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Ahnenkreis C — Kneiff - Famille Michon Bloemink

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Jean Baptiste Leclercq und<br />

seine große Familie.<br />

From Diethard Amelung ©<br />

December 2009<br />

Erforscht, gesammelt, geschrieben<br />

von<br />

© Diethard Amelung.


3<br />

Inhalt.<br />

Einleitung 4<br />

Quellen und Abkürzungen 11<br />

<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq 13<br />

<strong>Ahnenkreis</strong> B <strong>—</strong> Wickel 24<br />

<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong> 27<br />

Eine mißlungene Bekehrung 43<br />

Der Hanauer Pfarrgarten 53<br />

unsere Großmama 58<br />

Blumengruß vom Schloss Lichtenberg 60<br />

Geburtstagsbrief von Minna Leclercq 61<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel 62<br />

Testament <strong>Kneiff</strong> 84<br />

Stammbaum Leclercq-Bourbier 85<br />

Abbildungen 93<br />

Register 119


Einleitung.<br />

Den Beginn meiner Beschäftigung mit der Familienforschung kann ich ziemlich genau<br />

datieren. Am17. Dezember 1989 fand ich im Nachlass meines Vaters einige urkunden, die ich<br />

mit väter1icher Hilfe zwischen 1937 und 1939 gesammelt hatte. Damals konnte ich nicht<br />

ahnen, auf welch Abenteuer ich mich mit Sichtung dieses Fundes einließ. Zunächst hatte ich<br />

jedoch Bedenken, mich mit dem Thema ,,Ahnenforschung” zu beschäftigen. Im den<br />

Urkunden beiliegenden Ahnenpass waren auch die 1935 zum ,,Schutze des deutschen Blutes”<br />

erlassenen abscheulichen ,,Nürnberger Gesetze” abgedruckt. Das Wort ,,Ahnenforschung”<br />

war für mich mit den Begriffen ,,Ariernachweis”, ,,Rassenwahn” und anderen Erinnerungen<br />

belastet. Es bedurfte erst eines weiteren Anstoßes, mich näher mit den Vorfahren zu befassen.<br />

Bei der Suche nach einem passenden Geschenk zum 92. Geburtstag meiner Mutter am 24.<br />

Juli 1990 kam ich auf die Idee, eine Tafel mit allen Nachkommen ihrer Urgroßeltern<br />

Grotefend zusammenzustellen. Dazu mussten zunächst die Daten gesammelt und<br />

Nachkommen aus den Familien Rolffs und Grotefend angeschrieben und um Mithilfe<br />

gebeten werden. Als ich mich schließlich daran machen wollte, aus den Daten die<br />

Nachkommen tafel zu erstellen, musste ich feststellen, dass die unterlagen lückenhaft waren.<br />

um die Lücken auszufüllen, blieb mir nichts anderes übrig, als die betreffenden Pfarrämter<br />

anzuschreiben und um Tauf-, Heirats- und Sterbeurkunden der Vorfahren zu bitten. und<br />

damit war ich mittendrin im ,,Abenteuer Familienforschung.”<br />

Zunächst galt es, in die bereits vorhandene Urkundensammlung und die schnell<br />

hinzukommenden neuen Daten eine gewisse Ordnung hineinzubringen. Dazu wird heute von<br />

Genealogen überwiegend das 1898 von Stephan Kekulé von Stradonitz vorgeschlagene<br />

Schema zur Bezifferung von Ahnentafeln genutzt. Dabei bekommt die Nummer 1 derjenige,<br />

auf den sich die Ahnentafel bezieht. Nr. 2 erhält dann der Vater, Nr. 3 die Mutter, Nr. 4 und 5<br />

die Großeltern väter1icherseits, Nr. 6 und 7 die Großeltern mütterlicherseits. Die Reihe der<br />

Urgroßeltern beginnt mit dem Urgroßvater väterlicherseits und Nr. 8 und endet bei der<br />

Urgroßmutter mütterlicherseits mit Nr. 15. Alle männlichen Vorfahren erhalten damit gerade<br />

Zahlen, alle weiblichen ungerade. Man erkennt leicht, dass die Ordnungszahl, die sogen.<br />

Ahnenziffer (AZ) jedes Vaters das Doppelte der AZ des Kindes beträgt. Die nächst höhere<br />

Zahl ist dann die Ordnungszahl der Ehefrau bzw. Mutter. Die Zu- und Einordnung jedes<br />

Vorfahren ist mit dieser Bezifferung problemlos möglich. In den nachfolgenden Abschnitten<br />

4


Einleitung<br />

wurde den Angehörigen meines Familienstammes, d.h. mir und meinen Geschwistern<br />

die Ahnenziffer 1 zugeordnet, Großmutter Amelung bekommt damit die Ziffer 5. Bei den<br />

Geschwistern Brandt erhält sie die Ziffer 7. für die Vettern und Kusinen aus den Familien<br />

Alpers bat ihre Großmutter Louison ebenfalls die Ziffer 7, während für die Geschwister<br />

Braun wie für die Geschwister Amelung Ziffer 5 gilt.<br />

Eine Aufzählung ausschließlich nach Ahnenziffern hat jedoch den Nachteil, dass<br />

spätestens ab der 4. Vorfahrengeneration der Abstand zwischen den Generationen immer<br />

größer wird, schließlich kaum noch zu überschauen ist und zum Kopfrechnen zwingt.<br />

Deshalb wurden in jedem <strong>Ahnenkreis</strong> die Ahnenlisten nach Stämmen getrennt. Jeder<br />

Ehepartner, von dem mindestens die Großeltern bekannt sind, erhielt eine eigene Teilliste,<br />

die alphabetisch in den <strong>Ahnenkreis</strong> eingeordnet wurde.<br />

Die Daten wurden zunächst mit dem Genealogieprogramm von Dr. Heribert Reitmeier<br />

(AHNENWIN) erfasst und dann mit einem Schreibprogramm bearbeitet. Den Ortsangaben<br />

wurde ,,Müllers Grosses Deutsches Ortsbuch” aus dem Jahre 1999 zugrunde gelegt. Die<br />

Familiennamen wurden durchweg mit Großbuchstaben geschrieben. Eine Ausnahme<br />

bilden die Ehen, bei denen nach dem frühen Tod eines Partners, es waren überwiegend die<br />

Frauen, eine zweite oder dritte Ehe geschlossen wurde. In diesen Fällen wird nur der<br />

Name der Ehefrau mit Großbuchstaben geschrieben, die als Mutter des die Ahnenlinie<br />

weiterführenden Kindes eine Ahnenziffer erhalten hat.<br />

Ein paar Bemerkungen zu den Quellenangaben. Im 30. Jahrgang der Norddeutschen<br />

Familienkunde findet sich dazu eine Notiz unter dem bezeichnenden Titel ,,Kampf dem<br />

Quellenmuffel.” Der Autor bemängelt m. E. zu Recht, dass die in vielen genealogischen<br />

Arbeiten übliche summarische Angabe über die Herkunft der Daten jedem, der aus dieser<br />

Quelle schöpfen möchte, das Leben schwer macht. Wer schon einmal in Großstädten mit<br />

ihren zahlreichen Kirchengemeinden nach einem Kirchenbucheintrag gesucht bat, weiß<br />

um den Zeitaufwand, der entsteht, wenn in der Primärquelle ein Hinweis auf die<br />

betreffende Kirchengemeinde fehlt. Mein Vorgehen, nach jedem Vorfahren die Quellen zu<br />

nennen, mag übertrieben erscheinen. Mir bat sich diese Praxis jedoch bewährt und deshalb<br />

habe ich sie hier beibehalten. Das gleiche gilt für das Rautenzeichen ~, das sich hinter<br />

vielen Daten findet. Es weist darauf hin, dass von diesem Eintrag eine Kopie bzw. eine<br />

wörtliche Abschrift des Kirchenbucheintrages oder eine amtliche Bescheinigung in<br />

meinem Familienarchiv vorliegt.<br />

5


Einleitung<br />

Mit der Erforschung unserer Vorfahren Leclercq im Departement Oise bat sich unser<br />

Großonkel Alphons Leclercq Ende des 19. Jahrhunderts eingehend beschäftigt. Die von ihm<br />

zusammengetragenen Dokumente sandte seine Witwe Adeodata 1935 nach Königstein. Der<br />

Weg, den diese Archivalien nach Königstein genommen haben, lässt sich an Hand von<br />

Briefen recht gut verfolgen. Am 26.1.1935 schrieb Witwe Adeodata aus Warschau an ,,Chère<br />

Emmy” in Königstein, dass sie nach den Dokumenten suche. Zusammen mit anderen<br />

Papieren seines Vaters habe Alphons seine eigenen Funde in einer Metallkiste (cantine) beim<br />

Umzug aus Algerien mitgebracht. Die Kiste wurde jetzt mit vielen anderen Objekten und<br />

Büchern in einem schwer zugänglichen Raum lagern. Sie wolle sich bemühen, den Behälter<br />

samt wertvollem Inhalt zu finden. Wichtig ist folgende Bemerkung in diesem Schreiben:<br />

Alphons sei es nicht gelungen, die Verbindung zu einer Leclercq-Linie in Tournai/Belgien<br />

herzustellen. Wört1ich: ,,Alphonse a en effet travaillé à un arbre généalogique de la famille<br />

afin de rétablir la filiation avec les Leclercq de Tournai, mais je sais qu’il n’a pas réussit, un<br />

point d’attache lui manqua.”<br />

Mit Hilfe von Tochter Edmée wurde schließlich die Kiste in Warschau gefunden. Edmée, die<br />

damals an der polnischen Botschaft in Berlin arbeitete, nahm die Dokumente mit und übergab<br />

sie dem monatlich verkehrenden Kurier zum polnischen Konsulat in Frankfurt, der für die<br />

Weiterleitung nach Königstein sorgte. Adeodata legte einem zweiten Schreiben vom<br />

15.2.1935 eine Liste der übersandten Dokumente bei.(1) Sie waren die Grundlage für den in<br />

den 70ern Jahren von Pfarrer Dr. Gerber erstellten Stammbaum der Familie Leclercq. Die<br />

Stammreihe der männlichen Vorfahren Leclercq wurde von ihm zu einer Sippentafel<br />

erweitert unter Einbeziehung der Familien Amelung, Brandt, Alpers, Braun und Bourbier.<br />

Der von Dr. Gerber um 1980 erstellte Stammbaum war der Ausgangspunkt für meine Such<br />

nach den französischen Ahnen. Im Vordergrund standen dabei zunächst die weiblichen<br />

Vorfahren, über<br />

6<br />

(1) Die Liste von Adeodata Leclercq: l.)Certificat d’etat civil de Claude le Clercq.<br />

2.)Acte de naissance de J.F.B. Claude Le Clercq. 3.)Acte de décès de J.B.Claude<br />

Leclercq. 4.)Acte de naissance de G.S.A. Wable. 5.)Acte de naissance de J.B.Fr.<br />

Leclercq. 6.)Fxtrait de mariage de J.B.Fr. Leclercq, une pièce de l’Etat civil.<br />

7.)une pièce de l’eglise. 8.)Receptionsurkunde de J.B.Fr. Leclercq. 9.)Certificat de<br />

la sujétion prusse de J.B.Fr. Leclercq. 1O.)Généalogie des Wickel (petite feuille).<br />

1 l.)Deux certificats militaires de G. Wickel. 12.)Geburtsschein der Luise<br />

Fréderica <strong>Kneiff</strong>. 13.)Extrait de naissance de Gabriel Maximilien le Clercq de<br />

Tournai. 14.)Le jugement du Tribunal de Gap concernant l’ortographie de nom Le<br />

Clercq.


Einleitung<br />

die bisher wenig bekannt war. über Frau Hélène Georger-Vogt, einer Straßburger<br />

Historikerin, wurde 1992 der Kontakt zur genealogischen Gesellschaft des Departments Oise<br />

in Compiègne hergestellt. von dort erhielt ich 20 Geburts-, Tauf-, Heirats- und<br />

Sterbebescheinigungen, überwiegend aus Saintines und Lataule. Beide Dörfer liegen im<br />

Dept. Oise, etwa 100 km nördlich von Paris und in unmittelbarer Nähe von Gournay sur<br />

Aronde, wo die Stiefschwester des Urgroßvaters Leclercq lebte, die Stammmutter der weit<br />

verzweigten Familie Bourbier. für die weitere Forschung besorgte ich mir aus der<br />

genealogischen Bibliothek der Mormonen in Utah eine Verfilmung des Kirchenbuches der<br />

römisch-katholischen Kirchengemeinde Lataule. In der Darmstädter Filiale dieser Bibliothek<br />

konnte dann der Film durchgesehen und ausgewertet werden. Es war angesichts der<br />

sprachlichen Probleme eine recht mühsame Arbeit.<br />

Auffällig war, dass im Kirchenbuch von Lataule der Name unserer Vorfahren bis etwa 1750<br />

ohne ,,c” und zudem getrennt geschrieben wurde. Im Kirchenbuch steht also ,,le clerq” statt<br />

der jetzigen Schreibweise ,,Leclercq”. Diese ,,getrennte” Schreibweise bat Alphons Leclercq<br />

1890 zu einem Gesuch an die zuständige Behörde seines Geburtsortes Gap in Südfrankreich<br />

veranlasst. Er bat, seine Geburtsurkunde vom 5.8.1862 entsprechend zu ändern. Mit<br />

Schreiben vom 29.4.1891 bat ,,Le President du Tribunal/Signé Labstie” dem Gesuch von<br />

Alphons Le Clercq stattgegeben. Dies Schreiben bat sich in den Familienpapieren erhalten.<br />

Was mag den Onkel zu dieser Bitte bewogen haben? Es ist zu vermuten, dass die Verlobung<br />

mit einer Dame aus dem polnischen Adel bei ihm den verständlichen Wunsch weckte, in<br />

seiner gesellschaftlichen Stellung aufgewertet zu werden. Im Handbuch ,,Le Nobilitaire de<br />

France” sind 7 Familien mit so schönen Namen wie ,,Le Clerc de Bussy”, ,,Le Clerc des<br />

Fourolles”, ,,Le Clerc de Lassigny” u.a. verzeichnet.<br />

Vielleicht bat eine ähnliche Ursache die auffällige Diskrepanz zwischen der Alphons’schen<br />

und damit der von Dr. Gerber bzgl. der adeligen Vorfahren in Belgien ergänzten Ahnenliste<br />

und meinen eigenen Ergebnissen. Großonkel Alphons nennt als Vater des Landwirts Claude<br />

Leclercq einen ,,Nicolas Francois Le Clerq”, der aus Tournai in Belgien stammen soll. In<br />

seinem Nachlass fand sich die Geburtsurkunde eines Gabriel Maximilien Le Clercq vom<br />

10.3.1636 aus Tournai. Es fehlt aber der Nachweis, dass Nicolas Francois und Gabriel<br />

Maximilien in einem verwandtschaftlichen Verhältnis stehen. Das vorstehend zitierte<br />

Schreiben seiner Witwe zeigt, dass Alphons nach einer Brücke gesucht hat, jedoch ohne<br />

Erfolg. und dabei wird es<br />

7


Einleitung<br />

wohl bleiben, wie ich nach den Forschungen im Kirchenbuch von Lataule annehmen<br />

möchte. 2<br />

Im Kirchenbuch von Lataule wird nämlich am 20.1.1699 bei der Hochzeit zwischen Claude<br />

Le Clercq und Marie Le Blond als Vater des Bräutigams der ,,feu (verwitwete) André Le<br />

Clerq” genannt. Die von Alphons nicht erwähnte Taufe des Claude Le Clercq fand am<br />

18.10.1678 in Belloy/Oise statt. Vater war André Leclerq. Da der Name Leclercq im<br />

Kirchenbuch von Lataule selten und offensichtlich nur bei unmittelbaren Angehörigen der<br />

Familie Leclercq auftaucht, besteht eigentlich kein Zweifel daran, dass Claude der Sohn des<br />

André und nicht, wie von Alphons vermutet, der Sohn des Nicolas Francois ist. Es mag<br />

betrüblich erscheinen, dass eine adelige Abstammung der Familie Leclercq unwahrscheinlich<br />

ist. Aber die urkundlich belegten Fakten sprechen eine andere Sprache.<br />

Kurz einige Bemerkungen zu den Einträgen in den Kirchenbüchern. In vielen Gemeinden<br />

sind die Geburts- und Todestage erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vermerkt<br />

worden. Entsprechend dem ursprünglichen Zweck, nämlich der schriftlichen Bestätigung der<br />

kirchlichen Handlung wurden davor oft nur die Tauf- und Begräbnisdaten eingetragen.<br />

Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass bis weit ins 19. Jahrhundert hinein beim Tod nicht das<br />

Geburtsdatum sondern das Alter des Verstorbenen angegeben wird. Diese Angaben sind nicht<br />

immer zuverlässig. Mit Abweichungen von 2 bis 3 Jahren muss gerechnet werden. An vielen<br />

Orten beginnen zudem die Sterbeeinträge in den Kirchenbüchern oft Jahrzehnte später als die<br />

Einträge von Geburt und Heirat.<br />

2<br />

8<br />

Als kleine Ergänzung zu diesem Thema eine Mitteilung, die ich von meinem Schwager Michel Potocki<br />

erhalten habe. Er schreibt u.a.: Der Name Leclercq in seinen verschiedenen Schreibweisen ist vor a11em im<br />

Norden Frankreichs verbreitet. Er bedeutet soviel wie ,,Der Geistliche” und kommt wahrscheinlich aus dem<br />

Flämischen und ist die französische Anpassung des Namens ,,De Klerq”. Das ,,de” ist in der flämischen<br />

Sprache im Gegensatz zur französischen ein Artikel und kein Adelsprädikat. Das ,,Le” ist in Frankreich<br />

keinesfalls ein Adelsprädikat. Es wurde von einigen Noblierten, die durch die Revolution ihre Titel verloren<br />

hatten, dem Namen vorangesetzt, weil es so ähn1ich klingt wie ,,de”. Interessant ist eine weitere Bemerkung<br />

meines Schwagers: Napoleon gab den Kindern seiner polnischen Geliebten Marie Walewska den Titel<br />

,,Comte Walewski”. Der Gedanke, in der näheren Verwandtschaft von Tante Edda eine Beziehung zum<br />

körperlich kleinen aber mi1itärisch und politisch großen Korsen vermuten zu dürfen, ist durchaus reizvoll,<br />

soll jedoch hier nicht weiter ausgesponnen werden. Vielleicht findet sich unter den vielen Ur- und<br />

Ururenkeln von Jean Baptiste Leclercq ein genealogisch Interessierter, der diese Spur aufnimmt.


