KOMM 8/2024
KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
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KOMM
08/2024 WWW.IKT.VERDI.DE
T-SYSTEMS
Foto: Manfred Geneschen
TARIFABSCHLUSS ERREICHT
Es waren schwierige Verhandlungen, doch Anfang November erreichte
ver.di ein Verhandlungsergebnis für die Beschäftigten der T-Systems. In den
folgenden Wochen wurde dieses Ergebnis mit den ver.di-Mitgliedern bei der
T-Systems diskutiert. In einer bundesweiten Online-Konferenz am 14. November
überwog bei den ver.di-Mitgliedern die Empfehlung zur Annahme.
Dem Mitglieder votum folgend stimmte die ver.di-Tarifkommission zu und der
Tarifabschluss für die T-Systems steht.
Ab 1. August 2025 bekommen die Beschäftigten
ein zusätzliches monatliches
Entgelt in Höhe von 190 Euro; Teilzeitkräfte
erhalten den Betrag anteilig. Beurlaubten
Beamt*innen werden 161,50
Euro ab diesem Zeitpunkt monatlich zusätzlich
gezahlt. Die individuellen Jahresfest-
und Jahreszielentgelte sowie die
Entgelttabellen werden ab 1. August
2026 um vier Prozent angehoben. Der
Tarifabschluss kann frühestens nach
24 Monaten zum 31. Dezember 2026 gekündigt
werden (Laufzeit).
Inflationsausgleichsprämie
Noch im Dezember erhalten die Beschäftigten
eine Inflationsausgleichsprämie in
Höhe von 1550 Euro. Alle Tarifbeschäftigten,
die am 30. November 2024 in einem
aktiven und ungekündigten Arbeitsverhältnis
stehen, bekommen sie steuer- und
sozialversicherungsfrei ausgezahlt. Dies
gilt auch für diejenigen, die sich am
30. November 2024 in einer familiär bedingten
Abwesenheit, wie zum Beispiel
Mutterschutz, Elternzeit oder Pflegezeit,
befanden und spätestens im Dezember
2024 zurückkehren. Auch Beschäftigte
in der aktiven und passiven Phase der
Alters teilzeit erhalten die Zahlung in voller
Höhe, ebenso Teilzeitbeschäftigte.
Weitere Punkte
Der aktuell bis Ende 2024 befristete
arbeitgeberseitige Förderbeitrag zum
Lebensarbeitszeitkonto von aktuell
350 Euro wird für weitere zwei Jahre bis
Ende 2026 zu unveränderten Bedingungen
fortgeführt. Das Ansparmodell für
die altersreduzierte Arbeitszeit wird weiterhin
befristet.
RED
2
INHALT
TERMINE DER BETRIEBSGRUPPEN
3 In eigener Sache
KO(MM)lumne
4 Deutsche Telekom
Nicht zu Lasten
der Beschäftigten!
Mitbestimmung
Gesamtbetriebsrat der DTS
ausgezeichnet
5 ISS CS
11 Prozent gefordert
DFMG
Finger weg von
den Standorten!
ver.di wirkt
Im Nachklapp gesichert
6 Mitbestimmung
Künstliche Intelligenz
nur mit ethischen Standards
Wir wünschen allen
Leserinnen und Lesern
ein friedliches
Weihnachtsfest und
alles Gute für das Jahr
2025!
Foto: ©RomixImage – stock.adobe.com
Foto: geralt/pixabay
Sie sind online zu finden unter:
https://tk-it.verdi.de/
Service
Treffpunkte
Oder einfach den
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7 Internationales
Albanische Gewerkschaften
wollen stärker werden –
Frank Bsirske zu Besuch in
Tirana
VER.DI-BUNDESFACHGRUPPE IKT
GOES SOCIAL MEDIA
8/9 Jahresrückblick
Leitplanken für die Branche
gesetzt
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Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de
10 Beamt:innen
Altersteilzeit
Antrag bis Ende 2025 möglich
11 Beamtenversorgung
Fiskalische Interessen
vor Vertrauensschutz
Telekom
Engagierter Ruhestand –
Zukunft ungewiss
12 Jugend
SAP: Erste gewerkschaftliche
Schritte bei der JAV
DGB-Jugend
Ansage an die Politik
IMPRESSUM
KOMM Nr. 8/2024
24. Jahrgang
ver.di_IKT zur Netzpolitik
https://twitter.com/verdi_Netzpol
Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundes vorstand: Frank Werneke
Christoph Schmitz-Dethlefsen, Fachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Telefon: 030 6956-0 Internet: https://ikt.verdi.de
Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro Jahr
Redaktion: Silke Leuckfeld (sil) E-Mail: redaktion.komm@verdi.de
Layout: datagraphis GmbH, Wiesbaden-Nordenstadt Internet: https://datagraphis.de
Gedruckt auf GraphoSilk FSC® 80g/m 2
Druck: Schaffrath DruckMedien GmbH Auflage: 74 917
Anzeigen und Beilagen:
Telefon: 030 6956-2442
E-Mail: redaktion.komm@verdi.de
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 14. März 2025
3
KOMM 08/2024
IN EIGENER SACHE
Ab 2025: KOMMon
Wir wollen euch künftig aktueller und
ausführlicher informieren. Deshalb starten
wir im kommenden Jahr KOMMon,
unser neues Angebot der KOMM-Redaktion
im Internet. Geplant sind wöchentlich
mehrere Artikel zu Themen, die wir
vertiefend behandeln wollen.
Warum online?
Dies hat mehrere Gründe. Zunächst können
wir durch starre Drucktermine – die
wir nicht verändern können – häufig nicht
so zeitnah informieren, wie es notwendig
wäre.
Ein aktuelles Beispiel ist die geplatzte
Koalition. Am 22. November war unser
Redaktionsschluss. Am Abend zuvor
erklärte Boris Pistorius, dass er als
SPD-Kanzlerkandidat nicht zur Verfügung
steht. Doch mit welchen Ideen und Zielen
die SPD und die Parteien antreten, wussten
wir nicht. Es gab noch keine Wahlprogramme,
die wir analysieren konnten.
Ihr wollt weiter Hefte?
Kriegt ihr! Im nächsten Jahr wird unsere
ver.di-Zeitschrift KOMM mit vier Heften
erscheinen. Ihr werdet also nicht mehr
in jeder ver.di PUBLIK eine beigelegte
KOMM vorfinden. Wir starten mit der
zweiten ver.di PUBLIK im kommenden
Jahr. In der gedruckten KOMM wird jeweils
ein Themenschwerpunkt ausführlich
behandelt.
ver.di will nur sparen?
Nein. Unser Etat wurde nicht gekürzt. Wir
wollen das Geld aber verwenden, um
euch besser und schneller zu informieren.
Wir werden auch nicht weniger arbeiten.
Wie bekomme ich die Artikel?
Sie werden auf der Internetseite
https://ikt.verdi.de veröffentlicht. Es
wird einen RSS-Feed geben. Wenn ihr ihn
abonniert, wird euch in eurem Browser
angezeigt, ob ein neuer Artikel online
steht. Außerdem informieren wir alle 14
Tage mit einem Newsletter kurz und
knapp über unsere aktuellen Themen und
alle zwei Monate mit weiteren interessanten
Infos rund um die Branche und unsere
Gewerkschaft.
