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BOLD THE MAGAZINE No.73

EXKLUSIV IM INTERVIEW: NICOLE KIDMAN | IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK | FASHION: VERSACE | WEISSES GOLD: ROSENTHAL | GLAMPING AUF RÄDERN | MEXIKO | AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI

EXKLUSIV IM INTERVIEW: NICOLE KIDMAN | IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK | FASHION: VERSACE | WEISSES GOLD: ROSENTHAL | GLAMPING AUF RÄDERN | MEXIKO | AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI

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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 73

BOLD-MAGAZINE.EU

THE MAGAZINE

NICOLE

KIDMAN

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK

FASHION: VERSACE // WEISSES GOLD: ROSENTHAL

GLAMPING AUF RÄDERN // MEXIKO // AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI


Kombinierter Verbrauch (WLTP): 4,8l/100km | CO 2

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6 // BOLD THE MAGAZINE INHALT

CONTENTS

INHALTSVERZEICHNIS

UND THEMEN

LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 73

LIFESTYLE

DESIGN

BOLD-MAGAZINE.EU

THE MAGAZINE

Exklusiv im Interview:

Nicole Kidman

FASHION

8

Rosenthal:

Vom Visionär und Pionier

zum international renommierten

Designunternehmen

36

Iconic presence:

Versace

20

Luxuriöse Stoffe, inspiriert

von William Morris

74

NICOLE

KIDMAN

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

IM GESPRÄCH: MAX GIESINGER MELDET SICH ZURÜCK

FASHION: VERSACE // WEISSES GOLD: ROSENTHAL

GLAMPING AUF RÄDERN // MEXIKO // AB IN DIE SÜDSEE: TAHITI

BOLD THE MAGAZINE No. 73

Nicole Kidman

Foto: A. Hargrave (AUGUST)

Capsule collection:

H&M Contemporary update

ART

Hip Hop:

Living a Dream

(Galerie Bene Taschen)

Vorschau Ausstellungen:

„Yoko Ono: Music of the Mind“

(K20 – Kunstsammlung NRW)

und „Science Fiction Design“

(Vitra Design Museum)

Kunst als Selbsttherapie:

Nach längerer Auszeit meldet

sich Max Giesinger

mit einem neu anstehenden

Album zurück

44

28

35

88

TRAVEL

Ab in die Südsee:

Tahiti

Could it be a little more:

Mexiko

MOTION

Glamping auf Rädern:

Mit dem Hymer Venture S

offroad auf Mallorca unterwegs

Historische Rennwagen und

viel Leidenschaft

DIE LETZTE SEITE

Impressum

64

80

50

56

96




NICOLE KIDMAN

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK


10 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NICOLE KIDMAN

Nicole Kidmans Weg nach ganz oben brauchte Zeit, machte ein paar Schlenker und

ist gepflastert mit Zweiflern. Doch nach mehr als 40 Jahren vor der Kamera ist die

Australierin längst einer der größten Hollywoodstars überhaupt – und nebenbei eine

der mutigsten und aufregendsten Schauspielerinnen unserer Zeit, wie ihr neuer Film

„Babygirl“ (ab 30. Januar im Kino) mal wieder beweist.

Mit rothaarigem, mitunter kaum zu bändigendem

Lockenkopf beginnt sie als Teenager

in den achtziger Jahren ihre Karriere,

als Hollywoods angesagtester Export in

Sachen Schauspielerei noch Mel Gibson

heißt. In Filmen mit Titeln wie „Bush

Christmas – 40 Grad im Schatten“ oder

„BMX-Bandits“ steht sie damals vor der

Kamera, nur wenige Jahre, nachdem sie ihre

Begeisterung für die Schauspielerei für sich

entdeckt hat. Als Kind hatte die 1967 geborene

Tochter eines Naturwissenschaftlers

und einer Krankenschwester zunächst vor

allem Ballett getanzt, bevor sie später in der

Schule das Theater für sich entdeckte – als

Mittel, die eigene Schüchternheit zu überwinden.

Aber auch, wie sie einmal scherzhaft

zu Protokoll gab, weil dunkle Bühnenräume

ihrer hellen Haut besser taten als die

australische Sonne.

Selbst wenn sie ihr Leben lang in ihrer

Heimat geblieben wäre, wäre Kidmans

Karriere wohl erfolgreich gewesen. Hier

spielte sie bereits in äußerst angesagten

TV-Produktionen wie „Australien-Express“,

„Das Buschkrankenhaus“, „Die Abenteuer

eines Rennpferds“ und „Bangkog Hilton“.

Hin und wieder gab es eine Auszeichnung

(wie etwa 1988 vom Australian Film Institute,

für die Miniserie „Vietnam“) – mit

gerade einmal 20 Jahren hat sie bereits so

viel erreicht, wie andere ein halbes Leben

lang nicht. Doch dann erregt der australische

Psychothriller „Todesstille“ ein wenig

Aufsehen in Hollywood – und alles kommt

anders.

Mit „Todesstille“, so heißt es, fällt Kidman

Tom Cruise ins Auge, der daraufhin

die Produzenten seines nächsten Films

„Tage des Donners“ davon überzeugt, die

22-jährige als Neurochirurgin zu besetzen.

Die beiden werden ein Paar und sind in den

neunziger Jahren all gegenwärtig, auf der

Leinwand („In einem fernen Land“, „Eyes

Wide Shut“) ebenso wie in den Schlagzeilen.

Als mehr wahr- und ernst genommen zu

werden als bloß „Frau an der Seite von ...“

ist für Kidman allerdings kein Kinderspiel.

Die Mainstream-Produktionen, in denen

sie mitspielt, bleiben – wie „Projekt: Peacemaker“

oder „Zauberhafte Schwestern“ – an

den Kinokassen hinter den Erwartungen

zurück. Und bei ambitionierten Hauptrollen

wie in „Portrait of a Lady“ zeigt sich

die Kritik wenig begeistert. Immerhin:

Für die schwarze Komödie „To Die For“

bekommt sie eine Golden Globe-Nominierung.

Doch mit der Scheidung von Cruise (und

dem neu beginnenden Jahrtausend) platzt

plötzlich der Knoten und die Australierin




INTERVIEW / NICOLE KIDMAN

BOLD THE MAGAZINE // 13

überzeugt endlich auf ganzer Linie – mit

eindrucksvollem Talent in anspruchsvollen

und immer wieder höchst unterschiedlichen

Rollen. Die erste Oscar-Nominierung

gibt es für das Musical „Moulin Rouge!“,

den ersten Oscar als Virginia Woolf in „The

Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Der

Gruselfilm „The Others“ wird zum Überraschungshit,

und in Bestseller-Adaptionen

wie „Unterwegs nach Cold Mountain“

glänzt sie auch. Aber vor allem zeigt

Kidman, dass sie nichts mehr reizt als mit

außergewöhnlichen Regisseuren wie Lars

von Trier („Dogville“), Jonathan Glazer

(„Birth“), Noah Baumbach („Margot und

die Hochzeit“), Park Chan-Wook („Stoker“)

oder Werner Herzog („Königin der Wüste“)

zu kollaborieren, für die sie – in emotionaler

wie physischer Hinsicht gleichermaßen –

zum Äußersten zu gehen bereit ist.

Inzwischen ist Kidman, die seit 2006 mit

dem Country-Star Keith Urban verheiratet

ist – mit dem sie zwei gemeinsame Töchter

hat, seit etlichen Jahren als Schauspielerin

und Produzentin auch eine Königin der mit

viel Prestige und Hochglanz umgesetzten

Streamingserien. Dem Erfolg von „Big

Little Lies“ ließ sie unter anderem „The

Undoing“ mit Hugh Grant und „Nine Perfect

Strangers“ folgen, und allein 2024 war sie

in „Expats“ (Prime Video), der zweiten

Staffel „Lioness“ (Paramount+) und dem

großen Netflix-Erfolg „Ein neuer Sommer“

mit von der Partie (und jeweils mit ihrer

Firma Blossom Films beteiligt). Ihr Interesse

an eigenwilligen, ambitionierten und

durchaus auch mal provokanten Filmen ist

derweil nicht gesunken. Für die niederländische

Regisseurin Halina Reijn etwa spielt

sie aktuell in „Babygirl“ (ab 30. Januar im

Kino) eine erfolgreiche CEO, die sich auf

eine heikle und von spannenden Machtspielen

geprägte Affäre mit einem deutlich

jüngeren Praktikanten (Harris Dickinson)

einlässt. Zur Weltpremiere beim Filmfestival

in Venedig erhielt Kidman dafür den

Preis als beste Darstellerin.

Ms. Kidman, sind Sie immer auf der

Suche nach neuen Herausforderungen?

Das würde ich sagen, ja. Ich brauche

Veränderungen und liebe es, Neues auszuprobieren.

Mutig sein und Risiken einzugehen,

das ist für mich das A und O. Natürlich

fliegt man damit auch mal auf die

Schnauze. Aber dann steht man eben wieder

auf und versucht etwas anderes.

Waren Sie immer schon mutig?

Ich denke schon, allerdings spreche ich hier

auch vor allem von meiner Kunst. Was mein

Privatleben angeht, sieht die Sache vielleicht

ein bisschen weniger extrem aus. Risiken

müssen es da vielleicht nicht ständig sein.

Aber spontan bin ich in jedem Fall, das

entspricht meiner Persönlichkeit. Wenn im

Italienurlaub abends um 22 Uhr jemand

fragte, ob wir nicht noch losfahren und in

heißen Quellen baden wollen, bin ich die

erste, die begeistert aufspringt. Offen zu sein

für alles, was das Leben zu bieten hat, ist in

meinen Augen eine große Qualität.

Viele Rollen, die Sie spielen, gehen ans

Eingemachte. Können Sie das emoti-


14 // BOLD THE MAGAZINE INTERVIEW / NICOLE KIDMAN

onal und psychisch immer sofort ablegen,

wenn die Kamera nicht mehr läuft?

Nein, gerade dunkle, emotional aufreibende

Rollen kann ich nicht ohne weiteres abends

abschütteln. Das ist für meine Familie nicht

immer einfach – und für mich natürlich

auch nicht.

Kommt es denn vor, dass Sie spannende

Projekte ablehnen, weil Sie merken, dass

Sie sich das psychisch zu dem Zeitpunkt

nicht zumuten können?

Selbstverständlich, immer mal wieder.

Manchmal waren das Rollen, für die Kolleginnen

dann die tollsten Preise gewonnen

haben. Aber ich weiß eigentlich immer ganz

gut, welche Rolle zu welchem Zeitpunkt für

mich richtig ist, und was mein Körper und

mein Kopf aushalten und was nicht. Wobei

noch viel wichtiger die Frage ist, was meine

Familie aushalten kann. Wäre ich Single und

kinderlos, würde ich mir über gewisse Dinge

sicherlich viel weniger Gedanken machen.

Doch meine Familie kam und kommt bei

allen beruflichen Überlegungen eben an

erster Stelle.

Erinnern Sie sich an eine Chance in Ihrem

Leben, die Sie nicht ergriffen haben?

