20.12.2024 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 7 2024

Innovative Techniken und Konzepte Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und Akzeptanz zu finden. Effiziente Bautechniken bedeuten heute weit mehr als kostengünstiges und schnelles Bauen. Innovative Materialien, smarte Planung und modulare Bauweisen ermöglichen es, den Energie- und Materialverbrauch bereits in der Bauphase erheblich zu senken, während zugleich Qualität und Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden. Das bedeutet, sich von konventionellen Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich zu denken: von der Auswahl der Materialien über die Energieplanung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik bedeutet heute, integrativ zu arbeiten, Fachdisziplinen zu vernetzen und so Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional, ökonomisch und anpassungsfähig sind. Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist dabei längst keine optionale Zusatzleistung mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter Architektur. Verbesserungen der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung und optimierte Dämmung senken den Energiebedarf und machen Gebäude zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Gründächer sorgen zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark oder sogar energiepositiv arbeiten. Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis umgesetzt werden können – und dass dabei auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen muss – zeigen die Projektberichte in dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden Sie hier spannende Ideen und so manches überraschende Konzept.

Innovative Techniken und Konzepte

Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und Akzeptanz zu finden.

Effiziente Bautechniken bedeuten heute weit mehr als kostengünstiges und schnelles Bauen. Innovative Materialien, smarte Planung und modulare Bauweisen ermöglichen es, den Energie- und Materialverbrauch bereits in der Bauphase erheblich zu senken, während zugleich Qualität und Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden. Das bedeutet, sich von konventionellen Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich zu denken: von der Auswahl der Materialien über die Energieplanung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik bedeutet heute, integrativ zu arbeiten, Fachdisziplinen zu vernetzen und so Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional, ökonomisch und anpassungsfähig sind.
Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist dabei längst keine optionale Zusatzleistung mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter Architektur. Verbesserungen der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung und optimierte Dämmung senken den Energiebedarf und machen Gebäude zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Gründächer sorgen zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark oder sogar energiepositiv arbeiten.
Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis umgesetzt werden können – und dass dabei auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen muss – zeigen die Projektberichte in dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden Sie hier spannende Ideen und so manches überraschende Konzept.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FACHMAGAZIN

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550

07

www.architektur-online.com

November 2024

smart &

effizient

© Egemen Karakaya


\ ALLPLAN 2025

PRODUCTIVITY

SUPERCHARGED

ALLPLAN 2025 bietet innovative Design-to-Build-Workflows und Echtzeit-Zusammenarbeit für

Architekten, Ingenieure, Fertigteilplaner und Bauunternehmer, um die Produktivität zu steigern und

qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern.

Profitieren Sie von:

› KI-basierter Visualisierung und automatisiertem Design

› vernetzten Tragwerksplanungsprozessen und Workflows

› einzigartiger Koordination von Fertigung und Bauausführung

› leistungsstarker interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Cloud

MEHR ERFAHREN UNTER:

allplan.com/allplan2025


www.architektur-online.com

3

Editorial

Innovative Techniken

und Konzepte

Das Leitmotiv der Architektur von morgen ist klar definiert: Nur durch effiziente

und nachhaltige Bautechniken sowie die intelligente Integration moderner Systeme

und Prozesse kann es gelingen, den steigenden Anforderungen angesichts der

Klimakrise gerecht zu werden. Die Bauwirtschaft steht dabei vor der herausfordernden

Aufgabe, funktionale und innovative Lösungen zu entwickeln, die nicht

zuletzt auch wirtschaftlich tragfähig sein müssen, um breite Anwendung und

Akzeptanz zu finden.

Effiziente Bautechniken bedeuten heute

weit mehr als kostengünstiges und schnelles

Bauen. Innovative Materialien, smarte

Planung und modulare Bauweisen ermöglichen

es, den Energie- und Materialverbrauch

bereits in der Bauphase erheblich

zu senken, während zugleich Qualität und

Langlebigkeit der Gebäude gesteigert werden.

Das bedeutet, sich von konventionellen

Entwurfsmustern zu lösen und ganzheitlich

zu denken: von der Auswahl der

Materialien über die Energieplanung bis

hin zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen

in jedem Bauprozess. Effizienz in der Bautechnik

bedeutet heute, integrativ zu arbeiten,

Fachdisziplinen zu vernetzen und so

Lösungen zu schaffen, die sowohl umweltfreundlich

als auch funktional, ökonomisch

und anpassungsfähig sind.

Energieeffizienz im laufenden Betrieb ist

dabei längst keine optionale Zusatzleistung

mehr, sondern ein zentraler Bestandteil zukunftsorientierter

Architektur. Verbesserungen

der Gebäudehülle, intelligente Fassadengestaltung

und optimierte Dämmung

senken den Energiebedarf und machen Gebäude

zu aktiven Akteuren in einer nachhaltigen

Energiewirtschaft. Photovoltaikanlagen,

Wärmepumpen und Gründächer sorgen

zunehmend dafür, dass Gebäude energieautark

oder sogar energiepositiv arbeiten.

Wie vielfältig diese Ansätze in der Praxis

umgesetzt werden können – und dass dabei

auch die Ästhetik nicht zu kurz kommen

muss – zeigen die Projektberichte in

dieser Ausgabe. Darüber hinaus finden

Sie hier spannende Ideen und so manches

überraschende Konzept. Ich wünsche Ihnen

viel Freude und Inspiration beim Lesen

und Entdecken.

Andreas Laser

nicht-ohne-beton.at

WIE FAHREN WIR ZUG, OHNE BETON?

EINE WELT OHNE BETON IST EINE WELT OHNE BRÜCKEN UND TUNNEL.

Beton schafft nachhaltige Infrastruktur. Mit seiner Stabilität, Flexibilität

und Langlebigkeit ist er das Fundament unseres Fortschritts.

Entdecken Sie, wie Beton

unsere Zukunft sichert!


architektur FACHMAGAZIN

4

Inhalt

Editorial 03

Start 08

Anna Orbanics /

The Breathing Ground

Magazin 14

Wettbewerbe & Awards 28

Haus der Generationen in St. Johann

Feuerwehrhaus Enns

Energiegeladen 34

Central Control Building /

Karapınar, Türkei / Bilgin Architects

Im Kreis gedacht 40

The Cradle / Medienhafen, Düsseldorf

/ HPP Architekten

Wo Visionen aufblühen 46

Innovationsbogen / Augsburg /

Hadi Teherani Architects

Waldbaden in Eindhoven 50

Het Bosbad / Bosrijk, Eindhoven /

GAAGA

Himmelsfenster 56

Skylight Hut / Tschechien /

Atelier Hajný

Maximal minimal 62

Zasadený House /

Banská Bystrica, Slowakei /

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Naturstein 68

Hotelarchitektur 78

Produkt News 88

edv 122

Energieausweis-Software:

Gebäude energetisch analysieren

und optimieren

34

46

56

40

50

62

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at) n REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Roland Kanfer, DI Marian Behaneck

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n RESSORT WETTBEWERBE Roland Kanfer (wettbewerbe@architektur-online.com)

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 109,- / Ausland: € 133,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):

€ 75,- / Ausland: € 105,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten Ausgabe eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)

EINZELHEFTPREIS € 15,- / Ausland € 20,- n ABOSERVICE office@laserverlag.at

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied der Redaktion gekennzeichnet

sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


PENEDER HIGHLINEflat

DIE SUPERTÜR MIT STIL

Wenn Sicherheit auf Ästhetik trifft,

entsteht Meisterhaftes.

Integrierter Schließer

und verdeckte Türbänder

Nichts trübt den Eindruck der

Ebenmäßigkeit. Türschließer und

Bänder sind in Zarge und Türblatt

verbaut.

Unsichtbare

Zargenbefestigung

Die Zarge und deren

flächenbündige Abdeckung

verschmelzen zu einer optischen

Einheit in RAL nach Wahl.

Kompromisslos

flächenbündig

Türblatt, Verglasung, Zarge

und Wand bilden eine

flächenbündige ästhetische

Oberfläche.

highline.peneder.com


ILBAGNOALESSI

DESIGN STEFANO GIOVANNONI

WWW.LAUFEN.CO.AT



architektur FACHMAGAZIN

8

Start

Architektur,

die atmet

Anna Orbanics Siegerprojekt „The Breathing Ground“ ist als Sinnbild der Intention

des biennal verliehenen Architekturpreises Superscape zu verstehen, in dessen

Rahmen innovative und visionäre Konzepte ausgezeichnet werden, die sich mit dem

Zusammenspiel von privatem Wohnraum und urbanem Kontext auseinandersetzen,

um neue Modelle für das Wohnen und Arbeiten in der Zukunft zu erforschen.

Text: Linda Pezzei Projektbilder: Anna Orbanic Foto: Sara Orbanic

„Ich glaube, ich habe von Superscape zuerst in den

sozialen Medien erfahren“, erinnert sich die Architektin

Anna Orbanic, „deutlich in Erinnerung ist mir dabei

der diesjährige Titel des Wettbewerbs geblieben:

Form Follows Environment.“ Dieser hat Anna letztlich

dazu bewegt, sich die Ausschreibung des Wettbewerbs

genauer anzusehen. „Zu diesem Zeitpunkt

befand ich mich mitten in der Entwicklung meiner

Masterarbeit an der Akademie der bildenden Künste

in Wien. Ich dachte gleich, dass mein Projekt gut zum

Thema passen würde.“ Der ideenbasierte Wettbewerb

bietet in ihren Augen Raum für Architekt:innen, ihre

eigene Kreativität herauszufordern und Architektur

– auch radikal – neu zu denken. „Eine Teilnahme

empfiehlt sich für alle, die sich Gedanken machen, wie

sich Architektur in einen städtischen Kontext neu einfügen

könnte. Schon das ist großartig, und darüber

hinaus – wer weiß – lässt sich damit vielleicht sogar

ein Preis gewinnen.“

Im Interview spricht Anna Orbanic über die Hintergründe

ihres Entwurfs “The Breathing Ground”.

Die in Wien lebende, kroatische Architektin Anna Orbanic ist bekannt für ihre innovative

Herangehensweise an Projekte. Ihr Engagement für nachhaltige Architektur

basiert auf einem Master-Abschluss der Akademie der bildenden Künste Wien sowie

weiterführenden Studien an renommierten Institutionen wie der Royal Danish Academy,

der Bartlett in London und dem Politecnico di Milano. Mit ihrem Konzept „The

Breathing Ground“ konnte Anna Superscape 2024 für sich entscheiden und damit

einen Wettbewerb gewinnen, der regenerative Architektur fördert. Anna schätzt

die interdisziplinäre Zusammenarbeit und strebt danach, visionäre Konzepte für die

Zukunft unserer gebauten Umwelt zu entwickeln.

Was war die Hauptinspiration für das Konzept, unterirdische

Architektur als Umweltinstrument zu nutzen?

Bei meiner Arbeit fasziniert mich in erster Linie die

Anpassungsfähigkeit von Tieren an sich verändernde

klimatische Bedingungen. Mich hat schon immer erstaunt,

wie sich bestimmte Spezies, durch Evolution,

an äußere Einflüssen adaptieren und sich verändern.

Für dieses Projekt haben mich konkret hügelbauende

Termiten inspiriert. Im Februar 2020 habe ich eine

Studienreise nach Zentralaustralien unternommen,

wo ich zum ersten Mal Termitenhügel sehen konnte

– in einer Hitze, wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte.

Ich bin schnell darauf gestoßen, dass die Termiten

den Turm gar nicht bewohnen, sondern in einem Nest

unter der Erde leben. Der Turm dient ihnen als windexponierter,

poröser Körper, der den Luftaustausch

aktiviert. Als eine Art Windfang ermöglicht er es den

Insekten, unterirdisch zu atmen und damit in einem

geschützten Klima mit stabilen Temperaturen der

rauen Umgebung zu trotzen.

u


Badzimmermöbel:

Stone Look Breccia Imperiale

Wandbelag und Bodenbelag:

Stone Look Silver Root

Human Design

Seit fast neunzig Jahren gestalten wir keramische Produkte, deren Technologien und Innovationen für Menschen

gedacht sind. Denn es ist die innige Beziehung zwischen Mensch und Objekt, die wahres Design ausmacht.

marazzi.it


architektur FACHMAGAZIN

10

Start

„Architektur prägt unser tägliches Leben und unsere menschliche

Realität und geht für mich doch weit über Gebäude hinaus.

Mich faszinieren natürliche Prozesse – wie beispielsweise das

Wachstum von Pilzstrukturen oder Atmungssysteme. Durch eine

multidisziplinäre Perspektive lerne ich solche Prozesse zu beobachten

und die Grenzen der Architektur und die Art und Weise,

wie wir unsere gebaute Umwelt planen, auszudehnen. Die

Architektur schafft es meiner Meinung nach, alle

diese Dinge zusammenzubringen.”

Anna Orbanic

THE BREATHING GROUND

(sub-)terranean architecture as

an environmental instrument

Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Akademie der bildenden

Künste Wien erforschte Anna Orbanic atmende

Systeme und entwickelte ein erdgebundenes Gebäude

für extreme Klimabedingungen. Das innovative Architekturprojekt

setzt sich mit den Herausforderungen urbaner

Wärmeinseln und des Klimawandels auseinander.

Das Konzept sieht ein unterirdisches Theater in Wien

vor, das durch seine Form und vertikale Ausdehnung

als klimatischer Apparat fungiert und stabile Temperaturen

bietet. Inspiriert von Termitenhügeln und dem

Belüftungssystem des Burgtheaters, schafft das Projekt

öffentliche Räume unter der Erde, die Komfort und

Kultur vereinen. Oberirdische Türme unterstützen die

Belüftung und verwandeln die bauliche Struktur in eine

urbane Lunge. „The Breathing Ground“ integriert sich

in die bestehende Stadtstruktur und bietet eine neue

Vision für nachhaltige Stadtentwicklung, indem es Biodiversität

und Wohnkomfort in den Vordergrund stellt.

Aus insgesamt 82 Konzeptskizzen von Teilnehmer:innen

aus 22 Ländern wurde „The Breathing Ground” von der

Jury, bestehend aus Anna-Vera Deinhammer, Angelika

Fitz und Thomas Romm zum Gewinnerprojekt des

Superscape 2024 gekürt.

Als ich damals neben dem Termitenhügel

stand und unter der Sonne bei 40 °C

schwitzte, habe ich mir vorgestellt, wie es

wäre, selbst unter die Erde zu kriechen, um

Erfrischung zu finden. Dieser Gedanke ging

mir nicht mehr aus dem Kopf und nach einigen

extrem heißen Sommermonaten in Wien

habe ich begonnen, ähnliche Strukturen und

Möglichkeiten zur Gestaltung einer atmenden

Architektur in Verbindung mit stabilen

unterirdischen Temperaturen zu erforschen.

Als zweite Inspirationsquelle diente mir neben

vielen anderen Fallstudien das Wiener

Burgtheater, das ebenfalls über ein beeindruckendes

Belüftungssystem verfügt, das

mit dem Untergrund verbunden ist und bereits

1888 gemeinsam mit dem Burgtheater

erbaut wurde. Es ist also keine große Überraschung,

dass das von mir vorgeschlagene

Gebäude ein unterirdisches Theater ist.

Wie geht Ihr Projekt mit den Herausforderungen

des Klimawandels um?

Mein Vorschlag konzentriert sich generell

auf urbane Räume und hier konkret auf

Wien, eine Stadt, die – wie viele andere – von

klimatischen Veränderungen und extremen

Temperaturen betroffen ist. Trotz der Lage

in einer gemäßigten Klimazone entwickeln

sich zunehmend urbane Hitzeinseln. Dabei

spielt der hohe Anteil an versiegelten Flächen

eine tragende Rolle, und gleichzeitig

steigt ständig der Bedarf an Kühlgeräten.

Als Antwort auf das sich verändernde Klima

schlage ich ein bodengebundenes Gebäude

vor, das als eine Art Instrument zu betrachten

ist. Das Bauwerk soll durch seine Form

und Gestalt mit der Umwelt in Beziehung

treten und durch natürliche Prozesse eine

Stadtkühlung ermöglichen. Auf Basis meiner

Recherchen habe ich versucht, jede

Entwurfs entscheidung auf der Grundlage

von Umweltfaktoren und der Reaktion meines

Gebäudes darauf zu treffen. Wie tief

muss das Gebäude beispielsweise gebaut

werden, um eine stabile Temperatur im Untergrund

zu gewährleisten? Wie viel Erde

muss obenauf liegen, damit große Bäume

ihre Wurzeln ausbreiten können? Welches

sind die Elemente, die die Luftqualität und

die Luftfeuchtigkeit verändern, welches Material

und welche Form haben sie? Wie hoch

sollten die Türme sein, damit sie einem konstanten

Windfluss ausgesetzt sind? Solche

Fragestellungen haben mich während des

Entwurfsprozesses begleitet, wobei mir meine

interdisziplinäre Zusammenarbeit dabei

geholfen hat, die passenden Antworten zu

finden. Sie bilden die Grundlage dafür, dass

das Gebäude mit der Umgebung kooperieren

kann und sich nicht von ihr abschottet. u


TEXTILER

FEUERSCHUTZVORHANG

FlexFire

Brandschutz für großzügige Raumkonzepte

// //NEU

Brandschutzklasse EI 2

30 (isolierend)

• nahezu unsichtbare Integration in abgehängten Decken

• lichtes Öffnungsmaß von max. 5000 x 5000 mm

Tortec Brandschutztor GmbH | Imling 10 | A-4902 Wolfsegg

Tel.: +43(0)7676/6060-0 | Fax: +43(0)7676/6020 | e-Mail: office@tortec.at

www.tortec.at


architektur FACHMAGAZIN

12

Start

Wie fügt sich „The Breathing Ground“ konkret

in seine natürliche Umgebung ein?

Ich bin der Meinung, dass die Städte in der

heutigen Zeit für viele Menschen zur natürlichen

Umgebung werden, aber es fehlt

ihnen an ökologischem Gleichgewicht. In

meinem Projekt werden öffentliche Räume,

die nicht viel natürliches Licht benötigen –

Theatersäle, Galerien oder Sportzentren – in

den Boden versenkt, wo die Temperaturen

das ganze Jahr über stabil bleiben. Dadurch

entsteht darüber eine unversiegelte, grüne

Fläche. Diese Biodiversität an Flora und

Fauna schafft ein kühlendes Mikroklima für

die Nachbarschaft. In den porösen Türmen

können Insekten- und Vogelarten nisten.

Gleichzeitig ist der Wiener Boden lehmhaltig

– der Aushub kann also als lokales Material

für den Bau der Windtürme eingesetzt

werden. Brunnen speichern Wasser, kleinere

Windräder sammeln Windenergie und

großformatige Maschenvorhänge lassen

Luftfeuchtigkeit kondensieren, um die Stadt

zusätzlich zu kühlen.

Auf diese Weise kann ein Zusammenleben

mehrerer Arten stattfinden, bei dem alle von

den bereitgestellten Ressourcen profitieren.

Wenn man dieses Projekt als einen auf mehrere

Bereiche der Stadt angewendeten Prototypen

betrachtet, könnten grüne Zonen in

den Städten dominanter werden.

Welche innovativen Materialien und Bautechniken

könnten dabei zum Einsatz kommen?

Die lehmhaltigen Böden könnten für die

Konstruktion als lokale Materialressource

dienen. Ich habe Stunden damit verbracht,

mit dem Architekten und Baukonstruktionsexperten

Franz Sam zu sprechen, um zu

verstehen, wie meine Ideen in bestehende

Bauweisen implementiert werden könnten.

So wird zum Beispiel die Hülle des unterirdischen

Raums durch eine Druckinjektionsmaschine

stabilisiert und durch künstlichen

Termitenspeichel verstärkt: STS, Synthetic

Termite Saliva, ist ein Material, das bereits

erforscht wird. Das ausgehobene Material in

Form von Ton und Sand könnte mit dem STS

gemischt und als Filamentmaterial für den

3D-Druckprozess der Windtürme verwendet

werden. Da der Standort gleichermaßen

als Materialressource fungiert, könnten die

Türme umso höher gebaut werden, je größer

der unterirdische Raum ist.

Wie definiert das Projekt die Beziehung

zwischen Architektur und Umwelt im städtischen

Umfeld neu?

Die Architektur wird zu einem Apparat, der

mit dem Klima kommuniziert. Dadurch bietet

es einen Raum des Komforts, einen Boden

für das Wachstum der Artenvielfalt und

ein System, an das sich bestehende Nachbargebäude

andocken können, um vorgekühlte,

entfeuchtete und gereinigte Luft

in die Innenräume zu bringen. Man könnte

also von einer bodengebundenen Klimaanlage

sprechen. Der öffentliche Untergrund

kann sich ausbreiten und ein neues unterirdisches

Verbundnetz schaffen – eine

atmende Infrastruktur für die ganze Stadt.

Diese verbindet nicht nur die oberirdischen

Ebenen mit den darunter liegenden, sondern

auch die bestehenden Kellerstrukturen,

die oft verlassen unter der Stadt ruhen.

Meine Vision besteht darin, das Gebäude

zu einem Gefäß zu machen, einer urbanen

Lunge, die sich ausdehnt und in weitere

Stadtgebiete hineinwächst.

Welche Rolle spielt die Einbeziehung der

Gemeinschaft bei der Durchführung und

dem Erfolg des Projekts?

Für eine so große Projektidee ist es entscheidend,

viele Menschen zu involvieren

und Unterstützung der Gemeinschaft auf

mehreren Ebenen zu generieren. Für die

Weiterentwicklung und Umsetzung braucht

es Unterstützung von Fachleuten, Investoren

und natürlich den Anwohner:innen


www.architektur-online.com

13

Start

sowie vom Staat, der Politik und den Behörden.

Dabei ist es wichtig, die Herangehensweise

zu verstehen. Veränderungen

werden oft skeptisch angesehen, viele

Menschen fürchten sich sogar davor. Wir

sehen aber, dass sich das städtische Umfeld

immer mehr aufheizt – eine Folge unserer

aktuellen Art zu bauen und zu leben.

Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt,

sich neuen Ideen zu öffnen und diese zu

analysieren. Mit meinem Projekt möchte ich

urbane Wärmeinseln in lebenswertere, klimaangepasste

Räume für alle verwandeln

und zugleich begrünte und belebte Flächen

als eine Stadtstrategie vorschlagen.

Wie stellen Sie sich die zukünftigen Auswirkungen

Ihres Projekts auf den Bereich

der regenerativen Architektur vor?

Ich hoffe, mit meinem Projekt auch andere

zu interdisziplinären Arbeitsweisen zu motivieren

und als Inspiration für das Verwischen

der Grenzen zwischen Architektur

und Umwelt zu dienen. Wenn das Klima als

aktive Designkomponente behandelt wird,

können daraus neue Projekte entstehen, die

konventionelle Baumethoden in Frage stellen

und Räume schaffen, die sich mit ihrer

unmittelbaren Umgebung auseinandersetzen

und zu ihr beitragen. Dieses Projekt hat

mich mit vielen interessanten Menschen in

Kontakt gebracht, von denen ich viel lernen

durfte. Dafür bin ich dankbar. Ich bin außerdem

davon überzeugt, dass es wichtig ist,

offen zu sein für die Meinung anderer. Denn

gemeinsam, mit verschiedenen Inputs und

Stimmen, kann man Ideen weiterentwickeln

und hoffentlich eines Tages in die Realität

umsetzen. Das ist mein Wunsch, für mich

und dieses Projekt, aber auch für andere

Kreative da draußen mit großen Visionen.

Ich glaube, dass wir Menschen – wie die

Termiten, von denen sich Millionen um ihren

Termitenbau kümmern – zusammen unsere

Städte pflegen sollten und hoffentlich

so den Wind und die natürliche Umgebung

auch ins Stadtinnere holen können. •


architektur FACHMAGAZIN

14

Magazin

Erholungsraum

und Biotech-Garten

Mit AirBubble hat das Team des in London und Turin ansässigen ecoLogicStudio

die dritte Version des innovativen Designkonzepts zur Verbesserung unserer Luftqualität

fertiggestellt. Der Erholungsraum wurde für ein Schweizer Unternehmen

konzipiert und soll eine neue Symbiose zwischen Natur und Mensch schaffen.

Text: Linda Pezzei Fotos: Pepe Fotografia


www.architektur-online.com

15

Magazin

Dieser weltweit erste biotechnologische Gesundheitsgarten

kombiniert luftreinigende Algenkulturen

mit Heilpflanzen. Das Projekt ist Vorreiter eines

neuen Raumkonzepts, das Arbeit, psychische und

physische Gesundheit, Entspannung und Interaktion

zwischen Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen

in Einklang bringen soll. Darüber hinaus bietet

AirBubble ein multisensorisches Erlebnis, das durch

das Blubbern des Sauerstoffs und den Duft frischer

Kräuter und Blumen verstärkt wird.

Der Standort befindet sich als Teil einer umfassenderen

Vision namens AirCampus in Nyon in der Schweiz

auf einer Grünfläche rund um das Fabrikgelände eines

Unternehmens für Verbrauchergesundheit. Neben

dem AirBubble-Erholungsraum umfasst das Angebot

mit dem AirOffice auch einen symbiotischen

Innenarbeitsbereich, der fortschrittliche Gartenarbeit

und Luftfilterung kombiniert sowie den kürzlich

lancierten AIReactor, einen biotechnologischen

Desktop-Luftreiniger.

Der AirBubble-Erholungsraum stellt ein reproduzierbares

und skalierbares architektonisches System

dar, das in jeder Arbeitsumgebung weltweit installiert

werden kann. Das Projekt eröffnet aber auch

eine neue Perspektive auf die Beziehung zwischen

Arbeitsplatz- und Landschaftsgestaltung, indem es

das Modell des vorindustriellen botanischen Gartens

neu erfindet und das der heutigen Gesundheitsbranche

weiterdenkt: „Wir haben die Ursprünge der pharmazeutischen

Herstellung erforscht, indem wir uns

den Heilkräutergarten von Padua in Italien mit seinem

Anbau medizinischer Essenzen und Pflanzen als

Teil eines Gemeinschaftsparks genauer angesehen

haben. Dieses Konzept haben wir dann in das biodigitale

Zeitalter übersetzt, in dem Wirkstoffe im öffentlichen

Raum angebaut werden können“, so Marco

Poletto, Mitbegründer von ecoLogicStudio. u

14. – 17. 1. 2025

FRANKFURT / MAIN

TEXTILE DESIGN

REDEFINED

FIND OUT MORE:

PATRICIA URQUIOLA X HEIMTEXTIL

office@messe-frankfurt.at

Tel. +43 1 867 36 60 60


architektur FACHMAGAZIN

16

Magazin

Der AirBubble-Erholungsraum integriert die Photo-

Synthetica-Technologie, die seit 2018 von ecoLogic-

Studio im Rahmen des gleichnamigen akademischen

Konsortiums entwickelt wurde. Ab 2021 begann eco-

LogicStudio zu erforschen, wie biotechnologische

Systeme in Architektur, Innenräume und Landschaftsgestaltung

integriert werden können. Ziel ist es, Nutzer

in verschiedene Phasen des Luftreinigungsprozesses

einzubeziehen, die Vorteile für die menschliche

Gesundheit und das Wohlbefinden in Privat- und Arbeitsräumen

hervorzuheben und neue Grünflächen in

Fabrikproduktionsanlagen zu schaffen.

Der AirBubble-Erholungsraum besteht aus einer 6

Meter hohen zylindrischen Holzkonstruktion, die

auf drei Ebenen miteinander verbunden und mit einer

ETFE-Membran umhüllt ist. Im mittleren Teil der

Holzkonstruktion befinden sich 36 große Bioreaktoren

aus Borosilikatglas, die 350 Liter lebende grüne

Chlorella-Algenkulturen enthalten, die einen Strom

von 150 Litern verschmutzter Luft pro Minute filtern

können. Die Holzstruktur wurde so konzipiert, dass

sie schon bei leichtem Erdkontakt auf dem Boden

verankert wird. 26 Erdschrauben sorgen zusätzlich

für Halt. Durch den Verzicht auf Betonpfosten oder

Pfeilerblöcke stört diese vollständig reversible Lösung

das Landschaftsbild in keinster Weise.

Zu den vorherigen Kapiteln dieses Vorhabens zählen

der AirBubble-Spielplatz in Warschau, die aufblasbare,

luftreinigende Öko-Maschine AirBubble, die

auf der COP26, der COP27 und dem Saudi Design

Festival installiert wurde, sowie das in London vorgestellte

AirLab.

ecoLogicStudio ist ein innovatives

Design- und Architekturunternehmen,

das sich auf

die Integration von Natur und

Technologie in urbanen Umgebungen

spezialisiert hat. Das

Studio ist bekannt für seine

experimentellen Projekte, die

ökologische Nachhaltigkeit mit

digitaler Technologie verbinden.

Dabei entwickeln die Mitbergründer

Claudia Pasquero und

Marco Poletto unter anderem

architektonische Lösungen, die

auf biologischen Prozessen basieren,

um nachhaltige städtische

Lebensräume zu schaffen.

Diese Ansätze umfassen oft die

Nutzung von Algen und anderen

biologischen Materialien zur

Verbesserung der Luftqualität

und zur Energiegewinnung im

urbanen Umfeld.


www.architektur-online.com

17

Arbeitswelten

AirOffice

Nach erfolgreichen Workshops zur Sensibilisierung

für das Thema Luftqualität wurde das Otrivin Air

Lab im Building Centre London zum ersten AirOffice

weiterentwickelt. Dieses CO 2 -neutrale Büro samt Besprechungsraum

für einen Firmensitz in der Schweiz

integriert einen Algen-Wintergarten in eine flexible

Holzstruktur. Die Mitarbeiter sind aktiv in den Luftreinigungsprozess

eingebunden, indem sie lebende Algenkulturen

in gläsernen Photobioreaktoren pflegen.

Diese Algen absorbieren Schadstoffe und Kohlendioxid,

wandeln sie um und setzen wiederum Sauerstoff

frei. Durch die Interaktionsmöglichkeiten soll das

Bewusstsein für die Luft, die wir atmen, gefördert

werden. Der interne Wintergarten schafft zudem eine

Verbindung zur Natur, das Geräusch der Belüftung

soll entspannend wirken, während der innenliegende

Garten der Entspannung sowie als informeller Besprechungsort

dient.


architektur FACHMAGAZIN

18

Magazin

© Eugenia Morpurgo

Connected

by textiles…

...unter diesem Motto vereint die Heimtextil vom 14. bis 17. Januar 2025 die globale

Textilbranche auf dem Messegelände in Frankfurt. Die weltweit größte und internationalste

Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien und textiles Design liefert

auf 16 Hallenebenen einen gebündelten Marktüberblick: von Fasern und Garnen,

über unkonfektionierte Materialien, bis zum fertigen Endprodukt.

Organisiert in Produktbereiche wie etwa Bed, Bath &

Living, Wall Decoration und Textile Design, Carpets &

Rugs, Fibres & Yarns oder Decorative & Furniture Fabrics

decken die Aussteller der Heimtextil das weltweite

Angebot an funktionalen Objekttextilien ab.

Als Networking- und Wissensplattform hilft die Messe

zudem Unternehmen, sich weiterzuentwickeln

und für die Zukunft zu rüsten. Dafür greift die Texpertise

aktuelle Themen, Entwicklungen und Herausforderungen

auf, die die globale Textilbranche

bewegen – von flexiblen Hospitality-Konzepten, über

Gesetzgebungen bis hin zu nachhaltigen Lösungen.

Was man dabei aus der textilen Geschichte für die

Gestaltung einer nachhaltigen und bewussteren Zukunft

lernen kann, wird unter dem Titel „Future Continuous“

in der Trend-Arena aufgezeigt: Unter der kuratorischen

Leitung der Mailänder Design-Plattform

Alcova geben dabei sechs inspirierende Interviews

den textilen Branchen Stimmen, machen ihre Erzählungen

lebendig und verweben Tradition und Innovation,

Kunsthandwerk und moderne Technologie.