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KO(MM)LUMNE
Foto: www.davidlemanski.de
Am 23. Februar 2025 finden vorgezogene
Bundestagswahlen statt. Die
letzten Wochen der Ampel-Regierung
waren geprägt davon, dass
viele Vorhaben, die für Beschäftigte
von grundsätzlicher Bedeutung sind,
nicht vorankamen. Hier hat sich
allen voran Christian Lindner (FDP),
inzwischen entlassener Bundesfinanzminister,
gegen diese Vorhaben
gestellt. Das wichtige Tariftreuegesetz,
das öffentliche Auftraggeber
endlich mehr in die Pflicht nehmen
soll, nur noch an Firmen Aufträge
zu vergeben, die tarifgebunden sind,
wurde blockiert. Und die Aufgabenliste
ist lang. Dazu zählt, eine gute
und gut finanzierte Rente für diejenigen,
die jahrzehntelang hart
gearbeitet haben, in Zukunft zu
erhalten, aber auch die marode
Infra struktur instand zu setzen, die
überall in der Bundes republik erkennbar
ist. Jetzt gilt es, in den kommenden
Wochen die Kandidatinnen
und Kandidaten der demokratischen
Parteien anzusprechen und ihnen
gegenüber unsere Anliegen und
wichtigen Zukunftsthemen klar zu
formulieren. Dies können die dringend
benötigten eigenen Ausbildungs-
und Studienplätze sein oder
die für die Kinder oder Enkelkinder
sowie eine auskömm liche Rente
oder der noch nicht vorhandene
Glasfaser anschluss. Legt darauf Wert
im Kontakt mit den Kandidatinnen
und Kandidaten und setzt euer
Kreuz auf dem Stimmzettel für diejenigen,
die diese Themen glaubhaft
vorantreiben werden.
Leider erhalten rechtspopulistische
und rechtsextremistische Parteien
und deren Kandidatinnen und Kandidaten
gerade weltweit viel Zuspruch
an den Wahlurnen. Bisher blieben
sie bei der Umsetzung ihrer allermeisten
Versprechen an die arbeitende
Bevölkerung aber weit hinter
dem Versprochenen zurück oder
setzten sie gar nicht um. Es gibt
gerade durch diese Extremisten
mehr Umverteilung an diejenigen,
die eh schon sehr viel mehr auf dem
Konto haben als die tagtäglich arbeitende
Gesellschaft. Und das ist die
falsche Umverteilung. In die falsche
Richtung.
Aber was mir noch viel mehr Sorge
bereitet, ist die Spaltung der Gesellschaft,
die die Extremisten vorantreiben.
Wir müssen in diesen Zeiten,
die viele Veränderungen auf der
Welt bereithalten, in der Bundesrepublik
und auch spürbar in den
IKT-Betrieben zusammenstehen und
uns gemeinsam organisiert einbringen
für eine demokratische Gesellschaft,
in der die Themen der Vielen
eine größere Rolle spielen als die
Themen der Lauten.
Bei einer Bundestagswahl seine
Stimme abzugeben, ist eine große
Möglichkeit, Einfluss auf die Politik
der nächsten Jahre zu nehmen. Wir
rufen alle unsere Mitglieder auf,
demokratische Parteien am 23. Februar
2025 zu wählen, die sich für
die vielen Beschäftigten einsetzen!
Und den neuen und alten Extremisten
gilt es eine klare Abfuhr zu erteilen.
Spaltung und Hass helfen uns
nicht!
EUER FLORIAN HAGGENMILLER,
VER.DI-BUNDESFACHGRUPPENLEITER
IKT
4
DEUTSCHE TELEKOM
Nicht zu Lasten
der Beschäftigten!
Im November wurden alle Beschäftigten aus der Deutschen Telekom Service
GmbH, der Deutschen Telekom Geschäftskunden GmbH und der DT ISP über
die nächste geplante große Umstrukturierung im Telekom-Konzern informiert.
ver.di schätzt, dass rund 8000 Beschäftigte betroffen sein werden.
VON SILKE LEUCKFELD
Unter dem Titel „OneDelivery“ will die
Telekom die Bereiche Service GrK aus der
Deutschen Telekom Service GmbH, SBU
aus der DT GK und der Deutschen Telekom
ISP in eine neue Organisation zusammenlegen.
Ebenso soll die ITENOS in
die Überlegungen einbezogen werden.
Die Telekom will damit schlankere Arbeitsprozesse,
reduzierte Abstimmungsschleifen
und weniger Doppelarbeiten
erreichen. Und natürlich sollen auch Kosten
gespart werden. In erster Linie will die
Telekom aber die Kunden- und auch die
Beschäftigtenzufriedenheit verbessern.
Vieles ungeklärt
Die ver.di-Vertreter*innen in den Betriebsrats-
und Aufsichtsratsgremien
wurden kurz vor der offiziellen Verkündung
über die Planungen informiert.
Nach einer ersten Analyse steht für ver.di
fest, dass noch viele Fragen ungeklärt
sind. So ist nicht klar, ob mit reduziertem
Ressourceneinsatz der nächste große
Personalabbau gemeint ist. Auch ob
die „Verbesserung der Kostensituation“
nicht ein Angriff auf die vorhandenen
Arbeits- und Tarifbedingungen bedeutet,
wurde von der Telekom bisher nicht eindeutig
kommuniziert. Ebenso ist nicht
bekannt, in welcher Gesellschaft die Beschäftigten
zusammengeführt werden
sollen oder ob die Telekom eine ganz
neue gründet. Besonders wichtig ist
ver.di, dass die Arbeitsplätze gesichert
werden. Denn „Abbau von Doppelstrukturen“
könnte auch bedeuten, dass Kolleg*innen
ihren Job verlieren oder Aufgaben
– und damit Arbeitsplätze – ins
Ausland verlagert werden.
ver.di steht an der Seite
der Beschäftigten
Silke Leuckfeld
freie Journalistin
ver.di wurde vom Telekom-Arbeitgeberverband
als Tarifvertragspartei angeschrieben,
da vorhandene Tarifverträge
berührt sind. „Wir werden uns diesen
Fragen stellen“, kündigt ver.di-Tarifsekretär
Pascal Röckert an. Doch vor konkreten
Verhandlungen müssten zunächst die
offenen Fragen der Beschäftigten gesammelt
und diskutiert werden.
ver.di erkenne an, dass es in den betroffenen
Bereichen Verbesserungsbedarf
gibt. „Dies darf aber nicht zu Lasten
der betroffenen Kolleginnen und Kollegen
gehen“, betont Pascal Röckert.
„Heute bestehende Arbeits- und Tarifbedingungen
dürfen nicht verschlechtert
werden.“ Die ver.di-Vorstellungen sind
eindeutig: Die Arbeitsplätze der Beschäftigten
müssen dauerhaft gesichert
sein. Auch in der neuen Organisation
müssen berufliche Perspektiven für
Nachwuchskräfte und ebenso individuelle
berufliche Entwicklungs chancen geschaffen
werden. Die heutigen Standorte
dürfen nicht in Frage gestellt
werden.
