BOLD THE MAGAZINE No.73
EXKLUSIV IM INTERVIEW: NICOLE KIDMAN | IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK | FASHION: VERSACE | WEISSES GOLD: ROSENTHAL | GLAMPING AUF RÄDERN | MEXIKO | AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI
EXKLUSIV IM INTERVIEW: NICOLE KIDMAN | IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK | FASHION: VERSACE | WEISSES GOLD: ROSENTHAL | GLAMPING AUF RÄDERN | MEXIKO | AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 73
BOLD-MAGAZINE.EU
THE MAGAZINE
NICOLE
KIDMAN
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK
FASHION: VERSACE // WEISSES GOLD: ROSENTHAL
GLAMPING AUF RÄDERN // MEXIKO // AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI
Kombinierter Verbrauch (WLTP): 4,8l/100km | CO 2
-Emissionen kombiniert: 108g/km | Gewichtete kombinierte CO₂-Klasse: E
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Artura Spider ist der Supersportwagen der nächsten Generation.
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6 // BOLD THE MAGAZINE INHALT
CONTENTS
INHALTSVERZEICHNIS
UND THEMEN
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 73
LIFESTYLE
DESIGN
BOLD-MAGAZINE.EU
THE MAGAZINE
Exklusiv im Interview:
Nicole Kidman
FASHION
8
Rosenthal:
Vom Visionär und Pionier
zum international renommierten
Designunternehmen
36
Iconic presence:
Versace
20
Luxuriöse Stoffe, inspiriert
von William Morris
74
NICOLE
KIDMAN
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK
FASHION: VERSACE // WEISSES GOLD: ROSENTHAL
GLAMPING AUF RÄDERN // MEXIKO // AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI
BOLD THE MAGAZINE No. 73
Nicole Kidman
Foto: A. Hargrave (AUGUST)
Capsule collection:
H&M Contemporary update
ART
Hip Hop:
Living a Dream
(Galerie Bene Taschen)
Vorschau Ausstellungen:
„Yoko Ono: Music of the Mind“
(K20 – Kunstsammlung NRW)
und „Science Fiction Design“
(Vitra Design Museum)
Kunst als Selbsttherapie:
Nach längerer Auszeit meldet
sich Max Giesinger
mit einem neu anstehenden
Album zurück
44
28
35
88
TRAVEL
Ab in die Südsee:
Tahiti
Could it be a little more:
Mexiko
MOTION
Glamping auf Rädern:
Mit dem Hymer Venture S
offroad auf Mallorca unterwegs
Historische Rennwagen und
viel Leidenschaft
DIE LETZTE SEITE
Impressum
64
80
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56
96
NICOLE KIDMAN
EXKLUSIV
IM INTERVIEW
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
10 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NICOLE KIDMAN
Nicole Kidmans Weg nach ganz oben brauchte Zeit, machte ein paar Schlenker und
ist gepflastert mit Zweiflern. Doch nach mehr als 40 Jahren vor der Kamera ist die
Australierin längst einer der größten Hollywoodstars überhaupt – und nebenbei eine
der mutigsten und aufregendsten Schauspielerinnen unserer Zeit, wie ihr neuer Film
„Babygirl“ (ab 30. Januar im Kino) mal wieder beweist.
Mit rothaarigem, mitunter kaum zu bändigendem
Lockenkopf beginnt sie als Teenager
in den achtziger Jahren ihre Karriere,
als Hollywoods angesagtester Export in
Sachen Schauspielerei noch Mel Gibson
heißt. In Filmen mit Titeln wie „Bush
Christmas – 40 Grad im Schatten“ oder
„BMX-Bandits“ steht sie damals vor der
Kamera, nur wenige Jahre, nachdem sie ihre
Begeisterung für die Schauspielerei für sich
entdeckt hat. Als Kind hatte die 1967 geborene
Tochter eines Naturwissenschaftlers
und einer Krankenschwester zunächst vor
allem Ballett getanzt, bevor sie später in der
Schule das Theater für sich entdeckte – als
Mittel, die eigene Schüchternheit zu überwinden.
Aber auch, wie sie einmal scherzhaft
zu Protokoll gab, weil dunkle Bühnenräume
ihrer hellen Haut besser taten als die
australische Sonne.
Selbst wenn sie ihr Leben lang in ihrer
Heimat geblieben wäre, wäre Kidmans
Karriere wohl erfolgreich gewesen. Hier
spielte sie bereits in äußerst angesagten
TV-Produktionen wie „Australien-Express“,
„Das Buschkrankenhaus“, „Die Abenteuer
eines Rennpferds“ und „Bangkog Hilton“.
Hin und wieder gab es eine Auszeichnung
(wie etwa 1988 vom Australian Film Institute,
für die Miniserie „Vietnam“) – mit
gerade einmal 20 Jahren hat sie bereits so
viel erreicht, wie andere ein halbes Leben
lang nicht. Doch dann erregt der australische
Psychothriller „Todesstille“ ein wenig
Aufsehen in Hollywood – und alles kommt
anders.
Mit „Todesstille“, so heißt es, fällt Kidman
Tom Cruise ins Auge, der daraufhin
die Produzenten seines nächsten Films
„Tage des Donners“ davon überzeugt, die
22-jährige als Neurochirurgin zu besetzen.
Die beiden werden ein Paar und sind in den
neunziger Jahren all gegenwärtig, auf der
Leinwand („In einem fernen Land“, „Eyes
Wide Shut“) ebenso wie in den Schlagzeilen.
Als mehr wahr- und ernst genommen zu
werden als bloß „Frau an der Seite von ...“
ist für Kidman allerdings kein Kinderspiel.
Die Mainstream-Produktionen, in denen
sie mitspielt, bleiben – wie „Projekt: Peacemaker“
oder „Zauberhafte Schwestern“ – an
den Kinokassen hinter den Erwartungen
zurück. Und bei ambitionierten Hauptrollen
wie in „Portrait of a Lady“ zeigt sich
die Kritik wenig begeistert. Immerhin:
Für die schwarze Komödie „To Die For“
bekommt sie eine Golden Globe-Nominierung.
Doch mit der Scheidung von Cruise (und
dem neu beginnenden Jahrtausend) platzt
plötzlich der Knoten und die Australierin
INTERVIEW / NICOLE KIDMAN
BOLD THE MAGAZINE // 13
überzeugt endlich auf ganzer Linie – mit
eindrucksvollem Talent in anspruchsvollen
und immer wieder höchst unterschiedlichen
Rollen. Die erste Oscar-Nominierung
gibt es für das Musical „Moulin Rouge!“,
den ersten Oscar als Virginia Woolf in „The
Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Der
Gruselfilm „The Others“ wird zum Überraschungshit,
und in Bestseller-Adaptionen
wie „Unterwegs nach Cold Mountain“
glänzt sie auch. Aber vor allem zeigt
Kidman, dass sie nichts mehr reizt als mit
außergewöhnlichen Regisseuren wie Lars
von Trier („Dogville“), Jonathan Glazer
(„Birth“), Noah Baumbach („Margot und
die Hochzeit“), Park Chan-Wook („Stoker“)
oder Werner Herzog („Königin der Wüste“)
zu kollaborieren, für die sie – in emotionaler
wie physischer Hinsicht gleichermaßen –
zum Äußersten zu gehen bereit ist.
Inzwischen ist Kidman, die seit 2006 mit
dem Country-Star Keith Urban verheiratet
ist – mit dem sie zwei gemeinsame Töchter
hat, seit etlichen Jahren als Schauspielerin
und Produzentin auch eine Königin der mit
viel Prestige und Hochglanz umgesetzten
Streamingserien. Dem Erfolg von „Big
Little Lies“ ließ sie unter anderem „The
Undoing“ mit Hugh Grant und „Nine Perfect
Strangers“ folgen, und allein 2024 war sie
in „Expats“ (Prime Video), der zweiten
Staffel „Lioness“ (Paramount+) und dem
großen Netflix-Erfolg „Ein neuer Sommer“
mit von der Partie (und jeweils mit ihrer
Firma Blossom Films beteiligt). Ihr Interesse
an eigenwilligen, ambitionierten und
durchaus auch mal provokanten Filmen ist
derweil nicht gesunken. Für die niederländische
Regisseurin Halina Reijn etwa spielt
sie aktuell in „Babygirl“ (ab 30. Januar im
Kino) eine erfolgreiche CEO, die sich auf
eine heikle und von spannenden Machtspielen
geprägte Affäre mit einem deutlich
jüngeren Praktikanten (Harris Dickinson)
einlässt. Zur Weltpremiere beim Filmfestival
in Venedig erhielt Kidman dafür den
Preis als beste Darstellerin.
Ms. Kidman, sind Sie immer auf der
Suche nach neuen Herausforderungen?
Das würde ich sagen, ja. Ich brauche
Veränderungen und liebe es, Neues auszuprobieren.
Mutig sein und Risiken einzugehen,
das ist für mich das A und O. Natürlich
fliegt man damit auch mal auf die
Schnauze. Aber dann steht man eben wieder
auf und versucht etwas anderes.
Waren Sie immer schon mutig?
Ich denke schon, allerdings spreche ich hier
auch vor allem von meiner Kunst. Was mein
Privatleben angeht, sieht die Sache vielleicht
ein bisschen weniger extrem aus. Risiken
müssen es da vielleicht nicht ständig sein.
Aber spontan bin ich in jedem Fall, das
entspricht meiner Persönlichkeit. Wenn im
Italienurlaub abends um 22 Uhr jemand
fragte, ob wir nicht noch losfahren und in
heißen Quellen baden wollen, bin ich die
erste, die begeistert aufspringt. Offen zu sein
für alles, was das Leben zu bieten hat, ist in
meinen Augen eine große Qualität.
Viele Rollen, die Sie spielen, gehen ans
Eingemachte. Können Sie das emoti-
14 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NICOLE KIDMAN
onal und psychisch immer sofort ablegen,
wenn die Kamera nicht mehr läuft?
Nein, gerade dunkle, emotional aufreibende
Rollen kann ich nicht ohne weiteres abends
abschütteln. Das ist für meine Familie nicht
immer einfach – und für mich natürlich
auch nicht.
Kommt es denn vor, dass Sie spannende
Projekte ablehnen, weil Sie merken, dass
Sie sich das psychisch zu dem Zeitpunkt
nicht zumuten können?
Selbstverständlich, immer mal wieder.
Manchmal waren das Rollen, für die Kolleginnen
dann die tollsten Preise gewonnen
haben. Aber ich weiß eigentlich immer ganz
gut, welche Rolle zu welchem Zeitpunkt für
mich richtig ist, und was mein Körper und
mein Kopf aushalten und was nicht. Wobei
noch viel wichtiger die Frage ist, was meine
Familie aushalten kann. Wäre ich Single und
kinderlos, würde ich mir über gewisse Dinge
sicherlich viel weniger Gedanken machen.
Doch meine Familie kam und kommt bei
allen beruflichen Überlegungen eben an
erster Stelle.
Erinnern Sie sich an eine Chance in Ihrem
Leben, die Sie nicht ergriffen haben?