Und eingebettet in die Präsentationen von Bed, Bath

& Living wird Patricia Urquiola, renommierte Designerin

und Architektin aus Mailand, mit ihrer Installation

„among-us“ Interior Design mit Hospitality verbinden

und dabei den Menschen und das immersive

Erlebnis in den Mittelpunkt rücken.

Die Heimtextil ist die globale Orderplattform für wissenshungrige

Textilprofis – mit zahlreichen Talks,

Tours und Sonderpräsentationen.

Heimtextil 2025

Frankfurt am Main

14. bis 17. Januar 2025

www.heimtextil.de

© Albert Font


B A U

HALLE A3

3 1 1


architektur FACHMAGAZIN

20

Magazin


www.architektur-online.com

21

Magazin

Zentrum für

Gebäude der Zukunft

Im Lauf des Frühjahres 2025 eröffnet das Bauzentrum in der Blauen Lagune auf

über 12.000 Quadratmetern seine Plattform für gelebte Kreislaufwirtschaft. Das

Konzept fördert nachhaltige Ansätze, die den gesamten Bau- und Immobiliensektor

voranbringen.

Die Weichen für die Fertigstellung des Bauzentrums

im Fertighauspark Blaue Lagune

sind gestellt: Ab Jänner/Februar bis Mai

2025 werden die fünf Gebäude eröffnet,

die jeweils einem eigenen Themenbereich

gewidmet sind: Bautechnik, Haustechnik,

Innenausstattung, Einrichtung und Immobilien.

Dann vereint die Blaue Lagune in

Vösendorf die als Ausstellungs-, Informations-,

Beratungs- und Eventplattform relevanten

Branchen. Das unter Mitwirkung des

Architekten und DGNB-Mitgründers Werner

Sobek entwickelte Bauzentrum wird

Antworten auf die neuen Herausforderungen

im Bereich Bauen und Wohnen liefern.

Angesprochen sollen, neben Privatkunden,

Architekten und auch Bauträger werden.

So soll beispielsweise das „Kenntnisdefizit“,

wie Erich Benischek, Eigentümer der Blauen

Lagune es ausdrückt, beim Thema industrieller

Modulbau im großvolumigen Wohnbau

behoben werden. Das Bauzentrum soll in

allen Bereichen ein Showcase für gelebte

Kreislaufwirtschaft werden – von der hohen

Flexibilität der Gebäude für unterschiedliche

Nutzungen mit entsprechender Haustechnikplanung

über den Einsatz regenerativer

Energiesysteme bis hin zum möglichst

einfachen Rückbau bzw. zur alternativen

Verwendung von Bauteilen. Laufend werden

neue zukunftsweisende Themen der

Branche integriert, wie der EU-Green Deal,

die Anpassung an den Klimawandel oder

die E-Mobilität. Das Bauzentrum bietet

noch weitere Highlights, darunter das eigene

Photovoltaikkraftwerk oder Detentionsdächer

in Kombination mit PV-Modulen.

Dafür wurde es mit dem ÖGNI/DGNB-Vorzertifikat

in Platin ausgezeichnet.

Aussteller sind Bauträger, Projektentwickler

und Facility Management-Anbieter,

ebenso Unternehmen aus der Bauprodukteindustrie,

dem Ausstattungssektor und

der Möbelindustrie. Anbieter von Produkten

und Lösungen können für die Präsentation

vor Ort einen selbst betriebenen

Marken-Showroom anmieten oder eines

der Themenzentren, die als Erlebniswelt

konzipiert sind, nutzen. „Je nach USP des

Unternehmens finden wir die ideale Präsentationsform,

um die jeweilige Aussteller-Marke

erlebbar und die Lösungen für

die Zielgruppen begreifbar zu machen“, erläutert

Benischek.

Bereits im September eröffnete MTF Samsung

seinen Showroom im neuen Bauzentrum.

Das Unternehmen präsentiert hier

innovative Heiz- und Kühltechnik, konkret

Wärmepumpen- und Klimasysteme mit

neuester umweltschonender Technologie

für den Neubau und die Sanierung. Weitere

Aussteller sind unter anderem: BAUMIT, die

Kirchdorfer-Gruppe mit den drei Marken

Kammel, MABA und TIBA sowie Terra Umwelttechnik,

Mapei oder Wicona.

www.blauelagune.at/r/bauzentrum

© Blaue Lagune, Thomas Laimgruber


architektur FACHMAGAZIN

22

Magazin

Innovative

Projekte gesucht

Interview: Roland Kanfer

Hannes Horvath, Hand GmbH,

für die inhaltliche Leitung und

Konzeption des von FIABCI und

ÖVI ausgelobten Prix d´Excellence

2024/25 zuständig, über die

Zielrichtung des Immobilienpreises

und die Herausforderungen, denen

sich Projektentwickler und Planer

in Zukunft stellen müssen.

Was ist die FIABCI?

Hannes Horvath: Die FIABCI ist ein internationaler

Immobilienverband, der seit 1951

besteht und 2500 Mitglieder in 70 Ländern

hat. Auch FIABCI Österreich besteht seither.

Ziel ist die internationale Vernetzung

und Begleitung der Branche. Der ÖVI, der

Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft,

ist eine freiwillige Vereinigung,

deren Kunden Bauträger, Verwalter und

Makler sind. Gemeinsam loben wir den Prix

d´Excellence aus.

Auf welche Veränderungen und Herausforderungen

muss sich die Branche vorbereiten

und wie sreagiert die Ausschreibung

des Prix d´Excellence darauf?

Wir befinden uns alle – Immobilienwirtschaft

und Architekten – in einer Transformation.

Mit dem Prix d´Excellence versuchen wir,

Orientierung in diesem Veränderungsprozess,

in dem wir uns befinden, mitzugeben.

Parallel zu vielen Diskussionen hilft es, mit

konkreten Vorreiterprojekten zu zeigen, wie

Zukunft aussehen kann.

FIABCI Prix d’Excellence Austria 2024/25

Alle maßgeblich am Projekt Beteiligten, wie Architekten, Projektentwickler, Investoren

etc. können bis einschließlich 16. Dezember ihre Projekte für den FIABCI Prix d’Excellence

Austria 2024/25 in folgenden fünf Kategorien einreichen:

Wohnen (frei finanziert)

Gewerbe (Büro, neue Arbeitswelten, Coworking, Retail, Logistik, Produktion etc.)

Hotel und Serviced Apartments (inkl. betreutes Wohnen, Studentenheime etc.)

Bauen im Bestand (Renovieren, Nach- und Umnutzung)

Spezialimmobilien (z. B. öffentliche Gebäude, Museen, subventionierte Immobilien aller Art.)

Zugelassen sind Projektentwicklungen mit Standort in Österreich, die von 1. Jänner 2022

bis 16. Dezember 2024 fertiggestellt wurden und sich erfolgreich im Betrieb befinden.

Die Projekte müssen ohne externe finanzielle Unterstützungen wirtschaftlich nachhaltig

sein (außer Kategorie Spezialimmobilien) und klare Alleinstellungsmerkmale bzw. Innovationen

aufweisen. Jedes Projekt darf nur einmal eingereicht werden. Die Kür findet am

10. April 2025 am Erste Campus in Wien statt.

Nominierte und Gewinner des österreichischen Wettbewerbs können ihre Projekte beim

internationalen FIABCI World Prix d´Excellence einreichen.

Alle Informationen für den Wettbewerb sind abrufbar auf www.fiabciprixaustria.at

Die FIABCI will mit dem Preis innovative,

zukunftsorientiere Projekte auszeichnen.

Worin bestehen die Innovationen?

Eine interdisziplinäre Jury beurteilt die Projekte

gesamtheitlich. Es gibt immer mehr

Spezialisten, die spannende Details ausarbeiten.

Was fehlt, ist die Zusammenschau.

Architekten müssen viele Disziplinen vereinen.

Wir brauchen in Zukunft andere Prozesse,

um das Spezialwissen in ein Projekt

zu integrieren. Beim Prix d´Excellence bewerten

wir nicht nach einem Punktesystem

sondern gesamtheitlich. Das bedeutet, wir

diskutieren auch über Zielkonflikte, Auswirkungen

auf Mensch, Umgebung und

Umwelt usw. in Betrieb und Errichtung. Ein

wirklich gutes Projekt orientiert sich auch

am menschlichen Maßstab, es wird eine

sehr lange Nutzungsdauer haben und damit

auch wirtschaftlich nachhaltig sein.


www.architektur-online.com

23

Magazin

Spielt auch die Wahl der Baustoffe eine

Rolle bei der Beurteilung?

Am Anfang muss das Hinterfragen der Bauaufgabe

stehen. In Zukunft müssen wir viel

mehr darauf achten, wofür wir Ressourcen

– Geld, Materialien, Boden, Treibhausgase,

Biodiversität – einsetzen. Dann landet man

automatisch bei den Materialien. Da gibt es

in der Beurteilung keine Vorbewertungen,

wir schauen uns die Projekte gesamtheitlich

an. Die Kriterien sind Projektkonzept, Projektentwicklung,

Architektur, Nachhaltigkeit,

Innovation und Nutzungsperspektiven.

Letztere sind uns sehr wichtig. Man muss

auch immer die Folgewirkung eines Gebäudes

in Produktion und Betrieb betrachten.

Es wurden Bürogebäude nach 20 Jahren abgerissen

oder mit Riesenaufwand in Wohnimmobilien

umgebaut, weil sie heute nicht

mehr nutzbar sind. Das ist nicht nachhaltig.

Die ökologische und soziale Bilanzierung

wird sich in den nächsten Jahren entwickeln

und starken Einfluss auf unsere Branchen

nehmen. Wir versuchen, die zentralen Themen

in der Jury schon heute zu erfassen.

Wie verläuft die Abstimmung?

Wir diskutieren jedes Projekt aus, die Entscheidung

fällt einstimmig.

In welche Richtung wird sich die Projektentwicklung

bewegen, worauf müssen sich

Planer und Bauträger einstellen?

Wenn wir gemeinsam in eine positive Zukunft

gehen wollen, sollten wir diese gemeinsam

gestalten. Der Architekt hat dabei

eine ganz wichtige Rolle. Wenn wir den

menschlichen Maßstab, die Gesellschaft

und den Planeten in diese Überlegungen

integrieren wollen, werden wir in Zukunft

andere Prozesse haben. Durch die hohe

Spezialisierung der letzten Dekaden ist

teilweise der Blick auf das Wesentliche verloren

gegangen. In Zukunft werden wir uns

wieder mehr der gesamtheitlichen Betrachtung

der Bauaufgabe selbst und ihrer Auswirkungen

widmen. Erfreulicherweise gibt

es hier auch schon viele positive Beispiele

– und genau diese sollen beim Prix d’Excellence

eingereicht werden.

www.fiabciprixaustria.at

Wir sind auf dem Weg:

material.

Zukunfts-

/ Unser Ziel: Reduktion der CO 2

-Emissionen unserer Produkte um 30 % bis 2030

/ Unser Aluminium: Zum Teil mit Recycling-Material und erneuerbaren Energien produziert

/ Unser Engagement: Einsatz weiterer umweltschonender Rohstoff-Alternativen

LET‘S GO LOW

Mehr erfahren:

architects.warema.com/zukunftsmaterial


architektur FACHMAGAZIN

HASSLACHER rib panels an der Betriebsstätte der

Landessportschule Albstadt in Baden-Württemberg.

24

© HASSLACHER Gruppe | Rensteph Thompson

© HASSLACHER Gruppe | Hans Jost

Innovation für

den Holzbau

Magazin

In der modernen Architektur gewinnt der nachhaltige

und effiziente Einsatz von Materialien

zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund

bietet die HASSLACHER Gruppe mit

seinen Rib Panels (Rippenplattendecken) eine

fortschrittliche Lösung für den Holzbau. Diese

Hybridkonstruktionen kombinieren die Vorzüge

von Brettsperrholz (BSP) und Brettschichtholz

(BSH), wodurch sie besonders für anspruchsvolle

Bauprojekte mit großen Spannweiten

geeignet sind. Durch ihre Vielseitigkeit und

Ressourceneffizienz setzen sie neue Maßstäbe

in der Holzbauweise.

HASSLACHER Rib Panels bestehen aus einer cleveren

Kombination von BSP und BSH, die mittels einer

schubstarren Verklebung verbunden werden. Diese

Verbindung schafft ein leistungsfähiges Bauteil mit

hoher Steifigkeit, das sich durch seine Leichtbauweise

auszeichnet. Das geringe Eigengewicht der Paneele

ermöglicht eine flexible Nutzung in der Planung

und sorgt für eine schlanke Konstruktion. Durch die

Anwendung der sogenannten Verbundtheorie kann

das Trägheitsmoment exakt berechnet werden, was

eine präzise Anpassung an die jeweiligen baulichen

Anforderungen ermöglicht.

In der Volksschule Hermagor/Österreich wurde der Zwischenraum der

HASSLACHER rib panels für Installationen und Akustikelemente genutzt.

© HASSLACHER Gruppe | Pierer.net

Bei der Errichtung der neuen Lehrwerkstätte 2.0 der Wiener Linien spielten

die Nachhaltigkeit und ein niedriger CO 2 -Fußabdruck eine große Rolle. Neben

HASSLACHER Leimholzprodukten wurden auch HASSLACHER Rippenplatten

bestehend aus Brettsperrholz und Brettschichtholz verbaut.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Ob im mehrgeschossigen Wohnbau, in Industrieund

Gewerbebauten oder in öffentlichen Gebäuden

– die Rib Panels bieten eine flexible und wirtschaftliche

Lösung für vielfältige Anwendungsbereiche.

Sie eignen sich als tragende Elemente für Decken,

Dächer und sogar Wände. Dank ihrer vorgefertigten

Bauweise ist eine schnelle und unkomplizierte Montage

möglich, was die Bauzeit signifikant verkürzt.

Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und die

geringe CO 2 -Bilanz machen die Rib Panels dabei besonders

umweltfreundlich.

Einfache Bemessung mit dem CLTdesigner

Die HASSLACHER Gruppe unterstützt Architekten

und Statiker mit der kostenlosen Bemessungssoftware

CLTdesigner, die speziell für die Rippenplatten

entwickelt wurde. Diese Software ermöglicht eine

schnelle und präzise Berechnung, auch für andere

Brettsperrholzkonstruktionen. Zusätzlich stellt die

HASSLACHER Gruppe Vorbemessungstabellen zur

Verfügung, die einen Überblick über die Wirtschaftlichkeit

im Vergleich zu Flachdeckenkonstruktionen

geben. Mit dem CLTdesigner können Tragwerksplaner

effizient und zielgenau arbeiten, was den Planungsprozess

erheblich erleichtert.

HASSLACHER Gruppe

www.hasslacher.com


Fokus

Design: UPPERCUT.at | Photos: © Lieb Bau Weiz, Adobe Stock

HASSLACHER Gruppe

T +43 4769 22 49-0

info@hasslacher.com

Wiener Linien:

Lehrwerkstätte

2.0

Wien | AT

hasslacher.com


architektur FACHMAGAZIN

26

Magazin

Wohnen unter

der Erde

Der Entwurf des Periscope House, das in Knokke-Heist, Belgien, geplant ist, steht

exemplarisch für kreative und zugleich technologische Ansätze. Das Architekturstudio

Claerhout-Van Biervliet greift, in Zusammenarbeit mit dem Künstler Adriaan

Claerhout, auf ein architektonisches Konzept zurück, das die Herausforderungen

der nachhaltigen Bauweise mit einem innovativen Raumverständnis vereint.

Durch die Unterbringung des gesamten Gebäudes unter der Erde wird nicht nur

die visuelle Beeinträchtigung der Landschaft minimiert, sondern auch die thermische

Isolierung auf natürliche Weise optimiert.

Renderings: Adriaan Claerhout

Die zentrale Herausforderung für unterirdische Gebäude

– die oft von Dunkelheit und einem Mangel

an Ausblick geprägt sind – wird durch ein ausgeklügeltes

Spiegelsystem, das als „Periskop“ fungiert,

auf bemerkenswerte Weise gelöst. Ein Doppelspiegel-System,

welches entlang der äußeren Kontur des

Gebäudes verläuft, kann auf verschiedenen Ebenen

des Gebäudes positioniert werden und ermöglicht

so den tiefen Einfall von Tageslicht sowie weite Ausblicke

in die umgebende Natur. In Anlehnung an das

Prinzip eines Periskops sind die Spiegel in einem

Winkel von 45 Grad angeordnet und heben sich bei

Tag, um Licht und Ausblick bis in die unterirdischen

Räume zu reflektieren. Bei Nacht sinken sie wieder

zurück in die Landschaft und verschwinden nahtlos

in der Umgebung.


www.architektur-online.com

27

Magazin

Architektur als Energiequelle

Die Mobilität des Spiegel-Systems ist jedoch nicht

nur ein ästhetisches Element, sondern dient auch

als nachhaltige Energiequelle. Die Spiegelsysteme

tragen schwere Pflanzbehälter, die tagsüber über

solarbetriebene Motoren angehoben werden. Die in

diesen Hebebewegungen erzeugte potentielle Energie

wird abends in elektrische Energie umgewandelt,

indem die schwer beladenen Spiegel wieder absinken

und einen Generator antreiben. Diese „Schwerkraftbatterie“

nutzt den Höhenunterschied der massiven

Pflanzcontainer und speichert so erneuerbare Energie,

was das Periscope House zu einer innovativen Lösung

im Bereich der nachhaltigen Architektur macht.

Eine Hommage an historische Vorbilder

In seiner architektonischen Gestaltung lehnt sich das

Periscope House an die räumliche Ordnung antiker

römischer und palladianischer Villen an, bei denen

zentral platzierte Innenhöfe das Herzstück der Architektur

bilden. Der große zentrale Patio im Periscope

House erfüllt nicht nur diese traditionelle Rolle, sondern

schafft eine einzigartige Verbindung zwischen

Innen- und Außenraum in einem vollständig unterirdischen

Kontext. Das Gebäude scheint das Konzept

der Raumwahrnehmung neu zu definieren, indem es

den Bewohnern das Gefühl von Offenheit und Naturverbundenheit

vermittelt – trotz seiner Position unterhalb

der Erdoberfläche.

Architektur jenseits der Wohnnutzung

Obwohl das Periscope House für den privaten Wohnbau

konzipiert wurde, zeigt das Projekt ein großes

Potenzial für weitere Anwendungen. Claerhout-Van

Biervliet und Adriaan Claerhout sehen in dem Konzept

eine vielseitige Lösung, die auch für Büros, kulturelle

Einrichtungen oder Museen wertvolle Impulse

bieten kann. In diesen Kontexten könnten die Periskop-Spiegel

als Lichtbringer und Ausblick-Generator

neue Möglichkeiten für die Nutzung von unterirdischen

Räumen schaffen.


Schwimmbadweg

Grüne Lichthöfe bringen Licht

in die Tiefgarage

umlaufende

Sitzbänke

Tiefgarage

architektur FACHMAGAZIN

28

Wettbewerbe & Awards

"Realisierungswettbewerb Haus der Generationen St. Johann"

159384

LEBEN

im

KAISERGARTEN

Rücksichtsvoll

Die Arbeitsgemeinschaft Stephan Metzner – bergwerk Architekten

gewinnt den geladenen Architekturwettbewerb für ein „Haus der

Generationen“ in St. Johann.

Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft

Tiroler Friedenswerk beabsichtigt,

auf Grundstücken der Gemeinde

St. Johann i. T. ein „Haus der Generationen“

im Passivhausstandard nach

Maßgabe der Tiroler Wohnbauförderungsrichtlinie

zu errichten. Die Bestandsobjekte

werden abgebrochen.

Die verschiedenen Nutzungen waren

in einem oder mehreren Baukörpern

anzuordnen. Vorgegeben wurde generell

eine Wandstärke von 45 cm

sowie eine Geschosshöhe von 370 cm

im EG und 300 cm in den oberen

Geschossen. Das Raumprogramm

umfasst Familienwohnungen mit 15

Wohnungen, Wohnen für Menschen

mit Behinderung mit sieben Wohnungen

und Assistenz wohnung, Mädchen-

und Frauenwohnen mit fünf

Zentrum Dorfplatz

STÄDTEBAU

GEBÄUDE

insgesamt 34 Einheiten, Tagespflege, „Die rücksichtsvolle Einbettung der

Zwei zueinander versetzte, kompakte Baukörper bilden einen gemeinsamen Dorfplatz - Beide Gebäude sind in Ihrer Längsrichtung gegliedert, die Volumina versetzt - so Die Kinderkrippe bildet den westseitigen Abschluss, deren Freibereich verbindet sich mit

die Höhenentwicklung nimmt Rücksicht auf die Umgebung und entwickelt sich im entstehen kompakte Baukörper, die sich in den Bestand einfügen. In Ihrer dem Spielplatz im Westen. Zwischen den Bereichen nimmt ein großzügige, zum Garten

Zentrum Bebauung zur Viergeschossigkeit. Beide Baukörper ermöglichen eine Bewegungsfuge befinden sich jeweils leicht ablesbar die Haupteingänge.

hin durchgestecktes FOYER die Bewohner der Obergeschosse in Empfang. In den

Durchwegung des Grundstücks, Leben und Erleben sämtlicher Nutzungen erzeugt

Obergeschossen werden die Wohnnutzungen (Familienwohnen, Frauenwohnen, Wohnen

vielfältige Treffpunkte und Plätze. Auf dem Dorfplatz sollen Sitzgelegenheiten, Platz für

Kinderkrippe mit vier Gruppenräumen,

Erdgeschoss Bewegungsraum, mit Plätzen, Treffpunkten und attraktiven Eingangszonen erzeugen einGesundheits-

ist südorientiert, der Freibereich eröffnet einen wunderbaren durch Blick auf das Kitzbühler abgestufte ist der SHORTCUT zum Platz hin - eine einläufige Höhen Treppe sorgt für kurze Wege und auf den Anord-

Das ostseitige Gebäude nimmt das betreute Wohnen, den Gebäude Sozialsprengel und die für Menschen in mit Behinderung) ihre durchmischt über Umgebung das gesamte Gebäude verteilt. Eine wird

Exerzierübungen und vielfältige Veranstaltungen im Freien für Leben sorgen - Tagesbetreuung auf - der Aufenthaltsraum und die Computeria bilden das offene, WOHNGASSE bringt Luft und Licht in großzügiger und doch kompakter Art und Weise in

überdachte Sitzbereiche an den Gebäuden sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.

erdgeschossige Herz der Anlage. Das Tagescafé wird am Kreuzungspunkt des die Ebenen, Lufträume verbinden die Ebenen zueinander, gemeinschaftliche Terrassen

Dorfweges angeordnet - neben dem Kaiser haben die Bewohner von hier aus sämtliche an deren Ende sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Der westliche Teil des

Gemeinschaftliches Wohnen, hohe private und öffentliche Aufenthaltsqualität, Bewegungen im Quartier im Blick. Die Tagesbetreuung als in sich abgeschlossene Einheit Gebäudes wird dreigeschossig geplant, auf dessen Dach entstehen gemeinschaftliche

gemeinschaft-liche Außen- und Freibereiche und gezielt gesetzte Funktionen im bekommt einen intimen Standort an der Ostseite des Gebäudes - der Aufenthaltsbereich Dachflächen, Urban Gardening ist angedacht - der Kaiser immer im Blick. Besonderheit

lebendiges Quartier mit Aus- und Einblicken in die wunderbare Umgebung um und in St. Horn. In den oberen Ebenen verteilen sich die Wohnungen für das betreute Wohnen - DORFPLATZ.

Johann in Tirol - das Haus der Generationen steht im Kaisergarten.

erschlossen durch die Nord-Süd verlaufende WOHNGASSE, die sich mäandrierend durch

das Gebäude schlängelt - schmälere und breitere Stellen wechseln sich ab, Das Beratungszentrum für Mädchen und Frauen wird bewusst im ersten Obergeschoss

ERSCHLIESSUNG

Sitzgelegenheiten, kleine „Vorgartenzonen“ entstehen. Am zentralen Treppenhaus angeordnet, um eine neutrale Zugangssituation zu ermöglichen.

und gliedern sich je Geschoss Gemeinschafts- und Terrassenflächen auf - so können

Das Projekt

Sozialsprengel,

verzichtet bewusst auf eine Zufahrbarkeit über den nordseitigen Stumpf

Beratungszent-

-

nungen sowohl in der vertikalen als

Bewohner den Zugangsbereich beobachten oder sich ostseitig auf der intimeren

hier werden lediglich Notzufahrten angeordnet und konzentriert Parken, Terrasse zurückziehen. Das südseitige Fluchttreppenhaus dient als Shortcut in den

Tiefgaragenzufahrt und Hauptzugang auf den nördlichen Grundstückszugang entlang Garten und kann auch als Terrasse genutzt werden.

des Schwimmbadweges ermöglicht.

Ganz im Westen knüpft der Spielplatz entlang der Ache an alte Traditionen an und

verbindet das neue Quartier mit der beliebten Fußgängerachse. Von dort ausgehend

führt der DORFWEG nordseitig am westseitigen Gebäude auf den zentralen

DORFPLATZ. Von der Nordseite her wird der Dorfweg über den Hauptzugang sowie den

Stumpf an den Schwimmbadweg angeschlossen.

SPIELEN

Photovoltaik

Zugang Achenweg

Urban Gardening

Lageplan

Wohnungen,

I 1:500

Betreutes Wohnen mit

rum, Vereins- und Trainingsraum.

SPORT

Im Westen nimmt das zweite, 90° zum betreuten Wohnen gedrehte Gebäude im

Erdgeschoss den zum Platz öffenbaren Schützenbereich und den Bewegungsraum auf.

Yoga, Pilates, Exerzierübungen oder Ähnliches können bei Schönwetter direkt vor dem

Bewegungsraum auf dem Dorfplatz abgehalten werden - bei Veranstaltungen dient der

Bewegungsraum als Bühne.

E +2

E +3 E +1

E

E +3

E +2

DORFWEG

Dachterrasse

Gemeinsamer

Eingang

Notzufahrt

Bewohner / Kinderkrippe

SCHÜTZENKOMPANIE

DORFPLATZ

1. Preis

Projekt 06

ARGE Architekturbüro Metzner ZT GmbH –

bergwerk Architekten ZT GmbH

Mitarbeiter: Stephan Metzner, Jürgen Trixl,

Helena Seyfarth, Fabian Schipflinger

BETREUTES WOHNEN

6 Stellplätze

TG Einfahrt

DORFWEG

Urban Gardening

SOZIALSPRENGEL

Dachte rasse

4 Ste lplätze

TAGESPFLEGE

Beurteilung der Jury

auch in der horizontalen Richtung

Photovoltaik

Lageplan

Pläne, Renderings, Fotos: © bergwerk Architekten

E

A

S

Auslober

Tiroler Friedenswerk gemeinnützige

Wohnbaugesellschaft m.b.H., 6063 Rum

Verfahrensorganisation

pendlarchitects, 6020 Innsbruck

Art des Verfahrens

Geladener, einstufiger Architekturwettbewerb

Geladene Teilnehmer

• Architektengruppe P3, St. Johann

• ARGE Stefan Metzner – bergwerk

Architekten, St. Johann

• Architekt Johann Ritsch, St. Johann

• Architektin Claudia Dorner (mit Monika

Gogl), St. Johann

• Architekt DI Gilbert Sommer, Innsbruck

• teamk2 architects ZT GmbH, Innsbruck

AUSSCHREIBUNG

Urban Gardening Dachterrasse

• Architekt Martin Weiskopf, Innsbruck

• ARGE Studio Lois ZT GmbH +

ir Architektin Iris Reiter, Innsbruck

EINGANG

• Architekten Stöger Zelger, Innsbruck

• Architektur Wasle und Strele, Telfs

• Architekt DI Siegfried Hybner, Schwaz

• Meissl Architects ZT GMBH, Seefeld

• Markus Fuchs Architektur ZT GmbH,

Kufstein

• Architektin DI Shirley Pogorelcnik,

Innsbruck, mit Architekt DI Harald

Kleinheinz, Innsbruck

Preisgericht

Fachpreisrichter: Arch. DI Martin Urmann,

Arch. DI Eva López, DI Balbina Zikesch,

DI Klaus Juen

Sachpreisrichter: Dir. Dr. Dietmar Härting,

Bürgerm. Mag. Stefan Seiwald, Vize bürgerm.

Peter Wallner, 2. Vizebürgerm. Hubert

Almberger, Heribert Mariacher, DI Roland

Kapferer

DORFPLATZ

Preisgerichtssitzung

02.07.2024

Preisträger

1. Preis (€ 16.500): ARGE Stefan Metzner –

bergwerk Architekten

2. Preis (€ 10.000): Nachhaltig Planen –

Arch. DI Siegried Hybner

3. Preis (€ 6.500): ARGE Studio Lois ZT

GmbH & ir architektin iris reiter

Nachrücker: ARGE Markus Fuchs Architektur

& Oeller Architekten ZT GmbH


3.OG

+9,7

2.OG

+6,7

1.OG

+3,7

EG

±0,0

35

8

12

WC

30

WC

8

22

49

60

40

40

70

40

60

Garten

280

58

25

29

Personal

A

www.architektur-online.com

29

Wettbewerbe & Awards

Zugang Achenweg DORFWEG

TG Einfahrt

SPIELEN

A

Kinderspielplatz

320

Lichthof

Vereine

Lager Kü

8

Mittagstisch

32

Schleuse

7

Fahrräder / Scooter

29

KINDERKRIPPE

WC G

5

Wirtschaft

18

Besprechung

18

WC P

5

Garderobe

Wickel

Leitung

10

Mü l

44

11 Fahrradbügel

Kinderwagen

15

überdachter Vorplatz

Gemeinsamer

Eingang

Notzufahrt

Bewohner / Kinderkrippe

6 Ste lplätze

DORFWEG

Parken

Kinderkrippe / Besucher

SOZIALSPRENGEL

4 Ste lplätze

Büro PDL

23

Büro Buchhaltung

14

Nebenr DGKP

17

Büro GF

22

11 Fahrradbügel

Vorr/Wartez

Gruppe 01

40

Garderobe P

Archiv

5

Büro DGKP

Mü lraum

28

12

WC H

8

Gruppe

19

Wickel

Umkl. H

13

Büro

20

WC b

4

Gruppe 01

40

Garderobe

35

WC B

5

Putz

7

WC

6

WC

6

SCHÜTZENKOMPANIE

Kaiserblick

überdachter Vorplatz

Wartezone

13

Foyer

Gard

18

Büro Leitung

23

Archiv/Kop

6

WC D

8

Pflegebad

22

Gruppe 01

40

Vorraum

14

Speis

9

Vorraum

22

WC H

3

WC P

4

Ruheraum

29

Umkl. D

Aufenthalt

50

Garten

214

Gruppe

19

Geräteraum

17

Gruppe 01

40

Garten

Kinderkrippe

Putz.

5

15

WC P

3

Geräteraum

25

Garten

Gemeinschaft

Bewegungsraum 02

40

SPORT

Bewegungsraum 01

60

exerzieren treffen

Shortcut Platz

öffenbar zum Platz öffenbar zum Platz

DORFPLATZ

sitzen

beobachten

Tagescafé

39

Aufenthaltsraum

124

Garderobe

19

AR BW

8

teilbar

2x 17 Pers

1x 17 Pers

WC b

4

Putzraum

8

WC D

7

Computeria

85

WC b

4

AR/Putzr

7

WC H

7

Büro

14

Aufenthaltsraum

56

Terrasse

23

Therapieraum

29

TAGESPFLEGE

Garderobe

27

BETREUTES WOHNEN

Hornblick

Garten

Betreutes

Wohnen

Terrasse

Garten

Tagespflege

Erdgeschoss

rdgeschoss I 1:200

nsicht West I 1:200

chnitt A-A I 1:200

erreicht.“ Diesem Erläuterungstext

kann das Preisgericht in vollem Umfang

folgen. Die zwei voneinander

Urban Gardening Dachterrasse

getrennt am Grundstück gesetzten

Baukörper suggerieren durch ihre

geschickte Ausformulierung das

Vorhandensein von vier Häusern.