Ich treffe Entscheidungen wie ein Teenager;

ich denke nicht an die Konsequenzen. Und

ganz ehrlich: Es fühlt sich gut an, nicht zu

lang nachzudenken und einfach von der

Klippe zu springen. Ich halte es da mit Joan

Didion: Man kann für das Leben keine

Landkarte haben. Man macht sich doch

etwas vor, wenn man denkt, man wisse, wie

das eigene Leben ausgehen wird. Ich bereue

nichts, falls Sie darauf hinauswollen. Das ist

doch Zeitverschwendung!

Sie haben als 14-Jährige ein Rollenangebot

in „A Girl’s Own Story“ von der

großen Jane Campion ausgeschlagen, weil

Sie keine Badekappe tragen wollten.

Ja, genau! Ich wollte hübsch aussehen und

außerdem wollte ich kein Mädchen küssen.

Ha, jetzt haben Sie mich erwischt: Diese

Chance nicht ergriffen zu haben, bereue

ich tatsächlich! Jane ist heute eine meiner

besten Freundinnen.

Als Sie zum ersten Mal schwanger wurden,

hatten Sie vor, Ihren Beruf an den Nagel

zu hängen. Zu unserem Glück haben Sie

das nicht getan. Wie denken Sie heute an

diese Zeit zurück?

Als ich schwanger wurde, habe ich mich

als Erstes von einem Film zurückgezogen,

weil ich nicht eine psychisch so anspruchsvolle

Rolle mit einem Kind im Bauch spielen

wollte. Ich wollte mein Kind und meinen

Körper nicht diesen Gefühlen und Emotionen

aussetzen. Und ich wollte ein neues

Kapitel in meinem Leben aufschlagen und

meine Karriere hinter mir lassen. Aber

meine weise Mutter hat mich davon abgehalten.

Sie hat zu mir gesagt: „Gib nicht

alles auf, was du geschaffen hast. Du bist

mein Kind, ich kenne dich, es ist in deinem

Blut, kreativ zu sein, du darfst damit nicht

aufhören.“ Und ich habe gesagt: Aber ich

könnte doch kochen! Da hat sie nur



Fotos: A24 („Babygirl“) und Netflix „Ein neuer Sommer“


INTERVIEW / NICOLE KIDMAN

BOLD THE MAGAZINE // 17

gelacht und geantwortet, dass ich niemals

eine gute Köchin werden würde (lacht). Ich

bin ihr heute sehr dankbar dafür.

Was sind Sie selbst für eine Mutter?

Ich begleite meine Kinder. Ich beobachte

sie und versuche nicht, ihnen meine Identität

aufzuzwingen. Ich habe sehr, sehr

lang versucht, ein Kind zu bekommen, und

wurde dann endlich mit vierzig zum ersten

Mal schwanger. Es war eine Achterbahn

der Gefühle. Aber da ich selbst eine sehr

glückliche Empfängerin von unglaublicher

Mutterliebe bin, freue ich mich nun so sehr

über die Chance, sie weitergeben zu können.

Von der eigentlichen Arbeit abgesehen:

Würden Sie sagen, dass Ihr Job oder Ihr

Ruhm Ihr Familienleben beeinträchtigt?

Nein, wir leben ein ziemlich normales

Leben. Was allerdings auch daran liegt, dass

wir in Tennessee wohnen. Da trifft man

niemanden aus der Filmbranche, und Paparazzi

sind auch nicht ständig vor Ort. Ich

habe da erfreulicherweise meistens meine

Ruhe und eine ganz normale Alltagsroutine.

Aber das wäre natürlich ganz anders, wenn

wir mittendrin in Hollywood leben würden.

Hat diese Distanz zu Hollywood auch

andere Vorteile?

des Filmemachens und all dem Kommerz.

Allerdings bin ich aber natürlich auch

einfach in der komfortablen Situation, nicht

arbeiten zu müssen, wenn ich nicht will.

Diese Freiheit und Wahlmöglichkeiten zu

haben ist ganz wunderbar und etwas sehr

Besonderes, nicht zuletzt für eine Schauspielerin

jenseits Mitte 40.

Seit wann wollten Sie eigentlich Schauspielerin

werden?

Ich erinnere mich nicht wirklich daran,

wann das mal nicht der Fall war. Als ich

zehn Jahre alt war, hatte ich allerdings eine

Alternative und wollte Journalistin werden.

Sehr zur Freude meines Vaters, denn er fand

eigentlich alles besser als die Schauspielerei.

Heute schreibe ich noch hin und wieder

für mich selbst. Das ist meine Art, all die

Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten

und Dinge auch mal loszulassen. Damit

habe ich als Teenager angefangen und

empfinde es immer noch als sehr erleichternd

und reinigend.

Heben Sie das alles auf?

Nein, nicht wirklich. Es ist ja nur für mich

selbst bestimmt. Meine ganzen Tagebücher

aus der Jugend liegen allerdings noch bei

meiner Mutter. Wir haben vereinbart, sie

irgendwann zu verbrennen.

Ich glaube schon, dass sie mit dazu beiträgt,

dass ich mir die Freiheit nehme, bei meiner

Rollenauswahl ungewöhnliche und auch

mal mutige Entscheidungen zu treffen. Ich

bin relativ weit weg von der Business-Seite

WEITERE INFORMATIONEN:

@nicolekidman


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20 // BOLD THE MAGAZINE

ICONIC

PRESENCE

ZEITLOS

UND KRAFTVOLL

VERSACE

AUTORIN: Z. KHAWARY

Kleidungsstücke mit ikonischer Präsenz, die andere inspirieren

und motivieren können. Diese Kraft ist sowohl in den Designs der Kollektion

als auch bei den Kampagnenstars Anne Hathaway und Cillian Murphy spürbar,

die Exzellenz in ihrem Handwerk und eine starke Persönlichkeit teilen.

Das ist es, was wahre Ikonen auszeichnet.

www.versace.com









Foto (Ausschnitt): J. Shabazz „Biz Markie working his magic“ (Brooklyn, NY, 2015)


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 29

HIP HOP

LIVING A DREAM

EXHIBITION

AUTOR: H. G. TEINER

Das soziokulturelle Lifestyle-Phänomen

mit den Verbindungen von Musik, Graffiti,

Breakdance und Streetwear-Fashion

wurde zu einem äußerst mächtigen kulturellen

Ausdruck weltweit. Ausgehend von

den Ghettos New Yorks der 1980er Jahre,

über Los Angeles, den Süden der USA,

und über Europa – Hip Hop umfasste

schließlich die gesamte Welt.

In den großzügigen neuen Räumen

präsentiert die Galerie Bene Taschen in

Köln eine außergewöhnlich opulente

und lebendige Ausstellung mit den Fotografien

dreier Chronisten der Hip Hop-

Kultur. „HIP HOP – Living a Dream“ zeigt

Werke von Jamel Shabazz, Joseph Rodriguez

und Gregory Bojorquez.

Die Arbeiten des in Brooklyn geborenen

Fotografen Jamel Shabazz, sind

zu Beginn ein visuelles, persönliches

Tagebuch und heute ein faszinierendes

Zeitdokument. Sie erzählen von den

Anfängen der HIP HOP-Bewegung in

der pulsierenden Metropole New York.

In Einzel-, Doppel- oder Gruppenporträts

posieren junge Menschen mit


30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

den ikonisierten Markenbekleidungen.

Neben Unbekannten sehen wir auch

zahlreiche bekannte Protagonisten wie

den Erfinder des Headspins Richard

Colón oder Kelvin Martin. Die ersten

HIP-HOP-Künstler, die er fotografierte,

waren LL Cool J und Public Enemy. Wenn

man mit dem Fotografen Jamel Shabazz

neben seinen Werken steht, wird schnell

klar, dass dieser großartige Künstler ein

Mensch mit einem großen Herzen ist – er

liebt die Menschen, und das ist in seinen

Portraits zu spüren. Mit großer Offenheit

begegnet er den Personen, die er fotografiert,

und erhält dafür lebendige und

authentische Fotografien einer emotionalen

Begegnung – er ist ein liebevoller

Menschenflüsterer mit dem absoluten

fotografischen Auge.

sagt über diese Zeit: “Mein Interesse,

nach L.A. zu gehen, begann Anfang 1992.

Ich war stark vom Hip-Hop beeinflusst,

der auf den Straßen von Los Angeles

und anderen Städten im ganzen Land

entstand. Diese Jugendlichen rappten

über die sehr wichtigen Themen ihrer

Communities. Ihre Musik war wie die

Zeitung der Straße.“

Die HIP HOP-Szene der 1990/2000er

Jahre wird durch die Arbeiten des in

Los Angeles geborenen Fotografen

Gregory Bojorquez eingefangen. Seine

Aufnahmen zeigen HIP HOP-Ikonen wie

Snoop Dogg & Tha Dogg Pound (DPG), 50

Cent, Eminem, wie auch OutKast, DMX, Lil

Wayne, Jay Z, Missy Elliott, Mos Def, Swizz

Beatz und Ice Cube.

Der ebenfalls in Brooklyn geborene Fotograf

Joseph Rodriguez zeigt in seinem

dokumentarischen Werk „East Side Stories

– Gang Life in East L.A.“ die authentische

Gangkultur, deren Auslebung, die

Facetten und Lebensrealitäten. Er selbst

Hip Hop – Living a Dream

Bis: 15. Februar 2025

Galerie Bene Taschen

www.benetaschen.com


Foto (Ausschnitt): G. Bojorquez „Eminem & Mr. Cartoon, Spotlight Tattoo Shop“ (Los Angeles, CA 1999)


Foto (Ausschnitt): J. Shabazz „Popping & Locking“ (Brooklyn, NY 1982)


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DIE BOLD

SONDERTITEL

JETZT ALS

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BOLD INTERVIEW

BOLD TRAVEL

BOLD CAR

BOLD-MAGAZINE.EU


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 35

Foto: C. Perry, Yoko Ono mit Glass Hammer (1967)

Foto: A. Reisinger, „The Shipping“ (2021)

Yoko Onos Bedeutung geht weit über

ihre Beziehung mit John Lennon hinaus:

Die Kunstsammlung NRW präsentiert in

Kooperation mit der Tate Modern London

das bahnbrechende und einflussreiche

Werk der Künstlerin Yoko Ono in einer

umfassenden Einzelausstellung.

Ono ist eine Pionierin der frühen konzeptuellen

und partizipativen Kunst, des

Films und der Performance, eine gefeierte

Musikerin, die sich für den Weltfrieden

engagiert. Diese Ausstellung

umspannt sieben Jahrzehnte der Künstlerin

von Mitte der 1950er Jahre bis heute

und zeichnet die Entwicklung ihres innovativen

Werks und dessen nachhaltigen

Einfluss auf die zeitgenössische Kultur

nach.

Der Dialog zwischen Science-Fiction und

Design ist das Thema der neuen Ausstellung

im Vitra Schaudepot. Unter dem

Titel „Science Fiction Design. Vom Space

Age zum Metaverse“ werden über 100

Sammlungsobjekte in einer futuristischen

Inszenierung des argentinischen

Künstlers und Designers Andrés Reisinger

gezeigt. Ergänzt wird die Ausstellung

durch ausgewählte Exponate aus Film

und Literatur.

Die Präsentation schlägt einen Bogen

von Beispielen des frühen 20. Jahrhunderts

über das sogenannte Space Age

der 1960er und 1970er Jahre bis hin zu

Designobjekten, die ausschließlich für

virtuelle Zukunftswelten im Metaverse

konzipiert sind.