Ich treffe Entscheidungen wie ein Teenager;
ich denke nicht an die Konsequenzen. Und
ganz ehrlich: Es fühlt sich gut an, nicht zu
lang nachzudenken und einfach von der
Klippe zu springen. Ich halte es da mit Joan
Didion: Man kann für das Leben keine
Landkarte haben. Man macht sich doch
etwas vor, wenn man denkt, man wisse, wie
das eigene Leben ausgehen wird. Ich bereue
nichts, falls Sie darauf hinauswollen. Das ist
doch Zeitverschwendung!
Sie haben als 14-Jährige ein Rollenangebot
in „A Girl’s Own Story“ von der
großen Jane Campion ausgeschlagen, weil
Sie keine Badekappe tragen wollten.
Ja, genau! Ich wollte hübsch aussehen und
außerdem wollte ich kein Mädchen küssen.
Ha, jetzt haben Sie mich erwischt: Diese
Chance nicht ergriffen zu haben, bereue
ich tatsächlich! Jane ist heute eine meiner
besten Freundinnen.
Als Sie zum ersten Mal schwanger wurden,
hatten Sie vor, Ihren Beruf an den Nagel
zu hängen. Zu unserem Glück haben Sie
das nicht getan. Wie denken Sie heute an
diese Zeit zurück?
Als ich schwanger wurde, habe ich mich
als Erstes von einem Film zurückgezogen,
weil ich nicht eine psychisch so anspruchsvolle
Rolle mit einem Kind im Bauch spielen
wollte. Ich wollte mein Kind und meinen
Körper nicht diesen Gefühlen und Emotionen
aussetzen. Und ich wollte ein neues
Kapitel in meinem Leben aufschlagen und
meine Karriere hinter mir lassen. Aber
meine weise Mutter hat mich davon abgehalten.
Sie hat zu mir gesagt: „Gib nicht
alles auf, was du geschaffen hast. Du bist
mein Kind, ich kenne dich, es ist in deinem
Blut, kreativ zu sein, du darfst damit nicht
aufhören.“ Und ich habe gesagt: Aber ich
könnte doch kochen! Da hat sie nur
Fotos: A24 („Babygirl“) und Netflix „Ein neuer Sommer“
INTERVIEW / NICOLE KIDMAN
BOLD THE MAGAZINE // 17
gelacht und geantwortet, dass ich niemals
eine gute Köchin werden würde (lacht). Ich
bin ihr heute sehr dankbar dafür.
Was sind Sie selbst für eine Mutter?
Ich begleite meine Kinder. Ich beobachte
sie und versuche nicht, ihnen meine Identität
aufzuzwingen. Ich habe sehr, sehr
lang versucht, ein Kind zu bekommen, und
wurde dann endlich mit vierzig zum ersten
Mal schwanger. Es war eine Achterbahn
der Gefühle. Aber da ich selbst eine sehr
glückliche Empfängerin von unglaublicher
Mutterliebe bin, freue ich mich nun so sehr
über die Chance, sie weitergeben zu können.
Von der eigentlichen Arbeit abgesehen:
Würden Sie sagen, dass Ihr Job oder Ihr
Ruhm Ihr Familienleben beeinträchtigt?
Nein, wir leben ein ziemlich normales
Leben. Was allerdings auch daran liegt, dass
wir in Tennessee wohnen. Da trifft man
niemanden aus der Filmbranche, und Paparazzi
sind auch nicht ständig vor Ort. Ich
habe da erfreulicherweise meistens meine
Ruhe und eine ganz normale Alltagsroutine.
Aber das wäre natürlich ganz anders, wenn
wir mittendrin in Hollywood leben würden.
Hat diese Distanz zu Hollywood auch
andere Vorteile?
des Filmemachens und all dem Kommerz.
Allerdings bin ich aber natürlich auch
einfach in der komfortablen Situation, nicht
arbeiten zu müssen, wenn ich nicht will.
Diese Freiheit und Wahlmöglichkeiten zu
haben ist ganz wunderbar und etwas sehr
Besonderes, nicht zuletzt für eine Schauspielerin
jenseits Mitte 40.
Seit wann wollten Sie eigentlich Schauspielerin
werden?
Ich erinnere mich nicht wirklich daran,
wann das mal nicht der Fall war. Als ich
zehn Jahre alt war, hatte ich allerdings eine
Alternative und wollte Journalistin werden.
Sehr zur Freude meines Vaters, denn er fand
eigentlich alles besser als die Schauspielerei.
Heute schreibe ich noch hin und wieder
für mich selbst. Das ist meine Art, all die
Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten
und Dinge auch mal loszulassen. Damit
habe ich als Teenager angefangen und
empfinde es immer noch als sehr erleichternd
und reinigend.
Heben Sie das alles auf?
Nein, nicht wirklich. Es ist ja nur für mich
selbst bestimmt. Meine ganzen Tagebücher
aus der Jugend liegen allerdings noch bei
meiner Mutter. Wir haben vereinbart, sie
irgendwann zu verbrennen.
Ich glaube schon, dass sie mit dazu beiträgt,
dass ich mir die Freiheit nehme, bei meiner
Rollenauswahl ungewöhnliche und auch
mal mutige Entscheidungen zu treffen. Ich
bin relativ weit weg von der Business-Seite
WEITERE INFORMATIONEN:
@nicolekidman
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20 // BOLD THE MAGAZINE
ICONIC
PRESENCE
ZEITLOS
UND KRAFTVOLL
VERSACE
AUTORIN: Z. KHAWARY
Kleidungsstücke mit ikonischer Präsenz, die andere inspirieren
und motivieren können. Diese Kraft ist sowohl in den Designs der Kollektion
als auch bei den Kampagnenstars Anne Hathaway und Cillian Murphy spürbar,
die Exzellenz in ihrem Handwerk und eine starke Persönlichkeit teilen.
Das ist es, was wahre Ikonen auszeichnet.
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Foto (Ausschnitt): J. Shabazz „Biz Markie working his magic“ (Brooklyn, NY, 2015)
ART / SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 29
HIP HOP
LIVING A DREAM
EXHIBITION
AUTOR: H. G. TEINER
Das soziokulturelle Lifestyle-Phänomen
mit den Verbindungen von Musik, Graffiti,
Breakdance und Streetwear-Fashion
wurde zu einem äußerst mächtigen kulturellen
Ausdruck weltweit. Ausgehend von
den Ghettos New Yorks der 1980er Jahre,
über Los Angeles, den Süden der USA,
und über Europa – Hip Hop umfasste
schließlich die gesamte Welt.
In den großzügigen neuen Räumen
präsentiert die Galerie Bene Taschen in
Köln eine außergewöhnlich opulente
und lebendige Ausstellung mit den Fotografien
dreier Chronisten der Hip Hop-
Kultur. „HIP HOP – Living a Dream“ zeigt
Werke von Jamel Shabazz, Joseph Rodriguez
und Gregory Bojorquez.
Die Arbeiten des in Brooklyn geborenen
Fotografen Jamel Shabazz, sind
zu Beginn ein visuelles, persönliches
Tagebuch und heute ein faszinierendes
Zeitdokument. Sie erzählen von den
Anfängen der HIP HOP-Bewegung in
der pulsierenden Metropole New York.
In Einzel-, Doppel- oder Gruppenporträts
posieren junge Menschen mit
30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT
den ikonisierten Markenbekleidungen.
Neben Unbekannten sehen wir auch
zahlreiche bekannte Protagonisten wie
den Erfinder des Headspins Richard
Colón oder Kelvin Martin. Die ersten
HIP-HOP-Künstler, die er fotografierte,
waren LL Cool J und Public Enemy. Wenn
man mit dem Fotografen Jamel Shabazz
neben seinen Werken steht, wird schnell
klar, dass dieser großartige Künstler ein
Mensch mit einem großen Herzen ist – er
liebt die Menschen, und das ist in seinen
Portraits zu spüren. Mit großer Offenheit
begegnet er den Personen, die er fotografiert,
und erhält dafür lebendige und
authentische Fotografien einer emotionalen
Begegnung – er ist ein liebevoller
Menschenflüsterer mit dem absoluten
fotografischen Auge.
sagt über diese Zeit: “Mein Interesse,
nach L.A. zu gehen, begann Anfang 1992.
Ich war stark vom Hip-Hop beeinflusst,
der auf den Straßen von Los Angeles
und anderen Städten im ganzen Land
entstand. Diese Jugendlichen rappten
über die sehr wichtigen Themen ihrer
Communities. Ihre Musik war wie die
Zeitung der Straße.“
Die HIP HOP-Szene der 1990/2000er
Jahre wird durch die Arbeiten des in
Los Angeles geborenen Fotografen
Gregory Bojorquez eingefangen. Seine
Aufnahmen zeigen HIP HOP-Ikonen wie
Snoop Dogg & Tha Dogg Pound (DPG), 50
Cent, Eminem, wie auch OutKast, DMX, Lil
Wayne, Jay Z, Missy Elliott, Mos Def, Swizz
Beatz und Ice Cube.
Der ebenfalls in Brooklyn geborene Fotograf
Joseph Rodriguez zeigt in seinem
dokumentarischen Werk „East Side Stories
– Gang Life in East L.A.“ die authentische
Gangkultur, deren Auslebung, die
Facetten und Lebensrealitäten. Er selbst
Hip Hop – Living a Dream
Bis: 15. Februar 2025
Galerie Bene Taschen
www.benetaschen.com
Foto (Ausschnitt): G. Bojorquez „Eminem & Mr. Cartoon, Spotlight Tattoo Shop“ (Los Angeles, CA 1999)
Foto (Ausschnitt): J. Shabazz „Popping & Locking“ (Brooklyn, NY 1982)
WAHRE GRÖSSE ZEIGT
SICH IM INNEREN
DER NEUE MAZDA CXḋ 80
Für ein Leben voller Perspektiven: Der neue Mazda CX-80 bietet dank
3 Sitzreihen reichlich Platz für bis zu 7 Personen. Ausgesuchte Materialien
und ein edles Design machen unseren eleganten Crossover zu einem
Beispiel für japanische Handwerkskunst – und jede Fahrt zum Erlebnis.
DIE BOLD
SONDERTITEL
JETZT ALS
E-PAPER LESEN
BOLD INTERVIEW
BOLD TRAVEL
BOLD CAR
BOLD-MAGAZINE.EU
ART / SEHENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 35
Foto: C. Perry, Yoko Ono mit Glass Hammer (1967)
Foto: A. Reisinger, „The Shipping“ (2021)
Yoko Onos Bedeutung geht weit über
ihre Beziehung mit John Lennon hinaus:
Die Kunstsammlung NRW präsentiert in
Kooperation mit der Tate Modern London
das bahnbrechende und einflussreiche
Werk der Künstlerin Yoko Ono in einer
umfassenden Einzelausstellung.
Ono ist eine Pionierin der frühen konzeptuellen
und partizipativen Kunst, des
Films und der Performance, eine gefeierte
Musikerin, die sich für den Weltfrieden
engagiert. Diese Ausstellung
umspannt sieben Jahrzehnte der Künstlerin
von Mitte der 1950er Jahre bis heute
und zeichnet die Entwicklung ihres innovativen
Werks und dessen nachhaltigen
Einfluss auf die zeitgenössische Kultur
nach.
Der Dialog zwischen Science-Fiction und
Design ist das Thema der neuen Ausstellung
im Vitra Schaudepot. Unter dem
Titel „Science Fiction Design. Vom Space
Age zum Metaverse“ werden über 100
Sammlungsobjekte in einer futuristischen
Inszenierung des argentinischen
Künstlers und Designers Andrés Reisinger
gezeigt. Ergänzt wird die Ausstellung
durch ausgewählte Exponate aus Film
und Literatur.