Das menschliche Auge Garten nimmt so eine

SPIELEN

Kinderkrippe

KINDERKRIPPE

Bebauung wahr, die eine logische

Fortführung des bereits Vorhandenen

darstellt. Die einzelnen Funktionen

sind richtig auf die Gebäude

verteilt, bedürfen im Detail aber noch

Urban Gardening Dachterrasse

kleinerer Adaptierungen. Die konse-

FRAUEN

quent autofreie Situation lässt eine

WOHNEN

WOHNEN

hohe Aufenthaltsqualität und Bele-

MIT BEEINTRÄCHTIGUNG

bung des Quartiers erwarten, zumal

Wohngasse

Wohngasse

2,60

3,20

2,60

3,00

2,60

3,00

3,00

3,70

2,60

3,60

Garten

Vereine

Bewegung

Oberlichter

FAMILIEN

WOHNEN

der Entwurf die Lichthof fußläufige Durchwe-

Lichthof

gung des gesamten Grundstücks er-

Wohngasse

laubt und auch der „Dorfplatz“ die so

EINGANG

VEREINE

wichtige Identifikation schafft. Das

BEWEGUNG Garten betreutes BETREUTES WOHNEN Shortcut Platz Garten

TAGESPFLEGE

Wohnen

Tagespflege

Shortcut Platz

DORFPLATZ

DORFPLATZ

Terrasse

Massen und die Ausformulierung der

EINGANG

Außenräume geben die richtige Ant-

Tiefgarage

wort auf die Aufgabenstellung.

Oberlichter

Modell

städtebauliche Spiel mit den Baukörpern

und die Verteilung der Funkti-

Terrasse

onen überzeugt, die Verteilung der

Terrasse

Terrasse

Gemeinschaftsraum

BETREUTES

WOHNEN

TAGESPFLEGE

DAS BÜRO

bergwerk Architekten ZT GmbH

„Unser Büro mit Niederlassungen in Lofer, Salzburg

und Graz wurde 2010 von Oswald Hundegger und

Jürgen Trixl gegründet. 2017 erfolgte die Expansion

nach Deutschland mit Eröffnung des Büros in

München, wo wir seit 2012 tätig sein dürfen.

Wir beschäftigen an allen Standorten gemeinsam

ca. 15 Angestellte, diese sind Grundlage und Basis

unseres Erfolges. Gemeinsam bearbeiten wir

Projekte in unterschiedlichen Maßstäben – vom

Einfamilienhaus über gemeinnützige Wohnbauten,

kommunale Projekte bis hin zu größeren Bürogebäuden

und Hotels. Zudem nehmen wir erfolgreich

am Wettbewerbswesen teil, sehen dies als Beitrag

zu einer vielfältigen Beschäftigung mit unterschiedlichen

Aufgabenstellungen.

Geographisch bewegen wir uns, unserem Büronamen

folgend, in den Bergen – unsere Werke

befinden sich meist innerhalb oder in Blickweite

der Alpen im Dreieck zwischen Graz, Salzburg und

München. Ohne eine funktionierende Zusammenarbeit

mit unseren Bauherrinnen und Bauherren

würde keine Architektur entstehen, diese partnerschaftliche

Arbeit am gemeinsamen Projekt ist

Mittelpunkt unseres Werkes.“

bergwerkarchitekten.at


architektur FACHMAGAZIN

30

Wettbewerbe & Awards

Eine klare Struktur

Visualisierungen, Pläne, Fotos: hm architekten

hm Architekten aus Seewalchen gewinnen den geladenen Wettbewerb

für ein neues Feuerwehrhaus in Enns, Oberösterreich.

Gegenstand des Wettbewerbes war die Erlangung

eines Vorentwurfes für ein Feuerwehrhaus

samt Katastrophenschutzlager und

Abbruch der Baubestände in Enns, Oberösterreich.

Für die Freiwillige Feuerwehr ist ein

Feuerwehrhaus mit 12 Stellplätzen vorgesehen.

Im Nebenraumbereich (Kommandoraum, Schulungsraum

etc.) ist eine individuelle Aufteilung

der angeführten Fläche von 190 m² möglich.

Die nachfolgenden Planungskriterien waren

vorrangig zu beachten: PV-Anlage am Dach;

2,60 Meter entlang der Lorcher Straße ist für

einen neuen Radweg reserviert; Ein- und Ausfahrt

für Privat-Pkws in der Lorcher Straße; es

gibt kein Ersatzquartier für die Feuerwehr. Die

bestehende Feuerwehr muss während der Bauarbeiten

des neuen Gebäudes in Betrieb bleiben

samt erforderlichen Ein- und Ausfahrten. u

AUSSCHREIBUNG

Auftraggeber/Auslober

eww Anlagentechnik GmbH, Knorrstraße 6,

4600 Wels, als Totalübernehmer.

Art des Verfahrens

Geladener Architekturwettbewerb

(Realisierungswettbewerb)

Teilnehmer

1 Architekturbüro Bauböck ZT GmbH,

4910 Ried im Innkreis

2 Architekt DI Thomas Blazek, 4040 Linz

3 F2 Architekten ZT GmbH, 4690 Schwanenstadt

4 Haas Architektur ZT GmbH, 4470 Enns

5 hm architekten ZT GmbH, 4863 Seewalchen

am Attersee

6 neururer architekten ZT GmbH,

4840 Vöcklabruck

7 TWO IN A BOX – ARCHITEKTEN ZT Gmbh,

4100 Ottensheim

Mitglieder des Preisgerichtes

Fachpreisrichter:

Arch. DI Manfred Waldhör (Vorsitzender)

Arch. Mag. Peter Schneider (stv. Vorsitzender)

HR DI Elke Handstanger (Schriftführerin)

Sachpreisrichter:

Bürgermeister Christian Deleja – Hotko (stv.

Schriftführer)

DI Dorothea Helperstorfer

Kommandant ABI Alfred Stummer

Zuschlagsentscheidung

04.05.2023

Preise

1. Preis: hm architekten

€ 10.000,00

2. Preis: ARGE neururer architekten

und WS architektur ZT GbR

€ 8.100,00

3. Preis: TWO IN A BOX – ARCHITEKTEN

€ 7.300,00 (exkl. MwSt.)

Nachrücker: Architekt DI Thomas Blazek

€ 3.650,00


www.architektur-online.com

31

Wettbewerbe & Awards

Feuerwehrhaus aus einem Guss

Ein länglicher, klarer Baukörper entlang

der Lorcherstraße beheimatet

die Freiwillige Feuerwehr Enns.

Keilförmig verjüngt sich das Gebäude

in Richtung Stadlgasse. Angrenzend

an den Verwaltungstrakt befinden

sich zuerst die sieben kürzeren

Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und

danach im Bereich mit der größten

Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze.

Die Waschbox, um das Trafogebäude

leicht zurückgesetzt, samt

vorgelagertem Schlauchturm bildet

den Abschluss der Halle.

Das Nebengebäude, die KHD-Halle,

steht dem Feuerwehrhaus in gleicher

Farb- und Formensprache gegenüber

und bildet ein Ensemble.

Ausnutzung der Freiflächen

Durch die Platzierung des Gebäudes

und den Verzicht eines L-förmigen

Baukörpers entsteht ein großer

Bernhard Mandl (li.)

und Martin Höltinger

Übungsplatz in perfekter Lage vor

dem Schlauchturm. Eine nordseitige

Notausfahrt bleibt erhalten.

Die Aufstellfläche eines Krans für

Hubarbeiten vor der Sporthalle ist

ebenfalls dauerhaft gewährleistet.

Im Anschluss an den Schlauchturm

und die Waschbox ist Platz für die

Erweiterung eines Hallenstellplatzes

und das externe Notstromaggregat.

Die maximale Längsausdehnung

begünstigt den Lärmschutz für die

Anwohner und bildet zugleich einen

städtebaulichen Abschluss.

Klare Orientierung im Gebäude

Der Haupteingang orientiert sich

zum neu organisierten, südlich gelegenen

Parkplatz. Die anrückenden

Einsatzkräfte gelangen auf kurzem

Wege in die Garderoben und von

dort weiter direkt in die Fahrzeughalle.

Gegenüber liegend gelangt

man in den Bereitschaftsraum und

den Kommandoraum mit Blick auf

den Vorplatz und die Fahrzeughalle.

Die einfache, lineare Wegeführung

ermöglicht beste Übersicht, kurze

Wege und somit effizientes Arbeiten

im Einsatzfall.

Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes

befinden sich Büros, Schulungs-

und Jugendraum sowie die

beiden Ruheräume. Der Schulungsraum

verfügt über ein Fenster in die

Fahrzeughalle und lässt sich mittels

mobiler Trennwand zum Jugendraum

öffnen. Teeküche, Pausenbereich und

Jugendraum orientieren sich „hell

und freundlich“ zur vorgelagerten

Terrasse, von wo aus man den ganzen

Vorplatz überblicken kann.

Konstruktion, Materialkonzept

und Technik

Das Gebäude wird in Massivbauweise

errichtet. Die leicht geneigten

Dächer werden in Form von vorgefertigten

Holzbauelementen mit

langlebigen Gleitbügeldachbahnen

hergestellt.

Alle Fassadenflächen können kostengünstig

verputzt, aber auch als

hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt

werden. Die einheitliche Farbgebung

kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus

und stärkt den Charakter

der Architektur. Einzig Schlauchturm

und Teile der Waschbox heben sich

als betongraue Baukörper bewusst

davon ab. Der kompakte geradlinige

Baukörper weist minimale Hüllflächen

und dadurch ideale Voraussetzungen

für hohe Energieeffizienz auf.

Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes,

aber auch das Dach

der KHD-Halle erlauben die Installation

einer Photovoltaik Anlage. •


NOTSTROM

NOTSTROM

E R W E I T E R U N G

WASCHBOX

7,50

25

75

NOT-

STROM

ERWEI-

TERUNG

S C H L A U C H L A G E R

4,50

TRAFO

WERKSTATT

20,00 m 2

4,50

4,50

25

4,50

G E R Ä T E L A G E R 44,40 m 2

G E R Ä T E L A G E R 48,60 m 2

80,00 m 2

4,50

20,00

25

4,50

BINDEMITTEL

4,50

4,50

S O N T I G E

DRUCKLUFT

4,50

P F L E G E

A N Z Ü G E

ZUSÄTZLICHE LAGER

4,50

4,50

W A S C H -T R O C K E N -

4,50

25

75

25

9

25

JUGEND

7

9

8

BESPR.

7

6

14

SPINDE

WC-H

8

7

76

SPINDE-H

6

24

SPINDE

14

SPINDE

EINSATZ-

MITTEL

BEL (OG)

5

WC-D

9,30 m 2

7

6

5

4

14

SPINDE

AUSSTELLUNG

EDV

5,25 m 2

VF

6

TEEKÜCHE

VF

58,80 m 2

5

4

3

19

SPINDE

P U T Z

7,60 m 2

5

18

SPINDE-D

3

BÜRO I

15,90 m 2

4

2

9

SPINDE

4

2

SCHLAFR.

12,05 m 2

12,05 m 2

3

ATEMSCHUTZ-

TREIBSTOFF-

BEKL-

L A G E R

14,55 m 2

KAT

18,35 m 2

AR/PUTZ

1

3

4,50 m 2

2

18,10 m 2

1

11,90 m 2

AR/LIFT

4,50 m 2

EINGANG

AUSHANG

2

1

5,40

0,00

1

6

FAHNEN

6

5

6

7

5

4

6

5

6

7

5

4

4

6

3

3

5

2

5

4

4

1

3

3

2

2

4

1

3

2

1

3

2

1

7

6

2

1

5

4

7

3

6

9

2

1

5

1

4

3

9

2

8

1

5

8

7

5

4

5

7

7

6

4

3

6

5

5

4

4

7

6

3

6

5

3

2

2

5

4

1

4

3

5

3

2

4

2

1

1

3

2

4

1

7,00

3

0,00

2

1

3

2

1

2

1

1

www.architektur-online.com

AUFSTELL-

FLÄCHE

KRAN

NOT-

AUSFAHRT

ÜBUNGSPLATZ

LORCHER STRASSE

FAHRZEUGHALLE KOPFGEBÄUDE

PV ANLAGE

KHD-HALLE

32

CHITEKTURWETTBEWERB „NEUBAU FEUERWEHR ENNS“

12

Ansicht West

17 PP

35 PP

STADLGASSE

11

N

10

EIN FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS

Ein länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße

beheimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt

sich das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den

Verwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren

Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit der

größten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox,

um das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem

Schlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.

Das Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut

vorgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem

Feuerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber

und bilden ein gemeinsames Ensemble.

BESTMÖGLICHE AUSNUTZUNG DER FREIFLÄCHEN

Durch die Platzierung des Gebäudes entlang der Lorcherstraße

und den Verzicht eines L-förmigen Baukörpers entsteht ein

großer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.

Eine nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen

Durchfahren einer Garage erhalten.

Die Aufstellfläche eines Krans für Hubarbeiten vor der Sporthalle

ist ebenfalls dauerhaft gewährleistet. Im Anschluss an den

Schlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung

eines Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die

maximale Längsausdehnung entlang der Lorcherstraße

begünstigt den Lärmschutz für die Anwohner und bildet zugleich

einen städtebaulichen Abschluss.

KLARE ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE

Wettbewerbe & Awards

Der Haupteingang orientiert sich zum neu organisierten, südlich

gelegenen Parkplatz. Die anrückenden Einsatzkräfte gelangen

auf kurzem Wege in die Garderoben und von dort weiter direkt in

die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man in den

Bereitschaftsraum mit Teeküche und den Kommandoraum mit

Blick auf den Vorplatz und die Fahrzeughalle. Die einfache,

lineare Wegeführung ermöglicht stehts beste Übersicht, kurze

Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.

Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes befinden sich Büros,

Schulungs- und Jugendraum sowie die beiden Ruheräume. Der

Schulungsraum verfügt über ein Fenster in die Fahrzeughalle

und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum

öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum orientieren

sich „hell und freundlich“ zur vorgelagerten Terrasse, von wo aus

man den ganzen Vorplatz überblicken kann.

Historische Feuerwehrgegenstände können im Foyer und

Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden.

KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT UND TECHNIK

Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet. Die leicht

geneigten Dächer werden in Form von vorgefertigten

Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen

hergestellt und nach außen entwässert.

Alle Fassadenflächen können kostengünstig verputzt aber auch

als hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt werden. Die

einheitliche Farbgebung kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus

und stärkt den Charakter der Architektur. Einzig Schlauchturm

und Teile der Waschbox heben sich als betongraue Baukörper

bewusst davon ab.

Der kompakte geradlinige Baukörper weist minimale Hüllflächen

und dadurch ideale Voraussetzungen für hohe Energieeffizienz

vor. Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes, aber

auch das Dach der KHD-Halle erlauben die Installation einer

Photovoltaik Anlage.

818418

9 8 7 6 5 4

3

KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE

KOMMANDO

TERRASSE

HAUPTEINGANG

LAGEPLAN M 1:500

ANSICHT WEST M 1:200

FEUERWEHR ENNS

TRAFO

ICHT OST M 1:200

Z A U N

TRAFO

BESTAND

INKL. SCHLAUCHPFLEGE

104,55 m 2

ABSTAND8,75 m 2

10,00 m 2 L Ö S C H -

12

11

5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )

320,85 m 2

10

9

8

7

L A G E R

20,00 m 2

6

SCHMIERMITTEL

12,00 m 2

5

L A G E R

10,00 m 2

7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )

345,55 m 2

TAUCHER

15,00 m 2

P F L E G E R A U M

20,00 m 2

R A U M

25,00 m 2

S C H L E U S E

10,20 m 2

10,00 m 2 95,10 m 2

4 3 2 1

9,75 m 2

KDO. u.

BEREITSCHAFT

TEE+LAGER

ABSTAND7,45 m 2

26,85 m 2 UMKLEIDE

±0,00

43,10 m 2 HEIZR.

14

13

12

11

10

35 PP

T U R M

8,15 m 2

1. Preis

Projekt 01

Z A U N

T O R

NOT-

AUSFAHRT

hm architekten zt gmbh

Seewalchen am Attersee; gegründet 2018

Martin Höltinger, Bernhard Mandl, Eva Ploy

hm-architekten.at

ÜBUNGSPLATZ

ca.800m²

A U F S T E L L F L Ä C H E K R A N 8x14M

B O O T E

15,40 m 2

1,50

F L U G D A C H F Ü R

ABROLLBEHÄLTER

8,00

14,00

H A L L E A B R O L L B E H Ä L T E R

160,00 m 2

16,00

H A L L E P A L E T T E N L A G E R

150,00 m 2

NOT-

STROM

ERWEI-

TERUNG

5,00

15,00

TRAFO

10,00

17 PP

2,60 60 3,00 79 5

PV ANLAGE

FAHRZEUGHALLE

20 PP

BESTAND

LORCHER STRASSE

KOPFGEBÄUDE

7,00

NITT LÄNGS M 1:200

NOT-

AUSFAHRT

N

ÜBUNGSPLATZ

GESCHOSS M 1:200

Erdgeschoss

AUFSTELL-

FLÄCHE

KRAN

17 PP

KHD-HALLE

BÜRO

BÜRO II

15,45 m 2

10,00 m 2 AR/LIFT

63,95 m 2

WC-H

7,45 m WC-D

2 2,60 m 2

SCHULUNGSRAUM

78,40 m 2

SCHLAFR.

22,20 m 2 11,00 m 2

+3,20

GARD.

4,30

TERRASSE

47,40 m 2

4,50

14

13

12

11

10

50 4,50 1,00 1,02 30 5

5,00

50 2,50 30 2,20

ICHT SÜD M 1:200

LAGEPLAN M 1:500

SCHNITT FAHRZEUGHALLE M 1:200

Blatt 1

N

TRAFO

BESTAND

S C H L A U C H L A G E R

WERKSTATT

G E R Ä T E L A G E R 48,60 m

10,00 m 2 2

20,00 m 2

L Ö S C H -

BINDEMITTEL

L A G E R

20,00 m 2

TREIBSTOFF-

SCHMIERMITTEL

12,00 m 2

S O N T I G E

L A G E R

10,00 m 2

DRUCKLUFT

10,00 m 2

P F L E G E

A N Z Ü G E

TAUCHER

15,00 m 2

ATEM

P F L

2

RGESCHOSS M 1:200

Obergeschoss

NOTSTROM

WASCHBOX

INKL. SCHLAUCHPFLEGE

104,55 m 2

7,50

25

75

4,50

4,50

5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )

320,85 m 2 7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )

345,55 m 2

4,50

4,50

4,50

4,50

4,50

4,50

4,50

4,50

ABSTAN

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3


20,00

25

S C H L A U C H L A G E R

WERKSTATT

G E R Ä T E L A G E R 48,60 m

10,00 m 2 2

20,00 m 2

L Ö S C H -

BINDEMITTEL

L A G E R

20,00 m 2

75

ABSTAND8,75 m 2

4,50

12

2

www.architektur-online.com

4,50

11

EINSATZ-

BÜRO

MITTEL BÜRO II

BÜRO I

KAT

BEL (OG) 15,45 m 2 15,90 m 2

18,35 m 2

10,00 m 2 VF

AR/LIFT

63,95 m 2 4,50 m 2

WC-H WC-D

7,45 m 2 2,60 m 2

SCHLAFR.

12,05 m 2

SCHULUNGSRAUM

78,40 m 2

TEEKÜCHE

SCHLAFR.

12,05 m 2

JUGEND

22,20 m 2 AR/PUTZ

11,00 m 2

1

5 STELLPLÄTZE (4,5x14m )

320,85 m 2

4,50

10

+3,20

GARD.

TERRASSE

47,40 m 2

4,50

9

4,50

8

4,50

7

FEUERWEHR ENNS

6

14

5

13

4

10,00 m 2 33

KDO. u.

7 STELLPLÄTZE (4,5x10m )

345,55 m 2

TBEWERB „NEUBAU FEUERWEHR ENNS“

4,50

6

14,00

4,50

5

S O N T I G E

L A G E R

10,00 m 2

DRUCKLUFT

12

4,50

3

4

11

P F L E G E

A N Z Ü G E

TAUCHER

15,00 m 2

2

10

4,50

3

1

9

4,50

8

2

W A S C H -T R O C K E N -

R A U M

25,00 m 2

7

4,50

1

6

S C H L E U S E

10,20 m 2

5

75

ABSTAND7,45 m 2

4

UMKLEIDE

HEIZR.

76

95,10 m 2 18

11,90 m 2

SPINDE-H

SPINDE-D

14

14

14

19

9

SPINDE

SPINDE

SPINDE

SPINDE SPINDE

AR/LIFT

4,50 m 2

AUSSTELLUNG

EINGANG

WC-H

WC-D EDV

9,75 m 2 9,30 m 2 5,25 m 2

AUSHANG

BEREITSCHAFT

TEE+LAGER

BESPR.

43,10 m 2 18,10 m 2

26,85 m 2

3

24

SPINDE

2

1

VF

58,80 m 2

P U T Z

7,60 m 2

±0,00

ATEMSCHUTZ-

P F L E G E R A U M

20,00 m 2

TREIBSTOFF-

SCHMIERMITTEL

12,00 m 2

BEKL-

L A G E R

14,55 m 2

Wettbewerbe & Awards

FAHNEN

6

5

6

5

4

14

13

12

11

10

7

9

3

4

6

5

4

3

2

8

7

6

2

1

PLATZ

0m²

5

4

3

N

2

1

6

5

4

RGESCHOSS M 1:200

3

2

1

25

7

6

5

4

3

2

1

1

A U F S T E L L F L Ä C H E K R A N 8x14M

5

2

35 PP

9

STADLGASSE

Ansicht Süd

7

8

6

7

5

6

B O O T E

15,40 m 2

1,50

4

25

N

5

3

F L U G D A C H F Ü R

ABROLLBEHÄLTER

80,00 m 2

EIN FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS

KLARE ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE

Ein länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße

Der Haupteingang orientiert sich zum neu organisierten, südlich

beheimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt

gelegenen Parkplatz. Die anrückenden Einsatzkräfte gelangen

sich das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den

FEUERWEHR auf kurzem Wege in die Garderoben

ENNS

und von dort weiter direkt in

Verwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren

Stellplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit der

die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man in den

Bereitschaftsraum mit Teeküche und den Kommandoraum TRAFO mit

größten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox,

Blick auf den Vorplatz und die Fahrzeughalle. Die einfache,

um das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem

lineare Wegeführung ermöglicht stehts beste Übersicht, kurze

Ansicht Ost

Schlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.

Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.

Das Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut

Im Obergeschoss des Verwaltungstraktes befinden sich Büros,

vorgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem

Schulungs- und Jugendraum sowie die beiden Ruheräume. Der

JURYBEURTEILUNG

Feuerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber

Schulungsraum verfügt über ein Fenster in die Fahrzeughalle

FEUERWEHRHAUS AUS EINEM GUSS

und bilden ein gemeinsames KLARE Ensemble. ORIENTIERUNG IM GEBÄUDE und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum

Das Projekt besteht aus einem

öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum orientieren

länglicher, klarer Baukörper entlang der Lorcherstraße BESTMÖGLICHE AUSNUTZUNG Der Haupteingang DER FREIFLÄCHEN orientiert sich zum neu organisierten, sich „hell und freundlich“ südlich

nord-südgerichteten zur vorgelagerten Terrasse, Baukörper, von wo aus

heimatet die Freiwillige Feuerwehr Enns. Keilförmig verjüngt Durch die Platzierung gelegenen des Gebäudes Parkplatz. entlang der Die Lorcherstraße anrückenden Einsatzkräfte man den ganzen gelangen Vorplatz überblicken kann.

h das Gebäude in Richtung Stadlgasse. Angrenzend an den und den Verzicht eines auf kurzem L-förmigen Wege Baukörpers in die Garderoben entsteht ein und von Historische dort weiter Feuerwehrgegenstände direkt der sich in vom markanten können im Foyer Kopfbauteil

und

in den nach Norden hin verbrei-

großer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.

Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden.

rwaltungstrakt befinden sich zuerst die sieben kürzeren

die Fahrzeughalle. Gegenüber liegend gelangt man

Eine nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen

llplätze der Einsatzfahrzeuge und danach im Bereich mit Durchfahren der einer Garage Bereitschaftsraum erhalten. mit Teeküche und den Kommandoraum KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT mit

tert und damit die UND Garagenfront

TECHNIK

ßten Gebäudetiefe die fünf langen Stellplätze. Die Waschbox, Die Aufstellfläche eines Blick Krans auf für den Hubarbeiten Vorplatz vor der und Sporthalle die Fahrzeughalle. Das Gebäude Die einfache, wird Massivbauweise errichtet. Die leicht

das Trafogebäude leicht zurückgesetzt, samt vorgelagertem ist ebenfalls dauerhaft lineare gewährleistet. Wegeführung Im Anschluss ermöglicht an den stehts beste geneigten Übersicht, Dächer auch kurze werden von der in Stadlgasse Form von vorgefertigten sichtbar

Schlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung

Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen

hlauchturm, bilden den Abschluss der Halle.

Wege und somit effizientes Arbeiten im Einsatzfall.

eines Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die

hergestellt und werden nach außen lässt. entwässert. Der Schlauchturm

TRAFO

s Nebengebäude, die KHD-Halle wurde laut maximale Längsausdehnung Im Obergeschoss entlang des der Verwaltungstraktes Lorcherstraße befinden Alle Fassadenflächen sich Büros,

im Norden

können kostengünstig

bildet den

verputzt

Abschluss

aber auch

rgeschlagenem Planungsentwurf konzipiert und steht dem begünstigt den Lärmschutz Schulungs- für die Anwohner und Jugendraum und bildet zugleich sowie die beiden als Ruheräume. hinterlüftete Der Plattenfassade ausgeführt werden. Die

uerwehrhaus in gleicher Farb- und Formensprache gegenüber einen städtebaulichen Schulungsraum Abschluss. verfügt über ein Fenster in einheitliche die Fahrzeughalle

Farbgebung dieser kennzeichnet Garagenfront. das neue Feuerwehrhaus

und stärkt den Charakter der Architektur. Einzig Schlauchturm

d bilden Ansicht ein gemeinsames Nord Ensemble.

und lässt sich mittels mobiler Trennwand zum Jugendraum

und Teile der Waschbox Die Innenfunktionen heben sich als betongraue sind schlüssig

Baukörper

SICHT NORD M 1:200

öffnen. Teeküche, Pausenbereich und Jugendraum bewusst davon orientieren ab.

angeordnet und von hoher innenräumlicher

Voraussetzungen Qualität, für hohe Energieeffizienz die Raum-

STMÖGLICHE AUSNUTZUNG DER FREIFLÄCHEN

sich „hell und freundlich“ zur vorgelagerten Terrasse, Der kompakte von geradlinige wo aus Baukörper weist minimale Hüllflächen

rch die Platzierung des Gebäudes entlang der Lorcherstraße

man den ganzen Vorplatz überblicken kann. und dadurch ideale

vor. Die gesamte Dachfläche des Feuerwehrgebäudes, aber

d den Verzicht eines L-förmigen Baukörpers entsteht ein

Historische Feuerwehrgegenstände können auch im das Foyer Dach gruppen der und KHD-Halle klar erlauben und die übersichtlich

Installation einer

ßer Übungsplatz in perfekter Lage vor dem Schlauchturm.

Gangbereich im Erdgeschoss ausgestellt werden. Photovoltaik Anlage.

e nordseitige Notausfahrt bleibt ohne dem sonst notwendigen

rchfahren einer Garage erhalten.

4

8,00

2

3

1

5,40

4,50

4,00

0,00

2

25

1

H A L E A B R O L B E H Ä L T E R

160,00 m 2

Aufstellfläche eines Krans für Hubarbeiten vor der Sporthalle

ebenfalls dauerhaft gewährleistet. Im Anschluss an den

hlauchturm und die Waschbox ist Platz für die Erweiterung

es Hallenstellplatzes und das externe Notstromaggregat. Die

ximale Längsausdehnung entlang der Lorcherstraße

günstigt den Lärmschutz für die Anwohner und bildet zugleich

en städtebaulichen Abschluss.

16,00

7

6

5

4

3

2

1

H A L E P A L E T E N L A G E R

150,00 m 2

7

6

5

4

3

2

1

15,00

4

angeordnet. Architektonisch wird

KONSTRUKTION, MATERIALKONZEPT UND TECHNIK diese klare Struktur unterstützt,

Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet. Die dies leicht wird der Aufgabenstellung in

geneigten Dächer werden in Form von vorgefertigten

höchstem Maße 5,40 gerecht.

Holzbauelementen mit langlebigen Gleitbügeldachbahnen

hergestellt und nach außen entwässert.

12,00

Alle Fassadenflächen können kostengünstig verputzt aber Empfehlungen:

auch

als hinterlüftete Plattenfassade ausgeführt werden. Die

0,00

• Zwischen Kommandoraum und

einheitliche Farbgebung kennzeichnet das neue Feuerwehrhaus

und Bereitschaft ist in Abstimmung

7,00stärkt den Charakter der Architektur.

7,00

Einzig Schlauchturm

und Teile der Waschbox heben sich als betongraue Baukörper mit den Nutzern eine Raumtrennung

vorzusehen.

6,20

bewusst davon ab.

SCHNITT

HAUPTEINGANG

und dadurch ideale Voraussetzungen 2,60 für hohe Energieeffizienz • Die Aufteilung der KAT-Räume

vor. 0,00Die gesamte Dachfläche des 0,00 Feuerwehrgebäudes, im aber Obergeschoss ist mit den Nutzern

abzustimmen.

auch das Dach der KHD-Halle erlauben die Installation einer

Photovoltaik Anlage.

Schnitt Kopfgebäude

SCHNITT KOPFGEBÄUDE M 1:200

50 2,60 60 3,00 80

7

3

6

5

4

5,00

25

3

4,10

KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE 3,20

Der kompakte geradlinige Baukörper weist

KOMMANDO

minimale

TERRASSE

Hüllflächen

2

25

10,00

2

1

1

9

8

7

4,30

17 PP

6

5

4

3

2

4,50

1

2,60 60 3,00 79 5

7

6

5

4

3

20 PP

BESTAND

7

6

SCHUTZ-

E G E R A U M

0,00 m 2

W A S C H -T R O C K E N -

R A U M

25,00 m 2

S C H L E U S E

10,20 m 2

76

SPINDE-H

24

SPINDE

BEKL-

L A G E R

UMKLEIDE

HEIZR.

95,10 m 2 18

11,90 m 2

SPINDE-D

14,55 m 2

14

13

hm Architekten ZT GmbH

Seewalchen am Attersee

Bürogründung 2018 durch

Martin Höltinger und

Bernhard Mandl

Mitarbeiter: Florian Hollweger,

Romana Ecker, Carina Illy,

Romana Louisa Kollau

4,50

2

4,50

1

75

STAND7,45 m 2

14

SPINDE

WC-H

14

SPINDE

KHD-HALLE ÜBUNGSPLATZ FAHRZEUGHALLE

WC-D

14

SPINDE

AUSSTELLUNG

EDV

VF

58,80 m 2

G E R Ä T E L A G E R 44,40 m 2

19

SPINDE

P U T Z

9

SPINDE

±0,00

AR/LIFT

4,50 m 2

EINGANG

KOMMANDO

FAHNEN

TERRASSE

ZUSÄTZLICHE LAGER

12

11

HAUPTEINGANG

10

9

8

7

6

EINSATZ-

MITTEL

BEL (OG)

10,00 m 2

Blatt 2

www.hm-architekten.at

BÜRO

BÜRO II

BÜRO I

KAT

15,45 m 2 15,90 m 2

18,35 m 2

5

4

14

13

12


architektur FACHMAGAZIN

34

smart & effizient

Energiegeladen

Central Control Building / Karapınar, Türkei / Bilgin Architects

Text: Edina Obermoser Fotos: Egemen Karakaya

3.5 Mio. Photovoltaik-Paneele machen Kalyon Karapınar SSP nicht nur zum größten

Solarkraftwerk der Türkei, sondern von ganz Europa. Mit 20 Quadratkilometern

erstreckt sich die gigantische Anlage für erneuerbare Energie über eine Fläche, die

in etwa 2.600 Fußballfeldern entspricht. Bilgin Architects ergänzten den Solarpark

um ein effizientes Betriebs- und Kontrollgebäude, welches sich mit seinem innovativen

Design harmonisch in das Gelände einfügt und zugleich mit seiner schimmernden

Pixelfassade ein markantes Statement setzt.


www.architektur-online.com

35

Bilgin Architects

Die Stromerzeugungsanlage befindet sich in Konya,

der flächenmäßig größten Provinz des Landes. Dort

nutzt sie ein wüstenartiges Areal, welches sich – bedingt

durch den Klimawandel – nicht mehr für eine

landwirtschaftliche Nutzung eignet. Mit einer Kapazität

von 1.350 MWp soll der Solarpark unter optimalen

Bedingungen jährlich fast 3 Mrd. Kilowattstunden

Strom erzeugen und so in etwa eine Stadt mit 2 Mio.

