Frauengesundheit
Frauen kennen sich und ihren Körper am besten – Sie wissen, wenn es Ihnen nicht gut geht. Genau darum geht es uns: Wir möchten Frauen ermutigen, dieses Wissen für sich zu nutzen und zeigen, dass sie dabei auf eine starke Gemeinschaft setzen können. Denn Frauengesundheit bedeutet ein selbstbestimmter Zugang zum eigenen Körper und gegenseitige Unterstützung. Frauen sind so vieles, aber niemals alleine mit Ihren Herausforderungen.
Frauen kennen sich und ihren Körper am besten – Sie wissen, wenn es Ihnen nicht gut geht.
Genau darum geht es uns: Wir möchten Frauen ermutigen, dieses Wissen für sich zu nutzen und zeigen, dass sie dabei auf eine starke Gemeinschaft setzen können. Denn Frauengesundheit bedeutet ein selbstbestimmter Zugang zum eigenen Körper und gegenseitige Unterstützung. Frauen sind so vieles, aber niemals alleine mit Ihren Herausforderungen.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
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Frauengesundheit
FOTO: HELENA KALLEITNER
Postmenopausale
Blutungen
Silvia Gamper (55) im Interview
„Ich wollte eine schnelle, sichere
Abklärung ohne Operation –
der Test war genau das,
wonach ich gesucht habe.“
Seiten 8-9
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
IN DIESER AUSGABE
VORWORT
Gemeinsam für Frauengesundheit:
Vielfalt und Zusammenhalt
stärken uns
06
OA PD Dr. Markus Hutterer, Neurologe
und Psychoonkologe am Konventhospital
der Barmherzigen Brüder Linz über die
Momente nach der Diagnose Brustkrebs und
dem damit verbundenen emotionalen Stress
FOTO: UNSPLASH
In der vorliegenden Kampagne
Frauengesundheit geht es um
frauenspezifische Erkrankungen,
Innovationen und Lebensphasen.
Obwohl jede von uns ihre eigene
Geschichte und Herausforderungen
zu bewältigen hat, zeigt sich, dass wir
durch Zusammenhalt und Dialog stärker
werden. Wir sind unterschiedlich,
aber wir sind nicht allein – und
gemeinsam können wir uns für eine
bessere Frauengesundheit und mehr
Wohlbefinden einsetzen.
Wir wünschen Ihnen
eine spannende Lektüre!
10
Dr. David Kuczer, Facharzt für
Radioonkologie und Strahlentherapie
beim Strahlentherapiezentrum
Amethyst in der Wiener Privatklinik
über Strahlentherapie und individuelle
Behandlungskonzepte bei Krebs
12
Dr. in med. univ. Andrea Lederer,
Fachärztin für Gynäkologie und
Geburtshilfe, über eine gesunde
Scheidenflora und welche Bakterien
es besonders braucht, um diese
aufrechtzuerhalten
FOTO: UNSPLASH
Sabine K.
Christine L.
FOTO: ZVG
FOTO: ZVG
FOTO: ZVG
Sabine, Christine, Lisa – Was ist für euch das Wichtigste, wenn
ihr an die Gesundheit von Frauen denkt?
Sabine K. (53): Ich glaube, dass die Selbsteinschätzung des eigenen
Gesundheitszustandes mehr Aufmerksamkeit braucht. In den
letzten beiden Jahren fühlte ich mich aufgrund der hormonellen
Veränderungen in meinem Körper sehr müde und ausgelaugt. Das
hatte einen negativen Einfluss auf mein Umfeld. Einige Ärzt:innen
taten das einfach ab und meinten, es würde schon vorbei gehen.
Doch im 21. Jahrhundert haben Frauen die Möglichkeit, mit Hilfe
von Spezialist:innen die Beschwerden in den Wechseljahren zu
lindern und somit die Lebensqualität wieder zu erhöhen.
Christine L. (79): Sehr wichtig ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung
bei Frauenärzt:innen und Internist:innen. Und auch die
empfohlenen Impfungen sollten stets aufgefrischt werden. Dabei
wäre es sehr hilfreich, wenn Impfungen gegen Pneumokokken und
Gürtelrose kostenlos wären. Altersgerechte Bewegung in Turngruppen,
Wandern und Schwimmen sind gut für die Gesundheit, auch
die Pflege von Kontakten im Alter hilft dir, körperlich und geistig fit
zu bleiben.
Lisa S. (30): Frauen sind oft von Ungleichheit betroffen, etwa
durch unzureichende medizinische Forschung, vor allem bei
frauenspezifischen Krankheiten, durch Verzögerungen bei der
Diagnose oder eine schlechtere Behandlung in bestimmten Gesundheitsbereichen.
Zusätzlich erhalten insbesondere junge Frauen oft
nicht die nötige Information über Menstruation, Menstruationsstörungen,
den Umgang mit PMS, Endometriose oder hormonellen
Veränderungen. Die Förderung einer offenen Gesprächskultur trägt
dazu bei, Stigmatisierungen zu überwinden und sicherzustellen,
dass Menstruation als normaler, gesunder Bestandteil des Lebens
anerkannt wird. Auch die Bereitstellung von Menstruationsprodukten
und der Abbau von Armut im Zusammenhang mit Menstruation
sind wichtige Aspekte, um eine bessere Unterstützung zu
gewährleisten.
Project Manager: Julia Stempfer, MA
Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA
Lektorat: Sophie Müller
Design und Layout: Daniela Fruhwirth
Managing Director: Bob Roemké
Bildcredits, sofern nicht anders angegeben: Shutterstock
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,
Bösendorferstraße 4/23,1010 Wien, ATU 64759844 ·
FN 322799f FG Wien
Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/
Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H
Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei
Ges.m.b.H. & Co.KG
Kontakt bei Mediaplanet:
Tel: +43 676 847 785 253
E-Mail: julia.stempfer@mediaplanet.com
ET: 20.12.2024
Bleiben Sie in Kontakt:
@Mediaplanet Austria
@austriamediaplanet
Lisa S.
Welchen Rat würdet ihr eurem jüngeren Ich in Bezug auf das
Frausein gerne geben?
Sabine K. (53): Meinem jüngeren Ich würde ich gerne sagen,
dass es auf seinen Körper hören und eine Balance zwischen Job,
Familie und Freunden finden soll: kleine Veränderungen im Körper
wahrnehmen und auch auf das Umfeld hören, wenn sie das Gefühl
haben, dass es einem nicht gut geht. Ich glaube, wenn frau sich
gesund und wohlfühlt, strahlt sie das auch aus und das Umfeld
profitiert ebenso.
Christine L. (79): Sei schon als junge Frau selbstbewusst. Triff
deine Entscheidungen zu Beruf und Familiengründung selbst und
lass dich nicht beeinflussen. Schau in deiner Partnerschaft auf Verständnis
und innere Werte, nicht nur auf Finanzielles oder Äußerlichkeiten.
Tu was du liebst und liebe was du tust.
Lisa S. (30): Sei stolz auf deine Stärke und Einzigartigkeit.
Akzeptiere deinen Körper und deine Emotionen, ohne dich von
gesellschaftlichen Erwartungen oder Vergleichen mit anderen unter
Druck setzen zu lassen. Höre auf dich selbst, deine Bedürfnisse und
Wünsche, und setze dich für deine Rechte ein. Pflege deine Gesundheit
– sowohl körperlich als auch mental – und sei nicht zögerlich,
Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst. Feiere deine Erfolge, egal wie
klein sie erscheinen mögen, und erinnere dich daran, dass du
wertvoll bist, so wie du bist.
FOTO:HAYDN-GOLDEN-UNSPLASH
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Entgeltliche Einschaltung
Wechseljahre:
Fasten bietet Vorteile
für Körper und Seele
Mit den Wechseljahren ändert sich häufig auch die Figur von Frauen.
Dr. in med. Ulrike Göschl, ärztliche Leiterin des Gesundheitsresorts
Marienkron, gibt Aufschluss über die Gründe für eine Gewichtszunahme
und spricht als Fastenexpertin über die Vorteile von Fasten im Wechsel.
FOTO: UNSPLASH.COM/DE/@ORIENTO
Dr.in med.
Ulrike Göschl
Fachärztin für Physikalische
Medizin
und Allgemeine
Rehabilitation und
ärztliche Leiterin
des Gesundheitsresorts
Marienkron
Im Jänner zum
Kennenlernen -10 %
mit dem Buchungscode:
FG0125
FOTO: STEVE HAIDER 2020
Warum nehmen Frauen im Wechsel zu?
In dieser Zeit drosseln die Eierstöcke die
Produktion der weiblichen Sexualhormone
Östrogen und Progesteron und der Anteil
des männlichen Sexualhormons Testosteron
steigt. Diese hormonellen Veränderungen
sind natürlich am Ende der Reproduktionsphase
einer Frau. Sie sind mit ein Grund
dafür, dass sich die Figur von der „Birne“
zum „Apfel“ ändert: Neue Fettpölster lagern
sich nicht mehr nur vorzugsweise an Bauch,
Po und Oberschenkeln an, sondern auch an
der Taille.
Weil außerdem mit zunehmendem Alter
die Muskelmasse schwindet, verbraucht
der Körper in Ruhe weniger Energie. Dieser
sinkende Energiebedarf führt über die
Jahre zu einer Gewichtszunahme selbst
wenn Frauen im Wechsel jedoch genauso
viel essen wie zuvor. Dieser Prozess
wird durch den im Alter verlangsamten
Stoffwechsel noch gefördert. Auch der
wegfallende Eisprung senkt zusätzlich den
Energieverbrauch. Außerdem kann es im
Rahmen der psychischen Veränderungen im
Wechsel wie Schlafstörung und Stimmungsschwankungen
auch zu Heißhungerattacken
kommen. In Kombination mit sinkendem
Östrogen fördert das Bauchfett leider
entzündliche Prozesse wie Fettleber und
Gefäßerkrankungen.
Was können Frauen tun, denen das Mehr
an Gewicht zu schaffen macht?
Da der Körper im Ruhezustand weniger
Energie umsetzt (geringerer Grundumsatz)
als vor den Wechseljahren, sollte frau
zunächst ihre Ernährung checken. Die
Ernährung in Richtung energieärmerer,
aber nährstoffreicher Kost mit ausreichend
Eiweiß und Kalzium zu ändern.
Lässt sich der geringere Energiebedarf
mit Bewegung ausgleichen?
Dazu wäre viel Bewegung nötig – oft mehr,
als Frauen im Alltag unterkriegen. Die
Wechseljahre starten bei den meisten in den
40ern, wenn Frauen mitten im Leben stehen
und ihre Tage mit Arbeit, Familie und mehr
prall gefüllt sind. Die Praxis zeigt: Nur wenige
können ihr Wohlfühlgewicht im Wechsel
allein mit Sport erreichen und/oder halten.
Bewegung ist aber nicht nur in Sachen
Gewicht wichtig, sondern allgemein für die
Gesundheit. Sie hilft auch gegen Stress. Es
gilt: Je stressiger es wird, desto mehr Bewegung
braucht es, um entgegenzuwirken. Deshalb
rate ich zu mehr alltäglicher Bewegung
wie Stiegen steigen und flottem Gehen.
Wie kann Fasten helfen, das Gewicht in
den Griff zu bekommen?
Fasten ist ein zeitlich begrenzter Verzicht
auf bestimmte oder alle Nahrungsmittel. Das
heißt, dem Körper wird dabei weniger oder
keine Energie zugeführt. Das Fasten stößt
gewisse Stoffwechsel- und Recyclingprozesse
im Körper an. Verschiedene Rezeptoren
werden dabei neu sensibilisiert – es findet
eine Art Reset statt.
