architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 7 2024
Innovative Techniken und Konzepte Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und Akzeptanz zu finden. Effiziente Bautechniken bedeuten heute weit mehr als kostengünstiges und schnelles Bauen. Innovative Materialien, smarte Planung und modulare Bauweisen ermöglichen es, den Energie- und Materialverbrauch bereits in der Bauphase erheblich zu senken, während zugleich Qualität und Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden. Das bedeutet, sich von konventionellen Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich zu denken: von der Auswahl der Materialien über die Energieplanung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik bedeutet heute, integrativ zu arbeiten, Fachdisziplinen zu vernetzen und so Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional, ökonomisch und anpassungsfähig sind. Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist dabei längst keine optionale Zusatzleistung mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter Architektur. Verbesserungen der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung und optimierte Dämmung senken den Energiebedarf und machen Gebäude zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Gründächer sorgen zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark oder sogar energiepositiv arbeiten. Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis umgesetzt werden können – und dass dabei auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen muss – zeigen die Projektberichte in dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden Sie hier spannende Ideen und so manches überraschende Konzept.
Innovative Techniken und Konzepte
Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und Akzeptanz zu finden.
Effiziente Bautechniken bedeuten heute weit mehr als kostengünstiges und schnelles Bauen. Innovative Materialien, smarte Planung und modulare Bauweisen ermöglichen es, den Energie- und Materialverbrauch bereits in der Bauphase erheblich zu senken, während zugleich Qualität und Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden. Das bedeutet, sich von konventionellen Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich zu denken: von der Auswahl der Materialien über die Energieplanung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik bedeutet heute, integrativ zu arbeiten, Fachdisziplinen zu vernetzen und so Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional, ökonomisch und anpassungsfähig sind.
Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist dabei längst keine optionale Zusatzleistung mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter Architektur. Verbesserungen der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung und optimierte Dämmung senken den Energiebedarf und machen Gebäude zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Gründächer sorgen zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark oder sogar energiepositiv arbeiten.
Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis umgesetzt werden können – und dass dabei auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen muss – zeigen die Projektberichte in dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden Sie hier spannende Ideen und so manches überraschende Konzept.
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FACHMAGAZIN
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT
Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550
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3
Editorial
Innovative Techniken
und Konzepte
Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente
und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme
und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der
Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden
Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht
zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und
Akzeptanz zu finden.
Effiziente Bautechniken bedeuten heute
weit mehr als kostengünstiges und schnelles
Bauen. Innovative Materialien, smarte
Planung und modulare Bauweisen ermöglichen
es, den Energie- und Materialverbrauch
bereits in der Bauphase erheblich
zu senken, während zugleich Qualität und
Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden.
Das bedeutet, sich von konventionellen
Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich
zu denken: von der Auswahl der
Materialien über die Energieplanung bis
hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen
in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik
bedeutet heute, integrativ zu arbeiten,
Fachdisziplinen zu vernetzen und so
Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich
als auch funktional, ökonomisch
und anpassungsfähig sind.
Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist
dabei längst keine optionale Zusatzleistung
mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter
Architektur. Verbesserungen
der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung
und optimierte Dämmung
senken den Energiebedarf und machen Gebäude
zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen
Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen,
Wärmepumpen und Gründächer sorgen
zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark
oder sogar energiepositiv arbeiten.
Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis
umgesetzt werden können – und dass dabei
auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen
muss – zeigen die Projektberichte in
dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden
Sie hier spannende Ideen und so manches
überraschende Konzept. Ich wünsche Ihnen
viel Freude und Inspiration beim Lesen
und Entdecken.
Andreas Laser
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architektur FACHMAGAZIN
4
Inhalt
Editorial 03
Start 08
Anna Orbanics /
The Breathing Ground
Magazin 14
Wettbewerbe & Awards 28
Haus der Generationen in St. Johann
Feuerwehrhaus Enns
Energiegeladen 34
Central Control Building /
Karapınar, Türkei / Bilgin Architects
Im Kreis gedacht 40
The Cradle / Medienhafen, Düsseldorf
/ HPP Architekten
Wo Visionen aufblühen 46
Innovationsbogen / Augsburg /
Hadi Teherani Architects
Waldbaden in Eindhoven 50
Het Bosbad / Bosrijk, Eindhoven /
GAAGA
Himmelsfenster 56
Skylight Hut / Tschechien /
Atelier Hajný
Maximal minimal 62
Zasadený House /
Banská Bystrica, Slowakei /
PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Naturstein 68
Hotelarchitektur 78
Produkt News 88
edv 122
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Gebäude energetisch analysieren
und optimieren
34
46
56
40
50
62
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich
CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at) n REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Roland Kanfer, DI Marian Behaneck
LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n RESSORT WETTBEWERBE Roland Kanfer (wettbewerbe@architektur-online.com)
GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 109,- / Ausland: € 133,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):
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EINZELHEFTPREIS € 15,- / Ausland € 20,- n ABOSERVICE office@laserverlag.at
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IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550
Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied der Redaktion gekennzeichnet
sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
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architektur FACHMAGAZIN
8
Start
Architektur,
die atmet
Anna Orbanics Siegerprojekt „The Breathing Ground“ ist als Sinnbild der Intention
des biennal verliehenen Architekturpreises Superscape zu verstehen, in dessen
Rahmen innovative und visionäre Konzepte ausgezeichnet werden, die sich mit dem
Zusammenspiel von privatem Wohnraum und urbanem Kontext auseinandersetzen,
um neue Modelle für das Wohnen und Arbeiten in der Zukunft zu erforschen.
Text: Linda Pezzei Projektbilder: Anna Orbanic Foto: Sara Orbanic
„Ich glaube, ich habe von Superscape zuerst in den
sozialen Medien erfahren“, erinnert sich die Architektin
Anna Orbanic, „deutlich in Erinnerung ist mir dabei
der diesjährige Titel des Wettbewerbs geblieben:
Form Follows Environment.“ Dieser hat Anna letztlich
dazu bewegt, sich die Ausschreibung des Wettbewerbs
genauer anzusehen. „Zu diesem Zeitpunkt
befand ich mich mitten in der Entwicklung meiner
Masterarbeit an der Akademie der bildenden Künste
in Wien. Ich dachte gleich, dass mein Projekt gut zum
Thema passen würde.“ Der ideenbasierte Wettbewerb
bietet in ihren Augen Raum für Architekt:innen, ihre
eigene Kreativität herauszufordern und Architektur
– auch radikal – neu zu denken. „Eine Teilnahme
empfiehlt sich für alle, die sich Gedanken machen, wie
sich Architektur in einen städtischen Kontext neu einfügen
könnte. Schon das ist großartig, und darüber
hinaus – wer weiß – lässt sich damit vielleicht sogar
ein Preis gewinnen.“
Im Interview spricht Anna Orbanic über die Hintergründe
ihres Entwurfs “The Breathing Ground”.
Die in Wien lebende, kroatische Architektin Anna Orbanic ist bekannt für ihre innovative
Herangehensweise an Projekte. Ihr Engagement für nachhaltige Architektur
basiert auf einem Master-Abschluss der Akademie der bildenden Künste Wien sowie
weiterführenden Studien an renommierten Institutionen wie der Royal Danish Academy,
der Bartlett in London und dem Politecnico di Milano. Mit ihrem Konzept „The
Breathing Ground“ konnte Anna Superscape 2024 für sich entscheiden und damit
einen Wettbewerb gewinnen, der regenerative Architektur fördert. Anna schätzt
die interdisziplinäre Zusammenarbeit und strebt danach, visionäre Konzepte für die
Zukunft unserer gebauten Umwelt zu entwickeln.
Was war die Hauptinspiration für das Konzept, unterirdische
Architektur als Umweltinstrument zu nutzen?
Bei meiner Arbeit fasziniert mich in erster Linie die
Anpassungsfähigkeit von Tieren an sich verändernde
klimatische Bedingungen. Mich hat schon immer erstaunt,
wie sich bestimmte Spezies, durch Evolution,
an äußere Einflüssen adaptieren und sich verändern.
Für dieses Projekt haben mich konkret hügelbauende
Termiten inspiriert. Im Februar 2020 habe ich eine
Studienreise nach Zentralaustralien unternommen,
wo ich zum ersten Mal Termitenhügel sehen konnte
– in einer Hitze, wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte.
Ich bin schnell darauf gestoßen, dass die Termiten
den Turm gar nicht bewohnen, sondern in einem Nest
unter der Erde leben. Der Turm dient ihnen als windexponierter,
poröser Körper, der den Luftaustausch
aktiviert. Als eine Art Windfang ermöglicht er es den
Insekten, unterirdisch zu atmen und damit in einem
geschützten Klima mit stabilen Temperaturen der
rauen Umgebung zu trotzen.
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architektur FACHMAGAZIN
10
Start
„Architektur prägt unser tägliches Leben und unsere menschliche
Realität und geht für mich doch weit über Gebäude hinaus.
Mich faszinieren natürliche Prozesse – wie beispielsweise das
Wachstum von Pilzstrukturen oder Atmungssysteme. Durch eine
multidisziplinäre Perspektive lerne ich solche Prozesse zu beobachten
und die Grenzen der Architektur und die Art und Weise,
wie wir unsere gebaute Umwelt planen, auszudehnen. Die
Architektur schafft es meiner Meinung nach, alle
diese Dinge zusammenzubringen.”
Anna Orbanic
THE BREATHING GROUND
(sub-)terranean architecture as
an environmental instrument
Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Akademie der bildenden
Künste Wien erforschte Anna Orbanic atmende
Systeme und entwickelte ein erdgebundenes Gebäude
für extreme Klimabedingungen. Das innovative Architekturprojekt
setzt sich mit den Herausforderungen urbaner
Wärmeinseln und des Klimawandels auseinander.
Das Konzept sieht ein unterirdisches Theater in Wien
vor, das durch seine Form und vertikale Ausdehnung
als klimatischer Apparat fungiert und stabile Temperaturen
bietet. Inspiriert von Termitenhügeln und dem
Belüftungssystem des Burgtheaters, schafft das Projekt
öffentliche Räume unter der Erde, die Komfort und
Kultur vereinen. Oberirdische Türme unterstützen die
Belüftung und verwandeln die bauliche Struktur in eine
urbane Lunge. „The Breathing Ground“ integriert sich
in die bestehende Stadtstruktur und bietet eine neue
Vision für nachhaltige Stadtentwicklung, indem es Biodiversität
und Wohnkomfort in den Vordergrund stellt.
Aus insgesamt 82 Konzeptskizzen von Teilnehmer:innen
aus 22 Ländern wurde „The Breathing Ground” von der
Jury, bestehend aus Anna-Vera Deinhammer, Angelika
Fitz und Thomas Romm zum Gewinnerprojekt des
Superscape 2024 gekürt.
Als ich damals neben dem Termitenhügel
stand und unter der Sonne bei 40 °C
schwitzte, habe ich mir vorgestellt, wie es
wäre, selbst unter die Erde zu kriechen, um
Erfrischung zu finden. Dieser Gedanke ging
mir nicht mehr aus dem Kopf und nach einigen
extrem heißen Sommermonaten in Wien
habe ich begonnen, ähnliche Strukturen und
Möglichkeiten zur Gestaltung einer atmenden
Architektur in Verbindung mit stabilen
unterirdischen Temperaturen zu erforschen.
Als zweite Inspirationsquelle diente mir neben
vielen anderen Fallstudien das Wiener
Burgtheater, das ebenfalls über ein beeindruckendes
Belüftungssystem verfügt, das
mit dem Untergrund verbunden ist und bereits
1888 gemeinsam mit dem Burgtheater
erbaut wurde. Es ist also keine große Überraschung,
dass das von mir vorgeschlagene
Gebäude ein unterirdisches Theater ist.
Wie geht Ihr Projekt mit den Herausforderungen
des Klimawandels um?
Mein Vorschlag konzentriert sich generell
auf urbane Räume und hier konkret auf
Wien, eine Stadt, die – wie viele andere – von
klimatischen Veränderungen und extremen
Temperaturen betroffen ist. Trotz der Lage
in einer gemäßigten Klimazone entwickeln
sich zunehmend urbane Hitzeinseln. Dabei
spielt der hohe Anteil an versiegelten Flächen
eine tragende Rolle, und gleichzeitig
steigt ständig der Bedarf an Kühlgeräten.
Als Antwort auf das sich verändernde Klima
schlage ich ein bodengebundenes Gebäude
vor, das als eine Art Instrument zu betrachten
ist. Das Bauwerk soll durch seine Form
und Gestalt mit der Umwelt in Beziehung
treten und durch natürliche Prozesse eine
Stadtkühlung ermöglichen. Auf Basis meiner
Recherchen habe ich versucht, jede
Entwurfs entscheidung auf der Grundlage
von Umweltfaktoren und der Reaktion meines
Gebäudes darauf zu treffen. Wie tief
muss das Gebäude beispielsweise gebaut
werden, um eine stabile Temperatur im Untergrund
zu gewährleisten? Wie viel Erde
muss obenauf liegen, damit große Bäume
ihre Wurzeln ausbreiten können? Welches
sind die Elemente, die die Luftqualität und
die Luftfeuchtigkeit verändern, welches Material
und welche Form haben sie? Wie hoch
sollten die Türme sein, damit sie einem konstanten
Windfluss ausgesetzt sind? Solche
Fragestellungen haben mich während des
Entwurfsprozesses begleitet, wobei mir meine
interdisziplinäre Zusammenarbeit dabei
geholfen hat, die passenden Antworten zu
finden. Sie bilden die Grundlage dafür, dass
das Gebäude mit der Umgebung kooperieren
kann und sich nicht von ihr abschottet. u
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architektur FACHMAGAZIN
12
Start
Wie fügt sich „The Breathing Ground“ konkret
in seine natürliche Umgebung ein?
Ich bin der Meinung, dass die Städte in der
heutigen Zeit für viele Menschen zur natürlichen
Umgebung werden, aber es fehlt
ihnen an ökologischem Gleichgewicht. In
meinem Projekt werden öffentliche Räume,
die nicht viel natürliches Licht benötigen –
Theatersäle, Galerien oder Sportzentren – in
den Boden versenkt, wo die Temperaturen
das ganze Jahr über stabil bleiben. Dadurch
entsteht darüber eine unversiegelte, grüne
Fläche. Diese Biodiversität an Flora und
Fauna schafft ein kühlendes Mikroklima für
die Nachbarschaft. In den porösen Türmen
können Insekten- und Vogelarten nisten.
Gleichzeitig ist der Wiener Boden lehmhaltig
– der Aushub kann also als lokales Material
für den Bau der Windtürme eingesetzt
werden. Brunnen speichern Wasser, kleinere
Windräder sammeln Windenergie und
großformatige Maschenvorhänge lassen
Luftfeuchtigkeit kondensieren, um die Stadt
zusätzlich zu kühlen.
Auf diese Weise kann ein Zusammenleben
mehrerer Arten stattfinden, bei dem alle von
den bereitgestellten Ressourcen profitieren.
Wenn man dieses Projekt als einen auf mehrere
Bereiche der Stadt angewendeten Prototypen
betrachtet, könnten grüne Zonen in
den Städten dominanter werden.
Welche innovativen Materialien und Bautechniken
könnten dabei zum Einsatz kommen?
Die lehmhaltigen Böden könnten für die
Konstruktion als lokale Materialressource
dienen. Ich habe Stunden damit verbracht,
mit dem Architekten und Baukonstruktionsexperten
Franz Sam zu sprechen, um zu
verstehen, wie meine Ideen in bestehende
Bauweisen implementiert werden könnten.
So wird zum Beispiel die Hülle des unterirdischen
Raums durch eine Druckinjektionsmaschine
stabilisiert und durch künstlichen
Termitenspeichel verstärkt: STS, Synthetic
Termite Saliva, ist ein Material, das bereits
erforscht wird. Das ausgehobene Material in
Form von Ton und Sand könnte mit dem STS
gemischt und als Filamentmaterial für den
3D-Druckprozess der Windtürme verwendet
werden. Da der Standort gleichermaßen
als Materialressource fungiert, könnten die
Türme umso höher gebaut werden, je größer
der unterirdische Raum ist.
Wie definiert das Projekt die Beziehung
zwischen Architektur und Umwelt im städtischen
Umfeld neu?
Die Architektur wird zu einem Apparat, der
mit dem Klima kommuniziert. Dadurch bietet
es einen Raum des Komforts, einen Boden
für das Wachstum der Artenvielfalt und
ein System, an das sich bestehende Nachbargebäude
andocken können, um vorgekühlte,
entfeuchtete und gereinigte Luft
in die Innenräume zu bringen. Man könnte
also von einer bodengebundenen Klimaanlage
sprechen. Der öffentliche Untergrund
kann sich ausbreiten und ein neues unterirdisches
Verbundnetz schaffen – eine
atmende Infrastruktur für die ganze Stadt.
Diese verbindet nicht nur die oberirdischen
Ebenen mit den darunter liegenden, sondern
auch die bestehenden Kellerstrukturen,
die oft verlassen unter der Stadt ruhen.
Meine Vision besteht darin, das Gebäude
zu einem Gefäß zu machen, einer urbanen
Lunge, die sich ausdehnt und in weitere
Stadtgebiete hineinwächst.
Welche Rolle spielt die Einbeziehung der
Gemeinschaft bei der Durchführung und
dem Erfolg des Projekts?
Für eine so große Projektidee ist es entscheidend,
viele Menschen zu involvieren
und Unterstützung der Gemeinschaft auf
mehreren Ebenen zu generieren. Für die
Weiterentwicklung und Umsetzung braucht
es Unterstützung von Fachleuten, Investoren
und natürlich den Anwohner:innen
www.architektur-online.com
13
Start
sowie vom Staat, der Politik und den Behörden.
Dabei ist es wichtig, die Herangehensweise
zu verstehen. Veränderungen
werden oft skeptisch angesehen, viele
Menschen fürchten sich sogar davor. Wir
sehen aber, dass sich das städtische Umfeld
immer mehr aufheizt – eine Folge unserer
aktuellen Art zu bauen und zu leben.
Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt,
sich neuen Ideen zu öffnen und diese zu
analysieren. Mit meinem Projekt möchte ich
urbane Wärmeinseln in lebenswertere, klimaangepasste
Räume für alle verwandeln
und zugleich begrünte und belebte Flächen
als eine Stadtstrategie vorschlagen.
Wie stellen Sie sich die zukünftigen Auswirkungen
Ihres Projekts auf den Bereich
der regenerativen Architektur vor?
Ich hoffe, mit meinem Projekt auch andere
zu interdisziplinären Arbeitsweisen zu motivieren
und als Inspiration für das Verwischen
der Grenzen zwischen Architektur
und Umwelt zu dienen. Wenn das Klima als
aktive Designkomponente behandelt wird,
können daraus neue Projekte entstehen, die
konventionelle Baumethoden in Frage stellen
und Räume schaffen, die sich mit ihrer
unmittelbaren Umgebung auseinandersetzen
und zu ihr beitragen. Dieses Projekt hat
mich mit vielen interessanten Menschen in
Kontakt gebracht, von denen ich viel lernen
durfte. Dafür bin ich dankbar. Ich bin außerdem
davon überzeugt, dass es wichtig ist,
offen zu sein für die Meinung anderer. Denn
gemeinsam, mit verschiedenen Inputs und
Stimmen, kann man Ideen weiterentwickeln
und hoffentlich eines Tages in die Realität
umsetzen. Das ist mein Wunsch, für mich
und dieses Projekt, aber auch für andere
Kreative da draußen mit großen Visionen.
Ich glaube, dass wir Menschen – wie die
Termiten, von denen sich Millionen um ihren
Termitenbau kümmern – zusammen unsere
Städte pflegen sollten und hoffentlich
so den Wind und die natürliche Umgebung
auch ins Stadtinnere holen können. •
architektur FACHMAGAZIN
14
Magazin
Erholungsraum
und Biotech-Garten
Mit AirBubble hat das Team des in London und Turin ansässigen ecoLogicStudio
die dritte Version des innovativen Designkonzepts zur Verbesserung unserer Luftqualität
fertiggestellt. Der Erholungsraum wurde für ein Schweizer Unternehmen
konzipiert und soll eine neue Symbiose zwischen Natur und Mensch schaffen.
Text: Linda Pezzei Fotos: Pepe Fotografia
www.architektur-online.com
15
Magazin
Dieser weltweit erste biotechnologische Gesundheitsgarten
kombiniert luftreinigende Algenkulturen
mit Heilpflanzen. Das Projekt ist Vorreiter eines
neuen Raumkonzepts, das Arbeit, psychische und
physische Gesundheit, Entspannung und Interaktion
zwischen Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen
in Einklang bringen soll. Darüber hinaus bietet
AirBubble ein multisensorisches Erlebnis, das durch
das Blubbern des Sauerstoffs und den Duft frischer
Kräuter und Blumen verstärkt wird.
Der Standort befindet sich als Teil einer umfassenderen
Vision namens AirCampus in Nyon in der Schweiz
auf einer Grünfläche rund um das Fabrikgelände eines
Unternehmens für Verbrauchergesundheit. Neben
dem AirBubble-Erholungsraum umfasst das Angebot
mit dem AirOffice auch einen symbiotischen
Innenarbeitsbereich, der fortschrittliche Gartenarbeit
und Luftfilterung kombiniert sowie den kürzlich
lancierten AIReactor, einen biotechnologischen
Desktop-Luftreiniger.
Der AirBubble-Erholungsraum stellt ein reproduzierbares
und skalierbares architektonisches System
dar, das in jeder Arbeitsumgebung weltweit installiert
werden kann. Das Projekt eröffnet aber auch
eine neue Perspektive auf die Beziehung zwischen
Arbeitsplatz- und Landschaftsgestaltung, indem es
das Modell des vorindustriellen botanischen Gartens
neu erfindet und das der heutigen Gesundheitsbranche
weiterdenkt: „Wir haben die Ursprünge der pharmazeutischen
Herstellung erforscht, indem wir uns
den Heilkräutergarten von Padua in Italien mit seinem
Anbau medizinischer Essenzen und Pflanzen als
Teil eines Gemeinschaftsparks genauer angesehen
haben. Dieses Konzept haben wir dann in das biodigitale
Zeitalter übersetzt, in dem Wirkstoffe im öffentlichen
Raum angebaut werden können“, so Marco
Poletto, Mitbegründer von ecoLogicStudio. u
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architektur FACHMAGAZIN
16
Magazin
Der AirBubble-Erholungsraum integriert die Photo-
Synthetica-Technologie, die seit 2018 von ecoLogic-
Studio im Rahmen des gleichnamigen akademischen
Konsortiums entwickelt wurde. Ab 2021 begann eco-
LogicStudio zu erforschen, wie biotechnologische
Systeme in Architektur, Innenräume und Landschaftsgestaltung
integriert werden können. Ziel ist es, Nutzer
in verschiedene Phasen des Luftreinigungsprozesses
einzubeziehen, die Vorteile für die menschliche
Gesundheit und das Wohlbefinden in Privat- und Arbeitsräumen
hervorzuheben und neue Grünflächen in
Fabrikproduktionsanlagen zu schaffen.
Der AirBubble-Erholungsraum besteht aus einer 6
Meter hohen zylindrischen Holzkonstruktion, die
auf drei Ebenen miteinander verbunden und mit einer
ETFE-Membran umhüllt ist. Im mittleren Teil der
Holzkonstruktion befinden sich 36 große Bioreaktoren
aus Borosilikatglas, die 350 Liter lebende grüne
Chlorella-Algenkulturen enthalten, die einen Strom
von 150 Litern verschmutzter Luft pro Minute filtern
können. Die Holzstruktur wurde so konzipiert, dass
sie schon bei leichtem Erdkontakt auf dem Boden
verankert wird. 26 Erdschrauben sorgen zusätzlich
für Halt. Durch den Verzicht auf Betonpfosten oder
Pfeilerblöcke stört diese vollständig reversible Lösung
das Landschaftsbild in keinster Weise.
Zu den vorherigen Kapiteln dieses Vorhabens zählen
der AirBubble-Spielplatz in Warschau, die aufblasbare,
luftreinigende Öko-Maschine AirBubble, die
auf der COP26, der COP27 und dem Saudi Design
Festival installiert wurde, sowie das in London vorgestellte
AirLab.
•
ecoLogicStudio ist ein innovatives
Design- und Architekturunternehmen,
das sich auf
die Integration von Natur und
Technologie in urbanen Umgebungen
spezialisiert hat. Das
Studio ist bekannt für seine
experimentellen Projekte, die
ökologische Nachhaltigkeit mit
digitaler Technologie verbinden.
Dabei entwickeln die Mitbergründer
Claudia Pasquero und
Marco Poletto unter anderem
architektonische Lösungen, die
auf biologischen Prozessen basieren,
um nachhaltige städtische
Lebensräume zu schaffen.
Diese Ansätze umfassen oft die
Nutzung von Algen und anderen
biologischen Materialien zur
Verbesserung der Luftqualität
und zur Energiegewinnung im
urbanen Umfeld.
www.architektur-online.com
17
Arbeitswelten
AirOffice
Nach erfolgreichen Workshops zur Sensibilisierung
für das Thema Luftqualität wurde das Otrivin Air
Lab im Building Centre London zum ersten AirOffice
weiterentwickelt. Dieses CO 2 -neutrale Büro samt Besprechungsraum
für einen Firmensitz in der Schweiz
integriert einen Algen-Wintergarten in eine flexible
Holzstruktur. Die Mitarbeiter sind aktiv in den Luftreinigungsprozess
eingebunden, indem sie lebende Algenkulturen
in gläsernen Photobioreaktoren pflegen.
Diese Algen absorbieren Schadstoffe und Kohlendioxid,
wandeln sie um und setzen wiederum Sauerstoff
frei. Durch die Interaktionsmöglichkeiten soll das
Bewusstsein für die Luft, die wir atmen, gefördert
werden. Der interne Wintergarten schafft zudem eine
Verbindung zur Natur, das Geräusch der Belüftung
soll entspannend wirken, während der innenliegende
Garten der Entspannung sowie als informeller Besprechungsort
dient.
architektur FACHMAGAZIN
18
Magazin
© Eugenia Morpurgo
Connected
by textiles…
...unter diesem Motto vereint die Heimtextil vom 14. bis 17. Januar 2025 die globale
Textilbranche auf dem Messegelände in Frankfurt. Die weltweit größte und internationalste
Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien und textiles Design liefert
auf 16 Hallenebenen einen gebündelten Marktüberblick: von Fasern und Garnen,
über unkonfektionierte Materialien, bis zum fertigen Endprodukt.
Organisiert in Produktbereiche wie etwa Bed, Bath &
Living, Wall Decoration und Textile Design, Carpets &
Rugs, Fibres & Yarns oder Decorative & Furniture Fabrics
decken die Aussteller der Heimtextil das weltweite
Angebot an funktionalen Objekttextilien ab.
Als Networking- und Wissensplattform hilft die Messe
zudem Unternehmen, sich weiterzuentwickeln
und für die Zukunft zu rüsten. Dafür greift die Texpertise
aktuelle Themen, Entwicklungen und Herausforderungen
auf, die die globale Textilbranche
bewegen – von flexiblen Hospitality-Konzepten, über
Gesetzgebungen bis hin zu nachhaltigen Lösungen.
Was man dabei aus der textilen Geschichte für die
Gestaltung einer nachhaltigen und bewussteren Zukunft
lernen kann, wird unter dem Titel „Future Continuous“
in der Trend-Arena aufgezeigt: Unter der kuratorischen
Leitung der Mailänder Design-Plattform
Alcova geben dabei sechs inspirierende Interviews
den textilen Branchen Stimmen, machen ihre Erzählungen
lebendig und verweben Tradition und Innovation,
Kunsthandwerk und moderne Technologie.
Und eingebettet in die Präsentationen von Bed, Bath
& Living wird Patricia Urquiola, renommierte Designerin
und Architektin aus Mailand, mit ihrer Installation
„among-us“ Interior Design mit Hospitality verbinden
und dabei den Menschen und das immersive
Erlebnis in den Mittelpunkt rücken.
Die Heimtextil ist die globale Orderplattform für wissenshungrige
Textilprofis – mit zahlreichen Talks,
Tours und Sonderpräsentationen.
Heimtextil 2025
Frankfurt am Main
14. bis 17. Januar 2025
www.heimtextil.de
© Albert Font
B A U
HALLE A3
3 1 1
architektur FACHMAGAZIN
20
Magazin
www.architektur-online.com
21
Magazin
Zentrum für
Gebäude der Zukunft
Im Lauf des Frühjahres 2025 eröffnet das Bauzentrum in der Blauen Lagune auf
über 12.000 Quadratmetern seine Plattform für gelebte Kreislaufwirtschaft. Das
Konzept fördert nachhaltige Ansätze, die den gesamten Bau- und Immobiliensektor
voranbringen.
Die Weichen für die Fertigstellung des Bauzentrums
im Fertighauspark Blaue Lagune
sind gestellt: Ab Jänner/Februar bis Mai
2025 werden die fünf Gebäude eröffnet,
die jeweils einem eigenen Themenbereich
gewidmet sind: Bautechnik, Haustechnik,
Innenausstattung, Einrichtung und Immobilien.
Dann vereint die Blaue Lagune in
Vösendorf die als Ausstellungs-, Informations-,
Beratungs- und Eventplattform relevanten
Branchen. Das unter Mitwirkung des
Architekten und DGNB-Mitgründers Werner
Sobek entwickelte Bauzentrum wird
Antworten auf die neuen Herausforderungen
im Bereich Bauen und Wohnen liefern.
Angesprochen sollen, neben Privatkunden,
Architekten und auch Bauträger werden.
So soll beispielsweise das „Kenntnisdefizit“,
wie Erich Benischek, Eigentümer der Blauen
Lagune es ausdrückt, beim Thema industrieller
Modulbau im großvolumigen Wohnbau
behoben werden. Das Bauzentrum soll in
allen Bereichen ein Showcase für gelebte
Kreislaufwirtschaft werden – von der hohen
Flexibilität der Gebäude für unterschiedliche
Nutzungen mit entsprechender Haustechnikplanung
über den Einsatz regenerativer
Energiesysteme bis hin zum möglichst
einfachen Rückbau bzw. zur alternativen
Verwendung von Bauteilen. Laufend werden
neue zukunftsweisende Themen der
Branche integriert, wie der EU-Green Deal,
die Anpassung an den Klimawandel oder
die E-Mobilität. Das Bauzentrum bietet
noch weitere Highlights, darunter das eigene
Photovoltaikkraftwerk oder Detentionsdächer
in Kombination mit PV-Modulen.
Dafür wurde es mit dem ÖGNI/DGNB-Vorzertifikat
in Platin ausgezeichnet.
Aussteller sind Bauträger, Projektentwickler
und Facility Management-Anbieter,
ebenso Unternehmen aus der Bauprodukteindustrie,
dem Ausstattungssektor und
der Möbelindustrie. Anbieter von Produkten
und Lösungen können für die Präsentation
vor Ort einen selbst betriebenen
Marken-Showroom anmieten oder eines
der Themenzentren, die als Erlebniswelt
konzipiert sind, nutzen. „Je nach USP des
Unternehmens finden wir die ideale Präsentationsform,
um die jeweilige Aussteller-Marke
erlebbar und die Lösungen für
die Zielgruppen begreifbar zu machen“, erläutert
Benischek.
