0
Uzin Utz 755150 48,20 –0,8 11,6 53,00 / 43,20 48,44 0,9 5,0 4,48 4,85 9,9 3,3 3,3 64,00 1 0 0
Varta A0TGJ5 1,81 –4,0 –91,2 22,04 / 0,75 6,52 0,4 — –2,48 –0,82 — 0,0 0,0 — 0 2 2
Veganz Group A3E5ED 5,28 4,3 –77,6 25,20 / 4,60 12,52 6,3 — –7,61 –6,02 — — — — 2 0 0
VIB Vermögen A2YPDD 9,71 –1,6 –31,0 15,04 / 6,84 9,77 0,4 6,9 3,92 — — 0,4 — — 1 0 0
Villeroy & Boch Vz. 765723 15,70 4,7 –11,8 19,35 / 14,45 16,94 0,6 6,2 2,26 1,83 8,6 6,7 5,7 09.05. 26,75 1 1 0
Vita 34 NA A0BL84 4,32 8,0 –16,0 5,44 / 3,76 4,36 3,1 7,4 –0,12 –0,05 — — — 6,30 1 0 0
Washtec 750750 39,80 –0,3 25,4 42,50 / 31,55 38,10 — 9,1 2,09 2,28 17,5 5,5 5,8 51,17 4 0 0
Westwing Group A2N4H0 7,80 –2,0 –8,6 8,86 / 6,70 7,71 2,4 4,8 –0,61 –0,42 — — 0,0 12,38 4 0 0
YOC 593273 15,60 –8,2 6,1 21,80 / 12,40 17,00 9,6 13,9 0,83 1,11 14,1 — — 26,00 2 0 0
Zeal Network ZEAL24 44,30 1,4 37,8 44,70 / 27,95 35,97 3,6 37,2 0,59 1,81 24,5 2,5 2,7 56,00 6 0 0
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
97
moneyanalyse
Internationale
Aktien
EURO STOXX 50
Überraschendes Ergebnis
Dass der europäische Aktienmarkt auch 2024 nicht annähernd die Performance
der amerikanischen Börse erreichte, haben vermutlich alle Anleger inzwischen
mitbekommen. Auf Einzeltitelebene gab es aber durchaus Kracher, auch im Blue-
Chip-Index Euro Stoxx 50 – und zwar mit gleich zwei italienischen Großbanken
durchaus überraschende. Sie zählen vorerst zu den Gewinnern der europäischen
Bankenkonsolidierung. Ebenso unerwartet die Flops: der Luxuskonzern Kering
mit dem Sorgenkind Gucci und der im Frühjahr noch als Highflyer gelobte französische
Autoriese Stellantis. Auch Pernods Getränke fielen durch.
Top-/Flop-Aktien im Euro Stoxx 50
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
–36,8
–39,3
–29,2
Unicredit +59,7
Prosus +52,3
Intesa San Paolo +46,5
Euro Stoxx 50 +9,7
Pernod Ricard
Stellantis
Kering
Quelle: Bloomberg
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
EURO STOXX 50 / STOXX 50
AB Inbev A2ASUV / BE0974293251 50,94 0,5 –12,6 62,18 / 49,84 56,14 1,3 8,1 2,48 3,21 15,9 1,6 1,9 66,95 24 7 0
ABB NA 919730 / CH0012221716 55,45 –0,2 39,1 56,09 / 37,57 50,85 7,6 25,2 1,92 2,19 25,3 1,7 1,6 53,57 9 23 6
Ahold Delhaize A2ANT0 / NL0011794037 32,08 –3,2 23,2 33,13 / 25,20 29,62 2,0 6,1 2,47 2,56 12,5 3,5 3,6 32,94 16 8 1
Air Liquide 850133 / FR0000120073 159,78 –1,7 –0,2 178,96 / 151,51 167,17 3,7 15,5 5,87 6,24 25,6 1,8 2,0 186,60 20 5 4
ASML Hold. A1J4U4 / NL0010273215 685,70 1,9 ±0,0 1020,8 / 605,9 809,44 17,0 49,6 19,89 19,34 35,5 0,9 1,0 847,76 27 9 0
AstraZeneca 886455 / GB0009895292 127,50 –1,2 4,6 158,15 / 112,45 138,67 5,1 19,5 3,63 7,83 16,3 2,2 2,3 162,31 23 7 0
AXA 855705 / FR0000120628 33,70 –0,9 14,3 36,65 / 29,00 33,60 1,9 12,0 3,13 3,55 9,5 5,9 6,4 39,64 19 6 0
Banco Santander 858872 / ES0113900J37 4,65 0,4 22,9 4,89 / 3,50 4,48 0,7 1,1 — 0,75 6,2 3,4 4,3 5,67 24 6 1
BBVA 875773 / ES0113211835 9,82 1,8 19,5 11,27 / 8,00 9,63 1,1 — 1,29 1,62 6,1 5,6 8,1 11,42 12 10 2
BNP Paribas 887771 / FR0000131104 59,05 1,0 –5,7 73,08 / 53,21 62,97 0,5 — 8,58 9,41 6,3 7,8 8,0 77,06 15 9 1
BP PLC 850517 / GB0007980591 4,79 5,4 –10,9 6,34 / 4,40 5,29 1,3 2,7 0,82 0,58 8,2 6,1 6,1 5,69 9 13 2
Brit. Am. Tobacco 916018 / GB0002875804 36,02 0,9 35,6 36,35 / 26,39 31,07 1,3 7,2 –7,83 4,39 8,2 7,9 8,0 40,08 9 4 1
Danone 851194 / FR0000120644 64,60 –0,7 10,1 67,72 / 56,26 61,35 2,5 12,0 1,37 3,53 18,3 3,3 3,3 68,77 12 11 4
Diageo 851247 / GB0002374006 31,19 5,5 –5,7 35,76 / 27,30 30,76 7,7 20,9 1,83 1,65 18,9 0,0 0,0 32,40 11 8 6
Enel 928624 / IT0003128367 6,88 –1,5 2,0 7,38 / 5,68 6,64 2,0 4,8 0,32 0,67 10,2 6,2 6,7 7,93 23 6 0
Eni 897791 / IT0003132476 13,31 –1,2 –13,9 15,84 / 13,28 14,35 0,9 2,9 1,40 1,80 7,4 7,3 7,5 16,50 19 11 0
EssilorLuxottica 863195 / FR0000121667 230,20 ±0,0 26,7 236,1 / 173,4 210,96 2,7 21,2 5,08 6,92 33,3 1,7 1,7 228,89 14 9 1
Ferrari A2ACKK / NL0011585146 435,70 0,9 41,5 455,7 / 302,0 404,17 25,3 46,0 6,90 8,14 53,5 0,6 0,6 439,67 14 10 4
Glencore A1JAGV / JE00B4T3BW64 4,55 0,6 –16,2 5,91 / 4,27 5,07 1,4 4,8 0,32 0,30 15,2 2,7 3,3 6,30 12 3 0
GSK PLC A3DMB5 / GB00BN7SWP63 16,22 –1,1 –2,8 21,57 / 15,70 18,44 3,9 8,5 1,45 1,87 8,7 4,5 4,5 19,79 7 12 4
Hermes Intern. 886670 / FR0000052292 2276,00 0,5 18,1 2431 / 1800 2156,93 16,0 55,0 41,12 42,06 54,1 1,1 0,8 2248,69 15 11 3
HSBC Hold. 923893 / GB0005405286 9,21 1,2 23,7 9,29 / 6,81 8,04 — — 1,09 1,23 7,5 8,5 8,5 9,62 12 7 1
Iberdrola A0M46B / ES0144580Y14 13,20 –2,5 16,4 14,28 / 10,12 12,36 — — — 0,88 15,0 3,4 4,6 14,23 13 20 2
Inditex A11873 / ES0148396007 50,24 –9,5 28,0 56,08 / 37,44 47,62 — — — 1,91 26,3 3,1 3,3 52,80 16 12 4
ING Groep A2ANV3 / NL0011821202 14,71 –2,1 8,7 17,23 / 11,90 15,67 — — 2,04 2,00 7,4 7,5 7,5 18,63 12 10 3
Intesa Sanpaolo 850605 / IT0000072618 3,89 0,9 47,1 4,13 / 2,61 3,62 — — 0,42 0,49 8,0 8,3 8,6 4,55 21 5 0
L’Oréal 853888 / FR0000120321 341,85 –0,9 –24,4 460,45 / 317,1 400,46 — — 11,52 12,21 28,0 1,9 2,0 393,48 15 9 6
London St. Exch. A0JEJF / GB00B0SWJX34 138,00 –0,7 29,0 141,0 / 101,0 117,34 2,7 21,2 167,13 — 4,28 32,3 105,5 — 1,1 142,49 14 6 2
LVMH 853292 / FR0000121014 643,80 1,8 –12,6 886,0 / 566,0 697,50 — — 30,33 27,14 23,7 2,0 2,0 698,85 26 10 1
National Grid A2DQWX / GB00BDR05C01 11,50 –2,5 –0,7 12,90 / 9,95 11,61 — — 0,75 0,87 13,2 5,8 4,9 13,57 12 5 1
Nestlé NA A0Q4DC / CH0038863350 80,27 –0,9 –23,0 107,63 / 79,44 95,00 — — 4,54 4,95 16,2 4,0 4,1 96,71 12 14 1
Nokia 870737 / FI0009000681 4,21 2,7 36,7 4,56 / 2,96 3,70 — — 0,12 0,31 13,8 3,1 3,3 4,40 13 13 4
Nordea Bank A2N6F4 / FI4000297767 10,70 –3,6 –5,0 12,14 / 10,00 10,83 1,2 5,1 1,37 1,45 7,4 8,6 9,0 13,05 20 7 1
Novartis NA 904278 / CH0012005267 93,84 –2,2 3,4 109,79 / 89,39 100,47 — — 6,76 7,23 13,0 3,8 3,9 109,47 9 15 3
Novo-Nordisk B A3EU6F / DK0062498333 102,26 –2,8 9,3 140,0 / 88,19 117,30 — — 2,50 3,08 33,2 1,3 1,5 128,05 20 8 3
Pernod Ricard 853373 / FR0000120693 114,75 5,2 –28,3 163,2 / 104,35 130,32 1,8 14,5 8,81 5,83 19,7 4,3 4,1 131,70 11 12 1
Prosus A2PRDK / NL0013654783 40,33 0,7 48,7 41,60 / 23,79 34,14 — — 241,01 — 2,70 15,0 0,2 0,3 48,97 20 2 0
Relx A0M95J / GB00B2B0DG97 45,06 –0,9 25,5 46,00 / 34,92 41,77 — — 1,13 1,47 30,7 1,6 1,7 48,42 11 5 0
98 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
DOW JONES
Ganz anders als letztes Jahr
Chip-Hersteller Nvidia zog dieses Jahr mit einem Kursplus von über 180 Prozent allen
davon – und der Dow-Jones-Index mit. Künstliche Intelligenz ist aber nicht das
einzige Thema, das die Gewinner kürte unter den 30 Mitgliedern des US-Aktienindex.