No-Go formuliert
„Dass die Telekom damit auch sparen
will, ist klar. Für uns ist aber wichtiger,
dass die Kolleginnen und Kollegen spürbare
Verbesserungen in ihren Arbeitsabläufen
erleben“, erklärt Pascal Röckert.
ver.di werde die Interessen der Beschäftigten
während der gesamten Umstrukturierung
und auch nach der Umsetzung
vertreten. Betrieblich müsse dafür die
gute und effektive Betriebsratsstruktur
erhalten bleiben. Für ver.di stehe fest:
„Mitbestimmungsfreie Zeiten müssen
ausgeschlossen werden. Dies ist für uns
ein No-Go!“
Foto: privat
MITBESTIMMUNG
Gesamtbetriebsrat der DTS ausgezeichnet
Mit dem Sonderpreis „Arbeitszeit
gemeinsam gestalten“ wurde der
Gesamtbetriebsrat der Deutschen
Telekom Service GmbH beim Deutschen
Betriebsrätepreis 2024 ausgezeichnet.
Die Kolleg*innen hatten
ein Arbeitszeitsystem im Kundenservice
der Telekom neu entwickelt.
Den Preis überreichte Rainald Thannisch,
Bereichsleiter Mitbestimmung beim
ver.di-Bundesvorstand mit den Worten:
„Ihr habt eine völlig neue Schichtlogik erarbeitet.“
Mit verschiedenen Bausteinen
können die Beschäftigten im Kundenservice
jetzt individuell einen Plan wählen,
der ihnen eine möglichst große Freiheit in
der Lebens planung ermöglicht, etwa für
Hobbys, Familie oder Ehrenamt.
„Durch euer Engagement ist es gelungen,
ein neues, gerechtes und nachhaltiges
Arbeitszeitsystem zu schaffen, das
transparent und einfach zu bedienen ist.
Die Mehrklassengesellschaft wurde dadurch
abgeschafft. Für alle Kolleginnen
und Kollegen gelten die gleichen Bedingungen“,
lobte Rainald Thannisch den
Einsatz der Kolleg*innen.
Der Deutsche Betriebsrätepreis wird von
der Zeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“
verliehen. Bereits jetzt können Bewerbungen
für 2025 eingereicht werden. RED
Foto: Dirk Baumbach, Köln
Details:
https://kurzlinks.de/21bu
www.dbrp.de
5 KOMM 08/2024
ISS CS
11 Prozent gefordert
Die ver.di-Tarifkommission hat die Forderung
für die Tarifrunde 2025 bei der ISS
Communication Services GmbH beschlossen.
Gefordert werden elf Prozent
tabellenwirksame Entgelterhöhung ab
dem 1. Januar 2025 bei einer Laufzeit
von zwölf Monaten für alle Beschäftigten,
die unter den Geltungsbereich des
Manteltarifvertrags fallen, sowie für
Auszubildende und Dual Studierende.
Die ver.di-Tarifkommission hat die Kündigung
der derzeit noch gültigen Entgelttabellen
beschlossen und wird den
Arbeitgeber zu Verhandlungen auffordern.
Dem Beschluss waren eine ver.di-
Mitglieder- und Beschäftigtenbefragung
sowie intensive Diskussionen in den
ver.di-Betriebsgruppen und der ver.di-
Tarifkommission vorausgegangen. Die
Befragung der Beschäftigten hat ergeben,
dass viele die Preissteigerungen der
letzten Jahre weiterhin spüren. Denn
obwohl die Inflation statistisch sinkt,
heißt das ja nicht, dass für die Verbraucher*innen
die Preise zurückgehen. Es
bedeutet lediglich, dass sie weniger
stark steigen.
In den letzten Tarifrunden war der Arbeitgeber
nicht bereit, eine positive Reallohnentwicklung
für die Beschäftigten
umzusetzen. „Hier besteht Aufholbedarf“,
betont ver.di-Verhandlungsführerin
Dorothea Forch. „Die ISS CS entwickelt
sich gut und die Beschäftigten leisten
täglich ihren Beitrag, um die Ergebnisse
immer weiter zu verbessern. Jetzt muss
der Arbeitgeber hier auch endlich eine
monetäre Anerkennung leisten.“
Wertschätzung fehlt
Das Thema Wertschätzung zieht sich seit
Beginn der ISS CS durch die Tarifverhandlungen.
Bis heute ist es dem Arbeitgeber
nicht gelungen, hier einen ordentlichen
Schritt zu gehen. Die Befragungen der
ver.di-Mitglieder und der Beschäftigten
haben ergeben, dass nur wenig mehr als
ein Achtel der Befragten die ISS als wertschätzenden
Arbeitgeber empfinden. Die
Hälfte findet immerhin, dass die ISS CS
weder besonders wertschätzend im Umgang
mit ihren Beschäftigten ist, noch
dass es an Wertschätzung fehlt. SIL
DFMG
Finger weg von
den Standorten!
Ende Oktober hat die Arbeitgeberin
die Katze aus dem Sack gelassen
und Pläne zur Umstrukturierung und
zu den Standorten vorgestellt. Danach
soll ein großer Teil der Belegschaft
mit ihrem Arbeitsplatz an andere
DFMG-Standorte wechseln.
Bereits seit Monaten herrschte unter den
Beschäftigten Nervosität und Unsicherheit
in Bezug auf die Struktur und die zukünftigen
Standorte der DFMG Deutsche
Funkturm GmbH. Noch im Oktober verlängerte
die DFMG von sich aus den
Tarifvertrag Rationalisierungsschutz. Auch
auf Nachfrage äußerten sich die Vertreter
der Arbeitgeberin jedoch nicht konkret
zur Zukunft. Einen Monat später wurden
dann die Pläne vorgestellt. Neben neuen
Gesellschaften geht es auch um massive
Standortveränderungen.
Unrealistischer Arbeitsweg
Dies bedeutet, dass die neue Arbeitsstätte
der Beschäftigten bis zu 450 Kilometer
entfernt liegt. „Für einen täglichen
Arbeitsweg ist dies unrealistisch“, sagt
ver.di-Gewerkschaftssekretärin Dorothea
Forch. Und die Arbeitgeberin stellt sich
hier hart auf: „Back to Office“ lautet die
Devise. Die Teams sollen räumlich zusammenarbeiten.
„Die Beschäftigten haben
in den letzten Jahren bewiesen, dass sie
auch sehr gut über die Distanz zusammenarbeiten
können“, betont Dorothea
Forch. „Dass das erfolgreich war, hat die
Arbeitgeberin auf der letzten Betriebsversammlung
sogar bestätigt.“
Unsere Forderungen
ver.di fordert langfristige Standortgarantien,
die Option auf Büros an den bestehenden
Standorten oder alternativ fünf
Tage mobiles Arbeiten und eine Beteiligung
an der Büroausstattung zu Hause.
Trotzdem Tarifrunde
Die ver.di-Tarifkommission hat bei ihrer
Sitzung im November beschlossen, die
Entgelttabellen zu kündigen. Trotz der
Umbaupläne der Arbeitgeberin soll die
Tarifrunde nun weiter Fahrt aufnehmen.
Da die DFMG bereits angekündigt hatte,
im Dezember keine Zeit für den Verhandlungsstart
zu haben, wird ver.di die Zeit
für die Forderungsfindung nutzen. Die
Befragung von ver.di-Mitgliedern und Beschäftigten
wird bis Mitte Januar fortgesetzt.