Einwohnern mit nachhaltiger Energie versorgen.

Was in Kalyon Karapınar SSP bis dato fehlte, war ein

zentrales Gebäude, an dem die einzelnen Fäden des

Kraftwerks zusammenlaufen. Das Büro von Begüm

Yılmaz Bilgin und Caner Bilgin konnte den Wettbewerb

für die Errichtung mit einem Entwurf für sich

entscheiden, der zum einen den menschlichen Maßstab

miteinbezieht und zum anderen durch seinen

smarten Umgang mit dem Thema Energie überzeugt.

Funktionales Design mit Doppelfassade

Beim Design des Gebäudes setzte das türkische

Planerteam in erster Linie auf Funktionalität und Effizienz.

In Anlehnung an die gerasterte Struktur der

umliegenden Photovoltaik-Freiflächenanlage fiel die

Wahl auf ein schlichtes Volumen mit quadratischem

Grundriss. Leicht aufgeständert fügt es sich in die

flache Topografie ein, ermöglicht aber zugleich weite

Ausblicke – ohne zu verschatten oder den Solareintrag

der Kollektoren zu beeinträchtigen. Die geringe

Höhe soll außerdem verhindern, dass Vögel die reflektierenden

Ansichten übersehen und dagegen

fliegen. Eines der beiden Highlights des Entwurfes

und darüber hinaus das Rückgrat der energetischen

Planung ist die zweischichtige Fassade: Vor

die rundum raumhoch verglaste Gebäudehülle legt

sich eine leichte, vorgehängte Haut aus 7.200 Edelstahlelementen.

Diese sind unterschiedlich perforiert

und verleihen dem Bau mit vier verschiedenen Lochstrukturen

einen pixeligen, schimmernden Look. Jedes

der Paneele verfügt über eine fein differenzierte,

reflektierende Oberfläche, deren Farbe abhängig

vom Lichteinfall changiert.

u


architektur FACHMAGAZIN

36

smart & effizient

Parametrische Codes & variierende Perforation

Die Anordnung der Einzelteile erfolgte mithilfe von

parametrischen Planungstools in mehreren Layern

und einem einzigartigen Muster. Dabei wurden z.B.

die Ausrichtung, die Umgebung und die Funktion im

Inneren berücksichtigt und in 1:1-Mock-ups eingehend

getestet. Das Ergebnis ist den Architekten zufolge

ein kinetisches Erlebnis, das den solaren Eintrag

auf die Hauptfassade um bis zu 65 % reduziert. Während

die Ansichten an bewölkten Tagen die Grenzen

zwischen Baukörper und Himmel verschwimmen lassen,

macht der durchlässige Vorhang das Kontrollgebäude

im Dunklen zum diffusen Leuchtkörper. In den

Räumen schirmen die filigranen Bleche der sekundären

Ebene je nach Transluzenz die Sonnenstrahlen

ganz ab, filtern den Blick nach draußen auf den Solarpark

oder bringen mehr Tageslicht nach drinnen.

Um Blendung zu verhindern, wurden die Edelstahlelemente

an der Innenseite satiniert und die Arbeitsbereiche

an den Ost-, West- und Südfassaden zusätzlich

mit verdeckten Jalousien ausgestattet. Die

Elementfassade sorgt aber nicht nur – abhängig von

Tageszeit und Witterungsverhältnissen – für spannende

Licht- und Schattenspiele, sondern trägt mit

3 m hohen Fenstern auch zur optimalen Luftzirkulation

im gesamten Gebäude bei. Sie wirkt der Wärmeabsorption

in der wüstenartigen Umgebung entgegen

und schafft ein angenehmes Raumklima.

Luftiges, grünes Herzstück

Im Zentrum wird der schlichte Baukörper von einem

organisch geformten Innenhof aufgelockert. Dieser

bietet – mit Pflanzen und Bäumen bewachsen – inmitten

der kargen Landschaft einen Zufluchtsort

und lädt mit Entspannungszonen zu einer Pause im

Freien ein. Auch hier kann durch die öffenbaren Glaselemente

frische Luft ins Innere gelangen. In Kombination

mit der durchlässigen Metallhülle legt der Patio

damit den Grundstein für natürliche Querlüftung,

anstelle von aufwendiger Klimatechnik. Die Architekten

beschreiben den Hof als kleine Oase: „Er schützt

vor Wind, Staub und bietet Schatten. Damit trägt er

zur passiven Klimatisierung bei und unterstützt die

Energieeffizienz des Gebäudes.“ Bei der Auswahl der

Vegetation achtete man auf heimische Arten mit wenig

Bewässerungs- und Pflegeaufwand. Die Bäume

sind so angeordnet, dass sie die Räume mit ihrem

dichten Blätterkleid in den Sommermonaten vor der

sengenden Hitze abschirmen. Im Winter werfen sie

das Laub ab und lassen mehr Licht, Sonne und damit

auch Wärme hinein. Eine breite Treppe mit Sitzstufen

erinnert an ein Amphitheater. Sie führt vom Patio aus

bis auf das – ebenfalls begrünte – Dach. Dort können

von einer 360-Grad-Plattform die Sonnenkollektoren

des Solarparks überblickt werden, die sich bis zum

Horizont erstrecken. Die Dachfläche fungiert als ergänzende

Isolierung und Regenwasserkollektor. Sie

filtert anfallenden Niederschlag, der anschließend für

die Bewässerung genutzt wird.

u


www.architektur-online.com

37

Bilgin Architects

Die 7.200 parametrisch angeordneten Stahlpaneele der

vorgehängten Fassade regulieren den Lichteinfall. Je nach

Perforation, Position und Sonneneinstrahlung verändert

sich die Atmosphäre im Inneren über den Tag verteilt.


architektur FACHMAGAZIN

38

smart & effizient

Raum für technologische Weiterentwicklung

Der zentrale Hof wirkt sich auch auf die programmatische

Aufteilung des Neubaus auf dem Kalyon

Karapınar SSP-Gelände aus und grenzt betriebsinterne

und gemeinschaftliche Bereiche voneinander

ab: Rund um den fließenden Ausschnitt befinden

sich – zur Gebäudemitte hin orientiert – zunächst

die Erschließungsflächen. Entlang der Fassaden sind

die übrigen Räume angeordnet. Neben der erforderlichen

technischen Infrastruktur zur Steuerung

der Anlage gibt es ein großzügiges Foyer, eine Cafeteria

sowie Büros und Besprechungsräume für die

einzelnen Abteilungen. Halböffentliche Flächen wie

ein Mehrzwecksaal bieten Platz für Veranstaltungen,

Schulungen, Ausstellungen und Workshops und

motivieren Besucher dazu, sich näher mit dem Thema

nachhaltige Energietechnologien zu befassen.

Zudem sollen diese gemeinschaftlichen Räume zur

Öffnung des Betriebs- und Kontrollgebäudes beitragen

und Solarenergie-Ingenieure und -Experten aus

aller Welt anziehen, um sich in dem Solarkraftwerk

in der Wüstenregion zu treffen, auszutauschen und

gemeinsame Innovationen voranzutreiben. •

Inmitten der wüstenartigen

Landschaft wird der

bepflanzte Innenhof zur

grünen Oase. Gleichzeitig

trägt er zur passiven

Klimatisierung und damit

zur Energieeffizienz des

Kontrollgebäudes bei.


B

B

www.architektur-online.com

39

Bilgin Architects

A

10 11

3 4

5

2

5

1

12

6

8

7

10

9 10

1 FOYER

2 CAFETERIA

3 OFFICES

4 CHIEF OFFICE

5 HEAD OFFICE

6 MEETING ROOM

7 SCADA ROOM

8 EXHIBITION ROOM

9 MULTI-PURPOSE HALL

10 STORAGE-TECHNICAL

11 WC

12 COURTYARD

4

N GROUND FLOOR PLAN 1:100

0 5 m 10 m 20 m

A

Central Control Building

Karapınar, Konya, Türkei

Bauherr:

Planung:

Statik:

TGA & HLK-Planung:

Landschaftsplanung:

Infrastruktur:

Elektro & Nachhaltigkeit:

Lichtplanung:

Akustik:

Bebaute Fläche: 2.778 m²

Nutzfläche: 2.585 m²

Baubeginn: 2021

Fertigstellung: 2023

Baukosten:

6 Mio. USD

www.bilgin.studio

Kalyon Energy

Bilgin Architects

Attec Design

Okutan Engineering

Bilgin Architects + MY Landscape

Diyap Project

ERKE Sustainable Building Design

and Consultancy

UKON lighting consultancy

Mezzo Studio

„Die Fassaden des Gebäudes sind nicht nur als architektonisches

Element konzipiert, sondern auch

als Teil der Erde und sogar des Himmels. Dank ihres

hohen Reflexionsgrads integriert sich das Gebäude

nahtlos in seine Umgebung. Die Silhouette des Horizonts

setzt sich auf den Ansichten fort.“

Bilgin Architects


architektur FACHMAGAZIN

40

smart & effizient

Im Kreis gedacht

The Cradle / Medienhafen, Düsseldorf / HPP Architekten

Text: Edina Obermoser Fotos: Ralph Richter


www.architektur-online.com

41

HPP Architekten

The Cradle – der Name

lässt schon erahnen, welches

Konzept hinter dem

Holzhybridbau von HPP

Architekten in Düsseldorf

steckt. Die Planer realisierten

das Bürogebäude

im Auftrag der The Cradle

GmbH & Co. KG und setzten

dabei auf Zirkularität,

Nachhaltigkeit und eine

parametrische 3D-Fassade.

Diese verleiht dem

Neubau nicht nur eine

markante Optik, sondern

bildet auch das Rückgrat

des energetischen

Systems.

Im Düsseldorfer Medienhafen fügt sich der Bürobau

– auf dem einst letzten freien Grundstück direkt am

Wasser – in der Speditionstraße in die prominente

Nachbarschaft ein. 2017 startete das integrale Team

rund um das vor Ort ansässige Architekturbüro die

Planung mit dem Ziel, ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt

auf dem Gelände zu schaffen. Das Ergebnis

ist mit The Cradle ein kreislauffähiges Gebäude, welches

den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Es

bietet Nutzern und Besuchern mit seiner innovativen

und effizienten Gestaltung ein gesundes Raumklima

und wirkt zugleich identitätsstiftend. Außerdem soll

es in Hinblick auf die Transformation hin zu einer zirkulären

Bauwirtschaft mit gutem Bespiel vorangehen

und andere inspirieren.

C2C trifft BIM-Planung

Die hybride Konstruktion folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip

(C2C) und beruht gänzlich auf umweltfreundlichen,

recyclingfähigen Werkstoffen. Diese

wurden vorab sorgfältig in Hinblick auf Materialgesundheit,

Schadstofffreiheit und Trennbarkeit geprüft.

Alle Elemente sollen den Neubau zu einem

zukunftsfähigen Rohstofflager machen und sich im

Falle von Nutzungsänderungen wiederverwenden

lassen. Einen wichtigen Grundstein für das zirkuläre

Design legt der Building Circularity Passport – ein Instrument

zur Dokumentation sämtlicher Werkstoffe

und Bauteile sowie deren Qualität und ökologische

Auswirkungen. Dieser wird durch die Verknüpfung

des BIM-Modells mit Madaster ermöglicht. Die Materialien

des Bürogebäudes wurden mittels individueller

Bauteilnummern in einem Kataster erfasst. Auf

diese Weise stehen künftig detaillierte Informationen

zur einfachen Demontage, dem sortenreinem Recycling

bzw. der erneuten Verwendung der einzelnen

Komponenten zur Verfügung.

u


architektur FACHMAGAZIN

42

smart & effizient

Recyclingbeton, Holz & Glas

Der rechteckige Neubau aus Beton, Holz und Glas

umfasst rund 11.400 m 2 Fläche, die sich über sechs

Etagen und ein Dachgeschoss verteilen. Während

Keller, Erdgeschoss und Erschließungskern von The

Cradle in recyceltem Stahlbeton ausgeführt wurden,

setzte man bei den fünf darüberliegenden Voll- und

dem abschließenden Staffelgeschoss mit Haustechnik

und umlaufender Dachterrasse auf eine massive

Holzbauweise. Sämtliche Bauteile wurden – dem

Kreislaufgedanken entsprechend – ausschließlich

reversibel und leimfrei zusammengefügt. Die Verbindungen

testete man vorab in 1:1-Modellen. Insgesamt

kamen 2.300 m 3 des nachwachsenden Rohstoffs aus

zertifiziert nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft

zum Einsatz. Auf diese Weise soll der CO 2 -Fußabdruck

minimiert werden und das Gebäude gleichzeitig

als natürliche Kohlenstoffsenke fungieren.

Multifunktionale Fassade

Das Holztragwerk entstand in Kooperation mit den

Tragwerksplanern Knippershelbig und Transsolar,

den Experten für Energietechnik. Zum Herzstück

wird die rautenförmige, multifunktionale Fassade.

Diese entwickelte man in Anlehnung an den städtebaulichen

Kontext und entschied sich für einen

zweischichtigen Aufbau: eine verglaste Ebene und

ein außenliegendes Tragwerk. Mächtige V-Stützen

aus Lärchenholz verleihen dem Bau sein charakteristisches

Aussehen. Sie dienen nicht nur der

Lastabtragung, sondern auch als Sonnenschutz

und können einfach demontiert werden. In Süd-

West-Richtung sind die Streben breiter dimensioniert.

Die Brettschichtholz-Struktur spannt hier

geräumige Loggien mit Blick aufs Wasser und den

Hafen auf und verschattet gleichzeitig die Innenräume.

Wo sich keine Balkone befinden, schirmen

Prallscheiben das Holz vor der Witterung ab. An den

nach Norden und Osten gerichteten Seiten des Gebäudes

haben die Stützen filigranere Querschnitte

und sorgen so für einen optimalen Tageslichteinfall.

Hinter der tragenden Holzkonstruktion bildet eine

verglaste Ebene den thermischen Abschluss. Mit

öffenbaren Fensterelementen komplettiert sie die

innovative Gebäudehülle und unterstützt die natürliche

Belüftung des Bürobaus. Ein Spalt zwischen

Prallscheiben und V-Stützen stellt auch in den geschlossenen

Bereichen einen kontinuierlichen Luftstrom

sicher. Im Erdgeschoss führen Betonstützen

das prägnante Fassadenbild der darüberliegenden

Ansichten stimmig fort.


www.architektur-online.com

43

HPP Architekten

Die nachhaltige Materialwahl

sorgt in den

Innenräumen für ein

gesundes Raumklima und

schafft eine angenehme

Arbeitsatmosphäre

für den eingemieteten

Co-Working-Anbieter.


architektur FACHMAGAZIN

44

smart & effizient

Ganzheitlich kreislauffähiger Ansatz

Das Innere von The Cradle wird ebenfalls von den

nachhaltigen C2C-Materialien und den V-förmigen

Stützen der Fassaden geprägt. Aufgrund der außenliegenden,

tragenden Bauteile ließen sich die Grundrisse

offen und stützenfrei umsetzen. Sie ermöglichen

eine flexible Nutzung durch die vielfältigen

Mieter: Zum einen zog ein Co-Working-Anbieter in

das Haus ein, zum anderen ein Restaurant mit Außenterrasse,

wodurch die Interaktion mit dem umliegenden

Quartier gestärkt wird. Neben der zirkulären

Materialwahl komplettieren die natürliche Be- und

Entlüftung, Photovoltaikmodule auf dem Dach sowie

Park- und Ladeplätze für E-Autos bzw. -Fahrräder

in der Tiefgarage das nachhaltige Konzept des

Holz-Beton-Gebäudes.

Bewertet wurde die Nachhaltigkeit des Gebäudes von

der EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer. Mithilfe

des Building Circularity Passport analysierte man dafür

unter anderem den gesamten Lebenszyklus, die

Kreislauffähigkeit und die Umweltauswirkungen des

Neubaus. Das Ergebnis zeigt: The Cradle weist im Vergleich

zu herkömmlichen Bürobauten eine um 56 %

höhere Materialgesundheit auf und verbessert dank

reduzierter Emissionen die CO 2 -Bilanz um 50 %. •


www.architektur-online.com

45

HPP Architekten

Regelgeschoss

EG

DG

The Cradle

Medienhafen, Düsseldorf

Bauherr:

Planung:

Statik/Fassade:

Energieplanung:

TGA-Planung:

C2C-Beratung:

Brandschutz:

Bauphysik:

Interboden Gruppe

HPP Architekten

Knippers Helbig

Transsolar

Bähr Engineering

EPEA – Part of Drees & Sommer

nees Ingenieure

Drees & Sommer Advanced Building Technologies

Grundstücksfläche: 1.200 m²

Bruttogeschossfläche: 11.400 m²

Nutzfläche (HNF): 8.200 m²

Planungsbeginn: 2017

Baubeginn: 2019

Fertigstellung: Dez. 2023

www.hpp.com

„Kreislaufwirtschaft muss langfristig gedacht werden.

Um den Kreislauf zu schließen, brauchen wir

Jahrzehnte – wir müssen jetzt investieren in das, was

in Jahrzehnten vielleicht zurückgebaut wird.“

Antonino Vultaggio, Senior Partner HPP Architekten


architektur FACHMAGAZIN

46

smart & effizient

Wo Visionen

aufblühen

Innovationsbogen / Augsburg / Hadi Teherani Architects

Text: Andreas Laser Fotos: HGEsch Photography

Der Innovationsbogen bildet das Herzstück des

Augsburger Innovationsparks, einem 70 Hektar großen

Areal, das für Forschungs- und Entwicklungsprojekte

ausgewiesen wurde. Mit Nähe zur Universität

Augsburg und renommierten Forschungseinrichtungen

bietet der Innovationspark ideale Bedingungen

für Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft.

Unternehmen wie ein Start-up aus der Robotik

und eine internationale Marketingagentur nutzen

den Standort bereits für ihre innovationsorientierten

Geschäftsfelder, und das Gebäude soll als Magnet für

weitere Unternehmen und Fachkräfte wirken.


www.architektur-online.com

47

Hadi Teherani Architects

Symbolträchtig und begrünt

Mit seiner geschwungenen Form erinnert die Architektur

an einen Sonnenaufgang und symbolisiert den

Aufbruch der Wirtschaftsregion Augsburg. Der rund

147 Meter lange und 23,5 Meter hohe Baukörper integriert

sich harmonisch in die Hügellandschaft der

oberschwäbischen Hochebene und bildet ein einladendes

Tor zum neuen Campus. Die dynamische

Silhouette erhält durch das geneigte, begrünte Dach

eine natürliche Eleganz, die sich nahtlos in die umliegende

Wildblumenwiese einfügt. Die zugrundeliegende

Gründachkonstruktion aus druckstabilen

EPS-Schrägdachplatten kombiniert Wasserspeicherung

mit effizienter Drainage und unterstützt maßgeblich

die Temperaturregulierung der Innenräume.

Die oberste Schicht besteht aus vorkultivierten

Vegetationsmatten, die ein schnelles Anwachsen der

Pflanzen ermöglichten. Mit über 150 verschiedenen

Gräsern und Kräutern fördert das Dach die Biodiversität

und trägt darüber hinaus zur Verbesserung des

Mikroklimas bei.

u

Der Innovationsbogen in Augsburg, entworfen von Hadi Teherani

Architects, erhebt sich als neue Landmarke im Augsburger Innovationspark.

Der Neubau steht als symbolisches Tor zum Areal und

demonstriert, wie anspruchsvolle Architektur und nachhaltige Technik

zu einem visionären Gebäude verschmelzen können.


architektur FACHMAGAZIN

48

smart & effizient

Nachhaltige Konzepte und Technologien

Ein weiteres besonderes Merkmal des Innovationsbogens

ist seine Fassade aus 100 % recyceltem

Aluminium, die weltweit zum ersten Mal in einem

Bauprojekt dieser Größenordnung eingesetzt wurde.

Diese umfasst insgesamt 5.400 m 2 und wurde als

vorgefertigte Elementfassade konzipiert, was nicht

nur den Bauprozess optimierte, sondern auch die

Ressourceneffizienz und Ausführungsqualität weiter

verbesserte. Der Einsatz von recyceltem Aluminium

senkte den CO 2 -Ausstoß um über 527 Tonnen und

sichert durch seine modulare Struktur einen sortenreinen

Rückbau nach Ablauf der Nutzung. Dreidimensionale

Lisenen, die vor der eigentlichen Fassade

angeordnet sind, können beleuchtet werden und machen

den Innovationsbogen so auch nachts zu einem

echten Eyecatcher.

Das Gebäude zeichnet sich darüber hinaus durch

ein hoch effizientes Energiekonzept aus. Neben der

Photovoltaikanlage auf dem Dach, die zur Stromversorgung

beiträgt, wird die Klimatisierung der Büroflächen

über modernste Heiz- und Kühlsegel geregelt.

Für die Wärme- und Kälteversorgung wird durch

Grundwasserwärmepumpen eine äußerst nachhaltige

Energiequelle erschlossen. In Kombination mit

den Vorteilen des Gründachs tragen diese Maßnahmen

dazu bei, dass das Gebäude den Anforderungen

des weltweit anerkannten LEED-Standards

(Leadership in Energy and Environmental Design) in

der höchsten Kategorie „Platinum Core & Shell“ entspricht,

was den Innovationsbogen als ein ökologisch

vorbildliches Bauwerk positioniert.

Bei der eingesetzten Fassadenlösung kommt die Aluminiumlegierung

Hydro CIRCAL 100R aus 100 % recyceltem End-of-Life-Aluminium mit

weniger als als 0,5 kg CO 2 /kg zum Einsatz.

Moderne Infrastruktur und

lebendige Arbeitswelten

Die verkehrstechnische Ausstattung des Innovationsbogens

berücksichtigt die Anforderungen einer

zukunftsorientierten Mobilität. Die Tiefgarage bietet

220 Stellplätze, von denen 70 mit E-Ladestationen

ausgestattet sind. Darüber hinaus gibt es 220 Fahrradstellplätze,

die über eine eigene Rampe erreichbar

sind, um Radfahrern einen unkomplizierten Zugang

zu ermöglichen und die Interaktion mit Autos

zu minimieren.

Im Inneren setzt der Innovationsbogen das New-

Work-Konzept mit einer durchdachten Raumaufteilung

um. Flexible Arbeitsbereiche bieten Start-ups,

Technologieunternehmen und Dienstleistern aus der

Region ideale Bedingungen, um sich zu entfalten. Innovative

Begrünungs-, Akustik- und Beleuchtungskonzepte

fördern das Wohlbefinden der Nutzer und

schaffen eine inspirierende Atmosphäre. Das 15.000

m 2 große Bürohaus bietet zudem 600 m 2 Dachterrassen

und bereichert das kreative Arbeitsumfeld so um

eine weitere Facette.


www.architektur-online.com

49

Hadi Teherani Architects

Innovationsbogen

Augsburg, Deutschland

Bauherr:

Planung:

Projektleitung:

Team:

Fassade:

WALTER Beteiligungen und Immobilien AG, Augsburg

Hadi Teherani Architects

Dr. Christian Bergmann

Sascha Schröder, Bettina Herz, Nora Varga, Ariana Harasymiw,

Ludwig Ebert, Luis-Eloy Sereno Hernandez, Kim Eva Fenck

Sonderkonstruktion der WICONA Elementfassade

WICTEC EL evo aus Hydro CIRCAL 100R

Gesamtfläche: ca. 15000 m 2 BGF; sechs Stockwerke + Tiefgarage

Planung: 2018-2021

Fertigstellung: 2023

www.haditeherani.com

„Nachhaltigkeit ist für unsere Projekte

genauso selbstverständlich, wie es die

harmonische städtebauliche Integration

des Baukörpers, die atmosphärische Ausstrahlung

unserer Architektur oder auch

der Wohn- und Nutzerkomfort sind. All

das geht bei uns Hand in Hand.“

Dr. Christian Bergmann,

Hadi Teherani Architects


architektur FACHMAGAZIN

50

smart & effizient


www.architektur-online.com

51

GAAGA

Waldbaden

in Eindhoven

Het Bosbad / Bosrijk, Eindhoven / GAAGA

Text: Edina Obermoser Fotos: Max Hart Nibbrig, Melchior Overdevest

Shinrin-yoku beschreibt

die japanische Praxis, bei

der man mit allen Sinnen

in den Wald eintaucht

und dessen beruhigende

Wirkung auf Körper und

Geist nutzt. Was in dem

pazifischen Inselstaat als

Methode zur gesundheitlichen

Prävention dient,

ist bei uns zwar unter dem

Begriff Waldbaden bekannt,

jedoch weit weniger

anerkannt. Das Architekturbüro

GAAGA ließ sich

von dem heilsamen Ritual

inspirieren und entwarf

mit Het Bosbad – das

Waldbad – ein zirkuläres

Wohngebäude in Eindhoven,

das ganz im Einklang

mit der Natur steht.

Im Nordwesten der holländischen Stadt entstand

das Projekt im ruhigen Viertel Bosrijk. Dort fügt es

sich zwischen dem Beatrix-Kanal und vielen hohen

Bäumen in einen parkartigen Kontext ein. Das Planerteam

wollte einen modernen Wohnkomplex umsetzen,

der eine starke Verbindung zwischen den

Bewohnern, der grünen Umgebung und dem Gebäude

selbst schafft. Dafür legte man den Fokus auf ein

zurückhaltendes Design, natürliche Materialien und

ein nachhaltiges Gesamtkonzept.

Inspirationsquelle Natur

Der rechteckige Baukörper befindet sich leicht erhöht

auf einer Lichtung und wird von einem nach oben hin

offenen Durchgang geprägt, welcher das Volumen in

zwei gleich große Hälften teilt. Während der Boden mit

Farnen und Pflanzen begrünt ist, erstreckt sich darüber

die laubengangartige Erschließung der Wohnanlage

mit Wendeltreppen und mehreren Brücken, die

zu den einzelnen Einheiten führen. Zusätzlich gibt

es ein Treppenhaus mit Lift im Inneren. Mit gewundenen

Pfaden und üppiger Bepflanzung zieht sich

die Erdgeschosszone wie ein Waldweg mitten durch

das Haus. Sie dockt an den umliegenden Park an und

setzt diesen inmitten des Gebäudes fort. Regen von

Galerie- und Dachflächen gelangt über Wasserketten

in kleine Teiche und Wasserelemente im grünen Außenraum

oder wird in nördlicher Richtung in den Park

abgeleitet. Künftig soll die zentrale Passage den Architekten

zufolge von Kletterpflanzen bewachsen das

einfallende Licht filtern und zum kühlen, geschützten

Treffpunkt für die Mieter bzw. Eigentümer werden. u


architektur FACHMAGAZIN

52

smart & effizient


www.architektur-online.com

53

GAAGA

Der parkartige Raum zwischen den beiden

Gebäudeteilen wird von der Erschließung des

Wohnkomplexes mit Brücken und Laubengängen

sowie einer Fassadenverkleidung aus

wiederverwendeten Holzlatten geprägt.

Mehrschichtige Baumstamm-Fassade

An der Außenseite des Komplexes fasst ein durchgängiges

Fassadendesign die beiden Gebäudeteile

sowie den Durchgang einheitlich zusammen. Die

Planer entschieden sich hier für ein besonderes

Gestaltungs- und Konstruktionselement, welches

den Wohnbau Het Bosbad mit seiner Umgebung

verschmelzen lassen soll: runde Baumstützen aus

geschälten Eukalyptusstämmen. Sie tragen die Bodenplatten

der umlaufenden Balkone, die sich vor

die Gebäudehülle legen, und verleihen der Anlage

ein kollonadenartiges Aussehen – auch im Durchgang

sind sie vereinzelt zu finden. Dazwischen leiten

auch hier Ketten das Wasser nach unten ab und beziehen

den Regen und dessen Versickerung sichtbar

in das Projekt mit ein. Die eigentliche Fassade

beruht auf Rahmenelementen und wurde mit einer

Holzlattung verkleidet. Bei dem Hartholz handelt es

sich um ein wiederverwendetes Material, das zuvor

als Uferschutz diente. Die Balkone sind in den drei

Obergeschossen ebenfalls Teil der Erschließungswege,

fungieren mancherorts als individuelle Freiräume

und bieten Schutz bzw. Privatsphäre für die nach hinten

versetzten Wohnungen. Sowohl die Laubengänge

als auch die Stützen umfassen alle vier Fassaden

des Neubaus komplett. So grenzen sie gleichzeitig

die Passage vom Park ab und kreieren einen sanften

Übergang zwischen öffentlichem Parkraum und dem

halböffentlichen Durchgang.

Behutsam in die Umgebung eingebettet

Neben dem bedachten Umgang mit Wasser spielt

auch Biodiversität eine zentrale Rolle. So wurde zum

einen versucht, möglichst wenig in das vorhandene

Ökosystem einzugreifen und dieses zum anderen

punktuell behutsam zu ergänzen und aufzuwerten.

Mit Rücksicht auf Bestandsbäume pflanzte man einige

neue Kiefern und niedrige, mehrstämmige Arten

und machte in der zentralen Passage mit Nistkästen

Platz für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Dank

der kompakten Grundfläche entstehen rund um die

Wohnanlage großzügige Puffer- und Versickerungsflächen,

die an heißen Tagen außerdem eine kühlende

Wirkung haben.

u


architektur FACHMAGAZIN

54

smart & effizient

Kreislauffähig, demontierbar,

sparsam & flexibel

Die Lastabtragung erfolgt hauptsächlich über zwei

massive Wandscheiben aus Betonfertigteilen, die den

Durchgang einfassen. Sie erstrecken sich über die

Eingangsseiten beider Gebäudeflügel und werden nur

durch punktuelle Stützen entlang der Außenansichten

ergänzt. Bei der Konstruktion lag das Hauptaugenmerk

auf Zirkularität und Demontierbarkeit. Mindestens

85 % des gesamten Materialgewichts sind

laut GAAGA entweder nachwachsend, recycelbar

oder in Falle eines Rückbaus direkt wiederverwendbar.

Von der Tragstruktur bis hin zur mit Schraubverbindungen

montierten Fassade und dem leichten

Innenausbau lassen sich sämtliche Bestandteile des

Wohnkomplexes entweder an veränderte Anforderungen

anpassen oder am Ende des Lebenszyklus im

Sinne der Kreislaufwirtschaft komplett zerlegen bzw.

erneut verbauen. Zudem achtete man auf einen sparsamen

Einsatz der Werkstoffe: Anstelle von massiven

Ortbetondecken fiel die Wahl auf vorgefertigte Hohlkammerelemente.