Demzufolge ist Fasten keine Diät zum
Abnehmen. Es eignet sich vielmehr als
Initialzündung für eine Umstellung der
Ernährung. Es ist die Weiche, die zu neuen
Gewohnheiten führt – und damit meine ich
nicht nur Ernährungsgewohnheiten. Es geht
auch um die gewohnte Bewegung und das
gewohnte Bewältigen von Stress.
Beim Reset von Körper und Geist hilft es,
das Fasten ganzheitlich anzugehen, beispielsweise
innerhalb einer Fastenwoche
mit passenden Angeboten zu Bewegung und
Meditation, wie wir sie unseren Gäst:innen
bieten. Gerade Frauen im Wechsel profitieren
davon, ihren oft aufreibenden Alltag
hinter sich zu lassen und sich einmal ganz
auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu
fokussieren. Die ruhige Lage unseres Resorts
im Neusiedler Seewinkel hilft, sich mit allen
Sinnen zu spüren.
Welche Fastenmethoden gibt es?
Man unterscheidet zwischen mehrtägigem
Heilfasten und den verschiedenen Formen
des Intervallfastens.
Beim Intervallfasten wird in festen Zeitspannen
gefastet, zum Beispiel 14 oder 16
Stunden, und in den verbleibenden zehn
oder acht Stunden werden zwei bis drei
Mahlzeiten eingenommen. Auf den Teller
kommt dann bestenfalls energieärmere Kost
in kleineren Portionen als gewohnt. Anstatt
der Stundenintervalle 14:10 oder 16:8 sind
auch Tagesintervalle wählbar, zum Beispiel
1:1 oder 2:5, das heißt, ein Fastentag (unter
500 kcal) und ein Esstag beziehungsweise
zwei Fastentage und fünf Esstage wechseln
sich hier ab. Eine andere Fastenmethode ist
das Auslassen von Mahlzeiten wie Frühstück
oder Abendbrot. All diese Fastenmethoden
kann man ein Leben lang praktizieren.
Ganz wichtig ist dabei: Zumindest das
erste Fasten sollte immer von Fachleuten
begleitet werden, um Risiken und Nebenwirkungen
auszuschließen und eine hohe
Wirksamkeit zu erzielen.
Mehrtägiges Heilfasten in einem Haus
wie Marienkron sollte maximal 2x im Jahr
im Idealfall ärztlich begleitet durchgeführt
werden und kann dann leichter in eine
dauerhafte Ernährungsumstellung münden.
Was bringt Fasten langfristig?
Wer beim Fasten weniger und pflanzenbetonter
isst als zuvor, erlebt anfangs oft
einen raschen Gewichtsverlust. Danach
Wie ernährt frau sich im Wechsel richtig?
Eine bunte, pflanzenbetonte, eher energiearme Ernährung
aus frischen Zutaten ist ratsam. Sie liefert
viele Nährstoffe und geschmackvolle Abwechslung.
Volles Korn und Hülsenfrüchte liefern wertvolles
Eiweiß. Auch Nüsse und gesunde Öle sowie Fisch,
Fleisch und Obst in Maßen dürfen auf den Teller.
Ganz wichtig für Frauen im Wechsel ist eine ausreichende
Versorgung mit Vitamin D in Kombination
mit Kalzium, um die Knochen zu stärken und so einer
Osteoporose vorzubeugen.
pendelt sich das Gewicht häufig auf einem
bestimmten Niveau ein. Will frau dann noch
mehr abnehmen, muss sie die Ernährung
dauerhaft umstellen und sich mehr bewegen
– und zwar regelmäßig. Dazu muss sie
entsprechende Routinen entwickeln, die
alltagstauglich sind.
Wir beobachten, dass eine Fastenwoche
gut ein halbes Jahr nachwirkt – zumindest
sehen wir viele Gäst:innen zweimal im Jahr.
Wenn sich das zweite Fasten im Jahr nicht
ausgeht – zur Fastenwoche gehören auch
Vor- und Nachbereitung daheim, sodass das
Ganze etwa 10–14 Tage beansprucht – kann
bei uns auch ein kurzes Refreshing gemacht
werden (siehe Kasten).
Hilft Fasten auch bei wechseltypischen
Stimmungsschwankungen und Stress?
Fasten sorgt für einen Kick in Richtung
Gesundheit – körperlich und seelisch, wenn
u.a. auch die Serotoninrezeptoren positiv
beeinflusst werden und die Fastentage - wie
bei uns im Resort Marienkron- mit Ruhe,
Meditation und Bewegung in der Natur
verbunden werden. Die dabei erlernten
Methoden zum Umgang mit den eigenen
Herausforderungen und mit Stress lassen
sich gut in den Alltag mitnehmen und
weiterführen.
Fasten-Refresher: Drei Tage Fasten im Marienkron
Abseits von Fastenkuren bietet das Resort Marienkron auch einen dreitägigen
Fasten-Booster an, der sich gut eignet, um die körperlichen
Weichen erneut in Richtung Wohlbefinden zu stellen oder auch das
Fasten kennen zu lernen. Der Fasten-Refresher umfasst:
• einen Fasten-Schalttag mit Mahlzeiten, die mit den Mediziner:innen
und der Diätologie des Resorts abgestimmt werden,
• einen Entlastungs- und einen Aufbautag mit Marienkroner
Reduktionskulinarik
• 2 entspannende Leberwickel am Zimmer
Hinzu kommen je ein ärztlicher und diätologischer Check, Kräutertees
über den Tag hinweg als wohltuende Begleitung sowie Bewegungs- und
Meditationsimpulse und natürlich der entspannende Spa-Bereich. Wer
will, kann weitere Treatments von Massage bis Beauté dazubuchen.
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
INSIGHT
Mehr „MenoSupport“
für Frauen am Arbeitsplatz
Dr. in Veronika Pelikan, Gründerin des Wechseljahre-Portals
wechselweise.net, erklärt, wie Frauen in Österreich von ihren
Wechseljahren am Arbeitsplatz beeinflusst werden. Sie zeigt zudem
auf, wie sich Wechselbeschwerden individuell auf Frauen und
gesamtgesellschaftlich auswirken – und gibt eine Anleitung zum
„MenoSupport“ mit.
Dr. in
Veronika Pelikan
Journalistin und
Medienmacherin,
Gründerin des
Internetportals
Wechselweise.net
FOTO: CARO STARSNIK
Wie kam es zur Studie MenoSupport
Austria 1 ? Welchen Anteil hatte
wechselweise.net an ihrem
Zustandekommen?
Nach alarmierenden Ergebnissen britischer
Studien zum Erleben der Wechseljahre am
Arbeitsplatz nutzten wir unsere ‚Portalkraft‘
und halfen der Hochschule für Wirtschaft
und Recht Berlin zunächst beim Verbreiten
einer entsprechenden deutschen Studie.
Anschließend initiierten wir die österreichische
Version – MenoSupport Austria –, für
die Anfang 2024 1.720 Arbeitnehmerinnen
mit Wohnsitz in Österreich online nach dem
Erleben ihrer Wechseljahre am Arbeitsplatz
befragt wurden.
Können Sie uns die drei wichtigsten
Ergebnisse der österreichischen Studie
erläutern?
Die Austro-Studie zeigt ein ähnlich dramatisches
Bild wie die britische:
1. Mehr als zwei Drittel der befragten
Frauen werden an ihrem Arbeitsplatz von
Wechselbeschwerden beeinträchtigt – in
der betriebsärztlichen Betreuung spielen
die Wechseljahre allerdings nur bei 6,5
Prozent der Befragten eine Rolle.
2. Rund 20,8 Prozent der Teilnehmerinnen
reduzieren wegen Wechselbeschwerden
ihre Arbeitszeit (Stichwort: Kurzarbeit).
3. 14,4 Prozent der Ü55-jährigen Frauen
erwägen, in Frühpension zu gehen, oder
sind bereits in Frühpension.
Dadurch verlieren Unternehmen in
Zeiten des Fachkräftemangels sehr gut
ausgebildete und berufserfahrene Mitarbeiterinnen.
Und all diese Frauen geben
aufgrund ihrer Wechselbeschwerden
Karriere- und Verdienstchancen auf. So
verlieren sie nicht nur Lebensqualität,
sondern auch wichtige Versicherungsjahre
für die Pension.
Wie können Frauen einander unterstützen
und auch den Support der Gesellschaft
einfordern?
Wie so oft ist Kommunikation der Schlüssel
– wir müssen über die Wechseljahre an
sich und über das Bewältigen konkreter
Beschwerden sprechen. Es gibt wirkungsvolle
Hilfe: Unser Portal ist hier eine Anlaufstelle
für Informationen und bietet zudem
die Möglichkeit, sich Rat von Expert:innen
einzuholen.
Jede Frau sollte die Chance nützen, in
den Wechseljahren den Grundstein für ein
gesundes Altern zu legen. Unsere Gesellschaft
wird immer älter. Gesundheit im
Alter spart also auch enorme Kosten – das
sollten alle auf dem Schirm haben.
In der Studie wurden die Frauen auch
nach dem Wunsch nach Unterstützung am
Arbeitsplatz gefragt. Der häufigste Wunsch
war das Sensibilisieren der Führungskräfte
für das Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz
(72,2 Prozent); gefolgt von flexiblen
Arbeitszeitmodellen (70,0 Prozent) und
dem Etablieren einer wechseljahresfreundlichen
Arbeitskultur (69,1 Prozent). Genau
das müssen wir wechselbewusst von Arbeitgeber:innen
einfordern!
Wie wird ein Arbeitsplatz
wechselfreundlicher?
Für einen offenen und zugleich sensiblen
Umgang mit dem Thema Wechseljahre
brauchen Führungskräfte ebenso wie
Kolleg:innen Aufklärung, beispielsweise
anhand von Schulungen. Betroffene, die
Eine Frau steckt ab der Lebensmitte zehn
bis 15 Jahre in der Menopause. Beschwerden
der hormonellen Umstellung können die
Frau auch beruflich stark beeinträchtigen.
Aber: Es gibt Wege zu mehr medizinischem
und beruflichem Support – die müssen nur
geebnet werden!
Dr. in Veronika Pelikan, Gründerin von wechselweise.net
nur ungern mit Vorgesetzten über das Thema
sprechen, sollten konkrete Ansprechpartner:innen
bekommen, zum Beispiel
in der Personalabteilung oder in Form von
Betriebsärzt:innen.
Am Arbeitsplatz können Ventilatoren
für individuelle Abkühlung sorgen, ebenso
kühles Trinkwasser oder Kühlakkus. Das
alles kann das Unternehmen bereitstellen.
Selbstverständlich sollten die sanitären
Anlagen sauber und benutzer:innenfreundlich
sein, damit sich Frauen dort frisch
machen und umziehen können. Und auch
die Arbeitsmuster, also Schicht- und Nachtdienst,
sowie die Arbeitsbelastung müssen
überdacht werden, denn Stress verstärkt
Wechselbeschwerden.
Wie lauten Ihre drei persönlichen
Tipps für Frauen zur Bewältigung der
Wechseljahre?
1. Informieren!
2. Austauschen!
3. Medizinische Hilfe holen!
Ich lade schon heute zum 3. Wechselweise
MenoDay 2 2025 nach Wien ein: Das Event ist
eine tolle Gelegenheit für Information,
Austausch und Support!
1 Studienergebnisse: https://www.wechselweise.net/rte-images/Files_fuer_
Download/MenoSupportAustria_2024.pdf
2 MenoDay 2024: https://www.wechselweise.net/menoday
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des Mikrobioms und die täglichen Yoga und
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EXPERTISE
Wechseljahre geh‘n uns alle an!
