Blickpunkt 45 - Deutscher Alpenverein Sektion Hanau
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lick. bericht<br />
leuchteten. Meine Mitwanderer waren<br />
genauso begeistert wie ich und<br />
sie zeigten mir unterwegs am Meer<br />
einige versteckte, fast unzugängliche<br />
Dünen mit einer in Vergessenheit<br />
geratenen Anlegestelle der<br />
Maoris, die nur noch wenige Einheimische<br />
kennen. Vom Weg aus,<br />
der durch dichten Busch führte,<br />
war das Meer nur zu erahnen. Klasse,<br />
die Kiwis! In der kleinen Hüttensiedlung<br />
Port Craig fühlten sich<br />
außer uns noch viele Sandflys<br />
wohl, die allen trotz Fliegengitter<br />
und Mückenschutz arg zusetzten.<br />
Der einzige wirkliche Nachteil in<br />
Neuseeland! Auch in Port Craig gab<br />
es am folgenden Morgen ein<br />
warmes Porridge und stärkte für<br />
die bevorstehende „Dschungeltour“.<br />
Nach zwei Tagesetappen<br />
mit Gehzeiten zwischen 7 - 8 Stunden<br />
war die heutige letzte Etappe<br />
mit 5 Stunden kürzer. Eine längere<br />
Strecke wurde direkt am Strand zurückgelegt<br />
– ein wundervolles Erlebnis<br />
hier zu wandern! Ehe ich<br />
mich versah, befand ich mich wieder am Ausgangspunkt und<br />
meldete mich nach holperiger Rückfahrt über eine 9 km lange<br />
Buckelpiste wieder in Tuatapere ab. Vor mir lagen noch gut<br />
200 Kilometer Fahrt nach Queenstown, für die ich über 3<br />
Stunden benötigte. Die State Highways auf der Südinsel sind<br />
eigentlich Landstrassen und der Verkehr ist sehr überschaubar.<br />
Wenn mehr als drei Fahrzeuge entgegenkamen oder<br />
überholten, fühlte man sich schon fast gestresst. Voller Kontrast<br />
zum Fjordland dann mein nächstes Ziel: Die Eventstadt<br />
Queenstown erreichte ich im strömenden Regen, hier war das<br />
Unterhaltungsangebot mit Restaurants, Shops und Bars allgegenwärtig.<br />
Eine Fahrt mit dem historischen, altehrwürdigen<br />
Dampfschiff TSS Earnslaw über den großen Fjordsee zum Dinner<br />
auf der am anderen Ufer liegenden Station (Schafzuchtstation)<br />
war schon wieder bei schönstem Wetter möglich. Solch<br />
wunderbare, abwechslungsreiche und beeindruckende Natur<br />
– zum „verrückt werden schön“. Die Fahrt an der Westkü-<br />
ste entlang gestaltete sich wie erwartet<br />
ziemlich verregnet und der<br />
Zugang zum Fox-Gletscher blieb<br />
wegen Überschwemmung gesperrt.<br />
Beim Franz-Josef-Gletscher hatte<br />
ich mehr Glück – die Sonne kam<br />
heraus und auf einer Wanderung<br />
zum Gletscherbruch kam ich wieder<br />
in Kontakt mit der „Zivilisation“:<br />
Hier tummelten sich etliche Touris!<br />
Von Hokitika aus, der Jade-Stadt,<br />
gelangte ich im weiteren Verlauf<br />
durch wildromantische Landschaften<br />
und auf Haarnadel-kurvigen<br />
Strassen in den Abel Tasman Nationalpark.<br />
In der Golden Bay und<br />
dem auf dem Abel Tasman Walk ließen<br />
sich sehr schöne Wanderungen<br />
unternehmen: Oben „Allgäu-Landschaft“,<br />
unten Strand und Meer und<br />
am Horizont Toskanaimpressionen<br />
mit einem Hauch Schwarzwaldatmosphäre.<br />
Den Abschluss meines<br />
Südinselaufenthaltes verbrachte ich<br />
dann im Hafenstädtchen Picton. Eine<br />
Bootstour zur Vogelschutzinsel<br />
brachte Kormorane, Sturmtaucher,<br />
Delfine und etliche andere Tiere zum Greifen nahe, so etwas<br />
kennt man meist nur aus dem Fernsehen! Die kleine Stadt war<br />
ein sehr angenehmer Ort, um den Besuch auf der Südinsel abzuschließen.<br />
Es gab nette Cafes, einen Yachthafen, sowie einen<br />
liebevoll angelegten Park am Meeresufer. Vor allem der<br />
wunderschöne Blick auf die Marlborough Sounds – das sind<br />
viele kleine Schäreninseln, auf denen man ebenfalls eine<br />
mehrtägige Hüttentour unternehmen kann. Das Gepäck wird<br />
hier auf dem Queen Charlotte Track von Booten transportiert,<br />
wenn man es nicht selbst tragen will oder kann. Ebenso bringt<br />
ein Boot die Wanderer zum Ausgangsort und man kann von<br />
verschiedenen Punkten auch eine Abholung zurück nach Picton<br />
vereinbaren. Wie schade, dass hierzu die Zeit nicht mehr<br />
ausreichte – nach knapp zwei Wochen hieß es dann, die Fähre<br />
zur Nordinsel zu nehmen, die ich für mich und das Auto<br />
schon in Deutschland reserviert hatte.<br />
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