Einieitung<br />

Folgende genealogische Zeichen werden in diesen Ahnenreihen benutzt:<br />

* Geburt Taufe = Heirat + Todestag = Beerdigung.<br />

Bei den Vorfahren unserer Großmutter Emilie (Emmy) Amelung geb. Leclercq und ihrer<br />

Schwester Louison (Lia) Braun geb. Leclercq können nach dem Herkunftsgebiet 3<br />

Ahnenlinien unterschieden werden. Der <strong>Ahnenkreis</strong> A - Leclercq, es sind die Vorfahren des<br />

Urgroßvaters Jean Baptiste Leclercq, wurde bereits erwähnt. Es waren Landwirte und<br />

Kaufleute, vorwiegend ansässig in Lataule, einem nahe Gournay gelegenem Dorf. Die Linie<br />

konnte bis weit ms 17. Jahrhunderts zurückverfolgt werden.<br />

Im <strong>Ahnenkreis</strong> B - Wickel werden die Vorfahren seiner Frau Wilhelmine (Minna) geb.<br />

Wickel erfasst. Hier bewegen wir uns in einem relativ eng begrenzten Gebiet. Die Vorfahren<br />

Wickel waren Rheinschiffer, aber auch ein Schullehrer ist darunter. In den Kirchenbüchern<br />

von Remagen und Oberwinter am Rhein und dann im Westerwald lassen sie sich ebenfalls<br />

bis ms 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Der erste nachgewiesene Namensträger Wickel<br />

wurde 1637 in Steinbrücken bei Dillenburg geboren. Bei einer der weiblichen Ahnenlinien<br />

dieses Familienzweiges ist die Quellenlage dagegen ungünstig. Die Ahnenlinie Simonis führt<br />

zwar auch nach Remagen. Die Eintragungen in den evangelischen Kirchenbüchern beginnen<br />

hier jedoch erst um 1770 und weisen auch später größere Lücken auf. 3 .<br />

Beim <strong>Ahnenkreis</strong> C - <strong>Kneiff</strong>, den Vorfahren der Elsässer Arzttochter Lisa Frederic <strong>Kneiff</strong>,<br />

es ist die Mutter von Wilhelmine Leclercq geb. Wickel, bewegen wir uns vom Elsaß über<br />

Keula in Sachsen-Anhalt und Torgau in Brandenburg bis nach Landsberg an der Warthe in<br />

der ehem. Neumark. Hier konnten die Vorfahren bis ms 16. Jahrhundert zurückverfolgt<br />

werden. Da es kaum Überschneidungen mit den Ahnenlinien Leclercq und Wickel gibt,<br />

wurde der <strong>Ahnenkreis</strong> <strong>Kneiff</strong> abgetrennt. Interessant ist hier der Torgauer Patrizier Paul<br />

Ringenhain. um 1610 war er wohl der reichste Bürger Torgaus. Er besaß sechs Häuser,<br />

Gärten und ein Vorwerk mit großen landwirtschaftlichen F1ächen. Sein Barvermögen<br />

erlaubte es ihm, im<br />

(3) Bei der Rückverfolgung einer jeden Ahnenreihe kommt schließlich der Punkt, an dem es nicht<br />

weitergeht. für den Familienforscher ist es natürlich unbefriedigend, wenn dieser Punkt wie bei den<br />

Vorfahren Simonis schon im 18. Jahrhundert liegt. Kriegseinwirkungen und die in früheren Jahrhunderten<br />

oft verheerenden Stadtbrände, die besonders das Stadtzentrum mit Kirche und Pfarrhaus betrafen, ließen<br />

auch die Kirchenbücher und andere Archivalien nicht verschont.<br />

9


Einleitung<br />

Jahre 1637 an die schwedischen Truppen als Kontribution 464 Gulden zu zahlen. Sein<br />

prächtiges Wohnhaus birgt eindrucksvolle Deckengemälde. Es wurde in den letzten Jahren<br />

aufwendig restauriert. 4<br />

Die 3 <strong>Ahnenkreis</strong>e werden ergänzt durch Dokumente, in denen das Leben von Jean Baptiste<br />

Leclercq und ein Bruderzwist in seinen letzten Lebenstagen geschildert werden. Die Chronik<br />

schließt ab mit den Stammbäumen <strong>Kneiff</strong>-Wickel und Leclercq-Bourbier.<br />

Kein Familienforscher kann auf die Hilfe anderer Forscher verzichten. Frau Hélène Georger-<br />

Vogt, Straßburg, danke ich für die Hilfe bei den Forschungen im Elsaß und im Dept. Oise.<br />

Herrn Dr. Jürgen Herzog, Torgau, bin ich sehr zu Dank verpflichtet für viele Daten aus<br />

Torgaus Geschichte. Herzlich danken möchte ich auch Chris Gast in Berlin für die Daten der<br />

Familien Braun, Alpers und Gast und eine Reihe von Familienfotos und Gerda Braun in<br />

Bietigheim für die Daten und Fotos ihrer Familie. Didier Wickel und Etienne <strong>Michon</strong><br />

verdanke ich die Forschungen zum französischen Ast der Familien Wickel und Leclercq.<br />

Bei dem hier vorgestellten umfangreichen Datenmaterial kann es leider nicht ausbleiben, dass<br />

trotz mehrfacher Durchsicht Fehler übersehen wurden. Ich bitte in dieser Hinsicht um<br />

Nachsicht und ggf. um Korrekturen. Das gleiche gilt für die Umsetzung meiner Sucharbeit in<br />

eine druck- und lesbare Form. Bis vor wenigen Monaten waren mir Begriffe wie<br />

Formatierung, Umwandlung in eine pdf-Datei, Bildbearbeitung und -beschriftung und<br />

Einfugen von Kopfzeilen unbekannt. Vor allem das Einbringen der m.E. für die<br />

Strukturierung eines Textes wichtigen Kopfzeilen erwies sich mit dem Wordprogramm als<br />

recht schwierig. Nach vielfachem vergeblichen Bemühen habe ich schließlich das Problem<br />

durch Einfugen einer Tabellenzeile zu lösen versucht.<br />

(4) Diese Angaben verdanke ich Herrn Dr. Jürgen Herzog, Torgau.<br />

10


Quellen und Abkürzungen.<br />

Amelung,W. Amelung,W.: Lebenserinnerungen als Zeitgeschichte. Königstein/T. 1984.<br />

Amelung,D. Amelung,D.: Vorfahren der Geschwister Rolffs. DFA Bd. 147.. Degener-<br />

Verlag 2006.<br />

AK <strong>Ahnenkreis</strong>.<br />

Bonhoff,F. Bonhoff,F.: Goslarer Bürgerbuch 1700-1801. Hamburg 1940.<br />

Bopp,M.J. Bopp, M..J.: Die evangelischen Geistlichen und Theologen in Elsaß u.<br />

Lothringen. Degener-Verlag 1959.<br />

Burose,H. Burose,H.: Bürgerbuch der Bergstadt Clausthal.<br />

1667-1747.<br />

BR Bürgerrecht.<br />

DFA Deutsches Familien Archiv. Degener-Verlag.<br />

Granzin,M. Granzin,M.: Osteroder Bürgerbuch 1600-1919. Göttingen 1978.<br />

Heller,B. Heller,B.: Die Ratsherren und Viermänner der Stadt Osterode. Norddeutsche<br />

Familienkunde 1954.<br />

Herzog,J. Dr. Jurgen Herzog, Torgau. Pers. Mitteilung.<br />

Hulsemann,W. Nachlass von Dipl. Ing. Werner Hülsemann, Stuttgart.<br />

KB Kirchenbuch.<br />

.Meyer,P. Meyer,P.: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-<br />

Lippes seit der Reformation. Göttingen 1943.<br />

Moderow, H. Moderow,H.: Die evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation<br />

bis zur Gegenwart. Stettin 1903.<br />

Muller,W. Muller,W.: Die Kirchen und Klöster zu Osterode am Harz. Osterode 1952~<br />

Scheffler,W. Scheffler,W.: Goldschmiede Niedersachsens. Berlin 1965.<br />

Schimpf,F. Schimpf,F.: Die Mitglieder der Kauf- und Kramergilde zu Osterode von 1575-<br />

1650. Heimatblätter f. d. sudwestl.<br />

Harzrand. Heft 28,44,1972.<br />

StA. Stadtarchiv.<br />

11


14<br />

<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq.<br />

Der <strong>Ahnenkreis</strong> Leclercq beginnt mit Emilie Amelung geb. Leclercq und ihren<br />

Geschwistern Alphons und Louison. Während ich mich bei den biographischen Angaben<br />

in der Regel auf die Daten und die wichtigsten Angaben zur beruflichen Laufbahn<br />

beschränkt habe, werde ich bei den Stammmuttern und ihrem einzigen Bruder hiervon<br />

abweichen. An meine Großmutter Emmy Amelung und ihre Schwester Lia Braun habe ich<br />

sehr persönliche Erinnerungen, die ich hier einfließen lassen möchte.<br />

5a LECLERCQ Emilie (Emmy) Wilhelmine Louise, * 27.06.1864 in Straßburg +<br />

08.08.1936 in Königstein/T. unsere ,,Großmama” haben wir älteren Enkel noch lebhaft in<br />

Erinnerung. Sie erlebte Geburt und Heranwachsen von 10 Enkeln. In ihrem Wohnzimmer<br />

wurden die Geburtstage gefeiert. Auch nach der sonntäglichen Hausandacht traf sich<br />

rege1mäßig die Enkelschar bei ihr und durfte sich nach Herzenslust in einer Gebäckdose<br />

bedienen. Aus kindlicher Sicht hat Enkel Siegfried das geschildert (siehe Anhang). Ihr<br />

Wesen war geprägt von Gute, Toleranz, Verständnis, Mitempfinden. Seit dem Jahre 1891<br />

stand sie ihrem Mann im Sanatorium tatkräftig zur Seite, in den ersten Jahren wohl noch<br />

selbst am Herd, und hielt ihm bei allen hauswirtschaftlichen Problemen den Rücken frei.<br />

Zitat aus der Traueransprache: ,,Was die alte ,Kuranstalt und das neue ,Waldsanatorium<br />

geworden, gewesen und geblieben sind, das ist neben dem ärzt1ichen, persönlichem und<br />

sozialen Wirken ihres Mannes in gleicher Weise ihr zu verdanken.”<br />

Nach einem Sturz mit Schenkelhalsbruch und monatelangem Kliniksaufenthalt in<br />

Frankfurt war ihr Aktionsradius seit 1927 stark eingeschränkt. Sie bewegte sich in einem<br />

viereckigen Holzgestell, das sie Schritt für Schritt weiterrückte Nur sehr mühsam konnte<br />

sie sich bis in den Speisesaal und zur Hausandacht bewegen. Ein Rollstuhl oder gar ein<br />

Rollator standen außerhalb des damaligen Blickfeldes. Persönlich war sie äußerst<br />

anspruchslos. Auch auf frühen Fotos ist sie nur mît einer schwarzen oder weißen Bluse<br />

und einem schwarzen Kleid zu sehen. So lebt sie auch in unserer Erinnerung. Bis zuletzt<br />

hat sie ohne Brille Blumenstickereien angefertigt und Tischdecken und Servietten damit<br />

geziert, die Vorlagen dazu eigenhändig nach der Natur gezeichnet. Nur wenige schriftliche<br />

Zeugnisse von ihr sind erhalten geblieben. Geschrieben waren sie meist mit dem Bleistift<br />

in deutscher Schrift, sie sind deshalb jetzt weitgehend verblasst.


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq.<br />

Sie hatte nicht nur ein offenes Ohr und ein mitfühlendes Herz für die vielen Helfer im<br />

Sanatorium. Es war auch selbstverständlich, dass die vorbeiziehenden ,,Brüder der<br />

Landstraße” (heute lieblos Penner genannt) nicht verscheucht wurden, sondern auf der für<br />

sie vor dem Kucheneingang vorgesehenen Bank ein Mittagessen bekamen und ggf. auch<br />

ein Nachtlager auf dem Heuboden in der Mühle. Zwei ihrer Bemerkungen sind mir in<br />

Erinnerung geblieben. Sie hörte, dass einem der Gärtner das Fahrrad gestohlen worden<br />

war. Sie hat nun nicht etwa den Dieb verdammt und den Bestohlenen bedauert, nein, ihr<br />

Kommentar lautete: ,,Es ist schlimm, dass es arme Menschen gibt, die so etwas tun<br />

müssen!” und am 1. Juli 1934 sass sie in der Hausandacht und hörte von den vielen Toten,<br />

die beim sogen. Röhm putsch in Deutschland dem neuen Regime zum Opfer gefallen<br />

waren. ,,Wie kann man so viele Menschen einfach grundlos umbringen ! ?“<br />

15<br />

Auf ihrem letzten Weg in den frühen Morgenstunden des 11. August 1936 schritten<br />

Familie und alle Angestellte hinter dem Sarg auf dem mit 2 Rappen bespannten Gefährt<br />

vom Hof des Sanatoriums zum Friedhof. Ihr Schwiegersohn Alexander Pelissier sprach<br />

die letzten Worte. für die Enkel war es der erste Todesfall in der Familie. oo 21.11.1 887~<br />

in Hanau mit Georg Julius Hugo AMELUNG, * 17.07.1857 in Altena/W. + 04.02.1948 in<br />

Königstein/T. Arzt. Gründer der Kuranstalt Dr. Amelung.<br />

5b LECLERCQ Jean Baptiste Alphons, * 05.08.1862 Gap/Haute-Alpes/F +<br />

18.04.1899 an Scharlach, wahrscheinlich auf dem seinen Schwiegereltern gehörenden Gut<br />

Antonina zwischen Lodz und dem Wallfahrtsort Tschenstochau gelegen (im 1. Weltkrieg<br />

zerstört). Er war der ältere Bruder von Emilie und Louison. Er besuchte das Gymnasium<br />

in Hanau, anschließend französischer Mi1itärdienst bei den Chasseurs Alpins. Um 1882<br />

Stud. der Theol. Univ. Genf. Im Familienarchiv haben sich eine Reihe seiner Predigten aus<br />

der Zeit zwischen 1885 und 1889 erhalten, darunter die 1. Predigt, gehalten am 5.8.1885 in<br />

Hanau. Weitere Predigtorte waren Friedrichsdorf, Brüssel, Genf, Anvers, Aix-les-Bains,<br />

Chambéry und Jussy (5). Er predigte französisch und deutsch. 5 Während des Studiums in<br />

Genf<br />

5<br />

Im Nachlass von Walther Amelung fand ich im März 2006 elf Briefumschlägen, von 2 bis 12<br />

durchnumeriert und mit einem blauen Band umschlungen. Auf Umschlag Nr. 2 war notiert: ,, 1 manque.” In<br />

den Umschlägen finden sich Entwürfe von Predigten, verfaßt von Alphons Leclercq während seiner<br />

Tätigkeit in Belgien. Für diese Deutung spricht eine Postkarte aus Hanau vom 20.1 1889 im Kuvert 5.<br />

Adressat ist Monsieur A. Le Clercq, pasteur, Bruxelles. In seiner charakteristischen kleinen, aber gut<br />

lesbaren Schrift macht der Vater Jean-Baptiste Leclercq Anmerkungen zu einem Predigttext des Sohnes über<br />

das Verhör des Paulus durch Festus (Apostelgesch. 26). Die Anrede ist kurz: ,,Cher.” unterschrift: ,,Santé,<br />

travail opiniatre, succès, bon à toi Leclercq.” Frei übersetzt: ,,Gesundheit, zähe Arbeit, Erfolg, alles Gute für<br />

Dich Leclercq.” Hinter diese Anmerkungen setzt der Vater noch einige persönliche Worte, die teilweise für<br />

die Nachkommen von Interesse sind: ,,Emmy et Hugo l’ont visité vendredi, puis sont allés chez les jeunes<br />

Schepeler. Mon voisin et fidèle auditeur Junger vient de mourir. Heuser, très malade, ne vivra plus<br />

longtemps.” Es stammen somit auch diese elf Predigttexte von Alphons Leclercq. Die Hoffnung, auch<br />

einmal Predigten seines Vaters zu finden, erfüllte sich nicht.


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq.<br />

lernte er seine Braut kennen. 00 um 1892 mit Maria Adeodata Gräfin WALEWSKA, *<br />

18.09.1866 Lask/Polen + 29.07.1956 Warschau. 6 Eine Tochter (siehe Stammbaum <strong>Kneiff</strong>,<br />

S.77).<br />

5c LECLERCQ Emilie Wilhelmine Louise (Lia), * 28.03.1869 in Hanau/Main +<br />

04.10.1954 in Bensheim-Gronau/Kr. Bergstraße. Schwester von AZ 5. Vorfahre der<br />

Familien Alpers, Gast und Braun. Sie war eine großartige Frau. 1890, nach dem Tod des<br />

Vaters. war sie mit ihrer Mutter nach Königstein gezogen und lebte mit ihr in dem<br />

,,Kleinen Haus” in der Adelheidstraße. Es steht nicht mehr. 1896 heiratete sie den<br />

Drogisten Wilhelm Braun und betrieb mit ihm in Königstein ein Gästehaus. Nach dem 1.<br />

Weltkrieg musste sie sich wegen einer Kniegelenkstuberkulose einer doppelseitige Beinamputation<br />

unterziehen. Das Königsteiner Anwesen in der Frankfurter Straße hat sie<br />

während der Inflation wohl etwas unüberlegt verkauft. Sie Lebte dann zunächst bei<br />

Tochter und Schwiegersohn in Holstein und zog mit ihnen 1922 nach Gronau.<br />

In einem Erker in der Klausenmühle mit Blick auf Einfahrt und Hof war ihr Platz und<br />

damit auch der Mittelpunkt der Klausenmühle. Hier regierte sie mit leichter Hand ihre<br />

Familie und beobachte liebevoll und kritisch das Heranwachsen der 4 Enkel. und hier<br />

haben auch wir Großneffen und -nichten sie bei unseren Besuchen trotz ihrer schweren<br />

Behinderung immer ausgeglichen, temperamentvoll, nie klagend, heiter, ja witzig erlebt.<br />

Sie war unerschöpflich beim Erzählen von kleinen Geschichten aus der Frühzeit des<br />

6<br />

Adeodata Leclercq habe ich noch um 1936/37 in Königstein erlebt, sie gab mir einige Stunden Nachhilfe<br />

in Französisch. Ihre Eltern waren 1909 zu Besuch in Königstein. Im Nachlass von Walther Amelung fand<br />

sich ein Briefchen, offensichtlich gerichtet an Emmy Amelung, Schwester des Schwiegersohnes: ,,Madame!<br />

Je tiens à remercier Monsieur le docteur, ainsi que Vous Madame, pour l’accueil bienveillant pendant notre<br />

séjour à Koenigstein et tout specialement pour Votre gracieuse bonté et amabilité envers moi <strong>—</strong> et je Vous<br />

prie de me croire: Votre toujours très obligé et devoué. Tsadé Walewski. Varsovie 4.IX.09.”<br />

16


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

,,Sanatoriums”. Einmal im Jahr kam sie nach Königstein zu Besuch. Sie wohnte in<br />

Zimmer 15. ,,Huckepack” und damit für uns Kinder eindrucksvoll wurde sie die wenigen<br />

Schritte zu ihrer Schwester Emmy getragen. An den Hochzeiten ihrer beiden Enkel Erika<br />

und Hans in Gronau hat sie noch teilgenommen. Sie wurde auf dem Friedhof in<br />