Bereits im September eröffnete MTF Samsung
seinen Showroom im neuen Bauzentrum.
Das Unternehmen präsentiert hier
innovative Heiz- und Kühltechnik, konkret
Wärmepumpen- und Klimasysteme mit
neuester umweltschonender Technologie
für den Neubau und die Sanierung. Weitere
Aussteller sind unter anderem: BAUMIT, die
Kirchdorfer-Gruppe mit den drei Marken
Kammel, MABA und TIBA sowie Terra Umwelttechnik,
Mapei oder Wicona.
www.blauelagune.at/r/bauzentrum
© Blaue Lagune, Thomas Laimgruber
architektur FACHMAGAZIN
22
Magazin
Innovative
Projekte gesucht
Interview: Roland Kanfer
Hannes Horvath, Hand GmbH,
für die inhaltliche Leitung und
Konzeption des von FIABCI und
ÖVI ausgelobten Prix d´Excellence
2024/25 zuständig, über die
Zielrichtung des Immobilienpreises
und die Herausforderungen, denen
sich Projektentwickler und Planer
in Zukunft stellen müssen.
Was ist die FIABCI?
Hannes Horvath: Die FIABCI ist ein internationaler
Immobilienverband, der seit 1951
besteht und 2500 Mitglieder in 70 Ländern
hat. Auch FIABCI Österreich besteht seither.
Ziel ist die internationale Vernetzung
und Begleitung der Branche. Der ÖVI, der
Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft,
ist eine freiwillige Vereinigung,
deren Kunden Bauträger, Verwalter und
Makler sind. Gemeinsam loben wir den Prix
d´Excellence aus.
Auf welche Veränderungen und Herausforderungen
muss sich die Branche vorbereiten
und wie sreagiert die Ausschreibung
des Prix d´Excellence darauf?
Wir befinden uns alle – Immobilienwirtschaft
und Architekten – in einer Transformation.
Mit dem Prix d´Excellence versuchen wir,
Orientierung in diesem Veränderungsprozess,
in dem wir uns befinden, mitzugeben.
Parallel zu vielen Diskussionen hilft es, mit
konkreten Vorreiterprojekten zu zeigen, wie
Zukunft aussehen kann.
FIABCI Prix d’Excellence Austria 2024/25
Alle maßgeblich am Projekt Beteiligten, wie Architekten, Projektentwickler, Investoren
etc. können bis einschließlich 16. Dezember ihre Projekte für den FIABCI Prix d’Excellence
Austria 2024/25 in folgenden fünf Kategorien einreichen:
Wohnen (frei finanziert)
Gewerbe (Büro, neue Arbeitswelten, Coworking, Retail, Logistik, Produktion etc.)
Hotel und Serviced Apartments (inkl. betreutes Wohnen, Studentenheime etc.)
Bauen im Bestand (Renovieren, Nach- und Umnutzung)
Spezialimmobilien (z. B. öffentliche Gebäude, Museen, subventionierte Immobilien aller Art.)
Zugelassen sind Projektentwicklungen mit Standort in Österreich, die von 1. Jänner 2022
bis 16. Dezember 2024 fertiggestellt wurden und sich erfolgreich im Betrieb befinden.
Die Projekte müssen ohne externe finanzielle Unterstützungen wirtschaftlich nachhaltig
sein (außer Kategorie Spezialimmobilien) und klare Alleinstellungsmerkmale bzw. Innovationen
aufweisen. Jedes Projekt darf nur einmal eingereicht werden. Die Kür findet am
10. April 2025 am Erste Campus in Wien statt.
Nominierte und Gewinner des österreichischen Wettbewerbs können ihre Projekte beim
internationalen FIABCI World Prix d´Excellence einreichen.
Alle Informationen für den Wettbewerb sind abrufbar auf www.fiabciprixaustria.at
Die FIABCI will mit dem Preis innovative,
zukunftsorientiere Projekte auszeichnen.
Worin bestehen die Innovationen?
Eine interdisziplinäre Jury beurteilt die Projekte
gesamtheitlich. Es gibt immer mehr
Spezialisten, die spannende Details ausarbeiten.
Was fehlt, ist die Zusammenschau.
Architekten müssen viele Disziplinen vereinen.
Wir brauchen in Zukunft andere Prozesse,
um das Spezialwissen in ein Projekt
zu integrieren. Beim Prix d´Excellence bewerten
wir nicht nach einem Punktesystem
sondern gesamtheitlich. Das bedeutet, wir
diskutieren auch über Zielkonflikte, Auswirkungen
auf Mensch, Umgebung und
Umwelt usw. in Betrieb und Errichtung. Ein
wirklich gutes Projekt orientiert sich auch
am menschlichen Maßstab, es wird eine
sehr lange Nutzungsdauer haben und damit
auch wirtschaftlich nachhaltig sein.
www.architektur-online.com
23
Magazin
Spielt auch die Wahl der Baustoffe eine
Rolle bei der Beurteilung?
Am Anfang muss das Hinterfragen der Bauaufgabe
stehen. In Zukunft müssen wir viel
mehr darauf achten, wofür wir Ressourcen
– Geld, Materialien, Boden, Treibhausgase,
Biodiversität – einsetzen. Dann landet man
automatisch bei den Materialien. Da gibt es
in der Beurteilung keine Vorbewertungen,
wir schauen uns die Projekte gesamtheitlich
an. Die Kriterien sind Projektkonzept, Projektentwicklung,
Architektur, Nachhaltigkeit,
Innovation und Nutzungsperspektiven.
Letztere sind uns sehr wichtig. Man muss
auch immer die Folgewirkung eines Gebäudes
in Produktion und Betrieb betrachten.
Es wurden Bürogebäude nach 20 Jahren abgerissen
oder mit Riesenaufwand in Wohnimmobilien
umgebaut, weil sie heute nicht
mehr nutzbar sind. Das ist nicht nachhaltig.
Die ökologische und soziale Bilanzierung
wird sich in den nächsten Jahren entwickeln
und starken Einfluss auf unsere Branchen
nehmen. Wir versuchen, die zentralen Themen
in der Jury schon heute zu erfassen.
Wie verläuft die Abstimmung?
Wir diskutieren jedes Projekt aus, die Entscheidung
fällt einstimmig.
In welche Richtung wird sich die Projektentwicklung
bewegen, worauf müssen sich
Planer und Bauträger einstellen?
Wenn wir gemeinsam in eine positive Zukunft
gehen wollen, sollten wir diese gemeinsam
gestalten. Der Architekt hat dabei
eine ganz wichtige Rolle. Wenn wir den
menschlichen Maßstab, die Gesellschaft
und den Planeten in diese Überlegungen
integrieren wollen, werden wir in Zukunft
andere Prozesse haben. Durch die hohe
Spezialisierung der letzten Dekaden ist
teilweise der Blick auf das Wesentliche verloren
gegangen. In Zukunft werden wir uns
wieder mehr der gesamtheitlichen Betrachtung
der Bauaufgabe selbst und ihrer Auswirkungen
widmen. Erfreulicherweise gibt
es hier auch schon viele positive Beispiele
– und genau diese sollen beim Prix d’Excellence
eingereicht werden.
www.fiabciprixaustria.at
Wir sind auf dem Weg:
material.
Zukunfts-
/ Unser Ziel: Reduktion der CO 2
-Emissionen unserer Produkte um 30 % bis 2030
/ Unser Aluminium: Zum Teil mit Recycling-Material und erneuerbaren Energien produziert
/ Unser Engagement: Einsatz weiterer umweltschonender Rohstoff-Alternativen
LET‘S GO LOW
Mehr erfahren:
architects.warema.com/zukunftsmaterial
architektur FACHMAGAZIN
HASSLACHER rib panels an der Betriebsstätte der
Landessportschule Albstadt in Baden-Württemberg.
24
© HASSLACHER Gruppe | Rensteph Thompson
© HASSLACHER Gruppe | Hans Jost
Innovation für
den Holzbau
Magazin
In der modernen Architektur gewinnt der nachhaltige
und effiziente Einsatz von Materialien
zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund
bietet die HASSLACHER Gruppe mit
seinen Rib Panels (Rippenplattendecken) eine
fortschrittliche Lösung für den Holzbau. Diese
Hybridkonstruktionen kombinieren die Vorzüge
von Brettsperrholz (BSP) und Brettschichtholz
(BSH), wodurch sie besonders für anspruchsvolle
Bauprojekte mit großen Spannweiten
geeignet sind. Durch ihre Vielseitigkeit und
Ressourceneffizienz setzen sie neue Maßstäbe
in der Holzbauweise.
HASSLACHER Rib Panels bestehen aus einer cleveren
Kombination von BSP und BSH, die mittels einer
schubstarren Verklebung verbunden werden. Diese
Verbindung schafft ein leistungsfähiges Bauteil mit
hoher Steifigkeit, das sich durch seine Leichtbauweise
auszeichnet. Das geringe Eigengewicht der Paneele
ermöglicht eine flexible Nutzung in der Planung
und sorgt für eine schlanke Konstruktion. Durch die
Anwendung der sogenannten Verbundtheorie kann
das Trägheitsmoment exakt berechnet werden, was
eine präzise Anpassung an die jeweiligen baulichen
Anforderungen ermöglicht.
In der Volksschule Hermagor/Österreich wurde der Zwischenraum der
HASSLACHER rib panels für Installationen und Akustikelemente genutzt.
© HASSLACHER Gruppe | Pierer.net
Bei der Errichtung der neuen Lehrwerkstätte 2.0 der Wiener Linien spielten
die Nachhaltigkeit und ein niedriger CO 2 -Fußabdruck eine große Rolle. Neben
HASSLACHER Leimholzprodukten wurden auch HASSLACHER Rippenplatten
bestehend aus Brettsperrholz und Brettschichtholz verbaut.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Ob im mehrgeschossigen Wohnbau, in Industrieund
Gewerbebauten oder in öffentlichen Gebäuden
– die Rib Panels bieten eine flexible und wirtschaftliche
Lösung für vielfältige Anwendungsbereiche.
Sie eignen sich als tragende Elemente für Decken,
Dächer und sogar Wände. Dank ihrer vorgefertigten
Bauweise ist eine schnelle und unkomplizierte Montage
möglich, was die Bauzeit signifikant verkürzt.
Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und die
geringe CO 2 -Bilanz machen die Rib Panels dabei besonders
umweltfreundlich.
Einfache Bemessung mit dem CLTdesigner
Die HASSLACHER Gruppe unterstützt Architekten
und Statiker mit der kostenlosen Bemessungssoftware
CLTdesigner, die speziell für die Rippenplatten
entwickelt wurde. Diese Software ermöglicht eine
schnelle und präzise Berechnung, auch für andere
Brettsperrholzkonstruktionen. Zusätzlich stellt die
HASSLACHER Gruppe Vorbemessungstabellen zur
Verfügung, die einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit
im Vergleich zu Flachdeckenkonstruktionen
geben. Mit dem CLTdesigner können Tragwerksplaner
effizient und zielgenau arbeiten, was den Planungsprozess
erheblich erleichtert.
HASSLACHER Gruppe
www.hasslacher.com
Fokus
Design: UPPERCUT.at | Photos: © Lieb Bau Weiz, Adobe Stock
HASSLACHER Gruppe
T +43 4769 22 49-0
info@hasslacher.com
Wiener Linien:
Lehrwerkstätte
2.0
Wien | AT
hasslacher.com
architektur FACHMAGAZIN
26
Magazin
Wohnen unter
der Erde
Der Entwurf des Periscope House, das in Knokke-Heist, Belgien, geplant ist, steht
exemplarisch für kreative und zugleich technologische Ansätze. Das Architekturstudio
Claerhout-Van Biervliet greift, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Adriaan
Claerhout, auf ein architektonisches Konzept zurück, das die Herausforderungen
der nachhaltigen Bauweise mit einem innovativen Raumverständnis vereint.
Durch die Unterbringung des gesamten Gebäudes unter der Erde wird nicht nur
die visuelle Beeinträchtigung der Landschaft minimiert, sondern auch die thermische
Isolierung auf natürliche Weise optimiert.
Renderings: Adriaan Claerhout
Die zentrale Herausforderung für unterirdische Gebäude
– die oft von Dunkelheit und einem Mangel
an Ausblick geprägt sind – wird durch ein ausgeklügeltes
Spiegelsystem, das als „Periskop“ fungiert,
auf bemerkenswerte Weise gelöst. Ein Doppelspiegel-System,
welches entlang der äußeren Kontur des
Gebäudes verläuft, kann auf verschiedenen Ebenen
des Gebäudes positioniert werden und ermöglicht
so den tiefen Einfall von Tageslicht sowie weite Ausblicke
in die umgebende Natur. In Anlehnung an das
Prinzip eines Periskops sind die Spiegel in einem
Winkel von 45 Grad angeordnet und heben sich bei
Tag, um Licht und Ausblick bis in die unterirdischen
Räume zu reflektieren. Bei Nacht sinken sie wieder
zurück in die Landschaft und verschwinden nahtlos
in der Umgebung.
www.architektur-online.com
27
Magazin
Architektur als Energiequelle
Die Mobilität des Spiegel-Systems ist jedoch nicht
nur ein ästhetisches Element, sondern dient auch
als nachhaltige Energiequelle. Die Spiegelsysteme
tragen schwere Pflanzbehälter, die tagsüber über
solarbetriebene Motoren angehoben werden. Die in
diesen Hebebewegungen erzeugte potentielle Energie
wird abends in elektrische Energie umgewandelt,
indem die schwer beladenen Spiegel wieder absinken
und einen Generator antreiben. Diese „Schwerkraftbatterie“
nutzt den Höhenunterschied der massiven
Pflanzcontainer und speichert so erneuerbare Energie,
was das Periscope House zu einer innovativen Lösung
im Bereich der nachhaltigen Architektur macht.
Eine Hommage an historische Vorbilder
In seiner architektonischen Gestaltung lehnt sich das
Periscope House an die räumliche Ordnung antiker
römischer und palladianischer Villen an, bei denen
zentral platzierte Innenhöfe das Herzstück der Architektur
bilden. Der große zentrale Patio im Periscope
House erfüllt nicht nur diese traditionelle Rolle, sondern
schafft eine einzigartige Verbindung zwischen
Innen- und Außenraum in einem vollständig unterirdischen
Kontext. Das Gebäude scheint das Konzept
der Raumwahrnehmung neu zu definieren, indem es
den Bewohnern das Gefühl von Offenheit und Naturverbundenheit
vermittelt – trotz seiner Position unterhalb
der Erdoberfläche.
Architektur jenseits der Wohnnutzung
Obwohl das Periscope House für den privaten Wohnbau
konzipiert wurde, zeigt das Projekt ein großes
Potenzial für weitere Anwendungen. Claerhout-Van
Biervliet und Adriaan Claerhout sehen in dem Konzept
eine vielseitige Lösung, die auch für Büros, kulturelle
Einrichtungen oder Museen wertvolle Impulse
bieten kann. In diesen Kontexten könnten die Periskop-Spiegel
als Lichtbringer und Ausblick-Generator
neue Möglichkeiten für die Nutzung von unterirdischen
Räumen schaffen.
Schwimmbadweg
Grüne Lichthöfe bringen Licht
in die Tiefgarage
umlaufende
Sitzbänke
Tiefgarage
architektur FACHMAGAZIN
28
Wettbewerbe & Awards
"Realisierungswettbewerb Haus der Generationen St. Johann"
159384
LEBEN
im
KAISERGARTEN
Rücksichtsvoll
Die Arbeitsgemeinschaft Stephan Metzner – bergwerk Architekten
gewinnt den geladenen Architekturwettbewerb für ein „Haus der
Generationen“ in St. Johann.
Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft
Tiroler Friedenswerk beabsichtigt,
auf Grundstücken der Gemeinde
St. Johann i. T. ein „Haus der Generationen“
im Passivhausstandard nach
Maßgabe der Tiroler Wohnbauförderungsrichtlinie
zu errichten. Die Bestandsobjekte
werden abgebrochen.
Die verschiedenen Nutzungen waren
in einem oder mehreren Baukörpern
anzuordnen. Vorgegeben wurde generell
eine Wandstärke von 45 cm
sowie eine Geschosshöhe von 370 cm
im EG und 300 cm in den oberen
Geschossen. Das Raumprogramm
umfasst Familienwohnungen mit 15
Wohnungen, Wohnen für Menschen
mit Behinderung mit sieben Wohnungen
und Assistenz wohnung, Mädchen-
und Frauenwohnen mit fünf
Zentrum Dorfplatz
STÄDTEBAU
GEBÄUDE
insgesamt 34 Einheiten, Tagespflege, „Die rücksichtsvolle Einbettung der
Zwei zueinander versetzte, kompakte Baukörper bilden einen gemeinsamen Dorfplatz - Beide Gebäude sind in Ihrer Längsrichtung gegliedert, die Volumina versetzt - so Die Kinderkrippe bildet den westseitigen Abschluss, deren Freibereich verbindet sich mit
die Höhenentwicklung nimmt Rücksicht auf die Umgebung und entwickelt sich im entstehen kompakte Baukörper, die sich in den Bestand einfügen. In Ihrer dem Spielplatz im Westen. Zwischen den Bereichen nimmt ein großzügige, zum Garten
Zentrum Bebauung zur Viergeschossigkeit. Beide Baukörper ermöglichen eine Bewegungsfuge befinden sich jeweils leicht ablesbar die Haupteingänge.
hin durchgestecktes FOYER die Bewohner der Obergeschosse in Empfang. In den
Durchwegung des Grundstücks, Leben und Erleben sämtlicher Nutzungen erzeugt
Obergeschossen werden die Wohnnutzungen (Familienwohnen, Frauenwohnen, Wohnen
vielfältige Treffpunkte und Plätze. Auf dem Dorfplatz sollen Sitzgelegenheiten, Platz für
Kinderkrippe mit vier Gruppenräumen,
Erdgeschoss Bewegungsraum, mit Plätzen, Treffpunkten und attraktiven Eingangszonen erzeugen einGesundheits-
ist südorientiert, der Freibereich eröffnet einen wunderbaren durch Blick auf das Kitzbühler abgestufte ist der SHORTCUT zum Platz hin - eine einläufige Höhen Treppe sorgt für kurze Wege und auf den Anord-
Das ostseitige Gebäude nimmt das betreute Wohnen, den Gebäude Sozialsprengel und die für Menschen in mit Behinderung) ihre durchmischt über Umgebung das gesamte Gebäude verteilt. Eine wird
Exerzierübungen und vielfältige Veranstaltungen im Freien für Leben sorgen - Tagesbetreuung auf - der Aufenthaltsraum und die Computeria bilden das offene, WOHNGASSE bringt Luft und Licht in großzügiger und doch kompakter Art und Weise in
überdachte Sitzbereiche an den Gebäuden sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.
erdgeschossige Herz der Anlage. Das Tagescafé wird am Kreuzungspunkt des die Ebenen, Lufträume verbinden die Ebenen zueinander, gemeinschaftliche Terrassen
Dorfweges angeordnet - neben dem Kaiser haben die Bewohner von hier aus sämtliche an deren Ende sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Der westliche Teil des
Gemeinschaftliches Wohnen, hohe private und öffentliche Aufenthaltsqualität, Bewegungen im Quartier im Blick. Die Tagesbetreuung als in sich abgeschlossene Einheit Gebäudes wird dreigeschossig geplant, auf dessen Dach entstehen gemeinschaftliche
gemeinschaft-liche Außen- und Freibereiche und gezielt gesetzte Funktionen im bekommt einen intimen Standort an der Ostseite des Gebäudes - der Aufenthaltsbereich Dachflächen, Urban Gardening ist angedacht - der Kaiser immer im Blick. Besonderheit
lebendiges Quartier mit Aus- und Einblicken in die wunderbare Umgebung um und in St. Horn. In den oberen Ebenen verteilen sich die Wohnungen für das betreute Wohnen - DORFPLATZ.
Johann in Tirol - das Haus der Generationen steht im Kaisergarten.
erschlossen durch die Nord-Süd verlaufende WOHNGASSE, die sich mäandrierend durch
das Gebäude schlängelt - schmälere und breitere Stellen wechseln sich ab, Das Beratungszentrum für Mädchen und Frauen wird bewusst im ersten Obergeschoss
ERSCHLIESSUNG
Sitzgelegenheiten, kleine „Vorgartenzonen“ entstehen. Am zentralen Treppenhaus angeordnet, um eine neutrale Zugangssituation zu ermöglichen.
und gliedern sich je Geschoss Gemeinschafts- und Terrassenflächen auf - so können
Das Projekt
Sozialsprengel,
verzichtet bewusst auf eine Zufahrbarkeit über den nordseitigen Stumpf
Beratungszent-
-
nungen sowohl in der vertikalen als
Bewohner den Zugangsbereich beobachten oder sich ostseitig auf der intimeren
hier werden lediglich Notzufahrten angeordnet und konzentriert Parken, Terrasse zurückziehen. Das südseitige Fluchttreppenhaus dient als Shortcut in den
Tiefgaragenzufahrt und Hauptzugang auf den nördlichen Grundstückszugang entlang Garten und kann auch als Terrasse genutzt werden.
des Schwimmbadweges ermöglicht.
Ganz im Westen knüpft der Spielplatz entlang der Ache an alte Traditionen an und
verbindet das neue Quartier mit der beliebten Fußgängerachse. Von dort ausgehend
führt der DORFWEG nordseitig am westseitigen Gebäude auf den zentralen
DORFPLATZ. Von der Nordseite her wird der Dorfweg über den Hauptzugang sowie den
Stumpf an den Schwimmbadweg angeschlossen.
SPIELEN
Photovoltaik
Zugang Achenweg
Urban Gardening
Lageplan
Wohnungen,
I 1:500
Betreutes Wohnen mit
rum, Vereins- und Trainingsraum.
SPORT
Im Westen nimmt das zweite, 90° zum betreuten Wohnen gedrehte Gebäude im
Erdgeschoss den zum Platz öffenbaren Schützenbereich und den Bewegungsraum auf.
Yoga, Pilates, Exerzierübungen oder Ähnliches können bei Schönwetter direkt vor dem
Bewegungsraum auf dem Dorfplatz abgehalten werden - bei Veranstaltungen dient der
Bewegungsraum als Bühne.
E +2
E +3 E +1
E
E +3
E +2
DORFWEG
Dachterrasse
Gemeinsamer
Eingang
Notzufahrt
Bewohner / Kinderkrippe
SCHÜTZENKOMPANIE
DORFPLATZ
1. Preis
Projekt 06
ARGE Architekturbüro Metzner ZT GmbH –
bergwerk Architekten ZT GmbH
Mitarbeiter: Stephan Metzner, Jürgen Trixl,
Helena Seyfarth, Fabian Schipflinger
BETREUTES WOHNEN
6 Stellplätze
TG Einfahrt
DORFWEG
Urban Gardening
SOZIALSPRENGEL
Dachte rasse
4 Ste lplätze
TAGESPFLEGE
Beurteilung der Jury
auch in der horizontalen Richtung
Photovoltaik
Lageplan
Pläne, Renderings, Fotos: © bergwerk Architekten
E
A
S
Auslober
Tiroler Friedenswerk gemeinnützige
Wohnbaugesellschaft m.b.H., 6063 Rum
Verfahrensorganisation
pendlarchitects, 6020 Innsbruck
Art des Verfahrens
Geladener, einstufiger Architekturwettbewerb
Geladene Teilnehmer
• Architektengruppe P3, St. Johann
• ARGE Stefan Metzner – bergwerk
Architekten, St. Johann
• Architekt Johann Ritsch, St. Johann
• Architektin Claudia Dorner (mit Monika
Gogl), St. Johann
• Architekt DI Gilbert Sommer, Innsbruck
• teamk2 architects ZT GmbH, Innsbruck
AUSSCHREIBUNG
Urban Gardening Dachterrasse
• Architekt Martin Weiskopf, Innsbruck
• ARGE Studio Lois ZT GmbH +
ir Architektin Iris Reiter, Innsbruck
EINGANG
• Architekten Stöger Zelger, Innsbruck
• Architektur Wasle und Strele, Telfs
• Architekt DI Siegfried Hybner, Schwaz
• Meissl Architects ZT GMBH, Seefeld
• Markus Fuchs Architektur ZT GmbH,
Kufstein
• Architektin DI Shirley Pogorelcnik,
Innsbruck, mit Architekt DI Harald
Kleinheinz, Innsbruck
Preisgericht
Fachpreisrichter: Arch. DI Martin Urmann,
Arch. DI Eva López, DI Balbina Zikesch,
DI Klaus Juen
Sachpreisrichter: Dir. Dr. Dietmar Härting,
Bürgerm. Mag. Stefan Seiwald, Vize bürgerm.
Peter Wallner, 2. Vizebürgerm. Hubert
Almberger, Heribert Mariacher, DI Roland
Kapferer
DORFPLATZ
Preisgerichtssitzung
02.07.2024
Preisträger
1. Preis (€ 16.500): ARGE Stefan Metzner –
bergwerk Architekten
2. Preis (€ 10.000): Nachhaltig Planen –
Arch. DI Siegried Hybner
3. Preis (€ 6.500): ARGE Studio Lois ZT
GmbH & ir architektin iris reiter
Nachrücker: ARGE Markus Fuchs Architektur
& Oeller Architekten ZT GmbH
3.OG
+9,7
2.OG
+6,7
1.OG
+3,7
EG
±0,0
35
8
12
WC
30
WC
8
22
49
60
40
40
70
40
60
Garten
280
58
25
29
Personal
A
www.architektur-online.com
29
Wettbewerbe & Awards
Zugang Achenweg DORFWEG
TG Einfahrt
SPIELEN
A
Kinderspielplatz
320
Lichthof
Vereine
Lager Kü
8
Mittagstisch
32
Schleuse
7
Fahrräder / Scooter
29
KINDERKRIPPE
WC G
5
Wirtschaft
18
Besprechung
18
WC P
5
Garderobe
Wickel
Leitung
10
Mü l
44
11 Fahrradbügel
Kinderwagen
15
überdachter Vorplatz
Gemeinsamer
Eingang
Notzufahrt
Bewohner / Kinderkrippe
6 Ste lplätze
DORFWEG
Parken
Kinderkrippe / Besucher
SOZIALSPRENGEL
4 Ste lplätze
Büro PDL
23
Büro Buchhaltung
14
Nebenr DGKP
17
Büro GF
22
11 Fahrradbügel
Vorr/Wartez
Gruppe 01
40
Garderobe P
Archiv
5
Büro DGKP
Mü lraum
28
12
WC H
8
Gruppe
19
Wickel
Umkl. H
13
Büro
20
WC b
4
Gruppe 01
40
Garderobe
35
WC B
5
Putz
7
WC
6
WC
6
SCHÜTZENKOMPANIE
Kaiserblick
überdachter Vorplatz
Wartezone
13
Foyer
Gard
18
Büro Leitung
23
Archiv/Kop
6
WC D
8
Pflegebad
22
Gruppe 01
40
Vorraum
14
Speis
9
Vorraum
22
WC H
3
WC P
4
Ruheraum
29
Umkl. D
Aufenthalt
50
Garten
214
Gruppe
19
Geräteraum
17
Gruppe 01
40
Garten
Kinderkrippe
Putz.
5
15
WC P
3
Geräteraum
25
Garten
Gemeinschaft
Bewegungsraum 02
40
SPORT
Bewegungsraum 01
60
exerzieren treffen
Shortcut Platz
öffenbar zum Platz öffenbar zum Platz
DORFPLATZ
sitzen
beobachten
Tagescafé
39
Aufenthaltsraum
124
Garderobe
19
AR BW
8
teilbar
2x 17 Pers
1x 17 Pers
WC b
4
Putzraum
8
WC D
7
Computeria
85
WC b
4
AR/Putzr
7
WC H
7
Büro
14
Aufenthaltsraum
56
Terrasse
23
Therapieraum
29
TAGESPFLEGE
Garderobe
27
BETREUTES WOHNEN
Hornblick
Garten
Betreutes
Wohnen
Terrasse
Garten
Tagespflege
Erdgeschoss
rdgeschoss I 1:200
nsicht West I 1:200
chnitt A-A I 1:200
erreicht.“ Diesem Erläuterungstext
kann das Preisgericht in vollem Umfang
folgen. Die zwei voneinander
Urban Gardening Dachterrasse
getrennt am Grundstück gesetzten
Baukörper suggerieren durch ihre
geschickte Ausformulierung das
Vorhandensein von vier Häusern.
Das menschliche Auge Garten nimmt so eine
SPIELEN
Kinderkrippe
KINDERKRIPPE
Bebauung wahr, die eine logische
Fortführung des bereits Vorhandenen
darstellt. Die einzelnen Funktionen
sind richtig auf die Gebäude
verteilt, bedürfen im Detail aber noch
Urban Gardening Dachterrasse
kleinerer Adaptierungen. Die konse-
FRAUEN
quent autofreie Situation lässt eine
WOHNEN
WOHNEN
hohe Aufenthaltsqualität und Bele-
MIT BEEINTRÄCHTIGUNG
bung des Quartiers erwarten, zumal
Wohngasse
Wohngasse
2,60
3,20
2,60
3,00
2,60
3,00
3,00
3,70
2,60
3,60
Garten
Vereine
Bewegung
Oberlichter
FAMILIEN
WOHNEN
der Entwurf die Lichthof fußläufige Durchwe-
Lichthof
gung des gesamten Grundstücks er-
Wohngasse
laubt und auch der „Dorfplatz“ die so
EINGANG
VEREINE
wichtige Identifikation schafft. Das
BEWEGUNG Garten betreutes BETREUTES WOHNEN Shortcut Platz Garten
TAGESPFLEGE
Wohnen
Tagespflege
Shortcut Platz
DORFPLATZ
DORFPLATZ
Terrasse
Massen und die Ausformulierung der
EINGANG
Außenräume geben die richtige Ant-
Tiefgarage
wort auf die Aufgabenstellung.
Oberlichter
Modell
städtebauliche Spiel mit den Baukörpern
und die Verteilung der Funkti-
Terrasse
onen überzeugt, die Verteilung der
Terrasse
Terrasse
Gemeinschaftsraum
BETREUTES
WOHNEN
TAGESPFLEGE
DAS BÜRO
bergwerk Architekten ZT GmbH
„Unser Büro mit Niederlassungen in Lofer, Salzburg
und Graz wurde 2010 von Oswald Hundegger und
Jürgen Trixl gegründet. 2017 erfolgte die Expansion
nach Deutschland mit Eröffnung des Büros in
München, wo wir seit 2012 tätig sein dürfen.