Diese ermöglichen deutlich schlankere

Decken und sparen nach Angaben der Architekten

bis zu 45 % Beton ein. Um trotzdem alle nötigen

Installationen unterzubringen und außerdem spätere

Sanierungen bzw. Veränderungen zu vereinfachen,

verlegte man Kanalisations-, Lüftungs- und Wasserleitungen

in abgehängten Decken oder Vorsatzschalen.

Die Zwischenwände der bis zu fünf Wohneinheiten

pro Etage sind nicht-tragend ausgeführt. Auf diese

Weise können die offenen Grundrisse rund um Säulen

und Schächte je nach Bedarf flexibel unterteilt und

ohne größere Umbauten angepasst werden. Während

die Nebenräume nach innen zum Laubengang hin orientiert

sind, öffnen sich die Wohnbereiche mit bodentiefen

Fenstern in Richtung Park. Mit Het Bosbad will

das Planerteam zeigen, dass kreislauffähige Konzepte

auch im Wohnbau der Weg in die Zukunft – und dabei

sogar kosteneffizient – sind. Ganz nebenbei gelang es

GAAGA, mit dem Projekt nach dem Vorbild des Waldbadens

ein besonderes Wohnerlebnis zu schaffen,

das selbst Betrachtern eine entspannte und ruhige

Atmosphäre vermittelt und Lust auf naturnahes Wohnen

im Grünen macht.

Die runden Stützen aus Eukalyptusstämmen sind

über Knotenbleche und Stahlkappen mit den Plattformen

der tiefen Balkone verbunden, die zugleich

als Erschließung und privater Außenraum dienen.


www.architektur-online.com

55

GAAGA

EG OG 1

BEGANE GROND

EERSTE VERDIEPING

6 5 4 3 2 1

1 2 3 4 5 6

H G F E D C B A

NOORD

AA

WEST

CC

H G F E D C B A

1 2 5 6

3 4

A B C D E F G H

A B C D E F G H

DERDE VERDIEPING

DAK

ZUID BB

Süd

OOST DD

Ost

OVER

PROJECT

PROJECT

FASE / S

OPDRAC

H G F E D C B A

Het Bosbad

Bosrijk, Eindhoven

SCHAAL

DATUM

OV

DATUM

BLADNU

PRO

PRO

FAS

OPD

SCH

EE

Bauherr:

Planung:

Statik/Akustik:

Landschaftsarchitektur:

Nachhaltigkeitsberatung:

Bebaute Fläche: 1.154 m²

Nutzfläche: 2.500 m²

Planungsbeginn: 2019

Baubeginn: 2021

Fertigstellung: 2022

Kikx Development

GAAGA

Van Rossum Raadgevende ingenieurs

MAAK space

NIBE

„Gebäude mit offenen Grundrissen haben einen längeren

Lebenszyklus. Sie lernen dazu, passen sich an

und lassen den Bewohnern mehr Möglichkeiten, um

mitzubestimmen. Het Bosbad zeigt außerdem das

Potenzial von Reuse-Materialien und weist damit den

Weg hin zu einer kreislauffähigen Architektur.“

DAT

DAT

BLA

OV

PRO

PRO

FAS

OPD

SCH

DAT

DAT

BLA

www.gaaga.nl

GAAGA


architektur FACHMAGAZIN

56

smart & effizient

Himmelsfenster

Skylight Hut / Tschechien / Atelier Hajný

Text: Linda Pezzei Fotos: Radek Úlehla


www.architektur-online.com

57

Atelier Hajný

In einem Naherholungsgebiet in der Umgebung von

Prag findet sich eine Hütte, die durch ihre ungewöhnliche,

asymmetrische Form mit gekapptem Walmdach

und zwei großen Dachfenstern überrascht. Architekt

Martin Hajný hat die ursprünglich einfache Hütte aus

den 1970er-Jahren umfassend renoviert und den Anforderungen

der Besitzer entsprechend im Rahmen der

engen Bauvorschriften als Low-Tech-Lösung konzipiert.

Die Kombination aus Wellblech für Dach und Fassade

sorgt gemeinsam mit den hellen, vorwiegend in Kiefernholz

gehaltenen Innenräumen für einen angenehmen

Kontrast und klassischen Hüttencharme.

So ungewöhnlich die Form und das Äußere der Skylight

Hut auf den ersten Blick erscheinen mögen:

In der Flusslandschaft Sázava nahe Prag ist kein

hochtechnologisches Raumschiff gelandet, sondern

vielmehr ein intelligent konzipierter Rückzugsort

verwurzelt, der auf den Regeln der Physik und einem

durchdachten Konzept basiert. Die vormals einfache

einstöckige Hütte mit Keller und niedrigem Dach aus

den 1970er-Jahren sollte für ein Ehepaar aus der Stadt

zum neuen Zufluchtsort werden – und das nicht nur

für das Wochenende, sondern auch, um von dort aus

in ruhiger Lage inmitten der Natur und umgeben von

einem Garten und alten Bäumen zu arbeiten. Dazu

wollten die Bauherren den Raum im Erdgeschoss um

ein Schlafzimmer im Dachgeschoss erweitern.

Architekt Martin Hajný, seines Zeichens ein Ein-Mann-

Studio, das auf den Grundsätzen der unabhängigen

und engen Zusammenarbeit mit externen Spezialisten

2019 gegründet wurde, nahm sich dieser Herausforderung

an: Das Gebäude befand sich nicht nur in einem

sehr schlechten technischen Zustand, auch der Bebauungsplan

sah keinen Neubau sowie eine Höhenbegrenzung

von maximal 7,7 Meter über dem umliegenden

Gelände vor. Die einzige Lösung bestand daher

in einer vollständigen Renovierung, die das Haus vergrößern

und den Anforderungen der Behörden und

Nachbarn entsprechen würde. Der Entwurf mündete

in eine ungewöhnliche Ausformung mit einem asymmetrischen,

abgeschnittenen Walmdach. u


architektur FACHMAGAZIN

58

smart & effizient

Praktisch und effizient

Der ursprüngliche Bau wurde in diesem Zuge auf

seinen Steinsockel reduziert, der die neue Metallkonstruktion

nur scheinbar trägt. Denn dahinter verborgen

befindet sich eine Stahlbetonplatte auf Stahlbetonpfeilern,

auf welcher die zweiachsige, diffus

offene Struktur verankert ist. Im Sinne der Langlebigkeit

und um einen größeren Wartungsaufwand

zu vermeiden, wurden das Dach und die Fassade mit

Trapezblech verkleidet, das in seiner Formensprache

Anklänge an eine Lattenfassade wecken soll. Dieses

Element findet sich dann auch in der eingeschnittenen

Terrasse mit Blick auf die gegenüberliegende

Pferdekoppel wieder.

Während sich die Hütte in ihrer dunklen Gestaltung

zur Umgebung hin zurücknimmt, wurde das Innere in

warmen Nuancen gestaltet, wobei das dominierende

Element Holz an eine klassische Hütte erinnert. Die

ausgeprägte Maserung der gewählten Kiefernsperrholzplatten

zieht sich von den Deckenpaneelen über

die Wände bis hin zu allen Möbeln. Das Badezimmer ist

mit einem dezenten grauen Putz an Boden und Wänden

versehen. Großzügig positionierte Fensteröffnungen

lassen den Innenraum hell und luftig erscheinen.

Eine Besonderheit stellen dabei die beiden großen

Dachfenster – eines direkt über der Schlafkoje und

das andere über dem Stauraumbereich – dar. Sie eröffnen

nicht nur den ungestörten Blick in den Himmel

und einen interessanten meditativen Raum, sondern

erfüllen auch ganz praktische Funktionen.


www.architektur-online.com

59

Atelier Hajný

Smartes Lüftungskonzept

Da sich die beiden Oberlichter im Schlafzimmer – per

App sowie manuell – öffnen und schließen lassen, ist

eine schnelle natürliche Belüftung des gesamten Gebäudes

trotz minimaler Technik auch aus der Ferne

gewährleistet. Durch den Kamineffekt steigt die verbrauchte

Luft dank der hohen Räume und der Sogwirkung

der strategisch platzierten Öffnungen gezielt

nach oben. Diese optimale Luftzirkulation sorgt

in Kombination mit dem erheblichen Dachüberstand

des südlichen Teils des Gebäudes das ganze Jahr

über für ein angenehmes Raumklima.

u


architektur FACHMAGAZIN

60

smart & effizient

3 Fragen an Martin Hajný

Wie “smart” ist die Skylight Hut konzipiert?

Ehrlich gesagt, die einzige intelligente Technologie,

die wir verwendet haben, ist das automatische System

zum Öffnen und Schließen von Oberlichtern und

Jalousien, das per App, aber natürlich auch manuell

bedient werden kann. Wir wollten alles sehr einfach

gestalten. Im täglichen Gebrauch können die Eigentümer

beispielsweise die Dachfenster öffnen, bevor

sie das Haus verlassen, sodass die heiße Luft entweichen

kann, bevor sie die Hütte erreichen und die

Dachfenster ebenso aus der Ferne schließen.

Wie effizient funktioniert diese Low-Tech-Lösung?

Das gesamte Volumen und die Form sind so konzipiert,

dass sie die innere Schwerkraftlüftung unterstützen.

Durch die entstehende Druckdifferenz

zwischen dem belüfteten Raum und dem geöffneten

Dachfenster steigt heiße, verbrauchte Luft ins

Schlafzimmer im Dachgeschoss auf und entweicht

dann nach draußen. Das bedeutet, dass die Dachluken

im Sommer fast permanent geöffnet sein müssen

– bei einem geringen Öffnungswinkel dringt dabei

kein Regen ein. Zusätzlich haben wir Insektennetze

unter den Dachfenstern angebracht.

Inwieweit kann die Skylight Hut als Modell

für ähnliche Aufgaben dienen?

Ich war selbst überrascht, wie gut die Belüftung

funktioniert. Selbst an den heißesten Sommertagen

ist das Raumklima angenehm. Die Erkenntnis besteht

also darin: Architekten müssen Gebäude nicht

unbedingt mit komplexen HLK-Systemen ausstatten.

Manchmal reicht es, ausschließlich mit natürlicher

Belüftung zu arbeiten.


www.architektur-online.com

61

Atelier Hajný

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht West

EG

OG

Skylight Hut

Flusslandschaft Sázava, Tschechien

Bauherr:

Planung:

Architekt und Partner:

Statik:

privat

Atelier Hajný – Martin Hajný

Martin Hajný, Markéta Šornová

Jiří Houra – HSD statika

Grundstücksfläche: 100 m 2

Bebaute Fläche: 46 m 2

Nutzfläche:

80 m 2 (inkl. Keller)

Planungsbeginn: 2020

Bauzeit:

3.5 Jahre

Fertigstellung: 2024

www.atelierhajny.cz

„Architekten müssen Gebäude

nicht unbedingt mit komplexen

HLK-Systemen ausstatten. Manchmal

reicht es, ausschließlich mit

natürlicher Belüftung zu arbeiten.“

Martin Hajný


architektur FACHMAGAZIN

62

smart & effizient

Maximal

minimal

Zasadený House / Banská Bystrica, Slowakei / PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Text: Linda Pezzei Fotos: Matej Hakár

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS aus der Slowakei

haben auf dem Hügel Suchý vrch oberhalb von Banská

Bystrica ein komfortables, eingeschossiges, nahezu

emissionsfreies Haus in Sichtbeton für eine private

Bauherrschaft entworfen. Das Gebäude entspricht der

slowakischen A0-Klassifizierung und ist über seine

gesamte Höhe harmonisch in das Gelände eingebettet.


www.architektur-online.com

63

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Nähert man sich dem Zasadený House von der rückwärtigen

Seite, so kann es leicht passieren, dass man

das Einfamilienhaus schlichtweg übersieht. Der Ort

des Geschehens, Banská Bystrica, ist die sechstgrößte

Stadt der Slowakei und befindet sich zwischen

der Hauptstadt Bratislava und Košice. Mehrere

Gebirge rahmen die 75.000-Einwohner-Stadt, die

beinahe malerisch im Talkessel Zvolenská kotlina am

Fluss Hron gelegen ist. „Zasadený“, also „eingebettet“,

beschreibt das private Wohnhaus aus der Feder

von Martin Paulíny und Braňo Hovorka durchaus

treffend: Das begrünte Dach des Gebäudes

scheint nahtlos mit dem umliegenden Gelände zu

verschmelzen und auch von innen heraus erwecken

die Wohnbereiche den Anschein, in die natürliche

Umgebung nahtlos überzugehen.

u


architektur FACHMAGAZIN

64

smart & effizient

Organische Verbindung von Innen und Außen

Die horizontale Form, die sich subtil an das Gelände

anpasst und sich in den bestehenden Hang des Baugrundstücks

bohrt, ermöglichte den Architekten, das

Grundstück optimal auszunutzen und das Wohnhaus

auf einer Ebene zu planen. So ließ sich die Wohnfläche

mit einem Zugang von der Westseite und einem

Garten nach Südosten in Richtung des abschüssigen

Hangs ausrichten, was den Blick über dichte Kiefernwälder

sowie die Stadt und die hohen Kämme der

Großen Fatra eröffnet. Natürliche Materialien sorgen

mit ihrer anmutigen Alterung und zurückhaltenden

Farbgebung für ein zeitloses Ambiente. Wände und

Decken aus Sichtbeton, die Linie der Traufe aus rohem

Edelstahl und die Struktur der unbehandelten

Holzterrassen treten ebenso wie die Bewohner selbst

in den ungezwungenen Austausch mit der Umgebung:

großzügige Glasflächen und Oberlichter holen

die Natur auf Wunsch in den Innenraum.

Eingebettet in die Natur

Der Entwurf der Architekten spiegelt den Wunsch des

Bauherren nach einem eingeschossigen Grundriss, Privatsphäre

von den Nachbargrundstücken und einer

visuellen Verbindung mit dem Garten und dem Kiefernwald

von allen Wohnräumen aus wider. Eine kleine

Herausforderung stellte die Planung einer angemessenen

Beleuchtung und ausreichenden Sonneneinstrahlung

für das zu großen Teilen eingegrabene Haus dar.

Die Lösung: Ein großes Oberlicht, das mit einem teilweise

transparenten Außenstoff umhüllt ist und den

Innenraum variabel mit direktem Sonnenlicht versorgt.


www.architektur-online.com

65

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Der Zugang zum Grundstück erfolgt von Westen her,

wo sich der höchste Punkt des Grundstücks befindet.

Hier endet die öffentliche Straße und mündet

in eine private Zufahrt mit überdachtem Parkplatz.

Vor dem Tor und über dem Weinkeller situiert, befinden

sich Gästeparkplätze mit direktem Zugang zur

Gartenterrasse des Hauses. Zur Wohnebene gelangt

man hingegen über eine befahrbare Grasrampe und

eine Treppe. Was die Komposition anbelangt, wird

das Haus von seiner horizontalen Form dominiert,

mit großen Fenstern, die zur Wohnterrasse und zum

Wald hin ausgerichtet sind. Der Übergang zwischen

der Terrasse und dem Innenraum erfolgt jedoch nicht

linear, es wurde vielmehr ein rechteckiger Mäander

geschaffen, der in das Innere führt. Damit dient der

Wohnbereich dank seiner geschützten Lage als vollwertige

Sommerküche mit Ess- und Sitzgelegenheiten

im Freien. Dieser zentrale Wohnbereich ist mit

seinem Oberlicht und der Symbiose aus Innen- und

Außenbereichen für die Nutzung in den zunehmend

wärmer werdenden Sommermonaten von entscheidender

Bedeutung.

u

Der direkte Bezug zur Natur und ein

bewusst inszenierter Ausblick lagen der

Bauherrschaft besonders am Herzen.


architektur FACHMAGAZIN

66

smart & effizient

Schlicht mit Klasse

Der Grundriss des Hauses ist so einfach wie möglich

konzipiert, wobei den minimal gehaltenen Fluren

eine besondere Bedeutung zukommt. Um den zentralen

Wohnbereich herum sind von einer Seite das

Elternschlafzimmer mit Ankleide und Badezimmer

sowie ein Arbeitszimmer angeschlossen. Auf der

gegenüberliegenden Seite liegen Kinder- und Gästezimmer,

die ebenfalls mit eigenen Bädern ausgestattet

sind. Die Technik- und Lagerräume sind mit

dem Eingang verbunden und grenzen im nördlichen

Teil des Hauses an den Wohnbereich, der sich unter

Bodenniveau befindet. Zum Raumprogramm zählen

außerdem ein Weinkeller, der ausschließlich von der

Gartenterrasse aus zugänglich ist, sowie praktische

Abstellmöglichkeiten in der Nähe der Parkplätze, die

sich neben dem Haupteingang des Hauses befinden.

Minimalistisch gibt sich das Zasadený House auch,

was den Energieverbrauch anbelangt: Das Objekt,

dessen extensiv begrüntes Dach in den Sommermonaten

zur Kühlung des Gebäudes beiträgt und

zusätzlich der Wasserrückhaltung dient, wurde als

Niedrigenergiehaus der Energieklasse A0 ausgeführt.

Anfallendes Regenwasser wird in einem unterirdischen

Tank gesammelt und für den technischen

Betrieb des Hauses, insbesondere für den Garten,

wiederverwendet. Heizung und Kühlung erfolgen

über eine Wärmepumpe, die durch Strom unterstützt

wird, der auch in Form von Photovoltaik-Dachpaneelen

gewonnen wird. Im Inneren des Hauses befindet

sich ergänzend eine kontrollierte Lüftungsanlage mit

Wärmerückgewinnung.

Bei der Wahl der Materialien und Oberflächen

folgten die Architekten dem

Prinzip eleganter Zurückhaltung.


www.architektur-online.com

67

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Zasadený House

Banská Bystrica, Slowakei

Bauherr:

Planung:

Teamleitung:

Co-Autor:

Design Team:

Statik:

Bebaute Fläche: 439 m 2

Nutzfläche: 365 m 2

Planungsbeginn: 2016

Bauzeit: 2019 - 2023

Fertigstellung: 2023

www.pha.sk

privat

PAULÍNY HOVORKA ARCHITECTS

Braňo Hovorka, Martin Paulíny

Natália Galko Michalová

Pavol Hubinský, Jan Pilaar, Ján Fellner,

Ján Holos, Božena Skybová, Marta Huttová,

Ján Hronec, Katarína Tannhauserová

Pavol Hubinský

„Unser Entwurfsziel besteht darin, eine innovative und

originelle Lösung zu finden und ein modernes und nachhaltiges

Gebäude zu gestalten, das den Anforderungen

des Kunden, den Eigenschaften des Standorts und dem

Budget gerecht wird. Dabei kombinieren wir funktionale

und ästhetische Aspekte, nutzen Standortvorteile optimal

aus und integrieren technologische Neuheiten.“

Martin Paulíny & Braňo Hovorka


architektur FACHMAGAZIN

68

Naturstein

1

© Joachim Grotus, Herford

Qualität ist

immer im Trend

Vielfalt, Funktion und Image: Mit dieser stimmigen Mischung hat sich Naturstein einen festen

Platz in der Hotellerie und Gastronomie gesichert. Neben den optischen Vorzügen machen ihn

auch seine technischen Eigenschaften zur ersten Wahl für hochwertige Gestaltungen.

Text und Fotos: Richard Watzke (soweit nicht anders angegeben)

Ein Wiener Kaffeehaus ohne Marmortische? Undenkbar.

Gleiches gilt für viele Hotels und Restaurants.

Ob Hart- oder Weichgestein, Neubau oder Sanierung

– bei anspruchsvollen Projekten ist und bleibt

der Naturbaustoff das Maß aller Dinge. Naturstein ist

nicht unzerstörbar, nicht perfekt nach den Kriterien

eines standardisierten Massenproduktes, und doch

besitzt er eine unnachahmliche Aura. Jeder Stein ist

ein Stück Natur, zeigt die Spuren der Zeit, verlangt

ein gewisses Maß an Achtsamkeit und Pflege. All das

zeichnet ihn als Naturprodukt aus. So sehr sich die

Hersteller von keramischen Werkstoffen auch bemühen,

an die Anmutung von echtem Stein kommen

sie nie heran. Selbst die aufwendigsten industriellen

Verfahren scheitern bei dem, was Mutter Natur ohne

menschliches Zutun geschaffen hat. Ein Cocktail verschiedenster

Mineralien, der Druck ganzer Bergmassive,

sehr viel Zeit, oft auch ein spontaner Zufall – das

sind die Zutaten des Rezepts. Daraus entstand eine

beeindruckende Vielfalt: Schwarz schillernd, strahlend

weiß, unifarben oder lebhaft strukturiert, größer

als jede Speisekarte ist das Angebot, aus dem Planer


www.architektur-online.com

69

Naturstein

und Architekten schöpfen können. Neben den Klassikern,

die bereits in der Antike geschätzt wurden,

kommen dank ressourcenschonender Abbau- und

Verarbeitungsmethoden ständig neue Sorten hinzu.

Werkstoff mit Charakter

Naturstein steht wie kein anderes Material für Zeitlosigkeit

und Haltbarkeit. Ein Bad oder eine Theke aus

Naturstein signalisieren, dass hier bewusst für eine

lange Nutzungsdauer investiert wurde. Wichtigstes

Kriterium für den Gestalter ist stets die Funktionalität.

Erfüllt die Gesteinsauswahl die technischen Anforderungen,

wird die ästhetische Komponente geprüft.

Jeder Naturstein hat eine spezifische Aussage,

erzählt dem Betrachter seine eigene Geschichte.

Ein römischer Travertin ruft Erinnerungen an einen

Italienurlaub hervor, ein dunkelblau funkelnder Labradorit

strahlt die Kühle Skandinaviens aus. Österreichische

Klassiker wie Adneter und Untersberger

Marmor, lebhafter Sölker Marmor, ruhiger Wald- und

Mühlviertler Granit oder beiger St. Margarethener

Kalksandstein hingegen sind Natursteine, die uns

seit Generationen begleiten und regionale Identität

vermitteln. Ein eigenes Kapitel ist die Haptik, ist doch

die Oberfläche der unmittelbarste Berührungspunkt

zwischen Mensch und Architektur. Material und

Oberfläche müssen zueinander passen, denn wie jedes

Material ist Naturstein ein Vermittler und Träger

von Emotionen. Als Alternative zu polierten Flächen

werden fein geschliffene oder seidenmatt aufgeraute

2

Flächen immer beliebter. Gerade die matten Oberflächen

tragen zum Wohlfühlfaktor bei und vermitteln

– gerne gepaart mit Holz oder Leder – den Eindruck

von Natürlichkeit. Zusätzlich zur seidenmatten Haptik

sind die leicht angerauten Oberflächen im Streiflicht

weniger anfällig gegen Fingerabdrücke. u

1 Hotel EmiLu: Die Farbgestaltung wechselt von dunkel nach hell mit regionalen Steinen aus

dem Raum Stuttgart.

2 Passt auch bei Nacht: Wandbekleidung aus Onyx in einer Wiener Hotelbar.

3 Strukturierter Bodenbelag aus Solnhofer Plattenkalk im Restaurant Tree House in Erlangen.

3


architektur FACHMAGAZIN

70

Naturstein

4

Wenn es darum geht, Gästen ein unverwechselbares

Erlebnis zu bieten, hat Naturstein seinen großen Auftritt.

Künstliche Industrieware ist massentauglich –

kennt man ein Zimmer, kennt man alle. Wo die Ansprüche

über ein Dach über dem Kopf und eine Dusche

in der Früh hinausgehen, will der Gast so empfangen

werden, wie er sich fühlt: als einzigartiges Individuum.

Ein solches Individuum ist auch Naturstein, ist er in all

seinen tausenden Varianten doch ohne vorgefertigtes

Drehbuch entstanden. Aus gutem Grund werden

großformatige Wandbekleidungen gespiegelt, um die

optische Wirkung durch den Schmetterlingseffekt

der Steinmaserung noch zu verstärken. Ebenso gebräuchlich

im guten Steindesign sind Texturen, die

über mehrere Stiegen durchlaufen oder sich als Abwicklung

durch das gesamte Bad erstrecken. u

5

4 Grandioser Empfang für

besondere Gäste: Der gespiegelte

Bodenbelag lebt von

den großformatigen Platten.

5 Zeitlos und bodenständig:

Foyer aus Kalkstein im Hotel

Peternhof in Kössen.


www.architektur-online.com

FACHMAGAZIN

71

Wettbewerbe Naturstein

Casa Sasso

Steinmetz

4055 Pucking

office@casa-sasso.at

www.casa-sasso.at

Sölker Marmor

Bergbau

8961 Sölk

office@soelker.at

www.soelker.at

Poschacher

Natursteinwerke

4222 Langenstein

office@poschacher.com

www.poschacher.com

Lauster

Naturstein GmbH

9971 Huben/Osttirol

st.johann@lausternaturstein.at

www.lausternaturstein.at

Kienesberger

Steinmetzmeister

4707 Schlüßlberg

office@kienesberger-stein.at

www.kienesberger-stein.at

Steinmetzbetrieb

Wolfgang Ecker

2514 Traiskirchen

office@ecker-stein.at

www.ecker-stein.at

Steinmetzmeister

Dietmar Steller

4600 Wels

office@steller-stein.at

www.steller-stein.at

Schreiber & Partner

Natursteine

2170 Poysdorf

office@sp-natursteine.at

www.sp-natursteine.at

Marmor

Industrie Kiefer

5411 Oberalm

office@marmor-kiefer.at

www.marmor-kiefer.at

Josef Kogler

Steinbruch & Schotterwerk

9554 St. Urban

kogler.naturstein@aon.at

www.kogler-natursteinwerk.at

Gustav Hummel

GmbH & Co KG

2452 Mannersdorf

info@hummel-stein.at

www.hummel-stein.at

Stone4you

Steinmetzbetriebe

2020 Hollabrunn

office@stone4you.at

www.stone4you.at

Pro Naturstein. Die gebündelte Faszination für ein einzigartiges, kraftvolles und von der Natur geschaffenes Unikat. Ein über Generationen

vermitteltes Fachwissen über den Abbau und die Veredelung der österreichischen Natursteinvorkommen, eine gemeinsame Verantwortung,

welche die Begeisterung und das Handwerk verbindet. Pro Naturstein steht für die Vereinigung ausgewählter, österreichischer

Naturstein-Leitbetriebe, die mit Qualität und Leidenschaft hinter ihren Produkten stehen

www.pronaturstein.at


architektur FACHMAGAZIN

72

Naturstein

6

Natürlichkeit ist Trumpf

Bei aller Faszination für die Schönheit der Natur spielt

auch der ökologische Faktor eine immer bedeutendere

Rolle zugunsten von Naturstein im Hoteldesign.

Bei ihrer Flucht aus dem Alltag legen Gäste hohen

Wert auf Authentizität und Natürlichkeit. Naturbelassene

Oberflächen mit einer haptischen Qualität sind

besonders beliebt. Naturstein braucht keine Lacke

oder Beschichtungen und ist von Natur aus frei von

unerwünschten Zusatzstoffen. Dank seines kleinen

CO 2

-Fußabdrucks ist er nicht nur umweltfreundlich

in der Gewinnung und Verarbeitung, sondern auch

problemlos im Rückbau. Naturstein ist auch über das

Nutzungsende des Bauwerks hinaus ein Baustoff,

kein Sondermüll.

Vom Büro zum Hotel

Ein Beispiel für nachhaltiges Bauen im Bestand ist

das Designhotel EmiLu in Stuttgart, das beim Deutschen

Natursteinpreis 2022 eine Besondere Anerkennung

erhielt (Bild 1). Einst als klassischer Verwaltungsbau

in den 1960er-Jahren errichtet, zeigt das

zum Hotel umgenutzte Bauwerk in Stuttgart, welche

Wirkung eine mit regionalem Naturstein ausgestattete

Immobilie haben kann. Leitgedanke des Stuttgarter

Architekturbüros blocher partners war eine

Fassade, die den strukturellen Baubestand mit seiner

künftigen Funktion als Designhotel in Einklang bringt

und sich in ihren städtebaulichen Kontext einfügt.

7

8


www.architektur-online.com

73

Naturstein

6 St. Margarethener Kalksandstein

verleiht dem Heurigen

Döllerer ein rustikales Ambiente.

7 Unverwüstlich: Gastronomen

schwören auf die Robustheit von

Naturstein.

8 Gut fürs Business: Theken und

Hocker auf einem Messegelände.

9 Dezent und elegant –

Stiegenhaus im Hotel Sans Souci,

Wien.

10 Adneter Marmor bildet die natürliche

Basis für den Weinkeller

im Salzburger Fischerwirt.

11 Blickfang: Monolithischer

Waschtisch im Sanitärbereich vom

Hotel Galantha, Eisenstadt. 9

10 11

Die Planer strebten hierfür eine zurückhaltende, ruhige

Fassadenordnung an. Der ursprüngliche Baukörper

wurde um zwei zurückspringende, mit einer

hellen Putzfassade verkleidete Geschosse nach oben

erweitert. Die unteren Geschosse erhielten eine Natursteinfassade,

deren Farbverlauf von unten nach

oben heller wird und auf diese Weise dem Gebäude

Leichtigkeit verleiht. Zur Verstärkung dieser Wirkung

nimmt der Fugenanteil der Steinplatten von unten

nach oben ab. Großen Wert legten die Architekten

bei der Wahl der Steine auf Lokalität. Die Steine sollten

möglichst lokalen Ursprungs sein und zugleich

Bezug auf wichtige Stuttgarter Gebäude nehmen. •


architektur FACHMAGAZIN

74

Wettbewerbe Naturstein

Dialog der Formen

Die exklusive Villa in Lednice, Tschechien, verbindet organische

Architektur mit der Eleganz von Naturstein.

Die Villa Lednice, ein Projekt von Architekt Martin

Frank, abgeschlossen 2023, bietet nicht nur modernen

Luxus, sondern auch einen traumhaften Ausblick

auf das neugotische Schloss Lednice, das im 19. Jahrhundert

vom Fürstentum Liechtenstein errichtet wurde.

Mit drei weitläufigen Geschossen zu je 2.000 m²

vereint die Villa großzügigen Wohnraum und exklusive

architektonische Details. Die offene Bauweise und

großflächigen Fensterfronten schaffen eine harmonische

Verbindung zur umliegenden Natur und lassen

den Blick auf das majestätische Schloss Lednice frei,

das als Wahrzeichen der Region gilt und die Kulturlandschaft

eindrucksvoll widerspiegelt.

Die Villa Lednice kombiniert fortschrittliches Design

mit Funktionalität und repräsentiert zeitgemäße Architektur

mit einer starken Betonung auf Raumgefühl,

Lichteinfall und ästhetische Harmonie. Durch große

Glasfronten fließt das Tageslicht in die Wohnräume

und lässt die Texturen der Natursteine besonders

zur Geltung kommen. Die raffinierte Verwendung von

Travertin Noce, Kanfanar und Taj Mahal schafft eine

harmonische Balance zwischen moderner Gestaltung

und zeitlosen Materialien.

Im Eingangsbereich setzen Travertin und Kalkstein

warme Akzente. Ein Highlight ist das Badezimmer.

Hier erzeugt die Gestaltung in beeindruckender

Bookmatch-Optik, durch die symmetrische Spiegelung

der Maserung, eine faszinierende visuelle Tiefe.

Besonders prägnant ist die freischwebende Treppe,

die durch ihre organische Form und die rahmenden

Glasgeländer den fließenden Übergang zwischen

den Etagen betont. Dieses Zusammenspiel

von Licht, Stein und fließenden Formen zieht sich

durch die gesamte Villa und macht sie zu einem

Ort, an dem Architektur und Natur eine perfekte

Symbiose eingehen.


www.architektur-online.com

75

Wettbewerbe Naturstein

Fotos: stone4you

Villa L, Lednice, Tschechien

Planung: Architekt Martin Frank, Deconcept

www.deconcept.cz

Ausführung: 2023

Natursteine:

Badezimmer: Calacatta, Oberflächen geschliffen, Stärke 2 cm

Böden: Kanfanar, Oberflächen sandgestrahlt + gebürstet und Taj

Mahal, Stärke 2 cm

Wände: Travertin Noce, Oberflächen gestockt

Natursteinarbeiten: stone4you, 2020 Hollabrunn

www.stone4you.at


architektur FACHMAGAZIN

76

Wettbewerbe

Naturstein

Naturstein

schafft

Wohnoase

Bei diesem Einfamilienhaus differenzieren unterschiedliche

Oberflächen derselben Steinart

verschiedene Baukörper.