Die Präsentation schlägt einen Bogen
von Beispielen des frühen 20. Jahrhunderts
über das sogenannte Space Age
der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu
Designobjekten, die ausschließlich für
virtuelle Zukunftswelten im Metaverse
konzipiert sind.
Yoko Ono: Music of the Mind
Bis: 16. März 2025
Science Fiction Design
Bis: 11. Mai 2025
K20 – Kunstsammlung NRW
www.kunstsammlung.de
Vitra Design Museum
www.design-museum.de
36 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / REPORTAGE
WEISSES
GOLD
VOM VISIONÄR UND PIONIER
ZUM INTERNATIONAL RENOMMIERTEN
DESIGNUNTERNEHMEN
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
DESIGN / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 39
Porzellan war nie nur Gebrauchsmaterial. Von Anfang an interessierten sich auch
Künstler für das weiße Gold. Die Liaison von Kunst und Porzellan firmiert vor allem
unter einem Namen: Rosenthal. Wir reisen nach Selb, einer kleinen Stadt im bayerischen
Fichtelgebirge, um mehr über die Leidenschaft für den edlen Werkstoff und
die Porzellanfabrik am Rothbühl zu erfahren.
Gegründet 1879, blickt das Unternehmen
Rosenthal auf eine 145-jährige
Firmengeschichte zurück. Aber auch auf
eine Geschichte von Vater und Sohn –
des Gründers Philipp Rosenthal Senior
und des Visionärs und umtriebigen
Geists Philip Rosenthal Junior. Der eine
legte die Basis für eine bereits damals
moderne Porzellanproduktion, und der
andere baute das kleine Imperium zu
einer großen Marke mit internationaler
Bekanntheit auf.
Der einzige Sohn des Porzellanfabrikanten
Philipp Rosenthal besuchte das
Gymnasium in München und promovierte
später in Oxford zum Master of Arts
in Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften.
Mit dem Kriegsausbruch
meldete er sich 1939 in Marseille als Freiwilliger
zur französischen Fremdenlegion
und diente in Algier. Seine Erlebnisse
in der Legion schrieb er in seinem
Buch „Einmal Legionär“ nieder. Zurück in
England arbeitete er als Bäckerlehrling,
Bergmann, Sprachlehrer und Journalist.
1947 ging er auf Wunsch der Familie
und zur Wahrnehmung der Wiedergutmachungsansprüche
(nach Nazi-
Enteignung) nach Selb und trat 1950
in die väterliche Porzellanfirma, die
Rosenthal AG, ein. Bald ist er Chef und
macht Rosenthal zum Marktführer. Er
kümmert sich und ist verantwortlich
bis ins kleinste Detail. Design und Kunst
interessieren ihn persönlich. Und so
holt er die großen Künstler seiner Zeit:
Andy Warhol kommt nach Selb und
entwirft seine typischen Kunstobjekte in
Porzellan und porträtiert zudem gleich
einmal den Hausherrn. Die Malerin der
Neuen Wilden, Elvira Bach, verewigt ihre
archetypischen Frauenbilder auf Vasen
und Kannen. Der wohl größte Name,
der auftaucht ist Salvador Dalí. Rosenthal
sollte für ein erstes Gespräch mit
dem Künstler 100.000 Dollar in die Hand
nehmen und ihm überbringen, traf ihn
in Barcelona, und der Rest ist Geschichte.
Zu den wichtigsten Rosenthal-Künstlern
gehört der Maler Ottmar Alt; seine
farbenfrohe Kunst prägte Rosenthal.
Ungeheuer fantasievoll, kreativ verspielt,
changiert er zwischen naiver Kunst und
Popart. Für Philipp Rosenthal war Alt der
Künstlertyp schlechthin.
Die Kunstbegeisterung macht bei
Rosenthal auch vor der Firmenarchitektur
nicht halt. Morandini entwirft
ein Spiegelhaus. Otto Piene malt einen
gigantischen Regenbogen. Hundertwasser
begrünt die Fassade. Und als
Für unseren Fahrt nach Selb nutzen wir den neuen PEUGEOT 5008.
Er ist der einzige vollelektrische SUV, der ein außergewöhnliches
Interieur für sieben Passagiere sowie eine elektrische Reichweite
von bis zu 660 km (laut WLTP2, in der Long Range Version) bietet.
Neben der vollelektrischen Version ist auch
eine Hybridversion erhältlich.
42 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / REPORTAGE
1967 eine neue Fabrik gebaut werden
soll, beauftragt Philipp Rosenthal Walter
Gropius. Sogar die Tagesschau berichtete
damals darüber: „Eine neue Fabrik
von Walter Gropius, dem großen alten
Mann der deutschen und amerikanischen
Architektur. Aber nicht nur eine
Fabrik im landläufigen Sinn. Vielmehr
ein lebendiges, reich gegliedertes Haus
für über 600 Menschen.“ Monumental ist
der Eindruck aus der Ferne und beherrschend
der Blick auf das freischwebende
Schwingenportal. So kommt das
Bauhaus nach Selb, mit moderner Nachkriegsarchitektur,
mit klaren Formen,
lichten und hohen Hallen. Auch heute
noch erscheint das Werk am Rotbühl
wie eine Musterfabrik. Mit viel Tageslicht
stand für Gropius hier der Mensch im
Mittelpunkt.
Philipp Rosenthal ist auf jedem Parkett
zu Hause: Er ist ein Macher und macht
Selb und Schloss Erkersreuth zur ersten
Adresse. Der Ursprungsort von Rosenthal
und Familiensitz ist der Mittelpunkt
– ein Ort für Begegnungen, ausschweifende
Partys und ein Denklabor für
gesellschaftliche Utopien. Als einer der
ersten deutschen Unternehmer führte
Philipp Rosenthal beispielsweise ein
Beteiligungssystem für Arbeitnehmer
ein: „Sagen und Haben“ durch Mitbestimmung
und Vermögensbildung am
Produktivkapital – und machte Schlagzeilen,
als er seinen Privatanteil am
Firmeneigentum testamentarisch einer
Stiftung zur Fortbildung von Arbeitern
zu Führungskräften vermachte. Heute
fragt man sich, wie er neben seinen
unternehmerischen Tätigkeiten noch
Zeit für seine Funktionen als Präsident
des Rates für Formgebung, Vorsitzender
des Bauhaus-Archivs in Berlin sowie als
Vorsitzender des Verbandes der Keramischen
Industrie hatte. Das Unternehmen
Rosenthal ist allerdings weit mehr als
Philipp Rosenthal (der am 27. September
2001 in Selb verstarb), es ist vielmehr
die Summe aller Einzelteile, denn auch
heute spürt man bei jedem Mitarbeiter
einen gewissen Stolz für die Sache und
die hingebungsvolle Leidenschaft fürs
Produkt.
Seit weit mehr als 100 Jahren entwerfen
etablierte Designer, Künstler sowie angesagte
Newcomer elegante Kollektionen
von höchster Qualität für den gedeckten
Tisch, ebenso wie exklusive Objekte,
die den Lebensraum verschönern. Zu
den Kunden zählen nicht nur Haushalte
weltweit, sondern mittlerweile auch 800
internationale Restaurants und Hotels.
Zum Rosenthal-Portfolio gehören die
Marken Rosenthal, Hutschenreuther und
Thomas sowie die Brandkooperationen
Rosenthal meets Versace und Swarovski x
Rosenthal. Seit Juli 2009 ist der Porzellanhersteller
Teil der italienischen Arcturus
Group.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.rosenthal.de
www.schloss-erkersreuth.org
BOLD THE MAGAZINE // 45
CAPSULE
COLLECTION
CONTEMPORARY
UPDATE
AUTORIN: Z. KHAWARY
Es geht nichts über maßgeschneiderte Kleidung,
um eine selbstbewusste Note zu setzen.
H&M hat scharfe Silhouetten und kantige Details
auf eine Weise kombiniert, die die kommende
Partysaison mühelos und extravagant erscheinen lässt.
www.hm.com
MOTION / TREND
BOLD THE MAGAZINE // 51
GLAMPING
AUF RÄDERN
MIT DEM
HYMER VENTURE S
OFFROAD AUF MALLORCA
UNTERWEGS
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
52 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / TREND
Im Oktober lässt sich die schönste Insel der Balearen am besten, auch mit einem
größeren Fahrzeug, erkunden. Die Straßen sind leer(er), und die noch sommerlich
warmen Temperaturen lassen den nahenden heimischen Winter fast vergessen.
Mit dem neuen Hymer Venture S fahren wir vom Südwesten Mallorcas in Richtung
Nordwesten durch die Serra de Tramuntana und lernen dabei die Vorzüge eines
mobilen Zuhauses durchaus zu schätzen, auch wenn wir alles andere als eingefleischte
Camper sind.
Eine Reise mit dem Wohnmobil würde
in unserem Bekanntenkreis wohl keinen
hinter dem Ofen hervorlocken. Zum einen
sind wir alle etwas verwöhnt, und zum
anderen nicht wirklich Campingplatztauglich.
Mit dem Konzeptfahrzeug Vision
Venture hat Hymer allerdings bereits
beim Caravan Salon 2019 alle Vorurteile
ausgeräumt und die Branche auf den
Kopf gestellt. Jetzt wurde die Vision zur
Realität: mit dem ziemlich aufregend
gestalteten und genauso aufregend ausgestatteten
Hymer Venture S.
Der Offroader verfügt über einen Allradantrieb
und Stollenbereifung. Lackiert
in Steingrau und Quellblau-Metallic,
verspricht der raubeinige Look einen
Go-Anywhere-Charakter. Dazu gesellen
sich Designabklebungen in Wabenoptik,
von der Otto-Normal-Weißware hebt
sich der Venture S also schon einmal
deutlich ab. Das Highlight im Heckbereich
des Venture S: der sogenannte „Infinity
Screen“ aus Echtglas, der in die sich
öffnende Hecklappe integriert ist, alle
drei Seiten der Sitzgruppe umgibt und
einen weiten, offenen Blick in die Natur
bietet. Die Wandverkleidung ist in Filzoptik
gehalten, und der verstellbare
Tisch mit Bambus-Massivholzplatte kann
zusammengeklappt und unter der Sitzbank
verstaut werden.
Das neue Grundrisskonzept im Innenraum
ist also bislang ziemlich einzigartig.
Wechseln wir in die zweite Etage: über
eine Treppe aus beleuchteten Stufen,
die gleichzeitig als Stauraum dienen.
Im ersten Obergeschoss befinden sich
das Bett, Ablagen, Beleuchtung und
Lademöglichkeiten. Um diesen Bereich
begehbar zu machen, wird das Schlafdach
mittels Kompressor in drei Minuten
aufgeblasen. Das Zwei-Kammern-System
schützt den Schlaf vor Geräuschen, Licht
und Temperaturunterschieden. Highlight:
Via Hymer Connect App lässt sich zudem
der Härtegrad der Matratze individuell
einstellen.