SIL
www.dfmg.verdi.de
Im Nachklapp gesichert
Gute Nachrichten für Teilzeitbeschäftigte
und Beschäftigte in der
passiven Phase der Altersteilzeit im
Telekom-Konzern: ver.di und die
Telekom haben eine Ergänzungsvereinbarung
zur Telekom-Tarifrunde
2024 ab geschlossen. Die Zahlung
der Infla tionsausgleichsprämie (IAP)
wird nun auch für sie auf den Betrag
einer Vollzeitkraft aufgestockt.
Alle Teilzeitkräfte, die zu den jeweiligen
Stichtagen nur einen entsprechend
ihrem Teilzeitumfang anteiligen
Betrag der IAP ausbezahlt
bekamen, erhalten eine weitere
Zahlung in Höhe der Differenz zu
1550 Euro. Alle Arbeitnehmer*innen,
die sich zu den jeweiligen
Stichtagen in der Passivphase der
Altersteilzeit befanden, erhalten die
Inflations ausgleichs prämie in voller
Höhe von 1550 Euro. Die Zahlungen
erfolgen mit der Entgeltabrechnung
im Dezember 2024.
6
MITBESTIMMUNG
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
nur mit ethischen Standards
Kerstin Marx, Vorsitzende
des Konzernbetriebsrats der
Deutschen Telekom AG, hatte
für den 7. November 2024
zum jährlichen Forum der Betriebsräte
geladen, erstmalig
in die Berliner Bolle Festsäle.
Das Thema des Forums lautete
Chancen und Risiken von
KI: „DeepFake – DeepTrust“.
Bundeskanzler Olaf Scholz
nahm teil, obwohl am Vorabend
die Regierungskoalition
geplatzt war.
VON HUSAM AZRAK
Trotz langfristiger Vorbereitungen mit
ambitionierten Planungen und Alternativ-Szenarien
hatte niemand eine Regierungskrise
am Vorabend des Forums auf
dem Zettel. Doch das Leben hat andere
Realitäten bereitgestellt. So dominierten
Schlagzeilen über die Entlassung von Finanzminister
Christian Lindner, das Aus
der Ampel-Koalition und die politische
Unsicherheit in Deutschland. Turbulenzen,
die Einzug in die Geschichtsbücher
finden. Umso erfreulicher war, dass Bundeskanzler
Olaf Scholz wie zugesagt am
Forum teilnahm. Sein Kommen demonstrierte
die Bedeutung gesellschaftlicher
Gerechtigkeit, Sozialpartnerschaft und
Mitbestimmung für die SPD. Trotz hoher
Dynamik und starkem Medieninteresses
blieb genügend Raum für das eigentliche
Thema des Forums: Chancen und Risiken
von Künstlicher Intelligenz (KI) „Deep-
Fake-DeepTrust“.
Scholz plädiert für Balance
Olaf Scholz beschrieb die Herausforderungen,
vor denen Regierung und
Wirtschaft in Zeiten von Konflikten und
Ukraine-Krieg, hohen Energiepreisen und
wirtschaftlicher Instabilität stehen. Er bekräftigte
die Unterstützung für die Ukraine,
die humanitär und sicherheitspolitisch
notwendig sei. Das dürfe jedoch nicht
gegen die Stabilität des Sozialstaats und
der inneren Sicherheit ausgespielt werden.
Deshalb sei eine Finanzierung außerhalb
des regulären Haushalts zur Sicherung
dieser Balance notwendig.
Foto: Anika Novak
Lars Klingbeil betonte angesichts wirtschaftlicher
Probleme, gesellschaftlicher
Spannungen und globaler Krisen eine
neue politische Verantwortung. Er rief
Europa zu größerer Eigenverantwortung
in Sicherheits- und Wirtschaftsfragen auf.
Besorgt über den Verlust von Schlüsselindustrien,
plädierte er für mehr Investitionen.
Er betonte die Bedeutung von
Tarifverträgen und Mitbestimmung, die
andere politische und wirtschaftliche Akteure
häufig als „Ballast“ betrachten.
KI-Einsatz nur mit Betriebsrat
Christoph Schmitz-Dethlefsen warnte vor
einer rein effizienzgetriebenen Nutzung
von KI und plädierte für Transparenz bei
der Einführung, in enger Zusammenarbeit
mit Betriebsräten. Er kritisierte Offshoring
und forderte die Teilhabe für Mitarbeitende
an den digitalen Gewinnen der Unternehmen.
DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi plädierte
für gemeinsame Lösungen für wirtschaftliche
Impulse und soziale Sicherheit.
KI sei eine Chance, wenn Risiken antizipiert
werden. Sie könne Arbeitsbedingungen
verbessern, aber auch Arbeitsplätze
durch Automatisierung gefährden. Für
den sozial verträglichen Einsatz von KI
forderte sie frühzeitige Beteiligung von
Betriebsräten.
„Gespräche mit der Zukunft“
Kerstin Marx berichtete von ihrer Interview-Reihe
„Gespräche mit der Zukunft“.
Darin setzt sie sich intensiv mit gesellschaftlichen
Veränderungen durch KI
auseinander. Sie sprach mit Wissenschaftler*innen
der Arbeitsmarktforschung,
Neurobiologie, Soziologie,
Bildungsforschung und
Ethik. So lässt sich zusammenfassen,
dass KI trotz der Fähigkeit,
große Datenmengen zu
verarbeiten und Muster zu
erkennen, dem menschlichen
Gehirn in wesentlichen Bereichen
wie aktivem Denken und
Lernen unterlegen ist. Während
KI über Informationen
verfügt, verwandelt der
Mensch diese kognitiv in Wissen,
Bildung und Erfahrung. KI
hat Potenzial, zu entlasten und Raum für
anspruchsvollere Aufgaben zu schaffen.
Bedingt durch hohe Kosten und fehlende
Digitalisierung ist KI jedoch in Unternehmen
sehr begrenzt im Einsatz.
Der Einsatz von KI birgt ethische und
datenschutzrechtliche Herausforderungen.
Um Diskriminierung und Missbrauch
zu vermeiden, ist Transparenz entscheidend.
Die EU verfolgt die regulierte Vorgehensweise,
fordert ethische Standards
und Datenschutz. Betriebsräte und Mitarbeitende
sollten frühzeitig eingebunden
werden, um den Einsatz von KI beidseitig
vorteilhaft zu gestalten.
Im Bildungswesen kann KI Lernprozesse
individualisieren und benachteiligte
Schüler*innen fördern, bleibt jedoch unterstützendes
Werkzeug für Lehrkräfte.
Schulen brauchen pädagogische Lernmethoden
mit KI, um digitale Medienkompetenz
und einen kritischen Umgang mit
KI zu vermitteln. Dafür fehlen Schulungen
und Ressourcen. Für ein chancengerechtes,
digitales Bildungssystem werden
grundlegende Lernkompetenzen wichtiger.
KI bietet Potenziale, wenn sie pädagogisch
und verantwortungsvoll eingesetzt
wird.
