17.12.2024 Aufrufe

Gesamtausgabe-FOMO-52-24

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.


ieser Text

eigt evtl. Proleme

beim

ext an

Alpha Cap Report

IHR BÖRSENBRIEF

FÜR NEBENWERTE

INVESTIEREN IN DAS, WAS MORGEN RENDITE BRINGT

ANDREAS KÖRNER

40 JAHRE BÖRSENERFAHRUNG

JETZT HIER LESEN!

focus-money.de/alpha-cap

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


moneyeditorial

EDITORIAL

ARD und ZDF

missachten Bürger

Deutschland steckt tief in der Krise. Das Land steht mit dem Desaster der Ampel-Koalition

ohne wirkliche politische Führung da. Die für den Wohlstand

so wichtige Automobilindustrie ist mit den größten Herausforderungen seit

Jahrzehnten konfrontiert. Nur ein Staat im Staat tut so, als wäre nicht gewesen:

ARD und ZDF pochen weiter auf die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

Die beiden Rundfunkanstalten klagen daher getrennt gegen die 16 Bundesländer

vor dem Bundesverfassungsgericht, um ihre finanziellen Forderungen

doch noch durchzusetzen. Die Empfehlung der Finanzkommission KEF

lautete bisher, die Rundfunkgebühr zum 1. Januar 2025 um 58 Cent auf monatlich

18,94 Euro zu erhöhen. Doch die Beitragserhöhung fällt mit dem Veto

der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständigen Bundesländer zunächst

aus. Es bleibt vorerst bei 18,36 Euro. Das letzte Wort wird aber vom

Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gesprochen.

Die Freude der meisten Bürger über das vorläufige Gebührenveto der Länder

ist unterdessen groß. In Zeiten der Streamingdienste wie Netflix, Disney+,

Amazon Prime, den kaum zu überblickenden Angeboten von Privatsendern

wie RTL, Prosiebensat.1 & Co. und Videoportalen wie Youtube spielen ARD

und ZDF für die Nutzer zunehmend nur noch eine bescheidene Nebenrolle.

Das durchschnittliche Alter der Zuschauer von Fernsehprogrammen wie dem

Ersten, ZDF oder der ARD-Regionalprogramme liegt deutlich über 60 Jahre.

Millionen von Zuschauern haben sich von ihren Inhalten längst verabschiedet.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in seiner unnützen Opulenz schadet

zudem dem Wirtschaftsstandort. Ausgestattet mit verpflichtenden Gebühren,

verzerren ARD und ZDF den fairen Wettbewerb.

Mit ihrer Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe missachten ARD und ZDF

weiterhin den Willen der Bürger. Immer weniger Menschen sind bereit,

lebenslang immer höhere Rundfunkgebühren zu entrichten, unabhängig davon,

ob sie das Angebot der Rundfunkanstalten überhaupt nutzen. Das Bundesverfassungsgericht

erweist sich aber für ARD und ZDF schon seit Jahrzehnten

als sichere Bank, um ihnen jährlich Gebühreneinnahmen von über neun

Milliarden Euro zu garantieren. Deshalb setzen die Betonköpfe in den Intendanzen

der Rundfunkanstalten trotz des Gebührenvetos der Länder mal wieder

auf die judikative Macht Karlsruhes. Dabei sollten auch die Hüter des

Grundgesetzes begreifen, dass das vor mehr als einem halben Jahrhundert

entwickelte Modell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter

überholt ist. Der mediale „Grundversorgungsauftrag“ von ARD und ZDF

erweist sich längst als obsolet. Es ist Zeit, beim teuersten öffentlich-rechtlichen

Rundfunk in Europa endlich den überfälligen Neuanfang zu wagen. Besserer

Rundfunk für weniger Geld ist möglich, wenn es Karlsruhe erlaubt.

HANS-PETER SIEBENHAAR

Mitglied der Chefredaktion

FOCUS MONEY

Jetzt 12 Monate

FOCUS MONEY lesen

und nur 9 bezahlen –

23% sparen!

Mit FOCUS MONEY erhalten Sie exklusive

Analysen und Tipps zur Börse, Geldanlagen

und Vermögensaufbau. Erfahren Sie

von versierten Finanzexperten, wie sie

kurzfristige Trading-Chancen nutzen und

langfristige Investment-Strategien verfolgen.

Sichern Sie sich jetzt den Wissensvorsprung

für erfolgreiche Finanzentscheidungen.

Mein Tipp für Sie: Sichern Sie sich

FOCUS MONEY und profitieren Sie doppelt:

Sie lesen 12 Monate zum Preis von 9

und bezahlen nur 202,80 €* statt regulär

265,20 € und sparen somit 23 %. Das

Beste: Zusätzlich bedanken wir uns bei Ihnen

einmalig mit einer 120 € Prämie.

Gleich bestellen und sofort profitieren:

www.focus-abo.de/money-editorial

Herzlich Ihr

*inkl. MwSt. und Versand. Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

3


moneyinhalt

18. DEZEMBER 2024

moneykompakt

6 Nasdaq: US-Tech-Börse knackt

die 20 000-Punkte-Marke

7 Das kaufe ich jetzt: Goldgräberstimmung

bei Qiagen

7 Hit & Shit: Tesla im Freudentaumel,

Metro rauscht ab

7 Chart der Woche: Reales BIP-

Wachstum in Europa 2024

8 Zinsradar: Top-Konditionen für

Ratenkredite und Baugeld

8 Investment-Ampel: Anleger

setzen auf Trump-Politik

9 Mikas Markt-Monitor: In China

steigt die Gefahr einer Deflation

9 Microstrategy: Riskanter Bitcoin-

Kurs sorgt zunehmend für Kritik

Ausgabe 2/2025

erscheint am

31. Dezember 2024

12

Feuerwerk der Geldideen

Von sicheren vier über raffinierte 35 bis hin zu grandiosen

100 Prozent Rendite: FOCUS MONEY präsentiert 36

pfiffige Investment-Tipps, mit denen Anleger im neuen

Jahr die Champagnerkorken knallen lassen können

40

Strotzt vor Kraft

Gesund leben und mehr

Sport treiben! Von diesem

Credo profitieren Fitness-

Tempel und Hersteller von

Fitnessgeräten. FOCUS

MONEY kennt Aktien, die

dabei gute Figur machen

10 Münchener Rück: Konzern hebt

für 2025 Gewinnprognose an

10 Scalable: Neobroker gründet mit

Börse Hannover Handelsplattform

10 Biontech: Vielversprechendes

Immuntherapeutikum

11 Nachhaltigkeit: ESG-Konformität

entscheidet über Börsenerfolg

11 Urlaub: Was Pauschalreisen und

Flüge im Sommer 2025 kosten

106 Andis Börsenbarometer: Schluss

mit den Schwellenländer-Mythen

moneytitel

12 Ein Déjà-vu wäre schön: Geht

die Rekordjagd an den Märkten

2025 weiter? Lauern Gefahren?

FOCUS MONEY gibt Antworten

16 Wundertüte: Von Ferrari übers

Kelly-Bag bis zu Vertiv: 36 Tipps,

die 2025 Ihr Vermögen mehren

moneymarkets

36 Interview: MTU-Vorstandschef

Lars Wagner über Chancen und

Risiken der Flugzeugindustrie

40 Körperkult: Welche Papiere vom

Fitness-Boom profitieren

43 Roland Koch: Parteien müssen

mehr Mut zur klaren Kante zeigen

44 US-Dollar: Warum die Rally des

Greenbacks – trotz Trumps

Wahlsieg – begrenzt scheint

48 Wirtschaftsweise: Monika

Schnitzer fordert eine

Modernisierung Deutschlands

52 Lithium: Hoffnung auf eine

Renaissance des Leichtmetalls

– welche Aktien erste Wahl sind

55 Tilmann Galler: Steuern wir auf

eine neue Technologie-Blase zu?

56 Staatsfonds: Sie managen

erfolgreich Billionen – drei

Top-Fonds unter der Lupe

4 Titel: Adobe Stock, iStock Inhalt: Adobe Stock, iStock, MTU, bundesfoto/U.Voelkner

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


www.money.de

36

Ordentlich Schub

im Triebwerk

Noch leitet CEO Lars Wagner

die Geschicke von MTU Aero

Engines, bald aber wechselt

er zu Airbus. Ein Gespräch

über saubere Jets, grüne,

nachhaltige Treibstoffe,

profitable Rüstung und den

Hobby-Piloten Friedrich Merz

66 Union-Investment-Kolumne:

Der Kapitalmarkt gerät 2025 für

Investoren zum Balanceakt

68 Online-Handel: Wie Amazon,

Netflix und Zalando vom

Wachstumsmarkt profitieren

71 Chartsignal der Woche: IBM-

Aktie vor wichtiger Entscheidung

71 Wette der Woche: Chancen bei

Alzchem nach dem Allzeithoch

72 Eni: Der Mineralölkonzern ist für

die Zukunft bestens aufgestellt

74 „The Economist“: Gretchenfrage:

Wie schmerzhaft sind Trumps

Zollpläne für US-Unternehmen?

78 ESG: Die gröbsten Denkfehler bei

der nachhaltigen Geldanlage

80 Musterdepot: Liquidität trägt die

Aktienkurse, wie die Profis agieren

82 Marktplatz: Neues Macbook Pro

von Apple; ideales Racket für

Anfänger; prima Puro aus Panama

48

moneydigital

62 Mission Money: Nachgefragt bei

Wall-Street-Insiderin Sandra Navidi

62 Money Talks: Deutschland muss

den Hebel schnellstens umlegen

63 Wirtschaft: Amundi-CIO Thomas

Kruse über die Aussichten 2025

dswanlegerschutz

81 Varta: Trotz Urteil – freie Aktionäre

pochen weiter auf ihre Rechte

moneyservice

84 Pflegeversicherer: Welche

Assekuranzen sich top um

Pflegebedürftige kümmern

moneyanalyse

89 Fonds

90 Deutsche Aktien

98 Internationale Aktien

104 ETFs

105 Zertifikate

moneyrubriken

3 Editorial

88 Leserbriefe – Impressum

106 Termine

„Wir können nicht so

weitermachen wie bisher“

MONIKA SCHNITZER, VORSITZENDE

DER WIRTSCHAFTSWEISEN

Unternehmensregister

Albemarle 54

Alphabet6, 16

Altria17

Alzchem71

Amazon 69

Baader Bank 10

Basic-Fit42

Berkshire Hathaway 30

Betsson33

Biontech 10

Carl Zeiss Meditec 97

Carnival Corporation32

Compugroup Medical 96

Docusign 29

Eni 72

Eramet53

Ferrari 17

Hellofresh SE 11

Hochschild Mining24

Ionq 16

Kroger 103

KSB31

Linde 33

Mastercard 18

Metro 7

MTU 36

Münchener Rück9–10

Netflix 70

Nividia 26

Piedmont Lithium 54

Planet Fitness42

Pure Storage27

Qiagen 7

Renk 23

Rio Tinto53

Sayona Mining 54

Steyr Motors 22

Stinag Stuttgart Invest 80

Stride 27, 71

Technogym 42

Technotrans 20

Tesla 7

Varta 81

Vertiv16

Vulcan Energy Resources54

Zalando 70

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Composing: FOCUS MONEY 5


moneykompakt

Märkte

DAX

20 499,71 Pkt.

+0,76%

MDAX

26 827,34 Pkt.

–1,00%

SDAX

14 230,53 Pkt.

+1,07%

TecDAX

3542,85 Pkt.

+0,15%

Dow Jones

43 914,12 Pkt.

–1,10%

S&P 500

6051,25 Pkt.

–0,03%

QUANTENUNIVERSUM:

Hoffnung auf neue

Geschäftsmodelle und

Einnahmequellen

HIGHTECH

Ein Ausrufezeichen

Der Nasdaq-100-Index erreicht einen neuen Rekordstand. Zum KI-Hype kommen jetzt

auch noch Innovationen für Quantencomputer. Risiken treten in den Hintergrund

Nasdaq 100

21 615,27 Pkt.

+0,81%

Euro Stoxx 50

4983,06 Pkt.

–0,05%

SMI

11 716,57 Pkt.

–0,38%

Nikkei 225

39 470,44 Pkt.

+0,79%

Euro

1,04674 US-$

–0,83%

Bitcoin

100 311,1 US-$

+3,35%

Gold (Unze)

2680,09 US-$

+0,64%

Wochenveränderung von Montag,

9. Dezember 2024, Handelsbeginn,

bis Freitag, 13. Dezember

2024, 09:50 Uhr.

Quelle:

Der Nasdaq-100 hat 21 000 Punkten überschritten

und die Aktionäre 2024 mit einem Plus von bislang

28 Prozent verwöhnt. Seit Anfang 2020 legte das Börsenbarometer

auf US-Dollar-Basis rund 150 Prozent

zu. Das hat Folgen: Das Vermögen des Unternehmers

Elon Musk stieg zuletzt auf mehr als 400 Milliarden

Dollar (siehe Seite 7). Amazon, der E-Commerce-Spezialist,

bringt eine Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen

Dollar auf die Waage und wiegt etwa 33 Prozent

mehr als alle 40 Dax-Unternehmen zusammen.

Die Innovationsführerschaft liegt in den USA. Die

Nachrichtenagentur Reuters spricht von einem „Ausrufezeichen“

in einem Jahr, in dem der Hype um

künstliche Intelligenz (KI) viele Technologiewerte zu

Senkrechtstartern gemacht hat. KI ist ein Thema,

aber auch andere Nachrichten werden schnell zum

Stadtgespräch.

Google hat einen Chip namens Willow vorgestellt. Er

löst in fünf Minuten ein Rechenproblem, für das Supercomputer

mehr Zeit bräuchten, als das Universum alt

ist. Damit könnte Google ein altes Quantenproblem gelöst

haben. Der neue Quantenchip kann nicht nur

schnell rechnen, sondern auch Fehler exponentiell reduzieren.

An der Börse brachte das die Kurse vieler

Wertpapiere nach vorn (siehe Seite 16).

Von Problemen hört man in solchen Fällen nichts.

Noch im Oktober dieses Jahres liefen Befürchtungen

über die Ticker, dass Google zerschlagen werden

könnte. Jetzt gilt die Aktie vielen Anlegern als Non-

plusultra. Der Einsatz von Willow-Chips im Quantencomputing

könnte Google eine Führungsposition

verschaffen, orakeln manche Profis. Andere hoffen

auf neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen.

Das ist Zukunftsmusik. Derzeit sieht es jedoch so

aus, als ob der Nasdaq-100 weiter steigt. Reuters zitiert

Cameron Dawson vom Vermögensverwalter Newedge

Wealth, mit den Worten: „Es gibt eindeutig einen

Aspekt einer Verfolgungsjagd bis zum Jahresende,

bei der die Gewinner weiter gewinnen.“ DR

Beste Chancen

Nasdaq-100-Index undGoogle-Mutter

Alphabet notieren auf Allzeithoch. Das bietet

Anlegern beste Chancen

Google gegen Nasdaq

prozentuale Entwicklung

seit 27.12.2019, in US-Dollar

Nasdaq-100

Alphabet

2020 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

+150

+100

+50

0

–50

6 Illustrationen: Adobe Stock

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


DAS KAUFE ICH JETZT

ANDREAS KÖRNER,

REDAKTEUR

FOCUS MONEY

Diagnose: Gewinnpotenzial bei Qiagen

Das Unternehmen mit juristischem

Sitz in den Niederlanden und einem

operativen Schwerpunkt in Hilden

bei Düsseldorf lässt sich mit den Verkäufern

von Schaufeln, Sieben & Co.

zu Zeiten des Goldrausches vergleichen.

Diesen sagt man an der Börse

nach, dass sie letztlich mehr verdient

haben als die Goldschürfer selbst,

die zwar ab und zu kräftig absahnen,

oft aber auch pleitegehen.

Qiagen bietet Ausrüstung und Materialien

an, die umfangreiche automatisierte

Tests in der Biotechnologie

und anderen Bereichen der

Pharmaindustrie ermöglichen. Aktuell

wächst auch das Geschäft mit

DNA-Analysen zur Aufklärung von

Verbrechen. Damit lassen sich solide

steigende Umsätze und Gewinne erzielen,

Kursexplosionen wie bei Biotech-Firmen,

die ein bahnbrechendes

neues Medikament auf den Markt

bringen, wird es aber nicht geben.

Die Analysten billigen der AG im

Schnitt auf Zwölfmonatssicht ein Potenzial

von 17 Prozent zu, der optimistischste

Experte von 38 Prozent. Bei

der Bekanntgabe der Ergebnisse für

das dritte Quartal hat die Firma das

Jahresziel für den bereinigten verwässerten

Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr

nochmals erhöht – von zuvor

mindestens 2,16 US-Dollar auf 2,19

Dollar. Charttechnisch deutet sich ein

Bruch des flachen Korrekturtrends an

(siehe Chart, ISIN: NL0015001WM6).

Qiagen

Aktienkurs in Euro

200-Tage-Linie

2020 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

In Fällen, in denen der Autor selbst in die hier vorgestellten Anlageinstrumente investiert, erfolgt das frühestens zwei Wochen nach Publikation

50

45

40

35

30

TESLA

Unverschämt reich

50 Milliarden mehr oder weniger? Darauf

kommt bei es bei Elon Musk bekanntlich

nicht an. Der reichste Mann der Welt

wird immer reicher. Das Vermögen des

Tesla-Gründers ist auf 440 Milliarden Dollar

gestiegen. Mehr hat derzeit keiner auf

der hohen Kante. Der enorme Anstieg hat

zwei Beine. Zweifelsohne sammelt der visionäre

Tech-Unternehmer die Früchte

seines Schaffens ein. So erreichte die

Tesla-Aktie mit 424 Dollar vergangene

Woche ein neues Allzeithoch. Vor allem

in China steigen die Absatzzahlen. Doch

auch die Nähe zu Donald Trump dürfte

geholfen haben. Seit dessen Wahlsieg am

5. November hat die Tesla-Aktie um 65

Prozent zugelegt. Mehr dürfte kommen.

HIT

SHIT

CHART DER WOCHE

Wachstum in der

Peripherie

Auch wenn die großen Nationen Europas

wie Frankreich und Deutschland

dieses Jahr schwächeln, zeigen

andere Staaten trotz aller Widrigkeiten

ein robustes Wachstum. Ganz

nach vorn stürmt dabei Malta, dessen

Wirtschaft stark auf Dienstleistungen,

Tourismus und Finanzdienstleistungen

ausgerichtet ist. Bei den Exporten

von pharmazeutischen und elektronischen

Gütern sticht Malta auch

hervor. Deutschland ist hier der wichtigste

Handelspartner. Trotz des Krieges

wird das Bruttoinlandsprodukt

(BIP) der Ukraine dieses Jahr um drei

Prozent wachsen, was durch die Öffnung

eines Korridors am Schwarzen

Meer und internationale Hilfe von EU

und USA unterstützt wird.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Reales BIP-Wachstum in Europa 2024

Prognose in Prozent zum Vorjahr

Malta 5,0

Serbien 3,9

Belarus 3,6

Russland 3,6

Kroatien 3,4

Zypern 3,3

Ukraine 3,0

Türkei 3,0

Polen 3,0

Spanien 2,9

USA 2,8

Litauen 2,4

Bulgarien 2,3

Griechenland 2,3

Slowakei 2,2

Portugal 1,9

Deutschland 0 Durchschnitt Europa: 1,7

Quelle: IWF, statistisches Bundesamt

METRO

Neue Tiefen erreicht

Ähnlich groß wie Metros Einkaufsmärkte

sind auch die Pläne: Für 2024/25

visiert der Handelsriese ein währungsund

portfoliobereinigtes Umsatzwachstum

von drei bis sieben Prozent an. Nach

einem Rückgang könnte auch der Gewinn

vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen

(Ebitda) wieder leicht zulegen.

Diese Nachricht lenkt die leidgeprüften

Metro-Aktionäre nicht von den realen

Herausforderungen ab: Das Papier verlor

seit Anfang 2018 rund 75 Prozent an

Wert und rauschte vergangene Woche

auf ein Rekordtief. Für das aktuelle Jahr

streicht der Konzern die Dividende. Mit

hohen Kosten und schwierigen Marktbedingungen

rechnet Metro weiterhin.

7


moneykompakt

ZiNSRADAR

Ratenkredite

Kreditsumme 5.000 Euro

Zinssätze effektiv in % p.a.

Laufzeit in Monaten Zinsen

Anbieterauswahl 36 in Euro

Deutsche Skatbank 4,99 384,88

BBBank 1 4,99 384,88

PSD Bank West 5,10 393,52

Bank of Scotland 1 5,43 419,08

SKG Bank 1 6,15 474,52

Hypovereinsbank 1 6,49 500,80

ING 1 6,58 507,64

DKB Deutsche Kreditbank 6,85 528,52

Allgemeine Beamten Bank 1 6,99 539,32

PSD Bank RheinNeckarSaar 1 7,19 554,80

Oyak Anker Bank 1 7,29 562,72

Ikano Bank 1 7,49 578,20

Norisbank 1 7,90 609,52

Deutsche Bank 1 8,96 691,60

Creditplus-Bank 1 9,79 755,68

SWK Süd-West-Kreditbank 1 9,99 770,80

Schlechtester Anbieter 1 12,74 982,84

1

bonitätsabhängig

Trend beim Ratenkredit: stagnierend

Quelle: Angaben ohne Gewähr Stand: 12.12.2024

Annuitätendarlehen

350.000 Euro Kreditsumme Nominal Zins,

1,5% Anfangstilgung, 80% Beleihung

Laufzeit in Jahren

Anbieterauswahl 15 Rate *

PSD Bank West 3,39 1.426,25

Sparda-Bank BW 3,03 1.321,25

DEVK 3,10 1.341,67

PSD Bank RheinNeckarSaar 3,14 1.353,33

PSD Bank Nürnberg 3,15 1.356,25

Sparda-Bank Hessen 3,20 1.370,83

Sparda-Bank West 3,20 1.370,83

HypoVereinsbank 3,28 1.394,17

PSD Bank Nord 3,29 1.397,08

ING 3,29 1.397,08

Allianz 3,37 1.420,42

1822direkt 3,39 1.426,25

LVM-Versicherung 3,40 1.429,17

Deutsche Bank 3,59 1.484,58

Debeka Bausparkasse 3,70 1.516,67

PSD Bank Hessen-Thüringen 3,84 1.557,50

*

Monatlich in Euro, ohne Berücksichtigung von Gebühren

Trend beim Baugeld: leicht fallend

Quelle: Angaben ohne Gewähr Stand: 12.12.2024

INVESTMENT-AMPEL

Anleger setzen

auf Trump

Einschätzung für die kommenden

1–3 Monate durch die DWS

Kategorie

Wertentwickl. schlechter –2 %,

Nettomittelabflüsse aus ETFs

in Europa > 100 Mio. Euro,

Anlageausblick negativ

Wertentwickl. –2 % bis 2 %,

Nettomittelflüsse in ETFs in

Europa von –100 Mio. Euro

bis 100 Mio. Euro,

Anlageausblick neutral

Wertentwickl. besser 2 %,

Nettomittelzuflüsse in ETFs

in Europa > 100 Mio. Euro,

Anlageausblick positiv

Wertentwicklung

im November

Starke Herbstrally. Schon im September

und Oktober lief es bestens für

US-Aktien-ETFs. Im November verdoppelten

Anleger ihr Anlagevolumen

sogar. Ebenfalls stark nachgefragt

waren ETFs auf weltweite

Industrieländer-Indizes, die vom US-

Aktienmarkt dominiert werden. Ein

Grund für die hohen Zuflüsse dürfte

die Hoffnung der Anleger auf eine unternehmerfreundliche

US-Politik unter

Präsident Trump sein. „Wir sehen

auch deutliche Zuflüsse in US-Nebenwerteindizes

und gleichgewichtete

Indizes“, so Ferat Öztürk von

DWS Xtrackers. „Damit können Anleger

die sehr hoch gewichteten US-

Tech-Werte etwas abfedern.“ Deutliche

Abflüsse gab es hingegen bei

vielen Anleihen-ETFs, insbesondere

bei Schwellenländer-Papieren, sowie

bei Gold-Produkten. BAN

ETF-Mittelflüsse im

November in Mio. Euro

Investmentausblick

für 1–3

Monate

Aktien Industrieländer

Aktien Industrieländer weltweit ● 4,59 % ● 8763,00 ●

Aktien Deutschland ● 2,88 % ● – 274,00 ●

Aktien Großbritannien ● 2,61 % ● – 626,00 ●

Aktien Schweiz ● – 0,30 % ● 58,00 ●

Aktien Euro-Zone ● – 0,37 % ● 88,00 ●

Aktien Europa ● 1,13 % ● – 1806,00 ●

Aktien USA ● 5,83 % ● 21 521,00 ●

Aktien Japan ● – 2,22 % ● – 290,00 ●

Aktien Schwellenländer

Aktien Schwellenländer weltweit ● – 3,59 % ● – 121,00 ●

Aktien Asien ex Japan ● – 3,29 % ● – 169,00 ●

Aktien China ● – 0,83 % ● – 160,00 ●

Renten

Staatsanleihen Deutschland ● 2,46 % ● -51,00 ●

Unternehmensanl. USD Investment-Grade ● 1,54 % ● – 726,00 ●

Unternehmensanl. USD High Yield ● 1,21 % ● 473,00 ●

Staatsanleihen USA ● 0,00 % ● 309,00 ●

Unternehmensanl. Europa Investment-Grade ● 1,56 % ● – 59,00 ●

Unternehmensanl. Europa High Yield ● 1,27 % ● – 206,00 ●

Staatsanleihen Schwellenländer ● 0,98 % ● – 1462,00 ●

Staatsanleihen weltweit ● 3,16 % ● 650,00 ●

Geldmarkt

Geldmarkt Euro ● 0,26 % ● 322,00 ●

Geldmarkt US-Dollar ● 0,38 % ● – 138,00 ●

Rohstoffe

Rohstoffkorb ● – 2,41 % ● 19,00 ●

Gold ● – 3,29 % ● – 1487,00 ●

Die Darstellung „grün“ bedeutet nicht, dass die DWS eine Investition in diese Kategorie empfiehlt.

Quelle: CIO Office DWS

8 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


MIKAS MARKT-MONITOR

Angst vor dem Bulldozer

Die Angst vor einer Deflation geht in

China um. Die Führung in Peking versucht

jetzt alles, das zu verhindern.

Beispiele aus den Industrienationen

dienen als Warnung: Japan brauchte

zwei Jahrzehnte, um aus der Spirale

sinkender Preise bei flauer Konjunktur

herauszukommen. Europa steckte

ein Jahrzehnt in einer Null- oder

Negativzinsphase. Jetzt ist die Rendite

der zehnjährigen chinesischen

Staatsanleihe erstmals unter zwei

Prozent gefallen – und liegt damit

niedriger als in Japan. Die Inflationsrate

lag im November mit 0,2 Prozent

nahe an der Nulllinie.

Nach der Ankündigung von Konjunkturpaketen

und Maßnahmen zur

Ankurbelung des kriselnden Immobilienmarkts

in den vergangenen

Monaten will es China jetzt wissen:

Erstmals seit 14 Jahren ändert das

Politbüro die Ausrichtung der Geldpolitik

von „vorsichtig“ zu „mäßig locker“.

Außerdem gab das Gremium,

dem Präsident Xi Jinping vorsteht,

bekannt, dass es 2025 eine „mehr

proaktive Fiskalpolitik“ geben wer-

Währungsrisiko

Die Regierung in Peking muss

aufpassen, dass die Landeswährung

Renminbi nicht nach unten

wegbricht. Sonst würden Dollar-

Kredite noch teurer. Ganz zu

schweigen von einer wütenden

Reaktion von Donald Trump

BANK OF CHINA: Eine „mäßig

lockere“ Geldpolitik soll eine

Deflation verhindern

MIKA HOFFMANN,

REDAKTEUR

FOCUS MONEY

de. Das heißt: Peking will mit neuen

Milliardenpaketen vor allem den inländischen

Konsum ankurbeln.

Die chinesischen Aktienmärkte reagierten

ohne größere Ausschläge

auf die Ankündigung. Anscheinend

trauen die Marktteilnehmer den Plänen

noch nicht so ganz und wollen

erst einmal sehen, wie sie umgesetzt

werden und ob sie wirken.

Die Regierung muss jetzt den Spagat

schaffen, einerseits die Zinsen

zu senken und andererseits einen

Absturz des Renminbis zu verhindern.

Ein schwächerer Renminbi in

Kombination mit der hohen Verschuldung

macht es nicht leichter,

Dollarkredite zu bekommen. Zuletzt

begab China über Saudi-Arabien

eine Dollaranleihe – ein ungewöhnlicher

Weg, der nicht gerade für Stärke

spricht.

Und „natürlich steht immer alles

unter der Prämisse, dass die neue

US-Administration das zarte Pflänzchen

nicht mit dem Zoll-Bulldozer

platt walzt!“, warnt Harald Preißler,

Kapitalmarktstratege von Bantleon.

Wert des Renminbi in US-Dollar

Preis für 100 Yuan in USD

15,50

2022 2023 2024

15,00

14,50

14,00

13,50

Quelle: Bloomberg

MICROSTRATEGY

Heiße Wette auf

steigenden Bitcoin

Wenn der Kauf von Bitcoin schon als riskantes

Investment gilt, dann dürfte die Aktie von

Microstrategy eine richtig „heiße“ Wette sein.

Denn wer in das US-Unternehmen von Michael

J. Saylor investiert, setzt nicht nur indirekt

auf einen steigenden Bitcoinpreis, sondern

spekuliert vor allem darauf, dass sich die

Microstrategy-Aktie deutlich besser entwickelt

als die Kryptowährung. Und tatsächlich:

2024 hat sich deren Kurs nahezu versechsfacht,

während sich der Bitcoinpreis

„nur“ etwas mehr als verdoppelte.

Was aber, wenn die Wette nicht weiter aufgeht?

Denn Microstrategy fährt einen gewagten

Kurs. Das eigentliche Softwaregeschäft

ist längst zur Nebensache geworden.

Stattdessen kauft Saylor Bitcoin im großen

Stil. Inzwischen besitzt seine Firma 423 650

davon – im Wert von mehr als 42 Milliarden

US-Dollar. Das Problem: Saylor kauft die Coins

auf Pump über die Ausgabe von Wandelanleihen

oder neuer Aktien. Ein System, das

gut funktioniert, solange der Bitcoinpreis

steigt – und damit der Aktienkurs, was es wiederum

einfacher macht, neue Schulden für

den Kauf von Bitcoin aufzunehmen. Das große

Risiko besteht in einem stark fallenden

Bitcoinpreis. Saylor selbst teilte neulich mit,

dass ein „signifikanter“ Rückgang des Marktwerts

der Bitcoin-Bestände erhebliche Liquiditäts-

und Kreditrisiken für das Geschäft mit

sich bringen kann. Ein Absturz der Microstrategy-Aktie

wäre dann unausweichlich.

Viele Analysten erwarten vorerst aber einen

weiteren Höhenflug der Aktie mit Kursen

von bis zu 650 US-Dollar. Dahinter dürften

vor allem die Spekulationen über einen Aufstieg

in den Nasdaq-100-Index stehen. SR

Bitcoin mit Hebelwirkung

Microstrategy

Aktienkurs in Euro

Quelle: Bloomberg

2023 2024

400

300

200

100

0

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Bloomberg 9


moneykompakt

NEOBROKER: Ab 2026

verbietet die EU das „Payment

for Orderflow“-Verfahren

MÜNCHENER RÜCK

Mehr Gewinn

als erwartet

Ein Urgestein des Deutschen

Aktienindex, die Münchener

Rück, hebt erneut die Gewinnprognose

an. Für das kommende

Jahr erwartet der weltweit größte

Rückversicherer nun sechs

Milliarden Euro Nettogewinn.

Laut Eigenaussage des Konzerns

tragen alle Geschäftssegmente

zu diesem positiven Ausblick bei.

Die gute Nachricht katapultierte

die Aktie um fünf Prozent nach

oben.

Für den Dax-Konzern ist es ein

Gewinnsprung von vielen: 2023

betrug der Nettoertrag 4,6 Milliarden

Euro, 2024 übertrifft er bereits

die Fünf-Milliarden-Hürde.

Anleger dürfen sich zudem über

eine höhere Kapitalanlagerendite

freuen – sie steigt 2025 wohl

von 2,8 auf drei Prozent. Der

Grund für das florierende Geschäft

ist allerdings ein zwiespältiger:

Klimarisiken nehmen zu, einem

Bericht der Münchener Rück

zufolge lagen die Versicherungsschäden

im ersten Halbjahr 70

Prozent über dem 10-Jahres-

Durchschnitt.

Analysten von Goldman Sachs

raten zum Kauf, J.P. Morgan und

HSBC belassen die Einstufung

auf „neutral“. Die Finanzzahlen

für 2024 legt der Konzern am 26.

Februar vor.

IE

Der Kurs klettert weiter

Münchener Rück

Aktienkurs in Euro

2021 2022 2023 2024

Quelle: Bloomberg

500

400

300

200

SCALABLE

Jetzt mit

eigener Börse

BIONTECH

Biontech

Aktienkurs in Euro

2024

JAN M M J S NOV

110

100

90

80

70

Gezwungen, eine neue Dienstleistung ins

Leben zu rufen – so könnte man die aktuelle

Lage bei Neobroker Scalable in einem

Satz zusammenfassen. Die Online-Handelsplattform

führt in Zukunft die Depots

ihrer Kunden selbst. Gemeinsam mit der

Börse Hannover wird zusätzlich eine brandneue

Handelsplattform, die European Investor

Exchange (EIX) mit 15 000 Werten,

aus dem Boden gestampft. In Praxis sähe die

Aufteilung so aus: Scalable stellt EIX bereit

und die Börse Hannover übernimmt die

Handelsüberwachung. Warum der ganze

Trubel? Man kann es Vorsorge nennen: Ab

2026 möchte die EU das „Payment for Orderflow“-Verfahren

abschaffen und so den

Wettbewerb mit klassischen Online-Banken

wie Comdirect oder ING regulieren. Damit

fällt ein wesentlicher Teil von Scalables

Geschäftsmodell weg: Die Vergütung durch

Handelsplätze, wenn Aufträge an diese weitergeleitet

werden. Ein Weg, um günstige

Konditionen anzubieten. Mit EIX wickelt

der Fintech-Konzern künftig die Kundenaufträge

selbst ab. Mit dem „Spread“, also

der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskursen,

verdient Scalable Geld. Von dem

neuen EU-Gesetz sind Rivalen wie Trade Republic

oder Flatexdegiro auch betroffen.

Vom Partner zum Konkurrent. Für die

Baader Bank ist das bevorstehende Gesetz

ein herber Rückschlag. Sowohl Kundendepots

als auch die Kurse auf der Handelsplattform

Gettex kommen bisher von ihr. Scalable-Kunden

mit Konto bei der Baader Bank

sollen ihr Depot nun übertragen. ZB

Fortschritte bei Krebstherapie

Positiver Trend

Quelle: Bloomberg

Es wird langsam wieder spannender für

Biontech-Aktionäre: Die mittlerweile umfangreiche

Krebstherapie-Pipeline des

Mainzer Biotechunternehmens liefert

jetzt zunehmend klinische Daten, die auf

die Erfolgswahrscheinlichkeit und das

kommerzielle Potenzial der Medikamenten-Kandidaten

schließen lassen. Beim

Brustkrebs-Kongress in San Antonio stellte

Biontech Zwischenergebnisse der Immuntherapie

BNT327 vor. Dabei handelt

es sich um einen sogenannten bispezifischen

Antikörper, der sowohl die Eigenschaft

von Krebszellen blockiert, sich vor

dem Immunsystem zu „verstecken“, als

auch einen Wachstumsfaktor für die Blutversorgung

des Tumors.

Ein Konkurrenz-Wirkstoff dieser Kategorie

hatte jüngst für Furore gesorgt,

weil er bessere Ergebnisse zeigte als

Keytruda, 2024 mit über 27 Milliarden

Dollar das umsatzstärkste Medikament

der Welt. Biontechs Phase 1/2-Daten zufolge

hat auch BNT327 das Potenzial,

Keytruda zu schlagen: Nach 18 Monaten

erreichten Patientinnen mit einer bestimmten

Brustkrebsform mit BNT327

eine Gesamtüberlebensrate von 69,7

Prozent, bei Keytruda sind es 47,8 Prozent.

Analysten bewerteten dies als positiven

Trend, der sich auch in der Kursentwicklung

widerspiegelt. JGR

10 Fotos: Adobe Stock, Scalable Capital

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


NACHHALTIGKEIT

ESG spaltet die Märkte

Knapp zehn Prozent rasselte die Aktie von Kochboxen-Händler

Hellofresh vergangene Woche in die Tiefe. Auslöser war der

Verdacht über die Mitarbeit Minderjähriger in einer Verpackungsanlage.

Anleger straften die Aktie ab. Ob aus moralischen oder

strategischen Gründen: Viele Kunden, Geschäftspartner und Investoren

beziehen Nachhaltigkeitskriterien in ihre Entscheidungen

an der Börse ein. Zwar beteuerte Hellofresh, dass eine Leiharbeitsfirma

die Verantwortung dafür trage. Doch nach

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sind Unternehmen verpflichtet,

den Schutz menschenrechts- und umweltbezogener

Rechtspositionen auch in ihren Lieferketten zu berücksichtigen.

Es überrascht kaum, dass das neue Bewusstsein für Sozialund

Umweltaspekte auch eine Gegenbewegung kennt. Sie for-

miert sich in den USA, genauer gesagt in Mar-a-Lago. Dort präsentierte

der Vermögensverwalter Azoria Partners kürzlich

einen ETF, der bewusst auf ESG-Standards verzichten möchte.

„Wir investieren nur in Unternehmen, die auf Leistung statt auf

politische Ideologien setzen“, formuliert es CEO James Fishback.

Er plant, 36 Unternehmen des S&P 500 im „Azoria Meritocracy

ETF“ auszuklammern. Die Begründung: Der Verzicht

auf Diversitätsprogramme gehe mit höherer Rendite einher.

Rein rechnerisch ist Fishbacks Versprechen zweifelhaft. Behauptungen,

dass ESG-Initiativen der Börsenperformance von

Unternehmen schaden, halten dem Zahlentest nicht stand. Der

Fall Shein deutet aktuell in die entgegengesetzte Richtung: Der

Onlinehändler für Billigmode drängt an die Börse, der Verdacht

auf Zwangsarbeit lässt die britische Finanzmarktaufsicht aber auf

die Bremse treten. Shein dementiert die Vorwürfe, kündigte jedoch

an, einen externen ESG-Rat einzuberufen. Dem Unternehmen

dürfte eines bewusst sein: Die von der Aufsicht identifizierten

Risiken werden vom Markt eingepreist werden. IE

REISE

Ab in den Urlaub

Krise? Welche Krise? Obwohl die Konjunktur

lahmt und das Haushaltsbudget

schrumpft, geben die Bundesbürgerinnen

und -bürger viel Geld für ihre Reisen aus.

So meldet der Branchenprimus Tui aktuell

eine steigende Nachfrage nach Pauschalreisen

für den Sommer 2025. Die Buchungszahlen

würden aktuell rund sieben

Prozent über dem Vorjahr liegen. „Wir sehen

keinerlei Anzeichen einer Rezession“,

erklärt Benjamin Jacobi, Vorsitzender der

Tui-Deutschland-Geschäftsführung. Die

bis Ende Februar 2025 befristeten Frühbucherrabatte

für die Reisezeit April bis Oktober

würden hervorragend angenommen.

Das wundert nicht, lockt doch der Reiseveranstalter

aus Hannover für ein begrenztes

Kontingent von Nah- und Fernreisen

mit Ersparnissen von bis zu 40 Prozent.

Was die Kosten für Pauschalreisen im

nächsten Jahr anbetrifft, geht die Tui von

Preissteigerungen im Schnitt von rund drei

Prozent über alle Destinationen aus.

Die durchschnittlichen Preise für ein

Flugticket hingegen werden – wider Erwarten

– im Jahr 2025 weltweit nahezu unverändert

bleiben und im Schnitt nur um 0,1

Prozent klettern. Diese Bilanz zieht der aktuelle

„Travel Market Report“ von BCD Travel.

Was Europa anbetrifft, rechnet BCD mit

einem Anstieg im Schnitt um 1,1 Prozent.

Der niederländische Spezialist für Geschäftsreisemanagement

prognostiziert,

dass 2025 die Preise für Regionalflüge um

0,2 Prozent und für Interkontinentalflüge

um 0,6 Prozent anziehen dürften. Angesichts

der „Bedenken über die Nachhaltigkeit

der Freizeitnachfrage“, so die Experten

von BCD Travel, müssten die Preise für

Economy-Tarife hingegen stagnieren.

Tipp für Flexible: Tickets für Hin- und

Rückflug gibt es gerade bereits ab 79,99

Euro pro Nase noch bis zum 29. Dezember

2024 im Rahmen einer Blind-Booking-Aktion

bei Eurowings. Verkauft werden die

Flugscheine über die Eurowings-Homepage

und die Onlineseite www.aldi-deals.

de. Die Tickets im Basic-Tarif – inkludiert

ist die Mitnahme einer kleinen Tasche (maximal

40 x 30 x 25 Zentimeter groß, aufgegebene

Koffer kosten extra) – sind ab einem

bis zu maximal 42 Tage vor Abflug buchbar.

Leider schreibt Eurowings eine Mindestaufenthaltsdauer

vor: Bei einer Übernachtung

muss diese zwischen Hin- und Rückflug

bei 18 Stunden liegen. Und bei zwei

Übernachtungen sind es 36 Stunden.

Im Hinblick auf die Abflughäfen kann die

Kundschaft zwar frei wählen zwischen

Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln-Bonn,

Stuttgart und Prag. Nach Gusto bestimmen

darf sie allerdings außerdem nur noch den

gewünschten Reisezeitraum. Das Reiseziel

(Malaga, Stockholm, Göteborg, Helsinki,

Nizza, Palma de Mallorca, Tromsø, Rovaniemi,

Zürich und Faro) erfährt der Fluggast

erst am Ende des Buchungsprozesses. Dafür

sind sämtliche Blind-Booking-Flüge mit der

Lufthansa-Tochter Nonstop-Flüge. TS

ANTALYA: Die türkische Hafenstadt zählt

im Sommer 2025 zu den beliebtesten

Zielen der Tui-Gäste

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

11


moneytitel

STRATEGIE

SO WIRD

AN DER BÖR

Schaffen Aktien im Jahr 2025 zum dritten Mal in Folge 20 Prozent Gewinn? Optimisten halten

das für möglich. Die besten 36 Tipps für das neue Anlagejahr – und das sind nicht nur Aktien

12

Illustration: iStock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


36

Tipps für

Ihr Geld

von MIKA HOFFMANN

NEUES JAHR: Die

Aktienmärkte nehmen

viel Schwung mit

Was für ein Jahr! 2024 werden Börsianer nicht so

schnell vergessen. Rekorde für den Deutschen Aktienindex

Dax, für Dow Jones, S&P 500 und die

Nasdaq, in Japan, für Gold und den Bitcoin. Nach 2023 das

zweite Mal in Folge mehr als 20 Prozent Gewinn mit deutschen

und amerikanischen Aktien. Schön ist es!

Geht die Rekordjagd 2025 weiter? Sehen wir erneut solche

Kursgewinne? Oder müssen sich Anleger im neuen Jahr wärmer

anziehen? Diese Fragen beantwortet FOCUS MONEY

auf den folgenden Seiten und gibt Ihnen 36 Tipps zum

Jahreswechsel, die 2025 Erfolg an der Börse – und darüber

hinaus – versprechen: von den sichersten Anleihen über die

lukrativsten Aktien und ETFs bis hin zu Gold und Kryptowährungen

und schließlich zu Uhren und Wein.

6666, 7007 oder 7100? Die Wall Street scheint 2025 mit

der Rekordjagd einfach weitermachen zu wollen. Eine Rekordprognose

für den Jahresendstand jagt die nächste. Erst

kam die Bank of America mit 6666 Punkten für den S&P 50

zum 31. Dezember 2025 heraus. Dann kam Wells Fargo mit

7007 Zählern und zuletzt sicherte sich John Stoltzfus, Chefstratege

des Brokerhauses Oppenheimer mit 7100 Punkten

die – bislang – höchste Prognose. Das entspräche einem Plus

von 18 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand. Sein Optimismus

gründet „auf mehreren Faktoren inklusive der Geldpolitik,

dem nachhaltigen Wirtschaftswachstum, dem Ge-

SE

Rekorde, Rekorde, Rekorde

Dax Kursindex, S&P 500, Nasdaq Composite schließen

das Jahr 2024 auf Rekordniveau ab. 2025 wird die Rekordjagd

wohl weitergehen – auch wenn es an den Weltbörsen

holpriger werden dürfte, wie schon 2024 in China

Aktienindizes

prozentuale Entwicklung seit 1.1.2023

Nasdaq Composite

+80

S&P 500

+40

0

2023

JAN

Quelle: Bloomberg

2024

JAN

CSI 300 –40

DEZ

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

13


moneytitel

moneymarkets

Keine Angst vor Allzeithochs

Wer auf einem neuen Höchststand in den S&P 500

investiert, macht alles richtig. Das war zumindest in

der Vergangenheit ab einem Anlagehorizont von

sechs Monaten so

Performance im S&P 500

nach Rekordhochs

73,8 79,6

1988 bis 2023, in Prozent

Investition an einem beliebigen Tag

Investition auf einem neuen Hochstand 48,1

40,2

DESIGNIERTER US-PRÄSIDENT TRUMP, CDU-KANZLERKANDIDAT MERZ:

Amtsantritt und Neuwahlen werden Januar und Februar prägen

2,9 2,3

3 Monate

Quelle: Bloomberg

5,8 5,9

6 Monate

11,9 13,4

1 Jahr

25,0 28,9

2 Jahre 3 Jahre

Korrekturen im S&P 500 nach Allzeithochs

1950 bis 2024, in Prozent

S&P keine 10 % tiefer

nach 1 Jahr

9 S&P mehr als 10 % tiefer

5 Jahre

... und anschließenden Verlusten

Seit 1950 korrigierte der S&P 500 in den fünf auf

ein Allzeithoch folgenden Jahren in keinem der Fälle.

Selbst nach einem Jahr ist das Risiko für Verluste

mit neun Prozent der Fälle sehr gering.

nach 3

98

Jahren

nach 5

2

100

Quelle: Bloomberg

Wachsender Abstand

Die zehnjährigen US-Staatsanleihen drohen wieder

in Richtung fünf Prozent zu steigen – der Abstand

zu deutschen Bunds wächst. Das dürfte auch 2025

zu einem weiteren Anstieg des US-Dollars führen

Zehnjährige Staatsanleihen

Rendite in Prozent

USA

4

3

2

1

Deutschland 0

Jahren 0

–1

2015 16 17 18 19 20 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

91

schäftsklima, den Verbrauchern und der neu geschaffenen

Arbeitsplätze in den vergangenen Jahren und 2024“.

Im Schnitt erwarten die zehn wichtigsten Banken einen

Jahresendstand von 6550 Punkten für den S&P 500 – nicht

ganz so optimistisch. Mit einem Plus von rund acht Prozent

würde dieses Ergebnis zwar einen neuen Rekord bedeuten,

läge aber unter dem langfristigen Durchschnitt von elf Prozent

Gewinn. Allerdings: Sieht man sich die Prognosen für

2024 an, waren die meisten Experten in den USA zu pessimistisch

und lagen in ihren Zielwerten deutlich zu niedrig.

Noch weniger optimistisch sind die Banken und Fondsgesellschaften

für Deutschland. Die DZ Bank wagt sich mit einer

Prognose für den Dax von 21500 Punkten für das Jahresende

2025 schon relativ weit vor. Die Experten schränken

aber ein: „Ein schwächelndes globales Wachstum, weltweit

steigende langfristige Renditen sowie eine vom Weißen Haus

ausgehende Verunsicherung dürften hier immer wieder belasten

– erst im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2025 rechnen

wir mit einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung an den

europäischen Aktienmärkten.“

Völlig losgelöst. Irgendwann im kommenden Jahr könnte

es mit der Konjunktur wieder aufwärtsgehen. Zeit wäre es

ja – nach der langen Flaute. „Der lang anhaltende globale Abwärtstrend

in der Industrie könnte 2025 enden“, hofft Marcus

Poppe, Co-Head of European Equities bei der DWS. Und

selbst wenn die Konjunktur nicht anspringen sollte, ist das

für den Dax nicht ganz so tragisch. Schon in den vergangenen

beiden Jahren zeigten sich die deutschen Großunternehmen,

die einen guten Teil ihrer Gewinne im Ausland erwirtschaften,

immun gegen die deutsche Wirtschaftskrise. „Der

Ausblick für den Dax wird auch zukünftig von der deutschen

Volkswirtschaft losgelöst sein”, bestätigt Joachim Schallmayer,

Leiter Kapitalmärkte bei der Deka.

Aber auch für die US-Märkte gibt es mahnende Stimmen,

die immer zahlreicher werden. „Es gibt einige Felder, in denen

Über-Enthusiasmus herrscht“, warnt Venu Krishna. Die

Technologieriesen müssten jetzt erst einmal beweisen, dass

sie künstliche Intelligenz monetarisieren könnten, analysiert

der Stratege von Barclays. „Wir sind vorsichtig, weil wir

es für unrealistisch halten, dass es solch außergewöhnliche

Gewinne auch in Zukunft geben wird“, mahnt der Fachmann.

Seiner Meinung nach sind die großen Technologieaktien und

der US-Gesamtmarkt „hoch bewertet“.

„Am Aktienmarkt treffen in den kommenden Monaten somit

zwei mächtige Wettersysteme aufeinander: Die verbes-

14

Fotos: Bloomberg

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


FRANKREICH-PRÄSIDENT MACRON, UKRAINE-PRÄSIDENT SELENSKI:

Regierungskrise in Paris und Hoffnungen auf einen Frieden richtungsweisend

serten Konjunkturaussichten sorgen für eine Warmluftfront,

die allerdings wegen der rekordhohen Bewertungen auf eine

Kaltluftfront trifft“, beobachtet Bantleon-Stratege Harald

Preißler. Er rechnet mit einem „Börsengewitter Anfang

2025“. Ab dem Frühjahr dürften sich dann „die Wogen an

den Finanzmärkten wieder glätten und den Börsianern die

nächste Schönwetterperiode bescheren“, so der Experte.

Wenn die Politik dieser Prognose keinen Strich durch die

Rechnung macht. Denn 2025 wird sie die Finanzmärkte bestimmen:

Am 20. Januar tritt Donald Trump sein Amt als US-

Präsident an. Am 23. Februar wählen die Deutschen einen

neuen Bundestag. Und in Frankreich wird es voraussichtlich

im Sommer erneut eine Parlamentswahl geben müssen. Diese

Ereignisse bergen Unsicherheiten. Zumal die Politik derzeit

die Führungsrolle für die Finanzmärkte übernommen zu

haben scheint. Die Ausgabenpolitik der Regierungen mit immer

höheren Defiziten löst die Geldpolitik der Zentralbanken

als maßgeblichen Treibstoff für die Börsenrally ab.

Die Zentralbanken können letztlich nur noch auf die Vorgaben

der Politik reagieren. Am Donnerstag vergangener

Woche legte die Europäische Zentralbank noch einmal vor

und senkte ihre Leitzinsen um 0,25 Prozent. Präsidentin Lagarde

will weiterhin „datenabhängig“ entscheiden und sagt:

„Der Disinflationsprozess schreitet gut voran. Die Fachleute

des Eurosystems erwarten eine Gesamtinflation von durchschnittlich

2,4 Prozent für 2024, 2,1 Prozent für 2025 und

1,9 Prozent für 2026.“. Eine erhoffte richtungsweisende Orientierungshilfe

für die Finanzmärkte bleibt immer noch aus.

Notfall-Niveau. Dabei warnt die Fondsgesellschaft Pimco

vor den Folgen eines Handelskrieges, den Trump auslösen

könnte, wenn er mit den angedrohten Zöllen ernst macht.

Trump könnte die Zinssätze erneut auf „Notfall-Niveau“

nach unten treiben, wenn die EZB versuchen müsse, die Folgen

für die ohnehin schon angeschlagene Konjunktur der Eurozone

abzufedern. Nicht leichter hat es die US-Notenbank:

„Die Fed ist in diesem Umfeld nicht zu beneiden“, analysiert

Bantleon-Experte Preißler. „Noch überwiegen die Argumente

für Zinssenkungen, das Zeitfenster für monetäre Lockerungen

dürfte sich indes im Laufe des ersten Halbjahres 2025

schließen – und damit schneller als an den Geldterminmärkten

eingepreist“, warnt der er.

2025 wird ein anspruchsvolles Anlagejahr. Für Anleger

bleibt es spannend. Mit den Tipps auf den folgenden Seiten

sind Sie gut aufgestellt, wenn die Kursrally weitergeht, und

entsprechend gegen drohende Börsenstürme gerüstet.

Erholung in Sicht

Mit einem leichten Konjunkturaufschwung rechnen

die Experten der Bank of America für nächstes Jahr

für Deutschland. Das Wachstum in den USA bleibt

zwar deutlich höher, schwächt sich aber etwas ab

Wachstumsprognosen 2023 bis 2026

BIP-Veränderung in Prozent,

ab 2024 Prognose

global USA Euro-Zone Deutschland China

Quelle: Bank of America

Inflation noch nicht besiegt

Die Inflationsraten gehen weltweit zurück. Aber insbesondere

in den USA ist der Preisauftrieb hartnäckiger

als erwartet. Die US-Notenbank könnte ihre

Zinssenkungen schon im ersten Halbjahr beenden

Inflationsprognosen 2023 bis 2026

Inflationsraten

in Prozent,

ab 2024 Prognose

global USA Euro-Zone Deutschland China

Quelle: Bank of America

Höchststände für Gold und Bitcoin

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump gibt es für

den Bitcoin kein Halten mehr: Die Kryptowährung

knackte die Marke von 100 000 Dollar. Der Goldpreis

steigt deutlich langsamer, aber stetiger

Bitcoin und Gold

prozentuale Entwicklung seit 1.1.2023, in US-Dollar

2023

JAN

Quelle: Bloomberg

Goldpreis

2024

JAN

Preis für Bitcoin

5

4

3

2

1

0

–1

5

4

3

2

1

–1

+400

+300

+200

+100

0

–100

DEZ

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Fotos: Bloomberg 15


moneytitel

1.

QUANTUM-ZERTIFIKAT

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Quellen: Vontobel, Onvista (Stand: 10.12.2024)

Nächster Boom nach KI

Vontobel-Quantum-Zertifikat

Zertifikatekurs in Euro

180

160

140

120

100

2022 2023 2024

WKN/ISIN DSL0AVD/DE000VP4XD45

Basiswert Solactive Quant. Comput. Index

aktueller Kurs 188,30 €

Laufzeit

open end

Performance 1/5 Jahr(e) 40,6/82,1 %

Managementgebühr p.a. 1,2 %

Google war der erste Streich – und "Willow"

folgt sogleich. In Anlehnung an die

Streiche von „Max und Moritz“ steht seit

ein paar Tagen ein Verdacht im Raum:

Der Suchriese und Google-Mutterkonzern-Alphabet

könnte sich nach dem

Herrschertum in Bezug auf Internetsuche

auch die nächste große Erfindung

der Menschheit unter den Nagel reißen:

die Quantentechnologie. Immerhin verspricht

„Willow“ ein Problem zu lösen,

das diesen Teil der Wissenschaft von seinem

großen Durchbruch bei allem, was

mit der Analyse und Verarbeitung astronomisch

großer Datenmengen

zu tun hat, abhält:

die überhöhte

Fehlerquote bei Rechenaufgaben.

Mit dem Wunderprozessor

"Willow" sei es laut

Google gelungen, einen kritischen

Schwellenwert zu unterschreiten,

der nötig ist, um Quantencomputing

(QC) „skalierbar“ zu machen, soll

heißen: Probleme zu lösen, für die klassische

Computer teilweise Jahrtausende

benötigen – und die Menschheit damit

auf eine neue Entwicklungsstufe zu

hieven: etwa bei der Suche nach neuen

Medikamenten, der Modellierung von

Klima- und Finanzmodellen, der Vervielfachung

von Batterielaufzeiten, beim

Verschlüsseln von Daten oder beim maschinellen

Lernen. Mit anderen Worten:

Das enorme Potenzial von künstlicher Intelligenz

(KI) wird mit der Quantentechnologie

überhaupt erst umsetzbar –

auch wenn laut Google der Weg bis zu

dem Punkt, an dem die Fehlerhäufigkeit

vernachlässigbar wird, noch lang ist.

Die Frage, die bleibt, lautet: Kauft man

einfach sofort die Alphabet-Aktie

(US02079K3059) oder besser Spezialwerte

wie den US-Quantenrechner-Hersteller

Ionq (US46222L1089), dessen

Kurs seit Kurzem abhebt wie die sprich-

SUPERCOMPUTER:

Quantentechnologie

bildet die Startrampe für

künstliche Intelligenz (KI)

wörtliche Rakete zum Mond? Antwort:

Vorsichtige Naturen setzen auf die Kapitalmacht,

Innovationsstärke und Durchschlagskraft

des kalifornischen Internetriesen.

Anleger, die dagegen bereits jetzt

auf Gewinne aus sind und das Risiko

streuen wollen, investieren in einen Korb

aus QC-Profis wie das Solactive-Quantum-Zertifikat

von Vontobel (s. Grafik

links). Mit gut 18 Prozent bildet Ionq (Umsatzwachstum:

90 Prozent) den mit Abstand

größten Posten in dem Spezialitätenkorb.

Außerdem unter den Top fünf:

Amazon (5,3 Prozent), Blackrock (5,1),

IBM (5,0) und Tencent (4,8). JM

2. ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

VERTIV

Chance eiskalt nutzen

Vertiv wer? Der aufgehende Stern am KI-

Himmel dürfte vielen Anlegern unbekannt

sein. Dabei spielen die Produkte des IT-

Hardwareherstellers aus Ohio – besonders

die Kühllösungen für Rechenzentren

– eine entscheidende Rolle in der Infrastruktur,

die die Grundlage für den gesamten

KI-Bereich bildet. Ohne sie kann kein

leistungsstarker Rechner, der für die Anwendung

von KI benötigt wird, effektiv arbeiten.

Folge: Der Boom bei Datenzent-

ren und Infrastrukturprodukten macht

Vertiv in der Branche unverzichtbar. Die

jüngsten Quartalszahlen belegen: Rentabilität,

Margen und Cashflow zeigen nach

oben. Bedeutet: Vertiv wird nicht nur profitabler,

sondern versteht es immer besser,

Gewinne in Cash umzuwandeln. Dazu

kommt: Experten schätzen, dass der

Markt für Rechenzentrumskühlung bis

2032 im niedrigen zweistelligen Bereich

wächst. Fazit: Die Aktie zählt für nervenstarke

Anleger 2025 zu den heißen (wenn

auch nicht mehr günstigen) Titeln im KI-

Bereich. Bei Rücksetzern kaufen! JM

Quelle: Bloomberg, Marketscreener (Stand: 09.12.2024)

Vertiv

Kurs der Vertiv-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

120

0

2021 2022 2023 2024

WKN/ISIN A2PZ5A/US92537N1081

Börsenwert 47,5 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 79,2/43,6

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,1/0,1 %

Kursziel/Stoppkurs 152,00/96,00 €

Kurspotenzial 30 %

80

40

e = erwartet

16

Foto: G. Carlow/IBM

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

3.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Unter Dampf

Altria

Kurs der Altria-

Aktie in Euro

200-Tage-Linie

35

30

2019 20 21 22 23 2024

WKN/ISIN 200417/US02209S1033

Börsenwert 91,5 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 11,2/10,7

Dividendenrendite für 2024e/25e 7,0/7,3 %

Kursziel*/Stoppkurs 67,00/44,50 €

Kurspotenzial 27 %

Quelle: Bloomberg

ALTRIA

* höchstes Kursziel der Analysten

50

45

40

e = erwartet

Der Rauch des Marlboro-Cowboys

hängt in der Luft. Altria verdankt sein gutes

Ergebnis im dritten Quartal unter anderem

der Marke Marlboro. Doch die Zigarette

ist nicht mehr das Ein und Alles

des US-Tabakkonzerns – auch Produkte

ohne Rauch gehören zur Produktpalette

von Altria. Viel Geld wird in rauchfreie

Produkte investiert – Altria setzt auf E-Zigaretten

und Nikotin-Beutel wie „on!“.

Als Beispiel dient häufig Njoy aus dem

Bereich der E-Vaping-Produkte. Zu den

E-Dampfprodukten gehören auch E-Zigaretten

und Njoy ist ein strategisches

Investment von Altria.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Der illegale

Markt für E-Dampfprodukte stellt

eine Gefahr für das traditionelle Tabakgeschäft

von Altria und für rauchfreie

Produkte dar. Auch die Politik sorgt zuweilen

für Irritationen. Dennoch ist Altria

vom langfristigen Potenzial seiner rauchfreien

Produkte überzeugt und investiert

in eine rauchfreie Zukunft.

An Altria scheiden sich die Geister. Das

liegt auch daran, dass der Umsatz seit

dem Geschäftsjahr 2019 stagniert. Bis

2023 wuchs er gerade einmal um 3,5

Prozent. Das Nettoergebnis stieg jedoch

deutlich – aus einem Verlust (2019) wurde

ein Plus von 8,11 Milliarden US-Dollar

(2023). Hier greifen Sparmaßnahmen.

Anleger sollten den Tabakkonzern

nicht links liegen lassen. Das niedrige

Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit unter

zehn und eine erwartete Dividendenrendite

von sieben Prozent machen die

Aktie interessant. Zudem hat Altria die

Gewinnprognose angehoben.

Der bereinigte verwässerte Gewinn

pro Aktie wird nun für dieses Jahr zwischen

5,05 und 5,17 Dollar erwartet. Dies

entspräche einer Steigerung von 3,2

Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der optimistischste Analyst hält ein Kursziel

von umgerechnet 67 Euro für möglich.

Anleger setzen den Stoppkurs zur Verlustbegrenzung

bei 44,50 Euro. DR

4.

FERRARI

PS-Power fürs Depot

FERRARI F80:

Keine Spur von Krise

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Die Luxusikone Ferrari ist gleich in

mehrfacher Hinsicht einzigartig. Die roten

Renner aus dem Stammwerk im italienischen

Maranello gelten als Inbegriff

der Supersportwagenkaste. Modelle wie

der 488 und La Ferrari schaffen eine

enge Verbindung zur Formel-1. Und: Mit

gut 90 000 Euro Gewinn pro verkauftem

Fahrzeug ist die Luxusschmiede mit dem

springenden Pferd im gelben Firmenlogo

der profitabelste Autokonzern der

Welt. Die Firmenphilosophie von Gründer

Enzo Ferrari ist so berühmt wie genial:

möglichst genau ein Fahrzeug weniger

zu produzieren, als der Markt aufnehmen

kann. Die Wartezeit der zumeist über

mehrere Jahre ausverkauften Nobelboliden

juckt die kaufkräftige Klientel nicht

die Bohne – im Gegenteil: Während so

gut wie alle westlichen (zum Teil auch asiatischen)

Fertiger unter der Branchenkrise

ächzen, fahren die Italiener trotz (oder

gerade wegen) der Kaufpreise im mittleren

sechsstelligen Bereich Rekordgewinne

ein. Mit einer Marge beim operativen

Gewinn (Ebit) von 30 Prozent und einer

Eigenkapitalrendite von mehr als 40 Prozent

spielt Ferrari in

einer eigenen Liga.

Zum Vergleich:

Beim Premiumhersteller

BMW liegt

die Ebit-Marge zwischen

acht und

zehn, bei VW und

General Motors nur

bei fünf bis sieben

Prozent. Umsatz

und Gewinn spran-

gen in der ersten Hälfte des Krisenjahres

2024 um 14 und 20 Prozent nach oben.

Die Aktie ist ein verlässlicher Top-Performer:

Seit Börsengang in 2015 hat sich der

Kurs verzehnfacht! Weiteres Potenzial

liegt (neben dem starken Debüt des F80,

V12 und der neuen Fabrik in Maranello

für hochmargige Sonderanfertigungen)

in Asien: Angesichts der explodierenden

Zahl der Millionäre hat Ferrari in Fernost

noch viel Geschäft vor sich. JM

Quelle: Bloomberg, Marketscreener (Stand: 09.12.2024)

Ferrari

Kurs der Ferrari-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

400

350

300

250

200

150

2022 2023 2024

WKN/ISIN A2ACKK/NL0011585146

Börsenwert 77,8 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 53,2/48,4

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,7/0,7 %

Kursziel/Stoppkurs 530,00/357,00 €

Kurspotenzial 23 %

e = erwartet

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Ferrari 17


moneytitel

5.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

VANECK MORNINGSTAR

DEVELOPED MARKETS

DIVIDEND LEADERS ETF

Globale Dividenden-Elite

VanEck Developed Markets

Kurs des Vaneck-ETFs in Euro

40

36

Quellen: Bloomberg, extraETF, Vaneck

200-Tage-Linie

28

2022 2023 2024

WKN/ISIN A2JAHJ/NL0011683594

Fondsgesellschaft

Vaneck

Fondsvolumen 1,17 Mrd. €

Ertragsverwendung ausschüttend

Kosten, p.a. 0,38 %

Rendite 1/3/5 Jahre* 20,3/58,9/76,1 %

Dividenden werden auch im Börsenjahr

2025 ein zentraler Baustein im Depot

sein. Zum einen sind sie ein wichtiger

Renditetreiber, der vor allem bei

weiter sinkenden Zinsen an Bedeutung

gewinnen dürfte. Zum anderen zeigen

Studien immer wieder, dass sich Aktien

von verlässlichen und ausschüttungsstarken

Unternehmen in schlechten

Börsenphasen besser entwickeln als

der Marktdurchschnitt und damit ein

Depot stabilisieren. Gründe, warum es

2025 am Kapitalmarkt holprig werden

könnte, gibt es bekanntlich genug.