Univ.-Prof. in Dr. in med. Bettina Toth, Direktorin der Universitätsklinik für Gynäkologische
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Med Uni Innsbruck und Präsidentin
der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) erklärt im
Interview, was Wechseljahre sind, mit welchen Beschwerden sie einhergehen und warum
sie für uns alle als Gesellschaft relevant sind.
Univ.-Prof. in Dr. in
med. Bettina Toth
Direktorin der Universitätsklinik
für
Gynäkologische
Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin
der Med
Uni Innsbruck und
Präsidentin der
Österreichischen
Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe
(OEGGG)
FOTO: ZVG
Sind Menopause und Wechseljahre
ein- und dasselbe?
Von Menopause spricht man, wenn ein
Jahr lang keine Regelblutung erfolgte. Laut
„Menstruationsgesundheitsbericht 2024“ 1
sind Frauen in Österreich zu diesem Zeitpunkt
im Durchschnitt 49 Jahre alt. Damit
ist die Menopause ein Ereignis innerhalb der
Wechseljahre (Klimakterium). Die Beschwerden
beginnen meist vier bis fünf Jahre vorher,
bei 5 % der Frauen bereits vor dem 40.
Lebensjahr. Diese Phase bis zur Menopause
ist die Perimenopause und im Anschluss an
die Menopause startet die Postmenopause.
Was passiert während der
Wechseljahre im Körper?
Das Zusammenspiel der Hormone verändert
sich. Während der fruchtbaren Jahre, die
mit dem Einsetzen der Menstruation in
der Pubertät bis zur Menopause anhalten,
produzieren die Eierstöcke die weiblichen
Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.
Mit Beginn der Wechseljahre stellen
die Eierstöcke ihre Hormonproduktion nach
und nach ein. Das ist jedoch kein geradliniger,
sondern ein sehr schwankender Prozess
mit vielen möglichen Begleiterscheinungen.
Wie sehen diese
Begleiterscheinungen aus?
Der erwähnte Menstruationsgesundheitsbericht
gibt uns einen guten Überblick über
mögliche Symptome: Rund 70 % der befragten
Frauen berichten von Hitzewallungen,
60 % von Nachtschweiß und Schlafproblemen.
Mehr als 50 % nehmen zu, knapp 50 %
klagen über trockene Vaginalschleimhäute.
Zudem treten Beschwerden wie Stimmungsschwankungen
und Einschränkungen der
Lebensqualität auf. Einige fühlen sich verunsichert
und im Arbeitsalltag oder bei Freizeitaktivitäten
beeinträchtigt. Mehr als 20 %
ziehen sich teilweise zurück oder erleben
negative Auswirkungen auf ihr Sexualleben.
Mehr als die Hälfte fühlt sich körperlich oft
unwohl. Knapp 30 % belasten die Veränderungen
zusätzlich psychisch.
Auffallend ist, dass vor allem der sinkende
Östrogenspiegel in der Perimenopause
häufig neuroendokrine Probleme wie Stimmungsschwankungen,
Reizbarkeit und
Gedächtnisprobleme verursacht. In der
Menopause sind vor allem Hitzewallungen
und Schlafstörungen vorhanden. Und in
der Postmenopause macht vielen Osteoporose
(Knochenschwund) Probleme.
Hinzu kommen hier oft auch Haut- und
Schleimhautprobleme.
Wir wissen heute auch, dass Frauen, die
ihr Leben lang eine stärkere Reaktion auf die
zyklischen Hormonschwankungen zeigten –
Stichwort PMS (prämenstruelles Syndrom) –,
meist auch stärkere Wechselbeschwerden
haben.
Das heißt, nicht alle Frauen haben
Beschwerden mit den Wechseljahren?
Die oben aufgezählten Beschwerden zeigen,
wie vielfältig die Wechseljahre verlaufen
können. Wichtig zu wissen ist, dass diese
Beschwerden von Frau zu Frau und auch
über die Jahre individuell variieren. Einen
gewissen Effekt des Hormonabfalls spürt
sicher jede Frau. Dieser wird jedoch unterschiedlich
wahrgenommen. Manche Frauen
haben sehr starke Beschwerden und können
ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr
nachgehen, für andere ist dies problemlos
möglich.
Was kann frau gegen die
Wechselbeschwerden tun?
Gegen Wechselbeschwerden gibt es eine
Vielzahl an hormonellen und nicht hormonellen
Behandlungsmöglichkeiten.
Neben pflanzlichen Wirkstoffen kann eine
Hormontherapie die wegfallenden Hormone
ersetzen: mit synthetischen Hormonen, oder
mit bioidentischen Hormonen, die sowohl
als Tablette als auch als Gel, Spray, oder
Pflaster zur Verfügung stehen. Ebenso stehen
mit den NK-Antagonisten neue Therapieoptionen
zur Verfügung.
Auch der individuelle Lebensstil – also
Ernährung, Schlaf, Bewegung und Stresspegel
– wirkt im Zusammenspiel mit den
Wechselbeschwerden. Das heißt, wer
gesund lebt, kann so manche Beschwerden
lindern.
Hormonersatztherapien haben den Ruf, ...
... das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Das führt
dazu, dass viele Frauen davor zurückschrecken.
Deshalb braucht es gute Aufklärung
und den Schulterschluss von uns Mediziner:innen:
Das individuelle Brustkrebsrisiko
jeder Frau sollte dabei beurteilt werden –
anhand sämtlicher Risikofaktoren, darunter
Gewicht (Stichwort Body-Roundness-Index,
BRI), familiäre Vorbelastung, Stillzeit und
weitere Faktoren. Das tatsächliche Risiko
und die Vorteile einer Hormonersatztherapie
sind schließlich gegeneinander abzuwägen.
Warum sind Wechselbeschwerden
nicht nur für die betroffene Frau von
Bedeutung, sondern auch für ihr Umfeld
und die Gesellschaft?
Die Beschwerden beeinträchtigen das Wohlbefinden
der Frauen teils erheblich. Das
wirkt sich in weiterer Folge auf deren soziale
Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen
aus: Gemäß MenoSupport Austria 2 reduzieren
mehr als 20 % der Frauen in den
Wechseljahren ihre Arbeitszeit, knapp 15 %
gehen früher in Pension. Das sind Frauen
im Alter zwischen 40 bis Mitte 50, die mitten
im Leben, mitten in ihrer Kraft stehen. Sie
tragen die Gesellschaft mit und fehlen dann
an vielen Stellen.
Was muss sich in unserer Gesellschaft
ändern, damit Frauen im Wechsel besser
gesehen und als wertvoll geschätzt
werden?
Wir müssen für Frauen in den Wechseljahren
einen Safe Space schaffen. Statt Tabuisierung
brauchen sie Verständnis und Rücksicht,
wenn ihnen ihre Beschwerden zu
schaffen machen: in der Familie, in der
ärztlichen Praxis und, ganz wichtig, auch am
Arbeitsplatz. Wir alle müssen uns mit den
Wechseljahren auseinandersetzen. Den
Frauen rate ich, sich zu vernetzen – der
Austausch zeigt jeder Frau, dass sie nicht
allein ist. Deshalb haben wir in der OEGGG
die Kampagne #wirsind1mio 3 ins Leben
gerufen und sind auch bei MenoDay 4 dabei.
1
https://broschuerenservice.
sozialministerium.at/Home/Download
?publicationId=803&attachment
Name=Menstruationsgesundheits
bericht_2024.pdf
2
https://www.wechselweise.net/news/
wechseljahre-am-arbeitsplatz-dassind-die-alarmierenden-studien
ergebnisse
3
#wirsind1mio
https://oeggg.at/
wirsind1mio/
4
MenoDay https://www.wechselweise.
net/menoday
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your
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Die Wechseljahre sind ein Neuanfang – für viele Frauen
eine oft sehr fordernde Zeit der Veränderung und
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Linz, Abteilung
für Neurologie mit
Akutgeriatrie bzw.
Österreichische
Gesellschaft für
Psychoonkologie
(ÖGPO)
FOTO: ZVG
Welche Wege, mit einer Krebsdiagnose
umzugehen, gibt es?
Wird der Begriff „Krebs“ ausgesprochen, ist
oft die erste Assoziation „Tod und Sterben“.
Dieses intensive Gefühl einer plötzlichen
und realen Bedrohung des eigenen Lebens
kann zur ausgeprägten Not führen. Die
Diagnose ist ein kritischer Zeitpunkt für
die Patientin selbst und ihren weiteren
Krankheitsverlauf. In diesem Schockzustand
kommt es häufig zu Benommenheit,
Ungläubigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit
und Angst – Denken, Sprechen und
Merken fallen unglaublich schwer. Dabei
kann die Anwesenheit einer Vertrauensperson
für die Patientin emotional sehr
entlastend und stabilisierend sein, aber
auch Nachgespräche erleichtern. Dieser
Zustand kann bis zu zehn Tage andauern.
Um der Entwicklung psychischer Erkrankungen
vorzubeugen und als Unterstützung
in einer solchen Lebenskrise braucht
es klärende – entlastende – Gespräche mit
dem behandelnden Team, insbesondere
durch die Psychoonkologie. Etwa 20–40
% aller Krebspatient:innen erleben durch
die Erkrankung ausgeprägte psychische
Belastungen wie Angst- und Schuldgefühle
oder eine Depression. Werden diese nicht
erkannt und behandelt, beeinflussen sie
nicht nur den Krankheitsverlauf negativ,
sondern auch das körperliche sowie
seelische Wohlbefinden und damit die
Beziehung zu uns nahestehenden vertrauten
Menschen.
Wie geht es weiter, wenn Patientinnen
die Diagnose akzeptiert haben?
Das erste Gefühl ist oft: Ich will überleben!
Mit dieser Emotion kommen aber noch
viele andere zum Vorschein: Angst vor der
Erkrankung, den körperlichen Symptomen
wie Schmerzen, aber auch vor dem Tod und
Sterben, Sorgen um Partner:in, Familie und
Beruf, Scham und Schuld- bzw. Verlustgefühle
oder Zukunftsängste. Viele Patientinnen
erleben auch einen Kontrollverlust: Sie
können sich nicht mehr auf ihren Körper
verlassen, denken sie. Verstärkt können diese
Gefühle durch die fremdbestimmten diagnostischen
und therapeutischen Prozesse
werden: „die Patientin als Passagierin ihrer
Erkrankung“. In dieser Krankheitsphase ist
das Vermitteln von Fachinformationen sehr
wichtig.
Deshalb sollte die Patientin mit Empathie
in ihrem subjektiven Erleben der Erkrankung
–mit Ideen, Sorgen, Ängsten und
Erwartungen – abgeholt werden. Dafür
werden einerseits körperliche, seelische
und soziale Belastungsfaktoren, und andererseits
auch individuelle Stärken, Ressourcen
und Resilienzfaktoren zur Bewältigung
gemeinsam identifiziert. So können im Sinne
einer Hilfe zur Selbsthilfe mittelfristig
Strategien zur selbständigen Bewältigung
der Lebenssituation erarbeitet werden. Die
Krebsdiagnose als Teil des Lebens zu akzeptieren
ist für die meisten Betroffenen recht
schwierig. Die Erkrankung „annehmen zu
lernen“ und optimistisch in die Zukunft zu
blicken – das gelingt häufig besser. Das ist
die Basis dafür, wieder ins aktive Handeln
zu kommen und die Kontrolle über das
eigene Leben wiederzuerlangen. Dafür
ist auch notwendig, lösungsorientiert zu
denken und sich Ziele zu setzen, die realistisch
erreichbar sind. Aber Achtung: Wenn
Ich hoffe,
dass ich ihm
meine Liebe
noch lange
zeigen kann.