Einen besonderen Wohnraum konnte das oberösterreichische

Architekturbüro hm Architekten für einen

Kunden entwerfen. Klare Linien, ein Arrangement

schlichter Baukörper und helle Räume zeichnen das

Projekt aus. Die Architekten waren froh, dass sie in

diesem Fall Naturstein einsetzen durften, da für den

Bauherrn eine qualitativ hochwertige Fassade und

Bodenfläche im Vordergrund stand.

Die gleichmäßige Oberflächenbearbeitung verbindet

die einzelnen Baukörper und unterstreicht in

einem besonderen Maß die Gesamtarchitektur. Die

Wertigkeit des natürlichen Steinmaterials passt zu

der zeitlosen Villa und vollendet die gesamte Klasse

des Bauwerks. Die Planung und Fugenteilung

war viel Arbeit und musste wohlüberlegt sein, da

Fugenteilungen von innen nach außen fortgesetzt

werden und Innen- und Außenräume so miteinander

verschränken. Boden- und Wandflächen werden von

innen nach außen fortgeführt.

Verwendet wurde das Material Dietfurter Gala beige

(Kalkstein) in einer fein gestrahlten und gespaltenen

Oberfläche. Trendige Großformate lassen Naturstein

in der Farbgebung ruhiger und einheitlicher wirken.

Die wunderschöne Optik von Naturstein entfaltet sich

dadurch einzigartig in seiner ganzen Schönheit. Die

Oberfläche wurde sandgestrahlt. Damit entstand eine

langlebige und pflegeleichte Natursteinfassade, die

alle Wünsche erfüllt. Die Verwendung von Dietfurter

Gala beige, sowohl für die Fassade als auch für die Terrasse,

schafft einen perfekten fließenden Übergang.


www.architektur-online.com

77

Wettbewerbe

Naturstein

Fotos: Casa Sasso

Villa in Oberösterreich

Planung: hm architekten ZT GmbH, Seewalchen am Attersee

Arch. Mag.arch. Bernhard Mandl

Fertigstellung: August 2024

Wohnfläche: 495 m²

Naturstein: Dietfurter Gala

Natursteinwerk: Casa Sasso GmbH

www.casa-sasso.at


architektur FACHMAGAZIN

78

Hotelarchitektur

Die Langsamkeit

des Reisens

Mit den vier über dem Boden schwebenden Hütten „The Bolder“ haben Snøhetta

in Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmer Tom Bjarte Norland am Rande

des Lysefjords an der norwegischen Westküste ein besonderes Übernachtungserlebnis

entwickelt. Das Ziel bestand darin, die Solitäre nahtlos in die umgebende

Natur einzufügen und ein Projekt im Sinne des Slow Tourism zu schaffen, bei dem

der Fokus auf dem Naturerlebnis liegt. Konkret eröffnen alle vier Hütten mit den

Namen Stylten, Myra, Stjerna und Eldhuset einen außergewöhnlichen Blick auf

den Lysefjord und die umliegende Landschaft.

Text: Linda Pezzei Fotos: Bitmap/Henrik Moksnes, Elisabeth Heier, Elin Engelsvoll


www.architektur-online.com

79

Hotelarchitektur

Mit an Bord bei diesem ungewöhnlichen Vorhaben

war auch die dänische Innenausstattungsmarke

Vipp, die – bekannt für ihren Tretmülleimer – ihr

Portfolio in den vergangenen acht Jahrzehnten

um Küchen, Möbel, Beleuchtungselemente und Accessoires

erweitert hat. So verfügen die zwischen

38 und 60 Quadratmeter großen Hütten über eine

obere Ebene mit einer Kochmöglichkeit samt Essbereich

und eine darunter liegende Ebene, die mit

einem eingebauten Bett und einem Badezimmer

ausgestattet ist. Holz, Marmor und Leder sorgen

in Kombination mit hochwertigen Möbelstücken

und dem rohen Betonboden für einen angenehmen

Kontrast und eine Atmosphäre, die die Umgebung

in ihrer rauen und natürlichen Schönheit rezitiert.

Um den Gästen ein wirklich authentisches Naturerlebnis

zu bieten, wurden die einzelnen Unterkünfte

auf starken Betonpfeilern über dem Boden verankert

und mit großzügigen Glasfassaden ausgestattet,

die Innen und Außen scheinbar ineinanderfließen

lassen. Der Blick in die Weite soll das Gefühl

hervorrufen, als würde man am Rand der Klippe

schwerelos in der Luft schweben, mit freiem Blick

auf den Fjord und die Berge, die mit knorrigen Kiefern

und Felsbrocken bedeckt sind und von der Zeit

der Gletscher zeugen. Als Antwort auf die Umgebung

setzt das minimalistisch gehaltene Konzept

der Innenausstattung auf Möbel aus natürlichen

und langlebigen Materialien in erdigen Farbtönen

und organischen Texturen.

Strukturell sind die Hütten als präzise Objekte zu

verstehen, die von innen heraus geformt und in

ihrer räumlichen Qualität jeweils individuell auf

die Umgebung ausgerichtet wurden. Ein Oberlicht

und viel Glas lassen den Gast zu jeder Tageszeit in

Kontakt mit dem Himmel und der Fjordlandschaft

treten. Von außen betrachtet verschmelzen die

Wände und Dächer zu einem einheitlichen Ganzen

und wirken fast wie kleine Nester im Wald. Filigrane

Stege aus Cortenstahl führen zu den einzelnen Unterkünften

und greifen in ihrer Gestalt ein weiteres

für die Region typisches Material auf.

u


architektur FACHMAGAZIN

80

Hotelarchitektur

Der Bezug zur Natur und den vorhandenen „Baustoffen“

spielte für Snøhetta im Zuge der Konzeptionierung

eine ausschlaggebende Rolle: Um die Natur des

von Granit und langsam wachsenden Kiefern geprägten

Baugeländes erlebbar zu machen, entschieden

sich die Architekten dafür, mit Holz und Beton mit Zuschlagstoffen

vom eigentlichen Standort als Hauptmaterialien

für das Projekt zu arbeiten. Das Holz der

Bäume, die während der Bauarbeiten gefällt werden

mussten, soll an anderer Stelle im Rahmen des Projektes

wieder zum Einsatz kommen, und der Granit,

der aus dem Boden geschnitten wurde, fand bei der

Herstellung des Betons für den Bau Verwendung. Für

die Struktur der Hütten selbst kam unbehandeltes rotes

Zedernholz zum Einsatz, das mit der Zeit vergrauen

und sich in die felsige Landschaft einfügen soll.

Das im Inneren verwendete Eichenholz wurde jeweils

unterschiedlich behandelt, sodass die Gäste in jeder

Hütte ein etwas anderes Erlebnis erwartet.

Der Standort ist, bis auf den Strom der für die Beleuchtung

und die Annehmlichkeiten in den Hütten

verwendet wird, netzunabhängig. Die Wasserversorgung

erfolgt über sauberstes Quellwasser aus der

Aufbereitungsanlage unter dem Parkplatz. In den

kommenden Jahren sollen die vier Hütten um zwei

weitere Gebäude erweitert werden – darunter eine

Lounge und ein Gourmetrestaurant, das lokale Speisen

servieren wird.


www.architektur-online.com

81

Hotelarchitektur

Bewahren

und ergänzen

Das Hotel zum Hirschen in der Elisabeth-Vorstadt – einem aufstrebenden Salzburger

Stadtteil – blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 15. Jahrhundert

reicht. Einst ein Gasthof, führt die Eigentümerfamilie das Haus bereits in der 11.

Generation. Unter dem Titel „Am Hirschengrün“ wurde das Hotel nun nicht nur renoviert,

sondern auch um einen grünen Innenhof und weitere Nutzungen ergänzt.

Text: Edina Obermoser Fotos: Pion Studio

Der Entwurf für das Projekt stammt von den beiden

Büros Dietrich Untertrifaller und lp architektur. Neben

dem kernsanierten Bestand mit über 106 Zimmern

entstanden zwei Anbauten sowie ein Neubau

mit 42 Eigentumswohnungen in ressourcenschonender

Holzhybridbauweise. Das neue Gebäude dockt

über eine transparente Brücke im 3. Stock an das Hotel

an. Atelierflächen, eine Tiefgarage, Gastronomie

im Erdgeschoss und ein belebter Hof ergänzen den

neuen Stadtbaustein. Geothermie und Photovoltaik

komplettieren das nachhaltige Konzept. Der 5.000 m 2

Garten wird nach Plänen der Landschaftsarchitektin

Karin Standler zum gemeinschaftlichen Rückzugsort,

an dem Gäste und Bewohner aufeinandertreffen. Er

soll das Projekt inmitten der urbanen Umgebung zur

grünen Oase machen, die zum Entspannen, Spielen,

Arbeiten und Leben einlädt.

Außen werden die historischen Ansichten des Hotels

zum Hirschen lediglich behutsam renoviert und

fügen sich dezent in das Stadtgefüge ein. Im Inneren

sind die Modernisierungsarbeiten deutlicher

sichtbar: Das Übernachtungsangebot reicht von

klassischen Zimmern und Studios – teils mit Loggia

und Blick in den Garten – bis hin zu luxuriösen

Apartments mit privater Sauna und Badewanne. In

den einstigen Stallungen befinden sich großzügig

ausgestattete, zweistöckige Gartensuiten mit ausreichend

Platz für Familien. Verantwortlich für das neue

Gestaltungskonzept des traditionsreichen Hauses ist

die Innenarchitektin Pia Clodi vom Studio Elise. Sie

setzte auf ein modernes, nachhaltiges Design mit natürlichen

Materialien.

u


architektur FACHMAGAZIN

82

Hotelarchitektur

In den Hotelzimmern lag der Fokus darauf, den

Charme und damit den Charakter des Hauses zu bewahren

und zeitgemäß zu interpretieren. Inspiriert

von einem Waldspaziergang bestimmen gedeckte

Naturtöne sowie verschiedene Naturmaterialien

das Bild, die vielerorts gänzlich unbehandelt sind.

Die Farbe Grün zieht sich durch sämtliche Bereiche:

Während glänzende Fliesen in sanften Nuancen in

den Bädern beruhigend wirken, setzt sich der grüne

Faden in den übrigen Bereichen in Form von Sitzbänken

und Vertäfelungen fort. In den Saunen sorgen

Wände in dunklem Tannengrün für Gemütlichkeit

und runden die Farbpalette stimmig ab. Leuchten,

Griffe und Armaturen aus bronziertem Messing

schaffen elegante Akzente. Beige Wandoberflächen,

Holzdecken und Parkettböden bringen Wärme in die

Wohnbereiche und werden zum zeitlosen Hintergrund

für das puristische Interieur. Zu maßgeschneiderten

Einbauten in Küchen und Bädern kommen

ausgewählte Design klassiker. Diese werden von gezielter

Beleuchtung stimmungsvoll in Szene gesetzt.

Eine Lampe wurde sogar eigens für das Hotelprojekt

vom österreichischen Designstudio Atelier Areti entworfen

und ist nun Teil deren neuer Kollektion.


www.architektur-online.com

83

Hotelarchitektur

Neben einem hellen, lichtdurchfluteten

Frühstücksraum mit diversen

Kunstwerken gibt es die

Hirschen-Bar, die mit gemütlichen

Sitzmöbeln zum geselligen Herzstück

wird. Im angeschlossenen Neubau

können sich Gäste und Besucher

im Deli „das furo“ mit Fusionsküche

aus Salzburg und Tel Aviv verwöhnen

lassen. Dessen Inhaber Martin Eder

ist auch für das kulinarische Angebot

im Hotel verantwortlich und lässt die

Herzen von Foodies und Feinschmeckern

mit nachhaltigen, regionalen

Produkten höherschlagen. Im hauseigenen

Fitnessstudio, dem Yogaraum

und dem Hirschen-Spa kommen

Wellness- und Sportbegeisterte voll

auf ihre Kosten. Drei flexibel nutzbare

Veranstaltungsräume bieten ideale

Voraussetzungen für Events und

Meetings und verwandeln das sanierte

Hotel auch für Unternehmen in einen

attraktiven Anlaufpunkt. •


architektur FACHMAGAZIN

84

Hotelarchitektur

Hommage an

historische Gemäuer

Von außen wirkt das taubenblau gestrichene 600 Jahre alte Laubenhaus in der

Altstadt von Brixen mit seinem einladenden, weiß getünchten Bogen, den weiß

umrandeten Fenstern und dem hölzernen Tor charmant – und ein bisschen wie

aus der Zeit gefallen. Einzig der an der Wand schnörkellos und zurückhaltend angebrachte

Schriftzug „fink“ lässt mit seinen metallenen, feinen Lettern im Inneren

ein modernes Ambiente erahnen.

Text: Linda Pezzei Fotos: Konstantin Volkmar/fink Restaurants&Suites

1896 hatte die Familie Fink das Stadthaus in den

Kleinen Lauben als Gasthaus und Metzgerei übernommen,

2023 fassten Petra und Florian Fink den

Entschluss, den Wert des Historischen wieder sichtbar

werden zu lassen. Aus der gemeinsamen Überzeugung

des nachhaltigen Denkens und Handelns in

allen Bereichen heraus, symbolisiert der Umbau des

Traditionshauses unter der Regie des Architekturbüros

ASAGGIO in Zusammenarbeit mit Stefan Gamper

eine Hommage an die Architektur- und Kulturgeschichte

der Altstadt von Brixen.


www.architektur-online.com

85

Hotelarchitektur

im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde der historische

Bestand zur Gänze entkernt und, basierend

auf seinem ursprünglichen Erscheinungsbild, behutsam

und respektvoll renoviert. Neun Suiten, das

Lauben-Restaurant mit der sogenannten Klosterküche

und ein kleiner Spa-Bereich sollen das fink in

den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem

zukunftsfähigen und zeitgemäßen Reiseziel für Designliebhaber

machen. Denn die Architekten setzten

mit ihrem Entwurf für das Interieur bewusst auf eine

Inszenierung der historischen Steinmauern und Gewölbe.

Zurückhaltende Akzente, hochwertige Textilien

und das Spiel mit vorhandenen Formen bringen

die alten Mauern und Rundbögen voll zur Geltung.

Maßgeblich beteiligt an dem Konzept war auch Stefan

Hecht von substanz design, dessen Philosophie

dem Prinzip der Einfachheit und Natürlichkeit folgt.

Ein besonderes Augenmerk legte das Kreativ-Team

auf die Beleuchtung. Bereits im Eingangsbereich wurden

Flure und Zimmertüren beinahe dramaturgisch

in Szene gesetzt. Die Treppe ist so ausgeleuchtet,

dass es wirkt, als würde man aus einem schummrigen

Dunkel dem strahlenden Tageslicht und dem Himmel

entgegen schreiten. Im Restaurant wurde einerseits

die filigran gestaltete Gewölbedecke ins rechte Licht

gerückt und andererseits an den Tischen durch das

bewusste Spiel mit Hell und Dunkel eine fast intime

Atmosphäre geschaffen, die den Fokus ganz auf die

Speisen und das Gegenüber lenkt.

u


architektur FACHMAGAZIN

86

Hotelarchitektur

In den Suiten und im Spa setzt sich dieser spielerische

und gekonnte Umgang mit natürlichem und

künstlichem Licht stringent fort. Das Tageslicht,

das durch die Fenster oder Oberlichter in den Raum

fällt, wirkt bewusst gelenkt und optimal ausgenutzt.

An anderer Stelle erweckt indirektes Licht den Anschein

großzügiger Oberlichter – die wie im Falle der

Dusche oder auch im Bereich der freistehenden Möbeleinbauten

den Raum optisch nach oben strecken

und einen feinen Kontrast zu den bewusst weniger

ausgeleuchteten, gemütlichen Rückzugsorten im

Raum bilden.


www.architektur-online.com

87

Restaurant - & Bardesign

Nachhaltigkeit und Schlichtheit prägen das Kernkonzept

der dezent detailverliebten und zukunftsweisenden

Revitalisierung dieses Stadthauses: Neben

der Verwendung ausschließlich natürlicher Materialien

wie im Falle der Isolierung, von Putz und Farben

aus Kalk und Quarz sowie heimischem (Alt)Holz folgt

auch der Betrieb von Restaurant und Suiten konsequent

ökologischen Prinzipien. So stellt das Konzept

der Klosterküche heimische Zutaten pflanzlichen Ursprungs

und die ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln

in den Vordergrund.

Auch der tägliche Betrieb wurde so energieeffizient

wie möglich gestaltet: Geheizt wird mit größtenteils

ökologisch produzierter Fernwärme und 100 %

Ökostrom. Das Prinzip der Wärmerückgewinnung ermöglicht

einen sparsamen Einsatz von Energie und

Wasser, wobei auch der Pool ohne Energieverlust mitbeheizt

werden kann. On top finden sich im Restaurant

Speisekarten aus Apfelleder, Tischwäsche aus

Stoff sowie Pfandflaschen und -fässer zur Abfallvermeidung.

Für diese Bemühungen wurde das Restaurant

bereits mit dem „Earth Check“ zertifiziert. •


architektur FACHMAGAZIN

88

Produkt News

© Renata Goworek

Licht in reinster Form

Klassische Eleganz in Kombination mit modernster Technik bietet die Pendelleuchte

PURELIGHT Office von Ridi, die mit diffus strahlendem Licht für blendfreien Sehkomfort

sorgt. Räume werden damit angenehm diffus ausgeleuchtet und gleichzeitig die

für Bildschirmarbeitsplätze erforderlichen Blendungswerte eingehalten.

Dabei macht die Pendelleuchte ihrem Namen alle

Ehre und ist auf das Wesentliche reduziert: pures

Licht. Homogen verteilt über ein opales Hüllrohr aus

UV-beständigem PMMA mit weißen Stirnteilen, sorgt

die direkte und indirekte Lichtverteilung für eine optimale

Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke im

Raum. Das Ergebnis ist blendfreies Licht, das sich

ideal für Bildschirmarbeitsplätze eignet und auch im

Foyer- und Empfangsbereich eine ausgezeichnete

Wahl ist.

Neben einer hohen Lebensdauer von über 100.000

Stunden (L80B50 bei 25 °C) und der Entblendung

mit einem UGR-Wert ≤ 19, zeichnet sich PURELIGHT

Office zudem mit einer hohen Leuchteneffizienz von

bis zu 144 lm/W (bei CRI 80) aus.

Damit empfiehlt sich diese Innovation für die Gestaltung

von Arbeitsplätzen, Bildungsstätten sowie

administrativen Bereichen und bietet klassische Eleganz

in Kombination mit modernster Technik.

RIDI Leuchten GmbH

T +43 (0)1 7344 210-0

office@ridi.at

www.ridi-group.com


www.architektur-online.com

89

Produkt News

Modernisieren statt wegwerfen

Im „Glaspaleis Heerlen“ im Südosten der niederländischen Provinz Limburg unterstreichen

die anspruchsvolle Architektur, zahlreiche Alleinstellungsmerkmale und

die Nachhaltigkeit des gesamten Projekts den ursprünglichen Anspruch des Unternehmers

und Bauherrn Peter Josef Schunck. Der Architekt Frits Peutz erhielt

in den 1930er-Jahren von Schunck die ungewöhnliche Vorgabe: „Entwerfen Sie ein

Kaufhaus, das wie ein gestapelter Marktplatz neben dem Markt steht!“

Um die dort seit zwei Jahrzehnten bestehende

Beleuchtungsanlage energieeffizient

zu entwickeln, wurden bei 200 BEGA-Innenraumleuchten

die elektronischen Komponenten

durch passgenaue LED-Module ersetzt.

Die Umrüstung sichert hohe Qualität,

Energieeinsparung und Beleuchtungseffizienz

für viele weitere Betriebsjahrzehnte.

Das Modernisierungsprojekt unterstreicht

die Philosophie des Leuchtenherstellers,

keine Wegwerfprodukte, sondern langlebige

Baudetails für den Außen- und Innenraum

herzustellen. Dank der außergewöhnlichen

Haltbarkeit sind eine zielgerichtete

und problemlose energetische Aktualisierung

sowie bei Bedarf ein Refresh auch anderer

Komponenten nach Jahrzehnten die

einzig notwendigen Schritte in eine lange

Zukunft. Für die langfristige Nutzung bei

minimalem Wartungsaufwand steht ein umfangreiches

Portfolio in bewährtem Design

zur Verfügung.

BEGA Leuchten GmbH

Competence Center Innsbruck

T +43 (0)512 343150

info-austria@bega.com

www.bega.com


architektur FACHMAGAZIN

90

Produkt News

Modular und zeitlos

Mit MEDA präsentiert LAUFEN eine neue Badkollektion, die mit ihrer Kombination aus

alltagstauglicher Funktion und zeitloser Ästhetik punktet. Der Entwurf stammt vom

Schweizer Designer Peter Wirz und seiner weltweit tätigen Designfirma Vetica.

MEDA zeichnet sich durch eine modulare Konzeption

aus, die eine flexible Integration in unterschiedliche

Raumkonzepte ermöglicht. Wirz hat unter anderem

bereits die erfolgreiche Badserie LAUFEN PRO

entworfen, die bis heute ein Klassiker des schlichten,

gut durchdachten und zeitlosen Designs ist.

Klare, auf das Wesentliche reduzierte Formen, ruhige

Eleganz, Flexibilität und alltagstaugliche Funktionalität

bestimmen das Design von MEDA, wobei in

der Produktion die Möglichkeiten neuer Fertigungstechnologien

und neuer Gestaltungsformen ausgeschöpft

werden. Die Kollektion umfasst Waschtische,

WCs, Bidets, Möbel, Badewannen und Armaturen,

die eine formale Einheit bilden und durch hochwertige

Details überraschen. Das Ergebnis ist eine Badkollektion,

die sich auf Anhieb vertraut anfühlt und

sich in jede Umgebung einfügt – vom privaten Bad

über Mietimmobilien bis zur Hotelsuite.

Die Kollektion MEDA lässt sich im LAUFEN space

Wien erleben. Öffnungszeiten: Di-Fr, 12-18 Uhr

Individuelle Besichtigungen nach Vereinbarung

Salzgries 21, 1010 Wien

LAUFEN Austria GmbH

T +43 (0)2746 6060-0

office@at.laufen.com

www.laufen.co.at


www.architektur-online.com

91

Produkt News

Eine Geschichte, drei Städte

In den letzten drei Jahren hat der kultige Juwelier Bulgari seine Kollektion internationaler

Hotels um drei neue Metropolen erweitert: Tokio, Rom und Paris. Wie

alle Bulgari-Hotels wurden auch diese vom weltbekannten Architektur- und Innenarchitekturbüro

ACPV ARCHITECTS Antonio Citterio Patricia Viel entworfen.

Die Gestaltung jedes Hotels verkörpert die für Bulgari

charakteristische Präzision und Wertschätzung

für kostbare Materialien sowie die reichhaltige und

dennoch mühelose Herangehensweise an Luxus, die

auf „herausragende Handwerkskunst und künstlerische

Details“ ausgerichtet ist. Kunsthandwerkliche

Textilien, außergewöhnliche Steinarbeiten und maßgeschneiderte

Möbel von einer Auswahl italienischer

Elitedesigner sind die Grundpfeiler eines jeden Hotels.

Eine Konstante in der Ausstattung der Bulgari-Hotels

ist Antonio Citterios eigene AXOR Citterio-Kollektion

in Chrom, die sich in allen Badezimmern der Hotels

wiederfindet. Mit ihren monumentalen Formen, modernistischen

Proportionen und zeitlosen Oberflächen

ist sie eine ideale Ergänzung der Designkonzepte.

Die ikonische Kollektion wurde erstmals im

Jahr 2000 vorgestellt und inspiriert auch heute noch

erstklassige Designprojekte. Durch ihr zeitloses, elementares

Design und ihren einzigartigen Charakter

legt die Kollektion einen Grundstein für unverwechselbaren

Luxus im Badezimmer.

Hansgrohe

Handelsges.m.b.H.

info@hansgrohe.at

www.hansgrohe.at

www.axor-design.at


architektur FACHMAGAZIN

Luxuriöse Wohlfühloasen

Mit dem neuen Duschsystem Rainshower Aqua Pure

setzt GROHE SPA im Bad ein markantes Design-Statement

mit vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten.

Das Herzstück ist das puristisch-elegant

gestaltete SmartControl Thermostat - die nahtlos

integrierten Metallknöpfe treten nur bei Betätigung

aus dem Gehäuse hervor. Die verchromte Variante

ist wahlweise mit schwarzen oder weißen Glaselementen

– Hand- und Kopfbrausenböden aus Acrylglas

sowie Thermostatauflage aus Sicherheitsglas

– verfügbar. Das Duschsystem ist außerdem in der

gesamten Farbpalette der GROHE Colors Kollektion

jeweils mit schwarzen Glasakzenten erhältlich.

Das Portfolio umfasst auch die ausgefeilte Armaturenkollektion

Atrio Private Collection, die – ebenso

wie die anderen SPA Linien – Design, Technologie

und Präzision auf eine neue Ebene bringt. Dadurch

können Raumplaner aus einem sorgfältig zusammengestellten

Badezimmerportfolio wählen, um so

die individuellen Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

GROHE Ges.m.b.H.

T +43 (0)1 680 60

info-at@grohe.com

www.grohe.at

92

Produkt News

Waschtische mit neuen Designs

Edle Schalen und praktische Einbauwaschtische in

13 Farben ergänzen ab sofort das Kaldewei-Portfolio

aus kreislauffähiger Stahl-Emaille. Die neuen Waschtisch-Lösungen

orientieren sich eng an den Kundenbedürfnissen

und sprechen sowohl private Bauherren

als auch kommerzielle Kunden aus der Hotellerie

oder dem klassischen Projektbereich an.

Ein Highlight im Bad verspricht die neue Waschschale

Kaldewei Avellino zu werden. Ihre filigrane Materialität

in Verbindung mit der schlanken Silhouette

verleiht ihr ein Gefühl von Eleganz und Leichtigkeit.

Edle Stahl-Emaille lässt die Waschschale, die in drei

Größen erhältlich ist, in 13 unterschiedlichen Farben

erstrahlen und sorgt zudem für Hygiene und Komfort.

Der runde Einbauwaschtisch „Object R“ zeichnet

sich durch eine weiche, eher feminine Linienführung

aus, wogegen der rechteckige „Object Q“ seinen

klassischen Charakter zur Geltung bringt. Mehr Freiheiten

bei der Gestaltung hochwertiger Waschplätze

bieten die bewährten Schalen Miena und Nueva, die

ab sofort jeweils in einer zusätzlichen Größe erhältlich

sind.

Kaldewei

Österreich GmbH

+49 (0)2382 785 0

info@kaldewei.de

www.kaldewei.com


www.architektur-online.com

93

Produkt News

Luft und Licht

Das Triiiple in Wien, entworfen vom Architektenteam

Henke Schreieck, ist ein eindrucksvolles und weithin

sichtbares Hochhaus-Ensemble zwischen der pulsierenden

Town Town und dem grünen Prater. Es vereint

die Vorzüge von Stadt, Land und Fluss - die drei

Türme streben über 100 Meter hoch der Sonne entgegen.

Für gute und saubere Luft im gesamten Komplex

sorgen die High-Tech-Anlagen von TROX. Insgesamt

wurden mehr als 40 Lüftungsgeräte verbaut:

Zehn kombinierte X-CUBEs mit Luftmengen von bis

13.000 m 3 pro Stunde und mehr als 30 Abluftgeräte

mit einer Luftmenge von bis 5.700 m 3 pro Stunde.

Die Abluftgeräte für die Wohnungen bestehen aus

einem Ventilator und einem Spezialfilter, der Gerüche

und Schadstoffe entfernt. Die Lüftungsanlagen

für Supermarkt und Büros sind mit einem Rotationstauscher

für die Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Die Lüftungsgeräte für Restaurant, Cafe, Kindergarten

und gewerbliche Nutzung bestehen in der Zuluft

aus zwei Filterstufen, Plattenwärmetauscher als Wärmerückgewinnung

sowie Heiz- und Kühlregister.

TROX Austria GmbH

T +43 (0)1 25043-0

trox-at@troxgroup.com

www.trox.at

Die perfekte Komposition

aus Architektur und Technik.

TRIIIPLE WIEN

Lüftungs- und Brandschutzsysteme

mit

dem Know-How des

Technologie-Führers.

www.trox.at


architektur FACHMAGAZIN

94

Produkt News

Aus der Fülle der Natur

Mit seiner BOARDS collection 2025 beweist Kaindl einmal mehr, wie man Bekanntes

neu denkt. Hochwertige Materialien treffen auf innovative Formate und Designs,

um Funktionalität und Ästhetik perfekt zu vereinen. Vier ansprechende und

höchst variantenreiche BOARDS Produktsortimente dürfen entdeckt werden.

Das Sortiment COLOURline steht für Farbe und Vielfalt.

Die Palette umfasst eine große Auswahl an Uni

Farben. Highlight sind die innovativen Anti-Fingerprint-Dekore

in verschiedensten Ausführungen.

ARTline vereint unterschiedlichste Materialien und

schafft so einzigartige Produkte mit Charakter. Neben

ConcreteART, MetallARTund FabricART setzt

StoneART die Optik von Stein und Fels in Szene.

WOODline Classic und Natural bringen mit warmen

Farben und detailreichen Strukturen die Schönheit

natürlicher Materialien zum Ausdruck. Das Dekorbild

in 4 Farbstellungen besticht durch sein raffiniertes

Farbspiel und die mit einer perfekt auf das

Design abgestimmten synchronen Oberfläche.

Und das REALwood Produktsortiment verbindet ursprüngliches

Holzfurnier mit hochwertiger Bearbeitung,

um das vielfältige Spektrum moderner Naturholzplatten

zur Geltung zu bringen. Die Basis bildet

eine große Auswahl an Trägerplatten in Kombination

mit den 28 verschiedenen Furnieren aus der OAK-,

SOFT- und HARDwood collection. Das Ergebnisse

sind hochwertige Architektur- und Designobjekte,

die ihrem natürlichen Ursprung treu bleiben und zu

einem positiven Raumklima beitragen.

M. Kaindl GmbH

T +43 (0)662 85 88-0

sales@kaindl.com

www.kaindl.com


www.architektur-online.com

95

Produkt News

Fotos: Pion Studio

Moderner Holzbau trifft Tradition

Das Gebäude des „Hotel zum Hirschen“ ist seit 1830 im Besitz der gegenwärtigen

Eigentümerfamilie, die es über die Jahrhunderte zum angesehenen Hotel mitten in

Salzburg gemacht hat. Im Jahr 2020 übernahmen in 11. Generation Katharina und

Nikolaus Richter-Wallmann das Zepter – mit innovativen Ideen und einem ganzheitlichen

Blick auf Natur und Menschen.

Unter dem Projekttitel „Am Hirschengrün“

entstand ein neues Areal, auf dem das

behutsam entkernte und generalsanierte

Hotel um einen Anbau mit 42 Wohnungen

in nachhaltiger Holzhybridbauweise, eine

Tiefgarage und einen großen grünen Garten

ergänzt wurde. So entstand ein besonderer

Ort, an dem sich alles um Nachhaltigkeit,

Design, Wohlbefinden und viel Holz

dreht. Für die Planung des Projekts zeichnet

das Büro LP Architektur aus Altenmarkt

im Pongau in Kooperation mit Dietrich

Untertrifaller Architekten aus Vorarlberg

verantwortlich. Beide Büros verfügen

über viel Erfahrung im Holzbau und legen

großen Wert auf den umweltschonenden

Einsatz von Ressourcen. In den Innenräumen

entschieden sich Bauherrschaft und

die beteiligten Architektur- und Innenarchitekturbüros

deshalb ganz bewusst für

wohngesunde Parkettböden des Schweizer

Qualitätsherstellers Bauwerk Parkett.