Auf Platz zwei liegt der Einzelhandelskonzern Walmart, der mit seinen niedrigen
Preisen von einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld profitieren konnte. Finanzdienstleister
American Express belegt dank deutlich höherer Umsätze den verdienten
dritten Platz. Enttäuscht hat hingegen Flugzeugbauer Boeing mit 36 Prozent
Kurseinbußen. Pannen und Lieferverzögerungen bescherten ihm massive Verluste.
Top-/Flop-Aktien im Dow Jones
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
Nvidia +181,3
Walmart +80,7
American Express +61,4
Dow Jones +19,3
–27,4
–36,3
–8,5
Merck & Co.
Nike
Boeing
Quelle: Bloomberg
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Richemont A1W5CV / CH0210483332 145,63 3,8 17,7 161,5 / 111,27 141,87 3,9 17,9 4,08 5,60 26,0 2,0 2,1 150,22 19 14 1
Rio Tinto 852147 / GB0007188757 59,84 1,7 –11,4 68,45 / 53,73 60,59 — — 5,87 6,60 9,1 6,8 6,3 70,84 15 5 2
Roche Hold. GS 855167 / CH0012032048 271,17 –1,3 3,8 308,05 / 227,56 270,63 — — 15,34 19,91 13,6 3,8 3,9 328,57 14 8 4
Safran 924781 / FR0000073272 207,10 –2,4 29,9 227,5 / 156,36 205,95 — — 8,07 6,75 30,7 1,1 1,3 234,48 11 10 2
Sanofi S.A. 920657 / FR0000120578 89,74 –2,3 –0,1 106,02 / 84,80 93,98 — — 4,30 7,54 11,9 4,2 4,3 113,13 18 5 2
Schneider Electr. 860180 / FR0000121972 245,75 –2,4 34,9 252,75 / 171,58 227,66 — — 7,07 8,17 30,1 1,4 1,5 252,48 13 11 3
Shell A3C99G / GB00BP6MXD84 30,61 2,2 2,2 34,80 / 27,62 32,00 — — 2,72 3,89 7,9 4,3 4,3 37,33 17 5 0
St. Gobain 872087 / FR0000125007 89,24 –0,7 33,6 91,18 / 61,47 78,62 1,9 7,5 5,23 6,31 14,1 2,4 2,5 97,81 16 4 2
Stellantis A2QL01 / NL00150001Q9 13,23 2,5 –37,7 27,32 / 11,34 17,45 — — 5,94 2,33 5,7 11,7 5,7 14,70 14 17 3
TotalEnergies 850727 / FR0000120271 53,65 –0,6 –13,1 70,00 / 53,10 62,19 1,2 3,4 — 7,46 7,2 5,7 6,0 68,30 17 11 0
UBS Group N A12DFH / CH0244767585 30,59 –0,8 9,7 31,61 / 24,08 28,82 1,2 18,8 — 1,60 19,1 2,2 2,5 31,23 11 9 5
UniCredit A2DJV6 / IT0005239360 39,15 0,4 59,2 44,28 / 23,59 36,70 1,1 — 5,05 5,81 6,7 7,0 6,1 47,10 16 6 0
Unilever plc. A0JNE2 / GB00B10RZP78 56,22 0,2 28,3 59,80 / 43,00 52,92 6,9 15,7 2,56 2,90 19,4 3,2 3,2 60,83 15 6 3
Vinci 867475 / FR0000125486 100,70 –0,3 –11,5 120,34 / 96,98 107,70 2,1 5,4 8,18 8,08 12,5 4,5 4,5 133,12 24 3 1
Wolters Kluwer A0J2R1 / NL0000395903 161,75 –0,2 25,5 164,2 / 127,05 151,55 25,0 25,6 4,09 4,86 33,3 1,4 1,4 160,42 6 6 3
Zurich Insur. Grp 579919 / CH0011075394 589,80 –0,8 25,5 602,84 / 457,69 525,17 3,8 12,2 28,32 36,39 16,2 4,7 4,9 570,02 4 16 5
DOW JONES
3M 851745 / US88579Y1010 123,60 –1,8 48,5 130,06 / 69,75 104,88 15,2 10,8 –12,03 6,95 17,8 2,8 2,8 137,75 11 5 4
Amazon.com 906866 / US0231351067 218,15 1,9 57,4 220,55 / 131,64 173,05 9,3 27,8 2,76 5,98 36,5 — 0,0 222,45 78 4 1
American Express 850226 / US0258161092 286,70 –0,5 69,2 292,3 / 162,4 231,78 7,1 11,9 10,68 12,74 22,5 0,9 0,9 270,32 13 16 4
Amgen 867900 / US0311621009 261,90 1,3 0,9 319,0 / 244,0 282,13 19,6 17,4 11,90 18,65 14,0 3,3 3,3 308,74 17 13 3
Apple Inc. 865985 / US0378331005 236,20 2,8 34,7 239,0 / 153,0 193,86 64,9 33,2 5,72 6,18 38,3 0,4 0,4 228,10 33 15 3
Boeing 850471 / US0970231058 160,98 10,6 –31,1 243,8 / 130,0 157,10 — 17,2 –3,50 –15,14 — — 0,0 170,01 17 13 2
Caterpillar 850598 / US1491231015 362,50 –3,6 35,3 392,0 / 255,0 331,28 9,5 15,1 19,17 20,77 17,4 1,4 1,4 362,31 10 9 5
Chevron Corp. 852552 / US1667641005 148,32 0,4 9,2 156,1 / 123,32 142,59 1,8 8,2 10,82 10,00 14,8 4,2 4,2 166,31 19 8 0
Cisco Systems 878841 / US17275R1023 56,24 –0,9 22,6 57,14 / 40,80 46,64 6,0 19,5 3,46 3,68 15,3 2,5 2,6 59,37 14 15 1
Coca-Cola 850663 / US1912161007 60,94 2,4 14,5 66,38 / 52,38 59,95 10,4 23,8 2,35 2,72 22,4 3,0 3,0 69,26 22 7 0
Disney Co. 855686 / US2546871060 109,64 –0,9 34,1 114,46 / 77,00 94,16 2,2 21,5 1,22 4,38 25,0 0,6 0,5 117,70 32 11 1
Goldman Sachs 920332 / US38141G1040 564,00 –0,3 62,2 585,0 / 342,6 446,83 — — — 35,16 16,0 1,9 1,9 567,75 18 8 1
Home Depot 866953 / US4370761029 395,55 –3,5 26,4 411,4 / 296,0 342,59 313,9 — 29,3 14,00 14,51 27,3 1,9 2,1 405,51 22 13 5
Honeywell 870153 / US4385161066 216,70 2,1 15,2 229,6 / 176,66 191,64 — — 8,07 9,48 22,9 1,9 1,9 229,32 13 12 1
IBM 851399 / US4592001014 221,80 –1,6 49,8 225,6 / 144,35 180,63 — — 7,75 9,75 22,7 2,9 2,9 200,53 9 9 5
Johnson & Johnson 853260 / US4781601046 140,20 –0,7 –1,1 153,98 / 132,74 143,20 5,1 18,4 9,11 9,81 14,3 3,0 3,2 164,62 11 15 1
JP Morgan Chase 850628 / US46625H1005 231,20 –1,0 50,1 239,65 / 148,5 194,11 — — 15,46 17,27 13,4 1,9 2,0 228,09 17 9 2
McDonald’s 856958 / US5801351017 283,35 –0,1 6,2 292,7 / 225,7 257,59 — — 11,01 11,20 25,3 2,3 2,3 300,43 26 15 0
Merck & Co. A0YD8Q / US58933Y1055 96,60 –0,5 –1,7 125,0 / 89,90 109,27 — — 0,13 7,37 13,1 3,0 3,0 121,22 25 6 0
Microsoft 870747 / US5949181045 428,60 1,8 26,1 435,0 / 333,25 391,81 13,6 39,4 8,96 11,24 38,1 0,6 0,7 468,37 65 5 0
Nike 866993 / US6541061031 74,40 –0,8 –24,6 112,48 / 63,30 78,33 — — 3,55 2,65 28,0 1,9 1,9 84,37 23 20 2
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
99
moneyanalyse
NASDAQ-100
Neuer Börsenliebling
Wer hätte das gedacht? Mit Applovin räumt ein relativ unbekannter Name in der US-
Higtechbranche den Preis des Bestperformers ab – und wie: plus 748,7 Prozent!