Anleger sollten daher einen Teil des

Vermögens in den Vaneck Morningstar

Developed Markets Dividend Leaders

ETF investieren. Der mittlerweile über

eine Milliarde Euro schwere Börsenfonds

punktet neben einer geschickten

Titelauswahl mit vierteljährlichen Ausschüttungen.

Der Referenzindex, den

der ETF physisch abbildet, enthält die

100 attraktivsten, stabilsten und wachstumsstärksten

Dividendenzahler aus Industrieländern

– die zudem bestimmte

Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen.

Im Jahr 2024 kassierten Anleger

pro Anteil 1,68 Euro Dividende – das

macht eine Rendite von rund 4,1 Prozent.

Hinzu kommen bislang 17 Prozent

Kursgewinn.

SR

32

*inkl. Ausschüttungen

6.

MASTERCARD

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Langeweile bringt Geld

Seit Anfang 2014 ist der Aktienkurs

von Mastercard um 580 Prozent gestiegen.

Damit kletterte die Marktkapitalisierung

auf 481 Milliarden US-Dollar,

was umgerechnet 459 Milliarden Euro

entspricht. Mastercard bietet eine Plattform

für digitale und physische Transaktionen.

Außerdem offeriert das Unternehmen

Kreditkarten, die zum Beispiel

Reiseversicherungen und Käuferschutz

beinhalten. Das klingt langweilig, bringt

aber offenbar viel Geld.

Der Siegeszug von Mastercard spiegelt

sich im Aktienkurs wider. Dieser wird

durch steigende Unternehmensgewinne

gestützt. Laut Daten der Analyseplattform

Tradingview lag der Gewinn pro Aktie

seit 2020 16 Mal über den Erwartungen.

Nur ein einziges Mal wurden die

Erwartungen der Analysten verfehlt. Die

beeindruckende Entwicklung zeigt sich

auch in der Nettogewinnmarge, die seit

Jahren bei über 40 Prozent liegt. Diese

Kennzahl gibt an, wie viel Geld das Unternehmen

von jedem eingenommenen

Dollar tatsächlich behält.

Mastercard setzt auf ausgabefreudige

Menschen. In Europa sieht das so aus:

Daten des Mastercard Economic Institute

zeigen, „dass der Anteil der Ausgaben

für Erlebnisse wie Reisen oder Restaurantbesuche

europaweit von 19 Prozent

im Jahr 2019 auf 22 Prozent im Jahr 2023

steigen wird“. Faktoren wie Inflation oder

steigende Zinsen können die Menschen

jedoch am Geldausgeben hindern.

Für langfristig orientierte Anleger

könnte die Aktie interessant sein. Anleger

können den Stoppkurs zur Verlustbegrenzung

bei 435 Euro setzen. DR

Quelle: Bloomberg * höchstes Kursziel der Analysten

Mastercard

BARGELDLOS ZAHLEN:

Steigende Unternehmensgewinne

stützen den

Aktienkurs

Kurs der Mastercard-Aktie in Euro

500

400

300

200

200-Tage-Linie

100

2019 20 21 22 23 2024

WKN/ISIN A0F602/US57636Q1040

Börsenwert 459,0 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 36,6/32,4

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,5/0,6 %

Kursziel*/Stoppkurs 586,00/435,00 €

Kurspotenzial 17 %

e = erwartet

18

Foto: Mastercard

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Bank International

Quelle: Bloomberg

7.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Tech-Riesen als Basis

für zehn Prozent Zinsen

Nvidia

Kurs der Nividia-Aktie in US-Dollar

WKN/ISIN

Emittent

10 % US-TECHNOLOGIE

PLUS AKTIENANLEIHE 4

endfällige

Barriere

2023 2024

8.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wette auf steigende

Inflationserwartungen

Amundi US Inflation Expectations

Kurs des Amundi-ETFs in Euro

2020 21 22 23 2024

120

80

40

RC1GCS/AT0000A3GQQ3

Raiffeisen Bank International

Laufzeitende 04.01.2027

Basiswerte Alphabet, Microsoft, Nvidia

Barriere

60 % des Startwerts

Zinskupon, p. a. 10,0 %

AMUNDI US INFLATION

EXPECTATIONS 10Y ETF

0

120

110

100

90

80

WKN/ISIN LYX0U5/LU1390062831

Fonsgesellschaft

Amundi

Fondsvolumen 140,4 Mio. €

Ertragsverwendung thesaurierend

Kosten, p. a. 0,25 %

Rendite 1/3/5 Jahre 8,5/24,1/33,4 %

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Nennwert: 1000 €, Emissionspreis: 100 %

e = erwartet

Zinsjäger aufgepasst! Wer zehn Prozent

pro Jahr kassieren will und kein Problem

mit US-Tech-Giganten hat, sollte zur 10 %

US-Technologie Plus Aktienanleihe 4 der

Raiffeisen Bank International (RBI) greifen.

Diese kann noch bis 2. Januar 2025 (Ende

der Zeichnungsfrist) zum Fixpreis von 1000

Euro erworben oder danach an der Börse

und außerbörslich gehandelt werden.

Die RBI zahlt den Zinscoupon von zehn

Prozent, der sich auf die 1000 Euro Nennwert

bezieht, einmal am 8. Januar 2026

und einmal am 8. Januar 2027 aus. Die

Gegenleistung dafür: Am zweiten Termin

gibt es gleichzeitig nur dann den Nennwert

zurück, wenn alle drei Basiswerte –

Alphabet, Microsoft und Nvidia – am 4.

Januar 2027 über ihrer Barriere von 60

Prozent des jeweiligen Startkurses

(Schlusskurse vom 7. Januar 2025) liegen.

Andernfalls liefert die RBI eine festgelegte

Anzahl von Aktien des Basiswertes

mit der schlechtesten Kursentwicklung.

Folge: Trotz Zinsen kann es zu Verlusten

kommen. Gleichzeitig werden Anleger

aber auch Aktionär eines der drei wachstumsstarken

US-Konzerne. SR

Die Inflation könnte 2025 schneller als erwartet

zurückkehren, vor allem in den USA.

Als einen der Hauptgründe dafür nennen viele

Experten die Zollpläne des designierten

US-Präsidenten Donald Trump. Diese würden

zwar möglicherweise die Wirtschaft in den

USA schützen, dürften aber auch die Produktion

vor Ort verteuern. Geopolitische Konflikte

könnten ebenfalls inflationstreibend wirken,

etwa von der Rohstoffseite her.

Mit dem US Inflation Expectations 10Y ETF

bietet Amundi eine Möglichkeit, ohne Zinsänderungsrisiko

auf steigende Inflationserwartungen

in den USA zu setzen. Der ETF

bildet dazu über Swapgeschäfte den Markit

Iboxx USD Breakeven 10-Year Inflation Index

nach, der die Performance einer Long-Position

in die sechs neuesten Emissionen zehnjähriger

US-Staatsanleihen mit Inflationsschutz

(TIPS) und einer Short-Position in

US-Bonds mit ähnlichen Fälligkeiten simuliert.

Die Renditedifferenz (Spread) zwischen den

beiden Anleihe-Positionen wird gewöhnlich

als „Breakeven-Inflationsrate“ bezeichnet

und spiegelt die Inflationserwartungen des

Marktes für einen bestimmten Zeitraum wider

– in diesem Fall für zehn Jahre. SR

9.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

HANDTASCHE

KELLY BAG 28:

Sehr gefragt sind

Hermès-Modelle

heute in Schwarz

Begehrt wie Grace Kelly

Die Journaille ist gnadenlos! Hollywood-Star

Grace Kelly flüchtet 1956

vor den Paparazzi. Im Blitzlichtgewitter

hielt sich die spätere Fürstin Gracia

Patricia schützend eine schwarze

Handtasche vor den Bauch, um ihre

Schwangerschaft zu verbergen. Das

Bild ging um die Welt – und macht das

sac à main von Hermès berühmt.

Hermès benannte die Tasche flugs

nach Grace Kelly. Dank Top-Qualität

hat das „Kelly Bag 28“ sich peu à peu

zum Statussymbol entwickelt, das als

Investment interessant ist. Warum?

Die von Kunsthandwerkern gefertigte

Handtasche ist stark limitiert. Die

Wartezeit für ein neues „Kelly Bag 28“

liegt heute oft bei mehreren Jahren.

Was die Preise der Stilikone pusht:

2005 mussten Liebhaber für ein „Kelly

Bag 28“ – je nach Leder – zwischen

4000 und 5000 Euro berappen. „Acht

Jahre später wurde das Bag gebraucht

bereits für 7300 Euro gehandelt“,

sagt Ferdinand Eppli, Geschäftsführer

des Auktionshauses Eppli.

Heute koste ein „Kelly Bag“ von 2005

zwischen 9600 und 10 300 Euro. Damit

hat sich die Wertentwicklung der

Tasche binnen 20 Jahren verdoppelt.

„Besonders die Modelle in neutralen

Farben wie Schwarz oder Beige und

mit seltenen Materialien wie Krokodilleder

sind gefragte Investments“, erklärt

Experte Eppli. Tipp! Wer sich für

ein „Kelly Bag 28“ als Wertanlage entscheide,

sollte unbedingt Originalverpackung,

Zertifikat und Quittung aufheben.

Eppli: „Denn dies steigert den

Wiederverkaufswert der Tasche.“ TS

Foto: Eppli 19


moneytitel

Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

Quelle: Bloomberg

10.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Eine coole Aktie

für 2025

Technotrans

200-Tage-

Linie

TECHNOTRANS

Kurs der Technotrans-Aktie in Euro 12

2022 2023 2024

WKN/ISIN A0XYGA/DE000A0XYGA7

Börsenwert 116,1 Mio. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 15,3/11,0

Dividendenrendite für 2024e/25e 3,8/4,5 %

Kursziel/Stoppkurs 28,00/12,50 €

Kurspotenzial 67 %

Anleger hatten mit Nebenwerten

aus Europa in den letzten Jahren einen

harten Stand. Das gilt vor allem bei

Firmen, die in zyklischen Zielmärkten

unterwegs sind. Viele Nischenplayer,

bei denen die Auftragslage einen Aufschwung

im nächsten Jahr signalisiert,

sind jetzt extrem günstig zu haben.

Technotrans ist ein solcher Kandidat.

Das westfälische Unternehmen entwickelt

unter anderem Kühlsysteme für

die Batterien von E-Bussen und Ladestationen

sowie Umrichterkühlungen

für Bahnstrecken. Nach zwei Jahren

Stagnation erwarten die Analystenschätzungen

2025 ein Gewinnplus

von 50 Prozent. Darin sind potenzielle

neue Aufträge mit energieeffizienten

Flüssigkeitskühlungen für Rechenzentren

noch nicht enthalten. Ein

erstes System hat Technotrans in diesem

Jahr an einen Großkunden ausgeliefert.

Das Auftragsvolumen im einstelligen

Millionenbereich soll sich

2025 verdoppeln und danach weiter

steigen. Dazu schüttet Technotrans die

Hälfte des Gewinns regelmäßig an seine

Aktionäre aus.

SRI

28

24

20

16

e = erwartet

11.

Schöne Schwestern

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Manche Träume erfüllen sich, andere

bleiben unerreichbar. Das dürfte

vielen Uhrenfans so ergehen, die von

einer Audemars Piguet Royal Oak in

Stahl oder einer Patek Philippe

Nautilus aus dem gleichen Material

träumen. Letztere nahm die

Genfer Manufaktur ganz aus dem

Programm, die Preise am Sekundärmarkt

gingen durch die Decke

(Preise etwa auf der Plattform

Chronext trotz jüngst geringfügiger

Rückgänge ab 60 000 Euro). Ähnliches

gilt auch für die Royal Oak, obwohl

diese (allerdings

mit sehr langen Lieferfristen)

noch produziert

wird.

CHOPARD ALPINE

EAGLE: Hier fallen

sofort die markanten

Schrauben auf

der Gehäusevorderseite

auf

LUXUSUHREN

Beide wurden in

den 1970er-Jahren

gestaltet vom

Schweizer Designer

Gérald Genta (verstorben

2011). Sie

stellten im Segment

Luxusuhren absolute Neuerungen dar,

da Käufer bis dahin kaum bereit waren,

die erstmals für Modelle aus Stahl

recht hohen Preise zu zahlen. Vor allem

aber bedeutete das Sichtbarmachen

von Schrauben und Muttern ein

Novum (wie bei der Royal Oak).

Bei der Nautilus von Patek Philippe

stehen fließende Übergänge zwischen

den Ecken, die das viereckige Gehäuse

harmonischer erscheinen lassen, im

Mittelpunkt. Auch die massiven Metallarmbänder

ohne markante Hörner waren

damals noch nicht gebräuchlich.

PIAGET POLO DATE:

Dieses Modell trägt ein

geriffeltes Zifferblatt wie

der Klassiker Nautilus

von Patek Philippe

Diese gestalterischen

Elemente

leben in aktuellen

Modellen fort, die

zwar auch keine

Schnäppchen sind,

aber zumindest deutlich

günstiger und vor

allem leichter zu ergattern.

Langfristig könnten sie sich

durch Wertstabilität oder sogar

-zuwächse als gutes Investment

erweisen.

Zum Beispiel die Alpine Eagle

der Schweizer Manufaktur

Chopard in Stahl zeigt ebenfalls

die ikonografischen Schrauben auf

der Vorderseite (Referenz: 298600-

3014, Größe 41 Millimeter, Preis: 17400

Euro). Beim Manufakturwerk (Kaliber)

im Inneren handelt es sich um das

Chopard 01.01-C.

Die Formensprache der stählernen

Polo Date der Genfer Nobelmarke

Piaget hingegen weckt Erinnerungen

an die legendäre Nautilus (Referenz:

G0A50016, Durchmesser 42 Millimeter,

Preis: 14900 Euro). In ihr arbeitet

das mechanische Manufakturkaliber

1110P mit Automatikaufzug.

Für Sammler – und somit das Wertsteigerungspotenzial

– ist es wichtig,

dass in hochwertigen Zeitmessern

Manufakturwerke verbaut sind, also

Antriebe, die vom Uhrenhersteller

selbst entwickelt und gefertigt wurden.

Bei diesen beiden hier vorgestellten

Edelzeitmessern ist genau

das der Fall.

KÖR

20

Fotos: Piaget, Chopard

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


ROBOTER IN DER

PROZESSORHER-

STELLUNG: Präzise

und unermüdlich

12.

AMUNDI MSCI

ROBOTICS & AI ETF

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Der Demografie-Gewinner

Die Babyboomer, also die geburtenstarken

Jahrgänge von 1957 bis 1968, scheiden

in den westlichen Industrieländern

zunehmend aus dem Erwerbsleben aus.

Die nachfolgenden Generationen sind

deutlich kleiner. Durch diese demografische

Entwicklung geraten die Arbeitsmärkte

unter Druck.

Beispiel Deutschland: Hier werden

dem Arbeitsmarkt bis 2036 fast 19,5 Millionen

Arbeitskräfte altersbedingt verloren

gehen, schätzt das Institut der

deutschen Wirtschaft. Bei geringer Zuwanderung

droht sogar ein noch stärkerer

Rückgang. In anderen Industrieländern,

aber auch in China, sieht es

ähnlich aus. Roboter können diese Entwicklung

teilweise kompensieren.

Diese kommen bislang vor allem bei

Herstellern von Autos und Elektrotechnik

zum Einsatz, dringen aber zunehmend

auch in andere Bereiche wie das

Gesundheitswesen vor. Der ETF MSCI

Robotics & AI von Amundi fasst das Thema

breit auf und enthält auch Werte aus

dem Bereich der künstlichen Intelligenz

(Artificial Intelligence) wie Nvidia oder

Apple. Auf Sicht von fünf Jahren legte

der Indexfonds um rund 14 Prozent per

annum zu. In den vergangenen zwölf

Monaten betrug das Plus sogar mehr

als 30 Prozent.

LB

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

Amundi Robotics & AI

Kurs des Amundi-ETFs in Euro

2022 2023 2024

110

100

WKN/ISIN (thes.) A2JSC9/LU1861132840

Fondsvolumen 840,1 Mio. €

Laufende Kosten pro Jahr 0,61 %

Fondswährung

EUR

Wertentwicklung 1/3/5 Jahre 32,5/28,3/95,7 %

Volatilität (1 Jahr) 14,4 %

Kursziel/Stoppkurs 140,00/95,00 €

90

80

70

60

e = erwartet

Quelle: Bloomberg

13.

IIV MIKROFINANZ

ten:

Mikrofinanzfonds

Fondspreis in Euro

101

99

97

95

2019 20 21 22 23 2024

WKN/ISIN (thes.) A1H44T/DE000A1H44T1

Fondsvolumen 720,7 Mio. €

Laufende Kosten pro Jahr 1,96 %

Ertragsverwendung ausschüttend

Wertentwicklung 3 Jahre/5 Jahre 1,6/2,4 %

Auflagedatum 11.10.2011

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

e = erwartet

Kleiner Kredit, große Wirkung

Gutes tun und dabei profitieren – gerade

zur Weihnachtszeit eine reizvolle

Kombination. Mikrofinanzfonds machen

dies möglich. Die Theorie: Die von den

Aktien- und Rentenmärkten unabhängigen

Fonds bündeln Kapital von Anlegern

und stellen es für spezialisierte Mikrofinanzinstitute

in Schwellenländern bereit.

In Form von Mikrokrediten werden bedürftige

Menschen unterstützt, die ihre

unternehmerischen Pläne verwirklichen

wollen – sei es eine Bäuerin, die Saatgut

kaufen, oder ein Schneider, der in eine

Nähmaschine investieren möchte. Heraus

kommt die Tilgung des Kredits samt

Zinszahlungen, die Anlegern mit Fondsanteilen

eine Rendite bescheren. Die

Schattenseite wollen wir nicht vorenthal-

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Einige Familien, die solcherlei Finanzierungen

empfangen, verstricken sich

in eine Schuldenspirale. Deutschlands

erster Publikumsfonds, der IIV Mikrofinanzfonds,

hat jedoch strengere Maßstäbe

gesetzt. Dafür erhielt er das FNG-

Siegel und den SRI-Qualitätsstandard.

Der bei der Hamburger Hansainvest

aufgelegte Fonds verwaltet ein Gesamtvolumen

von etwa 721 Millionen Euro.

Gepflegt werden Partnerschaften mit 90

Mikrofinanzinstituten in 36 Ländern.

Ganze 404343 Endkreditnehmer profitieren

von dem Impact-Produkt, davon

78 Prozent Frauen. Die durchschnittliche

Kreditsumme beträgt 1661 Dollar. Anleger

freuen sich über eine gute Tat und

einen kleinen Zuverdienst. ZB

Foto: Adobe Stock/KI 21


moneytitel

14.

STEYR-FERTIGUNG:

Umsatzschub erwartet

Von lang andauernder Euphorie war

beim Börsengang von Steyr Motors

Ende Oktober nichts zu spüren. Die

Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares

(WKN: A2NB65) gab rund 910 000

Stücke ab (hält aktuell noch 70,9 Prozent);

zudem erfolgte eine Kapitalerhöhung

mit weiteren 200 000 Aktien, womit

es, bei einem Ausgabepreis von

Steyr Motors

Kurs der Steyr-Aktie in Euro

STEYR MOTORS

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

12

30.10. 7.11. 20.11. 1.12. 14.12.

WKN/ISIN A40TC4/AT0000A3FW25

Börsenwert: 71,0 Mio. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e: 12,4/7,6

Dividendenrendite für 2024e/25e: 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs: 23,00/10,50 Euro

Kurspotenzial: 69 %

16

15

14

13

Quelle: Bloomberg

Über

die Hälfte des Umsatzes im

Militärbereich

14,00 Euro, 2,8 Millionen Euro in die

Kassen von Steyr Motors spülte. Derzeit

notiert das Papier im Frankfurter Scale-

Segment bei 13,65 Euro, was einen

Marktwert von 71,0 Millionen Euro ergibt.

Das ist nicht sonderlich üppig für

den österreichischen Motoren-Spezialisten

und könnte daran liegen, dass

Steyr Motors am Kapitalmarkt noch

nicht sehr bekannt ist und der ein oder

andere bei Motoren auch an Verbrennerverbot

und E-Mobilität und somit

nicht unbedingt an eine florierende

Zukunft für das Unternehmen denkt.

Doch Steyr Motors ist mit seinen Motoren

in einer Nische tätig: Die Österreicher

stellen Aggregate mit einer hohen

Leistungskraft und Langlebigkeit bei

maximaler Gewichtseinsparung her.

Hauptsächlich kommen diese in militärischen

Spezialfahrzeugen und militärischen

und zivilen Booten sowie als Hilfsaggregate

in Panzern und Lokomotiven

zum Einsatz. So kann, durch das niedrige

Gewicht der Steyr-Motoren, in den

Booten von Spezialkräften wie den Navy

Seals, eine Person mehr transportiert

werden, was die Sicherheit der agierenden

Gruppe deutlich erhöhen kann.

Steyr Motors blickt aufgrund seiner spezifischen

Produkte und durch die veränderte

Sicherheitslage zuversichtlich in die

geschäftliche Zukunft. Zurzeit werden

knapp 60 Prozent des Umsatzes im militärischen

Bereich erzielt, Tendenz steigend.

Für das Jahr 2024 erwartet Steyr

Motors Einnahmen von 41 bis 45 Millionen

Euro und einen Betriebsgewinn (bereinigtes

Ebit) zwischen neun und elf Millionen

Euro. Der Auftragsbestand betrug

Ende September 150 Millionen Euro. Ein

gutes Polster für das Jahr 2025, wo Steyr

Motors ein Umsatzwachstum von mehr

als 40 Prozent im Jahresvergleich und

eine bereinigte Ebit-Marge von über 20

Prozent anstrebt. Die Bilanz von Steyr Motors

ist nach Unternehmensangaben sauber:

schlankes Umlaufvermögen, hohe

Eigenkapitalquote, ohne zinstragende

Bankverbindlichkeiten und eine Netto-

Cash-Position von 8,6 Millionen Euro.

Steyr Motors ist angesichts dieser Zahlen

und Aussichten (Sonderkonjunktur) günstig

bewertet.

THS

22

Foto: Steyr Motors

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

Quelle: Bloomberg

15.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Renk

Börsengang

Kurs der Renk-Aktie in Euro

2024

FEB A J A O DEZ

Kupfer-ETF

RENK

Führungswechsel

WKN/ISIN RENK73/DE000RENK730

Börsenwert 1,9 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024/25e 20,3/14,6

Dividendenrendite für 2024/25e 2,0/3,0 %

Kursziel/Stoppkurs 24,00/16,00 €

Kurspotenzial 25 %

16.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Gewinner der

Energiewende

KUPFERMINEN

Fondsauflage

Kurs des Kupfer-

2024 ETFs in Euro

JAN M M J S NOV

35

30

25

20

WKN/ISIN A3EWMH/IE000IQQEL77

Fondsvol./Kosten 7,5 Mio. €/0,59 % p. a.

Nachbildung

physisch

Ertrags ver wendung thesaurierend

Kursziel/Stoppkurs 14,00/8,75 €

Kurspotenzial 35 %

15

11

10

9

8

7

e = erwartet

e = erwartet

Die bisherige Vorstandschefin Susanne

Wiegand hat Ende November überraschend

angekündigt, ihren Posten aufzugeben.

Nachfolger wird COO

Alexander Sagel. Wigand hatte Renk seit

2021 geleitet und im Februar dieses Jahres

an die Börse gebracht. Der Ausgabepreis

belief sich auf 15 Euro.

Verkäufe des Großaktionärs Triton und

der überraschende Abgang des Finanzchefs

setzten die Aktie von Renk jedoch

unter Druck. Die Papiere konnten an die

Rally von Rheinmetall und Co. keinen Anschluss

finden. Dabei sind die Auftragsbücher

von Renk mehr als gut gefüllt. Der

Auftragsbestand lag Ende September bei

4,8 Milliarden Euro und damit rund 200

Millionen Euro höher als vor einem Jahr.

Damit ist das Unternehmen theoretisch

für vier Jahre ausgebucht, selbst wenn

keine neuen Orders hereinkämen.

Angesichts der guten Ergebnisse der

ersten neun Monate bestätigte Wiegand

die Planzahlen für das Gesamtjahr. Das

bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern

(Ebit) soll von 150 auf 175 bis 190 Millionen

Euro steigen.

LB

Spulen in Elektromotoren, Stromkabel für

die Stromleitung von Windrädern und Photovoltaikanlagen

zum Endkunden – ohne

den Werkstoff Kupfer wäre es deutlich

schwieriger und auch nicht so effizient.

Denn Kupfer ist das günstigste sehr gut

stromleitende und verarbeitbare Metall auf

der Erde. Da der Bedarf in den kommenden

Jahren deutlich zunehmen wird, um die Infrastruktur

für die Energiewende zu realisieren,

dürfte auch der Kupferpreis langfristig

anziehen. Davon profitieren die

Kupferproduzenten und ihre Aktionäre.

Mit dem Hanetf Sprott Copper Miners ESG

Screened ETF (Exchange Traded Fund)

nehmen Anleger breit streuend an den

Chancen des Kupferbergbaus teil. Da die

Ausbeute der Kupferminen 2025 nur gering

(um etwa zwei Prozent) zunehmen dürfte,

schauen sich die Großen der Branche auch

nach geeigneten Übernahmezielen um.

Das könnte zusätzlich Fantasie in einzelne

Aktien und damit auch in die Entwicklung

des ETF bringen. Zu den Top-Beteiligungen

im Fonds gehören Konzerne wie Sandfire

Resources, Ero Copper, Hudbay Minerals

und Ivanhoe Mines.

JH

17.

Günstig trinken

Liv-ex Fine Wine 50 Index

Indexkurs

in Punkten

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

2020 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

WEIN

400

380

360

340

320

300

25 Prozent Rabatt und mehr für den

Jahrgang 2023. So viel Preisnachlass

gibt es auf Spitzenweine im Vergleich

zum Vorjahr. Das liegt nicht an der

Qualität: Der 2023er-Jahrgang gilt als

"klassischer Bordeaux". Soll heißen:

nicht herausragend, aber sehr ordentlich.

Vor allem machen die Weine anscheinend

schon in den Primeur-Verkostungen

einen ausgewogenen

Eindruck, sind wohl schon nach

der Auslieferung im Frühjahr

2026 gut trinkbar und haben

Reifungspotenzial.

Der Pauillac-Klassiker Château

Lynch-Bages ist in der

Subskription bei seriösen

Anbietern (etwa subskription-bordeaux.de,

hawesko.

de, gute-weine.de) unter

100 Euro zu haben – ein guter

Einstiegspreis zum Investieren,

aber auch zum

Trinken für einen besonderen

Anlass. Das gilt auch für

den Preis-Leistungs-Tipp

Château Batailley, der in

der Subskription weniger

als 40 Euro kostet. HF

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Adobe Stock Composing: FOCUS MONEY

23


moneytitel

Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

D

z

b

T

BANTLEON GLOBAL CONVERTIBLES IG

Bantleon Global Convertibles

Fondspreis in Euro

135

130

125

120

115

2022 2023 2024

WKN/ISIN A1W6LR/LU0458986105

Fondsvolumen 666 Mio. €

Laufende Kosten (TER*) 1,42 %

Fondswährung

Euro

Wertentw. 1/3/5/10 J. p.a. 7,9/0,1/13,7/26,1 %

Auflagedatum 7.11.2013

Quelle: Morningstar Direct. *Total Expense Ratio, Stand: 10.12.24

Wertentwicklung auf Euro-Basis

Das Beste aus

18. zwei Welten

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Gutes Wandelanleihenjahr 2025. Sie

können sich nicht zwischen Aktien und

Anleihen entscheiden? Macht nichts. Mit

Wandelanleihen profitieren Sie gewissermaßen

von der Entwicklung beider

Anlageklassen. Und das Gute daran:

2025 könnte ein gutes Wandelanleihenjahr

werden. Das zeigt die Historie seit

1995. Das Ende eines Zinserhöhungszyklus

– respektive sinkende Zinsen – erwiesen

sich in der Vergangenheit als ein

sehr günstiges Umfeld für Wandelanleihen

(Convertible Bonds). "Unterstützt

wird dieser Effekt dadurch, dass amerikanische

Nebenwerte, die einen Großteil

der Wandelanleihen begeben, relativ

günstig bewertet sind und damit

entsprechendes Aufholpotenzial haben",

begründet Oliver Gasser, CEO der Bantleon

Convertible Experts AG, die günstige

Prognose. Der in seinem Team gemanagte

Wandelanleihefonds Bantleon

Global Convertibles Investment Grade

hat in diesem Jahr zwar schon einen Teil

der positiven Aussichten vorweggenommen.

Seit Jahresanfang liegt der Fonds

mit 6,4 Prozent im Plus. Doch der gute

Lauf dürfte anhalten. Gegenüber Hochzinsanleihen

weisen die Wandler nach

wie vor deutlich höhere Risikoprämien

auf – und das trotz in der Vergangenheit

deutlich geringerer Ausfallraten. BAN

19.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

HOCHSCHILD MINING

Silber- und Goldmine

mit großem Potenzial

Wer auf Edelmetalle setzen will, sollte

auch die Produzenten von Gold und Silber

in die Anlageentscheidung einbeziehen.

Denn in der Regel besitzen die Aktienkurse

einen Hebel auf die Gold- und

Silberpreise. Grund: In den meisten Fällen

steigen oder fallen die Kosten nicht

im selben Ausmaß wie die Edelmetallpreise.

FOCUS MONEY geht von einem

weiteren Anstieg des Gold- und damit

auch Silberpreises aus. Wobei Silber

eine noch rosigere Zukunft zugebilligt

werden kann. Denn hier spielt die industrielle

Nachfrage eine starke Rolle. Rund

50 Prozent des jährlich nachgefragten

Silbers fließen in industrielle Anwendungen

– von Solarpaneelen über Hightechteile

bis hin zu neuen Anwendungen im

Gesundheitssektor.

Ein Bergbaukonzern, der beide Edelmetall

in großem Umfang aus der Erde

gräbt, ist Hochschild Mining. Der britisch-

SILBERBARREN: Die Nachfrage

nimmt zu, damit steigt langfristig auch

der Preis des Edelmetalls

peruanische Konzern besitzt das Hauptlisting

der Aktie am Finanzmarkt in London,

wird aber auch an deutschen

Börsen gehandelt. Das Hauptprojekt von

Hochschild, die Inmaculada-Mine, liegt

in Peru. Nördlich benachbart erhielt zudem

das Royropata-Projekt zuletzt wichtige

Genehmigungen. In Brasilien wurde

2024 zudem die Mara-Rosa-Goldminen

zur vollen Produktion gebracht. Zudem

besitzt Hochschild in Brasilien noch die

Option auf das Monte-do-Carmo-Projekt,

sowie eine 51-prozentige Beteiligung an

der San-Jose-Mine in Argentinien. War

der Konzern früher vor allem als Silber-

Quelle: Bloomberg

Hochschild Mining

Kurs der Hochschild-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

2,50

2,00

1,50

1,00

0,50

2022 2023 2024

WKN/ISIN A0LC38/GB00B1FW5029

Börsenwert 1,4 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 9,4/6,0

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,3 /1,1 %

Kursziel/Stoppkurs 5,48/2,20 €

Kurspotenzial 100 %

produzent angesehen, so hat sich dies

vor allem durch die Minen in Brasilien,

die vor allem Gold fördern, geändert.

2024 dürfte Hochschild rund 29 Millionen

Unzen Silber (Gold in Silberäquivalente

umgerechnet) oder – komplett in

Gold dargestellt – 350 000 Unzen fördern.

Mit der Royropata-Untertagebaumine

dürften ab 2028 rund fünf Millionen

Silber pro Jahr hinzukommen, mit

Gold als Beiprodukt (plus 30 Prozent).

Im Vergleich vor allem zu Silberminen

sieht die Hochschild-Aktie sehr günstig

aus. 2025 könnte daher durchaus eine

Neubewertung der Aktie einsetzen. JH

e = erwartet

24

Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


ieser Text

eigt evtl. Proleme

beim

ext an

Polestar 4

Änderungen vorbehalten. Der Vertrag mit dem Leasing- oder Finanzierungspartner kommt

nach dessen Annahme zustande. Preisbeispiel: Polestar 4 Long Range Single Motor MY25

ohne Sonderausstattung, 48 Monate, 10.000 km p.a., 0 € Anzahlung. Nicht miteinander oder

anderen Aktionen kombinierbar. Gültig bis auf Widerruf oder spätestens 31.12.2024.

Mehr Infos auf polestar.com.

Reichweite (WLTP): 590 km – 620 km, Energieverbrauch kombiniert: 17,8 – 21,7 kWh/100 km,

CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km, CO₂-Klasse: A

FOCUS MONEY 52/2024

Ab 599 € / Monat

ohne Anzahlung leasen

Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: FOCUS MONEY 25


moneytitel

Tenbagger

fürs Depot

Ein Paradebeispiel für einen Tenbagger

ist der Chipriese Nvidia. Seit dem Jahr

2004 ist der Aktienkurs des Halbleiterunternehmens

um sage und schreibe mehr

als 88 440 Prozent gestiegen! Allein in

den vergangenen zwei Jahren hat sich der

Kurs nochmals verdreizehnfacht. Und das

Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.

So hat Nividia (918422) angekündigt,

die Nachfrage nach KI-Robotik

zu bedienen und die nächste Generation

von Desktop-GPUs auf Basis von

Blackwell zu produzieren. Zudem will

das Unternehmen seine Präsenz in Südostasien

ausbauen.

Doch wie finden Anleger solche Perlen?

Peter Lynch, einer der erfolgreichsten

Fondsmanager aller Zeiten, hat es

vorgemacht. Ihm ist es gelungen, nach

bestimmten Kriterien die sogenannten

Hier schlummert großes Potenzial

In der Tabelle finden Anleger Unternehmen mit Vervielfachungspotenzial. Investoren

sollten ihnen allerdings nach der Strategie von Peter Lynch mindestens drei

Jahre Zeit geben, um richtig durchzustarten. Eine Auswahl möglicher Tenbagger:

Tenbagger aus dem Wertpapieruniversum

herauszufiltern. Dabei rät der Experte

und Buchautor („One Up On Wall

Street“ oder „Der Börse einen Schritt voraus“),

sich weniger auf den Aktienkurs

und mehr auf das operative Geschäft zu

konzentrieren. Wenn eine Aktie stark gestiegen

sei, gebe es oft fundamentale

Gründe, die auch in Zukunft für weiteres

Wachstum sorgen könnten. Deshalb sollte

man sich von bereits stark gestiegenen

Kursen nicht abschrecken lassen.

Vorausgesetzt, die folgenden vier fundamentalen

Kriterien sind erfüllt.

Name WKN Branche Marktpapitalisierung

in Mrd.

Euro

aktueller Kurs* KGV25e PEG 1) EPS-Wachstum

2)

Umsatzwachstum

in % 3)

Verschuldung

4) F-Score

Pitroski-

5)

Daktronics 923255 Werbung (elektr. Anzeigetafeln) 0,9 18,45 € 44,8 0,26 766,03 % 15,7 1,5 7/9 27,72 %

Nvidia 918422 Halbleiter/KI 3356,1 136,30 € 50,2 0,47 75,50 % 39,1 2,9 9/9 72,72 %

Verve Group A3D3A1 Digitale Werbung (Apps, Web) 0,7 3,53 € 12,2 0,24 62,37 % 61,6 0,5 6/9 12,12 %

Pure Storage A14YFN Computer/Hardware 23,2 59,63 € 272,8 1,50 54,92 % 15,8 0,4 6/9 71,40 %

Chipotle Mexican Grill A0ESP5 Fastfood Kette/Burritos 83,9 61,69 € 48,8 2,54 38,61 % 15,2 0,4 9/9 26,20 %

Stride A2QJVN Bildung/Online 5,7 104,50 € 16,9 0,60 36,26 % 15,0 0,5 9/9 37,40 %

Paycom Software A1XFVG Software/Personal 12,3 218,75 € 32,4 0,66 32,04 % 24,5 0,4 7/9 83,68 %

Lululemon Athletica A0MXBY Bekleidung/Yoga 41,6 355,98 € 26,8 0,41 27,53 % 23,9 1,5 8/9 58,31 %

Exlservice Holdings A0LB2A Analysedienst/KI 7,1 43,90 € 32,4 2,09 27,39 % 13,1 0,9 8/9 37,27 %

Alarm.com Holdings A14VCL Immobilien/Software 3,2 64,25 € 31,8 1,80 24,59 % 16,0 0,2 8/9 63,12 %

NMI Holdings A1W8UB Versicherungen/Hypotheken 2,9 37,20 € 8,1 0,48 20,34 % 16,1 1,1 8/9 78,37 %

Stand: 06.12.2024; Quellen: Bloomberg, Morningstar, Seeking Alpha; * Stoppkurs setzen 15 Prozent unter aktuellem Kurs; 1) PEG-Ratio: Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (ideal unter 1,5); 2) EPS-Wachstum: durchschn. 2 Jahre (ideal 15– 40%) ; 3) Umsatzwachstum: durchschn. 5 Jahre

(ideal über 5 %); 4) Verschuldung: Debt/Equity (ideal unter 0,4); 5) Pitroski F-Score: Indikator für Finanzkraft; 6) Bruttomarge: Je höher, desto effizienter ist das Unternehmen

Bruttomarge

6)

26

Illustrationen: Adobe Stock

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

Die Lynch-Strategie. Erstens eine

PEG-Ratio von unter 1,5, besser noch

unter eins. Bei der PEG-Ratio wird das

Kurs-Gewinn-Verhältnis durch das erwartete

prozentuale Gewinnwachstum

geteilt. „Die KGV-Bewertung eines Unternehmens

muss durch die Wachstumsrate

gerechtfertigt sein“, sagt

Lynch. Aktien mit einer PEG-Ratio von

unter eins gelten als sehr günstig bewertete

Wachstumsaktien.

Zweitens hält er ein Gewinnwachstum

zwischen 15 und 40 Prozent in den

vergangenen zwei Jahren für ideal.

Lynch bevorzugt profitable Unternehmen,

die ihre Gewinne mit hoher Geschwindigkeit

steigern.

Drittens sollte die Verschuldung der

Unternehmen nicht zu hoch sein. Der

Verschuldungsgrad sollte unter 0,4 liegen.

Eine zu hohe Verschuldung sei gerade

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

ein Risiko, warnt Lynch. Und viertens

ein Umsatzwachstum von durchschnittlich

mehr als fünf Prozent in den vergangenen

fünf Jahren.

FOCUS MONEY hat den Stock-Picking-

Ansatz der Börsenlegende Peter Lynch

anhand der vier fundamentalen Kriterien

umgesetzt – und um Qualitätsmerkmale

wie den Pitroski F-Score und die Bruttomarge

ergänzt. Das Ergebnis finden Sie in

der Tabelle auf Seite 26 unten. SIM

20.

■■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Pure Storage

Kurs der Pure-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

Quellen: Bloomberg

PURE

STORAGE

60

50

40

30

20

Nvidia als Kurstreiber

Es geht voran. Das US-amerikanische

Technologieunternehmen Pure Storage

mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, hat sich

auf die Entwicklung von All-Flash-Datenspeicherlösungen

spezialisiert. Im Vergleich

zu herkömmlichen Festplatten und

hybriden Systemen sind diese Lösungen

schneller, energieeffizienter und platzsparender.

Das Portfolio umfasst sowohl

Hardware als auch Software und passt

sich durch Abonnementdienste an die

sich ändernden Marktanforderungen an.

Pure Storage setzt zudem verstärkt auf

künstliche Intelligenz (KI), um seine Marktposition

weiter auszubauen. Anfang Dezember

gewann das Unternehmen einen

bahnbrechenden Designauftrag, der den

Aktienkurs in die Höhe trieb. Das Flash-

Blade//S500-Speichersystem wurde für

den Einsatz mit der KI-Lösung NVIDIA

DGX SuperPOD zertifiziert. Damit ist Pure

Storage in der Lage, die weltweit größten

KI-Trainingsumgebungen zu bedienen.

Die Analysten von Guggenheim bezeichnen

dies als "Gamechanger" und haben

die Aktie auf ihre "Best Idea"-Liste gesetzt.

Das Kursziel liegt zunächst bei 93 US-Dollar.

Auch die Ergebnisse des dritten Quartals

übertrafen die Erwartungen der Analysten.

Die Prognosen seien angehoben

worden. Dennoch sollten Anleger den intensiven

Wettbewerb im Flash-Speichermarkt

im Auge behalten. Es muss dem

Unternehmen auch in Zukunft gelingen,

ähnliche Großaufträge zu gewinnen.

Stopp bei 50,00 Euro setzen. SIM

21.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Stride

Kurs der Stride-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

Quellen: Bloomberg

STRIDE

100

80

60

40

20

Virtuelle Schulbank – immer beliebter

Bildung wird großgeschrieben. Das

amerikanische Unternehmen Stride mit

Wurzeln in Reston, Virginia, bietet eine

breite Palette an digitalen Plattformen

und Dienstleistungen rund um das virtuelle

Lernen an. So ermöglicht School-asa-Service

eine umfassende Online-Bildung.

Dazu gehören virtuelle Schulen,

Online-Kurse und berufliche Weiterbildungsprogramme.

Darüber hinaus hat

sich Stride auch auf Blended Learning

spezialisiert. Dabei handelt es sich um

eine beliebte Kombination aus Präsenzund

E-Learning, die auch die sozialen

Kontakte unter den Schülern fördert. Das

kommt gut an. Der Trend geht zum virtuellen

Lernen. Studien zufolge wird der

Markt bis 2030 auf 125 Milliarden US-Dol-

lar anwachsen – dies entspricht einer

durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate

von 26,6 Prozent. Stride sieht sich als

Profiteur, weil es mit seinem personalisierten,

berufsorientierten und technologiebasierten

Angebot den Nerv der Zeit trifft.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine

wichtige Rolle. Die KI hilft dem Anbieter,

im Hintergrund z.B. Rechnungen zu erstellen

oder das Personal zu verwalten. Sie

unterstützt aber auch die Lehrkräfte bei

ihrer Arbeit, um Inhalte und kreative Ideen

zu entwickeln. Bei Problemen können die

Schüler zudem einfach über KI-Bots

Fragen stellen. Auf dem hart umkämpften

Markt hat sich Stride gut positioniert.

Die Schülerzahlen steigen stetig.

Stopp bei 88,00 Euro setzen. SIM

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

27


moneytitel

Chance von sehr hoch bis sehr niedrig Risiko von sehr hoch bis sehr niedrig

Quelle: Bloomberg

22.

ETHEREUM

dass

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Ethereum ETN

Kurs des Ethereum-ETNs in Euro

2022 2023 2024

100

Name Coinshares Physical Staked Ethereum

WKN/ISIN A3GQ2N/GB00BLD4ZM24

Fondsvolumen 436 Mio. €

laufende Kosten –

Wertentwicklung 1 Jahr 57,2 %

Auflagedatum 23.02.2021

80

60

40

20

e = erwartet

Zweitplatzierter vor einer möglichen Aufholdjagd

Während Bitcoin von einem Höhenflug

zum nächsten jagt, ist die 2024er-Bilanz

für die zweitgrößte Kryptowährung Ether

eher enttäuschend. Noch konnte sie

nicht an ihr Allzeithoch 2021 anknüpfen

– was viele dazu veranlasst, sie abzuschreiben.

Aber Achtung: Ether hat Pessimisten

in der Vergangenheit bereits

Lüge gestraft. Weder ein Hacker-Angriff

2016, der Kurssturz 2018 noch das einbrechende

Interesse an NFTs 2022 brachen

Ether das Genick – die Währung

kehrte jedes Mal gestärkt zurück.

Eine Aufholjagd gegenüber dem Bitcoin

ist durchaus denkbar. Die im Juli

erstmals aufgelegten Spot-Ether-ETFs

verzeichnen ordentliche Zuflüsse. Das

Allzeithoch wöchentlicher Zuflüsse

knackte Ether sogar erst Anfang Dezember.

Manch ein Experte vermutet sogar,

sich die vielseitigere Ethereum-

Blockchain langfristig gegen die Bitcoin-

Variante durchsetzen wird. Die Investmentbank

Goldman Sachs sieht in Ether

„die Kryptowährung mit dem höchsten realen

Nutzungspotenzial“. Davon scheinen

auch namhafte Unternehmen wie Intel

und Microsoft auszugehen, die die

Ethereum-Technologie bereits nutzen.

Die höhere Komplexität ist aber auch

die Achillesferse von Ether. Bisher mündete

sie in einen unklaren rechtlichen

Rahmen. Dieser könnte kommendes

Jahr Konturen annehmen, wenn der

kryptoskeptische Chef der US-Börsenaufsicht

pünktlich zu Donald Trumps

Amtsbeginn zurücktritt. Im Fall eines weiteren

Krypto-Bullenmarkts rechnet die

Investmentgesellschaft Vaneck bis 2030

mit einem Anstieg auf 51 000 Dollar. IE

23.

te

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

ISHARES MSCI INDIA

UCITS ETF

Gutes kann auch teurer sein

Indien ist das neue China – vom Wirtschaftswachstum

und der Euphorie der Investoren

her betrachtet. Im Mai hat der Indexanbieter

MSCI die Indien-Gewichtung im MSCI Emerging

Markets Index auf 19 Prozent hochgesetzt.

Das entspricht dem doppelten Wert von

2020. Bei den ETFs ist Indien in diesem Jahr

nach den USA und Japan und weit vor China

global betrachtet das meistgefragte Land. Die

Kehrseite dieser Entwicklung: indische Aktien

sind deutlich höher bewertet als andere

Schwellenländertitel. Zugleich wird das

Wachstum in den kommenden Jahren das der

anderen großen Schwellenländer weiter

übertreffen. Zentrale treibende Kraft sind die

hohen Infrastruktur-Investitionen im Verbund

mit der robusten Nachfrage auf dem Binnenmarkt

des Subkontinents. Für Anleger ist der

Zug also noch nicht abgefahren, um an der

indischen Wachstumsstory mitzuverdienen.

Der im Mai 2018 aufgelegte und in US-Dollar

notierende ETF hat unter allen vier Indexfonds

auf den MSCI India nicht nur das höchs-

ZWISCHEN TRADITION

UND MODERNE: Indiens

Wachstum übertrifft das der

meisten Schwellenländer

Volumen, sondern auch die beste

Performance. In den vergangenen zwölf Monaten

hat der Ishares MSCI India UCITS ETF

mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen. Auf

Sicht der vergangenen fünf Jahre liegt die

Performance bei 95 Prozent.

Banken und Software haben auf Branchenebene

rund 30 Prozent Anteil im MSCI India.

Die HDFC Bank und ICICI Bank, der internationale

Softwaregigant Infosys und Indiens

größtes Unternehmen Reliance Industries

sind von allen im ETF abgebildeten Unternehmen

am höchsten gewichtet. SRI

Quelle: Bloomberg

Ishares-Indien-ETF

Kurs des Indien-ETFs in Euro

6

2022 2023 2024

WKN/ISIN A2AFCY/IE00BZCQB185

Fondsvolumen 5,3 Mrd. €

Gesamtkostenquote (TER) 0,65 % p.a.

Ertragsverwendung thesaurierend

Replikation

Sampling

Wertentwicklung 1/3/5 J. 23,1/38,1/95,2 %

9

8

7

e = erwartet

28

Foto: Adobe Stock

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Quelle: Bloomberg, justetf.com * abhängig von der 1-Jahres-Volatilität

24.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Banken-ETF

Kurs des Banken-ETFs in Euro

BANKEN-ETF

Europas Banken

im Aufwärtstrend

2019 20 21 22 23 2024

WKN/ISIN A0F5UJ/DE000A0F5UJ7

Fondsvolumen 1,3 Mrd. €

Gesamtkostenquote (TER) 0,47 % p.a.

Replikation

vollständig

Kursziel/Stoppkurs 25,00/17,50 €

Kurspotenzial 20 %

25.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

ALLIANZ-POLICE

Alternative Anlagen

fürs private Portfolio

Von alternativen Anlagen zur Diversifizierung

des Vermögens sowie als

Renditeturbo ist derzeit viel die Rede –

nur: Privatanleger haben oft gar keine

Chance, davon zu profitieren, weil die-

Produktdetails

Mindesteinmalbeitrag 10000 Euro

Mindesteintrittsalter keines

Vertragsdauer lebenslang

Bezugsrecht frei gestaltbar

Entnahmen mindestens 10000 Euro

Zuzahlungen nicht möglich

Leistung

Kapitalzahlung bei Tod

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

18

14

10

6

e = erwartet

Die europäischen Banken haben es

nicht leicht gehabt – ihre besten Zeiten

liegen einige Jahre zurück. Noch von

2003 bis 2007 kletterte der Ishares

Stoxx Europe 600 Banks ETF ohne längere

Unterbrechungen von rund 24 auf

61 Euro. Dann ging es bergab. Doch seit

2020 hat das Papier um 170 Prozent zugelegt,

und vieles deutet auf eine Fortsetzung

hin. Bereits im „EZB-Jahresbericht

zur Aufsichtstätigkeit 2023“ heißt

es: „Die harte Arbeit der vergangenen

Jahre, um die Banken im Euroraum widerstandsfähiger

zu machen, hat sich

ausgezahlt.″ Dazu haben auch die gestiegenen

Zinsen beigetragen.

Der ETF bildet den Stoxx Europe 600

Banks Index ab. Das Fondsvermögen

des Wertpapiers beträgt derzeit 1,3 Milliarden

Euro, was ihn zu einem Dickschiff

macht. Die fünf am stärksten gewichteten

Banken sind derzeit HSBC, Banco

Santander, BNP Paribas, Unicredit und

Intesa Sanpaolo. Der ETF schüttet die Dividenden

vierteljährlich aus, die aktuelle

Ausschüttungsrendite liegt bei 5,53

Prozent.DR

se nicht an der Börse gehandelten Investments

meist nur Profis zugänglich sind.

Das will die Allianz mit der Private Markets

Police ändern. Sie bietet in Verpackung einer

lebenslangen Risikoversicherung ihren

Kunden Zugang zu ihren eigenen alternativen

Anlagen. Fünf Strategien stehen dafür

zur Wahl: Infrastruktur (Versorgungsnetze für

Energie oder Wasser, Transportwege, Glasfaserausbau),

erneuerbare Energien (Solarund

Windparks, Geothermie, Wasserkraft),

Private Equity (Unternehmensbeteiligungen

zur Wachstumsfinanzierung), Private Debt

(Fremdkapitalvergabe zur Finanzierung von

Unternehmen, Projekten oder Immobilien)

und Future-Focused Strategy (nachhaltige

Investitionen in Klimaschutz, Dekarbonisierung

oder Batteriespeicher).

Die Police ist laut Allianz als Vermögensanlage

geeignet für Kunden mit einem liquiden

Vermögen ab 200000 Euro, die ihr Portfolio

gezielt diversifizieren möchten, das

Chance-Risiko-Profil alternativer Anlagen

nutzen wollen und eine einkommensteuerfreie

Todesfallleistung präferieren, wobei gegebenenfalls

auch eine Übertragung an Dritte

gewünscht werden kann. WM

Quelle: Bloomberg, BNP Paribas (Stand: 10.12.2024)

26.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Zurück auf Kurs

Nach einem Kurssprung von 26 Prozent

noch einsteigen? Zugegeben:

Vieles an Euphorie scheint im Kurs eingepreist.

Der US-Spezialist für digitale

Unterschriften servierte dem Markt

in der vorvergangenen Woche nicht

nur Zuwächse, die klar oberhalb der

Erwartungen lagen. Auch die Prognose

fürs Gesamtjahr und die Geschäftsaussichten

für 2025 sind bullish. Kein

Wunder, geht der Trend doch klar in

Richtung papierloses Büro. Kosteneinsparungen

durch den Wegfall von Geschäftsreisen

führen ebenfalls dazu,

dass die digitale Unterschrift die klassische

Signatur ersetzt. Zwar ist das

Geschäft mit digitaler Dokumentenbearbeitung

hierzulande noch weniger

verbreitet als in den USA, dem Kernmarkt

von Docusign (85 Prozent der

Fortune-500-Firmen sind Kunden).

Gerade das aber erklärt laut CEO Allan

Thygesen das hohe Tempo bei der

Expansion nach Europa und Asien.

Alle Segmente brummen, Kundenbindung

und Digitalvertrieb würden gestärkt

und neue Produkte eingeführt.

Fazit: Docusign bringt mehr Lösungen

in neue Segmente und Regionen. Klares

Ziel von Firmenboss Thygesen:

„wieder zweistelliges Wachstum“. JM

Docusign

Kurs der Docusign-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

DOCUSIGN

2022 2023 2024

140

100

WKN/ISIN A2JHLZ/US2561631068

Börsenwert 19,7 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis* 2024e/25e 29,0/27,4

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 117,00/81,00 €

Kurspotenzial 20 %

60

20

29

e = erwartet, *Geschäftsjahresende: 31.01.2025


moneytitel

GOLDMÜNZE: Den Krügerrand gibt es seit 1967 als Anlagemünze

Quelle: Bloomberg

27.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Mit dem Krügerrand

2025 ruhig genießen

Situation wird gerade bereinigt

Goldpreis

Preis für 1 Unze Gold in US-Dollar

2022 2023 2024

Quelle: Bloomberg

Goldminen-ETF

KRÜGERRAND

Weiter im Aufwärtstrend

Die Konsolidierung könnte nur ein

Innehalten vor dem Aufschwung zum

nächsten Hoch sein. Die überkaufte

28.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

MINEN-AGS

Goldaktien sollten

positiv überraschen

Kurs des Goldminen-ETFs in Euro

2022 2023 2024

2600

2400

2200

2000

1800

1600

WKN/ISIN A12CCM/IE00BQQP9G91

Fondsvol./Kosten 481 Mio. €/0,55 % p. a.

Nachbildung

physisch

Ertrags ver wendung thesaurierend

Kursziel/Stoppkurs 60,00/34,00 €

Kurspotenzial 50 %

40

35

30

25

20

e = erwartet

Der Goldpreis überrascht

2024 viele

Marktbeobachter mit seiner

Stärke. Gut 28 Prozent

(Stand: 9.12.) heimsen Anleger bisher im

Jahresverlauf ein – in US-Dollar. Wer zu

Hause einen Krügerrand liegen hat, kann

sich sogar über ein Plus von rund 34 Prozent

freuen. Denn der US-Dollar zeigte

2024 zudem Stärke gegenüber dem Euro,

was Gold in Euro nochmals verteuerte.

Ist jetzt Schluss mit dem Gold-Boom?

FOCUS MONEY geht nicht davon aus.

Denn es zeigt sich, dass die Notenbanken

rund um den Globus, speziell in aufstrebenden

Märkten und Staaten, die

nicht das beste Verhältnis zu den USA

pflegen, weiter Gold als Währungsreserve

kaufen. Hinzu kommt, dass 2025

Zinssenkungen erwartet werden – in

den USA, Europa und China. Auch die

geopolitischen Reibereien sollten nicht

vergessen werden, die Gold als Krisenmaterial

weiter aufwerten.

Mit dem angesprochenen Krügerrand

sollten Sparer somit weiter ihre Freude haben.

Bei Ein-Unzen-Münzen (31,1 Gramm)

ist das Aufgeld zudem gering. JH

Die Aktien der Goldminen spiegeln die

Entwicklung des Goldpreises (siehe Kasten

oben) noch nicht vollends wider. Somit

dürfte noch Nachholbedarf bestehen.

Der Grund für das Zurückbleiben ist wohl

die Verwunderung über teilweise schwächer

als erwartete Gewinnausweise.

Doch genau hier trifft der steigende Goldpreis

den Nerv der Anleger. Denn wird

Gold teurer, lohnt sich auch der Abbau

von Erzen mit geringerem Goldgehalt.

Das treibt automatisch die Kosten je abgebauter

Unze Gold in die Höhe. Das

Gute an der aktuellen Situation: Der Goldpreis

steigt stärker als bei den meisten

Produzenten die gesamten Abbaukosten.

Somit sollte tatsächlich Nachholbedarf

bei den Goldminenaktien bestehen. Hinzu

kommt, dass einige große Konzerne

kleinere Konkurrenten schlucken wollen,

wie jüngst Northern Star für einige Milliarden

De Grey Mining in Australien. Aus

dieser Perspektive erscheint somit die

zweite Reihe umso interessanter. Mit

dem Exchange Traded Fund (ETF) Vaneck

Junior Gold Miners können Anleger

partizipieren.

JH

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

29.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Buffett macht Kasse

Die Beteiligungsgesellschaft von

Warren Buffett hat zuletzt im großen

Stil Aktien verkauft. Vor allem bei

Apple baute Berkshire Hathaway Positionen

ab. Das macht durchaus Sinn,

denn hier bestand beziehungsweise

besteht ein echtes Klumpenrisiko.

Apple war Ende September noch mit

gut 26 Prozent im Portfolio von Berkshire

Hathaway gewichtet.

Außerdem trennte sich Buffett von

einem Teil der Aktien der Bank of

America, deren Gewicht auf 15,4 Prozent

sank. Dafür stieg die Investorenlegende

bei der Fast-Food-Kette Domino`s

Pizza und bei Pool Corp. ein,

dem nach eigenen Angaben größten

Hersteller von Zubehör für Schwimmbäder.

Unterm Strich überstiegen aber die

Verkäufe die Käufe bei Weitem. Dadurch

wuchs der Cashbestand von

Berkshire Hathaway auf unglaubliche

325 Milliarden Dollar, was rund einem

Drittel des Börsenwerts entspricht.

Das Geld ist gut verzinst in kurzlaufenden

Anleihen angelegt.

Ansonsten setzen Anleger mit der

Aktie von Berkshire Hathaway im Prinzip

auf Corporate America, also auf

die amerikanische Wirtschaft. Und die

entwickelt sich seit geraumer Zeit

sehr dynamisch.

LB

Berkshire Hathaway

BERKSHIRE

HATHAWAY B

Kurs der Berkshire-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

450

400

350

300

250

200

WKN/ISIN A0YJQ2/US0846707026

Börsenwert 943,4 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 21,6/21,2

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 580,00/380,00 €

Kurspotenzial 32 %

e = erwartet

30

Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


PRODUKTION BEI KSB:

Weltweit Nummer drei der

Pumpen-Branche

30.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Kaum zu glauben

KSB

Kurs der KSB-Vorzugsaktie

in Euro

600

500

400

200-Tage-Linie

300

200

2022 2023 2024

WKN/ISIN (Vz.) 629203/DE0006292030

Börsenwert 1,1 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 7,7/6,8

Dividendenrendite für 2024e/25e 4,3/4,7 %

Kursziel/Stoppkurs 785,00/497,00 €

Kurspotenzial 28 %

Quelle: Bloomberg

KSB

e = erwartet

Seit mehr als 150 Jahren ist der Pumpenhersteller

KSB im Geschäft. Inzwischen

gibt es weltweit rund 300 Niederlassungen

(170 Service-Stellen). Gut 16 000 Mitarbeiter

betreuen mehr als 450 000 Kunden.

2023 wurde ein Umsatz von 2,8

Milliarden Euro erreicht, was das Unternehmen,

gemessen an den Erlösen, zur

Nummer drei in der Pumpen-Branche

macht. Dabei ist KSB (fünf Prozent Marktanteil)

deutlich breiter aufgestellt als Wettbewerber

wie Grundfos (9,1 Prozent), Xylem

(7,8 Prozent) oder Flowserve (4,3

Prozent). Im Bereich Energie ist KSB global

die Nummer eins, auch bei Wasser

und im Bergbau (Schlammpumpen) pumpen

die Frankenthaler ganz weit vorn mit.

In den Segmenten Chemie, Industrie und

Haustechnik kommt KSB immerhin noch

auf den dritten Rang. Führend ist KSB

auch bei den gewaltigen und anspruchs-

vollen Pumpen für das Kühlsystem von

Kernkraftwerken (die gerade eine Renaissance

erleben), die leicht einen zweistelligen

Millionen-Euro-Betrag kosten.

Für 2024 geht KSB von einem Umsatz

zwischen 2,70 und 3,05 Milliarden Euro

aus (nach neun Monaten: 2,17 Milliarden

Euro) und einem Betriebsgewinn (Ebit)

von 210 bis 245 Millionen Euro. Nach

neun Monaten verbesserte sich das Ebit

um 4,4 Prozent auf 189 Millionen Euro,

trotz 7,5 Millionen Einführungskosten für

SAP S/4 Hana. Daraus errechnet sich eine

Ebit-Rendite von 8,7 Prozent. Bis 2030

soll diese Marge auf zehn Prozent steigen.

Trotz der guten Zahlen und Marktstellung

wird KSB mit einem Börsenwert

von 1,1 Milliarden Euro nur am Buchwert

gehandelt. Das ist recht defensiv von der

Börse bewertet, zumal auch noch eine ordentliche

Dividende winkt. THS

Quelle: Bloomberg

31.

Bis

RUMÄNIEN-

ANLEIHE

Rumänien-Anleihe

Kurs der Rumänien-Anleihe in Euro

100

70

2022 2023 2024

WKN/ISIN A1814W/XS1420357318

Anleihevolumen/Stückelung 2,0 Mrd./1000 €

Laufzeit 26.05.2028

Kupon 2,875 %

Kurs 96,30 %

Rendite p.a. bis Fälligkeit 4,0 %

90

80

Alternative zu Festgeld

Für längeres Euro-Parken zahlten Kreditinstitute

zuletzt wieder bis drei Prozent

Zins. So etwa bei Anlage von 10 000

oder 20 000 Euro für ein Jahr. Bei drei

Jahren fest war es sogar einen Tick mehr.

Dafür mussten Sparer ihre Euros indes

zu weniger bekannten Banken wie der

italienische Illimity oder der griechischen

Aegean Baltic Bank transferieren. Bei

gängigeren, ebenfalls noch relativ gut

zahlenden Stellen wird es dann schnell

bis zu einem Prozentpunkt weniger.

Eine attraktive Alternative bietet hier

die noch bis Mai 2028 laufende Euro-

Staatsanleihe Rumäniens. Bei 2,875 Prozent

Jahreskupon und Kurs um 96 Prozent

wirft sie aktuell eine laufende

Jahresverzinsung von drei Prozent ab.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Begleichung der Anleihe im Frühjahr

2028 zu hundert Prozent summiert sich

die Rendite auf rund vier Prozent per annum

vor Kaufspesen. Die Rückzahlung

sollte ohne Kostenbelastung erfolgen.

Trotz der jüngsten Regierungs-Turbulenzen

in Bukarest erscheinen das recht

interessante Konditionen für ein Zwischenlagern

von Kapital. Staatsanleihen

von EU-Mitgliedern gelten an der Börse

generell als ausfallsicher. Ein weiterer

Vorteil zu Festgeld: Bei Bedarf lässt sich

die Anleihe vorzeitig versilbern. Fallen

die Eurozinsen weiter, können beim Kurs

hundert Prozent oder etwas mehr auch

schon früher drin sein. Hauptbörsen:

Stuttgart, Tradegate und Gettex. Kauf-Limits

sind empfehlenswert. BJ

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: KSB 31


moneytitel

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

Carnival

Kurs der Carnival-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

WKN/ISIN 120100/PA1436583006

Börsenwert 27,6 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024/25e 20,5/15,0

Dividendenrendite für 2024/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 30,00/21,00 €

Kurspotenzial 21 %

25

20

15

10

5

e = erwartet

32. ■

Groß in Fahrt

CARNIVAL CORPORATION

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Mit fast 100 Kreuzfahrtschiffen ist das Unternehmen in seinem Segment klar

weltweit führend. Carnival verfügt über mehrere Marken, die auf unterschiedliche

Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Das Angebot reicht von modern über

Premium bis hin zu Ultra-Luxus. Im deutschsprachigen Raum ist die Tochter Aida

mit elf Feriendampfern als Marktführer unterwegs.

Bei Carnival handelt es sich um ein Doppelunternehmen, deren Aktivitäten jedoch

zusammengelegt sind. Die Carnival Corporation ist gemessen an der Marktkapitalisierung

sehr viel größer und notiert an der New York Stock Exchange. Die

Carnival plc ist dagegen an der London Stock Exchange gelistet.

Zusammen haben die beiden Unternehmen im dritten Quartal einen Rekordumsatz

von 7,9 Milliarden Dollar erzielt. Das Plus belief sich auf eine Milliarde Dollar.

Der Nettogewinn legte sogar um 60 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar und lag damit

170 Millionen Dollar über der letzten Unternehmensprognose. Dazu trugen sowohl

höhere Ticketpreise als auch höhere Ausgaben der Passagiere an Bord

bei. Auch die Ergebnisse für das Gesamtjahr dürften erfreulich ausfallen.

Für das kommende Jahr sind bereits fast die Hälfte der Plätze ausgebucht.

Die große Nachfrage erlaubt es Carnival, die Preise spürbar zu erhöhen.

Auch für 2026 gibt es bereits ein rekordverdächtiges Buchungsvolumen.LB

KREUZFAHRTSCHIFF: Nachfrage boomt, Ausgaben steigen

Quelle: Bloomberg, justetf.com

33.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Gut gerüstet

Vaneck Defense ETF

Kurs des Vaneck-ETFs in Euro

Fondsauflage

VANECK DEFENSE

UCITS ETF A

35

30

25

20

2023 2024

15

APR

JAN

DEZ

WKN/ISIN A3D9M1/IE000YYE6WK5

Fondsvolumen 1,5 Mrd. €

Gesamtkostenquote (TER) 0,55 % p.a.

Replikation

vollständig

Kursziel/Stoppkurs 45,00/31,00 €

Kurspotenzial 35 %

e = erwartet

Die Rüstungsindustrie boomt. Der

Vaneck Defense ETF hat in diesem

Jahr bisher um 56 Prozent zugelegt.

Nach Angaben des Stockholm International

Peace Research Institute (SI-

PRI) erzielten die 100 größten Unternehmen

der Branche im Jahr 2023

Einnahmen in Höhe von 632 Milliarden

US-Dollar. Dies entspricht einem

Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber

2022.