Königstein beigesetzt. 2 Kinder (siehe Stammbaum <strong>Kneiff</strong>)2 oo 29.11.1896 in<br />

Königstein/T. mit Carl Hermann Wilhelm BRAUN, * 31.01.1862 in Domäne Eichhof bei<br />

Hersfeld + 17.07.1909 in Königstein/T. Eltern: Karl Hermann Braun (1825-1879),<br />

Landwirt auf der Domäne Eichhof, und Minna geb. Albrecht (1832-1899).<br />

10 LECLERCQ Jean Baptiste François, * 02.12.1825 in Saintines/ Oise/F + 24.06.1890<br />

in Hanau. (8) Pfarrer, Dr. theol. Nach dem frühen Tod seiner Mutter kam er 1836 mit 11<br />

Jahren in ein Priesterseminar. Ostern 1852 in Beauvais/Oise Priesterweihe. unmittelbar<br />

danach Versetzung als Dorfpfarrer nach Montretout, einem kleinen Ort. Im Wechsel auch<br />

Tätigkeit im nahe gelegenen Waisenhaus Rossignol. In seinem autobiographischen Roman<br />

schildert er drastisch die Religionsferne der Bevölkerung und den schwierigen Umgang<br />

mit den Jugendlichen. (9) Auch die Anfechtungen, denen er insbesondere beim Abnehmen<br />

der Beichte bei den weiblichen Mitgliedern seiner Gemeinde ausgesetzt war und die<br />

seinen Vorstellungen von einem zölibitären Leben widersprachen, werden in dem Roman<br />

nicht ausgespart.<br />

Nach 3 Jahren hat sein Abt cm Einsehen, er darf die Gemeinde verlassen und arbeitet fast<br />

ein Jahr in Paris als Kaufmann. In dieser Zeit beschäftigt et sich mit den Weltreligionen<br />

und wird durch gute<br />

7<br />

8<br />

17<br />

Siehe auch ihr Lebensbild, in den Memoiren ihres Neffen Walther Amelung. Die Daten der Familie<br />

Alpers verdanke ich ihrem Urenkel Chris Gast. Seine Tante Rösy Alpers erzählte ihm auch folgende<br />

kleine Geschichte als Beispiel von Tante Lias trockenem Humor, von der Familie wurde sie Amma<br />

genannt,: ,,Ein Vertreter für Pantoffeln kommt auf den Hof, als Amma allein ist. Sie fragt: ,,Welcher<br />

Tag ist heute?” Der Vertreter: ,,Mittwoch.” Darauf Amma: ,,Da haben Sie Pech, Pantoffeln kaufe ich<br />

nur dienstags.”<br />

Sein Grab auf dem Hanauer Friedhof ist erhalten. Aus einem Schreiben seiner Enkelin Martha geb.<br />

Amelung ergibt sich, dass das jetzige Grabkreuz 1972 vom Steinmetz Adam angefertigt und damit die<br />

beiden ursprünglichen aus den Jahren 1890 und 1902 ersetzt wurden. Am Eingang des Friedhofs wird<br />

seit 2008 auf einer Tafel auf die Gräber besonders verdienter Hanauer Bürger hingewiesen, darunter<br />

auch auf die Grabstätte des Vorfahren.<br />

Den im Roman genannten Ort Montretout habe ici auf keiner Landkarte gefunden. Vielleicht wünschte<br />

der Autor eine romanhafte Umschreibung und Tarnung seiner priesterlichen Wirkungsstätte.


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

Freunde auch mit der protestantischen Religion bekannt.. Doch der Ruf des Gewissens war<br />

nicht zu überhören, er kehrte in den Schoß der Kirche zurück und trat in den strengen Orden<br />

der Trappisten im Kloster La Trappe/Orne ein. Hier hertschten ein strenges Schweigegebot,<br />

schwere körperliche Arbeit, Geißelungen. schmale Kost. strenge Disziplin. 2 Jahre unterwarf<br />

er sich der harten Ordnung, dann bat er um die Erlaubnis zum Ausscheiden. Sie wurde ihm<br />

gewährt. (10) An der theolog. Fakultät der univ. Straßburg begann et am 5.5.1859 mit dem<br />

Studium der Theologie, das er 1861 mit dem Grad eines Bachelier abschloss. Thema der<br />

Arbeit: „Droits et devoirs de l’homme dans la recherche de la vérité religieuse.” 1862 erste<br />

Pfarrstelle an der Waldensergemeinde Freissinières in den französischen Alpen.<br />

Am 20.2.1863 Wahl zum Pfarrer der Wallonischen Gemeinde in Hanau.(11) Hier war et der<br />

letzte in der französischen Sprache predigende Seelsorger. Leider haben sieh keine Predigten<br />

von ihm erhalten. Laut Bescheinigung des Königlich Preußischen Regierungspräsidenten<br />

vom 20.4.1893 wurde er 1864 kurhessischer und am 29.9.1866 nach der Einverleibung<br />

Kurhessens durch Preußen preußischer Untertan. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter<br />

mehrere antiklerikale Romane. Sein autobiographischer Roman erschien 1879 unter dem<br />

Titel „Francisque par l’Abbé Jean“. Es ist die Abrechnung mit der intoleranten klösterlicher<br />

Erziehung, die er erdulden musste. Eine Abrechnung des Pariser Verlages G. Fisch-bacher<br />

vom 5.8.1880 zeigt, dass im ersten Jahr von einer Gesamtauflage von 1100 Exemplaren 625<br />

verkauft worden waren. 1868 Veröffentlichung einer Geschichte der Wallonischen Kirche in<br />

Hanau. Von den Univ. Marburg wurde ihm dafür der „Dr. theol.“ verliehen. In seinem<br />

Nachlass fand sich eine Reihe weiterer Arbeiten<br />

18<br />

(10) Sein väterlicher Freund und Förderer war Prof. Johann Friedrich Bruch(1792-1 874>.<br />

protestantischer Theologe, 1831/62 Dekan der theolog. Fakultät in Straßburg.<br />

(11) Im Jahre 1597 nahm der Hanauer Graf Philipp Ludwig II eine große Anzahl reformierter,<br />

wegen ihres Glaubens vertriebener Niederländer und Wallonen als Untertanen auf mit der<br />

Zusicherung freier Religionsausübung. Für diese Glaubensflüchtlinge entstand in wenigen Jahren in<br />

Hanau ein neues Stadtviertel. Am 9. April 1600 wurde der Grundstein für ein gemeinsames<br />

Gotteshaus gelegt. Unter einer großen Dachkonstruktion aus Holz waren die zwei Kirchen<br />

verbunden. Als l2jähr Junge habe ich die Kirche besucht und war tief beeindruckt von den<br />

Sanduhren, die auf der Kanzel standen und die dem Pfarrer gestatteten, seine Predigtlänge<br />

entsprechend zeitlich zu gestalten. Die Kirche wurde am 19.3.1945 beim Fliegerangriff wenige Tage<br />

vor dem Einmarsch der US. Armee zerstört. Die Niederländische Kirche wurde wieder aufgebaut,<br />

die Umfassungsmauern der Wallonischen Kirche blieben als Mahnmal stehen(Abb. S. 94).


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

darunter eine große Arbeit über die Diakonissen-Häuser in Europa mit besonderer<br />

Würdigung des Werkes von Pastor Fliedner in Düsseldorf-Kaiserswerth. 1887 bewirbt er sich<br />

an der Universität Genf um den von M. de Stolipine ausgeschrieben „Prix de philosophie<br />

sociale“. Eine umfangreiche Arbeit befasst sich mit der Stellung der christlichen Kirchen in<br />

den europäischen Ländern. Darin beschäftigt er sich eingehend mit dem Bismarck’schen<br />

Kulturkampf. Vielleicht hat ihm sein Schwiegersohn Hugo Amelung den ersten Hinweis auf<br />

die Wasserkur in Königstein zu verdanken. Im Staatsarchiv Wolfenbüttel hat sich ein Brief,<br />

gerichtet an den Dekan der Theolog. Fakultät in Marburg erhalten, in dem J.B.F. Leclercq am<br />

21.6.1868 berichtet, dass et mit seiner Familie mehrere Wochen Ferien in Königstein<br />

gemacht hat.<br />

Am 19. Oktober 1902 erinnerte Pfarrer C. Nessler, sein Nachfolger im Amt, in der<br />

Sonntagspredigt an den 3 Monate zuvor erfolgten Tod von Pfarrer Leclercqs Frau. Seine<br />

Bemerkungen zu des Urgroßvaters Wirken ergänzen dies Lebensbild, zumal darin auch die<br />

Schwierigkeiten nicht ausgeklammert werden, die der Pfarrer insbesondere nach dem Krieg<br />

1870/71 hatte. Deshalb möchte ich diesen Abschnitt aus der Predigt zitieren: ,,Die<br />

Kirchensprache unserer Gemeinde war 1863 noch französisch, und wenn auch nur noch in<br />

wenigen Familien das Französische geübt wurde, so wurde diese Sprache allgemein<br />

hochgehalten und ihre Übung besonders für unsere Gemeindemitglieder eine Ehrensache. So<br />

fand Leclercq, der Konvertit in der Gemeinde der einstigen Flüchtlinge, deren Vorfahren um<br />

ihres evangelischen Glaubens willen Herd und Heimat verlassen hatten, eine zusagende und<br />

befriedigende Stellung und bei vielen Gemeindemitgliedern Entgegenkommen und<br />

Verständnis. <strong>—</strong> Die politischen Ereignisse den folgenden Jahre haben seine Wirksamkeit leider<br />

eingeschränkt. Er war und blieb Franzose. Das war seine Natur und nur durch seine Natur<br />

konnte er gedeihlich wirken. Er hatte sich zuviel zugemutet, als er vermeinte, nach 3 Jahren<br />

deutsch predigen zu können, und es war seitens unseres Consistoriums eine zu sanguinische<br />

Hoffnung gewesen, dass der Mann, der beinahe sein ganzes bisheriges Leben im Hetzen<br />

Frankreichs verbracht hatte, das Deutsche so meistern wurde, dass er es in öffentlicher Rede<br />

gebrauchen könnte. Dieser Umstand, in Verbindung mit dem gewaltigen Umschlag der<br />

öffentlichen Meinung in den Kriegsjahren 1870 und 1871, hat seine Wirksamkeit vielfach<br />

verkleinert. War es bis dahin den Gemeindegliedern eine Ehre, es einander im Französischen<br />

zuvorzuthun, so wollte nach dem Krieg niemand mehr französisch sprechen. Die letzte<br />

19


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

Stunde des rein französischen Kirchenwesens hatte geschlagen. Denen aber, die ihm<br />

treu blieben, ist er Helfer und Berater im besten Sinne des Wortes geworden. Seine<br />

Predigten waren geistvoll und geistesmächtig, für manche Gemeindeglieder allerdings zu<br />

hoch, aber denen, die ihm zu folgen vermochten, bereitete er einen hohen Genuss. Dazu<br />

kam sein französisches Wesen, jene herzgewinnende bestrickende Höflichkeit im Umgang<br />

mit Anderem und seine Wohltätigkeit, welche so oft wieder von Neuem ansetzte, als sie<br />

missbraucht oder verkannt worden war. So war er, wenn auch in kleinerem Kreis wirkend,<br />

doch intensiv tätig, und sein Andenken bleibt im Segen unserer Kirchengemeinde. (12). oo<br />

(S)14.09./ (K)28.09.1861 in der Straßburger Kirche „St. Pierre le Jeune” mit<br />

Wilhelmine Emma WICKEL (siehe dort).<br />

Quellen: i .)Amelung,W. Darin eine ausführliche Würdigung 2.)ZR Gemeinde Saintines.<br />

3.)St A Hanau und Straßburg.<br />

20 LE CLERCQ Jean Baptiste Claude, * 06.06.1802 in Lataule/Oise (13) + 23.01.1878<br />

in Neufvy sur Aronde/Oise. Landwirt und Kaufmann in Saintines/Oise. ooI 26.01.1825 <br />

in Lataule mit WABLE (s.d.) Geneviève Sophie. ooII um 1834 mit Victoire Claire<br />

Adelaide DUBOIS, * um 1815 in Noyon + vor 1878 in Neufvy.<br />

Quellen: ZR Lataule, Neufvy und Saintines.<br />

40 LE CLERCQ Claude, * 03.08.1730 in Lataule + 28.02.1807 ebd. Landwirt in<br />

Lataule. oo 11.06. 1790 mit DANNE (s.d.) Marie Marguerite Antoinette.<br />

Quellen: 1 .)rk.KB Lataule. 2.)ZR Lataule.<br />

12<br />

Nachruf in einer Hanauer Zeitung am 25 Juni 1890. ,,Gestern verschied nach langem Leiden der Pfarrer<br />

der hiesigen Wallonischen Gemeinde Herr Dr. theol. Jean Baptiste Leclercq. Der Verblichene, geboren am<br />

2. Dezember 1825 zu Saintines im französischen Department Oise, war nach abgelegtem Studium 3 Jahre<br />

Professor am protestant. Gymnasium zu Straßburg, dann Pfarrer in Fressinières (Hautes Alpes) und zuletzt<br />

seit dem 20. Februar 1863 Seelsorger der hies. Wallonischen Gemeinde. Seine geistvollen, auf<br />

philosophischer Grundlage beruhenden Predigten fesselten ungemein, auch verstand er es in besonderem<br />

Maße, durch deutliche, vorzüglich schöne Aussprache der französischen Sprache sich seinen<br />

Konfirmanden und Zuhörern leicht verständlich zu machen. Die theologische Doktorwürde wurde ihm von<br />

der Universität Marburg zu Theil wegen eines von ihm verfassten Werkes über die Entstehung und<br />

Verfassung der Wallonischen Gemeinde. Möge Herr Leclercq, dessen liebenswürdiges Wesen von seinen<br />

Gemeindeangehörigen und der Bürgerschaft voll gewürdigt wurde, nunmehr nach 27-jähriger erfolgreicher<br />

Thätigkeit in unserer Vaterstadt in Frieden ruhen.”<br />

13 Datum im Register: 17 prairial an X (= Revolutionskalender).<br />

20


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

80 LE CLERCQ François, * 03.04.1703 in Lataule + 28.11.1788 ebd. Landwirt in<br />

Lataule. Bei der Beerdigung am 29.11.1788 sind Sohn Claude und Enkel Jean<br />

Baptiste anwesend. oo 1.02.727 (14) in Lataule mit LEBLOND (s.d.) Marie<br />

Françoise.<br />

Quelle: KB Lataule.<br />

160 LE CLERCQ Claude, 18.10.1678 in Belloy/Oise + 01.02.1730 in Lataule.(15)<br />

Landwirt in Lataule. oo 20.01.1699 in Lataule mit LEBLOND (s.d.) Marie.<br />

Quellen: 1 .)KB Belloy. 2.)KB Lataule.<br />

320 LE CLERCQ André, * von 1657 + vor 1699 in Belloy(?). oo 23.11.1677 in Belloy<br />

mit Marie GRANVALLET, * um 1660 + nach 1699.<br />

Quelle: KB Belloy.<br />

41 DANNE Marie Marguerite Antoinette. * 17.01.1761 + nach 1808<br />

in Lataule. ooI 11.06.1790 mit LE CLERQ(s.d.)Claude. ooII 26.01.1808 in<br />

Lataule mit Charlemagne DUQUENEL, * 1778 in Méry.<br />

Quelle: Heiratsregister der Gemeinde Lataule/Oise.<br />

82 DANNE Antoine, * ab. 1735 + 23.08.1791 in St. Maur bei Gournay sur<br />

Aronde/Oise, alt ungefähr 56 J. oo vor 1761 mit Marie Catherine LEFÉVRE (AZ 83),<br />

* vor 1745 + nach 1808.<br />

Quelle: siehe AZ 41.<br />

81 LEBLOND Marie Françoise, * 23.12.1703 in Lataule 05.02.1765 ebd. oo<br />

11.02.1727 in Lataule mit LE CLERQ (s.d.) François.<br />

Quelle: KB Lataule.<br />

162 LEBLOND Pierre, * 06.04.1661 in Lataule + 08.01.1716 ebd. oo vor 1703 in<br />

Lataule(?) mit Marie BULTEL (AZ 163), * 29.03.1665 in Lataule + 09.03.1746<br />

ebd. unterschrieben hat als Zeuge u.a. Schwiegersohn François Le Clerq). T. des<br />

Albert BULTEL (AZ 326), * vor 1620 + 08.10.1696 in Lataule. ooI vor 1640 mit<br />

Françoise Dannol, + 04.1643 im Kindbett. ooII 17.06.1643 in Lataule mit<br />

Antoinette DUCOLLET (AZ 327), * 14.09.1622 in Lataule + 26.09.1680 ebd. T.<br />

des Charles DUCOLLET (AZ 654).<br />

Quelle: siehe AZ 81.<br />

324 LEBLOND Simon, * vor 1625 + 25.06.1696 in Lataule. oo 16.11.1648 in<br />

Lataule mit Marie DUPUIS (AZ 325), * 14.04.1627 in Lataule + 30.03.1670<br />

ebd. T. des Jean DUPUIS (AZ 650) und der Françoise DENNEL (AZ 651).<br />

Quelle: siehe AZ 81.<br />

14 Eintrag im KB: ,,François fils de Claude le clerq et marie le blond sa fme et marie françoise fille du defunt pierre le blond et<br />

rnargueritte buttel sa fme se sont mariés sans aucun empechement assistés de leur parents qui ont signé avec cedit clerq et cedit le<br />

blond avec le onze fev. 1727.”<br />

15 Eintrag im KB bei der Taufe: “Claude, fils de André Leclercq et Marie Grandvallet,” und bei der Beerdigung ,,enterré en<br />

presence de françois le Clerq son fils et françois le Blond et autres qui ont signez.”<br />

21


<strong>Ahnenkreis</strong> A <strong>—</strong> Leclercq<br />

161 LE BLOND Marie, * 24.09.1681 in Lataule + 01.01.1765 ebd. oo<br />

20.01.1699 in Lataule mit LE CLERQ (s.d.) Claude.<br />

Quelle: KB Lataule.<br />

322 LE BLOND Robert, * 06.12.1654 in Lataule + nach 1701. oo vor 1682 mit<br />

QUIN (s.d.) Anne Marie.<br />

Quelle: siehe AZ 161.<br />

644 LE BLOND François, * vor 1630 + nach 1654. oo vor 1654 mit Marie CAIN (AZ<br />

645). Quelle: siehe AZ 161.<br />

323 QUIN Anne Marie, * 11.12.1662 in Lataule + nach 1682. oo vor 1682 mit<br />

LEBLOND (s.d.) Robert.<br />

Quelle: KB Lataule.<br />

646 QUIN Simon, * ab. 1629 + 27.12.1701 in Lataule. oo 21.11.1656 ebd. mit<br />

Barbe de PARIS (AZ 647), + 31.12.1695 in Lataule. T. des Nicolas de PARIS<br />

(AZ 1294) und der Anne RICARD (AZ 1295), aus Bellerousse, paroisse St.Eloy de<br />