Husam Azrak
Kommunikation des
Telekom-Konzernbetriebsrats
Foto: Mareen Fischinger
7
KOMM 08/2024
INTERNATIONALES
gute Perspektive in ihrer Heimat findet
und nicht abwandert. Dafür bedarf es eines
regen Dialogs zwischen unterschiedlichen
gesellschaftlichen Gruppierungen.
Foto: Elvis Gorica
Albanische Gewerkschaften
wollen stärker werden
Frank Bsirske zu Besuch in Tirana
Seit vielen Jahren unterstützen die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und die
ver.di-Bundesfachgruppe IKT albanische Gewerkschaften dabei, stärker und
durchsetzungsfähiger zu werden, sich besser zu organisieren und fortzubilden.
Im Oktober nahm Frank Bsirske, ehemaliger ver.di-Vorsitzender, an
einer Veranstaltung in Tirana teil.
VON ADO WILHELM
In Albanien ist es nicht üblich, dass
Gewerkschaften ausgeprägte und regelmäßige
Kontakte zu politischen Akteur*innen
pflegen. Die Expert*innen von
ver.di, die in den vergangenen Veranstaltungen
mitwirkten, appellierten immer
wieder, dies zu ändern und den regelmäßigen
Dialog zu pflegen. Ende Oktober
fand nun eine Veranstaltung zur Bedeutung
von Gewerkschaftsarbeit im
politischen Bereich mit Frank Bsirske, Gewerkschafter
und Politiker, statt.
Frank Bsirske war 18 Jahre Vorsitzender
von ver.di und ist seit der letzten
Bundestagswahl Abgeordneter für Bündnis
90/Die Grünen. Die FES hatte Gewerkschaften,
NGOs, Politiker*innen,
Par teien, Journalist*innen und Arbeitgeberverbände
in das Hotel Rogner, das
direkt neben dem Dienstsitz des albanischen
Premierministers Edi Rama gelegen
ist, eingeladen. Der Ort war bewusst
gewählt, da Regierungschef Rama bei
ausländischen Unternehmen für Investitionen
in Albanien mit dem Argument
wirbt, dass es „hier keine Gewerkschaften
gibt“.
Katharina Hofmann, Leiterin des FES-
Büros in Tirana, eröffnete die Veranstaltung
und hob hervor, dass die FES gewerkschaftliche
Entwicklungsprozesse
unterstützt und fördert. Zu der Veranstaltung
war auch der deutsche Botschafter,
Karl Bergner, eingeladen. Er betonte, dass
ein regelmäßiger Austausch der verschiedenen
Gruppen förderlich sei, um
Kon flikte zu reduzieren und die gesellschaftliche
Entwicklung zu beschleunigen.
Er lobte die Unterstützung von der
FES und ver.di in Albanien.
Abwanderung bremsen
Viele junge Menschen verlassen das Land,
nicht wenige zieht es nach Deutschland.
Der Durchschnittslohn in Albanien liegt
bei rund 500 Euro. Für Deutschland, wo
Fachkräftemangel herrscht, ist das erfreulich,
aber für Albanien und die dort lebenden
Menschen keine gute Lösung. Es ist
eine Aufgabe für die Gewerkschaften, mit
ihrer Arbeit die Situation im Land so zu
verbessern, dass die Jugend künftig eine
Foto: Kay Herschelmann
Allianzen schmieden
Frank Bsirske stieg mit drei Fragen in das
Thema Gewerkschaften ein: „Woher
kommen wir? Wer sind wir? Wozu gibt es
uns?“ Mit verschiedenen Bildern beschrieb
er die Rolle und Aufgabe von Gewerkschaften.
Sein Credo lautete, dass
wir zusammen mehr erreichen als jeder
Einzelne für sich. Er betonte, dass Gewerkschaften
eine entscheidende Rolle
beim Schutz der Arbeitnehmerrechte und
deren Weiterentwicklung haben. Dafür
müsse auch mit denen geredet werden,
die nicht unbedingt auf der Seite der Gewerkschaften
stehen. Co-Management
zur Einflussnahme nannte er es. Dazu bedarf
es auch großer Konfliktbereitschaft
und Konfliktfähigkeit. Ein Beispiel sei die
Zusammenarbeit von ver.di mit Fridays for
Future (FFF). Es sei wichtig, Allianzen zu
bilden, um Veränderung und Fortschritt
zu erreichen. Mit FFF gab es zum Beispiel
bei einem Streik der Berliner Busfahrer
eine enge Zusammenarbeit. ver.di kämpfte
für eine bessere Bezahlung, FFF für den
Umweltschutz.
Frank Bsirske betonte mehrfach, dass
der regelmäßige Austausch auch mit
denen wichtig sei, die einem nicht politisch
nahestehen. Als Beispiel nannte er
Ver bände und Organisationen der Arbeitgeberseite.
Allerdings solle nur mit Organisationen,
Parteien und Personen, die
demokratisch agieren, zusammengearbeitet
werden. Es gebe kaum ein Thema, wo
sich Gewerkschaften in Deutschland nicht
einmischen. „Sehen wir zu, wenn für die
arbeitenden Menschen etwas verschlechtert
werden soll? Nein. Sehen wir zu,
wenn Fortschritt verhindert werden soll?
Nein“, lautete seine klare Aussage. „Wir
mischen uns ein.“ Dies gelte für den Umweltschutz,
das Gesundheitssystem, das
Steuersystem und die Sozialpolitik, um nur
einige Themen zu benennen. Er appellierte
immer wieder, die Gespräche und den
Austausch mit Politikern, Parteien und Verbänden
zu suchen und sich einzumischen.
Ado Wilhelm
ver.di-Gewerkschaftssekretär
i. R.
8
JAHRESRÜCKBLICK
Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de
LEITPLANKEN
für die Branche gesetzt
In das Jahr 2024 starteten wir mit der Tarifrunde Telekom, die im Mai erfolgreich
abgeschlossen wurde. Erstmals wurden ver.di-Tarifbotschafter*innen
eingesetzt. Dies sind ver.di-Mitglieder in den Betrieben, die von der ver.di-
Verhandlungsführung exklusive Informationen über die aktuelle Entwicklung
erhielten und ihre Kolleg*innen informierten. Tausende ver.di-Mitglieder bei
der Deutschen Telekom meldeten sich als ver.di-Tarifbotschafter*innen. Das
Konzept war so erfolgreich, dass nun auch in anderen Tarifrunden ver.di-
Tarifbotschafter*innen aktiv sind. Wir haben hier einen kleinen Überblick
der Themen, die uns in diesem Jahr beschäftigt haben, zusammengestellt.
Die Auswahl ist weder vollständig noch gewichtet.
Deutsche Telekom
Im Dezember 2023 hat ver.di alle im Jahr
2024 kündbaren Entgeltregelungen aller
Konzerngesellschaften fristgemäß gekündigt.
Bis zur ersten Februarwoche
hatten sich bereits gut 2700 Kolleg*innen
als Tarifbotschafter*innen gefunden.
Nach mehreren starken Streikwellen
konnte ver.di ein Verhandlungsergebnis
erzielen. Dem stimmte die ver.di-Tarifkommission
im Mai zu. Zuvor hatten sich
in einer Befragung über 70 Prozent
der ver.di-Mitglieder für eine Annahme
entschieden. Für die überwiegende
Mehrheit der Beschäftigten wurden
dauer haft wirkende Entgeltsteigerungen
im zweistelligen Prozentbereich durchgesetzt.