Yoko Ono: Music of the Mind

Bis: 16. März 2025

Science Fiction Design

Bis: 11. Mai 2025

K20 – Kunstsammlung NRW

www.kunstsammlung.de

Vitra Design Museum

www.design-museum.de


36 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / REPORTAGE

WEISSES

GOLD

VOM VISIONÄR UND PIONIER

ZUM INTERNATIONAL RENOMMIERTEN

DESIGNUNTERNEHMEN

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER




DESIGN / REPORTAGE

BOLD THE MAGAZINE // 39

Porzellan war nie nur Gebrauchsmaterial. Von Anfang an interessierten sich auch

Künstler für das weiße Gold. Die Liaison von Kunst und Porzellan firmiert vor allem

unter einem Namen: Rosenthal. Wir reisen nach Selb, einer kleinen Stadt im bayerischen

Fichtelgebirge, um mehr über die Leidenschaft für den edlen Werkstoff und

die Porzellanfabrik am Rothbühl zu erfahren.

Gegründet 1879, blickt das Unternehmen

Rosenthal auf eine 145-jährige

Firmengeschichte zurück. Aber auch auf

eine Geschichte von Vater und Sohn –

des Gründers Philipp Rosenthal Senior

und des Visionärs und umtriebigen

Geists Philip Rosenthal Junior. Der eine

legte die Basis für eine bereits damals

moderne Porzellanproduktion, und der

andere baute das kleine Imperium zu

einer großen Marke mit internationaler

Bekanntheit auf.

Der einzige Sohn des Porzellanfabrikanten

Philipp Rosenthal besuchte das

Gymnasium in München und promovierte

später in Oxford zum Master of Arts

in Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften.

Mit dem Kriegsausbruch

meldete er sich 1939 in Marseille als Freiwilliger

zur französischen Fremdenlegion

und diente in Algier. Seine Erlebnisse

in der Legion schrieb er in seinem

Buch „Einmal Legionär“ nieder. Zurück in

England arbeitete er als Bäckerlehrling,

Bergmann, Sprachlehrer und Journalist.

1947 ging er auf Wunsch der Familie

und zur Wahrnehmung der Wiedergutmachungsansprüche

(nach Nazi-

Enteignung) nach Selb und trat 1950

in die väterliche Porzellanfirma, die

Rosenthal AG, ein. Bald ist er Chef und

macht Rosenthal zum Marktführer. Er

kümmert sich und ist verantwortlich

bis ins kleinste Detail. Design und Kunst

interessieren ihn persönlich. Und so

holt er die großen Künstler seiner Zeit:

Andy Warhol kommt nach Selb und

entwirft seine typischen Kunstobjekte in

Porzellan und porträtiert zudem gleich

einmal den Hausherrn. Die Malerin der

Neuen Wilden, Elvira Bach, verewigt ihre

archetypischen Frauenbilder auf Vasen

und Kannen. Der wohl größte Name,

der auftaucht ist Salvador Dalí. Rosenthal

sollte für ein erstes Gespräch mit

dem Künstler 100.000 Dollar in die Hand

nehmen und ihm überbringen, traf ihn

in Barcelona, und der Rest ist Geschichte.

Zu den wichtigsten Rosenthal-Künstlern

gehört der Maler Ottmar Alt; seine

farbenfrohe Kunst prägte Rosenthal.

Ungeheuer fantasievoll, kreativ verspielt,

changiert er zwischen naiver Kunst und

Popart. Für Philipp Rosenthal war Alt der

Künstlertyp schlechthin.

Die Kunstbegeisterung macht bei

Rosenthal auch vor der Firmenarchitektur

nicht halt. Morandini entwirft

ein Spiegelhaus. Otto Piene malt einen

gigantischen Regenbogen. Hundertwasser

begrünt die Fassade. Und als



Für unseren Fahrt nach Selb nutzen wir den neuen PEUGEOT 5008.

Er ist der einzige vollelektrische SUV, der ein außergewöhnliches

Interieur für sieben Passagiere sowie eine elektrische Reichweite

von bis zu 660 km (laut WLTP2, in der Long Range Version) bietet.

Neben der vollelektrischen Version ist auch

eine Hybridversion erhältlich.


42 // BOLD THE MAGAZINE DESIGN / REPORTAGE

1967 eine neue Fabrik gebaut werden

soll, beauftragt Philipp Rosenthal Walter

Gropius. Sogar die Tagesschau berichtete

damals darüber: „Eine neue Fabrik

von Walter Gropius, dem großen alten

Mann der deutschen und amerikanischen

Architektur. Aber nicht nur eine

Fabrik im landläufigen Sinn. Vielmehr

ein lebendiges, reich gegliedertes Haus

für über 600 Menschen.“ Monumental ist

der Eindruck aus der Ferne und beherrschend

der Blick auf das freischwebende

Schwingenportal. So kommt das

Bauhaus nach Selb, mit moderner Nachkriegsarchitektur,

mit klaren Formen,

lichten und hohen Hallen. Auch heute

noch erscheint das Werk am Rotbühl

wie eine Musterfabrik. Mit viel Tageslicht

stand für Gropius hier der Mensch im

Mittelpunkt.

Philipp Rosenthal ist auf jedem Parkett

zu Hause: Er ist ein Macher und macht

Selb und Schloss Erkersreuth zur ersten

Adresse. Der Ursprungsort von Rosenthal

und Familiensitz ist der Mittelpunkt

– ein Ort für Begegnungen, ausschweifende

Partys und ein Denklabor für

gesellschaftliche Utopien. Als einer der

ersten deutschen Unternehmer führte

Philipp Rosenthal beispielsweise ein

Beteiligungssystem für Arbeitnehmer

ein: „Sagen und Haben“ durch Mitbestimmung

und Vermögensbildung am

Produktivkapital – und machte Schlagzeilen,

als er seinen Privatanteil am

Firmeneigentum testamentarisch einer

Stiftung zur Fortbildung von Arbeitern

zu Führungskräften vermachte. Heute

fragt man sich, wie er neben seinen

unternehmerischen Tätigkeiten noch

Zeit für seine Funktionen als Präsident

des Rates für Formgebung, Vorsitzender

des Bauhaus-Archivs in Berlin sowie als

Vorsitzender des Verbandes der Keramischen

Industrie hatte. Das Unternehmen

Rosenthal ist allerdings weit mehr als

Philipp Rosenthal (der am 27. September

2001 in Selb verstarb), es ist vielmehr

die Summe aller Einzelteile, denn auch

heute spürt man bei jedem Mitarbeiter

einen gewissen Stolz für die Sache und

die hingebungsvolle Leidenschaft fürs

Produkt.

Seit weit mehr als 100 Jahren entwerfen

etablierte Designer, Künstler sowie angesagte

Newcomer elegante Kollektionen

von höchster Qualität für den gedeckten

Tisch, ebenso wie exklusive Objekte,

die den Lebensraum verschönern. Zu

den Kunden zählen nicht nur Haushalte

weltweit, sondern mittlerweile auch 800

internationale Restaurants und Hotels.

Zum Rosenthal-Portfolio gehören die

Marken Rosenthal, Hutschenreuther und

Thomas sowie die Brandkooperationen

Rosenthal meets Versace und Swarovski x

Rosenthal. Seit Juli 2009 ist der Porzellanhersteller

Teil der italienischen Arcturus

Group.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.rosenthal.de

www.schloss-erkersreuth.org




BOLD THE MAGAZINE // 45

CAPSULE

COLLECTION

CONTEMPORARY

UPDATE

AUTORIN: Z. KHAWARY

Es geht nichts über maßgeschneiderte Kleidung,

um eine selbstbewusste Note zu setzen.

H&M hat scharfe Silhouetten und kantige Details

auf eine Weise kombiniert, die die kommende

Partysaison mühelos und extravagant erscheinen lässt.

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MOTION / TREND

BOLD THE MAGAZINE // 51

GLAMPING

AUF RÄDERN

MIT DEM

HYMER VENTURE S

OFFROAD AUF MALLORCA

UNTERWEGS

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER


52 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / TREND

Im Oktober lässt sich die schönste Insel der Balearen am besten, auch mit einem

größeren Fahrzeug, erkunden. Die Straßen sind leer(er), und die noch sommerlich

warmen Temperaturen lassen den nahenden heimischen Winter fast vergessen.

Mit dem neuen Hymer Venture S fahren wir vom Südwesten Mallorcas in Richtung

Nordwesten durch die Serra de Tramuntana und lernen dabei die Vorzüge eines

mobilen Zuhauses durchaus zu schätzen, auch wenn wir alles andere als eingefleischte

Camper sind.

Eine Reise mit dem Wohnmobil würde

in unserem Bekanntenkreis wohl keinen

hinter dem Ofen hervorlocken. Zum einen

sind wir alle etwas verwöhnt, und zum

anderen nicht wirklich Campingplatztauglich.

Mit dem Konzeptfahrzeug Vision

Venture hat Hymer allerdings bereits

beim Caravan Salon 2019 alle Vorurteile

ausgeräumt und die Branche auf den

Kopf gestellt. Jetzt wurde die Vision zur

Realität: mit dem ziemlich aufregend

gestalteten und genauso aufregend ausgestatteten

Hymer Venture S.

Der Offroader verfügt über einen Allradantrieb

und Stollenbereifung. Lackiert

in Steingrau und Quellblau-Metallic,

verspricht der raubeinige Look einen

Go-Anywhere-Charakter. Dazu gesellen

sich Designabklebungen in Wabenoptik,

von der Otto-Normal-Weißware hebt

sich der Venture S also schon einmal

deutlich ab. Das Highlight im Heckbereich

des Venture S: der sogenannte „Infinity

Screen“ aus Echtglas, der in die sich

öffnende Hecklappe integriert ist, alle

drei Seiten der Sitzgruppe umgibt und

einen weiten, offenen Blick in die Natur

bietet. Die Wandverkleidung ist in Filzoptik

gehalten, und der verstellbare

Tisch mit Bambus-Massivholzplatte kann

zusammengeklappt und unter der Sitzbank

verstaut werden.

Das neue Grundrisskonzept im Innenraum

ist also bislang ziemlich einzigartig.

Wechseln wir in die zweite Etage: über

eine Treppe aus beleuchteten Stufen,

die gleichzeitig als Stauraum dienen.

Im ersten Obergeschoss befinden sich

das Bett, Ablagen, Beleuchtung und

Lademöglichkeiten. Um diesen Bereich

begehbar zu machen, wird das Schlafdach

mittels Kompressor in drei Minuten

aufgeblasen. Das Zwei-Kammern-System

schützt den Schlaf vor Geräuschen, Licht

und Temperaturunterschieden. Highlight:

Via Hymer Connect App lässt sich zudem

der Härtegrad der Matratze individuell

einstellen.




MOTION / TREND

BOLD THE MAGAZINE // 55

Gekocht wird im Venture S in einer voll

ausgestatteten Küchenzeile mit mattschwarzen

Armaturen. Kernstück ist eine

Multifunktionswand, an der sich der Stauraum

mit Haken, Ablagen und Behältern

ganz individuell gestalten lässt. Eine

Schublade mit Ablage für ein Schneidebrett

erweitert die Arbeitsfläche der

Küche. Sämtliche Vorräte und Utensilien

finden in einem Stauboxensystem Platz.