Der Vaneck Defense ETF bietet Anlegern

Zugang zu mindestens 25 führenden

Unternehmen aus den Bereichen

Verteidigungstechnologie,

Cybersicherheit und verteidigungsbezogenen

Dienstleistern. Dies wird

durch die Abbildung des Marketvector

Global Defense Industry Index erreicht.

Die in diesem Index enthaltenen

Unternehmen müssen eine

Marktkapitalisierung von mindestens

einer Milliarde US-Dollar aufweisen

und mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes

in der Militär- oder Verteidigungsindustrie

erwirtschaften.

Die Zusammensetzung des Marketvector

Global Defense spiegelt die

Vielschichtigkeit der Verteidigungsindustrie

wider. Eines der Schwergewichte

ist Palantir. Das Unternehmen bietet

Softwarelösungen zur Datenanalyse an,

die unter anderem in den Bereichen

Terrorismusbekämpfung und nationale

Sicherheit eingesetzt werden. Auch

Booz Allen Hamilton produziert keine

Panzer oder Kampfflugzeuge, sondern

hat sich beispielsweise auf die Beratung

von Regierungsbehörden spezialisiert.

Mit einem Fondsvolumen von derzeit

1,5 Milliarden Euro ist der Vaneck

Defense ETF ein Schwergewicht. Der

ETF ist nicht währungsgesichert. Die

stärkste Korrektur (Maximum Drawdown)

in den vergangenen zwölf Monaten

betrug nur 8,54 Prozent. Mehr

noch: Seit 2020 mussten Anleger nur

viermal Monatsverluste hinnehmen.

Anleger sollten dennoch vorsichtig

agieren und den Stoppkurs bei 31

Euro setzen. DR

32

Foto: Carnival

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Quelle: Bloomberg * höchstes Kursziel der Analysten

Quelle: Bloomberg

34.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Hervorragende

Performance

Betsson

Kurs der Betsson-Aktie in Euro

Linde

Börsengang

2022 2023 2024

WKN/ISIN

Kurs der Linde-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

BETSSON

2022 2023 2024

12

10

A40HBD/SE0022726485

Börsenwert 1,8 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 24e/25e 9,1/7,8

Dividendenrendite 24e/25e 5,2/6,1 %

Kursziel*/Stoppkurs 15,60/11,30 €

Kurspotenzial 25 %

35.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

LINDE

Reichlich Luft nach oben

8

6

4

400

350

300

250

200

WKN/ISIN A3D7VW/IE000S9YS762

Börsenwert 201,7 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 28,7/26,2

Dividendenrendite für 2024e/25e 1,3/1,4 %

Kursziel/Stoppkurs 520,00/368,00 €

Kurspotenzial 23 %

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

e = erwartet

Betsson ist ein Anbieter von Online-

Glücksspielen und Sportwetten. Das

Unternehmen hat seinen Sitz in Malta

und Schweden. Anleger stoßen auf eine

Aktie, die man nicht links liegen lassen

sollte. Ein Indiz: Seit Ende 2019 ist die

Aktie in schwedischen Kronen um gut

300 Prozent gestiegen. Das ist eine hervorragende

Performance und kommt

nicht von ungefähr.

Am 24. Oktober veröffentlichte das

Unternehmen die Zahlen für das dritte

Quartal. Obwohl die hochgesteckten Erwartungen

der Analysten nicht ganz getroffen

wurden, zeigte sich Betsson von

seiner besten Seite. Der Gesamtumsatz

lag bei 302,2 Millionen US-Dollar. Das

ist ein Rekord und bedeutete einen Anstieg

um 17,9 Prozent im Vergleich zum

Vorjahr. Der Nettogewinn stieg um 15

Prozent auf 47,27 Millionen Dollar. Lateinamerika

entwickelt sich zu einer der

Einnahmequellen von Betsson.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis

von unter zehn und einer Dividendenrendite

von über fünf ist die Betsson-Aktie

für Anleger eine Überlegung wert.

Den Stopp zur Verlustbegrenzung können

Anleger bei 11,30 Euro setzen. DR

Der weltgrößte Hersteller von Industriegasen

ist ein idealer Risikopuffer für jedes

Aktiendepot. Linde glänzt mit stabilen

Wachstumsraten und hat sich im zuletzt

schwierigen konjunkturellen Umfeld einmal

mehr krisenresistent gezeigt. Dank

breit diversifizierter Zielmärkte sollte der

Konzern auch in Zukunft auf der Umsatzseite

im oberen einstelligen Bereich und

beim Gewinn in mittleren einstelligen

Dimensionen wachsen. Immer mehr

auszahlen werden sich die Milliardeninvestitionen

in die Produktion von umweltfreundlichem

Wasserstoff. In den vergangenen

fünf Jahren hat sich der Börsenwert

verdoppelt. Der Aktienkurs zog dabei wie

an der Schnur gezogen nach oben. Kleinere

Rücksetzer erwiesen sich im Nachhinein

immer als gute Einstiegskurse.

Neben der führenden Marktposition in

verschiedenen Geschäftsfeldern schätzen

Anleger bei Linde, dass es in den vergangenen

Jahren keine negativen Überraschungen

im operativen Geschäft gab.

Die aktuelle Seitwärtsbewegung bietet

eine prima Chance zum Kauf. SRI

Quelle: Bloomberg

36.

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Vom Comeback der

Anleihen profitieren

Die Beliebtheit von Anleihen sank

im Zeitraum 2008 bis 2022 in etwa

auf das Zinsniveau – sprich gegen

null. Das ändert sich nun. Denn wenn

die Zinsen von ihren Rekordständen

fallen, steigen die Kurse ausstehender

Anleihen. Gleichzeitig wecken

geopolitisch herausfordernde Zeiten

den Wunsch nach mehr Diversifikation

im Portfolio. Häufig bieten Unternehmensanleihen

die Chance auf höhere

Rendite als Staatsanleihen – und

das nicht zwangsläufig bei deutlich

höherem Risiko.

Viele Unternehmensanleihen richten

sich mit einem Mindestbetrag von

Tausenden Euro an Großanleger. Hier

schafft ein Fonds Abhilfe. Im besten

Fall beinhaltet er Anleihen mit verschiedenen

Laufzeiten. Lauten sie auf

Euro, dämmt das Währungsrisiken ein.

So wie der BNP Paribas Easy EUR

Corporate Bond SRI PAB ETF. Die Abkürzungen

verraten, dass der Fonds

aus ESG-geprüften Unternehmensanleihen

besteht und Unternehmen ausschließt,

die im Bereich fossiler Energieträger

tätig sind. Das funktioniert

bisher: Auf Ein-Jahres-Sicht erwirtschaftete

die Sammlung aus 1700 Anleihen

7,7 Prozent Rendite. IE

Bond-ETF

BOND-ETF

Kurs des Bond-ETFs in Euro

2022 2023 2024

10,50

10,00

9,50

9,00

8,50

Name BNP Paribas Easy Corporate Bond

WKN/ISIN A2N8AD/LU1859444769

Fondsvolumen 1,2 Mrd. €

laufende Kosten 0,15 %

Wertentwicklung 1 Jahr 7,7 %

Auflagedatum 15.01.2019

33

e = erwartet


ieser Text

eigt evtl. Proleme

moneytitel

beim

ext anSILVESTER-COUNTDOWN

Bestellen Sie noch heute 26 Ausgaben FOCUS MONEY.

SICHERN SIE SICH JETZT IHRE VORTEILE:

✓ Sichern Sie sich heute Ihre Höchstprämie, einen 80 € Verrechnungsscheck

✓ Verpassen Sie keine Ausgabe

✓ Pünktliche und portofreie Zustellung in Ihren Briefkasten

✓ Kostenlose Urlaubsunterbrechung

34

Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/2024


JETZT 80 € HÖCHSTPRÄMIE SICHERN

UND TOP-INFORMIERT WERDEN!

80 € Verrechnungsscheck

Bis zum 31.12.2024 bestellen und Sie erhalten als

Dankeschön einen Verrechnungsscheck über 80 €.

COUNTDOWN:

Nur bis zum 31.12.2024

80 €

(statt 60 €) für Sie!

Pr. Nr. 7640

60 € Verrechnungsscheck

Ab 01.01.2025 bestellen und Sie erhalten als

Dankeschön einen Verrechnungsscheck über 60 €.

Pr. Nr. AJ81

Jetzt

bestellen

GLEICH BESTELLEN:

0781 639 65 22 *

A k t i o n s n r. : F M 1 P R E 6 0 1

focus-abo.de/countdown

FOCUS MONEY für zunächst 26 Ausgaben zum Preis von zzt. 135,20 €. Das Abo kann ich nach der Erstbezugszeit jederzeit mit einer Kündigungsfrist von einem Monat kündigen. Bei Weiterbezug

gilt der reguläre Abopreis (Heftpreis im Abo: zzt. 5,20 € pro Ausgabe). Alle Preise in Euro inkl. der gesetzl. MwSt. sowie inkl. Versandkosten. Auslandkonditionen auf Anfrage:

0049 781 639 65 22 * . Sie haben ein gesetzliches Widerrufsrecht. Die Belehrung können Sie unter www.focus-abo.de/agb abrufen. * Zum Ortstarif, Mobilfunknetze können abweichen.

Verantwortlicher und Kontakt: BurdaVerlag Consumer Sales & Services GmbH, Hauptstr. 130, 77652 Offenburg für die BurdaVerlag Publishing GmbH, in gemeinsamer Verantwortlichkeit

mit mehreren Verlagen (siehe www.burda.com/de/gvv). Informationen zum Datenschutz können Sie unserer Impressum-Seite entnehmen.

FOCUS MONEY 52/2024

Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: FOCUS MONEY 35


moneymarkets

MTU-TURBINEN: Die

Wartung ist ein

hochprofitables Geschäft.

von GEORG MECK und

HANS-PETER SIEBENHAAR

INTERVIEW

Grünes Fliegen wird

teurer“

Noch führt Lars Wagner den Triebwerkshersteller MTU, bald

wechselt er zu Airbus. Ein Gespräch über saubere Flugzeuge,

profitable Rüstung und den Hobby piloten Friedrich Merz

36

Fotos: Euromediahouse/MTU Aero Engines FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Herr Wagner, wie werden wir in zehn oder 20 Jahren fliegen? Sind Flugzeuge

dann klimaneutral?

Lars Wagner: In zehn Jahren fliegen wir noch genauso wie heute,

mit den gleichen Triebwerken, aber mit anderen, klimaneutralen

Kraftstoffen aus nicht fossilen Rohstoffen.

Bisher sind die synthetischen grünen Kraftstoffe nur in lächerlich geringen

Dosen verfügbar, klagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Wagner: Das muss und wird sich ändern. Für große Mengen dieser

nachhaltigen Kraftstoffe bedarf es wiederum sehr viel grünen

Wasserstoffs.

Gerade daran hapert es in Deutschland.

Wagner: Richtig. Die Wasserstoffherstellung ist

aufgrund der hohen Strompreise aktuell kein Geschäftsmodell

in Deutschland. Es ist für deutsche

Unternehmen eher eine Exportchance, Industrieanlagen

in Regionen zu bauen, in denen Sonne

und Wind im Übermaß zur Verfügung stehen. Das

Besondere an diesen sogenannten Sustainable

Aviation Fuels, kurz SAF, ist: Sie sind genauso verwendbar

wie heutiges Kerosin, lassen sich also

gut betanken und transportieren.

Wie schnell kann dieser Wechsel zu nachhaltigen Treibstoffen

gelingen? Wann können Flugzeuge zu 100 Prozent

klimaneutral tanken?

Wagner: Wir sind bereit. Unsere Triebwerke

sind schon heute so ausgelegt und zugelassen,

dass 50 Prozent klimaneutraler Kraftstoff beigemischt

werden kann. Auch 100 Prozent haben

wir bereits erfolgreich getestet.

Also liegt es nicht an der Technik, sondern an den Kosten?

Wagner: An den Kosten und an den verfügbaren

Produktionsanlagen. Der klimaneutrale Treibstoff

wird erst dann ein Geschäft, wenn ein höherer

Prozentsatz als heute beigemischt wird. Damit

zieht die globale Nachfrage an, der Markt

kommt in Schwung. In Deutschland und Europa

haben wir nicht rechtzeitig Gas gegeben.

Braucht es dazu strengere Vorgaben vom Staat?

Wagner: Eine höhere Quote zur Beimischung

würde helfen. Doch diese Regelung dürfte nicht

nur für die Fluggesellschaften in der EU gelten,

sondern für alle Airlines, die nach Europa kommen

und von Europa wegfliegen. Das wäre eine

faire Lösung. Ich plädiere für eine Beimischung

von 20 bis 25 Prozent, um die Nachfrage anzukurbeln.

Darüber hinaus braucht es staatlich geförderte

Anlagen.

Das heißt: Fliegen wird in jedem Fall teurer.

Wagner: Grünes Fliegen wird tendenziell

teurer. Aber es muss unser Anspruch bleiben,

dass Fliegen nicht nur für eine Minderheit,

Vita

Lars Wagner

Geboren 1975 in

Cuxhaven, studiert

Wagner in Aachen

Maschinenbau sowie

Luft- und Raumfahrttechnik

Er beginnt seine

Karriere als Lehrling

bei Airbus, wechselt

später zu MTU. Dort

durchläuft er Stationen

als Bereichsleiter,

Technikvorstand und

wird im Januar 2023

Vorstandsvorsitzender

Spätestens zum

Jahreswechsel 2025/26

kehrt er zurück zu

Airbus – dann als Chef

der Flugzeugsparte

für eine Elite, möglich ist, sondern für die breite Masse. Unsere

Branche hat versprochen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dazu

reicht es nicht, wenn man evolutionär weitermacht. Wir müssen

zeitgleich an revolutionären Technologien forschen, mit denen

Flugzeuge emissionsfrei fliegen. Und da fokussieren wir uns als

MTU auf elektrisches Fliegen mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle

an Bord.

Nicht auf Batterien?

Wagner: Das ist für mich keine realistische Option.

Warum nicht?

Wagner: Batterien haben ein zu hohes Gewicht,

auch im entladenen Zustand. Das ist vielleicht für

vier- oder sechssitzige Flugzeuge eine Option,

aber nicht für größere Maschinen. Daher setzen

wir auf die fliegende Brennstoffzelle mit Wasserstoff

für Maschinen mit perspektivisch bis zu 100

Passagieren und einer Flugdistanz bis 1800 Kilometer.

Damit sind bis zu 70 Prozent aller innereuropäischen

Flugstrecken abgedeckt.

Wie schnell kann das gelingen? Von der Brennstoffzelle

für Auto und Lkw hören wir schon lange, in der Praxis

rührt sich wenig.

Wagner: Wenn die Geschwindigkeit der Entwicklung

so fortschreitet, wie wir sie heute sehen,

werden wir sicherlich Anfang der nächsten Dekade

mit einem 20-Sitzer emissionsfrei fliegen. Gegen

Mitte oder Ende der Dekade können wir langsam

hoch skalieren, auf bis zu 100 Passagiere.

Das ist aus meiner Sicht die einzige Chance, um

wirklich emissionsfrei zu fliegen. Die Brennstoffzelle

hat keine Emissionen außer Wasser.

Woher kommt das künftige Wachstum für Flugzeugbauer?

Wagner: Für Entwicklung und Herstellung fokussieren

wir stark auf Europa, neue Absatzmärkte

liegen in den Wachstumsregionen außerhalb.

Indien zum Beispiel entwickelt sich rasant

im Luftverkehr. Auch das starke Wachstum im

Mittleren Osten und im asiatisch-pazifischen

Raum wird weitergehen. Insgesamt sind die

Wachstumsmöglichkeiten enorm, 60 Prozent der

Weltbevölkerung sind noch nie in einem Flugzeug

gesessen.

Kann der Planet es verkraften, wenn alle fliegen? Wenn

überall Flughäfen gebaut werden, die Emissionen sich

nochmal vervielfachen?

Wagner: Natürlich muss die entsprechende Infrastruktur

geschaffen werden, müssen die Emissionen

der Luftfahrt reduziert und am Ende auf

null gebracht werden. Wir sind uns unserer Verantwortung

für Umwelt und Gesellschaft bewusst

und arbeiten an Lösungen – beim Verbrauch, bei

neuen Kraftstoffen, mit neuen Antriebstechnologien.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: MTU Aero Engines 37


moneymarkets

Die Flugzeughersteller, in Amerika wie Europa, sind stark reguliert und subventioniert.

Geht ohne Staat gar nichts?

Wagner: Die starke Regulierung dient in erster Linie einem zuverlässigen

und sicheren Flugverkehr. Aber klar ist auch: Ohne staatliche

Hilfe lässt sich keine Luftfahrtindustrie aufbauen. Wir können

das gerade in China mit dem staatlichen Flugzeugbauer Comac beobachten,

der Flugzeuge für den chinesischen Markt herstellt. Die

dortigen Airlines werden vom Staat aufgefordert, diese heimischen

Flugzeuge für den Inlandsverkehr zu kaufen. Stand heute wird es

noch eine Weile dauern, bis daraus Exportschlager für den Weltmarkt

werden, aber wir beobachten diese Entwicklungen natürlich.

Bei den Eisenbahnen sind die Chinesen sehr schnell vorangekommen. Heute

fahren zwischen Shanghai und Peking chinesische Züge und keine von Siemens.

Wagner: Die Luftfahrindustrie ist sehr speziell. Angesichts der

internationalen Komplexität, des Luftfahrtrechts, der Zertifizierung

sowie der Sicherheits- und Qualitätsaspekte sind wir eine besondere

Branche mit einer eigenen Geschwindigkeit. Aber keine

Frage, wir haben einen Blick darauf.

Will der Staat Zukunftsbranchen hochziehen, ist das meist zum Scheitern

verurteilt. Die Luftfahrt ist aus Sicht der Politik das Gegenbeispiel, hier hat

die staatliche Industriepolitik funktioniert. Franz-Josef Strauß hat sich einst

gefeiert als Vater von Airbus und der europäischen Luftfahrt. Zu Recht?

Wagner: Airbus ist zweifellos das Paradebeispiel für erfolgreiche europäische

Industriepolitik. Im Umfeld haben sich viele leistungsfähige

Partner wie die MTU entwickelt. Airbus ist ein Erfolgsmodell für

Europa, das Kraftzentrum der Luftfahrt, das Deutschland, Frankreich,

Spanien und auch Großbritannien wirtschaftlich eng verbindet.

Sind solche Erfolge in der EU heute noch denkbar? Was muss sich dazu ändern

unter der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen?

Wagner: In den vergangenen Jahren fehlte in der EU oft der Gemeinschaftssinn,

das Verständnis für das intelligente Miteinander

von Ökonomie und Ökologie. Da wurde zu viel über mögliche Verbote

anstatt über technologische Chancen diskutiert. Dadurch hat

auch die Wettbewerbsfähigkeit gelitten.

Was konkret folgt daraus für die Flugzeugindustrie?

Wagner: Wir brauchen einen klaren politischen Willen, dass Europa

führend im Flugzeugbau ist, auch mit nachhaltigen Antrieben.

Wir haben ja nicht mehr viele Technologieführer in Europa.

Die Luftfahrt ist einer davon, ein Jobmotor und Innovationstreiber.

Dafür muss die Wettbewerbsfähigkeit unbedingt erhalten, beziehungsweise

wieder hergestellt werden.

Hilft dafür ein flugbegeisterter Kanzler? Was erwarten Sie von einer neuen

Bundesregierung, die aller Voraussicht nach vom Hobbypiloten Friedrich

Merz angeführt wird?

Wagner: Im Bund gilt das, was ich für Europa gesagt habe: Wir

müssen uns auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts konzentrieren,

auf unsere Stärke bei zukunftsfähigen Lösungen. Die Vision

des emissionsfreien Fliegens treibt uns als MTU an. Wir sehen

Innovation als Schlüssel für nachhaltige Mobilität. Dafür brauchen

wir verlässliche Rahmenbedingungen, die unserer Branche Kraft

für die nächsten 20, 30 Jahre geben. Wir haben enorm lange Entwicklungs-

und Produktionszyklen, sowohl im zivilen Geschäft als

auch im Bereich Verteidigung.

MTU-ZENTRALE IN MÜNCHEN: Der Triebwerksbauer schließt

sein wirtschaftlich erfolgreichstes Geschäftsjahr ab

Haben Sie darüber schon mit Friedrich Merz gesprochen?

Wagner: Wir tauschen uns regelmäßig mit relevanten Stakeholdern

in Berlin aus. Denn eines muss uns in Deutschland klar sein:

Die Pflanze der heimischen Luftfahrtindustrie muss man hegen

und pflegen, damit auch in zehn oder 20 Jahren noch Triebwerke

und Flugzeuge „made in Germany“ auf den Markt kommen. Gerade

im Militärbereich haben wir als Gesellschaft eine große Lernkurve

durchschritten und verstanden, dass wir unsere Werte aktiv

verteidigen müssen.

Wie viel vom 100-Milliarden-Sondervermögen fürs Militär ist nach dem russischen

Überfall auf die Ukraine bei Ihnen angekommen?

Wagner: Ein kleiner Millionenbetrag für etwas mehr Wartung der

fliegenden Flotte der Bundeswehr. Wichtiger für uns wäre aber Planungssicherheit

mit Blick auf das Kampfflugzeug der nächsten Generation.

Es ist Teil des sogenannten FCAS-Programms, das nicht direkt

mit dem Ukraine-Konflikt zu tun hat. Da fehlt es im Moment an der

Klarheit, wie es mit diesem wichtigen, multinationalen Projekt weitergeht.

Neben Deutschland sind Frankreich und Spanien beteiligt.

Wie groß ist Ihre Zuversicht, dass die künftige Bundesregierung tatsächlich

den Verteidigungshaushalt auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts

erhöhen wird?

Wagner: Nach allem, was ich in Berlin höre, werden wir zu einer

deutlichen Erhöhung des Verteidigungshaushalts kommen. Ich

glaube, dass alle relevanten Parteien dieses Ziel im Grundsatz unterschreiben.

Allerdings: Wann genau wir die drei Prozent erreichen

können, hängt vor allem davon ab, wie sich die Wirtschaft in

Deutschland und damit das Steueraufkommen entwickeln wird.

Ein Präsident Trump nützt Ihnen da, wenn er verlangt, dass die Europäer

selbst schauen, wie sie sich verteidigen können.

Wagner: Der Angriff auf die Ukraine hat generell zu einem Umdenken

geführt. Unter einer Regierung Trump wird sich das erneut

verstärken. Und wenn wir von europäischer Souveränität sprechen,

ist auch klar: Die Abhängigkeit von amerikanischem Fluggerät

und damit von amerikanischer Technologie ist stärker auf

den Prüfstand zu stellen.

Der Krieg hilft, zynisch gesprochen, Ihrem Militärgeschäft.

Wagner: In erster Linie ist das Aufflammen bewaffneter Konflikte eine

schreckliche Nachricht, die mich zutiefst erschüttert. Wahr ist aber:

Wir bekommen einen realistischen Blick auf die Notwendigkeit der

Verteidigung unserer freiheitlich-demokratischen Werte in Europa.

Wenn Trump den Ukrainekrieg rasch beendet, wie auch immer, was würde

das für Ihre Branche bedeuten?

Wagner: Natürlich würden wir uns alle für die Menschen in der

38

Foto: Bloomberg

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Ukraine freuen, wenn der furchtbare Krieg

endlich vorbei wäre. Unseren Beitrag zur Verteidigung,

zum Beispiel durch den Eurofighter,

werden wir unabhängig davon fortsetzen.

Wie viel trägt das Militärgeschäft zum Umsatz bei?

Wagner: Unter zehn Prozent. Unser klarer

Fokus liegt mit über 90 Prozent des Umsatzes

im zivilen Bereich – und dieser wächst enorm.

Somit ist es ohnehin eine Aufgabe, dieses Verhältnis

von Verteidigungs- und Zivilgeschäft

stabil zu halten.

Die Börse liebt derzeit alles, was mit Militär zu tun hat, Ihre Aktie notiert

am Allzeithoch. Kann das noch lange so weitergehen?

Wagner: Ich bin immer vorsichtig mit Vorhersagen zum Kursverlauf.

Wenn man den Analystenberichten der großen Banken glaubt,

ist bei der MTU Aero Engines AG weiterhin Luft nach oben. Das

stützt sich nicht allein auf ein Segment, sondern auf das Wachstum

in all unseren Geschäftsbereichen.

Müssen Sie sich vor Investoren hin und wieder rechtfertigen für die Rüstung?

Wagner: Unser großer Schwerpunkt liegt in der zivilen Luftfahrt,

in der Produktion und Instandhaltung von Triebwerken für Passagierflugzeuge.

Insgesamt hat sich die Debatte um die Notwendigkeit

der Verteidigung aber spürbar verändert. Bis vor zwei, drei Jahren

wurde auf nahezu jeder Hauptversammlung kritisiert, dass wir

unsere Verteidigungssparte weiterentwickeln. Dies ist deutlich weniger

geworden.

Ohne staatliche Hilfe

lässt sich keine Luftfahrtindustrie

aufbauen.

Airbus ist das Paradebeispiel

für erfolgreiche

Industriepolitik.“

LARS WAGNER

MTU einsetzen. Der Ball für die Regelung meiner

Nachfolge liegt nun beim Aufsichtsrat.

Warum wollen Sie überhaupt weg, wenn hier alles

rund läuft? Das ist doch schön.

Wagner: Ja, sehr schön. Die MTU hat starke

Zahlen und positive Perspektiven. Wir feiern

aktuell 90 Jahre MTU und zeitgleich unser

wirtschaftlich erfolgreichstes Geschäftsjahr

mit einem Rekordergebnis und dem höchsten

Aktienkurs seit Firmenbestehen. Zugleich

sind auch die Chancen und Herausforderungen

bei Airbus sehr reizvoll. Die nächste Generation

der Passagierflugzeuge auf den Markt zu bringen, revolutionäre

Ideen für das emissionsfreie Fliegen zu konzipieren und

damit die Luftfahrt in Europa zu gestalten – das ist eine Aufgabe,

der ich mich gerne stellen möchte.

Sie haben einst als Azubi bei Airbus begonnen, kennen daher die deutsch-französischen

Ränkespiele in dem politisierten Konzern. Das schreckt Sie nicht ab?

Wagner: Die internationale und natürlich in erster Linie deutschfranzösische

Perspektive zieht mich an. Mein Ziel wird es sein, diese

Nationen weiter zusammenzubringen, um am Ende das beste Produkt

für Europa auf den Markt zu bringen und die Erfolgsgeschichte

fortzuschreiben. Das geht nur gemeinsam. Und da kann man nicht

auf Pässe achten, sondern auf die besten Kompetenzen. Hinzu

kommt in der Tat meine persönliche Geschichte: Vor 30 Jahren habe

ich am Flügel eines Airbus meine Ausbildung begonnen, nun darf ich

als CEO genau dorthin zurückkehren und die Flugzeugsparte leiten.

Auch nachhaltige Fonds kaufen heute MTU-Aktien?

Wagner: Durchaus. Wenn Sie mit mehr als zehn Prozent im Militärgeschäft

engagiert sind, steigen manche Fonds aus. Wir sind

knapp unter dieser Schwelle, sodass eigentlich alle Fonds investieren

können. Und mit dem Wachstum, das wir vor allem im zivilen

Geschäft prognostizieren, sind wir aus meiner Sicht hochattraktiv.

Sie haben Ihren Vertrag als MTU-Chef nicht verlängert, um zu Ihrem früheren

Arbeitgeber Airbus zu wechseln. Wie schnell geht es mit dem Abschied? Formell

endet Ihr Engagement erst im Dezember 2025.

Wagner: Richtig, mein Vertrag läuft bis Ende2025 und ich werde

mich bis zu meinem letzten Arbeitstag mit voller Kraft für die

Sie waren bereits als Kind ständig auf dem Flugplatz. Muss man so flugbegeistert

sein, um in Ihrer Branche Erfolg zu haben?

Wagner: Die Begeisterung hilft sehr. Ich bin ein Luftfahrt-Enthusiast,

und das schon von Kindesbeinen an. Flugzeuge starten und

landen zu sehen oder die Triebwerke am Prüfstand zu hören – das

sind Momente, in denen ich nach wie vor Gänsehaut bekomme.

Fliegen Sie auch selbst?

Wagner: Ich genieße das Mitfliegen. Bereits als Kind durfte ich

meinen Vater öfters begleiten. Und es ist wie so oft im Leben: Für

den eigenen Pilotenschein hatte ich früher kein Geld und habe heute

keine Zeit.

Aktie mit Schub

WKN/ISIN A0D9PT/DE000A0D9PT0

Börsenwert 17,4 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e/26e 20,4/18,3

Dividendenrendite für 2025e/26e 0,9/1,3 %

Kursziel/Stoppkurs 400,00/275,00 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 23 %

MTU Aero Engines

Kurs der MTU-Aktie in Euro

300

260

220

Quelle: Bloomberg

e = erwartet

200-Tage-Linie

180

2021 2022 2023 2024

140

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

39


moneymarkets

AUSDAUERTRAINING: Ein

gesunder Lebensstil hat für

immer mehr Menschen

Priorität

FITNESS

Topfit für das Depot

Gesünder leben und mehr Sport treiben. Von diesem Trend profitieren Fitnessstudios und

Hersteller von Fitnessgeräten. Bei ausgewählten Aktien machen auch Anleger eine gute Figur

von STEFAN RIEDEL

Die Weihnachtstage und die Wochen davor sind alles andere

als gesund und besinnlich. Neben dem Stress auf

der Arbeit macht sich vor allem das reichliche Essen

und Trinken auf der Waage bemerkbar, angefangen von Plätzchen

und dem Essen zur betrieblichen Weihnachtsfeier über

die Weihnachtsgans bis zum Silvesterfondue mit den reichlichen

alkoholischen Unterlagen dazu. Kein Wunder also, dass

es zu den festen guten Vorsätzen fürs neue Jahr zählt, mehr

Sport zu machen und gesünder zu leben. So gaben bei einer

Umfrage von Statista im Oktober 55 Prozent der Befragten an,

das nächste Jahr mehr Sport zu machen und mehr Geld zu sparen.

Weitere 40 Prozent wollen sich gesünder ernähren.

Damit diesen guten Vorsätzen Taten folgen, starten die Betreiber

von Fitnessstudios in den Monaten vor dem Jahres-

wechsel Werbekampagnen mit Mitgliedschaften zu Discountpreisen.

Aber auch Sportartikelbetreiber und die Hersteller

von Fitnessgeräten und Fitness-Apps profitieren bei ihrem

Weihnachtsgeschäft von der Bereitschaft der Menschen, im

neuen Jahr weniger dem Gaumen und dafür mehr dem Körper

etwas Gutes zu tun.

Wertschätzung für gesunden Lebensstil. Überhaupt steigt

das Bewusstsein für die präventive Gesundheitsvorsorge. Das

umfasst zum einen bessere Ernährung, zum anderen gesteigerte

körperliche Aktivitäten. Immer mehr Menschen erkennen

die positiven Auswirkungen eines gesünderen Lebensstils.

Zugleich wächst die Bereitschaft, für gesündere Nahrung und

gesundheitliche Vorsorge mehr Geld auszugeben. Das gilt

nicht nur für die wohlhabenderen Gesellschaftsschichten in

40

Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


den westlichen Industriegesellschaften, die über die nötigen

finanziellen Mittel verfügen. Gesund, sportlich und nachhaltig

wollen auch immer mehr Menschen in der wachsenden

Mittelschicht der Schwellenländer leben. Dort gehen vor allem

in den Millionenmetropolen mit ihren limitierten Grünflächen

immer mehr Menschen in Fitnessstudios, um sportlich

fit und körperlich gesund zu bleiben (s. Grafik rechts).

Klamotten und Geräte. Anleger können am Fitnesstrend in

verschiedenen Geschäftsfeldern mitverdienen. Unabhängig

von den einzelnen Bereichen sind bei der Titelauswahl einige

Faktoren erfolgsentscheidend. Die Unternehmen müssen sich

in Märkten mit einem langfristigen strukturellen Wachstum

abheben. Dazu müssen sie mit international etablierten Marken

eine hohe Kundenbindung erzielen. Und zu guter Letzt

müssen sie bei der Profitabilität gegenüber der Konkurrenz

top sein. Wie in anderen Segmenten von Konsum und Freizeit

gilt aber auch hier: für die Qualitätsführer müssen Anleger

vergleichsweise hohe Aktienbewertungen in Kauf nehmen.

Die Hersteller von Sportbekleidung sind ein Schwerpunkt

rund um das Thema Fitness. Während die Adidas-Aktie in diesem

Jahr bereits gut in eine sportliche Bewertung gelaufen ist,

haben vor allem Puma und Lululemon Athletica weiterhin ein

deutliches Aufholpotenzial. Angesagt sind auch Fitness-Armbänder

und Activity Tracker, die neben der Schlafanalyse die

verbrannten Kalorien und die Herzfrequenz messen. Das Geschäft

läuft, was sich auch im Börsenwert der börsennotierten

Anbieters Garmin widerspiegelt: 2024 ging es mit dem Aktienkurs

um mehr als 70 Prozent nach oben. Anleger sollten dabei

im Blick behalten, dass es sich inzwischen um „Nice to have“-

Produkte handelt, die sich in ihrer Funktionalität nur noch

wenig unterscheiden. Dementsprechend gering ist die Preissetzungsmacht

für die Firmen. Bei den Betreibern von Fitnessstudios

gilt es drei Faktoren zu beachten: die langfristige Kundenbindung,

die Diversifikation nach Ländermärkten und die

Preisführerschaft in einzelnen Kundengruppen.

Fonds und ETFs. Genau wie beim Trend zur gesunden und

ökologisch nachhaltigen Ernährung können Anleger auch

beim Thema Fitness mittlerweile in Anlageprodukten mitverdienen.

Mit dem im September 2021 aufgelegten DWS ESG Invest

Healthy Living (ISIN: LU2379121283) können Anleger

Sportliche Schwellenländer

Der Trend zum regelmäßigen Sport in Fitnessstudios

hat sich zuletzt immer mehr in Schwellenländern wie

Indien, Brasilien und China breitgemacht

Indien 41

Brasilien 39

China 36

Großbritannien 30

Deutschland 25

USA 24

Frankreich 18

Japan 8

Quelle: Statista Consumer Insights

Nutzer von

Fitnessstudios 2024

Anteil an der Bevölkerung in Prozent

am Wachstumspotenzial von Unternehmen profitieren, die

Produkte für eine gesündere Lebensweise anbieten und den

medizinischen Fortschritt vorantreiben. Der US-Versicherer

United Health, die Medtechkonzerne Medtronic und Abbott

und der Lebensmittelhersteller Danone zählen zu den größten

Fondspositionen in dem mit rund 40 Titeln relativ konzentrierten

Portfolio. Die aktuelle Jahresperformance liegt bei

rund zehn Prozent.

Unter den ETFs ist der Franklin Future of Health and Fitness

UCITS ETF (IE0003WEWAX4) eine gute Wahl. Das im Juli

2023 aufgelegte Produkt setzt auf Unternehmen, die weltweit

nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für Gesundheit

anbieten. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Solactive

Sustainable Health and Wellness Index ab. In diesem Index

enthalten sind auch Firmen mit Pflege- und Wellnessangeboten.

Pharma- und Medtechkonzerne sind am höchsten gewichtet.

Fitnessgeräteanbieter, wie sie im Portfolio des DWS-

Fonds enthalten sind, beinhaltet der Index jedoch nicht. Wer

sich das Thema Fitness als spekulative Beimischung mit Einzelwerten

ins Depot holen will, fährt am besten mit unseren

drei Aktienfavoriten.

Zuerst kommt die Kleidung...

Der Umsatz von Sportartikeln wächst bei Frauen und

Männern in jüngeren und mittleren Altersgruppen

ebenso gleichmäßig wie bei Kindern

Umsatz mit Sportund

Badebekleidung

in Milliarden Euro,

ab 2024 Prognose

121

2018

120

2020

149

2022

174

2024

190

2026

207

2028

Quelle: Statista Consumer Market Insights

...dann die digitalen Helfer

Während die Verkäufe von Gesundheits-Apps vor

allem in den Jahren der Coronapandemie boomten,

flacht die Wachstumskurve jetzt ab

Markt für Fitness-Apps

in Milliarden Euro,

ab 2025 Prognose

1,28

2017

2,68

2019

3,69

2021

4,94

2023

6,14

2025

7,29

2027

8,53

2029

Quelle: Statista Market Insights

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

41


moneymarkets

BASIC-FIT

Hochgestemmte Gewinne

Das Unternehmen. „Fitness zum fairen Preis“ ist das Motto der niederländischen

Fitnesskette, die in sechs europäischen Ländern aktiv ist. Basic-Fit wirbt

mit niedrigpreisigen Abos in spartanisch eingerichteten Fitnessstudios, inklusive

einer kostenlosen App für Work-outs zu Hause. Frankreich stellt rund die

Hälfte am Gesamtumsatz, der 2023 erstmals die Milliardenmarke knackte.

Deutschland ist seit 2022 neu dabei.

Die Aktie. Die Aktie hat sich vom Kurseinbruch im Frühjahr nach den enttäuschenden

Zahlen noch nicht erholt. Angesichts des für die nächsten Jahre erwarteten

Wachstumspotenzials ist der Titel sehr günstig bewertet.

Die Vision. Die Investitionen in die internationale Expansion zahlen sich aus.

Der Konzern wird 2024 erstmals schwarze Zahlen schreiben. Branchenexperten

erwarten, dass sich in den zwei darauffolgenden Jahren der Konzerngewinn

auf 130 Millionen Euro vervierfachen wird.

Basic-Fit

Kurs der Basic-Fit-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

15

2022 2023 2024

WKN/ISIN

A2AJXD/NL0011872650

Börsenwert 1,5 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 41,2/16,5

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 32,00/19,30 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 42 %

Quelle: Bloomberg

40

35

30

25

20

e = erwartet

PLANET FITNESS A

Schwergewicht in den USA

Das Unternehmen. Nach Mitgliederzahl und Standorten ist Planet Fitness in

den USA eines der größten Fitnessclub-Franchises. Planet Fitness investiert in

immer neue Fitnesscenter und hat dank seiner flächendeckenden Präsenz eine

hohe Preissetzungsmacht.

Die Aktie. Anfang November legte die Aktie einen Kurssprung von 30 Prozent

auf ein neues Allzeithoch hin. Auslöser waren die Quartalszahlen, die besser

als erwartet ausfielen. Während der Umsatz um fünf Prozent zulegte, ging es

mit dem operativen Gewinn um 13 Prozent auf 81 Millionen US-Dollar nach oben.

Zugleich hat das Unternehmen die Jahresprognosen angehoben.

Die Vision. Planet Fitness hat in diesem Jahr die Skeptiker widerlegt, die erwarteten,

dass die Expansion zulasten der Profitabilität geht. Ungeachtet der

strammen Bewertung hat die Aktie deshalb weiter Luft nach oben. Für neue Engagements

empfiehlt es sich den nächsten Kursrücksetzer abzuwarten.

Planet Fitness

Kurs der Planet-Fitness-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

40

2022 2023 2024

WKN/ISIN

A14U2K/US72703H1014

Börsenwert 8,2 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 39,6/34,0

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 122,00/72,00 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 25 %

Quelle: Bloomberg

90

80

70

60

50

e = erwartet

TECHNOGYM

Digital und margenstark

Das Unternehmen. Mit seinen Fitnessgeräten und Laufbändern für Fitnessstudios

und Home Training ist das Unternehmen aus dem norditalienischen Cesena

eine internationale Größe, unter anderem als etablierter Ausstatter bei den

Olympischen Spielen. Neben den Investitionen in neue Geräte ist Technogym

weit fortgeschritten bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz für die individuelle

Analyse der Fitnessdaten.

Die Aktie. Mit seinen hochpreisigen Produkten erzielt Technogym branchenweit

hohe operative Margen von über zehn Prozent. Nach der Achterbahnfahrt

zwischen Corona-Einbruch, Nachholeffekten und dem erneuten Abschwung

geht es seit zwei Jahren mit Gewinn und Aktienkurs wieder stabil aufwärts.

Die Vision. Technogym ist in seinem Segment ein Qualitätsführer. Das Unternehmen

wird in den nächsten Jahren stabil wachsen – auf der Umsatzseite im

oberen einstelligen und beim Gewinn im mittleren zweistelligen Bereich.

42

Technogym

Kurs der Technogym-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

5

2022 2023 2024

WKN/ISIN

A2AHWL/IT0005162406

Börsenwert 2,1 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 24,1/21,1

Dividendenrendite für 2024e/25e 2,8/3,0 %

Kursziel/Stoppkurs 13,50/8,80 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 28 %

Quelle: Bloomberg

10

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

9

8

7

6

e = erwartet


KLARTEXT

Wer hat Mut zur klaren Kante?

Der Bundeskanzler hat die Vertrauensfrage

verloren, der Deutsche Bundestag wird aufgelöst.

Doch was wird sich ändern? Deutschland

ist überbürokratisch und kaum digitalisiert.

Die Deutschen mögen keine spürbaren

Veränderungen und ertragen Risiko nur noch

dann geduldig, wenn der Staat ihnen bei Risikoeintritt

Kompensation anbietet. Dazu

passt unser Verhältniswahlrecht und die dadurch

häufigen Kompromiss-Koalitionen über

die Bruchlinien der grundsätzlich unterschiedlich

politischen Lager hinweg. Das soll

keine Beschwerde sein, denn Franzosen, Briten

oder Amerikanern mit ihren etwas anderen

Demokratieformen geht es nicht besser.

Aber die deutschen Gegebenheiten prägen

uns und haben Folgen. Die gerade gescheiterte

Koalition hat die grundsätzlichen Unterschiede

nicht verkraftet. Deshalb sind vielen

Wählern die möglichen Koalitionsoptionen

wichtiger als ihre eigentliche Parteipräferenz

– taktische Stimmabgaben sind bei ihnen ein

Thema. Aber auch das macht nur Sinn, wenn

dahinter das Ziel steht, mehr Eindeutigkeit in

die Richtungsentscheidung zu bringen.

Das Ziel muss die Beseitigung der Lähmung

sein. Politiker sind ängstlich oder zumindest

übervorsichtig geworden. Vor zwei Jahrzehnten

war es ähnlich. Ein Ausweg aus der schweren

strukturellen Wirtschaftskrise war nur mit

radikalen, also schmerzhaften und bei

Deutschen unbeliebten, Reformen möglich.

Gerhard Schröder war verantwortungsbewusst

und setzte die Reform

des Arbeitsmarktsystems durch, aber

er verlor damit seine Mehrheit und fügte

seiner Partei bis heute unverarbeitete

Schäden zu. Angela Merkel war auf

dem gleichen Weg, berief die Herzog-

Kommission, schlug eine große Steuerreform

vor und kündigte sehr ehrlich eine Erhöhung

der Mehrwertsteuer an. Ihr

großer Vorsprung schmolz wie

Schnee in der Sonne und beinahe

hätte sie die Wahl verloren. So endete

ihre Reformagenda schon vor

ihrer Vereidigung.

Die großen Parteien haben

Angst, dass ihnen das 2025

wieder passiert. Deshalb wer-

Die Deutschen mögen

keine Veränderungen,

kein Risiko und keine

Schulden. Deswegen

scheuen die Parteien

Klarheit. Wir brauchen

klare Positionen, nur

so beenden wir den

Stillstand

PROF. ROLAND KOCH,

Vorsitzender der Ludwig-

Erhard-Stiftung und

ordentlicher Professor an

der Frankfurt School of

Finance & Management,

ehemals Ministerpräsident

von Hessen

den wir nun alle Zeugen eines wenig motivierenden

Stellungsspiels, das die grundlegende

Suche vieler Wähler nach Klarheit gewollt ignoriert.

Die SPD will Schulden machen. Sie

sieht in einer Verschuldung von 100 Prozent

des Sozialprodukts nur eine Anpassung an die

übrigen Länder und eine Notwendigkeit zur

Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

Aber die Deutschen mögen keine Schulden,

also bleibt es bei vorsichtigen Formulierungen

zur Reform der Schuldenbremse. Die Grünen

glauben, ohne verbindliche und detaillierte

Planung und Durchsetzung gebe es keine Rettung

des Planeten, aber nach dem Debakel

des Heizungsgesetzes existiert dieses Programm

nur noch in Moll. Die CDU sieht, dass

es ohne eine einschneidende Rentenreform

und deutliche Einsparungen in den Sozialbudgets

nicht geht, bewegt sich aber so vorsichtig,

dass es möglichst niemand bemerken soll.

Die bittere Wahrheit ist jedoch, dass wir

Bürger uns entscheiden müssen. Unsere Aufträge

müssen klar und umsetzbar sein, sonst

bekommen wir den Stillstand, den wir gewählt

haben. Ich wünsche mir klare Aussagen zum

Thema Schulden, zum Thema Rente, zur Frage

Datenschutz statt Täterschutz. Wie schön

wäre eine klare Position, ob in der Wohnungsnot

der Erhalt der grünen Wiese oder die

neue Wohnung wichtiger ist. Am Ende würde

es allen helfen, wenn wir eine demokratische

Partei sehen, die aus Sorge vor Putin Waffen

kauft und den Ukrainern hilft und eine andere

demokratische Partei aus der gleichen

Angst heraus die Bundeswehr so schwach

lässt, wie sie ist und den Ukrainern nur so weit

hilft, wie es Putin nicht richtig ärgert.

Wähler die in einer solchen Situation nicht

koalitionsfähige radikale linke oder rechte

Parteien wählen, würden eine Richtungsentscheidung

verweigern und aus Trotz das Gegenteil

von dem erreichen, was sie eigentlich

wollen. Auch Koalitionen brauchen eine ganz

klare Richtungsvorgabe. Patt ist Stillstand. Da

ich selbst einmal in der politischen Arena

stand, weiß ich, dass dies als unerwünschte

Polarisierung oft mit verbaler Abscheu kommentiert

wird. Aber ich bleibe überzeugt, nur

so verändern sich Mehrheiten und nur so lösen

wir die Krise auf.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Bloomberg 43


moneymarkets

US-DOLLAR

Alle Augen

auf den

US-Dollar

AUSSCHNITT EINER

DOLLARNOTE: Geht

die Zeit der Währungsgewinne

zuende?

Trumps Finanzpläne und die restriktive Fed

stärken die US-Währung. Warum das Potenzial

der Rally begrenzt scheint und wie sich Anleger

vor dem neuen Währungsrisiko schützen

von EMANUEL EISEL

Es ist gar nicht so lange her, Ende September dieses Jahres,

da stand der US-Dollar kurz davor, seinen übergeordneten

Aufwärtstrend gegenüber Währungen wie

dem Euro zu verlieren. Zwei Monate und eine US-Wahl später

notiert die US-Währung so stark wie zuletzt vor zwei Jahren.

Für Anleger, die in US-Dollar Vermögenswerte investiert

waren, führte dies innerhalb weniger Wochen zu einem Kursplus

durch Währungsschwankungen von über sechs Prozent.

Wie konnte es zu einer derart starken Bewegung im Greenback

kommen? Einer der Hauptfaktoren dürften die Pläne

des designierten US-Präsidenten Donald Trump sein, der gemeinsam

mit Personalien wie dem vielleicht erfolgreichsten

Unternehmer der modernen Zeit, Elon Musk, die Schuldensituation

der USA anpacken möchte. Auch der von Trump

als neuer US-Finanzminister vorgesehene Scott Bessent äußerte

sich bereits zu seinen Plänen für die anstehende Amtszeit.

Pläne, die auch die US-Währung beeinflussen werden.

Denn die neue Garde möchte nichts Geringeres, als das aus

dem Ruder gelaufene Haushaltsdefizit der USA zu verringern.

Im Fiskaljahr 2024 lag dieses bei 6,4 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Heißt: Der US-Staat gab deutlich mehr Geld

aus, als durch Steuern eingenommen wurde. Unter Trump

soll dieses Defizit sukzessive auf 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung

gesenkt werden. Eine derartige Veränderung der Fiskalpolitik

würde sich auf das Wachstum der US-Wirtschaft

auswirken. Denn die hohen Staatsausgaben galten als einer

der Haupttreiber hinter dem starken Wachstum der vergangenen

Jahre. Sinkende Wachstumsraten in den USA werden

damit also wahrscheinlicher. Dem US-Dollar gab ein solches

Umfeld in der Vergangenheit meistens Rückenwind, was sich

mit der Rally der US-Währung in den vergangenen Wochen

deckt.

Divergierende Zinspolitik. Doch vor allem für Anleger aus

dem Euroraum nimmt ein weiterer Faktor großen Einfluss

auf die Währungsentwicklung zum US-Dollar. Die Eurozone

steht wirtschaftlich weitaus schwächer da als die USA. Die

wachsende Diskrepanz zwischen beiden Regionen zeigt sich

im Wachstum, dem Aktienmarkt, aber auch in der Zinspolitik.

Während die Federal Reserve Bank (Fed) inzwischen weit

davon entfernt scheint, deutliche Zinssenkungen vorzunehmen,

erwartet der Markt von der Europäischen Zentralbank

(EZB) deutlichere Maßnahmen (siehe Grafik S. 45).

Die höheren Zinsen der USA locken zusätzlich Kapital an.

Dagegen scheint die Verzinsung im Euroraum zunehmend

an Attraktivität einzubüßen, vor allem mit Blick auf die Entwicklung

im kommenden Jahr. Hält diese Diskrepanz an

oder weitet sich die Zinsdifferenz zwischen den Regionen

44

Foto: Adobe Stock

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


weiter aus, spräche das für eine Fortsetzung der US-Dollar-

Stärke.

Für den Rest der Welt bedeutet eine Fortsetzung der beschriebenen

Trends vor allem eines: Stagflation. Waren und

Dienstleistungen in US-Dollar werden tendenziell teurer –

wer Waren aus den USA importiert, muss im nächsten Jahr

vielleicht mehr Euro dafür ausgeben, als noch in diesem Jahr.

Man spricht in diesem Fall davon, dass eine Region aufgrund

der Abwertung ihrer Währung Inflation importiert. Gleichzeitig

führen die Kürzungen der US-Staatsausgaben zu einer

Abschwächung des Wirtschaftswachstums – aufgrund ihrer

Größe hätte dieser Faktor vermutlich globale Auswirkungen.

Inflation auf der einen und schwächeres Wachstum auf der

anderen Seite ergeben zusammen das von Investoren oft gefürchtete,

stagflationäre Umfeld.

Negative Folgen. Neben den genannten Gründen für einen

starken US-Dollar sollte nicht außer Acht gelassen werden,

dass eine Aufwertung gewisse Risiken mit sich bringt.

Anleger, die sich über zusätzliche Kursgewinne freuen, könnten

Gründe haben, sich gegen eine Abwertung des US-Dollars

abzusichern. Denn historisch verhielt es sich häufig so,

dass ein starker US-Dollar in einzelnen Teilen der Welt zu

Problemen führte. Schon in den vergangenen Jahren ließ sich

beobachten, dass manche Staaten ihre US-Dollar-Vermögenswerte

verkaufen mussten, um die Abwertung der eigenen

Währung zu stoppen. Ein Beispiel bietet Japan: Das Land

importiert Energie und zahlt seine Rechnungen dafür größ-

Unterschiedliche Zinspolitik

Der US-Leitzins wird 2025 deutlich über den Zinssätzen

der Eurozone erwartet. Die Zinsdifferenz spricht für eine

Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro

Zinserwartung für US-Dollar und Euro

in Prozent

Dezember 2024

US-Dollar

US-Dollar

Quelle: Bloomberg

4,60

Euro 3,03

Dezember 2025

3,96

Euro 1,57

tenteils in US-Dollar. Die starke Abwertung des japanischen

Yen führte dazu, dass diese Rechnungen immer teurer wurden.

Es brauchte eine immer größere Menge der eigenen

Währung, um dieselbe Menge an Energie zu importieren.

Steigen die Energiepreise dazu noch an, verstärkt sich der Effekt.

Um dem entgegenzuwirken, veräußerte die japanische

Notenbank einen Teil ihrer US-Dollar-Vermögenswerte

2,4

1,6

INVESCO S&P 500 EUR HEDGED UCITS ETF

US-Aktien ohne Währungsrisiko

Der Invesco S&P 500 EUR Hedged UCITS ETF bildet US-amerikanische

Large-Cap-Unternehmen ab. Der vom ETF nachgebildete Index umfasst die

rund 500 größten börsengelisteten Unternehmen der USA. Der Referenzindex

berechnet sich unter Hinzunahme einer täglichen Währungsabsicherung

in Euro, sodass das Risiko von Wechselkursschwankungen zum US-Dollar minimiert

wird. Sollte der US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich an Wert verlieren,

wäre der Einfluss auf die Rendite des ETFs deutlich reduziert. Anleger

erhalten so gezielt die Rendite der vom ETF gehaltenen Aktien, ohne dass diese

durch Wechselkursschwankungen verzerrt wird. So kann ein Renditeunterschied

gegenüber einem ETF auf den S&P 500 Index ohne Währungsabsicherung

entstehen. Anleger erhalten also Zugang zu US-Aktien, ohne einem

zusätzlichen Währungsrisiko ausgesetzt zu sein. Gleichermaßen würden Anleger

des Invesco S&P 500 EUR Hedged UCITS ETF nicht in den Genuss zusätzlicher

Kursgewinne kommen, die einzig auf die Aufwertung des US-Dollars

gegenüber dem Euro zurückzuführen wären. Die Zusammensetzung der

vom ETF gehaltenen Aktien bleibt von der Absicherung des Währungsrisikos

unberührt. Aktien aus dem Technologiesektor tragen mit 31,6 Prozent das

größte Sektorgewicht. Zu den größten Positionen gehören Apple, Nvidia und

Microsoft, die zusammen bereits über 20 Prozent des abgebildeten Indizes

ausmachen. Der ETF bildet seinen Referenzindex synthetisch (swap-basiert)

ab. Swap-basierte ETFs auf den S&P 500 Index mit Fondsdomizil in Irland wiesen

in den vergangenen Jahren eine etwas höhere Rendite als physische ETFs

auf denselben Index auf.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Von Allzeithoch zu Allzeithoch

Zuletzt profitieren Anleger aus dem Euroraum

von einem starken US-Dollar. Sollte sich

die Richtung des Greenback-Wechselkurses

ändern, bietet dieser ETF Schutz

Invesco S&P 500 ETF

prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro

+80

+40

–40

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

A12DYR/IE00BRKWGL70

Fondsvolumen 29,6 Mrd. €

Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,05 %

1-Jahres Rendite 32,9 %

Replikationsmethode

Swap-basiert

Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja

Quelle: Bloomberg

0

e = erwartet

45


moneymarkets

US-Dollar-Zyklen

Die US-Währung durchlief historisch meist lang anhaltende

Stärke- oder Schwächephasen. Ein stärker werdender Dollar

führte wiederholt zu Interventionen am Devisenmarkt

US-Dollar-Index

in Punkten

70

1990 95 2000 05 10 15 20 2025

Quelle: Bloomberg

und tauschte die Erlöse in Yen um. Dazu erhöhte die Bank of

Japan ihren Leitzins. So versucht man dort, den Verfall der

eigenen Währung zu stoppen. Dafür riskiert man allerdings,

das eigene Wirtschaftswachstum zu bremsen.

In Schwellenländern bringt ein starker US-Dollar zudem

das Problem einer steigenden Schuldenlast mit sich. Denn

viele dieser Länder halten einen erheblichen Anteil ihrer Ver-

110

100

90

80

bindlichkeiten in US-Dollar. Wertet die US-Währung auf,

steigt gleichzeitig die Belastung durch Zins und Tilgung für

diese Länder. Demzufolge fließt mehr Kapital in den Schuldendienst

und kann nicht in weiteres Wachstum investiert

werden. Die Aufwertung des US-Dollars hat also auch negative

Seiten und sollte angesichts der daraus resultierenden

Negativspirale eine natürliche Grenze haben. Das bestätigt

auch ein Blick auf den US-Dollar Index, der einen Korb an

Währungen in US-Dollar abbildet – darunter der Euro, der

Schweizer Franken, das Britische Pfund und der Japanische

Yen (siehe Grafik S. links).

Interventionsrisiko. Der Chart hält für Anleger die folgenden

Lehren bereit. Einerseits kann der US-Dollar über viele

Jahre hinweg einen Trend aufweisen. Auf eine längere Phase

der Aufwertung folgte regelmäßig eine ausgedehnte Phase

der Abwertung. Wer den Trend der US-Währung im Blick

behält, hat also Chancen darauf, diesem Trend zu folgen. Andererseits

scheint die Aufwertung des US-Dollars das Potenzial

zu haben, an bestimmten Stellen im Finanzsystem Probleme

hervorzurufen. Zum Beispiel zu Beginn der

1980er-Jahre, als der extrem starke US-Dollar die US-Industrie

belastete und in anderen Teilen der Welt den Inflationsdruck

erhöhte. Was folgte, war eine koordinierte Währungsintervention

zwischen den damaligen Wirtschaftsmächten

USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Die Notenbanken dieser Länder kauften die schwächelnden

Währungen und verkauften dagegen US-Dollar. Das heute

INVESCO NASDAQ-100 UCITS ETF EUR HEDGED

Gezieltes Engagement im US-Technologiesektor

Der Invesco Nasdaq-100 UCITS ETF EUR Hedged bildet die Entwicklung der

etwa 100 der größten an der US-Börse Nasdaq notierten Unternehmen außerhalb

des Finanzsektors ab. Ein Großteil davon stammt aus dem Technologiesektor.

Obwohl der Nasdaq-100 Index auch Unternehmen aus anderen Sektoren

wie Konsumgüter, Gesundheitswesen und Kommunikation enthält, sind

diese im Vergleich zum Techsektor – der knapp 50 Prozent des Index ausmacht

– unterrepräsentiert. Die drei größten Positionen Apple, Nvidia und Microsoft

machen zusammen knapp 25 Prozent des Index aus. Der ETF bildet

den Index durch physische Replikation ab, was bedeutet, dass möglichst alle

Aktien des Index in ihrer jeweiligen Gewichtung gehalten werden. So versucht

der ETF, die exakte Wertentwicklung des Index nachzubilden. Der Referenzindex

berechnet sich inklusive einer Währungsabsicherung in Euro. Dabei wird

das Risiko aus Wechselkursschwankungen zwischen dem US-Dollar und dem

Euro minimiert. Anleger aus dem Euroraum erhalten über diesen ETF ein gezielteres

Engagement in US-Aktien, schwerpunktmäßig im Technologiesektor,

ohne dass die Rendite zusätzlich durch die Entwicklung des Währungspaares

EUR/USD beeinflusst wird. So kommt es, dass der ETF im Jahr 2023 ein Plus

von 50,3 Prozent erzielte, während ein ETF ohne Währungsabsicherung 54,5

Prozent erzielen konnte. Hintergrund ist die Aufwertung des US-Dollars aus

diesem Jahr. Sollte der US-Dollar seinen Aufwärtstrend – zum Beispiel im Falle

einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung der USA, die ein Eingreifen durch

die Fed zur Folge haben könnte – beenden, hätten Anleger mit diesem ETF

die Möglichkeit, sich gegen etwaige Währungsverluste zu schützen.

46

US-Tech immer noch stark

US-Aktien aus dem Technologiesektor erfreuen

sich seit Jahren großer Beliebtheit. Der

währungsgesicherte ETF kostet einen Aufschlag

von etwa 0,05 Prozentpunkten

Invesco Nasdaq 100 ETF

prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro

+100

+60

+20

–20

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

A2DT9V/IE00BYVTMS52

Fondsvolumen 11,5 Mrd. €

Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,35 %

1-Jahres Rendite 346,9 %

Replikationsmethode

Swap-basiert

Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja

Quelle: Bloomberg

e = erwartet

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


als Plaza-Abkommen bekannte Ereignis war der Beginn einer

mehrere Jahre lang anhaltenden US-Dollar-Abwertung.

Einige Jahrzehnte später, Anfang der 2000er-Jahre war es

die Fed, die kurz vor der US-Rezession des Jahres 2001 begann,

ihren Leitzins zu senken. Gleichzeitig veränderte die

US-Regierung ihre Fiskalpolitik, indem sie neue Schulden

anhäufte. Die Folge war erneut eine starke Abwertung des

US-Dollars. Zuvor konnte die Währung unter einer schwächelnden

Wirtschaft und hohen US-Zinsen an Stärke gewinnen.

Damit zeigen sich interessante Parallelen zur heutigen

Zeit. Aktuell liegen die Zinsen der USA deutlich über den

Zinssätzen anderer Regionen und die globale Weltwirtschaft

steht unter Druck. Die Aussicht auf schwächeres Wachstum

wird durch die neuen fiskalpolitischen Pläne der Trump-Administration

verstärkt, was den US-Dollar kurzfristig weiter

aufwerten lassen könnte. Allerdings kann die US-Dollar-Rally

ein jähes Ende finden. Gemeinsam mit Sorgen zum Wirtschaftswachstum

dient sie als Trigger für Risse im Finanzsystem,

die sich vermutlich nur durch eine massive

Ausweitung der Geldmenge – hier käme die US-Notenbank

Fed ins Spiel – lösen ließen. Die mögliche Folge wäre eine

deutliche Abwertung des US-Dollars. Die Prognose zum US-

Dollar hängt daher stark am Betrachtungszeitraum und den

darin möglicherweise auftretenden Ereignissen.

Absicherungsoption. Während Vermögenswerte wie Gold

und Bitcoin scheinbar auch von einem starken US-Dollar

profitieren können, könnten andere Anlageklasse wie Aktien

und Rohstoffe stärker unter Druck geraten. Für Anleger aus

dem Euroraum steigt mit jeder weiteren Aufwertung der US-

Währung das Risiko dafür, dass adverse Ereignisse ein Eingriff

der Staaten und Notenbanken erforderlich machen, die

das Ende der aktuellen US-Dollar-Rally bedeuten könnten.

Angesichts der dominierenden Rolle von US-Aktien in den

Portfolios einiger Anleger könnte dies schmerzhafte Konsequenzen

nach sich ziehen. Hinzu kommt die Möglichkeit einer

Underperformance US-amerikanischer Aktien, die viele

Anleger in ihren Lebzeiten noch nicht kennengelernt haben.

Zumindest gegen das Szenario eines schwächeren US-Dollar

können sich Anleger über ETFs absichern, die ein gezieltes

Engagement in bestimmten Märkten anbieten, ohne dass

Anleger dabei ein Währungsrisiko eingehen müssen. Für Anleger

aus dem Euroraum, die in US-Aktien investiert sind, besteht

andernfalls die Möglichkeit, Kursverluste zu erleiden,

selbst wenn die von ihrem ETF gehaltenen Aktien im Kurs

unverändert bleiben. In den vergangenen Jahren kam die US-

Dollar-Aufwertung jedoch vielen Anlegern zugute, weshalb

das Währungsrisiko tendenziell unterschätzt werden könnte.

Die Kosten für die Absicherung des Währungsrisikos auf

Ebene der ETFs ergeben sich größtenteils aus der Zinsdifferenz

zwischen Währungsräumen. Im Falle einer signifikanten

Abwertung der jeweiligen Währung stehen die Kosten jedoch

in der Regel in einem gesunden Verhältnis zum

gewonnenen Schutz vor Kursverlusten – was sich an der tatsächlichen

Rendite des ETFs ablesen lässt.

SPDR MSCI ACWI UCITS ETF EUR HEDGED (ACC)

Maximale Diversifikation ohne Währungsrisiko

Der SPDR MSCI ACWI UCITS ETF EUR Hedged (Acc) liefert ein kostengünstiges

Investment in die globalen Aktienmärkte. Der ETF strebt die Nachbildung

eines Index an, der sich aus Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen

aus 23 Industriestaaten und 24 Schwellenländern berechnet. So

bekommen Anleger die Möglichkeit, mit nur einer Investition an über 2300

Unternehmen beteiligt zu sein. Aufgrund der zusätzlichen Abdeckung von

Schwellenländern gewinnt der ETF Diversifikationsvorteile gegenüber dem

MSCI World ETF, in dem lediglich Aktien aus Industrieländern berücksichtigt

werden. Dennoch weisen Aktien aus den USA im Referenzindex des ETF ein

Gewicht von derzeit etwa 65 Prozent auf. Dem Technologiesektor wird mit

knapp 25 Prozent das größte Sektorgewicht im ETF zuteil. Zudem sichert der

ETF das Fondsvermögen gegen Währungsrisiken in Euro ab. Sollten einzelne

oder mehrere Währungen aus Ländern der vom ETF gehaltenen Aktien

gegenüber dem Euro abwerten, könnten sich Anleger gegen Kursverluste

aus dieser Währungsabwertung schützen. Jahre, in denen der Euro tendenziell

gegenüber anderen Währungen aufwertet, würden wahrscheinlich eine

Outperformance des ETFs gegenüber einer Variante ohne Währungsabsicherung

nach sich ziehen. Das wäre zum Beispiel dann ein Vorteil, wenn der aktuell

starke US-Dollar ein Eingreifen von Staaten und Regierungen hervorruft,

das eine Abwertung der US-Währung zur Folge hätte. Wer in globale Aktien

investieren, sich aber keine Gedanken über das Thema Währungsrisiko machen

möchte, hätte mit diesem ETF die Möglichkeit, Kursverluste aus Währungsrisiken

zu minimieren.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Die ganze Welt in Euro

Anleger können Industrie- und Schwellenländeraktien

gezielt ohne zusätzliches Währungsrisiko

abbilden. Der entsprechende ETF

minimiert daraus entstehende Kursverluste

SPDR MSCI ACWI ETF

prozentuale Entwicklung seit 3.1.2020, in Euro

+60

+40

+20

0

–20

–40

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

A2JQU5/IE00BF1B7389

Fondsvolumen

3,8 Mrd. USD

Gesamtkosten (TER) in Prozent p.a. 0,17 %

Anzahl der Positionen im Fonds 2315

Replikationsmethode

physisch

Gewinnverw./ Währungsgesichert thesaurierend/ja

Quelle: Bloomberg

e = erwartet

47


moneymarkets

Vita

Monika Schnitzer

Geboren 1961 in Mannheim, Promotion und Habilitation

an der Universität Bonn

Seit 1996 Professorin an der LMU München, Lehrstuhl

für Komparative Wirtschaftsforschung

INTERVIEW

Wir können nicht

so weitermachen

wie bisher“

Gastprofessuren unter anderem an den Universitäten

Harvard, Yale und Stanford

Schnitzer ist Mitglied zahlreicher Kommissionen, seit

2020 ist sie Mitglied des Sachverständigenrats zur

Begutachtung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

(Wirtschaftsweisen“), seit 2022 als Vorsitzende

Im Jahresgutachten ruft die Wirtschaftsweise

Monika Schnitzer Politiker und Wirtschaftsvertreter

dazu auf, entschlossen zu

modernisieren, um nicht vollends den

Anschluss an die USA und China zu verlieren

von HEIKE BANGERT

Drei Jahre Stagnation in Deutschland. Als oberste Wirtschaftsweise

beschreiben Sie Jahr für Jahr die Krise. Können Sie sich

noch an die guten Zeiten erinnern?