Der Ausschluss betriebsbedingter
Kündigungen wurde bis zum 31. Dezember
2026 ver längert. Der Tarifvertrag
hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis
zum 31. März 2026. Die Tarifbeschäftigten
erhielten im Juli 2024 eine Inflationsausgleichsprämie
in Höhe von 1550
Euro, Teilzeitkräfte anteilig, Auszubildende
und Dual Studierende 775 Euro. Zum
1. Oktober 2024 wurden die Entgelte
um sechs Prozent erhöht. Ab 1. August
2025 werden 190 Euro monatlich als
zusätz liches Monatsentgelt gezahlt; Teilzeitkräfte
erhalten es anteilig. Zum
1. Oktober 2024 wurden die Ausbildungsvergütungen
um 95 Euro pro Monat
erhöht, zum 1. August 2025 steigen
sie um weitere sechs Prozent. Für Dual
Studierende, deren Studienordnung
mehr als sechs Semester vorschreibt,
wird eine neue Vergütungsstufe in Höhe
von 1450 Euro für das vierte Studienjahr
eingeführt. Zudem wurden neue ver -
bindliche tarifvertragliche Aufstiegsregelungen
für übernommene Nachwuchskräfte
im Sales- und Service-Bereich
geschaffen.
https://trt.verdi.de
T-Systems
Die Arbeitgebervertreter*innen waren in
der Tarifrunde Telekom nicht bereit, die
T-Systems mitzuverhandeln. ver.di ist
drangeblieben und hat Anfang November
ein Tarifergebnis (siehe Titel) erreicht.
www.t-systems.verdi.de
9 KOMM 08/2024
Accenture AMS
Im September erreichte ver.di einen Tarifabschluss
bei der AMS Accenture. Die
Laufzeit beträgt 24 Monate bis zum
31. März 2026. Für das Jahr 2024 wird
eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe
von 2250 Euro gezahlt. Zum 1. Januar
2025 werden die Entgeltgruppen 1 – 8
um 3,4 Prozent und die Entgeltgruppen
9 –10 um drei Prozent angehoben. Zum
1. Dezember 2025 erfolgt der zweite
Schritt für die Entgeltgruppen 1 – 8 mit
weiteren drei Prozent und für die Entgeltgruppen
9 – 10 mit 2,5 Prozent.
https://ams.verdi.de
Media Broadcast GmbH
Im Oktober 2024 konnte ein Tarifabschluss
erzielt werden. Die individuellen
Einkommen steigen danach ab 1. Januar
2025 um 4,3 Prozent. Die Tabellenwerte
werden um 2,5 Prozent angehoben. Zudem
zahlt die Arbeitgeberin 2200 Euro
Inflationsausgleichsprämie. Die Auszubildenden
erhalten eine Inflationsausgleichsprämie
in Höhe von 1600 Euro. Die individuellen
Entgelte werden zum 1. Januar
2026 um 2,5 Prozent linear und um weitere
zwei Prozent leistungsabhängig angehoben.
Der Tarifabschluss hat eine
Laufzeit bis zum 30. September 2026.
https://mediabroadcast.verdi.de
Deutsche Funkturm GmbH
Im Juli erhielten alle aktiv Beschäftigten
eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe
von 1300 Euro. Am 4. Oktober 2024 wurde
der Tarifvertrag Rationalisierungsschutz
um zwei Jahre bis zum 31. Dezember
2026 verlängert. Am 15. Oktober
2024 startete die Tarifrunde mit der Forderungsfindung.
IBM
ver.di stimmte im Mai 2024 dem Verhandlungsergebnis
für die tarifgebundenen
IBM-Gesellschaften zu. Die Gehaltstarifverträge
sind frühestens kündbar zum
30. April 2025. Damit konnte das dritte
Jahr in Folge ein Gesamtvolumen von fast
fünf Prozent erzielt werden. Für die Auszubildenden
stiegen die Vergütungen
überproportional im ersten Ausbildungsjahr
um mehr als zehn Prozent, im dritten
Ausbildungsjahr um mehr als 20 Prozent.
Zusätzlich wurde die Übernahme der
Semester- und ÖPNV-Auszubildenden-
Tickets für 2024 vereinbart.
https://ibm.verdi.de
ISS Communication Services
Am 21. März stimmte die ver.di-Tarifkommission
dem Verhandlungsergebnis
einstimmig zu. Gezahlt wurde eine Inflationsausgleichsprämie
in Höhe von 800
Euro; Auszubildende erhielten 400 Euro.
Ab 1. September gab es eine tabellenwirksame
Erhöhung von 4,5 Prozent.
Eingeführt wurde eine jährliche Sonderzahlung
für ver.di-Mitglieder in Höhe
von 1400 Euro; Auszubildende erhalten
550 Euro. Neu ist ein fixer Mindestzuschuss
zur Entgeltumwandlung in der
betrieblichen Altersversorgung. Die Vergütungen
der Auszubildenden und Dual
Studierenden erhöhten sich analog der
allgemeinen Entgelterhöhung. Zusätzlich
erfolgte eine Anpassung der Stufensprünge
in den Ausbildungsvergütungen.
Die Differenz zwischen den Ausbildungsjahren
beträgt jetzt 75 Euro. Der
Tarifabschluss hat eine Laufzeit von
zwölf Monaten.
https://iss.verdi.de
Kyndryl Konzern
Die Tarifverhandlungen wurden vom Arbeitgeber
im Rahmen der zweiten Tarifverhandlungsrunde
am 19. März 2024
für gescheitert erklärt, nachdem die
ver.di-Verhandlungskommission das Angebot
der Arbeitgeber von 1,1 Prozent
Tabellenerhöhung als unseriös abgelehnt
hatte. ver.di fordert zehn Prozent. Anfang
Oktober hat Kyndryl alle Tarifverträge mit
ver.di zum Jahresende gekündigt.
https://ikt.verdi.de/unternehmen/
kyndryl
STRABAG PFS
Im Juli 2024 wurde ein Tarifergebnis für
die STRABAG PFS erreicht, das Entgelterhöhungen
in drei Stufen bei einer Laufzeit
von 30 Monaten beinhaltet. Auszubildende
und Dual Studierende erhalten
deutlich überproportionale Erhöhungen.
Zusätzlich werden der 24. und 31. Dezember
zukünftig arbeitsfrei.
https://strabag.verdi.de
Mitbestimmung
Philipp Zänker, ver.di-Gewerkschaftssekretär
im Fachbereich A in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen, und
Nadine Müller, ver.di-Bereichsleiterin Innovation
und Gute Arbeit, wurden in
den Aufsichtsrat bei der DELL GmbH gewählt.
Internationales
Vom 15. bis 17. April 2024 fand der Weltkongress
für den IKT-Sektor in Kapstadt
statt. Über 200 Gewerkschafter*innen
aus den Bereichen Tech und Games, Telekommunikation
sowie den Call- und Servicecentern
diskutierten die strategische
gewerkschaftspolitische Ausrichtung für
die nächsten fünf Jahre. Die ver.di-Fachgruppe
IKT war mit sechs Delegierten
vertreten.