Edle Materialien sind für Hymer Ehrensache.

Apropos Materialien: Der Sanitärraum

kann optional sogar mit einer Keramik-

Toilette ausgestattet werden. Dazu gibt

es ein Waschbecken, einen Spiegel und

Einbauschränke. Verwandelt werden kann

alles in eine bodenebene Dusche. Das

benötigte Wasser für ausgiebige Wellness-Einlagen

kommt aus einem 120 Liter

fassenden Tank. So weit, so Glamping!

Damit auch unterwegs gecheckt werden

kann, wie die Aktien aktuell so stehen,

ist in der Seitenwand hinter dem Beifahrersitz

ein Arbeitstisch mit biegsamem

Oberlicht verbaut. Für volle Laptop-

Akkus sorgen drei 115-Watt-Solarpaneele

auf dem Dach des Venture S sowie

sechs 230-Volt-Steckdosen und acht USB-

Anschlüsse im Fahrzeug. In Kombination

mit dem Hymer Smart-Battery-System 2.0

und einer 320-Ah-Lithiumbatterie sowie

einem serienmäßigen Wechselrichter ist

man so bis zu zehn Tage autark unterwegs.

Nach Feierabend spielt der Venture S

mittels Sonos Smart Speaker auch an den

abgelegensten Orten die richtige Playlist.

Ein optionaler Beamer inklusive Leinwand

und Wandbefestigung ermöglichen

zudem unterhaltsame Filmeabende zu

zweit. Lesen oder Gesellschaftsspiele zu

später Stunde gehen aber selbstverständlich

auch. Schließlich hat das Wohnmobil

ja Licht. Zentral gesteuert werden kann

alles über die Hymer Connect App oder

einen fest verbauten 7-Zoll-Touchscreen.

Ein kleines Manko gibt es für uns jedoch:

Trotz seiner Größe (Basis: Mercedes-

Benz Sprinter) handelt es sich bei dem

Offroader um einen Camper für lediglich

zwei Personen.

Fazit: Auch wenn wir hier fast nur über

den neuen Hymer Venture S gesprochen

haben, ist Mallorca immer eine Reise wert

– und am schönsten abseits der Touristenströme.

Der Venture S hebt indes für

uns das Cam- zum Glamping.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.hymer.com


HISTORISCHE

RENNWAGEN UND

VIEL LEIDENSCHAFT

20 JAHRE

AROSA CLASSIC CAR

AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: K. ZACHE




MOTION / REPORTAGE

BOLD THE MAGAZINE // 59

Die Freude am Auto scheint ungebrochen – besonders Klassiker stehen hoch im

Kurs. Nicht alle werden geschont: BOLD hat während der Arosa Classic Car im Kanton

Graubünden (Schweiz) vier Amateurrennfahrer nach ihren Motiven gefragt.

Seit genau 20 Jahren donnert eine

große Schar Klassiker eine 7,3 Kilometer

lange Strecke herauf, absolviert dabei

76 Kurven und lässt 422 Höhenmeter

hinter sich. Die Besonderheit des Bergrennens

„Arosa Classic Car“ für alte Autos:

Es müssen entgegen allen Bergrennengepflogenheiten

auch 1,2 Kilometer

bergab geschafft werden, was Mensch

und Bremsen zusätzlich belastet.

Waren es anfangs ein paar Enthusiasten,

starten heute mehr als 180 Klassiker aller

Baujahre bei diesem Schweizer Top-Event,

das bei Lengwies an der Kantonstraße

in knapp 1.400 Metern Höhe beginnt

und in Arosa endet. Jeder Teilnehmer

kann sich je nach Auto und Ehrgeiz

einer von fünf Klassen anschließen:

Bei der „Alpine Performance“ hat der

Spaß Vorrang – hier startet jeder ohne

Wertung und fährt sein eigenes Tempo.

Bei der „Arosa Classic Trophy“ kommt es

darauf an, von vier Fahrten zwei zeitlich

so identisch wie möglich zu absolvieren.

Das maximal erlaubte Durchschnittstempo

beträgt dabei 80 km/h.

Wer die kleinste Abweichung vorweisen

kann, gewinnt. Die „Arosa Sport Trophy“

ist genauso ausgerichtet, nur gibt es

kein Tempolimit. Die Königsklassen sind

die „Competition“ und die „Competition

Formula“. Bei der Competition fährt

jeder Eingeschriebene viermal gegen die

Zeit, die drei schnellsten Fahrten

werden zusammengerechnet. Wer dabei

die besten Zeiten fährt, gewinnt die

Arosa Classic Car. Bei der „Competition

Formula“ sind die Formel-Fahrzeuge

unter sich. Den Zeitrekord hält übrigens

Profi Thomas Amweg, mehrfacher

Tagessieger bei dieser Veranstaltung, der

im Jahr 2019 mit einem Formel-Auto,

dem BMW Martini MK50 03 von 1988,

die Strecke in vier Minuten und sechs

Sekunden absolvierte. Aber: Wer sind

die Amateure, die sich und ihren Fahrzeugen

das antun?

Als Britta Bächli Stiche in den Händen

spürt, kann sie sich die Ursache zunächst

nicht erklären. Erst eine genaue Untersuchung

bringt es zutage: Der Porsche

war’s. Oder genauer: das Nardi-Holzlenkrad.

Einst eine Aufwertung des 356

Pre-A aus dem Zubehörangebot, hat es

nun aber sein Zerfallsdatum erreicht und

splittert. „Der Porsche an sich hat mich

aber noch nie im Stich gelassen,“ verteidigt

die Lenzburgerin ihren Schatz.

Was erstaunlich ist, gehört ihr 356 doch

zu den allerersten Serien-Porsche, die

überhaupt die Straßen bevölkerten. Pre-A

wurden von 1948 bis 1955 gebaut, Erkennungszeichen

unter anderem: die Knickfrontscheibe

und Pickelrücklichter. Bächlis

Schatz röhrt zügig mit 55 PS durch


60 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / REPORTAGE

die Berge – passend in der Gleichmäßigkeitsklasse

mit Tempobegrenzung.

„Ich fahre trotzdem nicht wie eine lahme

Gurke,“ wirft sie schnell ein – „der Wagen

wird gefordert – ich bin ständig im

roten Drehzahlbereich. Ich möchte aus

dem Auto immer rausholen, was rauszuholen

ist.“ Sie weiß, dass der Klassiker

Baujahr 1954 das verträgt – es ist

nämlich ihr Alltagswagen. Und der ist

noch so ziemlich original: Die Auspuffendrohre

hat sie ein bisschen schöner ins

Heck einfügen lassen, die Frontscheinwerfer

stammen von einem späteren

356 („sonst sieht man im Dunkeln

einfach nichts“), und das Gestühl bilden

Recaro-Sportsitze – aber das ist auch

schon alles.

„Das Auto haben mein Mann und ich vor

25 Jahren gekauft, und seit 15 Jahren

fahre ich dieses Bergrennen,“ sagt sie

stolz. Natürlich fährt Gatte Hansueli auch

– der hat sich für einen 140 PS starken

Alvis Grenfell von 1932 entschieden. Und

knallt mit dem 140 PS starken Klassiker

ohne Tempolimit durch die 76 Kurven.

Wenn’s donnert, ist Walter Lais nicht

weit. So ein Ferrari-Zwölfzylinder macht

eben Krach – soll er ja auch. Wie, bitteschön,

kommt man an ein solches Auto?

Ein 512 M (wobei das „M“ für „modifiziert“

stand) war der direkte Nachfahre des 512

S. Nachdem das Modell im Jahr 1970

auf der Rennstrecke von Zeltweg debütiert

hatte, nahm es an den Automobilbauer-Weltmeisterschaften

des Jahres

1971 teil. Die Eckdaten: Fünfliter-V12 mit

610 PS, Fünfgang-Handschalter, 815 Kilo

Gewicht, absolute Höchstgeschwindigkeit

310 km/h. Ein rarer Racer.

Lais war 31 Jahre Ferrari-Händler in Stuttgart

– das erklärt schon mal Einiges. Als

er einst Gast war an der Rennstrecke in

Spa-Francorchamps, sah er einen 512 M

live – und war fasziniert. Nachteil: So

ein Auto war auch damals schon selbst

für einen Ferrari-Händler unbezahlbar.

„Der Gastgeber, der Rennfahrer Jacques

Swaters, erzählte mir beim Dinner, er

hätte noch eine ganze Menge Teile von

so einem Auto, ich könnte mir daraus

einen 512 M bauen. Am nächsten Tag

habe ich ihn in Brüssel besucht, und

tatsächlich: Hinter seiner Firma gab es

eine Doppelgarage voller Teile. 1985

hat sich kein Mensch dafür interessiert,“

sagt Lais. Für 10.000 Mark konnte er alles

einpacken, was er auch tat: Fronthaube,

zwei Türen, Scheiben, Tank, Achsen und

viel mehr. „Es war leider weder Motor

noch Getriebe und auch kein Rahmen

dabei. Aber ich bekam detaillierte Zeichnungen

und Unterlagen. In 20 Jahren,

immer über den Winter, haben wir

den Rahmen dann selbst gebaut.“ Der

Motor stammt jetzt aus einem Ferrari

Daytona – von 4,4 Liter auf etwa 4,9 Liter

vergrößert, höher verdichtet, mit anderer

Nockenwelle.

Tatsächlich nutzt Lais das Auto nur bei

Events wie diesem. „Mein Auto ist immer

gerne gesehen. Die Strecke ist abwechslungsreich,

und mir gefällt besonders,

dass ich alleine auf der Piste bin. Da




MOTION / REPORTAGE

BOLD THE MAGAZINE // 63

muss ich keine Rücksicht nehmen – und

mir fährt niemand in die Karre.“

Andre Frank aus dem Züricher Oberland

hat ein ganz besonderes Vorhaben

bei diesem Bergrennen: „Disqualifiziert

zu werden.“ Das passiert, wenn er in

der „Classic Trophy“ das Durchschnittstempo

von 80 km/h knackt – womit er

schneller unterwegs wäre als im Vorjahr.

Sein Arbeitsgerät: ein VW Käfer aus dem

Jahr 1960. Den fand er vor 15 Jahren in

einer Scheune, erneuerte den Unterboden,

sicherte sichtbaren Rost und

Patina mit einer Mattlackschicht, baute

vorne eine Porsche-Achse vom Typ 993

ein samt Porsche-Bremse. Hinten zügeln

Trommelbremsen aus einem VW Bus

T4 den Vortrieb, falls nötig. Der Motor

stammt ebenfalls aus dem Bus, wurde

aber auf 2,6 Liter aufgebohrt und sorgt

für 140 PS – offiziell. Inoffiziell dürften

es eher 200 PS sein. Kein Wunder, dass

man innen auf einen Tacho schaut, der

bis 210 km/h reicht. „190 km/h bin ich

schon gefahren,“ sagt Frank. Er dürfte

damit wohl einen der flottesten Käfer in

der Schweiz pilotieren.