MOTION / TREND
BOLD THE MAGAZINE // 55
Gekocht wird im Venture S in einer voll
ausgestatteten Küchenzeile mit mattschwarzen
Armaturen. Kernstück ist eine
Multifunktionswand, an der sich der Stauraum
mit Haken, Ablagen und Behältern
ganz individuell gestalten lässt. Eine
Schublade mit Ablage für ein Schneidebrett
erweitert die Arbeitsfläche der
Küche. Sämtliche Vorräte und Utensilien
finden in einem Stauboxensystem Platz.
Edle Materialien sind für Hymer Ehrensache.
Apropos Materialien: Der Sanitärraum
kann optional sogar mit einer Keramik-
Toilette ausgestattet werden. Dazu gibt
es ein Waschbecken, einen Spiegel und
Einbauschränke. Verwandelt werden kann
alles in eine bodenebene Dusche. Das
benötigte Wasser für ausgiebige Wellness-Einlagen
kommt aus einem 120 Liter
fassenden Tank. So weit, so Glamping!
Damit auch unterwegs gecheckt werden
kann, wie die Aktien aktuell so stehen,
ist in der Seitenwand hinter dem Beifahrersitz
ein Arbeitstisch mit biegsamem
Oberlicht verbaut. Für volle Laptop-
Akkus sorgen drei 115-Watt-Solarpaneele
auf dem Dach des Venture S sowie
sechs 230-Volt-Steckdosen und acht USB-
Anschlüsse im Fahrzeug. In Kombination
mit dem Hymer Smart-Battery-System 2.0
und einer 320-Ah-Lithiumbatterie sowie
einem serienmäßigen Wechselrichter ist
man so bis zu zehn Tage autark unterwegs.
Nach Feierabend spielt der Venture S
mittels Sonos Smart Speaker auch an den
abgelegensten Orten die richtige Playlist.
Ein optionaler Beamer inklusive Leinwand
und Wandbefestigung ermöglichen
zudem unterhaltsame Filmeabende zu
zweit. Lesen oder Gesellschaftsspiele zu
später Stunde gehen aber selbstverständlich
auch. Schließlich hat das Wohnmobil
ja Licht. Zentral gesteuert werden kann
alles über die Hymer Connect App oder
einen fest verbauten 7-Zoll-Touchscreen.
Ein kleines Manko gibt es für uns jedoch:
Trotz seiner Größe (Basis: Mercedes-
Benz Sprinter) handelt es sich bei dem
Offroader um einen Camper für lediglich
zwei Personen.
Fazit: Auch wenn wir hier fast nur über
den neuen Hymer Venture S gesprochen
haben, ist Mallorca immer eine Reise wert
– und am schönsten abseits der Touristenströme.
Der Venture S hebt indes für
uns das Cam- zum Glamping.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.hymer.com
HISTORISCHE
RENNWAGEN UND
VIEL LEIDENSCHAFT
20 JAHRE
AROSA CLASSIC CAR
AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: K. ZACHE
MOTION / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 59
Die Freude am Auto scheint ungebrochen – besonders Klassiker stehen hoch im
Kurs. Nicht alle werden geschont: BOLD hat während der Arosa Classic Car im Kanton
Graubünden (Schweiz) vier Amateurrennfahrer nach ihren Motiven gefragt.
Seit genau 20 Jahren donnert eine
große Schar Klassiker eine 7,3 Kilometer
lange Strecke herauf, absolviert dabei
76 Kurven und lässt 422 Höhenmeter
hinter sich. Die Besonderheit des Bergrennens
„Arosa Classic Car“ für alte Autos:
Es müssen entgegen allen Bergrennengepflogenheiten
auch 1,2 Kilometer
bergab geschafft werden, was Mensch
und Bremsen zusätzlich belastet.
Waren es anfangs ein paar Enthusiasten,
starten heute mehr als 180 Klassiker aller
Baujahre bei diesem Schweizer Top-Event,
das bei Lengwies an der Kantonstraße
in knapp 1.400 Metern Höhe beginnt
und in Arosa endet. Jeder Teilnehmer
kann sich je nach Auto und Ehrgeiz
einer von fünf Klassen anschließen:
Bei der „Alpine Performance“ hat der
Spaß Vorrang – hier startet jeder ohne
Wertung und fährt sein eigenes Tempo.
Bei der „Arosa Classic Trophy“ kommt es
darauf an, von vier Fahrten zwei zeitlich
so identisch wie möglich zu absolvieren.
Das maximal erlaubte Durchschnittstempo
beträgt dabei 80 km/h.
Wer die kleinste Abweichung vorweisen
kann, gewinnt. Die „Arosa Sport Trophy“
ist genauso ausgerichtet, nur gibt es
kein Tempolimit. Die Königsklassen sind
die „Competition“ und die „Competition
Formula“. Bei der Competition fährt
jeder Eingeschriebene viermal gegen die
Zeit, die drei schnellsten Fahrten
werden zusammengerechnet. Wer dabei
die besten Zeiten fährt, gewinnt die
Arosa Classic Car. Bei der „Competition
Formula“ sind die Formel-Fahrzeuge
unter sich. Den Zeitrekord hält übrigens
Profi Thomas Amweg, mehrfacher
Tagessieger bei dieser Veranstaltung, der
im Jahr 2019 mit einem Formel-Auto,
dem BMW Martini MK50 03 von 1988,
die Strecke in vier Minuten und sechs
Sekunden absolvierte. Aber: Wer sind
die Amateure, die sich und ihren Fahrzeugen
das antun?
Als Britta Bächli Stiche in den Händen
spürt, kann sie sich die Ursache zunächst
nicht erklären. Erst eine genaue Untersuchung
bringt es zutage: Der Porsche
war’s. Oder genauer: das Nardi-Holzlenkrad.
Einst eine Aufwertung des 356
Pre-A aus dem Zubehörangebot, hat es
nun aber sein Zerfallsdatum erreicht und
splittert. „Der Porsche an sich hat mich
aber noch nie im Stich gelassen,“ verteidigt
die Lenzburgerin ihren Schatz.
Was erstaunlich ist, gehört ihr 356 doch
zu den allerersten Serien-Porsche, die
überhaupt die Straßen bevölkerten. Pre-A
wurden von 1948 bis 1955 gebaut, Erkennungszeichen
unter anderem: die Knickfrontscheibe
und Pickelrücklichter. Bächlis
Schatz röhrt zügig mit 55 PS durch
60 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / REPORTAGE
die Berge – passend in der Gleichmäßigkeitsklasse
mit Tempobegrenzung.
„Ich fahre trotzdem nicht wie eine lahme
Gurke,“ wirft sie schnell ein – „der Wagen
wird gefordert – ich bin ständig im
roten Drehzahlbereich. Ich möchte aus
dem Auto immer rausholen, was rauszuholen
ist.“ Sie weiß, dass der Klassiker
Baujahr 1954 das verträgt – es ist
nämlich ihr Alltagswagen. Und der ist
noch so ziemlich original: Die Auspuffendrohre
hat sie ein bisschen schöner ins
Heck einfügen lassen, die Frontscheinwerfer
stammen von einem späteren
356 („sonst sieht man im Dunkeln
einfach nichts“), und das Gestühl bilden
Recaro-Sportsitze – aber das ist auch
schon alles.
„Das Auto haben mein Mann und ich vor
25 Jahren gekauft, und seit 15 Jahren
fahre ich dieses Bergrennen,“ sagt sie
stolz. Natürlich fährt Gatte Hansueli auch
– der hat sich für einen 140 PS starken
Alvis Grenfell von 1932 entschieden. Und
knallt mit dem 140 PS starken Klassiker
ohne Tempolimit durch die 76 Kurven.
Wenn’s donnert, ist Walter Lais nicht
weit. So ein Ferrari-Zwölfzylinder macht
eben Krach – soll er ja auch. Wie, bitteschön,
kommt man an ein solches Auto?
Ein 512 M (wobei das „M“ für „modifiziert“
stand) war der direkte Nachfahre des 512
S. Nachdem das Modell im Jahr 1970
auf der Rennstrecke von Zeltweg debütiert
hatte, nahm es an den Automobilbauer-Weltmeisterschaften
des Jahres
1971 teil. Die Eckdaten: Fünfliter-V12 mit
610 PS, Fünfgang-Handschalter, 815 Kilo
Gewicht, absolute Höchstgeschwindigkeit
310 km/h. Ein rarer Racer.
Lais war 31 Jahre Ferrari-Händler in Stuttgart
– das erklärt schon mal Einiges. Als
er einst Gast war an der Rennstrecke in
Spa-Francorchamps, sah er einen 512 M
live – und war fasziniert. Nachteil: So
ein Auto war auch damals schon selbst
für einen Ferrari-Händler unbezahlbar.
„Der Gastgeber, der Rennfahrer Jacques
Swaters, erzählte mir beim Dinner, er
hätte noch eine ganze Menge Teile von
so einem Auto, ich könnte mir daraus
einen 512 M bauen. Am nächsten Tag
habe ich ihn in Brüssel besucht, und
tatsächlich: Hinter seiner Firma gab es
eine Doppelgarage voller Teile. 1985
hat sich kein Mensch dafür interessiert,“
sagt Lais. Für 10.000 Mark konnte er alles
einpacken, was er auch tat: Fronthaube,
zwei Türen, Scheiben, Tank, Achsen und
viel mehr. „Es war leider weder Motor
noch Getriebe und auch kein Rahmen
dabei. Aber ich bekam detaillierte Zeichnungen
und Unterlagen. In 20 Jahren,
immer über den Winter, haben wir
den Rahmen dann selbst gebaut.“ Der
Motor stammt jetzt aus einem Ferrari
Daytona – von 4,4 Liter auf etwa 4,9 Liter
vergrößert, höher verdichtet, mit anderer
Nockenwelle.
Tatsächlich nutzt Lais das Auto nur bei
Events wie diesem. „Mein Auto ist immer
gerne gesehen. Die Strecke ist abwechslungsreich,
und mir gefällt besonders,
dass ich alleine auf der Piste bin. Da
MOTION / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 63
muss ich keine Rücksicht nehmen – und
mir fährt niemand in die Karre.“
Andre Frank aus dem Züricher Oberland
hat ein ganz besonderes Vorhaben
bei diesem Bergrennen: „Disqualifiziert
zu werden.“ Das passiert, wenn er in
der „Classic Trophy“ das Durchschnittstempo
von 80 km/h knackt – womit er
schneller unterwegs wäre als im Vorjahr.
Sein Arbeitsgerät: ein VW Käfer aus dem
Jahr 1960. Den fand er vor 15 Jahren in
einer Scheune, erneuerte den Unterboden,
sicherte sichtbaren Rost und
Patina mit einer Mattlackschicht, baute
vorne eine Porsche-Achse vom Typ 993
ein samt Porsche-Bremse. Hinten zügeln
Trommelbremsen aus einem VW Bus
T4 den Vortrieb, falls nötig. Der Motor
stammt ebenfalls aus dem Bus, wurde
aber auf 2,6 Liter aufgebohrt und sorgt
für 140 PS – offiziell. Inoffiziell dürften
es eher 200 PS sein. Kein Wunder, dass
man innen auf einen Tacho schaut, der
bis 210 km/h reicht. „190 km/h bin ich
schon gefahren,“ sagt Frank. Er dürfte
damit wohl einen der flottesten Käfer in
der Schweiz pilotieren.
