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Frauengesundheit

Frauen kennen sich und ihren Körper am besten – Sie wissen, wenn es Ihnen nicht gut geht. Genau darum geht es uns: Wir möchten Frauen ermutigen, dieses Wissen für sich zu nutzen und zeigen, dass sie dabei auf eine starke Gemeinschaft setzen können. Denn Frauengesundheit bedeutet ein selbstbestimmter Zugang zum eigenen Körper und gegenseitige Unterstützung. Frauen sind so vieles, aber niemals alleine mit Ihren Herausforderungen.

Frauen kennen sich und ihren Körper am besten – Sie wissen, wenn es Ihnen nicht gut geht.
Genau darum geht es uns: Wir möchten Frauen ermutigen, dieses Wissen für sich zu nutzen und zeigen, dass sie dabei auf eine starke Gemeinschaft setzen können. Denn Frauengesundheit bedeutet ein selbstbestimmter Zugang zum eigenen Körper und gegenseitige Unterstützung. Frauen sind so vieles, aber niemals alleine mit Ihren Herausforderungen.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

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Frauengesundheit

FOTO: HELENA KALLEITNER

Postmenopausale

Blutungen

Silvia Gamper (55) im Interview

„Ich wollte eine schnelle, sichere

Abklärung ohne Operation –

der Test war genau das,

wonach ich gesucht habe.“

Seiten 8-9

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

IN DIESER AUSGABE

VORWORT

Gemeinsam für Frauengesundheit:

Vielfalt und Zusammenhalt

stärken uns

06

OA PD Dr. Markus Hutterer, Neurologe

und Psychoonkologe am Konventhospital

der Barmherzigen Brüder Linz über die

Momente nach der Diagnose Brustkrebs und

dem damit verbundenen emotionalen Stress

FOTO: UNSPLASH

In der vorliegenden Kampagne

Frauengesundheit geht es um

frauenspezifische Erkrankungen,

Innovationen und Lebensphasen.

Obwohl jede von uns ihre eigene

Geschichte und Herausforderungen

zu bewältigen hat, zeigt sich, dass wir

durch Zusammenhalt und Dialog stärker

werden. Wir sind unterschiedlich,

aber wir sind nicht allein – und

gemeinsam können wir uns für eine

bessere Frauengesundheit und mehr

Wohlbefinden einsetzen.

Wir wünschen Ihnen

eine spannende Lektüre!

10

Dr. David Kuczer, Facharzt für

Radioonkologie und Strahlentherapie

beim Strahlentherapiezentrum

Amethyst in der Wiener Privatklinik

über Strahlentherapie und individuelle

Behandlungskonzepte bei Krebs

12

Dr. in med. univ. Andrea Lederer,

Fachärztin für Gynäkologie und

Geburtshilfe, über eine gesunde

Scheidenflora und welche Bakterien

es besonders braucht, um diese

aufrechtzuerhalten

FOTO: UNSPLASH

Sabine K.

Christine L.

FOTO: ZVG

FOTO: ZVG

FOTO: ZVG

Sabine, Christine, Lisa – Was ist für euch das Wichtigste, wenn

ihr an die Gesundheit von Frauen denkt?

Sabine K. (53): Ich glaube, dass die Selbsteinschätzung des eigenen

Gesundheitszustandes mehr Aufmerksamkeit braucht. In den

letzten beiden Jahren fühlte ich mich aufgrund der hormonellen

Veränderungen in meinem Körper sehr müde und ausgelaugt. Das

hatte einen negativen Einfluss auf mein Umfeld. Einige Ärzt:innen

taten das einfach ab und meinten, es würde schon vorbei gehen.

Doch im 21. Jahrhundert haben Frauen die Möglichkeit, mit Hilfe

von Spezialist:innen die Beschwerden in den Wechseljahren zu

lindern und somit die Lebensqualität wieder zu erhöhen.

Christine L. (79): Sehr wichtig ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung

bei Frauenärzt:innen und Internist:innen. Und auch die

empfohlenen Impfungen sollten stets aufgefrischt werden. Dabei

wäre es sehr hilfreich, wenn Impfungen gegen Pneumokokken und

Gürtelrose kostenlos wären. Altersgerechte Bewegung in Turngruppen,

Wandern und Schwimmen sind gut für die Gesundheit, auch

die Pflege von Kontakten im Alter hilft dir, körperlich und geistig fit

zu bleiben.

Lisa S. (30): Frauen sind oft von Ungleichheit betroffen, etwa

durch unzureichende medizinische Forschung, vor allem bei

frauenspezifischen Krankheiten, durch Verzögerungen bei der

Diagnose oder eine schlechtere Behandlung in bestimmten Gesundheitsbereichen.

Zusätzlich erhalten insbesondere junge Frauen oft

nicht die nötige Information über Menstruation, Menstruationsstörungen,

den Umgang mit PMS, Endometriose oder hormonellen

Veränderungen. Die Förderung einer offenen Gesprächskultur trägt

dazu bei, Stigmatisierungen zu überwinden und sicherzustellen,

dass Menstruation als normaler, gesunder Bestandteil des Lebens

anerkannt wird. Auch die Bereitstellung von Menstruationsprodukten

und der Abbau von Armut im Zusammenhang mit Menstruation

sind wichtige Aspekte, um eine bessere Unterstützung zu

gewährleisten.

Project Manager: Julia Stempfer, MA

Business Development Manager: Paul Pirkelbauer, BA

Lektorat: Sophie Müller

Design und Layout: Daniela Fruhwirth

Managing Director: Bob Roemké

Bildcredits, sofern nicht anders angegeben: Shutterstock

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,

Bösendorferstraße 4/23,1010 Wien, ATU 64759844 ·

FN 322799f FG Wien

Impressum: https://mediaplanet.com/at/impressum/

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei

Ges.m.b.H. & Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet:

Tel: +43 676 847 785 253

E-Mail: julia.stempfer@mediaplanet.com

ET: 20.12.2024

Bleiben Sie in Kontakt:

@Mediaplanet Austria

@austriamediaplanet

Lisa S.

Welchen Rat würdet ihr eurem jüngeren Ich in Bezug auf das

Frausein gerne geben?

Sabine K. (53): Meinem jüngeren Ich würde ich gerne sagen,

dass es auf seinen Körper hören und eine Balance zwischen Job,

Familie und Freunden finden soll: kleine Veränderungen im Körper

wahrnehmen und auch auf das Umfeld hören, wenn sie das Gefühl

haben, dass es einem nicht gut geht. Ich glaube, wenn frau sich

gesund und wohlfühlt, strahlt sie das auch aus und das Umfeld

profitiert ebenso.

Christine L. (79): Sei schon als junge Frau selbstbewusst. Triff

deine Entscheidungen zu Beruf und Familiengründung selbst und

lass dich nicht beeinflussen. Schau in deiner Partnerschaft auf Verständnis

und innere Werte, nicht nur auf Finanzielles oder Äußerlichkeiten.

Tu was du liebst und liebe was du tust.

Lisa S. (30): Sei stolz auf deine Stärke und Einzigartigkeit.

Akzeptiere deinen Körper und deine Emotionen, ohne dich von

gesellschaftlichen Erwartungen oder Vergleichen mit anderen unter

Druck setzen zu lassen. Höre auf dich selbst, deine Bedürfnisse und

Wünsche, und setze dich für deine Rechte ein. Pflege deine Gesundheit

– sowohl körperlich als auch mental – und sei nicht zögerlich,

Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst. Feiere deine Erfolge, egal wie

klein sie erscheinen mögen, und erinnere dich daran, dass du

wertvoll bist, so wie du bist.

FOTO:HAYDN-GOLDEN-UNSPLASH


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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Entgeltliche Einschaltung

Wechseljahre:

Fasten bietet Vorteile

für Körper und Seele

Mit den Wechseljahren ändert sich häufig auch die Figur von Frauen.

Dr. in med. Ulrike Göschl, ärztliche Leiterin des Gesundheitsresorts

Marienkron, gibt Aufschluss über die Gründe für eine Gewichtszunahme

und spricht als Fastenexpertin über die Vorteile von Fasten im Wechsel.

FOTO: UNSPLASH.COM/DE/@ORIENTO

Dr.in med.

Ulrike Göschl

Fachärztin für Physikalische

Medizin

und Allgemeine

Rehabilitation und

ärztliche Leiterin

des Gesundheitsresorts

Marienkron

Im Jänner zum

Kennenlernen -10 %

mit dem Buchungscode:

FG0125

FOTO: STEVE HAIDER 2020

Warum nehmen Frauen im Wechsel zu?

In dieser Zeit drosseln die Eierstöcke die

Produktion der weiblichen Sexualhormone

Östrogen und Progesteron und der Anteil

des männlichen Sexualhormons Testosteron

steigt. Diese hormonellen Veränderungen

sind natürlich am Ende der Reproduktionsphase

einer Frau. Sie sind mit ein Grund

dafür, dass sich die Figur von der „Birne“

zum „Apfel“ ändert: Neue Fettpölster lagern

sich nicht mehr nur vorzugsweise an Bauch,

Po und Oberschenkeln an, sondern auch an

der Taille.

Weil außerdem mit zunehmendem Alter

die Muskelmasse schwindet, verbraucht

der Körper in Ruhe weniger Energie. Dieser

sinkende Energiebedarf führt über die

Jahre zu einer Gewichtszunahme selbst

wenn Frauen im Wechsel jedoch genauso

viel essen wie zuvor. Dieser Prozess

wird durch den im Alter verlangsamten

Stoffwechsel noch gefördert. Auch der

wegfallende Eisprung senkt zusätzlich den

Energieverbrauch. Außerdem kann es im

Rahmen der psychischen Veränderungen im

Wechsel wie Schlafstörung und Stimmungsschwankungen

auch zu Heißhungerattacken

kommen. In Kombination mit sinkendem

Östrogen fördert das Bauchfett leider

entzündliche Prozesse wie Fettleber und

Gefäßerkrankungen.

Was können Frauen tun, denen das Mehr

an Gewicht zu schaffen macht?

Da der Körper im Ruhezustand weniger

Energie umsetzt (geringerer Grundumsatz)

als vor den Wechseljahren, sollte frau

zunächst ihre Ernährung checken. Die

Ernährung in Richtung energieärmerer,

aber nährstoffreicher Kost mit ausreichend

Eiweiß und Kalzium zu ändern.

Lässt sich der geringere Energiebedarf

mit Bewegung ausgleichen?

Dazu wäre viel Bewegung nötig – oft mehr,

als Frauen im Alltag unterkriegen. Die

Wechseljahre starten bei den meisten in den

40ern, wenn Frauen mitten im Leben stehen

und ihre Tage mit Arbeit, Familie und mehr

prall gefüllt sind. Die Praxis zeigt: Nur wenige

können ihr Wohlfühlgewicht im Wechsel

allein mit Sport erreichen und/oder halten.

Bewegung ist aber nicht nur in Sachen

Gewicht wichtig, sondern allgemein für die

Gesundheit. Sie hilft auch gegen Stress. Es

gilt: Je stressiger es wird, desto mehr Bewegung

braucht es, um entgegenzuwirken. Deshalb

rate ich zu mehr alltäglicher Bewegung

wie Stiegen steigen und flottem Gehen.

Wie kann Fasten helfen, das Gewicht in

den Griff zu bekommen?

Fasten ist ein zeitlich begrenzter Verzicht

auf bestimmte oder alle Nahrungsmittel. Das

heißt, dem Körper wird dabei weniger oder

keine Energie zugeführt. Das Fasten stößt

gewisse Stoffwechsel- und Recyclingprozesse

im Körper an. Verschiedene Rezeptoren

werden dabei neu sensibilisiert – es findet

eine Art Reset statt.

Demzufolge ist Fasten keine Diät zum

Abnehmen. Es eignet sich vielmehr als

Initialzündung für eine Umstellung der

Ernährung. Es ist die Weiche, die zu neuen

Gewohnheiten führt – und damit meine ich

nicht nur Ernährungsgewohnheiten. Es geht

auch um die gewohnte Bewegung und das

gewohnte Bewältigen von Stress.