Cunilly.<br />

Quelle: siehe AZ 323.<br />

1292 QUIN/CAIN André, * um 1600 + nach 1656. oo vor 1630 in Lataule(?) mit Anne<br />

BIZOT (AZ 1293), * vor 1610 + 06.01.1652 in Lataule.<br />

Quelle: siehe AZ 323.<br />

21 WABLE Geneviève Sophie Adelaide, * 18.09.1799 in Saintines (16) +<br />

10.05.1832 ebd. (17) oo 26.01.1825 in Saintines mit LE CLERCQ (s.d.) Jean<br />

Baptiste Claude. Quelle: ZR Saintines.<br />

42 WABLE François Louis Gabriel, * 25.12.1765 in Hangest / Somme +<br />

19.05.1850 in Saintines. Den Tod hat Schwiegersohn Jean Baptiste Leclercq<br />

angezeigt. ooI vor 1799 mit Geneviève Barbe BELDAME (AZ 43), * um 1765 +<br />

16.09.1830 in Saintines. Grabinschrift auf dem Friedhof Lataule, abgeschrieben<br />

1937 von Bernhard Brandt; ,,Ici repose le corps de Geneviève Barbe Beldame agée<br />

de 65 ans décédée le 16 septembre 1830. Requées on Pace.” ooII 01.06.1831 in<br />

Saintines mit Marie Jeanne Collas, * um 1774.<br />

Quelle: siehe AZ21.<br />

84 WABLE Gabriel, * vor 1745 + 07.07.1785 in Hangest. oo vor 1765 in Hangest(?)<br />

mit Marie LAUME (AZ 85).<br />

Quelle: siehe AZ 21.<br />

16 Im Register ist entsprechend dem Französischen Revolutionskalender als Geburtsdatum eingetragen: ,,L’An sept de la République<br />

française, le deuxième des Jours complérnentaires“<br />

17<br />

Inschrift auf ihrem Grabstein auf dem Friedhof Lataule: ,,Ici repose le corps de veuve Adelaide Sophie Wable agée de 32 ans et 6<br />

mois décédée le 10 mai 1832 épouse de Mr. Leclercq marchand épicier fidèle épouse dans ce même cloitre à tes côtés tôt ou tard je<br />

reponserai ô eternelle rnémoire. Priez Dieu le repos de son âme.” Notiert 1937 von ihrem Ururenkel Bernhard Brandt.<br />

22


<strong>Ahnenkreis</strong> B <strong>—</strong> Wickel.<br />

11 WICKEL Wilhelmina (Minna) Emma, * 02.O8.1836 in Straßburg/ Elsaß +<br />

10.10.19O2 in Königstein/T. Sie war das jüngste von 13 Kindern. Ihr Vater, im<br />

Register von 1836 als ,,batelier” bezeichnet, war vor ihrer Geburt bereits gestorben.<br />

Im Alter von 12 Jahren verlor sie auch die Mutter und lebte dann in der Familie des<br />

Pastors Frey, Gemeinde St. Nicolas in Straßburg. In diesem kirchlichen Rahmen<br />

hat sie wahrscheinlich ihren Ehemann kennen gelernt. Als Witwe zog sie 1890<br />

nach Königstein und lebte mit Tochter Louison in der Adelheidstraße. Ihr Enkel<br />

Walther Amelung hat sie noch als eindrucksvolle, tief im Glauben verwurzelte<br />

Persönlichkeit fast täglich erlebt. In ihren letzten Lebensjahren wurde sie<br />

heimgesucht von einem qualvollen Leiden. Eine aufsteigende Lähmung führte<br />

schließlich zur vollkommnen Bewegungslosigkeit. Sie ertrug die Krankheit<br />

geduldig und klaglos. (18) Neben ihrem Ehemann wurde sie auf dem Hanauer<br />

Hauptfriedhof bestattet. Im Nachlass von Walther Amelung fanden sich 3 Briefe<br />

von ihr, geschrieben in französischer Sprache. Ihren Geburtstagbrief von 1888 für<br />

den Schwiegersohn Hugo Amelung wurde in den Anhang aufgenommen. oo<br />

14.09.1861 in Straßburg mit LECLERCQ (s.d.) Jean Baptiste François.<br />

Quellen 1.)Amelung,W. 2.)ZR Straßburg. 3.)StA. Königstein/T.<br />

22 WICKEL Johann Wilhelm Gottfried, * 12.04. 1783 in Remagen/Rhein +<br />

03.01.1836 in Straßburg. Unteroffizier bei der franz. Armee, Trommelschläger.<br />

Später Rhein-Schiffer und Schankwirt. Er kam um 1805 nach Straßburg. Wurde<br />

dort Mitglied der Nationalgarde. Laut einer Urkunde aus dem Nachlass von<br />

Alphons Leclercq diente er vom 6.1.1813 bis zum 2.10.1813 in der 4ten Kompanie<br />

des 3. Bataillons als ,,Sous Lieutenant”. ,,Il a fait son service jusqu’à ce jour avec<br />

Honneur, Zèle (Eifer) et Egarditude (Aufmerksamkeit).”<br />

Bei der Geburt seiner am 10.09.1812 geborenen Tochter wird als Beruf ,,Schiffer<br />

und Schankwirt” angegeben. Die Tochter wurde vorehelich geboren. Ihre Mutter,<br />

die er 3 Monate nach der Geburt der Tochter heiratete, stirbt vier Monate später.<br />

Aus der 2. Ehe 13 Kinder (7 S., 6 T.), davon verstarben 5 als Kleinkinder, 2<br />

Töchter blieben unverheiratet (Stammbaum <strong>Kneiff</strong>, S.66). Sein letztes Kind, die<br />

spätere Hanauer Pfarrfrau wird 7 Monate nach seinem Tod geboren. ool<br />

17.12.1812 in Straßburg mit Catherine Salome Marggraff, * 28.07.1788 in<br />

Straßburg ~ 09.04.1813 ebd. ooII 12.08.1814 ebd. mît Luisa Friderica<br />

KNEIFF, * 13.09.1793 Kolbsheim/Elsaß + 17.05.1848 in Straßburg (siehe<br />

AK <strong>Kneiff</strong>).<br />

Quellen: i .)KB Remagen. 2.)ZR Straßburg. 3 .)KB Kolbsheim.<br />

24<br />

18 In seiner Trauerrede fand der Königsteiner Hofprediger Bender diese Worte: ,,Wir denken zurück in das letzte Jahrzehnt ihres<br />

Lebens mit seiner ungeheuren Mühsal, wir schauen uns um in diesen Räumen, in denen sie gelebt, gelitten, gestorben und die<br />

geweiht sind durch die wundersame Macht ihrer Persönlichkeit. Kam doch niemand hierher, der nicht erbaut in seinem Glauben<br />

durch ihren Glauben von dannen gegangen wäre, wie vielen war sie trotz der Schwachheit ihres Leibes eine starke Helferin, eine<br />

kundige Seelsorgerin, bis zum Tode eine rechte Pfarrfrau von Gottes Gnaden <strong>—</strong> und darum mischen sich auch in die Gefühle tiefen<br />

Schmerzes die inniger Freude: Gott sei Dank, sagen wir, dass es noch solche Christen giebt, in denen sich, jedermann offenbar, das<br />

apostolische Wort erfüllt: Ich vermag alles, durch den, der in mir mächtig ist, Christus”


.<br />

<strong>Ahnenkreis</strong> B <strong>—</strong> Wickel.<br />

44 WICKEL Johann Georg, * 20.01.1744 in Oberwinter/Kr. Ahrweiler +<br />

17.07.1820 in Remagen. Rheinschiffer. 1785 wird er bei der Taufe einer Tochter<br />

als ,,zeitlicher Bürgermeister” bezeichnet. oo 09.12.1770 in Remagen mit Anna<br />

Elisabeth SIMONIS (AZ 45), err. 04.1746 in Remagen + 14.02.1832 ebd., alt 85<br />

J., 7 Mo. 8 Kinder(5 S., 3 T.)<br />

Quellen: i.)KB Oberwinter. 2.)KB Remagen.(19)<br />

88 WICKEL Johann Godfried, * 20.09.1712 in Dietzhölztal-Steinbrucken/Lahn-<br />

Dill-Kreis(20) + 07.07.1770 in Oberwinter. Schulmeister in Oberwinter. oo<br />

03.03.1740 ebd. mit VOGELS (s.d.) Johanna Judith.<br />

Quellen: 1 .)KB Dietzhölztal-Ewersbach. 2.)KB Oberwinter.<br />

176 WJCKEL Johann Jakob, * 08.09.1682 in Steinbrücken + 16.09.1751 ebd. oo<br />

13.01.1704 ebd. mit Gertrud BECKER (AZ 177), 24.11.1684 in Dietzhölztal-<br />

Mandeln f 17.07.1760 in Steinbrucken. T. des Gerichtsschöffen Jost BECKER<br />

(AZ 354).<br />

Quelle:1 .)KB Dietzhölztal-Ewersbach.<br />

352 WICKEL Hans Jacob, * 01.03.1637 + vor 1704. Bei der Geburt des Sohnes wird<br />

er als Gerichtsschöffe genannt. Bei dessen Hochzeit 1704 war er schon verstorben.<br />

ooI 12.05.1658 (So. Jubilate) mit Elisabeth Schneider, * 1641 Ewersbach + um 1678.<br />

ooII 21.09.1679 in Ewersbach mit Elsbeth BALTHES (AZ 353).<br />

Quelle: siehe AZ 176.<br />

89 VOGELS Johanna Judith, * 24.11.1711 in Qberwinter + 7.10.1778 ebd. oo<br />

03.03.1740 in Oberwinter mît WICKEL(s.d.) Johann Godfried.<br />

Quelle: KB Oberwinter<br />

178 VOGELS Matthias, 30.03.1682 in Oberwinter + 17.06.1762 ebd. Posthalter.<br />

oo um 1707 in Oberwinter mit Anna Maria BLEISHEIM (AZ 179), 21.01.1680<br />

in Oberwinter = 04.03.1742 ebd. T. des Walter BLEISHEIM (AZ 358), * vor<br />

1645 = 25.05.1700 in Oberwinter. oo 05.12.1667 ebd. mit Gertrud<br />

GRATZFELD(AZ 359) ,,von Dollendorf”. Die Familie Bleisheim stammt<br />

wahrscheinlich aus Obercassel. 11 Kinder (8 S., 3 T.).<br />

Quelle: KB Oberwinter.<br />

356 VOGELS Heinz, * vor 1652 f nach 1690. ooI 06.11.1674 in Oberwinter mit<br />

Annelies op der Camp = 20.05.1679 in Oberwinter. ooII 14.01.1681 in<br />

Oberwinter mit Sophia KLEE (AZ 357), 12.11.1657 in Oberwinter + nach 1690.<br />

T. des Peter KLEE (AZ 704), * vor 1635 = 18.03.1685 in Oberwinter, und der<br />

Philippa LEINBACH (AZ 705).<br />

Quelle: KB Oberwinter. Die Einträge sind im KB von Oberwinter stellenweise nur<br />

sehr schwer zu entziffern.<br />

25<br />

19 den Kirchenbüchern der ev.ref. Gemeinde Remagen klaffen erhebliche Lücken. Taufeinträge<br />

beginnen 1701, Lücken 1717-1751 und 1804 -1818; Heiratseinträge ab 1770, Lücken 1796-1818;<br />

Sterbeeinträge ab 1769, Lücken 1787-1818. Quelle: Hentschel, G.: Familienbuch der ev.ref.<br />

Gemeinde Remagen.<br />

20 Die Gemeinde Dietzhölztal wurde bei der Gebietsreform 1971 aus den Gemeinden Steinbrücken<br />

und Ewersbach gebildet. Später kamen noch die Dörfer Mandeln und Rittershausen hinzu.


<strong>Ahnenkreis</strong> B <strong>—</strong> Wickel.<br />

Die Forschung nach den väterlichen Vorfahren der Urgroßmutter Wilhelmine Leclercq geb.<br />

Wickel war relativ einfach. Bei der Suche nach den Ahnen ihrer Mutter Luisa Friederike geb.<br />

<strong>Kneiff</strong> benötigte ich dagegen den wichtigen Helfer jedes Familienforschers, den ,,Kommissar<br />

Zufall”. Im März 1990 anlässlich eines Klassentreffens zum 50. Jahrestag des Abiturs am<br />

Goethe-Gymnasium in Frankfurt erfuhr ich von einem ehemaligen Mitschüler, dass ein<br />

Studienfreund von ihm zeitweise im Elsaß lebt und dort an einem Dorffamilienbuch arbeitet.<br />

Diesen Studienfreund, einen in Nieder-Höchstadt lebenden Diplomingenieur suchte ich auf.<br />

Er war sofort bereit, mir bei der Suche zu helfen. Wenige Wochen später bekam ich von ihm<br />

die Mitteilung, dass der Großvater der Urgroßmutter Leclercq, der Wundarzt Gotthard <strong>Kneiff</strong><br />

nicht, wie ich bisher vermutet hatte, aus dem Elsaß sondern aus Sachsen-Anhalt stammt. Auf<br />

diese Spur hatten meinen Helfer die Taufpaten der Kinder des Wundarztes gebracht. Im Jahre<br />

1785 ist als Pate beim ältesten Sohn der Apotheker Johann Friedrich <strong>Kneiff</strong> aus Keula im<br />

Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen eingetragen. Die Ehefrau des Wundarztes und ihre<br />

Vorfahren stammen dagegen aus dem Elsaß. Bei deren Erforschung half mir wie bei den<br />

Vorfahren Leclercq die Straßburger Historikerin Hélène Georger-Vogt.<br />

Zur Suche nach den Vorfahren <strong>Kneiff</strong> musste ich mich dagegen selbst auf den Weg<br />

machen. Nachdem mit der Öffnung der Grenze zur ehem. DDR es wieder problemlos<br />

möglich war, ging meine erste Fahrt nach Keula, einem Dorf etwa 20 km nördlich von<br />

Mühlhausen/ Thüringen gelegen. Es gehört heute zum Kyffhäuserkreis. Bei dem Besuch am<br />

19. November 1990 hatte ich großes Glück, denn die Pfarrstelle war erst seit wenigen<br />

Wochen wieder besetzt, dadurch das Pfarrhaus beheizt und die Kirchenbücher zugänglich.<br />

Das Geburtsdatum des Kolbsheimer Wundarztes Carl Gotthard Christian <strong>Kneiff</strong> hatte ich<br />

schnell gefunden und notierte mir auch die Geburtsdaten seiner 8 Geschwister. unser<br />

Vorfahre war der zweitälteste Sohn des Keulaer Apothekers Karl Ludwig <strong>Kneiff</strong>, der 1775<br />

verstorben ist. Sein ältester Sohn, dem wir als Pate im Elsaß begegnet sind, übernahm dann<br />

die Apotheke. Der Vater hatte in Keula nicht geheiratet und war auch dort nicht geboren.<br />

Damit war die Forschung bei der <strong>Kneiff</strong>'schen Ahnenreihe zunächst zu Ende. Auch über die<br />

Ehefrau, die Mutter der 9 Apothekerkinder war nichts zu erfahren. Wie leider oft in<br />

damaliger Zeit war auch hier bei keiner der 9 Geburten ihr Name verzeichnet. Bei der<br />

weiteren Forschung kam mir dann erneut der Zufall zu Hilfe.<br />

27


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

Es gibt ein Genealogen-Lexikon, 1983 in bisher letzter Auflage erschienen, in dem mehrere<br />

Hundert Familienforscher und ihr Interessengebiet verzeichnet sind. Das Lexikon fand ich in<br />

der Bayerischen Staatsbibliothek München und stieß dort auf den Dipl. Ing. Werner<br />

Hülsemannn aus Stuttgart. Als Forschungsschwerpunkt gab er u.a. die Familie <strong>Kneiff</strong> in<br />

Thüringen an. Herr Hülsemann war beim Erscheinen des Lexikons schon weit über 80 Jahre<br />

alt. Trotzdem wagte ich einen Versuch und schrieb ihn an. Wenige Tage später war ich Besitz<br />

eines liebenswürdigen Briefes seiner Witwe. Frau Ursula Hülsemann 21 schickte mir die<br />

Forschungsergebnisse ihres Mannes, der 1987 verstorben war. Darunter befand sich eine<br />

Ahnenliste des Keulaer Apothekers, die über 6 Generationen bis in das Jahr 1550<br />

zurückreicht. Carl Ludwig <strong>Kneiff</strong> war aus Torgau zugewandert. Sein Vater war dort Oboist in<br />

einem Infanterie Regiment, der Großvater Pastor in Schönwalde in Pommern. Die<br />

Urgroßmutter des Stuttgarter Familienforschers Hülsemann ist eine Schwester unseres<br />

Vorfahren, des Wundarztes <strong>Kneiff</strong> im EisaÏ3.<br />

Mitglieder der Familie Hülsemann haben schon um 1900 nach ihren Vorfahren geforscht.<br />

Die Ergebnisse dieser nun 100 Jahre zurückliegenden Spurensuche war von besonderem<br />

Wert für mich, weil durch die Kriegsereignisse von 1945 in Pommern und der früheren<br />

Neumark die Quellenlage besonders schlecht ist. Dort sind viele Kirchenbücher in den letzten<br />

Kriegstagen vernichtet worden. Zur Erforschung der Vorfahren, die in Torgau gelebt haben,<br />

habe ich dorthin zwei Fahrten gemacht und in den Kirchenbüchern und im Stadtarchiv nach<br />

den Spuren der Familien <strong>Kneiff</strong> und Körbitz gesucht. Auf den ,,vornehmen Torgauer<br />

Patrizier” Paul Rimgenhain wurde schon in der Einleitung hingewiesen.<br />

Für die Forschung in Pommern war das Verzeichnis der evangelischen Pastoren Pommerns<br />

von Hans Moderow hilfreich, publiziert 1903 in Stettin. Mehrere Pastor~m aus Pommern<br />

sind im 17. Jahrhundert unter dem Vorfahren <strong>Kneiff</strong>. Ici konnte ein Exemplar dieses<br />

Lexikons mit zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen in der Bibliothek des ,,Herold” in<br />

Berlin einsehen. In ihrer Ausführlichkeit eindrucksvoll sind die Einträge in dem<br />

Pommerschen Kirchenbüchern aus dem 17. Jahrhundert, die uns durch die Forschungen der<br />

Familie <strong>Kneiff</strong>-Hülsemann erhalten geblieben sind. Einige habe ich deshalb wörtlich<br />

abgeschrieben. Sie unterscheiden sich im ihrer sorgfältigen<br />

21 Frau Hülsemann habe ich später in Stuttgart besucht und mit ihr dann öfters korrespondiert und telefoniert. Sie starb am 2. April .2006<br />

im Alter von 95 Jahren. Bis zuletzt lebte sie allein in ihrer Wohnung in Stg. Degerloch.<br />

28


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

Ausführung damit von vielen Kirchenbucheinträgen, die ich in Hessen, Niedersachsen,<br />