Wir beschäftigen an allen Standorten gemeinsam
ca. 15 Angestellte, diese sind Grundlage und Basis
unseres Erfolges. Gemeinsam bearbeiten wir
Projekte in unterschiedlichen Maßstäben – vom
Einfamilienhaus über gemeinnützige Wohnbauten,
kommunale Projekte bis hin zu größeren Bürogebäuden
und Hotels. Zudem nehmen wir erfolgreich
am Wettbewerbswesen teil, sehen dies als Beitrag
zu einer vielfältigen Beschäftigung mit unterschiedlichen
Aufgabenstellungen.
Geographisch bewegen wir uns, unserem Büronamen
folgend, in den Bergen – unsere Werke
befinden sich meist innerhalb oder in Blickweite
der Alpen im Dreieck zwischen Graz, Salzburg und
München. Ohne eine funktionierende Zusammenarbeit
mit unseren Bauherrinnen und Bauherren
würde keine Architektur entstehen, diese partnerschaftliche
Arbeit am gemeinsamen Projekt ist
Mittelpunkt unseres Werkes.“
bergwerkarchitekten.at
architektur FACHMAGAZIN
30
Wettbewerbe & Awards
Eine klare Struktur
Visualisierungen, Pläne, Fotos: hm architekten
hm Architekten aus Seewalchen gewinnen den geladenen Wettbewerb
für ein neues Feuerwehrhaus in Enns, Oberösterreich.
Gegenstand des Wettbewerbes war die Erlangung
eines Vorentwurfes für ein Feuerwehrhaus
samt Katastrophenschutzlager und
Abbruch der Baubestände in Enns, Oberösterreich.
Für die Freiwillige Feuerwehr ist ein
Feuerwehrhaus mit 12 Stellplätzen vorgesehen.
Im Nebenraumbereich (Kommandoraum, Schulungsraum
etc.) ist eine individuelle Aufteilung
der angeführten Fläche von 190 m² möglich.
Die nachfolgenden Planungskriterien waren
vorrangig zu beachten: PV-Anlage am Dach;
2,60 Meter entlang der Lorcher Straße ist für
einen neuen Radweg reserviert; Ein- und Ausfahrt
für Privat-Pkws in der Lorcher Straße; es
gibt kein Ersatzquartier für die Feuerwehr. Die
bestehende Feuerwehr muss während der Bauarbeiten
des neuen Gebäudes in Betrieb bleiben
samt erforderlichen Ein- und Ausfahrten. u
AUSSCHREIBUNG
Auftraggeber/Auslober
eww Anlagentechnik GmbH, Knorrstraße 6,
4600 Wels, als Totalübernehmer.
Art des Verfahrens
Geladener Architekturwettbewerb
(Realisierungswettbewerb)
Teilnehmer
1 Architekturbüro Bauböck ZT GmbH,
4910 Ried im Innkreis
2 Architekt DI Thomas Blazek, 4040 Linz
3 F2 Architekten ZT GmbH, 4690 Schwanenstadt
4 Haas Architektur ZT GmbH, 4470 Enns
5 hm architekten ZT GmbH, 4863 Seewalchen
am Attersee
6 neururer architekten ZT GmbH,
4840 Vöcklabruck
7 TWO IN A BOX – ARCHITEKTEN ZT Gmbh,
4100 Ottensheim
Mitglieder des Preisgerichtes
Fachpreisrichter:
Arch. DI Manfred Waldhör (Vorsitzender)
Arch. Mag. Peter Schneider (stv. Vorsitzender)
HR DI Elke Handstanger (Schriftführerin)
Sachpreisrichter:
Bürgermeister Christian Deleja – Hotko (stv.
Schriftführer)
DI Dorothea Helperstorfer
Kommandant ABI Alfred Stummer
Zuschlagsentscheidung
04.05.2023
Preise
1. Preis: hm architekten
€ 10.000,00
2. Preis: ARGE neururer architekten
und WS architektur ZT GbR
€ 8.100,00
3. Preis: TWO IN A BOX – ARCHITEKTEN
€ 7.300,00 (exkl. MwSt.)
Nachrücker: Architekt DI Thomas Blazek
€ 3.650,00
www.architektur-online.com
31
Wettbewerbe & Awards
Feuerwehrhaus aus einem Guss
Ein länglicher, klarer Baukörper entlang
der Lorcherstraße beheimatet
die Freiwillige Feuerwehr Enns.
Keilförmig verjüngt sich das Gebäude
in Richtung Stadlgasse. Angrenzend
an den Verwaltungstrakt befinden
sich zuerst die sieben kürzeren
Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und
danach im Bereich mit der größten
Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze.
Die Waschbox, um das Trafogebäude
leicht zurückgesetzt, samt
vorgelagertem Schlauchturm bildet
den Abschluss der Halle.
Das Nebengebäude, die KHD-Halle,
steht dem Feuerwehrhaus in gleicher
Farb- und Formensprache gegenüber
und bildet ein Ensemble.
Ausnutzung der Freiflächen
Durch die Platzierung des Gebäudes
und den Verzicht eines L-förmigen
Baukörpers entsteht ein großer
Bernhard Mandl (li.)
und Martin Höltinger
Übungsplatz in perfekter Lage vor
dem Schlauchturm. Eine nordseitige
Notausfahrt bleibt erhalten.
Die Aufstellfläche eines Krans für
Hubarbeiten vor der Sporthalle ist
ebenfalls dauerhaft gewährleistet.
Im Anschluss an den Schlauchturm
und die Waschbox ist Platz für die
Erweiterung eines Hallenstellplatzes
und das externe Notstromaggregat.
Die maximale Längsausdehnung
begünstigt den Lärmschutz für die
Anwohner und bildet zugleich einen
städtebaulichen Abschluss.
Klare Orientierung im Gebäude
Der Haupteingang orientiert sich
zum neu organisierten, südlich gelegenen
Parkplatz. Die anrückenden
Einsatzkräfte gelangen auf kurzem
Wege in die Garderoben und von
dort weiter direkt in die Fahrzeughalle.
Gegenüber liegend gelangt
man in den Bereitschaftsraum und
den Kommandoraum mit Blick auf
den Vorplatz und die Fahrzeughalle.
Die einfache, lineare Wegeführung
ermöglicht beste Übersicht, kurze
Wege und somit effizientes Arbeiten
im Einsatzfall.
Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes
befinden sich Büros, Schulungs-
und Jugendraum sowie die
beiden Ruheräume. Der Schulungsraum
verfügt über ein Fenster in die
Fahrzeughalle und lässt sich mittels
mobiler Trennwand zum Jugendraum
öffnen. Teeküche, Pausenbereich und
Jugendraum orientieren sich „hell
und freundlich“ zur vorgelagerten
Terrasse, von wo aus man den ganzen
Vorplatz überblicken kann.
Konstruktion, Materialkonzept
und Technik
Das Gebäude wird in Massivbauweise
errichtet. Die leicht geneigten
Dächer werden in Form von vorgefertigten
Holzbauelementen mit
langlebigen Gleitbügeldachbahnen
hergestellt.
Alle Fassadenflächen können kostengünstig
verputzt, aber auch als
hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt
werden. Die einheitliche Farbgebung
kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus
und stärkt den Charakter
der Architektur. Einzig Schlauchturm
und Teile der Waschbox heben sich
als betongraue Baukörper bewusst
davon ab. Der kompakte geradlinige
Baukörper weist minimale Hüllflächen
und dadurch ideale Voraussetzungen
für hohe Energieeffizienz auf.
Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes,
aber auch das Dach
der KHD-Halle erlauben die Installation
einer Photovoltaik Anlage. •
NOTSTROM
NOTSTROM
E R W E I T E R U N G
WASCHBOX
7,50
25
75
NOT-
STROM
ERWEI-
TERUNG
S C H L A U C H L A G E R
4,50
TRAFO
WERKSTATT
20,00 m 2
4,50
4,50
25
4,50
G E R Ä T E L A G E R 44,40 m 2
G E R Ä T E L A G E R 48,60 m 2
80,00 m 2
4,50
20,00
25
4,50
BINDEMITTEL
4,50
4,50
S O N T I G E
DRUCKLUFT
4,50
P F L E G E
A N Z Ü G E
ZUSÄTZLICHE LAGER
4,50
4,50
W A S C H -T R O C K E N -
4,50
25
75
25
9
25
JUGEND
7
9
8
BESPR.
7
6
14
SPINDE
WC-H
8
7
76
SPINDE-H
6
24
SPINDE
14
SPINDE
EINSATZ-
MITTEL
BEL (OG)
5
WC-D
9,30 m 2
7
6
5
4
14
SPINDE
AUSSTELLUNG
EDV
5,25 m 2
VF
6
TEEKÜCHE
VF
58,80 m 2
5
4
3
19
SPINDE
P U T Z
7,60 m 2
5
18
SPINDE-D
3
BÜRO I
15,90 m 2
4
2
9
SPINDE
4
2
SCHLAFR.
12,05 m 2
12,05 m 2
3
ATEMSCHUTZ-
TREIBSTOFF-
BEKL-
L A G E R
14,55 m 2
KAT
18,35 m 2
AR/PUTZ
1
3
4,50 m 2
2
18,10 m 2
1
11,90 m 2
AR/LIFT
4,50 m 2
EINGANG
AUSHANG
2
1
5,40
0,00
1
6
FAHNEN
6
5
6
7
5
4
6
5
6
7
5
4
4
6
3
3
5
2
5
4
4
1
3
3
2
2
4
1
3
2
1
3
2
1
7
6
2
1
5
4
7
3
6
9
2
1
5
1
4
3
9
2
8
1
5
8
7
5
4
5
7
7
6
4
3
6
5
5
4
4
7
6
3
6
5
3
2
2
5
4
1
4
3
5
3
2
4
2
1
1
3
2
4
1
7,00
3
0,00
2
1
3
2
1
2
1
1
www.architektur-online.com
AUFSTELL-
FLÄCHE
KRAN
NOT-
AUSFAHRT
ÜBUNGSPLATZ
LORCHER STRASSE
FAHRZEUGHALLE KOPFGEBÄUDE
PV ANLAGE
KHD-HALLE
32
CHITEKTURWETTBEWERB „NEUBAU FEUERWEHR ENNS“
12
Ansicht West
17 PP
35 PP
STADLGASSE
11
N
10
EIN FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS
Ein länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße
beheimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt
sich das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den
Verwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren
Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit der
größten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox,
um das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem
Schlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.
Das Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut
vorgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem
Feuerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber
und bilden ein gemeinsames Ensemble.
BESTMÖGLICHE AUSNUTZUNG DER FREIFLÄCHEN
Durch die Platzierung des Gebäudes entlang der Lorcherstraße
und den Verzicht eines L-förmigen Baukörpers entsteht ein
großer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.
Eine nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen
Durchfahren einer Garage erhalten.
Die Aufstellfläche eines Krans für Hubarbeiten vor der Sporthalle
ist ebenfalls dauerhaft gewährleistet. Im Anschluss an den
Schlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung
eines Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die
maximale Längsausdehnung entlang der Lorcherstraße
begünstigt den Lärmschutz für die Anwohner und bildet zugleich
einen städtebaulichen Abschluss.
KLARE ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE
Wettbewerbe & Awards
Der Haupteingang orientiert sich zum neu organisierten, südlich
gelegenen Parkplatz. Die anrückenden Einsatzkräfte gelangen
auf kurzem Wege in die Garderoben und von dort weiter direkt in
die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man in den
Bereitschaftsraum mit Teeküche und den Kommandoraum mit
Blick auf den Vorplatz und die Fahrzeughalle. Die einfache,
lineare Wegeführung ermöglicht stehts beste Übersicht, kurze
Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.
Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes befinden sich Büros,
Schulungs- und Jugendraum sowie die beiden Ruheräume. Der
Schulungsraum verfügt über ein Fenster in die Fahrzeughalle
und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum
öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum orientieren
sich „hell und freundlich“ zur vorgelagerten Terrasse, von wo aus
man den ganzen Vorplatz überblicken kann.
Historische Feuerwehrgegenstände können im Foyer und
Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden.
KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT UND TECHNIK
Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet. Die leicht
geneigten Dächer werden in Form von vorgefertigten
Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen
hergestellt und nach außen entwässert.
Alle Fassadenflächen können kostengünstig verputzt aber auch
als hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt werden. Die
einheitliche Farbgebung kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus
und stärkt den Charakter der Architektur. Einzig Schlauchturm
und Teile der Waschbox heben sich als betongraue Baukörper
bewusst davon ab.
Der kompakte geradlinige Baukörper weist minimale Hüllflächen
und dadurch ideale Voraussetzungen für hohe Energieeffizienz
vor. Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes, aber
auch das Dach der KHD-Halle erlauben die Installation einer
Photovoltaik Anlage.
818418
9 8 7 6 5 4
3
KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE
KOMMANDO
TERRASSE
HAUPTEINGANG
LAGEPLAN M 1:500
ANSICHT WEST M 1:200
FEUERWEHR ENNS
TRAFO
ICHT OST M 1:200
Z A U N
TRAFO
BESTAND
INKL. SCHLAUCHPFLEGE
104,55 m 2
ABSTAND8,75 m 2
10,00 m 2 L Ö S C H -
12
11
5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )
320,85 m 2
10
9
8
7
L A G E R
20,00 m 2
6
SCHMIERMITTEL
12,00 m 2
5
L A G E R
10,00 m 2
7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )
345,55 m 2
TAUCHER
15,00 m 2
P F L E G E R A U M
20,00 m 2
R A U M
25,00 m 2
S C H L E U S E
10,20 m 2
10,00 m 2 95,10 m 2
4 3 2 1
9,75 m 2
KDO. u.
BEREITSCHAFT
TEE+LAGER
ABSTAND7,45 m 2
26,85 m 2 UMKLEIDE
±0,00
43,10 m 2 HEIZR.
14
13
12
11
10
35 PP
T U R M
8,15 m 2
1. Preis
Projekt 01
Z A U N
T O R
NOT-
AUSFAHRT
hm architekten zt gmbh
Seewalchen am Attersee; gegründet 2018
Martin Höltinger, Bernhard Mandl, Eva Ploy
hm-architekten.at
ÜBUNGSPLATZ
ca.800m²
A U F S T E L L F L Ä C H E K R A N 8x14M
B O O T E
15,40 m 2
1,50
F L U G D A C H F Ü R
ABROLLBEHÄLTER
8,00
14,00
H A L L E A B R O L L B E H Ä L T E R
160,00 m 2
16,00
H A L L E P A L E T T E N L A G E R
150,00 m 2
NOT-
STROM
ERWEI-
TERUNG
5,00
15,00
TRAFO
10,00
17 PP
2,60 60 3,00 79 5
PV ANLAGE
FAHRZEUGHALLE
20 PP
BESTAND
LORCHER STRASSE
KOPFGEBÄUDE
7,00
NITT LÄNGS M 1:200
NOT-
AUSFAHRT
N
ÜBUNGSPLATZ
GESCHOSS M 1:200
Erdgeschoss
AUFSTELL-
FLÄCHE
KRAN
17 PP
KHD-HALLE
BÜRO
BÜRO II
15,45 m 2
10,00 m 2 AR/LIFT
63,95 m 2
WC-H
7,45 m WC-D
2 2,60 m 2
SCHULUNGSRAUM
78,40 m 2
SCHLAFR.
22,20 m 2 11,00 m 2
+3,20
GARD.
4,30
TERRASSE
47,40 m 2
4,50
14
13
12
11
10
50 4,50 1,00 1,02 30 5
5,00
50 2,50 30 2,20
ICHT SÜD M 1:200
LAGEPLAN M 1:500
SCHNITT FAHRZEUGHALLE M 1:200
Blatt 1
N
TRAFO
BESTAND
S C H L A U C H L A G E R
WERKSTATT
G E R Ä T E L A G E R 48,60 m
10,00 m 2 2
20,00 m 2
L Ö S C H -
BINDEMITTEL
L A G E R
20,00 m 2
TREIBSTOFF-
SCHMIERMITTEL
12,00 m 2
S O N T I G E
L A G E R
10,00 m 2
DRUCKLUFT
10,00 m 2
P F L E G E
A N Z Ü G E
TAUCHER
15,00 m 2
ATEM
P F L
2
RGESCHOSS M 1:200
Obergeschoss
NOTSTROM
WASCHBOX
INKL. SCHLAUCHPFLEGE
104,55 m 2
7,50
25
75
4,50
4,50
5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )
320,85 m 2 7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )
345,55 m 2
4,50
4,50
4,50
4,50
4,50
4,50
4,50
4,50
ABSTAN
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
20,00
25
S C H L A U C H L A G E R
WERKSTATT
G E R Ä T E L A G E R 48,60 m
10,00 m 2 2
20,00 m 2
L Ö S C H -
BINDEMITTEL
L A G E R
20,00 m 2
75
ABSTAND8,75 m 2
4,50
12
2
www.architektur-online.com
4,50
11
EINSATZ-
BÜRO
MITTEL BÜRO II
BÜRO I
KAT
BEL (OG) 15,45 m 2 15,90 m 2
18,35 m 2
10,00 m 2 VF
AR/LIFT
63,95 m 2 4,50 m 2
WC-H WC-D
7,45 m 2 2,60 m 2
SCHLAFR.
12,05 m 2
SCHULUNGSRAUM
78,40 m 2
TEEKÜCHE
SCHLAFR.
12,05 m 2
JUGEND
22,20 m 2 AR/PUTZ
11,00 m 2
1
5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )
320,85 m 2
4,50
10
+3,20
GARD.
TERRASSE
47,40 m 2
4,50
9
4,50
8
4,50
7
FEUERWEHR ENNS
6
14
5
13
4
10,00 m 2 33
KDO. u.
7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )
345,55 m 2
TBEWERB „NEUBAU FEUERWEHR ENNS“
4,50
6
14,00
4,50
5
S O N T I G E
L A G E R
10,00 m 2
DRUCKLUFT
12
4,50
3
4
11
P F L E G E
A N Z Ü G E
TAUCHER
15,00 m 2
2
10
4,50
3
1
9
4,50
8
2
W A S C H -T R O C K E N -
R A U M
25,00 m 2
7
4,50
1
6
S C H L E U S E
10,20 m 2
5
75
ABSTAND7,45 m 2
4
UMKLEIDE
HEIZR.
76
95,10 m 2 18
11,90 m 2
SPINDE-H
SPINDE-D
14
14
14
19
9
SPINDE
SPINDE
SPINDE
SPINDE SPINDE
AR/LIFT
4,50 m 2
AUSSTELLUNG
EINGANG
WC-H
WC-D EDV
9,75 m 2 9,30 m 2 5,25 m 2
AUSHANG
BEREITSCHAFT
TEE+LAGER
BESPR.
43,10 m 2 18,10 m 2
26,85 m 2
3
24
SPINDE
2
1
VF
58,80 m 2
P U T Z
7,60 m 2
±0,00
ATEMSCHUTZ-
P F L E G E R A U M
20,00 m 2
TREIBSTOFF-
SCHMIERMITTEL
12,00 m 2
BEKL-
L A G E R
14,55 m 2
Wettbewerbe & Awards
FAHNEN
6
5
6
5
4
14
13
12
11
10
7
9
3
4
6
5
4
3
2
8
7
6
2
1
PLATZ
0m²
5
4
3
N
2
1
6
5
4
RGESCHOSS M 1:200
3
2
1
25
7
6
5
4
3
2
1
1
A U F S T E L L F L Ä C H E K R A N 8x14M
5
2
35 PP
9
STADLGASSE
Ansicht Süd
7
8
6
7
5
6
B O O T E
15,40 m 2
1,50
4
25
N
5
3
F L U G D A C H F Ü R
ABROLLBEHÄLTER
80,00 m 2
EIN FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS
KLARE ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE
Ein länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße
Der Haupteingang orientiert sich zum neu organisierten, südlich
beheimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt
gelegenen Parkplatz. Die anrückenden Einsatzkräfte gelangen
sich das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den
FEUERWEHR auf kurzem Wege in die Garderoben
ENNS
und von dort weiter direkt in
Verwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren
Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit der
die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man in den
Bereitschaftsraum mit Teeküche und den Kommandoraum TRAFO mit
größten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox,
Blick auf den Vorplatz und die Fahrzeughalle. Die einfache,
um das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem
lineare Wegeführung ermöglicht stehts beste Übersicht, kurze
Ansicht Ost
Schlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.
Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.
Das Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut
Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes befinden sich Büros,
vorgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem
Schulungs- und Jugendraum sowie die beiden Ruheräume. Der
JURYBEURTEILUNG
Feuerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber
Schulungsraum verfügt über ein Fenster in die Fahrzeughalle
FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS
und bilden ein gemeinsames KLARE Ensemble. ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum
Das Projekt besteht aus einem
öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum orientieren
länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße BESTMÖGLICHE AUSNUTZUNG Der Haupteingang DER FREIFLÄCHEN orientiert sich zum neu organisierten, sich „hell und freundlich“ südlich
nord-südgerichteten zur vorgelagerten Terrasse, Baukörper, von wo aus
heimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt Durch die Platzierung gelegenen des Gebäudes Parkplatz. entlang der Die Lorcherstraße anrückenden Einsatzkräfte man den ganzen gelangen Vorplatz überblicken kann.
h das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den und den Verzicht eines auf kurzem L-förmigen Wege Baukörpers in die Garderoben entsteht ein und von Historische dort weiter Feuerwehrgegenstände direkt der sich in vom markanten können im Foyer Kopfbauteil
und
in den nach Norden hin verbrei-
großer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.
Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden.
rwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren
die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man
Eine nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen
llplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit Durchfahren der einer Garage Bereitschaftsraum erhalten. mit Teeküche und den Kommandoraum KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT mit
tert und damit die UND Garagenfront
TECHNIK
ßten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox, Die Aufstellfläche eines Blick Krans auf für den Hubarbeiten Vorplatz vor der und Sporthalle die Fahrzeughalle. Das Gebäude Die einfache, wird Massivbauweise errichtet. Die leicht
das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem ist ebenfalls dauerhaft lineare gewährleistet. Wegeführung Im Anschluss ermöglicht an den stehts beste geneigten Übersicht, Dächer auch kurze werden von der in Stadlgasse Form von vorgefertigten sichtbar
Schlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung
Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen
hlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.
Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.
eines Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die
hergestellt und werden nach außen lässt. entwässert. Der Schlauchturm
TRAFO
s Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut maximale Längsausdehnung Im Obergeschoss entlang des der Verwaltungstraktes Lorcherstraße befinden Alle Fassadenflächen sich Büros,
im Norden
können kostengünstig
bildet den
verputzt
Abschluss
aber auch
rgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem begünstigt den Lärmschutz Schulungs- für die Anwohner und Jugendraum und bildet zugleich sowie die beiden als Ruheräume. hinterlüftete Der Plattenfassade ausgeführt werden. Die
uerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber einen städtebaulichen Schulungsraum Abschluss. verfügt über ein Fenster in einheitliche die Fahrzeughalle
Farbgebung dieser kennzeichnet Garagenfront. das neue Feuerwehrhaus
und stärkt den Charakter der Architektur. Einzig Schlauchturm
d bilden Ansicht ein gemeinsames Nord Ensemble.
und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum
und Teile der Waschbox Die Innenfunktionen heben sich als betongraue sind schlüssig
Baukörper
SICHT NORD M 1:200
öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum bewusst davon orientieren ab.
angeordnet und von hoher innenräumlicher
Voraussetzungen Qualität, für hohe Energieeffizienz die Raum-
STMÖGLICHE AUSNUTZUNG DER FREIFLÄCHEN
sich „hell und freundlich“ zur vorgelagerten Terrasse, Der kompakte von geradlinige wo aus Baukörper weist minimale Hüllflächen
rch die Platzierung des Gebäudes entlang der Lorcherstraße
man den ganzen Vorplatz überblicken kann. und dadurch ideale
vor. Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes, aber
d den Verzicht eines L-förmigen Baukörpers entsteht ein
Historische Feuerwehrgegenstände können auch im das Foyer Dach gruppen der und KHD-Halle klar erlauben und die übersichtlich
Installation einer
ßer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.
Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden. Photovoltaik Anlage.
e nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen
rchfahren einer Garage erhalten.
4
8,00
2
3
1
5,40
4,50
4,00
0,00
2
25
1
H A L E A B R O L B E H Ä L T E R
160,00 m 2
Aufstellfläche eines Krans für Hubarbeiten vor der Sporthalle
ebenfalls dauerhaft gewährleistet. Im Anschluss an den
hlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung
es Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die
ximale Längsausdehnung entlang der Lorcherstraße
günstigt den Lärmschutz für die Anwohner und bildet zugleich
en städtebaulichen Abschluss.
16,00
7
6
5
4
3
2
1
H A L E P A L E T E N L A G E R
150,00 m 2
7
6
5
4
3
2
1
15,00
4
angeordnet. Architektonisch wird
KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT UND TECHNIK diese klare Struktur unterstützt,
Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet. Die dies leicht wird der Aufgabenstellung in
geneigten Dächer werden in Form von vorgefertigten
höchstem Maße 5,40 gerecht.
Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen
hergestellt und nach außen entwässert.
12,00
Alle Fassadenflächen können kostengünstig verputzt aber Empfehlungen:
auch
als hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt werden. Die
0,00
• Zwischen Kommandoraum und
einheitliche Farbgebung kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus
und Bereitschaft ist in Abstimmung
7,00stärkt den Charakter der Architektur.
7,00
Einzig Schlauchturm
und Teile der Waschbox heben sich als betongraue Baukörper mit den Nutzern eine Raumtrennung
vorzusehen.
6,20
bewusst davon ab.
SCHNITT
HAUPTEINGANG
und dadurch ideale Voraussetzungen 2,60 für hohe Energieeffizienz • Die Aufteilung der KAT-Räume
vor. 0,00Die gesamte Dachfläche des 0,00 Feuerwehrgebäudes, im aber Obergeschoss ist mit den Nutzern
abzustimmen.
auch das Dach der KHD-Halle erlauben die Installation einer
Photovoltaik Anlage.
Schnitt Kopfgebäude
SCHNITT KOPFGEBÄUDE M 1:200
50 2,60 60 3,00 80
7
3
6
5
4
5,00
25
3
4,10
KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE 3,20
Der kompakte geradlinige Baukörper weist
KOMMANDO
minimale
TERRASSE
Hüllflächen
2
25
10,00
2
1
1
9
8
7
4,30
17 PP
6
5
4
3
2
4,50
1
2,60 60 3,00 79 5
7
6
5
4
3
20 PP
BESTAND
7
6
SCHUTZ-
E G E R A U M
0,00 m 2
W A S C H -T R O C K E N -
R A U M
25,00 m 2
S C H L E U S E
10,20 m 2
76
SPINDE-H
24
SPINDE
BEKL-
L A G E R
UMKLEIDE
HEIZR.
95,10 m 2 18
11,90 m 2
SPINDE-D
14,55 m 2
14
13
hm Architekten ZT GmbH
Seewalchen am Attersee
Bürogründung 2018 durch
Martin Höltinger und
Bernhard Mandl
Mitarbeiter: Florian Hollweger,
Romana Ecker, Carina Illy,
Romana Louisa Kollau
4,50
2
4,50
1
75
STAND7,45 m 2
14
SPINDE
WC-H
14
SPINDE
KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE
WC-D
14
SPINDE
AUSSTELLUNG
EDV
VF
58,80 m 2
G E R Ä T E L A G E R 44,40 m 2
19
SPINDE
P U T Z
9
SPINDE
±0,00
AR/LIFT
4,50 m 2
EINGANG
KOMMANDO
FAHNEN
TERRASSE
ZUSÄTZLICHE LAGER
12
11
HAUPTEINGANG
10
9
8
7
6
EINSATZ-
MITTEL
BEL (OG)
10,00 m 2
Blatt 2
www.hm-architekten.at
BÜRO
BÜRO II
BÜRO I
KAT
15,45 m 2 15,90 m 2
18,35 m 2
5
4
14
13
12
architektur FACHMAGAZIN
34
smart & effizient
Energiegeladen
Central Control Building / Karapınar, Türkei / Bilgin Architects
Text: Edina Obermoser Fotos: Egemen Karakaya
3.5 Mio. Photovoltaik-Paneele machen Kalyon Karapınar SSP nicht nur zum größten
Solarkraftwerk der Türkei, sondern von ganz Europa. Mit 20 Quadratkilometern
erstreckt sich die gigantische Anlage für erneuerbare Energie über eine Fläche, die
in etwa 2.600 Fußballfeldern entspricht. Bilgin Architects ergänzten den Solarpark
um ein effizientes Betriebs- und Kontrollgebäude, welches sich mit seinem innovativen
Design harmonisch in das Gelände einfügt und zugleich mit seiner schimmernden
Pixelfassade ein markantes Statement setzt.
www.architektur-online.com
35
Bilgin Architects
Die Stromerzeugungsanlage befindet sich in Konya,
der flächenmäßig größten Provinz des Landes. Dort
nutzt sie ein wüstenartiges Areal, welches sich – bedingt
durch den Klimawandel – nicht mehr für eine
landwirtschaftliche Nutzung eignet. Mit einer Kapazität
von 1.350 MWp soll der Solarpark unter optimalen
Bedingungen jährlich fast 3 Mrd. Kilowattstunden
Strom erzeugen und so in etwa eine Stadt mit 2 Mio.
Einwohnern mit nachhaltiger Energie versorgen.
Was in Kalyon Karapınar SSP bis dato fehlte, war ein
zentrales Gebäude, an dem die einzelnen Fäden des
Kraftwerks zusammenlaufen. Das Büro von Begüm
Yılmaz Bilgin und Caner Bilgin konnte den Wettbewerb
für die Errichtung mit einem Entwurf für sich
entscheiden, der zum einen den menschlichen Maßstab
miteinbezieht und zum anderen durch seinen
smarten Umgang mit dem Thema Energie überzeugt.
Funktionales Design mit Doppelfassade
Beim Design des Gebäudes setzte das türkische
Planerteam in erster Linie auf Funktionalität und Effizienz.
In Anlehnung an die gerasterte Struktur der
umliegenden Photovoltaik-Freiflächenanlage fiel die
Wahl auf ein schlichtes Volumen mit quadratischem
Grundriss. Leicht aufgeständert fügt es sich in die
flache Topografie ein, ermöglicht aber zugleich weite
Ausblicke – ohne zu verschatten oder den Solareintrag
der Kollektoren zu beeinträchtigen. Die geringe
Höhe soll außerdem verhindern, dass Vögel die reflektierenden
Ansichten übersehen und dagegen
fliegen. Eines der beiden Highlights des Entwurfes
und darüber hinaus das Rückgrat der energetischen
Planung ist die zweischichtige Fassade: Vor
die rundum raumhoch verglaste Gebäudehülle legt
sich eine leichte, vorgehängte Haut aus 7.200 Edelstahlelementen.