Lena Endress aus Zürich hat eine ganz
persönliche Beziehung zum Bergrennen
in Arosa: Hier hat sie ihren heutigen
Ehemann Serge kennengelernt – jetzt
sind sie auch noch Eltern eines kleinen
Jungen. Was liegt da näher, als in jedem
Jahr wieder genau hier diesen Tag zu
feiern, indem man mit ganz besonderen
Autos die Strecke unter die Reifen
nimmt? Lena hat dafür ihren Renn-MGB
von 1973. So ein offener MGB ist an sich
nichts Besonderes – er ist der meistgebaute
englische Roadster und kommt
mit 96 PS daher. Davon unterscheidet
sich Lenas Exemplar allerdings sehr: Der
Roadster trägt ein Hardtop, ist innen
völlig auf Race getrimmt, unter anderem
mit stehenden Pedalen und einem Tacho
bis 210 km/h, den das Auto auch braucht.
Denn unter der Haube steckt ein Renn-V8
mit 360 PS.
Auch Ehemann Serge besitzt mit dem
420 PS starken Aston Martin DB4 Competition
einen seltenen Hingucker in knallgelb.
Es handelt sich um einen von nur
29 gebauten Competition-Modellen,
jetzt mit Gewindefahrwerk und aufgebohrtem
Motor ausgerüstet. „Damals
haben die Briten originale DB4 bei
Rennen eingesetzt, aber bald gemerkt,
dass sie zu schwer waren. So haben sie
eine neue Karosserie aus sehr dünnem
Aluminium gedengelt, und schon lag
das Gewicht des Wagens unter einer
Tonne,“ weiß Serge. Im Gegensatz zu
früher allerdings holt er nicht mehr alles
aus dem Wagen heraus. „Früher habe ich
gedacht, Unfälle passieren nur anderen.
Seitdem ich Vater bin, sehe ich das
nicht mehr so. Nicht umsonst sagt man:
‚Jedes Kind macht einen eine Sekunde
langsamer‘ ...“
WEITERE INFORMATIONEN:
www.arosaclassiccar.ch
AB IN DIE
SÜDSEE
FRANZÖSISCH POLYNESIEN
TAHITI
AUTORIN: C. STRENG
TRAVEL / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 67
Südsee. Ein Wort, das Bilder entstehen lässt: von weißen Sandstränden, Palmen,
die sich sanft in der Brise wiegen, und türkisblauen Lagunen, die wie Juwelen im
Sonnenlicht glitzern. Französisch-Polynesien verkörpert all das, doch wer glaubt, die
Schönheit dieser Inseln erschöpfe sich in ihren Postkartenidyllen, täuscht. Vor allem
Tahiti, die größte der 118 Inseln des französischen Überseegebiets im Südpazifik,
überrascht mit vielen kulturellen Schätzen und einer wilden, üppigen Landschaft.
„Es ist genauso schön, wie ich es mir 40
Jahre lang vorgestellt habe“, erzählt uns
Silke, eine zierliche Frankfurterin, mit
einem strahlenden Lächeln. Sie steht an
der Reling eines Bootes, die Augen auf die
überwältigende Szenerie gerichtet: die
türkisfarbene Lagune, das saftige Grün der
Berge, die endlosen Weiten des Ozeans.
Eigentlich sollte Tahiti ihr Flitterwochenziel
werden, doch das Leben hatte andere
Pläne. Jetzt, vier Jahrzehnte später, ist
sie mit ihrem Mann und einem befreundeten
Paar hier und erlebt endlich, was sie
„einfach nur paradiesisch“ nennt. Was es
ihrer Meinung nach braucht? „Eine überwältigende
Natur, unglaublich freundliche
Menschen – und eine Unterwasserwelt
wie aus dem Bilderbuch.“
Mit dieser Meinung ist Silke nicht alleine.
Wir beginnen unsere eigene Entdeckungsreise
in Papeete, der lebhaften Hauptstadt
Tahiti Nuis, gleichermaßen touristisches
und wirtschaftliches Zentrum der
Insel. Die Boulevards sind gesäumt von
schicken Boutiquen, quirligen Bars und
hippen Restaurants, die das pulsierende
Herz der Stadt ausmachen. Doch neben
dem Präsidentenpalast, nur wenige
Schritte entfernt, stolzieren Hühner und
ihre Küken über die Straßen – ein kurioser
Kontrast, der die charmante Gelassenheit
der Inselbewohner unterstreicht. Doch
es gibt weit mehr zu sehen als Papeete.
Prächtige Berge durchziehen die Insel,
deren Gipfel bis in die Wolken ragen.
Besonders eindrucksvoll ist der Mount
Orohena, mit 2.241 Metern der höchste
Berg Tahitis. Erfahrene Wanderer finden
zahlreiche Routen durch dichte Regenwälder
und entlang rauschender Wasserfälle.
Einer der bekanntesten ist der
Fautaua-Wasserfall, der in einer beachtlichen
Kaskade in die Tiefe stürzt.
Mit einem Mietwagen erkunden wir die
Küste. Hier gibt es nicht nur herrliche
Strände und Buchten, wie beispielsweise
den perlweißen Plage de Maui oder
den ebenholzfarbenen Papenoo Beach,
sondern auch den Brandungsgeysir
namens Arahoho. An der Marina Taina
halten wir und genießen den wunderschönen
Blick auf die Insel Moorea und
die vor uns liegende Lagune Punaauia,
wo die „Floating Tables“ des Restaurants
Akua zum Essen auf dem Wasser einladen.
Das ethnografische Museum Te Fare
Mahana öffnet uns eine Tür in eine Zeit,
die sich weit entfernt anfühlt, aber hier
lebendig bleibt. Vor der Ankunft der
68 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / REPORTAGE
Europäer war die polynesische Gesellschaft
in Tahiti eine hochentwickelte
Kultur, geprägt von komplexen sozialen
Hierarchien. Die Maohi-Könige, die Hui
Arii, regierten mit einem elaborierten
System aus Ritualen, Bräuchen, Tänzen
und Handwerkskünsten. Doch mit der
Ankunft des britischen Kapitäns Samuel
Wallis im Jahr 1767 und dem darauffolgenden
Einfluss begann der langsame
Verfall dieser strahlenden Zivilisation.
eigene Magie. Tiefe Canyons schneiden
sich in die teils noch unentdeckten, wild
bewachsenen Berghänge, und kleine,
versteckte Strände warten auf Naturliebhaber.
Teahupo‘o ist ein Pilgerort für
Surfer aus aller Welt, die die legendären
Wellen herausfordern wollen. Es ist der
Strand, an dem der Tahitianer Kauli Vaast
in diesem Sommer olympisches Gold
holte und die Augen der Welt auf Tahiti
lenkte.
Ein Jahr später kam der französische
Seefahrer Bougainville und prägte den
verführerischen Mythos von der „Insel der
Liebe“, gespeist von der Ungezwungenheit
der Inselbewohner. Ein fatales Bild,
denn bald kam die Zeit der europäischen
Einflussnahme, die zu einem Bruch des
jahrhundertealten Machtgleichgewichts
führte. Es folgten blutige Auseinandersetzungen
und ein drastischer Rückgang der
Bevölkerung, auch aufgrund von Krankheiten,
die von den Europäern eingeschleppt
wurden. Dann kam die Kirche,
sie tat das Übrige: die Christianisierung
durch Missionare, die oft mit brutaler
Gewalt einherging und sich mit Hilfe
des letzten Herrschers, Pomaré II., durchsetzte.
Alte Götter wurden verboten,
heilige Rituale ausgelöscht, und doch
blieben die Wurzeln der polynesischen
Identität bestehen – eine Tatsache, die
uns in den nächsten Tagen immer wieder
überraschen und bewegen wird.
Während Tahiti Nui lebendig und
manchmal chaotisch wirkt, entfaltet
Tahiti Iti, die ruhigere Halbinsel, ihre ganz
Auf einer kleinen, kurvigen Küstenstraße
stoßen wir in der Gemeinde Matiti auf
ein handgemaltes Schild: „Vanille zu
verkaufen“. Dass die edlen Schoten nach
Safran das zweitteuerste und wertvollste
Gewürz der Welt sind, haben wir nicht
gewusst. Ebenso, dass die Tahiti-Vanille
einzigartig ist, denn sie ist tatsächlich eine
Hybride aus zwei Arten einer Orchidee,
die ausgewählt wurden, um „Vanilla tahitensis“
zu schaffen. Familie Tauruaa, die
diese Schätze in ihrem bescheidenen
Gewächshaus kultiviert, zeigt uns ihre
etwa 80 Pflanzen, aus denen sie jährlich
gut 25 Kilo Vanillepuder produziert.
Stolz erklärt Sohn Tane den faszinierenden
Prozess bis zur Ernte: In den
Monaten Juli und September, wenn
die Pflanzen blühen, muss am Morgen
jede einzelne Orchideenblüte von Hand
bestäubt werden, eine Kunst, die Sorgfalt
und Schnelligkeit erfordert. Danach
reift die Schote rund neun Monate an der
Liane, bevor sie geerntet werden kann,
gefolgt von einem weiteren Monat Trocknung.
Erst dann ist sie für kulinarische
TRAVEL / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 71
Zwecke zu gebrauchen. Natürlich kaufen
wir ein paar Röhrchen des köstlichen
Pulvers, bevor wir unsere Reise fortsetzen.
Rund 30 Minuten dauert die Überfahrt
nach Moorea, Tahitis kleine Insel-
Schwester. Das Meer funkelt in unzähligen
Blau- und Grüntönen, dahinter
ragen – von Wattewolken gekrönt – markante,
tiefgrüne Bergzüge auf, wie der
1.207 Meter hohe Mont Tohiea. „Hier ist
es wunderschön, ruhig und sehr authentisch“,
erzählt uns Vaiana Drollet bei
einem Kaffee, als wir sie in ihrem Taianapa
Concept House treffen. Die gebürtige
Tahitianerin hat sich gemeinsam mit ihrer
Familie auf Moorea einen Herzenswunsch
erfüllt und eine Eco-Lodge gebaut, bei
der – bis auf den Betonboden – alles aus
Holz ist.
Hier lebt die Galeristin, betreibt dazu ein
kleines Café und natürlich einen Ausstellungsraum.
Denn um Kunst dreht sich fast
alles in ihrem Leben. „Die etwa 30 lokalen
Künstler, die ich vertrete, sind zum Teil hier
ausgestellt, zum Teil aber auch in meiner
Galerie in Papeete. Für sie, aber auch für
andere Interessierte, haben wir extra drei
Zimmer gebaut, in denen man arbeiten
und wohnen kann. Hier sollen auch bald
die ersten Kunst-Kurse stattfinden. Vieles
ist noch in Planung, schließlich haben
wir erst Anfang des Jahres aufgemacht“,
erklärt Vaiana und zeigt uns ihre privaten
Kunstschätze.
Ebenfalls um Kunst, aber eine über 2000
Jahre alte, geht es bei Mate Tatau. Der
41-Jährige ist einer der Tattoo-Artists, der
die reiche polynesische Tätowierkunst
lebendig hält, die sich in Motiven, Werkzeugen
und Techniken unterscheidet.
Denn vor vielen Jahrhunderten war
eine der einfachsten Möglichkeiten, die
Herkunft eines Polynesiers zu bestimmen,
das Betrachten seiner Tätowierungen.