Thüringen und Sachsen-Anhalt gelesen habe und von denen nicht wenige auch noch im<br />

18. Jahrhundert recht nachlässig geschrieben worden sind.<br />

Die Erfahrungen beim Familienstamm <strong>Kneiff</strong> zeigen, dass es mit Beharrlichkeit, Glück<br />

und mit Hilfe der umfangreichen genealogischem Literatur selbst im schwierigen Fällen<br />

gelingt, bei der Ahnensuche voran zu kommen und bestehende Lücken auszufüllen.<br />

Die Suche nach der Herkunft von Sophie Dorothea Zehr, der Ehefrau des Keulaer<br />

Apothekers <strong>Kneiff</strong> hat meine Kenntnisse der deutschem Landkarte beträchtlich erweitert.<br />

Sie flirte u.a. nach Osterode im Harz und in das mittelalterliche Städtchen Hornburg<br />

südlich von Wolfenbüttel.<br />

Der <strong>Ahnenkreis</strong> <strong>Kneiff</strong> beginnt mit Luisa Friderica <strong>Kneiff</strong>, der Mutter unserer<br />

Urgroßmutter Wilhelmine Wickel.<br />

23 KNEIFF Luisa Friderica, * 13.09.1793 in Kolbsheim/Elsaß + 10.05.1848 in<br />

Straßburg. Sie hat in 22 Ehejahren 13 Kinder geboren. Ihr Ehemann war 8 Monate vor<br />

der Geburt unserer Urgroßmutter Minna Wickel verstorben. Im ihrer Jugend soll sie<br />

einige Zeit im Pensionat des Pfarrers und Pädagogen Johann Friedrich Oberlin (1767-<br />

1928) im Steintal in den Vogesen verbracht haben. Meine diesbezügliche Nachfrage im<br />

Oberlin-Museum in Waldersbach im Elsaß verlief negativ. oo 12.08.18 14 in<br />

Straßburg mit Johann Wilhelm Gottfried WICKEL, * 12.04.1783 + 03.01.1836.<br />

Gastwirt (siehe AK B <strong>—</strong> Wickel).<br />

Quellen: ZR der Gemeinden Kolbsheim und Straßburg.<br />

46 KNEIFF Carl Gotthard Christian, * 29.03.1757 in Keula/Kyffhäuserkreis +<br />

19.10.1827 im Kolbsheim. Wundarzt in Kolbsheim. um<br />

1776 verläßt er seine Heimat. 1778/80 Stud. Med. in Bern/Schweiz. 1781/83 Zürich.<br />

1783 läßt er sich im Kolbsheim als Chirurg nieder. (22) Aus 1.Ehe 7 Kinder (2 S.,5 T.).<br />

(23) ooI 10.02.1784 im Kolbsheim mit FRITZ (s.d.) Maria Salomé. ooII 20.10.18 18 in<br />

Kolbsheim mit Marie Salomé Ott * 20.03.1767 im Dorlisheim/Elsaß + mach 1827.<br />

Quellen: i.)KB Keula. 2.)ZR Kolbsheim. 3.)Hülsemann,W.<br />

29<br />

22 Zitat aus der Familienchronik Hülsemann: ,,Carl Gotthard <strong>Kneiff</strong> wanderte um 1776 aus, zunächst nach der Schweiz, schreibt aus<br />

Bern 1778 und 1780 überschwänglich fromme Briefe, studiert 1781-1783 in Zürich (er hört Collegia Anatomica) und läßt<br />

sich am 13.10.1783 in Kolbsheim als Chirurg nieder. Am 10.Febr.1784 verheiratet er sich an eine rechtschaffene Perßon Maria<br />

Salomé Roser, die ihm 5 Kinder schenkt.”<br />

23 Angaben über seinen ältesten Sohn, den Botaniker Friedrich Gotthard <strong>Kneiff</strong> und dessen Sohn, den Lyriker Eduard <strong>Kneiff</strong> finden<br />

sich im Anhang im Stammbaum <strong>Kneiff</strong> (S. 65).


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>,<br />

92 KNEIFF Carl Ludwig, * 03.09.1726 im Torgau (24) = 04.08.1775 in Keula.<br />

Apotheker. Er erhält am 14.08.1749 vom Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen<br />

in Keula das Apotheken-Privileg. Das von ihm 1761 erbaute Gebäude der<br />

Apotheke ist erhalten und wurde 1967 in der Festschrift zum l000jähr.<br />

Stadtjubiläum abgebildet. Zu seiner zahlreichen Nachkommenschaft zählen die<br />

Gründer der bis 1945 florierenden Kautabak-werke <strong>Kneiff</strong> im Nordhausen (siehe<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>, S.63). oo um 1750 mit ZEHR (s.d.)Sophia Dorothea. Das<br />

Datum der Hochzeit war weder im Goslar noch im Keula zu finden.<br />

Quellen: 1.)KB Keula (das KB beginnt 1752, es ist nicht mehr das Original<br />

sondern eine Abschrift). 2.)KB Torgau/ Marienkirche. 3.)Hülsemann,W.<br />

4.)Festschrift ,,1000 Jahre Keula 1967”.<br />

184 KNEIFF Carl Ludwig, * Ende 1699 in Schönwalde/Pommern (heute Zajezierze) +<br />

nach 1746. Hoboist im Dresskischen Inf. Regiment in Torgau. Custos an der<br />

Hospitalkirche in Torgau. Aus 1 .Ehe 2 Kinder, aus 2.Ehe 8 Kinder. ooI<br />

22.09.1726 (Nottrauung) (25) in Torgau mit KÖRBITZ (s.d.)Anna Elisabeth.<br />

ooII 30.11.1731 im Torgau mit Anna Maria Lieberwirth, + 18.04.1744 ebd.<br />

im Kindbett, 4 Tage zuvor Totgeburt einer Tochter. ooIII 19.10.1746 ebd. mit<br />

Rahel Sophia Thomas, verw. Heering.<br />

Quellen: 1.) KB Torgau/Marienkirche. Das Todesdatum von AZ 184 ist dort nicht<br />

verzeichnet. 2.)Hülsemann,W.<br />

368 KNEIFF Carl Christian, * 06.12.1675 in Landsberg/Warthe (heute Gorzow<br />

Wielkopolski/P.) + 05.05.1700 in Schönwalde. Eintrag im Schönwalder KB: ,,Herr<br />

Carolus Christianus Cneiffius Pator huius loci, welcher an einem hitzigen Fieber<br />

dem 5. Maii zwischen 5 und 6 Uhr Morgens gestorben, nachdem Er fast 14 Tage<br />

danieder gelegen, dassen Er solene schon d. 22. Aprilis vermerket, am 24. aber<br />

allererst bettlägerig geworden. Seinem Amt hat er 2 Jahr und 18 Wochen<br />

vorgestanden. Sct. meneat memoria ejus in benedictione.” 1697-1700 Pastor im<br />

Schönwalde. oo 11.05.1698 in Schönwalde mit BUTHENIUS (s.d.) Anna Benigna,<br />

der Tochter seines Vorgängers im Amt.<br />

Quellen: i .)Moderow, H. 2.)Hülsemann,<br />

30<br />

24<br />

1726 den 3. 7bris früh 4 Uhr hat eine Dime Anna Elisabeth, weyl. Georg Andreas Körbitzens, Bürgers<br />

und Bäckers sehl. hinterlassene Tochter einen Sohn gebohren, und den alsbald in Noth zu Hause tauffen<br />

lassen. Die Pathen sind Johann Caspar Schulze, Actuatii, Anna Elisabethi Fischer. Bekennend ist Herr<br />

Carl Ludwig <strong>Kneiff</strong>en, ein Hautboisten.<br />

25 Eintrag im KB von St. Marien am 22.9.1726: ,,Getraut in des Nachts um 9 Uhr aus Noth, Herr Carl<br />

Ludwig <strong>Kneiff</strong>, Hautboist bei den Dresskischen Regimente, weyl. H.Ludwig <strong>Kneiff</strong>s, Pfarrers zu<br />

Schönwalde in Pommern seil. hinterl. ehel. Sohn, mit Anna Elisabethen, Meisters Georg Andreas<br />

Körbitzen, Bürgers und Bäckers alhirehel. Tochter, welche er vorher geschwängert, vor dem<br />

Wochenbette von Herrn M. Schneider, Archidiacon getrauet worden.”


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>,<br />

736 KNEIFF Johannes Benedictus, * um 1638 in Ferienwalde (heute Chociwel/P.) =<br />

09.05.1698 in Landsberg. Stadtrichter in Landsberg. ooII mit Maria RUNGE (AZ<br />

737), = 24.06.1690 in Landsberg.<br />

Quelle: Hülsemann,W.<br />

1472 KNEIFF Joachim, * 1604 in Freienwalde + 09.11.1665 ebd. Bürgermeister in<br />

Freienwalde. oo um 1630 mit Margaret WEGENER (AZ 1473), + 1646.<br />

Quelle: siehe AZ 736.<br />

2944 KNEIFF Johannes, * um 1564 in Freienwalde + 27.02.1624 ebd. Müller in<br />

Freienwalde. oo um 1600 mit Catharina SCHULTEN (AZ 2945).<br />

Quelle: siehe AZ 736.<br />

5888 KNEIFF Jakob, * um 1535 in Freienwalde + um 1582 ebd. Müller und Bäcker in<br />

Freienwalde.<br />

Quelle: siehe AZ 736.<br />

739 BRAUNSCHWEIG Benigna, * um 1645 Schönwalde + 18.12.1717 ebd. oo um<br />

1670 mit BUTHENIUS (s.d.) Michael.<br />

Quelle: Hülsemann,W.<br />

1478 BRAUNSCHWEIG Jakob, ~ 25.07.1598 im Labes/Pommern (heute Lobez/P.) +<br />

29.11.1675 in Schönwalde. Pastor. Ordination am 18.12.1625 im Schönwa1de. Zitat<br />

aus Moderow, H.: ,,Zu seiner Zeit sind die Pfarrgebäude 3mal abgebrannt, und 1630<br />

und 1631 hatte ihm schon der Krieg alles entzogen.” oo Weihnachten 1616 im<br />

Schönwalde mit Benigna LÜDEKE (AZ 1479), * 22.05.1605 in Schönwalde +<br />

26.02.1670 ebd. T. des Daniel Joachim LÜDEKE (AZ 2958), * 1569 in<br />

Stargard/Pommern + 1642 in Schönwalde(?). Pastor im Schönwalde 1596 bis 1624.<br />

oo vor 1605 mit Dorothea HEIDE(AZ 2959), * vor 1580 im Berlin + 30.04.1634 in<br />

Schönwalde.<br />

Quelle: Moderow, H.<br />

31


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

2956 BRAUNSCHWEIG Daniel, * 1569 in Freienwalde + 1642 in Labes. Pastor.<br />

1595 ordiniert und am 4.4.1596 in Labes als Pastor eingeführt. oo vor 1598 mit<br />

Anna SCHULTZ (AZ 2957). T. des Michael SCHULTZ (AZ 5914), Sekretär in<br />

Freienwalde.<br />

Quelle: siehe AZ 1478.<br />

369 BUTHENIUS Anna Benigna, * 09.02.1677 in Schönwalde (26) + nach 1710.<br />

Das Sterbedatum war in Schönwalde nicht zu finden. Vielleicht ist sie mit ihrem<br />

2. Ehemann und dem kleinen Sohn nach Torgau verzogen. ooI 11.05.1698 in<br />

Schönwalde mit KNEIFF (s.d.) Carl Christian. ooII 12.04.1703 ebd. mit Johann<br />

Friedrich LIST gen. KRUGER.<br />

Quelle: Hülsemann,W.<br />

738 BUTHENIUS Michael, * um 1645 in Labes + 18.08.1698 in Schönwalde am<br />

Schlagfluß (27) 1673 bis 1698 Pastor in Schönwalde. 5 Kinder (1 S., 4 T.). oo um<br />

1670 in Schönwalde mit BRAUNSCHWEIG (s.d.) Benigna, der Tochter seines<br />

Amtsvorgängers.<br />

Quellen:1 .)Hülsemann,W. 2.)Moderow, H.<br />

1476 BUTHENIUS Samuel, * 04.01.1618 in Claushagen/Pommern + 16.02.1670 in<br />

Labes. Pastor. Schulbesuch in Neuwedel und Stargard, ab 1635 Pädagogium in<br />

Stettin. Wegen der Pest ging er 1639 zur Univ. Königsberg. Ab 1641 Hauslehrer<br />

beim Landrat Martin v. Borcke in Schönwalde. Das Adelsgeschlecht v. Borcke<br />

war die Patronatsfamilie von Schönwalde. In Labes wurde er am 15.6.1643<br />

ordiniert und am 9.7.1643 als Pfarrer eingeführt. oo 1643 mit Anna Margarete<br />

STÖVEHASE (AZ 1477), * um 1624 in Kankelfitz/Pommern, T. d. Michael<br />

STÖVEHASE (AZ 2954), Pastor in Kankelfitz von 1623 bis 1667. Fr stammte<br />

aus Wollin. oo um 1623 mit Maria BLOCK (AZ 2955).<br />

Quellen: 1.)siehe AZ 738. 2.)DGB 93,475,1936.<br />

32<br />

26 Anno 1677 gebohren: Anna Benigna, mein Michaelis Buthenii, Pastoris Schönwaldensis<br />

Töchterlein, den 9. Febr. umb 8 Uhr Morgens gebohren, und den 24. ejusdem getaufft. Susceptores: Fr.<br />

Eva Abigail von Borken, Herrn Heinrich Nestor Borckens Eheliebst, Fr. Anna Nolten, Sen. Herrn<br />

Brümmer, weyl. Pastoris zu Wuro nachgel. Witwe. H. Christianus Grützmacher, Theol. u. Phil. Studiosis.<br />

27 Eintrag im KB 1698: ,,H. Michael Buthenius pastor ermeritus hieselbst, m. sehl. H.<br />

Schwiegervater, welcher in 24 Jahren hierselbst dem Pastorate Vorgestanden und an einem schlag- und<br />

stückefluße, nachdem er schon 12 Jahre vor demselbigen angefochten worden, doch endlich den 17.<br />

Augustii abends zwischen 7 und 8 Uhr, als er eben ins Bett steigen wollte, war von obigem affect<br />

angegriffen worden und darauf Morgens zwischen 3 und 4 Uhr sehlig im Herrn verschieden. Sot maneat<br />

ejus memoria in benedictione.” Zusatz in der Abschrift Hülsemann: ,,Die letzten lateinischen Worte sind<br />

durch darauf gefallene Tränen an einigen Stellen verwischt.”


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

2952 BUTHENIUS Michael, * vor 1591. Pastor. 1616 in Claushagen ordiniert oo um<br />

1616 in Claushagen (28) mit Elisabeth FIEBERANZ (AZ 2953). T. seines<br />

Vorgängers Daniel FIEBERANZ (AZ 5906), Pastor in Claushagen, dort am<br />

3.6.1581 ordiniert, und der Anna RABE (AZ 5907). Sie war die Tochter des David<br />

RABE (AZ 11814). Pastor. Er war am 13.3.1580 in Kankelfitz eingeführt worden,<br />

vorher Pastor in Ruhnow.<br />

Quellen: siehe AZ 738.<br />

47 FRITZ Maria Salome, * 10.03.1759 in Hangenbieten/Elsaß + 21.03.1818 in<br />

Kolbsheim. oo 10.02.1784 in Kolbsheim mit KNEIFF (s.d.) Carl Gotthard<br />

Christian.<br />

Quellen: 1.)KB Hangenbieten. 2.)ZR Kolbsheim.<br />

94 FRITZ Johann Georg, * 08.03.1721 in Buchsweiler/Elsaß + 02.04.1763 in<br />

Hangenbieten am hitzigen Gallenfieber. Pfarrer. 1743 Imm. Straßburg. 1749/52<br />

Diakon Wörth/Elsaß. Ab 1753 Pfarrer Hangenbieten. oo 30.09.1755 in<br />

Reitweiler mit Johanna Maria Salome GROBECKER (AZ 95), * 10.05.1728 in<br />

Buchsweiler + 25.02.1816 in Kolbsheim. In 2. Ehe verh. am 8.2.1764 in<br />

Kolbsheim mit Pfarrer Johann Friedrich Roser, + 27.12.1793 in Kolbsheim in<br />

der ,,Behausung” seines ,,Stief”-Schwiegersohns, dem Wundarzt C.G. <strong>Kneiff</strong>.<br />

1762/93 Pfarrer in Kolbsheim. Salome Roser geb. Grobecker bekam ihr letztes Kind<br />

1776 im Alter von 48 Jahren. T. des Johann Andreas GROBECKER (AZ 190), *<br />

um 1690 + 21.01. 1733 in Buchsweiler. Herrschaftlicher Fasanenmeister in<br />

Buchsweiler. oo 07.08.1725 in Buchsweiler mit Maria Barbara SCHMIDT (AZ<br />

191), * err. 04.1694 + 20.05.1742 in Buchsweiler, alt 48 J., 4 Wo.<br />

Quellen: 1.)Bopp, M.J. 2.)KB Buchsweiler. 3.)KB Hangenbieten.<br />

188 FRITZ Johann Peter, 01.12.1673 in Buchsweiler t 05.12.1724 ebd. Soldat,<br />

Sergeant bei der Wache im Schloss Lichtenberg zu Buchsweiler. oo 23.11.1717<br />

in Buchsweiler mit SCHERDING (s.d.) Anna Elisabeth. (29)<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

28 Die älteren Kirchenbücher waren 1759 bei einem Brand Vernichtet worden.<br />

29 Alphons Leclercq hat das Schloss Buchsweiler in Jahre 1882 besucht, im Schlosshof einen kleinen Strauß gepflückt und die<br />

Blumen nach Hanau zur Mutter gesandt. Der Begleitbrief hat sich dank seiner Schwester Louison erhalten und wird im<br />

Anhang wiedergegeben und kommentiert (S.60).<br />

33


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

376 FRITZ Johann Balthasar, * vor 1647 + 12.10.1720 in Buchsweiler. Kürschner in<br />

Buchsweiler. 9 Kinder. oo 12.01.1667 in Buchsweiler mit SCHWARTZ (s.d.)<br />

Anna Ursula.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

752 FRITZ Johann Gall, * err. 1612 + 13.02.1675 in Buchsweiler, alt 63 J. Bürger,<br />

Taglöhner.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

375 KASSEBAUM Catharina Margaretha, 24.04. 1666 in Osterode/Harz +<br />

15.04.1703 in Clausthal/Harz. oo 09.11.1686 in Osterode mit LIMBECKER<br />

(s.d.) Wolf<br />

Quellen: i .)KB Osterode/ St. Jacobi. 2.)KB Clausthal.<br />

750 KASSEBAUM Andreas, 08.03.1642 in Osterode = 11.11.1690 ebd.<br />

Goldschmied. Er erhält am 31.10.1665 das BR in Osterode. 1677/89 Ratsherr in<br />

Osterode. 1685 bis 1689 erfüllte er die Aufgaben eines städtischen Bauherrn. oo<br />

11.07.1665 in Osterode mit P(B)UNTEN (s.d.) Margaretha Elisabeth.<br />

Quellen: 1 .)KB Osterode/St. Jacobi. 2.)Scheffler,W. 3.)Granzin, M. 4.)Heller, B.<br />

1500 KASSEBOM Heinrich, * um 1600 = 12.08.1646 in Osterode. Er erhält am<br />

19.11.1633 BR in Osterode. Wird 1636 Mitglied der Kauf und Kramergilde.<br />

,,Schoßt” 1646 in der Osteroder Neustadt. oo vor 1642 mit Katharina RÜER (AZ<br />

1501), * 29.12.1605 + 03.01.1662 in Osterode.(30) T. von Hans RÜER (AZ 3002), +<br />

um 1655. Lohgerber in Osterode. Fr erhält BR am 20.11.1601. Ratsherr 1613/55 und<br />

1616/29 städtischer Bauherr. oo vor 1606 mit N. FULLHARDT (AZ3003), T. des<br />

Zacharias FULLHARDT (AZ 6006), Mitglied der Kramergilde in Osterode zwischen<br />

1593 und 1589.<br />

Quellen: 1 .)Granzin, M. 2.)Schimpf, F. 3.)KB Osterode/St. Aegidien.<br />

34<br />

30 Die Daten von Katharina Rüer stammen aus der Genealogischen Kartei im Stadtarchiv<br />

Osterode. Im Osteroder Stadtmuseum befindet sich ein Holzmodell ihrer Grabplatte.