Beim Reset von Körper und Geist hilft es,

das Fasten ganzheitlich anzugehen, beispielsweise

innerhalb einer Fastenwoche

mit passenden Angeboten zu Bewegung und

Meditation, wie wir sie unseren Gäst:innen

bieten. Gerade Frauen im Wechsel profitieren

davon, ihren oft aufreibenden Alltag

hinter sich zu lassen und sich einmal ganz

auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu

fokussieren. Die ruhige Lage unseres Resorts

im Neusiedler Seewinkel hilft, sich mit allen

Sinnen zu spüren.

Welche Fastenmethoden gibt es?

Man unterscheidet zwischen mehrtägigem

Heilfasten und den verschiedenen Formen

des Intervallfastens.

Beim Intervallfasten wird in festen Zeitspannen

gefastet, zum Beispiel 14 oder 16

Stunden, und in den verbleibenden zehn

oder acht Stunden werden zwei bis drei

Mahlzeiten eingenommen. Auf den Teller

kommt dann bestenfalls energieärmere Kost

in kleineren Portionen als gewohnt. Anstatt

der Stundenintervalle 14:10 oder 16:8 sind

auch Tagesintervalle wählbar, zum Beispiel

1:1 oder 2:5, das heißt, ein Fastentag (unter

500 kcal) und ein Esstag beziehungsweise

zwei Fastentage und fünf Esstage wechseln

sich hier ab. Eine andere Fastenmethode ist

das Auslassen von Mahlzeiten wie Frühstück

oder Abendbrot. All diese Fastenmethoden

kann man ein Leben lang praktizieren.

Ganz wichtig ist dabei: Zumindest das

erste Fasten sollte immer von Fachleuten

begleitet werden, um Risiken und Nebenwirkungen

auszuschließen und eine hohe

Wirksamkeit zu erzielen.

Mehrtägiges Heilfasten in einem Haus

wie Marienkron sollte maximal 2x im Jahr

im Idealfall ärztlich begleitet durchgeführt

werden und kann dann leichter in eine

dauerhafte Ernährungsumstellung münden.

Was bringt Fasten langfristig?

Wer beim Fasten weniger und pflanzenbetonter

isst als zuvor, erlebt anfangs oft

einen raschen Gewichtsverlust. Danach

Wie ernährt frau sich im Wechsel richtig?

Eine bunte, pflanzenbetonte, eher energiearme Ernährung

aus frischen Zutaten ist ratsam. Sie liefert

viele Nährstoffe und geschmackvolle Abwechslung.

Volles Korn und Hülsenfrüchte liefern wertvolles

Eiweiß. Auch Nüsse und gesunde Öle sowie Fisch,

Fleisch und Obst in Maßen dürfen auf den Teller.

Ganz wichtig für Frauen im Wechsel ist eine ausreichende

Versorgung mit Vitamin D in Kombination

mit Kalzium, um die Knochen zu stärken und so einer

Osteoporose vorzubeugen.

pendelt sich das Gewicht häufig auf einem

bestimmten Niveau ein. Will frau dann noch

mehr abnehmen, muss sie die Ernährung

dauerhaft umstellen und sich mehr bewegen

– und zwar regelmäßig. Dazu muss sie

entsprechende Routinen entwickeln, die

alltagstauglich sind.

Wir beobachten, dass eine Fastenwoche

gut ein halbes Jahr nachwirkt – zumindest

sehen wir viele Gäst:innen zweimal im Jahr.

Wenn sich das zweite Fasten im Jahr nicht

ausgeht – zur Fastenwoche gehören auch

Vor- und Nachbereitung daheim, sodass das

Ganze etwa 10–14 Tage beansprucht – kann

bei uns auch ein kurzes Refreshing gemacht

werden (siehe Kasten).

Hilft Fasten auch bei wechseltypischen

Stimmungsschwankungen und Stress?

Fasten sorgt für einen Kick in Richtung

Gesundheit – körperlich und seelisch, wenn

u.a. auch die Serotoninrezeptoren positiv

beeinflusst werden und die Fastentage - wie

bei uns im Resort Marienkron- mit Ruhe,

Meditation und Bewegung in der Natur

verbunden werden. Die dabei erlernten

Methoden zum Umgang mit den eigenen

Herausforderungen und mit Stress lassen

sich gut in den Alltag mitnehmen und

weiterführen.

Fasten-Refresher: Drei Tage Fasten im Marienkron

Abseits von Fastenkuren bietet das Resort Marienkron auch einen dreitägigen

Fasten-Booster an, der sich gut eignet, um die körperlichen

Weichen erneut in Richtung Wohlbefinden zu stellen oder auch das

Fasten kennen zu lernen. Der Fasten-Refresher umfasst:

• einen Fasten-Schalttag mit Mahlzeiten, die mit den Mediziner:innen

und der Diätologie des Resorts abgestimmt werden,

• einen Entlastungs- und einen Aufbautag mit Marienkroner

Reduktionskulinarik

• 2 entspannende Leberwickel am Zimmer

Hinzu kommen je ein ärztlicher und diätologischer Check, Kräutertees

über den Tag hinweg als wohltuende Begleitung sowie Bewegungs- und

Meditationsimpulse und natürlich der entspannende Spa-Bereich. Wer

will, kann weitere Treatments von Massage bis Beauté dazubuchen.


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

INSIGHT

Mehr „MenoSupport“

für Frauen am Arbeitsplatz

Dr. in Veronika Pelikan, Gründerin des Wechseljahre-Portals

wechselweise.net, erklärt, wie Frauen in Österreich von ihren

Wechseljahren am Arbeitsplatz beeinflusst werden. Sie zeigt zudem

auf, wie sich Wechselbeschwerden individuell auf Frauen und

gesamtgesellschaftlich auswirken – und gibt eine Anleitung zum

„MenoSupport“ mit.

Dr. in

Veronika Pelikan

Journalistin und

Medienmacherin,

Gründerin des

Internetportals

Wechselweise.net

FOTO: CARO STARSNIK

Wie kam es zur Studie MenoSupport

Austria 1 ? Welchen Anteil hatte

wechselweise.net an ihrem

Zustandekommen?

Nach alarmierenden Ergebnissen britischer

Studien zum Erleben der Wechseljahre am

Arbeitsplatz nutzten wir unsere ‚Portalkraft‘

und halfen der Hochschule für Wirtschaft

und Recht Berlin zunächst beim Verbreiten

einer entsprechenden deutschen Studie.

Anschließend initiierten wir die österreichische

Version – MenoSupport Austria –, für

die Anfang 2024 1.720 Arbeitnehmerinnen

mit Wohnsitz in Österreich online nach dem

Erleben ihrer Wechseljahre am Arbeitsplatz

befragt wurden.

Können Sie uns die drei wichtigsten

Ergebnisse der österreichischen Studie

erläutern?

Die Austro-Studie zeigt ein ähnlich dramatisches

Bild wie die britische:

1. Mehr als zwei Drittel der befragten

Frauen werden an ihrem Arbeitsplatz von

Wechselbeschwerden beeinträchtigt – in

der betriebsärztlichen Betreuung spielen

die Wechseljahre allerdings nur bei 6,5

Prozent der Befragten eine Rolle.

2. Rund 20,8 Prozent der Teilnehmerinnen

reduzieren wegen Wechselbeschwerden

ihre Arbeitszeit (Stichwort: Kurzarbeit).

3. 14,4 Prozent der Ü55-jährigen Frauen

erwägen, in Frühpension zu gehen, oder

sind bereits in Frühpension.

Dadurch verlieren Unternehmen in

Zeiten des Fachkräftemangels sehr gut

ausgebildete und berufserfahrene Mitarbeiterinnen.

Und all diese Frauen geben

aufgrund ihrer Wechselbeschwerden

Karriere- und Verdienstchancen auf. So

verlieren sie nicht nur Lebensqualität,

sondern auch wichtige Versicherungsjahre

für die Pension.

Wie können Frauen einander unterstützen

und auch den Support der Gesellschaft

einfordern?

Wie so oft ist Kommunikation der Schlüssel

– wir müssen über die Wechseljahre an

sich und über das Bewältigen konkreter

Beschwerden sprechen. Es gibt wirkungsvolle

Hilfe: Unser Portal ist hier eine Anlaufstelle

für Informationen und bietet zudem

die Möglichkeit, sich Rat von Expert:innen

einzuholen.

Jede Frau sollte die Chance nützen, in

den Wechseljahren den Grundstein für ein

gesundes Altern zu legen. Unsere Gesellschaft

wird immer älter. Gesundheit im

Alter spart also auch enorme Kosten – das

sollten alle auf dem Schirm haben.

In der Studie wurden die Frauen auch

nach dem Wunsch nach Unterstützung am

Arbeitsplatz gefragt. Der häufigste Wunsch

war das Sensibilisieren der Führungskräfte

für das Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz

(72,2 Prozent); gefolgt von flexiblen

Arbeitszeitmodellen (70,0 Prozent) und

dem Etablieren einer wechseljahresfreundlichen

Arbeitskultur (69,1 Prozent). Genau

das müssen wir wechselbewusst von Arbeitgeber:innen

einfordern!

Wie wird ein Arbeitsplatz

wechselfreundlicher?

Für einen offenen und zugleich sensiblen

Umgang mit dem Thema Wechseljahre

brauchen Führungskräfte ebenso wie

Kolleg:innen Aufklärung, beispielsweise

anhand von Schulungen. Betroffene, die

Eine Frau steckt ab der Lebensmitte zehn

bis 15 Jahre in der Menopause. Beschwerden

der hormonellen Umstellung können die

Frau auch beruflich stark beeinträchtigen.

Aber: Es gibt Wege zu mehr medizinischem

und beruflichem Support – die müssen nur

geebnet werden!

Dr. in Veronika Pelikan, Gründerin von wechselweise.net

nur ungern mit Vorgesetzten über das Thema

sprechen, sollten konkrete Ansprechpartner:innen

bekommen, zum Beispiel

in der Personalabteilung oder in Form von

Betriebsärzt:innen.

Am Arbeitsplatz können Ventilatoren

für individuelle Abkühlung sorgen, ebenso

kühles Trinkwasser oder Kühlakkus. Das

alles kann das Unternehmen bereitstellen.

Selbstverständlich sollten die sanitären

Anlagen sauber und benutzer:innenfreundlich

sein, damit sich Frauen dort frisch

machen und umziehen können. Und auch

die Arbeitsmuster, also Schicht- und Nachtdienst,

sowie die Arbeitsbelastung müssen

überdacht werden, denn Stress verstärkt

Wechselbeschwerden.

Wie lauten Ihre drei persönlichen

Tipps für Frauen zur Bewältigung der

Wechseljahre?

1. Informieren!

2. Austauschen!

3. Medizinische Hilfe holen!

Ich lade schon heute zum 3. Wechselweise

MenoDay 2 2025 nach Wien ein: Das Event ist

eine tolle Gelegenheit für Information,

Austausch und Support!

1 Studienergebnisse: https://www.wechselweise.net/rte-images/Files_fuer_

Download/MenoSupportAustria_2024.pdf

2 MenoDay 2024: https://www.wechselweise.net/menoday

Lesen Sie mehr unter

www.wechselweise.

net/

www.wechselweise.

net/experts

GYNIAL

Frau.SEIN

1

Das RETTER Bio-Natur-Resort ist die Top-

Location für Longevity und für alle die Wellness,

Entspannung, Natur und Fitness lieben.

Das neue BIO | ORGANIC | SPA ist speziell

auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt.

Es bietet 8 Saunen, Blätterdachtepidarium,

Infrarotkino, Walddom mit Wasserbetten und

großzügige Ruhebereiche. Besonders gefragt

sind der 25 m Waldpool und der Naturschwimmteich

- ideal zum Eisschwimmen.

100% Bio-Kulinarik sorgt für die Stärkung

des Mikrobioms und die täglichen Yoga und

Zen-Einheiten für Entspannung.

Wechselweise Winterretreat

12. bis 15. Jänner 2025

Arthrose-Auszeit

21. bis 23. Februar 2025

Retter Longevity

Woman Retreat

07. bis 09.03.2025

Tel.: 03335-2690, hotel@retter.at A-8225 Pöllauberg 88

www.retter.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet

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EXPERTISE

Wechseljahre geh‘n uns alle an!