Sie verrieten sozialen Status, Rangordnung,
berufliche Stellung, familiäre Beziehungen
und persönliche Vorlieben.
„Auch wenn Tätowierungen über das
gesamte polynesische Dreieck verbreitet
waren, lag das kulturelle Zentrum dieser
Tradition auf den Marquesas. Ihre Tattoos
waren einzigartig und äußerst komplex“,
schwärmt der Vater zweier Söhne und
kommt dann richtig in Fahrt. „Es ist
eigentlich dem deutschen Ethnologen
Karl von den Steinen geschuldet, dass wir
heute noch so viel über diese alte Kunst
wissen. Der Mann hat Ende des 19. Jahrhunderts
die Marquesas-Inseln erkundet
und dabei einen ordentlichen Teil der
damaligen Tätowierkunst festgehalten.
Da drüben stehen alle seine Bücher“, sagt
Mate und zeigt auf ein Regal in der Ecke
seines Studios.
Tatsächlich ist von den Steinen eine echte
Berühmtheit auf den Inseln. Ohne ihn, so
sind sich viele sicher, wäre das Kulturgut
ausgestorben, denn während der Missionierung
waren Tätowierungen in der
Südsee vollständig untersagt. Dabei
genossen die antiken Tätowierer ein
hohes Ansehen und wurden sehr verehrt.
Doch ihre Methoden waren schmerz-
72 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / REPORTAGE
haft und langwierig: Mit Haifischzähnen
und Hämmern wurden die Muster in die
Haut gestanzt, ein Ritual, das oft viele
Monate dauerte.
„Der Körper galt als Bindeglied zwischen
Himmel und Erde: Der obere Teil des
Körpers verband sich mit der spirituellen
Welt, der untere Teil mit der irdischen.
Die Anordnung der Motive auf
dem Rücken spiegelte häufig eine Verbindung
zur Vergangenheit wider, während
Tattoos auf der Vorderseite den Blick in
die Zukunft symbolisierten“, erklärt Mate
die uralte Symbolik, „aber darum geht es
heute nicht mehr. Die meisten wollen
einfach ein Tattoo, das cool aussieht“.
Deshalb versucht der gebürtige Tahitianer,
der seine Tätowierkunst auch weltweit
auf Messen zeigt, die alte und die
neue Kunst zu verschmelzen und Tattoos
zu kreieren, die noch etwas vom einstigen
„Spirit“ innehaben. „Vor allem für
die jungen Polynesier, deren Familien
seit Generationen hier leben und die ihre
Identität wiederentdecken wollen, ist das
wichtig“, sagt Mate, und empfiehlt uns,
den Tourguide Kenae zu treffen.
Dafür buchen wir eine Lagoon-Tour bei
„Captain Taina“, einem Anbieter von Öko-
Touren, benannt nach der ersten weiblichen
Kapitänin aus Moorea. Sie ist auch
die Mutter des 26-jährigen Kenae, der
seine Liebe zur Lagune und zum Ozean
sowie dem Leben auf und im Wasser „ihrer
Hingabe“ zu verdanken hat. „Deshalb
bieten wir nur Touren in kleinen Gruppen
an, um die Schönheit der Lagune und ihre
Tierwelt zu erhalten. Und wir teilen unser
privates Motu, eine idyllische Koralleninsel,
wo wir unsere Gäste mit einer traditionellen
Mahlzeit verwöhnen“, strahlt uns
der junge Mann an.
Seine Begeisterung ist ansteckend. Wir
schnorcheln mit Schildkröten, beobachten
elegante Rochen und staunen
über die Tiki-Statuen, die geheimnisvoll
auf dem Meeresboden liegen. Während
die Sonne im Meer versinkt, greift Kenae
zur Ukulele. Seine Stimme erhebt sich
über das Wasser, erzählt von den polynesischen
Wurzeln, der Verbindung
zwischen Himmel und Erde, der Liebe zu
seiner Heimat. Ein Gänsehautmoment,
der genau den „Geist“ beschreibt, den
Tätowierer Mate gemeint hat. Dass Kenae
eindrucksvolle Tattoos hat, muss nicht
extra erwähnt werden, oder?
WEITERE INFORMATIONEN:
www.tahititourisme.de
EMPFEHLUNG HOTEL:
www.fare-tiaia-moorea.com
VOR ORT:
www. museetahiti.pf
www. taianapa.com
www. captaintaina.com
BESTE FLUGVERBINDUNGEN:
www.airtahitinui.com
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 75
EIN SINN
FÜR LUXUS
CAPSULE COLLECTION
INSPIRIERT VON
WILLIAM MORRIS
AUTOR: K. SPECHT
Die neue Capsule Collection von Clarke
& Clarke unterstreicht die Liebe zum
eklektischen britischen Stil mit Neuinterpretationen
einiger der beliebtesten
Drucke des britischen Malers, Architekten,
Dichters, Kunstgewerblers, Ingenieurs
und Druckers: William Morris.
Gewebe und Stickereien vermitteln
mit frischen Farbgeschichten und neu
skalierten ikonischen Designs Luxus
und Raffinesse.
Jessica Ellis, Senior Textile Designer bei
Clarke & Clarke, führt aus: „Jedes dieser
Designs, ob als Jacquard, Stickerei oder
einfaches, aber wirkungsvolles Gewebe,
hat einen zeitgenössischen Sinn für
Luxus. Die Entwürfe von William
Morris werden von vielen geliebt, und
es war eine Ehre, mit diesen Designs zu
arbeiten und Klassiker wie Strawberry
Thief, Acanthus und Willow Boughs
neu zu skalieren und zu färben.“
78 // BOLD THE MAGAZINE COOL STUFF / BEGEHRENSWERT
Und wer jetzt neugierig geworden ist
und mehr wissen möchte: Hier sind die
neuen Kreationen der Capsule Collection
von Clarke & Clarke.
Das berühmte Akanthusblatt ziert
sowohl den Acanthus Jacquard als auch
den Acanthus Weave. Der Jacquard ist
ein vielseitig einsetzbarer dual-purpose
Stoff mit einer schönen Silhouette und
einem satinartigen bis seidigen Look.
Acanthus Weave ist ein Chenille-Stoff
und eignet sich ideal für Polsterungen.
Die matte Optik trägt zum luxuriösen
Charakter dieses Stoffes bei. Die tonalen
Farbgebungen wirken durch die Schattierungen
im Grund noch eindrucksvoller.
Der cremefarbene Untergrund
des Golden Lily Embroidery Stoffes hebt
die filigrane Stickerei der Lilie besonders
hervor. Vier verschiedene Farbgebungen
verleihen Golden Lily Embroidery einen
Vintage-Hauch. Für noch mehr Textur
wurden außerdem Blatt-Stickereien in
der Farbe des Hintergrunds hinzugefügt.
Auch den Stoff Mallow gibt es einmal
als leicht glänzenden Jacquard, der die
Farbe wunderbar zur Geltung bringt
und eine seidenähnliche Qualität hat,
und einmal als texturierten Webstoff
mit einem herrlich matten Look und
weichem Griff. Der Strawberry Thief
kann als eines der bekanntesten Motive
von William Morris gewertet werden.
In vier farbenfrohen und sechs monochromen
Designs wird dem frechen
Erdbeerdieb in diesem Jacquard neuer
Glanz verliehen. Das Motiv wurde
noch einmal vergrößert und dank der
gekonnten Koloration mehr optische
Tiefe erreicht. Nicht zuletzt ist auch
der Willow Boughs ein echter Klassiker
unter den Morris-Motiven. Für den
Clarke & Clarke Jacquard wurden die
Weidenzweige größer und akzentuierter
gestaltet. Mit einem leicht gekräuselten
Untergrund heben sich die Blätter noch
deutlicher vom Hintergrund ab. Erhältlich
in fünf modernen Farbgebungen.
Die Sanderson Design Group PLC ist
ein Unternehmen für luxuriöse Innenausstattung,
welches Tapeten, Stoffe und
Farben entwirft, herstellt und vertreibt.
Darüber hinaus erzielt das Unternehmen
Lizenzeinnahmen aus der Verwendung
seiner Designs für eine breite Palette
von Produkten wie Bett- und Badkollektionen,
Teppiche, Jalousien und Tafelgeschirr.
Zu den Marken der Sanderson
Design Group gehören Zoffany, Sanderson,
Morris & Co., Harlequin, Clarke
& Clarke und Scion.
COULD IT BE
A LITTLE MORE
BEST PLACES
MEXIKO
AUTORIN: Z. KHAWARY
82 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / BEST PLACES
Wenn man Vorurteilen glauben möchte, ist All-Inclusive ein eher nicht so gern
gesehenes Urlaubs-Extra. Steht es doch nur allzu oft für einen ausschweifenden
Party-Tourismus und maßlose Verschwendung. Dass es auch anders geht, zeigt
Marriott International mit seinem innovativen Konzept All-Inclusive by Marriott
Bonvoy.
Eingebettet in den tropischen Urwald
im Norden Mexikos, kommen Gäste im
Delta Hotel Riviera Nayarit, An All-Inclusive
Resort in den Genuss von insgesamt
sieben Pools, fünf Whirlpools ausschließlich
für Erwachsene, einem ausgedehnten
Lazy River und zwei Bereichen
mit Wasserrutschen und Planschanlagen
eigens für Kids. Inspiriert von den Grutas
de Tolantongo im Bundesstaat Hidalgo,
wo Thermalwasser aus heißen Quellen
in natürliche Pools strömt, ermöglicht
auch das Delta Nayarit seinen Gästen
einen naturnahen Urlaub inmitten einer
üppigen Dschungellandschaft. Als Teil
von All-Inclusive by Marriott Bonvoy,
dem exklusiven All-Inclusive-Konzept
von Marriott International, begeistert das
Hotel darüber hinaus mit drei Restaurants
der regionalen, mexikanischen und asiatischen
Küche, einem Beach Club und
dem Tzicuri Spa. Die Zimmer und Suiten
zeichnen sich durch viel Komfort und
regionale Architektur aus.
All-Inclusive by Marriott Bonvoy ist die
All-Inclusive-Plattform von Marriott International.
Sie bietet unvergleichliche
Annehmlichkeiten, vielfältige kulinarische
Optionen und endlose Erlebnisse für alle
Altersgruppen. Das wachsende Portfolio
von 35 Häusern an spektakulären Orten
in der Karibik und Lateinamerika umfasst
zum Beispiel das The Westin Reserva
Conchal, das All-Inclusive Golf Resort &
Spa in Costa Rica, Royalton Antigua oder
das An Autograph Collection All-Inclusive
Resort & Casino.
Mit vielen weiteren Marken punktet
zudem das Marriott Bonvoy Bonusprogramm:
Renommierte Gastfreundschaft
in 141 Ländern auf der ganzen
Welt. Mitglieder des Bonusprogramms
erhalten, neben exklusiven Vorteilen,
Punkte für Aufenthalte in fast 9.000 teilnehmenden
Hotels, Apartments und All-
Inclusive-Resorts sowie durch Ausgaben
mit Partner-Kreditkarten. Diese Punkte
können entweder für künftige Aufenthalte,
Ausflüge, Marriott Bonvoy Moments
oder für Luxusprodukte in Marriott
Bonvoy Boutiquen eingelöst werden.