Diese sind unterschiedlich perforiert
und verleihen dem Bau mit vier verschiedenen Lochstrukturen
einen pixeligen, schimmernden Look. Jedes
der Paneele verfügt über eine fein differenzierte,
reflektierende Oberfläche, deren Farbe abhängig
vom Lichteinfall changiert.
u
architektur FACHMAGAZIN
36
smart & effizient
Parametrische Codes & variierende Perforation
Die Anordnung der Einzelteile erfolgte mithilfe von
parametrischen Planungstools in mehreren Layern
und einem einzigartigen Muster. Dabei wurden z.B.
die Ausrichtung, die Umgebung und die Funktion im
Inneren berücksichtigt und in 1:1-Mock-ups eingehend
getestet. Das Ergebnis ist den Architekten zufolge
ein kinetisches Erlebnis, das den solaren Eintrag
auf die Hauptfassade um bis zu 65 % reduziert. Während
die Ansichten an bewölkten Tagen die Grenzen
zwischen Baukörper und Himmel verschwimmen lassen,
macht der durchlässige Vorhang das Kontrollgebäude
im Dunklen zum diffusen Leuchtkörper. In den
Räumen schirmen die filigranen Bleche der sekundären
Ebene je nach Transluzenz die Sonnenstrahlen
ganz ab, filtern den Blick nach draußen auf den Solarpark
oder bringen mehr Tageslicht nach drinnen.
Um Blendung zu verhindern, wurden die Edelstahlelemente
an der Innenseite satiniert und die Arbeitsbereiche
an den Ost-, West- und Südfassaden zusätzlich
mit verdeckten Jalousien ausgestattet. Die
Elementfassade sorgt aber nicht nur – abhängig von
Tageszeit und Witterungsverhältnissen – für spannende
Licht- und Schattenspiele, sondern trägt mit
3 m hohen Fenstern auch zur optimalen Luftzirkulation
im gesamten Gebäude bei. Sie wirkt der Wärmeabsorption
in der wüstenartigen Umgebung entgegen
und schafft ein angenehmes Raumklima.
Luftiges, grünes Herzstück
Im Zentrum wird der schlichte Baukörper von einem
organisch geformten Innenhof aufgelockert. Dieser
bietet – mit Pflanzen und Bäumen bewachsen – inmitten
der kargen Landschaft einen Zufluchtsort
und lädt mit Entspannungszonen zu einer Pause im
Freien ein. Auch hier kann durch die öffenbaren Glaselemente
frische Luft ins Innere gelangen. In Kombination
mit der durchlässigen Metallhülle legt der Patio
damit den Grundstein für natürliche Querlüftung,
anstelle von aufwendiger Klimatechnik. Die Architekten
beschreiben den Hof als kleine Oase: „Er schützt
vor Wind, Staub und bietet Schatten. Damit trägt er
zur passiven Klimatisierung bei und unterstützt die
Energieeffizienz des Gebäudes.“ Bei der Auswahl der
Vegetation achtete man auf heimische Arten mit wenig
Bewässerungs- und Pflegeaufwand. Die Bäume
sind so angeordnet, dass sie die Räume mit ihrem
dichten Blätterkleid in den Sommermonaten vor der
sengenden Hitze abschirmen. Im Winter werfen sie
das Laub ab und lassen mehr Licht, Sonne und damit
auch Wärme hinein. Eine breite Treppe mit Sitzstufen
erinnert an ein Amphitheater. Sie führt vom Patio aus
bis auf das – ebenfalls begrünte – Dach. Dort können
von einer 360-Grad-Plattform die Sonnenkollektoren
des Solarparks überblickt werden, die sich bis zum
Horizont erstrecken. Die Dachfläche fungiert als ergänzende
Isolierung und Regenwasserkollektor. Sie
filtert anfallenden Niederschlag, der anschließend für
die Bewässerung genutzt wird.
u
www.architektur-online.com
37
Bilgin Architects
Die 7.200 parametrisch angeordneten Stahlpaneele der
vorgehängten Fassade regulieren den Lichteinfall. Je nach
Perforation, Position und Sonneneinstrahlung verändert
sich die Atmosphäre im Inneren über den Tag verteilt.
architektur FACHMAGAZIN
38
smart & effizient
Raum für technologische Weiterentwicklung
Der zentrale Hof wirkt sich auch auf die programmatische
Aufteilung des Neubaus auf dem Kalyon
Karapınar SSP-Gelände aus und grenzt betriebsinterne
und gemeinschaftliche Bereiche voneinander
ab: Rund um den fließenden Ausschnitt befinden
sich – zur Gebäudemitte hin orientiert – zunächst
die Erschließungsflächen. Entlang der Fassaden sind
die übrigen Räume angeordnet. Neben der erforderlichen
technischen Infrastruktur zur Steuerung
der Anlage gibt es ein großzügiges Foyer, eine Cafeteria
sowie Büros und Besprechungsräume für die
einzelnen Abteilungen. Halböffentliche Flächen wie
ein Mehrzwecksaal bieten Platz für Veranstaltungen,
Schulungen, Ausstellungen und Workshops und
motivieren Besucher dazu, sich näher mit dem Thema
nachhaltige Energietechnologien zu befassen.
Zudem sollen diese gemeinschaftlichen Räume zur
Öffnung des Betriebs- und Kontrollgebäudes beitragen
und Solarenergie-Ingenieure und -Experten aus
aller Welt anziehen, um sich in dem Solarkraftwerk
in der Wüstenregion zu treffen, auszutauschen und
gemeinsame Innovationen voranzutreiben. •
Inmitten der wüstenartigen
Landschaft wird der
bepflanzte Innenhof zur
grünen Oase. Gleichzeitig
trägt er zur passiven
Klimatisierung und damit
zur Energieeffizienz des
Kontrollgebäudes bei.
B
B
www.architektur-online.com
39
Bilgin Architects
A
10 11
3 4
5
2
5
1
12
6
8
7
10
9 10
1 FOYER
2 CAFETERIA
3 OFFICES
4 CHIEF OFFICE
5 HEAD OFFICE
6 MEETING ROOM
7 SCADA ROOM
8 EXHIBITION ROOM
9 MULTI-PURPOSE HALL
10 STORAGE-TECHNICAL
11 WC
12 COURTYARD
4
N GROUND FLOOR PLAN 1:100
0 5 m 10 m 20 m
A
Central Control Building
Karapınar, Konya, Türkei
Bauherr:
Planung:
Statik:
TGA & HLK-Planung:
Landschaftsplanung:
Infrastruktur:
Elektro & Nachhaltigkeit:
Lichtplanung:
Akustik:
Bebaute Fläche: 2.778 m²
Nutzfläche: 2.585 m²
Baubeginn: 2021
Fertigstellung: 2023
Baukosten:
6 Mio. USD
www.bilgin.studio
Kalyon Energy
Bilgin Architects
Attec Design
Okutan Engineering
Bilgin Architects + MY Landscape
Diyap Project
ERKE Sustainable Building Design
and Consultancy
UKON lighting consultancy
Mezzo Studio
„Die Fassaden des Gebäudes sind nicht nur als architektonisches
Element konzipiert, sondern auch
als Teil der Erde und sogar des Himmels. Dank ihres
hohen Reflexionsgrads integriert sich das Gebäude
nahtlos in seine Umgebung. Die Silhouette des Horizonts
setzt sich auf den Ansichten fort.“
Bilgin Architects
architektur FACHMAGAZIN
40
smart & effizient
Im Kreis gedacht
The Cradle / Medienhafen, Düsseldorf / HPP Architekten
Text: Edina Obermoser Fotos: Ralph Richter
www.architektur-online.com
41
HPP Architekten
The Cradle – der Name
lässt schon erahnen, welches
Konzept hinter dem
Holzhybridbau von HPP
Architekten in Düsseldorf
steckt. Die Planer realisierten
das Bürogebäude
im Auftrag der The Cradle
GmbH & Co. KG und setzten
dabei auf Zirkularität,
Nachhaltigkeit und eine
parametrische 3D-Fassade.
Diese verleiht dem
Neubau nicht nur eine
markante Optik, sondern
bildet auch das Rückgrat
des energetischen
Systems.
Im Düsseldorfer Medienhafen fügt sich der Bürobau
– auf dem einst letzten freien Grundstück direkt am
Wasser – in der Speditionstraße in die prominente
Nachbarschaft ein. 2017 startete das integrale Team
rund um das vor Ort ansässige Architekturbüro die
Planung mit dem Ziel, ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt
auf dem Gelände zu schaffen. Das Ergebnis
ist mit The Cradle ein kreislauffähiges Gebäude, welches
den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Es
bietet Nutzern und Besuchern mit seiner innovativen
und effizienten Gestaltung ein gesundes Raumklima
und wirkt zugleich identitätsstiftend. Außerdem soll
es in Hinblick auf die Transformation hin zu einer zirkulären
Bauwirtschaft mit gutem Bespiel vorangehen
und andere inspirieren.
C2C trifft BIM-Planung
Die hybride Konstruktion folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip
(C2C) und beruht gänzlich auf umweltfreundlichen,
recyclingfähigen Werkstoffen. Diese
wurden vorab sorgfältig in Hinblick auf Materialgesundheit,
Schadstofffreiheit und Trennbarkeit geprüft.
Alle Elemente sollen den Neubau zu einem
zukunftsfähigen Rohstofflager machen und sich im
Falle von Nutzungsänderungen wiederverwenden
lassen. Einen wichtigen Grundstein für das zirkuläre
Design legt der Building Circularity Passport – ein Instrument
zur Dokumentation sämtlicher Werkstoffe
und Bauteile sowie deren Qualität und ökologische
Auswirkungen. Dieser wird durch die Verknüpfung
des BIM-Modells mit Madaster ermöglicht. Die Materialien
des Bürogebäudes wurden mittels individueller
Bauteilnummern in einem Kataster erfasst. Auf
diese Weise stehen künftig detaillierte Informationen
zur einfachen Demontage, dem sortenreinem Recycling
bzw. der erneuten Verwendung der einzelnen
Komponenten zur Verfügung.
u
architektur FACHMAGAZIN
42
smart & effizient
Recyclingbeton, Holz & Glas
Der rechteckige Neubau aus Beton, Holz und Glas
umfasst rund 11.400 m 2 Fläche, die sich über sechs
Etagen und ein Dachgeschoss verteilen. Während
Keller, Erdgeschoss und Erschließungskern von The
Cradle in recyceltem Stahlbeton ausgeführt wurden,
setzte man bei den fünf darüberliegenden Voll- und
dem abschließenden Staffelgeschoss mit Haustechnik
und umlaufender Dachterrasse auf eine massive
Holzbauweise. Sämtliche Bauteile wurden – dem
Kreislaufgedanken entsprechend – ausschließlich
reversibel und leimfrei zusammengefügt. Die Verbindungen
testete man vorab in 1:1-Modellen. Insgesamt
kamen 2.300 m 3 des nachwachsenden Rohstoffs aus
zertifiziert nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft
zum Einsatz. Auf diese Weise soll der CO 2 -Fußabdruck
minimiert werden und das Gebäude gleichzeitig
als natürliche Kohlenstoffsenke fungieren.
Multifunktionale Fassade
Das Holztragwerk entstand in Kooperation mit den
Tragwerksplanern Knippershelbig und Transsolar,
den Experten für Energietechnik. Zum Herzstück
wird die rautenförmige, multifunktionale Fassade.
Diese entwickelte man in Anlehnung an den städtebaulichen
Kontext und entschied sich für einen
zweischichtigen Aufbau: eine verglaste Ebene und
ein außenliegendes Tragwerk. Mächtige V-Stützen
aus Lärchenholz verleihen dem Bau sein charakteristisches
Aussehen. Sie dienen nicht nur der
Lastabtragung, sondern auch als Sonnenschutz
und können einfach demontiert werden. In Süd-
West-Richtung sind die Streben breiter dimensioniert.
Die Brettschichtholz-Struktur spannt hier
geräumige Loggien mit Blick aufs Wasser und den
Hafen auf und verschattet gleichzeitig die Innenräume.
Wo sich keine Balkone befinden, schirmen
Prallscheiben das Holz vor der Witterung ab. An den
nach Norden und Osten gerichteten Seiten des Gebäudes
haben die Stützen filigranere Querschnitte
und sorgen so für einen optimalen Tageslichteinfall.
Hinter der tragenden Holzkonstruktion bildet eine
verglaste Ebene den thermischen Abschluss. Mit
öffenbaren Fensterelementen komplettiert sie die
innovative Gebäudehülle und unterstützt die natürliche
Belüftung des Bürobaus. Ein Spalt zwischen
Prallscheiben und V-Stützen stellt auch in den geschlossenen
Bereichen einen kontinuierlichen Luftstrom
sicher. Im Erdgeschoss führen Betonstützen
das prägnante Fassadenbild der darüberliegenden
Ansichten stimmig fort.
www.architektur-online.com
43
HPP Architekten
Die nachhaltige Materialwahl
sorgt in den
Innenräumen für ein
gesundes Raumklima und
schafft eine angenehme
Arbeitsatmosphäre
für den eingemieteten
Co-Working-Anbieter.
architektur FACHMAGAZIN
44
smart & effizient
Ganzheitlich kreislauffähiger Ansatz
Das Innere von The Cradle wird ebenfalls von den
nachhaltigen C2C-Materialien und den V-förmigen
Stützen der Fassaden geprägt. Aufgrund der außenliegenden,
tragenden Bauteile ließen sich die Grundrisse
offen und stützenfrei umsetzen. Sie ermöglichen
eine flexible Nutzung durch die vielfältigen
Mieter: Zum einen zog ein Co-Working-Anbieter in
das Haus ein, zum anderen ein Restaurant mit Außenterrasse,
wodurch die Interaktion mit dem umliegenden
Quartier gestärkt wird. Neben der zirkulären
Materialwahl komplettieren die natürliche Be- und
Entlüftung, Photovoltaikmodule auf dem Dach sowie
Park- und Ladeplätze für E-Autos bzw. -Fahrräder
in der Tiefgarage das nachhaltige Konzept des
Holz-Beton-Gebäudes.
Bewertet wurde die Nachhaltigkeit des Gebäudes von
der EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer. Mithilfe
des Building Circularity Passport analysierte man dafür
unter anderem den gesamten Lebenszyklus, die
Kreislauffähigkeit und die Umweltauswirkungen des
Neubaus. Das Ergebnis zeigt: The Cradle weist im Vergleich
zu herkömmlichen Bürobauten eine um 56 %
höhere Materialgesundheit auf und verbessert dank
reduzierter Emissionen die CO 2 -Bilanz um 50 %. •
www.architektur-online.com
45
HPP Architekten
Regelgeschoss
EG
DG
The Cradle
Medienhafen, Düsseldorf
Bauherr:
Planung:
Statik/Fassade:
Energieplanung:
TGA-Planung:
C2C-Beratung:
Brandschutz:
Bauphysik:
Interboden Gruppe
HPP Architekten
Knippers Helbig
Transsolar
Bähr Engineering
EPEA – Part of Drees & Sommer
nees Ingenieure
Drees & Sommer Advanced Building Technologies
Grundstücksfläche: 1.200 m²
Bruttogeschossfläche: 11.400 m²
Nutzfläche (HNF): 8.200 m²
Planungsbeginn: 2017
Baubeginn: 2019
Fertigstellung: Dez. 2023
www.hpp.com
„Kreislaufwirtschaft muss langfristig gedacht werden.
Um den Kreislauf zu schließen, brauchen wir
Jahrzehnte – wir müssen jetzt investieren in das, was
in Jahrzehnten vielleicht zurückgebaut wird.“
Antonino Vultaggio, Senior Partner HPP Architekten
architektur FACHMAGAZIN
46
smart & effizient
Wo Visionen
aufblühen
Innovationsbogen / Augsburg / Hadi Teherani Architects
Text: Andreas Laser Fotos: HGEsch Photography
Der Innovationsbogen bildet das Herzstück des
Augsburger Innovationsparks, einem 70 Hektar großen
Areal, das für Forschungs- und Entwicklungsprojekte
ausgewiesen wurde. Mit Nähe zur Universität
Augsburg und renommierten Forschungseinrichtungen
bietet der Innovationspark ideale Bedingungen
für Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft.
Unternehmen wie ein Start-up aus der Robotik
und eine internationale Marketingagentur nutzen
den Standort bereits für ihre innovationsorientierten
Geschäftsfelder, und das Gebäude soll als Magnet für
weitere Unternehmen und Fachkräfte wirken.
www.architektur-online.com
47
Hadi Teherani Architects
Symbolträchtig und begrünt
Mit seiner geschwungenen Form erinnert die Architektur
an einen Sonnenaufgang und symbolisiert den
Aufbruch der Wirtschaftsregion Augsburg. Der rund
147 Meter lange und 23,5 Meter hohe Baukörper integriert
sich harmonisch in die Hügellandschaft der
oberschwäbischen Hochebene und bildet ein einladendes
Tor zum neuen Campus. Die dynamische
Silhouette erhält durch das geneigte, begrünte Dach
eine natürliche Eleganz, die sich nahtlos in die umliegende
Wildblumenwiese einfügt. Die zugrundeliegende
Gründachkonstruktion aus druckstabilen
EPS-Schrägdachplatten kombiniert Wasserspeicherung
mit effizienter Drainage und unterstützt maßgeblich
die Temperaturregulierung der Innenräume.
Die oberste Schicht besteht aus vorkultivierten
Vegetationsmatten, die ein schnelles Anwachsen der
Pflanzen ermöglichten. Mit über 150 verschiedenen
Gräsern und Kräutern fördert das Dach die Biodiversität
und trägt darüber hinaus zur Verbesserung des
Mikroklimas bei.
u
Der Innovationsbogen in Augsburg, entworfen von Hadi Teherani
Architects, erhebt sich als neue Landmarke im Augsburger Innovationspark.
Der Neubau steht als symbolisches Tor zum Areal und
demonstriert, wie anspruchsvolle Architektur und nachhaltige Technik
zu einem visionären Gebäude verschmelzen können.
architektur FACHMAGAZIN
48
smart & effizient
Nachhaltige Konzepte und Technologien
Ein weiteres besonderes Merkmal des Innovationsbogens
ist seine Fassade aus 100 % recyceltem
Aluminium, die weltweit zum ersten Mal in einem
Bauprojekt dieser Größenordnung eingesetzt wurde.
Diese umfasst insgesamt 5.400 m 2 und wurde als
vorgefertigte Elementfassade konzipiert, was nicht
nur den Bauprozess optimierte, sondern auch die
Ressourceneffizienz und Ausführungsqualität weiter
verbesserte. Der Einsatz von recyceltem Aluminium
senkte den CO 2 -Ausstoß um über 527 Tonnen und
sichert durch seine modulare Struktur einen sortenreinen
Rückbau nach Ablauf der Nutzung. Dreidimensionale
Lisenen, die vor der eigentlichen Fassade
angeordnet sind, können beleuchtet werden und machen
den Innovationsbogen so auch nachts zu einem
echten Eyecatcher.
Das Gebäude zeichnet sich darüber hinaus durch
ein hoch effizientes Energiekonzept aus. Neben der
Photovoltaikanlage auf dem Dach, die zur Stromversorgung
beiträgt, wird die Klimatisierung der Büroflächen
über modernste Heiz- und Kühlsegel geregelt.
Für die Wärme- und Kälteversorgung wird durch
Grundwasserwärmepumpen eine äußerst nachhaltige
Energiequelle erschlossen. In Kombination mit
den Vorteilen des Gründachs tragen diese Maßnahmen
dazu bei, dass das Gebäude den Anforderungen
des weltweit anerkannten LEED-Standards
(Leadership in Energy and Environmental Design) in
der höchsten Kategorie „Platinum Core & Shell“ entspricht,
was den Innovationsbogen als ein ökologisch
vorbildliches Bauwerk positioniert.
Bei der eingesetzten Fassadenlösung kommt die Aluminiumlegierung
Hydro CIRCAL 100R aus 100 % recyceltem End-of-Life-Aluminium mit
weniger als als 0,5 kg CO 2 /kg zum Einsatz.
Moderne Infrastruktur und
lebendige Arbeitswelten
Die verkehrstechnische Ausstattung des Innovationsbogens
berücksichtigt die Anforderungen einer
zukunftsorientierten Mobilität. Die Tiefgarage bietet
220 Stellplätze, von denen 70 mit E-Ladestationen
ausgestattet sind. Darüber hinaus gibt es 220 Fahrradstellplätze,
die über eine eigene Rampe erreichbar
sind, um Radfahrern einen unkomplizierten Zugang
zu ermöglichen und die Interaktion mit Autos
zu minimieren.
Im Inneren setzt der Innovationsbogen das New-
Work-Konzept mit einer durchdachten Raumaufteilung
um. Flexible Arbeitsbereiche bieten Start-ups,
Technologieunternehmen und Dienstleistern aus der
Region ideale Bedingungen, um sich zu entfalten. Innovative
Begrünungs-, Akustik- und Beleuchtungskonzepte
fördern das Wohlbefinden der Nutzer und
schaffen eine inspirierende Atmosphäre. Das 15.000
m 2 große Bürohaus bietet zudem 600 m 2 Dachterrassen
und bereichert das kreative Arbeitsumfeld so um
eine weitere Facette.
•
www.architektur-online.com
49
Hadi Teherani Architects
Innovationsbogen
Augsburg, Deutschland
Bauherr:
Planung:
Projektleitung:
Team:
Fassade:
WALTER Beteiligungen und Immobilien AG, Augsburg
Hadi Teherani Architects
Dr. Christian Bergmann
Sascha Schröder, Bettina Herz, Nora Varga, Ariana Harasymiw,
Ludwig Ebert, Luis-Eloy Sereno Hernandez, Kim Eva Fenck
Sonderkonstruktion der WICONA Elementfassade
WICTEC EL evo aus Hydro CIRCAL 100R
Gesamtfläche: ca. 15000 m 2 BGF; sechs Stockwerke + Tiefgarage
Planung: 2018-2021
Fertigstellung: 2023
www.haditeherani.com
„Nachhaltigkeit ist für unsere Projekte
genauso selbstverständlich, wie es die
harmonische städtebauliche Integration
des Baukörpers, die atmosphärische Ausstrahlung
unserer Architektur oder auch
der Wohn- und Nutzerkomfort sind. All
das geht bei uns Hand in Hand.“
Dr. Christian Bergmann,
Hadi Teherani Architects
architektur FACHMAGAZIN
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smart & effizient
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GAAGA
Waldbaden
in Eindhoven
Het Bosbad / Bosrijk, Eindhoven / GAAGA
Text: Edina Obermoser Fotos: Max Hart Nibbrig, Melchior Overdevest
Shinrin-yoku beschreibt
die japanische Praxis, bei
der man mit allen Sinnen
in den Wald eintaucht
und dessen beruhigende
Wirkung auf Körper und
Geist nutzt. Was in dem
pazifischen Inselstaat als
Methode zur gesundheitlichen
Prävention dient,
ist bei uns zwar unter dem
Begriff Waldbaden bekannt,
jedoch weit weniger
anerkannt. Das Architekturbüro
GAAGA ließ sich
von dem heilsamen Ritual
inspirieren und entwarf
mit Het Bosbad – das
Waldbad – ein zirkuläres
Wohngebäude in Eindhoven,
das ganz im Einklang
mit der Natur steht.
Im Nordwesten der holländischen Stadt entstand
das Projekt im ruhigen Viertel Bosrijk. Dort fügt es
sich zwischen dem Beatrix-Kanal und vielen hohen
Bäumen in einen parkartigen Kontext ein. Das Planerteam
wollte einen modernen Wohnkomplex umsetzen,
der eine starke Verbindung zwischen den
Bewohnern, der grünen Umgebung und dem Gebäude
selbst schafft. Dafür legte man den Fokus auf ein
zurückhaltendes Design, natürliche Materialien und
ein nachhaltiges Gesamtkonzept.
Inspirationsquelle Natur
Der rechteckige Baukörper befindet sich leicht erhöht
auf einer Lichtung und wird von einem nach oben hin
offenen Durchgang geprägt, welcher das Volumen in
zwei gleich große Hälften teilt. Während der Boden mit
Farnen und Pflanzen begrünt ist, erstreckt sich darüber
die laubengangartige Erschließung der Wohnanlage
mit Wendeltreppen und mehreren Brücken, die
zu den einzelnen Einheiten führen. Zusätzlich gibt
es ein Treppenhaus mit Lift im Inneren. Mit gewundenen
Pfaden und üppiger Bepflanzung zieht sich
die Erdgeschosszone wie ein Waldweg mitten durch
das Haus. Sie dockt an den umliegenden Park an und
setzt diesen inmitten des Gebäudes fort. Regen von
Galerie- und Dachflächen gelangt über Wasserketten
in kleine Teiche und Wasserelemente im grünen Außenraum
oder wird in nördlicher Richtung in den Park
abgeleitet. Künftig soll die zentrale Passage den Architekten
zufolge von Kletterpflanzen bewachsen das
einfallende Licht filtern und zum kühlen, geschützten
Treffpunkt für die Mieter bzw. Eigentümer werden. u
architektur FACHMAGAZIN
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smart & effizient
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53
GAAGA
Der parkartige Raum zwischen den beiden
Gebäudeteilen wird von der Erschließung des
Wohnkomplexes mit Brücken und Laubengängen
sowie einer Fassadenverkleidung aus
wiederverwendeten Holzlatten geprägt.
Mehrschichtige Baumstamm-Fassade
An der Außenseite des Komplexes fasst ein durchgängiges
Fassadendesign die beiden Gebäudeteile
sowie den Durchgang einheitlich zusammen. Die
Planer entschieden sich hier für ein besonderes
Gestaltungs- und Konstruktionselement, welches
den Wohnbau Het Bosbad mit seiner Umgebung
verschmelzen lassen soll: runde Baumstützen aus
geschälten Eukalyptusstämmen. Sie tragen die Bodenplatten
der umlaufenden Balkone, die sich vor
die Gebäudehülle legen, und verleihen der Anlage
ein kollonadenartiges Aussehen – auch im Durchgang
sind sie vereinzelt zu finden. Dazwischen leiten
auch hier Ketten das Wasser nach unten ab und beziehen
den Regen und dessen Versickerung sichtbar
in das Projekt mit ein. Die eigentliche Fassade
beruht auf Rahmenelementen und wurde mit einer
Holzlattung verkleidet. Bei dem Hartholz handelt es
sich um ein wiederverwendetes Material, das zuvor
als Uferschutz diente. Die Balkone sind in den drei
Obergeschossen ebenfalls Teil der Erschließungswege,
fungieren mancherorts als individuelle Freiräume
und bieten Schutz bzw. Privatsphäre für die nach hinten
versetzten Wohnungen. Sowohl die Laubengänge
als auch die Stützen umfassen alle vier Fassaden
des Neubaus komplett. So grenzen sie gleichzeitig
die Passage vom Park ab und kreieren einen sanften
Übergang zwischen öffentlichem Parkraum und dem
halböffentlichen Durchgang.
Behutsam in die Umgebung eingebettet
Neben dem bedachten Umgang mit Wasser spielt
auch Biodiversität eine zentrale Rolle. So wurde zum
einen versucht, möglichst wenig in das vorhandene
Ökosystem einzugreifen und dieses zum anderen
punktuell behutsam zu ergänzen und aufzuwerten.
Mit Rücksicht auf Bestandsbäume pflanzte man einige
neue Kiefern und niedrige, mehrstämmige Arten
und machte in der zentralen Passage mit Nistkästen
Platz für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Dank
der kompakten Grundfläche entstehen rund um die
Wohnanlage großzügige Puffer- und Versickerungsflächen,
die an heißen Tagen außerdem eine kühlende
Wirkung haben.
u
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smart & effizient
Kreislauffähig, demontierbar,
sparsam & flexibel
Die Lastabtragung erfolgt hauptsächlich über zwei
massive Wandscheiben aus Betonfertigteilen, die den
Durchgang einfassen. Sie erstrecken sich über die
Eingangsseiten beider Gebäudeflügel und werden nur
durch punktuelle Stützen entlang der Außenansichten
ergänzt. Bei der Konstruktion lag das Hauptaugenmerk
auf Zirkularität und Demontierbarkeit. Mindestens
85 % des gesamten Materialgewichts sind
laut GAAGA entweder nachwachsend, recycelbar
oder in Falle eines Rückbaus direkt wiederverwendbar.
Von der Tragstruktur bis hin zur mit Schraubverbindungen
montierten Fassade und dem leichten
Innenausbau lassen sich sämtliche Bestandteile des
Wohnkomplexes entweder an veränderte Anforderungen
anpassen oder am Ende des Lebenszyklus im
Sinne der Kreislaufwirtschaft komplett zerlegen bzw.
erneut verbauen. Zudem achtete man auf einen sparsamen
Einsatz der Werkstoffe: Anstelle von massiven
Ortbetondecken fiel die Wahl auf vorgefertigte Hohlkammerelemente.
Diese ermöglichen deutlich schlankere
Decken und sparen nach Angaben der Architekten
bis zu 45 % Beton ein. Um trotzdem alle nötigen
Installationen unterzubringen und außerdem spätere
Sanierungen bzw. Veränderungen zu vereinfachen,
verlegte man Kanalisations-, Lüftungs- und Wasserleitungen
in abgehängten Decken oder Vorsatzschalen.
Die Zwischenwände der bis zu fünf Wohneinheiten
pro Etage sind nicht-tragend ausgeführt. Auf diese
Weise können die offenen Grundrisse rund um Säulen
und Schächte je nach Bedarf flexibel unterteilt und
ohne größere Umbauten angepasst werden. Während
die Nebenräume nach innen zum Laubengang hin orientiert
sind, öffnen sich die Wohnbereiche mit bodentiefen
Fenstern in Richtung Park. Mit Het Bosbad will
das Planerteam zeigen, dass kreislauffähige Konzepte
auch im Wohnbau der Weg in die Zukunft – und dabei
sogar kosteneffizient – sind. Ganz nebenbei gelang es
GAAGA, mit dem Projekt nach dem Vorbild des Waldbadens
ein besonderes Wohnerlebnis zu schaffen,
das selbst Betrachtern eine entspannte und ruhige
Atmosphäre vermittelt und Lust auf naturnahes Wohnen
im Grünen macht.
•
Die runden Stützen aus Eukalyptusstämmen sind
über Knotenbleche und Stahlkappen mit den Plattformen
der tiefen Balkone verbunden, die zugleich
als Erschließung und privater Außenraum dienen.