Univ.-Prof. in Dr. in med. Bettina Toth, Direktorin der Universitätsklinik für Gynäkologische

Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Med Uni Innsbruck und Präsidentin

der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) erklärt im

Interview, was Wechseljahre sind, mit welchen Beschwerden sie einhergehen und warum

sie für uns alle als Gesellschaft relevant sind.

Univ.-Prof. in Dr. in

med. Bettina Toth

Direktorin der Universitätsklinik

für

Gynäkologische

Endokrinologie und

Reproduktionsmedizin

der Med

Uni Innsbruck und

Präsidentin der

Österreichischen

Gesellschaft für

Gynäkologie und Geburtshilfe

(OEGGG)

FOTO: ZVG

Sind Menopause und Wechseljahre

ein- und dasselbe?

Von Menopause spricht man, wenn ein

Jahr lang keine Regelblutung erfolgte. Laut

„Menstruationsgesundheitsbericht 2024“ 1

sind Frauen in Österreich zu diesem Zeitpunkt

im Durchschnitt 49 Jahre alt. Damit

ist die Menopause ein Ereignis innerhalb der

Wechseljahre (Klimakterium). Die Beschwerden

beginnen meist vier bis fünf Jahre vorher,

bei 5 % der Frauen bereits vor dem 40.

Lebensjahr. Diese Phase bis zur Menopause

ist die Perimenopause und im Anschluss an

die Menopause startet die Postmenopause.

Was passiert während der

Wechseljahre im Körper?

Das Zusammenspiel der Hormone verändert

sich. Während der fruchtbaren Jahre, die

mit dem Einsetzen der Menstruation in

der Pubertät bis zur Menopause anhalten,

produzieren die Eierstöcke die weiblichen

Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.

Mit Beginn der Wechseljahre stellen

die Eierstöcke ihre Hormonproduktion nach

und nach ein. Das ist jedoch kein geradliniger,

sondern ein sehr schwankender Prozess

mit vielen möglichen Begleiterscheinungen.

Wie sehen diese

Begleiterscheinungen aus?

Der erwähnte Menstruationsgesundheitsbericht

gibt uns einen guten Überblick über

mögliche Symptome: Rund 70 % der befragten

Frauen berichten von Hitzewallungen,

60 % von Nachtschweiß und Schlafproblemen.

Mehr als 50 % nehmen zu, knapp 50 %

klagen über trockene Vaginalschleimhäute.

Zudem treten Beschwerden wie Stimmungsschwankungen

und Einschränkungen der

Lebensqualität auf. Einige fühlen sich verunsichert

und im Arbeitsalltag oder bei Freizeitaktivitäten

beeinträchtigt. Mehr als 20 %

ziehen sich teilweise zurück oder erleben

negative Auswirkungen auf ihr Sexualleben.

Mehr als die Hälfte fühlt sich körperlich oft

unwohl. Knapp 30 % belasten die Veränderungen

zusätzlich psychisch.

Auffallend ist, dass vor allem der sinkende

Östrogenspiegel in der Perimenopause

häufig neuroendokrine Probleme wie Stimmungsschwankungen,

Reizbarkeit und

Gedächtnisprobleme verursacht. In der

Menopause sind vor allem Hitzewallungen

und Schlafstörungen vorhanden. Und in

der Postmenopause macht vielen Osteoporose

(Knochenschwund) Probleme.

Hinzu kommen hier oft auch Haut- und

Schleimhautprobleme.

Wir wissen heute auch, dass Frauen, die

ihr Leben lang eine stärkere Reaktion auf die

zyklischen Hormonschwankungen zeigten –

Stichwort PMS (prämenstruelles Syndrom) –,

meist auch stärkere Wechselbeschwerden

haben.

Das heißt, nicht alle Frauen haben

Beschwerden mit den Wechseljahren?

Die oben aufgezählten Beschwerden zeigen,

wie vielfältig die Wechseljahre verlaufen

können. Wichtig zu wissen ist, dass diese

Beschwerden von Frau zu Frau und auch

über die Jahre individuell variieren. Einen

gewissen Effekt des Hormonabfalls spürt

sicher jede Frau. Dieser wird jedoch unterschiedlich

wahrgenommen. Manche Frauen

haben sehr starke Beschwerden und können

ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr

nachgehen, für andere ist dies problemlos

möglich.

Was kann frau gegen die

Wechselbeschwerden tun?

Gegen Wechselbeschwerden gibt es eine

Vielzahl an hormonellen und nicht hormonellen

Behandlungsmöglichkeiten.

Neben pflanzlichen Wirkstoffen kann eine

Hormontherapie die wegfallenden Hormone

ersetzen: mit synthetischen Hormonen, oder

mit bioidentischen Hormonen, die sowohl

als Tablette als auch als Gel, Spray, oder

Pflaster zur Verfügung stehen. Ebenso stehen

mit den NK-Antagonisten neue Therapieoptionen

zur Verfügung.

Auch der individuelle Lebensstil – also

Ernährung, Schlaf, Bewegung und Stresspegel

– wirkt im Zusammenspiel mit den

Wechselbeschwerden. Das heißt, wer

gesund lebt, kann so manche Beschwerden

lindern.

Hormonersatztherapien haben den Ruf, ...

... das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Das führt

dazu, dass viele Frauen davor zurückschrecken.

Deshalb braucht es gute Aufklärung

und den Schulterschluss von uns Mediziner:innen:

Das individuelle Brustkrebsrisiko

jeder Frau sollte dabei beurteilt werden –

anhand sämtlicher Risikofaktoren, darunter

Gewicht (Stichwort Body-Roundness-Index,

BRI), familiäre Vorbelastung, Stillzeit und

weitere Faktoren. Das tatsächliche Risiko

und die Vorteile einer Hormonersatztherapie

sind schließlich gegeneinander abzuwägen.

Warum sind Wechselbeschwerden

nicht nur für die betroffene Frau von

Bedeutung, sondern auch für ihr Umfeld

und die Gesellschaft?

Die Beschwerden beeinträchtigen das Wohlbefinden

der Frauen teils erheblich. Das

wirkt sich in weiterer Folge auf deren soziale

Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen

aus: Gemäß MenoSupport Austria 2 reduzieren

mehr als 20 % der Frauen in den

Wechseljahren ihre Arbeitszeit, knapp 15 %

gehen früher in Pension. Das sind Frauen

im Alter zwischen 40 bis Mitte 50, die mitten

im Leben, mitten in ihrer Kraft stehen. Sie

tragen die Gesellschaft mit und fehlen dann

an vielen Stellen.

Was muss sich in unserer Gesellschaft

ändern, damit Frauen im Wechsel besser

gesehen und als wertvoll geschätzt

werden?

Wir müssen für Frauen in den Wechseljahren

einen Safe Space schaffen. Statt Tabuisierung

brauchen sie Verständnis und Rücksicht,

wenn ihnen ihre Beschwerden zu

schaffen machen: in der Familie, in der

ärztlichen Praxis und, ganz wichtig, auch am

Arbeitsplatz. Wir alle müssen uns mit den

Wechseljahren auseinandersetzen. Den

Frauen rate ich, sich zu vernetzen – der

Austausch zeigt jeder Frau, dass sie nicht

allein ist. Deshalb haben wir in der OEGGG

die Kampagne #wirsind1mio 3 ins Leben

gerufen und sind auch bei MenoDay 4 dabei.

1

https://broschuerenservice.

sozialministerium.at/Home/Download

?publicationId=803&attachment

Name=Menstruationsgesundheits

bericht_2024.pdf

2

https://www.wechselweise.net/news/

wechseljahre-am-arbeitsplatz-dassind-die-alarmierenden-studien

ergebnisse

3

#wirsind1mio

https://oeggg.at/

wirsind1mio/

4

MenoDay https://www.wechselweise.

net/menoday

Love

your

age

DIE MENOPAUSE ALS CHANCE

Die Wechseljahre sind ein Neuanfang – für viele Frauen

eine oft sehr fordernde Zeit der Veränderung und

Chancen. Im Park Igls Medical Spa Resort in Innsbruck-

Igls verstehen wir die Herausforderungen und begleiten

Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität. Mit

modernster medizinischer Diagnostik, ganzheitlichen

Behandlungen und immer ganz individuell auf Sie

abgestimmt. So stärken wir Ihre Gesundheit und fördern

Ihr Wohlbefinden bestmöglich.

MENOPAUSE-FIT

Programm-Highlights

Ganzheitliche Diagnostik

Medizinische Erst- und Abschlussuntersuchung,

Hormon- und Blut-Screening

Therapien für Körper & Seele

Massage, Shiatsu, Gesprächstherapie,

Lavendel-Brustkompresse

Individuelle Beratung

Personaltrainings, Kräuterworkshop,

Do-in-Körper übungen

Alles für Ihre Gesundheit, Balance und Lebensfreude.

Das vielfach ausgezeichnete Park Igls Medical Spa Resort

zählt zu den führenden privaten Gesundheitseinrichtungen

weltweit. Neben präventiv-medizinischen Programmen

bietet das Park Igls seit vielen Jahren auch spezialisierte

Angebote im Bereich der Gendermedizin – für Frauen, die

sich in jeder Lebensphase wohlfühlen möchten.

Jetzt informieren und persönlich beraten lassen:

+43 (0)512 377 305 park-igls.at


6 Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info

Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Brustkrebs: Den Umgang

mit der Erkrankung lernen

Patientinnen erleben die Diagnose „Brustkrebs“ oft als Sturz aus

der Realität, als Lebenskrise und Kontrollverlust. Warum, erklärt

der Neurologe und Psychoonkologe OA PD Dr. Markus Hutterer.

OA PD Dr.

Markus Hutterer

Neurologe und

Psychoonkologe

– Konventhospital

Barmherzige Brüder

Linz, Abteilung

für Neurologie mit

Akutgeriatrie bzw.

Österreichische

Gesellschaft für

Psychoonkologie

(ÖGPO)

FOTO: ZVG

Welche Wege, mit einer Krebsdiagnose

umzugehen, gibt es?

Wird der Begriff „Krebs“ ausgesprochen, ist

oft die erste Assoziation „Tod und Sterben“.

Dieses intensive Gefühl einer plötzlichen

und realen Bedrohung des eigenen Lebens

kann zur ausgeprägten Not führen. Die

Diagnose ist ein kritischer Zeitpunkt für

die Patientin selbst und ihren weiteren

Krankheitsverlauf. In diesem Schockzustand

kommt es häufig zu Benommenheit,

Ungläubigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit

und Angst – Denken, Sprechen und

Merken fallen unglaublich schwer. Dabei

kann die Anwesenheit einer Vertrauensperson

für die Patientin emotional sehr

entlastend und stabilisierend sein, aber

auch Nachgespräche erleichtern. Dieser

Zustand kann bis zu zehn Tage andauern.

Um der Entwicklung psychischer Erkrankungen

vorzubeugen und als Unterstützung

in einer solchen Lebenskrise braucht

es klärende – entlastende – Gespräche mit

dem behandelnden Team, insbesondere

durch die Psychoonkologie. Etwa 20–40

% aller Krebspatient:innen erleben durch

die Erkrankung ausgeprägte psychische

Belastungen wie Angst- und Schuldgefühle

oder eine Depression. Werden diese nicht

erkannt und behandelt, beeinflussen sie

nicht nur den Krankheitsverlauf negativ,

sondern auch das körperliche sowie

seelische Wohlbefinden und damit die

Beziehung zu uns nahestehenden vertrauten

Menschen.

Wie geht es weiter, wenn Patientinnen

die Diagnose akzeptiert haben?

Das erste Gefühl ist oft: Ich will überleben!

Mit dieser Emotion kommen aber noch

viele andere zum Vorschein: Angst vor der

Erkrankung, den körperlichen Symptomen

wie Schmerzen, aber auch vor dem Tod und

Sterben, Sorgen um Partner:in, Familie und

Beruf, Scham und Schuld- bzw. Verlustgefühle

oder Zukunftsängste. Viele Patientinnen

erleben auch einen Kontrollverlust: Sie

können sich nicht mehr auf ihren Körper

verlassen, denken sie. Verstärkt können diese

Gefühle durch die fremdbestimmten diagnostischen

und therapeutischen Prozesse

werden: „die Patientin als Passagierin ihrer

Erkrankung“. In dieser Krankheitsphase ist

das Vermitteln von Fachinformationen sehr

wichtig.