Mit der Eröffnung des Marriott Cancun,
An All-Inclusive Resort im Frühjahr 2024
setzt das Portfolio von All-Inclusive by
Marriott Bonvoy neue Maßstäbe für
Service und Gastfreundschaft in Mexiko.
Der Neuzugang ist das erste All-Inclusive-
Resort, das den Namen Marriott trägt
und so die renommierte Marke direkt
repräsentiert. Entspannung, Komfort und
gemeinsame Momente für alle Alters-
TRAVEL / BEST PLACES
BOLD THE MAGAZINE // 87
klassen stehen dabei im Mittelpunkt. Das
neue Haus umfasst 450 elegante Zimmer,
darunter 124 Premium-Zimmer mit atemberaubendem
Meerblick, 38 luxuriöse
Suiten und zwei exklusive Präsidentensuiten.
Neben Übernachtung, Speisen und
Getränken rund um die Uhr profitieren
Gäste dank des Konzepts All-Inclusive by
Marriott Bonvoy von einem umfassenden
Freizeitangebot und weiteren Annehmlichkeiten.
Dazu zählen der weitläufige
Wasserpark mit Lazy River, mehrere
Pools, ein eigener Strandabschnitt sowie
ein exklusiver Adults-Only-Bereich. 13
Restaurants und Bars sorgen für kulinarische
Vielfalt. Das Angebot reicht von
authentischer mexikanischer Küche über
exquisites japanisches Teppanyaki bis
hin zu frischer Ceviche. Darüber hinaus
bietet das Resort ein hochmodernes
Fitnessstudio. Für Veranstaltungen stehen
nahezu 25.000 Quadratmeter zur Exklusivmiete
bereit. Alle Angebote und Aktivitäten
des neuen Hotels werden nach den
Standards von Marriott Bonvoy zusammengestellt,
um für jeden Gast ein individuelles
und gleichzeitig unvergessliches
Erlebnis zu schaffen.
elegantem Ambiente, gepaart mit mexikanischen
Akzenten. Im HANA Polynesian
Grill beginnt der Tag mit einem tropischen
Frühstücksbuffet und endet mit
polynesisch inspirierten Köstlichkeiten.
Alice‘s Tamale Ritual serviert täglich an
verschiedenen Orten der Anlage kulinarische
Köstlichkeiten aus einem mobilen
Foodtruck, während auch Liebhaber der
japanischen und mexikanischen Küche
in den zahlreichen Restaurants auf ihre
Kosten kommen.
Ein wahres Paradies für Kinder ist der
5.000 Quadratmeter große CAMP Club
by Marriott. Hier können die kleinen
Gäste antike Puppen basteln, lateinamerikanische
Tänze lernen oder auf dem Turf
Field klettern. Auch eine Klangkabine mit
Instrumenten und das CAMPi-Theater für
kreative und musische Aktivitäten sind im
Kids Club zu finden.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.marriott.com
www.visitmexico.com
www.marriotthotels.com
www.deltahotels.com
Das Herzstück des Resorts ist die Lobby
Bar The Great Room in modernem und
www.all-inclusive.marriott.com
www.marriottbonvoy.com
ART / HÖRENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 89
KUNST ALS
SELBSTTHERAPIE
NACH LÄNGERER AUSZEIT MELDET
SICH MAX GIESINGER
MIT EINEM NEU ANSTEHENDEN
ALBUM ZURÜCK
AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK
90 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT
Der 36-jährige Musiker Max Giesinger spricht im exklusiven BOLD Interview über
sein neues Album und, warum er schon als Kind Musiker werden wollte, Beziehungsangst,
Selbstliebe, Pessimismus und das Schicksal.
Zehn Jahre ist es her, dass Max Giesinger
sein Debütalbum „Laufen lernen“ veröffentlicht
hat. Kurz zuvor hatte er den
vierten Platz in der ersten Staffel von
„The Voice of Germany“ belegt, doch so
richtig durchstarten wollte seine Karriere
damals noch nicht – bis sein Song „80
Millionen“ 2016 zum EM-Hit wurde.
Seitdem ist der gebürtige Karlsruher aus
der deutschen Musik- und TV-Landschaft
nicht mehr wegzudenken.
Im Frühsommer 2025 wird sein bisher
noch unbetiteltes fünftes Album erscheinen.
Mit „Menschen“ und „Flugangst“
hat er daraus bereits zwei Songs
veröffentlicht, die nachdenkliche Töne
anschlagen. Kein Wunder, denn der
36-Jährige hat eine turbulente Zeit
hinter sich, zu der das Ende einer Beziehung,
der Tod seiner Großmutter und ein
Umzug gehörten. Im Interview verrät
er, warum er sich als „Beziehungshonk“
bezeichnet, was er an sich selbst nicht
mag, und warum er an eine höhere
Macht glaubt.
Max, Dein Instagram-Account ist voll
von aufregenden Reisen, umjubelten
Konzerten und überhaupt vielen
tollen Momente. Auf Deinem neuen
Album, das im Frühsommer 2025
erscheinen wird, kommt allerdings
eine ganz andere, nachdenkliche Seite
von Dir zum Vorschein. Deswegen
zunächst einmal die Frage: Wie geht
es Dir?
Aktuell ganz gut. Die letzten Monate waren
tatsächlich etwas turbulenter. Es gab zwei,
drei Themen, die ziemlich parallel in mein
Leben geschossen sind. Und ich glaube
das ist ganz normal: Wenn mehrere große
Pfeiler im Leben plötzlich wackeln, gerät
man ein bisschen ins Schlingern. Aber es
hat sich viel geklärt, und jetzt freue ich
mich auf die Veränderungen. Ich bin zum
Beispiel gerade umgezogen – da hatte ich
tierisch Schiss vor, und das hat mich vorher
ein halbes Jahr krass beschäftigt.
Warum das?
Die Loslösung von der Schanze, weg von
meinem Wohlfühlort, wo mein bester
Kumpel direkt neben mir wohnte und mein
Management im Haus daneben. Das war
für mich auch ein Elternersatz die letzten
zehn Jahre. Ich habe mit 36 jetzt quasi
den finalen Schritt ins Erwachsenwerden
gemacht. Aber das macht etwas Gutes mit
mir, muss ich sagen. Und ansonsten ist,
glaube ich, dieses ganze Auf und Ab, das
das Künstlerleben mit sich bringt ... also
ich weiß gar nicht, ob es ohne das ginge
und man Kunst machen könnte. Wenn
du drei oder vier Tage auf Tour warst, vor
tausenden Leuten gespielt hast, dann hast
ART / HÖRENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 91
du danach erstmal ein kleines Tief. Danach
kannst du die Uhr stellen.
An dem Klischee vom „tortured Artist“,
der gequälten Künstlerseele, ist also
wirklich etwas dran?
Diese Seite von mir möchte ich auf jeden
Fall lieber in meiner Kunst zeigen, als den
Typen bei Instagram – der ja durchaus ein
Teil von mir ist. Also ich verstelle mich da
nicht, sondern kann dort meine kindliche
Seite ausleben. Aber in der Musik finde ich
dieses ‚alles ist gut, ich bin so happy‘ uninteressant.
Das macht mit mir nichts. Da
muss immer ein stückweit eine Melancholie
dabei sein. Also ja, ich möchte meine Kunst
nutzen, um Themen aufzuarbeiten. Zum
Beispiel habe ich auf meinem neuen Album
einen Song für meine Oma geschrieben, die
vor zwei Jahren verstorben ist. „Mach‘s gut“
heißt das Stück.
Unser Beileid.
Danke. Meine Oma war 90, ich habe also
damit gerechnet, dass irgendwann der
Anruf kommt. Aber sie war für mich einer
der wichtigsten Menschen. Sie hat mich
auch immer ermutigt, Musik zu machen.
„Mach‘s gut“ war das letzte, das sie zu mir
gesagt hat. Ihre letzten zwei Worte.
Das prominenteste Thema auf Deinem
Album ist die Liebe. In vielen Songs
geht es um das Ende einer Beziehung.
Ich war die letzten vier Jahre in einer
Beziehung, die vor kurzem auseinander
gegangen ist. Das war meine große Liebe,
aber trotzdem hat es am Ende aus verschiedenen
Gründen nicht funktioniert. Plötzlich
war diese Person, die man jeden Abend
angerufen hat, mit der man in stetigem
Austausch war, nicht mehr da. Das hat mir
schon krass gefehlt. Da bin ich ganz schön
ins Straucheln geraten und hatte ganz
schlimmen Liebeskummer.
Du hast Dich mal als „Beziehungshonk“
bezeichnet ...
Ich kenne das nicht, dass man in eine Beziehung
geht und sagt: Cool, das ist jetzt erst
mal safe! Ich denke immer: Wird eh nicht
funktionieren! Und wenn man das dann
glaubt, verhält man sich vermutlich irgendwann
so, dass es dann wirklich so kommt.
Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Das liegt sicher auch an meiner Kindheit
und Prägung. Aber meine letzte Beziehung
hat mir gezeigt, dass ich vielleicht doch
nicht so beziehungsgestört bin, wie ich mir
immer eingeredet habe, und dass ich mich
schon auch darauf einlassen kann. Dass
eine Beziehung eine krasse Stütze sein kann
und einem ganz viel Glück gibt – und nicht
etwas ist, wovor man Angst haben muss.
Die zweite Single aus Deinem Album
heißt „Flugangst“ und handelt von
Beziehungsangst. Wovor hast Du
denn Angst? Angst, die Freiheit zu
verlieren, verletzt zu werden, oder
dass noch etwas Besseres kommt?
Ich habe tatsächlich einen ganz dollen
Freiheitsdrang und will nicht alles absprechen.
Wenn ich in den Urlaub fliegen will,
möchte ich das einfach tun. Und man
gewöhnt sich auch dran. Ich war vorher ja
auch eine Weile Single. Als ich von Zuhause
ausgezogen bin, dachte ich: Jetzt lebe ich
mein Musikerleben in völliger Freiheit.
Und für mich ist eine Beziehung eine Form
von Einengung, aber auch eine zu dolle
Bindung, wo man verletzt werden kann.
Deswegen möchte ich mich da, glaube ich,
erst gar nicht so reinstürzen. Inzwischen
habe ich aber gelernt, dass einem die richtige
Beziehung sogar Freiheiten geben
kann. Deswegen muss ich diese Angst
einfach mal abbauen und nicht in alten
Mustern feststecken.
Deine Eltern haben sich getrennt, als
Du fünf Jahre alt warst. Rührt Deine
Angst vielleicht auch daher, dass Dir
eine glückliche Beziehung nie vorgelebt
wurde?
Beziehung war für mich schon immer
etwas, was ich eher mit Streit und Disharmonie
verbunden habe. Aber ich will nicht
für den Rest meines Lebens alles auf meine
Kindheit schieben. Trennungskinder gibt es
viele, und wahrscheinlich hat jeder zweite
Mensch auf der Welt irgendeine Form
von Beziehungsangst. Ich glaube, irgendwann
muss man dann auch sagen: Okay,
das ist eben alles so passiert, meine Eltern
haben sich getrennt, was wahrscheinlich
besser für alle war. Und ich kann jetzt vieles
anders machen, vielleicht sogar besser. Ich
habe inzwischen große Schritte gemacht,
wenn ich vergleiche, wie es noch vor sieben
oder acht Jahren war.