One Telekom Union
Am 11. und 12. September 2024 fand in
Budapest das jährliche Präsenzmeeting
der One Telekom Union (OTU) statt.
Neben Berichten aus den Ländern lagen
die Schwerpunkte auf der Umsetzung
des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes
und den Auswirkungen von KI auf
Arbeit und Beschäftigung. Die OTU fordert
eine europäische Vereinbarung zu KI
mit dem Telekom-Management analog
zum KI-Manifest zwischen KBR und dem
Management in Deutschland.
Games-Branche
Vom 21. bis 24. August 2024 fand anlässlich
der gamescom und der drei Tage
davor geschalteten devcom – Fachkonferenz
für Spieleentwickler*innen – eine
Organizing-Aktion in Köln statt. Gemeinsam
mit dem seit 2022 bestehenden Aktivenkreis,
dem Games Developer Round
Table (GDRT), führte ver.di eine Pressekonferenz
für die Fachpresse durch.
ver.di stellte politische Forderungen
für bessere Arbeitsbedingungen in der
Games-Branche vor.
SIL
Foto: ver.di
BEAMT:INNEN
Foto: ©Lumos sp – stock.adobe.com
ALTERSTEILZEIT
Antrag bis Ende 2025 möglich
Beamt*innen bei der Deutschen Telekom
sollen bis Ende 2025 Altersteilzeit
beantragen können. Systemisch
geändert, stellt die Altersteilzeitregelung
im Entwurf einer Zweiten
Verordnung zur Änderung der
Telekom-Beamtenalters teilzeit erstmalig
auf den Antragszeitpunkt auf
Altersteilzeit ab, statt wie bisher auf
den Beginn der Altersteilzeit.
VON ANITA SCHÄTZLE
Die Möglichkeit zur Inanspruchnahme
von Altersteilzeit wird bis zum 31. Dezember
2025 verlängert. Für eine Altersteilzeit
ab 2026 ist der Antragszeitpunkt
endgültig auf den 31. Dezember 2025,
24 Uhr, festgelegt. Ein solcher Systemwechsel
mit so enger zeit licher Begrenzung
erfordert künftig recht frühzeitige
Lebensentscheidungen.
Die aktuelle Telekom-Altersteilzeitverordnung
(TelekomBAZTV) gilt nur noch
bis 31. Dezember 2024. Die modifizierte
Entwurfsfassung der TelekomBAZTV sieht
nur eine einjährige Verlängerung vor. Jeder
Beamte und jede Beamtin, der/die für
sich einen Altersteilzeitbeginn ab dem
Jahr 2026 oder in den Jahren danach
plant, muss den Antrag vor dem 1. Januar
2026 gestellt haben. Die Voraussetzungen
für einen Antrag auf Alters teilzeit
gelten unverändert weiter.
Chance nutzen
Jede Beamtin und jeder Beamte sollte in
2025 einen Antrag stellen, um die Chance
auf eine zukünftige Altersteilzeit nicht zu
verpassen. Nach Aussage der Telekom
sind Antragsänderungen von Beamt*innen
bis zum Erhalt des Bescheids jederzeit
möglich. Auch könne der Antrag bis dahin
zurückgenommen werden, zum Beispiel
für den Fall, dass in den nächsten
Jahren das Instrument „Engagierter Ruhestand“
möglich und dann ein Wechsel
bevorzugt werde.
Änderungen möglich
Der Bearbeitungsprozess bei der Telekom
sieht unter anderem vor, dass wenige
Monate vor dem Beginn der Aktivphase
der Altersteilzeit die dienstrechtliche
Prüfung für den Erhalt des Bescheids
erfolgt. Die Antragsteller sollen dann
ihre aktuellen, individuellen Daten für
ihre Altersteilzeit-Besoldung und ihre
Versorgungs information bekommen.
Dann könne jede Beamtin und jeder Beamte
für sich prüfen, ob die Entscheidung
für Altersteilzeit noch zur Lebenslage
passe oder ob er/sie den Antrag
zurücknehmen oder anpassen möchte.
Klar ist: Wer die Chance nicht nutzt und
keinen Antrag stellt, vergibt damit die
Möglichkeit auf eine zukünftige Anwendung
der Altersteilzeit!
Unterschrift steht aus
ver.di kritisiert und ist enttäuscht, dass
der Verordnungsentwurf immer noch
nicht unterschrieben ist, obwohl er vor
dem Regierungsbruch schon einige Zeit
dem Bundesfinanzminister zur Unterschrift
vorlag. Wie sich das Aus der
Ampel-Koalition auswirkt, ist nicht absehbar.
Das Schicksal der Altersteilzeit-Verlängerung
hängt nun von der politischen
Entscheidung des neuen Bundesfinanzministers,
Jörg Kukies, ab. Zum Zeitpunkt
des Redaktionsschlusses war die Unterschrift
noch nicht erfolgt.
ver.di setzt sich im politischen Raum
weiterhin intensiv und gemeinsam mit
der Telekom für eine Verlängerung ein.
Anita Schätzle
Gewerkschaftssekretärin
i. R.
Foto: Manfred Geneschen
11 KOMM 08/2024
BEAMTENVERSORGUNG
Fiskalische Interessen
vor Vertrauensschutz
Eine böse Überraschung erlebten einige
Versorgungsempfänger*innen
der Telekom, die auf ihren Antrag
auf Anerkennung ruhegehaltfähiger
Dienstzeiten vor dem 17. Lebensjahr
von der Bundesanstalt für Post und
Telekommunikation Deutsche Bundespost
einen Brief erhielten. Nicht
nur, dass nun die komplette Ausbildungszeit
nicht anerkannt wurde, es
erfolgte eine Neuberechnung ihrer
Pension.
Versorgungsbescheide mit bereits mehrjähriger
Bestandskraft wurden aufgehoben
und neu festgesetzt. Dies hat zur
Folge, dass die Antragsteller*innen statt
mehr nun weniger Pension erhalten. In
den ver.di bekannten Fällen waren das bis
zu vier Prozentpunkte.
Seit 1. Mai 2023 gilt eine neue Regelung
für die Auszahlung von Versorgungsbezügen
aufgrund neuer Rechtsprechung des
Bundesverwaltungsgerichts vom 20. April
2023. Die Bundesanstalt für Post und
Telekommunikation Deutsche Bundespost
(BAnst PT) hatte daraufhin Versorgungsberechtigte
der Postnachfolgeunternehmen
zwecks Antragsstellung bis
29. Februar 2024 angeschrieben.
Die BAnst PT verweist auf einen Beschluss
des Bundesverwaltungsgerichts
vom 6. Mai 2014 zur Berücksichtigung
einer neben der allgemeinen Schulausbildung
vorgeschriebenen Ausbildung. Die
BAnst PT interpretiert die Vorgabe, dass
auf die laufbahnrechtlichen Regelungen
zur Zeit der Ausbildung abzustellen ist,
jetzt auf einmal so, dass mit den Worten
„zur Zeit“ das komplette, vollständige Ableisten
der Ausbildung gemeint sei. Seit
1. Januar 1980 gelten geänderte Zugangsvoraussetzungen
zur mittleren
Beamtenlaufbahn. Endet die Ausbildung
nach 1980, erkennt die BAnst PT plötzlich
die gesamte Ausbildungszeit nicht mehr
als ruhe gehaltfähige Dienstzeit an.