Lena Endress aus Zürich hat eine ganz

persönliche Beziehung zum Bergrennen

in Arosa: Hier hat sie ihren heutigen

Ehemann Serge kennengelernt – jetzt

sind sie auch noch Eltern eines kleinen

Jungen. Was liegt da näher, als in jedem

Jahr wieder genau hier diesen Tag zu

feiern, indem man mit ganz besonderen

Autos die Strecke unter die Reifen

nimmt? Lena hat dafür ihren Renn-MGB

von 1973. So ein offener MGB ist an sich

nichts Besonderes – er ist der meistgebaute

englische Roadster und kommt

mit 96 PS daher. Davon unterscheidet

sich Lenas Exemplar allerdings sehr: Der

Roadster trägt ein Hardtop, ist innen

völlig auf Race getrimmt, unter anderem

mit stehenden Pedalen und einem Tacho

bis 210 km/h, den das Auto auch braucht.

Denn unter der Haube steckt ein Renn-V8

mit 360 PS.

Auch Ehemann Serge besitzt mit dem

420 PS starken Aston Martin DB4 Competition

einen seltenen Hingucker in knallgelb.

Es handelt sich um einen von nur

29 gebauten Competition-Modellen,

jetzt mit Gewindefahrwerk und aufgebohrtem

Motor ausgerüstet. „Damals

haben die Briten originale DB4 bei

Rennen eingesetzt, aber bald gemerkt,

dass sie zu schwer waren. So haben sie

eine neue Karosserie aus sehr dünnem

Aluminium gedengelt, und schon lag

das Gewicht des Wagens unter einer

Tonne,“ weiß Serge. Im Gegensatz zu

früher allerdings holt er nicht mehr alles

aus dem Wagen heraus. „Früher habe ich

gedacht, Unfälle passieren nur anderen.

Seitdem ich Vater bin, sehe ich das

nicht mehr so. Nicht umsonst sagt man:

‚Jedes Kind macht einen eine Sekunde

langsamer‘ ...“

WEITERE INFORMATIONEN:

www.arosaclassiccar.ch


AB IN DIE

SÜDSEE

FRANZÖSISCH POLYNESIEN

TAHITI

AUTORIN: C. STRENG




TRAVEL / REPORTAGE

BOLD THE MAGAZINE // 67

Südsee. Ein Wort, das Bilder entstehen lässt: von weißen Sandstränden, Palmen,

die sich sanft in der Brise wiegen, und türkisblauen Lagunen, die wie Juwelen im

Sonnenlicht glitzern. Französisch-Polynesien verkörpert all das, doch wer glaubt, die

Schönheit dieser Inseln erschöpfe sich in ihren Postkartenidyllen, täuscht. Vor allem

Tahiti, die größte der 118 Inseln des französischen Überseegebiets im Südpazifik,

überrascht mit vielen kulturellen Schätzen und einer wilden, üppigen Landschaft.

„Es ist genauso schön, wie ich es mir 40

Jahre lang vorgestellt habe“, erzählt uns

Silke, eine zierliche Frankfurterin, mit

einem strahlenden Lächeln. Sie steht an

der Reling eines Bootes, die Augen auf die

überwältigende Szenerie gerichtet: die

türkisfarbene Lagune, das saftige Grün der

Berge, die endlosen Weiten des Ozeans.

Eigentlich sollte Tahiti ihr Flitterwochenziel

werden, doch das Leben hatte andere

Pläne. Jetzt, vier Jahrzehnte später, ist

sie mit ihrem Mann und einem befreundeten

Paar hier und erlebt endlich, was sie

„einfach nur paradiesisch“ nennt. Was es

ihrer Meinung nach braucht? „Eine überwältigende

Natur, unglaublich freundliche

Menschen – und eine Unterwasserwelt

wie aus dem Bilderbuch.“

Mit dieser Meinung ist Silke nicht alleine.

Wir beginnen unsere eigene Entdeckungsreise

in Papeete, der lebhaften Hauptstadt

Tahiti Nuis, gleichermaßen touristisches

und wirtschaftliches Zentrum der

Insel. Die Boulevards sind gesäumt von

schicken Boutiquen, quirligen Bars und

hippen Restaurants, die das pulsierende

Herz der Stadt ausmachen. Doch neben

dem Präsidentenpalast, nur wenige

Schritte entfernt, stolzieren Hühner und

ihre Küken über die Straßen – ein kurioser

Kontrast, der die charmante Gelassenheit

der Inselbewohner unterstreicht. Doch

es gibt weit mehr zu sehen als Papeete.

Prächtige Berge durchziehen die Insel,

deren Gipfel bis in die Wolken ragen.

Besonders eindrucksvoll ist der Mount

Orohena, mit 2.241 Metern der höchste

Berg Tahitis. Erfahrene Wanderer finden

zahlreiche Routen durch dichte Regenwälder

und entlang rauschender Wasserfälle.

Einer der bekanntesten ist der

Fautaua-Wasserfall, der in einer beachtlichen

Kaskade in die Tiefe stürzt.

Mit einem Mietwagen erkunden wir die

Küste. Hier gibt es nicht nur herrliche

Strände und Buchten, wie beispielsweise

den perlweißen Plage de Maui oder

den ebenholzfarbenen Papenoo Beach,

sondern auch den Brandungsgeysir

namens Arahoho. An der Marina Taina

halten wir und genießen den wunderschönen

Blick auf die Insel Moorea und

die vor uns liegende Lagune Punaauia,

wo die „Floating Tables“ des Restaurants

Akua zum Essen auf dem Wasser einladen.

Das ethnografische Museum Te Fare

Mahana öffnet uns eine Tür in eine Zeit,

die sich weit entfernt anfühlt, aber hier

lebendig bleibt. Vor der Ankunft der


68 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / REPORTAGE

Europäer war die polynesische Gesellschaft

in Tahiti eine hochentwickelte

Kultur, geprägt von komplexen sozialen

Hierarchien. Die Maohi-Könige, die Hui

Arii, regierten mit einem elaborierten

System aus Ritualen, Bräuchen, Tänzen

und Handwerkskünsten. Doch mit der

Ankunft des britischen Kapitäns Samuel

Wallis im Jahr 1767 und dem darauffolgenden

Einfluss begann der langsame

Verfall dieser strahlenden Zivilisation.

eigene Magie. Tiefe Canyons schneiden

sich in die teils noch unentdeckten, wild

bewachsenen Berghänge, und kleine,

versteckte Strände warten auf Naturliebhaber.

Teahupo‘o ist ein Pilgerort für

Surfer aus aller Welt, die die legendären

Wellen herausfordern wollen. Es ist der

Strand, an dem der Tahitianer Kauli Vaast

in diesem Sommer olympisches Gold

holte und die Augen der Welt auf Tahiti

lenkte.

Ein Jahr später kam der französische

Seefahrer Bougainville und prägte den

verführerischen Mythos von der „Insel der

Liebe“, gespeist von der Ungezwungenheit

der Inselbewohner. Ein fatales Bild,

denn bald kam die Zeit der europäischen

Einflussnahme, die zu einem Bruch des

jahrhundertealten Machtgleichgewichts

führte. Es folgten blutige Auseinandersetzungen

und ein drastischer Rückgang der

Bevölkerung, auch aufgrund von Krankheiten,

die von den Europäern eingeschleppt

wurden. Dann kam die Kirche,

sie tat das Übrige: die Christianisierung

durch Missionare, die oft mit brutaler

Gewalt einherging und sich mit Hilfe

des letzten Herrschers, Pomaré II., durchsetzte.

Alte Götter wurden verboten,

heilige Rituale ausgelöscht, und doch

blieben die Wurzeln der polynesischen

Identität bestehen – eine Tatsache, die

uns in den nächsten Tagen immer wieder

überraschen und bewegen wird.

Während Tahiti Nui lebendig und

manchmal chaotisch wirkt, entfaltet

Tahiti Iti, die ruhigere Halbinsel, ihre ganz

Auf einer kleinen, kurvigen Küstenstraße

stoßen wir in der Gemeinde Matiti auf

ein handgemaltes Schild: „Vanille zu

verkaufen“. Dass die edlen Schoten nach

Safran das zweitteuerste und wertvollste

Gewürz der Welt sind, haben wir nicht

gewusst. Ebenso, dass die Tahiti-Vanille

einzigartig ist, denn sie ist tatsächlich eine

Hybride aus zwei Arten einer Orchidee,

die ausgewählt wurden, um „Vanilla tahitensis“

zu schaffen. Familie Tauruaa, die

diese Schätze in ihrem bescheidenen

Gewächshaus kultiviert, zeigt uns ihre

etwa 80 Pflanzen, aus denen sie jährlich

gut 25 Kilo Vanillepuder produziert.

Stolz erklärt Sohn Tane den faszinierenden

Prozess bis zur Ernte: In den

Monaten Juli und September, wenn

die Pflanzen blühen, muss am Morgen

jede einzelne Orchideenblüte von Hand

bestäubt werden, eine Kunst, die Sorgfalt

und Schnelligkeit erfordert. Danach

reift die Schote rund neun Monate an der

Liane, bevor sie geerntet werden kann,

gefolgt von einem weiteren Monat Trocknung.

Erst dann ist sie für kulinarische




TRAVEL / REPORTAGE

BOLD THE MAGAZINE // 71

Zwecke zu gebrauchen. Natürlich kaufen

wir ein paar Röhrchen des köstlichen

Pulvers, bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Rund 30 Minuten dauert die Überfahrt

nach Moorea, Tahitis kleine Insel-

Schwester. Das Meer funkelt in unzähligen

Blau- und Grüntönen, dahinter

ragen – von Wattewolken gekrönt – markante,

tiefgrüne Bergzüge auf, wie der

1.207 Meter hohe Mont Tohiea. „Hier ist

es wunderschön, ruhig und sehr authentisch“,

erzählt uns Vaiana Drollet bei

einem Kaffee, als wir sie in ihrem Taianapa

Concept House treffen. Die gebürtige

Tahitianerin hat sich gemeinsam mit ihrer

Familie auf Moorea einen Herzenswunsch

erfüllt und eine Eco-Lodge gebaut, bei

der – bis auf den Betonboden – alles aus

Holz ist.

Hier lebt die Galeristin, betreibt dazu ein

kleines Café und natürlich einen Ausstellungsraum.

Denn um Kunst dreht sich fast

alles in ihrem Leben. „Die etwa 30 lokalen

Künstler, die ich vertrete, sind zum Teil hier

ausgestellt, zum Teil aber auch in meiner

Galerie in Papeete. Für sie, aber auch für

andere Interessierte, haben wir extra drei

Zimmer gebaut, in denen man arbeiten

und wohnen kann. Hier sollen auch bald

die ersten Kunst-Kurse stattfinden. Vieles

ist noch in Planung, schließlich haben

wir erst Anfang des Jahres aufgemacht“,

erklärt Vaiana und zeigt uns ihre privaten

Kunstschätze.

Ebenfalls um Kunst, aber eine über 2000

Jahre alte, geht es bei Mate Tatau. Der

41-Jährige ist einer der Tattoo-Artists, der

die reiche polynesische Tätowierkunst

lebendig hält, die sich in Motiven, Werkzeugen

und Techniken unterscheidet.

Denn vor vielen Jahrhunderten war

eine der einfachsten Möglichkeiten, die

Herkunft eines Polynesiers zu bestimmen,

das Betrachten seiner Tätowierungen.

Sie verrieten sozialen Status, Rangordnung,

berufliche Stellung, familiäre Beziehungen

und persönliche Vorlieben.