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GAAGA
EG OG 1
BEGANE GROND
EERSTE VERDIEPING
6 5 4 3 2 1
1 2 3 4 5 6
H G F E D C B A
NOORD
AA
WEST
CC
H G F E D C B A
1 2 5 6
3 4
A B C D E F G H
A B C D E F G H
DERDE VERDIEPING
DAK
ZUID BB
Süd
OOST DD
Ost
OVER
PROJECT
PROJECT
FASE / S
OPDRAC
H G F E D C B A
Het Bosbad
Bosrijk, Eindhoven
SCHAAL
DATUM
OV
DATUM
BLADNU
PRO
PRO
FAS
OPD
SCH
EE
Bauherr:
Planung:
Statik/Akustik:
Landschaftsarchitektur:
Nachhaltigkeitsberatung:
Bebaute Fläche: 1.154 m²
Nutzfläche: 2.500 m²
Planungsbeginn: 2019
Baubeginn: 2021
Fertigstellung: 2022
Kikx Development
GAAGA
Van Rossum Raadgevende ingenieurs
MAAK space
NIBE
„Gebäude mit offenen Grundrissen haben einen längeren
Lebenszyklus. Sie lernen dazu, passen sich an
und lassen den Bewohnern mehr Möglichkeiten, um
mitzubestimmen. Het Bosbad zeigt außerdem das
Potenzial von Reuse-Materialien und weist damit den
Weg hin zu einer kreislauffähigen Architektur.“
DAT
DAT
BLA
OV
PRO
PRO
FAS
OPD
SCH
DAT
DAT
BLA
www.gaaga.nl
GAAGA
architektur FACHMAGAZIN
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smart & effizient
Himmelsfenster
Skylight Hut / Tschechien / Atelier Hajný
Text: Linda Pezzei Fotos: Radek Úlehla
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Atelier Hajný
In einem Naherholungsgebiet in der Umgebung von
Prag findet sich eine Hütte, die durch ihre ungewöhnliche,
asymmetrische Form mit gekapptem Walmdach
und zwei großen Dachfenstern überrascht. Architekt
Martin Hajný hat die ursprünglich einfache Hütte aus
den 1970er-Jahren umfassend renoviert und den Anforderungen
der Besitzer entsprechend im Rahmen der
engen Bauvorschriften als Low-Tech-Lösung konzipiert.
Die Kombination aus Wellblech für Dach und Fassade
sorgt gemeinsam mit den hellen, vorwiegend in Kiefernholz
gehaltenen Innenräumen für einen angenehmen
Kontrast und klassischen Hüttencharme.
So ungewöhnlich die Form und das Äußere der Skylight
Hut auf den ersten Blick erscheinen mögen:
In der Flusslandschaft Sázava nahe Prag ist kein
hochtechnologisches Raumschiff gelandet, sondern
vielmehr ein intelligent konzipierter Rückzugsort
verwurzelt, der auf den Regeln der Physik und einem
durchdachten Konzept basiert. Die vormals einfache
einstöckige Hütte mit Keller und niedrigem Dach aus
den 1970er-Jahren sollte für ein Ehepaar aus der Stadt
zum neuen Zufluchtsort werden – und das nicht nur
für das Wochenende, sondern auch, um von dort aus
in ruhiger Lage inmitten der Natur und umgeben von
einem Garten und alten Bäumen zu arbeiten. Dazu
wollten die Bauherren den Raum im Erdgeschoss um
ein Schlafzimmer im Dachgeschoss erweitern.
Architekt Martin Hajný, seines Zeichens ein Ein-Mann-
Studio, das auf den Grundsätzen der unabhängigen
und engen Zusammenarbeit mit externen Spezialisten
2019 gegründet wurde, nahm sich dieser Herausforderung
an: Das Gebäude befand sich nicht nur in einem
sehr schlechten technischen Zustand, auch der Bebauungsplan
sah keinen Neubau sowie eine Höhenbegrenzung
von maximal 7,7 Meter über dem umliegenden
Gelände vor. Die einzige Lösung bestand daher
in einer vollständigen Renovierung, die das Haus vergrößern
und den Anforderungen der Behörden und
Nachbarn entsprechen würde. Der Entwurf mündete
in eine ungewöhnliche Ausformung mit einem asymmetrischen,
abgeschnittenen Walmdach. u
architektur FACHMAGAZIN
58
smart & effizient
Praktisch und effizient
Der ursprüngliche Bau wurde in diesem Zuge auf
seinen Steinsockel reduziert, der die neue Metallkonstruktion
nur scheinbar trägt. Denn dahinter verborgen
befindet sich eine Stahlbetonplatte auf Stahlbetonpfeilern,
auf welcher die zweiachsige, diffus
offene Struktur verankert ist. Im Sinne der Langlebigkeit
und um einen größeren Wartungsaufwand
zu vermeiden, wurden das Dach und die Fassade mit
Trapezblech verkleidet, das in seiner Formensprache
Anklänge an eine Lattenfassade wecken soll. Dieses
Element findet sich dann auch in der eingeschnittenen
Terrasse mit Blick auf die gegenüberliegende
Pferdekoppel wieder.
Während sich die Hütte in ihrer dunklen Gestaltung
zur Umgebung hin zurücknimmt, wurde das Innere in
warmen Nuancen gestaltet, wobei das dominierende
Element Holz an eine klassische Hütte erinnert. Die
ausgeprägte Maserung der gewählten Kiefernsperrholzplatten
zieht sich von den Deckenpaneelen über
die Wände bis hin zu allen Möbeln. Das Badezimmer ist
mit einem dezenten grauen Putz an Boden und Wänden
versehen. Großzügig positionierte Fensteröffnungen
lassen den Innenraum hell und luftig erscheinen.
Eine Besonderheit stellen dabei die beiden großen
Dachfenster – eines direkt über der Schlafkoje und
das andere über dem Stauraumbereich – dar. Sie eröffnen
nicht nur den ungestörten Blick in den Himmel
und einen interessanten meditativen Raum, sondern
erfüllen auch ganz praktische Funktionen.
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Atelier Hajný
Smartes Lüftungskonzept
Da sich die beiden Oberlichter im Schlafzimmer – per
App sowie manuell – öffnen und schließen lassen, ist
eine schnelle natürliche Belüftung des gesamten Gebäudes
trotz minimaler Technik auch aus der Ferne
gewährleistet. Durch den Kamineffekt steigt die verbrauchte
Luft dank der hohen Räume und der Sogwirkung
der strategisch platzierten Öffnungen gezielt
nach oben. Diese optimale Luftzirkulation sorgt
in Kombination mit dem erheblichen Dachüberstand
des südlichen Teils des Gebäudes das ganze Jahr
über für ein angenehmes Raumklima.
u
architektur FACHMAGAZIN
60
smart & effizient
3 Fragen an Martin Hajný
Wie “smart” ist die Skylight Hut konzipiert?
Ehrlich gesagt, die einzige intelligente Technologie,
die wir verwendet haben, ist das automatische System
zum Öffnen und Schließen von Oberlichtern und
Jalousien, das per App, aber natürlich auch manuell
bedient werden kann. Wir wollten alles sehr einfach
gestalten. Im täglichen Gebrauch können die Eigentümer
beispielsweise die Dachfenster öffnen, bevor
sie das Haus verlassen, sodass die heiße Luft entweichen
kann, bevor sie die Hütte erreichen und die
Dachfenster ebenso aus der Ferne schließen.
Wie effizient funktioniert diese Low-Tech-Lösung?
Das gesamte Volumen und die Form sind so konzipiert,
dass sie die innere Schwerkraftlüftung unterstützen.
Durch die entstehende Druckdifferenz
zwischen dem belüfteten Raum und dem geöffneten
Dachfenster steigt heiße, verbrauchte Luft ins
Schlafzimmer im Dachgeschoss auf und entweicht
dann nach draußen. Das bedeutet, dass die Dachluken
im Sommer fast permanent geöffnet sein müssen
– bei einem geringen Öffnungswinkel dringt dabei
kein Regen ein. Zusätzlich haben wir Insektennetze
unter den Dachfenstern angebracht.
Inwieweit kann die Skylight Hut als Modell
für ähnliche Aufgaben dienen?
Ich war selbst überrascht, wie gut die Belüftung
funktioniert. Selbst an den heißesten Sommertagen
ist das Raumklima angenehm. Die Erkenntnis besteht
also darin: Architekten müssen Gebäude nicht
unbedingt mit komplexen HLK-Systemen ausstatten.
Manchmal reicht es, ausschließlich mit natürlicher
Belüftung zu arbeiten.
•
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Atelier Hajný
Ansicht Süd
Ansicht Ost
Ansicht Nord
Ansicht West
EG
OG
Skylight Hut
Flusslandschaft Sázava, Tschechien
Bauherr:
Planung:
Architekt und Partner:
Statik:
privat
Atelier Hajný – Martin Hajný
Martin Hajný, Markéta Šornová
Jiří Houra – HSD statika
Grundstücksfläche: 100 m 2
Bebaute Fläche: 46 m 2
Nutzfläche:
80 m 2 (inkl. Keller)
Planungsbeginn: 2020
Bauzeit:
3.5 Jahre
Fertigstellung: 2024
www.atelierhajny.cz
„Architekten müssen Gebäude
nicht unbedingt mit komplexen
HLK-Systemen ausstatten. Manchmal
reicht es, ausschließlich mit
natürlicher Belüftung zu arbeiten.“
Martin Hajný
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smart & effizient
Maximal
minimal
Zasadený House / Banská Bystrica, Slowakei / PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Text: Linda Pezzei Fotos: Matej Hakár
PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS aus der Slowakei
haben auf dem Hügel Suchý vrch oberhalb von Banská
Bystrica ein komfortables, eingeschossiges, nahezu
emissionsfreies Haus in Sichtbeton für eine private
Bauherrschaft entworfen. Das Gebäude entspricht der
slowakischen A0-Klassifizierung und ist über seine
gesamte Höhe harmonisch in das Gelände eingebettet.
www.architektur-online.com
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PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Nähert man sich dem Zasadený House von der rückwärtigen
Seite, so kann es leicht passieren, dass man
das Einfamilienhaus schlichtweg übersieht. Der Ort
des Geschehens, Banská Bystrica, ist die sechstgrößte
Stadt der Slowakei und befindet sich zwischen
der Hauptstadt Bratislava und Košice. Mehrere
Gebirge rahmen die 75.000-Einwohner-Stadt, die
beinahe malerisch im Talkessel Zvolenská kotlina am
Fluss Hron gelegen ist. „Zasadený“, also „eingebettet“,
beschreibt das private Wohnhaus aus der Feder
von Martin Paulíny und Braňo Hovorka durchaus
treffend: Das begrünte Dach des Gebäudes
scheint nahtlos mit dem umliegenden Gelände zu
verschmelzen und auch von innen heraus erwecken
die Wohnbereiche den Anschein, in die natürliche
Umgebung nahtlos überzugehen.
u
architektur FACHMAGAZIN
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smart & effizient
Organische Verbindung von Innen und Außen
Die horizontale Form, die sich subtil an das Gelände
anpasst und sich in den bestehenden Hang des Baugrundstücks
bohrt, ermöglichte den Architekten, das
Grundstück optimal auszunutzen und das Wohnhaus
auf einer Ebene zu planen. So ließ sich die Wohnfläche
mit einem Zugang von der Westseite und einem
Garten nach Südosten in Richtung des abschüssigen
Hangs ausrichten, was den Blick über dichte Kiefernwälder
sowie die Stadt und die hohen Kämme der
Großen Fatra eröffnet. Natürliche Materialien sorgen
mit ihrer anmutigen Alterung und zurückhaltenden
Farbgebung für ein zeitloses Ambiente. Wände und
Decken aus Sichtbeton, die Linie der Traufe aus rohem
Edelstahl und die Struktur der unbehandelten
Holzterrassen treten ebenso wie die Bewohner selbst
in den ungezwungenen Austausch mit der Umgebung:
großzügige Glasflächen und Oberlichter holen
die Natur auf Wunsch in den Innenraum.
Eingebettet in die Natur
Der Entwurf der Architekten spiegelt den Wunsch des
Bauherren nach einem eingeschossigen Grundriss, Privatsphäre
von den Nachbargrundstücken und einer
visuellen Verbindung mit dem Garten und dem Kiefernwald
von allen Wohnräumen aus wider. Eine kleine
Herausforderung stellte die Planung einer angemessenen
Beleuchtung und ausreichenden Sonneneinstrahlung
für das zu großen Teilen eingegrabene Haus dar.
Die Lösung: Ein großes Oberlicht, das mit einem teilweise
transparenten Außenstoff umhüllt ist und den
Innenraum variabel mit direktem Sonnenlicht versorgt.
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PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Der Zugang zum Grundstück erfolgt von Westen her,
wo sich der höchste Punkt des Grundstücks befindet.
Hier endet die öffentliche Straße und mündet
in eine private Zufahrt mit überdachtem Parkplatz.
Vor dem Tor und über dem Weinkeller situiert, befinden
sich Gästeparkplätze mit direktem Zugang zur
Gartenterrasse des Hauses. Zur Wohnebene gelangt
man hingegen über eine befahrbare Grasrampe und
eine Treppe. Was die Komposition anbelangt, wird
das Haus von seiner horizontalen Form dominiert,
mit großen Fenstern, die zur Wohnterrasse und zum
Wald hin ausgerichtet sind. Der Übergang zwischen
der Terrasse und dem Innenraum erfolgt jedoch nicht
linear, es wurde vielmehr ein rechteckiger Mäander
geschaffen, der in das Innere führt. Damit dient der
Wohnbereich dank seiner geschützten Lage als vollwertige
Sommerküche mit Ess- und Sitzgelegenheiten
im Freien. Dieser zentrale Wohnbereich ist mit
seinem Oberlicht und der Symbiose aus Innen- und
Außenbereichen für die Nutzung in den zunehmend
wärmer werdenden Sommermonaten von entscheidender
Bedeutung.
u
Der direkte Bezug zur Natur und ein
bewusst inszenierter Ausblick lagen der
Bauherrschaft besonders am Herzen.
architektur FACHMAGAZIN
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smart & effizient
Schlicht mit Klasse
Der Grundriss des Hauses ist so einfach wie möglich
konzipiert, wobei den minimal gehaltenen Fluren
eine besondere Bedeutung zukommt. Um den zentralen
Wohnbereich herum sind von einer Seite das
Elternschlafzimmer mit Ankleide und Badezimmer
sowie ein Arbeitszimmer angeschlossen. Auf der
gegenüberliegenden Seite liegen Kinder- und Gästezimmer,
die ebenfalls mit eigenen Bädern ausgestattet
sind. Die Technik- und Lagerräume sind mit
dem Eingang verbunden und grenzen im nördlichen
Teil des Hauses an den Wohnbereich, der sich unter
Bodenniveau befindet. Zum Raumprogramm zählen
außerdem ein Weinkeller, der ausschließlich von der
Gartenterrasse aus zugänglich ist, sowie praktische
Abstellmöglichkeiten in der Nähe der Parkplätze, die
sich neben dem Haupteingang des Hauses befinden.
Minimalistisch gibt sich das Zasadený House auch,
was den Energieverbrauch anbelangt: Das Objekt,
dessen extensiv begrüntes Dach in den Sommermonaten
zur Kühlung des Gebäudes beiträgt und
zusätzlich der Wasserrückhaltung dient, wurde als
Niedrigenergiehaus der Energieklasse A0 ausgeführt.
Anfallendes Regenwasser wird in einem unterirdischen
Tank gesammelt und für den technischen
Betrieb des Hauses, insbesondere für den Garten,
wiederverwendet. Heizung und Kühlung erfolgen
über eine Wärmepumpe, die durch Strom unterstützt
wird, der auch in Form von Photovoltaik-Dachpaneelen
gewonnen wird. Im Inneren des Hauses befindet
sich ergänzend eine kontrollierte Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung.
•
Bei der Wahl der Materialien und Oberflächen
folgten die Architekten dem
Prinzip eleganter Zurückhaltung.
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67
PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Zasadený House
Banská Bystrica, Slowakei
Bauherr:
Planung:
Teamleitung:
Co-Autor:
Design Team:
Statik:
Bebaute Fläche: 439 m 2
Nutzfläche: 365 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit: 2019 - 2023
Fertigstellung: 2023
www.pha.sk
privat
PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS
Braňo Hovorka, Martin Paulíny
Natália Galko Michalová
Pavol Hubinský, Jan Pilaar, Ján Fellner,
Ján Holos, Božena Skybová, Marta Huttová,
Ján Hronec, Katarína Tannhauserová
Pavol Hubinský
„Unser Entwurfsziel besteht darin, eine innovative und
originelle Lösung zu finden und ein modernes und nachhaltiges
Gebäude zu gestalten, das den Anforderungen
des Kunden, den Eigenschaften des Standorts und dem
Budget gerecht wird. Dabei kombinieren wir funktionale
und ästhetische Aspekte, nutzen Standortvorteile optimal
aus und integrieren technologische Neuheiten.“
Martin Paulíny & Braňo Hovorka
architektur FACHMAGAZIN
68
Naturstein
1
© Joachim Grotus, Herford
Qualität ist
immer im Trend
Vielfalt, Funktion und Image: Mit dieser stimmigen Mischung hat sich Naturstein einen festen
Platz in der Hotellerie und Gastronomie gesichert. Neben den optischen Vorzügen machen ihn
auch seine technischen Eigenschaften zur ersten Wahl für hochwertige Gestaltungen.
Text und Fotos: Richard Watzke (soweit nicht anders angegeben)
Ein Wiener Kaffeehaus ohne Marmortische? Undenkbar.
Gleiches gilt für viele Hotels und Restaurants.
Ob Hart- oder Weichgestein, Neubau oder Sanierung
– bei anspruchsvollen Projekten ist und bleibt
der Naturbaustoff das Maß aller Dinge. Naturstein ist
nicht unzerstörbar, nicht perfekt nach den Kriterien
eines standardisierten Massenproduktes, und doch
besitzt er eine unnachahmliche Aura. Jeder Stein ist
ein Stück Natur, zeigt die Spuren der Zeit, verlangt
ein gewisses Maß an Achtsamkeit und Pflege. All das
zeichnet ihn als Naturprodukt aus. So sehr sich die
Hersteller von keramischen Werkstoffen auch bemühen,
an die Anmutung von echtem Stein kommen
sie nie heran. Selbst die aufwendigsten industriellen
Verfahren scheitern bei dem, was Mutter Natur ohne
menschliches Zutun geschaffen hat. Ein Cocktail verschiedenster
Mineralien, der Druck ganzer Bergmassive,
sehr viel Zeit, oft auch ein spontaner Zufall – das
sind die Zutaten des Rezepts. Daraus entstand eine
beeindruckende Vielfalt: Schwarz schillernd, strahlend
weiß, unifarben oder lebhaft strukturiert, größer
als jede Speisekarte ist das Angebot, aus dem Planer
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69
Naturstein
und Architekten schöpfen können. Neben den Klassikern,
die bereits in der Antike geschätzt wurden,
kommen dank ressourcenschonender Abbau- und
Verarbeitungsmethoden ständig neue Sorten hinzu.
Werkstoff mit Charakter
Naturstein steht wie kein anderes Material für Zeitlosigkeit
und Haltbarkeit. Ein Bad oder eine Theke aus
Naturstein signalisieren, dass hier bewusst für eine
lange Nutzungsdauer investiert wurde. Wichtigstes
Kriterium für den Gestalter ist stets die Funktionalität.
Erfüllt die Gesteinsauswahl die technischen Anforderungen,
wird die ästhetische Komponente geprüft.
Jeder Naturstein hat eine spezifische Aussage,
erzählt dem Betrachter seine eigene Geschichte.
Ein römischer Travertin ruft Erinnerungen an einen
Italienurlaub hervor, ein dunkelblau funkelnder Labradorit
strahlt die Kühle Skandinaviens aus. Österreichische
Klassiker wie Adneter und Untersberger
Marmor, lebhafter Sölker Marmor, ruhiger Wald- und
Mühlviertler Granit oder beiger St. Margarethener
Kalksandstein hingegen sind Natursteine, die uns
seit Generationen begleiten und regionale Identität
vermitteln. Ein eigenes Kapitel ist die Haptik, ist doch
die Oberfläche der unmittelbarste Berührungspunkt
zwischen Mensch und Architektur. Material und
Oberfläche müssen zueinander passen, denn wie jedes
Material ist Naturstein ein Vermittler und Träger
von Emotionen. Als Alternative zu polierten Flächen
werden fein geschliffene oder seidenmatt aufgeraute
2
Flächen immer beliebter. Gerade die matten Oberflächen
tragen zum Wohlfühlfaktor bei und vermitteln
– gerne gepaart mit Holz oder Leder – den Eindruck
von Natürlichkeit. Zusätzlich zur seidenmatten Haptik
sind die leicht angerauten Oberflächen im Streiflicht
weniger anfällig gegen Fingerabdrücke. u
1 Hotel EmiLu: Die Farbgestaltung wechselt von dunkel nach hell mit regionalen Steinen aus
dem Raum Stuttgart.
2 Passt auch bei Nacht: Wandbekleidung aus Onyx in einer Wiener Hotelbar.
3 Strukturierter Bodenbelag aus Solnhofer Plattenkalk im Restaurant Tree House in Erlangen.
3
architektur FACHMAGAZIN
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Naturstein
4
Wenn es darum geht, Gästen ein unverwechselbares
Erlebnis zu bieten, hat Naturstein seinen großen Auftritt.
Künstliche Industrieware ist massentauglich –
kennt man ein Zimmer, kennt man alle. Wo die Ansprüche
über ein Dach über dem Kopf und eine Dusche
in der Früh hinausgehen, will der Gast so empfangen
werden, wie er sich fühlt: als einzigartiges Individuum.
Ein solches Individuum ist auch Naturstein, ist er in all
seinen tausenden Varianten doch ohne vorgefertigtes
Drehbuch entstanden. Aus gutem Grund werden
großformatige Wandbekleidungen gespiegelt, um die
optische Wirkung durch den Schmetterlingseffekt
der Steinmaserung noch zu verstärken. Ebenso gebräuchlich
im guten Steindesign sind Texturen, die
über mehrere Stiegen durchlaufen oder sich als Abwicklung
durch das gesamte Bad erstrecken. u
5
4 Grandioser Empfang für
besondere Gäste: Der gespiegelte
Bodenbelag lebt von
den großformatigen Platten.
5 Zeitlos und bodenständig:
Foyer aus Kalkstein im Hotel
Peternhof in Kössen.
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FACHMAGAZIN
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Wettbewerbe Naturstein
Casa Sasso
Steinmetz
4055 Pucking
office@casa-sasso.at
www.casa-sasso.at
Sölker Marmor
Bergbau
8961 Sölk
office@soelker.at
www.soelker.at
Poschacher
Natursteinwerke
4222 Langenstein
office@poschacher.com
www.poschacher.com
Lauster
Naturstein GmbH
9971 Huben/Osttirol
st.johann@lausternaturstein.at
www.lausternaturstein.at
Kienesberger
Steinmetzmeister
4707 Schlüßlberg
office@kienesberger-stein.at
www.kienesberger-stein.at
Steinmetzbetrieb
Wolfgang Ecker
2514 Traiskirchen
office@ecker-stein.at
www.ecker-stein.at
Steinmetzmeister
Dietmar Steller
4600 Wels
office@steller-stein.at
www.steller-stein.at
Schreiber & Partner
Natursteine
2170 Poysdorf
office@sp-natursteine.at
www.sp-natursteine.at
Marmor
Industrie Kiefer
5411 Oberalm
office@marmor-kiefer.at
www.marmor-kiefer.at
Josef Kogler
Steinbruch & Schotterwerk
9554 St. Urban
kogler.naturstein@aon.at
www.kogler-natursteinwerk.at
Gustav Hummel
GmbH & Co KG
2452 Mannersdorf
info@hummel-stein.at
www.hummel-stein.at
Stone4you
Steinmetzbetriebe
2020 Hollabrunn
office@stone4you.at
www.stone4you.at
Pro Naturstein. Die gebündelte Faszination für ein einzigartiges, kraftvolles und von der Natur geschaffenes Unikat. Ein über Generationen
vermitteltes Fachwissen über den Abbau und die Veredelung der österreichischen Natursteinvorkommen, eine gemeinsame Verantwortung,
welche die Begeisterung und das Handwerk verbindet. Pro Naturstein steht für die Vereinigung ausgewählter, österreichischer
Naturstein-Leitbetriebe, die mit Qualität und Leidenschaft hinter ihren Produkten stehen
www.pronaturstein.at
architektur FACHMAGAZIN
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Naturstein
6
Natürlichkeit ist Trumpf
Bei aller Faszination für die Schönheit der Natur spielt
auch der ökologische Faktor eine immer bedeutendere
Rolle zugunsten von Naturstein im Hoteldesign.
Bei ihrer Flucht aus dem Alltag legen Gäste hohen
Wert auf Authentizität und Natürlichkeit. Naturbelassene
Oberflächen mit einer haptischen Qualität sind
besonders beliebt. Naturstein braucht keine Lacke
oder Beschichtungen und ist von Natur aus frei von
unerwünschten Zusatzstoffen. Dank seines kleinen
CO 2
-Fußabdrucks ist er nicht nur umweltfreundlich
in der Gewinnung und Verarbeitung, sondern auch
problemlos im Rückbau. Naturstein ist auch über das
Nutzungsende des Bauwerks hinaus ein Baustoff,
kein Sondermüll.
Vom Büro zum Hotel
Ein Beispiel für nachhaltiges Bauen im Bestand ist
das Designhotel EmiLu in Stuttgart, das beim Deutschen
Natursteinpreis 2022 eine Besondere Anerkennung
erhielt (Bild 1). Einst als klassischer Verwaltungsbau
in den 1960er-Jahren errichtet, zeigt das
zum Hotel umgenutzte Bauwerk in Stuttgart, welche
Wirkung eine mit regionalem Naturstein ausgestattete
Immobilie haben kann. Leitgedanke des Stuttgarter
Architekturbüros blocher partners war eine
Fassade, die den strukturellen Baubestand mit seiner
künftigen Funktion als Designhotel in Einklang bringt
und sich in ihren städtebaulichen Kontext einfügt.
7
8
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73
Naturstein
6 St. Margarethener Kalksandstein
verleiht dem Heurigen
Döllerer ein rustikales Ambiente.
7 Unverwüstlich: Gastronomen
schwören auf die Robustheit von
Naturstein.
8 Gut fürs Business: Theken und
Hocker auf einem Messegelände.
9 Dezent und elegant –
Stiegenhaus im Hotel Sans Souci,
Wien.
10 Adneter Marmor bildet die natürliche
Basis für den Weinkeller
im Salzburger Fischerwirt.
11 Blickfang: Monolithischer
Waschtisch im Sanitärbereich vom
Hotel Galantha, Eisenstadt. 9
10 11
Die Planer strebten hierfür eine zurückhaltende, ruhige
Fassadenordnung an. Der ursprüngliche Baukörper
wurde um zwei zurückspringende, mit einer
hellen Putzfassade verkleidete Geschosse nach oben
erweitert. Die unteren Geschosse erhielten eine Natursteinfassade,
deren Farbverlauf von unten nach
oben heller wird und auf diese Weise dem Gebäude
Leichtigkeit verleiht. Zur Verstärkung dieser Wirkung
nimmt der Fugenanteil der Steinplatten von unten
nach oben ab. Großen Wert legten die Architekten
bei der Wahl der Steine auf Lokalität. Die Steine sollten
möglichst lokalen Ursprungs sein und zugleich
Bezug auf wichtige Stuttgarter Gebäude nehmen. •
architektur FACHMAGAZIN
74
Wettbewerbe Naturstein
Dialog der Formen
Die exklusive Villa in Lednice, Tschechien, verbindet organische
Architektur mit der Eleganz von Naturstein.
Die Villa Lednice, ein Projekt von Architekt Martin
Frank, abgeschlossen 2023, bietet nicht nur modernen
Luxus, sondern auch einen traumhaften Ausblick
auf das neugotische Schloss Lednice, das im 19. Jahrhundert
vom Fürstentum Liechtenstein errichtet wurde.
Mit drei weitläufigen Geschossen zu je 2.000 m²
vereint die Villa großzügigen Wohnraum und exklusive
architektonische Details. Die offene Bauweise und
großflächigen Fensterfronten schaffen eine harmonische
Verbindung zur umliegenden Natur und lassen
den Blick auf das majestätische Schloss Lednice frei,
das als Wahrzeichen der Region gilt und die Kulturlandschaft
eindrucksvoll widerspiegelt.
Die Villa Lednice kombiniert fortschrittliches Design
mit Funktionalität und repräsentiert zeitgemäße Architektur
mit einer starken Betonung auf Raumgefühl,
Lichteinfall und ästhetische Harmonie. Durch große
Glasfronten fließt das Tageslicht in die Wohnräume
und lässt die Texturen der Natursteine besonders
zur Geltung kommen. Die raffinierte Verwendung von
Travertin Noce, Kanfanar und Taj Mahal schafft eine
harmonische Balance zwischen moderner Gestaltung
und zeitlosen Materialien.
Im Eingangsbereich setzen Travertin und Kalkstein
warme Akzente. Ein Highlight ist das Badezimmer.
Hier erzeugt die Gestaltung in beeindruckender
Bookmatch-Optik, durch die symmetrische Spiegelung
der Maserung, eine faszinierende visuelle Tiefe.
Besonders prägnant ist die freischwebende Treppe,
die durch ihre organische Form und die rahmenden
Glasgeländer den fließenden Übergang zwischen
den Etagen betont. Dieses Zusammenspiel
von Licht, Stein und fließenden Formen zieht sich
durch die gesamte Villa und macht sie zu einem
Ort, an dem Architektur und Natur eine perfekte
Symbiose eingehen.
www.architektur-online.com
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Wettbewerbe Naturstein
Fotos: stone4you
Villa L, Lednice, Tschechien
Planung: Architekt Martin Frank, Deconcept
www.deconcept.cz
Ausführung: 2023
Natursteine:
Badezimmer: Calacatta, Oberflächen geschliffen, Stärke 2 cm
Böden: Kanfanar, Oberflächen sandgestrahlt + gebürstet und Taj
Mahal, Stärke 2 cm
Wände: Travertin Noce, Oberflächen gestockt
Natursteinarbeiten: stone4you, 2020 Hollabrunn
www.stone4you.at
architektur FACHMAGAZIN
76
Wettbewerbe
Naturstein
Naturstein
schafft
Wohnoase
Bei diesem Einfamilienhaus differenzieren unterschiedliche
Oberflächen derselben Steinart
verschiedene Baukörper.
Einen besonderen Wohnraum konnte das oberösterreichische
Architekturbüro hm Architekten für einen
Kunden entwerfen. Klare Linien, ein Arrangement
schlichter Baukörper und helle Räume zeichnen das
Projekt aus. Die Architekten waren froh, dass sie in
diesem Fall Naturstein einsetzen durften, da für den
Bauherrn eine qualitativ hochwertige Fassade und
Bodenfläche im Vordergrund stand.
Die gleichmäßige Oberflächenbearbeitung verbindet
die einzelnen Baukörper und unterstreicht in
einem besonderen Maß die Gesamtarchitektur. Die
Wertigkeit des natürlichen Steinmaterials passt zu
der zeitlosen Villa und vollendet die gesamte Klasse
des Bauwerks. Die Planung und Fugenteilung
war viel Arbeit und musste wohlüberlegt sein, da
Fugenteilungen von innen nach außen fortgesetzt
werden und Innen- und Außenräume so miteinander
verschränken. Boden- und Wandflächen werden von
innen nach außen fortgeführt.
Verwendet wurde das Material Dietfurter Gala beige
(Kalkstein) in einer fein gestrahlten und gespaltenen
Oberfläche. Trendige Großformate lassen Naturstein
in der Farbgebung ruhiger und einheitlicher wirken.