Dumm nur, dass der Spezialist für mobile Technologie nun doch nicht in den Börsenindex
S&P 500 aufgenommen wird. Der FOCUS-MONEY-Tipp aus Heft 30/24, Constellation
Energy, ist klarer Gewinner der Trump-Wahl. Die Aktie des Kernkraftbetreibers
hat sich 2024 verdoppelt. Auf der Verliererseite steht neben den Biotechwerten Biogen
(–39,2) und Moderna (–56,9) auch Intel. Die Wachstumsstrategie von Ex-Firmenchef
Pat Gelsinger ging nach hinten los. 15000 Jobs fielen zuletzt weg.
Top-/Flop-Aktien im Nasdaq 100
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
Applovin +748,7
Constellation Energy +102,4
Netflix +92,4
Nasdaq +29,4
–39,2
–56,9
–60,0
Biogen
Moderna
Intel
Quelle: Bloomberg
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
DOW JONES
Nvidia 918422 / US67066G1040 132,56 –1,7 194,8 144,28 / 43,30 107,41 16,3 38,6 4,05 1,15 19,96 2,77 47,9 6,6 0,1 0,1 163,76 36 12 3
Procter & Gamble 852062 / US7427181091 163,22 –1,0 24,2 171,4 / 130,54 154,44 8,5 25,3 5,45 5,74 28,5 2,2 2,3 172,20 20 10 1
Salesforce Inc. A0B87V / US79466L3024 345,95 0,1 44,5 359,3 / 197,48 257,99 — — 4,00 9,56 36,2 0,3 0,3 376,09 42 12 1
Sherwin Williams 856050 / US8243481061 349,45 –4,8 24,3 384,85 / 268,5 315,97 22,2 26,6 8,81 10,79 32,4 0,8 0,8 366,81 15 13 2
Travelers Comp. A0MLX4 / US89417E1091 232,20 –6,4 36,5 254,2 / 165,8 209,04 2,0 7,3 12,18 18,02 12,9 1,7 1,7 253,55 8 12 4
UnitedHealth 869561 / US91324P1021 493,55 –5,1 3,8 589,7 / 411,65 497,73 5,1 16,5 22,73 26,30 18,8 1,6 1,5 605,60 27 3 0
Verizon 868402 / US92343V1044 40,16 –0,4 18,3 42,36 / 33,56 38,20 1,8 4,7 2,62 4,37 9,2 6,3 6,4 43,83 13 15 2
VISA Inc. A0NC7B / US92826C8394 300,30 1,7 27,8 302,4 / 232,2 258,63 14,3 23,4 — — — 0,7 0,7 308,50 39 9 0
Walmart Inc. 860853 / US9311421039 90,25 –0,6 89,7 91,25 / 46,21 66,89 8,6 21,4 1,82 2,37 38,1 0,9 0,9 92,93 42 3 1
USA WEITERE
Abbott Lab 850103 / US0028241000 108,60 –0,2 9,0 113,7 / 91,68 102,11 5,0 27,3 3,11 4,45 24,4 1,9 1,9 122,09 20 8 1
Adobe 871981 / US00724F1012 453,20 –13,5 –16,0 592,8 / 400,1 475,13 16,2 29,3 14,17 16,00 28,3 0,0 0,0 558,92 19 19 0
AirBnB A2QG35 / US0090661010 130,50 1,6 6,3 157,22 / 100,02 130,47 10,1 22,5 6,90 3,77 34,6 — 0,0 128,78 10 29 8
Alphabet Inc. A A14Y6F / US02079K3059 182,92 10,5 44,6 188,02 / 119,42 154,32 7,5 23,8 5,53 7,82 23,4 0,3 0,3 196,93 60 12 0
Altria Group 200417 / US02209S1033 52,35 –3,3 44,1 54,99 / 36,06 45,01 — 10,5 4,35 4,89 10,7 7,2 7,3 51,49 4 5 3
American Water A0NJ38 / US0304201033 124,40 –0,6 4,0 134,65 / 106,0 123,13 2,5 13,4 4,67 5,03 24,7 2,3 2,3 135,07 7 6 3
AT&T A0HL9Z / US00206R1023 22,27 –1,3 47,2 22,80 / 14,77 18,05 1,6 4,4 1,88 2,11 10,5 4,7 4,8 23,41 17 13 2
Bank of America 858388 / US0605051046 44,22 0,5 44,4 45,68 / 28,82 37,26 1,3 8,3 2,93 3,09 14,3 2,2 2,2 46,18 18 7 1
Berkshire Hath. B A0YJQ2 / US0846707026 440,90 –0,9 36,6 465,25 / 320,0 401,30 — — — 18,83 23,4 — — — 0 0 0
Biogen Inc. 789617 / US09062X1037 148,20 –1,2 –36,8 242,8 / 146,65 186,93 1,4 14,5 7,59 15,63 9,5 — 0,0 227,55 21 15 0
Citigroup A1H92V / US1729674242 68,10 –0,7 46,9 69,42 / 45,20 58,07 0,7 — 3,85 5,66 12,0 3,0 3,0 74,29 16 7 0
Coinbase Global A2QP7J / US19260Q1076 300,00 –7,8 77,5 330,6 / 106,5 210,60 9,0 80,4 0,35 5,46 55,0 — 0,0 262,57 15 15 3
Colgate-Palmolive 850667 / US1941621039 89,28 –1,5 24,6 98,56 / 69,40 88,71 175,1 — 20,7 2,64 3,42 26,1 2,1 2,2 97,82 14 9 3
Comcast A 157484 / US20030N1019 38,21 –4,7 –3,4 43,22 / 33,87 37,13 1,8 5,8 3,53 3,97 9,6 3,0 3,1 45,58 21 10 1
eBay 916529 / US2786421030 61,24 2,1 56,2 62,26 / 37,19 52,49 5,7 14,0 4,94 4,60 13,3 1,7 1,7 58,52 11 21 2
Eli Lilly 858560 / US5324571083 746,30 –5,1 41,7 885,0 / 515,5 775,95 52,2 166,2 5,53 12,58 59,3 0,7 0,7 933,93 28 6 1
Expedia Grp. A1JRLJ / US30212P3038 175,20 –2,2 26,6 180,4 / 100,0 128,51 17,9 9,9 5,06 11,26 15,6 — 0,0 174,40 11 27 0
ExxonMobil 852549 / US30231G1022 107,40 –1,1 18,1 117,76 / 88,00 107,46 1,8 8,2 8,47 7,67 14,0 3,4 3,4 123,13 18 13 1
GE Aerospace A3CSML / US3696043013 157,00 –4,6 71,2 182,5 / 86,53 153,75 9,5 34,7 7,96 4,11 38,2 0,6 0,7 198,03 20 2 0
Gilead Sciences 885823 / US3755581036 87,49 –0,9 19,7 92,83 / 57,58 70,65 6,2 14,3 4,29 4,18 20,9 3,3 3,3 93,79 19 14 0
Intel 855681 / US4581401001 19,91 0,9 –56,3 46,32 / 16,79 26,26 0,9 5,6 0,88 1,67 11,9 3,4 2,4 22,88 12 28 6
Kroger Co. 851544 / US5010441013 60,17 5,3 48,2 60,59 / 39,46 50,66 4,6 7,7 3,91 3,92 15,3 1,7 1,8 60,55 9 12 2
Lockheed Martin 894648 / US5398301094 476,25 –1,6 17,0 572,9 / 387,5 470,41 — — 26,24 25,42 18,7 2,6 2,6 566,21 14 12 1
LYFT A2PE38 / US55087P1049 14,12 –3,6 2,6 19,03 / 8,13 13,56 — — –0,84 0,76 18,6 — 0,0 18,12 11 35 0
MasterCard A0F602 / US57636Q1040 508,00 1,2 31,5 510,9 / 376,0 440,21 — — 11,27 13,78 36,9 0,5 0,5 532,57 39 7 1
Medtronic PLC A14M2J / IE00BTN1Y115 79,05 –0,9 5,7 85,96 / 70,45 77,84 2,2 15,5 4,83 5,09 15,5 3,2 3,2 90,71 15 14 2
Meta Platforms A1JWVX / US30303M1027 597,00 1,1 84,2 606,5 / 303,0 482,79 9,6 22,7 14,17 22,19 26,9 0,2 0,3 608,22 68 9 3
Moderna A2N9D9 / US60770K1079 40,41 –4,1 –54,8 155,5 / 34,00 85,61 — — –11,75 –8,82 — — — 69,33 10 14 4
100 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
INDUSTRIESTAATEN
USA machen es vor
Die US-Amerikaner jubeln: Der S&P 500 stürmt mit 27,6 Prozent Plus von Rekord zu
Rekord. Der KI-Boom, die Fed-Zinsentscheidungen, robusten Wirtschaftsdaten und
die US-Wahl befeuerten den Kurs. Überraschend stark mit dabei: Israel, das trotz der
zweijährigen Kriegssituation mit einer sehr guten Aktienperformance glänzt. Im TA-
125-Index haben sich Technologiefirmen wie Wix (+ 116 Prozent) oder Rüstungsaktie
Elbit Systems (+28 Prozent) bestens entwickelt. In Europa herrscht düstere Stimmung:
Frankreichs Chaos-Jahr mit hohen Staatsschulden, Regierungskrise und
Haushaltsstreit ließ die Börse stolpern. Finnland kämpft auch mit mageren Zahlen.