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

371 KESSLER Cath. Magdalena, 28.10.1670 in Torgau + 03.01.1727 ebd. oo<br />

30.04.1693 in Torgau mit KÖRBITZ (s.d.) Georg Andreas.<br />

Quelle: KB Torgau/Marienkirche.<br />

742 KESSLER Michael, * err. 1634 (nicht in Torgau) = 29.03.1674 in Torgau; alt 40<br />

J. Bildhauer in Torgau. oo 07.11.1664 in Torgau mit RINGENHAIN (s.d)<br />

Anna Sophie.<br />

Quelle: siehe AZ 371.<br />

1484 KESSLER Michael, * vor 1610 + vor 1664. Steinbrecher in Zinna(?).<br />

185 KÖRBITZ Anna Elisabeth, 13.12.1703 in Torgau + 14.12.1730 ebd. im<br />

Kindbett (Geburt der Tochter Johanna am 1.12.1730). oo 22.09.1726<br />

(Nottrauung) mit KNEIFF (s.d.) Carl Ludwig.<br />

Quelle: KB Torgau/Marienkirche.<br />

370 KÖRBITZ Georg Andreas, 15.08.1664 in Torgau = 17.11.1711 ebd.<br />

Weißbäcker in Torgau. oo 30.04.1693 in Torgau mit KESSLER (s.d.)<br />

Catharina Magdalena.<br />

Quelle: Herzog, J.<br />

740 KÖRBITZ Hans, 18.02.1614 Radeburg-Berhisdorf/Kr. Torgau-Oschatz + nach<br />

1683. Bäcker. Lehrzeit in Radeberg. Ab 1636 Bürger und Bäcker zu Torgau.<br />

Klagte 1644 gegen die Innung wegen Verweigerung des Meisterrechts. ooI<br />

04.05.1646 in Torgau mit Anna Maria Holsten, * um 1620 + 10.05.1649 ebd. ooII<br />

07.10.1651 in Torgau mit SIEGEL (s.d.) Anna Magdalena.<br />

Quelle: siehe AZ 370.<br />

1480 KÖRBITZ Michel, * vor 1590 = 23.07.1631 Berbisdorf. Einwohner von<br />

Berbisdorf. oo 17.02.1613 in Berbisdorf mit Maria TÜRCKE (AZ 1481). T. des<br />

Donat TÜRCKE (AZ 2962), * um 1550 + vor 1637. Müller in Bärnsdorf. oo mit<br />

Anna N., *err. 1557 + 05.07.1637.<br />

Quelle: siehe AZ 370.<br />

187 LIMBECKER Margarete Elisabeth, 30.10.1698 in Clausthal = 18.07.1771<br />

in Keula/Kyffhäuserkreis. Wahrscheinlich ist sie als Witwe zu Tochter Sophia<br />

Dorothea verh. Zehr nach Keula gezogen. oo 10.01.1717 in Goslar mit ZEHR<br />

(s.d.) Friedrich Wilhelm<br />

Quellen: 1.)KB Clausthal. 2.)KB Keula.<br />

374 LIMBECKER Wolf, * nach 1658 in Clausthal(?) + nach 1703. oo 09.11.1686<br />

Osterode mit KASSEBAUM (s.d.) Cath. Margaretha. Bei der Heirat ist ,,Wolf<br />

Limbecker jun.” eingetragen. Das Todesdatum war in Clausthal nicht zu finden.<br />

Beim Tod seiner Frau im Jahre 1703 lebte er noch.<br />

Quelle: 1.)KB Osterode/St. Jacobi.<br />

35


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

748 LIMBECKER Wolf, * um 1635 = 12.05.1689 in Clausthal. Fr erhält am<br />

6.11.1671 BR in Clausthal. oo 28.11.1658 in Clausthal mit Elisabeth Catharina<br />

REUSSE (AZ 749).<br />

Quellen: i .)KB Clausthal. 2.)Burose, H.<br />

751 PUNTEN Margreta Elisabeth, 01.12.1646 in Osterode + 02.11.1700 ebd. Sie<br />

wird 1699 noch als ,,relicta Andreas Kaßebaum” in den Schoßregistern erwähnt. oo<br />

11.07.1665 in Osterode mit KASSEBAUM (s.d.) Andreas.<br />

Quellen: i .) Schoßregister StA. Osterode. 2.)KB Osterode/St. Jacobi. 3.)KB<br />

Osterode/ St. Aegidien.<br />

1502 PUNTEN Peter, * vor 1615 = 23.12.1674 in Osterode. Handelsmann in Osterode.<br />

Erwirbt 1635 das BR in Osterode. 1636 Mitglied der Kauf- und Kramergilde. Zahlt<br />

im Rollbergviertel zwischen 1646 und 1654 Steuern. oo 15.02.1636 in Osterode<br />

mit STAPEL (s.d.) Anna.<br />

Quellen: 1 .)KB Osterode/St. Aegidien. 2.)Schoßregister im StA. Osterode.<br />

3.)Schimpf, F.<br />

1485 RINGENHAIN Anna Sophie, 30.03.1647 Torgau + 1678 ebd. ooI 07.11.1664<br />

in Torgau (31) mit KESSLER (s.d.) Michael. ooII nach 1675 mit Valentin Ditmar.<br />

Quelle: KB Torgau/Marienkirche.<br />

2970 RINGENHAIN Johann Paul, 21.06.1615 in Torgau +1678 ebd. Tuchhändler. oo<br />

29.10.1644 in Torgau mit Anna Caterine REINLENDER, * um 1620 = 21.01.1705<br />

in Torgau. T. d. Gabriel REINLENDER. Tuchhändler und Viertelmeister in Torgau.<br />

Quelle: Herzog, J.<br />

36<br />

31 Eintrag im KB d. Marienkirche: Domin. XXII. Trinit. 1664. Der Ehrbare und kunsterwiesene<br />

Michael Kessler bildthauer alhier, Michael Kesslers Steinbrecher zu Zost bey Zinna seel.<br />

hinterlassener sohn, mit der tugendsamen Jgfr. Anna Sophia, Paul Ringhauß vornehmer Bürger alhier<br />

eheliche Tochter. Den 7. Novembrii umb. 4 Uhr in der Pfarrkirche von H. Georg am Ende copuliert.


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

5940 RINGENHAIN Johann, 09.06.1593 in Torgau + 23.11.1637 ebd., begraben in der<br />

Stadtkirche. Handelsmann. Imm. 1606 in Wittenberg, 1609 in Leipzig.<br />

Ratsbaumeister in Torgau ab 1635. Besitzer des Hauses Breite Straße 17 ab 1628. oo<br />

05.09.1614 in Torgau mit Margareta SCHROTBERG (AZ 5941), * um 1600 =<br />

20.12.1653 in Torgau. Witwe des Philipp Runtzler. T. des Andreas SCHROTBERG<br />

(AZ 11882).<br />

Quelle: siehe AZ 2970.<br />

11880 RINGENHAIN Paul, * um 1571 in Torgau + 30.09.1637 ebd. Tuchhändler. Besuch<br />

der Torgauer Lateinschule. Ob er studiert hat, konnte bisher nicht geklärt werden.<br />

Ab 1600 übt er öffentliche Ämter aus. Ab 1605 Ratsherr. 1609/20 Stadtrichter. Ah<br />

1621 bis zu seinem Tod Bürgermeister. (32) Er übernahm 1592 das Haus Breite<br />

Straße 9 von seinem Vater. Durch Zukauf und Erbschaften kam er zu einem großen<br />

Immobilienbesitz. 1637 galt er als der reichste Bürger Torgaus. Ihm war es zu<br />

verdanken, dass Torgau 1637 beim Einzug der Schweden nicht geplündert wurde<br />

(33) ooI 09.1592 mit Maria GLASER (AZ 11881), = 19.08.1613 in Torgau, gest. an<br />

der Pest. Aus dieser Ehe 7 Kinder. ooII 07.08.1614 in Torgau mit Barbara N.,<br />

wohlhabende Witwe des Donat Preil, = 14.07.1624 in Torgau.<br />

Quelle: siehe AZ 2970.<br />

23760 RINGENHAIN Johann, * um 1545 Torgau + 20.05.1601 ebd. Imm. 1560<br />

Wittenberg. 1566/76 zeitweise Baccalaureus (Lehrer) an der Torgauer Lateinschule.<br />

Übt seit 1585 verschiedene Ratsämter aus. 1596-1601 Kämmerer. Besitzer der<br />

Häuser Breite Straße 9 ab 1569 und Breite Straße 20 ab 1595. 7 Kinder. oo um 1567<br />

mit Ursula CONTZE, = 19.08.1613 in Torgau.<br />

Quelle: siehe AZ 2970.<br />

47520 RINGENHAIN Paul d. Ä., * um 1510 (wohl nicht in Torgau), ab Bürger in Torgau.<br />

+ 1574 ebd. Hausbesitzer in der Neugasse um 1534 und Breite Straße 9 um 1540.<br />

1599/1566 Speiseherr des Gotteskastens. 6 Kinder nachweisbar. oo um 1533 mit<br />

Margarete PATZ (AZ 47521). T. d. Gürtlers Merten PATZ (AZ 95042).<br />

Quelle: siehe AZ 2970.<br />

37<br />

32 Um 1625 sind neben ihm auch sein Bruder Peter und seine Söhne Johann und Paul im Rat Vertreten.<br />

Sein Schwiegersohn Dr. Johann Baumann wird 1625 reg. Bürgermeister. Es gab damals in Torgau drei<br />

Bürgermeister.<br />

33 Der Bau des Hauses Breite Straße 9 geht wahrscheinlich bis ins 12. Jh. zurück. Mehrfach wurde es bei<br />

den großen Stadtbränden erheblich beschädigt, zuletzt 1592. Unter dem damaligen Besitzer Paul Ringenhain<br />

wurde das Haus bis 1596 zu großen Teilen neu erbaut und erhielt eine reiche plastische und malerische<br />

Innenausstattung. Die Deckenmalerei in der Diele des ersten Stockes ,,sucht seinesgleichen unter den<br />

bemalten Holzbalkendecken in deutschen Bürgerhäusern.” Der Ausbau zog sich bis zu seinem Tod im Jahre<br />

1637 hin. Zwischen 2005 und 2008 umfangreiche Restaurierung des Hauses. Es bildet jetzt einen Teil des<br />

Torgauer Museumspfades. Quellen: 1 .)Lehmann, K.:Das Bürgermeister-Ringenhain-Haus in Torgau.<br />

Torgau 2006. 2.)Herzog, J.: Das Bürgermeister Ringenhain Haus in Torgau, ein Kleinod von europäischer<br />

Bedeutung. Sächsische Heimatblätter 4290,2007.


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

189 SCHERDING Anna Elisabeth, 17.02.1684 in Buchsweiler + nach 1721. oo<br />

14.11.1717 ebd. mit FRITZ (s.d.) Johann Peter.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

378 SCHERDING Nicolaus, * vor 1645 in Wasslenheim/Elsaß + 06.1694. Metzger und<br />

Viehhändler in Buchsweiler. Wurde in der Nähe von Philippsburg ,,todgeschossen”,<br />

als er dort mit der franz. Armee Viehhandel treiben wollte. (34) 7 Kinder. oo<br />

13.09.1670 in Buchsweiler mit SCHOCH (s.d.) Anna Catharina.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

756 SCHERDING/CHARDIN Stephan. Wollenweber und Schirmverwandter(= ohne<br />

Bürgerrecht) in Straßburg. Soldat. ooI um 1642 mit Anne SCHESPAR (AZ 757).<br />

ooII 30.01.1673 in Straßburg mit Elisabeth Guiton aus Metz.<br />

Quelle: Pers.Mitt. H.Georger-Vogt.<br />

1512 SCHERDING (35) Nicolas, + 1625. Handelsmann in Pfalsburg. Testament<br />

23.12.1624. ooI Claude Bouchard. ooII mit Elisabeth de VEYRAS (AZ 1513), von<br />

Montbéliard, + nach 1635. Die Familie stammt von Chausse-lès-Chamberigaud<br />

(Gard/Südfrankreich). Sie ist die T. von Nicolas de VEYRAS (AZ 3026) + um<br />

1607. Dr. der Medizin in Payerne, dort genannt 1587. Später Bürger von Genf. S.<br />

des Pierre de VEYRAS (AZ 6052), Apotheker in Genf. Ehefrau von AZ 3026 war<br />

Marguerite LE SAGE(AZ 3027), 29.07.1548 in Besançon/F. + um 1622. T. des<br />

Philippe LE SAGE (AZ 6054. * in Montbéliard + 1572 in Besançon.<br />

Quelle: siehe AZ 756.<br />

379 SCHOCH Anna Catharina, 07.08.1640 in Buchsweiler + 26.05.1695 ebd. oo<br />

13.09.1670 in Buchsweiler mit SCHERDING (s.d.) Johann Nicolaus.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

758 SCHOCH Hans Jacob, * vor 1613 + nach 1640. Metzger, Pflugwirt und<br />

Gerichtsschöffe in Buchsweiler. ooI 17.01.1633 in Buchsweiler mit Barbara,<br />

Jacob Seylers Witwe, + vor 1637. ooII 30.11.1637 in Buchsweiler mit Odilia<br />

HANS (AZ 759), * err. 1614 in Schwindelfrei/Elsaß + 13.02.1692 in<br />

Buchsweiler, alt 78 J. (36) 7 Kinder. T. des Clausen HANS (AZ 1518). + vor 1637.<br />

Bürger u. Gerichts-verwandter in Schwindratzheim.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

1516 SCHOCH Hans, * err. 1576 + 12.04.1636 in Buchsweiler, alt 60 J.<br />

38<br />

34 KB Buchsweiler: ,,von seinem Todesfall iß aber so viel erfahren dß er ann 1694 umb Johann (St. Johannis = Juni) nach der<br />

französischen Armee gereiset, seinen Viehhandel zu treiben, welche bey Philippsburg gestanden, aber ist nicht weit davon<br />

todgeschossen worden, von wem aber weiß man nicht, darüber sein Vieh, geld und alles verloren, u. biß dato auff fleißige<br />

nachfrage nicht mehr hatt können erkundiget werden. Aetatis etwa 48 Jahr. Gott lasse ihn selig ruhen zur fröhlichen<br />

Auferstehung.”<br />

35 Es ist eine lothringische Familie, die bei der Gegenreformation ms Elsaß flüchtete.<br />

36 Eintrag im KB Buchsweiler: ,,Den l7ten Febr. Domenica Quinquagesima isst mit einer leichpredigt begraben worden Fr.<br />

Ottilia, so zu Schwindratzheim geboren, davon man nicht weiß, weil in dem Krieg d. Kirchenbuch verlohren. Sie hatt sich aber<br />

allhier verheiratett anno 1638 mit Hanß Jacob Schochen, Bürgern, Metzgern und Gerichtsschöffe allhier, u. mit ihm gezeuget 7<br />

Kinder, davon 2 Töchter annoch vorhanden und verheyrathet syn, davon im Kirchen Todtenbuch mebr vorhanden. Aber<br />

nervlich an der Engigkeit kranck, den 13. Febr. sanft und selig verstorben. Aetatatis 78 Jahr.