Deshalb sollte die Patientin mit Empathie

in ihrem subjektiven Erleben der Erkrankung

–mit Ideen, Sorgen, Ängsten und

Erwartungen – abgeholt werden. Dafür

werden einerseits körperliche, seelische

und soziale Belastungsfaktoren, und andererseits

auch individuelle Stärken, Ressourcen

und Resilienzfaktoren zur Bewältigung

gemeinsam identifiziert. So können im Sinne

einer Hilfe zur Selbsthilfe mittelfristig

Strategien zur selbständigen Bewältigung

der Lebenssituation erarbeitet werden. Die

Krebsdiagnose als Teil des Lebens zu akzeptieren

ist für die meisten Betroffenen recht

schwierig. Die Erkrankung „annehmen zu

lernen“ und optimistisch in die Zukunft zu

blicken – das gelingt häufig besser. Das ist

die Basis dafür, wieder ins aktive Handeln

zu kommen und die Kontrolle über das

eigene Leben wiederzuerlangen. Dafür

ist auch notwendig, lösungsorientiert zu

denken und sich Ziele zu setzen, die realistisch

erreichbar sind. Aber Achtung: Wenn

Ich hoffe,

dass ich ihm

meine Liebe

noch lange

zeigen kann.

PP-ON-AT-0454 / Oktober 2024

Gemeinsam Menschen Hoffnung geben.

Dafür setzen wir uns täglich ein – mit unseren Therapien, unserer Forschung und unserem Verständnis für die Bedürfnisse von Patient:innen,

Angehörigen sowie dem betreuenden Team.

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Erwartungen und Realität bzw. Möglichkeiten

zu weit auseinanderklaffen, dann sind

Unzufriedenheit und Stress unvermeidbar.

Welche Veränderungen des Körperbildes

gehen mit der Therapie einher?

Die weibliche Brust gilt als Sinnbild der

Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit.

Sie nimmt daher bei vielen Frauen

einen entscheidenden Stellenwert in ihrem

Körperbild ein. Wenn bei der Diagnose

„Brustkrebs“ operiert wird, erfolgt nach

Möglichkeit eine brusterhaltende Entfernung

des Tumors. Im Falle einer Brustamputation

wird diese meist mit einer

Brustrekonstruktion kombiniert. Beide

OP-Techniken sind daher für die Erhaltung

des eigenen Körperbilds sehr hilfreich. Die

Eingriffe hinterlassen aber auch Narben.

Diese bleiben bestehen und können immer

wieder belastende Erinnerungen an die

Erfahrung „Krebserkrankung“ hervorrufen.

Auch die körperlichen Folgen einer Chemotherapie

wie Gesichtsblässe, Haarausfall,

ungewollter Gewichtsverlust und Veränderung

des Körpergeruchs beeinflussen das

Körperbild oftmals negativ. Häufig werden

diese von Fatigue begleitet, ein ausgeprägtes

Müdigkeits- und Erschöpfungsgefühl,

das nicht nur rein körperlich ist, sondern

sich auch kognitiv – Aufmerksamkeit,

Konzentration, Gedächtnisleistung, Denken,

Sprechen – äußert. Es gibt also eine

Vielzahl von Auswirkungen, die unzählige

Lebensbereiche betreffen: Leistungsfähigkeit

im Alltag, Freizeit und Beruf, aber

auch Partnerschaft und damit Intimität

und Sexualität. Gerade Patientinnen, die

stark auf ihr Körperbild fokussiert sind und

hohe Ansprüche an ihre eigene Leistungsfähigkeit

stellen, fühlen sich oftmals durch

die Symptome stark eingeschränkt und

belastet.

Was bedeutet die Erkrankung für die

Partnerschaft?

Eine Partnerschaft muss sich in Lebenskrisen

ganz besonders bewähren und stellt

gleichzeitig einen wichtigen Unterstützungsfaktor

dar. Auch, wenn die Diagnose

„Brustkrebs“ die Frau ereilt hat, der/die

Partner:in ist ebenso von der Erkrankung

betroffen – und spürt die gleiche Angst,

Verzweiflung und Ohnmacht. Das heißt,

auch die Lebenswirklichkeit, die Aufgaben

und das Rollenbild der anderen Person

ändern sich fundamental. Zudem kann ein

verändertes Körperbild der Patientin sehr

scham- und angstbesetzt sein und zu einem

reduzierten Selbstwertgefühl führen. Das

hat meist auch einen starken Einfluss auf

Intimität und Sexualität. Gerade Berührungen

sind dabei zentral und können mit

vielen Missverständnissen verbunden sein.

Partner:innen befürchten, der Patientin

weh zu tun, was meist nicht der Fall ist.

Umgekehrt können manche Berührungen

als Folge von Krebstherapien, etwa bei OP-

Narben, tatsächlich Schmerzen auslösen.

Hier spielt eine offene und empathische

Kommunikation in der Partnerschaft mit

gegenseitigem Austausch über Probleme

und Belastungen, aber auch ein gemeinsames

Erarbeiten von Lösungen und

Zielen, eine entscheidende Rolle. Durch die

insgesamt sehr belastende Situation aller

Betroffenen gelingt diese Kommunikation

teilweise aber nicht (gut). Es kommt zu

gegenseitigem Unverständnis. Hier kann

die Psychoonkologie mittels „Psychoedukation“

sehr gut weiterhelfen, denn es braucht

klare Informationen über die Erkrankung

und deren Auswirkungen, damit Angehörige

das Verhalten der Patientin richtig

einordnen und verstehen können. Zudem

sollten Probleme, Belastungen und Bedürfnisse

– und die damit einhergehenden

Gefühle – aller beteiligten Personen angesprochen

werden. Voraussetzungen dafür

sind gegenseitige Ehrlichkeit und Mut,

Dinge anzusprechen – auch gemeinsamen

Kindern gegenüber.

Was würden Sie Patientinnen mit auf

den Weg geben?

Eine Krebsdiagnose ist eine Lebenskrise

und führt häufig zu verschiedenen körperlichen,

seelischen und sozialen Belastungen

und Bedürfnissen. In dieser schwierigen

Situation ist es daher essenziell, sich die

eigenen Stärken, Ressourcen und Resilienzfaktoren

bewusstzumachen, um die

Erkrankung gut zu meistern und die

Lebensqualität zu steigern. Gerade am

Anfang einer Erkrankung oder bei Rückschlägen

kann es schwierig sein, diese

Grundpfeiler der Krankheitsbewältigung zu

sehen und umzusetzen. In diesen Situationen

kann eine vertrauensvolle psychoonkologische

Begleitung mit Entlastung und

Erarbeitung von Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten

sehr wichtig sein. Und

vergessen Sie dabei nicht, sich die Frage zu

stellen: „Was kann ich für mich selbst Gutes

tun?“

Brustkrebs:

Wie du deine Brust

richtig abtastet

Untersuche deine Brüste

einmal im Monat, idealerweise

sieben bis zehn Tage

nach Beginn deiner Periode.

Wenn du keine Periode hast,

wähle einfach einen festen

Tag im Monat.

Drücke anschließend sanft

auf jede Brustwarze, um auf

Schmerzen oder Flüssigkeitsabsonderungen

zu prüfen.

Danach in kreisenden

Bewegungen.

Beginne die Selbstuntersuchung,

indem du deine Brüste

zunächst mit erhobenen

Armen betrachtest, dann mit

den Händen auf den Hüften

und schließlich mit entspannten

Armen.

Um die Brüste abzutasten,

hebe einen Arm und benutze

die Fingerkuppen der anderen

Hand. Untersuche zuerst die

Achselhöhle, bevor du dich

systematisch von der äußeren

Brustkante in Richtung Brustwarze

vorarbeitest.

Wiederhole diese Schritte

auch im Liegen. Lege ein

Kissen unter deine Schulter,

wenn es dadurch bequemer

für dich ist.

Achte dabei auf sichtbare

Veränderungen wie Knoten,

Schwellungen, Rötungen, Ausschlag

oder veränderte Form

und Position der Brustwarzen.

Bewege deine Finger dabei in

kleinen Bewegungen von außen

nach innen.

Bei Fragen oder Unsicherheiten

suche deine:n Ärztin/Arzt auf.

Ab dem Alter von 40 Jahren

wird zudem eine jährliche

Mammographie empfohlen.

Kümmere dich regelmäßig um

deine Brustgesundheit!

Ich hoffe,

dass ich

den Gipfel

nächstes

Jahr wieder

schaffe.

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Angehörigen sowie dem betreuenden Team.

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INSPIRATION

Entgeltliche Einschaltung

Endometriumkarzinom:

Innovation in der

Früherkennung

Ein neuer Test ersetzt die meisten bisher

notwendigen, aber für Frauen unangenehme

chirurgische Eingriffe zur Abklärung.

Prof. Dr. Martin

Widschwendter

Gynäkologischer

Onkologe und Pionier

im Bereich primärer

und sekundärer Prävention

von gynäkologischem

Krebs

unter Verwendung

epigenetischer DNA-

Methylierungsmaker.

FOTO: ZVG

Das Endometriumkarzinom ist eine bösartige

Zellwucherung, die sich aus der

Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium,

entwickelt. Es ist die weitaus

häufigste Form gynäkologischer Krebserkrankungen

– in unseren Breiten, gibt es verglichen

mit dem Gebärmutterhalskrebs, rund dreimal

so viele Fälle von Gebärmutterkörperkrebs.

Im Österreich, Deutschland und der Schweiz

erkranken jährlich etwa 15.000 Frauen an diesem

Tumor. Dabei ist nur jede zwanzigste Patientin

jünger als vierzig Jahre, denn das Karzinom tritt

vor allem nach, manchmal auch während der

Menopause auf: Bevor die Wechseljahre einsetzen,

erneuert sich die Schleimhaut jeden Monat.

Die Veränderungen, die mit der Menopause eintreten,

können das Entstehen von Tumorzellen

begünstigen. Familiäre Vorbelastung, Störungen

des Hormonhaushalts, Diabetes, Bluthochdruck

oder Übergewicht gelten ebenso als Risikofaktoren.

Zentrales Symptom des Endometriumkarzinoms

sind abnorme Blutungen – nach der

Menopause oder zwischen der Monatsblutung –,

die bereits in der Frühphase auftreten. Diese sollten

daher immer rasch gynäkologisch abgeklärt

werden. Wird das Karzinom früh erkannt, kann

es in den meisten Fällen gut behandelt werden.

Allerdings gestaltet sich die Diagnose häufig

komplex. Es fehlt an treffsicheren Diagnoseverfahren,

und die Effektivität der vorhandenen ist

maßgeblich von der Erfahrung der Untersuchenden

abhängig und bei etwa einem Drittel der

Frauen nicht aussagekräftig. Vor allem die

anfängliche Ultraschalluntersuchung liefert viele

falsche Verdachtsmomente: Von 40 untersuchten

Patientinnen weisen 20 eine auffällige

Verdickung der Schleimhaut auf. In der folgenden

feingeweblichen Untersuchung wird aber

nur bei einer dieser 20 Proben ein Tumor

nachgewiesen. Um das Gewebe untersuchen zu

können, muss zuerst meist der Gebärmutterhalskanal

aufgedehnt werden, um dann den oberflächlichen

Anteil der Gebärmutterschleimhaut

auszuschaben. Dieser Eingriff findet unter

Vollnarkose statt und kann zu Verletzungen der

Gebärmutter, Blutungen und Infektionen führen.

Dazu kommen die bekannten Risiken der

Anästhesie. Das bedeutet, dass sich neben einer

an Krebs erkrankten Frau, auch 19 nicht erkrankte

Patientinnen dieser Prozedur unterziehen

müssen. Um diesen – oftmals körperlich,

psychisch und emotional belastenden – Eingriff

großteils unnötig werden zu lassen, wurde

intensiv an innovativen Lösungen gearbeitet.

Postmenopausale

Blutungen:

Exakte Diagnose

statt belastender

Abklärung

Postmenopausale Blutungen sind ein zentrales

Symptom des verbreiteten Endometriumkarzinoms.