Monika Schnitzer: (lacht) Ich bin alt genug. Ich kann

mich erinnern. Nein, tatsächlich würde ich sagen, die

Pandemie war der Wendepunkt. In den zehn Jahren davor

prosperierte die Wirtschaft. Doch in den vergangenen

fünf Jahren war die Krise deutlich zu spüren. Unser

Produktionspotenzial ist heute um fünf

Prozent niedriger als vor fünf Jahren erwartet.

Und wann könnte es wieder aufwärtsgehen?

Schnitzer: Wenn wir die strukturellen Probleme

überwinden. Jahrelang dachte man,

wenn die Pandemie und die Energiekrise

überwunden sind, wird es wieder aufwärtsgehen.

Doch die Probleme liegen tiefer. Die

Weltkonjunktur ist angesprungen. Doch

unser Export zieht nicht mit. Wir sind

nicht wettbewerbsfähig. Wir haben zu

hohe Energiepreise, zu hohe Arbeitskosten,

eine zu geringe Arbeitsproduktivität

und fertigen Produkte, die sich nicht verkaufen.

WIRTSCHAFTSWEISE

SCHNITZER: „Wir haben es

versäumt, in Zeiten zu

investieren, in denen wir stolz

auf unsere ‚schwarze Null‘ im

Haushalt waren.“

48

Foto: U. Voelkner/bundesfoto

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Jahrelang profitierte Deutschland vom militärischen

Schutz der USA, dem günstigen Gas

aus Russland und den Absatzmärkten

Chinas: Haben wir den Absprung verpasst?

Schnitzer: Ganz genau. China ist nicht

mehr der bedingungslose Abnehmer

unserer Produkte, sondern zu einem

Konkurrenten geworden – und das nicht

nur in China selbst, sondern auch auf allen

anderen Märkten, auf denen China

günstiger liefert als wir. Wir können da

nicht mehr mithalten. Hinzu kommt:

Auch im Inland stockt der Konsum. Die

Deutschen halten ihr Geld zusammen.

Die Deutschen sparen in der Krise, die Amerikaner

geben ihr Geld dann erst recht aus...

Schnitzer: Richtig, das verhilft der US-

Wirtschaft zu Wachstum. Zwölf Prozent

waren es in den vergangenen fünf Jahren.

Das ist allerdings in den Köpfen vieler

Menschen nicht angekommen. Sie

haben trotzdem Trump gewählt.

Deutschland befindet sich als einziges großes

Industrieland in sehr schlechter Verfassung.

Wie konnte es dazu kommen?

Schnitzer: Wir haben es versäumt, in

Zeiten zu investieren, in denen wir stolz

auf unsere schwarze Null im Haushalt

waren. Jetzt haben wir keine funktionierende

Infrastruktur. Die Züge kommen

zu spät. Die Brücken stürzen ein.

Die Autobahnen haben Schlaglöcher. Es

fehlt an allen Ecken und Enden. Wir geben

seit Jahren zu wenig für Bildung aus.

Bei den Pisa-Tests liegen wir nur noch

im Mittelfeld. Das ist nicht die Investition

in die Zukunft, die wir brauchen.

Mit welchem Gefühl haben Sie dem Bundeskanzler

im November das Jahresgutachten

übergeben – als Vertreter einer Regierung,

die nur noch interimsweise im Amt ist?

Schnitzer: Im ersten Moment dachten

wir, oh je, die Regierung wird nichts

mehr daraus machen. Aber wenn man

ehrlich ist, hätte die Regierung auch

nichts daraus gemacht, wenn sie noch

länger im Amt gewesen wäre. Und so sehen

wir es von der positiven Seite und

hoffen darauf, dass wir uns mit unseren

Vorschlägen im Wahlkampf und im Koalitionsvertrag

einbringen können, von

wem auch immer der geschrieben wird.

Wir steuern auf eine Große Koalition zu. Wird

diese die Weichen in die Zukunft stellen?

Schnitzer: Da muss man schon sehr

viel Optimismus aufbringen, um daran

zu glauben. In den zwölf Jahren Große

Koalition unter Merkel ist genau das

nicht passiert. Wir haben unzureichende

Infrastrukturinvestitionen gesehen,

nicht den Bildungsschub und die Rentenreform,

die es gebraucht hätte. Die

Lage ist ernst. Daher kommt auch die

Überschrift von unserem Gutachten in

diesem Jahr: „Versäumnisse angehen,

entschlossen modernisieren.“

Welches sind die entscheidenden Punkte?

Schnitzer: Wir müssen die Modernisierung

in den Vordergrund stellen. Wir

können nicht so weitermachen wie bisher.

Aber genau das passiert gerade,

indem wir die Deindustrialisierung

blockieren, die Energiewende zurückschrauben,

die Diskussion um den Verbrenner

infrage stellen. Auf diese Weise

werden wir unweigerlich weiter hinter

China und den USA zurückfallen.

Fragt sich, wie wir das finanzieren?

Schnitzer: Es wäre naiv zu glauben,

die Versäumnisse allein aus dem laufenden

Bundeshaushalt bezahlen zu können.

Wir haben uns deshalb im Sachverständigenrat

dafür eingesetzt, die

Schuldenbremse stabilitätsorientiert

zu reformieren. Wenn eine Notlage entsteht,

weil wir die Ukraine stärker unterstützen

müssen, sollte es möglich

sein, über drei Jahren einen Sonderkredit

aufzunehmen.

Ist daran nicht gerade die Ampel zerbrochen?

Schnitzer: Das hätte man verhindern

können, wenn man es gewollt hätte. Der

zweite Punkt zur Schuldenbremse ist,

dass diese restriktiver konzipiert wurde

als notwendig. Wir haben derzeit einen

Schuldenstand von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Ohne Änderung der

Schuldenbremse würde die Quote sinken.

Das muss nicht sein. Deshalb können wir

die Neuverschuldungsmöglichkeit von

derzeit 0,35 Prozent auf ein Prozent erhöhen.

Das würde uns zusätzlich 20 bis 30

Milliarden Euro pro Jahr bringen – nicht

viel, aber immerhin etwas.

„Zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben“

heißt es im Jahresgutachten. Welche?

Schnitzer: Alles rund um die Bahn, die

Straße, die Digitalisierung, den

Deutschland bleibt zurück

Die anhaltend schwache wirtschaftliche

Entwicklung in Deutschland ist vor allem

durch den Rückgang im verarbeitenden

Gewerbe zu erklären. Gegenüber dem

Euroraum bleibt Deutschland zurück

BIP in Deutschland und der Euro-Zone

Veränderung zum Vorjahr in Prozent,

ab 2024 Prognose

6

Euro-Zone

2

Welthandel und Industrieproduktion

indexiert, 2019 = 100

Inflationsrate in Deutschland

Beiträge in Prozentpunkten,

ab 2024 Prognose

Inflationsrate

Energie

Nahrung

Kerninflation

Deutschland

2019 20 21 22 23 24 2025

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25

Welthandel zuletzt gestiegen

Die Weltkonjunktur ist zwar gedämpft,

zuletzt aber wieder angestiegen, ebenso

die Weltindustrieproduktion. Die Exportnation

Deutschland konnte von der Erholung

jedoch nicht profitieren

globale Industrieproduktion

Welthandel

2019 20 21 22 2023

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25

2018 19 20 21 22 23 2024

–2

–6

105

100

Rückläufige Inflation

Die Inflation ist in Deutschland deutlich

zurückgegangen. Größtenteils ist das auf

geringere Preissteigerungsraten bei

Energie und Nahrungsmittel zurückzuführen.

Die Kernrate bleibt jedoch hoch

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25

95

90

85

80

8

6

4

2

0

–2

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

49


moneymarkets

Netzausbau, die Bildung. Das Problem

ist, dass Investitionen im Haushalt hinter

den Sozialausgaben und sonstigen

fixen Ausgaben zurückstehen. Investiert

wird nur, wenn etwas übrig ist. Das

ist meist zu wenig. Um Planungssicherheit

zu ermöglichen, müsste man verbindlich

festlegen, welcher Teil des

Kernhaushalts für Investitionen bereitgestellt

werden muss. Damit würde

auch verhindert, dass Politiker eher die

Bedürfnisse ihre Wähler als die der

nächsten Generation befriedigen.

Wie beim Rentenpaket II?

Schnitzer: Richtig, hier geht es nicht darum,

das Rentensystem, sondern die Rentenanstiege

zu stabilisieren. Allein für die

Rente muss ein Viertel des Haushalts,

aufgewendet werden. Das sind Ausgaben,

für die keine Beiträge gezahlt worden

sind: die sogenannte Rente mit 63 Jahren,

die Mütterrente, die Witwenrente.

Die Witwenrente wird im Gutachten genannt...

Schnitzer: Dafür werden 20 Milliarden

Euro aufgewendet. Diese Ansprüche

lassen sich nicht auf null kürzen.

Doch man könnte den Anstieg mindern.

Auch das Bürgergeld wird in der Öffentlichkeit

häufig als zu hoch kritisiert...

Schnitzer: Das halte ich für populistisch.

Mit dem Bürgergeld soll das soziokulturelle

Existenzminimum abgesichert

werden. Das Einsparpotenzial ist

gering. Wir reden über mögliche Kürzungen

von 24 Euro für Alleinstehende.

Und die meisten Menschen beziehen

nicht Bürgergeld, weil sie faul sind. Viele

Alleinerziehende können ihre Kinder

nicht betreuen lassen, weil Kitaplätze

fehlen. Andere sind krank oder haben

keine Ausbildung oder keinen Schulabschluss.

Es gibt viele Gründe. Und gegenüber

den 120 Milliarden Euro für die

Rente sind die 25 bis 30 Milliarden für

das Bürgergeld wenig.

Wie sieht es mit Entbürokratisierung aus?

Schnitzer: Richtig, wir müssen unsere

Verwaltung effizienter machen und die

Verwaltungskosten reduzieren. Digitalisierung

wäre ein wichtiger Schritt.

50

Wurde dieser Posten nicht als Erster gestrichen

nach dem BVG-Urteil zum Sonderhaushalt?

Schnitzer: Es ist wirklich enttäuschend,

dass die Fortschrittskoalition

da keine Fortschritte gemacht hat. Man

muss auch an die Subventionen ran –

etwa beim Agrardiesel. Doch das geht

nicht von heute auf morgen.

Mit Sparen kommen wir offenbar nicht weiter.

Wie kann Wachstum generiert werden?

Schnitzer: Investoren brauchen Planungssicherheit

und Zuversicht. Wir

brauchen ein funktionierendes Energiesystem.

Die Netze müssen ausgebaut

werden. Es geht nicht, dass man ständig

zwischen Politikmaßnahmen hin und

her wechselt. Die Diskussion um die

Verbrenner-Autos ist extrem unglücklich.

Wenn wir Menschen signalisieren,

sie könnten auch in 20 Jahren noch ihren

Verbrenner fahren, bleiben Unternehmen

– wie derzeit – auf den E-Autos

sitzen. Und auch Ladeinfrastruktur

wird privatwirtschaftlich nur bereitgestellt,

wenn damit Geld verdient wird.

Geht die Skepsis nicht zwangsläufig mit jeder

Transformation einher?

Schnitzer: Nicht zwingend, wie man

in skandinavischen Ländern oder in

China sieht. Doch man muss die Menschen

mitnehmen – was natürlich nicht

geht, wenn man die Sache schlechtredet

und sagt, wir brauchen das nicht, weil

wir das künftig über E-Fuels lösen.

Synthetisch erzeugte flüssige Kraft- und

Brennstoffe auf Basis von Wasserstoff...

Schnitzer: Richtig, die sind extrem ineffizient

und teuer und sollten Flugzeugen

vorbehalten bleiben, die nicht mit

Batterien betrieben werden können.

War es falsch, die Subvention zu streichen?

Schnitzer: Die E-Auto-Subvention von

jetzt auf gleich zu streichen, war ein großer

Fehler. Damals gab es lange Lieferzeiten

für E-Autos. Heute werden mangels

Nachfrage Betriebe geschlossen.

Bei VW kämpfen die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze.

Was sagen Sie denen?

Schnitzer: Ich kann sehr gut verstehen,

dass die Mitarbeiter enttäuscht

und auf das Management sauer sind.

Die Software funktioniert nicht. Die

Batterien sind zu teuer. Und man ist

nicht produktiv genug. Auch die Gewerkschaften

und das Land Niedersachsen

haben ihren Anteil am Niedergang.

Weniger Potenzialwachstum

Das Potenzialwachstum geht zurück –

vor allem wegen der Demografie.

Investitionen sind ebenso nötig wie

Zuwanderung und Anreize, um das

Arbeitsvolumen im Inland zu erhöhen

Beiträge zum Produktionspotenzial

Humankapital totale Faktorproduktivität

Produktionspotenzialwachstum

in Prozent

Arbeitsvolumen

Kapital

in Prozentpunkten, ab 2024 Prognose –2

1970 80 90 2000 10 20 30 2040

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2023/24

Staat investiert zu wenig

Der deutsche Staat investiert zu wenig

in Aufgaben, die zwar heute kosten,

künftig aber mehr Wachstum einbringen

könnten. Deutschland liegt damit deutlich

unter dem Schnitt der EU-27-Länder

Öffentliche Ausgaben n Deutschland

Durchschnitt 2020 bis 2022, in Prozent des BIP

Verkehr

Verteidigung

Bildung

Verwaltung

Ordnung u. Sicherheit

EU-27

sonstige Aufgaben

0 1 2 3 4 5

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25

Von wegen modern

Baufällige Brücken, kaputte Straßen,

marode Schienen – die Infrastukturinvestitionen

in Deutschland gehen seit

Jahren zurück. Der Modernitätsgrad ist

seit 2005 deutlich gesunken

Modernitätsgrad

in Prozent

Bundesfernstraßen

Eisenbahnen

Bundeswasserstraßen

2005 10 15 2020 22

Quelle: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2024/25

3

2

1

0

–1

68

64

60

56

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Sie haben lange verhindert, dass Arbeitsplätze

abgebaut und Kosten reduziert werden

konnten.

Nicht jeder Arbeitsplatz muss erhalten werden?

Schnitzer: Nein, es kann keine Jobgarantie

auf ewig geben. Es war immer klar, dass

es beim Wechsel vom Verbrenner zum E-

Auto weniger Beschäftigte braucht. Ich saß

selbst schon in Kommissionen, in denen darüber

diskutiert wurde, wie der Wechsel in

alternative Beschäftigungen gelingen kann.

Die Automobilbranche ist nur die Spitze des

Eisbergs. Wie sieht es mit der Industrie aus?

Schnitzer: In der Tat ist der Industrieanteil

an unserer Wirtschaftsstruktur im Vergleich

zu anderen Industrieländern auffällig

hoch. Normalerweise steigt der Anteil an

Dienstleistungen, wenn die Länder reicher

werden. Dass es bei uns anders ist, hängt damit

zusammen, dass wir mit China einen

fantastischen Absatzmarkt hatten. Wir

mussten uns nicht ändern. Das fällt uns

jetzt auf die Füße. Denn wir sind nicht in den

digitalen Dienstleistungen investiert, mit

denen man sehr viel Geld verdienen kann.

Ist der Digitalisierungszug schon abgefahren?

Schnitzer: Wir werden sicher nicht die

nächste Google entwickeln. Aber wir sehen

Anzeichen für kleine Start-ups, die Anwendungen

von künstlicher Intelligenz in unsere

Produkte integrieren. In der Automobilindustrie

etwa beim autonomen Fahren.

Was mich aber beunruhigt: In den USA fahren

die ersten autonom betriebenen Taxis

in den Innenstädten. Und bei uns hat

Bosch gerade angekündigt, mehr als 3000

Arbeitsplätze abbauen zu wollen – von Entwicklern,

die die Software für autonomes

Fahren entwickelt haben. Da läuft etwas in

die falsche Richtung.

Nicht wenige Konzerne lagern Teile ihrer Forschung

und/oder Produktion ins Ausland aus...

Schnitzer: Bei energieintensiven Produkten

ist das verständlich. Wir sind kein Land

WIRTSCHAFTS­

WEISE SCHNITZER,

BUNDESKANZLER

SCHOLZ: Keine

Fortschritte bei

der Digitalisierung

durch die Fortschrittskoalition

mit günstiger Energie. Auch arbeitsintensive

Produkte werden außerhalb Deutschlands

vorproduziert und hier nur veredelt.

Bei der Entwicklung von pharmazeutischen

Produkten sehe ich es anders. Die

Verlagerung geschieht nicht, weil die Entwicklung

hier zu teuer ist, sondern wegen

regulatorischer Einschränkungen. So ist es

oft schwierig, selbst die Daten aus klinischen

Studien über Bundesländer hinweg

zu verknüpfen. Das kann nicht sein.

Zu allen Unsicherheiten kommt eine hinzu: Der

designierte US-Präsident Trump hat bereits mit

Einfuhrzöllen auf Importe aus Europa gedroht...

Schnitzer: Ich rechne damit, dass er diese

Drohung dazu nutzen wird, Zugeständnisse

auf anderen Gebieten auszuhandeln.

Darauf wird man eingehen müssen. Und in

einem gewissen Rahmen wird Trump seine

Drohung auch wahr machen, weil er

möchte, dass die Unternehmen ihre Produktion

in die USA verlagern.

Was kann Europa dem entgegensetzen?

Schnitzer: Ich hoffe, dass sich die EU Gedanken

gemacht hat. Zölle auf Harley-Davidson

haben nicht viel gebracht. Aber am

Ende des Tages ist Europa stärker von den

USA abhängig als umgekehrt. Europa kann

sich gegen Trump nur wehren, wenn Einigkeit

vorherrscht und der Binnenmarkt gestärkt

wird für Güter und Kapital. Dazu

bräuchte es eine starke Führung durch die

großen Länder, allen voran von Deutschland.

Doch wir sind mit uns selbst beschäftigt.

Droht am Ende eine Zollspirale?

Schnitzer: Durchaus. Doch am Ende wäre

es für alle teurer, auch für die USA. Insofern

hoffe ich auf ein Einsehen aller.

Bürokratie gibt es nicht nur in Deutschland. Elon

Musk will in den USA die Verwaltung entschlacken.

In Argentinien herrscht der libertäre Javier

Milei mit seiner Kettensägen-Taktik. Auch hierzulande

werden Stimmen laut, man solle ‚mehr

Musk oder Milei wagen‘. Ist das eine gute Idee?

Schnitzer: Ich finde das sehr befremdlich.

Das sind ja keine Protagonisten, die etwas

für ihr Land tun wollen, sondern stark von

eigenen Interessen getrieben sind. Ein Beispiel:

Elon Musk könnte die Mittel für die

Nasa herunterfahren und in seine eigenen

Raketen investieren. Ein Land ist etwas anderes

als ein Unternehmen. Ich muss für ein

funktionierendes und verlässliches Rechtsund

Verwaltungssystem sorgen. Da kann

ich nicht einfach die Mitarbeiter vor die Tür

setzen. Das halte ich für unverantwortlich.

Und in Argentinien?

Schnitzer: Das Land war dysfunktional.

Aber es zu verändern, indem man die Menschen

in die Armut treibt, halte ich für keine

gute Lösung. Ein Land wird nicht automatisch

besser, indem man die Strukturen

zerschlägt. Und wer wie bei der Trump-Administration

beim Gesundheitssystem alle

wissenschaftliche Erkenntnisse über Bord

wirft, riskiert viele Menschenleben.

Vier Regierungsjahre sind schnell vorbei.

Schnitzer: Richtig, aber nachdem sich die

Menschen mehrheitlich für Trump entschieden

haben, ist nicht auszuschließen,

dass sie es wieder tun. Da wird sich ein neuer

Kandidat finden, der ähnlich tickt.

Das ist keine gute Nachricht für die Umwelt...

Schnitzer: In der Tat. Dass Trump erneut

aus dem Pariser Klimaschutzabkommen

aussteigen will, hat er schon angekündigt.

Doch wir dürfen in unseren Anstrengungen

nicht nachlassen. Bei erneuerbaren

Energien ist das schon gelungen. Die kosten

heute bis zu 90 Prozent weniger als

noch vor einigen Jahren.

Welche Punkte würden Sie der nächsten Regierung

besonders ans Herz legen?

Schnitzer: Unsere Zukunft wird KI-basiert

und dekarbonisiert sein. Wir müssen

die entsprechenden Technologien vorhalten

– auch in der Automobilindustrie. Die

nächste Bundesregierung sollte die Entwicklung

entschlossen vorantreiben und

nicht zu viel nach hinten schauen.

Das ganze Interview mit Monika

Schnitzer senden wir im

Podcast FOCUS MONEY talks

(84. Episode) überall dort, wo es

Pod casts gibt, oder scannen Sie

diesen QR-Code.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: M. Güngör/Presse- und Informationsamt d. Bundesregierung 51


moneymarkets

LITHIUM AUS PRODUKTIONS-

STANDORT IN SÜDAMERIKA:

Neue Technologien und vermehrtes

Recycling drücken auf den Preis

LITHIUM

Tal durchschritten

…die Realität schlägt gnadenlos zu. Selbst die Marke

von 20 000-US-Dollar je Tonne Lithiumcarbonat

scheint aktuell weit weg. Jetzt mehren sich die Analystenstimmen,

die das Tal durchschritten sehen

Preis für 1 Tonne Lithium

Quelle: Bloomberg

in Tausend US-Dollar

Preisprognosen

hoch

mittel

niedrig

2014 16 18 20 22 24 26 2028

80

60

40

20

0

Comeback des

Wundermetalls

Der Angebotsüberhang drückte zuletzt auf den

Lithiumpreis. 2025 dürfte der Wind drehen.

Risikobereite Investoren greifen zu. FOCUS

MONEY stellt die aussichtsreichsten Aktien vor

– mit bis zu 300 Prozent Kurschance

von JOHANNES HEINRITZI

52

Fotos: Bloomberg

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Es war ein Jahr zum Vergessen. 2024 hatten Lithium-Aktionäre

zwölf Monate Zeit, sich die Wunden zu lecken.

Selbst nach dem Preisabsturz von 2023 – immerhin von

gut 80 000 auf deutlich unter 20 000 US-Dollar je Tonnen Lithiumcarbonat

– blieb eine Gegenreaktion aus. Der Preis verlor

nochmals, wenn auch nicht mehr so heftig. Nun aber

könnte es so weit sein: Für das Wundermetall zeichnet sich

eine Stabilisierung ab – bei rund 10 000 Dollar.

Der Preis ist heiß. Was sich im Preissturz (noch immer)

nicht zeigt: Die Branche ist heiß wie lange nicht. Vor allem

das Übernahmeangebot von Rio Tinto an die Aktionäre von

Arcadium Lithium rüttelte den Markt auf. Erst im Januar war

der aktuell fünftgrößte Lithiumproduzent der Erde durch

den Zusammenschluss von Livent aus den USA und der australischen

Allkem entstanden. Zusammen mit seinen hauseigenen

Projekten wie Rincon in Argentinien katapultiert

sich Rio Tinto nun hinter SQM und Albemarle zum drittgrößten

Lithiumproduzenten außerhalb Chinas.

Rio Tinto setzt nicht allein auf eine gute Zukunft bei Lithium.

Kürzlich übernahm die französische Eramet für 699 Millionen

US-Dollar das Lithiumprojekt Centenario in Argentinien,

an dem sie bereits beteiligt waren, vom chinesischen

Partner komplett. Minimum noch mal 800 Millionen US-

Dollar dürfte Eramet dort in den nächsten Jahren investieren.

Aufgrund der Kaufwut der Großen schließen sich auch

kleinere Unternehmen zusammen. So fusionieren der US-

Konzern Piedmont und die australische Sayona Mining.

Auch versuchen Konzerne aus dem Elektromobilitätssektor

(EV) sowie staatliche Stellen rund um den Globus die erwartete

Nachfrage nach Lithium zu sichern. EVs probieren dies

meist durch Abnahmeverträge, Staaten durch Bürgschaften

und Kredite.

Lithiumpreis vor Verdopplung. Wissen die Bergbaukonzerne

mehr als die Börse? Immerhin wird für die nächsten

Jahre ein Angebotsüberschuss an Lithium erwartet, sollte der

Absatz von Elektroautos in weiten Regionen der Erde

schwach bleiben. Die Verkäufe in China allein können dies

nicht kompensieren. Zwar liegt aktuell das Bergbauangebot

unter der Nachfrage. Aber das immer stärker einsetzende Recycling

gleicht dies mehr als aus. Doch es gibt durchaus Hoffnung

für den Lithiumpreis. Die Erwartungen der Marktbeobachter

gehen über die nächsten Jahre nach oben (siehe

Grafik links unten). Bis zum Jahr 2028 könnte sich der Lithiumpreis

– ausgehend vom heute niedrigen Niveau – wieder

verdoppeln. Auch der Umstand, dass weniger neue Projekte

verwirklicht werden als aktuell angedacht sind, wirkt als

Treiber. Zudem steigt die Nachfrage im Bereich der Energiespeicher

schneller an als bisher erwartet.

Für Anleger könnte also die Zeit reif sein, wieder in den Lithiumsektor

einzusteigen. Einige Konzerne besitzen durchaus

gute Perspektiven. Eine Auswahl der Favoriten finden Investoren

auf der nächsten Seite. Wobei Einzelwetten

hochriskant bleiben. Besser ist es für Anleger, auf einen Korb

aus fünf bis zehn Titel zu setzen, um das Gesamtrisiko zu verringern.

Das Lithium-ETF wie dem Global X Lithium & Battery

Tech (WKN: A2QPB3/ISIN: IE00BLCHJN13) setzt auf

die ganze Breite des Marktes – mit Lithiumproduzenten sowie

EV- und Tech-Konzernen, beispielsweise Tesla.

Reserven werden wachsen

Immer mehr wirtschaftlich abbaubare Lithiumvorkommen

werden definiert. So wurde jüngst in den

USA eine Lagerstätte entdeckt, die die USA auf die

Poleposition hieven könnte

Reserven an Lithium 2023 weltweit

in Millionen Tonnen

Chile 9,30

Australien 6,20

Argentinien 3,60

2018

China 3,00

USA 1,10

Kanada 0,93

Quelle: Statista

Weltweite Nachfrage steigt rasant

Akkus für die Elektromobilität und Stromspeicheranlagen

basieren derzeit auf Technologien mit großem

Lithiumbedarf. Die Nachfrage nach dem

Leichtmetall wird daher langfristig stark zulegen

Weltweite Lithium-Nachfrage

2,30

in Millionen Tonnen

2,04

Lithiumcarbonat-Äquivalente,

1,79

ab 2024 Prognose

1,52

1,28

0,98 1,03

0,65

0,43

0,31 0,34

19

20

Quellen: Macquarie, BloombergNef

21

16

22

Lithiumbergbau 2028

Prognose, Anteile in Prozent

Afrika

14

China

Australien

30

23

24

39

25

26

27

2028

Down Under ganz oben

Australien ist als einzelnes Land der größte Lithiumproduzent.

Die Vorkommen liegen meist in hartem

Gestein (Spodumen) vor. In Südamerika dominiert

die Produktion aus Solevorkommen

Quellen: Macquarie, BloombergNef

1 Europa

Amerika

FOCUS MONEY 52/1 2024/25 53


ALBEMARLE

Albemarle

Kurs der Albemarle-Aktie in Euro

2018 19 20 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

300

250

200

150

100

50

Abwärtstrend gebrochen

Albemarle gehört zu den größten Lithiumproduzenten

der Erde. Die Produkte

werden im Bereich Stromspeicher (Akkus)

und Spezialchemie eingesetzt. Der Aktienkurs

wie auch die Umsatz- und Gewinnentwicklung

spiegeln den Verfall des Lithiumpreises

wider. 2024 dürfte der Umsatz von

umgerechnet 8,9 Milliarden Euro 2023 auf

5,3 Milliarden Euro sinken. Bis 2028 ist

aber eine Erholung bis zum 2023er-Niveau

sowohl bei Umsatz wie Gewinn durchaus

möglich. Dies dürfte dann auch dem Aktienkurs

kräftig helfen. Der US-Konzern ist

weltweit präsent mit Produktionsstätten

vor allem in Nord- und Südamerika sowie

Australien.

PIEDMONT LITHIUM

Piedmont Lithium

Kurs der Piedmont-

Aktie in Euro

2022 2023 2024

Quelle: Bloomberg

60

40

20

0

Aufstieg zum Nordamerika-Champion

Piedmont Lithium und Sayona Mining

haben beschlossen, zu fusionieren. Dies

gibt Sinn, da Piedmont und Sayona vor allem

in Kanada und den USA ihre Projekte

besitzen. Der neue Konzern steigt in Bezug

auf seine Kapazitäten (593 000 Tonnen

Spodumenkonzentrat mit sechs Prozent

Lithium) zum größten Spodumen-

Lithiumkonzern Nordamerikas auf. Zudem

gibt es Projekte in Liberia und Westaustralien.

Die Fusion soll im ersten Halbjahr 2025

abgeschlossen werden, wobei Piedmont-

Aktionäre je Aktie 527 Sayona-Anteilsscheine

erhalten. Aus heutiger Sicht wird der

neue Konzern gut finanziert sein. Die Piedmont-Aktie

erscheint relativ günstig.

VULCAN ENERGY

Vulcan Energy Resources

Kurs der Vulcan-

Aktie in Euro

2020 21 22 23 2024

Quelle: Bloomberg

8

6

4

2

0

Lithiumproduktion vor der Haustür

Selten, aber es gibt sie: Kursgewinne im

Lithiumuniversum. Die Aktie von Vulcan

Energy Resources gehört dazu. Immerhin

hat der in Deutschland aktive australische

Konzern zurzeit einige Erfolge zu feiern.

Jüngster Deal: Die Export Finance Australia

hat eine Kreditfazilität in Höhe von fast

200 Millionen Aust-Dollar für das Lionheart-Lithium-

und Energieprojekt genehmigt.

Im Oberrheingraben sollen rund 24 000

Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr produziert

werden. Beim Geothermie-Sole-Projekt

wurde jüngst BASF als Partner gewonnen.

Die anberaumte Kapitalerhöhung hat

den Kurs kurzfristig gedrückt und könnte

nochmals Zeit zum Einstieg geben.

Nur die Stärksten und Innovativsten bleiben übrig

Je kleiner, desto spekulativer – das trifft oft bei Unternehmen im Bergbau zu. Anleger sollten daher ihren Einsatz im Lithium-Spektrum

auf mehrere Gesellschaften unterschiedlicher Größe aufteilen. Wichtig: Immer Stoppkurse zur Risikobegrenzung setzen!

Name Land WKN ISIN Kurs

in Euro

e = erwartet; * Tausch in Sayona Mining nach abgeschlossener Fusion mit Sayona; Quellen: Bloomberg, Unternehmen

Börsenwert

in

Mio. Euro

Gewinn/Aktie (in Euro) KGV

2025

2025e 2026e

Kurspotenzial

Stoppkurs

in Euro

Bemerkungen

Albemarle USA 890167 US0126531013 103,00 12106 0,75 2,70 137,0 50 % 80,00 Platz vier unter den Lithiumproduzenten

Jiangxi Ganfeng Lithium China A2N6UN CNE1000031W9 2,72 9326 0,13 0,24 20,9 30 % 2,20 Lithiumprojekte in China

SQM Chile 895007 US8336351056 38,10 5130 2,69 4,00 14,2 50 % 28,80 größter Produzent (165000 t Lithium ` 23)

IGO Australien 765651 AU000000IGO4 3,03 2289 0,11 0,19 27,5 25 % 2,40 Australien, Prod. ca. 1,5 Mio. t Spodumen

Vulcan Energy Resourc. Australien A2PV3A AU0000066086 4,12 775 Verl. Verl. – 80 % 3,30 Lithium- und Geothermie am Rhein (D)

Patriot Battery Metals Kanada A3CREZ CA70337R1073 1,88 265 Verl. Verl. – 300 % 1,50 Projekte in Quebec; Albemarle hat 5 %

Piedmont Lithium* USA A3CPH1 US72016P1057 11,04 215 Verl. 0,23 – 50 % 8,85 s. oben; Fusion mit Sayona Mining

Atlas Lithium USA A3D3MQ US1058613068 7,07 105 Verl. Verl. – 50 % 5,60 Lithium-Projekt in Brasilien

Savannah Resources Großbrit. A1C8XS GB00B647W791 0,046 101 Verl. Verl. – 80 % 0,036 Aufb. Lithium-Proj. im Norden Portugals

E3 Lithium Kanada A3DNDT CA26925V1085 0,66 49 Verl. Verl. – 200 % 0,52 DLE-Technologie in Kanada, Ölfeld-Sole

54 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


moneymarkets

STANDPUNKT

KI: Berechtigter Aktienboom?

Forward-KGV der Top 10 im S&P 500

größte 10 Aktien im S&P 500

restliche 490 Aktien

40

30

20

Quelle: Factset, S&P Global,

J.P. Morgan Asset Management.

Die zehn wichtigsten

Aktien basieren auf den zehn

größten Indexbestandteilen

zu Beginn jedes Monats.

Guide to the Markets - Europa.

Stand: 10.12.2024

1996 2000 05 10 15 20 2024

10

TILMANN GALLER ist globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt

Auch in diesem Jahr dominieren die

„Glorreichen Sieben“ die Aktienmärkte. Stehen

wir vor einer neuen Technologieblase?

Technologische Revolutionen haben in der Vergangenheit wirtschaftliche

und soziale Rahmenbedingungen nachhaltig verändert.

Doch oft wird das Tempo und die Tragweite des technologischen

Fortschritts zunächst unterschätzt.

Heute stellen sich viele die Frage, inwieweit die künstliche

Intelligenz (KI) die nächste Technologierevolution vorantreibt und

ob die momentan an den Finanzmärkten verankerten Erwartungen

realistisch sind. Die aktuelle Zusammensetzung des S&P

500 macht deutlich, wie wichtig eine kleine Anzahl von Unternehmen

geworden ist, die mit KI verbunden sind. Während

jedes der Unternehmen unter den „Glorreichen Sieben“ unterschiedlich

auf das KI-Thema ausgerichtet ist, macht diese Gruppe

mittlerweile fast 35 Prozent der Marktkapitalisierung im S&P

500 aus und hat seit Anfang 2023 mehr als 70 Prozent der Erträge

erzielt. Diese Outperformance hat zudem eine Expansion

der Bewertungen herbeigeführt. Während der Rest des S&P 500

mit dem 21-fachen der zukünftigen Gewinne für die nächsten

zwölf Monate gehandelt wird, werden die zehn größten

Aktien im Index mittlerweile zum 30-fachen der Gewinne gehandelt.

Der Vergleich mit der Technologieblase 2000 drängt sich auf.

Doch die starken Fundamentaldaten der „Glorreichen Sieben“

geben Anlass zur Zuversicht. Sowohl im Vergleich zu anderen

Teilen des S&P 500 heute, als auch zur Technologieblase im Jahr

2000 sind sie sehr solide. Dank bärenstarker Bilanzen erscheint

eine große Bewertungskorrektur unwahrscheinlich. Gemäß

jüngster Ergebnisberichte haben sie Barreserven von rund 460

Milliarden US-Dollar. Auch unterstützt das erzielte Gewinnwachstum

die Aktienkursentwicklung stark. So ist etwa Amazons KGV

in den letzten zwölf Monaten von 68x auf 43x gesunken. Nun

hat jedoch ein enormes Gewinnwachstum zu einem Kursanstieg

von 46 Prozent bis Ende November geführt. Oder Nvidia, als

Aushängeschild der KI, dessen KGV in den vergangenen zwölf

Monaten zwar durchaus gestiegen ist, letztendlich aber ein

145-Prozent-Sprung der Zwölf-Monats-Gewinnprognose die entscheidende

Rolle beim Kursanstieg der Aktie von 200 Prozent

gespielt hat.

Mit anderen Worten: Was wir heute sehen, ist die Dominanz

der Realität gegenüber der Hoffnung. Während der Dotcom-Blase

war es umgekehrt. Aktuell ist der Blick auf das Wachstumspotenzial

allerdings beschränkt auf die US-Technologieriesen.

Laut Daten von S&P Global werden von 2024 bis 2027 nur fünf

KI-Hyperskalierer – Cloud-Services, Rechenzentren und Sprachmodelle

– insgesamt mehr als eine Billion US-Dollar investieren.

Dies sollte wiederum massive Umsatzerwartungen für KI-Hardware-Namen

nach sich ziehen. Nvidia ist der Hauptnutznießer,

mit einer Umsatzsteigerung von vier Milliarden US-Dollar im Jahr

2014 auf prognostizierte 61 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024.

Bisher konzentrierten sich die Börsen vor allem auf KI-Hardware

und Hyperskalierer in den Sektoren Technologie und Kommunikationsdienste.

Doch zukünftig wird sich der Fokus auf weitere

Kategorien ausdehnen. Profitieren werden Unternehmen,

die in der Lage sind, KI in ihren jeweiligen Sektor zu integrieren,

etwa Pharmaunternehmen, um beschleunigte Arzneimitteltests

zu ermöglichen. Wir sehen auch Gelegenheiten im Bereich KI-

Ressourcen. Ein Beispiel hierfür ist der Versorgungssektor, in

dem sich die Nachfrage von Rechenzentren nach Elektrizität von

2022 bis 2026 mehr als verdoppeln dürfte.

Unserer Ansicht nach ist die Bewertungslücke zwischen den

Mega Caps im Technologiesektor und dem breiteren S&P 500

nicht aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zum Jahr 2000 erachten

wir jedoch ein „Aufholszenario“ als wahrscheinlicher als ein

„Crash-Szenario“. So sollten sich Anlegerinnen und Anleger auf

Chancen konzentrieren, die sich entlang der KI-Wertschöpfungskette

durchsetzen können. Dabei gilt es, künftige Ertragschancen

gegen bereits im Kurs eingepreiste Faktoren abzuwägen.

Angesichts günstigerer Bewertungen und weniger anspruchsvollen

Gewinnerwartungen außerhalb von Mega-Cap-Technologieaktien

sollten sich selbst KI-Bullen für eine verstärkte Ausweitung

auf alle Sektoren im Jahr 2025 positionieren.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: J.P. Morgan Asset Management 55


moneymarkets

STRATEGIEN DER STAATSFONDS

Mit Geduld zum Ziel

Staatsfonds managen hohe Miliarden- oder gar

Billionenbeträge an öffentlichem Vermögen. Das Ziel:

realer Kapitalerhalt plus Rendite. Anleger können

sich einiges bei den Profis abschauen

Quelle: Statista

Die größten Staatsfonds

Die Norweger mit ihrem starken Hang zu Aktien laufen

der Konkurrenz zunehmend davon. Viel Geld für

die Zukunft auf die Seite gelegt haben zudem die

arabischen Ölstaaten sowie China und Singapur

Verwaltetes Vermögen von Staatsfonds

in Milliarden US-Dollar

Gov. Pension Fund Glb.

(Norwegen)

1631

China Inv. Corp. 1350

Safe Investment

Comp. (China)

1090

Abu Dhabi Inv. Authority 993

Kuwait Inv. Authority 980

Public Inv. Fund

(Saudi-Arabien)

925

GIC Private Ltd. (Singapur) 800

von BERND JOHANN

Im Frühjahr 2024 beschloss die deutsche Bundesregierung

die Einführung eines „Generationenkapitals“. Angedacht

ist ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro

bis Mitte der 2030er-Jahre, finanziert vor allem auf Pump.

Die Erträge daraus sind dafür gedacht, ab 2036 die bundesdeutsche

Rentenkasse zu alimentieren. Mit dem Ampel-Aus

liegt das Projekt nun vorerst auf Eis.

Andere Länder haben dieses Generationenkapital längst.

Es wird in der Regel auch nicht über Kredite finanziert, sondern

durch den Staaten zufließende Einnahmen aus Rohstoffverkäufen

oder aus Devisenreserven. Ein Glanzlicht bildet

hier der norwegische Government Pension Fund Global,

nicht nur der größte, sondern auch der bekannteste Staatsfonds

der Welt. Mit dabei ferner: China, Hongkong und Singapur

in Südostasien sowie der Nahe Osten mit Saudi-Ara-

56

Fotos: Adobe Stock (3)

Composing: FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


NORWEGEN

Government Pension Fund Global

Mit inzwischen mehr als 1,5 Billionen Dollar Vermögen ist dieser Staatsfonds

der größte und einer der erfolgreichsten der Welt. Er setzt vor allem auf

Aktien, mit Abstand gefolgt von Anleihen und Immobilien.

Streuen, streuen, streuen, lautet die

Anlagestrategie des norwegischen Government

Pension Fund Global (GPFG).

Er investiert außerhalb Norwegens in

den meisten Märkten, Ländern und Währungen,

um am globalen Wachstum teilzuhaben

und eine gute Diversifikation

der Risiken sicherzustellen.

Dabei setzt der 1998 mit einem ersten

Einschuss von umgerechnet 270 Milliarden

Dollar gestartete Fonds vor allem

auf Aktien (Zielgröße bis 70 Prozent des

Portfolios) mit Beteiligung aktuell an gut

8700 Firmen in 71 Ländern. Im Schnitt

hält der GPFG so rechnerisch jeweils 1,5

Prozent an allen börsennotierten Gesellschaften

der Welt. Damit dürfte er weltweit

der größte Einzelaktionär sein.

Bis zu 30 Prozent des Vermögens können

je nach Marktlage in Anleihen fließen,

mit Schwerpunkt Staatsbonds. Derzeit

kommen sie aus zehn Ländern mit

klarer Dominanz von US-Treasuries vor

japanischen und deutschen Titeln. Für

Immobilien liegt die Grenze bei sieben

Prozent. Bevorzugt: Büro und Handel in

Zentren großer Metropolen, ferner Logistik.

So gehört etwa ein Viertel der Gebäude

in der Londoner Regent Street

dem Norge-Staatsfonds. Neuerdings

kommen zudem bis zwei Prozent Investitionen

in erneuerbare Energien hinzu.

Bei den dominierenden Aktienengagements

gibt es keine Schwerpunkte.

Aktien first

Beim aktuellen Portfolio schöpft der

GPFG die Grenze bei Aktien voll aus,

nicht schwarze aber bei Schrift Bonds und Immobilien

Portfolio-Gewichtung

Anteile in Prozent

Immobilien 1,7

0,1 Kasse

Anleihen

Quelle: GPFG

26,2

72,0

Aktien

Sie überschreiten selten drei Prozent am

Kapital, gleich ob bei großen Konzernen

wie Apple, Nestlé und Samsung oder bei

kleineren Firmen wie die deutschen Einhell

oder 1&1. Insgesamt hält die Norges

Bank in Deutschland Positionen an gut

170 AGs, voran Vonovia, Symrise, Teamviewer,

Freenet und Adidas, aber auch

an Thyssenkrupp oder Aroundtown.

Bei seiner breiten Streuung „atmet“

der GPFG mit den Aktienmärkten. Das

brachte ihm 2022 ein Minus von 14 Prozent.

Seitdem legte er dank starker Börsen

und besserer Rentenmärkte mit 32

Prozent Plus mächtig zu auf den Rekordwert

von rund 1,8 Billionen US-Dollar im

November 2024 – 321 000 Dollar pro

Norweger. Insgesamt brachte der Fonds

seit Start bei über die Zeit 445 Milliarden

Dollar Einschuss eine jährliche Durchschnittsrendite

von 6,8 Prozent.

Nachbilden ließe sich der norwegische

Staatsfonds relativ einfach über

ETFs: ein breiter Aktien-ETF wie der

SPDR MSCI ACWI ETF (WKN A1JJTD) mit

seinen 8766 Titeln weltweit, dem UBS-

ETF JPM Global Government Liquid

Bond (WKN A2PGQR) und dem Ishares

Global Corp Bond ETF (WKN A1J0YD) für

Staats- und Unternehmensanleihen sowie

dem HBSC EPRA Nareit Developed

ETF (WKN A1JCM0) für Immobilien plus

entsprechender Gewichtung.

bien, Kuwait, Abu Dhabi oder Katar. Von den EU-Ländern

startete Luxemburg vor zehn Jahren einen solchen Fonds.

Privatanlegern können diese Staats- oder öffentlichen Pensionsfonds

gut als Beispiel oder Vergleichsmaßstab dienen.

Manche wie der norwegische Pensionsfonds, der Luxemburger

Fonds Souverain Intergénérationnel (FSIL) oder der Ontarios

Teachers Pension Plan berichten zeitnah und offen. Einige

Punkte, welche die Fonds gemeinsam haben, vorweg:

Mit ihren regelmäßigen oder gelegentlichen Einschüssen

wie auch Entnahmen gleichen sie langfristigen Sparplänen.

Eine Betonung liegt dabei auf langfristig – ähnlich, wie bei

der privaten Altersvorsorge oder Kinder/Enkelsparplänen.

Zaubern können auch die ausgesuchten, professionellen

Staatsfonds-Sparplan-Manager nicht. Auch sie müssen sich

mit den Launen der Kapitalmärkte zurechtfinden. Zum Erreichen

ihrer Ziele – in der Regel zunächst Kapitalerhalt und

über die Marktzyklen hinweg auch eine merkliche Rendite -

setzen sie so vor allem auf Risikostreuung sowie auf die Zeit.

Je länger der Anlagezeitraum, desto stärker die Partizipation

am Wachstum der Weltwirtschaft über steigende Aktienkurse

und den Zinseszinseffekt. Die bisher erzielten längerfristigen

Jahresrenditen der Fonds bewegen sich meist

zwischen sechs und sieben Prozent auf das eingezahlte Kapital,

das – wohlgemerkt – gewöhnlich schrittweise und nicht

als Einmalzahlung vorweg floss. Ambitionierte, informierte

Privatanleger dürften hier bei ihrer Altersvorsorge oder im

Vermögensaufbau durchaus mithalten können.

Politiker müssen draußen bleiben. Joseph Schumpeter,

österreichischer Ökonom und kurzzeitig Finanzminister der

Alpenrepublik, wird der Spruch nachgesagt, dass eher ein

Hund sich einen Wurstvorrat anlegen kann als eine demokratische

Regierung eine Budgetreserve. Das scheinen auch

die Urheber der Staatsfonds so gesehen zu haben, selbst in

weniger demokratischen Ländern. Die Initiative ging zwar

stets von der Politik aus, und die Fonds sind meist beim Finanzministerium

angesiedelt. Das Management ist je-

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

57


moneymarkets

doch ausgegliedert, unabhängig und nur an die gesetzten Regeln

gebunden. Die sind mal weiter oder enger, blocken auf

jeden Fall aber gierige Politiker.

So wird der norwegische Staatsfonds, 1996 vom Finanzministerium

initiiert, vom Investment Management der Zentralbank

Norges Bank verwaltet. Ihr Name taucht auch als Anteilsbesitzer

bei vielen Aktiengesellschaften auf. Der Fonds

soll dazu dienen, staatliche Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft

für die aktuelle und für künftige Generationen nutzbar

zu machen. Zur Haushaltsfinanzierung darf der Staat die

als Ziel gesetzte Jahresrendite von drei Prozent entnehmen.

China fährt mehrgleisig. Gleich drei Fonds unter den Top

zehn hat China im Rennen: neben der China Investment Corporation

noch Safe mit knapp 1,1 Billionen Dollar Vermögen

sowie den gut 400 Milliarden Dollar schweren National Social

Securities Fund. Safe steht dabei für State Administration

of Foreign Exchange und fungiert neben der Aufgabe, einen

Teil der Devisen- und Goldreserven Chinas und andere

ausländische staatliche Aktiva zu managen, auch als eine Art

Devisenaufsichtsbehörde. Dazu zählt, auf die Konvertibilität

des Renminbis hinzuarbeiten oder die Entwicklung der

Zahlungsbilanz zu beaufsichtigen.

Beim National Social Securities Fund, gegründet 2000, ist

der Name Programm: Als Pensionsfonds managt er Gelder

der Sozialkasse, die helfen sollen, die künftigen Sozialausgaben

für eine auch im Reich der Mitte alternde Bevölkerung

zu stemmen. Sein Kapital kommt vor allem aus Beiträgen für

Betriebsrenten von Staatsfirmen und Pensionsfonds der Provinzen.

Er legt im In- und Ausland an. Infrage kommen Bankeinlagen,

jede Art von Anleihen, Aktien, Fonds, selbst Derivate

wie Swaps und Futures. Erstes Gebot: Kapitalerhalt, erst

dann die Rendite. Über die genaue Aufschlüsselung der Investitionen

gibt sich die Fondsleitung zugeknöpft.

Interessant erscheint hier auch eine andere Zahl: An Portfolio-Investitionen

hatten staatliche chinesische Stellen sowie

Unternehmen Ende Juni 2024 rund 12,35 Billionen US-

CHINA

China Investment Corporation

Die ihm anvertrauten Gelder und Devisenreserven investiert dieser

Staatsfonds vor allem im Ausland. Dabei nutzt das Management praktisch

die gesamte Klaviatur von Anlagemöglichkeiten bei sehr langem Zeithorizont

Einen klaren Auftrag hat die China Investment

Corporation (CIC), gegründet

2007 mit rund 200 Milliarden Dollar

Startkapital: einen Teil von Chinas Devisenreserven

anzulegen und dabei den

bestmöglichen Ertrag für den Eigentümer

bei akzeptablem Risiko zu suchen.

Der Eigentümer ist hier der chinesische

Staat.

Der organisatorische Aufbau gleicht

dem westlicher Aktiengesellschaften, allerdings

mit einer Art doppeltem Aufsichtsrat:

einmal für die Überprüfung der

Geschäftsstrategie und einmal zur Kontrolle

des Geschäftsgebarens. Das Management

tituliert sich als „umsichtiger,

professioneller und verantwortungsbewusster

Langzeit-Investor“, mit Blick vor

allem auch auf die Rendite. Kontrolle

über Zielunternehmen wolle die CIC, die

neben dem Hauptsitz Peking auch Büros

in Hongkong und New York unterhält,

nicht anstreben.

Bei den Investments zielt der inzwischen

fast 1,4 Billionen US-Dollar schwe-

58

re Fonds zunächst auf das Ausland (Portfolio-Anteil

zuletzt 64 Prozent) erst dann

auf das Inland (36 Prozent). Jenseits der

Grenzen gibt es kaum etwas, was als Anlage

verwehrt bleibt: Aktien und Anleihen

gelten als Anker-Investments. Zur

weiteren Diversifikation kommen infrage:

Hedgefonds und Multi-Asset-Fonds,

Private Equity und Private Credit, ferner

Eigene Akzente

Chancen sieht der CIC vor allem auch

bei alternativen Investments wie Rohstoffe,

schwarze Immobilien Schrift oder Infrastruktur

Portfolio-Gewichtung

Anteile in Prozent

Alternative

2,0 Kasse

Investments

Quelle: CIC

48,3

33,1

16,6

Aktien

Zinsanlagen

Investments direkt oder über Fonds in

Immobilien, Infrastruktur sowie industrielle

und agrarische Rohstoffe. Vor allem

bei letzteren wurde der Fonds in jüngerer

Zeit aktiver, wie er generell stark auf

diese alternativen Anlagen setzt. Die CIC

unterhalte ein ausgewogenes Portfolio

mit vergleichbarem Gewicht von öffentlichen

und privaten Investments, unterstreicht

ihr Council. In China selbst beteiligt

er sich als passiver Investor vor

allem an staatlichen Finanzinstitutionen.

Auch die Chinesen streuen bei ihren

Aktienanlagen, jedoch bei Weitem nicht

so stark wie die Norweger. Die geografische

Aufteilung mit zuletzt rund 60 Prozent

US-Werte, 26 Prozent andere Industrie-

und 14 Prozent Schwellenländern

ähnelt der des MSCI World Index, ebenso

die Verteilung über die Branchen:

Vorn sind hier IT, Finanzen und Gesundheit.

Bei den Anleihen dominieren

Staatsanleihen aus den Industriestaaten

mit rund zwei Dritteln, 22 Prozent entfallen

auf Firmenbonds.

Als Anlageertrag brachte dies 2023

eine Rendite von 8,7 Prozent nach 3,9

Prozent ein Jahr zuvor. Über die vergangenen

zehn Jahre betrug die Rendite bei

200 Milliarden Dollar Anfangskapital und

dann nochmal über die Auflage von Anleihen

eingezahlten gut 200 Milliarden

Dollar 6,6 Prozent per annum.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Dollar im Ausland angelegt, davon 40 Prozent in Hongkong,

23 in den USA, sieben auf den Cayman-Inseln, sechs auf den

British Virgin Islands, drei Prozent in Großbritannien selbst,

2,3 Prozent in Luxemburg und 1,1 Prozent in Deutschland.

Zu den Pionieren bei Staatsfonds zählt indes der Nahe Osten.

Die Golfstaaten gingen teils schon in den 1950er-Jahren

dazu über, einen Teil ihrer Überschüsse aus dem Ölgeschäft

für künftige Generationen und den wirtschaftlichen Ausbau

ihrer Länder zurückzulegen. In eigene Fonds gegossen wurde

dies meist in den 1970/80er-Jahren, wobei sich die Investment

Authorities aus Abu Dhabi, Kuwait und Katar, letzterer

mit rund 530 Milliarden Dollar Volumen, in ihrer

Organisation und Strategie ähneln.

Der Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens weicht

davon ab: Der Fonds finanziert vor allem Zukunftsprojekte

im eigenen Land. Auslandsinvestments befinden sich klar in

der Unterzahl. Sie laufen über längerfristige Einzelanlagen

wie in Anteilen von Accor Invest, Uber, E-Auto-Schmiede Lucid

Motors, Blackstone, Reliance Retail (Indien), Softbank

oder aber über Fonds wie French Private Equity, Investment

Program Brazil oder Russian Direct Investment Fund.

Klein, aber vorn. In der EU ging Luxemburg Ende 2014 mit

dem Fonds Souverain Intergénérationnel beim Generationenkapital

voran, zum Nutzen der künftigen Generationen,

aber ab 2035 geplant auch zur Etatfinanzierung. Gespeist

wird der heute 681 Millionen Euro schwere Pool aus der

Mehrwertsteuer auf Internethandel und Kraftstoffe. Renditeziel:

realer Werterhalt inklusive Verlustbegrenzung plus

Verzinsung langer Luxemburger Staatsbonds (zuletzt 2,5

Prozent). Das führte zu einem eher defensiven Portfolio mit

57 Prozent Anleihen guter Bonität in Euro und Dollar, 40

Prozent Aktien und drei Prozent Liquidität. Es wird komplett

in ETFs gehalten, etwa bei Aktien auf den MSCI World und

den MSCI Europe, bei Anleihen auf den Barclays Capital Euro

Aggr. Bond Index. 2022 brachte dieser Mix 4,6 Prozent Miese,

2023 und 2024 bis Juni 25,5 bzw. 13,7 Prozent plus.

NAHOST

Abu Dhabi Investment Authority

Dieser Staatsfonds zählt zu den ältesten weltweit. Er soll helfen, das

Emirat für die Zukunft fit zu machen, wenn das Ölzeitalter ausläuft. Darauf

gründet sich auch der langfristige Zeithorizont der Investments

Das Scheichtum, Teil der Vereinigten

Arabischen Emirate, begann bereits

1976, dem Staat zufließende Ölgelder für

die Zukunft auf die hohe Kante zu legen.

Als Manager setzte es die Abu Dhabi Investment

Authority (ADIA) ein – explizit

von der Politik des Golfstaates und seinen

Regularien unabhängig.

Klar definiert ist das Anlageziel: Langfristiger

Wertzuwachs über Marktzyklen

hinweg mit einem regional und was die

Anlageklassen anbelangt hoch diversifizierten

Portfolio bei einem disziplinierten

Investmentprozess. Geschehen soll das

durch einen flexiblen Ansatz: Basisinvestments

mit Blick auf die längerfristigen

Chancen sowie das schnelle Nutzen

von Gelegenheiten, wenn sie sich an den

Märkten auftun. Das alles ausschließlich

im Ausland. „Eine sich weiter entwickelnde

Strategie in einer komplexeren Welt“,

so die ADIA-Oberen.

Der Fonds wird daher vergleichsweise

aktiv gemanagt mit mehr als zwei Dutzend

Asset-Klassen inklusive der Unter-

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

kategorien. Er touchiert inzwischen die

Eine-Billion-Dollar-Grenze. Schwergewicht

auch hier: Aktien. Dies spiegele die

Zuversicht in ihre Fähigkeit wider, über

die Zeit nachhaltige Erträge zu generieren,

meint das aus internationalen Experten

zusammengestellte Management.

Dabei trifft es selbst die Auswahl oder

greift zu passenden Fonds. Breites

Flexibel bleiben

Die ADIA legt nur die ungefähre Gewichtung

der einzelnen Anlagen fest.

Danach schwarze entscheidet Schrift die Marktlage

Anlagenzielgrößen

geplante Anteile in Prozent

Aktien 40–62

Staatsanleihen 9–22

andere Zinsanlagen

5–10

alternative

17–32

Investments

Kasse 0–5

Quelle: ADIA

Streuen steht dabei nicht unbedingt im

Vordergrund: „Unser Geschäftsmodell ist

auch darauf ausgelegt, strategische Partnerschaften

für gemeinsame Ziele einzugehen“,

erklärt Aktienchef Brian Tipple.

So meldete ADIA kürzlich eine

Beteiligung an Trans Java Toll Roads in

Indonesien und zuvor an Reliance Retail,

einer schnell wachsenden Einzelhandelskette

in Indien. Über die aktuellen

genauen Einzelengagements schweigen

sich die ADIA-Macher indes aus,

nicht jedoch über die Portfoliostruktur

und vorgesehene Zielgrößen.

Umfassen soll sie je nach Marktsicht

eine zwischen 40 und gut 70 Prozent

schwankende Aktienquote, davon um die

zwei Drittel Papiere aus Industrieländern.

Hinzu kommen Anleihen, vor allem Staatsbonds

und auch hier ein beachtlicher Teil

alternativer Investments, wobei an erster

Stelle Private Equity stehen soll vor

Hedgefonds, Immobilien und Infrastruktur.

Über die vergangenen 30 Jahre erzielte

ADIA mit dieser Mischung eine Jahresrendite

von im Schnitt rund sieben

Prozent. Bisherige geografische Verteilung

des Aktien-Kernportfolios: um

die Hälfte in den USA vor Europa

mit knapp einem Viertel, den

Schwellenländern (circa 15 Prozent)

und asiatischen Industriestaaten

(bis zehn Prozent).

59


ANZEIGE

Zukunft bauen, Nachhaltigkeit gestalten:

wienerberger setzt neue Maßstäbe

Mit seinem ambitionierten Nachhaltigkeitsprogramm 2026 macht wienerberger einen

weiteren wichtigen Schritt für eine lebenswerte Zukunft.

D

z

b

T

Nachhaltigkeit bedeutet Verantwortung für kommende

Generationen zu übernehmen. Besonders in der Baubranche

liegt ein entscheidender Hebel: Der Gebäudebestand

ist verantwortlich für ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs

und beinahe 40 % aller CO₂-Emissionen. Um diese

Herausforderung anzugehen, hat wienerberger eine umfassende

Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die alle drei Jahre

aktualisiert wird, und sich ambitionierte Ziele gesetzt.

Ambitionierte Ziele: Emissionen reduzieren, Kreislaufwirtschaft

stärken

Die Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm 2023

wurden vollständig erreicht. Im neuen Programm bis 2026

strebt wienerberger eine Reduktion der Emissionen in der

Produktion um 25 % und einen Anteil von über 90 % recycel-

oder wiederverwendbaren Produkten an. Dieses Ziel

wird durch innovative Lösungen erreicht, die den Weg für

eine klimafreundlichere Bauwirtschaft ebnen.

Ein Leuchtturmprojekt ist das modernisierte Ziegelwerk in

Uttendorf (AT), das Ende November feierlich eröffnet wurde.

Dort investierte wienerberger über 30 Mio. € in den

weltweit größten elektrischen Industrieofen. Dieser wird mit

100 % Ökostrom betrieben, teils aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage,

und reduziert den CO₂-Ausstoß um bis zu

90 %. Gleichzeitig benötigt die Produktion weniger Energie,

was langfristig Emissionen und Kosten senkt – ein Vorbild

für die gesamte Branche.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das CO₂-neutrale Betondachstein-Werk

in Hejőpapi, Ungarn, das 2025 die Produktion

aufnimmt. Statt Gas werden Wärmepumpen genutzt,

digitale Monitoring-Systeme optimieren den Rohstoffeinsatz,

und gefiltertes Wasser wird wiederverwendet. Dieses Werk

zeigt, wie Klimaneutralität und Ressourcenschonung Hand

in Hand gehen.

Auch in Belgien setzt wienerberger auf erneuerbare Energien:

Am Standort Beerse wurden zwei Windräder errichtet.

Diese erzeugen grünen Strom für die Ziegelproduktion und

die lokale Gemeinschaft. Durch die nachhaltige Stromerzeugung

werden CO₂-Emissionen weiter reduziert, während die

Zusammenarbeit mit der Bevölkerung die Akzeptanz und

das Verständnis für erneuerbare Energien stärkt.

Innovation durch Recycling: Der „CicloBrick“ in den

Niederlanden

Neben der Emissionsreduktion spielt die Kreislaufwirtschaft

eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie von

wienerberger. Materialien und Produkte werden möglichst

oft wiederverwendet oder recycelt, um Ressourcen zu schonen

und Abfälle zu vermeiden. In den Niederlanden stellt

wienerberger den „CicloBrick“ her, einen innovativen Ziegel,

der zu 20 % aus recycelten Urban-Mining-Rohstoffen besteht

und nach der Nutzung erneut verwendet werden kann.

Sanierung und Renovierung: Lösungen für einen

alten Gebäudebestand

Zukunftsorientiert setzt wienerberger auch verstärkt auf

Lösungen im Bereich Sanierung und Renovierung, ein Feld

mit großem Potenzial. Gerade in Europa besteht hier massiver

Bedarf: Ein Großteil des Gebäudebestands in Europa wurde

vor über 40 Jahren errichtet. Diese Gebäude sind schlecht

gedämmt, wodurch große Mengen an Energie verloren gehen,

die Wohnkosten steigen und die CO₂-Emissionen erhöht

werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen,

hat wienerberger sein Portfolio in diesem Bereich erweitert.

Ein entscheidender Schritt war die Übernahme von Terreal

im Februar dieses Jahres. Terreal, ein führender Anbieter von

Dach- und Solarlösungen, ergänzt das Sortiment von wienerberger.

Durch die Bündelung der Produktpaletten bietet wienerberger

umfassende Lösungen für die Gebäudehülle und

stärkt seine Position als europäischer Steildach-Experte.

wienerberger verfolgt einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz.

Mit innovativen Produktionsmethoden, erneuerbaren

Energien und nachhaltigen Bauprojekten zeigt wienerberger

den Weg in eine klimaneutrale Bauwirtschaft.

Über wienerberger:

wienerberger ist einer der führenden Anbieter von innovativen,

ökologischen Lösungen für die gesamte Gebäudehülle

in den Bereichen Neubau und Renovierung sowie für

Infrastruktur im Wasser- und Energiemanagement.


ieser Text

eigt evtl. Proleme

beim

ext an

Fit werden. Gesund bleiben.

Leichter leben

Gestärkt für den Alltag mit

Rüstzeug aus der Reha

Klüger essen

Mit der richtigen Ernährung

schlank, fit und jung bleiben

Besser schützen

Früherkennung und Vorsorge

gezielt nutzen

Jetzt im Handel.

Auf mykiosk.com den

nächstgelegenen Händler finden

Auch als

E-Paper

focus-gesundheit.de/shop

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: xxx/FOCUS MONEY 61


moneydigital

Die meistgesuchten

Aktien der Woche

Diese Unternehmen waren in der

letzten Woche bei Anlegern die beliebtesten.

Aber wie haben sie dann

tatsächlich abgeschnitten?

Unternehmen WKN Performance

der letzten

Woche

1 Adidas A1EWWW 4,1 %

2 Fresenius 578560 2,6 %

3 AMC Entertainment A3D7MZ –10,9 %

4 Nike 866993 –0,6 %

5 First Majestic Silver A0LHKJ 0,4 %

Quelle: Finanzen100

INTERVIEW: Peter Bloed im Gespräch mit Sandra Navidi

„Es war ein Schock!“

Anschluss verpasst?