PP-ON-AT-0454 / Oktober 2024
Gemeinsam Menschen Hoffnung geben.
Dafür setzen wir uns täglich ein – mit unseren Therapien, unserer Forschung und unserem Verständnis für die Bedürfnisse von Patient:innen,
Angehörigen sowie dem betreuenden Team.
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Erwartungen und Realität bzw. Möglichkeiten
zu weit auseinanderklaffen, dann sind
Unzufriedenheit und Stress unvermeidbar.
Welche Veränderungen des Körperbildes
gehen mit der Therapie einher?
Die weibliche Brust gilt als Sinnbild der
Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit.
Sie nimmt daher bei vielen Frauen
einen entscheidenden Stellenwert in ihrem
Körperbild ein. Wenn bei der Diagnose
„Brustkrebs“ operiert wird, erfolgt nach
Möglichkeit eine brusterhaltende Entfernung
des Tumors. Im Falle einer Brustamputation
wird diese meist mit einer
Brustrekonstruktion kombiniert. Beide
OP-Techniken sind daher für die Erhaltung
des eigenen Körperbilds sehr hilfreich. Die
Eingriffe hinterlassen aber auch Narben.
Diese bleiben bestehen und können immer
wieder belastende Erinnerungen an die
Erfahrung „Krebserkrankung“ hervorrufen.
Auch die körperlichen Folgen einer Chemotherapie
wie Gesichtsblässe, Haarausfall,
ungewollter Gewichtsverlust und Veränderung
des Körpergeruchs beeinflussen das
Körperbild oftmals negativ. Häufig werden
diese von Fatigue begleitet, ein ausgeprägtes
Müdigkeits- und Erschöpfungsgefühl,
das nicht nur rein körperlich ist, sondern
sich auch kognitiv – Aufmerksamkeit,
Konzentration, Gedächtnisleistung, Denken,
Sprechen – äußert. Es gibt also eine
Vielzahl von Auswirkungen, die unzählige
Lebensbereiche betreffen: Leistungsfähigkeit
im Alltag, Freizeit und Beruf, aber
auch Partnerschaft und damit Intimität
und Sexualität. Gerade Patientinnen, die
stark auf ihr Körperbild fokussiert sind und
hohe Ansprüche an ihre eigene Leistungsfähigkeit
stellen, fühlen sich oftmals durch
die Symptome stark eingeschränkt und
belastet.
Was bedeutet die Erkrankung für die
Partnerschaft?
Eine Partnerschaft muss sich in Lebenskrisen
ganz besonders bewähren und stellt
gleichzeitig einen wichtigen Unterstützungsfaktor
dar. Auch, wenn die Diagnose
„Brustkrebs“ die Frau ereilt hat, der/die
Partner:in ist ebenso von der Erkrankung
betroffen – und spürt die gleiche Angst,
Verzweiflung und Ohnmacht. Das heißt,
auch die Lebenswirklichkeit, die Aufgaben
und das Rollenbild der anderen Person
ändern sich fundamental. Zudem kann ein
verändertes Körperbild der Patientin sehr
scham- und angstbesetzt sein und zu einem
reduzierten Selbstwertgefühl führen. Das
hat meist auch einen starken Einfluss auf
Intimität und Sexualität. Gerade Berührungen
sind dabei zentral und können mit
vielen Missverständnissen verbunden sein.
Partner:innen befürchten, der Patientin
weh zu tun, was meist nicht der Fall ist.
Umgekehrt können manche Berührungen
als Folge von Krebstherapien, etwa bei OP-
Narben, tatsächlich Schmerzen auslösen.
Hier spielt eine offene und empathische
Kommunikation in der Partnerschaft mit
gegenseitigem Austausch über Probleme
und Belastungen, aber auch ein gemeinsames
Erarbeiten von Lösungen und
Zielen, eine entscheidende Rolle. Durch die
insgesamt sehr belastende Situation aller
Betroffenen gelingt diese Kommunikation
teilweise aber nicht (gut). Es kommt zu
gegenseitigem Unverständnis. Hier kann
die Psychoonkologie mittels „Psychoedukation“
sehr gut weiterhelfen, denn es braucht
klare Informationen über die Erkrankung
und deren Auswirkungen, damit Angehörige
das Verhalten der Patientin richtig
einordnen und verstehen können. Zudem
sollten Probleme, Belastungen und Bedürfnisse
– und die damit einhergehenden
Gefühle – aller beteiligten Personen angesprochen
werden. Voraussetzungen dafür
sind gegenseitige Ehrlichkeit und Mut,
Dinge anzusprechen – auch gemeinsamen
Kindern gegenüber.
Was würden Sie Patientinnen mit auf
den Weg geben?
Eine Krebsdiagnose ist eine Lebenskrise
und führt häufig zu verschiedenen körperlichen,
seelischen und sozialen Belastungen
und Bedürfnissen. In dieser schwierigen
Situation ist es daher essenziell, sich die
eigenen Stärken, Ressourcen und Resilienzfaktoren
bewusstzumachen, um die
Erkrankung gut zu meistern und die
Lebensqualität zu steigern. Gerade am
Anfang einer Erkrankung oder bei Rückschlägen
kann es schwierig sein, diese
Grundpfeiler der Krankheitsbewältigung zu
sehen und umzusetzen. In diesen Situationen
kann eine vertrauensvolle psychoonkologische
Begleitung mit Entlastung und
Erarbeitung von Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
sehr wichtig sein. Und
vergessen Sie dabei nicht, sich die Frage zu
stellen: „Was kann ich für mich selbst Gutes
tun?“
Brustkrebs:
Wie du deine Brust
richtig abtastet
Untersuche deine Brüste
einmal im Monat, idealerweise
sieben bis zehn Tage
nach Beginn deiner Periode.
Wenn du keine Periode hast,
wähle einfach einen festen
Tag im Monat.
Drücke anschließend sanft
auf jede Brustwarze, um auf
Schmerzen oder Flüssigkeitsabsonderungen
zu prüfen.
Danach in kreisenden
Bewegungen.
Beginne die Selbstuntersuchung,
indem du deine Brüste
zunächst mit erhobenen
Armen betrachtest, dann mit
den Händen auf den Hüften
und schließlich mit entspannten
Armen.
Um die Brüste abzutasten,
hebe einen Arm und benutze
die Fingerkuppen der anderen
Hand. Untersuche zuerst die
Achselhöhle, bevor du dich
systematisch von der äußeren
Brustkante in Richtung Brustwarze
vorarbeitest.
Wiederhole diese Schritte
auch im Liegen. Lege ein
Kissen unter deine Schulter,
wenn es dadurch bequemer
für dich ist.
Achte dabei auf sichtbare
Veränderungen wie Knoten,
Schwellungen, Rötungen, Ausschlag
oder veränderte Form
und Position der Brustwarzen.
Bewege deine Finger dabei in
kleinen Bewegungen von außen
nach innen.
Bei Fragen oder Unsicherheiten
suche deine:n Ärztin/Arzt auf.
Ab dem Alter von 40 Jahren
wird zudem eine jährliche
Mammographie empfohlen.
Kümmere dich regelmäßig um
deine Brustgesundheit!
Ich hoffe,
dass ich
den Gipfel
nächstes
Jahr wieder
schaffe.
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INSPIRATION
Entgeltliche Einschaltung
Endometriumkarzinom:
Innovation in der
Früherkennung
Ein neuer Test ersetzt die meisten bisher
notwendigen, aber für Frauen unangenehme
chirurgische Eingriffe zur Abklärung.
Prof. Dr. Martin
Widschwendter
Gynäkologischer
Onkologe und Pionier
im Bereich primärer
und sekundärer Prävention
von gynäkologischem
Krebs
unter Verwendung
epigenetischer DNA-
Methylierungsmaker.
FOTO: ZVG
Das Endometriumkarzinom ist eine bösartige
Zellwucherung, die sich aus der
Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium,
entwickelt. Es ist die weitaus
häufigste Form gynäkologischer Krebserkrankungen
– in unseren Breiten, gibt es verglichen
mit dem Gebärmutterhalskrebs, rund dreimal
so viele Fälle von Gebärmutterkörperkrebs.
Im Österreich, Deutschland und der Schweiz
erkranken jährlich etwa 15.000 Frauen an diesem
Tumor. Dabei ist nur jede zwanzigste Patientin
jünger als vierzig Jahre, denn das Karzinom tritt
vor allem nach, manchmal auch während der
Menopause auf: Bevor die Wechseljahre einsetzen,
erneuert sich die Schleimhaut jeden Monat.
Die Veränderungen, die mit der Menopause eintreten,
können das Entstehen von Tumorzellen
begünstigen. Familiäre Vorbelastung, Störungen
des Hormonhaushalts, Diabetes, Bluthochdruck
oder Übergewicht gelten ebenso als Risikofaktoren.
Zentrales Symptom des Endometriumkarzinoms
sind abnorme Blutungen – nach der
Menopause oder zwischen der Monatsblutung –,
die bereits in der Frühphase auftreten. Diese sollten
daher immer rasch gynäkologisch abgeklärt
werden. Wird das Karzinom früh erkannt, kann
es in den meisten Fällen gut behandelt werden.
Allerdings gestaltet sich die Diagnose häufig
komplex. Es fehlt an treffsicheren Diagnoseverfahren,
und die Effektivität der vorhandenen ist
maßgeblich von der Erfahrung der Untersuchenden
abhängig und bei etwa einem Drittel der
Frauen nicht aussagekräftig. Vor allem die
anfängliche Ultraschalluntersuchung liefert viele
falsche Verdachtsmomente: Von 40 untersuchten
Patientinnen weisen 20 eine auffällige
Verdickung der Schleimhaut auf. In der folgenden
feingeweblichen Untersuchung wird aber
nur bei einer dieser 20 Proben ein Tumor
nachgewiesen. Um das Gewebe untersuchen zu
können, muss zuerst meist der Gebärmutterhalskanal
aufgedehnt werden, um dann den oberflächlichen
Anteil der Gebärmutterschleimhaut
auszuschaben. Dieser Eingriff findet unter
Vollnarkose statt und kann zu Verletzungen der
Gebärmutter, Blutungen und Infektionen führen.
Dazu kommen die bekannten Risiken der
Anästhesie. Das bedeutet, dass sich neben einer
an Krebs erkrankten Frau, auch 19 nicht erkrankte
Patientinnen dieser Prozedur unterziehen
müssen. Um diesen – oftmals körperlich,
psychisch und emotional belastenden – Eingriff
großteils unnötig werden zu lassen, wurde
intensiv an innovativen Lösungen gearbeitet.
Postmenopausale
Blutungen:
Exakte Diagnose
statt belastender
Abklärung
Postmenopausale Blutungen sind ein zentrales
Symptom des verbreiteten Endometriumkarzinoms.
Das Abklären und der Weg bis zur richtigen Diagnose
sind oft belastend. Patientin Silvia Gamper hat
nach Alternativen gesucht – erfolgreich.
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Silvia Gamper
FOTOS: HELENA KALLEITNER
Wie hat sich dieses Verdachtsmoment für
Endometriumkarzinom dargestellt?