Die wunderschöne Optik von Naturstein entfaltet sich
dadurch einzigartig in seiner ganzen Schönheit. Die
Oberfläche wurde sandgestrahlt. Damit entstand eine
langlebige und pflegeleichte Natursteinfassade, die
alle Wünsche erfüllt. Die Verwendung von Dietfurter
Gala beige, sowohl für die Fassade als auch für die Terrasse,
schafft einen perfekten fließenden Übergang.
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Wettbewerbe
Naturstein
Fotos: Casa Sasso
Villa in Oberösterreich
Planung: hm architekten ZT GmbH, Seewalchen am Attersee
Arch. Mag.arch. Bernhard Mandl
Fertigstellung: August 2024
Wohnfläche: 495 m²
Naturstein: Dietfurter Gala
Natursteinwerk: Casa Sasso GmbH
www.casa-sasso.at
architektur FACHMAGAZIN
78
Hotelarchitektur
Die Langsamkeit
des Reisens
Mit den vier über dem Boden schwebenden Hütten „The Bolder“ haben Snøhetta
in Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmer Tom Bjarte Norland am Rande
des Lysefjords an der norwegischen Westküste ein besonderes Übernachtungserlebnis
entwickelt. Das Ziel bestand darin, die Solitäre nahtlos in die umgebende
Natur einzufügen und ein Projekt im Sinne des Slow Tourism zu schaffen, bei dem
der Fokus auf dem Naturerlebnis liegt. Konkret eröffnen alle vier Hütten mit den
Namen Stylten, Myra, Stjerna und Eldhuset einen außergewöhnlichen Blick auf
den Lysefjord und die umliegende Landschaft.
Text: Linda Pezzei Fotos: Bitmap/Henrik Moksnes, Elisabeth Heier, Elin Engelsvoll
www.architektur-online.com
79
Hotelarchitektur
Mit an Bord bei diesem ungewöhnlichen Vorhaben
war auch die dänische Innenausstattungsmarke
Vipp, die – bekannt für ihren Tretmülleimer – ihr
Portfolio in den vergangenen acht Jahrzehnten
um Küchen, Möbel, Beleuchtungselemente und Accessoires
erweitert hat. So verfügen die zwischen
38 und 60 Quadratmeter großen Hütten über eine
obere Ebene mit einer Kochmöglichkeit samt Essbereich
und eine darunter liegende Ebene, die mit
einem eingebauten Bett und einem Badezimmer
ausgestattet ist. Holz, Marmor und Leder sorgen
in Kombination mit hochwertigen Möbelstücken
und dem rohen Betonboden für einen angenehmen
Kontrast und eine Atmosphäre, die die Umgebung
in ihrer rauen und natürlichen Schönheit rezitiert.
Um den Gästen ein wirklich authentisches Naturerlebnis
zu bieten, wurden die einzelnen Unterkünfte
auf starken Betonpfeilern über dem Boden verankert
und mit großzügigen Glasfassaden ausgestattet,
die Innen und Außen scheinbar ineinanderfließen
lassen. Der Blick in die Weite soll das Gefühl
hervorrufen, als würde man am Rand der Klippe
schwerelos in der Luft schweben, mit freiem Blick
auf den Fjord und die Berge, die mit knorrigen Kiefern
und Felsbrocken bedeckt sind und von der Zeit
der Gletscher zeugen. Als Antwort auf die Umgebung
setzt das minimalistisch gehaltene Konzept
der Innenausstattung auf Möbel aus natürlichen
und langlebigen Materialien in erdigen Farbtönen
und organischen Texturen.
Strukturell sind die Hütten als präzise Objekte zu
verstehen, die von innen heraus geformt und in
ihrer räumlichen Qualität jeweils individuell auf
die Umgebung ausgerichtet wurden. Ein Oberlicht
und viel Glas lassen den Gast zu jeder Tageszeit in
Kontakt mit dem Himmel und der Fjordlandschaft
treten. Von außen betrachtet verschmelzen die
Wände und Dächer zu einem einheitlichen Ganzen
und wirken fast wie kleine Nester im Wald. Filigrane
Stege aus Cortenstahl führen zu den einzelnen Unterkünften
und greifen in ihrer Gestalt ein weiteres
für die Region typisches Material auf.
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architektur FACHMAGAZIN
80
Hotelarchitektur
Der Bezug zur Natur und den vorhandenen „Baustoffen“
spielte für Snøhetta im Zuge der Konzeptionierung
eine ausschlaggebende Rolle: Um die Natur des
von Granit und langsam wachsenden Kiefern geprägten
Baugeländes erlebbar zu machen, entschieden
sich die Architekten dafür, mit Holz und Beton mit Zuschlagstoffen
vom eigentlichen Standort als Hauptmaterialien
für das Projekt zu arbeiten. Das Holz der
Bäume, die während der Bauarbeiten gefällt werden
mussten, soll an anderer Stelle im Rahmen des Projektes
wieder zum Einsatz kommen, und der Granit,
der aus dem Boden geschnitten wurde, fand bei der
Herstellung des Betons für den Bau Verwendung. Für
die Struktur der Hütten selbst kam unbehandeltes rotes
Zedernholz zum Einsatz, das mit der Zeit vergrauen
und sich in die felsige Landschaft einfügen soll.
Das im Inneren verwendete Eichenholz wurde jeweils
unterschiedlich behandelt, sodass die Gäste in jeder
Hütte ein etwas anderes Erlebnis erwartet.
Der Standort ist, bis auf den Strom der für die Beleuchtung
und die Annehmlichkeiten in den Hütten
verwendet wird, netzunabhängig. Die Wasserversorgung
erfolgt über sauberstes Quellwasser aus der
Aufbereitungsanlage unter dem Parkplatz. In den
kommenden Jahren sollen die vier Hütten um zwei
weitere Gebäude erweitert werden – darunter eine
Lounge und ein Gourmetrestaurant, das lokale Speisen
servieren wird.
•
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81
Hotelarchitektur
Bewahren
und ergänzen
Das Hotel zum Hirschen in der Elisabeth-Vorstadt – einem aufstrebenden Salzburger
Stadtteil – blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 15. Jahrhundert
reicht. Einst ein Gasthof, führt die Eigentümerfamilie das Haus bereits in der 11.
Generation. Unter dem Titel „Am Hirschengrün“ wurde das Hotel nun nicht nur renoviert,
sondern auch um einen grünen Innenhof und weitere Nutzungen ergänzt.
Text: Edina Obermoser Fotos: Pion Studio
Der Entwurf für das Projekt stammt von den beiden
Büros Dietrich Untertrifaller und lp architektur. Neben
dem kernsanierten Bestand mit über 106 Zimmern
entstanden zwei Anbauten sowie ein Neubau
mit 42 Eigentumswohnungen in ressourcenschonender
Holzhybridbauweise. Das neue Gebäude dockt
über eine transparente Brücke im 3. Stock an das Hotel
an. Atelierflächen, eine Tiefgarage, Gastronomie
im Erdgeschoss und ein belebter Hof ergänzen den
neuen Stadtbaustein. Geothermie und Photovoltaik
komplettieren das nachhaltige Konzept. Der 5.000 m 2
Garten wird nach Plänen der Landschaftsarchitektin
Karin Standler zum gemeinschaftlichen Rückzugsort,
an dem Gäste und Bewohner aufeinandertreffen. Er
soll das Projekt inmitten der urbanen Umgebung zur
grünen Oase machen, die zum Entspannen, Spielen,
Arbeiten und Leben einlädt.
Außen werden die historischen Ansichten des Hotels
zum Hirschen lediglich behutsam renoviert und
fügen sich dezent in das Stadtgefüge ein. Im Inneren
sind die Modernisierungsarbeiten deutlicher
sichtbar: Das Übernachtungsangebot reicht von
klassischen Zimmern und Studios – teils mit Loggia
und Blick in den Garten – bis hin zu luxuriösen
Apartments mit privater Sauna und Badewanne. In
den einstigen Stallungen befinden sich großzügig
ausgestattete, zweistöckige Gartensuiten mit ausreichend
Platz für Familien. Verantwortlich für das neue
Gestaltungskonzept des traditionsreichen Hauses ist
die Innenarchitektin Pia Clodi vom Studio Elise. Sie
setzte auf ein modernes, nachhaltiges Design mit natürlichen
Materialien.
u
architektur FACHMAGAZIN
82
Hotelarchitektur
In den Hotelzimmern lag der Fokus darauf, den
Charme und damit den Charakter des Hauses zu bewahren
und zeitgemäß zu interpretieren. Inspiriert
von einem Waldspaziergang bestimmen gedeckte
Naturtöne sowie verschiedene Naturmaterialien
das Bild, die vielerorts gänzlich unbehandelt sind.
Die Farbe Grün zieht sich durch sämtliche Bereiche:
Während glänzende Fliesen in sanften Nuancen in
den Bädern beruhigend wirken, setzt sich der grüne
Faden in den übrigen Bereichen in Form von Sitzbänken
und Vertäfelungen fort. In den Saunen sorgen
Wände in dunklem Tannengrün für Gemütlichkeit
und runden die Farbpalette stimmig ab. Leuchten,
Griffe und Armaturen aus bronziertem Messing
schaffen elegante Akzente. Beige Wandoberflächen,
Holzdecken und Parkettböden bringen Wärme in die
Wohnbereiche und werden zum zeitlosen Hintergrund
für das puristische Interieur. Zu maßgeschneiderten
Einbauten in Küchen und Bädern kommen
ausgewählte Design klassiker. Diese werden von gezielter
Beleuchtung stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Eine Lampe wurde sogar eigens für das Hotelprojekt
vom österreichischen Designstudio Atelier Areti entworfen
und ist nun Teil deren neuer Kollektion.
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83
Hotelarchitektur
Neben einem hellen, lichtdurchfluteten
Frühstücksraum mit diversen
Kunstwerken gibt es die
Hirschen-Bar, die mit gemütlichen
Sitzmöbeln zum geselligen Herzstück
wird. Im angeschlossenen Neubau
können sich Gäste und Besucher
im Deli „das furo“ mit Fusionsküche
aus Salzburg und Tel Aviv verwöhnen
lassen. Dessen Inhaber Martin Eder
ist auch für das kulinarische Angebot
im Hotel verantwortlich und lässt die
Herzen von Foodies und Feinschmeckern
mit nachhaltigen, regionalen
Produkten höherschlagen. Im hauseigenen
Fitnessstudio, dem Yogaraum
und dem Hirschen-Spa kommen
Wellness- und Sportbegeisterte voll
auf ihre Kosten. Drei flexibel nutzbare
Veranstaltungsräume bieten ideale
Voraussetzungen für Events und
Meetings und verwandeln das sanierte
Hotel auch für Unternehmen in einen
attraktiven Anlaufpunkt. •
architektur FACHMAGAZIN
84
Hotelarchitektur
Hommage an
historische Gemäuer
Von außen wirkt das taubenblau gestrichene 600 Jahre alte Laubenhaus in der
Altstadt von Brixen mit seinem einladenden, weiß getünchten Bogen, den weiß
umrandeten Fenstern und dem hölzernen Tor charmant – und ein bisschen wie
aus der Zeit gefallen. Einzig der an der Wand schnörkellos und zurückhaltend angebrachte
Schriftzug „fink“ lässt mit seinen metallenen, feinen Lettern im Inneren
ein modernes Ambiente erahnen.
Text: Linda Pezzei Fotos: Konstantin Volkmar/fink Restaurants&Suites
1896 hatte die Familie Fink das Stadthaus in den
Kleinen Lauben als Gasthaus und Metzgerei übernommen,
2023 fassten Petra und Florian Fink den
Entschluss, den Wert des Historischen wieder sichtbar
werden zu lassen. Aus der gemeinsamen Überzeugung
des nachhaltigen Denkens und Handelns in
allen Bereichen heraus, symbolisiert der Umbau des
Traditionshauses unter der Regie des Architekturbüros
ASAGGIO in Zusammenarbeit mit Stefan Gamper
eine Hommage an die Architektur- und Kulturgeschichte
der Altstadt von Brixen.
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85
Hotelarchitektur
im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde der historische
Bestand zur Gänze entkernt und, basierend
auf seinem ursprünglichen Erscheinungsbild, behutsam
und respektvoll renoviert. Neun Suiten, das
Lauben-Restaurant mit der sogenannten Klosterküche
und ein kleiner Spa-Bereich sollen das fink in
den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem
zukunftsfähigen und zeitgemäßen Reiseziel für Designliebhaber
machen. Denn die Architekten setzten
mit ihrem Entwurf für das Interieur bewusst auf eine
Inszenierung der historischen Steinmauern und Gewölbe.
Zurückhaltende Akzente, hochwertige Textilien
und das Spiel mit vorhandenen Formen bringen
die alten Mauern und Rundbögen voll zur Geltung.
Maßgeblich beteiligt an dem Konzept war auch Stefan
Hecht von substanz design, dessen Philosophie
dem Prinzip der Einfachheit und Natürlichkeit folgt.
Ein besonderes Augenmerk legte das Kreativ-Team
auf die Beleuchtung. Bereits im Eingangsbereich wurden
Flure und Zimmertüren beinahe dramaturgisch
in Szene gesetzt. Die Treppe ist so ausgeleuchtet,
dass es wirkt, als würde man aus einem schummrigen
Dunkel dem strahlenden Tageslicht und dem Himmel
entgegen schreiten. Im Restaurant wurde einerseits
die filigran gestaltete Gewölbedecke ins rechte Licht
gerückt und andererseits an den Tischen durch das
bewusste Spiel mit Hell und Dunkel eine fast intime
Atmosphäre geschaffen, die den Fokus ganz auf die
Speisen und das Gegenüber lenkt.
u
architektur FACHMAGAZIN
86
Hotelarchitektur
In den Suiten und im Spa setzt sich dieser spielerische
und gekonnte Umgang mit natürlichem und
künstlichem Licht stringent fort. Das Tageslicht,
das durch die Fenster oder Oberlichter in den Raum
fällt, wirkt bewusst gelenkt und optimal ausgenutzt.
An anderer Stelle erweckt indirektes Licht den Anschein
großzügiger Oberlichter – die wie im Falle der
Dusche oder auch im Bereich der freistehenden Möbeleinbauten
den Raum optisch nach oben strecken
und einen feinen Kontrast zu den bewusst weniger
ausgeleuchteten, gemütlichen Rückzugsorten im
Raum bilden.
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Restaurant - & Bardesign
Nachhaltigkeit und Schlichtheit prägen das Kernkonzept
der dezent detailverliebten und zukunftsweisenden
Revitalisierung dieses Stadthauses: Neben
der Verwendung ausschließlich natürlicher Materialien
wie im Falle der Isolierung, von Putz und Farben
aus Kalk und Quarz sowie heimischem (Alt)Holz folgt
auch der Betrieb von Restaurant und Suiten konsequent
ökologischen Prinzipien. So stellt das Konzept
der Klosterküche heimische Zutaten pflanzlichen Ursprungs
und die ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln
in den Vordergrund.
Auch der tägliche Betrieb wurde so energieeffizient
wie möglich gestaltet: Geheizt wird mit größtenteils
ökologisch produzierter Fernwärme und 100 %
Ökostrom. Das Prinzip der Wärmerückgewinnung ermöglicht
einen sparsamen Einsatz von Energie und
Wasser, wobei auch der Pool ohne Energieverlust mitbeheizt
werden kann. On top finden sich im Restaurant
Speisekarten aus Apfelleder, Tischwäsche aus
Stoff sowie Pfandflaschen und -fässer zur Abfallvermeidung.
Für diese Bemühungen wurde das Restaurant
bereits mit dem „Earth Check“ zertifiziert. •
architektur FACHMAGAZIN
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Produkt News
© Renata Goworek
Licht in reinster Form
Klassische Eleganz in Kombination mit modernster Technik bietet die Pendelleuchte
PURELIGHT Office von Ridi, die mit diffus strahlendem Licht für blendfreien Sehkomfort
sorgt. Räume werden damit angenehm diffus ausgeleuchtet und gleichzeitig die
für Bildschirmarbeitsplätze erforderlichen Blendungswerte eingehalten.
Dabei macht die Pendelleuchte ihrem Namen alle
Ehre und ist auf das Wesentliche reduziert: pures
Licht. Homogen verteilt über ein opales Hüllrohr aus
UV-beständigem PMMA mit weißen Stirnteilen, sorgt
die direkte und indirekte Lichtverteilung für eine optimale
Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke im
Raum. Das Ergebnis ist blendfreies Licht, das sich
ideal für Bildschirmarbeitsplätze eignet und auch im
Foyer- und Empfangsbereich eine ausgezeichnete
Wahl ist.
Neben einer hohen Lebensdauer von über 100.000
Stunden (L80B50 bei 25 °C) und der Entblendung
mit einem UGR-Wert ≤ 19, zeichnet sich PURELIGHT
Office zudem mit einer hohen Leuchteneffizienz von
bis zu 144 lm/W (bei CRI 80) aus.
Damit empfiehlt sich diese Innovation für die Gestaltung
von Arbeitsplätzen, Bildungsstätten sowie
administrativen Bereichen und bietet klassische Eleganz
in Kombination mit modernster Technik.
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89
Produkt News
Modernisieren statt wegwerfen
Im „Glaspaleis Heerlen“ im Südosten der niederländischen Provinz Limburg unterstreichen
die anspruchsvolle Architektur, zahlreiche Alleinstellungsmerkmale und
die Nachhaltigkeit des gesamten Projekts den ursprünglichen Anspruch des Unternehmers
und Bauherrn Peter Josef Schunck. Der Architekt Frits Peutz erhielt
in den 1930er-Jahren von Schunck die ungewöhnliche Vorgabe: „Entwerfen Sie ein
Kaufhaus, das wie ein gestapelter Marktplatz neben dem Markt steht!“
Um die dort seit zwei Jahrzehnten bestehende
Beleuchtungsanlage energieeffizient
zu entwickeln, wurden bei 200 BEGA-Innenraumleuchten
die elektronischen Komponenten
durch passgenaue LED-Module ersetzt.
Die Umrüstung sichert hohe Qualität,
Energieeinsparung und Beleuchtungseffizienz
für viele weitere Betriebsjahrzehnte.
Das Modernisierungsprojekt unterstreicht
die Philosophie des Leuchtenherstellers,
keine Wegwerfprodukte, sondern langlebige
Baudetails für den Außen- und Innenraum
herzustellen. Dank der außergewöhnlichen
Haltbarkeit sind eine zielgerichtete
und problemlose energetische Aktualisierung
sowie bei Bedarf ein Refresh auch anderer
Komponenten nach Jahrzehnten die
einzig notwendigen Schritte in eine lange
Zukunft. Für die langfristige Nutzung bei
minimalem Wartungsaufwand steht ein umfangreiches
Portfolio in bewährtem Design
zur Verfügung.
BEGA Leuchten GmbH
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T +43 (0)512 343150
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architektur FACHMAGAZIN
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Produkt News
Modular und zeitlos
Mit MEDA präsentiert LAUFEN eine neue Badkollektion, die mit ihrer Kombination aus
alltagstauglicher Funktion und zeitloser Ästhetik punktet. Der Entwurf stammt vom
Schweizer Designer Peter Wirz und seiner weltweit tätigen Designfirma Vetica.
MEDA zeichnet sich durch eine modulare Konzeption
aus, die eine flexible Integration in unterschiedliche
Raumkonzepte ermöglicht. Wirz hat unter anderem
bereits die erfolgreiche Badserie LAUFEN PRO
entworfen, die bis heute ein Klassiker des schlichten,
gut durchdachten und zeitlosen Designs ist.
Klare, auf das Wesentliche reduzierte Formen, ruhige
Eleganz, Flexibilität und alltagstaugliche Funktionalität
bestimmen das Design von MEDA, wobei in
der Produktion die Möglichkeiten neuer Fertigungstechnologien
und neuer Gestaltungsformen ausgeschöpft
werden. Die Kollektion umfasst Waschtische,
WCs, Bidets, Möbel, Badewannen und Armaturen,
die eine formale Einheit bilden und durch hochwertige
Details überraschen. Das Ergebnis ist eine Badkollektion,
die sich auf Anhieb vertraut anfühlt und
sich in jede Umgebung einfügt – vom privaten Bad
über Mietimmobilien bis zur Hotelsuite.
Die Kollektion MEDA lässt sich im LAUFEN space
Wien erleben. Öffnungszeiten: Di-Fr, 12-18 Uhr
Individuelle Besichtigungen nach Vereinbarung
Salzgries 21, 1010 Wien
LAUFEN Austria GmbH
T +43 (0)2746 6060-0
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91
Produkt News
Eine Geschichte, drei Städte
In den letzten drei Jahren hat der kultige Juwelier Bulgari seine Kollektion internationaler
Hotels um drei neue Metropolen erweitert: Tokio, Rom und Paris. Wie
alle Bulgari-Hotels wurden auch diese vom weltbekannten Architektur- und Innenarchitekturbüro
ACPV ARCHITECTS Antonio Citterio Patricia Viel entworfen.
Die Gestaltung jedes Hotels verkörpert die für Bulgari
charakteristische Präzision und Wertschätzung
für kostbare Materialien sowie die reichhaltige und
dennoch mühelose Herangehensweise an Luxus, die
auf „herausragende Handwerkskunst und künstlerische
Details“ ausgerichtet ist. Kunsthandwerkliche
Textilien, außergewöhnliche Steinarbeiten und maßgeschneiderte
Möbel von einer Auswahl italienischer
Elitedesigner sind die Grundpfeiler eines jeden Hotels.
Eine Konstante in der Ausstattung der Bulgari-Hotels
ist Antonio Citterios eigene AXOR Citterio-Kollektion
in Chrom, die sich in allen Badezimmern der Hotels
wiederfindet. Mit ihren monumentalen Formen, modernistischen
Proportionen und zeitlosen Oberflächen
ist sie eine ideale Ergänzung der Designkonzepte.
Die ikonische Kollektion wurde erstmals im
Jahr 2000 vorgestellt und inspiriert auch heute noch
erstklassige Designprojekte. Durch ihr zeitloses, elementares
Design und ihren einzigartigen Charakter
legt die Kollektion einen Grundstein für unverwechselbaren
Luxus im Badezimmer.
Hansgrohe
Handelsges.m.b.H.
info@hansgrohe.at
www.hansgrohe.at
www.axor-design.at
architektur FACHMAGAZIN
Luxuriöse Wohlfühloasen
Mit dem neuen Duschsystem Rainshower Aqua Pure
setzt GROHE SPA im Bad ein markantes Design-Statement
mit vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten.
Das Herzstück ist das puristisch-elegant
gestaltete SmartControl Thermostat - die nahtlos
integrierten Metallknöpfe treten nur bei Betätigung
aus dem Gehäuse hervor. Die verchromte Variante
ist wahlweise mit schwarzen oder weißen Glaselementen
– Hand- und Kopfbrausenböden aus Acrylglas
sowie Thermostatauflage aus Sicherheitsglas
– verfügbar. Das Duschsystem ist außerdem in der
gesamten Farbpalette der GROHE Colors Kollektion
jeweils mit schwarzen Glasakzenten erhältlich.
Das Portfolio umfasst auch die ausgefeilte Armaturenkollektion
Atrio Private Collection, die – ebenso
wie die anderen SPA Linien – Design, Technologie
und Präzision auf eine neue Ebene bringt. Dadurch
können Raumplaner aus einem sorgfältig zusammengestellten
Badezimmerportfolio wählen, um so
die individuellen Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
GROHE Ges.m.b.H.
T +43 (0)1 680 60
info-at@grohe.com
www.grohe.at
92
Produkt News
Waschtische mit neuen Designs
Edle Schalen und praktische Einbauwaschtische in
13 Farben ergänzen ab sofort das Kaldewei-Portfolio
aus kreislauffähiger Stahl-Emaille. Die neuen Waschtisch-Lösungen
orientieren sich eng an den Kundenbedürfnissen
und sprechen sowohl private Bauherren
als auch kommerzielle Kunden aus der Hotellerie
oder dem klassischen Projektbereich an.
Ein Highlight im Bad verspricht die neue Waschschale
Kaldewei Avellino zu werden. Ihre filigrane Materialität
in Verbindung mit der schlanken Silhouette
verleiht ihr ein Gefühl von Eleganz und Leichtigkeit.
Edle Stahl-Emaille lässt die Waschschale, die in drei
Größen erhältlich ist, in 13 unterschiedlichen Farben
erstrahlen und sorgt zudem für Hygiene und Komfort.
Der runde Einbauwaschtisch „Object R“ zeichnet
sich durch eine weiche, eher feminine Linienführung
aus, wogegen der rechteckige „Object Q“ seinen
klassischen Charakter zur Geltung bringt. Mehr Freiheiten
bei der Gestaltung hochwertiger Waschplätze
bieten die bewährten Schalen Miena und Nueva, die
ab sofort jeweils in einer zusätzlichen Größe erhältlich
sind.
Kaldewei
Österreich GmbH
+49 (0)2382 785 0
info@kaldewei.de
www.kaldewei.com
www.architektur-online.com
93
Produkt News
Luft und Licht
Das Triiiple in Wien, entworfen vom Architektenteam
Henke Schreieck, ist ein eindrucksvolles und weithin
sichtbares Hochhaus-Ensemble zwischen der pulsierenden
Town Town und dem grünen Prater. Es vereint
die Vorzüge von Stadt, Land und Fluss - die drei
Türme streben über 100 Meter hoch der Sonne entgegen.
Für gute und saubere Luft im gesamten Komplex
sorgen die High-Tech-Anlagen von TROX. Insgesamt
wurden mehr als 40 Lüftungsgeräte verbaut:
Zehn kombinierte X-CUBEs mit Luftmengen von bis
13.000 m 3 pro Stunde und mehr als 30 Abluftgeräte
mit einer Luftmenge von bis 5.700 m 3 pro Stunde.
Die Abluftgeräte für die Wohnungen bestehen aus
einem Ventilator und einem Spezialfilter, der Gerüche
und Schadstoffe entfernt. Die Lüftungsanlagen
für Supermarkt und Büros sind mit einem Rotationstauscher
für die Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Lüftungsgeräte für Restaurant, Cafe, Kindergarten
und gewerbliche Nutzung bestehen in der Zuluft
aus zwei Filterstufen, Plattenwärmetauscher als Wärmerückgewinnung
sowie Heiz- und Kühlregister.
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aus Architektur und Technik.
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Lüftungs- und Brandschutzsysteme
mit
dem Know-How des
Technologie-Führers.
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94
Produkt News
Aus der Fülle der Natur
Mit seiner BOARDS collection 2025 beweist Kaindl einmal mehr, wie man Bekanntes
neu denkt. Hochwertige Materialien treffen auf innovative Formate und Designs,
um Funktionalität und Ästhetik perfekt zu vereinen. Vier ansprechende und
höchst variantenreiche BOARDS Produktsortimente dürfen entdeckt werden.
Das Sortiment COLOURline steht für Farbe und Vielfalt.
Die Palette umfasst eine große Auswahl an Uni
Farben. Highlight sind die innovativen Anti-Fingerprint-Dekore
in verschiedensten Ausführungen.
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schafft so einzigartige Produkte mit Charakter. Neben
ConcreteART, MetallARTund FabricART setzt
StoneART die Optik von Stein und Fels in Szene.
WOODline Classic und Natural bringen mit warmen
Farben und detailreichen Strukturen die Schönheit
natürlicher Materialien zum Ausdruck. Das Dekorbild
in 4 Farbstellungen besticht durch sein raffiniertes
Farbspiel und die mit einer perfekt auf das
Design abgestimmten synchronen Oberfläche.
Und das REALwood Produktsortiment verbindet ursprüngliches
Holzfurnier mit hochwertiger Bearbeitung,
um das vielfältige Spektrum moderner Naturholzplatten
zur Geltung zu bringen. Die Basis bildet
eine große Auswahl an Trägerplatten in Kombination
mit den 28 verschiedenen Furnieren aus der OAK-,
SOFT- und HARDwood collection. Das Ergebnisse
sind hochwertige Architektur- und Designobjekte,
die ihrem natürlichen Ursprung treu bleiben und zu
einem positiven Raumklima beitragen.
M. Kaindl GmbH
T +43 (0)662 85 88-0
sales@kaindl.com
www.kaindl.com
www.architektur-online.com
95
Produkt News
Fotos: Pion Studio
Moderner Holzbau trifft Tradition
Das Gebäude des „Hotel zum Hirschen“ ist seit 1830 im Besitz der gegenwärtigen
Eigentümerfamilie, die es über die Jahrhunderte zum angesehenen Hotel mitten in
Salzburg gemacht hat. Im Jahr 2020 übernahmen in 11. Generation Katharina und
Nikolaus Richter-Wallmann das Zepter – mit innovativen Ideen und einem ganzheitlichen
Blick auf Natur und Menschen.
Unter dem Projekttitel „Am Hirschengrün“
entstand ein neues Areal, auf dem das
behutsam entkernte und generalsanierte
Hotel um einen Anbau mit 42 Wohnungen
in nachhaltiger Holzhybridbauweise, eine
Tiefgarage und einen großen grünen Garten
ergänzt wurde. So entstand ein besonderer
Ort, an dem sich alles um Nachhaltigkeit,
Design, Wohlbefinden und viel Holz
dreht. Für die Planung des Projekts zeichnet
das Büro LP Architektur aus Altenmarkt
im Pongau in Kooperation mit Dietrich
Untertrifaller Architekten aus Vorarlberg
verantwortlich. Beide Büros verfügen
über viel Erfahrung im Holzbau und legen
großen Wert auf den umweltschonenden
Einsatz von Ressourcen. In den Innenräumen
entschieden sich Bauherrschaft und
die beteiligten Architektur- und Innenarchitekturbüros
deshalb ganz bewusst für
wohngesunde Parkettböden des Schweizer
Qualitätsherstellers Bauwerk Parkett.
Und so zeigt das größte Holzbau-Projekt
der viertgrößten Stadt Österreichs auf ein-
drucksvolle Weise, wie sich Bauen im Bestand,
Neubau und eine hochwertige Freiund
Grünraumgestaltung in urbaner Lage
zu einem in sich stimmigen und nachhaltigen
Gesamtkonzept vereinen lassen.
Bauwerk Group Österreich GmbH
T +43 (0)662 873 871 0
salzburg@bauwerk.com
www.bauwerk-parkett.com
++
architektur FACHMAGAZIN
96
Produkt News
Mit seinem umfassenden PerfectSense Matt Sortiment
bietet EGGER noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten im
angesagten Matt-Trend. Die Anti-Fingerprint Eigenschaft
macht die Produkte zudem pflegeleicht.
Rollierendes Kollektionskonzept
Inspirierende Neuheiten, bewährte Dekore, nachhaltige und wohngesunde Produkte, eine
Vielzahl an digitalen Services und eine neuartige Dekorberatung – das sind die Eckpfeiler der
neuen Kollektion Dekorativ 24+ vom Holzwerkstoffspezialist EGGER.
Dabei handelt es sich um eine rollierende Kollektion,
die spätestens alle zwei Jahre aktualisiert wird, wobei
es aber keine komplette Neuauflage geben wird.