Davon betroffen sind aktuell Beamt*innen
bei der Telekom mit weniger als
71,75 Prozent Ruhegehaltssatz, deren
Ausbildung als Fernmeldehandwerker
nach dem 1. Januar 1980 endete, bevor
sie danach verbeamtet worden waren.
Nach Auffassung von ver.di ist die Vorgehensweise
der BAnst PT nicht rechtmäßig.
ver.di bemüht sich, den Sachverhalt
mit der BAnst PT zu klären und rät
betroffenen Mitgliedern, gegebenenfalls
Widerspruch einzulegen und sich davor
aber beraten zu lassen.
AS
TELEKOM
Engagierter Ruhestand – Zukunft ungewiss
Überraschend hat die Deutsche
Telekom AG ein zusätzliches Budget
für den Engagierten Ruhestand beschlossen.
Weitere bis zu 300 Beamtinnen
und Beamte haben die Möglichkeit
erhalten, noch in diesem
Jahr zum 31. Dezember 2024 in den
Engagierten Ruhestand gehen zu
können. Das ist grundsätzlich positiv,
die Rahmenbedingungen dazu
sind es jedoch nicht.
Anlass für die Entscheidung der Telekom
ist das Aus der Ampel-Koalition seit
6. November 2024 und die infolge dessen
unklare politische Situation. Auf die Möglichkeit
eines eventuell notwendigen
„Nachschlags“ beim Engagierten Ruhestand
noch im Jahr 2024 hatte ver.di die
Arbeitgeberin Telekom bereits frühzeitig
hingewiesen.
Viel Druck bereitete das sehr enge
Zeitfenster. Das Antragsverfahren startete
ohne Restriktionen ab 18. November
2024 vormittags. Es war befristet bis
25. November. Es wurde also wieder einmal
nach dem „Windhundprinzip“ („first
come, first served“) vorgegangen. Bis
29. November mussten die Anträge, nach
vorheriger Genehmigung der jeweils zuständigen
Führungskraft, bei der DTSE
vorliegen.
Wie geht es weiter?
Die Verlängerung des Engagierten Ruhestands
bis 31. Dezember 2024 hatte der
Bundestag bereits am 29. Oktober 2020
beschlossen. ver.di setzt sich nachdrücklich
für eine weitere Verlängerung ein. Ob
und unter welchen Rahmenbedingungen
der Engagierte Ruhestand ab dem Jahr
2025 im Konzern Deutsche Telekom noch
zur Anwendung kommen kann, ist ungewiss.
Dafür entscheidend sind die weiteren
parlamentarischen Abläufe und vor
allem kurzfristige politische Entscheidungen
des neuen Bundesfinanzministers
Jörg Kukies sowie der im ersten Quartal
2025 neu zu wählenden Bundesregierung.
ver.di begrüßt, dass der Engagierte
Ruhe stand auch für Beamt*innen bei der
DT Technik inklusive der Zentren MBoard
und PBM geöffnet wurde. Dass jedoch
Planer*innen, Techniker*innen und Monteur*innen
ausgenommen wurden, war
sehr ärgerlich.
AS
Foto: ©forenna – stock.adobe.com
12
JUGEND
SAP: Erste gewerkschaftliche Schritte
bei der JAV
Im Jahr 2023 setzte die ver.di
Betriebsgruppe „Upgrade“ ein
klares Zeichen: Mit einer kreativen
Aktion vor dem SAP-
Gebäude, bei der sie Eis verteilte,
machte sie auf ihre
Anliegen und die Gewerkschaft
aufmerksam.
VON ANASTASIA GERAUF
Diese ungewöhnliche Aktion weckte
nicht nur das Interesse der Mitarbeitenden,
sondern auch Besorgnis
bei der Unternehmensführung.
Aus Angst, dass die ver.di-Betriebsgruppe
ihre Aktionen wiederholen
könnte, lud SAP ver.di offiziell zur
Einführungswoche der neuen Dual
Studierenden und Auszubildenden ein.
Der Stand der Gewerkschaft bot nicht nur
Informationen, sondern auch die Möglichkeit
für zahlreiche gute Gespräche
und den Austausch über gewerkschaftliche
Themen.
Erste JAV-Versammlung
Ein weiterer bedeutender Schritt fand am
25. Oktober 2024 statt, als die erste Versammlung
der Jugend- und Auszubildendenvertretung
(JAV) bei SAP abgehalten
wurde. Dies war nicht nur ein Meilenstein
für die Beteiligung der Jugend im Unternehmen,
sondern auch für ver.di: Die Gewerkschaft
war aktiv in den Austausch
eingebunden und konnte ihre Position
bei dieser ersten Versammlung vertreten.
Es war ein deutliches Zeichen für die
wachsende Rolle von ver.di innerhalb des
Unternehmens und der JAV.
JAV-Wahl
Am 16. November 2024 fanden dann die
JAV-Wahlen bei SAP statt. Die Ergebnisse
sind mit Spannung erwartet worden und
die neue JAV wird auch weiterhin eine
starke Stimme für die Belange der Auszubildenden
und jungen Mitarbeitenden im
Unternehmen sein. Wir als ver.di blicken
optimistisch in die Zukunft und hoffen,
gemeinsam mit der neuen JAV die gewerkschaftlichen
Themen weiter
voranzutreiben.
Austausch mit ver.di
Ein besonderes Highlight für die
Mitglieder der Betriebsgruppe ist die
Anbindung an die Bundesjugendfachgruppe
IKT. Dies bietet die
Möglichkeit, sich mit anderen ehrenamtlich
engagierten Kolleg*innen
aus verschiedenen Unternehmen
auszutauschen und gewerkschaftliche
Erfahrungen zu teilen.
Dieser Austausch stärkt nicht nur
das eigene Engagement, sondern
ermöglicht es, gewerkschaftlichen
Input in die Arbeit bei SAP einzubringen.
Wir als Gewerkschaft ver.di freuen
uns auf die kommende Zusammenarbeit
mit der neuen JAV und sind gespannt,
welche Erfolge die nächsten zwei
Jahre bringen werden. Der Weg ist klar:
Gemeinsam für die Interessen der jungen
Generation bei SAP – und darüber hinaus.
Foto: ver.di
Anastasia Gerauf
Jugendkoordinatorin
IKT
ver.di
Baden-Württemberg
Foto: ver.di
DGB-JUGEND
Ansage an die Politik
Die DGB-Jugend hat ihre Forderungen an
die Parteien zur Bundestagswahl schon
im Oktober beschlossen. Sie ist die
Jugendorganisation der acht Gewerkschaften
im Deutschen Gewerkschaftsbund
und die starke Stimme von 500 000
Auszubildenden, Studierenden und jungen
Beschäftigten. Gute Arbeit, Ausbildung
und Bildung sowie konsequenter
Antifaschismus sind ihre Kernthemen.
Dazu braucht es ein starkes Fundament:
Investitionen und einen starken und zukunftsfähigen
Sozialstaat – für Gute
Arbeit und die beste Bildung.
https://jugend.dgb.de/-/HN2
Foto: Manfred Geneschen