92 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT
Frau und Kinder – ist das denn etwas,
das Du Dir wünscht?
In manchen Momenten schon, aber nicht
immer. Für meinen Freund Michael Schulte
zum Beispiel war total klar: Er will mal eine
Familie und Kinder. Das ist bei mir nicht
so. Manchmal denke ich, es wäre schön,
aber da schwingt auch oft der egoistische
Gedanke mit, dass man mit 60 oder
70 nicht alleine sein will. Aber deswegen
Kinder in die Welt setzen? Oder weil die
Gesellschaft es erwartet? Ich weiß von
meinem Umfeld, was für ein krasser Verlust
der eigenen Freiheit das bedeutet, und gute
Freunde haben schon zu mir gesagt: „Max,
das ist nichts für dich!“ Aber eine Beziehung,
wo es einfach passt und man füreinander
da ist, würde ich schon irgendwann
gerne haben. Mehr noch als Kinder.
In einem Podcast hast Du kürzlich
darüber gesprochen, dass Selbstliebe
bei Dir ein Thema ist. Glaubst Du an
diese alte Floskel, dass man nur lieben
kann, wenn man sich selbst liebt?
Das ist so ein klug dahin gesagter Satz,
aber ich weiß nicht, ob ich das unterschreiben
würde. Wenn man nicht das
größte Selbstwertgefühl hat, ist das ja
auch Prägungssache. Dass jemand mit
geringem Selbstwertgefühl nie so lieben
kann wie jemand, der das von Zuhause
mitbekommen hat, ist für mich ein trauriger
Gedanke. Aber es macht natürlich Sinn zu
versuchen, sein bester Freund zu sein, und
ich merke, dass mir das manchmal nicht so
gut gelingt.
Was magst Du an Dir nicht?
Was ich nicht mag, ist, dass viele Dinge, die
ganz alltägliches Zeug sind – zum Beispiel
Strom oder Wasser anmelden, umziehen
– das sind für mich riesen Sachen und ich
stelle mich manchmal an, als wäre ich 12.
Ich mache mir vorab viel zu viele Gedanken
– und dann passiert es und ist total easy.
Aber ich gehe immer sehr hart mit mir ins
Gericht. Viel doller als mit meinem Umfeld.
Das würde ich gerne etwas drehen, dass ich
einen besseren Blick dafür habe, was alles
gut ist. Bei mir ist das Glas eher immer halb
leer.
Wirklich?
Ja, ich bin eher Pessimist und denke oft in
Worst-Case-Szenarien. Auf der anderen
Seite: Wenn etwas gut läuft, gehe ich wie
eine Rakete durch die Decke. Aber wenn
es nicht läuft, werfe ich schnell hin. Eine
größere mentale Gelassenheit würde mir
glaube ich guttun.
Was machst Du, wenn Du den Kopf mal
wieder frei kriegen willst?
Im Moment ganz viel Lesen. Ich freue mich
mega, dass das wieder so eine große Rolle
in meinem Leben spielt, und ich will das
unbedingt weiterführen. Mucke machen
entspannt mich natürlich auch – also nur
für mich am Klavier oder der Gitarre. Und
ich mache auch viel Sport. Neulich war
ich eine Woche in einem Beachvolleyball-Camp,
das war für mich das absolute
Glück. Fünf Stunden am Tag Beachvolleyball
spielen, bisschen Sonne – da brauche
ich keine große Bühne.
Hast Du schon mal überlegt, ob Dir
Deine Karriere vielleicht gar nicht
guttut?
Meine Karriere? Ja klar. Das ist eine berechtigte
Frage. Ich glaube du wirst auch zu
einem Narzissten, wenn du oft da oben
stehst und denkst, alles dreht sich nur
noch um dich. Manchmal sitze ich in
einer Runde von acht Leuten, einer guckt
komisch, und ich denke: Habe ich jetzt
was Falsches gesagt? Das ist natürlich
mega anstrengend. Ich liebe es, Musik zu
machen, aber mich stresst oft das Drumherum.
Diese Selbstvermarktung, dass man
immer senden muss. Natürlich hat mein
Beruf auch wahnsinnig viele Vorteile, aber
manchmal will ich einfach meine Ruhe
haben.
Und dann reist Du, zuletzt zum
Beispiel, nach Neuseeland und in die
USA.
Das brauche ich tatsächlich immer mehr!
Andererseits merke ich dann immer:
Ruhe haben ist für mich kein langfristiges
Konzept. Nach 2 oder 3 Wochen will ich
wieder ins Studio oder auf Tour. Aber die
Reise nach Neuseeland mit meiner damaligen
Freundin war für mich tatsächlich
die schönste meines Lebens. Abends den
Klapptisch vor den Camper stellen, aufs
Meer gucken, Kniffel spielen, ein Glas Weißwein
dazu trinken und das Handy auf Flugmodus.
Wie krass man da runterkommt
ART / HÖRENSWERT
BOLD THE MAGAZINE // 93
und merkt, welche Störfaktoren unser
Land auch so mit sich bringt. Dieses Negative,
das zieht einen teilweise schon runter.
Wie ein Störgeräusch, das die ganze Zeit
da ist. In Neuseeland sind die Menschen
so positiv und freundlich. Es ist aber auch
nicht so einfach, sich diesen Vibe dann für
länger zu bewahren.
Das ist eine gute Überleitung zu
Deinem Song „Menschen“ – ein
Plädoyer für mehr Miteinander. War
es Dir wichtig, auch mal einen Song
zu veröffentlichen, der etwas mehr
Haltung zeigt?
Ich habe das mit dem Song jetzt einfach
mal gemacht, auf eine Art und Weise, die
sich für mich gut und authentisch anfühlt.
Ich möchte den Leuten sagen: Gebt euch
mal wieder die Hand. Denn das, was ich
beobachte, geht auf jeden Fall in eine ganz
doofe Richtung. Das ist ja ein viel diskutiertes
Thema, dass wir gerade nach links
und rechts auseinander driften. Es gibt
gefühlt kaum noch eine Mitte – oder die
Ränder sind einfach zu laut und man findet
keinen Nenner mehr, man spricht nicht
mehr miteinander. Konzentriert sich nur
auf das, was uns unterscheidet, und nicht
auf das, was uns eint. Und es muss ja miteinander
gehen! Wir leben mit fast 8 Milliarden
Menschen auf dieser Welt. Wenn wir
uns weiter gegenseitig so angehen, ist das
nur destruktiv, und diese Abwärtsspirale
wird immer weiter gehen. Klar, der Song
wird da auch nichts dran ändern. Aber
vielleicht gibt er ja 50 Leuten das Gefühl,
wieder aufeinander zugehen zu wollen.
Einen weiteren Song Deines Albums
würden wir gern noch ansprechen,
und zwar „Butterfly Effekt“, ein:
Was-Wäre-Wenn-Song. Glaubst Du an
das Schicksal?
Ich glaube nicht an Schicksal. Aber diese
Vorstellung, dass wir jetzt alle hier auf
diesem Planeten sind, zur gleichen Zeit,
und wie alles so miteinander verzahnt ist,
finde ich schon verrückt. Ich habe letztens
mal Chat GPT gefragt – ich habe
jetzt endlich jemanden, dem ich all meine
dummen Fragen stellen kann – und die
Chance, dass man geboren wird, ist 1 zu
400 Billionen.
Das hat Chat GPT ausgespuckt?
Ja, keine Ahnung, ob das stimmt. Aber
diese Zahl ist so absurd und ich denke,
wenn das so unwahrscheinlich ist, muss
es doch irgendwie eine höhere Macht
geben. Also ich glaube nicht, dass vorherbestimmt
ist, was in zehn Jahren passiert,
denn man kann ja schon frei entscheiden.
Aber an eine Art höhere Macht glaube ich
schon ein bisschen. Wenn meine Oma am
Bahnhof nicht links, sondern rechts abgebogen
wäre, und sich vorher nicht noch
den Schnürsenkel zugebunden hätte, hätte
sie meinen Opa nie kennengelernt.
Haben die beiden sich so zufällig
getroffen?
Ja, sie ist eine Bahnstation hochgelaufen
und da kam er vorbei. Wenn sie eine Stunde
früher gefahren wäre, wäre ich heute
94 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT
nicht hier. Und die Eltern meiner Großeltern
mussten sich ja auch erstmal
kennenlernen, und deren Eltern und so
weiter. Das ist doch so abwegig – so dass
ich dann denke: Man muss diese kurze
Zeit, die man hier hat, schätzen, weil es so
unwahrscheinlich ist, dass wir am Leben
sind. Und dann lebe ich auch noch in
Hamburg, einer der schönsten Städte, und
habe mein Hobby zum Beruf gemacht.
Du hattest schon mit 11 den Wunsch,
Musiker zu werden. Warum eigentlich?
Ich hatte einen Gitarrenlehrer, der auch
Konzerte veranstaltet hat, und der mich
sehr gepusht hat und meinte: Du singst
jetzt mal. Ich war so aufgeregt, als ich das
erste Mal vor Menschen gesungen habe!
Ich habe so gezittert. Aber irgendwie hat
das was mit mir gemacht, und eine Art
Sucht ausgelöst. Ich merkte: Musik machen
resoniert mit mir wie nichts anderes auf
der Welt. Ich habe dann, über Jahre,
jeden Abend das Vaterunser gen Himmel
geschickt und gesagt: Lass mich ein erfolgreicher
Sänger und Musiker werden!
Gab es einen Moment, an dem Du dachtest:
„Jetzt habe ich es geschafft“?
Als ich bei „Das Fest“ in Karlsruhe gespielt
habe. Das ist das größte Open Air in der
Nähe meiner Heimat. Da war ich immer
als Teenie, habe mir da etliche Bands angesehen
und gedacht: Da will ich auch mal
stehen. 2016, als „80 Millionen“ erschienen
war, haben wir dann um 16 Uhr dort
gespielt, also nicht mal Prime Time, und
es war komplett voll. 50.000 Leute, die alle
den Sohn der Stadt mit seinem Megahit
sehen wollten. Das ganze Menschenmeer
sang dann „80 Millionen“ und ich sah im
Publikum Leute, mit denen ich Abi gemacht
habe oder bei denen ich auf der Hochzeit
gespielt habe. Das war krass.
Dein Debütalbum, das Du damals mit
Crowdfunding finanziert hast, feiert
dieses Jahr sein Zehnjähriges. Welche
Träume hast du noch?
Ich möchte irgendwann mal eine Weltreise
machen. Mich macht das Reisen so glücklich,
das ist echt mein Ding. Vor allem Orte,
die nicht so touristisch sind. Also lieber
Chile als Bali. Sich auf Abenteuer einlassen.
Aber musikalisch bin ich an einem Punkt,
wo ich denke: Ich habe so viel erreicht,
ich habe nicht den Traum, Weltkarriere zu
machen oder in Stadien zu spielen. Es muss
nicht immer größer werden – weil ich auch
weiß, dass das nicht unbedingt der Weg
zum absoluten Glück ist, sondern es immer
eine zweite Seite der Medaille gibt. Ich
möchte lieber ein Leben in Balance führen.
Ich finde die Fantastischen Vier machen
das ganz gut. Die bringen alle drei Jahre
eine Platte raus, aber sind zwischendurch
auch zwei Jahre im Garten und pflanzen
Zeug an.
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