„Wir können nicht so weitermachen

wie bisher“, ist Monika Schnitzer

überzeugt. Die oberste

Wirtschaftsweise des Landes

fordert Politiker und Wirtschaftsvertreter

auf, den Hebel schnellstens

umzulegen, um den Anschluss an

die USA und China nicht vollends

zu verlieren. Im Podcast FOCUS

MONEY talks sprach Heike Bangert

mit ihr auch darüber, wie es sich

anfühlt, von Jahr zu Jahr fast

ausschließlich über Krisen zu

sprechen, und mit welchem Gefühl

sie dem Bundeskanzler das

Jahresgutachten

übergeben hat, nachdem

dieser nur noch

interimsweise im Amt ist.

bini zusammenarbeitete, über die Rolle

von Elon Musk und Peter Thiel. „Es ist unsäglich

und brandgefährlich, dass sich

zwei Tech-Giganten in die Präsidentschaft

eingekauft haben und die Geschicke

mitlenken.“

Im Video-Interview erläutert Navidi

ausführlich, welche Folgen auf die Wirtschaft

und die Gesellschaft zukommen,

wie die Wall Street den künftigen Präsidenten

einschätzt und wer hinter den Kulissen

ihre Sorgen im Epizentrum des Kapitalismus

teilt.

Dieses Interview und weitere spannende

Gespräche mit Deutschlands Top-Experten

für Wirtschaft und Finanzen finden Sie auf

dem Youtube-Kanal Mission Money

Sandra Navidi lebt seit mehr als 20 Jahren

in New York, ist bestens vernetzt an

der Wall Street und kennt die USA äußerst

gut. Und dennoch war der Durchmarsch

bei den Präsidentschaftswahlen

von Donald Trump überraschend für die

Bestseller-Autorin. „Es war ein Schock“,

sagt Navidi im Interview mit dem Youtube-Kanal

Mission Money.

Aber was kommt da auf die USA zu?

„Trump hat ausreichend kommuniziert im

Vorfeld, dass er eine feindliche Übernahme

der Demokratie vorhat“, sagt Navidi,

die früher als Chefjustiziarin bei einer US-

Vermögensverwaltung arbeitete. Nimmt

man die Äußerungen und Pläne von

Trump uns seinen Ministern in spe beim

Wort, müsse klar sein, dass die Demokratie

ausgehöhlt werde. „Das muss sich

nicht sofort in der Wirtschaft und den

Märkten bemerkbar machen, wird aber

langfristig gewaltige Folgen haben“, sagt

Navidi. Denn auf dem Spiel stehe, was die

USA als „safe haven“ für die Welt auszeichnet:

Rechtssicherheit, die Institutionen,

die Verlässlichkeit.

Besorgt zeigt sich Navidi, die früher mit

dem berühmten Ökonomen Nouriel Rouyoutube.com/missionmoney

62 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


youtube.com/mission-money

INTERVIEW

Einen Zollkrieg

kann keiner

gewinnen“

Thomas Kruse, Chief Investment Officer von

Amundi, über die Aussichten an den Börsen

2025, welche wirtschaftspolitischen

Risiken Donald Trump uns bescheren könnte

und welche Märkte jetzt attraktiv sind

Thomas Kruse

Geboren 1966 in Lübeck,

Studium der Betriebswirtschaftslehre

in Kiel

Berufseintritt 1995 bei der

Bayerischen Landesbank,

2000 Wechsel zu einer der

Vorgängergesellschaften

von Amundi Deutschland

Seit 2017 ist Kruse

Chief Investment Officer

und Geschäftsführer von

Amundi Deutschland

von PETER BLOED

2024 war das zweite Jahr in Folge mit Zuwächsen von weit mehr als

20 Prozent pro Jahr bei den großen Indizes wie dem S&P 500. Hat

der Markt sein Pulver so langsam verschossen?

Thomas Kruse: Wenn wir nur auf die Wirtschaftsdaten

schauen, sieht es eigentlich gar nicht so schlecht aus. Wir erwarten

für die USA ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent

und entsprechend keine Rezession. Auch Europa dürfte

etwas stärker wachsen als im Jahr 2024, trotz der

strukturellen Defizite. Die Inflationsdaten sollten noch weiter

zurückkommen und die Zentralbanken werden die Zinsen

weiter senken. Also eigentlich ergibt das ein ganz gutes

Szenario.

Eigentlich?

Kruse: Wirtschaftspolitisch und auch geopolitisch ergeben

sich einige Unsicherheiten, die im Verlauf des Jahres zunehmen

werden. Einen Vorgeschmack haben wir jüngst bekommen.

Nachdem Donald Trump im Präsidentschaftswahlkampf

schon viel angekündigt hatte, gibt es jetzt die ersten

konkreten Zoll-Drohungen gegenüber Kanada und Mexiko.

Auch wenn er eine Hintertüre offengehalten hat, dass die

Länder selbst etwas gegen diese Zölle tun können, gibt uns

das schon ein gutes Bild, wohin sich die soliden Wirtschaftsdaten

entwickeln könnten. Und zwar in eine Unsicherheit,

die die Märkte nicht so gerne mögen. Hinzu kommt, dass wir

nach den zwei starken Jahren an der Börse auch hohe Bewertungen

sehen. Die lassen uns, unabhängig von den wirtschaftspolitischen

Irritationen, nicht unbedingt erwarten,

dass wir noch ein drittes Jahr mit derart hohen Kurszuwächsen

sehen. Auch wenn wir optimistisch für US-Aktien sind.

Gilt das auch für Europa? Woher soll die Wende denn kommen?

Kruse: Ganz so optimistisch würde ich das nicht umschreiben.

Europa ist relativ schwach, was das Potenzialwachs-

„Wir erwarten nicht noch ein drittes Jahr mit derart hohen Kurszuwächsen“

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: SLAVICA/Amundi 63


moneydigital

tum angeht. Immerhin hat Deutschland die Chance, zumindest

mal mit einer neuen Regierung auch neue Akzente zu

setzen. Helfen könnten Europa die Sparquoten, die höher

sind als vor der Pandemie. Wenn wir auf das Bruttoinlandsprodukt

in Deutschland für das dritte Quartal schauen, blieb

die befürchtete technische Rezession ja aus. Zwar ist der Export

weiter zurückgegangen, aber der Konsum stabilisierte

das Ganze. Wir gehen daher davon aus, dass 2025 aus dem

Konsum ein kleines Wirtschaftswachstum kommt.

Sie haben die Wirtschaftspolitik angesprochen: Wie stark könnte die

2025 die Börsen beeinflussen?

Kruse: Sehr stark. Vorboten sehen wir bereits seit Oktober.

Mit den steigenden Chancen auf einen Sieg von Trump zogen

die Zinsen massiv an, weil mit seiner Präsidentschaft auch

mit mehr Inflation gerechnet werden muss. Einerseits durch

die geplante Ausweisung illegaler Migranten, die das Arbeitsangebot

verknappt und damit das Lohnniveau beeinflusst

und andererseits über die viel besprochenen Zölle. Letztere

können natürlich die heimische Wirtschaft schützen. Dennoch

werden die Produkte, die ins Land kommen, teurer und

die Preise zahlt zumindest in Teilen der US-Konsument.

und dadurch der Konsum nachlassen, dann gerät auch die

Wirtschaft schnell unter Druck. Dann könnte es auch kritisch

für die Börse werden, da wir in Teilen ja bereits eine hohe Bewertung

haben. Das gilt nicht für alle Werte. Der S&P 500

insgesamt ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis jenseits

von 22 historisch eher teuer. Der gleichgewichtete S&P 500

dagegen liegt im langfristigen Mittel von etwa 17,5. Also die

493 Werte im Index außerhalb der sogenannten „Magnificent

7“ sind eher günstig bewertet. Es betrifft also einige wenige

Werte und diese Unternehmen würden jetzt nicht massiv

unter den Zöllen leiden, sondern eher unter Sanktionen,

die es als Reaktion auf die Zölle geben könnte. Beispielsweise

Nvidia, die bestimmte Chips nicht mehr in andere Länder

liefern dürfen. Aber aufgrund der Dominanz der großen Werte

könnte natürlich die Volatilität für den Gesamtmarkt deutlich

zunehmen, sollte etwas ins Rutschen geraten.

In der Debatte geht es bislang nur um die Frage, wie groß der

Schaden werden kann. Dabei wird völlig unterschlagen, dass auch

Europa oder China die Option haben, auf diese Zölle zu reagieren.

Kruse: Das ist ein spannender Aspekt. Denn eigentlich wissen

wir alle: Einen Zollkrieg kann keiner gewinnen. Also erst

einmal abwarten, was tatsächlich am Ende umgesetzt wird

„Die Wirtschaftspolitik vor allem der USA wird die Börsen 2025 stark beeinflussen“

Was bedeutet das für die Zinsen?

Kruse: Mittlerweile rechnet der Markt für die USA noch mit

drei bis vielleicht vier Zinsschritten nach unten. Damit wären

wir bei einem neutralen Zinsniveau von 3,75 Prozent. In

Europa rechnet der Markt nach den jüngst wieder schlechteren

Frühindikatoren mit sechs Zinssenkungen und einem

neutralen Zins von 1,75 Prozent. Die Schere geht also weiter

massiv auseinander. Schon in diesem Jahr war die Volatilität

am Rentenmarkt um 35 Prozent höher als im langjährigen

Durchschnitt. Das wird uns auch nächstes Jahr erhalten

bleiben. Wenn die Inflation ansteigt, wird das höhere Zinsniveau

länger bleiben, sollte aber die Wirtschaft in Mitleidenschaft

gezogen werden, kann es auch schnell in die andere

Richtung gehen. Die Unsicherheit wird also vor allem durch

die Wirtschaftspolitik kommen.

Müssen Anleger dann auch mit wieder deutlich mehr Volatilität an

den Aktienmärkten rechnen?

Kruse: Der entscheidende Faktor in den USA ist der Konsum.

Die Amerikaner klagen ja schon über ein zu hohes Preisniveau,

weswegen es auch ein wichtiges Thema bei den Präsidentschaftswahlen

war. Sollten die Preise weiter steigen

und wo die Zölle nur dazu dienen, Parteien an den Verhandlungstisch

zu bekommen für andere, politische Gegenleistungen.

Das konnte man auch in der ersten Amtszeit von

Donald Trump recht schön sehen. Er hat immer die Achillesferse

eines Landes angesprochen, um dann ein ganz anderes

Thema zu verhandeln.

Zurück zur Eingangsfrage vor diesem Kontext: Ist die Luft damit raus

bei Aktien?

Kruse: Nein, im Gegenteil. Die Wirtschaftsdaten sind, wie

erwähnt, gut. Gerade in den USA. Das Gewinnwachstum bei

den US-Unternehmen steigt in der Breite im zweistelligen

Prozentbereich im kommenden Jahr. Der Start ins neue Jahr

sollte entsprechend bei Aktien eigentlich einigermaßen gut

sein. Auch wenn das Thema Bewertung nicht mehr ganz so

viel Luft nach oben lässt. Und die wirtschaftspolitischen Entscheidungen

werden wir erst im Laufe des Jahres sehen und

dann ein Gefühl dafür bekommen, wie sehr sie denn tatsächlich

die Wirtschaft belasten werden. Denn es gibt natürlich

auch positive Faktoren, die im Raum stehen: Deregulierung

und Steuerentlastungen. Daher mache ich mir für das erste

Quartal erst einmal keine großen Sorgen.

64

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


INTERVIEW: Thomas Kruse

im Interview zum großen Jahresausblick

mit Peter Bloed für den

Youtube-Kanal Mission Money

Sie haben die große Bewertungs-Differenz in den USA angesprochen.

Ist es ratsam, sein Depot zu erweitern abseits der Mega-Tech-Werte?

Kruse: Natürlich wäre es verrückt, jetzt das Ende des KI-

Booms auszurufen. Dieser Trend kann schon noch eine ganze

Zeit laufen. Allerdings, wenn ich mir das Gewinnwachstum

anschaue, lag das für die Magnificent Seven im zweiten

Quartal bei ungefähr 50 Prozent und im dritten Quartal waren

es noch 26 Prozent. Also wir sehen bei den Wachstumsraten

eine Normalisierung, während bei den restlichen Unternehmen

im Index die Dynamik zunimmt. Also könnte es

schon Sinn machen, mal ein Auge auf den gleichgewichteten

S&P 500 zu werfen.

Nach der langen, sehr einseitigen Rally: Gibt es eine Renaissance

von Value-Werten und Small Caps?

Kruse: Potenziell ja. Wenn wir die verschiedenen Anlagestile

betrachten, finden wir neben Value und auch Quality

vor allem Small und Mid Caps jetzt sehr interessant. Denn

gerade die kleineren Unternehmen würden von den Zöllen

auf ausländische Unternehmen profitieren. Value wiederum

darf man natürlich nicht mit den Wachstumswerten aus dem

Technologiebereich vergleichen, was die potenziellen

Wachstumsraten angeht. Aber bei den 493 restlichen Titeln

im S&P 500 sehen wir eher Aufholpotenzial aufgrund der Bewertung.

Oder zumindest die Chance, dass die große Lücke

kleiner wird.

Packt China im kommenden Jahr die große Konjunktur-Bazooka aus

und kehrt dank Stimuli auf alte Wachstumspfade zurück?

Kruse: Nein, das glauben wir nicht. Viele diskutieren ja bereits

kritisch über die Verschuldung der USA aufgrund der

enormen Defizite. Und tatsächlich wächst die US-Staatsverschuldung

bis 2034 um fast 50 Prozent. Oder sogar mehr, je

nachdem, was Donald Trump alles umsetzt. Aber wessen

Verschuldung steigt noch stärker? Die von China. Und trotzdem

geht das Wirtschaftswachstum zurück. Daran wird sich

substanziell erst einmal nicht viel ändern. Während wir in

Europa erwarten, dass wir durch die Talsohle durch sind,

rechnen wir für China damit, dass sich das Wirtschaftswachstum

abschwächt. Daher sind wir auch nicht optimistisch

für chinesische Aktien. Auch wenn die Bewertung natürlich

günstig ist.

Gibt es denn sonst noch attraktive Märkte abseits der großen, westlichen

Indizes derzeit?

Kruse: Viel interessanter ist im Moment eigentlich der

Speckgürtel Chinas, der tendenziell von einem Handelskrieg

zwischen den USA und China eher profitieren dürften. Südkorea

ist interessant, Indonesien und Vietnam auch. Da siedeln

sich jetzt mehr Unternehmen an, die so ein bisschen dieses

Risiko des Handelsstreits vermeiden wollen und auch auf

einem niedrigeren Niveau sind.

Ist Japan noch interessant oder ist die große Show gelaufen?

Kruse: Japan ist tatsächlich ein Phänomen. Es hat mehr als

drei Jahrzehnte gedauert, bis das alte Allzeithoch im Nikkei-

Index in diesem Jahr geknackt wurde. Die Fundamentaldaten

verbessern sich innerhalb der Binnenkonjunktur in Japan.

Die Inflation ist etwas höher als in den USA und Europa

– nur der Yen lief überhaupt nicht. Für Euro-Anleger hat sich

das Wachstum an den Aktienmärkten nicht so wirklich ausgezahlt.

Das erwarten wir für das kommende Jahr etwas anders.

Die Zentralbanken sollten ein- bis zweimal die Zinsen

erhöhen. Das dürfte den US-Dollar dann etwas nach unten

drücken und den Yen stärken. Allein währungsbedingt könnte

Japan für Anleger also interessant sein.

Welche Sektoren könnten nächstes Jahr abseits der KI-Werte interessant

sein?

Kruse: Bedingt durch eine steilere Zinsstrukturkurve sind

sicherlich Finanzunternehmen interessant. In den USA

bleibt das Thema Öl natürlich sehr aktuell. Und auch Rüstungsaktien

könnte man weiter auf dem Schirm haben.

Wenn wir denn unter einem US-Präsidenten Donald Trump

erleben werden, dass Nato-Mitglieder ihr Investitionsziel

von zwei Prozent erfüllen. Darüber hinaus werden vermutlich

eher die defensiveren Sektoren wie Telekommunikationsdienstleister

oder Versorger gefragt sein.

Das komplette Interview mit

Thomas Kruse gibt es als Video

auf unserem Youtube-Kanal

Mission Money. Zu finden unter

youtube.com/missionmoney oder

über diesen QR-Code

FOCUS MONEY 52/1 2024/25 65


moneymarkets

AUSBLICK

2025 als Balanceakt

für die Kapitalmärkte

Das Kapitalmarktjahr 2025 wird für Investoren ein Balanceakt.

Fundamental sind die Perspektiven gut, sie werden allerdings

von den politischen Rahmenbedingungen getrübt. Vorsicht ist

angebracht, in Summe überwiegen aber die Chancen.

von Dr. FRANK ENGELS

Mit Blick auf die globale Konjunktur ist für das Jahr 2025

ein moderates Wirtschaftswachstum zu erwarten. Die USA

bleiben die Lokomotive der Weltwirtschaft – trotz Donald

Trump, dem zukünftigen US-Präsidenten. Hier zeigen sich die

Effekte der staatlichen Förderprogramme der vergangenen Jahre,

denn die Reindustrialisierung ist in vollem Gange und die Investitionstätigkeit

nimmt zu. Allerdings dürfte der Kurs von Trump

das Wachstum etwas dämpfen. Der zu erwartende Politikmix

aus restriktiver Einwanderungspolitik, schärferer handelspolitischer

Gangart und höherer Verschuldung wirkt inflationsfördernd

und eher wachstumsdämpfend. Zentral wird dabei die Abfolge

der Maßnahmen sein, denn nicht alle Pläne werden gleichzeitig

US-Aktien mit besseren Voraussetzungen

Prognosen 2025 zeigen Vorsprung der US-Unternehmen

vor der europäischen Konkurrenz

USA

Europa

6%

3%

14%

Umsatzwachstum 2025 Gewinnwachstum 2025 Netto-Marge 2025

Quelle: IBES; Union Investment. Stand: 19. November 2024.

8%

13%

10%

umgesetzt oder schlagen sich unmittelbar in der Wirtschaft nieder.

Je länger die Präsidentschaft dauert, umso stärker die Folgen

für Wachstum und Inflation.

Politik, Wirtschaft und die Notenbanken. Die Politik der neuen

US-Regierung wird auch in Europa nicht ohne Folgen bleiben.

Dies trifft insbesondere auf die deutsche Volkswirtschaft zu. Für

Deutschland steht durch die Wiederwahl Trumps die Handels- und

Sicherheitspolitik unter neuen Vorzeichen. Die Exportindustrie

wird sich auf neue Hürden einstellen müssen. Diese Entwicklung

trifft das Land in einer Phase, in der das bisherige Geschäfts modell

ohnehin unter Druck steht. Die Produktivität der deutschen Wirtschaft

sinkt weiter und die Wachstumsdynamik wird absehbar

schwach bleiben. Es fehlt vor allem an Investitionen. Und zwar

nicht nur von Unternehmen, sondern auch mit Blick auf den

gewaltigen Investitionsstau bei der öffentlichen Infrastruktur.

Konjunkturpolitik ist in der aktuellen Phase zwar wichtig, greift

aber zu kurz. Dringend nötig ist auch eine angebotsorientierte und

damit standortorientierte Politik, um den zentralen Wettbewerbsnachteil

exorbitant hoher Energiekosten kompensieren zu helfen.

Immerhin: Im Jahr 2025 sollte sich die Konjunktur stabilisieren.

Die gestiegenen Reallöhne dürften auf Sicht das Wachstum stützen.

Auch in den übrigen Kernländern des Euroraums bleibt die wirtschaftliche

Dynamik überwiegend schwach, während es in der

Peripherie besser läuft. Wir haben es also mit einem Europa der

zwei Geschwindigkeiten zu tun. Keine weitere Entspannung, aber

auch keine erneute Verschärfung ist inflationsseitig zu erwarten.

Höhere Importzölle und eine restriktivere Einwanderungspolitik

durch die neue US-Regierung dürften ab der zweiten Jahreshälfte

nach und nach inflationstreibend wirken. Im Euroraum dürfte die

Inflation angesichts der schwachen Konjunktur auf 2,1 Prozent

und damit nahe an die Zweiprozent-Schwelle fallen.

Den wichtigsten Notenbanken öffnet sich damit weiterer Spielraum

für Leitzinssenkungen. Auf dem aktuellen Niveau wirkt

die Geldpolitik immer noch restriktiv. Die Zentralbanken könnten

aber im nächsten Jahr einen etwas lockereren Kurs einschlagen.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürfte bis Mitte 2025

66 Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


EINE KOLUMNE VON UNION INVESTMENT

die Leitzinsen um insgesamt 75 Basispunkte senken und danach

auf Sicht fahren. Wichtig wird dabei sein, welche Effekte aus der

Trump’schen Wirtschaftspolitik zuerst wirksam werden. Ein Teil

der geplanten Maßnahmen wirkt wachstumshemmend, beispielsweise

die Migrationspolitik, und inflationshemmend, wie etwa die

energiepolitischen Vorhaben, andere inflationsfördernd, wie etwa

Zölle. Je nach Timing und Tempo der einzelnen Maßnahmen werden

Inflation oder Wachstum den Kurs der Fed bestimmen. Im

Euroraum dominiert hingegen die Wachstumsschwäche klar das

Vorgehen der Europäischen Zentralbank (EZB), die fünf Leitzinssenkungen

im Jahr 2025 vornehmen dürfte.

Chancen in den verschiedenen Anlageklassen. Die Verschiebungen

der (wirtschafts-)politischen Rahmenbedingungen verändern

auch die Perspektiven für einzelne Anlageklassen. Bei

Staatsanleihen dürfte etwa die steigende Staatsverschuldung

in den USA auf längere Sicht renditetreibend wirken, vor allem

bei längeren Laufzeiten. Auch das Ende des Inflationsrückgangs

dürfte in diese Richtung wirken. Gleichzeitig unterstützt die

nachlassende Wachstumsdynamik den Rentenmarkt. Das Zinsniveau

dürfte in Summe speziell für längere Laufzeiten moderat

ansteigen, und sichere Staatsanleihen werden isoliert die

Rendite ziele vieler Investoren nicht liefern können. Anleihen

mit Renditeaufschlag, und vor allem Unternehmensanleihen von

soliden Schuldnern bleiben interessant.

Größere Chancen bieten Aktien. Die Weltwirtschaft wächst

moderat, die Leitzinsen sinken graduell und die Unternehmensgewinne

dürften weiter steigen. Dieser Mix ist gut für

Dividendenpapiere. Auf Indexebene ist mit einem zweistelligen

Zuwachs bei den Gewinnen zu rechnen,

was ein solides Fundament für weitere Kurssteigerungen

bildet. Im Vergleich zu den Vorjahren ist

eine Verbreiterung der Gewinnanstiege auf mehr

Sektoren und Unternehmen möglich. Die Börse

dürfte nicht mehr nur von den „Glorreichen

Sieben“, sondern zunehmend von der gesamten

Unternehmenslandschaft getragen sein.

Die Einzeltitelauswahl rückt als zentraler Erfolgsfaktor auf der

Aktienseite unter einer erneuten Trump-Legislatur noch mehr

in den Fokus als bisher.

Was Rohstoffe betrifft, sprechen strukturelle Vorteile für eine Beimischung:

der Diversifikationseffekt und mittelfristig die grüne

Transformation. In Anbetracht der unsicheren Weltlage sollten vor

allem Edelmetalle – insbesondere Gold – eine stabilisierende Wirkung

in einem diversifizierten Portfolio entwickeln können. Gold

ist zwar aus Bewertungssicht teuer, aber eine gute Risikoversicherung

und profitiert außerdem von höheren Fiskaldefiziten. Auch

bei Industriemetallen dürfte perspektivisch der Bedarf zur Dekarbonisierung

der Wirtschaft und die zyklische Stabilisierung der chinesischen

Volkswirtschaft die Nachfrage stützen.

Perspektiven 2025. In Summe bleiben die Perspektiven an den

Kapitalmärkten aussichtsreich und die Chancen stehen gut, dass

auch das Jahr 2025 solide Erträge verspricht. Aber die Zuwächse

an den Börsen werden wohl niedriger als 2024 ausfallen und

die Schwankungsanfälligkeit dürfte aus geopolitischen Gründen

steigen. Daher ist ein bedachtes, wachsames Vorgehen angezeigt.

Die Geldanlage gleicht mehr denn je einem Balanceakt zwischen

Risikominimierung und Renditeorientierung. Dieser Spagat dürfte

sich aber lohnen, denn die Chancen überwiegen.

Vita

Dr. Frank Engels

Geboren 1968 in Duisburg.

VWL- Studium an der

Johannes Gutenberg

Universität Mainz, Promo -

tion an der WHU und

Georgetown University.

Berufseinstieg 1998 als

Ökonom bei Swiss Re, dann

Tätigkeiten bei der EZB und

Thames River Capital LLP. Seit

2008 bei Union Investment,

dort ab 2017 Leiter Portfoliomanagement

und seit Juli

2022 Vorstandsmitglied und

CIO für Wertpapier-Port foliomanagement.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Union Investment 67


moneymarkets

ONLINEHANDEL

Der Boom mit Delle

Die Euphorie im E-Commerce hat nach Corona einen Dämpfer erhalten. Doch langfristig handelt es

sich um einen Wachstumsmarkt. Vor allem die Platzhirsche profitieren

Onlineshopping in Deutschland

User greifen hierzulande beim Einkaufen im

Internet vor allem bei Kleidung und Schuhen zu.

Häufig handelt es sich um Wiederholungskäufe

Onlinehandel in Deutschland nach Branchen

Anteile 2023 in Prozent

Sonstige

Mode und Accessoires

10,7

Gesundheit und

23,4

Wellness

6,5

Wohnen und 9,1

Einrichten

schnell drehende

Konsumgüter

Freizeit und Hobby

Quelle: Statista

13,3

15,5

21,5

Elektrotechnik

von LUDWIG BÖHM

Schon seit Anfang November herrscht wieder Schnäppchenzeit.

Black Friday, Cyber Monday und Black Weeks

locken mit zum Teil erheblichen Rabatten und kurbeln

so den Onlinehandel an. Allerdings werden die Preise im Vorfeld

immer wieder angehoben, um die Rabatte größer erscheinen

zu lassen, als sie tatsächlich sind. Dennoch gilt: Die

Verbraucher lassen sich durch angebliche und echte

Schnäppchen anlocken.

Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen im November

und Dezember insgesamt 21 Milliarden Euro beim Online-

Shoppen aus. Die anderen Monate kommen auf ein durchschnittliches

Volumen von jeweils 6,5 Milliarden Euro. Am

häufigsten bestellen die Nutzer in Deutschland Kleidung und

WEIHNACHTSGESCHÄFT:

Auch für E-Commerce

entscheidend

68

Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Schuhe, aber auch Elektronik. Auf diese Bereiche entfielen im vergangenen

Jahr fast 45 Prozent der Online-Umsätze, so der Handelsverband

Deutschland (HDE).

Mit einem Plus von 8,7 Prozent wuchsen im vergangenen Jahr

jedoch die schnell drehenden Konsumgüter am stärksten. Dazu

zählen Produkte mit kurzem Lebenszyklus und hohem Umsatz wie

Hygieneartikel oder Nahrungsmittel sowie alkoholische Getränke

wie Wein und Sekt. Leicht rückläufig waren dagegen die Umsätze

in den Bereichen Wohnen, Einrichten und Garten.

Nur kurzfristige Delle. Vor allem während Corona haben sich

die Menschen mangels Alternativen dem E-Commerce zugewandt.

Laut HDE erreichte der Onlinehandel im Jahr 2021 einen Rekordumsatz

von 86,7 Milliarden Euro (ohne Mehrwertsteuer). In den

Jahren 2022 und 2023, als der stationäre Handel wieder geöffnet

hatte, sind die Verkaufserlöse allerdings leicht zurückgegangen.

In diesem Jahr rechnet der HDE mit einem Umsatz im Onlinehandel

von 87,1 Milliarden Euro - und damit noch etwas mehr als im

Pandemiejahr 2021. Verglichen mit dem Wert von vor zehn Jahren

würde dies ein Wachstum von 144 Prozent bedeuten. Und gegenüber

dem Vor-Coronajahr 2019 beläuft sich das Plus auf mehr

als 47 Prozent.

In der EU haben im vergangenen Jahr drei Viertel der Internetnutzer

im Alter von 16 bis 74 Jahren mindestens einmal per Mausklick

eingekauft. Besonders online-affin sind die Menschen in Irland,

den Niederlanden, Schweden und Dänemark. Hier haben

mindestens 90 Prozent der Internetnutzer schon einmal im Internet

geshoppt. Deutschland liegt mit knapp 83 Prozent an siebter

Stelle in der EU. Der europäische Durchschnitt beläuft sich auf gut

75 Prozent. Am wenigsten nutzen die User den E-Commerce in Italien,

Rumänien und Bulgarien mit einem Anteil von unter 60 Prozent.

Für das Wachstum gibt es noch immer viel Luft nach oben. Laut

HDE verkaufen erst 40 Prozent des stationären Handels Waren

über das Internet. Allerdings gibt es einige Hürden zu überwinden.

Laut einer Umfrage des Zahlungsabwicklers Adyen bricht fast jeder

zweite Konsument den Online-Einkauf ab, wenn er nicht mit

seiner bevorzugten Zahlungsmethode bezahlen kann. Und 19 Prozent

der Befragten fühlen sich heute weniger sicher vor Zahlungsbetrug

als noch vor zehn Jahren.

Dafür dürfte künstliche Intelligenz künftig für noch mehr personalisierte

Angebote und verbesserte Einkaufserlebnisse sorgen.

Vor allem große Marktplätze wie Amazon oder Ebay sind bei den

Online-Käufern beliebt. Auf sie entfällt mittlerweile mehr als die

Hälfte des Onlinehandels. Der chinesische Anbieter Temu wuchs

nach seinem Start im April 2023 rasant. Jetzt macht sich allerdings

zunehmend Skepsis gegenüber dem chinesischen Anbieter

breit.

Generell locken die Marktplätze mit den höchsten Rabatten und

bieten auch gebrauchte Waren an. Das ist für viele Verbraucher angesichts

der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Preise

interessant. Die Unsicherheit aufgrund der schleppenden Konjunktur

und zunehmender Entlassungen dürfte diesen Trend weiter

verstärken. Anleger sollten sich von den ambitionierten Bewertungen

der entsprechenden Aktien nicht abschrecken lassen.

AMAZON

Mit Kernkraft-Power

Amazon ist so etwas wie das Synonym für den E-Commerce. Es gibt kaum ein

Produkt, das sich nicht beim größten Online-Warenhaus der Welt kaufen lässt.

Allein in Deutschland betreiben die Amerikaner 23 Logistikzentren. Gleichzeitig

konkurriert Amazon mit seiner Streaming-Plattform Prime, die in Deutschland

zunehmend auch Fußball überträgt, mit Netflix, Disney und Co.

Doch die Musik spielt in der Datenwolke Amazon Web Services (AWS). Diese

rangiert mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 30 Prozent deutlich

vor Microsoft Azure und Google Cloud. Mit seinen Rechenzentren rund

um den Globus bietet Amazon 200 verschiedene Dienste an, zunehmend

auch solche, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Ziel ist es beispielsweise,

das Kundenerlebnis zu verbessern oder Inhalte für das Marketing zu

generieren.

Enormer Strombedarf. Die Kehrseite der Medaille ist, dass diese Rechenzentren

riesige Mengen an Energie für die Datenverarbeitung benötigen. Diese

will Amazon künftig auch von neuen Kernkraftwerken beziehen. Der Konzern

investiert rund eine halbe Milliarde Dollar in die Entwicklung sogenannter

kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors). Diese sollen sicherer

als herkömmliche Atomkraftwerke sein und weniger Atommüll produzieren.

Diese Investition kann das Unternehmen quasi aus der Portokasse finanzieren.

Insgesamt stieg der Umsatz im dritten Quartal um elf Prozent auf 158,9

Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte um fast 55 Prozent auf 15,3 Milliarden

Dollar zu. Mittlerweile stammen fast 60 Prozent des operativen Ergebnisses

aus dem stark wachsenden Cloud-Geschäft.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Aktie wächst in die Bewertung

Keine Frage, Amazon ist hoch bewertet,

überzeugt jedoch durch ein starkes Gewinnwachstum.

Vor allem das KI- beziehungsweise

Cloud-Geschäft bietet noch Fantasie

Amazon

Kurs der Amazon-Aktie in Euro

180

140

100

200-Tage-Linie

60

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

906866/US0231351067

Börsenwert 2304,9 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 43,9/36,2

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 280,00/190,00 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 28 %

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

e = erwartet

69


moneymarkets

NETFLIX

Weihnachten heizt ein

Romantische Komödien, im Englischen Romantic Comedys oder Romcoms

genannt, treiben die Abrufzahlen des Streamingdienstes in die Höhe. Filme

wie Merry Gentleman, Hot Frosty oder Meet The Next Christmas erreichen

innerhalb weniger Tage Millionen von Zuschauern. Und Ende November wollten

rund 60 Millionen Haushalte weltweit das Boxspektakel zwischen Ex-

Weltmeister Mike Tyson und Influencer Jake Paul live auf Netflix sehen. Die

Server stießen offenbar an ihre Grenzen, die Übertragung verlief mit nicht

störungsfrei.

Netflix gehört zu den größten Streaming-Plattformen der Welt und zählt

283 Millionen zahlende Kunden in 190 Ländern. Die permanente Verfügbarkeit

von Filmen, Serien und Spielen läutet allmählich das Ende des linearen

Fernsehens ein. Während Prime bei Amazon eines von mehreren Geschäftsfeldern

ist, stellt das Streaming bei Netflix das Kerngeschäft dar.

Hohe Investitionen. Netflix muss konstant viel Geld in die Produktion neuer

Inhalte investieren, im Durchschnitt etwa fünf Milliarden Dollar pro Quartal.

Hinzu kommen Ausgaben für Marketing, Technologie und Verwaltung.

Doch all das zahlt sich aus. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 15 Prozent

auf 9,8 Milliarden Dollar. Dazu trugen auch neue Serienhits und Filme

bei. Der Nettogewinn ist von 1,7 auf 2,4 Milliarden Dollar um rund 41 Prozent

durch die Decke gegangen. Auch im Schlussquartal soll der Umsatz um 15

Prozent wachsen. Der Nettogewinn wird dagegen nach Unternehmensangaben

voraussichtlich rückläufig sein, was am Jahresende nicht unüblich ist.

Dafür überträgt Netflix zu Weihnachten zwei Footballspiele der NFL.

Kursverdoppler

Netflix ist innerhalb eines Jahres um mehr

als 100 Prozent gestiegen. Das hat die Bewertung

mit nach oben gezogen. Noch treibt

das Netflix Momentum den Kurs. Stoppkurs setzen

Kurs der Netflix-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

700

500

300

100

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

552484/US64110L1061

Börsenwert 381,5 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 45,6/38,4

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 1080,00/780,00 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 21 %

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

e = erwartet

ZALANDO

Teuer eingekauft

Im europäischen Online-Handel bahnt sich ein Hammer an: Zalando will den

bisherigen Konkurrenten About You übernehmen und bietet einen Preis von

6,50 Euro pro Aktie. Am Tag vor dem Übernahmeangebot gingen die Papiere

von About You mit einem Schlusskurs von 3,90 Euro aus dem Handel. Der

gebotene Aufschlag fällt also enorm aus. Kein Wunder also, dass die Otto

Group, die Familie Otto, die Investmentgesellschaft Heartland und das Management

von About You bereits zugesagt haben, das Angebot anzunehmen.

Zusammen halten sie 73 Prozent der Anteile. Das fusionierte Unternehmen

soll künftig mit zwei Marken im B2C-Geschäft auftreten, da sie unterschiedliche

Kundengruppen ansprechen.

Spürbare Synergien. Zalando bedient nicht nur Endkunden (B2C), sondern

bietet auch anderen Unternehmen Logistik-, Software- und Servicedienstleistungen

an. Die B2B-Software von About You soll nun in das E-Commerce-Betriebssystem

von Zalando integriert werden. Insgesamt sollen sich die Synergien

langfristig auf 100 Millionen Euro pro Jahr beim Ergebnis vor Zinsen und

Steuern (Ebit) belaufen. Die Gründer von About You um CEO Tarek Müller würden

weiter an Bord bleiben.

Die Verkaufserlöse von Zalando stiegen im dritten Quartal um fünf Prozent

auf knapp 2,4 Milliarden Euro. CFO Sandra Dembeck meinte dazu: „Unsere Kundinnen

und Kunden lieben die neuen Qualitätsmarken, mit denen wir unser Sortiment

erweitert haben.“ Vor einem Jahr war der Umsatz im gleichen Zeitraum

noch zurückgegangen. Der Nettogewinn sank allerdings um 8,2 Prozent auf

44,3 Millionen Euro. Eine Erklärung fehlt in der entsprechenden Mitteilung.

Trendwende

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern

(Ebit) soll sich im Gesamtjahr auf 440 bis

480 Millionen Euro belaufen. Das würde ein

Plus von 26 bis 37 Prozent bedeuten

Zalando

Kurs der Zalando-Aktie in Euro

200-Tage-Linie

100

0

2020 21 22 23 2024

WKN/ISIN

ZAL111/DE000ZAL1111

Börsenwert 9,2 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024e/25e 40,7/31,2

Dividendenrendite für 2024e/25e 0,0/0,0 %

Kursziel/Stoppkurs 45,00/30,00 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 29 %

Quelle: Onvista, eigene Schätzungen

80

60

40

20

e = erwartet

70 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Bei der Chartanalyse arbeitet FOCUS MONEY exklusiv mit der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e. V. (VTAD) zusammen.

Führende Mitglieder stellen jede Woche ihre wichtigsten Chartsignale vor. Diese Woche: Karin Roller, Vorstandsmitglied der VTAD e. V., Autorin,

Traderin und Technische Analystin (CFTe), www.vtad.de

Quelle: Bloomberg

CHARTSIGNAL DER WOCHE

IBM-Aktie vor der Entscheidung

Viele Anleger hatten der IBM-Aktie lange Zeit den Rücken zugekehrt.

In diesem Jahr feierte der Dow-Jones-Wert aber sein Comeback,

inklusive eines Allzeithochs. Nur das Doppeltop darf nicht greifen

IBM Aktienkurs in US-Dollar

Momentum-Indikator

Aufwärtstrend

Fibonacci-Kursziele

Unterstützung

127,2 %

100 %

Allzeithoch

Doppeltop?

Doppelboden

200-Tage-Linie

APR M J J A S O N DEZ

260

220

180

140

30

10

–10

–30

Nach einem zehnjährigen Abwärtstrend hat die Aktie des

Technologie-Pioniers IBM in diesem Jahr endlich das Tal

der Tränen durchschritten. Der aktuell intakte Aufwärtstrend

führte Anfang Dezember sogar zu einem neuen Allzeithoch.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Das

neue Hoch liegt nur knapp über dem vom Oktober. Damit

besteht die Gefahr eines Doppeltops. Um dieses zu

bestätigen und ein klares bearishes Signal zu geben,

müsste der Aktienkurs allerdings erst fallen und das dazwischen

liegende Tief – ein Doppelboden bei rund 203

US-Dollar – auf Schlusskursbasis durchbrechen.

Solange die IBM-Aktie jedoch über 200 US-Dollar notiert,

können Stücke eingesammelt werden – mit einem

ersten Kursziel bei rund 280 US-Dollar (100 Prozent Fibonacci-Projektion)

sowie einem zweiten bei 300 US-Dollar

(127,2 Prozent Fibonacci-Projektion). Für diesen positiven

Ausblick müsste allerdings auch der Momentum-Indikator

wieder nach oben drehen. Der Einstiegsstopp sollte knapp

unter der signifikanten Unterstützung bei 200 US-Dollar

platziert und regelmäßig in Gewinnrichtung nachgezogen

werden. Aktionäre achten auch auf den 22. Januar 2025.

An diesem Tag werden die nächsten Quartalszahlen des

Dow-Jones-Urgesteins veröffentlicht.

ALZCHEM

Erfolgsmoleküle für

lukrative Marktnischen

von Stefan Riedel

Allzeithoch erreicht

Alzchem

Aktienkurs in Euro

WETTE

DER WOCHE

2022 2023 2024

60

50

40

30

20

10

Quelle: Bloomberg

DIE PRIVATPLATZIERUNG eines Aktienpakets

hat die Alzchem-Aktie

kurzfristig unter Druck gesetzt. Zwei

Ankeraktionäre haben am 11. Dezember

250 000 Aktien, das entspricht

zwei Prozent des Grundkapitals,

im Rahmen eines beschleunigten

Bookbuilding-Verfahrens zu einem

Preis von 53,00 bis 55,00 Euro komplett

an institutionelle Investoren

veräußert. Damit wollen die beiden

Großaktionäre LIVIA und HDI Vier

nach eigenen Angaben den Streubesitz

für die seit September im

SDax gelistete Aktie erhöhen.

Der Kursrücksetzer könnte sich im

Nachhinein als gute Einstiegschance

erweisen, denn für die Spezialchemiefirma

aus dem oberbayerischen

Trostberg wird 2024 ein

extrem erfolgreiches Jahr. Der Aktienkurs

hat sich seit Jahresanfang

mehr als verdoppelt. Damit hono-

riert die Börse den Gewinnsprung,

den das Unternehmen hinlegen wird.

Alzchem entwickelt mit seinen Chemikalien

Düngemittel wie Kalkstickstoff,

Nahrungsergänzungsmittel

wie Kreatin oder für die Landwirtschaft

die Substanz Creamino als Ersatz

von Fischmehl im Tierfutter.

Bei den Guanidinsalzen erweitert

Alzchem die Zielmärkte in der Industrie

etwa bei Airbags in der Autoproduktion

stärker in Richtung Wehrtechnik.

Das Salz Nitroguanidin ist

ein Bestandteil der Artillerieproduktion.

Für den Ausbau der Fertigungskapazitäten

erhielt Alzchem im August

einen EU-Zuschuss in Höhe von

34,4 Millionen Euro. Dieses mögliche

Umsatzpotenzial ist in den Analystenschätzungen

noch gar nicht

enthalten. Dabei ist die Aktie mit einem

2025er-KGV von zehn sowieso

schon günstig bewertet.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

71


moneymarkets

ENI-LOGO: Das Geschäft

schwankt mit den

Rohstoffpreisen

ENI

Volatiles Geschäft, dicke Dividende

Der italienische Mineralölkonzern konzentriert

sich Schritt für Schritt auf ertragsstärkere

Geschäfte. Die Ausschüttungen sind

attraktiv, beim Aktienkurs ist noch Luft

nach oben

von GERHARD BLÄSKE

72

Die Explosion eines riesigen Treibstofflagers des Mineralölkonzerns

Eni bei Florenz erschüttert gerade Italiens

Öffentlichkeit. Mindestens fünf Menschen wurden

bisher tot geborgen. Weitere Opfer sind nicht

auszuschließen. Eni erklärte dazu, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten,

um die Gründe für die Explosion zu erkunden.

Es sei noch zu früh, dies feststellen zu können.

An der Börse hinterließ der tragische Vorfall kaum Spuren.

Obwohl der italienische Mineralölkonzern Eni gerade seine

Gewinnprognose nach unten korrigiert hat, bleibt er ein Liebling

der Börsianer. Von 25 Analysten, die den Wert auf dem

Schirm haben, empfehlen 16 einen Kauf und neun Halten.

Fast alle sehen ein deutliches Kurspotenzial: Goldman Sachs

hat den Zielpreis gerade von 18 auf 17 Euro gesenkt, J.P. Morgan

hat ihn von 18 auf 18,50 Euro angehoben. UBS sieht ihn

bei 15,50 Euro, Jefferies bei 17 Euro und die Mediobanca bei

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


19 Euro. Zum Vergleich: Die Aktie des an der Mailänder Börse

mit etwa 44 Milliarden Euro bewerteten Unternehmens

schwankt derzeit um die 13,41 Euro. Die Dividendenrendite

ist mit etwa sieben Prozent attraktiv. Das aktuelle Kurs-

Gewinn-Verhältnis liegt bei 8,42.

Die Ende Oktober vorgelegten Quartalszahlen werden von

Analysten wie Michele della Vigna von Goldman Sachs als „solide“

bewertet. Sie seien „besser als erwartet“, meint Giacomo

Romeo von Jefferies. Dabei hatte Eni zuvor nach zweimaliger

Anhebung der Prognose das Jahresziel für das Betriebsergebnis

von 15 auf 14 Milliarden Euro reduziert. Eni zeigt sich in

einem recht volatilen Umfeld recht widerstandsfähig.

Aus Sicht vieler Analysten wiegt die Gewinnwarnung weniger

schwer als die Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms

um 400 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro.

Gut an kommt auch, dass das Unternehmen bei Veräußerungen

sogenannter „Satelliten“-Aktivitäten schneller vorankommt

als erwartet.

Erst vor einigen Wochen wurde ein Anteil von 25 Prozent

an der Mobilitätstochter Enilive für fast drei Milliarden Euro

an KKR veräußert. Die Schweizer Asset-Management-Gesellschaft

EIP erwarb für 588 Millionen Euro 7,8 Prozent an

Plenitude, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigt

und Italiens Haushalte mit Öl und Gas beliefert. Im Oktober

hatte Eni fast das gesamte britische Öl- und Gasgeschäft gegen

eine Beteiligung von 38,7 Prozent an Ithaca übertragen.

Bereits Anfang 2022 war die norwegische Öl- und Gastochter

Vår Energi an den Aktienmarkt gebracht worden. Und an

Saipem, einem Ausrüster für die Ölindustrie, hält Eni etwa

32 Prozent. Auch Eni Rewind gehört zu den „Satelliten“: Das

sind Geschäftsbereiche mit Wachstumspotenzial, die nicht

zum Kernbereich gehören und deren Entwicklung durch die

Hereinnahme externer Partner oder Börsengänge vorangetrieben

werden soll. Weitere Verkäufe sind wahrscheinlich,

denn Eni will aus Veräußerungen insgesamt rund acht Milliarden

Euro erlösen.

Sorgenkind Chemie. Schwierig ist die Lage nach wie vor

bei der Chemie-Tochter Versalis, die zunächst für etwa zwei

Milliarden Euro restrukturiert werden muss. Die Kosten im

Bereich der Basischemikalien sind zu hoch. Versalis soll sich

künftig auf hochwertigere Produkte konzentrieren. Ziel des

Unternehmens ist es, bis 2027 ein positives Betriebsergebnis

zu erreichen.

Gleichzeitig stehen jedoch auch gezielte Akquisitionen auf

dem Plan. Der Anteil des Erdgases am Fördermix soll langfristig

auf 90 Prozent steigen. Im Sommer 2023 erwarb Eni

den britischen Gasexplorateur Neptune Energy.

Eni hat in den Jahren 2022 und 2023 von den stark gestiegenen

Öl- und Gaspreisen profitiert und sehr hohe Gewinne

realisiert. Inzwischen sind die Preise gesunken und darin sehen

einige Analysten, neben sinkenden Margen im Raffineriegeschäft,

das Hauptrisiko. Im dritten Quartal ist der operative

Gewinn um 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro

gesunken, der bereinigte Nettogewinn ging um 30 Prozent

auf 1,3 Milliarden Euro zurück.

Bestens vernetzt. Das Mandat von Eni-CEO Claudio Descalzi,

ein Urgestein, der seit 2014 an der Spitze des direkt

oder indirekt zu 30,5 Prozent staatlichen Konzerns steht, ist

im Frühjahr 2024 verlängert worden. Er versteht sich bestens

mit Premierministerin Giorgia Meloni, die auf einen

Ausbau der Lieferbeziehungen mit nordafrikanischen Ländern

setzt und Italien als zentralen Umschlagplatz für Ölund

Gaslieferungen aus Afrika nach Europa sieht. Eni spielt

dabei eine zentrale Rolle. Bereits unter Premierminister Mario

Draghi wurden Verträge über die Erschließung von Gasfeldern

mit Algerien beschlossen. Unter Meloni folgte eine

ähnliche Vereinbarung mit Libyen. Auch mit Katar sind entsprechende

Verträge abgeschlossen worden. Und zuletzt hat

Eni in einer ganz anderen Region, nämlich in Indonesien, die

eigene Position stark ausgebaut.

„Eni wandelt sich zu einem ertragsstärkeren Unternehmen,

das in erster Linie durch den Erfolg der Exploration, Veräußerungen

und eine starke Pipeline von Projektstarts angetrieben

wird“, urteilt Goldman Sachs.

Historisch gesehen hing es stark vom Einstiegszeitpunkt

ab, ob eine Anlage bei Eni ein gutes Geschäft für Anleger war.

Gegenüber dem Höchstkurs von 2014 etwa haben Anleger

fast acht Prozent verloren. Und auch im Zwölfmonats-Vergleich

schneidet Eni mit einem Minus von fast elf Prozent

schlecht ab.

Überraschend resilient

Über lange Phasen hält sich der Eni-Aktienkurs

bemerkenswert stabil zwischen 12 und

16 Euro. Der Fokus auf ertragsstärkere Geschäfte

sollte mittelfristig ein höheres Kursniveau

rechtfertigen

WKN/ISIN

897791/IT0003132476

Börsenwert 42,7 Mrd. €

Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025e/26e 7,4/7,0

Dividendenrendite für 2024e/25e 7,7/8,0 %

Kursziel/Stoppkurs 17,00/10,70 €

Risiko ■ ■ ■ ■ ■Kurspotenzial 27 %

Quelle: Bloomberg

e = erwartet

Eni

Kurs der Eni-Aktie in Euro

2014 15 16 17 18 19 20 21 22 23 2024

20

18

16

14

12

10

8

6

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

73


moneymarkets

Das Beste für

FOCUS MONEY-Leser

Der 1843 gegründete „The

Economist“ mit dem Leitmotto

„Den globalen Fortschritt

inspirieren“ gilt heute

als eine der führenden Wirtschaftszeitschriften

der

Welt. Er betont seine Unabhängigkeit

und Objektivität;

mit Büros in 14 Ländern

weltweit ist er für seine tiefen

Analysen der globalen

Wirtschaft und Politik

bekannt. In einer Kooperation

macht FOCUS MONEY

seinen Lesern in der Regel

wöchentlich einen ausge

wählten Artikel aus „The

Economist“ zugänglich.

HANDELSKONFLIKT

BLOCKIERT: Für viele

US-Unternehmen wären die

Auswirkungen von Trumps

Zollplänen verheerend

Wie schmerzhaft werden Trumps

Zölle für amerikanische Unternehmen?

Mögliche Reaktionen

reichen vom Horten

von Waren, der

Erhöhung der

Preise bis hin zur

Umstellung der

Lieferketten

In den Wochen nach dem überwältigenden Wahlsieg von Donald

Trump versuchten die amerikanischen Unternehmen,

den Anlegern zu versichern, dass sie auf eine neue Runde

von Zöllen vorbereitet seien. Einige, wie der Werkzeughersteller

Stanley Black & Decker, verwiesen auf ihre Bemühungen,

Lieferketten aus China heraus zu verlagern. Andere, wie

der Baumarkt Lowe‘s, hoben Verfahren hervor, die sie für den

Umgang mit Zöllen nach Trumps erster Amtszeit eingeführt

haben, als Zölle auf Einfuhren im Wert von rund 380 Milliarden

US-Dollar erhoben wurden, auf Stahl und Aluminium bis

hin zu Waschmaschinen, vor allem aus China.

Doch die kommenden Umwälzungen könnten einschneidender

und weniger vorhersehbar sein, als viele amerikanische

Unternehmen annehmen. Am 25. November kündigte

der designierte Präsident auf seinem Social-Media-Megafon

Truth Social an, dass er einen Zoll von 25 Prozent auf alle

Produkte aus Mexiko und Kanada einzuführen gedenke und

die Zölle auf Waren aus China um zehn Prozent anheben

74

Foto: Adobe Stock

Composing: KI/FOCUS MONEY

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


werde. Trumps Absicht, seine Drohungen

gegen Mexiko und Kanada wahrzumachen,

wurde dann durch nachfolgende Posts infrage

gestellt, in denen von „wunderbaren“

beziehungsweise „produktiven“ Treffen

mit den Staatsoberhäuptern der beiden

Länder die Rede war.

Weitreichende Folgen. Das war nicht

sehr beruhigend. Wenn Trump Zölle gegen

die Nachbarn der USA im Norden und Süden

erhebt, wären die Auswirkungen auf

amerikanische Unternehmen verheerend.

Unternehmen von Mattel, dem Hersteller

von Barbie-Puppen, bis hin zu Whirlpool,

einem Hersteller von Haushaltsgeräten, betreiben

Fabriken in Mexiko. Etwa drei Fünftel

des importierten Aluminiums und ein

Viertel des importierten Stahls kommen aus

Kanada, und auch aus Mexiko werden große

Mengen Stahl eingeführt. Nach Berechnungen

der Bank Citigroup würden Trumps

Zölle den Stahlpreis für amerikanische Hersteller

um 15 bis 20 Prozent erhöhen.

Am stärksten betroffen von den Zöllen

wären die amerikanischen Automobilhersteller.

General Motors zum Beispiel importiert

mehr als die Hälfte der in Amerika verkauften

Pickups aus Mexiko und Kanada.

Von den Autoteilen, die in den USA verbaut

werden, stammen auf den Wert bezogen 9

% ebenfalls aus den beiden Ländern. Laut

Nomura, einer anderen Bank, würden die

von Trump am 25. November vorgeschlagenen

Zölle den Betriebsgewinn von General

Motors im nächsten Jahr auf ein Fünftel

zusammenschmelzen lassen. Auch ausländische

Automobilhersteller wie Toyota wären

betroffen.

Umgeleitet

Seit 2018 hat der Anteil der

US-Importe aus China stetig

abgenommen – zugunsten

vor allem von asiatischen

Niedriglohnländern sowie

Mexiko und Kanada. Das

Schlupfloch könnte sich

jedoch unter der Trump-

Regierung schließen

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Unternehmen haben drei Möglichkeiten,

auf Zölle reagieren. Die erste ist die Bevorratung

von Waren. Microsoft, Dell und HP

gehören zu den amerikanischen Technologieunternehmen,

die sich beeilen, so viele

elektronische Komponenten wie möglich

zu importieren, bevor die neue Regierung

im Januar ihr Amt antritt. Dieser Strategie

sind jedoch Grenzen gesetzt. Die Lagerbestände

könnten schon lange vor der Aufhebung

der Zölle aufgebraucht sein. Und für

die Vorratshaltung werden Lagerräume

benötigt und Kapital wird gebunden. Viele

große Unternehmen haben ihre Lagerbestände

nach dem Lieferkettenchaos der

Pandemie bereits aufgestockt und sind

möglicherweise wenig darauf erpicht, diese

zu nochmals erweitern, zumal die höheren

Zinssätze die Kosten dafür in die Höhe

treiben. Laut der Bank JPMorgan Chase

war die durchschnittliche Betriebskapitalquote

bei den 1500 wertvollsten börsennotierten

amerikanischen Unternehmen im

vergangenen Jahr höher als zu jedem anderen

Zeitpunkt in den letzten zehn Jahren,

mit Ausnahme von 2020.

Höhere Preise. Die zweite Möglichkeit

für die Unternehmen besteht darin, die

Zölle durch Preiserhöhungen an die Kunden

weiterzugeben. Mehrere Unternehmen,

darunter Stanley Black & Decker und

Walmart, Amerikas umsatzstärkstes Einzelhandelsunternehmen,

haben bereits

angedeutet, dass sie dies tun werden. Aber

auch hier gibt es Grenzen. Die überschüssigen

Ersparnisse, die die Amerikaner während

der Pandemie angesammelt haben,

sind durch die Inflation aufgezehrt worden,

Güterimporte nach Herkunftsland

Rest der Welt

Kanada

Mexiko

sonstige Länder Asiens mit geringen Kosten

Anteile in Prozent

China

2018 19 20 21 22 2023

Quelle: Kearney

80

60

40

20

0

Dieser Text

zeigt evtl. Probleme

beim

Text an

Jetzt 5 Ausgaben

FOCUS MONEY

für 5 € testen!

Jetzt

80 %

sparen!

ggb. UVP/ Handel

Das moderne Wirtschafts- und

Finanzmagazin FOCUS MONEY

analysiert für Sie seit über 24

Jahren jede Woche mit Tiefgang

die Märkte, liefert fundierte

Analysen und leitet daraus konkrete

Empfehlungen ab, die sich für

Sie auszahlen.

Ihre Vorteile:

✓ Portofreie und pünktliche

Zustellung

✓ Inkl. Redaktionsnewsletter

✓ Kein Risiko: Flexible Laufzeit

und jederzeit monatlich

kündbar

Gleich testen und überzeugen:

focus-abo.de/money-test

Angebot nur online erhältlich. Alle Preise in Euro inkl. der gesetzl. MwSt. sowie

inkl. Versandkosten. Sie haben ein gesetzl. Widerrufsrecht. Verantwortlicher

und Kontakt: BurdaVerlag Consumer Sales & Services GmbH, Hauptstr. 130, 77652

Offenburg für die BurdaVerlag Publishing GmbH, in gemeinsamer Verantwortlichkeit

mit mehreren Verlagen von Hubert Burda Media (siehe www.burda.com/de/gvv).


moneymarkets

und es gibt Anzeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt

des Landes abkühlt. Die Ausfallquote bei Kreditkarten

ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Die dritte und schwierigste Maßnahme besteht darin,

die Lieferketten neu zu strukturieren. Neue Lieferanten

müssen, sobald sie gefunden sind, getestet werden und es

muss mit ihnen verhandelt werden, ein Prozess, der Jahre

dauern kann. Viele amerikanische Unternehmen haben

ihre Lieferketten von China weg diversifiziert. Nach

Angaben des Beratungsunternehmens Kearney sank der

Anteil Chinas an den amerikanischen Industriegüterimporten

von 24 Prozent im Jahr 2018 auf 15 Prozent im

vergangenen Jahr. Der Anteil der anderen asiatischen

Niedriglohnländer und von Mexiko stieg von 13 auf 18

beziehungsweise von 14 auf 16 Prozent (s. Grafik S. 75).

Eine Analyse von Fernando Leibovici und Jason Dunn von

der Federal Reserve Bank of St. Louis zeigt, dass der Rückgang

des chinesischen Anteils an den Importen in den

Branchen am stärksten war, in denen Amerika am stärksten

von seinem Rivalen abhängig war, einschließlich der

Kommunikations- und Informationstechnologie.

Mehr Länder. Die Verlagerung der Produktion aus

China heraus reicht jedoch möglicherweise nicht aus.

Die Regierung Biden, die viele der ursprünglichen Zölle

von Trump beibehielt und einige eigene hinzufügte, hat

gegen chinesische Waren, die über Umwege nach Amerika

gelangen, hart durchgegriffen. Im Juli verhängte sie

eine „Schmelz- und Gieß-Richtlinie“ für mexikanischen

Stahl, wonach das Metall im Land hergestellt werden

muss, um Zölle zu vermeiden. Es könnte immer schwieriger

werden, von chinesischen Unternehmen zu kaufen,

die Fabriken im Ausland errichtet haben, darunter

Hersteller von Fernsehern bis hin zu Herstellern von Sicherheitsgurten.

Am 29. November verhängte die US-

Bundesregierung Antidumpingzölle auf Solarpaneele,

die in Südostasien unter anderem von den beiden chinesischen

Unternehmen Jinko Solar und Trina Solar hergestellt

werden.

Verlagerung zwecklos? Trumps protektionistischer

Zorn richtet sich nicht nur gegen China, sondern gegen

alle Länder, mit denen Amerika ein Handelsdefizit hat.

Unternehmen, die ihre Lieferketten nach Mexiko, Vietnam

oder in andere Niedriglohnländer verlagert haben,

könnten daher einen schweren Stand haben. Manche entscheiden

womöglich, dass die einzige sichere Option darin

besteht, die Produktion nach Hause zu holen. In einigen

Branchen, darunter der Halbleiterindustrie, ist dies

bereits der Fall. Die Ausgaben für den Bau von Fabriken

in den USA beliefen sich in den ersten neun Monaten dieses

Jahres auf 172 Milliarden US-Dollar und waren damit

inflationsbereinigt doppelt so hoch wie im gleichen Zeitraum

des Jahres 2019. Ein von Kearney zusammengestellter

Autarkieindex, der sich aus dem Verhältnis der

US-Produktionsleistung (abzüglich der Exporte) zu den

Importen (abzüglich der Reexporte) errechnet, zeigt seit

2021 einen Aufwärtstrend, nachdem er in den vorangegangenen

acht Jahren gesunken war (s. Grafik unten). Für

viele Unternehmen wird die Herstellung von Produkten

in Amerika jedoch weiterhin unerschwinglich sein.

Die nächste Welle von Zöllen könnte sich daher für US-

Unternehmen als noch schmerzhafter erweisen als die

vorherige. Nach Untersuchungen von Carlyle Burd von

der North Carolina State University mussten Unternehmen,

die von den Zöllen betroffen waren, die Trump während

seiner ersten Amtszeit auf chinesische Importe erhob,

einen Rückgang ihres Betriebsgewinns als anteiliger

Vermögenswert um 5,4 Prozentpunkte hinnehmen, verglichen

mit Unternehmen, die nicht betroffen waren. Einige

wurden noch härter getroffen. Letzten Monat erklärte

der Finanzchef von Stanley Black & Decker, dass die

Zölle der ersten Amtszeit das Unternehmen zunächst

rund 300 Millionen Dollar jährlich kosteten, was einem

Viertel seines Nettogewinns im Jahr 2017 entsprach, und

sich weiterhin auf rund 100 Millionen Doll pro Jahr beziffern.

Die Unternehmenschefs werden Trumps Truth-

Social-Konto nicht aus den Augen lassen.

Selbermachen

Seit 2021 steigt der „Autarkieindex“ der Unternehmensberatung

Kearney. Das bedeutet: Das verarbeitende

Gewerbe produziert wieder mehr auf

amerikanischem Boden. Zuvor war der Index acht

Jahre lang rückläufig, was den Trend zum

Outsourcen der Produktion widerspiegelt. Es bleibt

aber für viele Unternehmen unwirtschaftlich,

in den USA zu produzieren

US-Manufacturing-Self-Sufficiency-Index

verarbeitendes Gewerbe,

Produktion (ohne Exporte) im

Verhältnis zu den Importen (ohne Re-Exporte)

2013 14 15 16 17 18 19 20 21 22 2023

Quelle: Kearney

2,8

2,7

2,6

2,5

2,4

2,3

76

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Ihre Meinung zählt!

Jetzt mitmachen und gewinnen:

1x Fernando de Magallanes Worldtimer

SO REIST MAN „MIT DER ZEIT“!

Mit dem brandneuen „Fernando de Magallanes Worldtimer“ liefert der sächsische Uhrenhersteller

KronSegler den perfekten Zeitmesser für Reisen durch unterschiedliche Zeitzonen. Stundenzeiger und

Datum lassen sich dank schlauer „Traveler GMT“ Funktion blitzschnell vorwärts oder rückwärts

schalten, während die übrigen Zeiger mit Heimatzeit weiterlaufen. Die Automatikuhr ist mit Saphirglas

und einem brandneuen auf 24 Rubinen gelagerten Schnellschwinger Uhrwerk mit Glucydur-Unruh

ausgestattet. Gewinnen Sie einen Fernando de Magallanes Worldtimer im Wert von 800 €.

5x FOCUS MONEY Alpha Cap Report

Profitieren Sie von jahrzehntelanger Börsenerfahrung

und tiefgehendem Finanzwissen des langjährigen FOCUS MONEY-Redakteurs

Andreas Körner: Der Börsenbrief mit Schwerpunkt auf internationale Nebenwerte

bietet tiefgehende Aktien-Analysen und echte Geheim-Tipps. Mit dem speziell für Sie

zusammengestellten Musterdepot steigern Sie Ihre Chancen auf außergewöhnliche

Renditen. Gewinnen Sie ein Jahresabo im Wert von 348 €

1x CINEBAR LUX

Die CINEBAR LUX von Teufel liefert stilvoll präzisen und starken Sound für gute Musik,

mitreißende Filme und actiongeladene Games. Dynamore® Ultra und Dynamore® 3D

sorgen für virtuellen Surround Sound mit Höheninformation und die Multiroom

Raumfeld Technologie, Bluetooth apt-X® und Spotify Connect machen Musik-

Streaming zum Kinderspiel. Gewinnen Sie eine CINEBAR LUX im Wert von 899,99 €.

Wie gefällt Ihnen FOCUS MONEY?

Wie können wir das Magazin Ihrer Meinung nach noch

besser machen? Nehmen Sie jetzt bis zum 31.01.2025

an unserer Online-Umfrage teil und gewinnen Sie

attraktive Preise.

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Hier zur Leserumfrage

www.focus-magazin.de/umfrage

Fotos: xxxxxxxxxxx/FOCUS MONEY Composing: xxx/FOCUS MONEY 77


moneymarkets

SONNNE UND WIND:

Ausgerchnet China

ist Vorreiter bei

erneuerbaren Energien

INTERVIEW

Geld rettet die Welt“

Herr Hientzsch, Herr Klein, der Klimawandel rückt nach hinten im Bewusstsein

der Deutschen, in Amerika dreht Donald Trump das Rad ganz zurück:

Täuscht der Eindruck oder ist der Trend zur nachhaltigen Geldanlage schon

wieder vorbei?

Ralph Hientzsch: Der Gegenwind ist stärker geworden, das

stimmt. Trotzdem bin ich zuversichtlich: Deutsche Anleger halten

erstmals mehr als eine Billion Euro in Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen.

Wir sehen, aller Trump-Rhetorik zum Trotz, weiterhin

weltweit ein Wachstum bei Anlagen nach ESG-Kriterien, im

vorigen Quartal machten sie bereits fast zehn Prozent des Anlagevolumens

aus, 3,4 Billionen Dollar stecken heute insgesamt in

ESG-Papieren, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung

ist auch nötig, Geld ist die Stellschraube für die Transformation in

Richtung Klimaneutralität.

Christian Klein: Mir ist nicht bange, dass dieser Trend bricht. Die

Skepsis gegenüber ESG-Anlagen ist überzogen, die gegenwärtige

Debatte trifft nicht die Wirklichkeit – selbst mit Blick auf Amerika.

Richtig ist: Für Donald Trump sind wirtschaftliches Wachstum und

Energieunabhängigkeit wichtiger als Klimaschutzmaßnahmen.