Top-/Flop-Aktien Industriestaaten
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
USA (S&P 500) +27,6
Israel +26,0
Kanada +22,4
–0,7
–1,6
–2,9
Portugal
Frankreich
Finnland
Quelle: Bloomberg
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Mondelez Intern. A1J4U0 / US6092071058 59,30 –0,4 –9,5 71,78 / 57,80 63,61 3,0 18,0 3,45 3,32 17,9 2,8 2,8 73,71 24 4 0
Netflix 552484 / US64110L1061 882,80 0,5 99,8 895,1 / 425,75 635,85 — — 11,46 18,92 46,7 — 0,0 775,16 42 17 4
Newmont Corp. 853823 / US6516391066 39,43 0,1 5,1 54,77 / 27,32 41,38 — — –2,83 2,99 13,2 2,4 2,4 52,65 11 8 0
Occidental Petrol. 851921 / US6745991058 45,95 2,2 –15,4 66,00 / 44,55 53,71 1,7 3,5 — 3,29 13,9 1,8 1,8 58,10 9 20 1
Oracle 871460 / US68389X1054 167,50 –7,8 74,6 187,92 / 91,01 134,92 — — 3,53 5,92 28,3 0,9 0,9 188,83 25 15 0
PayPal A14R7U / US70450Y1038 86,47 1,5 51,7 87,60 / 51,90 64,58 — — 3,66 4,36 19,8 — 0,0 85,57 27 24 1
Pepsico 851995 / US7134481081 152,04 1,4 –0,7 169,26 / 145,46 156,90 11,8 19,4 6,77 7,55 20,1 3,0 3,3 169,98 11 9 3
Pfizer 852009 / US7170811035 24,32 –0,2 –6,8 29,34 / 23,31 25,83 — — 0,35 2,76 8,8 6,6 6,6 30,28 15 12 1
Philip Morris A0NDBJ / US7181721090 121,10 –3,5 43,1 126,8 / 82,30 102,70 — — 4,78 6,20 19,5 4,1 4,2 128,27 12 4 1
QUALCOMM Inc. 883121 / US7475251036 150,40 ±0,0 14,4 216,05 / 122,48 163,59 8,6 19,6 7,88 8,71 17,3 2,0 2,0 188,35 25 14 1
Snap A2DLMS / US83304A1060 10,94 –7,0 –28,2 16,26 / 7,59 11,41 — — –0,78 0,25 43,4 — 0,0 12,08 12 30 3
Starbucks Corp. 884437 / US8552441094 92,81 –1,0 7,2 98,38 / 65,99 81,39 — 25,8 3,27 3,85 24,1 2,2 2,4 94,96 17 23 1
Tesla A1CX3T / US88160R1014 402,25 9,9 74,5 409,8 / 131,0 208,43 19,4 101,1 4,10 2,31 173,9 — 0,0 254,43 28 17 16
Texas Instruments 852654 / US8825081040 181,58 –0,3 17,0 206,8 / 146,04 178,96 10,1 26,9 6,74 4,89 37,2 2,8 2,8 194,06 14 19 6
T-Mobile US A1T7LU / US8725901040 222,05 –4,0 55,4 236,8 / 140,14 176,85 — — 6,60 8,97 24,7 1,2 1,2 229,93 23 7 2
UPS 929198 / US9113121068 122,98 3,3 –13,3 149,04 / 112,18 126,75 6,5 10,8 7,43 7,10 17,3 5,1 4,9 138,74 19 12 3
Walgreens Boots A12HJF / US9314271084 9,30 14,5 –61,5 24,60 / 7,41 11,99 0,6 3,9 –3,27 3,70 –9,54 2,60 3,6 — 12,1 10,2 10,09 3 12 4
SCHWEIZ
Adecco Group NA 922031 / CH0012138605 24,86 –2,8 –43,6 45,14 / 24,03 32,02 1,2 7,4 1,94 2,47 10,1 10,8 9,6 32,20 7 7 4
Alcon N A2PDXE / CH0432492467 81,36 –0,5 16,0 91,22 / 66,53 84,58 2,0 30,4 1,87 2,89 28,2 0,3 0,4 94,62 25 5 1
Clariant NA 895929 / CH0012142631 11,29 –1,3 –15,0 16,19 / 11,23 13,73 1,6 8,4 0,44 0,88 12,8 4,0 4,1 15,70 15 6 1
Geberit NA A0MQWG / CH0030170408 583,17 –0,3 1,2 610,53 / 510,38 570,37 15,2 21,6 19,67 19,54 29,8 2,3 2,4 531,60 4 10 8
Georg Fischer NA A3DHG1 / CH1169151003 75,57 0,1 15,7 77,17 / 58,84 68,80 629,7 — 16,5 3,08 3,41 22,2 1,8 1,9 81,31 9 1 0
Givaudan NA 938427 / CH0010645932 4302,16 2,0 15,5 5013 / 3489,8 4456,73 8,6 28,8 103,43 135,55 31,7 1,7 1,8 4477,07 7 14 5
Kühne + Nagel NA A0JLZL / CH0025238863 220,51 –2,2 –28,8 322,69 / 216,76 259,41 — — 12,89 10,85 20,3 4,9 3,9 243,71 5 9 7
Lindt & Sprüngli PS 870503 / CH0010570767 10688,6 0,7 –0,9 12217 / 10475 11393,3 — — 3065,24 306,52 300,60 35,6 1,4 1,5 — 0 0 0
Logitech NA A0J3YT / CH0025751329 80,81 1,0 –5,2 99,94 / 72,17 82,94 — — 3,69 4,22 19,2 1,5 1,5 85,37 4 10 3
SGS NA A3D68K / CH1256740924 96,80 2,5 24,8 105,18 / 74,41 93,92 — — — 3,84 25,2 3,5 3,5 98,58 5 13 5
Sonova NA 893484 / CH0012549785 314,89 –0,9 7,4 360,42 / 260,91 306,74 — — 10,78 10,82 29,1 1,5 1,5 322,18 6 12 5
Swatch Inh. 865126 / CH0012255151 175,67 0,8 –28,1 255,99 / 159,1 195,43 — — 17,96 8,27 21,2 4,0 3,2 179,71 3 16 11
Swiss Re NA A1H81M / CH0126881561 140,56 0,2 39,1 143,39 / 100,67 120,50 — — — 10,52 13,4 4,6 4,8 144,40 11 13 0
VAT Group N A2AGGY / CH0311864901 371,86 ±0,0 –17,5 564,36 / 355,18 464,52 15,8 41,5 6,80 7,51 49,5 1,8 1,8 454,15 6 11 2
ÖSTERREICH
Andritz 632305 / AT0000730007 49,22 0,5 –11,9 65,60 / 48,72 56,75 2,3 13,0 5,13 5,24 9,4 5,1 5,3 67,69 9 2 1
BAWAG Group A2DYJN / AT0000BAWAG2 79,65 3,5 66,4 80,30 / 45,34 64,72 1,6 5,2 — 8,74 9,1 6,3 6,4 92,08 13 1 0
Erste Group Bank 909943 / AT0000652011 57,56 6,2 57,4 57,56 / 35,43 46,68 1,1 — 6,80 7,47 7,7 4,7 5,3 60,11 17 7 1
Flughafen Wien A2AMK9 / AT00000VIE62 53,40 0,8 6,2 55,00 / 47,50 51,41 3,0 11,6 — 2,47 21,6 2,5 3,0 58,53 1 3 0
Immofinanz A2JN9W / AT0000A21KS2 15,08 0,5 –28,0 32,55 / 14,72 22,42 — — –1,31 0,87 17,4 — 8,2 17,92 0 2 0
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
101
moneyanalyse
EMERGING MARKETS
Boom und Beben in Südamerika
Vor einem Jahr war noch unklar, wohin die Politik des umstrittenen, rechtslibertären
Präsidenten Javier Milei führen würde. Die Bilanz heute? Deutlich niedrigere Inflation,
radikale Kürzungen der Staatsausgaben – und viele rutschen in die Armut. Und
nicht zu vergessen: Die Börse boomt! Der Merval-Index ist innerhalb eines Jahres
um satte 146 Prozent gestiegen. Auch in der Türkei läuft es an der Börse rund. Erst
kürzlich kam die Nachricht, dass die Inflation so niedrig wie seit Mitte 2023 nicht
mehr ist. Ganz anders ist es in Mexiko, wo Investoren zögern, zu investieren. Der
Grund: Die Wirtschaft schwächelt und Donald Trump droht mit hohen Zöllen.