Ich wurde im April 2023 von einer postmenopausalen
Blutung überrascht. Weil ich schon
öfter gehört oder gelesen hatte, dass eine
Blutung, die mehr als zwölf Monate nach der
letzten Monatsblutung auftritt, ein Anzeichen
einer Krebserkrankung sein kann, hat mich das
dann doch recht erschrocken. Ich habe daraufhin
meine Gynäkologin kontaktiert und binnen
weniger Tage einen Termin bekommen. Bei
einer Ultraschalluntersuchung meiner Gebärmutterschleimhaut
waren Unregelmäßigkeiten
und Verdickungen erkennbar. Für meine
Ärztin war, in Kombination mit der Blutung,
daher klar, dass es weiterer Abklärung bedarf:
Aufdehnung des Gebärmutterhals-Kanals,
Spiegelung der Gebärmutterhöhle sowie Ausschabung
der Gebärmutter unter Vollnarkose.
Der Gedanke war sehr belastend. Ich habe aber
zur Sicherheit rasch einen Termin im Krankenhaus
vereinbart und auch bekommen.
Hatten Sie die Gelegenheit, die Diagnose mit
Ihrer Ärztin davor zu besprechen?
Instinktiv hatte ich das Gefühl, dass ich das
nicht machen will und wollte diesen Eingriff
abwenden. Deswegen habe ich noch im
Gespräch mit meiner Gynäkologin darüber
nachgedacht, was noch die Ursache sein
könnte. Ich habe ihr erzählt, dass ich an einer
Kalkschulter laboriere und viele, leider wenig
wirksame Medikamente eingenommen habe.
Als meine Gynäkologin gefragt hat, ob ich
auch mit Kortison behandelt worden bin,
und ich das bejahte, sagte sie: „Na, da haben
wir es schon.“ Ich habe mir den Beipacktext
organisiert, um nachzulesen und mich selbst
nochmal davon überzeugt. Auch in der facheinschlägigen
Literatur werden Blutungen
als Nebenwirkung von Kortison im Zusammenhang
mit orthopädischen Beschwerden
ausführlich besprochen.
Was hat aus Ihrer Sicht gegen eine
Ausschabung gesprochen?
Ich habe eigentlich keine große Angst vor dem
Eingriff oder der Narkose. Wenn es wirklich
notwendig wäre, würde ich es machen.
Nachdem meine Gynäkologin mich aber aktiv
auf die Kortison-Behandlung angesprochen
hat und ich es auch selbst nachgelesen hatte,
waren für mich der hohe Aufwand und die
Belastung durch den Eingriff in Anbetracht des
wahrscheinlich geringen Nutzens nur schwer
zu rechtfertigen: Ein operativer Eingriff unter
Vollnarkose erschien mir reichlich exzessiv,
um eine höchstwahrscheinlich harmlose und
vorübergehende Blutung abklären zu lassen.
Das war für mich auf jeden Fall eine Hürde.
Gleichzeitig wollte ich aber auch, dass die Blutung
professionell abgeklärt wird. Gerade bei
Gebärmutterkörperkrebs sind eine Früherkennung
und ein rascher Behandlungsbeginn sehr
wichtig. Zwischenzeitlich hatten die Blutungen
auch wieder aufgehört und ich hätte
einfach so weiterleben können. Aber es bleibt
dann doch im Hinterkopf und einen ärztlichen
Rat so einfach in den Wind zu schießen, ist
keine Lösung.
hingewiesen. Man hat mir aber erklärt, dass
man die Behandlung entsprechend der
Leitlinie – also Gebärmutterspiegelung und
Curettage - durchführen müsse, was ja auch
nachvollziehbar ist. An meinem Dilemma
hat das aber nichts geändert. Ich habe mir
gedacht, dass es doch eine Alternative geben
muss – etwas, das genauer als eine Ultraschalluntersuchung
ist, vielleicht ein MRT oder
eine Blutuntersuchung? Schließlich gibt es
bei anderen Krebserkrankungen auch Tumormarker,
die im Blut nachgewiesen werden
können. Ich habe zu recherchieren begonnen
und bin dann auf Professor Widschwendter
und sein Forschungsteam an der Uni Innsbruck
gestoßen, die gerade einen solchen Test
entwickelt haben. Im Frühjahr 2023 war dieser
aber noch nicht am Markt verfügbar. Ich habe
dann den Mut der Verzweiflung zusammengenommen
und Prof. Widschwendter angerufen.
Er hat auch tatsächlich abgehoben. Er war
sehr freundlich und verständnisvoll, während
ich ihm meine Situation geschildert habe.
Der Test war genau das, wonach ich gesucht
hatte. Ich wollte ihn unbedingt, auch wenn
er noch nicht am Markt verfügbar war. Prof.
Widschwendter hat auch gemeint, dass eine
Abklärung auf jeden Fall wichtig sei und er mir
die Anwendung des Tests ermögliche. Dazu
hat er den Kontakt mit dem zuständigen Labor
hergestellt.
Wie verlief die Durchführung des Tests?
Ich habe von Prof. Widschwendter entsprechende
Informationen für meine Gynäkologin
erhalten und diese mit ihr besprochen – auch,
ob sie den Test durchführen würde. Sie war
sofort sehr offen und hielt das für eine gute
Sache. Das Labor hat dann ein Test-Kit an
meine Ärztin geschickt. Das funktioniert wie
ein PAP-Abstrich – ist also völlig schmerzfrei,
unkompliziert und dauert nur ein paar Sekunden.
Er wurde anschließend an das Labor
geschickt. Binnen weniger Tage konnte ich den
Befund mit meiner Gynäkologin besprechen:
Der Test war eindeutig negativ. Nachdem auch
die Blutung vorbei war, haben wir vereinbart,
regelmäßige Ultraschallkontrollen durchzuführen.
Meine Gebärmutterschleimhaut hat
sich mittlerweile wieder komplett normalisiert
und weitere Blutungen sind ausgeblieben.
Damit hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst
und ich mache wie gehabt meine regelmäßigen
Vorsorgeuntersuchungen.
Wie erging es Ihnen beim Warten auf das
Testergebnis?
Für mich war das so eine Schrödingers Katze
Situation – also ein Schwebezustand zwischen
zwei Extremen: Entweder ist die Katze tot
oder lebendig – bzw. entweder bin ich gesund
oder ich habe Krebs. Mit dem Testergebnis
tritt einer der beiden Zustände dann ein. Es
war natürlich sehr erleichternd, dass sich
meine Vermutung bestätigt hat. Auch wenn
das Ergebnis offen war, hatte ich aber ein gutes
Gefühl mit dem Test, weil ich damit genau
das gefunden habe, was ich mir gewünscht
hatte: Eine Möglichkeit der schnellen, sicheren
Abklärung ohne Operation. Ich glaube, auch
wenn ich den Test nicht gefunden hätte, hätte
ich mich gegen den Eingriff und für regelmäßige
Ultraschalluntersuchungen entschieden.
Was würden Sie Frauen in einer vergleichbaren
Situation mitgeben?
Das Wichtigste ist sicherlich, abnormale oder
postmenopausale Blutungen immer rasch
abklären zu lassen. Bei Innovationen der
Frauengesundheit dauert es oft lange, bis
sie zum Einsatz kommen: Der PAP-Test hat
zu massiven Verbesserungen in der Frauengesundheit
geführt. Es hat aber fast 40 Jahre
gedauert, bis er flächendeckend eingesetzt
wurde. Es freut mich außerordentlich, dass die
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie
(AGO) der Österreichischen Gesellschaft
für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG) der
engagierten Molekularmedizinerin Frau Dr. in
Chiara Herzog dieses Jahr den AGO Young
Scientist Award für die Mitentwicklung des
Tests verliehen hat. Ich hoffe einfach, dass das
bei diesem Test schneller passiert, damit
Frauen ohne potenziell unnötige Eingriffe
schnell eine verlässliche Diagnose erhalten.
Wie haben Sie diese Situation damals
wahrgenommen?
Das war schon belastend. Ich habe aber in
meinem sozialen Umfeld sehr offen darüber
sprechen und mich austauschen können.
Das Verständnis, das ich von Familie und
Freunden erfahren habe, hat gutgetan, aber
sie haben mir natürlich auch keine fachlichen
Ratschläge erteilen können. Ein Freund hat
erzählt, dass seine Mutter an einem Endometriumkarzinom
verstorben ist. Das hat meine
Situation realer und einschneidender gemacht.
Ich habe zwar keine genetische Vorbelastung,
aber mit Blick auf mein Alter bin ich Teil der
Risikogruppe.
Das war dann auch der Zeitpunkt, wo Sie zu
recherchieren begonnen haben?
Ich hätte nach etwa zwei Wochen einen
Operationstermin im Krankenhaus gehabt.
Dort habe ich auch die Voruntersuchungen
absolviert, damit ich keine Zeit verliere und
bereit für die OP bin, sollte sich nichts anderes
ergeben. Dabei habe ich auch auf das Kortison
• Zur Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs
gibt es einen epigenetischen Test für Frauen, die an
peri- bzw. postmenopausalen Blutungen leiden.
• Der Test erspart vielen Frauen mit abnormalen
Blutungen einen operativen Eingriff, um zu erkennen,
ob Krebs die Ursache der Blutungen ist.
• Für den Test ist lediglich ein einfacher vaginaler
Abstrich notwendig.
Weitere Informationen und
welche Ärzt:innen diesen Test
durchführen finden Sie hier
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Entgeltliche Einschaltung
FOTOS: ZVG
Amethyst:
Strahlentherapie im
Kampf gegen Brustkrebs
Rund 50 % aller Krebspatient:innen unterziehen sich einer Strahlentherapie.
Das Expert:innenteam des Strahlentherapiezentrums Amethyst in der Wiener
Privatklinik bietet strahlenonkologische Leistungen an.
Dr. David Kuczer
Facharzt für
Radioonkologie &
Strahlentherapie
Bei der Strahlentherapie wird
eine hohe Strahlendosis auf
den Krebsherd gerichtet, die
die DNA der erkrankten Zellen
und die Durchblutung im
Tumor schädigt. Krebszellen,
deren DNA irreparabel geschädigt wurde,
stellen daraufhin ihre Vermehrung ein
und sterben ab. Im Anschluss baut sie der
Körper ab. Dieser Prozess wirkt auch noch
Wochen oder Monate nach Beendigung der
Strahlentherapie nach.
Radioonkologe Dr. David Kuczer,
Kooperationspartner der Amethyst, sagt
dazu: „Es ist wichtig, sich Zeit für die
Patient:nnen zu nehmen, um ein individuelles
Behandlungskonzept nach neuesten
Erkenntnissen anzubieten, das optimale
Ergebnisse in medizinischer und ästhetischer
Hinsicht bringt.
Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung
bei Frauen und gehört zu
den am besten erforschten Krebsarten.
Was sollte frau darüber wissen, Herr Dr.
Kuczer?
Durch Früherkennung und moderne
Therapien ist die Prognose in den letzten
Jahrzehnten deutlich besser geworden,
die Erkrankung gilt mittlerweile als gut
kontrollierbar.
Weil Brustkrebs so häufig ist, sind regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen sowie
das eigenständige Abtasten wichtig, um
eine Erkrankung möglichst frühzeitig
erkennen und erfolgreich behandeln zu
können. Der zeitliche Ablauf nach einer
Diagnose spielt ebenso eine Rolle: Rascher
Zugang zu Operation und Bestrahlung ca.
4–6 Wochen danach sind wichtig für ein
optimales Ergebnis.
Interdisziplinäre Diagnostik
und Therapie
An der Diagnose und Behandlung sind
mehrere medizinische Fachdisziplinen
beteiligt. Ein koordiniertes Vorgehen und
Besprechen aller Erkrankten in einem
Tumorboard sichern einen zeitnahen und
effizienten Ablauf auf hohem Niveau am
Cancer Center der Wiener Privatklinik.