„Auch wenn Tätowierungen über das

gesamte polynesische Dreieck verbreitet

waren, lag das kulturelle Zentrum dieser

Tradition auf den Marquesas. Ihre Tattoos

waren einzigartig und äußerst komplex“,

schwärmt der Vater zweier Söhne und

kommt dann richtig in Fahrt. „Es ist

eigentlich dem deutschen Ethnologen

Karl von den Steinen geschuldet, dass wir

heute noch so viel über diese alte Kunst

wissen. Der Mann hat Ende des 19. Jahrhunderts

die Marquesas-Inseln erkundet

und dabei einen ordentlichen Teil der

damaligen Tätowierkunst festgehalten.

Da drüben stehen alle seine Bücher“, sagt

Mate und zeigt auf ein Regal in der Ecke

seines Studios.

Tatsächlich ist von den Steinen eine echte

Berühmtheit auf den Inseln. Ohne ihn, so

sind sich viele sicher, wäre das Kulturgut

ausgestorben, denn während der Missionierung

waren Tätowierungen in der

Südsee vollständig untersagt. Dabei

genossen die antiken Tätowierer ein

hohes Ansehen und wurden sehr verehrt.

Doch ihre Methoden waren schmerz-


72 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / REPORTAGE

haft und langwierig: Mit Haifischzähnen

und Hämmern wurden die Muster in die

Haut gestanzt, ein Ritual, das oft viele

Monate dauerte.

„Der Körper galt als Bindeglied zwischen

Himmel und Erde: Der obere Teil des

Körpers verband sich mit der spirituellen

Welt, der untere Teil mit der irdischen.

Die Anordnung der Motive auf

dem Rücken spiegelte häufig eine Verbindung

zur Vergangenheit wider, während

Tattoos auf der Vorderseite den Blick in

die Zukunft symbolisierten“, erklärt Mate

die uralte Symbolik, „aber darum geht es

heute nicht mehr. Die meisten wollen

einfach ein Tattoo, das cool aussieht“.

Deshalb versucht der gebürtige Tahitianer,

der seine Tätowierkunst auch weltweit

auf Messen zeigt, die alte und die

neue Kunst zu verschmelzen und Tattoos

zu kreieren, die noch etwas vom einstigen

„Spirit“ innehaben. „Vor allem für

die jungen Polynesier, deren Familien

seit Generationen hier leben und die ihre

Identität wiederentdecken wollen, ist das

wichtig“, sagt Mate, und empfiehlt uns,

den Tourguide Kenae zu treffen.

Dafür buchen wir eine Lagoon-Tour bei

„Captain Taina“, einem Anbieter von Öko-

Touren, benannt nach der ersten weiblichen

Kapitänin aus Moorea. Sie ist auch

die Mutter des 26-jährigen Kenae, der

seine Liebe zur Lagune und zum Ozean

sowie dem Leben auf und im Wasser „ihrer

Hingabe“ zu verdanken hat. „Deshalb

bieten wir nur Touren in kleinen Gruppen

an, um die Schönheit der Lagune und ihre

Tierwelt zu erhalten. Und wir teilen unser

privates Motu, eine idyllische Koralleninsel,

wo wir unsere Gäste mit einer traditionellen

Mahlzeit verwöhnen“, strahlt uns

der junge Mann an.

Seine Begeisterung ist ansteckend. Wir

schnorcheln mit Schildkröten, beobachten

elegante Rochen und staunen

über die Tiki-Statuen, die geheimnisvoll

auf dem Meeresboden liegen. Während

die Sonne im Meer versinkt, greift Kenae

zur Ukulele. Seine Stimme erhebt sich

über das Wasser, erzählt von den polynesischen

Wurzeln, der Verbindung

zwischen Himmel und Erde, der Liebe zu

seiner Heimat. Ein Gänsehautmoment,

der genau den „Geist“ beschreibt, den

Tätowierer Mate gemeint hat. Dass Kenae

eindrucksvolle Tattoos hat, muss nicht

extra erwähnt werden, oder?

WEITERE INFORMATIONEN:

www.tahititourisme.de

EMPFEHLUNG HOTEL:

www.fare-tiaia-moorea.com

VOR ORT:

www. museetahiti.pf

www. taianapa.com

www. captaintaina.com

BESTE FLUGVERBINDUNGEN:

www.airtahitinui.com




COOL STUFF / BEGEHRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 75

EIN SINN

FÜR LUXUS

CAPSULE COLLECTION

INSPIRIERT VON

WILLIAM MORRIS

AUTOR: K. SPECHT

Die neue Capsule Collection von Clarke

& Clarke unterstreicht die Liebe zum

eklektischen britischen Stil mit Neuinterpretationen

einiger der beliebtesten

Drucke des britischen Malers, Architekten,

Dichters, Kunstgewerblers, Ingenieurs

und Druckers: William Morris.

Gewebe und Stickereien vermitteln

mit frischen Farbgeschichten und neu

skalierten ikonischen Designs Luxus

und Raffinesse.

Jessica Ellis, Senior Textile Designer bei

Clarke & Clarke, führt aus: „Jedes dieser

Designs, ob als Jacquard, Stickerei oder

einfaches, aber wirkungsvolles Gewebe,

hat einen zeitgenössischen Sinn für

Luxus. Die Entwürfe von William

Morris werden von vielen geliebt, und

es war eine Ehre, mit diesen Designs zu

arbeiten und Klassiker wie Strawberry

Thief, Acanthus und Willow Boughs

neu zu skalieren und zu färben.“




78 // BOLD THE MAGAZINE COOL STUFF / BEGEHRENSWERT

Und wer jetzt neugierig geworden ist

und mehr wissen möchte: Hier sind die

neuen Kreationen der Capsule Collection

von Clarke & Clarke.

Das berühmte Akanthusblatt ziert

sowohl den Acanthus Jacquard als auch

den Acanthus Weave. Der Jacquard ist

ein vielseitig einsetzbarer dual-purpose

Stoff mit einer schönen Silhouette und

einem satinartigen bis seidigen Look.

Acanthus Weave ist ein Chenille-Stoff

und eignet sich ideal für Polsterungen.

Die matte Optik trägt zum luxuriösen

Charakter dieses Stoffes bei. Die tonalen

Farbgebungen wirken durch die Schattierungen

im Grund noch eindrucksvoller.

Der cremefarbene Untergrund

des Golden Lily Embroidery Stoffes hebt

die filigrane Stickerei der Lilie besonders

hervor. Vier verschiedene Farbgebungen

verleihen Golden Lily Embroidery einen

Vintage-Hauch. Für noch mehr Textur

wurden außerdem Blatt-Stickereien in

der Farbe des Hintergrunds hinzugefügt.

Auch den Stoff Mallow gibt es einmal

als leicht glänzenden Jacquard, der die

Farbe wunderbar zur Geltung bringt

und eine seidenähnliche Qualität hat,

und einmal als texturierten Webstoff

mit einem herrlich matten Look und

weichem Griff. Der Strawberry Thief

kann als eines der bekanntesten Motive

von William Morris gewertet werden.

In vier farbenfrohen und sechs monochromen

Designs wird dem frechen

Erdbeerdieb in diesem Jacquard neuer

Glanz verliehen. Das Motiv wurde

noch einmal vergrößert und dank der

gekonnten Koloration mehr optische

Tiefe erreicht. Nicht zuletzt ist auch

der Willow Boughs ein echter Klassiker

unter den Morris-Motiven. Für den

Clarke & Clarke Jacquard wurden die

Weidenzweige größer und akzentuierter

gestaltet. Mit einem leicht gekräuselten

Untergrund heben sich die Blätter noch

deutlicher vom Hintergrund ab. Erhältlich

in fünf modernen Farbgebungen.

Die Sanderson Design Group PLC ist

ein Unternehmen für luxuriöse Innenausstattung,

welches Tapeten, Stoffe und

Farben entwirft, herstellt und vertreibt.

Darüber hinaus erzielt das Unternehmen

Lizenzeinnahmen aus der Verwendung

seiner Designs für eine breite Palette

von Produkten wie Bett- und Badkollektionen,

Teppiche, Jalousien und Tafelgeschirr.

Zu den Marken der Sanderson

Design Group gehören Zoffany, Sanderson,

Morris & Co., Harlequin, Clarke

& Clarke und Scion.




COULD IT BE

A LITTLE MORE

BEST PLACES

MEXIKO

AUTORIN: Z. KHAWARY


82 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / BEST PLACES

Wenn man Vorurteilen glauben möchte, ist All-Inclusive ein eher nicht so gern

gesehenes Urlaubs-Extra. Steht es doch nur allzu oft für einen ausschweifenden

Party-Tourismus und maßlose Verschwendung. Dass es auch anders geht, zeigt

Marriott International mit seinem innovativen Konzept All-Inclusive by Marriott

Bonvoy.

Eingebettet in den tropischen Urwald

im Norden Mexikos, kommen Gäste im

Delta Hotel Riviera Nayarit, An All-Inclusive

Resort in den Genuss von insgesamt

sieben Pools, fünf Whirlpools ausschließlich

für Erwachsene, einem ausgedehnten

Lazy River und zwei Bereichen

mit Wasserrutschen und Planschanlagen

eigens für Kids. Inspiriert von den Grutas

de Tolantongo im Bundesstaat Hidalgo,

wo Thermalwasser aus heißen Quellen

in natürliche Pools strömt, ermöglicht

auch das Delta Nayarit seinen Gästen

einen naturnahen Urlaub inmitten einer

üppigen Dschungellandschaft. Als Teil

von All-Inclusive by Marriott Bonvoy,

dem exklusiven All-Inclusive-Konzept

von Marriott International, begeistert das

Hotel darüber hinaus mit drei Restaurants

der regionalen, mexikanischen und asiatischen

Küche, einem Beach Club und

dem Tzicuri Spa. Die Zimmer und Suiten

zeichnen sich durch viel Komfort und

regionale Architektur aus.

All-Inclusive by Marriott Bonvoy ist die

All-Inclusive-Plattform von Marriott International.

Sie bietet unvergleichliche

Annehmlichkeiten, vielfältige kulinarische

Optionen und endlose Erlebnisse für alle

Altersgruppen. Das wachsende Portfolio

von 35 Häusern an spektakulären Orten

in der Karibik und Lateinamerika umfasst

zum Beispiel das The Westin Reserva

Conchal, das All-Inclusive Golf Resort &

Spa in Costa Rica, Royalton Antigua oder

das An Autograph Collection All-Inclusive

Resort & Casino.

Mit vielen weiteren Marken punktet

zudem das Marriott Bonvoy Bonusprogramm:

Renommierte Gastfreundschaft

in 141 Ländern auf der ganzen

Welt. Mitglieder des Bonusprogramms

erhalten, neben exklusiven Vorteilen,

Punkte für Aufenthalte in fast 9.000 teilnehmenden

Hotels, Apartments und All-

Inclusive-Resorts sowie durch Ausgaben

mit Partner-Kreditkarten. Diese Punkte

können entweder für künftige Aufenthalte,

Ausflüge, Marriott Bonvoy Moments

oder für Luxusprodukte in Marriott

Bonvoy Boutiquen eingelöst werden.