Trotzdem wuchsen in seiner ersten Amtszeit die Kapazitäten für

erneuerbare Energien in den USA um mehr als 50 Prozent. Die Solarbranche

schuf in den Trump-Jahren 315 000 neue Jobs, während

die Kohleindustrie im gleichen Zeitraum 50 000 Jobs verloren

hat. Deshalb bin ich sicher: Das Momentum für saubere

Energie in den USA bleibt stark. Wichtig ist: Andere Länder müssen

folgen, müssen konsequent handeln in Richtung Klimaschutz.

Wir können uns noch so anstrengen, der Erfolg ist begrenzt, solange China

weiter Kohle verfeuert und in der globalen Klimapolitik blockiert.

Woran hakt es beim ökologischen Umbau der

Wirtschaft? Die ESG-Experten Ralph Hientzsch

und Christian Klein über die gröbsten

Denkfehler bei der nachhaltigen Geldanlage

von GEORG MECK

Hientzsch: Noch so ein Denkfehler in der Diskussion. In Wahrheit

forciert China den Ausbau erneuerbarer Energie.

Klein: Exakt, China ist globaler Vorreiter und dominiert den Weltmarkt

in dem Bereich. Die Chinesen treiben die Energiewende mit

aller Macht voran, im Jahr 2023 übertrafen ihre Ausbaubemühungen

die Anstrengungen von Europa und den USA zusammen.

Abgesehen von der ökologischen Notwendigkeit: Hierzulande sind viele

enttäuscht von der Rendite mit ESG-Anlagen. Am Ende zählt der Gewinn

mehr als das gute Gewissen.

Klein: Da gibt es keinen Gegensatz! Dass sich nachhaltige Anlagen

weniger lohnen, ist ein populärer Irrtum, zu widerlegen durch

die Zahlen. Nachhaltige Fonds übertreffen regelmäßig ihre traditionellen

Pendants. Die Rendite nachhaltiger Fonds lag 2023 im

Median bei 12,6 Prozent, während es traditionelle Fonds auf 8,6

Prozent brachten. In Amerika erzielten nachhaltige Fonds 21,3

Prozent Medianrendite, verglichen mit traditionellen Fonds, die

78

Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


bei 14,4 Prozent lagen. Wir arbeiten gerade an einer großen wissenschaftlichen

Studie zum Anlegerverhalten: Verzichten die

Menschen auf Rendite, wenn sie Gutes bewirken? Im Experiment

sagen sie immer „ja“, jetzt wollen wir herausfinden, ob es so ist wie

beim Fleisch: In Umfragen sind viele Menschen dabei, Vegetarier

zu werden - an der Kühltheke im Supermarkt sieht es dann anders

aus.

Hientzsch: Beim Anlegerverhalten bin ich überzeugt: Nachhaltige

Geldanlage geht nicht mehr weg und auch in bin sehr gespannt

auf die Studienergebnisse. Sehr viel Geld wartet darauf, in dem Bereich

angelegt zu werden, auch wenn die Regulatorik es nicht immer

ganz einfach macht. Die deutsche Gründlichkeit in dem Bereich

ist übertrieben!

Klein: Das erklärt sich durch schlechte Erfahrungen am Kapitalmarkt,

ja, es gab Fälle des Betrugs und der Irreführung von Kunden.

Trotzdem hilft es niemandem, alles ins kleineste Detail zu regulieren.

Mein Appell lautet daher: Keep it simple, haltet es einfach

– auch zum Wohle der Kunden, die durch viel zu viele Informationen

erschlagen werden.

Hientzsch: Die Versuchung der Politik, immer mehr Bürokratie

aufzubauen, ist eben groß – gerade in Deutschland.

Klein: Am Ende wirkt das Zuviel an Regulierung kontraproduktiv,

für Mensch wie Umwelt. Es sind zum Beispiel alle einig: Der

Schutz der Biodiversität ist ein sehr wichtiges Thema. Alle reden

darüber. Nur keiner weiß, welche ESG-Anlagen darunterfallen,

was genau darunter zu verstehen ist. Wir erleben daher eine seltsame

Situation: Problem erkannt, nichts passiert. Das macht es so

anstrengend mit der Nachhaltigkeit.

Führt dieser Frust dazu, dass die Finanzindustrie bei dem Thema zuckt und

nachlässt in Ihren Anstrengungen?

Hientzsch: Nein, gar nicht. Die Finanzindustrie und die Unternehmen

der Realindustrie haben inzwischen alle ihre ESG-Strategie

beschlossen. Daran halten sie sich. Da gibt es keinen Weg zurück.

Die Finanzindustrie bewegt sich weiter, Banken ändern nicht

nur ihre Kreditvergabe gemäß ESG-Kriterien. Was ihnen wehtut,

sind einige regulatorischen Pflichten. Die Realindustrie sucht nach

den Strategien, um Wachstum zu sichern und gleichzeitig Nachhaltigkeit

zu forcieren.

Klein: Katastrophen wie die jüngsten Hurrikane zeigen, wie nötig

der Kampf gegen den Klimawandel auch aus ökonomischer

Sicht ist, wenn dadurch Schäden entstehen, die größer sind als das

ganze IRA-Paket, mit dem Amerikas Präsident Biden die Wirtschaft

angekurbelt hat. Die Finanzindustrie hat begriffen: Es ist

immer günstiger, jetzt den Schäden durch den Klimawandel vorzubeugen,

als sie später auszugleichen.

Hientzsch: Klimaschutz und damit nachhaltiges Anlegen ist alternativlos

und ökonomisch sinnvoll. Es geht schlicht nicht anders.

Kein Wunder, dass gerade die Versicherer Druck machen, weil sie

die Risiken der Erderwärmung nicht alle tragen können und wollen.

Auch Banken sind auf einem guten Weg in Sachen ESG. Wenn

die Deutsche Bank etwa in diesem Sommer einen Social Bond im

Volumen von 500 Millionen Euro auflegt, der 13-fach überzeichnet

war, so ist das eine schöne Initiative. So lassen sich auch die Aktionäre

mitnehmen.

Rechnen Sie mit Widerstand wie in Amerika, wo Investoren rebellieren,

wenn Konzerne sich zu grün und nachhaltig gebärden?

Hientzsch: Nicht unbedingt, bisweilen beobachten wir sogar das

Gegenteil: Investoren stellen Nachhaltigkeitsziele auf, die sie dann

durchsetzen wollen in den Unternehmen, an denen sie Aktienpakete

halten. Bayer und HSBC waren dieses Jahr schon Beispiele für

kritische Nachfragen der Aktionäre an die Vorstände. Vor Jahren

haben Aktionäre angefangen, beim Gehalt des Managements aufzubegehren.

Jetzt fragen sie: Was tut Ihr fürs Klima? Das ist ein

großes Thema unter Investoren. Etliche Konzerne haben enorme

Angst davor, in die Bredouille zu geraten, wenn Aktionäre versuchen,

Einfluss zu nehmen in Richtung mehr Klimaschutz.

Klein: Das ist es ein spannender Ansatz, das Klima zu retten, verbunden

mit theoretischen Fragen: Wenn es etwas kostet, die Welt zu

retten, dürfen die Unternehmen dies dann tun? Schließlich ist es

nicht das Geld des Managements, sondern das der Aktionäre. Deswegen

werden sich die Hauptversammlungen damit zu befassen haben.

Hientzsch: Es kann durchaus sein, dass die Aktionäre, auch professionelle

Investoren, mehr Ehrgeiz vom Management verlangen

in Sachen Klimaschutz, dadurch ergibt sich ein Riesenhebel. Dieses

Thema wird eine der spannendsten Fragen in der nächsten

Hauptversammlungssaison. Die ersten Investoren sind dieses Jahr

vormarschiert und haben Druck aufgebaut.

Sie feiern mit Ihrem ESG Transformation Award die Pioniere in dem Bereich,

finden sich dafür auch 2025 genügend strahlende Beispiele?

Hientzsch: Auf jeden Fall. Die Community ist sehr interessiert

und wir haben bereits jetzt mehr Bewerbungen und tolle Initiativen

als in den letzten Jahren.

Klein: Die Idee des Preises ist ja, besondere Leistungen aufs Treppchen

zu stellen und zu sagen: Fangt an mit der Nachhaltigkeit, es funktioniert.

Das ist gerade dann wichtig, wenn es Gegenwind gibt.

RALPH HIENTZSCH Geschäftsführender

Gesellschafter Consileon Frankfurt und

Schweiz, Initiator des ESG-Awards

CHRISTIAN KLEIN, Professor für nachhaltige

Finanzwirtschaft, Universität Kassel

Fotos: photoresque, Consileon 79


moneymarkets

MUSTERDEPOT

Optimismus

nimmt zu

Liquidität unterstützt die

Börsen. Hölzle nimmt einen

Immobilienwert ins Depot

„Der europäische Aktienmarkt hat sich positiv

entwickelt, obwohl die wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen weiterhin gemischt

sind. Trotz bestehender Herausforderungen

wie geringerem Wirtschaftswachstum und

geopolitischen Unsicherheiten lässt sich

eine optimistischere Haltung am Markt erkennen“,

sagt Nicole Sperch, Impact AM.

„Die EZB habe ihren restriktiven Kurs aufgegeben

und die Märkte mit Liquidität geflutet,

so Hartmut Jaensch, prediqma. „Die europäischen

Aktienmärkte können auch

deshalb an die Wertentwicklung der US-Börsen

anschließen“, meint der Aktienexperte.

„Nachdem durch den Verkauf von Ionos

eine Position freigeworden ist, füllen wir das

Depot antizyklisch mit dem Immobilienwert

Stinag Stuttgart Invest auf“, sagt Manuel

Hölzle, GBC (s. Tabelle). Da die Aktie sehr

markteng ist, müsse streng mit Limits gearbeitet

werden. Der Börsenprofi ordert 350

Stücke mit Limit 13,50 Euro. Zudem erhöhte

er bereits in der Berichtswoche seine Bestände

bei M1 Kliniken um 200 Aktien zu je

16,65 Euro, die bei Aurubis um 30 zu je

84,25 Euro und die bei KWS Saat um 40 zu

je 57,70 Euro. Im Gegenzug verkaufte Hölzle

seine 400 Ionos zu je 22,25 Euro. JH

Anzahl/nominal

des Wertpapiers

ISIN

aufgenommen

in Euro

Kaufkurs

Ausgabe

Kaufsumme

in Euro

Limits Euro

je Stück/

Anzahl

Kurs am

12.12.24

in Euro

Kurswert

am

12.12.24

Kursveränderung

in %

DEPOT 1

NICOLE SPERCH,

Impact Asset

Management GmbH

DEPOT 3

HARTMUT JAENSCH,

prediqma – Institut

für Börsenstrategie

55 Air Liquide FR0000120073 5/24 175,80 8790,00 – 159,96 8797,80 0,1

13 ASML Holding NL0010273215 5/24 649,40 8442,20 – 677,90 8812,70 4,4

45 Deutsche Börse DE0005810055 5/24 187,35 8430,75 – 223,20 10044,00 19,1

90 Novo Nordisk A/S-B DK0062498333 5/24 97,65 8788,50 – 104,88 9439,20 7,4

60 SAP DE0007164600 5/24 144,86 8691,60 – 239,90 14394,00 65,6

65 Wolters Kluwer NL0000395903 5/24 134,00 8710,00 – 162,15 10539,75 21,0

Guthaben: 17980,99 € 22 Münchener Rück DE0008430026 15/24 443,80 9763,60 – 492,70 10839,40 11,0

Depotwert: 96441,85 € 350 Compass Group GB00BD6K4575 28/24 27,00 9450,00 – 33,06 11571,00 22,4

Gesamtwert*: 114422,84 € 400 Deutsche Telekom DE0005557508 40/24 26,82 10728,00 – 30,01 12004,00 11,9

Depotveränderung:14,4 %

DEPOT 2

MANUEL HÖLZLE,

GBC AG

1000 M1 Kliniken 5) 11) DE000A0STSQ8 diverse 12,87 12865,00 – 16,50 16500,00 28,3

70 Reply 11) IT0005282865 diverse 121,46 8502,50 – 156,90 10983,00 29,2

80 Do & Co 11) AT0000818802 diverse 132,06 10565,00 – 172,00 13760,00 30,2

1600 Multitude 7) 11) MT0002810100 diverse 5,44 8710,00 SL: 3,90 5,23 8368,00 –3,9

150 Bitcoin Group 5) 6) 7) 11) DE000A1TNV91 diverse 55,73 8360,00 – 55,90 8385,00 0,3

150 Fraport 11) DE0005773303 diverse 47,58 7137,00 – 53,85 8077,50 13,2

Guthaben: 6240,78 € 200 Alzchem 7) 11) DE000A2YNT30 diverse 58,90 11780,00 – 58,60 11720,00 –0,5

Depotwert: 92496,50 € 90 Aurubis 11) DE0006766504 diverse 79,25 7132,50 – 84,30 7587,00 6,4

Gesamtwert*: 98737,28 € 120 KWS Saat 11) DE0007074007 diverse 59,03 7084,00 – 59,30 7116,00 0,5

Depotveränderung:–1,3 % Stinag Stuttgart Inv. 5a) 11) DE0007318008 K: 13,50/350

5), 6), 7), 11)

Offenlegung Interessenskonflikte (Erklärung: www.gbc-ag.de/rechtliches/offenlegung)

750 Deutsche Bank DE0005140008 diverse 12,78 9582,50 – 17,03 12775,50 33,3

30 Meta Platforms US30303M1027 diverse 349,87 10496,00 – 601,40 18042,00 71,9

140 NEC JP3733000008 diverse 59,12 8277,50 – 80,66 11292,40 36,4

80 Dell US24703L2025 7/24 77,56 6204,80 – 112,72 9017,60 45,3

45 American Express US0258161092 22/24 220,80 9936,00 – 288,85 12998,25 30,8

45 UCB BE0003739530 38/24 163,80 7371,00 – 184,10 8284,50 12,4

Guthaben:21 832,22 € 60 3M US88579Y1010 39/24 117,20 7032,00 – 122,88 7372,80 4,8

Depotwert: 102563,05 € 120 Am. Electric Power US0255371017 40/24 92,50 11100,00 – 89,50 10740,00 –3,2

Gesamtwert*: 124395,27 € 200 Ebay US2786421030 44/24 60,99 12198,00 – 60,20 12040,00 –1,3

Depotveränderung:24,4 %

*Startkapital am 12.01.24 = 100000 Euro, abzüglich Ausgaben für Wertpapiere und Spesen (0,2% pro Wertpapiergeschäft, 2,5 % Ausgabeaufschlag bei Fonds); Limits: K = Kauflimit, V = Verkaufslimit, o. L. = ohne Limit, SL = Stop-Loss

Die Beiträge stellen die Privatmeinung der Verfasser dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information. Analysen und Schlussfolgerungen sind all gemeiner Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse einzelner

Anleger. Wertentwicklungen der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Vor Treffen einer Anlageentscheidung sollte jedenfalls ein professioneller Finanzdienstleis ter konsultiert werden.

80 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


dswanlegerschutz

VARTA

Freie Aktionäre

kämpfen weiter

Amtsgericht Stuttgart bestätigt

Restrukturierungsplan und damit

Enteignung der Varta-Aktionäre – die

kämpfen weiter für ihre ihre Eigentumsrechte

Am vergangenen Mittwoch hat das Amtsgericht

Stuttgart den von der Varta AG vorgelegten und im

Erörterungs- und Abstimmungstermin am 25. November

2024 diskutierten Restrukturierungsplan per

Beschluss – ohne weitere Anhörung – bestätigt, nachdem

es die Bestätigung zunächst zweimal vertagt hatte.

Damit bestätigt das Amtsgericht Stuttgart zugleich

die von der Varta AG vorgeschlagene Enteignung der

freien Aktionäre durch einen Kapitalschnitt auf null

und einer nachfolgenden Kapitalerhöhung, die nur von

einem einzelnen bisherigen Bestandsaktionär gezeichnet

werden kann.

Mit dieser Entscheidung brüskiert das Amtsgericht

Stuttgart die freien Aktionäre, die sich auch weiterhin

gegen die Enteignung und damit dem zwangsweisen

Ausschluss aus der Gesellschaft wehren werden.

Bereits vor der Entscheidung des Amtsgerichts Stuttgart

hatten sich die freien Aktionäre gemeinsam mit einem

Bündnis bestehend aus One Square Advisors, den

Kanzleien K & L Gates sowie Nieding + Barth und der

Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.

(DSW) gegen den Restrukturierungsplan und damit gegen

die Enteignung der freien Aktionäre gewehrt. Diesen

Weg werden wir nun konsequent fortführen und

den Eingriff in das Eigentumsrecht nicht ohne Gegenwehr

hinnehmen.

„Dass das Amtsgericht Stuttgart hier ohne weitere Anpassung

und damit Berücksichtigung der Interessen

der freien Aktionäre den Restrukturierungsplan der

Varta AG bestätigt, können und werden die freien Aktionäre

nicht wehrlos akzeptieren. Die Entscheidung des

Amtsgerichts Stuttgart wirkt zudem weit über die Causa

Varta hinaus. Auch die Finanzierung von Start-ups

und kleineren sowie mittleren Unternehmen wird dadurch

konkret in Deutschland gefährdet, wenn Investoren

befürchten müssen, dass bei einer aufkommenden

Krise eine entschädigungslose Enteignung ihres

Eigentums droht“, unterstreicht Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer

der Deutsche Schutzvereinigung für

Wertpapierbesitz e.V. (DSW).

Heftiger Absturz

Den freien Aktionären von Varta droht eine Enteignung

durch den Restrukturierungsplan

Varta

Aktienkurs in Euro

16

12

200-Tage-Linie

2020 21 22 23 2024

8

4

0

Quelle: Bloomberg

VARTA-LOGO:

Gerichtsentscheidung

mit weitreichenden

Folgen

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Foto: Bloomberg 81


moneymarktplatz

GUTES für GENIESSER

Schon stark:

Das Macbook Pro

verfügt über eine

Batterielaufzeit von

bis zu 24 Stunden

Laptop

Blendende Leistung

Sie suchen nach einem Notebook mit einem

Display, das dank hoher Helligkeit samt

scharfem Kontrast ihre Augen schont?

Auch sollte der Bildschirm Blendeffekte

und Reflexionen in blendender Umgebung

reduzieren, um das Arbeiten unterwegs,

etwa auf Bahnfahrten oder im Flieger,

selbst bei greller Sonneneinstrahlung

noch zu ermöglichen? Und ganz klar: Superschnell

muss der Prozessor im neuen

Rechner natürlich auch sein!

Dann sind Sie mit dem neuen Macbook

Pro mit M4-Chip von Apple bestens bedient.

Wichtig! Wenn sie zum 1899 Euro

teuren Basismodell greifen, müssen sie

allerdings noch für 170 Euro extra ein integriertes

14-Zoll-Display mit „Nanotextur“

ordern: Die mattierte Oberfläche des

Bildschirms streut auftreffendes Licht in

sämtliche Richtungen, was die Ablesbarkeit

am Screen selbst an sonnigen Fensterplätzen

nicht zum Problem macht.

Auch der krasse Wechsel mit dem Laptop

vom Hellen ins Dunkle ist mit dem Liquid

Retina XDR Display kein Problem.

Dank einer immensen Leuchtdichte von

mehr als 1600 Nits – das sind umgerechnet

rund 5482 Lumen – kann der Betrachter

die Inhalte bei der Arbeit im Freien am

Bildschirm des Macbook Pro deutlich ablesen.

Auch wer gern in dunklerer Umgebung

still vor sich hin am Apple-Laptop

werkeln will, profitiert. Denn bei wenig

Licht dimmt das Display des Pro automatisch

auf ein Nit Leuchtdichte ab.

Für die gute Performance des M4-Chips

von Apple sorgen zehn Prozessorkerne

und zehn Grafikkerne sowie eine Neural

Engine mit zehn Rechenkernen, welche

beim Laptop für maschinelles Lernen und

künstliche Intelligenz zuständig sind.

Was User freuen dürfte: Schon das Basismodell

des Macbook Pro hat ein 512

Gigabyte (GB) großes Solid-State-Laufwerk

an Bord, was schneller ist als eine

herkömmliche Festplatte. Der Arbeitsspeicher

des Einstiegsmodells hingegen

rangiert zwar nur bei 16 GB. Was für

Durchschnittsuser selbst beim Handling

größerer Bilddateien und Videos sowie

beim Multitasking mit mehreren Apps

im Alltag allerdings ausreichend ist.

Nicht von schlechten Eltern ist zudem

die im neuen Apple-Notebook integrierte

Kamera mit zwölf Megapixeln Auflösung,

die Laptopuser bei ihren Videocalls

scharf und damit bestens ins Bild setzen.

Auch der Akku im neuen Macbook Pro

kann sich sehen lassen: Dank M4-Chip

gibt Apple die Batterielaufzeit des Notebooks

bei drahtlosem Videostreaming

von 1080p-Inhalten via WLAN über den

Safari-Browser mit bis zu 24 Stunden an

– was schon enorm lange ist. TS

Schön stylish:

Apple offeriert das

neue Macbook Pro

wahlweise in Space

Schwarz und Silber

82

Fotos: Apple FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Tennis

Ideales Racket für Anfänger

Nach einer Beliebtheitsdelle ist Tennis hierzulande

wieder groß en vogue. Zum Push beigetragen

hat wohl auch die Erfolgsserie des

deutschen Tennis-Cracks Alexander Zverev,

der im ATP-Ranking 2024 auf Platz zwei landete.

Dieses Jahr zählt der Deutsche Tennis

Bund gut 1,49 Millionen Vereinsmitglieder –

das sind rund 16 000 mehr als im Vorjahr.

Für jene, die es jetzt in den Fingern juckt und

den Weißen Sport auch mal ausprobieren, aber

nicht sündhaft viel Geld für ein gutes Racket auf

den Tisch legen wollen, haben wir einen Tipp:

Für Anfänger erste Sahne ist der Lunnade TR01,

made in China, für um die 50 Euro.

Warum? Der Rahmen des Schlägers ist aus

Aluminium und Kohlefaserverbundstoff aus einem

Guss und wiegt gerade mal 285 Gramm.

Mit 68,5 Zentimetern hat der Lunnade TR01 die

Maße eines Standard-Schlägers, der Balancepunkt

rangiert bei 33 Zentimetern.

Der 660 Quadratzentimeter große Schlägerkopf

ist gut ausgewogen – und damit weder

kopf- noch grifflastig. Die Saitenbespannung

ist mit einer Härte von 23 Kilogramm stramm.

Was freuen dürfte: Bälle lassen sich auch für

ungeübte Tennis-Anfänger

druckvoll, schnell und präzise

retournieren. Was dem

großen Sweetspot – der Bereich

des Tennisschlägers,

mit dem der Ball perfekt getroffen

wird – des Rackets zu

verdanken ist.

Zudem lässt sich der Lunnade

TR01 mühelos auf dem Spielfeld

schwingen, was den Schlagarm

schont. Auch am weichen Griffband

mit viel Grip gibt es nichts zu meckern.

Der hervorragende Eindruck des

Rackets wird nur in einem einzigen Punkt

getrübt: Lunnade bietet den Schläger hierzulande

lediglich in Griffstärke 4. Damit ist der

TR01 aktuell primär nur für größere Männerhände

geeignet. Mal sehen, wann die Marke das

Racket auch für grazilere, kleinere Frauenhände

hierzulande auf den Markt bringt! TS

Lunnade TR01:

Der Schlägerkopf ist

660 Quadratzentimeter

groß und die Saitenbespannung

recht hart

Zigarren

Pride of Panama

„Oh, wie schön ist Panama“,

schwärmt der „Kleine Bär“ eindringlich

seinem Bro, dem „Kleinen

Tiger“ vor. Wer Horst Eckert

– alias Janosch – liebt, der kennt

auch sein berühmtes, wahrlich

wundervoll illustriertes Kinderbuch

vom Aufbruch der beiden

tierischen Freunde nach Panama.

Auch immer mehr Zigarrenfans

schwärmen von Panama, dem

Land zwischen Mittel- und Südamerika.

Kein Wunder, wird im

Hochland Panamas noch heute

wie vor 100 Jahren auf überaus

kleinen Anbauflächen rein ökologisch

Tabak angebaut, ohne Einsatz

jeglichen Kunstdüngers oder

Longfiller:

Die „Hernandez y Ruiz

Robusto“ ist eine Puro und

schmeckt schön mild

Pestizide. Damit fallen die produzierten

Mengen nicht gerade üppig

aus, was panamaische Zigarren

dieser Tage umso begehrter

unter Aficionados macht.

Wer noch nie panamaische Tabake

geschmeckt hat und auf der

Suche nach einem hervorragenden

Preis-Leistungs-Verhältnis ist,

sollte ruhig mal zur „Hernandez y

Ruiz Robusto“ greifen. Der Longfiller

ist eine echte Puro, bei deren

Herstellung für Deckblatt, Einlage

und Umblatt ausschließlich

mild-würzige, ganze Tabakblätter

aus Panama verwendet wurden.

Das Abbrennverhalten der

„Hernandez y Ruiz Robusto“ ist

über den gut eine dreiviertel

Stunde langen Smoke tadellos.

Im ersten Drittel schmeckt der Zigarrenfreund

leicht holzige Noten,

die sich im weiteren Verlauf

mit nussigen, cremigen Kaffeearomen

mischen. Schon herrlich!

Auch am Zugwiderstand gibt es

wirklich nichts zu kritisieren.

Und der Preis? Mit 6,50 Euro

pro Zigarre und 126,10 Euro für

die 20er-Kiste ist dieser aus Sicht

des Genießers mehr als fair. Oh,

wie schön ist Panama! TS

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

83


moneyservice

STUDIE

Die besten

Policen für

die Pflege

Für den Pflegefall setzen

viele Menschen auf private

Pflegeversicherungen.

FOCUS MONEY hat Kunden

nach ihren Erfahrungen

befragt und die fairsten

Anbieter ermittelt

von THORSTEN JACOBS

PFLEGEDIENST:

Immerhin 18 Versicherer

schlossen in diesem Jahr

mit der Endnote „Sehr Gut“

oder „Gut“ ab

84 Foto: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Den Pflegeversicherungen, so hieß es im letzten Oktober,

drohe schon Anfang 2025 die Zahlungsunfähigkeit,

sofern nicht umgehend eingegriffen würde.

Schon da war zu befürchten, dass das vor allem für die Versicherten

schmerzhaft werden könnte. Und tatsächlich gab

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dann im November

bekannt, dass der Beitragssatz zum Jahreswechsel

um 0,2 Prozentpunkte steigen solle. Damit geht – immerhin

– auch eine Erhöhung der Leistungen für die derzeit rund fünf

Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland einher. Die Aussicht,

selbst zum Pflegefall zu werden, bereitet vielen Menschen

dennoch Sorge. Verständlicherweise. Denn die finanziellen

Folgen sind schwer kalkulierbar. Wohl niemand

möchte eine Belastung für seine Liebsten sein und ihnen eine

solche Bürde auferlegen.

Ein Plus an Sicherheit. Hier können private Zusatzversicherungen

Abhilfe schaffen. Sie verhindern, dass teure Pflegeleistungen

die Betroffenen und ihre Angehörigen wirtschaftlich

überfordern. Die Kunden haben die Wahl. Es gibt

verschiedene Modelle, mit denen die Leistungen der Pflegepflichtversicherung

ergänzt und optimiert werden können.

Da sind zum Beispiel Policen, die im Fall der Fälle ein zuvor

vereinbartes Pflegetagegeld ausbezahlen. Oder aber Tarife,

die ähnlich wie bei einer Lebensversicherung eine lebenslange

monatliche Rente versprechen. Wiederum andere Tarife

decken punktuell ganz bestimmte Pflegekosten ab. Zahlreicher

als die unterschiedlichen Modelle sind wohl nur die Versicherer,

die sie anbieten.

Bei welchen Gesellschaften die Kunden besonders faire

Leistungen erwarten dürfen, zeigt die neue Branchenstudie

des Kölner Analyse- und Beratungsinstituts ServiceValue im

Auftrag von FOCUS MONEY. In dieser dritten Auflage bewerteten

über 2000 Versicherte auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen

29 namhafte Anbieter von Pflegeversicherungen.

Das Augenmerk lag dabei auf der Auswahl und den Eigenschaften

der Versicherungsprodukte, auf finanziellen Aspekten

und auf den angebotenen Beratungsleistungen. Sechs

Versicherer stellten unter Beweis, dass sie nicht nur insgesamt

„Sehr Gut“ sind, sondern in jeder Hinsicht auch ausgesprochen

fair: Allianz, Debeka, DKV/ERGO, HUK-COBURG,

LVM Versicherung und SDK glänzen in allen abgefragten Kategorien

(s. rechts und nächste Seiten).

Nachvollziehbare

Preisgestaltung

Trotz der steigenden

Beiträge den Überblick

zu behalten, geht nur

bei hinreichender

Kostentransparenz. Sie

ist äußerst wichtig für

die Kundenbindung –

und aus Sicht von 86

Prozent der Befragten

gegeben.

Kostentransparenz

„Bei meinem Pflegeversicherer weiß ich genau, was ich für

einzelne Leistungen zahlen muss.“ In Prozent der Befragten

trifft eher nicht zu

12

trifft eher zu

48

2 trifft überhaupt nicht zu

38

trifft voll und

ganz zu

FAIRSTER

PFLEGE-

VERSICHERER

Quelle: ServiceValue

AUSWERTUNG 2025

Auszeichnungen für die

Fairsten der Branche

Nur Pflegeversicherer mit einer

überdurchschnittlichen

Kundenbewertung wurden

am Ende für ihre Gesamt-

Fairness ausgezeichnet. So

zogen neun Anbieter mit einem

„Sehr Gut“ ins Ranking

ein, weitere neun Versicherer

bekamen das Urteil „Gut“.

Neu in der Spitzengruppe

der „Sehr Guten“ ist in diesem

Jahr Signal Iduna. Insgesamt ist die

Branche in der Gunst der Kunden jedoch

leicht gesunken: Im Vergleich zur

Vorjahresstudie hat sich der Durchschnittswert

um 0,8 Indexpunkte verschlechtert.

Wie die Versicherer in den

drei Einzelkategorien Produktangebot,

Kundenberatung und Preis-Leistungs-

Verhältnis abgeschnitten haben und

welche Service- und Leistungsmerkmale

konkret zur Bewertung standen, zeigen

die folgenden Seiten.

Gesamtergebnis

Urteil

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Sehr Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Gut

Anbieter

Allianz

ARAG

Debeka

DKV/ERGO

HanseMerkur

HUK-COBURG

LVM Versicherung

SDK

Signal Iduna

Generali

Gothaer

HALLESCHE

INTER

R+V

uniVersa

VGH Versicherungen

vigo Krankenversicherung

Württembergische

alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

85


moneyservice

So wurden die Rankings ermittelt

GUT VERSICHERT: Aufmerksamkeit und individuelle

Zuwendung zählen auch in Versicherungsfragen

Im Auftrag von FOCUS MONEY hat

ServiceValue auch in diesem Jahr

die Fairness der wichtigsten Anbieter

privater Pflegeversicherungen

untersucht. Dazu haben die Teilnehmer

eines Online-Panels jeweils bis

zu zwei von 29 privaten Pflegeversicherern

bewertet, bei denen sie in

den vergangenen 24 Monaten versichert

waren. So gaben insgesamt

2341 Kunden 2649 Urteile zu elf Service-

und Leistungsmerkmalen ab.

Für jedes dieser sogenannten Items

wurde ein Indexwert zwischen 0 und

100 ermittelt. Anschließend wurde

für jeden Anbieter ein Leistungsprofil

erstellt – im Beispiel unten für die

Debeka. Werte links vom Gesamtmarkt

zeigen ein überdurchschnittlich

positives Kundenurteil.

Jedes der Items wurde zudem einer

von drei Fairness-Kategorien zugeordnet.

Das Urteil „Fairster Pflegeversicherer“

ergab sich zu gleichen

Teilen aus den drei Kategoriewerten.

Die Endnote „Gut“ erhielten alle Anbieter

mit überdurchschnittlich gutem

Wert. Versicherer, die darüber

hinaus auch besser als der Durchschnitt

der „Guten“ abschnitten, bekamen

das Spitzenurteil „Sehr Gut“.

Die Wirkung der einzelnen Items als

Kundenbindungstreiber wurde separat

ermittelt und ausgewertet.

Passt wie angegossen

91 Prozent der Befragten haben

die Passgenauigkeit der

Produkte positiv bewertet.

Passgenauigkeit der

Produkte

„Mein Pflegeversicherer bietet für

mich passgenaue Produkte an.“

In Prozent der Befragten

trifft eher nicht zu 2

7

trifft eher zu

45

trifft überhaupt

nicht zu

46

trifft voll und

ganz zu

Quelle: ServiceValue

Elf Merkmale – ein Fairness-Profil

Bewertung von 1 (trifft voll und ganz zu) bis 4 (trifft überhaupt nicht zu)

1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3

Faires

Produktangebot

Passgenauigkeit der Produkte

Verständliche Versicherungsbedingungen

Min

Debeka

Max

gesamt

Angemessene Gesundheitsprüfung

Flexibilität des Produkts vor Eintritt des Pflegefalles

Flexibilität des Produkts nach Eintritt des Pflegefalles

Faire

Kundenberatung

Kompetenz der Mitarbeiter

Beratungsqualität

Berücksichtigung der Lebenssituation

Faires Preis-

Leistungs-

Verhältnis

Preis-Leistungs-Verhältnis

Kostentransparenz

Beitragsbefreiung bei Eintritt des Pflegefalles

1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0 2,1 2,2 2,3

Mittelwerte, gerundet; Quelle: ServiceValue

86

Illustration: Adobe Stock

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Verständliche und

flexible Produkte

Wer eine private

Pflegeversicherung

abschließen

will,

FAIRSTES

PRODUKT- setzt sich nicht

ANGEBOT nur damit auseinander,

irgendwann

zum

Pflegefall zu werden. Zunächst steht

die Beschäftigung mit den unterschiedlichen

Versicherungskonditionen

an. Verständliche und passgenaue

Produkte und Bedingungen

sowie eine gewisse Flexibilität vonseiten

des Versicherers sind da unbedingt

wünschenswert. Insbesondere

die Flexibilität der Produkte vor

dem Eintritt des Pflegefalls dürfte

aus Kundensicht häufig noch größer

sein. Am besten macht das DKV/

ERGO. Knapp vor VGH Versicherungen

erhält der rheinländische Versicherer

auch bei dem Item „Angemessene

Gesundheitsprüfung“ die

beste Bewertung.

Produktangebot

Urteil

Anbieter

Sehr Gut Allianz

Sehr Gut ARAG

Sehr Gut Debeka

Sehr Gut DKV/ERGO

Sehr Gut HanseMerkur

Sehr Gut HUK-COBURG

Sehr Gut INTER

Sehr Gut LVM Versicherung

Sehr Gut SDK

Sehr Gut VGH Versicherungen

Gut DEVK

Gut Generali

Gut Gothaer

Gut HALLESCHE

Gut R+V

Gut Signal Iduna

Gut uniVersa

Gut vigo Krankenversicherung

Gut Württembergische

alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue

Kundenberatung mit

Herz und Verstand

Um Kunden

tatsächlich gut

beraten zu

FAIRSTE können, müssen

die Mitar-

KUNDEN-

BERATUNG beiter der Versicherer

vor

allem Fachkompetenz

und Einfühlungsvermögen

mitbringen. Besonders kompetent

treten aus Sicht der Befragten

die Mitarbeiter der Allianz und der

LVM Versicherung auf. Die Berücksichtigung

ihrer persönlichen Lebenssituation

empfinden vor allem

die Kunden von SDK und DKV/ERGO

als gut. Das dritte Item der Kategorie

betrifft die allgemeine Beratungsqualität

der verschiedenen Gesellschaften.

Hier gibt das Ranking

erneut der LVM Versicherung Grund

zur Freude, denn 90 Prozent der

Kunden dieses Anbieters bestätigen

die Aussage, dass die „Beratungsqualität

bei meinem Pflegeversicherer“

hoch sei.

Kundenberatung

Urteil

Anbieter

Sehr Gut Allianz

Sehr Gut Debeka

Sehr Gut DKV/ERGO

Sehr Gut Generali

Sehr Gut HUK-COBURG

Sehr Gut LVM Versicherung

Sehr Gut SDK

Sehr Gut Signal Iduna

Sehr Gut Württembergische

Gut ARAG

Gut Gothaer

Gut HALLESCHE

Gut HanseMerkur

Gut INTER

Gut R+V

Gut uniVersa

Gut VGH Versicherungen

Gut vigo Krankenversicherung

alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue

Lob für Fairness in

der Preisgestaltung

Der Trend

setzt sich fort:

Wie schon im

FAIRSTES letzten Jahr

PREIS-LEISTUNGS- können die

VERHÄLTNIS Pflegeversicherer

auch in

der diesjährigen

Untersuchung in der Kategorie

Preis-Leistungs-Verhältnis punkten.

Abzuwarten bleibt, wie sich das

nach den anstehenden Beitragserhöhungen

entwickeln wird. Bei dem

gleichnamigen Item hat uniVersa die

Nase vorn. Eine besonders genaue

Aufschlüsselung der Preise, die für

die einzelnen Leistungen anfallen,

bieten nach Kundenmeinung DKV/

ERGO und Debeka – gut für diese

beiden Anbieter, denn das Item ist

der größte Kundenbindungstreiber

der Studie. Eine Befreiung von den

Versicherungsbeiträgen, wenn der

Pflegefall denn eintritt, bieten den

Angaben der Befragten zufolge vor

allem vigo Krankenversicherung und

Debeka.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Urteil

Anbieter

Sehr Gut Allianz

Sehr Gut ARAG

Sehr Gut Debeka

Sehr Gut DKV/ERGO

Sehr Gut HUK-COBURG

Sehr Gut INTER

Sehr Gut LVM Versicherung

Sehr Gut SDK

Sehr Gut vigo Krankenversicherung

Gut DEVK

Gut Generali

Gut HALLESCHE

Gut HanseMerkur

Gut IDEAL Versicherung

Gut R+V

Gut Signal Iduna

Gut uniVersa

alphabetische Sortierung; Quelle: ServiceValue

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

87


moneyleserbriefe

BALANCED-FUTURE-

DEPOT

(00/00) Titelthema

Als langjähriger Leser und Abonnent

Ihres Magazins habe ich

schon viele nützliche Tipps und

Anregungen erhalten. Vielen Dank

hierfür.

Zur aktuellen Ausgabe habe ich

eine Frage. Sie schreiben auf Seite

20 in dem Artikel über den Bitcoin

ETN: „...fällt auf ETN-Gewinne

keine Abgeltungssteuer an“.

Ich habe da leider andere Erfahrungen

gemacht. Mein Broker

finanzen.net (früher Gratisbroker)

führt auf Gewinne aus diesem

ETN Abgeltungssteuer ab.

Können Sie bitte erläutern, wie Sie

auf diese Aussage kommen und

wie ich hier weiter vorgehen kann,

um dies zu klären.

Dr. Eckard Siebe

Antwort der Redaktion:

Wir möchten den Artikel „Balanced-Future-Depot:

Tradition trifft

Zukunft“ (Ausgabe 50/2024) um

eine Information ergänzen.

Liebe Leserin, lieber Leser

Schreiben Sie Ihre Meinung zu den

Themen in diesem Heft – bitte

unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse:

Redaktion FOCUS MONEY

Arabellastraße 23, 81925 München

oder E-Mail: leserservice@focus-money.de

oder Fax: 0 89/92 50-3610

(Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.)

In unserem Artikel hatten wir

berichtet, dass auf die Gewinne

aus Bitcoin-ETNs keine Abgeltungssteuer

fällig wird. Das ist

aber nur der Fall, wenn drei

Kriterien erfüllt sind: Die Kryptowährung

ist physisch hinterlegt,

die Haltedauer übersteigt ein Jahr,

und es besteht eine Auslieferungsoption.

Nur physisch hinterlegte Krypto-

ETNs mit Auslieferungsoption

werden (ähnlich wie Gold)

steuerlich in aller Regel wie

Direktinvestments behandelt. Das

bedeutet: Sie werden wie private

Veräußerungsgeschäfte besteuert

und sind von der Abgeltungssteuer

ausgenommen, sofern die

Haltedauer ein Jahr übersteigt.

Derzeit bieten nur wenige

Emittenten, darunter die ETC

Group, Deutsche Digital Assets,

Coinshares und Vaneck eine

solche Auslieferungsoption an.

Besteht keine Auslieferungsoption,

gilt für Krypto-ETNs – genau wie

für ETFs – die Kapitalertragssteuer.

ISSN: 1615-4576

BurdaVerlag Publishing GmbH, Hubert-Burda-Platz 1, 77652 Offenburg

Sitz der Redaktion: Arabellastraße 23, 81925 München

Postfach 88 88, 81903 München, Telefon: 089/92 50-0, Fax: 0 89/92 50-3610

Pflichtblatt der Börse in Frankfurt, Düsseldorf, München, Hamburg, Berlin,

Stuttgart, Bremen und Hannover

FOCUS MONEY ist eine Marke der BurdaVerlag Publishing GmbH

REDAKTION FOCUS MONEY

Chefredakteur: Georg Meck

Mitglieder der Chefredaktion: Julia Groß, Dr. Hans-Peter Siebenhaar (Chefautor)

Art Director: Ludger Vorfeld

Head of Digital Projects: Matthias Dworak

Redaktionsmanagerin: Sabine Miedke

MONEY-Markets: Heike Bangert (BAN), Zoë Brunner (ZB), Ines Valentina Erker (IE),

Johannes Heinritzi (JH), Mika Hoffmann (HF), Andreas Körner (KÖ), Jens Masuhr (JM),

Dirk Reichmann (DR), Sascha Rose (SR)

Nachrichten: Heike Bangert (BAN)

MONEY-Service: Werner Müller (WM), Thomas Schickling (TS), Martina Simon (SIM)

Versicherungen: Werner Müller (WM)

Misson-Money: Peter Bloed

DSW Anlegerschutz (Tel.: 0211/6697-02): Erik Bethkenhagen (EB) (verantwortlich)

Grafik: Sandra Fahrnbach, Jan-Dirk Hansen, Thomas Laudahn (Composing)

Info-Grafik: Olaf Funke

Bildredaktion: Darja Ivanenko, Martina Siegmund

Bildbearbeitung: Sefa Ugurlu

Nachrichtendienste: AP, Bloomberg, Reuters

Redaktionstechnik: Ingo Bettendorf, Bernd Jebing, Stephanie Speer

VERLAG

FOCUS MONEY erscheint in der BurdaVerlag Publishing GmbH, Hubert-Burda-Platz 1,

77652 Offenburg. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Georg Meck. Die Redaktion

übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und

Illustrationen. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.

Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen

auf CD-ROM.

Sofern Sie Artikel aus FOCUS MONEY in Ihren internen elektronischen

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte

unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 030/284930,

PMG Presse- Monitor GmbH.

Vertriebsleiter: Markus Cerny

Vertriebsfirma: MZV GmbH & Co. KG, 85716 Unterschleißheim, Internet: www.mzv.de

FOCUS MONEY darf nur mit Genehmigung des Verlags in Lesezirkeln geführt werden.

Der Export von FOCUS MONEY und der Vertrieb im Ausland sind nur mit

Genehmigung des Verlags statthaft.

Einzelpreis Deutschland: € 5,20 inkl. gesetzlicher MwSt.

E-Paper: € 3,99 (inkl. gesetzlicher MwSt.) unter https://focus-abo.de/einzelausgaben/

Abonnementpreis: € 5,20 (inkl. Zustellgebühr und gesetzlicher MwSt. Im Ausland zuzüglich

Porto). Für Mitglieder der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz

e.V., des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V., der Wirtschaftsjunioren

Deutschland e.V., des Europaverbandes der Selbständigen Deutschland – ESD e.V. ist

der Bezug der Zeitschrift und für Mitglieder des Hanseatischen Anleger-Clubs (HAC

e.V.), des Bundesverbandes der Börsenvereine an deutschen Hochschulen e.V. und

des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. (bdvb) der Bezug des

E-Papers im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die Postzustellung erfolgt klimaneutral.

Studenten-Abonnement (nur gegen Nachweis), Schüler-Abonnement (nur gegen

Nachweis eigener Haushaltsführung): € 3,50 jeweils inkl. Zustellgebühr und gesetzlicher

MwSt. Im Ausland zuzüglich Porto.

Datenschutzanfrage: 0781/63961 00, E-Mail: focus@datenschutzanfrage.de

Anzeigen: BCN Brand Community Network GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München

Es gilt die aktuelle Preisliste, siehe brand-community-network.de

Head of Publisher Management: Meike Nevermann

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Doris Braß

Druck: Burda GmbH, Hauptstraße 130, 77652 Offenburg

Printed in Germany.

SERVICE-NUMMERN

Auskunft zum Abonnement

FOCUS MONEY Abonnentenservice:

Postfach 050, 77649 Offenburg

Telefon: +49 (0) 7 81/6 39 65 22

Fax: 01 806/480 30 03*

*(0,20 €/Anruf aus dem deutschen Festnetz; aus

dem Mobilfunknetz max. 0,60 €/Anruf,

Ausland abweichend)

E-Mail: abo@focus-money.de

Urlaubsnachsendung

Telefon: 07 81/6 39 58 55

Fax: 07 81/6 39 58 56

E-Mail: focus-money@burdadirect.de

Bestellungen bestimmter Ausgaben

Telefon: 07 81/6 39 58 65

Fax: 07 81/6 39 58 61

E-Mail: bestell@focus-money.de

www.focus-shop.de/magazin/focus-money.html

Tarifanforderungen Anzeigen

Telefon: 0 89/92 50-26 19

Fax: 0 89/92 50-36 10

E-Mail: anzeigen@focus-money.de

Internet: www.bcn.burda.de

Nachdruckrechte

Telefon: 0 89/92 50-38 22

Fax: 0 89/92 50-36 10

E-Mail: info@focus-money.de

Leserservice

Telefon: 0 89/92 50-25 65

Fax: 0 89/92 50-36 10

E-Mail: leserservice@focus-money.de

Brand Director News: Matthias Frei

Geschäftsführung: Manuela Kampp-Wirtz, Elisabeth Varn

Verleger: Dr. Hubert Burda

Veröffentlichung gem. § 8 Abs. 3 Bayerisches Pressegesetz:

Verlag: BurdaVerlag Publishing GmbH. Alleinige Gesellschafterin: BurdaVerlag GmbH.

Deren alleinige Gesellschafterin: Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Deren

alleinige Gesellschafterin: Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft. Deren

Komplementäre sind Prof. Dr. Hubert Burda, Verleger, Offenburg, und die Hubert Burda

Media Holding Geschäftsführung SE.

Datenschutzinfo zum Abonnement:

Die Datenverarbeitung erfolgt in gemeinsamer Verantwortlichkeit mit mehreren Verlagen

von Hubert Burda Media (siehe www.burda.com/de/gvv)

Kontakt zum Datenschutzbeauftragten: BurdaVerlag Consumer Sales & Services

GmbH, Postfach 1223, 77602 Offenburg, Tel: 0781-6396100. Namens-, Adress- und Kontaktdaten

zum Vertragsschluss erforderlich. Verarbeitung (auch durch Zahlungs- und

Versanddienstleister) zur Vertragserfüllung sowie zu eigenen und fremden Werbezwecken

(Art. 6 I b) bzw. f) DSGVO) so lange für diese Zwecke oder aufgrund Aufbewahrungspflichten

erforderlich. Bei Art. 6 I f) DSGVO ist unser berechtigtes Interesse die

Durchführung von Direktwerbung. Sollten wir ihre Daten in einen Staat außerhalb der

Europäischen Union übermitteln, stellen wir sicher, dass Ihre Daten gemäß Art. 44ff.

DSGVO geschützt sind. Sie haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung oder

Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch gegen die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit

sowie auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde. Details unter:

www.focus-abo.de/datenschutz

88

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


moneyanalyse

Die besten Branchenfonds

Top-

Fonds

auf einen

Blick

Technologie- und Goldminenaktien sind die Gewinnerfonds des Jahres 2024. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump beschleunigten

Tech-Fonds ihren Aufwärtstrend. Goldminenaktien profitieren von den deutlichen Kursavancen des gelben Metalls.

Aktien

Biotechnologie

Aktien

Gesundheitswesen

Aktien

Goldminen

Aktien

Infrastruktur

Aktien

Konsumgüter

Aktien

Ökologie

Aktien

Rohstoffe

Aktien

Technologie

Rang Name WKN Kurs

in Euro

Währung

jährliche

Gebühr

in %

Fondsvol.

in Mio.

Euro

Wertentwicklung in %*

lfd. Jahr 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre

*Wertentwicklung (Total-Return) kumuliert auf Euro-Basis; **Morningstar-Rating: Bewertung von Morningstar auf Basis der risiko- und kostenadjustierten Rendite, Top-Fonds erhalten ★ ★ ★ ★ ★ , die schwächsten zehn Prozent nur ★

Morningstar-

Rating**

1. Janus Hend. Hrzn Biotec A2 A2N85V 24,51 Dollar 4,36 485,1 19,7 30,2 52,6 127,6 – ★★★★★

2. Polar Capital Biotech R A1W70F 45,48 Dollar 2,57 1917,2 18,7 29,8 39,2 98,8 254,1 ★★★★★

3. Candriam Eqs L Biotech R A2DHUX 273,42 Dollar – 1384,2 15,4 22,9 34,2 50,5 122,4 ★★★★★

4. RIM Global Bioscience 580452 544,29 Euro 1,97 103,3 15,2 25,1 25,9 43,1 190,2 ★★★★

5. Franklin Biotechn. Discv A 937444 39,92 Dollar 1,81 1416,9 15,3 25,3 25,2 27,1 56,5 ★★★

1. Polar Capital Healthc. Opps R A2P068 68,20 Dollar 1,18 1732,0 15,8 23,0 31,9 – – ★★★★★

2. BNP Paribas Health Cr Innov. Cl A1T8XJ 1108,98 Euro – 1768,0 15,0 19,4 25,9 54,6 107,2 ★★★★

3. Janus Henderson Gl.Life Scn A2 935590 51,45 Dollar 2,37 3810,1 12,4 15,7 25,5 52,9 132,7 ★★★★

4. UBS EF Sust Hlth Trnsfm Q A0RKQM 261,18 Dollar 0,99 236,7 10,6 13,9 21,2 55,4 151,5 ★★★★

5. BGF World Healthscience A2 A0BL36 65,61 Euro 1,81 13062,6 11,6 12,2 19,0 44,6 137,4 ★★★★★

1. NESTOR Gold Fonds V A2ALWQ 979,17 Euro – 25,4 39,7 44,1 48,6 108,8 – ★★★★

2. Konwave ESG Gold Equ. Fund B A2P94F 108,40 Dollar – 45,6 46,0 51,0 48,2 – – ★★★★★

3. Schroder ISF Global Gold A A2AJQD 148,02 Dollar 1,84 510,9 38,3 43,8 45,1 54,8 – ★★★

4. Multipartner Konwave Gold Eq. R A2JQAU 256,09 Euro 3,01 938,8 42,3 49,8 42,4 107,1 – ★★★★

5. Amundi Gold Stock A 970962 22,57 Euro – 79,1 28,7 32,9 34,5 44,4 110,5 ★★★

1. BNY Mellon Global Infras Inc A A2N384 0,97 Euro – 44,2 19,5 17,5 29,8 21,5 – ★★★

2. Russell Inv Gl. List Infras A A0N9XZ 3147,12 Dollar – 221,5 16,8 17,6 29,4 30,3 81,8 ★★★

3. First Sentier Glb Lstd Infra VI A2AD1B 19,09 Euro – 853,2 15,6 16,6 24,9 31,4 – ★★★★

4. FTGF CB Infras Val A A2AP7B 16,33 Euro 1,97 683,4 11,1 10,6 22,4 35,3 – ★★★★

5. MS INVF Gl. Infrastructure A A0Q8T6 72,16 Dollar 1,74 569,0 18,6 19,0 22,2 29,2 71,5 ★★★

1. KBC Eq Fd We Live Resp Inv Cl 723109 3083,26 Euro – – 23,4 23,4 30,8 40,8 106,0 ★★★★

2. LO Funds World Brands MA A2JLM7 307,12 Euro 1,30 919,5 27,6 27,2 22,1 91,5 – ★★★★★

3. Schroder ISF Chngng Lfstyls A A2PY8R 138,72 Dollar 1,84 10,9 20,6 22,1 18,2 – – ★★★★

4. JSS Sst Eq Next Gen Cnsmr P A2JM8T 163,33 Euro 2,03 48,6 23,7 22,7 17,1 59,6 – ★★★★

5. Fidelity Sust Cnsmr Brds A A2JHMW 19,41 Euro 1,90 1092,0 21,8 22,5 14,0 58,0 – ★★★★

1. Gutmann Aktien Nachfds T A1XD4J 271,96 Euro – 85,6 26,3 26,3 37,1 77,5 156,6 ★★★★★

2. Green Tech ESG Eq. Fund R A2QDZT 156,32 Euro 1,16 46,3 16,1 20,6 34,7 – – ★★★★★

3. Salm-Salm Nachh. Ak Gl.Klmopt A2N4VQ 74,88 Dollar – 73,3 26,4 26,8 30,1 – – ★★★★★

4. Invesco Umwelt und Nachh. Fonds 847047 199,01 Euro – 49,3 17,7 20,0 29,0 71,9 154,0 ★★★★★

5. LBBW Global Warming R A0KEYM 106,29 Euro 1,73 2147,8 30,5 32,2 28,7 99,6 245,4 ★★★★★

1. Ninety One GSF Glb Nat.Res A A0QYGT 15,65 Dollar 1,90 658,6 9,2 15,0 50,8 93,0 111,2 ★★★★★

2. Amundi Aktien Rohstoffe A 977988 168,21 Euro 0,63 110,7 3,9 8,6 41,6 112,5 88,8 ★★★

3. LTIF Natural Resources A0ML6C 167,70 Euro 2,23 88,9 11,6 17,9 38,5 63,8 93,2 ★★

4. JPM Global Natural Res. A A0DPLL 21,72 Euro 1,73 923,5 5,6 9,2 33,5 61,2 80,9 ★★★

5. DekaLux-GlobalResources CF DK1A30 96,63 Euro 1,48 159,1 3,5 7,8 32,9 56,9 81,8 ★★★

1. DNB Fund Technology retail A A0MWAN 1360,97 Euro – 1953,1 36,8 39,7 62,4 129,2 459,4 ★★★★

2. UniSector: HighTech A 921559 285,46 Euro – 1602,9 39,5 42,9 51,8 157,5 402,3 ★★★★

3. Fidelity Global Technology A A110YQ 59,51 Dollar 1,89 23643,6 27,3 29,5 48,7 155,7 544,9 ★★★★★

4. Janus Henderson Gl.Tech L. A2 989234 219,76 Dollar 1,89 5281,9 42,9 45,5 47,2 140,8 426,9 ★★★★

5. PrivilEdge Fidelity Tech PD A2AGH5 92,92 Dollar 1,85 703,2 26,8 29,6 46,9 155,8 – ★★★★

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

89


moneyanalyse

Deutsche

Aktien

DAX

20 000-Punkte-Marke geknackt

Was für ein fulminanter Höhenflug! Am 9. Dezember landete der Dax bei 20 461

Zählern – völlig losgelöst von der dauerhaften Tristesse der deutschen Wirtschaft.

Im Börsenjahr 2024 kann der deutsche Leitindex mit einem Gewinn von

rund 21 Prozent glänzen. Rückenwind erhielt er auch aus den USA, wo etwa die

Techbörse Nasdaq die 20 000-Punkte-Marke nahm. Zu den Shooting-Stars im

Dax zählen Siemens Energy und Rheinmetall. Auf dem absteigenden Ast hingegen

landen Bayer und Sartorius. 2025 muss der Dax einige Belastungsproben

bestehen, etwa die Bundestagswahl und die knallharte Zollpolitik von Trump.

Top-/Flop-Aktien im Dax

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

Siemens Energy +320,8

Rheinmetall +119,0

–26,8

–31,1

–40,3

SAP +71,4

Dax +21,9

RWE

Sartorius, Vorzüge

Bayer

Quelle: Bloomberg

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

DAX

Adidas NA A1EWWW 243,90 1,0 32,4 245,4 / 160,2 221,28 8,4 17,4 –0,42 3,95 61,8 0,3 0,6 15.05. 248,80 17 12 4

Airbus 938914 159,40 2,8 13,8 172,82 / 124,74 145,28 6,6 19,6 4,80 4,92 32,4 1,8 1,3 163,80 20 5 2

Allianz vNA 840400 300,40 –0,4 24,2 304,7 / 238,3 274,66 2,0 4,8 21,55 24,91 12,1 4,6 5,0 07.05. 319,48 17 7 1

BASF NA BASF11 44,87 2,0 –8,0 54,93 / 40,18 46,36 1,2 4,9 0,25 3,17 14,1 7,6 5,6 02.05. 53,95 19 7 2

Bayer NA BAY001 19,98 –0,2 –40,6 36,09 / 18,41 26,32 0,6 4,8 –2,99 4,80 4,2 0,6 0,5 25.04. 27,31 7 18 0

Beiersdorf 520000 125,45 2,0 –7,6 147,8 / 120,1 133,22 3,4 29,2 3,24 4,28 29,3 0,8 0,8 17.04. 143,38 14 10 3

BMW St 519000 81,56 5,6 –19,1 115,35 / 65,26 87,23 0,6 3,0 17,67 12,37 6,6 7,4 5,6 14.05. 85,43 15 11 3

Brenntag NA A1DAHH 61,70 0,7 –25,9 87,12 / 54,88 67,00 2,0 5,5 4,73 4,55 13,6 3,4 3,4 22.05. 72,11 11 8 3

Commerzbank CBK100 15,26 1,7 41,8 16,97 / 10,15 14,47 0,6 0,9 1,63 2,01 7,6 2,3 3,4 15.05. 18,81 15 6 0

Continental 543900 66,54 1,7 –13,5 78,40 / 51,02 60,33 1,0 4,0 5,78 7,09 9,4 3,3 3,3 25.04. 75,59 12 10 2

Covestro 606214 57,88 0,1 9,9 58,50 / 44,57 53,52 1,6 12,2 –1,05 –0,53 — — 0,1 17.05. 61,29 3 15 1

Daimler Truck DTR0CK 37,74 2,2 10,9 47,64 / 29,61 37,91 1,5 80,3 4,62 4,06 9,3 5,0 4,8 45,72 13 4 1

Deutsche Bank NA 514000 17,10 1,4 38,3 17,15 / 11,52 15,11 0,5 — 2,00 2,06 8,3 2,6 3,8 22.05. 18,50 12 7 4

Deutsche Börse NA 581005 222,60 ±0,0 19,4 225,6 / 175,9 197,27 4,2 16,1 9,34 10,54 21,1 1,7 1,9 14.05. 228,96 15 10 0

Deutsche Telekom NA 555750 29,94 –2,2 37,7 30,78 / 20,73 24,77 2,5 4,0 3,57 1,86 16,1 3,0 3,0 09.04. 34,30 21 4 0

DHL Group 555200 35,45 –0,4 –21,0 46,34 / 34,04 38,27 1,9 4,8 3,04 2,81 12,6 5,2 5,2 02.05. 42,25 12 10 1

E.ON NA ENAG99 11,91 –1,1 –2,0 13,82 / 11,48 12,54 2,0 5,5 0,20 1,12 10,7 4,5 4,6 15.05. 15,00 21 3 0

Fresenius 578560 34,74 3,2 23,8 36,24 / 24,32 30,51 1,0 4,4 –1,05 2,89 12,0 — 2,3 23.05. 40,52 18 3 0

Hannover Rück NA 840221 254,60 –0,6 17,7 265,6 / 208,9 240,68 2,8 5,3 15,13 19,49 13,1 0,5 3,4 07.05. 264,58 9 8 4

Heidelberg Materials 604700 125,85 2,7 55,5 127,1 / 78,58 99,64 1,3 7,3 10,43 11,19 11,2 2,4 2,6 15.05. 127,35 16 8 3

Henkel Vz. 604843 84,66 1,6 16,2 86,92 / 66,86 79,88 1,7 10,6 3,13 5,33 15,9 2,2 2,3 28.04. 86,25 5 17 3

Infineon NA 623100 32,94 0,8 –12,9 39,35 / 27,80 32,48 2,6 10,8 2,38 0,97 34,0 1,1 1,1 20.02. 38,36 28 4 0

Mercedes-Benz 710000 57,13 6,2 –8,7 77,45 / 50,75 62,89 0,6 4,2 13,46 9,55 6,0 9,3 7,5 07.05. 66,97 13 10 5

Merck 659990 141,80 1,5 –1,6 177,0 / 137,5 158,04 2,2 16,3 6,49 8,74 16,2 1,6 1,6 25.04. 184,63 19 2 0

MTU Aero Engines A0D9PT 324,20 0,3 66,0 332,6 / 184,8 260,83 5,2 22,4 –1,90 13,93 23,3 0,7 0,7 335,79 13 10 3

Münch. Rück vNA 843002 515,40 1,0 37,4 516,6 / 373,7 462,21 2,2 27,5 33,88 41,23 12,5 2,9 3,2 30.04. 514,23 10 10 3

Porsche AG Vz. PAG911 61,34 3,3 –23,2 96,56 / 55,58 73,42 2,5 8,0 5,66 4,35 14,1 3,8 3,3 79,68 16 9 2

Porsche Vz. PAH003 36,13 3,5 –22,0 52,32 / 33,40 42,85 0,2 5,9 16,64 12,96 2,8 7,1 6,9 40,73 6 5 3

Qiagen A400D5 43,86 6,4 8,0 44,13 / 36,59 40,10 — — 1,41 2,08 21,1 2,8 0,0 47,61 15 11 0

Rheinmetall 703000 624,80 –4,1 117,7 663,8 / 280,3 519,73 8,5 36,5 12,07 21,08 29,6 0,9 1,2 13.05. 715,79 17 3 1

RWE St. 703712 29,82 –3,0 –27,6 42,18 / 28,15 32,25 0,7 5,2 1,95 2,98 10,0 3,4 3,7 30.04. 41,35 20 4 1

SAP 716460 241,80 –0,1 73,4 243,4 / 134,42 193,50 6,8 44,5 5,20 4,69 51,6 0,9 0,9 13.05. 236,05 22 7 3

Sartorius Vz. 716563 230,70 8,6 –30,8 383,7 / 199,5 258,80 6,4 21,2 2,99 3,98 58,0 0,3 0,3 273,80 11 9 2

Siemens Energy ENER6Y 49,64 –4,3 313,7 53,30 / 10,83 28,34 4,4 28,7 –5,47 1,35 36,8 — — 20.02. 48,10 11 11 3

Siemens Healthineers SHL100 53,64 4,3 2,0 58,14 / 47,31 52,47 3,3 33,1 1,34 1,73 31,0 1,8 1,8 18.02. 59,90 21 4 0

Siemens NA 723610 194,20 0,3 14,3 196,7 / 150,68 175,76 3,1 13,9 9,91 10,38 18,7 2,4 2,7 13.02. 207,45 22 2 2

Symrise Inh. SYM999 104,20 1,4 4,6 125,0 / 91,84 111,00 3,9 22,1 2,44 3,41 30,5 1,1 1,2 20.05. 120,08 12 13 0

Volkswagen Vz. 766403 88,46 6,4 –20,9 128,6 / 78,86 102,72 0,3 2,3 31,92 22,99 3,8 10,2 7,4 16.05. 120,81 14 9 3

90 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


So lesen Sie die Aktientabelle

1 Die 200-Tage-Linie zeigt den Durchschnittswert der

200 letzten Handelstage. Schneidet der Aktienkurs

die Linie von unten nach oben und gibt damit ein

technisches Kaufsignal, erscheint der Stand der

200-Tage-Linie in einem grünen Viereck. Schneidet

der Aktienkurs die Linie von oben nach unten

und erzeugt damit ein technisches Verkaufssignal,

steht der Stand der 200-Tage-Linie in einem roten

Rechteck.

2 KBV: Kurs-Buchwert-Verhältnis auf Basis des letzten

berichteten Buchwerts.

3 KCV: Kurs-Cashflow-Verhältnis auf Basis des letzten

berichteten Netto-Cashflow.

4 Gewinn je Aktie 23: von den beim Finanzdienst

Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt

(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im laufenden

Geschäftsjahr. In der Regel handelt es sich dabei um

das Kalenderjahr. Gebrochene Geschäftsjahre, die

zum Beispiel bis zum 30. September laufen (Beispiele

aus dem Dax: Siemens, Infineon), werden dem

Kalenderjahr zugeordnet, das den größeren Anteil

am gebrochenen Geschäftsjahr hat.

5 Gewinn je Aktie 24: Von den beim Finanzdienst

Bloomberg erfassten Analysten im Durchschnitt

(Konsens) erwarteter Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr,

das auf das Geschäftsjahr nach Ziffer 4 folgt.

6 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnschätzungen

für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2024.

7 Dividendenrendite 23 in %: Dividendenrendite auf

Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2023

prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der

Regel 2024.

Dividendenrendite 24 in %: Dividendenrendite auf

Basis der für das Kalenderjahr/Geschäftsjahr 2024

prognostizierten Dividende, auszuzahlen in der

Regel 2025.

8 HV-Termin: Termin der nächsten Hauptversammlung,

soweit bereits angekündigt.

9 Kursziel: durchschnittliches Kursziel der Analysten,

die laut Finanzdienst Bloomberg die Aktie beurteilen.

10 Analystenempfehlung: 18/10/6 (diese Ziffern dienen

hier nur als Beispiele): Zahl der Analysten, die laut

Erfassung des Finanzdienstes Bloomberg zum

Kaufen/Halten/Verkaufen der Aktie raten.