Top-/Flop-Aktien Emerging Markets
Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent
Argentinien +146,4
Türkei +38,9
Ungarn +33,4
–3,4
–6,5
–10,6
Brasilien
Südkorea
Mexiko
Quelle: Bloomberg
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
ÖSTERREICH
Lenzing 852927 / AT0000644505 30,50 –0,3 –11,5 37,20 / 24,85 32,07 1,6 6,2 — –3,37 — — 0,0 32,92 0 6 0
Mayr-Melnhof 890447 / AT0000938204 68,40 –2,0 –45,3 128,0 / 68,40 99,56 — — — 4,98 13,7 2,2 1,8 113,88 3 2 0
OMV 874341 / AT0000743059 37,56 0,6 –5,1 48,02 / 36,20 40,52 — — 4,52 6,18 6,1 13,4 12,1 42,65 11 11 1
Palfinger 919964 / AT0000758305 20,15 1,7 –18,6 25,60 / 19,20 21,95 — — — 2,67 7,6 5,2 4,7 25,40 3 2 1
Raiffeisen Bank Intl. A0D9SU / AT0000606306 20,68 5,5 11,0 20,80 / 15,65 17,66 — — — 5,26 3,9 6,0 6,4 21,54 10 4 3
Schoeller-Bleckm. 907391 / AT0000946652 30,00 ±0,0 –30,1 48,90 / 27,25 35,87 — — — 3,47 8,7 6,7 6,9 51,40 6 1 0
Telekom Austria 588811 / AT0000720008 7,73 –0,4 1,6 9,28 / 7,33 8,27 — — — 0,93 8,3 4,7 5,4 9,02 3 8 0
Verbund 877738 / AT0000746409 70,65 –3,5 –15,1 87,45 / 62,55 73,63 2,5 4,8 — 5,21 13,6 5,9 3,7 65,98 0 5 12
Voestalpine 897200 / AT0000937503 18,88 0,1 –33,3 28,86 / 17,88 22,90 0,5 2,2 0,59 1,81 10,4 3,7 3,2 24,64 8 6 1
Wienerberger 852894 / AT0000831706 27,26 –1,7 –8,0 36,00 / 25,96 30,89 1,1 7,0 3,17 2,27 12,0 3,3 3,3 34,12 7 3 1
WEITERE INTERNATIONALE AKTIEN
Accor 860206 / FR0000120404 46,64 1,0 35,1 46,64 / 31,95 39,97 2,5 19,6 2,22 2,23 21,0 2,5 2,6 49,33 13 4 1
Advantest 868805 / JP3122400009 57,83 5,1 85,9 61,00 / 28,60 40,60 14,3 206,5 0,53 1,19 48,8 0,4 0,6 62,71 17 5 0
Adyen A2JNF4 / NL0012969182 1503,80 0,3 28,1 1587,2 / 969,0 1297,70 13,1 24,9 22,41 28,62 52,5 — 0,0 1675,10 27 10 1
Akzo Nobel A2PB32 / NL0013267909 59,36 0,6 –20,6 74,88 / 52,76 60,24 2,2 9,0 2,58 4,08 14,6 3,3 3,3 75,06 16 4 2
Alibaba A117ME / US01609W1027 84,60 3,9 21,3 107,8 / 61,00 76,81 1,6 8,9 4,09 8,30 10,2 3,0 1,0 115,43 42 9 0
Anglo American A0MUKL / GB00B1XZS820 30,10 1,1 32,4 32,98 / 19,50 27,39 1,6 6,2 0,22 1,78 16,9 2,6 2,3 31,05 11 5 4
ANZ Group Holdings A3D4V6 / AU000000ANZ3 17,46 –6,2 10,5 19,78 / 15,30 17,96 0,7 4,2 140,48 1,40 130,80 1,31
13,3 0,1 6,3 5,8 18,08 4 6 4
ArcelorMittal A2DRTZ / LU1598757687 24,13 0,9 –6,6 26,84 / 18,70 22,66 0,4 2,8 1,04 3,07 7,9 2,0 2,1 29,84 13 6 0
BAE Systems 866131 / GB0002634946 14,52 –2,8 12,0 17,17 / 12,18 15,66 3,2 9,9 0,73 0,82 17,7 2,6 2,7 18,22 14 5 2
Baidu Inc. A0F5DE / US0567521085 86,10 5,1 –18,9 108,4 / 72,00 87,10 0,9 6,3 0,90 9,54 9,0 — 0,0 104,77 27 14 1
Ballard Power Syst. A0RENB / CA0585861085 1,52 0,1 –55,3 3,60 / 1,16 2,05 0,7 — — –0,94 — — 0,0 1,94 2 13 4
Bank of China A0M4WZ / CNE1000001Z5 0,46 3,6 34,5 0,48 / 0,33 0,42 0,5 1,4 0,10 0,10 4,7 6,7 6,7 0,51 17 3 0
Barclays 850403 / GB0031348658 3,28 1,3 83,6 3,31 / 1,63 2,63 0,7 5,4 0,33 0,42 7,7 3,0 3,2 3,56 16 5 1
Barrick Gold 870450 / CA0679011084 16,47 4,3 1,0 19,70 / 12,88 16,62 1,3 7,6 0,69 1,20 13,8 2,3 2,3 21,81 14 7 0
BHP Group 850524 / AU000000BHP4 24,80 1,6 –20,4 31,24 / 23,10 26,01 3,4 7,5 228,06 2,28 148,13 1,48
16,8 0,2 5,5 5,6 27,25 8 13 2
BYD CO A0M4W9 / CNE100000296 33,10 2,5 32,9 37,85 / 20,21 28,23 4,7 4,3 1,35 1,71 19,4 1,2 1,4 41,99 32 4 0
Capgemini 869858 / FR0000125338 156,55 1,5 –17,6 227,8 / 149,8 188,63 2,5 11,5 9,37 11,67 13,4 2,2 2,2 203,19 18 4 0
China Life A0M4XJ / CNE1000002L3 1,81 –2,2 58,7 2,44 / 0,96 1,42 0,7 2,4 0,10 0,50 3,6 4,6 5,8 2,28 22 1 1
China Mobile 909622 / HK0941009539 8,56 ±0,0 16,2 9,40 / 7,10 8,37 1,0 4,8 0,81 0,85 10,1 7,2 7,2 10,57 23 1 0
CK Hutchison A14QAZ / KYG217651051 5,19 1,1 9,7 5,34 / 4,18 4,76 0,3 3,1 — 0,79 6,6 5,8 6,0 6,56 6 1 0
CSL 890952 / AU000000CSL8 169,00 0,5 –3,8 192,0 / 160,66 175,85 5,2 34,3 4,14 5,19 32,6 1,3 1,5 202,28 12 4 0
Engie A0ER6Q / FR0010208488 15,03 –0,8 –5,7 16,60 / 13,10 15,22 1,1 2,9 — 2,23 6,7 9,5 9,6 18,75 21 3 1
Equinor ASA 675213 / NO0010096985 22,28 0,4 –22,7 29,98 / 20,80 24,36 1,5 2,9 3,74 3,15 7,1 12,8 11,1 25,38 15 12 6
Ericsson B 850001 / SE0000108656 7,82 –0,5 36,4 7,97 / 4,60 6,23 3,5 41,2 –0,69 0,41 19,3 3,0 3,0 7,39 8 9 10
Eurofins Scientific A2QJCT / FR0014000MR3 47,63 –0,1 –19,8 61,66 / 40,00 52,60 1,4 9,7 1,57 2,97 16,0 1,0 1,4 59,83 9 5 4
Franco-Nevada A0M8PX / CA3518581051 116,40 –0,4 15,0 127,3 / 95,62 112,88 3,9 23,7 –2,32 3,00 38,9 1,2 1,2 137,21 12 4 0
Generali 850312 / IT0000062072 27,98 –0,3 46,6 28,25 / 18,91 24,37 1,5 25,0 — 2,46 11,4 4,6 5,0 27,71 12 8 5
102 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
KROGER
Kursplus nach Verbot
Der 25-Milliarden-Dollar-Deal ist geplatzt: Ein Gericht bestätigt die Entscheidung der
Federal Trade Commission, der US-Supermarktkette Kroger zu verbieten, den kanadischen
Konkurrenten Albertsons zu übernehmen. Die Kroger-Aktie machte am Tag
des Urteils einen Sprung um mehr als fünf Prozent. Der Grund: Das Unternehmen
steckt das Geld, das für die Übernahme geplant war, in die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms.
Anleger bleiben bei der Kroger-Aktie dabei.