Die EGGER Handelspartner sowie auch Architekten
und Verarbeiter erhalten damit ein weltweit einheitliches
Dekor- und Produktportfolio, das stets am Puls
der Zeit ist. In der Kollektion Dekorativ 24+ befinden
sich mehr als 300 Dekor-Strukturkombinationen,
davon 201 Eurodekor Dekore im bewährten EGGER
Dekor- und Materialverbund. Dieser reicht von der
beschichteten Dekorplatte mit Span- oder MDF-Träger
über Leichtbau-Platten, Schichtstoffe bis hin zu
einem umfassenden Kantensortiment.
FRITZ EGGER GmbH & Co. OG
T +43 (0)50 600-0
sc.at@egger.com
www.egger.com
Mit der neuen ST40 Feelwood Oakgrain wird
es in der Kollektion Dekorativ 24+ Zeit für Natürlichkeit.
Durch die Matt-in-Matt-Ausführung
dieser Synchronporen-Oberfläche sind Optik
und Haptik beeindruckend authentisch.
www.architektur-online.com
Kautschuk in
allen Variationen
Architekt Christian Gerhardy zeichnet für die Planung
des generationenübergreifenden und 2024 eröffneten
Begegnungszentrum Wilàvie in Wittlich verantwortlich.
Das energiesparend konzipierte Begegnungszentrum
besticht durch viel Holz, Tageslicht und eine
hochwertige Inneneinrichtung. Besonderes Augenmerk
legte er auf den Fußboden. Überzeugt von der
Qualität des Materials Kautschuk fiel die Wahl in Abstimmung
mit den Nutzern auf den jeweils optimal geeigneten
Belag aus dem nora Sortiment. So erhielten
die Gruppenräume der Kita den robusten norament
grano in verschiedenen Blautönen, die Flure norament
castello mit seinem eleganten Design, oder die Mensa
und der Jugendtreff norament arago in Schieferoptik.
In der Küche sorgt der mit R 11 besonders rutschhemmende
noraplan ultra grip für Sicherheit und in den
Sanitär- und Wickelräumen wurde noracare uneo verlegt,
der höchsten Hygieneansprüchen genügt.
nora flooring systems GesmbH
+43 (0)7242 74 001-0
info-at@nora.com
www.nora.com
97
Fotos: Elmar Witt
Produkt News
Gute Ideen
für Leichtbeton
Betont leicht.
Ideal als Ausgangsstoff
im Leichtbeton.
Informationen
direkt anfordern:
Telefon 03155-23 68-0
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Projektinformationen
jetzt anfordern!
für gute Ideen
Lias Österreich GesmbH. • A-8350 Fehring • Tel. ++43 (0) 3155 -23 68-0 • Fax ++43 (0) 3155 - 23 68-20 • www.liapor.at • info@liapor.at
architektur FACHMAGAZIN
98
Produkt News
Ein Boden als Kunstwerk
Mit Floortec 2K-Sentopur 570 setzt Brillux neue Maßstäbe in der Bodengestaltung
und bietet eine Lösung für individuelle und widerstandsfähige Bodenflächen: Die
Beschichtung basiert auf Polyurethan, überzeugt mit herausragender Elastizität
und vereint Funktionalität und Ästhetik auf höchstem Niveau. Mit ihrer einzigartigen
Pigmentformulierung ermöglicht die neue Beschichtung eine dezente Zweifarb-Charakteristik,
die jedem Boden eine individuelle Note verleiht.
Durch die spezielle Pigmentformulierung in der
Hauptkomponente entsteht eine einzigartige Textur,
die in mehr als 40 verschiedenen Farbtönen erhältlich
ist. Die Umsetzung der gewünschten Optik erfolgt
schrittweise: Auf der zuvor nivellierten Fläche
kommt zunächst die Grundierung Floortec 2K-Epoxi-
Base 568 im Spachtelauftrag zum Einsatz. Nach
Trocknung der Grundierung lässt sich dann Sentopur
ohne einen Zwischenschliff auftragen und strukturieren.
Eine abschließende Versiegelung schützt das
System und bringt widerstandsfähige Oberflächen
hervor. Ob private Wohnbereiche, Ladenbau oder Hotelbereiche:
Auch Flächen mit hoher Beanspruchung
können durch das beständige, fugenlose System in
Szene gesetzt und jeder Boden in ein Kunstwerk verwandelt
werden.
Brillux Farben GmbH
T +43 (0)732 370740-0
info@brillux.at
www.brillux.at
www.architektur-online.com
99
Produkt News
Mehr Freiraum für Ideen
Mit dem Cube solo_N bringt die Lindner
Group ein neues Raum-in-Raum System
auf den Markt, das im Baukastenprinzip
unterschiedlichen Raumbedingungen
und Grundrissen angepasst werden kann.
Die elegante Ganzglaskonstruktion in
Kombination mit natürlichen Holzprofilen
schafft eine einladende Atmosphäre mit
maximaler Transparenz und natürlichen
Lichtverhältnissen. Die Verwendung von
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft
schont nicht nur die Umwelt, sondern
steht auch für eine verantwortungsbewusste
Ressourcennutzung. Auf Wunsch
können die Holzelemente FSC-zertifiziert
ausgeführt werden. Zusätzlich sind die
einzelnen Elemente flexibel austauschund
wiederverwendbar, wodurch die Lebensdauer
des Cubes verlängert und der
ökologische Fußabdruck reduziert wird.
Auch die technische Ausstattung hebt
sich mit Raffinesse und besonderer Bedienungsfreundlichkeit
hervor. Eine
intuitive Präsenzsteuerung über ein Installationspaneel
ermöglicht die einfache
Bedienung von Beleuchtung und Lüftung.
Das Paneel verbirgt dabei sämtliche
Installationen, wie Kabel, und fügt
sich nahtlos in die dezente Ästhetik
des Raumes ein. Die elektrische Versorgung
erfolgt diskret über Doppel- oder
Hohlraumböden, während integrierte
Deckenleuchten für eine angenehme
Beleuchtung sorgen. Die Lüftung erfolgt
entweder durch den Anschluss an eine
bestehende Lüftungsanlage oder über
integrierte Deckenlüfter.
Lindner GmbH
T +43 2252 86160-0
austria@lindner-group.com
www.lindner-group.com
Groß denken
bis ins Detail.
Hebe-Schiebetür heroal S 77 SL:
+ Neue Dimensionen: 90° Ecke
(auch zum Öffnen)
+ Hoher Bedienkomfort bei höchsten
Flügelgewichten und Höhen bis 3 m
+ Barrierefrei, schlagregendicht,
einbruchhemmend
+ Erweiterbar mit Sonnen- und
Insektenschutz
Rollläden | Sonnenschutz | Rolltore
Fenster | Schiebetüren | Türen
Fassaden | Überdachungen heroal.de
architektur FACHMAGAZIN
100
Produkt News
Gelungene Symbiose
Die Eisriesenwelt in Werfen, die größte Eishöhle der Welt, ist nicht nur ein beeindruckendes
Naturwunder, sondern auch ein Ort von historischer Bedeutung. Einst diente
das Objekt als Gerichtsgebäude und heute ist es ein Wahrzeichen der Region, das
jährlich Tausende von Besuchern anzieht.
Für die Sicherstellung des Brandschutzes in diesem
historischen Gebäude wurde Peneder beauftragt.
Die Anpassung moderner Brandschutzlösungen an
den Altbestand erforderten eine Abnahme von über
30 Naturmaßpunkten. Die Portale wurden in einem
eleganten Schwarz gestaltet, dass sich die Elemente
harmonisch in die rustikale Umgebung einfügen und
dem Gebäude einen modernen Touch verleihen, ohne
dabei seinen historischen Charme zu verlieren. Für
die Fertigung und Montage der EI 2 30-Brandschutz-
elemente setzten die Brandschutzexperten auf Aluminium-Glas,
das durch seine Langlebigkeit und
Transparenz überzeugt. Die Eisriesenwelt Werfen ist
somit nicht nur ein beeindruckendes Naturwunder,
sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie moderne
Technik und historische Architektur erfolgreich kombiniert
werden können. Peneder hat eindrucksvoll
bewiesen, dass modernes Brandschutzdesign und
historische Architektur Hand in Hand gehen können.
Peneder
Bau-Elemente GmbH
T +43 (0)50 5603-0
brandschutz@peneder.com
www.peneder.com
www.architektur-online.com
101
Produkt News
Innovative Sicherheitsarchitektur
Vor über zwei Jahrzehnten revolutionierte Winkhaus
die Schließtechnik mit blueChip. blueEvo setzt diese
Tradition nun konsequent fort und umfasst eine ganzheitliche
Sicherheitsarchitektur, ein umfangreiches
Komponentenprogramm und eine intuitiv bedienbare
Hard- und Software. Das System erlaubt den Nutzern
die Erfüllung von KRITIS-Anforderungen für den physischen
Gebäudezutritt und ist damit nicht nur für den
Einsatz in staatlichen und verwaltungstechnischen
Bereichen (wie z. B. Energieversorgern oder Telekom-
munikationsanbietern), der Industrie und im Büro,
sondern auch für Gesundheitseinrichtungen bestens
geeignet. Die Hardwarekomponenten des neuen elektronischen
Systems sind in großer Auswahl verfügbar
und gegen verschiedene mechanische und elektronische
Angriffe abgesichert. So schützt beispielsweise
die durchgängig eingesetzte Mifare® DESFire® EV3
Technologie sensible Daten in den Komponenten besonders
zuverlässig gegen Hackerangriffe.
Winkhaus
Austria GmbH
T +43 6246 72226-0
austria@winkhaus.at
www.winkhaus.com
Nachhaltiger
Sonnenschutz mit
Solarantrieb.
Mit solarbetriebenen
Fassaden markisen von
Griesser erleben Sie
überall Sonnenschutz
- unabhängig von
Stromquellen. Einfache
Montage, perfekt für
den Einsatz an jedem
Ort. Ihr nachhaltiges
Upgrade bei Neubau
und Renovation.
Inspired by the Sun.
architektur FACHMAGAZIN
102
Produkt News
Behaglicher Einblick
Der Wunschzettel der Bauherrin und ihrer Familie an Architekt Franz-Josef
Schildhammer war vielfältig und anspruchsvoll. Hell, warm, behaglich, offen,
modern und mit Ausblick ins Grüne – so sollte das neue Zuhause sein. Aus dieser
Beschreibung entwickelte er einen lichtdurchfluteten Rückzugsort auf dem 620 m 2
großen Hanggrundstück am Stadtrand.
Der schmale Baukörper aus drei Geschossen präsentiert
sich als sanfter Wohlfühlort. Die großzügigen
Fensteröffnungen ermöglichen ein luftiges und offenes
Wohngefühl im kompakten Kubus, der nur knapp
acht Meter breit ist. Wie der Name des Hauses „Holzbeton“
schon sagt, sind diese beiden Materialien die
prägenden Elemente des Interiors. Der Sichtbeton, als
erklärter Wunsch der Bauherrin, erzeugt in Kombination
mit dem warmen Holz der Wandverkleidung eine
anziehende Wirkung aus Behaglichkeit und Ästhetik.
Für maximale Helligkeit sorgt die große Verglasung
mit Blick ins Grüne. Durch die großzügige Fensteröffnung
gelangen ausreichend Sonnenstrahlen ins Innere,
um das Badezimmer auch am Abend mit Helligkeit zu
versorgen. Die Lamellen der Raffstore schützen nicht
nur vor neugierigen Blicken, sondern sorgen auch für
schöne Spiegelungen des sanften Lichts.
Josko Fenster & Türen GmbH
T +43 (0)7763 2241-0
office@josko.at
www.josko.at
Fotos: Manuel Kreuzer
www.architektur-online.com
103
Produkt News
Teilintegriertes Sonnenschutzsystem
Mit dem neuen Sonnenschutzsystem heroal VS Z CS
hat das Aluminium-Systemhaus heroal eine effektive
Lösung für die Verschattung von Pfosten-Riegel-Fassaden
entwickelt, die sich besonders harmonisch in
die Fassade einfügt und einfach zu verarbeiten ist.
Aus hochwertigem, stabilem Aluminium gefertigt und
mit Komponenten wie ausgeschäumten Isolatoren
oder einer durchgehenden Dichtung ausgestattet,
überzeugt es mit seiner Langlebigkeit, seiner effizienten
Verarbeitung wie auch seinen wärmedämmenden
Eigenschaften mit Werten bis zu Uf = 1,2 W/m²K.
Darüber hinaus sind eine optimale Belüftung und
Entwässerung durch eine durchdachte Konstruktion
sichergestellt, die unsichtbar in die Fassadenprofile
integriert ist.
Dank stabiler Reißverschlusstechnologie ist das System
ballwurfzertifiziert – auch bei großen Beschattungsflächen
von bis zu 6 m Breite und 18 m² Fläche
– und ermöglicht die nahtlose Teilintegration des
Sonnenschutzes in das Aluminium-Fassadensystem
heroal C 50 sowie Pfosten-Riegel-Fassaden weiterer
Hersteller. Der besonders nahe an der Fassade liegende
Sonnenschutz gewährleistet zudem eine hohe
Windstabilität von bis zu 145 km/h.
heroal – Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG
T +49 (0)5246 507-0
info@heroal.de
www.heroal.de/architekten
architektur FACHMAGAZIN
104
Produkt News
++
Perfekt in Technik und Design
Als Vollsortimenter produziert Kneer-Südfenster hochwertige Bauelemente in
allen Werkstoffen: Holz, Aluminium-Holz, Aluminium, Aluminium-Kunststoff und
Kunststoff. Das Unternehmen ist selbst Systemgeber, d.h. Form, Größe und Vielfalt
bleiben in eigener Hand, auf neue Marktanforderungen kann der Hersteller
schnell reagieren.
Das Familienunternehmen in der dritten Generation
beschäftigt in drei deutschen Werken mehr als 800
Mitarbeiter:innen und fertigt jährlich 400.000 Fenster
und 8.000 Haustüren. Im Aluminium-Presswerk
in Siroki Brijeg sind 80 Mitarbeiter:innen beschäftigt.
Für Fenster, Hebe-Schiebe-Türen und Haustüren aus
Holz und Aluminium-Holz bezieht Kneer-Südfenster
ausschließlich PEFC-zertifizierte Holzprodukte
aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger
Waldbewirtschaftung. Die Bauelemente werden
in 1A-Qualität mit einer hochleistungsfähigen, vollautomatischen
CNC-Anlage gefertigt – mit hohem
Anspruch an Ästhetik, Design, Energieeffizienz, Sicherheit
und Komfort. Die Null-Fehlerstrategie ist
das permanente Ziel. Das ermöglicht die uneingeschränkte
Form, Größe und Vielfalt der Bauelemente.
Eine Spezialisierung liegt auf großformatigen Fenstern
und Pfosten-Riegel-Fassaden aus Holz und Aluminium-Holz
sowie auf Holz-Denkmalfenstern und
individuellen Haustüren.
Kneer GmbH
Fenster und Türen
T +49 (0)7333 83-0
info@kneer.de
www.kneer-suedfenster.de
BAU
2025
Halle: B4
Stand: 309
www.architektur-online.com
105
Produkt News
Fotos: Peter Jørgensen
Bewahrung architektonischer Werte
Das Hochhaus Kronprinsen war bei seiner Fertigstellung 1964 das erste Hochhaus
Schwedens und jahrzehntelang das höchste Gebäude Malmös. Nicht nur deshalb,
auch aufgrund seiner außergewöhnlichen Fassade aus rund 1,9 Millionen blauen
Fliesen, ist es ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt.
Im Zuge einer Sanierung sollte deshalb der
außergewöhnliche Charakter des Gebäudes
bewahrt werden. Als Lösung wurde dafür
ein Montagesystem entwickelt, bei dem
eine komplett neue Fassade einschließlich
aller Fenster auf die alte aufgesetzt wurde.
Erst als die neue Fassade stand, wurden die
alten Fenster demontiert.
Eine besondere Herausforderung war dabei
die Einbindung der Loggien in das neue
Gestaltungskonzept: Sie sollten zum einen
die Wohnungen räumlich erweitern, zum
anderen sollten die Mieter auf ihren Freisitzen
vor Wind und Wetter gut geschützt
sein. In den unteren Wohngeschossen kam
die Reduzierung des Straßenlärms hinzu.
Erfüllt wurden die Anforderungen mit Ganzglas-Schiebe-Dreh-Elementen
von Solarlux.
Bei der Produktwahl spielten nicht nur
funktionale, sondern auch gestalterische
Aspekte eine Rolle: Besonders wichtig war
es bei diesem Projekt, vertikale Strukturen
zwischen den einzelnen Scheiben zu vermeiden
und so die visuelle Tiefe der Fassade
zu erhalten.
Solarlux Austria GmbH
T +43 (0)512 209023
info.at@solarlux.com
www.solarlux.com
Showroom Wien
Grundsteingasse 60, 1160 Wien
T +43 (0)1 4029631
www.solarlux.com/showroom-wien
architektur FACHMAGAZIN
106
Produkt News
Schneewittchen-Turm
mit smartem Sonnenschutz
Mit 100 Metern Höhe zählt der „Schneewittchen“-Turm im Nordbahnhofviertel
in Wien zu den höchsten Wohnhochhäusern Österreichs. Der Name des Projekts
erklärt sich dadurch, dass acht Türme auf dem Areal vorgesehen waren – sieben
mit 60 bis 80 Metern (die „Zwerge“ – nur fünf der sieben geplanten werden aber
realisiert) und einer mit fast 100 Metern (das „Schneewittchen“).
Für die optimale Nutzung des Sonnenlichts
sorgen im 100 Meter-Hochhaus textile Fassadenbeschattungsanlagen
von HELLA
und seit Mitte 2023 werden dafür Senkrecht-Markisen
montiert. Durch die Höhe
und windexponierte Lage des Gebäudes
eignet sich diese Art von Sonnenschutzsystemen
mit Seitensaumführung optimal
zur Außenbeschattung. Der Bau ist derzeit
noch in vollem Gange, doch bis Ende des
Jahres werden über 1.200 Senkrecht-Markisen
von HELLA installiert sein. Die Fertigstellung
der rund 300 Wohnungen auf 29
Etagen ist im ersten Quartal 2025 geplant.
Um eine optimale Gebäudeenergiebilanz zu
erreichen wird der Sonnenschutz mit der
HELLA-eigenen Steuerung ONYX ausgestattet
sein. Denn Automatisierung von Jalousien,
Raffstoren, Rollläden und textilen
Beschattungen bringt nicht nur jede Menge
Komfort, sondern senkt darüber hinaus
deutlich den Energieverbrauch eines Hauses
für Kühlen, Heizen und Beleuchten.
HELLA Sonnen- und
Wetterschutztechnik GmbH
T +43 (0)4846 6555-0
office@hella.info
www.hella.info
www.architektur-online.com
107
Produkt News
Cool saniert
Mit dem Umbau und der energetischen
Modernisierung des Gymnasiums in Neustadt
an der Waldnaab/D gelang eine
inzwischen mehrfach ausgezeichnete
Transformation der Beton-brut-Architektur
von 1977 in ein modernes Schulgebäude.
Dafür wurde die Raumordnung systematisch
umstrukturiert und eine neue
Eingangssituation mit großer Freitreppe
geschaffen. Neu ist auch die Aula mit Tageslichtdecke
sowie eine mehrgeschossige
Bibliothek mit Vortragsraum und kommunikativen
Sitznischen auf den Fluren.
Für die energetische Ertüchtigung reichte
eine 80 mm dicke mineralische Innendämmung.
Die alten Aluminiumfenster
wurden durch neue Holz-Alu-Fenster
ersetzt und für den Sonnenschutz mit
silbergrauen Schacht-Basis-Markisen mit
Fallarm von Warema ausgestattet: Die
moderne Warema Armtechnik sorgt dabei
für eine stets optimale Tuchspannung des
PVC beschichteten, schwer entflammbaren
und schmutzabweisenden Soltis 92
Spezialgewebes. Selbst bei komplett heruntergefahrenem
Tuch bleibt die Durchsicht
nach außen und damit der visuelle
Kontakt der Schüler und Lehrenden zur
Außenwelt bestehen. Ebenso ist eine natürliche
Belüftung durch die geöffneten
Fenster auch bei heruntergelassenem
Sonnenschutz möglich.
WAREMA Austria GmbH
T +43 (0)662 853015-0
info@warema.at
www.warema.at
Ihr Gebäude besteht aus
unterschiedlichen Räumen,
Türen, Toren und unzähligen
Schlössern.
Sie entscheiden, wer welche
öffnet. Und das mit nur
einem Schlüssel.
blueEvo.com
architektur FACHMAGAZIN
108
Produkt News
Medaillenverdächtige
Beschattung
Bereits zum dritten Mal in der Olympia-Historie
wurden die Sommerspiele 2024 in Paris ausgetragen.
Das Olympische Dorf der Athletinnen und Athleten
erstreckt sich über eine Fläche von 52 Hektar und
für den Bau, der über drei Jahre dauerte, zeichneten
mehrere Architekten verantwortlich.
Neben dem Projektumfang beeindruckte auch die Anzahl
beteiligter Parteien, so waren unter anderem vier Bauherren
und sieben Architekten bei den Bauten involviert. Nach
den Olympischen Spielen wird das Dorf zu Wohnungs- und
Gewerbeflächen umgenutzt. Im Projektfokus stand eine
emissionsarme Bauweise und so kamen verschiedene kohlenstoffarme
und biobasierte Materialien zum Einsatz, unter
anderem vor Ort hergestellter kohlestoffarmer Beton oder
Holz. Das für die Wand- und Fassadenrahmen verwendete
Konstruktionsholz wurde zudem zu mehr als 90 % in Frankreich
verarbeitet.
Für eine perfekte Beschattung und eine designstarke Gebäudehüllenoptik
sorgt bei diesem Projekt Griesser, das führende
Schweizer Sonnenschutzunternehmen, mit seinen innovativen
Produkten. Insgesamt wurden 265 Lamellenstoren
Lamisol 70, 7 Grinotex III und 108 Rollläden Tradi PUR eingesetzt.
Um eine perfekte optische Harmonie zu erreichen, fiel
die Farbwahl der Sonnenschutzprodukte auf zu den Wohnobjekten
passende Farbtöne.
Griesser Austria GmbH
+43 (0)5525 64222-0
info@griesser.at
www.griesser.at
www.architektur-online.com
109
Produkt News
Freiheit in
der Architektur
Das schlanke Verbundtragwerk
von Peikko
PVC-freie Gewebe
Twilight ist die optimale Lösung für alle
Arten der Senkrecht-Verschattung, darunter
beispielsweise Pergola Seitenwände
oder die Verschattung von Fenstern
und Balkonen. Der Öffnungsfaktor von 4
% bei Twilight Comfort und 1,9 % bei Twilight
Pearl zeigt, wie hervorragend beide
verfügbare Qualitäten geeignet sind, um
Durchsicht zu gewährleisten und gleichzeitig
für die notwendige Privatsphäre
zu sorgen. Beide Gewebe sind zu 100 %
PVC-frei, das macht ihre herausragenden
wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften
umso beeindruckender.
Der Allrounder Twilight PEARL ist in an
die moderne Architektur angepassten
Farben erhältlich und nach DIN EN 13501-1
schwerentflammbar ausgerüstet – die
richtige Wahl, wenn der Brandschutz eine
wichtige Rolle spielt.
Twilight Comfort wieder wurde speziell
für die Anwendung auf ZIP Anlagen entwickelt
und ermöglicht das Verarbeiten
maximaler Größen mit einem optimalen,
faltenfreien Tuchbild: Die Basis ist das
spinndüsengefärbte Markenacryl von
SATTLER - kombiniert mit Polyester Filament
und ergänzt durch PFAS-freies
TEXGARD Finish. Diese Materialkombination
sorgt für optimales Verhältnis der
Zugkräfte und Materialstabilität bei erheblichen
Temperaturunterschieden.
Dank der 2023 verliehenen Zertifizierung
OEKO-TEX Made in Green beweist Sattler
zudem, dass es nicht nur schadstofffrei
produziert, sondern in seinen Produktionsprozessen
auf Nachhaltigkeit und soziale
Verantwortlichkeit baut. Alle Produkte aus
der aktuellen Sonnenschutzkollektion sind
mit diesem Label ausgezeichnet.
DELTABEAM®
Verbundträger
ATLANT® Strong
Verbundstütze
SATTLER SUN-TEX GmbH
T +43 (0)316 4104-550
mail@sattler.com
suntex.sattler.com
www.peikko.at
architektur FACHMAGAZIN
110
Produkt News
++
Klimaschutz trifft auf Effizienz
Die im Jahr 2022 errichtete Schmid Holzbau Produktionshalle in Frankenburg
zeigt, wie modernste Technologien und nachhaltiges Bauen miteinander harmonieren.
Mit einer Dachfläche von 3.500 m² und dem Einsatz eines durchdachten
Bauder Dachsystems setzt dieses Projekt neue Maßstäbe im industriellen Holzbau.
Die Kombination aus BauderGREEN Extensivbegrünung
und BauderSOLAR G LIGHT Photovoltaikunterkonstruktion
macht das Dach der Produktionshalle
zu einem echten Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit.
Die durchdringungsfreie Installation der Solarmodule
ermöglicht die Nutzung von Solarenergie,
ohne die Dachkonstruktion zu beeinträchtigen. Die
Dachbegrünung sorgt nicht nur für ein angenehmes
Mikroklima, sondern fördert auch die Biodiversität,
da sie Lebensraum für Pflanzen und Insekten bietet.
Eine wurzelfeste Oberlagsbahn und der druckfeste
Hochleistungsdämmstoff BauderPIR bieten die besten
Voraussetzungen für ein langlebiges, sicheres
und ökologisches Dach. Diese Kombination bietet
maximalen Schutz. Ein Seilsystem zur Absturzsicherung
gewährleistet zudem die Sicherheit bei Wartungsarbeiten
der extensiven Dachbegrünung bzw.
der Photovoltaikanlage.
Die Schmid Holzbau Produktionshalle ist ein Musterbeispiel
für zukunftsorientiertes Bauen. Mit der innovativen
Kombination aus Dachbegrünung und Solarenergie,
unterstützt durch die langlebige Bauder
Dachtechnologie, zeigt dieses Projekt, dass Nachhaltigkeit
und Effizienz sich nicht ausschließen, sondern
gemeinsam die Zukunft des Bauens prägen.
Bauder GesmbH
T +43 (0)7229 691 30
info@bauder.at
www.bauder.at
www.architektur-online.com
111
Produkt News
© Johannes Absenger
Österreichs höchste Baustelle
Nach einer Rekord-Umbauphase von nur
9 Monaten wurde die Dachstein-Bergstation
heuer im Mai neu eröffnet. Das Gebäude
vereint Funktionalität, modernes Design
und Nachhaltigkeit unter einem optimal gedämmten
Dach. Für das ca. 800 m 2 große
Warmdach lieferte der Dämmstoff-Spezialist
Steinbacher eine Kombination aus zwei
Dämmlösungen: zum einen als Grundplatte
steinothan® 107 aus Polyurethan, dem besten
herkömmlichen Dämmstoff am Markt.
Aufgrund der hocheffizienten Dämmleis-
tung eignet sich steinothan® 107 besonders
für schmale bzw. niedrige Dachaufbauten.
Zum anderen sorgt steinopor® EPS-W 30 für
die optimale Gefälledämmung in der Dachstein-Bergstation.
Und natürlich erstellt
Steinbacher zusätzlich zu den bewährten
Dämmprodukten individuelle Gefälleplanungen:
Auch beim Dachstein-Projekt wurden
die einzelnen Dachflächen genau erfasst
und dämmtechnisch auf die jeweiligen Bedingungen
hin optimiert. Anschließend wurden
die Dämmplatten – exakt zugeschnitten
und beschriftet – direkt auf die Baustelle
ausgeliefert. So wurde eine einfache und
schnelle Verlegung der Gefälledämmung
gewährleistet, die gerade bei diesen winterlich-hochalpinen
Baubedingungen von
immenser Bedeutung war.
Steinbacher Dämmstoff GmbH
T +43 (0)5352 700-0
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Jedes Produkt ist auf maximale
Lebensdauer ausgelegt.
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Die SPArin ® von ASCHL ® .
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architektur FACHMAGAZIN
112
Produkt News
Fotos: Markus Kaiser, Graz
Stilisiertes Gebirge
Mit der Errichtung des Ágnes-Heller-Hauses am Universitätscampus Innsbruck
entstand ein großzügiger barrierefreier Boulevard, der den Universitätsvorplatz,
die Campuswiese und die Innpromenade verbindet. Für dessen Gestaltung wählte
das Landschaftsarchitekturbüro Kieran Fraser Landscape Design die Nordkette als
Motiv, den südlichsten Gebirgszug im Karwendel. Realisiert wurde die Struktur des
dominanten Gebirges mit Hängen, Rinnen und Graten am Boden mit Pflastersteinen
in der Größe 20 x 20 x 8 cm von Friedl Steinwerke.
Es wurde dabei bewusst ein einziges Format im einfachen
Reihenverband gewählt, um das gewünschte
Bild in fünf fein aufeinander abgestimmten Grautönen
mit Pflastersteinen umsetzen zu können. Die
Farbtöne wurden auch anhand ihrer Helligkeit gewählt,
um eine geringe sommerliche Erhitzung und
eine höhere Reflexion von Restlicht in den Dämmerungsstunden
zu gewährleisten. Die Oberflächen der
Steine wurden feingestrahlt sowie diamantgebürstet
und damit die edle Naturkörnung freigelegt.
Um den Kontrast im Blindenleitsystem zu erhöhen,
wurden die anthrazitfärbigen Blindenleitplatten mit
weißen Pflastersteinen eingefasst. Sämtliche Steine
sind werksseitig imprägniert, um die Reinigung der
von Fußgängern und Radfahrern vielbeanspruchten
rund 1.680 m 2 großen Fläche zu erleichtern.
Friedl Steinwerke GmbH
T +43 2618 3208-0
weppersdorf@steinwerke.at
www.steinwerke.at
www.architektur-online.com
Produkt News
Next Level –
für Balkone und
Fassaden
Für klimagerechte Städte
Mit CUBUS präsentiert STAUSBERG Stadtmöbel eine neue, modulare
Produktreihe von NUSSER Stadtmöbel, die speziell für
die Gestaltung klimagerechter Innenstädte entwickelt wurde.
Das flexible System aus Pflanzbeeten und Sitzflächen ermöglicht
eine einfache und effiziente Begrünung urbaner Räume
und trägt aktiv zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Die Basis
bilden dabei frei konfigurierbare Pflanzbeete, die in zwei verschiedenen
Höhen erhältlich sind. In Kombination mit optionalen,
stilvollen Sitzflächen eröffnet dies vielfältige Möglichkeiten
für die Gestaltung von Stadtbereichen, öffentlichen Plätzen
und Dachgärten. Durch die modulare Bauweise können sowohl
kleinere grüne Inseln als auch großflächige Bepflanzungen realisiert
werden. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Eigengewicht,
das eine flexible Installation, selbst an Orten mit statischen Herausforderungen,
wie etwa auf Dachgärten ermöglicht.