Mit der Eröffnung des Marriott Cancun,

An All-Inclusive Resort im Frühjahr 2024

setzt das Portfolio von All-Inclusive by

Marriott Bonvoy neue Maßstäbe für

Service und Gastfreundschaft in Mexiko.

Der Neuzugang ist das erste All-Inclusive-

Resort, das den Namen Marriott trägt

und so die renommierte Marke direkt

repräsentiert. Entspannung, Komfort und

gemeinsame Momente für alle Alters-






TRAVEL / BEST PLACES

BOLD THE MAGAZINE // 87

klassen stehen dabei im Mittelpunkt. Das

neue Haus umfasst 450 elegante Zimmer,

darunter 124 Premium-Zimmer mit atemberaubendem

Meerblick, 38 luxuriöse

Suiten und zwei exklusive Präsidentensuiten.

Neben Übernachtung, Speisen und

Getränken rund um die Uhr profitieren

Gäste dank des Konzepts All-Inclusive by

Marriott Bonvoy von einem umfassenden

Freizeitangebot und weiteren Annehmlichkeiten.

Dazu zählen der weitläufige

Wasserpark mit Lazy River, mehrere

Pools, ein eigener Strandabschnitt sowie

ein exklusiver Adults-Only-Bereich. 13

Restaurants und Bars sorgen für kulinarische

Vielfalt. Das Angebot reicht von

authentischer mexikanischer Küche über

exquisites japanisches Teppanyaki bis

hin zu frischer Ceviche. Darüber hinaus

bietet das Resort ein hochmodernes

Fitnessstudio. Für Veranstaltungen stehen

nahezu 25.000 Quadratmeter zur Exklusivmiete

bereit. Alle Angebote und Aktivitäten

des neuen Hotels werden nach den

Standards von Marriott Bonvoy zusammengestellt,

um für jeden Gast ein individuelles

und gleichzeitig unvergessliches

Erlebnis zu schaffen.

elegantem Ambiente, gepaart mit mexikanischen

Akzenten. Im HANA Polynesian

Grill beginnt der Tag mit einem tropischen

Frühstücksbuffet und endet mit

polynesisch inspirierten Köstlichkeiten.

Alice‘s Tamale Ritual serviert täglich an

verschiedenen Orten der Anlage kulinarische

Köstlichkeiten aus einem mobilen

Foodtruck, während auch Liebhaber der

japanischen und mexikanischen Küche

in den zahlreichen Restaurants auf ihre

Kosten kommen.

Ein wahres Paradies für Kinder ist der

5.000 Quadratmeter große CAMP Club

by Marriott. Hier können die kleinen

Gäste antike Puppen basteln, lateinamerikanische

Tänze lernen oder auf dem Turf

Field klettern. Auch eine Klangkabine mit

Instrumenten und das CAMPi-Theater für

kreative und musische Aktivitäten sind im

Kids Club zu finden.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.marriott.com

www.visitmexico.com

www.marriotthotels.com

www.deltahotels.com

Das Herzstück des Resorts ist die Lobby

Bar The Great Room in modernem und

www.all-inclusive.marriott.com

www.marriottbonvoy.com



ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 89

KUNST ALS

SELBSTTHERAPIE

NACH LÄNGERER AUSZEIT MELDET

SICH MAX GIESINGER

MIT EINEM NEU ANSTEHENDEN

ALBUM ZURÜCK

AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK


90 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

Der 36-jährige Musiker Max Giesinger spricht im exklusiven BOLD Interview über

sein neues Album und, warum er schon als Kind Musiker werden wollte, Beziehungsangst,

Selbstliebe, Pessimismus und das Schicksal.

Zehn Jahre ist es her, dass Max Giesinger

sein Debütalbum „Laufen lernen“ veröffentlicht

hat. Kurz zuvor hatte er den

vierten Platz in der ersten Staffel von

„The Voice of Germany“ belegt, doch so

richtig durchstarten wollte seine Karriere

damals noch nicht – bis sein Song „80

Millionen“ 2016 zum EM-Hit wurde.

Seitdem ist der gebürtige Karlsruher aus

der deutschen Musik- und TV-Landschaft

nicht mehr wegzudenken.

Im Frühsommer 2025 wird sein bisher

noch unbetiteltes fünftes Album erscheinen.

Mit „Menschen“ und „Flugangst“

hat er daraus bereits zwei Songs

veröffentlicht, die nachdenkliche Töne

anschlagen. Kein Wunder, denn der

36-Jährige hat eine turbulente Zeit

hinter sich, zu der das Ende einer Beziehung,

der Tod seiner Großmutter und ein

Umzug gehörten. Im Interview verrät

er, warum er sich als „Beziehungshonk“

bezeichnet, was er an sich selbst nicht

mag, und warum er an eine höhere

Macht glaubt.

Max, Dein Instagram-Account ist voll

von aufregenden Reisen, umjubelten

Konzerten und überhaupt vielen

tollen Momente. Auf Deinem neuen

Album, das im Frühsommer 2025

erscheinen wird, kommt allerdings

eine ganz andere, nachdenkliche Seite

von Dir zum Vorschein. Deswegen

zunächst einmal die Frage: Wie geht

es Dir?

Aktuell ganz gut. Die letzten Monate waren

tatsächlich etwas turbulenter. Es gab zwei,

drei Themen, die ziemlich parallel in mein

Leben geschossen sind. Und ich glaube

das ist ganz normal: Wenn mehrere große

Pfeiler im Leben plötzlich wackeln, gerät

man ein bisschen ins Schlingern. Aber es

hat sich viel geklärt, und jetzt freue ich

mich auf die Veränderungen. Ich bin zum

Beispiel gerade umgezogen – da hatte ich

tierisch Schiss vor, und das hat mich vorher

ein halbes Jahr krass beschäftigt.

Warum das?

Die Loslösung von der Schanze, weg von

meinem Wohlfühlort, wo mein bester

Kumpel direkt neben mir wohnte und mein

Management im Haus daneben. Das war

für mich auch ein Elternersatz die letzten

zehn Jahre. Ich habe mit 36 jetzt quasi

den finalen Schritt ins Erwachsenwerden

gemacht. Aber das macht etwas Gutes mit

mir, muss ich sagen. Und ansonsten ist,

glaube ich, dieses ganze Auf und Ab, das

das Künstlerleben mit sich bringt ... also

ich weiß gar nicht, ob es ohne das ginge

und man Kunst machen könnte. Wenn

du drei oder vier Tage auf Tour warst, vor

tausenden Leuten gespielt hast, dann hast


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 91

du danach erstmal ein kleines Tief. Danach

kannst du die Uhr stellen.

An dem Klischee vom „tortured Artist“,

der gequälten Künstlerseele, ist also

wirklich etwas dran?

Diese Seite von mir möchte ich auf jeden

Fall lieber in meiner Kunst zeigen, als den

Typen bei Instagram – der ja durchaus ein

Teil von mir ist. Also ich verstelle mich da

nicht, sondern kann dort meine kindliche

Seite ausleben. Aber in der Musik finde ich

dieses ‚alles ist gut, ich bin so happy‘ uninteressant.

Das macht mit mir nichts. Da

muss immer ein stückweit eine Melancholie

dabei sein. Also ja, ich möchte meine Kunst

nutzen, um Themen aufzuarbeiten. Zum

Beispiel habe ich auf meinem neuen Album

einen Song für meine Oma geschrieben, die

vor zwei Jahren verstorben ist. „Mach‘s gut“

heißt das Stück.

Unser Beileid.

Danke. Meine Oma war 90, ich habe also

damit gerechnet, dass irgendwann der

Anruf kommt. Aber sie war für mich einer

der wichtigsten Menschen. Sie hat mich

auch immer ermutigt, Musik zu machen.

„Mach‘s gut“ war das letzte, das sie zu mir

gesagt hat. Ihre letzten zwei Worte.

Das prominenteste Thema auf Deinem

Album ist die Liebe. In vielen Songs

geht es um das Ende einer Beziehung.

Ich war die letzten vier Jahre in einer

Beziehung, die vor kurzem auseinander

gegangen ist. Das war meine große Liebe,

aber trotzdem hat es am Ende aus verschiedenen

Gründen nicht funktioniert. Plötzlich

war diese Person, die man jeden Abend

angerufen hat, mit der man in stetigem

Austausch war, nicht mehr da. Das hat mir

schon krass gefehlt. Da bin ich ganz schön

ins Straucheln geraten und hatte ganz

schlimmen Liebeskummer.

Du hast Dich mal als „Beziehungshonk“

bezeichnet ...

Ich kenne das nicht, dass man in eine Beziehung

geht und sagt: Cool, das ist jetzt erst

mal safe! Ich denke immer: Wird eh nicht

funktionieren! Und wenn man das dann

glaubt, verhält man sich vermutlich irgendwann

so, dass es dann wirklich so kommt.

Eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.

Das liegt sicher auch an meiner Kindheit

und Prägung. Aber meine letzte Beziehung

hat mir gezeigt, dass ich vielleicht doch

nicht so beziehungsgestört bin, wie ich mir

immer eingeredet habe, und dass ich mich

schon auch darauf einlassen kann. Dass

eine Beziehung eine krasse Stütze sein kann

und einem ganz viel Glück gibt – und nicht

etwas ist, wovor man Angst haben muss.

Die zweite Single aus Deinem Album

heißt „Flugangst“ und handelt von

Beziehungsangst. Wovor hast Du

denn Angst? Angst, die Freiheit zu

verlieren, verletzt zu werden, oder

dass noch etwas Besseres kommt?

Ich habe tatsächlich einen ganz dollen

Freiheitsdrang und will nicht alles absprechen.

Wenn ich in den Urlaub fliegen will,

möchte ich das einfach tun. Und man

gewöhnt sich auch dran. Ich war vorher ja

auch eine Weile Single. Als ich von Zuhause

ausgezogen bin, dachte ich: Jetzt lebe ich

mein Musikerleben in völliger Freiheit.

Und für mich ist eine Beziehung eine Form

von Einengung, aber auch eine zu dolle

Bindung, wo man verletzt werden kann.

Deswegen möchte ich mich da, glaube ich,

erst gar nicht so reinstürzen. Inzwischen

habe ich aber gelernt, dass einem die richtige

Beziehung sogar Freiheiten geben

kann. Deswegen muss ich diese Angst

einfach mal abbauen und nicht in alten

Mustern feststecken.

Deine Eltern haben sich getrennt, als

Du fünf Jahre alt warst. Rührt Deine

Angst vielleicht auch daher, dass Dir

eine glückliche Beziehung nie vorgelebt

wurde?

Beziehung war für mich schon immer

etwas, was ich eher mit Streit und Disharmonie

verbunden habe. Aber ich will nicht

für den Rest meines Lebens alles auf meine

Kindheit schieben. Trennungskinder gibt es

viele, und wahrscheinlich hat jeder zweite

Mensch auf der Welt irgendeine Form

von Beziehungsangst. Ich glaube, irgendwann

muss man dann auch sagen: Okay,

das ist eben alles so passiert, meine Eltern

haben sich getrennt, was wahrscheinlich

besser für alle war. Und ich kann jetzt vieles

anders machen, vielleicht sogar besser. Ich

habe inzwischen große Schritte gemacht,

wenn ich vergleiche, wie es noch vor sieben

oder acht Jahren war.


92 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

Frau und Kinder – ist das denn etwas,

das Du Dir wünscht?