Quelle:

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

Vonovia NA A1ML7J 31,53 –0,4 10,5 33,93 / 23,74 29,02 1,1 20,3 –7,80 1,97 16,0 2,9 3,8 36,38 18 2 4

Zalando ZAL111 34,70 1,0 61,8 35,87 / 15,95 25,53 3,7 9,5 0,32 0,95 36,6 — 0,0 35,64 23 8 1

MDAX

Aixtron NA A0WMPJ 14,92 1,2 –61,4 39,10 / 12,73 19,02 2,1 — 1,29 1,04 14,3 2,7 2,6 15.05. 20,29 8 10 0

Aroundtown A2DW8Z 3,13 –2,3 26,3 3,27 / 1,53 2,32 0,4 6,1 –1,82 0,33 9,5 — 0,6 2,95 7 7 5

Aurubis 676650 83,60 –0,8 12,6 87,85 / 57,36 71,38 0,8 6,6 3,23 9,53 8,8 1,7 1,8 03.04. 75,38 2 10 1

Bechtle 515870 31,24 –3,6 –31,2 52,42 / 30,66 40,81 2,1 8,8 2,11 1,97 15,8 2,2 2,2 27.05. 41,32 11 6 2

Befesa A2H5Z1 22,66 3,8 –35,6 37,74 / 17,71 27,79 1,2 7,7 — 1,49 15,2 3,2 2,9 32,75 9 3 0

Bilfinger 590900 47,30 5,2 35,8 52,40 / 33,40 46,95 1,4 15,4 4,82 4,41 10,7 3,8 4,4 14.05. 59,50 8 0 0

Carl Zeiss Meditec 531370 50,15 –13,7 –49,3 123,75 / 49,58 75,65 2,1 17,9 3,25 2,01 25,0 2,2 1,2 67,20 7 10 4

CTS Eventim 547030 83,65 –3,9 33,6 100,5 / 58,30 83,97 8,5 12,8 2,86 3,17 26,4 1,7 1,9 96,08 9 4 1

Delivery Hero A2E4K4 32,29 –9,8 29,1 42,05 / 14,92 29,24 7,0 — –8,57 –1,26 — — 0,0 18.06. 43,04 12 7 0

Evonik Industries EVNK01 17,57 –1,4 –5,0 21,27 / 16,68 19,20 0,9 5,4 –1,00 1,61 10,9 6,7 6,7 28.05. 22,34 12 5 3

Fraport 577330 53,30 –1,3 –2,7 57,60 / 42,90 48,74 1,1 5,4 4,26 4,76 11,2 — 0,0 60,64 16 8 2

freenet NA A0Z2ZZ 28,52 –4,0 12,5 30,08 / 22,78 26,23 2,4 8,5 1,30 2,35 12,1 6,2 6,5 13.05. 32,05 13 3 1

Fresenius M. C. St. 578580 45,09 –1,4 18,8 46,20 / 32,51 37,63 1,0 5,0 1,70 2,86 15,8 2,6 2,6 22.05. 41,37 6 12 6

Fuchs Vz. A3E5D6 42,62 –1,8 5,8 47,18 / 35,94 42,41 3,1 10,6 2,08 2,34 18,2 2,6 2,7 07.05. 49,25 7 3 0

GEA Group 660200 48,58 1,0 28,9 49,42 / 34,71 41,29 3,5 15,7 2,28 2,76 17,6 2,1 2,3 30.04. 50,41 14 6 2

Gerresheimer A0LD6E 76,65 1,7 –18,8 111,2 / 68,70 94,49 1,8 8,7 3,48 4,41 17,4 1,6 1,6 109,83 17 2 0

Hella A13SX2 89,60 –0,9 8,6 92,70 / 77,70 85,93 3,4 36,1 4,03 2,73 32,8 1,2 1,0 68,25 0 3 0

HelloFresh A16140 12,57 –4,2 –12,2 15,42 / 4,42 7,54 2,3 5,8 0,10 –0,10 — — 0,0 11,84 7 11 2

Hensoldt HAG000 35,76 –5,2 46,6 44,58 / 23,64 34,73 5,8 14,2 0,51 1,56 22,9 1,1 1,5 38,68 5 4 1

Hochtief 607000 127,20 –1,7 26,8 131,4 / 96,10 108,14 13,3 7,2 6,95 8,19 15,5 3,5 4,1 125,07 3 8 0

Hugo Boss NA A1PHFF 42,24 6,4 –37,4 70,50 / 31,87 43,22 2,2 8,2 3,74 3,06 13,8 3,2 2,8 47,39 11 11 2

Hypoport SE 549336 174,40 –8,5 –1,4 348,4 / 155,1 257,94 3,5 32,8 3,02 1,55 112,7 — 0,0 263,29 4 3 1

Jenoptik A2NB60 21,90 1,9 –23,0 31,14 / 20,24 26,19 1,3 8,2 1,27 1,65 13,3 1,6 1,9 30,26 11 3 0

Jungheinrich Vz. 621993 26,54 2,9 –20,1 39,38 / 23,40 30,01 1,2 5,7 2,92 2,98 8,9 2,8 2,9 20.05. 36,43 13 4 0

K+S NA KSAG88 11,48 0,5 –19,8 15,15 / 9,97 12,17 0,3 2,6 1,12 0,18 62,7 6,1 1,4 14.05. 11,42 5 7 8

Kion Group KGX888 34,15 –3,6 –11,7 51,68 / 30,30 39,35 0,8 4,8 2,33 3,28 10,4 2,0 2,6 27.05. 47,13 14 8 0

Knorr-Bremse KBX100 71,30 –4,3 21,3 82,15 / 54,76 72,97 3,9 13,1 3,43 3,73 19,1 2,3 2,4 79,01 7 8 3

Krones 633500 120,20 –1,2 7,5 133,4 / 106,3 122,65 2,1 24,1 7,11 8,75 13,7 1,8 2,1 27.05. 146,00 11 2 1

Lanxess 547040 26,29 1,7 –7,3 29,80 / 21,00 25,29 0,5 2,9 5,13 0,18 150,2 0,4 0,4 29,37 13 5 6

LEG Immobilien LEG111 84,76 –2,4 6,9 97,52 / 67,36 83,20 0,9 14,0 –21,17 5,92 14,3 2,9 3,2 99,29 11 9 0

Lufthansa vNA 823212 6,75 1,2 –16,1 8,28 / 5,38 6,30 0,8 1,7 1,40 0,88 7,7 4,4 3,6 06.05. 7,18 3 18 4

Nemetschek 645290 95,00 –6,4 21,0 109,5 / 72,82 91,62 14,1 44,0 1,40 1,65 57,5 0,5 0,6 97,13 5 14 6

Nordex A0D655 11,84 3,7 13,8 15,77 / 8,62 13,09 2,9 16,7 –1,33 0,05 257,4 — 0,0 17,71 15 1 0

Puma 696960 47,01 1,0 –6,9 55,40 / 34,21 42,58 2,7 11,8 2,03 2,11 22,3 1,7 1,7 52,06 15 11 0

Rational 701080 866,00 –2,5 23,8 938,5 / 627,0 838,04 12,9 37,5 18,98 21,03 41,2 1,6 1,7 816,33 4 9 8

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

91


moneyanalyse

MDAX

Nullnummer hingelegt

Der MDax ist Experten zufolge das wahre Spiegelbild der deutschen Wirtschaft, da

die darin enthaltenen mittelständischen Firmen deren Rückgrat bilden. Und so verwundert

es nicht, dass der Mid-Cap-Index in diesem Jahr unter dem Strich eine Nullnummer

hinlegte – genau wie die deutsche Wirtschaft. Doch wie in jedem Aktienindex

gibt es auch hier Gewinner – und Verlierer: Zu ersteren zählen der Nutzfahrzeughersteller

Traton, das Rüstungsunternehmen Hensoldt und der Betreiber digitaler

Marktplätze Scout24. Auf der Verliererseite stehen dagegen Carl Zeiss Meditec,

Stabilus und Aixtron, deren Börsenwerte sich mehr oder weniger halbiert haben.

Top-/Flop-Aktien im MDax

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

–61,4

–45,9

–48,1

Traton +45,6

Hensoldt +40,8

Scout24 +36,6

–0,8 MDax

Carl Zeiss Meditec

Stabilus

Aixtron

Quelle: Bloomberg

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

MDAX

Redcare Pharmacy A2AR94 157,90 0,1 20,0 171,4 / 95,60 133,39 6,4 52,1 –0,73 –1,59 — — 0,0 157,93 9 4 2

RTL Group 861149 27,35 5,2 –21,8 37,30 / 23,65 29,32 — — 3,02 2,67 10,2 10,1 16,6 30,99 4 6 0

Schott Pharma A3ENQ5 24,94 –5,5 –25,8 43,40 / 23,60 32,28 4,9 20,6 1,01 0,99 25,2 0,6 0,6 04.02. 33,14 4 7 0

Scout24 NA A12DM8 87,05 –3,4 35,7 90,60 / 60,86 74,03 4,6 32,5 2,43 2,76 31,5 1,4 1,4 87,06 11 7 0

Siltronic NA WAF300 51,75 4,8 –41,5 94,00 / 45,88 69,73 0,8 3,2 6,15 2,25 23,0 2,3 1,3 85,69 11 3 1

Stabilus S.A STAB1L 31,70 –6,6 –48,6 67,00 / 31,40 45,45 1,2 4,7 4,12 2,84 11,2 5,5 3,6 05.02. 49,57 7 2 1

Ströer & Co. 749399 48,86 –0,6 –9,1 67,65 / 46,56 57,75 6,6 6,8 1,67 3,00 16,3 3,8 4,1 70,82 9 4 0

TAG Immobilien 830350 15,06 –2,8 14,1 17,27 / 11,08 14,33 0,9 9,1 –2,26 0,96 15,7 2,7 3,0 16.05. 17,17 9 3 1

Talanx NA TLX100 86,05 2,4 33,1 86,40 / 61,20 73,36 1,9 2,7 6,21 7,60 11,3 3,1 3,3 08.05. 81,95 3 5 2

TeamViewer SE A2YN90 10,69 –14,8 –24,0 15,26 / 10,01 12,06 26,7 8,6 0,66 0,94 11,4 — 0,0 15,62 10 7 1

thyssenkrupp 750000 4,19 4,4 –33,7 6,47 / 2,77 3,96 0,2 1,3 –3,33 –2,42 — 3,6 3,6 31.01. 4,71 3 6 2

Traton TRAT0N 31,35 3,5 47,0 36,70 / 20,34 30,78 0,9 6,1 4,90 5,40 5,8 4,8 5,4 39,13 14 7 0

TUI TUAG50 8,62 2,0 22,0 8,88 / 5,05 6,82 10,5 2,8 0,75 0,99 8,7 — — 11.02. 9,83 8 4 2

United Internet NA 508903 16,20 1,0 –29,7 25,06 / 15,30 19,83 0,6 3,8 1,33 1,28 12,7 3,1 3,1 15.05. 24,80 14 6 0

Wacker Chemie WCH888 73,00 0,2 –36,1 116,7 / 69,24 92,79 0,8 3,9 6,31 4,24 17,2 4,1 3,1 30.04. 112,88 13 5 0

SDAX

1&1 554550 12,46 2,6 –31,3 19,78 / 11,32 14,86 0,4 9,7 1,78 1,62 7,7 0,4 0,4 16,56 7 10 1

adesso A0Z23Q 94,10 1,6 –12,4 121,0 / 55,20 87,52 3,0 9,0 0,49 1,81 52,1 0,7 0,8 03.06. 122,67 4 3 0

Adtran Hold. Inc. A3C7M6 8,36 5,4 22,8 8,60 / 4,08 5,39 3,2 — –3,25 –0,34 — — 0,0 8,98 5 2 0

Adtran Networks 510300 19,88 0,2 –0,6 20,15 / 19,00 19,65 2,7 30,1 –0,28 –0,15 — 2,6 — 17,00 0 0 1

AlzChem Group A2YNT3 57,20 –5,0 120,0 64,80 / 22,20 47,71 3,0 8,0 3,40 5,03 11,4 2,1 2,7 73,88 4 0 0

Amadeus Fire 509310 77,30 –2,4 –37,2 127,6 / 74,40 99,28 2,8 8,8 7,12 6,54 11,8 6,5 6,0 22.05. 122,50 2 0 0

Atoss Software 510440 119,00 –2,8 13,9 146,4 / 97,40 125,39 34,0 36,1 2,25 2,68 44,4 1,4 1,6 30.04. 130,58 3 3 1

Auto1 Group A2LQ88 16,37 1,4 152,3 16,98 / 3,27 7,83 5,8 — –0,54 0,05 363,8 — 0,0 13,25 9 4 0

Borussia Dortmund 549309 3,28 –2,2 –8,9 4,36 / 3,08 3,60 1,1 6,7 0,09 0,40 8,2 1,8 1,8 5,50 4 0 0

Cancom 541910 24,00 1,0 –18,8 34,00 / 21,22 28,46 1,4 9,0 1,00 1,24 19,3 4,2 4,4 24.06. 27,59 3 7 2

Ceconomy St. 725750 3,15 0,5 27,1 3,39 / 1,70 2,74 2,2 1,6 –0,08 0,53 5,9 5,4 2,4 26.02. 3,03 5 3 1

CeWe Stiftung 540390 105,00 6,6 3,8 110,4 / 93,40 101,95 2,1 5,7 8,10 8,37 12,5 2,5 2,6 04.06. 135,67 7 0 0

CompuGroup Med. A28890 21,64 31,3 –42,9 40,84 / 13,10 20,37 1,8 6,3 0,88 1,51 14,4 4,6 3,6 21.05. 21,00 5 6 1

Dermapharm Holding A2GS5D 37,65 –0,9 –11,1 43,22 / 30,15 34,66 — 10,6 1,16 2,04 18,5 2,3 2,6 52,10 5 0 0

Deutsche Beteiligung A1TNUT 24,70 1,0 –15,8 30,35 / 21,40 25,49 0,7 49,4 5,63 2,45 10,1 4,0 4,0 27.05. 42,35 7 1 0

Deutz 630500 4,18 2,0 –12,9 6,41 / 3,64 4,97 0,7 4,1 0,66 0,42 10,0 4,1 2,9 08.05. 6,80 6 1 0

Douglas BEAU7Y 19,95 3,6 — 25,60 / 16,78 19,56 2,2 3,8 0,22 1,40 14,3 — 0,0 30,50 7 0 0

Drägerwerk Vz. 555063 46,60 4,5 –10,0 54,70 / 42,20 47,91 0,6 4,6 5,86 5,14 9,1 3,9 3,6 09.05. 55,40 5 2 1

Dt. EuroShop NA 748020 19,30 –0,6 –14,4 27,45 / 18,22 21,20 0,8 8,3 –0,51 1,78 10,8 13,5 6,7 22,36 1 4 1

Dt. Pfandbriefbank 801900 5,08 –2,0 –18,1 6,50 / 3,67 5,21 0,2 1,6 0,51 0,51 9,9 — 5,7 6,30 2 3 3

Dt. Wohnen Inh. A0HN5C 25,00 –1,0 4,4 28,20 / 16,46 20,57 0,7 22,3 –6,80 1,07 23,4 0,2 1,3 30,50 3 0 1

Dürr 556520 23,14 –0,9 8,2 26,52 / 17,61 21,53 1,4 5,7 1,55 2,18 10,6 3,0 3,0 16.05. 29,75 10 5 0

92 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


SDAX

Aufstieg des Top-Performers

Ein äußerst durchwachsenes Jahr hat der Nebenwerteindex SDax hinter sich. Mit

den Temperaturen kletterte im Sommer auch der Index, doch danach ließ die Performance

oft zu wünschen übrig. Immerhin ist auf Jahressicht noch ein leichtes Plus zu

verbuchen. Ganz anders hingegen der Top-Teilnehmer, Auto1, der nach steiler Kursrally

mit dem Aufstieg in die höhere Liga MDax belohnt wird. Von alten Höchstständen

nach dem fulminanten Börsendebüt ist die Aktie dennoch weit entfernt. Aber

zurück im MDax könnte noch mehr gehen. Für die zahlreichen Probleme bei SMA

Solar gab es von Börsianern dagegen die Quittung: Die Aktie ist SDax-Schlusslicht.

Top-/Flop-Aktien im SDax

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

–75,8

–58,3

Auto1 +155,7

Alzchem +127,7

Süss Microtec +81,2

–61,2

SDax +1,7

Evotec

Verbio

SMA Solar

Quelle: Bloomberg

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

DWS Group DWS100 41,78 4,2 20,1 44,88 / 30,80 37,70 1,2 15,8 2,76 3,58 11,7 9,6 5,4 13.06. 43,69 10 8 0

Eckert & Ziegler SE 565970 46,42 –1,9 24,6 47,78 / 29,53 39,13 4,0 20,9 1,26 1,92 24,2 0,1 0,6 18.06. 58,40 2 0 0

Elmos Semicond. 567710 68,00 2,6 –8,1 92,90 / 52,70 72,58 2,4 11,3 5,79 5,68 12,0 1,3 1,5 15.05. 91,00 5 2 0

Energiekontor 531350 48,70 7,2 –41,1 83,90 / 38,50 59,50 3,8 5,1 5,97 1,28 38,0 2,5 2,5 124,67 4 0 0

Evotec 566480 8,75 –0,3 –58,9 21,69 / 5,06 8,82 1,6 46,0 –0,47 –0,74 — — 0,0 11,45 6 4 2

Fielmann Grp. 577220 41,20 2,2 –15,3 50,40 / 38,75 43,22 — 12,9 1,52 1,83 22,5 2,4 2,7 10.07. 58,70 8 2 0

flatexDEGIRO FTG111 15,61 1,0 39,7 15,68 / 9,24 12,73 2,4 3,2 0,65 1,05 14,8 0,3 0,3 15,87 8 4 0

GFT Technologies 580060 24,65 2,7 –21,0 33,96 / 17,84 24,38 2,5 16,0 1,84 1,97 12,5 2,0 2,0 35,50 6 0 0

Grand City Prop. A1JXCV 12,00 –2,0 17,9 13,35 / 8,44 11,44 — — –3,17 1,06 11,3 — 4,3 13,83 6 7 2

Grenke NA A161N3 15,82 1,0 –36,8 28,95 / 15,14 22,64 0,7 2,2 1,99 1,47 10,8 3,0 2,6 07.05. 24,72 3 2 1

Hamborner Reit A3H233 6,44 –0,5 –5,4 7,06 / 6,24 6,56 1,3 9,5 –0,01 0,16 39,5 7,5 7,5 26.06. 8,11 5 1 0

Heidelberger Druck. 731400 0,92 –2,3 –25,3 1,39 / 0,86 1,05 0,6 3,1 0,13 0,14 6,5 — 0,0 1,70 5 1 0

Hornbach Hold. 608340 87,00 3,7 31,8 88,40 / 61,30 78,57 0,7 3,1 7,83 9,32 9,3 2,8 2,8 95,72 7 3 0

Indus Holding 620010 21,40 –2,1 –4,3 29,10 / 19,50 23,43 0,8 2,6 2,06 2,57 8,3 5,6 5,4 27.05. 31,33 7 3 0

Ionos Group A3E00M 22,75 2,2 30,3 30,60 / 14,50 24,04 47,4 10,1 1,23 1,33 17,1 — 0,0 13.05. 29,44 9 1 0

Jost Werke JST400 44,40 5,8 0,5 49,40 / 37,55 43,93 1,7 4,9 3,51 4,89 9,1 3,4 3,2 08.05. 61,54 4 2 0

Klöckner & Co. NA KC0100 4,79 2,1 –30,3 7,12 / 4,36 5,52 0,3 4,9 –1,91 –0,89 — 4,2 0,0 28.05. 6,20 6 1 0

Kontron A0X9EJ 18,58 6,7 –13,6 23,32 / 15,15 18,50 — — 1,19 1,48 12,5 2,7 3,6 29,84 8 0 0

KSB Vz. 629203 620,00 0,6 6,5 662,0 / 540,0 608,03 — — — 85,58 7,2 4,2 4,3 08.05. 808,67 3 1 0

KWS Saat 707400 59,30 2,8 10,4 68,90 / 45,35 59,41 1,3 13,5 3,85 5,58 10,6 1,5 1,7 80,50 5 2 0

Medios A1MMCC 11,98 –9,2 –24,5 18,50 / 11,50 15,43 0,6 19,6 0,79 1,08 11,1 — 0,0 30,59 8 0 0

Metro St. BFB001 4,07 –6,1 –35,5 6,53 / 3,95 4,64 0,8 2,1 1,21 –0,33 — 13,5 13,5 19.02. 5,58 2 3 4

MLP 656990 5,91 1,0 6,7 6,63 / 4,94 5,84 1,2 4,0 0,44 0,60 9,9 5,1 6,0 9,18 4 0 0

Mutares A2NB65 25,20 4,6 –28,8 43,70 / 18,64 31,87 0,6 — 18,41 9,12 2,8 8,9 8,9 41,75 5 0 0

Nagarro A3H220 94,60 7,1 8,2 102,8 / 66,60 80,90 5,7 20,5 3,79 4,29 22,0 — — 112,25 3 2 1

Norma Group NA A1H8BV 15,88 2,2 –0,9 19,80 / 11,50 16,04 0,7 5,1 0,87 1,22 13,0 2,8 2,6 13.05. 19,12 7 3 0

Patrizia PAT1AG 7,99 –3,7 –2,6 9,20 / 6,75 7,98 0,6 9,4 0,07 0,12 66,6 4,3 4,4 04.06. 9,53 6 1 1

PNE NA A0JBPG 11,28 0,7 –18,5 15,10 / 10,62 12,96 5,4 — –0,13 –0,22 — 0,4 0,4 13.05. 17,70 4 0 0

ProSiebenSat.1 PSM777 5,57 2,2 0,6 7,98 / 4,50 6,29 1,0 1,0 –0,55 0,98 5,7 0,9 3,1 28.05. 7,09 8 7 1

PVA TePla 746100 13,95 0,4 –31,6 23,66 / 10,58 15,52 2,1 174,4 1,12 1,25 11,2 — 0,0 18,75 7 4 1

Renk Group RENK73 20,18 –3,7 — 39,75 / 17,01 24,62 5,2 40,4 0,32 0,92 21,8 — 2,0 30,32 10 2 0

SAF Holland SAFH00 15,36 8,6 1,1 19,78 / 12,80 16,91 1,4 3,4 1,76 2,37 6,5 5,5 5,4 20,90 5 2 0

Salzgitter 620200 16,84 –4,3 –39,9 29,54 / 12,96 18,66 0,2 1,1 3,70 –3,91 — 2,7 2,0 22.05. 19,06 1 8 4

Schaeffler Inh. SHA001 4,51 2,4 –19,4 6,78 / 4,10 5,24 0,8 — 0,17 0,73 6,2 — 5,5 24.04. 6,22 7 4 2

SFC Energy 756857 17,18 0,8 –12,0 25,05 / 15,94 19,84 2,2 81,8 1,18 0,59 29,0 — 0,0 28,00 5 0 0

SGL Carbon 723530 4,17 –1,5 –35,9 7,74 / 4,03 5,95 0,8 3,4 0,34 0,44 9,5 — 0,0 8,17 7 0 0

Sixt St. 723132 75,90 5,0 –25,0 102,2 / 58,70 73,19 1,8 — 7,13 5,22 14,5 5,1 4,5 95,89 7 3 0

SMA Solar Techn. A0DJ6J 14,49 1,0 –76,1 60,90 / 10,94 30,48 0,7 3,6 6,50 –1,54 — 3,5 0,0 14,38 0 7 1

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

93


moneyanalyse

TECDAX

Langweilig war gestern

Ausgerechnet die Deutsche Telekom: Dass der als eher langweilig geltende Magenta-Konzern

mit mehr als 37 Prozent Kursplus auf der Poleposition im TecDax steht,

dürfte viele Anleger überraschen. Ebenfalls gut gelaufen: der Radiopharmazieprofi

Eckert & Ziegler, der mit einer Flut an positiven Meldungen und Prognoseerhöhungen

glänzte. Dagegen herrschte beim Wind- und Solarparkbetreiber Energiekontor

das Jahr über Flaute (-41,6 Prozent). Ebenfalls unerfreulich: Wegen turmhoher Probleme

bekam es der Waferhersteller Siltronic mit Leerverkäufern zu tun, die den Kurs

der Aktie nach unten drückten – autsch!

Top-/Flop-Aktien im TecDax

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

–41,6

–42,2

–42,7

Deutsche Telekom +37,4

Eckert & Ziegler +27,7

Nemetschek +20,8

TecDax +6,1

Energiekontor

Siltronic

Compugroup Medical

Quelle: Bloomberg

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

SDAX

Sto & Co. Vz 727413 111,00 3,5 –20,6 175,0 / 101,0 138,45 1,1 4,4 12,55 5,79 19,2 4,2 4,5 140,00 1 0 0

Stratec STRA55 34,90 19,9 –23,4 48,60 / 26,05 40,78 1,9 21,8 1,07 1,37 25,5 1,6 2,1 42,13 3 6 1

Südzucker 729700 11,04 2,4 –22,2 14,58 / 10,50 12,39 0,8 2,1 2,89 0,68 16,3 8,2 3,2 17.07. 11,19 0 4 4

Süss MicroTec NA A1K023 49,50 –2,6 78,7 71,40 / 25,55 53,65 3,6 247,5 0,25 2,43 20,4 0,4 0,8 03.06. 73,11 8 2 0

Takkt 744600 8,80 6,5 –34,8 14,68 / 7,90 10,97 1,0 5,4 0,38 0,19 46,3 4,5 8,3 9,33 1 2 0

thyssenkr. nucera NCA000 9,40 8,7 –49,1 20,28 / 7,68 10,33 1,6 — 0,21 –0,09 — — 0,0 05.02. 15,53 9 4 2

Verbio A0JL9W 11,60 –2,4 –61,2 30,22 / 10,69 17,24 0,8 28,3 2,08 0,31 37,4 1,7 1,7 22,70 5 1 0

Vossloh 766710 43,30 1,4 3,2 51,40 / 39,50 46,17 1,6 6,3 2,21 3,16 13,7 2,4 2,9 58,43 9 0 0

Wacker Neuson NA WACK01 14,50 3,6 –20,6 18,76 / 12,34 15,30 0,7 10,4 2,73 1,20 12,1 7,9 3,7 23.05. 16,20 2 2 1

Wüstenr. & Württ. 805100 11,86 –2,0 –11,1 13,92 / 11,52 12,68 0,2 — 1,48 0,50 23,6 5,5 5,5 17,33 2 1 0

WEITERE DEUTSCHE AKTIEN

2G Energy A0HL8N 22,30 2,1 –1,8 27,15 / 18,68 22,37 3,2 36,0 1,00 1,23 18,2 0,8 0,9 34,97 5 0 0

3U Holding 516790 1,56 –3,5 –24,1 2,19 / 1,49 1,75 0,7 156,4 0,07 0,00 — 3,2 1,6 28.05. 2,77 3 0 0

7C Solarparken A11QW6 1,92 2,8 –47,3 3,65 / 1,82 2,55 0,7 3,4 0,12 0,05 38,4 3,1 1,6 3,60 1 1 0

A.S. Création NA A1TNNN 6,40 –2,3 –35,0 11,00 / 6,20 8,53 0,3 4,7 –0,51 –2,34 — — — 14,00 1 0 0

ABO Wind 576002 38,60 12,9 –5,6 60,80 / 33,40 48,80 1,8 — 2,96 2,38 16,2 1,6 1,6 102,67 4 0 0

About You Hold. A3CNK4 6,48 72,1 48,8 6,51 / 2,65 3,61 4,5 32,4 –0,65 –0,38 — — 0,0 25.06. 5,74 2 4 2

Accentro Real Est. A0KFKB 0,30 2,0 –68,3 1,12 / 0,09 0,39 0,1 0,2 –2,69 –0,56 — 0,0 0,0 — 0 1 0

ad pepper media 940883 1,65 ±0,0 –29,5 2,40 / 1,30 1,87 2,0 27,5 –0,05 0,03 55,0 — — 2,90 1 0 0

Adler Group A14U78 0,35 –1,4 –30,7 0,55 / 0,10 0,22 0,0 — — — — — — — 0 0 0

All for One Group 511000 54,20 –2,9 15,8 62,40 / 41,70 54,02 2,6 7,2 2,23 3,64 14,9 2,7 2,8 18.03. 73,00 2 0 0

Allane A0DPRE 9,15 –9,4 –18,3 11,90 / 9,00 10,48 0,9 — 0,43 0,31 29,5 1,0 1,0 — 0 2 0

Allgeier A2GS63 16,55 2,8 –22,3 21,55 / 13,90 17,27 1,4 8,1 1,13 1,08 15,4 3,0 3,1 22,50 5 1 0

Alstria Office A0LD2U 7,22 –1,4 101,1 7,42 / 3,25 4,39 0,9 14,4 –3,66 — — — 0,8 7,30 0 2 0

Altech Advanced A31C3Y 2,60 –23,5 –68,9 9,10 / 2,30 4,05 2,7 — –0,23 — — — — — 0 0 0

AT&S 922230 13,54 –2,7 –48,1 26,52 / 12,61 18,64 0,8 0,8 –1,39 –3,23 — — 1,0 22,14 6 0 4

Aumann A2DAM0 10,50 5,0 –44,3 18,84 / 9,36 14,01 0,8 3,8 0,64 1,33 7,9 1,9 2,4 15,15 1 1 0

Basler 510200 6,11 8,5 –45,8 12,66 / 5,10 9,57 1,4 76,4 –0,45 –0,27 — — 0,0 9,95 2 3 0

Bastei Lübbe A1X3YY 9,95 –2,5 71,6 10,40 / 5,55 8,07 2,1 49,8 0,66 0,77 12,9 3,0 3,8 11,27 4 0 0

BayWa vNA 519406 9,67 –3,3 –69,4 31,85 / 8,03 16,67 1,1 2,2 –2,84 –0,77 — — 1,0 16,00 1 0 0

BB Biotech NA A0NFN3 39,00 –3,3 –14,7 52,60 / 37,60 41,84 — — — — — — — 60,45 0 0 0

Berentzen Group 520160 3,78 –10,0 –33,7 5,95 / 3,78 4,95 0,8 — 0,09 –0,08 — 2,4 0,0 9,07 3 0 0

Bertrandt 523280 19,35 5,7 –61,5 54,60 / 15,75 29,49 0,4 6,0 3,01 –7,64 — 1,3 1,3 19.02. 36,00 2 5 0

Bet-at-home.com A0DNAY 2,44 3,8 –18,9 4,37 / 2,20 2,87 — 122,0 –0,21 –0,40 — — — 5,50 1 0 0

Bike24 A3CQ7F 1,07 –1,4 –29,4 2,11 / 1,05 1,32 0,3 7,6 –1,82 –0,20 — — — 2,30 2 0 0

Biofrontera NA A4BGGM 2,35 –3,1 –72,7 11,59 / 2,03 3,61 0,8 — –0,12 — — — — — 0 0 0

BioNTech A2PSR2 114,40 –1,7 20,4 118,0 / 69,70 90,26 1,4 5,1 3,83 –3,42 — — 0,0 — 0 0 0

Biotest Vz. 522723 26,40 1,5 –14,3 31,20 / 23,00 26,93 2,0 — 3,20 — — 0,3 — — 0 1 0

94 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


CDAX

Sieg eines alten Bekannten

„Im CDAX sind alle deutschen Unternehmen des Prime Standard und General

Standard vertreten. Der Index präsentiert deshalb die gesamte Breite des Regulierten

Marktes“, heißt es auf der Homepage der Deutschen Börse AG. Aus diesem

großen Aktienuniversum hat es im bisherigen Jahresverlauf das Unternehmen

Wild Bunch aufs Siegertreppchen geschafft, das viele Anleger eher unter

dem früheren (bis 2015) Namen Senator Entertainment kennen. Weniger in Feierlaune

dürften die Aktionäre des Fintechs Creditshelf aus Frankfurt am Main sein,

bei dem die Firmeninsolvenz fast 100 Prozent des Kurswerts ausradiert hat.

Top-/Flop-Aktien im CDax

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

Wild Bunch +681,3

Nexr Tech. +275,0

–82,8

–91,5

–99,5

Rostra +239,3

CDax +19,3

Spobag

Varta

Creditshelf

Quelle: Bloomberg

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

Bitcoin Group A1TNV9 54,30 –2,3 57,2 71,40 / 23,95 54,75 1,4 — 0,39 — — 0,2 — — 0 0 0

Blue Cap A0JM2M 16,00 1,3 –6,4 20,40 / 15,50 17,55 0,9 3,5 –4,02 4,62 3,5 4,1 5,2 32,20 2 0 0

Brain Biotech 520394 4,16 4,5 15,2 4,40 / 1,42 2,62 5,5 — –0,38 –0,29 — — — 18.03. 5,55 4 0 0

Branicks Group A1X3XX 2,40 –2,2 –27,9 3,45 / 0,87 2,02 0,2 2,1 –0,79 –1,01 — — 1,0 3,53 3 2 2

Brockhaus Technolog. A2GSU4 22,90 — –10,5 35,00 / 20,00 25,85 1,0 8,8 –0,31 0,98 23,5 1,0 1,2 56,33 4 0 0

Cenit 540710 7,55 –5,6 –36,8 15,20 / 7,55 11,40 1,5 11,8 0,54 0,38 19,7 0,5 0,4 18,37 6 0 0

Cherry A3CRRN 0,67 3,1 –78,0 3,65 / 0,48 1,73 0,1 — –5,45 –0,38 — — — 0,80 0 3 1

Cliq Digital A35JS4 5,12 29,3 –74,0 22,80 / 3,70 8,33 0,3 1,1 4,82 1,46 3,5 0,8 0,8 22,00 2 0 0

Corestate Capital A141J3 0,37 –1,6 –18,9 0,78 / 0,27 0,40 0,3 0,7 — — — — — — 0 0 0

CureVac A2P71U 3,00 1,1 –21,8 5,75 / 2,06 2,91 1,3 — — 0,75 4,0 — — 6,84 6 4 1

cyan A2E4SV 2,58 2,4 152,9 2,94 / 0,95 2,34 1,8 — –1,10 –0,14 — — — 4,13 2 0 0

Daldrup & Söhne 783057 9,48 8,0 3,3 10,25 / 6,30 8,01 2,4 15,8 0,15 0,48 20,0 1,2 — 11,00 3 0 0

Data Modul 549890 28,40 6,0 –35,2 45,40 / 23,20 29,92 0,7 4,5 4,11 1,93 14,7 0,4 0,4 60,00 1 0 0

Datagroup SE A0JC8S 45,95 –3,2 –18,7 57,20 / 37,15 43,73 2,6 8,7 3,51 3,13 14,7 2,5 3,3 18.03. 77,93 4 1 1

Delignit A0MZ4B 2,26 3,7 –44,9 4,10 / 2,10 3,03 0,6 3,5 0,32 0,09 25,1 3,5 1,8 5,95 3 0 0

Delticom 514680 2,24 5,7 12,0 3,70 / 1,84 2,48 0,7 1,0 0,54 0,27 8,4 — 2,5 4,17 2 1 0

Demire Real Estate A0XFSF 0,69 –9,8 –36,1 1,20 / 0,63 0,88 0,3 2,8 –1,39 0,19 3,6 44,9 — — 1,50 1 0 1

Deutsche Rohstoff A0XYG7 31,70 –1,9 –1,1 45,90 / 29,70 36,87 0,8 1,2 13,02 9,36 3,4 5,5 6,0 42,80 3 0 1

Dr. Hönle 515710 7,48 –10,3 –57,0 20,10 / 7,48 15,32 0,5 14,1 –1,82 –1,70 — — 0,0 25.03. 19,50 2 0 0

Dt. Grundstücksaukt. 553340 8,05 –3,6 –13,4 12,10 / 7,40 8,76 2,2 — –1,17 0,20 40,3 7,5 — 12,75 1 0 0

Dt. Konsum REIT A14KRD 3,86 3,2 16,3 5,00 / 2,38 3,11 0,4 5,8 –5,15 0,37 10,5 6,5 1,0 4,03 0 2 1

Ecotel Communic. 585434 13,75 ±0,0 –20,1 18,25 / 12,00 13,83 2,1 7,6 1,93 — — 3,4 — — 0 0 0

EDAG Engineer. A143NB 6,98 ±0,0 –48,5 14,00 / 6,82 10,11 1,1 5,8 — 0,93 7,5 7,9 1,4 9,33 0 3 0

Einhell Germany Vz. A40ESU 62,40 –2,3 14,8 68,90 / 45,33 58,06 1,8 3,3 4,45 5,43 11,5 1,6 1,8 85,50 2 0 0

ElringKlinger NA 785602 4,31 3,5 –22,1 7,29 / 3,80 4,97 0,3 2,1 0,62 –0,11 — 3,5 3,0 16.05. 5,14 2 5 2

Enapter A255G0 3,87 –2,5 –58,4 10,19 / 3,52 4,47 1,4 — –0,26 –0,38 — 0,0 — 9,10 4 0 0

EnviTec Biogas A0MVLS 29,90 –2,9 –18,8 39,10 / 23,80 31,00 2,6 5,4 3,90 — — 10,0 — — 0 0 0

Epigenomics konv. A37FT4 1,46 –2,0 –21,5 2,30 / 0,50 1,06 0,7 — –5,09 — — — — — 1 0 0

Ernst Russ A16107 5,98 –1,0 48,6 7,78 / 3,89 5,77 1,2 2,2 1,66 1,15 5,2 16,7 5,0 7,30 1 0 0

Eurokai 570653 32,20 3,9 27,8 33,40 / 24,80 29,87 0,9 5,9 2,94 — — 5,6 — — 1 0 0

Exasol A0LR9G 2,30 4,1 –25,9 3,55 / 1,62 2,24 13,5 — –0,31 –0,02 — — — 4,55 2 0 0

Fabasoft 922985 16,70 –1,8 –10,0 24,40 / 13,70 17,57 5,8 9,4 0,83 0,77 21,7 0,6 0,6 32,00 2 0 0

Formycon A1EWVY 53,10 4,9 –4,3 57,40 / 37,75 48,51 1,6 — 4,72 –0,49 — — 0,0 86,31 11 0 0

Fortec 577410 19,00 –1,6 –20,2 26,00 / 16,90 20,01 1,1 12,3 2,29 1,63 11,7 4,5 4,5 13.02. 27,00 1 0 0

Fr. Vorwerk Group A255F1 26,10 –1,3 72,6 31,00 / 13,78 20,66 3,0 10,6 0,51 1,40 18,6 0,5 0,8 32,76 3 2 0

Francotyp-Postalia FPH900 2,10 –0,9 –23,4 2,86 / 2,10 2,38 0,8 1,4 0,67 0,56 3,8 — — 5,80 1 0 0

Frequentis A2PHG5 27,00 –1,1 –2,2 33,00 / 22,80 27,16 2,3 14,0 1,38 1,55 17,4 0,9 1,1 33,00 4 0 0

Friwo 620110 21,20 –4,5 –26,4 32,80 / 19,50 24,54 23,6 43,3 –1,29 — — 1,9 — — 0 0 0

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

95


moneyanalyse

COMPUGROUP MEDICAL

Übernahmeofferte durch CVC

Der Finanzinvestor CVC Capital will den Softwarespezialisten für Lösungen rund um

Arztpraxen und Krankenhäuser, Compugroup Medical, übernehmen. Ein Angebot

über 22 Euro je Anteilsschein wurde ausgerufen. Mit der Compugroup-Gründerfamilie

Gotthardt soll der Deal bereits abgesprochen sein. Im Sommer hatte das 1987

gegründete Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben, die den Aktienkurs

nochmals einbrechen ließ. Die Offerte bringt nun eine kleine Kurserholung.

Compugroup Medical

Aktienkurs in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

70

5

30

10

Quelle: Bloomberg

ISIN DE000A288904 Empfohlen am 31.05.2023 Empfehlungs-Kurs 50,00 € Kurs aktuell 21,72 € +/– in % –56,6 Neuer Stopp 21,00 € Kursziel 23,00 €

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

WEITERE DEUTSCHE AKTIEN

Frosta 606900 61,00 4,3 –2,2 71,00 / 56,00 63,90 1,8 3,5 5,00 — — 3,3 — — 1 0 0

Gesco NA A1K020 13,65 0,7 –25,2 19,50 / 13,40 15,69 0,6 4,6 1,93 0,87 15,6 2,9 1,5 26,73 4 0 0

Global Fashion Grp. A2PLUG 0,23 4,8 15,8 0,49 / 0,17 0,22 0,2 — — –0,36 — — — 0,25 0 1 1

Grammer 589540 4,94 –0,4 –55,1 11,50 / 4,80 8,28 0,4 0,7 0,07 –5,99 — — — — 1 1 0

H+R A2E4T7 3,31 –1,5 –30,3 5,26 / 3,22 4,23 0,3 1,0 0,28 0,16 20,7 3,0 4,1 4,50 1 1 1

Hamburger Hafen A0S848 17,52 –0,6 4,7 18,58 / 16,50 16,85 1,7 5,9 0,27 0,52 33,7 0,5 1,7 18.06. — 0 0 1

Hapag-Lloyd NA HLAG47 158,30 –0,3 17,8 189,1 / 107,4 155,03 1,5 5,8 16,70 12,42 12,7 5,8 3,8 128,46 0 5 9

Hawesko 604270 25,00 3,3 –21,9 33,60 / 22,30 26,97 2,0 11,1 0,90 1,91 13,1 5,2 5,2 32,00 3 1 0

Heidelberg Pharma A11QVV 2,45 2,1 –32,9 3,97 / 2,11 2,62 3,2 — –0,44 –0,47 — — — 8,80 1 0 0

Heliad 121806 10,20 –4,7 6,8 11,20 / 8,60 9,63 1,2 — –2,49 — — 4,9 — 15,50 2 0 0

Hermle Vz. 605283 170,00 6,6 –20,9 235,0 / 156,0 205,59 2,1 9,2 17,50 11,94 14,2 8,4 5,3 160,00 0 1 0

HMS Bergbau 606110 29,40 2,8 37,4 29,80 / 20,60 25,52 3,1 13,5 2,72 2,91 10,1 3,1 3,2 36,00 1 0 0

IBU tec A0XYHT 7,62 3,8 –57,4 19,40 / 5,62 10,30 0,7 18,1 –0,52 –1,34 — 0,5 — 7,40 0 1 0

Identive Group A11404 3,97 4,2 –46,9 8,43 / 2,65 4,01 — — –0,28 –0,95 — — — 6,72 3 0 0

Init Innovation 575980 37,60 1,6 27,9 41,80 / 27,70 37,36 3,1 48,2 1,54 1,79 21,0 1,9 2,0 54,00 2 0 0

Instone Real A2NBX8 8,53 0,8 15,7 10,04 / 6,78 8,89 0,7 5,1 0,46 0,76 11,3 3,9 2,7 13,06 4 2 0

IVU Traffic Techn. 744850 13,60 0,7 –1,2 15,65 / 12,60 13,92 3,1 20,0 0,65 0,74 18,4 1,9 2,1 28.05. 22,00 1 0 0

JDC Group A0B9N3 22,70 –6,2 17,3 25,30 / 18,40 22,13 5,7 17,9 0,28 0,45 50,8 — — 30,73 2 0 0

Knaus Tabbert A2YN50 12,54 –12,4 –73,3 48,65 / 11,34 33,59 0,8 6,2 5,81 –1,19 — 23,1 — 15,8 20,00 3 3 1

Koenig & Bauer 719350 13,74 4,7 16,8 14,80 / 7,14 11,45 0,7 — 0,16 –1,64 — — 0,4 13,54 5 2 1

KPS NA A1A6V4 0,70 0,3 –49,3 1,56 / 0,69 0,92 0,4 3,3 –0,03 –0,10 — — — — 0 2 0

Laiqon A12UP2 5,12 3,2 –18,5 7,94 / 3,99 4,85 1,6 — –0,70 –0,33 — 3,1 0,0 7,97 4 1 0

Leifheit 646450 16,05 –0,9 –0,3 18,65 / 13,20 16,53 1,6 7,4 0,34 0,83 19,3 0,6 5,9 28.05. 23,50 2 1 0

Logwin NA A2DR54 234,00 –4,1 –5,6 278,0 / 234,0 251,33 — — — 22,29 10,5 6,0 4,3 291,00 0 1 0

LPKF Laser & Electr. 645000 8,07 –5,3 –18,7 10,71 / 7,12 8,30 2,3 — 0,07 –0,03 — 1,2 0,2 04.06. 11,18 3 1 0

Manz A0JQ5U 4,60 8,2 –62,6 13,08 / 3,90 6,59 0,6 — –0,28 –4,35 — — — 3,80 0 3 0

MAX Automation A2DA58 6,12 5,9 8,1 6,28 / 4,92 5,82 1,4 38,3 0,37 1,30 4,7 — — 7,25 3 0 0

MBB A0ETBQ 99,60 ±0,0 6,2 116,2 / 85,50 102,26 1,0 4,6 2,10 4,76 20,9 1,0 1,3 132,50 2 1 0

Mediclin 659510 2,30 –3,4 –8,7 3,00 / 2,20 2,44 0,5 1,9 –0,23 0,32 7,3 2,2 1,7 04.06. 4,28 2 0 0

Medigene NA A40ESG 1,05 –0,6 –65,0 5,41 / 1,01 2,36 0,8 — –1,25 –0,88 — — — 1,00 2 0 0

Medion 660500 14,40 ±0,0 17,1 15,20 / 10,60 13,24 1,6 13,7 0,38 — — 4,8 — — 0 0 0

Mensch & Maschine 658080 54,50 3,6 0,2 60,60 / 26,85 54,63 9,6 18,2 1,72 1,97 27,6 3,0 3,4 69,60 6 0 0

Mister Spex A3CSAE 1,75 –21,2 –46,4 4,10 / 1,40 2,63 0,4 9,7 –1,45 –1,34 — — 0,0 4,62 3 1 0

MPC Capital A1TNWJ 6,20 6,9 110,9 6,40 / 2,86 4,29 1,8 13,8 0,37 0,44 14,1 4,4 4,2 8,27 3 0 0

Mühlbauer 662720 39,60 2,1 –28,0 57,00 / 34,00 49,42 2,2 14,2 3,41 — — 2,5 — — 0 0 0

MVV Energie NA A0H52F 30,40 2,0 –5,9 35,00 / 29,20 30,71 0,9 — 15,86 3,89 7,8 1,0 3,8 14.03. — 1 0 0

Mynaric A31C30 1,27 0,4 –94,3 25,70 / 1,26 11,35 0,9 — –15,48 –10,40 — — — — 1 1 1

Nabaltec A0KPPR 14,05 0,7 –26,6 19,50 / 12,00 14,56 0,8 7,5 1,30 1,40 10,0 2,0 2,1 24,97 2 0 0

96 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


CARL ZEISS MEDITEC

Schwacher Ausblick

Anteilseigner des deutschen Ausrüsters der Gesundheitsbranche, Carl Zeiss Meditec,

müssen die nächste schlechte Nachricht ertragen: Der operative Gewinn (Ebit)

blieb im Geschäftsjahr 2023/24 deutlich hinter den Analystenerwartungen zurück.

194,5 Millionen Euro stehen in den Büchern anstatt erwarteten 235,2 Millionen. Zudem

hat der Vorstand einen verhaltenen Ausblick auf 2024/25 gegeben. Nur sehr

Risikobereite sammeln auf dem niedrigen, aber nun interessanten, Niveau ein.

Carl Zeiss Meditec

Aktienkurs in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

160

120

80

40

Quelle: Bloomberg

ISIN DE0005313704 Empfohlen am 31.01.2024 Empfehlungs-Kurs 98,56 € Kurs aktuell 51,55 € +/– in % –47,7 Neuer Stopp 48,00 € Kursziel 75,00 €

Name WKN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- HV- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 Termin empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U I O P

Nexus 522090 68,60 0,4 16,3 68,80 / 47,10 56,44 4,5 39,0 1,39 1,90 36,2 0,3 0,4 22.05. 70,00 1 6 0

NFON A0N4N5 5,10 2,0 –22,0 6,82 / 4,66 5,67 1,8 14,2 –0,05 0,11 47,2 — 0,0 10,05 3 1 1

Noratis A2E4MK 1,54 –8,3 –75,9 8,90 / 1,17 3,32 0,1 0,7 –2,21 –4,04 — 33,1 — 0,0 1,10 0 0 1

Nynomic A0MSN1 18,15 4,0 –43,6 36,50 / 16,65 24,24 1,2 36,3 1,47 0,54 33,9 — — 39,00 2 0 0

OHB 593612 45,00 –5,9 7,8 48,00 / 41,50 44,08 2,1 — 4,10 2,34 19,2 1,3 0,9 — 0 1 1

OVB Holding 628656 19,50 –2,0 6,6 20,60 / 17,10 19,24 2,9 13,4 1,00 1,23 15,9 4,6 5,1 18.06. 26,50 2 0 0

Pfeiffer Vacuum 691660 153,20 0,3 –0,1 160,0 / 149,2 154,25 2,7 13,6 7,81 9,60 16,0 4,8 0,0 150,00 0 0 4

PharmaSGP Hold. A2P4LJ 23,60 –3,3 9,3 27,00 / 19,00 22,46 7,7 12,5 1,37 2,13 11,1 5,8 2,7 38,75 2 0 0

PSI Software NA A0Z1JH 20,80 0,5 –19,1 25,85 / 18,10 21,43 3,7 19,6 0,02 –1,02 — 1,9 0,1 29,86 6 1 0

q.beyond 513700 0,71 ±0,0 22,4 0,89 / 0,53 0,74 0,9 14,2 –0,14 –0,03 — — — 1,17 4 0 0

R. Stahl NA A1PHBB 17,10 6,9 –15,3 22,60 / 15,80 19,23 1,5 7,7 0,03 1,48 11,6 — — 26,50 2 0 0

Rhön-Klinikum 704230 13,40 3,1 34,0 14,00 / 9,45 12,09 0,7 7,5 0,58 0,62 21,6 1,1 0,0 12,50 1 2 0

Ringmetall A3E5E5 3,22 0,9 10,3 3,80 / 2,76 3,21 1,1 4,6 0,20 0,24 13,4 3,1 3,1 5,70 1 0 0

Schloß Wachenheim 722900 14,20 2,2 –11,3 16,50 / 13,90 15,02 0,6 4,3 1,38 1,20 11,8 4,2 4,2 20,80 3 0 0

Secunet 727650 117,60 4,8 –19,1 176,2 / 90,20 123,42 6,1 14,9 4,51 4,48 26,3 2,0 2,1 28.05. 194,00 4 0 0

Serviceware A2G8X3 12,20 –0,8 9,4 13,70 / 9,96 12,30 2,8 81,3 –0,38 0,03 488,0 — — 22.05. 22,00 2 0 0

SMT Scharf A3DRAE 7,25 –2,0 6,6 8,85 / 5,50 7,10 0,5 10,7 0,89 0,60 12,1 — — 13,00 2 0 0

SNP 720370 49,60 ±0,0 18,4 59,00 / 41,20 50,19 2,8 20,6 0,80 — — 0,8 — 58,50 1 2 0

STEICO A0LR93 19,66 3,5 –41,8 39,10 / 18,28 27,62 0,8 6,0 1,20 2,03 9,7 2,0 2,9 33,33 1 3 0

Stemmer Imaging A2G9MZ 51,20 ±0,0 57,1 54,80 / 28,40 41,73 4,9 16,5 2,42 — — 5,3 5,3 48,00 1 1 1

STS Group A1TNU6 3,68 1,7 –32,5 7,30 / 3,14 4,98 0,5 1,0 –0,18 — — 1,1 1,1 17,00 1 0 0

Surteco Group 517690 21,20 11,6 39,5 22,40 / 12,90 15,80 0,8 3,8 –0,79 1,00 21,2 3,3 1,4 25,00 1 0 0

Syzygy 510480 2,78 ±0,0 –11,5 3,52 / 2,72 3,00 0,9 5,3 –0,22 0,26 10,7 — 7,2 6,30 2 0 0

technotrans NA A0XYGA 16,50 10,4 –23,3 22,30 / 13,75 17,42 1,2 6,5 1,24 1,13 14,6 3,8 3,4 16.05. 20,50 2 1 0

The Platform Group A2QEFA 7,76 2,1 25,2 10,25 / 5,58 7,88 1,8 0,5 5,30 1,45 5,3 — — 14,59 7 0 0

Umweltbank 557080 6,18 –1,0 –20,8 8,46 / 4,75 6,14 0,6 — 0,02 –0,11 — 5,3 0,0 9,00 3 0 0

Uniper konv. UNSE02 41,01 –2,3 –28,1 79,82 / 38,70 47,04 1,5 2,6 15,15 3,33 12,3 — 0,8 08.05. 38,63 0 1 4

United Labels 548956 1,48 –0,7 –24,9 2,60 / 1,45 1,95 3,1 21,1 0,09 0,11 13,5 — 0,0 4,35 1 0 0

Uzin Utz 755150 48,20 –0,8 11,6 53,00 / 43,20 48,44 0,9 5,0 4,48 4,85 9,9 3,3 3,3 64,00 1 0 0

Varta A0TGJ5 1,81 –4,0 –91,2 22,04 / 0,75 6,52 0,4 — –2,48 –0,82 — 0,0 0,0 — 0 2 2

Veganz Group A3E5ED 5,28 4,3 –77,6 25,20 / 4,60 12,52 6,3 — –7,61 –6,02 — — — — 2 0 0

VIB Vermögen A2YPDD 9,71 –1,6 –31,0 15,04 / 6,84 9,77 0,4 6,9 3,92 — — 0,4 — — 1 0 0

Villeroy & Boch Vz. 765723 15,70 4,7 –11,8 19,35 / 14,45 16,94 0,6 6,2 2,26 1,83 8,6 6,7 5,7 09.05. 26,75 1 1 0

Vita 34 NA A0BL84 4,32 8,0 –16,0 5,44 / 3,76 4,36 3,1 7,4 –0,12 –0,05 — — — 6,30 1 0 0

Washtec 750750 39,80 –0,3 25,4 42,50 / 31,55 38,10 — 9,1 2,09 2,28 17,5 5,5 5,8 51,17 4 0 0

Westwing Group A2N4H0 7,80 –2,0 –8,6 8,86 / 6,70 7,71 2,4 4,8 –0,61 –0,42 — — 0,0 12,38 4 0 0

YOC 593273 15,60 –8,2 6,1 21,80 / 12,40 17,00 9,6 13,9 0,83 1,11 14,1 — — 26,00 2 0 0

Zeal Network ZEAL24 44,30 1,4 37,8 44,70 / 27,95 35,97 3,6 37,2 0,59 1,81 24,5 2,5 2,7 56,00 6 0 0

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

97


moneyanalyse

Internationale

Aktien

EURO STOXX 50

Überraschendes Ergebnis

Dass der europäische Aktienmarkt auch 2024 nicht annähernd die Performance

der amerikanischen Börse erreichte, haben vermutlich alle Anleger inzwischen

mitbekommen. Auf Einzeltitelebene gab es aber durchaus Kracher, auch im Blue-

Chip-Index Euro Stoxx 50 – und zwar mit gleich zwei italienischen Großbanken

durchaus überraschende. Sie zählen vorerst zu den Gewinnern der europäischen

Bankenkonsolidierung. Ebenso unerwartet die Flops: der Luxuskonzern Kering

mit dem Sorgenkind Gucci und der im Frühjahr noch als Highflyer gelobte französische

Autoriese Stellantis. Auch Pernods Getränke fielen durch.

Top-/Flop-Aktien im Euro Stoxx 50

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

–36,8

–39,3

–29,2

Unicredit +59,7

Prosus +52,3

Intesa San Paolo +46,5

Euro Stoxx 50 +9,7

Pernod Ricard

Stellantis

Kering

Quelle: Bloomberg

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

EURO STOXX 50 / STOXX 50

AB Inbev A2ASUV / BE0974293251 50,94 0,5 –12,6 62,18 / 49,84 56,14 1,3 8,1 2,48 3,21 15,9 1,6 1,9 66,95 24 7 0

ABB NA 919730 / CH0012221716 55,45 –0,2 39,1 56,09 / 37,57 50,85 7,6 25,2 1,92 2,19 25,3 1,7 1,6 53,57 9 23 6

Ahold Delhaize A2ANT0 / NL0011794037 32,08 –3,2 23,2 33,13 / 25,20 29,62 2,0 6,1 2,47 2,56 12,5 3,5 3,6 32,94 16 8 1

Air Liquide 850133 / FR0000120073 159,78 –1,7 –0,2 178,96 / 151,51 167,17 3,7 15,5 5,87 6,24 25,6 1,8 2,0 186,60 20 5 4

ASML Hold. A1J4U4 / NL0010273215 685,70 1,9 ±0,0 1020,8 / 605,9 809,44 17,0 49,6 19,89 19,34 35,5 0,9 1,0 847,76 27 9 0

AstraZeneca 886455 / GB0009895292 127,50 –1,2 4,6 158,15 / 112,45 138,67 5,1 19,5 3,63 7,83 16,3 2,2 2,3 162,31 23 7 0

AXA 855705 / FR0000120628 33,70 –0,9 14,3 36,65 / 29,00 33,60 1,9 12,0 3,13 3,55 9,5 5,9 6,4 39,64 19 6 0

Banco Santander 858872 / ES0113900J37 4,65 0,4 22,9 4,89 / 3,50 4,48 0,7 1,1 — 0,75 6,2 3,4 4,3 5,67 24 6 1

BBVA 875773 / ES0113211835 9,82 1,8 19,5 11,27 / 8,00 9,63 1,1 — 1,29 1,62 6,1 5,6 8,1 11,42 12 10 2

BNP Paribas 887771 / FR0000131104 59,05 1,0 –5,7 73,08 / 53,21 62,97 0,5 — 8,58 9,41 6,3 7,8 8,0 77,06 15 9 1

BP PLC 850517 / GB0007980591 4,79 5,4 –10,9 6,34 / 4,40 5,29 1,3 2,7 0,82 0,58 8,2 6,1 6,1 5,69 9 13 2

Brit. Am. Tobacco 916018 / GB0002875804 36,02 0,9 35,6 36,35 / 26,39 31,07 1,3 7,2 –7,83 4,39 8,2 7,9 8,0 40,08 9 4 1

Danone 851194 / FR0000120644 64,60 –0,7 10,1 67,72 / 56,26 61,35 2,5 12,0 1,37 3,53 18,3 3,3 3,3 68,77 12 11 4

Diageo 851247 / GB0002374006 31,19 5,5 –5,7 35,76 / 27,30 30,76 7,7 20,9 1,83 1,65 18,9 0,0 0,0 32,40 11 8 6

Enel 928624 / IT0003128367 6,88 –1,5 2,0 7,38 / 5,68 6,64 2,0 4,8 0,32 0,67 10,2 6,2 6,7 7,93 23 6 0

Eni 897791 / IT0003132476 13,31 –1,2 –13,9 15,84 / 13,28 14,35 0,9 2,9 1,40 1,80 7,4 7,3 7,5 16,50 19 11 0

EssilorLuxottica 863195 / FR0000121667 230,20 ±0,0 26,7 236,1 / 173,4 210,96 2,7 21,2 5,08 6,92 33,3 1,7 1,7 228,89 14 9 1

Ferrari A2ACKK / NL0011585146 435,70 0,9 41,5 455,7 / 302,0 404,17 25,3 46,0 6,90 8,14 53,5 0,6 0,6 439,67 14 10 4

Glencore A1JAGV / JE00B4T3BW64 4,55 0,6 –16,2 5,91 / 4,27 5,07 1,4 4,8 0,32 0,30 15,2 2,7 3,3 6,30 12 3 0

GSK PLC A3DMB5 / GB00BN7SWP63 16,22 –1,1 –2,8 21,57 / 15,70 18,44 3,9 8,5 1,45 1,87 8,7 4,5 4,5 19,79 7 12 4

Hermes Intern. 886670 / FR0000052292 2276,00 0,5 18,1 2431 / 1800 2156,93 16,0 55,0 41,12 42,06 54,1 1,1 0,8 2248,69 15 11 3

HSBC Hold. 923893 / GB0005405286 9,21 1,2 23,7 9,29 / 6,81 8,04 — — 1,09 1,23 7,5 8,5 8,5 9,62 12 7 1

Iberdrola A0M46B / ES0144580Y14 13,20 –2,5 16,4 14,28 / 10,12 12,36 — — — 0,88 15,0 3,4 4,6 14,23 13 20 2

Inditex A11873 / ES0148396007 50,24 –9,5 28,0 56,08 / 37,44 47,62 — — — 1,91 26,3 3,1 3,3 52,80 16 12 4

ING Groep A2ANV3 / NL0011821202 14,71 –2,1 8,7 17,23 / 11,90 15,67 — — 2,04 2,00 7,4 7,5 7,5 18,63 12 10 3

Intesa Sanpaolo 850605 / IT0000072618 3,89 0,9 47,1 4,13 / 2,61 3,62 — — 0,42 0,49 8,0 8,3 8,6 4,55 21 5 0

L’Oréal 853888 / FR0000120321 341,85 –0,9 –24,4 460,45 / 317,1 400,46 — — 11,52 12,21 28,0 1,9 2,0 393,48 15 9 6

London St. Exch. A0JEJF / GB00B0SWJX34 138,00 –0,7 29,0 141,0 / 101,0 117,34 2,7 21,2 167,13 — 4,28 32,3 105,5 — 1,1 142,49 14 6 2

LVMH 853292 / FR0000121014 643,80 1,8 –12,6 886,0 / 566,0 697,50 — — 30,33 27,14 23,7 2,0 2,0 698,85 26 10 1

National Grid A2DQWX / GB00BDR05C01 11,50 –2,5 –0,7 12,90 / 9,95 11,61 — — 0,75 0,87 13,2 5,8 4,9 13,57 12 5 1

Nestlé NA A0Q4DC / CH0038863350 80,27 –0,9 –23,0 107,63 / 79,44 95,00 — — 4,54 4,95 16,2 4,0 4,1 96,71 12 14 1

Nokia 870737 / FI0009000681 4,21 2,7 36,7 4,56 / 2,96 3,70 — — 0,12 0,31 13,8 3,1 3,3 4,40 13 13 4

Nordea Bank A2N6F4 / FI4000297767 10,70 –3,6 –5,0 12,14 / 10,00 10,83 1,2 5,1 1,37 1,45 7,4 8,6 9,0 13,05 20 7 1

Novartis NA 904278 / CH0012005267 93,84 –2,2 3,4 109,79 / 89,39 100,47 — — 6,76 7,23 13,0 3,8 3,9 109,47 9 15 3

Novo-Nordisk B A3EU6F / DK0062498333 102,26 –2,8 9,3 140,0 / 88,19 117,30 — — 2,50 3,08 33,2 1,3 1,5 128,05 20 8 3

Pernod Ricard 853373 / FR0000120693 114,75 5,2 –28,3 163,2 / 104,35 130,32 1,8 14,5 8,81 5,83 19,7 4,3 4,1 131,70 11 12 1

Prosus A2PRDK / NL0013654783 40,33 0,7 48,7 41,60 / 23,79 34,14 — — 241,01 — 2,70 15,0 0,2 0,3 48,97 20 2 0

Relx A0M95J / GB00B2B0DG97 45,06 –0,9 25,5 46,00 / 34,92 41,77 — — 1,13 1,47 30,7 1,6 1,7 48,42 11 5 0

98 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


DOW JONES

Ganz anders als letztes Jahr

Chip-Hersteller Nvidia zog dieses Jahr mit einem Kursplus von über 180 Prozent allen

davon – und der Dow-Jones-Index mit. Künstliche Intelligenz ist aber nicht das

einzige Thema, das die Gewinner kürte unter den 30 Mitgliedern des US-Aktienindex.

Auf Platz zwei liegt der Einzelhandelskonzern Walmart, der mit seinen niedrigen

Preisen von einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld profitieren konnte. Finanzdienstleister

American Express belegt dank deutlich höherer Umsätze den verdienten

dritten Platz. Enttäuscht hat hingegen Flugzeugbauer Boeing mit 36 Prozent

Kurseinbußen. Pannen und Lieferverzögerungen bescherten ihm massive Verluste.

Top-/Flop-Aktien im Dow Jones

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

Nvidia +181,3

Walmart +80,7

American Express +61,4

Dow Jones +19,3

–27,4

–36,3

–8,5

Merck & Co.