Eine Themenzeitung von Mediaplanet
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Erfahrene Ärzt:innen gewährleisten, dass
auch schwierige Situationen routiniert
gemeistert werden.
Was mir aber besonders wichtig ist:
Ich habe Zeit für die Patient:innen und kann
mir Gedanken machen und mit Kolleg:innen
interdisziplinäre Behandlungsoptionen
diskutieren. Auch unsere Medizin-Physik
hat ausreichend Zeit, alle technischen
Möglichkeiten für die Erstellung
hochqualitativer Behandlungspläne zu
nutzen. Davon profitieren letztlich auch die
Patient:innen.
Dr. David Kuczer Facharzt für
Radioonkologie & Strahlentherapie
Wozu dient die Bestrahlung des Brusttumors?
Wie viele Sitzungen sind erforderlich?
Die Bestrahlung ermöglicht, dass nur
der Tumor entfernt werden muss. Das
heißt, es muss nicht die gesamte Brust
abgenommen werden. Das primäre Ziel
der Behandlung ist jedoch die Elimination
mikroskopischer Tumorreste in der Brust,
um ein erneutes Auftreten des Tumors
(Rezidiv) zu verhindern, was sehr gut
gelingt.
Um die Behandlung gut zu vertragen,
wird die Bestrahlung auf mehrere Sitzungen
aufgeteilt. Dank moderner Technik
konnte die Therapie je nach Situation von
bis zu 30 Sitzungen über 6 Wochen auf
nunmehr 5–20 Behandlungen binnen 1–4
Wochen verkürzt werden. Eine Sitzung
dauert etwa zehn Minuten und erfolgt
ambulant.
Wie hoch ist der Preis für die
Behandlung?
Je nach Aufwand und Anzahl der benötigten
Sitzungen beläuft sie sich auf ca. 8.000
bis 12.000,00 €.
Sie waren viele Jahre an einem öffentlichen
Krankenhaus als Oberarzt tätig.
Warum haben Sie in die Privatmedizin
gewechselt?
Ich habe sehr lange gerne im Krankenhaus
gearbeitet, aber in den letzten Jahren ist es
für mich immer schwieriger geworden, den
zeitnahen medizinischen Service zur Verfügung
zu stellen, den ich bislang gewohnt
war.
Wir reden immer von Personalmangel
in den Spitälern. Das bedeutet, dass viele
Befund/Bestrahlung der Brust von Margit Goldberger
Margit Goldberger
Maßnahmen zum logistischen Alptraum
werden, wenn kaum jemand verfügbar ist,
um einen Eingriff durchzuführen oder zu
assistieren. Das war sehr frustrierend für
mich.
In der Privatmedizin habe ich diese Ressourcen
wieder. Es ist sehr befriedigend,
ausreichend Zeit zu haben, um hochwertige
Behandlungen auf dem neuesten Stand
der Medizin durchzuführen zu können.
Einzig über die Kassen ärgere ich mich, die
versuchen, ihre Kosten möglichst gering zu
halten, indem sie die Patient:innen hauptsächlich
in öffentlichen Krankenhäusern
behandeln lassen wollen, weil dort das
Land den Löwenanteil der Kosten trägt.
In Deutschland zahlt die Krankenkasse
die Bestrahlung im niedergelassenen
Bereich routinemäßig. Das sollte man
meiner Meinung nach in Österreich ebenso
handhaben, weil es die Versorgung krebskranker
Menschen zusätzlich verbessern
würde.
Gibt es auch Schwierigkeiten oder
Komplikationen im Bereich der Tumorbestrahlung
bei Brustkrebs?
Bei Brustkrebs auf der linken Seite kann
die Schonung des Herzens schwierig
werden. Spezielle Bestrahlungstechniken
und Atemübungen (Bauchatmung) können
hierbei hilfreich sein.
Auch der immer häufiger angewandte
Brustaufbau mit Implantaten nach
der Operation großer Tumore stellt die
Bestrahlung vor eine Herausforderung.
Wichtig ist in diesen Fällen, nur das
schmale Restgewebe der Brustdrüse um
das Implantat herum zu behandeln und
dabei so umsichtig vorzugehen, dass keine
Vernarbungen um das Implantat entstehen.
Diese könnten zu Verformungen,
Schmerzen oder gar Schäden führen. Auch
hierbei helfen komplexe Bestrahlungstechniken,
die einer intensiven Planung
bedürfen.
Wie überall in der Medizin ist es deshalb
wichtig, Erfahrung und Sorgfalt walten zu
lassen und jeden betroffenen Menschen als
Individuum wahrzunehmen. Man sollte
Frau Margit Goldberger (83) aus Wien
Wir haben mit einer Patientin über ihre Erfahrungen gesprochen. Vor eineinhalb Jahren
wurde bei Margit Goldberger (83) aus Wien bei einer Routine-Mammographie ein maligner
Tumor in der linken Brust diagnostiziert. Nach der chirurgischen Operation wurde sie im
Amethyst bei Dr. David Kuczer bestrahlt. „Die Behandlung war völlig schmerzfrei. Ich spürte
überhaupt nichts, weder bei der Behandlung, noch danach. Es gab auch keine Rötungen
oder andere Hautreaktionen. Während der Bestrahlung konnte ich meiner täglichen
Routine nachgehen, ich spürte keine Nebenwirkungen. Das Wichtigste war für mich, dass
die Ergebnisse am Ende keine bösartigen Zellen mehr in meiner Brust zeigten“, spricht
Frau Goldberger über ihre Erfahrungen.
sich Gedanken dazu machen, wie man in
der jeweiligen Situation am besten vorgeht.
Sie erstellen für alle Patient:innen
individuelle Behandlungskonzepte? Das
erfordert doch viel Zeit und Erfahrung.
Ja. Das ist auch der Grund, warum ich
mich vor einigen Jahren dazu entschlossen
habe, meine Patient:innen im Umfeld
der Amethyst und Wiener Privatklinik zu
behandeln: Es gibt einen raschen Zugang
zu Diagnostik und Therapie; alle Kolleg:innen
sind erfahren. Viele haben auch Abteilungen
an Universitätskliniken geleitet.
Das ist optimal für ein Cancer Center.
Wir besprechen unsere Patient:innen
gemeinsam im wöchentlichen Tumorboard
und jede:r teilt die eigene Erfahrung mit
der Gruppe.
Was mir aber besonders wichtig ist: Ich
habe Zeit für die Patient:innen und kann
mir Gedanken machen und mit Kolleg:innen
interdisziplinäre Behandlungsoptionen
diskutieren. Auch unsere
Medizin-Physik hat ausreichend Zeit, alle
technischen Möglichkeiten für die Erstellung
hochqualitativer Behandlungspläne
zu nutzen. Davon profitieren letztlich auch
die Patient:innen.
Mehr Informationen:
Pelikangasse 15
1090 Wien
www. amethyst-radiotherapy.at
Tel.: 01/4027757
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Laktobazillen,
Scheidenpilz und Co. –
Wie eine gesunde Scheidenflora
aufrechterhalten bleibt
Expertin Dr. in med. univ. Andrea Lederer
klärt im Interview über gute Bakterien zum
Aufrechterhalten des gesunden Scheidenmilieus,
Scheidenpilz und bakterielle Infektionen und deren
Unterscheidung auf.
Was versteht man unter einer gesunden
Scheidenflora? Warum ist sie wichtig für
die Frauengesundheit?
Unter einer gesunden Vaginalflora versteht
man die mikrobielle Besiedelung der Vagina.
D. h., die Scheide der Frau ist mit guten
Bakterien ausgestattet, die verhindern, dass
andere pathogene Keime überhandnehmen.
Eine Gruppe der wichtigsten Scheidenbakterien
sind die Laktobazillen, auch Milchsäurebakterien
oder Döderlein-Stäbchen
genannt. Sie sorgen durch das Aufrechterhalten
eines sauren Scheidenmilieus für
die Gesundheit der weiblichen Geschlechtsorgane.
Die Laktobazillen vergären unter
dem zyklischen Einfluss der weiblichen
Hormone Östrogen und Progesteron das
Glykogen zu Milchsäure. Der pH-Wert einer
gesunden Scheide sollte 3,8–4,5 betragen.
Die überwiegende Zahl (potenziell) krank
machender Bakterien kann unter solchen
Bedingungen nicht gedeihen. Gegen
vaginale Pilzinfektionen bietet der niedrige
pH-Wert aber nur teilweise Schutz.
Das vaginale Mikrobiom verfügt
– verglichen mit Darm-/Oralflora – über
eine geringere Vielfalt an Bakterien, man
kennt derzeit trotzdem mehr als 250 verschiedene
Bakterienarten, die die Vagina
besiedeln. Nicht immer lösen diese eine
Entzündung aus. Vielmehr kommt es auf
die Zusammensetzung der „guten“ und
„schlechten“ Bakterien an.
Die Forschung hat gezeigt, welche wichtigen
Auswirkungen auch ein gesunder Darm
auf das Scheidenmilieu hat. Der Darm
liefert nützliche Bakterien für die vaginale
Besiedlung, da die Darm- und Scheidenflora
über die Schleimhaut miteinander in
Verbindung stehen. Viele der Bakterienspezies,
die im Darmmikrobiom zu finden sind,
kommen so auch in der Scheidenflora vor.
Der Weg von oral aufgenommenen Bakterien
über den Darm in die Scheidenflora ist
damit ein natürlicher Prozess der bakteriellen
Besiedlung. In entsprechenden Studien
hat man nachgewiesen, dass mithilfe von
Kapseln supplementierte Laktobazillen
nach 1–2 Wochen auch in der Vagina identifizierbar
waren.
Auf der anderen Seite können durch die
anatomische Nähe von Enddarm, Anus
und Scheideneingang Krankheitserreger
aus dem Darm übertreten und Scheidenoder
Blaseninfektionen begünstigen. Eine
gesunde Zusammensetzung der Vaginalflora
verhindert das Eindringen von pathogenen
Keimen und Entzündungen. Letztere
zu schwerwiegenden Komplikationen vor
allem im Urogenitaltrakt führen.
Was sind die häufigsten Ursachen für ein
Ungleichgewicht der Scheidenflora und
Scheidenpilz?
Eine Pilzinfektion der Vagina entsteht
oft nach Einnahme eines Antibiotikums.
Die Wirkung der meisten Antibiotika zielt
auch auf die „guten“ Bakterien, die Laktobazillen
der Scheide ab – dadurch kommt
es zu Infektionen. Als Prophylaxe sollte
man deshalb spätestens nach Absetzen
des Antibiotikums mit der Regeneration
des Scheidenmilieus mit Laktobazillen-
Ovula beginnen. Auch oral supplementierte
Milchsäurebakterien, wie erwähnt,
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Dr. in med. univ.
Andrea Lederer
Fachärztin für Gynäkologie
und Geburtshilfe, Kinderund
Jugendgynäkologin
können die Vagina in ausreichendem Maße
besiedeln.
Eine weitere häufige Ursache sind
Hormonschwankungen. So sind vor der
Pubertät und in den Wechseljahren Entzündungen
der Scheide häufiger. Durch das
fehlende oder zu niedrige Östrogen ist die
Vaginalschleimhaut dünner und es fehlt an
ausreichend Glykogen für die Milchsäurebildung.
Das Resultat ist ein erhöhter, also
basischer pH-Wert, der eindringende Keime
begünstigt. Frauen in der Menopause leiden
wesentlich öfter unter Blasenentzündung
oder bakterieller Vaginose. Die Ansäuerung
durch Milchsäurepräparate und die hormonelle
Ergänzungstherapie mit bioidenten
Hormonen bieten Schutz.