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

377 SCHWARTZ Anna Ursula, 02.01.1648 in Buchsweiler + 17.11.1706 ebd. ,,9<br />

Kinder erzeuget. Davon noch 6, 3 Sohn und 3 Töchter im Leben, war 58 Jahr, 10<br />

Monat alt und nur 5 Tag krank. oo 12.01.1667 in Buchsweiler mit FRITZ (s.d.)<br />

Hans Balthasar.<br />

Quelle:KB Buchsweiler.<br />

754 SCHWARTZ Jacob, 09.11.1606 in Buchsweiler + 10.02.1659 ebd. Maurer.<br />

oo 16.02.1632 ebd. mit Ursula MULLER (AZ 755), 26.11.1609 Buchsweiler<br />

+ nach 1648. T. des urban MULLER (AZ 1510), * err. 1566 + 17.09.1626 in<br />

Buchsweiler. Rebmann in Buchsweiler. S. des Peter MULLER (AZ 3020) aus<br />

Niedersulzbach. 17.02.1596 in Buchsweiler mit Susanna WELSCH (AZ 1511),<br />

* err. 1568 + 10.01.1632 in Buchsweiler, alt 64 J. T. des Hans Jerg WELSCH<br />

(AZ 3022), + vor 1596.<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

1508 SCHWARTZ Tobias, 09.03~1578 in Buchsweiler = 07.02.1638 ebd. oo<br />

21.01.1606 in Buchsweiler mit Ursula BECHT (AZ 1509), * vor 1590 =<br />

02.05.1607 in Buchsweiler. T. des Heinrich BECHT (AZ 3018), + vor 1606.<br />

Aus Lichtenau/Baden.<br />

Quelle: siehe AZ 754.<br />

3016 SCHWARTZ Jacob, * vor 1555 = 17.10.1597 in Buchsweiler. vor 1578 mit<br />

Barbara N. (AZ 3017).<br />

Quelle: KB Buchsweiler.<br />

741 SIEGEL Anna Magdalena, * vor 1635 = 10.09.1700 in Torgau. ooII<br />

07.10.1651 in Torgau mit Hans KQRBITZ (s.d.).<br />

Quellen: 1 .)KB Torgau/Marienkirche. 2.)Herzog, J.<br />

1482 SIEGEL Andreas, * 25.02.1607 Torgau t 1637 ebd., er starb an der . Beerdigt mit<br />

großem Geläut. Bürger und Seifensieder in Torgau. Belehnt 1635 mit einem Haus<br />

in der Ziegengasse (heute Kurstraße 15). oo 17.01.1631 in Torgau mit Anna<br />

PETHEN (AZ 1483). T. des Jacob PETHEN(AZ 2966), + vor 1631. Fleischermeister<br />

in Schmiedeberg.<br />

Quelle: siehe AZ 741.<br />

2964 SIEGEL Andreas, * vor 1580 = 31.01.1616 in Torgau. Bürger und in Torgau. oo<br />

um 1601 mit Anna SCHWEITZER (AZ 2965). Sie verkaufte ihr Haus auf der<br />

alten Stadt am 17.5.1616.Mit Hans Heder aus Meißen ging sie am 27.10.1617 in<br />

Torgau eine 2. Ehe ein. T. d. Gregor SCHWEITZER (AZ 5930). Walkmüller des<br />

Torgauer Rates.<br />

Quelle: siehe AZ 741.<br />

39


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

1503 STAPEL Anna, * um 1600 in Osterode = 19.02.1651 ebd. 3 Ehen. ooI<br />

14.10.1621 in Osterode mit Johann Zisichius (Zeisig) + 10.01.1630 ebd. Fr war<br />

1620/1624 Pastor an St. Jacobi, 1624/30 2. Pastor an St. Aegidien. ooII<br />

23.07.1632 in Osterode mit Adolphus Weber + vor 1636. ooIII 15.02.1636 in<br />

Osterode mit PUNTEN (s.d.) Peter.<br />

Quellen: 1 .)KB Osterode/Aegidien. 2.)Meyer,P. 3.)Müller,W.<br />

3006 STAPEL Johann,. * um 1570 in Zwinge am Harz + 04.07.1624 in Osterode.<br />

Pastor. Imm. Helmstedt 11.2.1594. 1596/98 Konrektor in Osterode. Am<br />

11.11.1598 in Pölde ordiniert. Ab 20.11.1603 2.Pfarrstelle an St. Aegidien in<br />

Osterode, 1614/24 dort 1. Pfarrstelle. Wird 1607 ,,in Ansehung seines und seines<br />

Ehrn Schwiegervaters Ambts” in die Kramer- und Kaufmannsgilde und 1618 in<br />

die Schustergilde aufgenommen. oo 07.02.1599 in Osterode mit Anna HEUBT<br />

(AZ 3007), * um 1580 in Osterode = 15.09.1626 ebd. Sie starb an der Pest. T.<br />

des Johann HEUBT (AZ 6014), * err. 1550 in Osterode + 14.12.1602 ebd., alt<br />

52 J. 1581/84 Pastor in Pölde. 1584/1602 2. Pfarrstelle an St. Aegidien in<br />

Osterode. Quellen: siehe AZ 1503.<br />

6012 STAPEL Gabriel, * vor 1550 + nach 1570. Pastor in Bockelnhagen und Zwinge,<br />

bd. Kr. Eichsfeld.<br />

Quelle: Meyer,P.<br />

93 ZEHR Sophia Dorothea, * 01.06.1727 in Goslar + 04.04.1813 in Keula. Bei<br />

ihrem Tod lebten von ihren 9 Kindern noch 4, außerdem 21 Enkel und 10 Urenkel.<br />

oo um 1750 mit KNEIFF (s.d.) Carl Ludwig.<br />

Quellen: 1 .)KB Goslar/Marktkirche. 2.)KB Keula. Die Heirat ist weder in Goslar<br />

noch in Keula beurkundet, das Keulaer KB ist in dieser Zeit lückenhaft.<br />

186 ZEHR Friedrich Wilhelm, * 04.05.1691 in Hornhurg /Kr. Wolfenbüttel =<br />

15.04.1749 in Keula. Barbier, in Keula als Chirurg bezeichnet. Fr war von 1708<br />

bis 1711 in Goslar beim Berg-Barbier Jacob Treiber in der Lehre(37). Er erhält am<br />

9.9.1716 BR in Goslar. Lebte später in Keula, 1737 wird dort ein Sohn geboren. oo<br />

10.01.1717 in Goslar mit LIMBECKER (s.d.) Margarete Elisabeth.<br />

Quellen: 1.)KB Hornburg. 2.)KB Keula. 3.)Bonhoff,F.<br />

40<br />

37 Abschrift aus dem Stadtarchiv Hornburg..Sign. 1/92, S.225/226: ,,Actum 10.Junii 1711. Meldete sich<br />

Valentin Mathias Schrader, Bürger und Brauer hierselbst und trug vor wie sein Stiefsohn Friedrich<br />

Wilhelm Zehr berichts in ao 1708 H. Jacobo Treiber Berg Barbier in Goßlar in die Lehre getreten und<br />

nunmehro an dem dass Er solte loßgesprochen, wann Er nun seiner ehel. Geburth halber beglaubte<br />

Kundschaft benöthiget alß wollte Er zum Zeugen H.B. Zehren und H.C. Ahlburgen vorgeschlagen und<br />

bethen (bitten). Haben sie (die Zeugen) deshalb zu vernehmen, weichen dann bey ihren Pflichten bekannt<br />

und ausgesaget, dass Johann Zehr und Marie Elisabeth Trauernicht öffentl. in Crantz und Binden zur<br />

Kirch gegangen. Auch nachher einen Sohn mit nahmen Friedrich Wilhelm aus einem reinen keuschen<br />

Ehebette recht und echt erzeuget, welcher wohl werth, dass er in Gilden und Werken aus und<br />

angenommen werde. Welches aise nachrichtl. anhero registriret.”


<strong>Ahnenkreis</strong> C <strong>—</strong> <strong>Kneiff</strong>.<br />

372 ZEHR Johannes, * 18.10.1662 in Hornburg + 21.04.1693 ebd. Brauer und<br />

Kaufmann in Hornburg. oo vor 1691 in Hornburg(?) mit Maria Elisabeth<br />

TRAUERNICHT (AZ 373), * err. 1660 + 16.04.1736 in Hornburg, alt 76 J. Am<br />

13.5.1718 Patin in Goslar bei einem Enkel. Sie ist wahrscheinlich eine Tochter von<br />

Görris TRAUFRNICHT (AZ 746), + vor 1690, und Magdalena PRIELLOG (AZ<br />

747). T. des Daniel PRIELLOG (AZ 1494), Grobschmied in Osterwieck.(38) ooII<br />

der Elisabeth Trauernicht am 21.04.1696 in Hornburg mit Valentin Matthias<br />

Schrader, aus Goslar, * err. 1667 in Goslar(?) + 02.05.1729 in Hornburg, alt 62 J.<br />

Verlangt am 23.5.1720 ein beglaubigtes Zeugnis über die eheliche Geburt seiner<br />

beiden Kinder Anna Maria, * 13.02.1697, und Johann Daniel, 16.01.1701.<br />

Quellen: 1.)KB Hornburg, das um 1680 Lücken aufweist. 2.)KB<br />

Goslar/Marktkirche. 3 .)Nachrichten der Familie Schrader. 4.)StA Hornburg.<br />

Sign.I/92 u. I/79.<br />

744 ZEHR Jobst, * err. 1625 t 16.0 1.1686 in Hornburg, alt 61 ½ Jahre. Bürgermeister<br />

in Hornburg. cc um 1661 mit Margarethe N. (AZ 745), * err. 1726 + 27.03.1698 in<br />

Hornburg, alt 72 J.<br />

Quelle: KB Hornburg.<br />

42<br />

38 Stadtarchiv Homburg. Sign. 1/79, 587f.: ,,Act.d.17t.Xbr. (Dezember)1690. Geburts Zeugnüß.<br />

Heinrich Trauernicht Görris Sohn produciret zum Zeug(en) M. Hanßen Trauernicht, seines<br />

Vaters Bruder, Huf und Grobschmidt in Osterwigk sein und seiner Schwester Marie Elisabeth<br />

ehelich Geburt und Herkommen nachselbig aufzunehmen undt ihm und seiner Schwester deßen<br />

beglaubten schein zu ertheilen.” Hans Trauernicht bezeugt, daß,, producente und deßen<br />

Schwester von Görris Trauernichten undt Magdalenen Priellogs eines Grobschmidts Daniel<br />

Priellogs Tochter sein Eltern aus einem reinen Keuschen ehebett recht und wahr erzeuget und bat<br />

er unter Moritz Schurf Bürgermeister daselbsten zur Kirchen geführet.”


Dramatische Stunden im Hanauer Pfarrhaus im März 1890<br />

und ein Prozess in Paris wegen Erbschleicherei. –<br />

Im Nachlass von Vater Walther Amelung fand ich im Jahre 2005 Aufzeichnungen über den<br />

Besuch von Achille Leclercq am Krankenlager seines Bruders Jean Baptiste in Hanau. Sie<br />

wurden, so deute ich die Handschrift, geschrieben von unsrer Großmutter Emmy Amelung<br />

nach dem Diktat ihrer Schwester Louison (Tante Lia). Für Louison als die eigentliche<br />

Verfasserin spricht der Satz: ,,Emmy wachte bei Papa, Mama und ich blieben im<br />

Nebenzimmer.” Der Bericht mit Datum vorn 24. März 1890 steht auf dem Briefpapier der<br />

,,Eglise wallone de Hanau s/mein.” Der Besuch in Hanau fand 3 Monate vor dem Tod von<br />

Jean Baptiste Leclercq statt. Fr starb am 24.6.1890. Die Abschrift der Aufzeichnungen war<br />

nicht einfach. Zahlreiche Überschreibungen, Ergänzungen und Streichungen erschwerten<br />

das Entziffern erheblich. Die Schreibweise des Originals wurde beibehalten. Meine Zusätze<br />

sind in Klammern und kursiv gesetzt.<br />

Zur Person von oncle (so steht es meist im Manuskript) Achille ist zu bemerken, dass der<br />

am 15.1.1831 geborene, 6 Jahre jüngere Bruder unseres Urgroßvaters in kinderloser Ehe<br />

mit ,, Felicie” verheiratet war. Er war als Antiquitätenhändler in Paris zu einem<br />

beachtlichen Vermögen gekommen. Bereits vor 1900 soll er der Katholischen Kirche, der er<br />

eng verbunden war, 300000 francs geschenkt haben. Der Kontakt zum älteren Bruder in<br />

Hanau war zunächst wohl harmonisch. Einer Notiz von Hugo Amelung ist zu entnehmen,<br />

dass das Ehepaar Achille Leclercq 1864 oder 1865 in Hanau jeweils 4-6 Wochen zu Besuch<br />

war. Seinen letzten Besuch in Paris beim Bruder macht Jean Baptiste L. im Jahre 1884,<br />

damals 59 Jahre alt. um das von Achille Leclercq einige Jahre vor seinem Tod, er starb 1904<br />

in Paris, errichtete Testament gab es eine gerichtliche Auseinandersetzung. Da in<br />

Frankreich damals Vermächtnisse an die Kirchen nicht erlaubt waren, hat er sein Vermögen<br />

adeligen Personen testamentarisch vermacht, die vom Klerus als Strohmänner bzw. -frauen<br />

eingesetzt worden waren. Genannt werden u.a. Madame la Comtesse de la Rochefoucauld<br />

d’Estissac und Monsieur le Comte de Kergorlay. Kläger gegen dieses Testament waren in<br />

Deutschland die Familien Amelung-Leclercq und in Frankreich die Familie Bourbier. Der<br />

damalige Schriftwechsel mit dem in Paris beauftragten Rechtsanwalt blieb teilweise erhalten<br />

und harrt der Abschrift und Übersetzung. Über den Ausgang des Prozesses habe ich im<br />

Nachlass von Walther Amelung keine unterlagen gefunden. In der Familie wurde jedoch<br />

berichtet, dass das Verfahren zugunsten der Kläger ausging und die Erbschaft 1911 beim<br />

Grundstückskauf und Neubau des Waldsanatoriums in Königstein sehr willkommen war.<br />

43


Eine misslungene Bekehrung.<br />

,,Am Sonnabend d. 15. März (1890) kamen H(ugo Amelung) und E(milie) nach Hanau, wo<br />

ersterer Papa schwer krank an Lungenkatarrh vorfand und dessen Zustand für sehr bedenklich<br />

hielt. Auch Herr Dr. Siebert, der an demselben Abend mit Hugo konsultierte, war derselben<br />

Meinung. Papa, der sich selbst sehr schwach fühlte, hegte den Wunsch, Onkel Achille noch<br />

einmal die Hand zu drucken, worauf Hugo den Sonnabend gegen 5 Uhr unter Papas Diktat<br />

einige Zeilen nach Paris schrieb. Hugo fügte noch hinzu, dass Papa sehr schwach sei. Am<br />

Dienstag, den 18. erhielten wir eine Depesche mit bezahlter Rückantwort und folgendem<br />

Inhalt: ,,Felicie malade, part néamoint maintenant si acceptez compagnon de voyage<br />

monsieur Ferté.” Papa, der Herrn Abbé Ferté, seinen früheren Beichtvater als einen edlen<br />

treuen Charakter stets angesehen hatte und die Ankunft von oncle A(chille) sehnlichst<br />

erhoffte, war damit einverstanden und diktierte uns folgende Depesche: ,,Nous vous<br />

attendons avec plaisir ainsi que monsieur Ferté, Leclercq.”<br />

Wir erwarteten demnach die beiden Herren den Mittwoch und in diesem Glauben blieb<br />

Hugo, der jeden Dienstagabend kam, den Mittwoch d. 19. in Hanau, um bei der Ankunft der<br />

Pariser gegenwärtig zu sein. Als demselben Mittag um ½ 4 Uhr beiliegender Brief von Tante<br />

Felicie kam, reiste Hugo nach O(ffenbach) zurück. So hatten wir uns vor Freitag morgen<br />

nicht auf den Besuch gerichtet, als es Donnerstag, den 20. etwa um 3 Uhr schellte und Kättel<br />

(das elsässische Hausmädchen) die Ankunft der 2 Herren meldete und uns erzählte, oncle<br />

habe gefragt, ob der frère (gemeint ist der zu Bett liegende Jean Baptiste) nicht mit ihnen ein<br />

wenig spazieren gehen könne. Mama und später Emmy begrüßten die Herren sehr herzlich.<br />

Oncle A. sagte zugleich zu Mama, er sei gekommen, Papa mit nach Pierrefond zu nehmen,<br />

um ihn dort zu pflegen. Nachdem wir den Herrn noch gesagt hatten, dass sie ihn nur kurz<br />

begrui3en dürften, führten wir sie zu ihm.<br />

Das Wiedersehen war gegenseitig ein sehr rührendes; oncle A. weinte sogar. Nachdem sie<br />

sich ungefähr eine viertel Stunde in unserer Anwesenheit (Mama, Emmy und Louison) über<br />

Tante Felicie, Arzneien und derlei arglosen Dingen unterhalten hatten, verließen sie Papa und<br />

tranken im Nebenzimmer Wein mit uns dreien. Bald darauf gingen sie weg in den Adler, wo<br />

ihnen Emmy Hugos Besuch versprach. Oncle A. sagte auch, er habe Herrn F., den alten<br />

Mann absichtlich mitgenommen, damit Papa bei dessen Anblick gerührt und an die früher mit<br />

ihm verbrachten Zeiten erinnert werde.<br />

44


Eine misslungene Bekehrung.<br />

Er machte Anspielungen auf Papas paix de l’âme (Seelenheil) und meinte, Papa müsse<br />

Tante Felicie und Herrn F. ce petit sacrifice bringen, der liebe Gott werde ihn dann auch<br />

sicher gesund machen. Wir merkten schon ihre Absichten und Mama bat die Herren, sie<br />

möchten Papa schonen. Übrigens würde auch Hugo es ihnen anbefehlen. Papa habe sie nur<br />

kommen lassen, um sie wieder zu sehen und ihnen die Hand zu drucken. Oncle A. meinte,<br />

von diesen Dingen brauche man ja vor dem Schwiegersohn nicht zu reden, worauf Louise<br />

entgegnete, wir könnten bei Hugo ruhig von allem sprechen. Am selben Abend um 8 Uhr<br />

ging Hugo von Emmy begleitet hin und traf nur oncle A., da Herr F. schon schlafen gegangen<br />

war. Oncle A. frug Hugo nach seiner Ansicht über Papas Zustand, ob die Lunge angegriffen<br />

sei.<br />

Freitag d. 21. um ½ 9 Uhr kamen die Herren wieder, besuchten auch Papa. Oncle A.<br />

erzählte von oncle Emile (Emile Amadé Bourbier, Ehemann einer Stiefschwester) und den<br />

andern Verwandten, wie er für sie alle sorge, und wie zufällig erzählte Abbé Ferté, der an<br />

Papas Bett saß und beständig dessen Hand hielt und streichelte, es sei doch merkwürdig, dass<br />

an demselben Morgen in der Messe von Lazarus gesprochen worden sei, sie hätten an Papa<br />

gedacht. Trotzdem er nicht abergläubisch wäre, sei es doch ein merkwürdiges Zusammentreffen.<br />

Sie sagten, sie würden den Nachmittag wieder kommen und verabschiedeten<br />

sich. Im Laufe des Morgens kam Frau Schönfeld herüber und verabredete mit uns, dass Herr<br />

Schönfeld und Hugo um ½ 2 Uhr in den Adler (Gasthof in Hanau) gehen sollten, damit Herr<br />

Schönfeld als unparteiischer seine Ansicht ablegen solle (Herr und Frau Schönfeld waren<br />

Förderer und enge Freunde von H. Amelung aus der Herforder Jugendzeit).<br />

Kaum war sie fort, so kam auch oncle A. wieder und legte Mama einen 100 Mschein hin,<br />

um den Wein bei Waltz zu bezahlen und noch andere Sachen für Papa zu kaufen. Er begann<br />

wieder seine Bemerkungen über Religion, worauf ihn Mama um genaue Erklärung bat.<br />

E(mmy), H(ugo) und L(ouison) waren zugegen. Er sagte uns nun, wir sollten nicht denken,<br />

dass er deshalb mit Herrn F. die weite Reise gemacht habe und letzterem ein ganzes Kostüm<br />

gekauft habe, nur um Papa die Hand zu geben. Sie wollten die Zeit benutzen, ehe es zu spät<br />

sei und Papa die Besinnung verlöre. Vor allem ginge Papas Seelenheil vor, was schadete es,<br />

wenn er auch eine Viertel Stunde früher stürbe. Als wir ihm sagten, dass es wieder besser mit<br />

Papa werden könnte und wir es immer noch hofften, suchte er es uns durchaus auszureden<br />

und<br />

45


Eine misslungene Bekehrung.<br />

widersprach uns ganz entschieden. Er schilderte uns, wie es sein würde, wenn Papa tot wäre<br />

und wie froh wir dann sein könnten, ihn zu haben. überhaupt suchte er uns durch seine<br />

Prahlereien mit dem Gelde quasi zu bestechen. Er drohte sogar, Alphons (Bruder von Emmy<br />

und Louison) schaden zu wollen, falls Papa nicht auf seinen Wunsch eingehen wolle. Alle<br />

unsere Bemühungen, ihm zu beweisen, dass wir doch einen Gott hätten, der uns vereinigt<br />

usw. sowie unsere Bitte, doch den Protestantismus zu erklären, blieben nutzlos. Er sagte<br />

auch, er sei so reich und gesegnet, weil er katholisch sei, darum hätten wir eben nicht dieses<br />