Das Abklären und der Weg bis zur richtigen Diagnose

sind oft belastend. Patientin Silvia Gamper hat

nach Alternativen gesucht – erfolgreich.


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Silvia Gamper

FOTOS: HELENA KALLEITNER

Wie hat sich dieses Verdachtsmoment für

Endometriumkarzinom dargestellt?

Ich wurde im April 2023 von einer postmenopausalen

Blutung überrascht. Weil ich schon

öfter gehört oder gelesen hatte, dass eine

Blutung, die mehr als zwölf Monate nach der

letzten Monatsblutung auftritt, ein Anzeichen

einer Krebserkrankung sein kann, hat mich das

dann doch recht erschrocken. Ich habe daraufhin

meine Gynäkologin kontaktiert und binnen

weniger Tage einen Termin bekommen. Bei

einer Ultraschalluntersuchung meiner Gebärmutterschleimhaut

waren Unregelmäßigkeiten

und Verdickungen erkennbar. Für meine

Ärztin war, in Kombination mit der Blutung,

daher klar, dass es weiterer Abklärung bedarf:

Aufdehnung des Gebärmutterhals-Kanals,

Spiegelung der Gebärmutterhöhle sowie Ausschabung

der Gebärmutter unter Vollnarkose.

Der Gedanke war sehr belastend. Ich habe aber

zur Sicherheit rasch einen Termin im Krankenhaus

vereinbart und auch bekommen.

Hatten Sie die Gelegenheit, die Diagnose mit

Ihrer Ärztin davor zu besprechen?

Instinktiv hatte ich das Gefühl, dass ich das

nicht machen will und wollte diesen Eingriff

abwenden. Deswegen habe ich noch im

Gespräch mit meiner Gynäkologin darüber

nachgedacht, was noch die Ursache sein

könnte. Ich habe ihr erzählt, dass ich an einer

Kalkschulter laboriere und viele, leider wenig

wirksame Medikamente eingenommen habe.

Als meine Gynäkologin gefragt hat, ob ich

auch mit Kortison behandelt worden bin,

und ich das bejahte, sagte sie: „Na, da haben

wir es schon.“ Ich habe mir den Beipacktext

organisiert, um nachzulesen und mich selbst

nochmal davon überzeugt. Auch in der facheinschlägigen

Literatur werden Blutungen

als Nebenwirkung von Kortison im Zusammenhang

mit orthopädischen Beschwerden

ausführlich besprochen.

Was hat aus Ihrer Sicht gegen eine

Ausschabung gesprochen?

Ich habe eigentlich keine große Angst vor dem

Eingriff oder der Narkose. Wenn es wirklich

notwendig wäre, würde ich es machen.

Nachdem meine Gynäkologin mich aber aktiv

auf die Kortison-Behandlung angesprochen

hat und ich es auch selbst nachgelesen hatte,

waren für mich der hohe Aufwand und die

Belastung durch den Eingriff in Anbetracht des

wahrscheinlich geringen Nutzens nur schwer

zu rechtfertigen: Ein operativer Eingriff unter

Vollnarkose erschien mir reichlich exzessiv,

um eine höchstwahrscheinlich harmlose und

vorübergehende Blutung abklären zu lassen.

Das war für mich auf jeden Fall eine Hürde.

Gleichzeitig wollte ich aber auch, dass die Blutung

professionell abgeklärt wird. Gerade bei

Gebärmutterkörperkrebs sind eine Früherkennung

und ein rascher Behandlungsbeginn sehr

wichtig. Zwischenzeitlich hatten die Blutungen

auch wieder aufgehört und ich hätte

einfach so weiterleben können. Aber es bleibt

dann doch im Hinterkopf und einen ärztlichen

Rat so einfach in den Wind zu schießen, ist

keine Lösung.

hingewiesen. Man hat mir aber erklärt, dass

man die Behandlung entsprechend der

Leitlinie – also Gebärmutterspiegelung und

Curettage - durchführen müsse, was ja auch

nachvollziehbar ist. An meinem Dilemma

hat das aber nichts geändert. Ich habe mir

gedacht, dass es doch eine Alternative geben

muss – etwas, das genauer als eine Ultraschalluntersuchung

ist, vielleicht ein MRT oder

eine Blutuntersuchung? Schließlich gibt es

bei anderen Krebserkrankungen auch Tumormarker,

die im Blut nachgewiesen werden

können. Ich habe zu recherchieren begonnen

und bin dann auf Professor Widschwendter

und sein Forschungsteam an der Uni Innsbruck

gestoßen, die gerade einen solchen Test

entwickelt haben. Im Frühjahr 2023 war dieser

aber noch nicht am Markt verfügbar. Ich habe

dann den Mut der Verzweiflung zusammengenommen

und Prof. Widschwendter angerufen.

Er hat auch tatsächlich abgehoben. Er war

sehr freundlich und verständnisvoll, während

ich ihm meine Situation geschildert habe.

Der Test war genau das, wonach ich gesucht

hatte. Ich wollte ihn unbedingt, auch wenn

er noch nicht am Markt verfügbar war. Prof.

Widschwendter hat auch gemeint, dass eine

Abklärung auf jeden Fall wichtig sei und er mir

die Anwendung des Tests ermögliche. Dazu

hat er den Kontakt mit dem zuständigen Labor

hergestellt.

Wie verlief die Durchführung des Tests?

Ich habe von Prof. Widschwendter entsprechende

Informationen für meine Gynäkologin

erhalten und diese mit ihr besprochen – auch,

ob sie den Test durchführen würde. Sie war

sofort sehr offen und hielt das für eine gute

Sache. Das Labor hat dann ein Test-Kit an

meine Ärztin geschickt. Das funktioniert wie

ein PAP-Abstrich – ist also völlig schmerzfrei,

unkompliziert und dauert nur ein paar Sekunden.

Er wurde anschließend an das Labor

geschickt. Binnen weniger Tage konnte ich den

Befund mit meiner Gynäkologin besprechen:

Der Test war eindeutig negativ. Nachdem auch

die Blutung vorbei war, haben wir vereinbart,

regelmäßige Ultraschallkontrollen durchzuführen.

Meine Gebärmutterschleimhaut hat

sich mittlerweile wieder komplett normalisiert

und weitere Blutungen sind ausgeblieben.

Damit hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst

und ich mache wie gehabt meine regelmäßigen

Vorsorgeuntersuchungen.

Wie erging es Ihnen beim Warten auf das

Testergebnis?

Für mich war das so eine Schrödingers Katze

Situation – also ein Schwebezustand zwischen

zwei Extremen: Entweder ist die Katze tot

oder lebendig – bzw. entweder bin ich gesund

oder ich habe Krebs. Mit dem Testergebnis

tritt einer der beiden Zustände dann ein. Es

war natürlich sehr erleichternd, dass sich

meine Vermutung bestätigt hat. Auch wenn

das Ergebnis offen war, hatte ich aber ein gutes

Gefühl mit dem Test, weil ich damit genau

das gefunden habe, was ich mir gewünscht

hatte: Eine Möglichkeit der schnellen, sicheren

Abklärung ohne Operation. Ich glaube, auch

wenn ich den Test nicht gefunden hätte, hätte

ich mich gegen den Eingriff und für regelmäßige

Ultraschalluntersuchungen entschieden.

Was würden Sie Frauen in einer vergleichbaren

Situation mitgeben?

Das Wichtigste ist sicherlich, abnormale oder

postmenopausale Blutungen immer rasch

abklären zu lassen. Bei Innovationen der

Frauengesundheit dauert es oft lange, bis

sie zum Einsatz kommen: Der PAP-Test hat

zu massiven Verbesserungen in der Frauengesundheit

geführt. Es hat aber fast 40 Jahre

gedauert, bis er flächendeckend eingesetzt

wurde. Es freut mich außerordentlich, dass die

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie

(AGO) der Österreichischen Gesellschaft

für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG) der

engagierten Molekularmedizinerin Frau Dr. in

Chiara Herzog dieses Jahr den AGO Young

Scientist Award für die Mitentwicklung des

Tests verliehen hat. Ich hoffe einfach, dass das

bei diesem Test schneller passiert, damit

Frauen ohne potenziell unnötige Eingriffe

schnell eine verlässliche Diagnose erhalten.

Wie haben Sie diese Situation damals

wahrgenommen?

Das war schon belastend. Ich habe aber in

meinem sozialen Umfeld sehr offen darüber

sprechen und mich austauschen können.

Das Verständnis, das ich von Familie und

Freunden erfahren habe, hat gutgetan, aber

sie haben mir natürlich auch keine fachlichen

Ratschläge erteilen können. Ein Freund hat

erzählt, dass seine Mutter an einem Endometriumkarzinom

verstorben ist. Das hat meine

Situation realer und einschneidender gemacht.

Ich habe zwar keine genetische Vorbelastung,

aber mit Blick auf mein Alter bin ich Teil der

Risikogruppe.

Das war dann auch der Zeitpunkt, wo Sie zu

recherchieren begonnen haben?

Ich hätte nach etwa zwei Wochen einen

Operationstermin im Krankenhaus gehabt.

Dort habe ich auch die Voruntersuchungen

absolviert, damit ich keine Zeit verliere und

bereit für die OP bin, sollte sich nichts anderes

ergeben. Dabei habe ich auch auf das Kortison

• Zur Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs

gibt es einen epigenetischen Test für Frauen, die an

peri- bzw. postmenopausalen Blutungen leiden.

• Der Test erspart vielen Frauen mit abnormalen

Blutungen einen operativen Eingriff, um zu erkennen,

ob Krebs die Ursache der Blutungen ist.

• Für den Test ist lediglich ein einfacher vaginaler

Abstrich notwendig.

Weitere Informationen und

welche Ärzt:innen diesen Test

durchführen finden Sie hier


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Entgeltliche Einschaltung

FOTOS: ZVG

Amethyst:

Strahlentherapie im

Kampf gegen Brustkrebs

Rund 50 % aller Krebspatient:innen unterziehen sich einer Strahlentherapie.

Das Expert:innenteam des Strahlentherapiezentrums Amethyst in der Wiener

Privatklinik bietet strahlenonkologische Leistungen an.

Dr. David Kuczer

Facharzt für

Radioonkologie &

Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie wird

eine hohe Strahlendosis auf

den Krebsherd gerichtet, die

die DNA der erkrankten Zellen

und die Durchblutung im

Tumor schädigt. Krebszellen,

deren DNA irreparabel geschädigt wurde,

stellen daraufhin ihre Vermehrung ein

und sterben ab. Im Anschluss baut sie der

Körper ab. Dieser Prozess wirkt auch noch

Wochen oder Monate nach Beendigung der

Strahlentherapie nach.

Radioonkologe Dr. David Kuczer,

Kooperationspartner der Amethyst, sagt

dazu: „Es ist wichtig, sich Zeit für die

Patient:nnen zu nehmen, um ein individuelles

Behandlungskonzept nach neuesten

Erkenntnissen anzubieten, das optimale

Ergebnisse in medizinischer und ästhetischer

Hinsicht bringt.

Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung

bei Frauen und gehört zu

den am besten erforschten Krebsarten.

Was sollte frau darüber wissen, Herr Dr.

Kuczer?

Durch Früherkennung und moderne

Therapien ist die Prognose in den letzten

Jahrzehnten deutlich besser geworden,

die Erkrankung gilt mittlerweile als gut

kontrollierbar.

Weil Brustkrebs so häufig ist, sind regelmäßige

Vorsorgeuntersuchungen sowie

das eigenständige Abtasten wichtig, um

eine Erkrankung möglichst frühzeitig

erkennen und erfolgreich behandeln zu

können. Der zeitliche Ablauf nach einer

Diagnose spielt ebenso eine Rolle: Rascher

Zugang zu Operation und Bestrahlung ca.

4–6 Wochen danach sind wichtig für ein

optimales Ergebnis.

Interdisziplinäre Diagnostik

und Therapie

An der Diagnose und Behandlung sind

mehrere medizinische Fachdisziplinen

beteiligt. Ein koordiniertes Vorgehen und

Besprechen aller Erkrankten in einem

Tumorboard sichern einen zeitnahen und

effizienten Ablauf auf hohem Niveau am

Cancer Center der Wiener Privatklinik.