Die Pille – also synthetische Hormone,
die zur Suppression der Ovarien und damit
verminderten Produktion von Östrogen und
Progesteron führen – hat als Nebenwirkung
oft vaginalen Juckreiz.
Sexuelle Aktivität gilt ebenso als Risikofaktor
für Infektionen der Scheide: Durch
fremde Bakterien vom Hautmikrobiom
im Genitalbereich oder den Händen des
Gegenübers, das eigene Anogenitalmikrobiom
und das Abschilfern von Schleimhautzellen
als Nährboden für „böse“ Bakterien
kann es zu Entzündungen kommen.
Übertriebene und mangelnde Intimhygiene
verändern die mikrobielle Balance
im Urogenitaltrakt. Tägliches Duschen mit
pH-neutralem oder speziellem Intimduschgel
ist vollkommen ausreichend.
Wo liegen die Unterschiede zwischen
Scheidenpilz und bakterieller Infektion?
Die Unterscheidung ist gar nicht so einfach.
Da Frauen hier gerne zur Selbstbehandlung
greifen, kommt es leider häufig zu Fehltherapien
und der Entstehung von resistenten
Keimen. Die ärztliche Konsultation ist
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daher angezeigt, wenn andauernder Juckreiz,
Brennen im Vaginalbereich oder beim
Wasserlassen, graugelber oder übelriechender
dünner Ausfluss oder weißlicher,
topfiger Fluor bemerkt wird; spätestens
aber, wenn Ziehen im Unterbauch, Übelkeit,
Fieber oder starke Schmerzen auch bei
der Periode auftreten.
Typisch für einen Pilz sind mehr das
Brennen und Jucken im Bereich der Schamlippen
und eine Schwellung und Rötung der
Labien. Der vaginale Ausfluss ist eher dick,
weiß bröckelig und nicht unangenehm
riechend. Die Haut im Genitalbereich und
die vaginale Schleimhaut am Scheideneingang
können kleine Risse aufweisen und
Geschlechtsverkehr wird äußerst schmerzhaft.
Antibiotika, Diabetes mellitus und
Östrogendomianz sind zusätzliche Indizien
für eine Pilzinfektion.
Dagegen fällt Frauen mit bakterieller
Vaginose, Chlamydien etc. oft gar nichts
auf. Sie sind bei der Untersuchung überrascht
über die Entzündung. Auf Nachfrage
können sie aber vermehrten Juckreiz und
dünnflüssigen, fischig riechenden Ausfluss
bestätigen. Auch Zwischenblutungen und
vermehrte Regelschmerzen können bei
einer bakteriellen Scheideninfektion auftreten.
Diese muss mit Antibiotika und einem
Präparat für die Wiederherstellung des
sauren Vaginalmilieus behandelt werden.
Welche Maßnahmen können die
Scheidenflora stärken und
Infektionen vorbeugen?
Die moderate Intimhygiene ist zu empfehlen,
mit passenden Produkten. Duftstoffe
für alle in der Intimzone verwendeten
Produkte sind zu vermeiden. Die Scheide
braucht Luft, so gilt zuhause: Weniger
ist mehr; Slip oder unten ohne schlafen.
Weniger atmungsaktive Kleidung sollte
vermieden werden. Gerade bei Frauen mit
rezidivierenden Infektionen sollten täglich
frische Unterwäsche und Slipeinlagen aus
Baumwolle tragen.
Vor dem Geschlechtsverkehr empfehle
ich die gründliche Händedesinfektion
beider Partner:innen und danach das sofortige
Entleeren der Harnblase. In weiterer
Folge können vor dem Schlafengehen ein
Mannose-Gel im äußeren Intimbereich und
Zäpfchen mit vaginalem Desinfektionsbestandteil
und Döderlein-Bakterien vor
allem Blasenentzündungen vorbeugen.
Hier gibt es auch schon Gels für zwei, drei
Tage nach dem Sex.
Da Stress ein häufiger Auslöser für die
gestörte Vaginalflora ist, sind stressreduzierende
Maßnahmen wie Atemtechniken,
Yoga, Reduktion von Koffein und Zucker
und genügend Schlaf wichtig. Bitterer
Geschmack kann das Eindringen von
Keimen verhindern, weshalb „Neem“ zu
den besten Präparaten gehört, um wiederkehrende
Infektionen vorzubeugen.
Welche Mythen rund um
Scheidenpilz gibt es?
Vaginalmykosen können nicht auf fremden
WCs „aufgeschnappt“ werden. Da die
hinteren Oberschenkel auf der Klobrille
aufliegen und die Vulva selbst gar nicht
Kontakt damit hat, ist keine Übertragung
möglich. Wäscht man sich danach jedoch
nicht gründlich die Hände und hantiert
im Intimbereich, kann es sehr wohl zum
Einschleppen von Bakterien oder Pilzen
kommen.
Stichwort Joghurt-Tampon: Er kann
Scheideninfektionen nicht verhindern, ist
unpraktisch und kann eine Infektion sogar
verschlimmern. Außerdem unterscheiden
sich die Milchsäurebakterien in Milchprodukten
von jenen in der Scheide. Viel
effektiver als prophylaktische „Besäuerung“
sind die erwähnten Milchsäurekapseln.
Wichtig ist auch, während der Periode
den Tampon alle paar Stunden zu wechseln.
Ein vergessener Tampon kann schwere,
sogar lebensbedrohliche Infektionen auslösen.
Die schädlichen Bakterien können sich
allmählich darin vermehren. Das Tragen
von Einlagen oder einer Menstruationstasse
ist sicherer. Außerdem wird die Scheide
nicht so ausgetrocknet.
Zucker führt nicht zu einer Vaginalmykose
– doch wer sehr viele zuckerhaltige
Lebensmittel isst, erhöht das Risiko, an
Diabetes zu erkranken. Und Diabetes
wiederum kann die Scheidenflora aus dem
Gleichgewicht bringen, was Pilzinfektionen
begünstigt. Natürliche Zucker in Lebensmitteln
müssen sicherlich nicht gänzlich
gestrichen werden, wobei zu viel Zucker
generell zu einer Fehlbesiedelung des
Darms führt.
Oft wird empfohlen, Joghurt, Sauerkraut
oder Kombucha-Tee zu sich zu nehmen,
weil sie die Bildung von Milchsäurebakterien
unterstützen. Fakt ist: Nach einer
Antibiotika-Behandlung macht eine
vorübergehende probiotische Ernährung
durchaus Sinn. Grundsätzlich gilt aber: Für
eine gesunde Scheidenflora reicht eine
ausgewogene Ernährung.
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet
Wenn der Zyklus Körper
und Geist belastet
Viele Frauen im gebärfähigen Alter leiden Monat für Monat an den Tagen vor Einsetzen
der Regelblutung am Prämenstruellen Syndrom (PMS), weitere drei bis acht Prozent an
dessen ausgeprägterer Form, der Prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) 1 . Letztere
belastet Betroffene in der zweiten Zyklushälfte vor allem psychisch. Im Interview erklärt
die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. in med. Jael Bosman, wie sich PMS und
PMDS unterscheiden, diagnostizieren und behandeln lassen.
Dr. in med.
Jael Bosman
Fachärztin für
Gynäkologie und
Geburtshilfe
FOTO: ZVG
PMS und PMDS –
Zu welchen Symptome kann es kommen?
Bei etwa 75 % der Frauen im gebärfähigen
Alter kündigt sich in der zweiten Zyklushälfte
die Menstruation spürbar mit folgenden
Symptomen an:
• Heißhunger
• Blähbauch
• Wassereinlagerungen
• Müdigkeit
• Gereiztheit
• Kopfweh
• Durchfall
• Verstopfung
• Unwohlsein
• Missstimmungen.
Viele Frauen kommen damit klar – auch
dank Strategien wie Ruhe, Wärme und
Heilkräuter, z. B. Schafgarbe, Frauenmantel
und Mönchspfeffer. Bei einigen Frauen
sind diese allmonatlichen Vorzeichen der
Blutung jedoch so stark, dass sie dadurch
im Alltag beeinträchtigt und eingeschränkt
werden. Diese Frauen fühlen sich nicht nur
unfit, sondern krank.
Trotz Überschneidungen gilt eine wichtige
Unterscheidung: Beim PMS belasten
vor allem körperliche Beschwerden, bei der
PMDS mentale. Ich sehe die PMDS als eine
Feinfühligkeit auf neurochemischer Ebene.
Würden Sie die PMDS näher erklären?
Der weibliche Körper ist ein Wunderwerk
der Natur. Das Leben einer Frau verläuft
in immer neuen Zyklen, die ihr System
rhythmisch schwanken lassen: Los geht es
mit der Pubertät als Teenie. Es folgt in den
20ern und 30ern die reproduktive Phase mit
der Periode – gegebenenfalls mit Schwangerschaft(en),
Wochenbett und Stillzeit. Ab
etwa 40 beginnt die Perimenopause. Mit
Anfang 50 bis 55 Jahren haben Frauen hierzulande
ihre Menopause 2 .
Wer diese Wellen nur hormonell betrachtet,
schaut zu kurz: Die Wissenschaft hat
auch zyklisch wiederkehrende, biochemische
Schwankungen und superfeine
neurochemische Phasen festgestellt. Es
sind also nicht nur Hormone ursächlich,
sondern auch die Neurobiochemie. Ich bin
gespannt, was die Forschung hier noch
zutage bringt!
Wichtig ist, zu verstehen, dass im Körper
der Frau äußerst komplexe Zyklen stattfinden,
die Körper und Psyche beeinflussen
und von vielen Faktoren abhängen. Die
PMDS ist demnach nicht nur ein hormonelles,
sondern ein multifaktorielles Ereignis
(siehe Grafik).
Aus der Vielzahl der Faktoren ergibt sich
für jede Frau ein individuelles Bild ihrer
PMDS. Zudem zeigen die Faktoren auch
eine gewisse Anfälligkeit für eine PMDS
auf. Wir wissen inzwischen, dass sich die
Beschwerden von Frauen mit PMDS in
Wochenbett und Wechseljahren verstärken
können, bis hin zur Depression.
Wie stellen Sie eine PMDS fest?
Ein Blutbild liefert spannenderweise oft
unauffällige Hormonwerte. Die Frauen sind
körperlich gesund. Deshalb werden zur
Diagnose einer PMDS fünf klar definierte
Kernsymptome herangezogen – angelehnt
an das amerikanische Klassifikationssystem
DMS-5:
1. Stimmungsschwankungen
2. Wut/Gereiztheit
3. Hoffnungslosigkeit
4. Angst/Anspannung
5. Kontrollverlust.
Begleitend können Konzentrationsprobleme,
Energieverlust und Schlafstörungen
auftreten.
Für die Diagnose einer PMDS gilt, dass
mindestens eines der fünf Kernsymptome
und insgesamt fünf Symptome in
der Mehrzahl der monatlichen Zyklen
auftreten – und mit der Blutung wieder
verschwinden.
Wie behandeln Sie eine PMDS?
Das ist klar geregelt, denn die PMDS hat
seit 2019 einen ICD-Code. Das ist ein Meilenstein,
weil die zugehörigen Beschwerden
damit endlich weltweit einheitlich anerkannt,
benannt und eindeutig zugeordnet
Biologische Faktoren
• Hormone
• Botenstoffe
• Stress
• Genetik
PMDS
Psychologische Faktoren
Soziale Faktoren
• Resilienz
• Erwartungen
• Erfahrungen
• Stressfaktoren
• Familiäre Situation
• Berufliche Situation
• Wohnsituation
• Soziales Umfeld
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INSPIRATION
„Der Zyklus ist Ausdruck wundervoller
Weiblichkeit. Zu wissen, dass er nicht nur
ein hormonelles, sondern multifaktorielles
Ereignis ist, hilft beim Behandeln von
Frauen, die an PMS und PMDS leiden.