Kroger
Aktienkurs in Euro
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
55
50
45
40
35
Quelle: Bloomberg
ISIN US5010441013 Empfohlen am 20.11.2024 Empfehlungs-Kurs 54,66 € Kurs aktuell 60,34 € +/– in % +10,4 Neuer Stopp 50,00 € Kursziel 100,00 €
Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin
€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen
che in % in % in € in % in %
Q W E R T Z U U O P
Heineken A0CA0G / NL0000009165 69,90 1,1 –23,9 96,20 / 68,36 83,65 — — 4,09 4,69 14,9 2,5 2,5 90,71 17 6 2
Hennes & Mauritz 872318 / SE0000106270 13,52 –4,2 –15,1 17,29 / 12,17 14,63 — — 0,46 0,63 21,4 4,2 4,3 14,77 15 7 10
Hon Hai A2N7M5 / US4380908057 10,60 –7,8 81,2 12,90 / 5,50 10,30 — — 0,59 0,67 15,8 3,0 3,3 14,93 23 2 0
Honda Motor 853226 / JP3854600008 8,10 0,4 –12,4 11,53 / 7,93 9,76 — — 1,41 1,37 5,9 5,6 5,4 10,79 16 5 1
ICBC A0M4YB / CNE1000003G1 0,58 –0,5 37,3 0,59 / 0,41 0,52 — — 0,13 0,13 4,5 6,9 6,9 0,68 17 4 1
Just Eat Takeaway A2ASAC / NL0012015705 15,47 –1,3 10,3 16,58 / 10,22 12,87 — — –8,69 –1,22 — — 0,0 18,59 11 3 4
Kering 851223 / FR0000121485 241,85 1,7 –39,6 438,65 / 206,5 290,65 — — 24,37 11,17 21,7 5,8 2,9 247,86 3 24 7
Kone Corp. A0ET4X / FI0009013403 48,81 –0,7 7,6 54,60 / 41,20 47,63 — — 1,79 1,94 25,2 3,6 3,8 53,96 14 8 6
Linde PLC A3D7VW / IE000S9YS762 419,80 –1,4 14,0 449,8 / 366,25 418,59 — — 11,99 14,77 28,4 1,3 1,3 465,00 24 9 3
MTN Group 897024 / ZAE000042164 4,48 4,2 –17,8 5,55 / 3,50 4,26 — — 0,12 0,33 13,6 4,0 4,0 5,13 7 1 4
Naspers A3EJLA / ZAE000325783 234,00 2,6 56,0 238,0 / 136,0 188,73 — — 1406,04 — 16,96 13,8 27,6 — 0,4 306,33 9 1 0
NEL A0B733 / NO0010081235 0,27 2,8 –52,8 0,74 / 0,24 0,43 — — –0,04 –0,02 — — 0,0 0,35 2 12 15
Nintendo 864009 / JP3756600007 57,00 0,7 21,4 59,30 / 40,50 49,41 — — — 1,68 33,9 1,8 1,4 57,68 21 9 2
Nippon Tel. & Tel. 873029 / JP3735400008 0,96 –3,2 –11,9 1,19 / 0,85 0,95 — — — 0,09 11,3 3,4 3,4 1,10 8 7 0
Orange 906849 / FR0000133308 9,50 –2,7 –7,8 11,28 / 9,22 10,25 — — 0,85 1,04 9,2 7,6 7,9 13,31 20 3 0
Panasonic Hold. 853666 / JP3866800000 9,76 3,8 8,4 9,93 / 6,19 8,01 — — 1,19 0,84 11,6 2,4 2,5 10,38 9 9 0
Philips Elec. 940602 / NL0000009538 24,57 –1,2 16,1 30,10 / 18,11 24,63 — — –0,51 1,44 17,1 — 3,5 28,20 7 14 0
Prudential 852069 / GB0007099541 8,05 0,6 –19,5 10,30 / 7,20 8,28 — — 0,59 0,77 10,4 2,5 2,6 13,87 17 3 0
Reliance Ind GDR 884241 / US7594701077 55,80 –3,8 –0,7 71,20 / 53,60 63,18 8,5 50,7 2,32 1,16 0,65 2,60 85,5 21,5 0,1 0,1 71,68 17,92 33 3 3
Samsung El. St.GDR 896360 / US7960508882 934,00 3,8 –30,3 1490 / 844,0 1214,54 — — 35,49 85,72 10,9 2,6 2,5 1350,72 36 6 0
Sibanye-Stillwater A2PWVQ / ZAE000259701 1,01 6,3 –19,5 1,34 / 0,71 1,03 — — –0,72 –0,01 — — 1,2 1,15 1 3 2
Softbank 891624 / JP3436100006 57,96 2,3 44,7 68,20 / 37,99 54,13 — — –1,09 3,11 18,7 0,5 0,5 72,69 18 5 0
Sony 853687 / JP3435000009 21,09 5,5 24,2 21,67 / 13,92 16,50 — — 4,92 1,06 19,9 0,6 0,6 21,59 25 4 1
Taiwan Semicond. 909800 / US8740391003 186,80 –2,7 97,9 196,6 / 87,00 155,20 — — 0,95 6,57 28,5 0,9 1,2 — 0 0 0
Takeda Pharm. 853849 / JP3463000004 25,57 –0,9 –0,7 27,59 / 23,37 25,33 — — 0,57 3,00 8,5 4,7 4,8 29,71 10 9 0
Telefónica 850775 / ES0178430E18 4,27 –2,7 20,8 4,55 / 3,52 4,16 — — — 0,29 14,7 5,7 7,1 4,29 7 17 5
Telia Comp. 938475 / SE0000667925 2,62 –5,2 14,3 3,02 / 2,13 2,56 2,2 4,9 0,01 0,16 16,7 6,6 6,6 2,87 8 13 7
Tencent A1138D / KYG875721634 50,14 0,5 49,4 56,58 / 30,51 44,30 3,9 16,2 1,56 3,02 16,6 0,8 1,1 63,52 70 2 0
Tomra Systems A3DHA0 / NO0012470089 12,86 –2,2 17,3 15,27 / 8,50 12,83 6,7 29,9 0,21 0,30 42,6 1,3 1,3 13,38 3 11 2
Toyota 853510 / JP3633400001 16,76 0,2 2,6 23,83 / 14,01 18,31 1,0 8,6 2,29 1,91 8,8 3,2 3,4 19,94 18 4 0
Ubisoft Entert. 901581 / FR0000054470 12,36 –8,6 –46,5 24,44 / 9,18 17,52 0,9 2,9 1,24 –0,41 — — 0,0 15,62 8 15 3
Umicore A2H5A3 / BE0974320526 10,55 –3,9 –57,8 25,24 / 9,71 14,57 1,2 2,6 1,60 1,06 10,0 7,6 7,4 12,64 4 11 5
Vestas Wind Sys. A3CMNS / DK0061539921 12,79 –3,1 –55,4 29,12 / 12,79 21,26 4,4 12,5 0,08 0,36 35,5 — 0,8 21,54 21 12 2
Vodafone A1XA83 / GB00BH4HKS39 0,83 –4,7 5,0 0,94 / 0,75 0,85 0,4 1,9 4,20 0,08 0,08 10,2 8,2 5,5 1,07 9 10 2
Volvo B 855689 / SE0000115446 24,37 –2,7 3,4 27,96 / 21,22 24,02 3,2 21,4 2,13 2,16 11,3 6,4 6,1 27,13 15 9 0
Wheaton Prec. Met. A2DRBP / CA9628791027 58,50 ±0,0 31,2 63,80 / 35,70 52,84 3,8 37,0 1,13 1,38 42,5 1,0 1,0 75,01 13 2 0
Woodside Petroleum A3DNGW / AU0000224040 14,40 –0,2 –24,0 19,70 / 13,91 16,34 0,8 4,7 82,78 0,83 1,58 9,1 8,5 8,6 18,09 6 9 1
Zijin Mining A0M4ZR / CNE100000502 1,77 –3,8 24,1 2,32 / 1,28 1,89 2,7 11,1 0,11 0,16 11,1 2,2 2,7 2,59 15 0 0
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
103
moneyanalyse
ETFs
ISHARES AI INFRASTRUCTURE UCITS ETF
Mehr als eine Billion Dollar
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Weltwirtschaft zu verändern. Investitionen
in KI-Infrastruktur werden Schätzungen des Blackrock-Forschungsteams
zufolge dieses Jahr 270 Milliarden Dollar übersteigen, langfristige Prognosen
gehen von mehr als einer Billion Dollar aus. Mit dem Ishares AI Infrastructure
ETF können Anleger daran teilhaben. Dieser bildet einen Index aus Unternehmen
nach, die eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung von KI spielen.
Stoxx Global AI Infrastructure Index
Indexkurs in Punkten
200-Tage-Linie
2022 2023 2024
3000
2500
2000
1500
1000
Quelle: Bloomberg
ISIN IE000X59ZHE2 Anbieter Ishares Referenz-Index Stoxx Global AI Infrastructure Index Ertragsverwendung thesaurierend Nachbildungsart physisch Kosten p.a. 0,35 %
Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in
Gebühr ver- € %
in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
LÄNDER
iShares Core DAX 593393 0,16 T 170,60 21,3 8,7 8,4
Xtrackers DAX DBX1DA 0,09 T 192,98 21,4 8,8 8,5
Deka DAX ETFL06 0,15 A 78,66 21,3 8,7 8,4
iShares TecDAX 593397 0,51 T 31,34 7,3 –3,4 2,4
Amundi TecDAX ETF ETF908 0,40 A 25,84 7,6 –3,3 2,5
Deka MDAX LYX0R1 0,20 A 129,36 1,1 –8,2 –1,0
Invesco MDAX A2N7NF 0,19 T 44,54 1,0 –8,4 –1,1
Xtrackers ATX DBX0KJ 0,47 T 71,58 15,3 3,0 6,3
Xtrackers Switzerland DBX1SM 0,35 A 127,66 6,7 2,1 6,8
Vanguard S&P 500 A1JX53 0,07 A 109,85 36,0 13,3 16,8
iShares Core S&P 500 A0YEDG 0,07 T 614,68 36,0 13,3 16,8
Invesco EQQQ Nasdaq-100 801498 0,30 A 507,70 37,2 13,7 22,7
Xtrackers MSCI USA A1XB5V 0,07 T 169,28 36,5 13,0 16,9
Xtrackers Russell 2000 A1XEJT 0,33 T 330,80 30,8 6,6 10,0
UBS ETF (IE) S&P 500 ESG A2PEZ8 0,10 A 39,36 35,1 13,5 17,8
UBS MSCI USA Socially Responsible A1JA1S 0,22 A 234,70 32,1 10,3 16,2
Vanguard FTSE 100 A1JX54 0,10 A 43,57 18,8 9,6 6,2
iShares FTSE 100 (Acc) A0YEDM 0,07 T 194,98 18,5 9,8 6,3
Xtrackers CAC 40 DBX1AR 0,20 A 75,30 1,2 5,1 7,3
Amundi CAC 40 A2H59J 0,25 T 125,52 4,0 5,6 7,6
Xtrackers Nikkei 225 DBX0NJ 0,11 A 25,52 19,9 5,3 6,4
iShares Core MSCI Japan IMI A0RPWL 0,12 T 53,24 16,7 5,4 5,7
Vanguard FTSE Japan A1T8FU 0,15 A 34,78 16,7 5,7 6,0
Amundi Japan TOPIX II A0ESMK 0,47 A 166,84 16,4 5,5 5,5