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Erfahrene Ärzt:innen gewährleisten, dass

auch schwierige Situationen routiniert

gemeistert werden.

Was mir aber besonders wichtig ist:

Ich habe Zeit für die Patient:innen und kann

mir Gedanken machen und mit Kolleg:innen

interdisziplinäre Behandlungsoptionen

diskutieren. Auch unsere Medizin-Physik

hat ausreichend Zeit, alle technischen

Möglichkeiten für die Erstellung

hochqualitativer Behandlungspläne zu

nutzen. Davon profitieren letztlich auch die

Patient:innen.

Dr. David Kuczer Facharzt für

Radioonkologie & Strahlentherapie

Wozu dient die Bestrahlung des Brusttumors?

Wie viele Sitzungen sind erforderlich?

Die Bestrahlung ermöglicht, dass nur

der Tumor entfernt werden muss. Das

heißt, es muss nicht die gesamte Brust

abgenommen werden. Das primäre Ziel

der Behandlung ist jedoch die Elimination

mikroskopischer Tumorreste in der Brust,

um ein erneutes Auftreten des Tumors

(Rezidiv) zu verhindern, was sehr gut

gelingt.

Um die Behandlung gut zu vertragen,

wird die Bestrahlung auf mehrere Sitzungen

aufgeteilt. Dank moderner Technik

konnte die Therapie je nach Situation von

bis zu 30 Sitzungen über 6 Wochen auf

nunmehr 5–20 Behandlungen binnen 1–4

Wochen verkürzt werden. Eine Sitzung

dauert etwa zehn Minuten und erfolgt

ambulant.

Wie hoch ist der Preis für die

Behandlung?

Je nach Aufwand und Anzahl der benötigten

Sitzungen beläuft sie sich auf ca. 8.000

bis 12.000,00 €.

Sie waren viele Jahre an einem öffentlichen

Krankenhaus als Oberarzt tätig.

Warum haben Sie in die Privatmedizin

gewechselt?

Ich habe sehr lange gerne im Krankenhaus

gearbeitet, aber in den letzten Jahren ist es

für mich immer schwieriger geworden, den

zeitnahen medizinischen Service zur Verfügung

zu stellen, den ich bislang gewohnt

war.

Wir reden immer von Personalmangel

in den Spitälern. Das bedeutet, dass viele

Befund/Bestrahlung der Brust von Margit Goldberger

Margit Goldberger

Maßnahmen zum logistischen Alptraum

werden, wenn kaum jemand verfügbar ist,

um einen Eingriff durchzuführen oder zu

assistieren. Das war sehr frustrierend für

mich.

In der Privatmedizin habe ich diese Ressourcen

wieder. Es ist sehr befriedigend,

ausreichend Zeit zu haben, um hochwertige

Behandlungen auf dem neuesten Stand

der Medizin durchzuführen zu können.

Einzig über die Kassen ärgere ich mich, die

versuchen, ihre Kosten möglichst gering zu

halten, indem sie die Patient:innen hauptsächlich

in öffentlichen Krankenhäusern

behandeln lassen wollen, weil dort das

Land den Löwenanteil der Kosten trägt.

In Deutschland zahlt die Krankenkasse

die Bestrahlung im niedergelassenen

Bereich routinemäßig. Das sollte man

meiner Meinung nach in Österreich ebenso

handhaben, weil es die Versorgung krebskranker

Menschen zusätzlich verbessern

würde.

Gibt es auch Schwierigkeiten oder

Komplikationen im Bereich der Tumorbestrahlung

bei Brustkrebs?

Bei Brustkrebs auf der linken Seite kann

die Schonung des Herzens schwierig

werden. Spezielle Bestrahlungstechniken

und Atemübungen (Bauchatmung) können

hierbei hilfreich sein.

Auch der immer häufiger angewandte

Brustaufbau mit Implantaten nach

der Operation großer Tumore stellt die

Bestrahlung vor eine Herausforderung.

Wichtig ist in diesen Fällen, nur das

schmale Restgewebe der Brustdrüse um

das Implantat herum zu behandeln und

dabei so umsichtig vorzugehen, dass keine

Vernarbungen um das Implantat entstehen.

Diese könnten zu Verformungen,

Schmerzen oder gar Schäden führen. Auch

hierbei helfen komplexe Bestrahlungstechniken,

die einer intensiven Planung

bedürfen.

Wie überall in der Medizin ist es deshalb

wichtig, Erfahrung und Sorgfalt walten zu

lassen und jeden betroffenen Menschen als

Individuum wahrzunehmen. Man sollte

Frau Margit Goldberger (83) aus Wien

Wir haben mit einer Patientin über ihre Erfahrungen gesprochen. Vor eineinhalb Jahren

wurde bei Margit Goldberger (83) aus Wien bei einer Routine-Mammographie ein maligner

Tumor in der linken Brust diagnostiziert. Nach der chirurgischen Operation wurde sie im

Amethyst bei Dr. David Kuczer bestrahlt. „Die Behandlung war völlig schmerzfrei. Ich spürte

überhaupt nichts, weder bei der Behandlung, noch danach. Es gab auch keine Rötungen

oder andere Hautreaktionen. Während der Bestrahlung konnte ich meiner täglichen

Routine nachgehen, ich spürte keine Nebenwirkungen. Das Wichtigste war für mich, dass

die Ergebnisse am Ende keine bösartigen Zellen mehr in meiner Brust zeigten“, spricht

Frau Goldberger über ihre Erfahrungen.

sich Gedanken dazu machen, wie man in

der jeweiligen Situation am besten vorgeht.

Sie erstellen für alle Patient:innen

individuelle Behandlungskonzepte? Das

erfordert doch viel Zeit und Erfahrung.

Ja. Das ist auch der Grund, warum ich

mich vor einigen Jahren dazu entschlossen

habe, meine Patient:innen im Umfeld

der Amethyst und Wiener Privatklinik zu

behandeln: Es gibt einen raschen Zugang

zu Diagnostik und Therapie; alle Kolleg:innen

sind erfahren. Viele haben auch Abteilungen

an Universitätskliniken geleitet.

Das ist optimal für ein Cancer Center.

Wir besprechen unsere Patient:innen

gemeinsam im wöchentlichen Tumorboard

und jede:r teilt die eigene Erfahrung mit

der Gruppe.

Was mir aber besonders wichtig ist: Ich

habe Zeit für die Patient:innen und kann

mir Gedanken machen und mit Kolleg:innen

interdisziplinäre Behandlungsoptionen

diskutieren. Auch unsere

Medizin-Physik hat ausreichend Zeit, alle

technischen Möglichkeiten für die Erstellung

hochqualitativer Behandlungspläne

zu nutzen. Davon profitieren letztlich auch

die Patient:innen.

Mehr Informationen:

Pelikangasse 15

1090 Wien

www. amethyst-radiotherapy.at

Tel.: 01/4027757


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Laktobazillen,

Scheidenpilz und Co. –

Wie eine gesunde Scheidenflora

aufrechterhalten bleibt

Expertin Dr. in med. univ. Andrea Lederer

klärt im Interview über gute Bakterien zum

Aufrechterhalten des gesunden Scheidenmilieus,

Scheidenpilz und bakterielle Infektionen und deren

Unterscheidung auf.

Was versteht man unter einer gesunden

Scheidenflora? Warum ist sie wichtig für

die Frauengesundheit?

Unter einer gesunden Vaginalflora versteht

man die mikrobielle Besiedelung der Vagina.

D. h., die Scheide der Frau ist mit guten

Bakterien ausgestattet, die verhindern, dass

andere pathogene Keime überhandnehmen.

Eine Gruppe der wichtigsten Scheidenbakterien

sind die Laktobazillen, auch Milchsäurebakterien

oder Döderlein-Stäbchen

genannt. Sie sorgen durch das Aufrechterhalten

eines sauren Scheidenmilieus für

die Gesundheit der weiblichen Geschlechtsorgane.

Die Laktobazillen vergären unter

dem zyklischen Einfluss der weiblichen

Hormone Östrogen und Progesteron das

Glykogen zu Milchsäure. Der pH-Wert einer

gesunden Scheide sollte 3,8–4,5 betragen.

Die überwiegende Zahl (potenziell) krank

machender Bakterien kann unter solchen

Bedingungen nicht gedeihen. Gegen

vaginale Pilzinfektionen bietet der niedrige

pH-Wert aber nur teilweise Schutz.

Das vaginale Mikrobiom verfügt

– verglichen mit Darm-/Oralflora – über

eine geringere Vielfalt an Bakterien, man

kennt derzeit trotzdem mehr als 250 verschiedene

Bakterienarten, die die Vagina

besiedeln. Nicht immer lösen diese eine

Entzündung aus. Vielmehr kommt es auf

die Zusammensetzung der „guten“ und

„schlechten“ Bakterien an.

Die Forschung hat gezeigt, welche wichtigen

Auswirkungen auch ein gesunder Darm

auf das Scheidenmilieu hat. Der Darm

liefert nützliche Bakterien für die vaginale

Besiedlung, da die Darm- und Scheidenflora

über die Schleimhaut miteinander in

Verbindung stehen. Viele der Bakterienspezies,

die im Darmmikrobiom zu finden sind,

kommen so auch in der Scheidenflora vor.

Der Weg von oral aufgenommenen Bakterien

über den Darm in die Scheidenflora ist

damit ein natürlicher Prozess der bakteriellen

Besiedlung. In entsprechenden Studien

hat man nachgewiesen, dass mithilfe von

Kapseln supplementierte Laktobazillen

nach 1–2 Wochen auch in der Vagina identifizierbar

waren.

Auf der anderen Seite können durch die

anatomische Nähe von Enddarm, Anus

und Scheideneingang Krankheitserreger

aus dem Darm übertreten und Scheidenoder

Blaseninfektionen begünstigen. Eine

gesunde Zusammensetzung der Vaginalflora

verhindert das Eindringen von pathogenen

Keimen und Entzündungen. Letztere

zu schwerwiegenden Komplikationen vor

allem im Urogenitaltrakt führen.

Was sind die häufigsten Ursachen für ein

Ungleichgewicht der Scheidenflora und

Scheidenpilz?

Eine Pilzinfektion der Vagina entsteht

oft nach Einnahme eines Antibiotikums.

Die Wirkung der meisten Antibiotika zielt

auch auf die „guten“ Bakterien, die Laktobazillen

der Scheide ab – dadurch kommt

es zu Infektionen. Als Prophylaxe sollte

man deshalb spätestens nach Absetzen

des Antibiotikums mit der Regeneration

des Scheidenmilieus mit Laktobazillen-

Ovula beginnen. Auch oral supplementierte

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FOTO: SABINE HOLZNER

Dr. in med. univ.

Andrea Lederer

Fachärztin für Gynäkologie

und Geburtshilfe, Kinderund

Jugendgynäkologin

können die Vagina in ausreichendem Maße

besiedeln.

Eine weitere häufige Ursache sind

Hormonschwankungen. So sind vor der

Pubertät und in den Wechseljahren Entzündungen

der Scheide häufiger. Durch das

fehlende oder zu niedrige Östrogen ist die

Vaginalschleimhaut dünner und es fehlt an

ausreichend Glykogen für die Milchsäurebildung.

Das Resultat ist ein erhöhter, also

basischer pH-Wert, der eindringende Keime

begünstigt. Frauen in der Menopause leiden

wesentlich öfter unter Blasenentzündung

oder bakterieller Vaginose. Die Ansäuerung

durch Milchsäurepräparate und die hormonelle

Ergänzungstherapie mit bioidenten

Hormonen bieten Schutz.

Die Pille – also synthetische Hormone,

die zur Suppression der Ovarien und damit

verminderten Produktion von Östrogen und

Progesteron führen – hat als Nebenwirkung

oft vaginalen Juckreiz.

Sexuelle Aktivität gilt ebenso als Risikofaktor

für Infektionen der Scheide: Durch

fremde Bakterien vom Hautmikrobiom

im Genitalbereich oder den Händen des

Gegenübers, das eigene Anogenitalmikrobiom

und das Abschilfern von Schleimhautzellen

als Nährboden für „böse“ Bakterien

kann es zu Entzündungen kommen.