Und so zeigt das größte Holzbau-Projekt

der viertgrößten Stadt Österreichs auf ein-

drucksvolle Weise, wie sich Bauen im Bestand,

Neubau und eine hochwertige Freiund

Grünraumgestaltung in urbaner Lage

zu einem in sich stimmigen und nachhaltigen

Gesamtkonzept vereinen lassen.

Bauwerk Group Österreich GmbH

T +43 (0)662 873 871 0

salzburg@bauwerk.com

www.bauwerk-parkett.com

++


architektur FACHMAGAZIN

96

Produkt News

Mit seinem umfassenden PerfectSense Matt Sortiment

bietet EGGER noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten im

angesagten Matt-Trend. Die Anti-Fingerprint Eigenschaft

macht die Produkte zudem pflegeleicht.

Rollierendes Kollektionskonzept

Inspirierende Neuheiten, bewährte Dekore, nachhaltige und wohngesunde Produkte, eine

Vielzahl an digitalen Services und eine neuartige Dekorberatung – das sind die Eckpfeiler der

neuen Kollektion Dekorativ 24+ vom Holzwerkstoffspezialist EGGER.

Dabei handelt es sich um eine rollierende Kollektion,

die spätestens alle zwei Jahre aktualisiert wird, wobei

es aber keine komplette Neuauflage geben wird.

Die EGGER Handelspartner sowie auch Architekten

und Verarbeiter erhalten damit ein weltweit einheitliches

Dekor- und Produktportfolio, das stets am Puls

der Zeit ist. In der Kollektion Dekorativ 24+ befinden

sich mehr als 300 Dekor-Strukturkombinationen,

davon 201 Eurodekor Dekore im bewährten EGGER

Dekor- und Materialverbund. Dieser reicht von der

beschichteten Dekorplatte mit Span- oder MDF-Träger

über Leichtbau-Platten, Schichtstoffe bis hin zu

einem umfassenden Kantensortiment.

FRITZ EGGER GmbH & Co. OG

T +43 (0)50 600-0

sc.at@egger.com

www.egger.com

Mit der neuen ST40 Feelwood Oakgrain wird

es in der Kollektion Dekorativ 24+ Zeit für Natürlichkeit.

Durch die Matt-in-Matt-Ausführung

dieser Synchronporen-Oberfläche sind Optik

und Haptik beeindruckend authentisch.


www.architektur-online.com

Kautschuk in

allen Variationen

Architekt Christian Gerhardy zeichnet für die Planung

des generationenübergreifenden und 2024 eröffneten

Begegnungszentrum Wilàvie in Wittlich verantwortlich.

Das energiesparend konzipierte Begegnungszentrum

besticht durch viel Holz, Tageslicht und eine

hochwertige Inneneinrichtung. Besonderes Augenmerk

legte er auf den Fußboden. Überzeugt von der

Qualität des Materials Kautschuk fiel die Wahl in Abstimmung

mit den Nutzern auf den jeweils optimal geeigneten

Belag aus dem nora Sortiment. So erhielten

die Gruppenräume der Kita den robusten norament

grano in verschiedenen Blautönen, die Flure norament

castello mit seinem eleganten Design, oder die Mensa

und der Jugendtreff norament arago in Schieferoptik.

In der Küche sorgt der mit R 11 besonders rutschhemmende

noraplan ultra grip für Sicherheit und in den

Sanitär- und Wickelräumen wurde noracare uneo verlegt,

der höchsten Hygieneansprüchen genügt.

nora flooring systems GesmbH

+43 (0)7242 74 001-0

info-at@nora.com

www.nora.com

97

Fotos: Elmar Witt

Produkt News

Gute Ideen

für Leichtbeton

Betont leicht.

Ideal als Ausgangsstoff

im Leichtbeton.

Informationen

direkt anfordern:

Telefon 03155-23 68-0

oder unter

www.liapor.at

Projektinformationen

jetzt anfordern!

für gute Ideen

Lias Österreich GesmbH. • A-8350 Fehring • Tel. ++43 (0) 3155 -23 68-0 • Fax ++43 (0) 3155 - 23 68-20 • www.liapor.at • info@liapor.at


architektur FACHMAGAZIN

98

Produkt News

Ein Boden als Kunstwerk

Mit Floortec 2K-Sentopur 570 setzt Brillux neue Maßstäbe in der Bodengestaltung

und bietet eine Lösung für individuelle und widerstandsfähige Bodenflächen: Die

Beschichtung basiert auf Polyurethan, überzeugt mit herausragender Elastizität

und vereint Funktionalität und Ästhetik auf höchstem Niveau. Mit ihrer einzigartigen

Pigmentformulierung ermöglicht die neue Beschichtung eine dezente Zweifarb-Charakteristik,

die jedem Boden eine individuelle Note verleiht.

Durch die spezielle Pigmentformulierung in der

Hauptkomponente entsteht eine einzigartige Textur,

die in mehr als 40 verschiedenen Farbtönen erhältlich

ist. Die Umsetzung der gewünschten Optik erfolgt

schrittweise: Auf der zuvor nivellierten Fläche

kommt zunächst die Grundierung Floortec 2K-Epoxi-

Base 568 im Spachtelauftrag zum Einsatz. Nach

Trocknung der Grundierung lässt sich dann Sentopur

ohne einen Zwischenschliff auftragen und strukturieren.

Eine abschließende Versiegelung schützt das

System und bringt widerstandsfähige Oberflächen

hervor. Ob private Wohnbereiche, Ladenbau oder Hotelbereiche:

Auch Flächen mit hoher Beanspruchung

können durch das beständige, fugenlose System in

Szene gesetzt und jeder Boden in ein Kunstwerk verwandelt

werden.

Brillux Farben GmbH

T +43 (0)732 370740-0

info@brillux.at

www.brillux.at


www.architektur-online.com

99

Produkt News

Mehr Freiraum für Ideen

Mit dem Cube solo_N bringt die Lindner

Group ein neues Raum-in-Raum System

auf den Markt, das im Baukastenprinzip

unterschiedlichen Raumbedingungen

und Grundrissen angepasst werden kann.

Die elegante Ganzglaskonstruktion in

Kombination mit natürlichen Holzprofilen

schafft eine einladende Atmosphäre mit

maximaler Transparenz und natürlichen

Lichtverhältnissen. Die Verwendung von

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft

schont nicht nur die Umwelt, sondern

steht auch für eine verantwortungsbewusste

Ressourcennutzung. Auf Wunsch

können die Holzelemente FSC-zertifiziert

ausgeführt werden. Zusätzlich sind die

einzelnen Elemente flexibel austauschund

wiederverwendbar, wodurch die Lebensdauer

des Cubes verlängert und der

ökologische Fußabdruck reduziert wird.

Auch die technische Ausstattung hebt

sich mit Raffinesse und besonderer Bedienungsfreundlichkeit

hervor. Eine

intuitive Präsenzsteuerung über ein Installationspaneel

ermöglicht die einfache

Bedienung von Beleuchtung und Lüftung.

Das Paneel verbirgt dabei sämtliche

Installationen, wie Kabel, und fügt

sich nahtlos in die dezente Ästhetik

des Raumes ein. Die elektrische Versorgung

erfolgt diskret über Doppel- oder

Hohlraumböden, während integrierte

Deckenleuchten für eine angenehme

Beleuchtung sorgen. Die Lüftung erfolgt

entweder durch den Anschluss an eine

bestehende Lüftungsanlage oder über

integrierte Deckenlüfter.

Lindner GmbH

T +43 2252 86160-0

austria@lindner-group.com

www.lindner-group.com

Groß denken

bis ins Detail.

Hebe-Schiebetür heroal S 77 SL:

+ Neue Dimensionen: 90° Ecke

(auch zum Öffnen)

+ Hoher Bedienkomfort bei höchsten

Flügelgewichten und Höhen bis 3 m

+ Barrierefrei, schlagregendicht,

einbruchhemmend

+ Erweiterbar mit Sonnen- und

Insektenschutz

Rollläden | Sonnenschutz | Rolltore

Fenster | Schiebetüren | Türen

Fassaden | Überdachungen heroal.de


architektur FACHMAGAZIN

100

Produkt News

Gelungene Symbiose

Die Eisriesenwelt in Werfen, die größte Eishöhle der Welt, ist nicht nur ein beeindruckendes

Naturwunder, sondern auch ein Ort von historischer Bedeutung. Einst diente

das Objekt als Gerichtsgebäude und heute ist es ein Wahrzeichen der Region, das

jährlich Tausende von Besuchern anzieht.

Für die Sicherstellung des Brandschutzes in diesem

historischen Gebäude wurde Peneder beauftragt.

Die Anpassung moderner Brandschutzlösungen an

den Altbestand erforderten eine Abnahme von über

30 Naturmaßpunkten. Die Portale wurden in einem

eleganten Schwarz gestaltet, dass sich die Elemente

harmonisch in die rustikale Umgebung einfügen und

dem Gebäude einen modernen Touch verleihen, ohne

dabei seinen historischen Charme zu verlieren. Für

die Fertigung und Montage der EI 2 30-Brandschutz-

elemente setzten die Brandschutzexperten auf Aluminium-Glas,

das durch seine Langlebigkeit und

Transparenz überzeugt. Die Eisriesenwelt Werfen ist

somit nicht nur ein beeindruckendes Naturwunder,

sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie moderne

Technik und historische Architektur erfolgreich kombiniert

werden können. Peneder hat eindrucksvoll

bewiesen, dass modernes Brandschutzdesign und

historische Architektur Hand in Hand gehen können.

Peneder

Bau-Elemente GmbH

T +43 (0)50 5603-0

brandschutz@peneder.com

www.peneder.com


www.architektur-online.com

101

Produkt News

Innovative Sicherheitsarchitektur

Vor über zwei Jahrzehnten revolutionierte Winkhaus

die Schließtechnik mit blueChip. blueEvo setzt diese

Tradition nun konsequent fort und umfasst eine ganzheitliche

Sicherheitsarchitektur, ein umfangreiches

Komponentenprogramm und eine intuitiv bedienbare

Hard- und Software. Das System erlaubt den Nutzern

die Erfüllung von KRITIS-Anforderungen für den physischen

Gebäudezutritt und ist damit nicht nur für den

Einsatz in staatlichen und verwaltungstechnischen

Bereichen (wie z. B. Energieversorgern oder Telekom-

munikationsanbietern), der Industrie und im Büro,

sondern auch für Gesundheitseinrichtungen bestens

geeignet. Die Hardwarekomponenten des neuen elektronischen

Systems sind in großer Auswahl verfügbar

und gegen verschiedene mechanische und elektronische

Angriffe abgesichert. So schützt beispielsweise

die durchgängig eingesetzte Mifare® DESFire® EV3

Technologie sensible Daten in den Komponenten besonders

zuverlässig gegen Hackerangriffe.

Winkhaus

Austria GmbH

T +43 6246 72226-0

austria@winkhaus.at

www.winkhaus.com

Nachhaltiger

Sonnenschutz mit

Solarantrieb.

Mit solarbetriebenen

Fassaden markisen von

Griesser erleben Sie

überall Sonnenschutz

- unabhängig von

Stromquellen. Einfache

Montage, perfekt für

den Einsatz an jedem

Ort. Ihr nachhaltiges

Upgrade bei Neubau

und Renovation.

Inspired by the Sun.


architektur FACHMAGAZIN

102

Produkt News

Behaglicher Einblick

Der Wunschzettel der Bauherrin und ihrer Familie an Architekt Franz-Josef

Schildhammer war vielfältig und anspruchsvoll. Hell, warm, behaglich, offen,

modern und mit Ausblick ins Grüne – so sollte das neue Zuhause sein. Aus dieser

Beschreibung entwickelte er einen lichtdurchfluteten Rückzugsort auf dem 620 m 2

großen Hanggrundstück am Stadtrand.

Der schmale Baukörper aus drei Geschossen präsentiert

sich als sanfter Wohlfühlort. Die großzügigen

Fensteröffnungen ermöglichen ein luftiges und offenes

Wohngefühl im kompakten Kubus, der nur knapp

acht Meter breit ist. Wie der Name des Hauses „Holzbeton“

schon sagt, sind diese beiden Materialien die

prägenden Elemente des Interiors. Der Sichtbeton, als

erklärter Wunsch der Bauherrin, erzeugt in Kombination

mit dem warmen Holz der Wandverkleidung eine

anziehende Wirkung aus Behaglichkeit und Ästhetik.

Für maximale Helligkeit sorgt die große Verglasung

mit Blick ins Grüne. Durch die großzügige Fensteröffnung

gelangen ausreichend Sonnenstrahlen ins Innere,

um das Badezimmer auch am Abend mit Helligkeit zu

versorgen. Die Lamellen der Raffstore schützen nicht

nur vor neugierigen Blicken, sondern sorgen auch für

schöne Spiegelungen des sanften Lichts.

Josko Fenster & Türen GmbH

T +43 (0)7763 2241-0

office@josko.at

www.josko.at

Fotos: Manuel Kreuzer


www.architektur-online.com

103

Produkt News

Teilintegriertes Sonnenschutzsystem

Mit dem neuen Sonnenschutzsystem heroal VS Z CS

hat das Aluminium-Systemhaus heroal eine effektive

Lösung für die Verschattung von Pfosten-Riegel-Fassaden

entwickelt, die sich besonders harmonisch in

die Fassade einfügt und einfach zu verarbeiten ist.

Aus hochwertigem, stabilem Aluminium gefertigt und

mit Komponenten wie ausgeschäumten Isolatoren

oder einer durchgehenden Dichtung ausgestattet,

überzeugt es mit seiner Langlebigkeit, seiner effizienten

Verarbeitung wie auch seinen wärmedämmenden

Eigenschaften mit Werten bis zu Uf = 1,2 W/m²K.

Darüber hinaus sind eine optimale Belüftung und

Entwässerung durch eine durchdachte Konstruktion

sichergestellt, die unsichtbar in die Fassadenprofile

integriert ist.

Dank stabiler Reißverschlusstechnologie ist das System

ballwurfzertifiziert – auch bei großen Beschattungsflächen

von bis zu 6 m Breite und 18 m² Fläche

– und ermöglicht die nahtlose Teilintegration des

Sonnenschutzes in das Aluminium-Fassadensystem

heroal C 50 sowie Pfosten-Riegel-Fassaden weiterer

Hersteller. Der besonders nahe an der Fassade liegende

Sonnenschutz gewährleistet zudem eine hohe

Windstabilität von bis zu 145 km/h.

heroal – Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG

T +49 (0)5246 507-0

info@heroal.de

www.heroal.de/architekten


architektur FACHMAGAZIN

104

Produkt News

++

Perfekt in Technik und Design

Als Vollsortimenter produziert Kneer-Südfenster hochwertige Bauelemente in

allen Werkstoffen: Holz, Aluminium-Holz, Aluminium, Aluminium-Kunststoff und

Kunststoff. Das Unternehmen ist selbst Systemgeber, d.h. Form, Größe und Vielfalt

bleiben in eigener Hand, auf neue Marktanforderungen kann der Hersteller

schnell reagieren.

Das Familienunternehmen in der dritten Generation

beschäftigt in drei deutschen Werken mehr als 800

Mitarbeiter:innen und fertigt jährlich 400.000 Fenster

und 8.000 Haustüren. Im Aluminium-Presswerk

in Siroki Brijeg sind 80 Mitarbeiter:innen beschäftigt.

Für Fenster, Hebe-Schiebe-Türen und Haustüren aus

Holz und Aluminium-Holz bezieht Kneer-Südfenster

ausschließlich PEFC-zertifizierte Holzprodukte

aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger

Waldbewirtschaftung. Die Bauelemente werden

in 1A-Qualität mit einer hochleistungsfähigen, vollautomatischen

CNC-Anlage gefertigt – mit hohem

Anspruch an Ästhetik, Design, Energieeffizienz, Sicherheit

und Komfort. Die Null-Fehlerstrategie ist

das permanente Ziel. Das ermöglicht die uneingeschränkte

Form, Größe und Vielfalt der Bauelemente.

Eine Spezialisierung liegt auf großformatigen Fenstern

und Pfosten-Riegel-Fassaden aus Holz und Aluminium-Holz

sowie auf Holz-Denkmalfenstern und

individuellen Haustüren.

Kneer GmbH

Fenster und Türen

T +49 (0)7333 83-0

info@kneer.de

www.kneer-suedfenster.de

BAU

2025

Halle: B4

Stand: 309


www.architektur-online.com

105

Produkt News

Fotos: Peter Jørgensen

Bewahrung architektonischer Werte

Das Hochhaus Kronprinsen war bei seiner Fertigstellung 1964 das erste Hochhaus

Schwedens und jahrzehntelang das höchste Gebäude Malmös. Nicht nur deshalb,

auch aufgrund seiner außergewöhnlichen Fassade aus rund 1,9 Millionen blauen

Fliesen, ist es ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt.

Im Zuge einer Sanierung sollte deshalb der

außergewöhnliche Charakter des Gebäudes

bewahrt werden. Als Lösung wurde dafür

ein Montagesystem entwickelt, bei dem

eine komplett neue Fassade einschließlich

aller Fenster auf die alte aufgesetzt wurde.

Erst als die neue Fassade stand, wurden die

alten Fenster demontiert.

Eine besondere Herausforderung war dabei

die Einbindung der Loggien in das neue

Gestaltungskonzept: Sie sollten zum einen

die Wohnungen räumlich erweitern, zum

anderen sollten die Mieter auf ihren Freisitzen

vor Wind und Wetter gut geschützt

sein. In den unteren Wohngeschossen kam

die Reduzierung des Straßenlärms hinzu.

Erfüllt wurden die Anforderungen mit Ganzglas-Schiebe-Dreh-Elementen

von Solarlux.

Bei der Produktwahl spielten nicht nur

funktionale, sondern auch gestalterische

Aspekte eine Rolle: Besonders wichtig war

es bei diesem Projekt, vertikale Strukturen

zwischen den einzelnen Scheiben zu vermeiden

und so die visuelle Tiefe der Fassade

zu erhalten.

Solarlux Austria GmbH

T +43 (0)512 209023

info.at@solarlux.com

www.solarlux.com

Showroom Wien

Grundsteingasse 60, 1160 Wien

T +43 (0)1 4029631

www.solarlux.com/showroom-wien


architektur FACHMAGAZIN

106

Produkt News

Schneewittchen-Turm

mit smartem Sonnenschutz

Mit 100 Metern Höhe zählt der „Schneewittchen“-Turm im Nordbahnhofviertel

in Wien zu den höchsten Wohnhochhäusern Österreichs. Der Name des Projekts

erklärt sich dadurch, dass acht Türme auf dem Areal vorgesehen waren – sieben

mit 60 bis 80 Metern (die „Zwerge“ – nur fünf der sieben geplanten werden aber

realisiert) und einer mit fast 100 Metern (das „Schneewittchen“).

Für die optimale Nutzung des Sonnenlichts

sorgen im 100 Meter-Hochhaus textile Fassadenbeschattungsanlagen

von HELLA

und seit Mitte 2023 werden dafür Senkrecht-Markisen

montiert. Durch die Höhe

und windexponierte Lage des Gebäudes

eignet sich diese Art von Sonnenschutzsystemen

mit Seitensaumführung optimal

zur Außenbeschattung. Der Bau ist derzeit

noch in vollem Gange, doch bis Ende des

Jahres werden über 1.200 Senkrecht-Markisen

von HELLA installiert sein. Die Fertigstellung

der rund 300 Wohnungen auf 29

Etagen ist im ersten Quartal 2025 geplant.

Um eine optimale Gebäudeenergiebilanz zu

erreichen wird der Sonnenschutz mit der

HELLA-eigenen Steuerung ONYX ausgestattet

sein. Denn Automatisierung von Jalousien,

Raffstoren, Rollläden und textilen

Beschattungen bringt nicht nur jede Menge

Komfort, sondern senkt darüber hinaus

deutlich den Energieverbrauch eines Hauses

für Kühlen, Heizen und Beleuchten.

HELLA Sonnen- und

Wetterschutztechnik GmbH

T +43 (0)4846 6555-0

office@hella.info

www.hella.info


www.architektur-online.com

107

Produkt News

Cool saniert

Mit dem Umbau und der energetischen

Modernisierung des Gymnasiums in Neustadt

an der Waldnaab/D gelang eine

inzwischen mehrfach ausgezeichnete

Transformation der Beton-brut-Architektur

von 1977 in ein modernes Schulgebäude.

Dafür wurde die Raumordnung systematisch

umstrukturiert und eine neue

Eingangssituation mit großer Freitreppe

geschaffen. Neu ist auch die Aula mit Tageslichtdecke

sowie eine mehrgeschossige

Bibliothek mit Vortragsraum und kommunikativen

Sitznischen auf den Fluren.

Für die energetische Ertüchtigung reichte

eine 80 mm dicke mineralische Innendämmung.

Die alten Aluminiumfenster

wurden durch neue Holz-Alu-Fenster

ersetzt und für den Sonnenschutz mit

silbergrauen Schacht-Basis-Markisen mit

Fallarm von Warema ausgestattet: Die

moderne Warema Armtechnik sorgt dabei

für eine stets optimale Tuchspannung des

PVC beschichteten, schwer entflammbaren

und schmutzabweisenden Soltis 92

Spezialgewebes. Selbst bei komplett heruntergefahrenem

Tuch bleibt die Durchsicht

nach außen und damit der visuelle

Kontakt der Schüler und Lehrenden zur

Außenwelt bestehen. Ebenso ist eine natürliche

Belüftung durch die geöffneten

Fenster auch bei heruntergelassenem

Sonnenschutz möglich.

WAREMA Austria GmbH

T +43 (0)662 853015-0

info@warema.at

www.warema.at

Ihr Gebäude besteht aus

unterschiedlichen Räumen,

Türen, Toren und unzähligen

Schlössern.

Sie entscheiden, wer welche

öffnet. Und das mit nur

einem Schlüssel.

blueEvo.com


architektur FACHMAGAZIN

108

Produkt News

Medaillenverdächtige

Beschattung

Bereits zum dritten Mal in der Olympia-Historie

wurden die Sommerspiele 2024 in Paris ausgetragen.

Das Olympische Dorf der Athletinnen und Athleten

erstreckt sich über eine Fläche von 52 Hektar und

für den Bau, der über drei Jahre dauerte, zeichneten

mehrere Architekten verantwortlich.

Neben dem Projektumfang beeindruckte auch die Anzahl

beteiligter Parteien, so waren unter anderem vier Bauherren

und sieben Architekten bei den Bauten involviert. Nach

den Olympischen Spielen wird das Dorf zu Wohnungs- und

Gewerbeflächen umgenutzt. Im Projektfokus stand eine

emissionsarme Bauweise und so kamen verschiedene kohlenstoffarme

und biobasierte Materialien zum Einsatz, unter

anderem vor Ort hergestellter kohlestoffarmer Beton oder

Holz. Das für die Wand- und Fassadenrahmen verwendete

Konstruktionsholz wurde zudem zu mehr als 90 % in Frankreich

verarbeitet.

Für eine perfekte Beschattung und eine designstarke Gebäudehüllenoptik

sorgt bei diesem Projekt Griesser, das führende

Schweizer Sonnenschutzunternehmen, mit seinen innovativen

Produkten. Insgesamt wurden 265 Lamellenstoren

Lamisol 70, 7 Grinotex III und 108 Rollläden Tradi PUR eingesetzt.

Um eine perfekte optische Harmonie zu erreichen, fiel

die Farbwahl der Sonnenschutzprodukte auf zu den Wohnobjekten

passende Farbtöne.

Griesser Austria GmbH

+43 (0)5525 64222-0

info@griesser.at

www.griesser.at


www.architektur-online.com

109

Produkt News

Freiheit in

der Architektur

Das schlanke Verbundtragwerk

von Peikko

PVC-freie Gewebe

Twilight ist die optimale Lösung für alle

Arten der Senkrecht-Verschattung, darunter

beispielsweise Pergola Seitenwände

oder die Verschattung von Fenstern

und Balkonen. Der Öffnungsfaktor von 4

% bei Twilight Comfort und 1,9 % bei Twilight

Pearl zeigt, wie hervorragend beide

verfügbare Qualitäten geeignet sind, um

Durchsicht zu gewährleisten und gleichzeitig

für die notwendige Privatsphäre

zu sorgen. Beide Gewebe sind zu 100 %

PVC-frei, das macht ihre herausragenden

wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften

umso beeindruckender.

Der Allrounder Twilight PEARL ist in an

die moderne Architektur angepassten

Farben erhältlich und nach DIN EN 13501-1

schwerentflammbar ausgerüstet – die

richtige Wahl, wenn der Brandschutz eine

wichtige Rolle spielt.

Twilight Comfort wieder wurde speziell

für die Anwendung auf ZIP Anlagen entwickelt

und ermöglicht das Verarbeiten

maximaler Größen mit einem optimalen,

faltenfreien Tuchbild: Die Basis ist das

spinndüsengefärbte Markenacryl von

SATTLER - kombiniert mit Polyester Filament

und ergänzt durch PFAS-freies

TEXGARD Finish. Diese Materialkombination

sorgt für optimales Verhältnis der

Zugkräfte und Materialstabilität bei erheblichen

Temperaturunterschieden.

Dank der 2023 verliehenen Zertifizierung

OEKO-TEX Made in Green beweist Sattler

zudem, dass es nicht nur schadstofffrei

produziert, sondern in seinen Produktionsprozessen

auf Nachhaltigkeit und soziale

Verantwortlichkeit baut. Alle Produkte aus

der aktuellen Sonnenschutzkollektion sind

mit diesem Label ausgezeichnet.

DELTABEAM®

Verbundträger

ATLANT® Strong

Verbundstütze

SATTLER SUN-TEX GmbH

T +43 (0)316 4104-550

mail@sattler.com

suntex.sattler.com

www.peikko.at


architektur FACHMAGAZIN

110

Produkt News

++

Klimaschutz trifft auf Effizienz

Die im Jahr 2022 errichtete Schmid Holzbau Produktionshalle in Frankenburg

zeigt, wie modernste Technologien und nachhaltiges Bauen miteinander harmonieren.

Mit einer Dachfläche von 3.500 m² und dem Einsatz eines durchdachten

Bauder Dachsystems setzt dieses Projekt neue Maßstäbe im industriellen Holzbau.

Die Kombination aus BauderGREEN Extensivbegrünung

und BauderSOLAR G LIGHT Photovoltaikunterkonstruktion

macht das Dach der Produktionshalle

zu einem echten Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit.

Die durchdringungsfreie Installation der Solarmodule

ermöglicht die Nutzung von Solarenergie,

ohne die Dachkonstruktion zu beeinträchtigen. Die

Dachbegrünung sorgt nicht nur für ein angenehmes

Mikroklima, sondern fördert auch die Biodiversität,

da sie Lebensraum für Pflanzen und Insekten bietet.

Eine wurzelfeste Oberlagsbahn und der druckfeste

Hochleistungsdämmstoff BauderPIR bieten die besten

Voraussetzungen für ein langlebiges, sicheres

und ökologisches Dach. Diese Kombination bietet

maximalen Schutz. Ein Seilsystem zur Absturzsicherung

gewährleistet zudem die Sicherheit bei Wartungsarbeiten

der extensiven Dachbegrünung bzw.

der Photovoltaikanlage.

Die Schmid Holzbau Produktionshalle ist ein Musterbeispiel

für zukunftsorientiertes Bauen. Mit der innovativen

Kombination aus Dachbegrünung und Solarenergie,

unterstützt durch die langlebige Bauder

Dachtechnologie, zeigt dieses Projekt, dass Nachhaltigkeit

und Effizienz sich nicht ausschließen, sondern

gemeinsam die Zukunft des Bauens prägen.

Bauder GesmbH

T +43 (0)7229 691 30

info@bauder.at

www.bauder.at


www.architektur-online.com

111

Produkt News

© Johannes Absenger

Österreichs höchste Baustelle

Nach einer Rekord-Umbauphase von nur

9 Monaten wurde die Dachstein-Bergstation

heuer im Mai neu eröffnet. Das Gebäude

vereint Funktionalität, modernes Design

und Nachhaltigkeit unter einem optimal gedämmten

Dach. Für das ca. 800 m 2 große

Warmdach lieferte der Dämmstoff-Spezialist

Steinbacher eine Kombination aus zwei

Dämmlösungen: zum einen als Grundplatte

steinothan® 107 aus Polyurethan, dem besten

herkömmlichen Dämmstoff am Markt.

Aufgrund der hocheffizienten Dämmleis-

tung eignet sich steinothan® 107 besonders

für schmale bzw. niedrige Dachaufbauten.

Zum anderen sorgt steinopor® EPS-W 30 für

die optimale Gefälledämmung in der Dachstein-Bergstation.

Und natürlich erstellt

Steinbacher zusätzlich zu den bewährten

Dämmprodukten individuelle Gefälleplanungen:

Auch beim Dachstein-Projekt wurden

die einzelnen Dachflächen genau erfasst

und dämmtechnisch auf die jeweiligen Bedingungen

hin optimiert. Anschließend wurden

die Dämmplatten – exakt zugeschnitten

und beschriftet – direkt auf die Baustelle

ausgeliefert. So wurde eine einfache und

schnelle Verlegung der Gefälledämmung

gewährleistet, die gerade bei diesen winterlich-hochalpinen

Baubedingungen von

immenser Bedeutung war.

Steinbacher Dämmstoff GmbH

T +43 (0)5352 700-0

office@steinbacher.at

www.steinbacher.at

BEI UNS GIBT ES

KEINE UNDICHTEN

STELLEN

Bei Aschl bekommst du lebenslänglich!

Jedes Produkt ist auf maximale

Lebensdauer ausgelegt.

30 JAHRE ASCHL

Rechnen Sie mit dem Besten.

Die SPArin ® von ASCHL ® .

Punkt.


architektur FACHMAGAZIN

112

Produkt News

Fotos: Markus Kaiser, Graz

Stilisiertes Gebirge

Mit der Errichtung des Ágnes-Heller-Hauses am Universitätscampus Innsbruck

entstand ein großzügiger barrierefreier Boulevard, der den Universitätsvorplatz,

die Campuswiese und die Innpromenade verbindet. Für dessen Gestaltung wählte

das Landschaftsarchitekturbüro Kieran Fraser Landscape Design die Nordkette als

Motiv, den südlichsten Gebirgszug im Karwendel. Realisiert wurde die Struktur des

dominanten Gebirges mit Hängen, Rinnen und Graten am Boden mit Pflastersteinen

in der Größe 20 x 20 x 8 cm von Friedl Steinwerke.

Es wurde dabei bewusst ein einziges Format im einfachen

Reihenverband gewählt, um das gewünschte

Bild in fünf fein aufeinander abgestimmten Grautönen

mit Pflastersteinen umsetzen zu können. Die

Farbtöne wurden auch anhand ihrer Helligkeit gewählt,

um eine geringe sommerliche Erhitzung und

eine höhere Reflexion von Restlicht in den Dämmerungsstunden

zu gewährleisten. Die Oberflächen der

Steine wurden feingestrahlt sowie diamantgebürstet

und damit die edle Naturkörnung freigelegt.

Um den Kontrast im Blindenleitsystem zu erhöhen,

wurden die anthrazitfärbigen Blindenleitplatten mit

weißen Pflastersteinen eingefasst. Sämtliche Steine

sind werksseitig imprägniert, um die Reinigung der

von Fußgängern und Radfahrern vielbeanspruchten

rund 1.680 m 2 großen Fläche zu erleichtern.

Friedl Steinwerke GmbH

T +43 2618 3208-0

weppersdorf@steinwerke.at

www.steinwerke.at


www.architektur-online.com

Produkt News

Next Level –

für Balkone und

Fassaden

Für klimagerechte Städte

Mit CUBUS präsentiert STAUSBERG Stadtmöbel eine neue, modulare

Produktreihe von NUSSER Stadtmöbel, die speziell für

die Gestaltung klimagerechter Innenstädte entwickelt wurde.