Xtrackers MSCI China DBX0G2 0,66 T 14,79 27,4 –4,8 –2,0
Xtrackers CSI300 Swap DBX0M2 0,50 T 14,46 22,6 –6,1 5,6
iShares MSCI China A A12DPT 0,40 T 4,42 18,5 –8,9 3,2
Amundi MSCI India II LYX0BA 0,85 T 32,39 23,3 11,4 13,3
REGIONEN
Xtrackers MSCI World A1XB5U 0,19 T 116,14 30,4 11,1 13,7
Vanguard FTSE All-World A1JX52 0,22 A 135,36 28,8 10,0 12,4
SPDR MSCI ACWI A1JJTC 0,12 T 231,85 29,2 10,0 12,4
iShares MSCI World Small Cap A2DWBY 0,35 T 7,55 24,6 5,9 9,2
Amundi Prime Global A2PBLJ 0,05 A — 28,7 10,5 13,4
UBS ETF (LU) MSCI World Soc. Resp. A1JA1R 0,22 A 165,94 29,5 9,0 13,5
Invesco EURO STOXX 50 A0RGCL 0,05 T 123,78 12,9 9,0 8,7
iShares Core EURO STOXX 50 593395 0,09 A 50,17 13,1 9,1 8,9
Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in
Gebühr ver- € %
in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre
iShares STOXX Europe 600 263530 0,20 A 51,44 12,7 5,9 7,5
Xtrackers MSCI EMU DBX0GJ 0,12 A 52,23 12,0 6,3 7,4
Amundi MSCI EMU Small Cap ESG LYX0W3 0,40 A 343,00 7,2 0,3 5,1
Xtrackers MSCI Europe DBX1ME 0,13 T 91,54 12,6 6,4 7,5
iShares Core MSCI Europe A0MZWQ 0,12 A 32,25 12,7 6,5 7,5
Xtrackers MSCI Europe Small Cap DBX1AU 0,36 T 59,63 13,2 –0,4 4,4
iShares MSCI Europe ESG Screened A2N48D 0,12 T 8,56 13,0 6,3 7,7
iShares MSCI Europe SRI A1H7ZS 0,20 T 70,18 10,1 3,4 7,5
Amundi MSCI EM Asia A2H58R 0,20 T 39,08 23,9 1,6 5,1
Xtrackers MSCI Emerging Markets A12GVR 0,18 T 55,56 20,5 1,7 4,0
iShares Core MSCI EM IMI A111X9 0,18 T 33,60 19,8 2,5 5,0
iShares MSCI EM SRI A2AFCZ 0,25 T 7,22 18,8 –0,9 3,0
Amundi MSCI EM Latin America A2H58P 0,20 T 14,03 –11,7 7,5 –0,5
THEMEN
iShares Automation & Robotics A2ANH0 0,40 T 13,90 21,6 3,5 12,9
iShares Dow Jones Global Titans 50 628938 0,51 A 92,28 41,9 14,3 17,7
iShares Global Clean Energy A0MW0M 0,65 A 6,56 –9,2 –15,4 3,1
iShares Digitalisation A2ANH3 0,40 T 10,49 38,4 6,2 10,9
VanEck Vec. Gold Miners A12CCL 0,53 T 40,00 36,2 11,7 8,8
Xtrackers MSCI World Health Care A113FD 0,25 T 50,01 10,0 4,5 8,5
iShares Healthcare Innovation A2ANH2 0,40 T 7,46 14,9 –2,9 4,9
Amundi MSCI World Inf. Tech. TR LYX0GP 0,30 T 892,00 42,2 15,8 23,7
iShares S&P 500 Inf. Tech. Sector A142N1 0,15 T 32,91 46,1 19,6 26,9
Amundi MSCI New Ene. ESG Screened LYX0CB 0,60 A 26,54 3,6 –14,8 –0,5
VanEck Vec. Video Gaming a. eSports A2PLDF 0,55 T 52,69 62,1 12,8 21,1
Amundi MSCI Water ESG Screened LYX0CA 0,60 A 69,77 19,7 5,6 11,2
BNP P. EASY ECPI Circ. Ec. Leaders A2PHCA 0,30 T 19,90 17,1 6,6 12,4
BNP P. EASY Low Carb. 100 Europe A2DPX9 0,31 T 252,60 8,9 4,3 6,1
STRATEGIEN
iShares STOXX Global Select Div. 100 A0F5UH 0,46 A 30,48 20,2 6,9 6,0
SPDR S&P US Div. Aristocrats A1JKS0 0,35 A 73,35 19,5 8,2 9,2
SPDR S&P Euro Div. Aristocrats A1JT1B 0,30 A 24,33 11,1 5,8 3,4
Xtrackers MSCI World Min. Volatility A1103F 0,25 T 43,57 18,6 7,0 7,0
iShares Edge MSCI World Mom. Fac. A12ATF 0,25 T 78,61 41,1 10,3 14,2
iShares Edge MSCI World Val. Factor A12ATG 0,25 T 41,84 15,8 8,9 7,4
VanEck Vec. Mornings. US Wide Moat A12CCN 0,49 T 59,99 25,1 7,4 11,3
Frankfurter ETF - Modern Value FRA3TF 0,52 A 145,48 12,2 — —
Xtrackers Portfolio DBX0BT 0,71 T 305,60 14,8 2,8 5,2
104 FOCUS MONEY 52/1 2024/25
Zertifikate
CAPPPED BONUSZERTIFIKAT AUF TESLA
35 Prozent Bonusrendite
Die Tesla-Aktie ist auf dem Weg zum Allzeithoch. Anleger, die von dem Aufwärtstrend
profitieren möchten, aber eine gewisse Sicherheit wünschen, können ein Capped
Bonuszertifikat in Betracht ziehen. Dieses Instrument bietet 480 US-Dollar, sofern
der Aktienkurs während der Laufzeit die Barriere bei 280 Dollar nicht
unterschreitet. Bei Unterschreitung der Barriere hängt die Auszahlung von der Wertentwicklung
der Tesla-Aktie ab. Wichtig: kein Währungshedging, Emittentenrisiko.
Tesla
Aktienkurs in US-Dollar
200-Tage-Linie
Cap bei 480 USD
Barriere
bei 280 USD
2019 20 21 22 23 2024
400
300
200
100
0
Quelle: Bloomberg
ISIN DE000VC82VM6 Emittent Vontobel Laufzeit 19.09.2025 Kurs aktuell 336,25 € Barriere 280,00 USD Cap = max. Auszahlung 480,00 USD Bonusrendite 35,11 %
Stand: 8.12.2024
Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung in % Laufzeit
€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr
Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung in % Laufzeit
€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr
THEMENZERTIFIKATE
Aqua Index (VON) VF55L2 205,70 6,9 6,2 24,0 Open End
Bauwirtschaft Basket (RBI) RCB9FM 16,05 –4,1 –5,4 8,2 Open End
Belt and Road (VON) VF5Y6S 105,24 15,8 13,1 22,8 Open End
Bitcoin (VON) VQ63TC 812,95 71,3 50,5 126,6 Open End
China Policy (VON) VZ60CP 95,00 19,6 –3,4 0,1 Open End
Circular World (VON) VE85VQ 166,11 2,3 –0,3 13,1 Open End
Digital Marketplaces (VON) VN19ER 314,59 26,8 31,6 45,0 Open End
EPRA/NAREIT Eurozone (HVB) HV092P 45,16 –9,2 6,1 10,2 Open End
Erix (SOG) SG1ERX 105,10 –24,3 –31,2 –34,6 Open End
ESG Goods for Life (HVB) HVB4GL 96,78 –3,7 –3,3 1,1 Open End
FTSE EPRA/NAREIT Germany(HVB) HV2CFJ 12,14 –8,9 6,7 18,8 Open End
Gene Therapy (VON) VA3BPR 110,88 –8,4 –10,7 –2,1 Open End
Global Hydrogen (HVB) HVB4H2 180,35 15,3 2,6 4,6 Open End
Green Invest (ERG) EB013Z 17,37 4,4 6,4 12,4 Open End
Impact for Good (VON) VA9QNW 157,48 2,8 6,9 14,8 Open End
Luxury-Performance-Index (VON) VTA3LU 249,95 25,0 0,7 2,4 Open End
NYSE Arca Biotech (HVB) 787363 572,27 9,3 19,2 25,2 Open End
SGI Inflation Proxy (SOG) SN2F89 11,04 9,6 –0,7 11,9 Open End
Smart Farming (VON) VA8HXD 140,56 10,6 11,3 17,0 Open End
Smart Mobility (UBS) UBS0SM 138,26 3,6 –3,1 –1,6 Open End
Solactive 3D-Printing (UBS) UBS13D 91,46 25,0 12,7 7,0 Open End
Solactive 5G (VON) VA9H37 179,05 8,7 6,1 13,4 Open End
Solactive Artificial Intelli. (VON) VL3SJB 434,08 22,7 23,4 52,3 Open End
Solactive Batt. En. Storage (VON) VL53BE 124,07 3,2 –5,4 –18,7 Open End
Solactive Best Age (HVB) HV3AGE 31,50 16,3 10,3 6,6 Open End
Solactive Blockchain Tech. (VON) VL9NBT 233,64 21,7 19,8 34,9 Open End
Solactive BRIC E-Comm. (HVB) HR0KPX 22,72 5,0 5,3 8,9 Open End
Solactive China Internet (VON) VP6CJ5 84,98 30,6 19,4 37,1 Open End
Solactive Cyber Security (VON) VS5ZCS 479,02 24,9 24,3 22,4 Open End
Solactive Dt Maschinenb. (HVB) HV3DMB 20,76 0,9 –9,8 10,0 Open End
Solactive German M&A (HVB) HU5JPC 35,05 –3,3 –10,1 –7,9 Open End
Solactive Gl. Family Owned (UBS) UBS1FA 169,21 5,1 7,3 14,0 Open End
Solactive Global Spin-Off (VON) VZ2SP0 233,13 19,7 20,8 29,0 Open End
Solactive Home Office Tech.(VON) VP796R 165,16 22,9 23,0 30,6 Open End
Solactive Industrie 4.0 (VON) VS8Y40 294,76 10,4 5,8 14,1 Open End
Solactive Innovat. Technol. (UBS) UBS1RU 282,35 27,8 20,3 37,4 Open End
Solactive Robot. a. Drones (UBS) UBS0RD 229,49 10,9 –6,6 –12,3 Open End
Solactive Smart Grid (VON) VT0DSG 373,43 10,7 –3,0 1,3 Open End
Solactive Social Media (VON) VZ6ASM 268,21 22,6 6,0 15,6 Open End
Solactive Uranium Mining (SOG) SH02Q8 11,73 14,4 –14,0 5,1 Open End
Stoxx Europe ESG L. Sel 30 (HVB) HX8SQL 29,96 1,0 8,5 13,4 Open End
STRATEGIEZERTIFIKATE
CROCI Euro (DB) DB091Z 336,44 –2,3 –4,4 –4,0 Open End