Übertriebene und mangelnde Intimhygiene

verändern die mikrobielle Balance

im Urogenitaltrakt. Tägliches Duschen mit

pH-neutralem oder speziellem Intimduschgel

ist vollkommen ausreichend.

Wo liegen die Unterschiede zwischen

Scheidenpilz und bakterieller Infektion?

Die Unterscheidung ist gar nicht so einfach.

Da Frauen hier gerne zur Selbstbehandlung

greifen, kommt es leider häufig zu Fehltherapien

und der Entstehung von resistenten

Keimen. Die ärztliche Konsultation ist

Gyn_Doci

Gyn.Doci

www.dr-lederer.com

daher angezeigt, wenn andauernder Juckreiz,

Brennen im Vaginalbereich oder beim

Wasserlassen, graugelber oder übelriechender

dünner Ausfluss oder weißlicher,

topfiger Fluor bemerkt wird; spätestens

aber, wenn Ziehen im Unterbauch, Übelkeit,

Fieber oder starke Schmerzen auch bei

der Periode auftreten.

Typisch für einen Pilz sind mehr das

Brennen und Jucken im Bereich der Schamlippen

und eine Schwellung und Rötung der

Labien. Der vaginale Ausfluss ist eher dick,

weiß bröckelig und nicht unangenehm

riechend. Die Haut im Genitalbereich und

die vaginale Schleimhaut am Scheideneingang

können kleine Risse aufweisen und

Geschlechtsverkehr wird äußerst schmerzhaft.

Antibiotika, Diabetes mellitus und

Östrogendomianz sind zusätzliche Indizien

für eine Pilzinfektion.

Dagegen fällt Frauen mit bakterieller

Vaginose, Chlamydien etc. oft gar nichts

auf. Sie sind bei der Untersuchung überrascht

über die Entzündung. Auf Nachfrage

können sie aber vermehrten Juckreiz und

dünnflüssigen, fischig riechenden Ausfluss

bestätigen. Auch Zwischenblutungen und

vermehrte Regelschmerzen können bei

einer bakteriellen Scheideninfektion auftreten.

Diese muss mit Antibiotika und einem

Präparat für die Wiederherstellung des

sauren Vaginalmilieus behandelt werden.

Welche Maßnahmen können die

Scheidenflora stärken und

Infektionen vorbeugen?

Die moderate Intimhygiene ist zu empfehlen,

mit passenden Produkten. Duftstoffe

für alle in der Intimzone verwendeten

Produkte sind zu vermeiden. Die Scheide

braucht Luft, so gilt zuhause: Weniger

ist mehr; Slip oder unten ohne schlafen.

Weniger atmungsaktive Kleidung sollte

vermieden werden. Gerade bei Frauen mit

rezidivierenden Infektionen sollten täglich

frische Unterwäsche und Slipeinlagen aus

Baumwolle tragen.

Vor dem Geschlechtsverkehr empfehle

ich die gründliche Händedesinfektion

beider Partner:innen und danach das sofortige

Entleeren der Harnblase. In weiterer

Folge können vor dem Schlafengehen ein

Mannose-Gel im äußeren Intimbereich und

Zäpfchen mit vaginalem Desinfektionsbestandteil

und Döderlein-Bakterien vor

allem Blasenentzündungen vorbeugen.

Hier gibt es auch schon Gels für zwei, drei

Tage nach dem Sex.

Da Stress ein häufiger Auslöser für die

gestörte Vaginalflora ist, sind stressreduzierende

Maßnahmen wie Atemtechniken,

Yoga, Reduktion von Koffein und Zucker

und genügend Schlaf wichtig. Bitterer

Geschmack kann das Eindringen von

Keimen verhindern, weshalb „Neem“ zu

den besten Präparaten gehört, um wiederkehrende

Infektionen vorzubeugen.

Welche Mythen rund um

Scheidenpilz gibt es?

Vaginalmykosen können nicht auf fremden

WCs „aufgeschnappt“ werden. Da die

hinteren Oberschenkel auf der Klobrille

aufliegen und die Vulva selbst gar nicht

Kontakt damit hat, ist keine Übertragung

möglich. Wäscht man sich danach jedoch

nicht gründlich die Hände und hantiert

im Intimbereich, kann es sehr wohl zum

Einschleppen von Bakterien oder Pilzen

kommen.

Stichwort Joghurt-Tampon: Er kann

Scheideninfektionen nicht verhindern, ist

unpraktisch und kann eine Infektion sogar

verschlimmern. Außerdem unterscheiden

sich die Milchsäurebakterien in Milchprodukten

von jenen in der Scheide. Viel

effektiver als prophylaktische „Besäuerung“

sind die erwähnten Milchsäurekapseln.

Wichtig ist auch, während der Periode

den Tampon alle paar Stunden zu wechseln.

Ein vergessener Tampon kann schwere,

sogar lebensbedrohliche Infektionen auslösen.

Die schädlichen Bakterien können sich

allmählich darin vermehren. Das Tragen

von Einlagen oder einer Menstruationstasse

ist sicherer. Außerdem wird die Scheide

nicht so ausgetrocknet.

Zucker führt nicht zu einer Vaginalmykose

– doch wer sehr viele zuckerhaltige

Lebensmittel isst, erhöht das Risiko, an

Diabetes zu erkranken. Und Diabetes

wiederum kann die Scheidenflora aus dem

Gleichgewicht bringen, was Pilzinfektionen

begünstigt. Natürliche Zucker in Lebensmitteln

müssen sicherlich nicht gänzlich

gestrichen werden, wobei zu viel Zucker

generell zu einer Fehlbesiedelung des

Darms führt.

Oft wird empfohlen, Joghurt, Sauerkraut

oder Kombucha-Tee zu sich zu nehmen,

weil sie die Bildung von Milchsäurebakterien

unterstützen. Fakt ist: Nach einer

Antibiotika-Behandlung macht eine

vorübergehende probiotische Ernährung

durchaus Sinn. Grundsätzlich gilt aber: Für

eine gesunde Scheidenflora reicht eine

ausgewogene Ernährung.


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Eine Themenzeitung von Mediaplanet

Wenn der Zyklus Körper

und Geist belastet

Viele Frauen im gebärfähigen Alter leiden Monat für Monat an den Tagen vor Einsetzen

der Regelblutung am Prämenstruellen Syndrom (PMS), weitere drei bis acht Prozent an

dessen ausgeprägterer Form, der Prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) 1 . Letztere

belastet Betroffene in der zweiten Zyklushälfte vor allem psychisch. Im Interview erklärt

die Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. in med. Jael Bosman, wie sich PMS und

PMDS unterscheiden, diagnostizieren und behandeln lassen.

Dr. in med.

Jael Bosman

Fachärztin für

Gynäkologie und

Geburtshilfe

FOTO: ZVG

PMS und PMDS –

Zu welchen Symptome kann es kommen?

Bei etwa 75 % der Frauen im gebärfähigen

Alter kündigt sich in der zweiten Zyklushälfte

die Menstruation spürbar mit folgenden

Symptomen an:

• Heißhunger

• Blähbauch

• Wassereinlagerungen

• Müdigkeit

• Gereiztheit

• Kopfweh

• Durchfall

• Verstopfung

• Unwohlsein

• Missstimmungen.

Viele Frauen kommen damit klar – auch

dank Strategien wie Ruhe, Wärme und

Heilkräuter, z. B. Schafgarbe, Frauenmantel

und Mönchspfeffer. Bei einigen Frauen

sind diese allmonatlichen Vorzeichen der

Blutung jedoch so stark, dass sie dadurch

im Alltag beeinträchtigt und eingeschränkt

werden. Diese Frauen fühlen sich nicht nur

unfit, sondern krank.

Trotz Überschneidungen gilt eine wichtige

Unterscheidung: Beim PMS belasten

vor allem körperliche Beschwerden, bei der

PMDS mentale. Ich sehe die PMDS als eine

Feinfühligkeit auf neurochemischer Ebene.

Würden Sie die PMDS näher erklären?

Der weibliche Körper ist ein Wunderwerk

der Natur. Das Leben einer Frau verläuft

in immer neuen Zyklen, die ihr System

rhythmisch schwanken lassen: Los geht es

mit der Pubertät als Teenie. Es folgt in den

20ern und 30ern die reproduktive Phase mit

der Periode – gegebenenfalls mit Schwangerschaft(en),

Wochenbett und Stillzeit. Ab

etwa 40 beginnt die Perimenopause. Mit

Anfang 50 bis 55 Jahren haben Frauen hierzulande

ihre Menopause 2 .

Wer diese Wellen nur hormonell betrachtet,

schaut zu kurz: Die Wissenschaft hat

auch zyklisch wiederkehrende, biochemische

Schwankungen und superfeine

neurochemische Phasen festgestellt. Es

sind also nicht nur Hormone ursächlich,

sondern auch die Neurobiochemie. Ich bin

gespannt, was die Forschung hier noch

zutage bringt!

Wichtig ist, zu verstehen, dass im Körper

der Frau äußerst komplexe Zyklen stattfinden,

die Körper und Psyche beeinflussen

und von vielen Faktoren abhängen. Die

PMDS ist demnach nicht nur ein hormonelles,

sondern ein multifaktorielles Ereignis

(siehe Grafik).

Aus der Vielzahl der Faktoren ergibt sich

für jede Frau ein individuelles Bild ihrer

PMDS. Zudem zeigen die Faktoren auch

eine gewisse Anfälligkeit für eine PMDS

auf. Wir wissen inzwischen, dass sich die

Beschwerden von Frauen mit PMDS in

Wochenbett und Wechseljahren verstärken

können, bis hin zur Depression.

Wie stellen Sie eine PMDS fest?

Ein Blutbild liefert spannenderweise oft

unauffällige Hormonwerte. Die Frauen sind

körperlich gesund. Deshalb werden zur

Diagnose einer PMDS fünf klar definierte

Kernsymptome herangezogen – angelehnt

an das amerikanische Klassifikationssystem

DMS-5:

1. Stimmungsschwankungen

2. Wut/Gereiztheit

3. Hoffnungslosigkeit

4. Angst/Anspannung

5. Kontrollverlust.

Begleitend können Konzentrationsprobleme,

Energieverlust und Schlafstörungen

auftreten.

Für die Diagnose einer PMDS gilt, dass

mindestens eines der fünf Kernsymptome

und insgesamt fünf Symptome in

der Mehrzahl der monatlichen Zyklen

auftreten – und mit der Blutung wieder

verschwinden.

Wie behandeln Sie eine PMDS?

Das ist klar geregelt, denn die PMDS hat

seit 2019 einen ICD-Code. Das ist ein Meilenstein,

weil die zugehörigen Beschwerden

damit endlich weltweit einheitlich anerkannt,

benannt und eindeutig zugeordnet

Biologische Faktoren

• Hormone

• Botenstoffe

• Stress

• Genetik

PMDS

Psychologische Faktoren

Soziale Faktoren

• Resilienz

• Erwartungen

• Erfahrungen

• Stressfaktoren

• Familiäre Situation

• Berufliche Situation

• Wohnsituation

• Soziales Umfeld


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INSPIRATION

„Der Zyklus ist Ausdruck wundervoller

Weiblichkeit. Zu wissen, dass er nicht nur

ein hormonelles, sondern multifaktorielles

Ereignis ist, hilft beim Behandeln von

Frauen, die an PMS und PMDS leiden.

Dr. in med. Jael Bosman

werden – und zwar einer gynäkologischen

Erkrankung und nicht einer psychischen.

Warum ist die Anerkennung als gynäkologische

Erkrankung relevant?

Weil es die wunderbare Biologie der Frau

endlich enttabuisiert. Das Tabu hat eine

lange Geschichte: Leider wurden die in der

Antike bereits dokumentierten Beschwerden,

die der monatliche Zyklus Frauen

mitunter beschert, schon damals als krank

bewertet – und zwar als psychisch krank. Im

19. Jahrhundert kam gar der Begriff „menstruelles

Irresein“ 3 auf. Und auch heute noch

wird Frauen ihre monatliche Blutung oft

als eine Zeit körperlicher, geistiger und

mentaler Schwäche unterstellt. Das zeigt,

dass Frauen seit Ewigkeiten aufgrund ihrer

Natur, (psychisch) krank geredet‘ werden.