Nike

Boeing

Quelle: Bloomberg

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

Richemont A1W5CV / CH0210483332 145,63 3,8 17,7 161,5 / 111,27 141,87 3,9 17,9 4,08 5,60 26,0 2,0 2,1 150,22 19 14 1

Rio Tinto 852147 / GB0007188757 59,84 1,7 –11,4 68,45 / 53,73 60,59 — — 5,87 6,60 9,1 6,8 6,3 70,84 15 5 2

Roche Hold. GS 855167 / CH0012032048 271,17 –1,3 3,8 308,05 / 227,56 270,63 — — 15,34 19,91 13,6 3,8 3,9 328,57 14 8 4

Safran 924781 / FR0000073272 207,10 –2,4 29,9 227,5 / 156,36 205,95 — — 8,07 6,75 30,7 1,1 1,3 234,48 11 10 2

Sanofi S.A. 920657 / FR0000120578 89,74 –2,3 –0,1 106,02 / 84,80 93,98 — — 4,30 7,54 11,9 4,2 4,3 113,13 18 5 2

Schneider Electr. 860180 / FR0000121972 245,75 –2,4 34,9 252,75 / 171,58 227,66 — — 7,07 8,17 30,1 1,4 1,5 252,48 13 11 3

Shell A3C99G / GB00BP6MXD84 30,61 2,2 2,2 34,80 / 27,62 32,00 — — 2,72 3,89 7,9 4,3 4,3 37,33 17 5 0

St. Gobain 872087 / FR0000125007 89,24 –0,7 33,6 91,18 / 61,47 78,62 1,9 7,5 5,23 6,31 14,1 2,4 2,5 97,81 16 4 2

Stellantis A2QL01 / NL00150001Q9 13,23 2,5 –37,7 27,32 / 11,34 17,45 — — 5,94 2,33 5,7 11,7 5,7 14,70 14 17 3

TotalEnergies 850727 / FR0000120271 53,65 –0,6 –13,1 70,00 / 53,10 62,19 1,2 3,4 — 7,46 7,2 5,7 6,0 68,30 17 11 0

UBS Group N A12DFH / CH0244767585 30,59 –0,8 9,7 31,61 / 24,08 28,82 1,2 18,8 — 1,60 19,1 2,2 2,5 31,23 11 9 5

UniCredit A2DJV6 / IT0005239360 39,15 0,4 59,2 44,28 / 23,59 36,70 1,1 — 5,05 5,81 6,7 7,0 6,1 47,10 16 6 0

Unilever plc. A0JNE2 / GB00B10RZP78 56,22 0,2 28,3 59,80 / 43,00 52,92 6,9 15,7 2,56 2,90 19,4 3,2 3,2 60,83 15 6 3

Vinci 867475 / FR0000125486 100,70 –0,3 –11,5 120,34 / 96,98 107,70 2,1 5,4 8,18 8,08 12,5 4,5 4,5 133,12 24 3 1

Wolters Kluwer A0J2R1 / NL0000395903 161,75 –0,2 25,5 164,2 / 127,05 151,55 25,0 25,6 4,09 4,86 33,3 1,4 1,4 160,42 6 6 3

Zurich Insur. Grp 579919 / CH0011075394 589,80 –0,8 25,5 602,84 / 457,69 525,17 3,8 12,2 28,32 36,39 16,2 4,7 4,9 570,02 4 16 5

DOW JONES

3M 851745 / US88579Y1010 123,60 –1,8 48,5 130,06 / 69,75 104,88 15,2 10,8 –12,03 6,95 17,8 2,8 2,8 137,75 11 5 4

Amazon.com 906866 / US0231351067 218,15 1,9 57,4 220,55 / 131,64 173,05 9,3 27,8 2,76 5,98 36,5 — 0,0 222,45 78 4 1

American Express 850226 / US0258161092 286,70 –0,5 69,2 292,3 / 162,4 231,78 7,1 11,9 10,68 12,74 22,5 0,9 0,9 270,32 13 16 4

Amgen 867900 / US0311621009 261,90 1,3 0,9 319,0 / 244,0 282,13 19,6 17,4 11,90 18,65 14,0 3,3 3,3 308,74 17 13 3

Apple Inc. 865985 / US0378331005 236,20 2,8 34,7 239,0 / 153,0 193,86 64,9 33,2 5,72 6,18 38,3 0,4 0,4 228,10 33 15 3

Boeing 850471 / US0970231058 160,98 10,6 –31,1 243,8 / 130,0 157,10 — 17,2 –3,50 –15,14 — — 0,0 170,01 17 13 2

Caterpillar 850598 / US1491231015 362,50 –3,6 35,3 392,0 / 255,0 331,28 9,5 15,1 19,17 20,77 17,4 1,4 1,4 362,31 10 9 5

Chevron Corp. 852552 / US1667641005 148,32 0,4 9,2 156,1 / 123,32 142,59 1,8 8,2 10,82 10,00 14,8 4,2 4,2 166,31 19 8 0

Cisco Systems 878841 / US17275R1023 56,24 –0,9 22,6 57,14 / 40,80 46,64 6,0 19,5 3,46 3,68 15,3 2,5 2,6 59,37 14 15 1

Coca-Cola 850663 / US1912161007 60,94 2,4 14,5 66,38 / 52,38 59,95 10,4 23,8 2,35 2,72 22,4 3,0 3,0 69,26 22 7 0

Disney Co. 855686 / US2546871060 109,64 –0,9 34,1 114,46 / 77,00 94,16 2,2 21,5 1,22 4,38 25,0 0,6 0,5 117,70 32 11 1

Goldman Sachs 920332 / US38141G1040 564,00 –0,3 62,2 585,0 / 342,6 446,83 — — — 35,16 16,0 1,9 1,9 567,75 18 8 1

Home Depot 866953 / US4370761029 395,55 –3,5 26,4 411,4 / 296,0 342,59 313,9 — 29,3 14,00 14,51 27,3 1,9 2,1 405,51 22 13 5

Honeywell 870153 / US4385161066 216,70 2,1 15,2 229,6 / 176,66 191,64 — — 8,07 9,48 22,9 1,9 1,9 229,32 13 12 1

IBM 851399 / US4592001014 221,80 –1,6 49,8 225,6 / 144,35 180,63 — — 7,75 9,75 22,7 2,9 2,9 200,53 9 9 5

Johnson & Johnson 853260 / US4781601046 140,20 –0,7 –1,1 153,98 / 132,74 143,20 5,1 18,4 9,11 9,81 14,3 3,0 3,2 164,62 11 15 1

JP Morgan Chase 850628 / US46625H1005 231,20 –1,0 50,1 239,65 / 148,5 194,11 — — 15,46 17,27 13,4 1,9 2,0 228,09 17 9 2

McDonald’s 856958 / US5801351017 283,35 –0,1 6,2 292,7 / 225,7 257,59 — — 11,01 11,20 25,3 2,3 2,3 300,43 26 15 0

Merck & Co. A0YD8Q / US58933Y1055 96,60 –0,5 –1,7 125,0 / 89,90 109,27 — — 0,13 7,37 13,1 3,0 3,0 121,22 25 6 0

Microsoft 870747 / US5949181045 428,60 1,8 26,1 435,0 / 333,25 391,81 13,6 39,4 8,96 11,24 38,1 0,6 0,7 468,37 65 5 0

Nike 866993 / US6541061031 74,40 –0,8 –24,6 112,48 / 63,30 78,33 — — 3,55 2,65 28,0 1,9 1,9 84,37 23 20 2

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

99


moneyanalyse

NASDAQ-100

Neuer Börsenliebling

Wer hätte das gedacht? Mit Applovin räumt ein relativ unbekannter Name in der US-

Higtechbranche den Preis des Bestperformers ab – und wie: plus 748,7 Prozent!

Dumm nur, dass der Spezialist für mobile Technologie nun doch nicht in den Börsenindex

S&P 500 aufgenommen wird. Der FOCUS-MONEY-Tipp aus Heft 30/24, Constellation

Energy, ist klarer Gewinner der Trump-Wahl. Die Aktie des Kernkraftbetreibers

hat sich 2024 verdoppelt. Auf der Verliererseite steht neben den Biotechwerten Biogen

(–39,2) und Moderna (–56,9) auch Intel. Die Wachstumsstrategie von Ex-Firmenchef

Pat Gelsinger ging nach hinten los. 15000 Jobs fielen zuletzt weg.

Top-/Flop-Aktien im Nasdaq 100

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

Applovin +748,7

Constellation Energy +102,4

Netflix +92,4

Nasdaq +29,4

–39,2

–56,9

–60,0

Biogen

Moderna

Intel

Quelle: Bloomberg

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

DOW JONES

Nvidia 918422 / US67066G1040 132,56 –1,7 194,8 144,28 / 43,30 107,41 16,3 38,6 4,05 1,15 19,96 2,77 47,9 6,6 0,1 0,1 163,76 36 12 3

Procter & Gamble 852062 / US7427181091 163,22 –1,0 24,2 171,4 / 130,54 154,44 8,5 25,3 5,45 5,74 28,5 2,2 2,3 172,20 20 10 1

Salesforce Inc. A0B87V / US79466L3024 345,95 0,1 44,5 359,3 / 197,48 257,99 — — 4,00 9,56 36,2 0,3 0,3 376,09 42 12 1

Sherwin Williams 856050 / US8243481061 349,45 –4,8 24,3 384,85 / 268,5 315,97 22,2 26,6 8,81 10,79 32,4 0,8 0,8 366,81 15 13 2

Travelers Comp. A0MLX4 / US89417E1091 232,20 –6,4 36,5 254,2 / 165,8 209,04 2,0 7,3 12,18 18,02 12,9 1,7 1,7 253,55 8 12 4

UnitedHealth 869561 / US91324P1021 493,55 –5,1 3,8 589,7 / 411,65 497,73 5,1 16,5 22,73 26,30 18,8 1,6 1,5 605,60 27 3 0

Verizon 868402 / US92343V1044 40,16 –0,4 18,3 42,36 / 33,56 38,20 1,8 4,7 2,62 4,37 9,2 6,3 6,4 43,83 13 15 2

VISA Inc. A0NC7B / US92826C8394 300,30 1,7 27,8 302,4 / 232,2 258,63 14,3 23,4 — — — 0,7 0,7 308,50 39 9 0

Walmart Inc. 860853 / US9311421039 90,25 –0,6 89,7 91,25 / 46,21 66,89 8,6 21,4 1,82 2,37 38,1 0,9 0,9 92,93 42 3 1

USA WEITERE

Abbott Lab 850103 / US0028241000 108,60 –0,2 9,0 113,7 / 91,68 102,11 5,0 27,3 3,11 4,45 24,4 1,9 1,9 122,09 20 8 1

Adobe 871981 / US00724F1012 453,20 –13,5 –16,0 592,8 / 400,1 475,13 16,2 29,3 14,17 16,00 28,3 0,0 0,0 558,92 19 19 0

AirBnB A2QG35 / US0090661010 130,50 1,6 6,3 157,22 / 100,02 130,47 10,1 22,5 6,90 3,77 34,6 — 0,0 128,78 10 29 8

Alphabet Inc. A A14Y6F / US02079K3059 182,92 10,5 44,6 188,02 / 119,42 154,32 7,5 23,8 5,53 7,82 23,4 0,3 0,3 196,93 60 12 0

Altria Group 200417 / US02209S1033 52,35 –3,3 44,1 54,99 / 36,06 45,01 — 10,5 4,35 4,89 10,7 7,2 7,3 51,49 4 5 3

American Water A0NJ38 / US0304201033 124,40 –0,6 4,0 134,65 / 106,0 123,13 2,5 13,4 4,67 5,03 24,7 2,3 2,3 135,07 7 6 3

AT&T A0HL9Z / US00206R1023 22,27 –1,3 47,2 22,80 / 14,77 18,05 1,6 4,4 1,88 2,11 10,5 4,7 4,8 23,41 17 13 2

Bank of America 858388 / US0605051046 44,22 0,5 44,4 45,68 / 28,82 37,26 1,3 8,3 2,93 3,09 14,3 2,2 2,2 46,18 18 7 1

Berkshire Hath. B A0YJQ2 / US0846707026 440,90 –0,9 36,6 465,25 / 320,0 401,30 — — — 18,83 23,4 — — — 0 0 0

Biogen Inc. 789617 / US09062X1037 148,20 –1,2 –36,8 242,8 / 146,65 186,93 1,4 14,5 7,59 15,63 9,5 — 0,0 227,55 21 15 0

Citigroup A1H92V / US1729674242 68,10 –0,7 46,9 69,42 / 45,20 58,07 0,7 — 3,85 5,66 12,0 3,0 3,0 74,29 16 7 0

Coinbase Global A2QP7J / US19260Q1076 300,00 –7,8 77,5 330,6 / 106,5 210,60 9,0 80,4 0,35 5,46 55,0 — 0,0 262,57 15 15 3

Colgate-Palmolive 850667 / US1941621039 89,28 –1,5 24,6 98,56 / 69,40 88,71 175,1 — 20,7 2,64 3,42 26,1 2,1 2,2 97,82 14 9 3

Comcast A 157484 / US20030N1019 38,21 –4,7 –3,4 43,22 / 33,87 37,13 1,8 5,8 3,53 3,97 9,6 3,0 3,1 45,58 21 10 1

eBay 916529 / US2786421030 61,24 2,1 56,2 62,26 / 37,19 52,49 5,7 14,0 4,94 4,60 13,3 1,7 1,7 58,52 11 21 2

Eli Lilly 858560 / US5324571083 746,30 –5,1 41,7 885,0 / 515,5 775,95 52,2 166,2 5,53 12,58 59,3 0,7 0,7 933,93 28 6 1

Expedia Grp. A1JRLJ / US30212P3038 175,20 –2,2 26,6 180,4 / 100,0 128,51 17,9 9,9 5,06 11,26 15,6 — 0,0 174,40 11 27 0

ExxonMobil 852549 / US30231G1022 107,40 –1,1 18,1 117,76 / 88,00 107,46 1,8 8,2 8,47 7,67 14,0 3,4 3,4 123,13 18 13 1

GE Aerospace A3CSML / US3696043013 157,00 –4,6 71,2 182,5 / 86,53 153,75 9,5 34,7 7,96 4,11 38,2 0,6 0,7 198,03 20 2 0

Gilead Sciences 885823 / US3755581036 87,49 –0,9 19,7 92,83 / 57,58 70,65 6,2 14,3 4,29 4,18 20,9 3,3 3,3 93,79 19 14 0

Intel 855681 / US4581401001 19,91 0,9 –56,3 46,32 / 16,79 26,26 0,9 5,6 0,88 1,67 11,9 3,4 2,4 22,88 12 28 6

Kroger Co. 851544 / US5010441013 60,17 5,3 48,2 60,59 / 39,46 50,66 4,6 7,7 3,91 3,92 15,3 1,7 1,8 60,55 9 12 2

Lockheed Martin 894648 / US5398301094 476,25 –1,6 17,0 572,9 / 387,5 470,41 — — 26,24 25,42 18,7 2,6 2,6 566,21 14 12 1

LYFT A2PE38 / US55087P1049 14,12 –3,6 2,6 19,03 / 8,13 13,56 — — –0,84 0,76 18,6 — 0,0 18,12 11 35 0

MasterCard A0F602 / US57636Q1040 508,00 1,2 31,5 510,9 / 376,0 440,21 — — 11,27 13,78 36,9 0,5 0,5 532,57 39 7 1

Medtronic PLC A14M2J / IE00BTN1Y115 79,05 –0,9 5,7 85,96 / 70,45 77,84 2,2 15,5 4,83 5,09 15,5 3,2 3,2 90,71 15 14 2

Meta Platforms A1JWVX / US30303M1027 597,00 1,1 84,2 606,5 / 303,0 482,79 9,6 22,7 14,17 22,19 26,9 0,2 0,3 608,22 68 9 3

Moderna A2N9D9 / US60770K1079 40,41 –4,1 –54,8 155,5 / 34,00 85,61 — — –11,75 –8,82 — — — 69,33 10 14 4

100 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


INDUSTRIESTAATEN

USA machen es vor

Die US-Amerikaner jubeln: Der S&P 500 stürmt mit 27,6 Prozent Plus von Rekord zu

Rekord. Der KI-Boom, die Fed-Zinsentscheidungen, robusten Wirtschaftsdaten und

die US-Wahl befeuerten den Kurs. Überraschend stark mit dabei: Israel, das trotz der

zweijährigen Kriegssituation mit einer sehr guten Aktienperformance glänzt. Im TA-

125-Index haben sich Technologiefirmen wie Wix (+ 116 Prozent) oder Rüstungsaktie

Elbit Systems (+28 Prozent) bestens entwickelt. In Europa herrscht düstere Stimmung:

Frankreichs Chaos-Jahr mit hohen Staatsschulden, Regierungskrise und

Haushaltsstreit ließ die Börse stolpern. Finnland kämpft auch mit mageren Zahlen.

Top-/Flop-Aktien Industriestaaten

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

USA (S&P 500) +27,6

Israel +26,0

Kanada +22,4

–0,7

–1,6

–2,9

Portugal

Frankreich

Finnland

Quelle: Bloomberg

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

Mondelez Intern. A1J4U0 / US6092071058 59,30 –0,4 –9,5 71,78 / 57,80 63,61 3,0 18,0 3,45 3,32 17,9 2,8 2,8 73,71 24 4 0

Netflix 552484 / US64110L1061 882,80 0,5 99,8 895,1 / 425,75 635,85 — — 11,46 18,92 46,7 — 0,0 775,16 42 17 4

Newmont Corp. 853823 / US6516391066 39,43 0,1 5,1 54,77 / 27,32 41,38 — — –2,83 2,99 13,2 2,4 2,4 52,65 11 8 0

Occidental Petrol. 851921 / US6745991058 45,95 2,2 –15,4 66,00 / 44,55 53,71 1,7 3,5 — 3,29 13,9 1,8 1,8 58,10 9 20 1

Oracle 871460 / US68389X1054 167,50 –7,8 74,6 187,92 / 91,01 134,92 — — 3,53 5,92 28,3 0,9 0,9 188,83 25 15 0

PayPal A14R7U / US70450Y1038 86,47 1,5 51,7 87,60 / 51,90 64,58 — — 3,66 4,36 19,8 — 0,0 85,57 27 24 1

Pepsico 851995 / US7134481081 152,04 1,4 –0,7 169,26 / 145,46 156,90 11,8 19,4 6,77 7,55 20,1 3,0 3,3 169,98 11 9 3

Pfizer 852009 / US7170811035 24,32 –0,2 –6,8 29,34 / 23,31 25,83 — — 0,35 2,76 8,8 6,6 6,6 30,28 15 12 1

Philip Morris A0NDBJ / US7181721090 121,10 –3,5 43,1 126,8 / 82,30 102,70 — — 4,78 6,20 19,5 4,1 4,2 128,27 12 4 1

QUALCOMM Inc. 883121 / US7475251036 150,40 ±0,0 14,4 216,05 / 122,48 163,59 8,6 19,6 7,88 8,71 17,3 2,0 2,0 188,35 25 14 1

Snap A2DLMS / US83304A1060 10,94 –7,0 –28,2 16,26 / 7,59 11,41 — — –0,78 0,25 43,4 — 0,0 12,08 12 30 3

Starbucks Corp. 884437 / US8552441094 92,81 –1,0 7,2 98,38 / 65,99 81,39 — 25,8 3,27 3,85 24,1 2,2 2,4 94,96 17 23 1

Tesla A1CX3T / US88160R1014 402,25 9,9 74,5 409,8 / 131,0 208,43 19,4 101,1 4,10 2,31 173,9 — 0,0 254,43 28 17 16

Texas Instruments 852654 / US8825081040 181,58 –0,3 17,0 206,8 / 146,04 178,96 10,1 26,9 6,74 4,89 37,2 2,8 2,8 194,06 14 19 6

T-Mobile US A1T7LU / US8725901040 222,05 –4,0 55,4 236,8 / 140,14 176,85 — — 6,60 8,97 24,7 1,2 1,2 229,93 23 7 2

UPS 929198 / US9113121068 122,98 3,3 –13,3 149,04 / 112,18 126,75 6,5 10,8 7,43 7,10 17,3 5,1 4,9 138,74 19 12 3

Walgreens Boots A12HJF / US9314271084 9,30 14,5 –61,5 24,60 / 7,41 11,99 0,6 3,9 –3,27 3,70 –9,54 2,60 3,6 — 12,1 10,2 10,09 3 12 4

SCHWEIZ

Adecco Group NA 922031 / CH0012138605 24,86 –2,8 –43,6 45,14 / 24,03 32,02 1,2 7,4 1,94 2,47 10,1 10,8 9,6 32,20 7 7 4

Alcon N A2PDXE / CH0432492467 81,36 –0,5 16,0 91,22 / 66,53 84,58 2,0 30,4 1,87 2,89 28,2 0,3 0,4 94,62 25 5 1

Clariant NA 895929 / CH0012142631 11,29 –1,3 –15,0 16,19 / 11,23 13,73 1,6 8,4 0,44 0,88 12,8 4,0 4,1 15,70 15 6 1

Geberit NA A0MQWG / CH0030170408 583,17 –0,3 1,2 610,53 / 510,38 570,37 15,2 21,6 19,67 19,54 29,8 2,3 2,4 531,60 4 10 8

Georg Fischer NA A3DHG1 / CH1169151003 75,57 0,1 15,7 77,17 / 58,84 68,80 629,7 — 16,5 3,08 3,41 22,2 1,8 1,9 81,31 9 1 0

Givaudan NA 938427 / CH0010645932 4302,16 2,0 15,5 5013 / 3489,8 4456,73 8,6 28,8 103,43 135,55 31,7 1,7 1,8 4477,07 7 14 5

Kühne + Nagel NA A0JLZL / CH0025238863 220,51 –2,2 –28,8 322,69 / 216,76 259,41 — — 12,89 10,85 20,3 4,9 3,9 243,71 5 9 7

Lindt & Sprüngli PS 870503 / CH0010570767 10688,6 0,7 –0,9 12217 / 10475 11393,3 — — 3065,24 306,52 300,60 35,6 1,4 1,5 — 0 0 0

Logitech NA A0J3YT / CH0025751329 80,81 1,0 –5,2 99,94 / 72,17 82,94 — — 3,69 4,22 19,2 1,5 1,5 85,37 4 10 3

SGS NA A3D68K / CH1256740924 96,80 2,5 24,8 105,18 / 74,41 93,92 — — — 3,84 25,2 3,5 3,5 98,58 5 13 5

Sonova NA 893484 / CH0012549785 314,89 –0,9 7,4 360,42 / 260,91 306,74 — — 10,78 10,82 29,1 1,5 1,5 322,18 6 12 5

Swatch Inh. 865126 / CH0012255151 175,67 0,8 –28,1 255,99 / 159,1 195,43 — — 17,96 8,27 21,2 4,0 3,2 179,71 3 16 11

Swiss Re NA A1H81M / CH0126881561 140,56 0,2 39,1 143,39 / 100,67 120,50 — — — 10,52 13,4 4,6 4,8 144,40 11 13 0

VAT Group N A2AGGY / CH0311864901 371,86 ±0,0 –17,5 564,36 / 355,18 464,52 15,8 41,5 6,80 7,51 49,5 1,8 1,8 454,15 6 11 2

ÖSTERREICH

Andritz 632305 / AT0000730007 49,22 0,5 –11,9 65,60 / 48,72 56,75 2,3 13,0 5,13 5,24 9,4 5,1 5,3 67,69 9 2 1

BAWAG Group A2DYJN / AT0000BAWAG2 79,65 3,5 66,4 80,30 / 45,34 64,72 1,6 5,2 — 8,74 9,1 6,3 6,4 92,08 13 1 0

Erste Group Bank 909943 / AT0000652011 57,56 6,2 57,4 57,56 / 35,43 46,68 1,1 — 6,80 7,47 7,7 4,7 5,3 60,11 17 7 1

Flughafen Wien A2AMK9 / AT00000VIE62 53,40 0,8 6,2 55,00 / 47,50 51,41 3,0 11,6 — 2,47 21,6 2,5 3,0 58,53 1 3 0

Immofinanz A2JN9W / AT0000A21KS2 15,08 0,5 –28,0 32,55 / 14,72 22,42 — — –1,31 0,87 17,4 — 8,2 17,92 0 2 0

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

101


moneyanalyse

EMERGING MARKETS

Boom und Beben in Südamerika

Vor einem Jahr war noch unklar, wohin die Politik des umstrittenen, rechtslibertären

Präsidenten Javier Milei führen würde. Die Bilanz heute? Deutlich niedrigere Inflation,

radikale Kürzungen der Staatsausgaben – und viele rutschen in die Armut. Und

nicht zu vergessen: Die Börse boomt! Der Merval-Index ist innerhalb eines Jahres

um satte 146 Prozent gestiegen. Auch in der Türkei läuft es an der Börse rund. Erst

kürzlich kam die Nachricht, dass die Inflation so niedrig wie seit Mitte 2023 nicht

mehr ist. Ganz anders ist es in Mexiko, wo Investoren zögern, zu investieren. Der

Grund: Die Wirtschaft schwächelt und Donald Trump droht mit hohen Zöllen.

Top-/Flop-Aktien Emerging Markets

Veränderung seit 29.12.2023 in Prozent

Argentinien +146,4

Türkei +38,9

Ungarn +33,4

–3,4

–6,5

–10,6

Brasilien

Südkorea

Mexiko

Quelle: Bloomberg

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

ÖSTERREICH

Lenzing 852927 / AT0000644505 30,50 –0,3 –11,5 37,20 / 24,85 32,07 1,6 6,2 — –3,37 — — 0,0 32,92 0 6 0

Mayr-Melnhof 890447 / AT0000938204 68,40 –2,0 –45,3 128,0 / 68,40 99,56 — — — 4,98 13,7 2,2 1,8 113,88 3 2 0

OMV 874341 / AT0000743059 37,56 0,6 –5,1 48,02 / 36,20 40,52 — — 4,52 6,18 6,1 13,4 12,1 42,65 11 11 1

Palfinger 919964 / AT0000758305 20,15 1,7 –18,6 25,60 / 19,20 21,95 — — — 2,67 7,6 5,2 4,7 25,40 3 2 1

Raiffeisen Bank Intl. A0D9SU / AT0000606306 20,68 5,5 11,0 20,80 / 15,65 17,66 — — — 5,26 3,9 6,0 6,4 21,54 10 4 3

Schoeller-Bleckm. 907391 / AT0000946652 30,00 ±0,0 –30,1 48,90 / 27,25 35,87 — — — 3,47 8,7 6,7 6,9 51,40 6 1 0

Telekom Austria 588811 / AT0000720008 7,73 –0,4 1,6 9,28 / 7,33 8,27 — — — 0,93 8,3 4,7 5,4 9,02 3 8 0

Verbund 877738 / AT0000746409 70,65 –3,5 –15,1 87,45 / 62,55 73,63 2,5 4,8 — 5,21 13,6 5,9 3,7 65,98 0 5 12

Voestalpine 897200 / AT0000937503 18,88 0,1 –33,3 28,86 / 17,88 22,90 0,5 2,2 0,59 1,81 10,4 3,7 3,2 24,64 8 6 1

Wienerberger 852894 / AT0000831706 27,26 –1,7 –8,0 36,00 / 25,96 30,89 1,1 7,0 3,17 2,27 12,0 3,3 3,3 34,12 7 3 1

WEITERE INTERNATIONALE AKTIEN

Accor 860206 / FR0000120404 46,64 1,0 35,1 46,64 / 31,95 39,97 2,5 19,6 2,22 2,23 21,0 2,5 2,6 49,33 13 4 1

Advantest 868805 / JP3122400009 57,83 5,1 85,9 61,00 / 28,60 40,60 14,3 206,5 0,53 1,19 48,8 0,4 0,6 62,71 17 5 0

Adyen A2JNF4 / NL0012969182 1503,80 0,3 28,1 1587,2 / 969,0 1297,70 13,1 24,9 22,41 28,62 52,5 — 0,0 1675,10 27 10 1

Akzo Nobel A2PB32 / NL0013267909 59,36 0,6 –20,6 74,88 / 52,76 60,24 2,2 9,0 2,58 4,08 14,6 3,3 3,3 75,06 16 4 2

Alibaba A117ME / US01609W1027 84,60 3,9 21,3 107,8 / 61,00 76,81 1,6 8,9 4,09 8,30 10,2 3,0 1,0 115,43 42 9 0

Anglo American A0MUKL / GB00B1XZS820 30,10 1,1 32,4 32,98 / 19,50 27,39 1,6 6,2 0,22 1,78 16,9 2,6 2,3 31,05 11 5 4

ANZ Group Holdings A3D4V6 / AU000000ANZ3 17,46 –6,2 10,5 19,78 / 15,30 17,96 0,7 4,2 140,48 1,40 130,80 1,31

13,3 0,1 6,3 5,8 18,08 4 6 4

ArcelorMittal A2DRTZ / LU1598757687 24,13 0,9 –6,6 26,84 / 18,70 22,66 0,4 2,8 1,04 3,07 7,9 2,0 2,1 29,84 13 6 0

BAE Systems 866131 / GB0002634946 14,52 –2,8 12,0 17,17 / 12,18 15,66 3,2 9,9 0,73 0,82 17,7 2,6 2,7 18,22 14 5 2

Baidu Inc. A0F5DE / US0567521085 86,10 5,1 –18,9 108,4 / 72,00 87,10 0,9 6,3 0,90 9,54 9,0 — 0,0 104,77 27 14 1

Ballard Power Syst. A0RENB / CA0585861085 1,52 0,1 –55,3 3,60 / 1,16 2,05 0,7 — — –0,94 — — 0,0 1,94 2 13 4

Bank of China A0M4WZ / CNE1000001Z5 0,46 3,6 34,5 0,48 / 0,33 0,42 0,5 1,4 0,10 0,10 4,7 6,7 6,7 0,51 17 3 0

Barclays 850403 / GB0031348658 3,28 1,3 83,6 3,31 / 1,63 2,63 0,7 5,4 0,33 0,42 7,7 3,0 3,2 3,56 16 5 1

Barrick Gold 870450 / CA0679011084 16,47 4,3 1,0 19,70 / 12,88 16,62 1,3 7,6 0,69 1,20 13,8 2,3 2,3 21,81 14 7 0

BHP Group 850524 / AU000000BHP4 24,80 1,6 –20,4 31,24 / 23,10 26,01 3,4 7,5 228,06 2,28 148,13 1,48

16,8 0,2 5,5 5,6 27,25 8 13 2

BYD CO A0M4W9 / CNE100000296 33,10 2,5 32,9 37,85 / 20,21 28,23 4,7 4,3 1,35 1,71 19,4 1,2 1,4 41,99 32 4 0

Capgemini 869858 / FR0000125338 156,55 1,5 –17,6 227,8 / 149,8 188,63 2,5 11,5 9,37 11,67 13,4 2,2 2,2 203,19 18 4 0

China Life A0M4XJ / CNE1000002L3 1,81 –2,2 58,7 2,44 / 0,96 1,42 0,7 2,4 0,10 0,50 3,6 4,6 5,8 2,28 22 1 1

China Mobile 909622 / HK0941009539 8,56 ±0,0 16,2 9,40 / 7,10 8,37 1,0 4,8 0,81 0,85 10,1 7,2 7,2 10,57 23 1 0

CK Hutchison A14QAZ / KYG217651051 5,19 1,1 9,7 5,34 / 4,18 4,76 0,3 3,1 — 0,79 6,6 5,8 6,0 6,56 6 1 0

CSL 890952 / AU000000CSL8 169,00 0,5 –3,8 192,0 / 160,66 175,85 5,2 34,3 4,14 5,19 32,6 1,3 1,5 202,28 12 4 0

Engie A0ER6Q / FR0010208488 15,03 –0,8 –5,7 16,60 / 13,10 15,22 1,1 2,9 — 2,23 6,7 9,5 9,6 18,75 21 3 1

Equinor ASA 675213 / NO0010096985 22,28 0,4 –22,7 29,98 / 20,80 24,36 1,5 2,9 3,74 3,15 7,1 12,8 11,1 25,38 15 12 6

Ericsson B 850001 / SE0000108656 7,82 –0,5 36,4 7,97 / 4,60 6,23 3,5 41,2 –0,69 0,41 19,3 3,0 3,0 7,39 8 9 10

Eurofins Scientific A2QJCT / FR0014000MR3 47,63 –0,1 –19,8 61,66 / 40,00 52,60 1,4 9,7 1,57 2,97 16,0 1,0 1,4 59,83 9 5 4

Franco-Nevada A0M8PX / CA3518581051 116,40 –0,4 15,0 127,3 / 95,62 112,88 3,9 23,7 –2,32 3,00 38,9 1,2 1,2 137,21 12 4 0

Generali 850312 / IT0000062072 27,98 –0,3 46,6 28,25 / 18,91 24,37 1,5 25,0 — 2,46 11,4 4,6 5,0 27,71 12 8 5

102 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


KROGER

Kursplus nach Verbot

Der 25-Milliarden-Dollar-Deal ist geplatzt: Ein Gericht bestätigt die Entscheidung der

Federal Trade Commission, der US-Supermarktkette Kroger zu verbieten, den kanadischen

Konkurrenten Albertsons zu übernehmen. Die Kroger-Aktie machte am Tag

des Urteils einen Sprung um mehr als fünf Prozent. Der Grund: Das Unternehmen

steckt das Geld, das für die Übernahme geplant war, in die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms.

Anleger bleiben bei der Kroger-Aktie dabei.

Kroger

Aktienkurs in Euro

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

55

50

45

40

35

Quelle: Bloomberg

ISIN US5010441013 Empfohlen am 20.11.2024 Empfehlungs-Kurs 54,66 € Kurs aktuell 60,34 € +/– in % +10,4 Neuer Stopp 50,00 € Kursziel 100,00 €

Name WKN / ISIN Kurs +/- zur +/- seit Hoch / Tief 200 Tage KBV KCV Gewinn 23 Gewinn 24 KGV 24 Dividenden- Dividenden- Kursziel Analystenin

€ Vorwo- 29.12.23 52 Wochen Linie je Aktie je Aktie Rendite 23 Rendite 24 empfehlungen

che in % in % in € in % in %

Q W E R T Z U U O P

Heineken A0CA0G / NL0000009165 69,90 1,1 –23,9 96,20 / 68,36 83,65 — — 4,09 4,69 14,9 2,5 2,5 90,71 17 6 2

Hennes & Mauritz 872318 / SE0000106270 13,52 –4,2 –15,1 17,29 / 12,17 14,63 — — 0,46 0,63 21,4 4,2 4,3 14,77 15 7 10

Hon Hai A2N7M5 / US4380908057 10,60 –7,8 81,2 12,90 / 5,50 10,30 — — 0,59 0,67 15,8 3,0 3,3 14,93 23 2 0

Honda Motor 853226 / JP3854600008 8,10 0,4 –12,4 11,53 / 7,93 9,76 — — 1,41 1,37 5,9 5,6 5,4 10,79 16 5 1

ICBC A0M4YB / CNE1000003G1 0,58 –0,5 37,3 0,59 / 0,41 0,52 — — 0,13 0,13 4,5 6,9 6,9 0,68 17 4 1

Just Eat Takeaway A2ASAC / NL0012015705 15,47 –1,3 10,3 16,58 / 10,22 12,87 — — –8,69 –1,22 — — 0,0 18,59 11 3 4

Kering 851223 / FR0000121485 241,85 1,7 –39,6 438,65 / 206,5 290,65 — — 24,37 11,17 21,7 5,8 2,9 247,86 3 24 7

Kone Corp. A0ET4X / FI0009013403 48,81 –0,7 7,6 54,60 / 41,20 47,63 — — 1,79 1,94 25,2 3,6 3,8 53,96 14 8 6

Linde PLC A3D7VW / IE000S9YS762 419,80 –1,4 14,0 449,8 / 366,25 418,59 — — 11,99 14,77 28,4 1,3 1,3 465,00 24 9 3

MTN Group 897024 / ZAE000042164 4,48 4,2 –17,8 5,55 / 3,50 4,26 — — 0,12 0,33 13,6 4,0 4,0 5,13 7 1 4

Naspers A3EJLA / ZAE000325783 234,00 2,6 56,0 238,0 / 136,0 188,73 — — 1406,04 — 16,96 13,8 27,6 — 0,4 306,33 9 1 0

NEL A0B733 / NO0010081235 0,27 2,8 –52,8 0,74 / 0,24 0,43 — — –0,04 –0,02 — — 0,0 0,35 2 12 15

Nintendo 864009 / JP3756600007 57,00 0,7 21,4 59,30 / 40,50 49,41 — — — 1,68 33,9 1,8 1,4 57,68 21 9 2

Nippon Tel. & Tel. 873029 / JP3735400008 0,96 –3,2 –11,9 1,19 / 0,85 0,95 — — — 0,09 11,3 3,4 3,4 1,10 8 7 0

Orange 906849 / FR0000133308 9,50 –2,7 –7,8 11,28 / 9,22 10,25 — — 0,85 1,04 9,2 7,6 7,9 13,31 20 3 0

Panasonic Hold. 853666 / JP3866800000 9,76 3,8 8,4 9,93 / 6,19 8,01 — — 1,19 0,84 11,6 2,4 2,5 10,38 9 9 0

Philips Elec. 940602 / NL0000009538 24,57 –1,2 16,1 30,10 / 18,11 24,63 — — –0,51 1,44 17,1 — 3,5 28,20 7 14 0

Prudential 852069 / GB0007099541 8,05 0,6 –19,5 10,30 / 7,20 8,28 — — 0,59 0,77 10,4 2,5 2,6 13,87 17 3 0

Reliance Ind GDR 884241 / US7594701077 55,80 –3,8 –0,7 71,20 / 53,60 63,18 8,5 50,7 2,32 1,16 0,65 2,60 85,5 21,5 0,1 0,1 71,68 17,92 33 3 3

Samsung El. St.GDR 896360 / US7960508882 934,00 3,8 –30,3 1490 / 844,0 1214,54 — — 35,49 85,72 10,9 2,6 2,5 1350,72 36 6 0

Sibanye-Stillwater A2PWVQ / ZAE000259701 1,01 6,3 –19,5 1,34 / 0,71 1,03 — — –0,72 –0,01 — — 1,2 1,15 1 3 2

Softbank 891624 / JP3436100006 57,96 2,3 44,7 68,20 / 37,99 54,13 — — –1,09 3,11 18,7 0,5 0,5 72,69 18 5 0

Sony 853687 / JP3435000009 21,09 5,5 24,2 21,67 / 13,92 16,50 — — 4,92 1,06 19,9 0,6 0,6 21,59 25 4 1

Taiwan Semicond. 909800 / US8740391003 186,80 –2,7 97,9 196,6 / 87,00 155,20 — — 0,95 6,57 28,5 0,9 1,2 — 0 0 0

Takeda Pharm. 853849 / JP3463000004 25,57 –0,9 –0,7 27,59 / 23,37 25,33 — — 0,57 3,00 8,5 4,7 4,8 29,71 10 9 0

Telefónica 850775 / ES0178430E18 4,27 –2,7 20,8 4,55 / 3,52 4,16 — — — 0,29 14,7 5,7 7,1 4,29 7 17 5

Telia Comp. 938475 / SE0000667925 2,62 –5,2 14,3 3,02 / 2,13 2,56 2,2 4,9 0,01 0,16 16,7 6,6 6,6 2,87 8 13 7

Tencent A1138D / KYG875721634 50,14 0,5 49,4 56,58 / 30,51 44,30 3,9 16,2 1,56 3,02 16,6 0,8 1,1 63,52 70 2 0

Tomra Systems A3DHA0 / NO0012470089 12,86 –2,2 17,3 15,27 / 8,50 12,83 6,7 29,9 0,21 0,30 42,6 1,3 1,3 13,38 3 11 2

Toyota 853510 / JP3633400001 16,76 0,2 2,6 23,83 / 14,01 18,31 1,0 8,6 2,29 1,91 8,8 3,2 3,4 19,94 18 4 0

Ubisoft Entert. 901581 / FR0000054470 12,36 –8,6 –46,5 24,44 / 9,18 17,52 0,9 2,9 1,24 –0,41 — — 0,0 15,62 8 15 3

Umicore A2H5A3 / BE0974320526 10,55 –3,9 –57,8 25,24 / 9,71 14,57 1,2 2,6 1,60 1,06 10,0 7,6 7,4 12,64 4 11 5

Vestas Wind Sys. A3CMNS / DK0061539921 12,79 –3,1 –55,4 29,12 / 12,79 21,26 4,4 12,5 0,08 0,36 35,5 — 0,8 21,54 21 12 2

Vodafone A1XA83 / GB00BH4HKS39 0,83 –4,7 5,0 0,94 / 0,75 0,85 0,4 1,9 4,20 0,08 0,08 10,2 8,2 5,5 1,07 9 10 2

Volvo B 855689 / SE0000115446 24,37 –2,7 3,4 27,96 / 21,22 24,02 3,2 21,4 2,13 2,16 11,3 6,4 6,1 27,13 15 9 0

Wheaton Prec. Met. A2DRBP / CA9628791027 58,50 ±0,0 31,2 63,80 / 35,70 52,84 3,8 37,0 1,13 1,38 42,5 1,0 1,0 75,01 13 2 0

Woodside Petroleum A3DNGW / AU0000224040 14,40 –0,2 –24,0 19,70 / 13,91 16,34 0,8 4,7 82,78 0,83 1,58 9,1 8,5 8,6 18,09 6 9 1

Zijin Mining A0M4ZR / CNE100000502 1,77 –3,8 24,1 2,32 / 1,28 1,89 2,7 11,1 0,11 0,16 11,1 2,2 2,7 2,59 15 0 0

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

103


moneyanalyse

ETFs

ISHARES AI INFRASTRUCTURE UCITS ETF

Mehr als eine Billion Dollar

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Weltwirtschaft zu verändern. Investitionen

in KI-Infrastruktur werden Schätzungen des Blackrock-Forschungsteams

zufolge dieses Jahr 270 Milliarden Dollar übersteigen, langfristige Prognosen

gehen von mehr als einer Billion Dollar aus. Mit dem Ishares AI Infrastructure

ETF können Anleger daran teilhaben. Dieser bildet einen Index aus Unternehmen

nach, die eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung von KI spielen.

Stoxx Global AI Infrastructure Index

Indexkurs in Punkten

200-Tage-Linie

2022 2023 2024

3000

2500

2000

1500

1000

Quelle: Bloomberg

ISIN IE000X59ZHE2 Anbieter Ishares Referenz-Index Stoxx Global AI Infrastructure Index Ertragsverwendung thesaurierend Nachbildungsart physisch Kosten p.a. 0,35 %

Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in

Gebühr ver- € %

in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre

LÄNDER

iShares Core DAX 593393 0,16 T 170,60 21,3 8,7 8,4

Xtrackers DAX DBX1DA 0,09 T 192,98 21,4 8,8 8,5

Deka DAX ETFL06 0,15 A 78,66 21,3 8,7 8,4

iShares TecDAX 593397 0,51 T 31,34 7,3 –3,4 2,4

Amundi TecDAX ETF ETF908 0,40 A 25,84 7,6 –3,3 2,5

Deka MDAX LYX0R1 0,20 A 129,36 1,1 –8,2 –1,0

Invesco MDAX A2N7NF 0,19 T 44,54 1,0 –8,4 –1,1

Xtrackers ATX DBX0KJ 0,47 T 71,58 15,3 3,0 6,3

Xtrackers Switzerland DBX1SM 0,35 A 127,66 6,7 2,1 6,8

Vanguard S&P 500 A1JX53 0,07 A 109,85 36,0 13,3 16,8

iShares Core S&P 500 A0YEDG 0,07 T 614,68 36,0 13,3 16,8

Invesco EQQQ Nasdaq-100 801498 0,30 A 507,70 37,2 13,7 22,7

Xtrackers MSCI USA A1XB5V 0,07 T 169,28 36,5 13,0 16,9

Xtrackers Russell 2000 A1XEJT 0,33 T 330,80 30,8 6,6 10,0

UBS ETF (IE) S&P 500 ESG A2PEZ8 0,10 A 39,36 35,1 13,5 17,8

UBS MSCI USA Socially Responsible A1JA1S 0,22 A 234,70 32,1 10,3 16,2

Vanguard FTSE 100 A1JX54 0,10 A 43,57 18,8 9,6 6,2

iShares FTSE 100 (Acc) A0YEDM 0,07 T 194,98 18,5 9,8 6,3

Xtrackers CAC 40 DBX1AR 0,20 A 75,30 1,2 5,1 7,3

Amundi CAC 40 A2H59J 0,25 T 125,52 4,0 5,6 7,6

Xtrackers Nikkei 225 DBX0NJ 0,11 A 25,52 19,9 5,3 6,4

iShares Core MSCI Japan IMI A0RPWL 0,12 T 53,24 16,7 5,4 5,7

Vanguard FTSE Japan A1T8FU 0,15 A 34,78 16,7 5,7 6,0

Amundi Japan TOPIX II A0ESMK 0,47 A 166,84 16,4 5,5 5,5

Xtrackers MSCI China DBX0G2 0,66 T 14,79 27,4 –4,8 –2,0

Xtrackers CSI300 Swap DBX0M2 0,50 T 14,46 22,6 –6,1 5,6

iShares MSCI China A A12DPT 0,40 T 4,42 18,5 –8,9 3,2

Amundi MSCI India II LYX0BA 0,85 T 32,39 23,3 11,4 13,3

REGIONEN

Xtrackers MSCI World A1XB5U 0,19 T 116,14 30,4 11,1 13,7

Vanguard FTSE All-World A1JX52 0,22 A 135,36 28,8 10,0 12,4

SPDR MSCI ACWI A1JJTC 0,12 T 231,85 29,2 10,0 12,4

iShares MSCI World Small Cap A2DWBY 0,35 T 7,55 24,6 5,9 9,2

Amundi Prime Global A2PBLJ 0,05 A — 28,7 10,5 13,4

UBS ETF (LU) MSCI World Soc. Resp. A1JA1R 0,22 A 165,94 29,5 9,0 13,5

Invesco EURO STOXX 50 A0RGCL 0,05 T 123,78 12,9 9,0 8,7

iShares Core EURO STOXX 50 593395 0,09 A 50,17 13,1 9,1 8,9

Name WKN Jährl. Ertrags- Kurs Werteentwicklung p.a. in

Gebühr ver- € %

in % wendung 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre

iShares STOXX Europe 600 263530 0,20 A 51,44 12,7 5,9 7,5

Xtrackers MSCI EMU DBX0GJ 0,12 A 52,23 12,0 6,3 7,4

Amundi MSCI EMU Small Cap ESG LYX0W3 0,40 A 343,00 7,2 0,3 5,1

Xtrackers MSCI Europe DBX1ME 0,13 T 91,54 12,6 6,4 7,5

iShares Core MSCI Europe A0MZWQ 0,12 A 32,25 12,7 6,5 7,5

Xtrackers MSCI Europe Small Cap DBX1AU 0,36 T 59,63 13,2 –0,4 4,4

iShares MSCI Europe ESG Screened A2N48D 0,12 T 8,56 13,0 6,3 7,7

iShares MSCI Europe SRI A1H7ZS 0,20 T 70,18 10,1 3,4 7,5

Amundi MSCI EM Asia A2H58R 0,20 T 39,08 23,9 1,6 5,1

Xtrackers MSCI Emerging Markets A12GVR 0,18 T 55,56 20,5 1,7 4,0

iShares Core MSCI EM IMI A111X9 0,18 T 33,60 19,8 2,5 5,0

iShares MSCI EM SRI A2AFCZ 0,25 T 7,22 18,8 –0,9 3,0

Amundi MSCI EM Latin America A2H58P 0,20 T 14,03 –11,7 7,5 –0,5

THEMEN

iShares Automation & Robotics A2ANH0 0,40 T 13,90 21,6 3,5 12,9

iShares Dow Jones Global Titans 50 628938 0,51 A 92,28 41,9 14,3 17,7

iShares Global Clean Energy A0MW0M 0,65 A 6,56 –9,2 –15,4 3,1

iShares Digitalisation A2ANH3 0,40 T 10,49 38,4 6,2 10,9

VanEck Vec. Gold Miners A12CCL 0,53 T 40,00 36,2 11,7 8,8

Xtrackers MSCI World Health Care A113FD 0,25 T 50,01 10,0 4,5 8,5

iShares Healthcare Innovation A2ANH2 0,40 T 7,46 14,9 –2,9 4,9

Amundi MSCI World Inf. Tech. TR LYX0GP 0,30 T 892,00 42,2 15,8 23,7

iShares S&P 500 Inf. Tech. Sector A142N1 0,15 T 32,91 46,1 19,6 26,9

Amundi MSCI New Ene. ESG Screened LYX0CB 0,60 A 26,54 3,6 –14,8 –0,5

VanEck Vec. Video Gaming a. eSports A2PLDF 0,55 T 52,69 62,1 12,8 21,1

Amundi MSCI Water ESG Screened LYX0CA 0,60 A 69,77 19,7 5,6 11,2

BNP P. EASY ECPI Circ. Ec. Leaders A2PHCA 0,30 T 19,90 17,1 6,6 12,4

BNP P. EASY Low Carb. 100 Europe A2DPX9 0,31 T 252,60 8,9 4,3 6,1

STRATEGIEN

iShares STOXX Global Select Div. 100 A0F5UH 0,46 A 30,48 20,2 6,9 6,0

SPDR S&P US Div. Aristocrats A1JKS0 0,35 A 73,35 19,5 8,2 9,2

SPDR S&P Euro Div. Aristocrats A1JT1B 0,30 A 24,33 11,1 5,8 3,4

Xtrackers MSCI World Min. Volatility A1103F 0,25 T 43,57 18,6 7,0 7,0

iShares Edge MSCI World Mom. Fac. A12ATF 0,25 T 78,61 41,1 10,3 14,2

iShares Edge MSCI World Val. Factor A12ATG 0,25 T 41,84 15,8 8,9 7,4

VanEck Vec. Mornings. US Wide Moat A12CCN 0,49 T 59,99 25,1 7,4 11,3

Frankfurter ETF - Modern Value FRA3TF 0,52 A 145,48 12,2 — —

Xtrackers Portfolio DBX0BT 0,71 T 305,60 14,8 2,8 5,2

104 FOCUS MONEY 52/1 2024/25


Zertifikate

CAPPPED BONUSZERTIFIKAT AUF TESLA

35 Prozent Bonusrendite

Die Tesla-Aktie ist auf dem Weg zum Allzeithoch. Anleger, die von dem Aufwärtstrend

profitieren möchten, aber eine gewisse Sicherheit wünschen, können ein Capped

Bonuszertifikat in Betracht ziehen. Dieses Instrument bietet 480 US-Dollar, sofern

der Aktienkurs während der Laufzeit die Barriere bei 280 Dollar nicht

unterschreitet. Bei Unterschreitung der Barriere hängt die Auszahlung von der Wertentwicklung

der Tesla-Aktie ab. Wichtig: kein Währungshedging, Emittentenrisiko.

Tesla

Aktienkurs in US-Dollar

200-Tage-Linie

Cap bei 480 USD

Barriere

bei 280 USD

2019 20 21 22 23 2024

400

300

200

100

0

Quelle: Bloomberg

ISIN DE000VC82VM6 Emittent Vontobel Laufzeit 19.09.2025 Kurs aktuell 336,25 € Barriere 280,00 USD Cap = max. Auszahlung 480,00 USD Bonusrendite 35,11 %

Stand: 8.12.2024

Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung in % Laufzeit

€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr

Name Emittent WKN Kurs Werteentwicklung in % Laufzeit

€ 3 Monate 6 Monate 1 Jahr

THEMENZERTIFIKATE

Aqua Index (VON) VF55L2 205,70 6,9 6,2 24,0 Open End

Bauwirtschaft Basket (RBI) RCB9FM 16,05 –4,1 –5,4 8,2 Open End

Belt and Road (VON) VF5Y6S 105,24 15,8 13,1 22,8 Open End

Bitcoin (VON) VQ63TC 812,95 71,3 50,5 126,6 Open End

China Policy (VON) VZ60CP 95,00 19,6 –3,4 0,1 Open End

Circular World (VON) VE85VQ 166,11 2,3 –0,3 13,1 Open End

Digital Marketplaces (VON) VN19ER 314,59 26,8 31,6 45,0 Open End

EPRA/NAREIT Eurozone (HVB) HV092P 45,16 –9,2 6,1 10,2 Open End

Erix (SOG) SG1ERX 105,10 –24,3 –31,2 –34,6 Open End

ESG Goods for Life (HVB) HVB4GL 96,78 –3,7 –3,3 1,1 Open End

FTSE EPRA/NAREIT Germany(HVB) HV2CFJ 12,14 –8,9 6,7 18,8 Open End

Gene Therapy (VON) VA3BPR 110,88 –8,4 –10,7 –2,1 Open End

Global Hydrogen (HVB) HVB4H2 180,35 15,3 2,6 4,6 Open End

Green Invest (ERG) EB013Z 17,37 4,4 6,4 12,4 Open End

Impact for Good (VON) VA9QNW 157,48 2,8 6,9 14,8 Open End

Luxury-Performance-Index (VON) VTA3LU 249,95 25,0 0,7 2,4 Open End

NYSE Arca Biotech (HVB) 787363 572,27 9,3 19,2 25,2 Open End

SGI Inflation Proxy (SOG) SN2F89 11,04 9,6 –0,7 11,9 Open End

Smart Farming (VON) VA8HXD 140,56 10,6 11,3 17,0 Open End

Smart Mobility (UBS) UBS0SM 138,26 3,6 –3,1 –1,6 Open End

Solactive 3D-Printing (UBS) UBS13D 91,46 25,0 12,7 7,0 Open End

Solactive 5G (VON) VA9H37 179,05 8,7 6,1 13,4 Open End

Solactive Artificial Intelli. (VON) VL3SJB 434,08 22,7 23,4 52,3 Open End

Solactive Batt. En. Storage (VON) VL53BE 124,07 3,2 –5,4 –18,7 Open End

Solactive Best Age (HVB) HV3AGE 31,50 16,3 10,3 6,6 Open End

Solactive Blockchain Tech. (VON) VL9NBT 233,64 21,7 19,8 34,9 Open End

Solactive BRIC E-Comm. (HVB) HR0KPX 22,72 5,0 5,3 8,9 Open End

Solactive China Internet (VON) VP6CJ5 84,98 30,6 19,4 37,1 Open End

Solactive Cyber Security (VON) VS5ZCS 479,02 24,9 24,3 22,4 Open End

Solactive Dt Maschinenb. (HVB) HV3DMB 20,76 0,9 –9,8 10,0 Open End

Solactive German M&A (HVB) HU5JPC 35,05 –3,3 –10,1 –7,9 Open End

Solactive Gl. Family Owned (UBS) UBS1FA 169,21 5,1 7,3 14,0 Open End

Solactive Global Spin-Off (VON) VZ2SP0 233,13 19,7 20,8 29,0 Open End

Solactive Home Office Tech.(VON) VP796R 165,16 22,9 23,0 30,6 Open End

Solactive Industrie 4.0 (VON) VS8Y40 294,76 10,4 5,8 14,1 Open End

Solactive Innovat. Technol. (UBS) UBS1RU 282,35 27,8 20,3 37,4 Open End

Solactive Robot. a. Drones (UBS) UBS0RD 229,49 10,9 –6,6 –12,3 Open End

Solactive Smart Grid (VON) VT0DSG 373,43 10,7 –3,0 1,3 Open End

Solactive Social Media (VON) VZ6ASM 268,21 22,6 6,0 15,6 Open End

Solactive Uranium Mining (SOG) SH02Q8 11,73 14,4 –14,0 5,1 Open End

Stoxx Europe ESG L. Sel 30 (HVB) HX8SQL 29,96 1,0 8,5 13,4 Open End

STRATEGIEZERTIFIKATE

CROCI Euro (DB) DB091Z 336,44 –2,3 –4,4 –4,0 Open End

CROCI Germany (DB) DB0WKS 312,32 3,0 0,0 5,5 Open End

DAXplus Export Strategy (HVB) HV095B 62,49 12,2 13,3 –2,6 Open End

DAXplus Max. Sh. Rat. Ger. (HVB) HU5JPA 127,31 8,6 14,3 27,3 Open End

DAXplus Min. Varian. Ger. (BNP) AA0KFZ 81,11 1,3 4,1 10,3 Open End

DAXplus Seasonal Strategy (HVB) HV1DB6 110,01 6,3 9,2 17,3 Open End

Directors-Deal.-Val.-Strat. (UBS) UBS1GB 112,62 –1,9 –7,6 –4,7 Open End

Dow Jones Asia Sel. Div. 30 (BNP) ABN6ZQ 188,61 21,6 9,9 39,3 Open End

European Sector Rot. Strat. (HVB) HVB12Y 1805,79 –4,7 –4,3 1,8 Open End

Gebert Börsenindikator (MS) MF04W6 189,05 18,3 11,2 16,5 Open End

Global Quality Div.Payers (UBS) UBS0QD 478,05 9,8 9,7 24,3 Open End

RADA Strategy Dax (UBS) UB0C7S 189,36 0,8 0,0 0,9 Open End

RADA Strategy E. Stoxx 50 (UBS) UB0C7T 163,17 0,6 –0,6 0,3 Open End

Solactive Europ. Buyback (SG) A12V1Y 24,25 5,9 3,2 16,6 Open End

Solactive High Div Low Vol (VON) VZ7HDL 142,51 –1,3 1,7 14,7 Open End

Solactive Value Investoren (UBS) UBS1SV 453,75 17,1 25,5 41,0 Open End

REGIONENZERTIFIKATE

Baix (HVB) HVB4BY 121,87 8,7 7,2 16,1 Open End

CECExt (RBI) RCB3R3 14,04 5,0 5,7 14,1 Open End

Stoxx Nordic 30 (BNP) ABN1NK 136,20 –2,6 –3,2 6,2 Open End

ROHSTOFFZERTIFIKATE

Bloomberg Commodity (RBI) RCB9UP 9,41 9,2 –1,2 6,0 Open End

Bloomberg Indust. Metals (UBS) UT8KGL 102,90 2,5 –2,9 11,6 Open End

Brent Oil (SOG) CU0L1S 92,50 8,1 –4,3 7,5 Open End

CO2-Emissionsrechte (SOG) SH755G 75,64 1,7 –3,8 –8,2 Open End

Gold Quanto (DB) DB0SEX 212,63 3,7 16,9 40,6 Open End

Kupfer Comex (RBI) RC0EPT 3,44 5,2 –4,4 12,8 Open End

Rogers Intl. Energy (BNP) ABN08Q 41,10 9,2 –11,3 1,3 Open End

Silber Quanto (HVB) HV2XAG 21,83 0,0 4,3 44,5 Open End

EMITTENTEN: BNP BNP Paribas

DB Deutsche Bank

DZ Bank

ERG Erste Group

GS Goldman Sachs

HVB HypoVereinsbank

LEO Leonteq

MS Morgan Stanley

RBI Raiffeisen Bank International

SOG Société Générale

UBS UBS

VON Vontobel

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

105


moneyinside

ANDIS BÖRSEN-BAROMETER

Schwellenländermythen

ANDREAS KÖRNER, REDAKTEUR FOCUS MONEY

Zinspapiere aus aufstrebenden Märkten bieten hohe Renditeaufschläge

gegenüber Anleihen aus etablierten Volkswirtschaften.

Das gilt vor allem für Unternehmenstitel. Viele Anleger ignorieren

dieses Segment aber, weil sie, wahrscheinlich geprägt

von spektakulären Zahlungsausfällen wie in Argentinien, Vorstellungen

über diese Anlagegattung haben, die teils nicht zutreffen.

Die Genfer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP) entlarvt

nun fünf Mythen zu diesen Anleihen, die „eine überzeugende Gelegenheit

darstellen, erhebliche Renditeaufschläge gegenüber

US-Investment-Grade-Anleihen“ einzufahren.

Der erste Mythos ist laut UBP, dass Emittenten aus Schwellenländern

hoch verschuldet seien. Dabei weisen diese in der

Regel eine geringere Verschuldung auf als ihre Pendants aus

Industrieländern. Darüber hinaus ist der Anteil besicherter

Verbindlichkeiten höher als in Industrieländern.

Zu Mythos zwei, Firmen aus Schwellenländern (Emerging Markets,

EM) hätten generell eine schlechtere Bonität, schreiben die

Experten: EM-Corporate Bonds haben im Schnitt bessere Kreditkennzahlen

als solche aus Industrieländern. Entgegen der allgemeinen

Annahme sind fast 60 Prozent des Marktes für EM-Unternehmensanleihen

als Investment Grade eingestuft.

Diese Zinspapiere seien ein Nischenmarkt – Mythos drei – stimme

ebenfalls nicht. „EM-Unternehmensanleihen in Hartwährung

haben sich erheblich weiterentwickelt und sind mit einem

Marktvolumen von mehr als 2,5 Billionen US-Dollar von einer

Nischen – zu einer Mainstream-Anlageklasse geworden.

Mythos vier, dass bei EM-Corporate-Bonds das Länderrisiko

ausstrahlt, werde durch die Beispiele Argentinien und Türkei

widerlegt. Unternehmen hätten ihre Widerstandsfähigkeit

selbst unter staatlichem Finanzstress eindrucksvoll bewiesen.

Der letzte Mythos, die bislang hohen Zinsen in den etablierten

Volkswirtschaften seien Gift für EM-Firmen-Bonds, schwächt

sich UBP zufolge durch die Zinswende der US-Notenbank Fed ab.

Etwa der IsharesJ.P. Morgan USD EM Corporate Bond ETF

erwirbt Emerging-Markets-Firmenanleihen, die auf Dollar

lauten und schließt so das Risiko exotischer Währungen aus.

Seit Jahresbeginn hat er insgesamt 7,4 Prozent abgeworfen

(ISIN: IE00B6TLBW47, laufende Kosten: 0,50 Prozent).

D

z

b

T

BÖRSENTERMINE Die spannendsten Events im Jahr 2025

Jan./Feb.

Technikmesse CES: Eines der ersten

Branchentreffen des Jahres ist die

bedeutendste Veranstaltung für

Unterhaltungselektronik und Digitaltechnik

in Las Vegas vom 7. bis 10. Januar.

Weltwirtschaftsforum: Im Schweizer

Nobelskiort Davos findet vom 20. bis zum

24. Januar das World Economic Forum

statt – traditionell mit globalen Top-Managern,

Wissenschaftlern und Politikern.

Bundestagswahl: Voraussichtlich am

23. Februar sollen die nach dem Aus

der Ampelkoalition nötigen Neuwahlen

stattfinden – ein auch für die deutsche

Wirtschaft wegweisendes Datum.

März/April

Hannover Messe: Die große Leistungsschau

der deutschen (und internationalen)

Industrie läuft vom 31. März bis 4. April. Die

negativen Standortbedingungen werden

dort wohl ein wichtiges Thema werden.

Auto Shanghai 2025: Vom 23. April bis

zum 2. Mai findet das Treffen internationaler

Autobauer in der chinesischen

Wirtschaftsmetropole statt – sicher mit

zahlreichen E-Auto-Neuentwicklungen.

Mai/Juni/Juli

Treffen der Eurogruppe: Am 12. Mai

treffen sich in Brüssel Spitzenpolitiker

der Euromitgliedsstaaten. Ob sich die

gerade virulente Schuldenkrise in

Frankreich bis dahin beruhigt hat?

Luftfahrtmesse Salon du Bourget: Am

16. Juni startet die weltgrößte Ausstellung

aeronautischer Neuheiten, die alle zwei

Jahre im französischen Le Bourget

stattfindet. Die Messe endet am 22. Juni.

Automatica 2025: Wie Robotik und

intelligente Automation die Zukunft

verändern – und die Basis für eine nachhaltige

Wirtschaft werden? Antworten

gibts vom 24. bis 27. Juni in München.

Aug./Sep.

Gamescon: Willkommen zum Daddelevent

des Jahres! Zwischen dem 20.

und 24. August herrscht Ausnahmezustand

– auf der weltgrößten Computerund

Videospielemesse in Köln.

IAA: München öffnet seine Pforten für

Autofans vom 09. bis 14. September.

Bitter: Hält die Absatzdelle bei E-Modellen

an, dürften ihnen noch mehr Lastenfahrräder

als im Vorjahr die Show stehlen.

Okt./Nov./Dez.

ITB Asia: Branchenkenner, Touristen und

Analysten finden sich zwischen dem 15.

und 17. Oktober im berühmten Luxus-

Resort Mandarin Bay Sands in Singapur

ein – zur größten Reisemesse in Asien.

Web Summit: Die „New York Times“

schreibt über die weltgrößte Techmesse

in Lissabon (01. bis 30.11.) von „einem

großen Konklave der Hohepriester der

Technologieindustrie“. Ein Muss für Nerds!

Dubai Airshow: Vom 17. bis 21. November

geben sich Hersteller wie Boeing

und Airbus ein Stelldichein. Ihre Kunden

erhalten – wie jedes Jahr – Einblicke in

die Zukunft der Aerospace-Industrie.

106 Fotos: Hannover Messe, IAA

FOCUS MONEY 52/1 2024/25


ieser Text

eigt evtl. Proleme

beim

ext an

AUF EIN GUTES BÖRSENJAHR 2025!

Jetzt FOCUS MONEY lesen, sparen + Spitzenchampagner sichern!

Sie sparen

63%

ggb. UVP/ Handel

Genießen

Sie die

Feiertage

Pr.-Nr. N622

Ihr FOCUS MONEY Sparpaket:

1 Flasche MOËT & CHANDON UVP.... 50,59 €

12 Ausgaben FOCUS MONEY ........... 62,40 €

Regulärer Preis ................................... 112,99 €

Ihre Ersparnis ggb. UVP/ Handel ................ 71,19 €

Gesamtpaket nur ....................... 41,80 €

Gleich alle Vorteile sichern:

Portofreier Versand

Pünktliche Lieferung frei Haus

Jederzeit flexibel

Monatlich kündbar nach Bezugszeit

Prämie für Sie

Sparpaket mit 63 % Rabatt

GLEICH BESTELLEN:

Einfach einscannen

und bestellen

Aktionsnr.: FM1PRM12

0781 639 65 22 * focus-abo.de/money-champagner

Der Sparpaket-Preis von 41,80 € setzt sich zusammen aus: 12 Ausgaben FOCUS MONEY für 40,80 € + 1 Flasche MOËT & CHANDON für 1,00 €. Der angebotene Champagner enthält Sulfite. Das Abo kann ich

nach 12 Ausgaben jederzeit mit einer Kündigungsfrist von einem Monat kündigen. Bei Weiterbezug gilt der reguläre Abopreis (Heftpreis im Abo: zzt. 5,20 € pro Ausgabe). Alle Preise in Euro inkl. der gesetzl.

MwSt. sowie inkl. Versandkosten. Auslandkonditionen auf Anfrage: 0049 781 639 65 22 * . Sie haben ein gesetzl. Widerrufsrecht. Die Belehrung können Sie unter www.focus-abo.de/agb abrufen. * Zum

Ortstarif, Mobilfunknetze können abweichen. Verantwortlicher und Kontakt: BurdaVerlag Consumer Sales & Services GmbH, Hauptstr. 130, 77652 Offenburg für die BurdaVerlag Publishing GmbH, in

FOCUS gemeinsamer MONEY Verantwortlichkeit 52/1 2024/25 mit mehreren Verlagen von Hubert Burda Media (siehe www.burda.com/de/gvv). Informationen zum Datenschutz können Sie unserer Impressum-Seite entnehmen.


DIE FAKTEN AM MORGEN

Ihr Newsletter von FOCUS mit Tanit Koch und Thomas Tuma.

Kompakte Informationen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Ab jetzt immer werktags um 6 Uhr in Ihrem Postfach.

Jetzt FOCUS Briefing kostenfrei abonnieren

focusbriefing.de

FOCUS MONEY 52/1 2024/25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!