Das flexible System aus Pflanzbeeten und Sitzflächen ermöglicht

eine einfache und effiziente Begrünung urbaner Räume

und trägt aktiv zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Die Basis

bilden dabei frei konfigurierbare Pflanzbeete, die in zwei verschiedenen

Höhen erhältlich sind. In Kombination mit optionalen,

stilvollen Sitzflächen eröffnet dies vielfältige Möglichkeiten

für die Gestaltung von Stadtbereichen, öffentlichen Plätzen

und Dachgärten. Durch die modulare Bauweise können sowohl

kleinere grüne Inseln als auch großflächige Bepflanzungen realisiert

werden. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Eigengewicht,

das eine flexible Installation, selbst an Orten mit statischen Herausforderungen,

wie etwa auf Dachgärten ermöglicht.

Stausberg Stadtmöbel GmbH

T +43 (0)7258 5711

www.stausberg.at

Schiebe-Dreh-System Proline T

und Proline T Mega

· Bei höchsten Windlasten und Lärmemissionen

· Minimale Profile für puristische Ganzglas-Konzepte

· Systembaukasten für jegliche Anforderungen

· Alle Glasqualitäten und -stärken bis 18 mm

· Elemente bis 3 m Höhe und 1 m Breite

· Service von der Planung bis zur Abnahme

Vienna

Calling

Solarlux Showroom,

Grundsteingasse 60

solarlux.com


architektur FACHMAGAZIN

114

Produkt News

Fotos: Jon Wallis Photography

Grafische Komposition

Im Makers District auf der ar-Rim-Insel in Abu Dhabi entsteht ein kreativer Hotspot,

der sich als Gegenentwurf zu ortstypischen Wohn- und Geschäftshäusern

versteht. Auf einer Fläche von 18 Hektar entsteht dort ein modernes Stadtquartier,

für das das niederländische Büro MVRDV mit dem Ensemble „Pixel“ einen

ersten aufsehenerregenden Baustein lieferte: Die klassische Quaderform der

sieben Hochhäuser defragmentierten die Architekten in kleine bunte Kuben, die

auf insgesamt 85.000 m 2 Fläche 525 Wohneinheiten sowie Büros, Geschäftsräume,

Einzelhandel und Gastronomie beherbergen.

Die Nutzungsverteilung ist vertikal gestaffelt und bildet

sich auch formal ab: Wie einzelne Pixel zerfällt die

starre, gerasterte Quaderstruktur eines jeden einzelnen

Hochhauses zur Mitte hin. Die „Pixel“-Kuben bilden

dabei Erker, Loggien, Terrassen oder Gründächer

aus, die sich graduell in den Innenhof ausbreiten.

Den gestalterischen Clou unterstreichen dabei Fassadenelemente

aus dem neu entwickelten Ziegelgitter

SERATON® von MOEDING, die in 14 Pastellfarben

an Teilen der Außenhaut brillieren. Die innovative

Produktreihe eröffnet Planenden einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten.

So lassen sich entlang eines Gittersystems

Ziegelplatten in unterschiedlicher Größe,

Farbe und Anordnung reihen, die der äußeren Hülle

einen hohen Grad an Individualität verleihen.

Auch in Abu Dhabi lebt das Projekt von der Perfektion

– und zwar jedes einzelnen Pixels. Die SERATON®-

Platten werden auf Edelstahlseile eingespannt und

mithilfe von Edelstahlkugeln derart befestigt, dass

die Unterkonstruktion unsichtbar bleibt. Die Kleinteiligkeit,

die das Kuben-Motiv fortschreibt und die außergewöhnliche,

perlmuttartige Farbgebung lässt das

Fassadenelement im Projekt Pixel zu einem wahren

Kunstwerk avancieren.

Moeding Keramikfassaden GmbH

T +49 (0)8732 2460-0

info@moeding.de

www.moeding.de


www.architektur-online.com

Nachhaltigkeit

gold-zertifiziert

115

Produkt News

Der Anteil der „Green Buildings“ steigt rasant

und wird zu dem bestimmenden Zukunftsmodell

der Bauwirtschaft. Das CSC

(Concrete Sustainability Council) ist die

erste Nachhaltigkeits-Zertifizierung für Beton

und seine Lieferkette, die in etablierte

Gebäude-Bewertungssysteme wie ÖGNI,

DGNB, LEED und BREEAM übernommen

werden kann. Holcim erreicht für alle seine

Zement- und Betonstandorte in Österreich

als erstes Unternehmen der Branche die

Gold-Bewertung.

Der CSC-Standard bewertet die Nachhaltigkeit

in der Wertschöpfungskette von Zement,

Beton und der Rohstoffindustrie. Das

ganzheitlich ausgerichtete Zertifizierungssystem

baut auf der Evaluierung von Management,

Umwelt, Sozialem, Ökonomie sowie

der Lieferkette auf. Die CSC-Zertifikate

für Holcim Österreich wurden nach Prüfung

durch den VDZ - Verein Deutscher Zementwerke

eV im September 2024 verliehen, sie

sind weltweit für drei Jahre gültig.

CSC Gold-Zertifikat für alle Holcim Zement- und Betonwerke in Österreich.

V.l.n.r. Gernot Tritthart, Vertriebs- und Marketingdirektor Holcim (Österreich), Martina Wagner,

Leiterin Umweltabteilung Holcim Zementwerk Mannersdorf, Giv Noori-Khadjavi, Holcim Produktmanager

Zement und Projektleiter der Zertifizierung

Holcim (Österreich) GmbH

www.holcim.at

Wir schließen die letzte

große Wärmebrücke.

SCONNEX® REDUZIERT DEN ENERGIEVERLUST AN

WAND UND STÜTZE.

Das innovative Produktprogramm meistert bisher ungelöste

Herausforderungen beim energieeffizienten

Bauen. Schöck Sconnex® setzt auf bewährte Technologie,

reduziert vertikale Wärmebrücken und erhöht

gleichzeitig den Gestaltungsfreiraum sowie die Wirtschaftlichkeit.

www.schoeck.com/de-at/sconnex


architektur FACHMAGAZIN

116

Produkt News

Bereicherte Siedlungsstruktur

Am ehemaligen Standort des Beiersdorf-Konzerns in Wien-Favoriten ist ein neues

Wohnquartier mit sechs Baukörpern entstanden. Das Gebäude in der Laxenburgerstraße

mit 19 Zweizimmer- und 17 Dreizimmerwohnungen fügt sich harmonisch

in die bestehende Siedlungsstruktur ein und erweitert die Infrastruktur um Gewerbeflächen

und einen Kindergarten. Für die Planung zeichneten die Büros UMA

Architektur ZT GmbH, ss|plus architektur ZT GmbH und Josef Weichenberger

architects + partner verantwortlich.

Die Fassade des 2023 fertiggestellten Bauteils BT8

besteht aus einem Wärmedämmverbundsystem mit

der Österreichzulassung BTZ-0054 (BAUMIT-CeramicSystem),

wobei die Verkleidung von Marazzi,

Produzent von Keramikfliesen aus Sassuolo, Italien

stammt. Zum Einsatz kamen Feinsteinzeugfliesen

der Serie Crogiolo LUME in der Farbe Grün, wobei in

diesem Quartier noch zwei weitere Fassaden mit dem

Feinsteinzeug von Marazzi belegt werden.

Abwechslungsreiche Farben und Strukturen erzeugen

faszinierende Hell-Dunkel-Effekte, die den Raum

mit Leben erfüllen. Mit Lume debütiert das neue, ausgesprochen

zeitgemäße Format 6x24 cm mit stark

glänzender, unregelmäßiger Oberfläche in insgesamt

16 Farben und 3 Oberflächenstrukturen.

Marazzi Group S.r.l.

www.marazzi.de


www.architektur-online.com

Basis für

Klinkerriemchen-Fassade

Die hochdämmenden Hintermauerziegel Porotherm

W.i Plan (mit integrierter Mineralwolle) und Porotherm

Plan bilden die funktionale Basis für eine ästhetisch ansprechende

und zeitlose Klinkerriemchen-Fassade.

Klinkerriemchen sind mit dem richtigen Systemaufbau

für die Anwendung auf Wandbildnern mit Wärmedämmverbundsystemen

oder vorgehängten, hinterlüfteten

Aufbauten geeignet. Aufgrund ihres relativ

geringen Gewichts können sie nahezu überall angebracht

werden. Die Verarbeitung erfolgt in vier Hauptschritten:

Putzebene mit mineralischem Leichtputz,

Armierungsgewebe, Verlegen der Riemchen im kombinierten

Floating-Buttering-Verfahren, Verfugung.

Terca Klinkerriemchen von Wienerberger sind baubiologisch

reine Naturprodukte. Sie werden aus Ton und

Lehm geformt und bei Temperaturen von ca. 1.100 °C

gebrannt. Der Abbau der Rohstoffe erfolgt in unmittelbarer

Nähe der Produktionsstandorte, Energieverbrauch

und Schadstoffausstoß sind durch moderne

Produktionsverfahren auf ein Minimum reduziert.

Gleichzeitig sind Klinkerriemchen besonders robust

gegen äußere Einflüsse und besitzen eine schier unbegrenzte

Lebensdauer.

117

Wienerberger AG

T +43 (0)1 60192-0

office@wienerberger.com

www.wienerberger.at

Produkt News

Energieintelligente

Fassadensysteme

Das VHF-Fassadensystem KERATWIN von Agrob

Buchtal macht ein naturnahes Produkt zum Protagonisten

kreislauffähiger Fassadenkonzepte. Keramik ist

einzigartig in seiner langlebigen Qualität und vielfältig

entwickelt, was Formate und Profilierungen von Keramikplatten

angeht. Im Glasurlabor wurden im Laufe der

Jahrzehnte über 16.000 Rezepte für unterschiedlichste

Sonderglasuren entwickelt und Architekten können bei

Agrob Buchtal auf den besonderen Service projektbezogener

Entwicklung von Unikatplatten zurückgreifen.

Die KERATWIN-Keramikplatten sind zudem leicht,

nehmen horizontal und vertikal jede Neigung. Die von

Agrob Buchtal mitentwickelte CEPA-Technologie kann

nicht nur im Neubau, sondern auch bei der thermischen

Sanierung eines Gebäudes über das bestehende

Mauerwerk eingesetzt werden.

Die Technologie CEPA-solutions holte sich den Hauptpreis

beim European Facade Summit (EFS) 2024.

Agrob Buchtal Solar Ceramics GmbH

www.agrob-buchtal.de


architektur FACHMAGAZIN

118

Produkt News

Freiraum schaffen

Das von caramel architektInnen zt GmbH, sowie Architekt Ausweger geplante

und von 100% Bauen GmbH umgesetzte Einfamilienhaus in Niederösterreich

demonstriert eindrucksvoll, wie moderne Architektur und smarte Baustoffe

kombiniert werden können, um einzigartige Entwürfe zu realisieren.

Fotos: 100% Bauen

Das Einfamilienhaus beeindruckt mit seiner klaren

Linienführung und einer scheinbar schwebenden Architektur.

Die elegante Optik wird durch den Einsatz

der innovativen Geilinger-Mini® Stützen von spannverbund

ermöglicht. Die Geilinger-Mini® Stützen

verbinden die Ästhetik von schlanken Stahlstützen

mit der Tragfähigkeit von Verbundstützen. Mit minimalen

Abmessungen ab 100 mm schaffen sie ein

filigranes Erscheinungsbild und bieten gleichzeitig

eine bemerkenswerte Stabilität, die offene und großzügige

Raumgestaltungen möglich machen. Dank

ihres inhärenten, wartungsfreien Feuerwiderstands

ist keine zusätzliche Beschichtung oder Verkleidung

erforderlich, was die ästhetische Qualität der Stützen

bewahrt, und gleichzeitig maximale Sicherheit

bietet. Zudem werden die Stützen werkseitig ausbetoniert

und versetzfertig geliefert. Eine einfache und

schnelle Montage ist somit garantiert. Die Geilinger-

Stütze® ist das bauaufsichtlich zugelassene Original

und bietet mit ihrer außergewöhnlichen Schlankheit

größtmögliche architektonische Freiheiten. Innovative

Ideen, Funktionalität und Sicherheit können so

auf harmonische Weise vereint werden und schaffen

maximalen Freiraum für die Bewohner:innen.

spannverbund

Bausysteme GmbH

T +43 (0)1 934 63-68

at@spannverbund.com

www.spannverbund.com

+


www.architektur-online.com

Wärmedämmung

auf höchstem Niveau

Im Gneixendorf bei Krems wurde eine Wohnhausanlage

aus drei Gebäuden mit zwölf Eigentumswohnungen

realisiert. Die Wohneinheiten verfügen über Garten-

oder Terrassenflächen und zeichnen sich durch

einen offenen Grundriss und eine moderne Ausstattung

aus. Aufgrund der geforderten hohen Energieeffizienz

wurden die Balkone mit Schöck Isokorb® T

realisiert. Das tragende Wärmedämmelement mit einer

Dämmkörperdicke von 80 mm trennt die Bauteile

thermisch und ist gleichzeitig Teil der Statik. Wärmebrücken

werden dadurch auf ein Minimum reduziert

und somit Bauschäden und Schimmelbildung durch

langfristige Durchfeuchtung vermieden.

Im Bereich der Stahlbetonstützen, die die überdachten

Stellplätze mit den Gebäuden verbinden, setzten

die Baubeteiligten im Projekt Schöck Sconnex® Typ W

ein. Sconnex® dämmt Stahlbetonwände und -stützen

direkt und dauerhaft und sorgt so für erhöhte Energieeffizienz.

Darüber hinaus konnte dadurch auf die

aufwendige und optisch wenig ansprechende äußere

Dämmung der tragenden Stützen verzichtet werden.

119

Schöck Bauteile

Ges.m.b.H.

T +43 (0)1 786 5760

office-at@schoeck.com

www.schoeck.com

Produkt News

FÜR EINE

NACHHALTIG

GEBAUTE

ZUKUNFT.

Das neue Wien Museum ist nicht nur architektonisch,

sondern auch mit Blick auf Nachhaltigkeit ein

Best Practice.

Revitalisierung ist ein zentrales Zukunftsmodell der

Bauwirtschaft. So gelingt es uns, künftig besser mit

weniger zu bauen. Beton kann dabei alle seine Vorzüge

unter Beweis stellen: Die beeindruckende Flexibilität für

die Flächenerweiterung, sowie die hohe Energie-Effizienz

für ein nahezu energieautarkes Gebäude.

© Wien Museum / Fotograf Kollektiv Fischka

holcim.at


architektur FACHMAGAZIN

120

Produkt News

Effizient erweitert

Das Büroobjekt der Firma Kiefel Packaging sollte ohne Störung des Betriebs in kürzester

Zeit und möglichst wirtschaftlich aufgestockt werden. Architekt Vierthaler

fand eine effiziente Lösung für diese Anforderungen: Über das bestehende mehrgeschossige

Bürogebäude wurde ein „Korsett“ mittels DELTABEAM® Frames errichtet.

Dafür wurden ATLANT® Strong Verbundstützen vor

die bestehende Fassade platziert, das bestehende

Gebäude eingehaust und – in Kombination mit

DELTABEAM® Verbundträgern – um ein Geschoss

aufgestockt. Wände aus Betonfertigteilen ergänzten

hier das System. Die vorgespannten Stahlbeton-Hohlplattendecken

wurden unterstellungsfrei

und mittels DELTABEAM® mit ebener Untersicht hergestellt.

Nach der Fertigstellung der neuen Außenhülle

wurde die innenliegende Fassade entfernt.

ATLANT® Strong Verbundstützen von Peikko integrieren

den Brandschutz ohne zusätzliche Maßnahmen

– und garantieren maximale Schlankheit, hohe

Tragfähigkeit und schnelle Montage. Dank der objektspezifischen

statischen Bemessung durch Peikko

und der Vorfertigung sorgen sie für eine schnelle

Bauweise mit sofortiger Belastbarkeit. Je nach Bemessung

kann eine VKF-zertifizierte Brandwiderstandsdauer

von 30-120 Minuten erreicht werden.

Peikko Austria GmbH

T +43 (0)5523 521 210

austria@peikko.com

www.peikko.at


www.architektur-online.com

121

Produkt News

Neue ABIS-AVA

Version 37

Die wichtigste Neuerung von Abis AVA 37 betrifft

die Bauabrechnung mit veränderlichen Preisen.

Baukostenindices können nun, wie von der Statistik

Austria herausgeben, direkt importiert werden, und

es stehen auch weitere Quellformate zur Verfügung.

Leistungsteile können automatisiert über Profile

den LV-Positionen und Indices zugewiesen werden.

Anschließend werden die erforderlichen Umrechnungsprozente

gemäß ÖNORM automatisch gebildet

– auch Basissprünge werden automatisch berücksichtigt

und nachvollziehbar dokumentiert.

Eine weitere nützliche Funktion ist die Möglichkeit,

Passagen von Positions-Kurz- und Langtexten

schnell und gezielt zu ersetzen. Die Suchleiste ermöglicht

es, Vorkommnisse gemäß den Sucheinstellungen

zu finden und in einer Tabelle anzuzeigen, wo

sie individuell selektiert und ersetzt werden können.

Neu ist auch die Möglichkeit, Lücken mit Hintergrundfarben

zu formatieren. Diese Einstellung wurde

programmweit ausgerollt und in die globalen

Druckeinstellungen integriert. Benutzer können

zwischen unechten (optionalen) und normalen Bieterlücken

unterscheiden und diese entsprechend

formatieren.

Das Mengenberechnungsfenster kann nun in zwei

Tabellen geteilt werden, die simultan verschiedene

Bereiche der Mengenberechnung anzeigen und bearbeiten

können. Der Splitter zwischen den Fenstern

kann mit der Maus bewegt werden. Zudem wurde der

Formeleditor mit einer intelligenten Variablenauswahlliste

versehen.

ABIS Softwareentwicklungs GesmbH

T +43 (0)316 83 13 61

reichhart@abis-software.com

www.abis.at

BAUMANAGEMENTSOFTWARE | AVA | BAUDATEN

ABK. Software, die begeistert.

Es ist nie zu spät für Neues -

entdecken Sie ABK!

www.abk.at


architektur FACHMAGAZIN

122

edv

Energieausweis-Software:

Gebäude energetisch analysieren und optimieren

Über die Ausweiserstellung hinaus unterstützt Energieausweis-Software

Planer bei der energetischen und bauphysikalischen Gebäudeanalyse und

-optimierung, der Energieberatung oder der Planung und Realisierung von

Energiesparmaßnahmen. Wer bietet was und worauf sollte man bei der

Softwareauswahl achten?

Text: Marian Behaneck

Software für die Energieausweis-Erstellung

ist sehr vielseitig. Sie erfasst und analysiert

alle energetisch und bauphysikalisch

relevanten Gebäudebauteile und Rahmenbedingungen,

berücksichtigt neue Trends

in der Bau-, Dämm- und Heiztechnik und

nicht zuletzt aktuelle Entwicklungen bei

den immer komplexeren Gesetzen, Normen

und Richtlinien. Sie berücksichtigt ferner

moderne Anlagentechnik wie Photovoltaik

oder Stromspeicher, unterstützt Energieberater

bei der Energie- und Fördermittelberatung,

bei der energieoptimierten Gebäudeplanung

und verbessert die Energiebilanz

bestehender und neuer Wohn- und Nichtwohngebäude.

Der große Funktionsumfang

erschwert allerdings die Software-Auswahl,

denn nicht jeder braucht alles. Dieser Beitrag

gibt eine erste Orientierungshilfe.

Der Erstellungsaufwand für bedarfsorientierte Energieausweise ist hoch – spezielle Software

reduziert den Arbeitsaufwand. © Zehentmayer Software

Was können Energieausweis-

Programme?

Gegenüber der manuellen Berechnung

bieten Energieausweis-Programme viele

Vorteile: Datenbanken erübrigen die Recherche

bauphysikalischer Kennwerte,

Vorgabewerte vereinfachen die Eingabe,

Plausibilitätsprüfungen minimieren Fehlerquellen.

Änderungen eines Wandaufbaus,

des Materials oder der Dämmung erfordern

keine komplette manuelle Neuberechnung.

Unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung

der Energiebilanz eines Gebäudes

lassen sich schnell anhand von „Was-wäre-wenn-Szenarien“

durchrechnen: Wie

wirken sich bessere Dämmmaterialien aus,

neue Fenster, eine moderne Heizanlage, die

Nutzung regenerativer Energien und so weiter?

Für jede Maßnahme lassen sich Kosten

und Nutzen gegenüberstellen. Sind Energiepreise

und Investitionskosten bekannt,

kann auch die Wirtschaftlichkeit von Energiesparmaßnahmen

ermittelt werden. Die

meisten Programme eignen sich darüber hinaus

für die Vor-Ort-Beratung, für bauphysikalische

Analysen (Taupunkt, Isothermenlinien,

Akustik etc.) oder für die energetische

Gebäudeoptimierung. Mit allen Programmen

lassen sich Nachweise und Energieausweise

erstellten. Nicht jede Software ist

jedoch gleichzeitig für die Energieberatung

oder energetische Gebäudeoptimierung geeignet,

weil nicht mit jeder beispielsweise

Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt

werden können. Nur damit lässt sich die Effizienz

einzelner Maßnahmen überprüfen,

indem beispielsweise Energieeinsparungen

und Investitionskosten in Relation gesetzt

und Amortisationszeiten berechnet werden.

Für die Energieberatung sollten zusätzlich

ein Berichtseditor oder eine Schnittstelle zu

Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogrammen

vorhanden sein.

Energieausweise Schritt für Schritt

Für energetische Bewertungen müssen zunächst

alle Randbedingungen wie die Lage,

Gebäudeausrichtung, das lokale Klima, die

Wetterexposition etc. sowie individuelle

Nutzungsprofile berücksichtigt werden. Zur

Erfassung von Gebäude- und Anlagendaten

werden vor Ort aufgemessene oder aus

Bauplänen ermittelte Längen oder Flächen

eingegeben. In vielen Programmen erleichtern

Assistenten die Eingabe – etwa durch

Formeln für die Flächen- und Volumenbe-


www.architektur-online.com

123

edv

Programme für die Energieausweiserstellung können auch Gebäude

energetisch und bauphysikalisch umfassend analysieren und optimieren.

© EDV Software Service

Basis aller Berechnungen sind auf Grundlage umfangreicher Bauteil-

Datenbanken erstellte Bauteildefinitionen. © Zehentmayer Software

rechnung. Auch 2,5D oder 3D-Hüllflächeneditoren

unterstützen die Gebäudegeometrie-Erfassung

und Zonierung. Alternativ

können Gebäudegeometrien aus vorhandenen

CAD-Daten oder per IFC-Schnittstelle

aus BIM-Planungsdaten generiert

werden, teilweise auch per Fotoaufmaß

anhand von Fassadenfotos. Eine wichtige

Arbeitserleichterung sind systematisch

strukturierte Kataloge mit Baustoff- und

Bauteildaten. Damit beispielsweise auch

inhomogene Holzständerkonstruktionen

oder Dachaufbauten eingepflegt werden

können, müssen die Kataloge individuell

erweiterbar sein. Eine schnelle Erfassung

der Anlagentechnik für Heizung, Warmwasser

und Lüftung unterstützen in der Regel

Eingabeassistenten. Ausgegeben werden

Ausweise und Nachweise für die verschiedenen

Bundesländer in Form von Lang- und

Kurzberichten auf dem Drucker oder digital

als TXT-, RTF-, DOC- oder PDF-Datei.

Energieausweis-Programme helfen auch,

bauphysikalische Planungs- und Ausführungsfehler

zu vermeiden, die Bauschäden

und hohe Folgekosten verursachen können.

So lassen sich U-Werte von Außenwandkonstruktionen

ermitteln oder der Tauwasserausfall

in der Außenwandkonstruktion

anhand von Glaserdiagrammen darstellen.

Über die Berechnungen von Temperaturverlauf

und Wasserdampfdiffusion lassen sich

Wand-Fensteranschlüsse an kritischen Stellen

überprüfen und energetisch optimieren.

Anhand übersichtlicher Grafiken können

die Zusammenhänge auch dem Kunden

anschaulich vermittelt und gemeinsam Lösungen

erarbeitet werden. Mit Hilfe von

Berichtseditoren können ferner komplette

Beratungsberichte im eigenen Layout aus

vorgegebenen und eigenen Textbausteinen,

Formularen und Grafiken zusammengestellt

und in ausführlicher Form – etwa für Fördermittel-Anträge

– oder als kompakter Bericht

zur Darstellung der wichtigsten Punkte für

Bauherren, Investoren, Eigentümer oder

Mieter ausgegeben werden.

Worauf sollte man achten?

Elementar ist die Frage, für welche Gebäudearten

(Wohnbau, Nichtwohnbau, Neubau,

Altbau oder Hallengebäude etc.) und

für welche Einsatzbereiche die Software

geeignet ist: für das Ausstellen von Energieausweisen,

für die Energieberatung,

für die Fördermittelberechnung gemäß

Wohnbauförderung der Bundesländer oder

Bundesförderung Thermische Sanierung,

für die energetische Optimierung bzw. Planung

von Gebäuden, für bauphysikalische

Detailuntersuchungen, für Nachweise zum

Sommerlichen Wärmeschutz etc. Wichtig

sind natürlich auch die von der Software

berücksichtigten Regelwerke. Alle hierzulande

offerierten Programme berücksichtigen

österreichische Regelwerke wie die

OIB-Richtlinie 6, respektive die ÖNORMen B

8110 sowie H 5050 bis 5058, teilweise auch

deutsche Richtlinien (GEG, DIN V 18599).

Vom Anwender individuell erweiterbare Datenbanken

sollten umfangreiche Baustoff,

Bauteil-, Fenster- und Anlagendaten enthalten.

Berechnet werden sollten U-Werte,

der Tauwasseranfall, die Dampfdiffusion,

die CO 2 -Bilanz, Wärmebrücken etc. Wichtig

ist, dass alle Berechnungen transparent

und nachvollziehbar sind. Elementar

für die Beratung sind Variantenvergleiche, u

Wo ist was verbaut? Bauteilübersichten machen die Gebäudeerfassung transparent. © A-Null Development


architektur FACHMAGAZIN

124

edv

inklusive Kosten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

Zum Ausgabe-Umfang sollten

Nachweise, Energieausweise, wahlweise

bedarfs- oder verbrauchsorientiert, optional

auch Nachweise zum Wärme-, Feuchte-

und Schallschutz oder zur Vermeidung

der sommerlichen Überwärmung gehören.

Lang- und Kurzberichte sollte man mit Hilfe

eines Berichteditors erstellen und die Ergebnisse

anhand von Säulen- oder Tortengrafiken

veranschaulichen können. Zu den

Exportschnittstellen zählen TXT, RTF, DOC,

CSV oder XLS zur Übergabe an Textverarbeitungs-

bzw. Tabellenkalkulationsprogramme

und deren Weiterbearbeitung. Ein

ergänzender XML- und PDF-Export sollte

die Online-Präsentation und den E-Mail-Versand

von Energieausweisen und Beratungsberichten

ermöglichen. Schnittstellen zu

Behörden-Datenbanken, wie etwa ZEUS,

sollten die Möglichkeit bieten, die Energieausweise

direkt aus der Software heraus in

die entsprechende Onlinedatenbank einzuspielen,

wo sie auf Plausibilität und die Einhaltung

von Bau- oder Förderrichtlinien geprüft

werden. Da sich die den Berechnungen

zugrunde liegenden Gesetze, Normen und

Richtlinien kontinuierlich weiterentwickeln,

sollte man darauf achten, dass die Software

regelmäßig durch Updates aktualisiert

wird. Hilfestellung per Telefon, E-Mail oder

Fernwartung bieten nahezu alle Hersteller,

nur einige beantworten zusätzlich häufige

Anwenderfragen (FAQ) oder offerieren Online-Seminare

sowie Online-Foren für den

Austausch unter den Anwendern.

Unterschiedliche Konditionierungen, Nutzungen oder Bauweisen lassen sich

über eine Gebäudezonierung einfacher erfassen. © EDV Software Service

Was bietet der Markt?

Fünf für Österreich validierte Energieausweis-Programme

gibt es derzeit (siehe Infokasten).

Diese orientieren sich an den

Validierungsvorgaben des Austrian Standards

Institute (ASI), die Sollergebnisse für

Berechnungen des österreichischen Energieausweises

definieren. Dadurch wird gewährleistet,

dass die grundsätzliche Richtigkeit

der Software-Berechnung anhand

vorgegebener Validierungsprojekte direkt im

Programm überprüft werden kann. Die Programme

lassen sich im Wohnbaubereich bei

Neubauten und im Bestand einsetzen, optional

auch für Nichtwohngebäude. Vor der

Programmauswahl sollte man sich zunächst

darüber klar werden, wofür man die Software

konkret braucht. Jedes Programm hat seine

Stärken und Schwächen und kein Programm

ist für alle Einsatzbereiche optimal geeignet.

Unterschiede gibt es auch beim Bedienungskomfort,

der Benutzerfreundlichkeit, den

Bedienungsabläufen und so weiter. Daraus

resultierende Vor- und Nachteile treten erst

beim praktischen Arbeiten mit der Software

zutage, wenn die Kaufentscheidung bereits

gefallen ist. Deshalb sollte man nicht nur darauf

achten, ob die Software alle Funktionsanforderungen

erfüllt, sondern auch, wie sie

sich „anfühlt“: wie einfach und intuitiv oder

kompliziert und umständlich Arbeitsabläufe

sind, ob unnötige Mehrfacheingaben vermieden

werden, wie gut die Software auf

die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist

und so weiter. Das lässt sich am besten mit

einer Testversion und am konkreten Projekt

überprüfen. Steht eine Kaufentscheidung an,

ist es deshalb ratsam, anhand einer Anforderungsliste

zwei Produkte auszuwählen, diese

nach einem Download der entsprechenden

Testversionen einem praktischen Test zu

unterziehen und bei Fragen zur Software

auch auf die Erreichbarkeit und fachliche

Kompetenz des Supports zu achten. Deshalb

ist auch die Wahl des Anbieters wichtig,

denn mit dem Softwarekauf ist man auch

vom jeweiligen Support, von Software-Updates/Upgrades

etc. abhängig. Deshalb

sollte man sich auch diese Fragen stellen:

Seit wann gibt es ihn? Wie zeitnah wird die

Software an neue Richtlinien angepasst? Wie

gut ist der Support, das Schulungsangebot

etc.? Bei den Softwarekosten, die sich – je

nach Funktionsumfang – zwischen 500 und

2.000 Euro bewegen, kommen Kosten für

Schulung, Updates/Upgrades, Wartung und

Support hinzu.

Programme und Anbieter*

Die Ausgabe der Energieausweise erfolgt wahlweise digital per

PDF-Export oder analog auf dem Drucker. © ETU

ArchiPHYSIK (www.archiphysik.com)

AX3000 Energieausweis (www.ax3000-group.at)

ECOTECH Trend (www.ecotech.cc)

ETU Gebäudeprofi (www.etu.at)

GEQ Gebäude-Energie-Qualität (www.geq.at)

* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Ob diese Nachricht ankommt, ist fraglich.

Und wie sieht das mit Ihren Werbebotschaften aus?

Die Fachmedien des ÖZV werden von Entscheidungsträgern

genutzt und geschätzt: Sie sind für über 90 % der Entscheider

als Informationsquellen unerlässlich, wenn es um Marktentwicklungen

geht. Sie bieten somit entscheidende Informationen und

Ihrer Marke ein hochwertiges Werbeumfeld.

dubistwasduliest.at/oezv

DU BIST,

WAS DU

LIEST.


WAVE + RAY SOFT

Wo Design und

Genuss harmonisch

verschmelzen.

selmer.at

Exklusiver Partner der Brunner Group

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!