Das führt dazu, dass all das wunderbar

Weibliche noch immer tabuisiert wird.

Bis heute kommen viele Frauen in meiner

Praxis der ihnen gesellschaftlich auferlegten

Erwartung nach, nicht aufzufallen, wenn

es um ihre Biologie geht. Ihre körperlichen

Vorgänge sollen möglichst unsichtbar sein.

Dabei geht es leider auch immer noch um

Attribute wie „unsauber“ und „unrein“.

Das Frausein wird nicht wertgeschätzt.

Für die der Weiblichkeit fälschlicherweise

zugeschriebene physische wie psychische

Schwäche ist in unserer Leistungsgesellschaft

kein Platz. Frauen machen diese

Erfahrung früh und deshalb viel mit sich

und unter sich aus. Viele nehmen Zyklusbeschwerden

schweigend hin.

Schlimmer noch: PMDS-Patientinnen

berichten mir, dass sie in der 2. Zyklushälfte

neben sich stehen. Sie sind dann wütend,

gereizt, können sich selbst nicht leiden. Mit

der einsetzenden Blutung fällt das Ganze

wie Grauschleier von ihnen ab. Das Befinden

und Verhalten unter dem Einfluss der

PMDS belastet die Frauen selbst und auch

ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.

Viele schämen sich dafür. Die Scham macht

die Frauen noch leiser.

Zum Glück beobachte ich aber auch, dass

das Wissen um die natürlichen, zyklischen

Vorgänge im Körper und der Psyche der

Frau öffentlicher wird. Sportlerinnen

beispielsweise zeigen ihre Regel offen und

trainieren inzwischen abgestimmt auf ihren

Zyklus.

Wie sieht die Behandlung der PMDS aus?

Wichtig ist: Frauen müssen ihre PMS- und

PMDS-Beschwerden nicht Monat für Monat

hinnehmen. Diese lassen sich behandeln,

angefangen bei Lifestyle-Maßnahmen wie

Sport: Bewegung stärkt den Körper physisch

und psychisch. Wer dabei ins Schwitzen

kommt, kurbelt Kreislauf und Stoffwechsel

an. Auch Licht ist wichtig für Körper und

Seele, ebenso wie guter Schlaf. Der lässt sich

mit der passenden Schlafumgebung und

Entspannungstechniken wie Meditation

fördern. Bei leichten Schlafstörungen helfen

pflanzliche Mittel mit Melatonin. Zudem

braucht der Körper Mikronährstoffe wie Vitamin

D, Magnesium, Omega-3 und Vitamin

B6. Denn diese beeinflussen biochemische

Abläufe.

Zum Behandeln einer PMDS stellt die

Medizin entweder das Hormonsystem mit

Ovulationshemmern, die einen Eisprung

verhindern, ruhig; oder sie wirkt auf die

Stressverarbeitung im Gehirn ein, und zwar

mit Psychopharmaka, die die Aufnahme von

Serotonin verbessern.

Was hat Serotonin mit PMDS zu tun?

Das auch Glückshormon genannte Serotonin

hat großen Anteil daran, wie wir Stress

bewältigen (Stichwort: Resilienz). Bei

PMDS-Patientinnen wird in der zweiten

Zyklushälfte außergewöhnlich viel Serotonin

von seinem Wirkort abtransportiert,

sodass ein Mangel entsteht. Dieser soll

ausgeglichen werden. Manchen Betroffenen

hilft es dann schon, Nüsse, Tofu, Soja,

dunkle Schokolade und Bananen zu essen,

in denen eine Vorstufe von Serotonin, das

Tryptophan, enthalten ist.

Wann ist es Zeit, mit

Zyklusbeschwerden

ein:e Ärztin/Arzt aufzusuchen?

Zu mir kommen die Frauen

sehr spät. Viele leiden seit

Langem, teilweise Jahrzehnte!

Sie haben alles Erdenkliche

ausprobiert und medizinischen

Rat gesucht, vergebens – doch

nicht umsonst. Denn Versuche,

die Beschwerden mit diesem und

jenem Mittel zu lindern, gehen

ins Geld! Auch deshalb ist die

erwähnte ICD-Kodierung der

PMDS wichtig, denn sie regelt

auch die Kostenübernahme der

PMDS-Behandlung seitens der

Krankenkassen.

Frauen sollten sich gynäkologisch

untersuchen lassen, wenn

• ihre vor allem mentalen

Beschwerden zyklisch

schwanken und sich mit der

Regelblutung jedes Mal wieder

legen, sodass sie diese als

befreiend empfinden.

• sie sich immer wieder

ohnmächtig, ängstlich oder

wütend fühlen und diese Gefühle

nicht (mehr) kontrollieren

können.

• sie ihren Alltag nur noch mit viel

Anstrengung bewältigen.

• sanfte Gegenstrategien wie

Sport, Meditation, Ernährung &

Co. nicht (mehr) greifen.

1 https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10914875/

2 https://www.sozialministerium.at/Services/Neuigkeiten-und-Termine/praesentationmenstruationsgesundheitsbericht-2024.html

3 Bartel, Beitrag zur Lehre vom menstruellen Irresein. Inaug.-Diss. Berlin 1887.

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Betroffenen und Expert:innen eine Bühne um Patient:innenmündigkeit zu fördern

und Bewusstsein für Krankheiten zu schaffen.

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis (atopische Dermatitis)

ist eine nicht ansteckende,

chronisch-entzündliche Hauterkrankung,

die schubweise auftritt.

Durch die gestörte Hautbarriere

ist man anfällig für viele Einflüsse

und Reize von außen; die Haut ist

sehr trocken, gerötet, nässt und

juckt meist sehr stark.

Wie wichtig sind dir bei der

Hautpflege die Inhaltsstoffe von

Produkten und warum? Worauf

achtest du?

Neurodermitis ist (noch) nicht

heilbar. Aber: Mit dem richtigen

Therapiemix lassen sich die Symptome

lindern – bestenfalls bis hin

zu langfristiger Beschwerdefreiheit,

wie ich sie erlebe. Die Behandlung

sollte immer in Absprache mit der

Dermatologin oder dem Dermatologen

erfolgen, denn die Neurodermitis

zeigt sich bei jeder Person

anders, sodass auch die Behandlung

individuell sein muss. Basis

der Neurodermitis-Therapie ist die

tägliche Hautpflege, die die Haut

reinigt, rückfettet und befeuchtet.

Sie hält die gestörte Hautbarriere

halbwegs intakt und sollte auch in

erscheinungsfreien Zeiten konsequent

weitergeführt werden, da so

neuen Schüben vorgebeugt werden

kann.

Grundsätzlich sollte man hautreizende

Inhaltsstoffe wie Farb- und

Duftstoffe sowie ein Zuviel an

Konservierungsstoffen meiden.

Ratsam ist außerdem ein niedriger

Wasser- und hoher Ölanteil bei

Cremes. Bewährt hat sich das

Vitamin B12, um die Entzündung

und den mit ihr einhergehenden

Juckreiz zu hemmen. Glycerin

befeuchtet die Haut, Dexpanthenol

hilft ihr, sich zu regenerieren.

Harnstoff (Urea) stärkt die Fähigkeit

der Haut, Wasser zu speichern.

Aber Vorsicht: Auf akut entzündeter

Haut sollte Harnstoff nicht

verwendet werden, da dieser dann

brennt.

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Mag. Karin Hafner

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Unsere Sinne

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schließlich zur Erblindung. Wie Niko seinen Alltag

meistert und anderen Mut macht, lesen Sie hier.

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Autismus

Brainhero: Therapie für

Autismus und ADHS –

direkt von zu Hause aus

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Warum neurologische

Erkrankungen und Schmerzen

unsere Sinne beeinflussen:

Wie Multiple Sklerose, Epilepsie

und chronische Schmerzen

das Fühlen und Wahrnehmen

verändern können.

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Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis (atopische Dermatitis)

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sehr trocken, gerötet, nässt und

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achtest du?

Neurodermitis ist (noch) nicht

heilbar. Aber: Mit dem richtigen

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langfristiger Beschwerdefreiheit,

wie Muttersein ich sie erlebe. Die Behandlung

sollte Nadine Chaignat immer von Mamas in Absprache mit der

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Dermatologin und darüber, was sie anderen oder dem Dermatologen

mit auf den Weg erfolgen, geben will denn die Neuro-

Müttern gerade am Anfang

dermitis Seite 12 zeigt sich bei jeder Person

anders, sodass auch die Behandlung

individuell sein muss. Basis

der Neurodermitis-Therapie ist die

tägliche Hautpflege, die die Haut

reinigt, rückfettet und befeuchtet.

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Sie hält die gestörte Hautbarriere

halbwegs intakt und sollte auch in

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kann.

Grundsätzlich sollte man hautreizende

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heilbar. Aber: Mit dem richtigen

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„Das kann‘s noch nicht

gewesen sein – das Leben hält

noch mehr für dich bereit!“

Esteban hat die seltene Erkrankung Friedreich

Ataxie, doch er lässt sich nicht unterkriegen. Neben

seinen Reisen rund um die Welt engagiert er sich

auch für andere Betroffene.

Seite 04

neuen Schüben vorgebeugt werden

kann.

Grundsätzlich sollte man hautreizende

Inhaltsstoffe wie Farb- und

Duftstoffe sowie ein Zuviel an

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Ratsam ist außerdem ein niedriger

Wasser- und hoher Ölanteil bei

Cremes. Bewährt hat sich das

Vitamin B12, um die Entzündung

und den mit ihr einhergehenden

Juckreiz zu hemmen. Glycerin

befeuchtet die Haut, Dexpanthenol

hilft ihr, sich zu regenerieren.

Harnstoff (Urea) stärkt die Fähigkeit

der Haut, Wasser zu speichern.

Aber Vorsicht: Auf akut entzündeter

Haut sollte Harnstoff nicht

verwendet werden, da dieser dann

brennt.

EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Seltene

Erkrankungen

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NMD Community Day

Vortragende der Veranstaltung

sprechen über Forschung,

Versorgung & Lebensqualität.

Seite 06–07

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar

Der Leiter der Sektion Schmerz in der ÖGARI

über altbekannte Fragen im Gesundheitssystem

und die vielschichtigen Antworten darauf.

Seite 02

Dipl.-Ing. Siegfried Gierlinger

Was muss man bei der Auswahl

neuer technischer Geräte

beachten?

Seite 04

Univ.-Prof. Dr. Dr.

Wilfried von Eiff

Vor welchen

Herausforderungen steht das

Beschaffungsmanagement in

Krankenhäusern heute?

Seite 10

Ein umfassender Leitfaden für das Gesundheitswesen

Gesundheitswesen

von morgen

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Leben mit Phosphatdiabetes

Sara Franke spricht über

ein aktives Leben trotz

Herausforderungen.

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www.schuhfriedmed.at

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chronisch-entzündliche Hauterkrankung,

die schubweise auftritt.

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anders, sodass auch die Behandlung

individuell sein muss. Basis

der Neurodermitis-Therapie ist die

tägliche Hautpflege, die die Haut

reinigt, rückfettet und befeuchtet.

Sie hält die gestörte Hautbarriere

halbwegs intakt und sollte auch in

erscheinungsfreien Zeiten konsequent

weitergeführt werden, da so

neuen Schüben vorgebeugt werden

kann.

Grundsätzlich sollte man hautreizende

Inhaltsstoffe wie Farb- und

Duftstoffe sowie ein Zuviel an

Konservierungsstoffen meiden.

Ratsam ist außerdem ein niedriger

Wasser- und hoher Ölanteil bei

Cremes. Bewährt hat sich das

Vitamin B12, um die Entzündung

und den mit ihr einhergehenden

Juckreiz zu hemmen. Glycerin

befeuchtet die Haut, Dexpanthenol

hilft ihr, sich zu regenerieren.

Harnstoff (Urea) stärkt die Fähigkeit

der Haut, Wasser zu speichern.

Aber Vorsicht: Auf akut entzündeter

Haut sollte Harnstoff nicht

verwendet werden, da dieser dann

brennt.

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FOTO: HAUTINFO.AT

Mag. Karin Hafner

Gründerin von

Hautinfo.at

Telefon: +43 1 236 3438 - 0

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