In manchen Momenten schon, aber nicht

immer. Für meinen Freund Michael Schulte

zum Beispiel war total klar: Er will mal eine

Familie und Kinder. Das ist bei mir nicht

so. Manchmal denke ich, es wäre schön,

aber da schwingt auch oft der egoistische

Gedanke mit, dass man mit 60 oder

70 nicht alleine sein will. Aber deswegen

Kinder in die Welt setzen? Oder weil die

Gesellschaft es erwartet? Ich weiß von

meinem Umfeld, was für ein krasser Verlust

der eigenen Freiheit das bedeutet, und gute

Freunde haben schon zu mir gesagt: „Max,

das ist nichts für dich!“ Aber eine Beziehung,

wo es einfach passt und man füreinander

da ist, würde ich schon irgendwann

gerne haben. Mehr noch als Kinder.

In einem Podcast hast Du kürzlich

darüber gesprochen, dass Selbstliebe

bei Dir ein Thema ist. Glaubst Du an

diese alte Floskel, dass man nur lieben

kann, wenn man sich selbst liebt?

Das ist so ein klug dahin gesagter Satz,

aber ich weiß nicht, ob ich das unterschreiben

würde. Wenn man nicht das

größte Selbstwertgefühl hat, ist das ja

auch Prägungssache. Dass jemand mit

geringem Selbstwertgefühl nie so lieben

kann wie jemand, der das von Zuhause

mitbekommen hat, ist für mich ein trauriger

Gedanke. Aber es macht natürlich Sinn zu

versuchen, sein bester Freund zu sein, und

ich merke, dass mir das manchmal nicht so

gut gelingt.

Was magst Du an Dir nicht?

Was ich nicht mag, ist, dass viele Dinge, die

ganz alltägliches Zeug sind – zum Beispiel

Strom oder Wasser anmelden, umziehen

– das sind für mich riesen Sachen und ich

stelle mich manchmal an, als wäre ich 12.

Ich mache mir vorab viel zu viele Gedanken

– und dann passiert es und ist total easy.

Aber ich gehe immer sehr hart mit mir ins

Gericht. Viel doller als mit meinem Umfeld.

Das würde ich gerne etwas drehen, dass ich

einen besseren Blick dafür habe, was alles

gut ist. Bei mir ist das Glas eher immer halb

leer.

Wirklich?

Ja, ich bin eher Pessimist und denke oft in

Worst-Case-Szenarien. Auf der anderen

Seite: Wenn etwas gut läuft, gehe ich wie

eine Rakete durch die Decke. Aber wenn

es nicht läuft, werfe ich schnell hin. Eine

größere mentale Gelassenheit würde mir

glaube ich guttun.

Was machst Du, wenn Du den Kopf mal

wieder frei kriegen willst?

Im Moment ganz viel Lesen. Ich freue mich

mega, dass das wieder so eine große Rolle

in meinem Leben spielt, und ich will das

unbedingt weiterführen. Mucke machen

entspannt mich natürlich auch – also nur

für mich am Klavier oder der Gitarre. Und

ich mache auch viel Sport. Neulich war

ich eine Woche in einem Beachvolleyball-Camp,

das war für mich das absolute

Glück. Fünf Stunden am Tag Beachvolleyball

spielen, bisschen Sonne – da brauche

ich keine große Bühne.

Hast Du schon mal überlegt, ob Dir

Deine Karriere vielleicht gar nicht

guttut?

Meine Karriere? Ja klar. Das ist eine berechtigte

Frage. Ich glaube du wirst auch zu

einem Narzissten, wenn du oft da oben

stehst und denkst, alles dreht sich nur

noch um dich. Manchmal sitze ich in

einer Runde von acht Leuten, einer guckt

komisch, und ich denke: Habe ich jetzt

was Falsches gesagt? Das ist natürlich

mega anstrengend. Ich liebe es, Musik zu

machen, aber mich stresst oft das Drumherum.

Diese Selbstvermarktung, dass man

immer senden muss. Natürlich hat mein

Beruf auch wahnsinnig viele Vorteile, aber

manchmal will ich einfach meine Ruhe

haben.

Und dann reist Du, zuletzt zum

Beispiel, nach Neuseeland und in die

USA.

Das brauche ich tatsächlich immer mehr!

Andererseits merke ich dann immer:

Ruhe haben ist für mich kein langfristiges

Konzept. Nach 2 oder 3 Wochen will ich

wieder ins Studio oder auf Tour. Aber die

Reise nach Neuseeland mit meiner damaligen

Freundin war für mich tatsächlich

die schönste meines Lebens. Abends den

Klapptisch vor den Camper stellen, aufs

Meer gucken, Kniffel spielen, ein Glas Weißwein

dazu trinken und das Handy auf Flugmodus.

Wie krass man da runterkommt


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 93

und merkt, welche Störfaktoren unser

Land auch so mit sich bringt. Dieses Negative,

das zieht einen teilweise schon runter.

Wie ein Störgeräusch, das die ganze Zeit

da ist. In Neuseeland sind die Menschen

so positiv und freundlich. Es ist aber auch

nicht so einfach, sich diesen Vibe dann für

länger zu bewahren.

Das ist eine gute Überleitung zu

Deinem Song „Menschen“ – ein

Plädoyer für mehr Miteinander. War

es Dir wichtig, auch mal einen Song

zu veröffentlichen, der etwas mehr

Haltung zeigt?

Ich habe das mit dem Song jetzt einfach

mal gemacht, auf eine Art und Weise, die

sich für mich gut und authentisch anfühlt.

Ich möchte den Leuten sagen: Gebt euch

mal wieder die Hand. Denn das, was ich

beobachte, geht auf jeden Fall in eine ganz

doofe Richtung. Das ist ja ein viel diskutiertes

Thema, dass wir gerade nach links

und rechts auseinander driften. Es gibt

gefühlt kaum noch eine Mitte – oder die

Ränder sind einfach zu laut und man findet

keinen Nenner mehr, man spricht nicht

mehr miteinander. Konzentriert sich nur

auf das, was uns unterscheidet, und nicht

auf das, was uns eint. Und es muss ja miteinander

gehen! Wir leben mit fast 8 Milliarden

Menschen auf dieser Welt. Wenn wir

uns weiter gegenseitig so angehen, ist das

nur destruktiv, und diese Abwärtsspirale

wird immer weiter gehen. Klar, der Song

wird da auch nichts dran ändern. Aber

vielleicht gibt er ja 50 Leuten das Gefühl,

wieder aufeinander zugehen zu wollen.

Einen weiteren Song Deines Albums

würden wir gern noch ansprechen,

und zwar „Butterfly Effekt“, ein:

Was-Wäre-Wenn-Song. Glaubst Du an

das Schicksal?

Ich glaube nicht an Schicksal. Aber diese

Vorstellung, dass wir jetzt alle hier auf

diesem Planeten sind, zur gleichen Zeit,

und wie alles so miteinander verzahnt ist,

finde ich schon verrückt. Ich habe letztens

mal Chat GPT gefragt – ich habe

jetzt endlich jemanden, dem ich all meine

dummen Fragen stellen kann – und die

Chance, dass man geboren wird, ist 1 zu

400 Billionen.

Das hat Chat GPT ausgespuckt?

Ja, keine Ahnung, ob das stimmt. Aber

diese Zahl ist so absurd und ich denke,

wenn das so unwahrscheinlich ist, muss

es doch irgendwie eine höhere Macht

geben. Also ich glaube nicht, dass vorherbestimmt

ist, was in zehn Jahren passiert,

denn man kann ja schon frei entscheiden.

Aber an eine Art höhere Macht glaube ich

schon ein bisschen. Wenn meine Oma am

Bahnhof nicht links, sondern rechts abgebogen

wäre, und sich vorher nicht noch

den Schnürsenkel zugebunden hätte, hätte

sie meinen Opa nie kennengelernt.

Haben die beiden sich so zufällig

getroffen?

Ja, sie ist eine Bahnstation hochgelaufen

und da kam er vorbei. Wenn sie eine Stunde

früher gefahren wäre, wäre ich heute


94 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

nicht hier. Und die Eltern meiner Großeltern

mussten sich ja auch erstmal

kennenlernen, und deren Eltern und so

weiter. Das ist doch so abwegig – so dass

ich dann denke: Man muss diese kurze

Zeit, die man hier hat, schätzen, weil es so

unwahrscheinlich ist, dass wir am Leben

sind. Und dann lebe ich auch noch in

Hamburg, einer der schönsten Städte, und

habe mein Hobby zum Beruf gemacht.

Du hattest schon mit 11 den Wunsch,

Musiker zu werden. Warum eigentlich?

Ich hatte einen Gitarrenlehrer, der auch

Konzerte veranstaltet hat, und der mich

sehr gepusht hat und meinte: Du singst

jetzt mal. Ich war so aufgeregt, als ich das

erste Mal vor Menschen gesungen habe!

Ich habe so gezittert. Aber irgendwie hat

das was mit mir gemacht, und eine Art

Sucht ausgelöst. Ich merkte: Musik machen

resoniert mit mir wie nichts anderes auf

der Welt. Ich habe dann, über Jahre,

jeden Abend das Vaterunser gen Himmel

geschickt und gesagt: Lass mich ein erfolgreicher

Sänger und Musiker werden!

Gab es einen Moment, an dem Du dachtest:

„Jetzt habe ich es geschafft“?

Als ich bei „Das Fest“ in Karlsruhe gespielt

habe. Das ist das größte Open Air in der

Nähe meiner Heimat. Da war ich immer

als Teenie, habe mir da etliche Bands angesehen

und gedacht: Da will ich auch mal

stehen. 2016, als „80 Millionen“ erschienen

war, haben wir dann um 16 Uhr dort

gespielt, also nicht mal Prime Time, und

es war komplett voll. 50.000 Leute, die alle

den Sohn der Stadt mit seinem Megahit

sehen wollten. Das ganze Menschenmeer

sang dann „80 Millionen“ und ich sah im

Publikum Leute, mit denen ich Abi gemacht

habe oder bei denen ich auf der Hochzeit

gespielt habe. Das war krass.

Dein Debütalbum, das Du damals mit

Crowdfunding finanziert hast, feiert

dieses Jahr sein Zehnjähriges. Welche

Träume hast du noch?

Ich möchte irgendwann mal eine Weltreise

machen. Mich macht das Reisen so glücklich,

das ist echt mein Ding. Vor allem Orte,

die nicht so touristisch sind. Also lieber

Chile als Bali. Sich auf Abenteuer einlassen.

Aber musikalisch bin ich an einem Punkt,

wo ich denke: Ich habe so viel erreicht,

ich habe nicht den Traum, Weltkarriere zu

machen oder in Stadien zu spielen. Es muss

nicht immer größer werden – weil ich auch

weiß, dass das nicht unbedingt der Weg

zum absoluten Glück ist, sondern es immer

eine zweite Seite der Medaille gibt. Ich

möchte lieber ein Leben in Balance führen.

Ich finde die Fantastischen Vier machen

das ganz gut. Die bringen alle drei Jahre

eine Platte raus, aber sind zwischendurch

auch zwei Jahre im Garten und pflanzen

Zeug an.

WEITERE INFORMATIONEN:

@maxgiesinger



96 // BOLD THE MAGAZINE IMPRINT

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