Stausberg Stadtmöbel GmbH
T +43 (0)7258 5711
www.stausberg.at
Schiebe-Dreh-System Proline T
und Proline T Mega
· Bei höchsten Windlasten und Lärmemissionen
· Minimale Profile für puristische Ganzglas-Konzepte
· Systembaukasten für jegliche Anforderungen
· Alle Glasqualitäten und -stärken bis 18 mm
· Elemente bis 3 m Höhe und 1 m Breite
· Service von der Planung bis zur Abnahme
Vienna
Calling
Solarlux Showroom,
Grundsteingasse 60
solarlux.com
architektur FACHMAGAZIN
114
Produkt News
Fotos: Jon Wallis Photography
Grafische Komposition
Im Makers District auf der ar-Rim-Insel in Abu Dhabi entsteht ein kreativer Hotspot,
der sich als Gegenentwurf zu ortstypischen Wohn- und Geschäftshäusern
versteht. Auf einer Fläche von 18 Hektar entsteht dort ein modernes Stadtquartier,
für das das niederländische Büro MVRDV mit dem Ensemble „Pixel“ einen
ersten aufsehenerregenden Baustein lieferte: Die klassische Quaderform der
sieben Hochhäuser defragmentierten die Architekten in kleine bunte Kuben, die
auf insgesamt 85.000 m 2 Fläche 525 Wohneinheiten sowie Büros, Geschäftsräume,
Einzelhandel und Gastronomie beherbergen.
Die Nutzungsverteilung ist vertikal gestaffelt und bildet
sich auch formal ab: Wie einzelne Pixel zerfällt die
starre, gerasterte Quaderstruktur eines jeden einzelnen
Hochhauses zur Mitte hin. Die „Pixel“-Kuben bilden
dabei Erker, Loggien, Terrassen oder Gründächer
aus, die sich graduell in den Innenhof ausbreiten.
Den gestalterischen Clou unterstreichen dabei Fassadenelemente
aus dem neu entwickelten Ziegelgitter
SERATON® von MOEDING, die in 14 Pastellfarben
an Teilen der Außenhaut brillieren. Die innovative
Produktreihe eröffnet Planenden einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten.
So lassen sich entlang eines Gittersystems
Ziegelplatten in unterschiedlicher Größe,
Farbe und Anordnung reihen, die der äußeren Hülle
einen hohen Grad an Individualität verleihen.
Auch in Abu Dhabi lebt das Projekt von der Perfektion
– und zwar jedes einzelnen Pixels. Die SERATON®-
Platten werden auf Edelstahlseile eingespannt und
mithilfe von Edelstahlkugeln derart befestigt, dass
die Unterkonstruktion unsichtbar bleibt. Die Kleinteiligkeit,
die das Kuben-Motiv fortschreibt und die außergewöhnliche,
perlmuttartige Farbgebung lässt das
Fassadenelement im Projekt Pixel zu einem wahren
Kunstwerk avancieren.
Moeding Keramikfassaden GmbH
T +49 (0)8732 2460-0
info@moeding.de
www.moeding.de
www.architektur-online.com
Nachhaltigkeit
gold-zertifiziert
115
Produkt News
Der Anteil der „Green Buildings“ steigt rasant
und wird zu dem bestimmenden Zukunftsmodell
der Bauwirtschaft. Das CSC
(Concrete Sustainability Council) ist die
erste Nachhaltigkeits-Zertifizierung für Beton
und seine Lieferkette, die in etablierte
Gebäude-Bewertungssysteme wie ÖGNI,
DGNB, LEED und BREEAM übernommen
werden kann. Holcim erreicht für alle seine
Zement- und Betonstandorte in Österreich
als erstes Unternehmen der Branche die
Gold-Bewertung.
Der CSC-Standard bewertet die Nachhaltigkeit
in der Wertschöpfungskette von Zement,
Beton und der Rohstoffindustrie. Das
ganzheitlich ausgerichtete Zertifizierungssystem
baut auf der Evaluierung von Management,
Umwelt, Sozialem, Ökonomie sowie
der Lieferkette auf. Die CSC-Zertifikate
für Holcim Österreich wurden nach Prüfung
durch den VDZ - Verein Deutscher Zementwerke
eV im September 2024 verliehen, sie
sind weltweit für drei Jahre gültig.
CSC Gold-Zertifikat für alle Holcim Zement- und Betonwerke in Österreich.
V.l.n.r. Gernot Tritthart, Vertriebs- und Marketingdirektor Holcim (Österreich), Martina Wagner,
Leiterin Umweltabteilung Holcim Zementwerk Mannersdorf, Giv Noori-Khadjavi, Holcim Produktmanager
Zement und Projektleiter der Zertifizierung
Holcim (Österreich) GmbH
www.holcim.at
Wir schließen die letzte
große Wärmebrücke.
SCONNEX® REDUZIERT DEN ENERGIEVERLUST AN
WAND UND STÜTZE.
Das innovative Produktprogramm meistert bisher ungelöste
Herausforderungen beim energieeffizienten
Bauen. Schöck Sconnex® setzt auf bewährte Technologie,
reduziert vertikale Wärmebrücken und erhöht
gleichzeitig den Gestaltungsfreiraum sowie die Wirtschaftlichkeit.
www.schoeck.com/de-at/sconnex
architektur FACHMAGAZIN
116
Produkt News
Bereicherte Siedlungsstruktur
Am ehemaligen Standort des Beiersdorf-Konzerns in Wien-Favoriten ist ein neues
Wohnquartier mit sechs Baukörpern entstanden. Das Gebäude in der Laxenburgerstraße
mit 19 Zweizimmer- und 17 Dreizimmerwohnungen fügt sich harmonisch
in die bestehende Siedlungsstruktur ein und erweitert die Infrastruktur um Gewerbeflächen
und einen Kindergarten. Für die Planung zeichneten die Büros UMA
Architektur ZT GmbH, ss|plus architektur ZT GmbH und Josef Weichenberger
architects + partner verantwortlich.
Die Fassade des 2023 fertiggestellten Bauteils BT8
besteht aus einem Wärmedämmverbundsystem mit
der Österreichzulassung BTZ-0054 (BAUMIT-CeramicSystem),
wobei die Verkleidung von Marazzi,
Produzent von Keramikfliesen aus Sassuolo, Italien
stammt. Zum Einsatz kamen Feinsteinzeugfliesen
der Serie Crogiolo LUME in der Farbe Grün, wobei in
diesem Quartier noch zwei weitere Fassaden mit dem
Feinsteinzeug von Marazzi belegt werden.
Abwechslungsreiche Farben und Strukturen erzeugen
faszinierende Hell-Dunkel-Effekte, die den Raum
mit Leben erfüllen. Mit Lume debütiert das neue, ausgesprochen
zeitgemäße Format 6x24 cm mit stark
glänzender, unregelmäßiger Oberfläche in insgesamt
16 Farben und 3 Oberflächenstrukturen.
Marazzi Group S.r.l.
www.marazzi.de
www.architektur-online.com
Basis für
Klinkerriemchen-Fassade
Die hochdämmenden Hintermauerziegel Porotherm
W.i Plan (mit integrierter Mineralwolle) und Porotherm
Plan bilden die funktionale Basis für eine ästhetisch ansprechende
und zeitlose Klinkerriemchen-Fassade.
Klinkerriemchen sind mit dem richtigen Systemaufbau
für die Anwendung auf Wandbildnern mit Wärmedämmverbundsystemen
oder vorgehängten, hinterlüfteten
Aufbauten geeignet. Aufgrund ihres relativ
geringen Gewichts können sie nahezu überall angebracht
werden. Die Verarbeitung erfolgt in vier Hauptschritten:
Putzebene mit mineralischem Leichtputz,
Armierungsgewebe, Verlegen der Riemchen im kombinierten
Floating-Buttering-Verfahren, Verfugung.
Terca Klinkerriemchen von Wienerberger sind baubiologisch
reine Naturprodukte. Sie werden aus Ton und
Lehm geformt und bei Temperaturen von ca. 1.100 °C
gebrannt. Der Abbau der Rohstoffe erfolgt in unmittelbarer
Nähe der Produktionsstandorte, Energieverbrauch
und Schadstoffausstoß sind durch moderne
Produktionsverfahren auf ein Minimum reduziert.
Gleichzeitig sind Klinkerriemchen besonders robust
gegen äußere Einflüsse und besitzen eine schier unbegrenzte
Lebensdauer.
117
Wienerberger AG
T +43 (0)1 60192-0
office@wienerberger.com
www.wienerberger.at
Produkt News
Energieintelligente
Fassadensysteme
Das VHF-Fassadensystem KERATWIN von Agrob
Buchtal macht ein naturnahes Produkt zum Protagonisten
kreislauffähiger Fassadenkonzepte. Keramik ist
einzigartig in seiner langlebigen Qualität und vielfältig
entwickelt, was Formate und Profilierungen von Keramikplatten
angeht. Im Glasurlabor wurden im Laufe der
Jahrzehnte über 16.000 Rezepte für unterschiedlichste
Sonderglasuren entwickelt und Architekten können bei
Agrob Buchtal auf den besonderen Service projektbezogener
Entwicklung von Unikatplatten zurückgreifen.
Die KERATWIN-Keramikplatten sind zudem leicht,
nehmen horizontal und vertikal jede Neigung. Die von
Agrob Buchtal mitentwickelte CEPA-Technologie kann
nicht nur im Neubau, sondern auch bei der thermischen
Sanierung eines Gebäudes über das bestehende
Mauerwerk eingesetzt werden.
Die Technologie CEPA-solutions holte sich den Hauptpreis
beim European Facade Summit (EFS) 2024.
Agrob Buchtal Solar Ceramics GmbH
www.agrob-buchtal.de
architektur FACHMAGAZIN
118
Produkt News
Freiraum schaffen
Das von caramel architektInnen zt GmbH, sowie Architekt Ausweger geplante
und von 100% Bauen GmbH umgesetzte Einfamilienhaus in Niederösterreich
demonstriert eindrucksvoll, wie moderne Architektur und smarte Baustoffe
kombiniert werden können, um einzigartige Entwürfe zu realisieren.
Fotos: 100% Bauen
Das Einfamilienhaus beeindruckt mit seiner klaren
Linienführung und einer scheinbar schwebenden Architektur.
Die elegante Optik wird durch den Einsatz
der innovativen Geilinger-Mini® Stützen von spannverbund
ermöglicht. Die Geilinger-Mini® Stützen
verbinden die Ästhetik von schlanken Stahlstützen
mit der Tragfähigkeit von Verbundstützen. Mit minimalen
Abmessungen ab 100 mm schaffen sie ein
filigranes Erscheinungsbild und bieten gleichzeitig
eine bemerkenswerte Stabilität, die offene und großzügige
Raumgestaltungen möglich machen. Dank
ihres inhärenten, wartungsfreien Feuerwiderstands
ist keine zusätzliche Beschichtung oder Verkleidung
erforderlich, was die ästhetische Qualität der Stützen
bewahrt, und gleichzeitig maximale Sicherheit
bietet. Zudem werden die Stützen werkseitig ausbetoniert
und versetzfertig geliefert. Eine einfache und
schnelle Montage ist somit garantiert. Die Geilinger-
Stütze® ist das bauaufsichtlich zugelassene Original
und bietet mit ihrer außergewöhnlichen Schlankheit
größtmögliche architektonische Freiheiten. Innovative
Ideen, Funktionalität und Sicherheit können so
auf harmonische Weise vereint werden und schaffen
maximalen Freiraum für die Bewohner:innen.
spannverbund
Bausysteme GmbH
T +43 (0)1 934 63-68
at@spannverbund.com
www.spannverbund.com
+
www.architektur-online.com
Wärmedämmung
auf höchstem Niveau
Im Gneixendorf bei Krems wurde eine Wohnhausanlage
aus drei Gebäuden mit zwölf Eigentumswohnungen
realisiert. Die Wohneinheiten verfügen über Garten-
oder Terrassenflächen und zeichnen sich durch
einen offenen Grundriss und eine moderne Ausstattung
aus. Aufgrund der geforderten hohen Energieeffizienz
wurden die Balkone mit Schöck Isokorb® T
realisiert. Das tragende Wärmedämmelement mit einer
Dämmkörperdicke von 80 mm trennt die Bauteile
thermisch und ist gleichzeitig Teil der Statik. Wärmebrücken
werden dadurch auf ein Minimum reduziert
und somit Bauschäden und Schimmelbildung durch
langfristige Durchfeuchtung vermieden.
Im Bereich der Stahlbetonstützen, die die überdachten
Stellplätze mit den Gebäuden verbinden, setzten
die Baubeteiligten im Projekt Schöck Sconnex® Typ W
ein. Sconnex® dämmt Stahlbetonwände und -stützen
direkt und dauerhaft und sorgt so für erhöhte Energieeffizienz.
Darüber hinaus konnte dadurch auf die
aufwendige und optisch wenig ansprechende äußere
Dämmung der tragenden Stützen verzichtet werden.
119
Schöck Bauteile
Ges.m.b.H.
T +43 (0)1 786 5760
office-at@schoeck.com
www.schoeck.com
Produkt News
FÜR EINE
NACHHALTIG
GEBAUTE
ZUKUNFT.
Das neue Wien Museum ist nicht nur architektonisch,
sondern auch mit Blick auf Nachhaltigkeit ein
Best Practice.
Revitalisierung ist ein zentrales Zukunftsmodell der
Bauwirtschaft. So gelingt es uns, künftig besser mit
weniger zu bauen. Beton kann dabei alle seine Vorzüge
unter Beweis stellen: Die beeindruckende Flexibilität für
die Flächenerweiterung, sowie die hohe Energie-Effizienz
für ein nahezu energieautarkes Gebäude.
© Wien Museum / Fotograf Kollektiv Fischka
holcim.at
architektur FACHMAGAZIN
120
Produkt News
Effizient erweitert
Das Büroobjekt der Firma Kiefel Packaging sollte ohne Störung des Betriebs in kürzester
Zeit und möglichst wirtschaftlich aufgestockt werden. Architekt Vierthaler
fand eine effiziente Lösung für diese Anforderungen: Über das bestehende mehrgeschossige
Bürogebäude wurde ein „Korsett“ mittels DELTABEAM® Frames errichtet.
Dafür wurden ATLANT® Strong Verbundstützen vor
die bestehende Fassade platziert, das bestehende
Gebäude eingehaust und – in Kombination mit
DELTABEAM® Verbundträgern – um ein Geschoss
aufgestockt. Wände aus Betonfertigteilen ergänzten
hier das System. Die vorgespannten Stahlbeton-Hohlplattendecken
wurden unterstellungsfrei
und mittels DELTABEAM® mit ebener Untersicht hergestellt.
Nach der Fertigstellung der neuen Außenhülle
wurde die innenliegende Fassade entfernt.
ATLANT® Strong Verbundstützen von Peikko integrieren
den Brandschutz ohne zusätzliche Maßnahmen
– und garantieren maximale Schlankheit, hohe
Tragfähigkeit und schnelle Montage. Dank der objektspezifischen
statischen Bemessung durch Peikko
und der Vorfertigung sorgen sie für eine schnelle
Bauweise mit sofortiger Belastbarkeit. Je nach Bemessung
kann eine VKF-zertifizierte Brandwiderstandsdauer
von 30-120 Minuten erreicht werden.
Peikko Austria GmbH
T +43 (0)5523 521 210
austria@peikko.com
www.peikko.at
www.architektur-online.com
121
Produkt News
Neue ABIS-AVA
Version 37
Die wichtigste Neuerung von Abis AVA 37 betrifft
die Bauabrechnung mit veränderlichen Preisen.
Baukostenindices können nun, wie von der Statistik
Austria herausgeben, direkt importiert werden, und
es stehen auch weitere Quellformate zur Verfügung.
Leistungsteile können automatisiert über Profile
den LV-Positionen und Indices zugewiesen werden.
Anschließend werden die erforderlichen Umrechnungsprozente
gemäß ÖNORM automatisch gebildet
– auch Basissprünge werden automatisch berücksichtigt
und nachvollziehbar dokumentiert.
Eine weitere nützliche Funktion ist die Möglichkeit,
Passagen von Positions-Kurz- und Langtexten
schnell und gezielt zu ersetzen. Die Suchleiste ermöglicht
es, Vorkommnisse gemäß den Sucheinstellungen
zu finden und in einer Tabelle anzuzeigen, wo
sie individuell selektiert und ersetzt werden können.
Neu ist auch die Möglichkeit, Lücken mit Hintergrundfarben
zu formatieren. Diese Einstellung wurde
programmweit ausgerollt und in die globalen
Druckeinstellungen integriert. Benutzer können
zwischen unechten (optionalen) und normalen Bieterlücken
unterscheiden und diese entsprechend
formatieren.
Das Mengenberechnungsfenster kann nun in zwei
Tabellen geteilt werden, die simultan verschiedene
Bereiche der Mengenberechnung anzeigen und bearbeiten
können. Der Splitter zwischen den Fenstern
kann mit der Maus bewegt werden. Zudem wurde der
Formeleditor mit einer intelligenten Variablenauswahlliste
versehen.
ABIS Softwareentwicklungs GesmbH
T +43 (0)316 83 13 61
reichhart@abis-software.com
www.abis.at
BAUMANAGEMENTSOFTWARE | AVA | BAUDATEN
ABK. Software, die begeistert.
Es ist nie zu spät für Neues -
entdecken Sie ABK!
www.abk.at
architektur FACHMAGAZIN
122
edv
Energieausweis-Software:
Gebäude energetisch analysieren und optimieren
Über die Ausweiserstellung hinaus unterstützt Energieausweis-Software
Planer bei der energetischen und bauphysikalischen Gebäudeanalyse und
-optimierung, der Energieberatung oder der Planung und Realisierung von
Energiesparmaßnahmen. Wer bietet was und worauf sollte man bei der
Softwareauswahl achten?
Text: Marian Behaneck
Software für die Energieausweis-Erstellung
ist sehr vielseitig. Sie erfasst und analysiert
alle energetisch und bauphysikalisch
relevanten Gebäudebauteile und Rahmenbedingungen,
berücksichtigt neue Trends
in der Bau-, Dämm- und Heiztechnik und
nicht zuletzt aktuelle Entwicklungen bei
den immer komplexeren Gesetzen, Normen
und Richtlinien. Sie berücksichtigt ferner
moderne Anlagentechnik wie Photovoltaik
oder Stromspeicher, unterstützt Energieberater
bei der Energie- und Fördermittelberatung,
bei der energieoptimierten Gebäudeplanung
und verbessert die Energiebilanz
bestehender und neuer Wohn- und Nichtwohngebäude.
Der große Funktionsumfang
erschwert allerdings die Software-Auswahl,
denn nicht jeder braucht alles. Dieser Beitrag
gibt eine erste Orientierungshilfe.
Der Erstellungsaufwand für bedarfsorientierte Energieausweise ist hoch – spezielle Software
reduziert den Arbeitsaufwand. © Zehentmayer Software
Was können Energieausweis-
Programme?
Gegenüber der manuellen Berechnung
bieten Energieausweis-Programme viele
Vorteile: Datenbanken erübrigen die Recherche
bauphysikalischer Kennwerte,
Vorgabewerte vereinfachen die Eingabe,
Plausibilitätsprüfungen minimieren Fehlerquellen.
Änderungen eines Wandaufbaus,
des Materials oder der Dämmung erfordern
keine komplette manuelle Neuberechnung.
Unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung
der Energiebilanz eines Gebäudes
lassen sich schnell anhand von „Was-wäre-wenn-Szenarien“
durchrechnen: Wie
wirken sich bessere Dämmmaterialien aus,
neue Fenster, eine moderne Heizanlage, die
Nutzung regenerativer Energien und so weiter?
Für jede Maßnahme lassen sich Kosten
und Nutzen gegenüberstellen. Sind Energiepreise
und Investitionskosten bekannt,
kann auch die Wirtschaftlichkeit von Energiesparmaßnahmen
ermittelt werden. Die
meisten Programme eignen sich darüber hinaus
für die Vor-Ort-Beratung, für bauphysikalische
Analysen (Taupunkt, Isothermenlinien,
Akustik etc.) oder für die energetische
Gebäudeoptimierung. Mit allen Programmen
lassen sich Nachweise und Energieausweise
erstellten. Nicht jede Software ist
jedoch gleichzeitig für die Energieberatung
oder energetische Gebäudeoptimierung geeignet,
weil nicht mit jeder beispielsweise
Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt
werden können. Nur damit lässt sich die Effizienz
einzelner Maßnahmen überprüfen,
indem beispielsweise Energieeinsparungen
und Investitionskosten in Relation gesetzt
und Amortisationszeiten berechnet werden.
Für die Energieberatung sollten zusätzlich
ein Berichtseditor oder eine Schnittstelle zu
Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogrammen
vorhanden sein.
Energieausweise Schritt für Schritt
Für energetische Bewertungen müssen zunächst
alle Randbedingungen wie die Lage,
Gebäudeausrichtung, das lokale Klima, die
Wetterexposition etc. sowie individuelle
Nutzungsprofile berücksichtigt werden. Zur
Erfassung von Gebäude- und Anlagendaten
werden vor Ort aufgemessene oder aus
Bauplänen ermittelte Längen oder Flächen
eingegeben. In vielen Programmen erleichtern
Assistenten die Eingabe – etwa durch
Formeln für die Flächen- und Volumenbe-
www.architektur-online.com
123
edv
Programme für die Energieausweiserstellung können auch Gebäude
energetisch und bauphysikalisch umfassend analysieren und optimieren.
© EDV Software Service
Basis aller Berechnungen sind auf Grundlage umfangreicher Bauteil-
Datenbanken erstellte Bauteildefinitionen. © Zehentmayer Software
rechnung. Auch 2,5D oder 3D-Hüllflächeneditoren
unterstützen die Gebäudegeometrie-Erfassung
und Zonierung. Alternativ
können Gebäudegeometrien aus vorhandenen
CAD-Daten oder per IFC-Schnittstelle
aus BIM-Planungsdaten generiert
werden, teilweise auch per Fotoaufmaß
anhand von Fassadenfotos. Eine wichtige
Arbeitserleichterung sind systematisch
strukturierte Kataloge mit Baustoff- und
Bauteildaten. Damit beispielsweise auch
inhomogene Holzständerkonstruktionen
oder Dachaufbauten eingepflegt werden
können, müssen die Kataloge individuell
erweiterbar sein. Eine schnelle Erfassung
der Anlagentechnik für Heizung, Warmwasser
und Lüftung unterstützen in der Regel
Eingabeassistenten. Ausgegeben werden
Ausweise und Nachweise für die verschiedenen
Bundesländer in Form von Lang- und
Kurzberichten auf dem Drucker oder digital
als TXT-, RTF-, DOC- oder PDF-Datei.
Energieausweis-Programme helfen auch,
bauphysikalische Planungs- und Ausführungsfehler
zu vermeiden, die Bauschäden
und hohe Folgekosten verursachen können.
So lassen sich U-Werte von Außenwandkonstruktionen
ermitteln oder der Tauwasserausfall
in der Außenwandkonstruktion
anhand von Glaserdiagrammen darstellen.
Über die Berechnungen von Temperaturverlauf
und Wasserdampfdiffusion lassen sich
Wand-Fensteranschlüsse an kritischen Stellen
überprüfen und energetisch optimieren.
Anhand übersichtlicher Grafiken können
die Zusammenhänge auch dem Kunden
anschaulich vermittelt und gemeinsam Lösungen
erarbeitet werden. Mit Hilfe von
Berichtseditoren können ferner komplette
Beratungsberichte im eigenen Layout aus
vorgegebenen und eigenen Textbausteinen,
Formularen und Grafiken zusammengestellt
und in ausführlicher Form – etwa für Fördermittel-Anträge
– oder als kompakter Bericht
zur Darstellung der wichtigsten Punkte für
Bauherren, Investoren, Eigentümer oder
Mieter ausgegeben werden.
Worauf sollte man achten?
Elementar ist die Frage, für welche Gebäudearten
(Wohnbau, Nichtwohnbau, Neubau,
Altbau oder Hallengebäude etc.) und
für welche Einsatzbereiche die Software
geeignet ist: für das Ausstellen von Energieausweisen,
für die Energieberatung,
für die Fördermittelberechnung gemäß
Wohnbauförderung der Bundesländer oder
Bundesförderung Thermische Sanierung,
für die energetische Optimierung bzw. Planung
von Gebäuden, für bauphysikalische
Detailuntersuchungen, für Nachweise zum
Sommerlichen Wärmeschutz etc. Wichtig
sind natürlich auch die von der Software
berücksichtigten Regelwerke. Alle hierzulande
offerierten Programme berücksichtigen
österreichische Regelwerke wie die
OIB-Richtlinie 6, respektive die ÖNORMen B
8110 sowie H 5050 bis 5058, teilweise auch
deutsche Richtlinien (GEG, DIN V 18599).
Vom Anwender individuell erweiterbare Datenbanken
sollten umfangreiche Baustoff,
Bauteil-, Fenster- und Anlagendaten enthalten.
Berechnet werden sollten U-Werte,
der Tauwasseranfall, die Dampfdiffusion,
die CO 2 -Bilanz, Wärmebrücken etc. Wichtig
ist, dass alle Berechnungen transparent
und nachvollziehbar sind. Elementar
für die Beratung sind Variantenvergleiche, u
Wo ist was verbaut? Bauteilübersichten machen die Gebäudeerfassung transparent. © A-Null Development
architektur FACHMAGAZIN
124
edv
inklusive Kosten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen.
Zum Ausgabe-Umfang sollten
Nachweise, Energieausweise, wahlweise
bedarfs- oder verbrauchsorientiert, optional
auch Nachweise zum Wärme-, Feuchte-
und Schallschutz oder zur Vermeidung
der sommerlichen Überwärmung gehören.
Lang- und Kurzberichte sollte man mit Hilfe
eines Berichteditors erstellen und die Ergebnisse
anhand von Säulen- oder Tortengrafiken
veranschaulichen können. Zu den
Exportschnittstellen zählen TXT, RTF, DOC,
CSV oder XLS zur Übergabe an Textverarbeitungs-
bzw. Tabellenkalkulationsprogramme
und deren Weiterbearbeitung. Ein
ergänzender XML- und PDF-Export sollte
die Online-Präsentation und den E-Mail-Versand
von Energieausweisen und Beratungsberichten
ermöglichen. Schnittstellen zu
Behörden-Datenbanken, wie etwa ZEUS,
sollten die Möglichkeit bieten, die Energieausweise
direkt aus der Software heraus in
die entsprechende Onlinedatenbank einzuspielen,
wo sie auf Plausibilität und die Einhaltung
von Bau- oder Förderrichtlinien geprüft
werden. Da sich die den Berechnungen
zugrunde liegenden Gesetze, Normen und
Richtlinien kontinuierlich weiterentwickeln,
sollte man darauf achten, dass die Software
regelmäßig durch Updates aktualisiert
wird. Hilfestellung per Telefon, E-Mail oder
Fernwartung bieten nahezu alle Hersteller,
nur einige beantworten zusätzlich häufige
Anwenderfragen (FAQ) oder offerieren Online-Seminare
sowie Online-Foren für den
Austausch unter den Anwendern.
Unterschiedliche Konditionierungen, Nutzungen oder Bauweisen lassen sich
über eine Gebäudezonierung einfacher erfassen. © EDV Software Service
Was bietet der Markt?
Fünf für Österreich validierte Energieausweis-Programme
gibt es derzeit (siehe Infokasten).
Diese orientieren sich an den
Validierungsvorgaben des Austrian Standards
Institute (ASI), die Sollergebnisse für
Berechnungen des österreichischen Energieausweises
definieren. Dadurch wird gewährleistet,
dass die grundsätzliche Richtigkeit
der Software-Berechnung anhand
vorgegebener Validierungsprojekte direkt im
Programm überprüft werden kann. Die Programme
lassen sich im Wohnbaubereich bei
Neubauten und im Bestand einsetzen, optional
auch für Nichtwohngebäude. Vor der
Programmauswahl sollte man sich zunächst
darüber klar werden, wofür man die Software
konkret braucht. Jedes Programm hat seine
Stärken und Schwächen und kein Programm
ist für alle Einsatzbereiche optimal geeignet.
Unterschiede gibt es auch beim Bedienungskomfort,
der Benutzerfreundlichkeit, den
Bedienungsabläufen und so weiter. Daraus
resultierende Vor- und Nachteile treten erst
beim praktischen Arbeiten mit der Software
zutage, wenn die Kaufentscheidung bereits
gefallen ist. Deshalb sollte man nicht nur darauf
achten, ob die Software alle Funktionsanforderungen
erfüllt, sondern auch, wie sie
sich „anfühlt“: wie einfach und intuitiv oder
kompliziert und umständlich Arbeitsabläufe
sind, ob unnötige Mehrfacheingaben vermieden
werden, wie gut die Software auf
die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist
und so weiter. Das lässt sich am besten mit
einer Testversion und am konkreten Projekt
überprüfen. Steht eine Kaufentscheidung an,
ist es deshalb ratsam, anhand einer Anforderungsliste
zwei Produkte auszuwählen, diese
nach einem Download der entsprechenden
Testversionen einem praktischen Test zu
unterziehen und bei Fragen zur Software
auch auf die Erreichbarkeit und fachliche
Kompetenz des Supports zu achten. Deshalb
ist auch die Wahl des Anbieters wichtig,
denn mit dem Softwarekauf ist man auch
vom jeweiligen Support, von Software-Updates/Upgrades
etc. abhängig. Deshalb
sollte man sich auch diese Fragen stellen:
Seit wann gibt es ihn? Wie zeitnah wird die
Software an neue Richtlinien angepasst? Wie
gut ist der Support, das Schulungsangebot
etc.? Bei den Softwarekosten, die sich – je
nach Funktionsumfang – zwischen 500 und
2.000 Euro bewegen, kommen Kosten für
Schulung, Updates/Upgrades, Wartung und
Support hinzu.
•
Programme und Anbieter*
Die Ausgabe der Energieausweise erfolgt wahlweise digital per
PDF-Export oder analog auf dem Drucker. © ETU
ArchiPHYSIK (www.archiphysik.com)
AX3000 Energieausweis (www.ax3000-group.at)
ECOTECH Trend (www.ecotech.cc)
ETU Gebäudeprofi (www.etu.at)
GEQ Gebäude-Energie-Qualität (www.geq.at)
* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Ob diese Nachricht ankommt, ist fraglich.
Und wie sieht das mit Ihren Werbebotschaften aus?
Die Fachmedien des ÖZV werden von Entscheidungsträgern
genutzt und geschätzt: Sie sind für über 90 % der Entscheider
als Informationsquellen unerlässlich, wenn es um Marktentwicklungen
geht. Sie bieten somit entscheidende Informationen und
Ihrer Marke ein hochwertiges Werbeumfeld.
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