CROCI Germany (DB) DB0WKS 312,32 3,0 0,0 5,5 Open End
DAXplus Export Strategy (HVB) HV095B 62,49 12,2 13,3 –2,6 Open End
DAXplus Max. Sh. Rat. Ger. (HVB) HU5JPA 127,31 8,6 14,3 27,3 Open End
DAXplus Min. Varian. Ger. (BNP) AA0KFZ 81,11 1,3 4,1 10,3 Open End
DAXplus Seasonal Strategy (HVB) HV1DB6 110,01 6,3 9,2 17,3 Open End
Directors-Deal.-Val.-Strat. (UBS) UBS1GB 112,62 –1,9 –7,6 –4,7 Open End
Dow Jones Asia Sel. Div. 30 (BNP) ABN6ZQ 188,61 21,6 9,9 39,3 Open End
European Sector Rot. Strat. (HVB) HVB12Y 1805,79 –4,7 –4,3 1,8 Open End
Gebert Börsenindikator (MS) MF04W6 189,05 18,3 11,2 16,5 Open End
Global Quality Div.Payers (UBS) UBS0QD 478,05 9,8 9,7 24,3 Open End
RADA Strategy Dax (UBS) UB0C7S 189,36 0,8 0,0 0,9 Open End
RADA Strategy E. Stoxx 50 (UBS) UB0C7T 163,17 0,6 –0,6 0,3 Open End
Solactive Europ. Buyback (SG) A12V1Y 24,25 5,9 3,2 16,6 Open End
Solactive High Div Low Vol (VON) VZ7HDL 142,51 –1,3 1,7 14,7 Open End
Solactive Value Investoren (UBS) UBS1SV 453,75 17,1 25,5 41,0 Open End
REGIONENZERTIFIKATE
Baix (HVB) HVB4BY 121,87 8,7 7,2 16,1 Open End
CECExt (RBI) RCB3R3 14,04 5,0 5,7 14,1 Open End
Stoxx Nordic 30 (BNP) ABN1NK 136,20 –2,6 –3,2 6,2 Open End
ROHSTOFFZERTIFIKATE
Bloomberg Commodity (RBI) RCB9UP 9,41 9,2 –1,2 6,0 Open End
Bloomberg Indust. Metals (UBS) UT8KGL 102,90 2,5 –2,9 11,6 Open End
Brent Oil (SOG) CU0L1S 92,50 8,1 –4,3 7,5 Open End
CO2-Emissionsrechte (SOG) SH755G 75,64 1,7 –3,8 –8,2 Open End
Gold Quanto (DB) DB0SEX 212,63 3,7 16,9 40,6 Open End
Kupfer Comex (RBI) RC0EPT 3,44 5,2 –4,4 12,8 Open End
Rogers Intl. Energy (BNP) ABN08Q 41,10 9,2 –11,3 1,3 Open End
Silber Quanto (HVB) HV2XAG 21,83 0,0 4,3 44,5 Open End
EMITTENTEN: BNP BNP Paribas
DB Deutsche Bank
DZ Bank
ERG Erste Group
GS Goldman Sachs
HVB HypoVereinsbank
LEO Leonteq
MS Morgan Stanley
RBI Raiffeisen Bank International
SOG Société Générale
UBS UBS
VON Vontobel
FOCUS MONEY 52/1 2024/25
105
moneyinside
ANDIS BÖRSEN-BAROMETER
Schwellenländermythen
ANDREAS KÖRNER, REDAKTEUR FOCUS MONEY
Zinspapiere aus aufstrebenden Märkten bieten hohe Renditeaufschläge
gegenüber Anleihen aus etablierten Volkswirtschaften.
Das gilt vor allem für Unternehmenstitel. Viele Anleger ignorieren
dieses Segment aber, weil sie, wahrscheinlich geprägt
von spektakulären Zahlungsausfällen wie in Argentinien, Vorstellungen
über diese Anlagegattung haben, die teils nicht zutreffen.
Die Genfer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP) entlarvt
nun fünf Mythen zu diesen Anleihen, die „eine überzeugende Gelegenheit
darstellen, erhebliche Renditeaufschläge gegenüber
US-Investment-Grade-Anleihen“ einzufahren.
Der erste Mythos ist laut UBP, dass Emittenten aus Schwellenländern
hoch verschuldet seien. Dabei weisen diese in der
Regel eine geringere Verschuldung auf als ihre Pendants aus
Industrieländern. Darüber hinaus ist der Anteil besicherter
Verbindlichkeiten höher als in Industrieländern.
Zu Mythos zwei, Firmen aus Schwellenländern (Emerging Markets,
EM) hätten generell eine schlechtere Bonität, schreiben die
Experten: EM-Corporate Bonds haben im Schnitt bessere Kreditkennzahlen
als solche aus Industrieländern. Entgegen der allgemeinen
Annahme sind fast 60 Prozent des Marktes für EM-Unternehmensanleihen
als Investment Grade eingestuft.
Diese Zinspapiere seien ein Nischenmarkt – Mythos drei – stimme
ebenfalls nicht. „EM-Unternehmensanleihen in Hartwährung
haben sich erheblich weiterentwickelt und sind mit einem
Marktvolumen von mehr als 2,5 Billionen US-Dollar von einer
Nischen – zu einer Mainstream-Anlageklasse geworden.
Mythos vier, dass bei EM-Corporate-Bonds das Länderrisiko
ausstrahlt, werde durch die Beispiele Argentinien und Türkei
widerlegt. Unternehmen hätten ihre Widerstandsfähigkeit
selbst unter staatlichem Finanzstress eindrucksvoll bewiesen.
Der letzte Mythos, die bislang hohen Zinsen in den etablierten
Volkswirtschaften seien Gift für EM-Firmen-Bonds, schwächt
sich UBP zufolge durch die Zinswende der US-Notenbank Fed ab.
Etwa der IsharesJ.P. Morgan USD EM Corporate Bond ETF
erwirbt Emerging-Markets-Firmenanleihen, die auf Dollar
lauten und schließt so das Risiko exotischer Währungen aus.
Seit Jahresbeginn hat er insgesamt 7,4 Prozent abgeworfen
(ISIN: IE00B6TLBW47, laufende Kosten: 0,50 Prozent).
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BÖRSENTERMINE Die spannendsten Events im Jahr 2025
Jan./Feb.
Technikmesse CES: Eines der ersten
Branchentreffen des Jahres ist die
bedeutendste Veranstaltung für
Unterhaltungselektronik und Digitaltechnik
in Las Vegas vom 7. bis 10. Januar.
Weltwirtschaftsforum: Im Schweizer
Nobelskiort Davos findet vom 20. bis zum
24. Januar das World Economic Forum
statt – traditionell mit globalen Top-Managern,
Wissenschaftlern und Politikern.
Bundestagswahl: Voraussichtlich am
23. Februar sollen die nach dem Aus
der Ampelkoalition nötigen Neuwahlen
stattfinden – ein auch für die deutsche
Wirtschaft wegweisendes Datum.
März/April
Hannover Messe: Die große Leistungsschau
der deutschen (und internationalen)
Industrie läuft vom 31. März bis 4. April. Die
negativen Standortbedingungen werden
dort wohl ein wichtiges Thema werden.
Auto Shanghai 2025: Vom 23. April bis
zum 2. Mai findet das Treffen internationaler
Autobauer in der chinesischen
Wirtschaftsmetropole statt – sicher mit
zahlreichen E-Auto-Neuentwicklungen.
Mai/Juni/Juli
Treffen der Eurogruppe: Am 12. Mai
treffen sich in Brüssel Spitzenpolitiker
der Euromitgliedsstaaten. Ob sich die
gerade virulente Schuldenkrise in
Frankreich bis dahin beruhigt hat?
Luftfahrtmesse Salon du Bourget: Am
16. Juni startet die weltgrößte Ausstellung
aeronautischer Neuheiten, die alle zwei
Jahre im französischen Le Bourget
stattfindet. Die Messe endet am 22. Juni.
Automatica 2025: Wie Robotik und
intelligente Automation die Zukunft
verändern – und die Basis für eine nachhaltige
Wirtschaft werden? Antworten
gibts vom 24. bis 27. Juni in München.
Aug./Sep.
Gamescon: Willkommen zum Daddelevent
des Jahres! Zwischen dem 20.
und 24. August herrscht Ausnahmezustand
– auf der weltgrößten Computerund
Videospielemesse in Köln.
IAA: München öffnet seine Pforten für
Autofans vom 09. bis 14. September.
Bitter: Hält die Absatzdelle bei E-Modellen
an, dürften ihnen noch mehr Lastenfahrräder
als im Vorjahr die Show stehlen.
Okt./Nov./Dez.
ITB Asia: Branchenkenner, Touristen und
Analysten finden sich zwischen dem 15.
und 17. Oktober im berühmten Luxus-
Resort Mandarin Bay Sands in Singapur
ein – zur größten Reisemesse in Asien.
Web Summit: Die „New York Times“
schreibt über die weltgrößte Techmesse
in Lissabon (01. bis 30.11.) von „einem
großen Konklave der Hohepriester der
Technologieindustrie“. Ein Muss für Nerds!
Dubai Airshow: Vom 17. bis 21. November
geben sich Hersteller wie Boeing
und Airbus ein Stelldichein. Ihre Kunden
erhalten – wie jedes Jahr – Einblicke in
die Zukunft der Aerospace-Industrie.
106 Fotos: Hannover Messe, IAA
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