Dr. in med. Jael Bosman
werden – und zwar einer gynäkologischen
Erkrankung und nicht einer psychischen.
Warum ist die Anerkennung als gynäkologische
Erkrankung relevant?
Weil es die wunderbare Biologie der Frau
endlich enttabuisiert. Das Tabu hat eine
lange Geschichte: Leider wurden die in der
Antike bereits dokumentierten Beschwerden,
die der monatliche Zyklus Frauen
mitunter beschert, schon damals als krank
bewertet – und zwar als psychisch krank. Im
19. Jahrhundert kam gar der Begriff „menstruelles
Irresein“ 3 auf. Und auch heute noch
wird Frauen ihre monatliche Blutung oft
als eine Zeit körperlicher, geistiger und
mentaler Schwäche unterstellt. Das zeigt,
dass Frauen seit Ewigkeiten aufgrund ihrer
Natur, (psychisch) krank geredet‘ werden.
Das führt dazu, dass all das wunderbar
Weibliche noch immer tabuisiert wird.
Bis heute kommen viele Frauen in meiner
Praxis der ihnen gesellschaftlich auferlegten
Erwartung nach, nicht aufzufallen, wenn
es um ihre Biologie geht. Ihre körperlichen
Vorgänge sollen möglichst unsichtbar sein.
Dabei geht es leider auch immer noch um
Attribute wie „unsauber“ und „unrein“.
Das Frausein wird nicht wertgeschätzt.
Für die der Weiblichkeit fälschlicherweise
zugeschriebene physische wie psychische
Schwäche ist in unserer Leistungsgesellschaft
kein Platz. Frauen machen diese
Erfahrung früh und deshalb viel mit sich
und unter sich aus. Viele nehmen Zyklusbeschwerden
schweigend hin.
Schlimmer noch: PMDS-Patientinnen
berichten mir, dass sie in der 2. Zyklushälfte
neben sich stehen. Sie sind dann wütend,
gereizt, können sich selbst nicht leiden. Mit
der einsetzenden Blutung fällt das Ganze
wie Grauschleier von ihnen ab. Das Befinden
und Verhalten unter dem Einfluss der
PMDS belastet die Frauen selbst und auch
ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.
Viele schämen sich dafür. Die Scham macht
die Frauen noch leiser.
Zum Glück beobachte ich aber auch, dass
das Wissen um die natürlichen, zyklischen
Vorgänge im Körper und der Psyche der
Frau öffentlicher wird. Sportlerinnen
beispielsweise zeigen ihre Regel offen und
trainieren inzwischen abgestimmt auf ihren
Zyklus.
Wie sieht die Behandlung der PMDS aus?
Wichtig ist: Frauen müssen ihre PMS- und
PMDS-Beschwerden nicht Monat für Monat
hinnehmen. Diese lassen sich behandeln,
angefangen bei Lifestyle-Maßnahmen wie
Sport: Bewegung stärkt den Körper physisch
und psychisch. Wer dabei ins Schwitzen
kommt, kurbelt Kreislauf und Stoffwechsel
an. Auch Licht ist wichtig für Körper und
Seele, ebenso wie guter Schlaf. Der lässt sich
mit der passenden Schlafumgebung und
Entspannungstechniken wie Meditation
fördern. Bei leichten Schlafstörungen helfen
pflanzliche Mittel mit Melatonin. Zudem
braucht der Körper Mikronährstoffe wie Vitamin
D, Magnesium, Omega-3 und Vitamin
B6. Denn diese beeinflussen biochemische
Abläufe.
Zum Behandeln einer PMDS stellt die
Medizin entweder das Hormonsystem mit
Ovulationshemmern, die einen Eisprung
verhindern, ruhig; oder sie wirkt auf die
Stressverarbeitung im Gehirn ein, und zwar
mit Psychopharmaka, die die Aufnahme von
Serotonin verbessern.
Was hat Serotonin mit PMDS zu tun?
Das auch Glückshormon genannte Serotonin
hat großen Anteil daran, wie wir Stress
bewältigen (Stichwort: Resilienz). Bei
PMDS-Patientinnen wird in der zweiten
Zyklushälfte außergewöhnlich viel Serotonin
von seinem Wirkort abtransportiert,
sodass ein Mangel entsteht. Dieser soll
ausgeglichen werden. Manchen Betroffenen
hilft es dann schon, Nüsse, Tofu, Soja,
dunkle Schokolade und Bananen zu essen,
in denen eine Vorstufe von Serotonin, das
Tryptophan, enthalten ist.
Wann ist es Zeit, mit
Zyklusbeschwerden
ein:e Ärztin/Arzt aufzusuchen?
Zu mir kommen die Frauen
sehr spät. Viele leiden seit
Langem, teilweise Jahrzehnte!
Sie haben alles Erdenkliche
ausprobiert und medizinischen
Rat gesucht, vergebens – doch
nicht umsonst. Denn Versuche,
die Beschwerden mit diesem und
jenem Mittel zu lindern, gehen
ins Geld! Auch deshalb ist die
erwähnte ICD-Kodierung der
PMDS wichtig, denn sie regelt
auch die Kostenübernahme der
PMDS-Behandlung seitens der
Krankenkassen.
Frauen sollten sich gynäkologisch
untersuchen lassen, wenn
• ihre vor allem mentalen
Beschwerden zyklisch
schwanken und sich mit der
Regelblutung jedes Mal wieder
legen, sodass sie diese als
befreiend empfinden.
• sie sich immer wieder
ohnmächtig, ängstlich oder
wütend fühlen und diese Gefühle
nicht (mehr) kontrollieren
können.
• sie ihren Alltag nur noch mit viel
Anstrengung bewältigen.
• sanfte Gegenstrategien wie
Sport, Meditation, Ernährung &
Co. nicht (mehr) greifen.
1 https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10914875/
2 https://www.sozialministerium.at/Services/Neuigkeiten-und-Termine/praesentationmenstruationsgesundheitsbericht-2024.html
3 Bartel, Beitrag zur Lehre vom menstruellen Irresein. Inaug.-Diss. Berlin 1887.
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Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis (atopische Dermatitis)
ist eine nicht ansteckende,
chronisch-entzündliche Hauterkrankung,
die schubweise auftritt.
Durch die gestörte Hautbarriere
ist man anfällig für viele Einflüsse
und Reize von außen; die Haut ist
sehr trocken, gerötet, nässt und
juckt meist sehr stark.
Wie wichtig sind dir bei der
Hautpflege die Inhaltsstoffe von
Produkten und warum? Worauf
achtest du?
Neurodermitis ist (noch) nicht
heilbar. Aber: Mit dem richtigen
Therapiemix lassen sich die Symptome
lindern – bestenfalls bis hin
zu langfristiger Beschwerdefreiheit,
wie ich sie erlebe. Die Behandlung
sollte immer in Absprache mit der
Dermatologin oder dem Dermatologen
erfolgen, denn die Neurodermitis
zeigt sich bei jeder Person
anders, sodass auch die Behandlung
individuell sein muss. Basis
der Neurodermitis-Therapie ist die
tägliche Hautpflege, die die Haut
reinigt, rückfettet und befeuchtet.
Sie hält die gestörte Hautbarriere
halbwegs intakt und sollte auch in
erscheinungsfreien Zeiten konsequent
weitergeführt werden, da so
neuen Schüben vorgebeugt werden
kann.
Grundsätzlich sollte man hautreizende
Inhaltsstoffe wie Farb- und
Duftstoffe sowie ein Zuviel an
Konservierungsstoffen meiden.
Ratsam ist außerdem ein niedriger
Wasser- und hoher Ölanteil bei
Cremes. Bewährt hat sich das
Vitamin B12, um die Entzündung
und den mit ihr einhergehenden
Juckreiz zu hemmen. Glycerin
befeuchtet die Haut, Dexpanthenol
hilft ihr, sich zu regenerieren.
Harnstoff (Urea) stärkt die Fähigkeit
der Haut, Wasser zu speichern.
Aber Vorsicht: Auf akut entzündeter
Haut sollte Harnstoff nicht
verwendet werden, da dieser dann
brennt.
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mit auf den Weg erfolgen, geben will denn die Neuro-
Müttern gerade am Anfang
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anders, sodass auch die Behandlung
individuell sein muss. Basis
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Sie hält die gestörte Hautbarriere
halbwegs intakt und sollte auch in
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kann.
Grundsätzlich sollte man hautreizende
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Ratsam ist außerdem ein niedriger
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die schubweise auftritt.
Durch die gestörte Hautbarriere
ist man anfällig für viele Einflüsse
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sehr trocken, gerötet, nässt und
juckt meist sehr stark.
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achtest du?
Neurodermitis ist (noch) nicht
heilbar. Aber: Mit dem richtigen
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wie ich sie erlebe. Die Behandlung
sollte immer in Absprache mit der
Dermatologin oder dem Dermatologen
erfolgen, denn die Neurodermitis
zeigt sich bei jeder Person
anders, sodass auch die Behandlung
individuell sein muss. Basis
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tägliche Hautpflege, die die Haut
reinigt, rückfettet und befeuchtet.
Sie hält die gestörte Hautbarriere
halbwegs intakt und sollte auch in
erscheinungsfreien Zeiten konsequent
weitergeführt werden, da so
„Das kann‘s noch nicht
gewesen sein – das Leben hält
noch mehr für dich bereit!“
Esteban hat die seltene Erkrankung Friedreich
Ataxie, doch er lässt sich nicht unterkriegen. Neben
seinen Reisen rund um die Welt engagiert er sich
auch für andere Betroffene.
Seite 04
neuen Schüben vorgebeugt werden
kann.
Grundsätzlich sollte man hautreizende
Inhaltsstoffe wie Farb- und
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Konservierungsstoffen meiden.
Ratsam ist außerdem ein niedriger
Wasser- und hoher Ölanteil bei
Cremes. Bewährt hat sich das
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET
Seltene
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NMD Community Day
Vortragende der Veranstaltung
sprechen über Forschung,
Versorgung & Lebensqualität.
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Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar
Der Leiter der Sektion Schmerz in der ÖGARI
über altbekannte Fragen im Gesundheitssystem
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Was muss man bei der Auswahl
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der Neurodermitis-Therapie ist die
tägliche Hautpflege, die die Haut
reinigt, rückfettet und befeuchtet.
Sie hält die gestörte Hautbarriere
halbwegs intakt und sollte auch in
erscheinungsfreien Zeiten konsequent
weitergeführt werden, da so
neuen Schüben vorgebeugt werden
kann.
Grundsätzlich sollte man hautreizende
Inhaltsstoffe wie Farb- und
Duftstoffe sowie ein Zuviel an
Konservierungsstoffen meiden.
Ratsam ist außerdem ein niedriger
Wasser- und hoher Ölanteil bei
Cremes. Bewährt hat sich das
Vitamin B12, um die Entzündung
und den mit ihr einhergehenden
Juckreiz zu hemmen. Glycerin
befeuchtet die Haut, Dexpanthenol
hilft ihr, sich zu regenerieren.
Harnstoff (Urea) stärkt die Fähigkeit
der Haut, Wasser zu speichern.
Aber Vorsicht: Auf akut entzündeter
Haut sollte Harnstoff nicht
verwendet werden, da dieser dann
brennt.
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FOTO: HAUTINFO.AT
Mag. Karin Hafner
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