Glück. Die Protestanten thäten überhaupt nichts Gutes und führte uns eine Menge Beispiele<br />

katholischer Opferfreudigkeit und Güte an. Emmy antwortete ihm: ,,Mein Mann thut jeden<br />

Tag mehr Gutes als manch reicher Kathotik.”<br />

Oncle A. sprach noch davon, er wolle in Frankfurt recht guten Wein für Papa bestellen und<br />

ging fort. Abends ¾ 9 kam Herr Schönfeld und bald darauf die beiden Herren. Die 3 Herren<br />

und wir 3 Damen sprachen zusammen im guten Zimmer. Herr Schönfeld suchte wie wir<br />

ihnen unsere protestantischen Ansichten klar zu legen, Schönfeld gab ihnen selbst das<br />

Beispiel seiner katholischen Schwestern. Doch alles ohne Erfolg. A. wollte durchaus wissen,<br />

wie viel Wittwenpension Mamma nach Papas Tod bekommen würde und meinte, es müßte<br />

wohl sehr wenig sein. Er schilderte uns Papas Begräbnis, wie alle Bekannten Blumen<br />

schenken würden und dann, wenn alles vorbei wäre, die Witwe und die Kinder verlassen und<br />

vergessen sein würden. Mit der Pension wäre es wohl auch nicht So sicher, womit aber Herr<br />

Schönfeld erwiderte, das sei schon vorher bestimmt. Herr Abbé F. wollte durchaus nur<br />

wenige Minuten mit Papa alleine sprechen, worauf Papa auch einging indem er Emmy bat,<br />

im Nebenzimmer zu bleiben und ah und zu nach ihm zu sehen und ihm Wein oder sonst was<br />

zu geben. Gerade als Herr F. im Begriff war, sich zu Papa zu begeben, kam Herr Dr. Siebert<br />

und bat Herrn F., Papa nichts Aufregendes zu sagen, da das Leiden desselben hauptsächlich<br />

nervös sei. Dann blieben Herr Ferté und Papa allein.<br />

Sonnabend, d. 22. um ¼ 9 Uhr kamen die Herrn und tranken bei uns Kaffee. Louison<br />

musste noch in aller Eile sich fertig machen und mit oncle A. nach Frankfurt fahren, wo<br />

derselbe auf Papas Namen etwa für 70 M. Wein bei Herrn Widmann bestellte. Er sprach fast<br />

nur von Geld. Währenddem besuchte Herr F. Papa ungefähr eine halbe Stunde. um 1 Uhr<br />

kamen oncle A. und Louison aus Frankfurt zurück und brachten Papa Blumen und Gemüse<br />

mit. Oncle A. begrüßte nur Papa und ging dann in den Adler. um 3 Uhr kamen sie wieder.<br />

Herr Ferté ging abermals<br />

46


Eine misslungene Bekehrung.<br />

zu Papa und oncle A. sprach mit uns in wahrhaft gemeiner Weise. Er sagte, Papa solle, falls<br />

er gesund würde, in Hanau seine Stellung beibehalten und nur ganz im Geheimen vor ihm<br />

und Herrn Ferté katholisch werden. Ferner solle er alle Monat einmal in der Nacht das<br />

Abendmahl in der katholische Kirche nehmen und dann stellte er noch andere gemeine<br />

Bedingungen wie die Ungültigkeit der Ehe. Mama, ebenso Emmy und Louison erwiderten,<br />

das sei ja die größte Heuchelei und Erstere fügte hinzu: ,,Pfui, wie kannst Du so etwas sagen,<br />

ich würde, wenn mein Mann es wirklich thun wurde, nicht erlauben, dass er die Kanzel je<br />

wieder betritt oder nur seine Konfirmation anrührt!” Was A. lächerlich fand.<br />

Nachdem die Herren fort waren, erzählten wir Papa diese Unterredung mit oncle Achille,<br />

worauf Papa beschloß, der Sache ein Ende zu machen und ließ sie durch Kättel holen, um<br />

ihnen noch einmal zu sagen, dass alles fertig sei und er auf ihre Bedingungen nicht einginge.<br />

Da Kättel sie nicht traf, bestellt sie es bei dem Kellner Antoine und gegen 7 Uhr kamen sie<br />

hierher. Onkel Achille ging mit Emmy in den Garten und sagte, als er die Obstbäume sah, es<br />

wäre doch schade, dass wir nun so bald dies alles verlieren würden. Frau Schönfeld war, als<br />

er aus dem Garten zurückkehrte, bei uns und unterhielt sich mit ihm und Abbé Ferté, der von<br />

Papa herüberkam und bald mit oncle A. fort ging. Letzterer sagte noch, sie würden den<br />

folgenden Tag um ~/2 9 zum Kaffee kommen.<br />

Nach ihrem Weggang war Papa furchtbar aufgeregt und außer sich und erzählte uns, Herr<br />

Ferté habe ohne Papa cm Wort zu sagen, dem Erzbischof von Fulda geschrieben, worauf ihm<br />

Papa gesagt hatte:<br />

,,Wie er sich nur so etwas erlauben könnte.” Papas nervöser Zustand verschlimmerte sich<br />

immer mehr, er schrie laut und rang die Hände. Nach 9 Uhr, als Papa gerade so elend war,<br />

kam oncle Achille. Mama empfing ihn an der Thüre und führte ihn gar nicht hinein. Er zeigte<br />

sich sehr liebenswürdig, wollte alles mögliche, (machte) Geldversprechungen. Wie er gar<br />

nicht mit fertig werden wollte, sagte Mama:<br />

,,Ob er denn nicht höre, wie Papa stöhne. Laß mich in Ruh mit Deinem Gelde, ich ziehe vor,<br />

meinen armen Mann zu behalten.”<br />

So zog er ah. Emmy wachte bei Papa und Mama und ich blieben im Nebenzimmer, da wir<br />

S0 furchtbare Angst hatten. Gegen 11 Uhr hörten wir, wie auf der Straße vor unsern Fenstern<br />

franz. gesprochen wurde und erkannten oncle Achille’s Stimme. Hugo kam nach 11 Uhr und<br />

nach einiger Zeit gingen wir alle bis auf Emmy, die bei Papa blieb, hinauf. Es war eine ganz<br />

entsetzliche Nacht in der Papa, wie er<br />

47


Eine misslungene Bekehrung.<br />

sich selbst ausdruckte, einen furchtbaren seelischen Kampf durchmachte.<br />

Am folgenden Morgen war das erste, was Papa that, Hugo vor Louison zu bitten, die<br />

Pariser nicht mehr zu ihm zu lassen und ihnen folgendes in seinem Namen zu sagen: Et danke<br />

ihnen für ihren lieben Besuch. Et bäte Abbé F. stets, ihm der alte liebe Freund zu bleiben. Er<br />

möchte ihn fernerhin in seine Gebete einschließen. Herr F. kenne seine (des Kranken) hohen<br />

Ideen, die erhaben sind über Protestantismus und Katholizismus und in Papas Namen solle<br />

Emmy ihm die Hand reichen.<br />

Um 2 Uhr kam Abbé F. und Emmy sagte zu ihm dies alles in sehr frdl. Weise. Er bestand<br />

darauf, Papa zu sehen, ebenso oncle A., der einige Minute später kam. Sie sagten, sie hätten<br />

Papa das Versprechen gegeben und Abbé F. wollte ihm nur 2 Worte sagen. Zufällig kam<br />

auch Herr Dr. Siebert, der sich im Nebenzimmer aufstellte und förmlich Wache hielt. Abbé<br />

Ferté warf Emmy vor, sie sei grausam und wollte es nicht glauben und stellte es als<br />

Unwahrheit hin, dass Papa ihr diesen Auftrag gegeben hätte. Daraufhin verbat sich E. die<br />

Beschuldigung, eine Lügnerin zu sein und sagte: ,,Danke, das sagt man mir zum ersten Mal!”<br />

Onkel A. sagte, er bliebe einfach sitzen und wenn es den ganzen Tag wäre. Mama sagte, das<br />

könne et, sie würde ihnen sehr gern zu essen geben, aber Papa würde er nicht zu sehen<br />

bekommen. Nun drohte ihnen Mama, die Polizei holen zu lassen, worauf oncle A. die Mama<br />

geschenkten 1,40 Mk. (soll wahrscheinlich 140 Mk. heißen) zurückverlangte, die er auch von<br />

Hugo, der zufällig einen 100 M.Schein in der Tasche hatte, erhielt. Oncle A. und Abbé F.<br />

sagten, wir jagten sie wie Hunde heraus und mit der Drohung, uns einen Skandal in der Stadt<br />

zu machen, gingen sie fort.<br />

Bald darauf fuhren sie wieder ab. Hier bricht der Bericht ab. Auf der letzten Seite findet<br />

sich noch der Satz: ,,Großer Reichtum hilft nicht, wenn nicht Gott den Segen spricht.”<br />

Ein weiterer Bericht zu den Vorgängen vorn März 1890 im Hanauer Pfarrhaus wurde von<br />

Tochter Louison verfaßt. Ihre charakteristische Handschrift ist aus vielen Briefen überliefert.<br />

Der Bericht ist sicher später entstanden und war wahrscheinlich für den Pariser Rechtsanwalt<br />

bestimmt anlässlich der Erbauseinandersetzung, die 1904 nach dem Tod von Achille<br />

begann. Es handelt sich offensichtlich um einen Entwurf der als Vorlage für eine<br />

Stellungnahme zu den Vorgängen von 1890 diente. Da das Blatt unvollständig ist, musste ich<br />

einige Ergänzungen in Kursiv anbringen. Hugo Amelung hat wenige Worte<br />

48


Eine misslungene Bekehrung.<br />

eingefügt, auch der letzte Satz stammt von ihm. Beeindruckend ist der Stil, in dem dieser<br />

Bericht von Louison geschrieben wurde:<br />

,,Achille Leclercq litt unter dem Gedanken, dass sein Bruder von der kath. Kirche<br />

abgefallen war. Indessen haben weder er noch seine Frau persönlich einen ernsten Versuch<br />

gemacht, auf den Bruder einzuwirken und ihn in den Schoß der allein selig machenden<br />

Kirche zurückzuführen. Dagegen hat die Geistlichkeit sich in den ersten Jahren von Pfarrer<br />

Leclercq Übertritt energisch bemüht, ihn wieder zu bekehren. Man machte ihm die<br />

glänzendsten Versprechungen, et sollte Bischof von Beauvais werden. Hohe Geistliche wie<br />

der Erzbischof von Mainz und andere katholische Geistliche in Deutschland und Frankreich<br />

hatten mit Pfarrer Leclercq eingehende Besprechungen in diesem Sinne, indessen ohne jeden<br />

Erfolg.<br />

Die hartnäckige Weigerung Pfarrer Leclercq wieder Katholik zu werden, benutzten die<br />

Geistlichen erst recht in den späteren Jahren, den armen, hülf- und willenlosen, leicht<br />

leitbaren und wenig intelligenten Achille zu ängstigen und ihn für des Bruders Abfall verantwortlich<br />

zu machen in dem Absicht, damit Geld von ihm zu erpressen und auch nach seinem<br />

Tod das Vermögen für die Kirche zu sichern. Um diesen Zweck zu erreichen, bemühten sie<br />

sich auch, das gute Einvernehmen, das zwischen den Pariser und Hanauer Familien bestand,<br />

zu zerstören, was ihnen allerdings nicht ganz gelungen ist. Die brüderliche Liebe siegte<br />

immer wieder über die Intrigen der Geistlichen. Der briefliche Verkehr und Einladungen und<br />

Besuche wurden fortgesetzt. Aber die Geistlichen suchten cm Alleinsein dem Brüder bei den<br />

Besuchen zu verhindern und wussten es oft auf geschickte Weise zu erreichen.<br />

Im Jahre 1890 wurde Pfarrer Leclercq schwer krank. Herr und Frau Achille Leclercq waren<br />

sehr besorgt um den Kranken und schrieben sehr häufig. Es war kurz von seinem Tode, da<br />

äußerte Pfarrer Leclercq den Wunsch, den Brüder Achille noch einmal zu sehen und so kam<br />

Herr A. Leclercq nach Hanau zu seinem Brüder. Die Geistlichkeit muß wohl gefürchtet<br />

haben, dass das Geld, welches sie zu erlangen hofften, in Gefahr kommen könnte und<br />

schickte deshalb den Abbé Ferté mit nach Hanau, um auch hier wieder ein Alleinsein dem<br />

Brüder zu verhindern. Nebenbei mag der Wunsch, den Sterbenden zur Umkehr zu bewegen,<br />

mitbestimmend für die Begleitung gewesen sein. Die beiden Herren waren etwa eine Woche<br />

in Hanau, sie wohnten in einem Hotel. Der Geistliche war unter falschem Namen im<br />

Fremdenbuch eingetragen und trug bürgerliche Kleidung. Sie machten<br />

49


Eine misslungene Bekehrung.<br />

täglich mehrmals ihre Besuche bei dem kranken Bruder. Jedoch war Herr A. Leclercq nie<br />

allein bei diesem sondern stets in Begleitung von Abbé Ferté. Die letzte Begegnung der<br />

beiden Brüder fiel anders aus, als beide erwartet und gewünscht hatten, weil der Abbé Ferté<br />

es verstand, den selbstverständlich wieder mißglückten Bekehrungsversuch in seinem Sinne<br />

auszubeuten und Herrn Achille Leclercq neue Lebensqualen einzuflößen (ab hier die Schrift<br />

von H. Amelung) und ihn gegen den Bruder und dessen Familie umzuheben in der Sorge,<br />

dass vielleicht das Vermögen für die Kirche verloren ginge.”<br />

Soweit dieser ergänzende Bericht zu den Vorfällen im Hanauer Pfarrhaus. Einen kleinen<br />

Eindruck von der Brisanz des Prozesses in Paris vermittelt eine Notiz, die am 10.4.1905 in<br />

der ehrwürdigen Frankfurter Zeitung erschienen ist. Eine Kopie des Zeitungsausschnitts fand<br />

sich ebenfalls im Nachlass von Walther Amelung.<br />

Paris, 6. April. In dem Erbschleicherei-Prozess, den die natürlichen Erben des verstorbenen<br />

Antiquars Leclercq gegen die von diesem zu Universalerben eingesetzten Kongreganisten<br />

und deren Strohmänner angestrengt haben, wurden auch folgende erbauliche Schreiben<br />

verlesen, die aus den Jahren 1879 bzw. 1885 stammen und beweisen, wie lange und<br />

nachdrücklich das Ehepaar Leclercq von den Kongreganisten bearbeitet worden ist. Im<br />

November 1879 schrieb nämlich der Prior der Trappisten von Chamberaud. an Leclercq:<br />

,,Tausend Dank, liebes Kind, da Sie wollen, dass ich Sie so nenne, Dank für Ihre Hingabe an<br />

das arme Kloster von Chamberaud Was Ihren guten Gedanken anlangt, sich auf das Land<br />

zurückzuziehen, so lassen Sie mich Ihnen sagen, dass ich ihn nicht billige. Mit ihren<br />

Tätigkeit, dem ausgesprochenem Geschmack für ihr Geschäft, würden Sie dort keineswegs<br />

den Frieden, sondern nur noch viel lebhafter Ihre Schmerzen empfinden. Die Tätigkeit ist für<br />

Sie mit Rücksicht auf Ihre Fähigkeiten und Ihr Temperament unentbehrlich. Und dann<br />

gestatten Ihnen dem Nutzen, den Sie jedes Jahr erzielen, Gutes zu tun und Mannae in den<br />

Himmel zu senden, die Sie von der ewigen Bundeslade empfangen werden. Der liebe Gott<br />

braucht Opfer, um seinen Ingrimm zu beschwichtigen, der liebe Gott hat Sie für diese heilige<br />

und edle Aufgabe ausersehen. Nun Mut und wiederholen Sie: ,,Dein Wille geschehe!”<br />

Vergessen Sie auch nicht den lieben Gott der armen Einsiedler, unserer lieben Frau von<br />

Chamberaud und namentlich den armen Prior, der eine Unterstützung sehr dringend<br />

notwendig hat. Ich muß bis Ende Januar 10.000 Francs Zinsen zahlen und die arme Börse des<br />

Klosters enthält keine 10.000 Francs. Ich hoffe aber, die Vorsehung werde nicht diejenigen<br />

ihrer Kinder verlassen, die alles aufgegeben<br />

50


Eine misslungene Bekehrung.<br />

haben, um der Liebe zu Gott und dem Heiligung dem Seelen willen.” Der zweite Brief<br />

stammt von Claverie, der im Namen der Erzbruderschaft des heiligen Josef schrieb: ,,. .die<br />

Versuche, die von einigen unseren Mitglieder mit Erfolg gemacht wurden, veranlassen mich,<br />

Herrn und Frau Leclercq aufzufordern, den heiligen Josef persönlich an ihrem bedeutenden<br />

Geschäfte zu beteiligen und ihm zu versprechen: 1. Ein Geschenk für sein persönliches Werk.<br />

2. Wenn das Geschäft ihren Erwartungen entspricht, eine ihren Einnahmen entsprechende<br />

Monatsrente für die Errichtung eines Altars des heiligen Josef. Zur größeren Vorsicht wurde<br />

die Ziffer (gemeint ist wohl die Höhe des Betrages) dieses Geschenkes alljährlich auf Grund<br />

des erzielten Nutzen festgelegt werden.” Nicht minder erbaulich sind die Briefe Leclercqs an<br />

dessen in Deutschland verstorbenen Bruder, von denen einige durch den Anwalt Dr. Schauer<br />

dem Gericht in Original unterbreitet wurden. Die Verhandlungen dieses Prozesses, der großes<br />

Aufsehen erregt, werden noch einige Wochen in Anspruch nehmen.” Soweit der Artikel aus<br />

der Frankfurter Zeitung.<br />

Zum Abschluss noch einige Sätze aus einem nur bruchstückhaft überlieferten Brief von<br />

Louisons Bruder Alphons. Erhalten sind die Seiten 6 und 7. Da er die Geburt seiner Tochter<br />

erwähnt und ,,mes hommages bien respectueux à Madame Nessler” entbietet, dürfte der<br />

Adressat des nach 1894 entstandenen Schreibens Pfarrer Nessler in Hanau gewesen sein. Es<br />

war der Amtsnachfolger unseres Urgroßvaters Jean Baptiste Leclercq. Alphons lebte damals<br />

in Paris, 4, rue de Vaugirard. Tochter Edda war am 16.9.1894 in Polen auf dem Landsitz der<br />

Mutter geboren worden. Ich übersetze die in französischer Sprache und in sauberer Schrift<br />

geschriebenen Zeilen sinngemäß:<br />

,,Was meinen Onkel Achille anbetrifft, so haben meine Beziehungen zu ihm durch die<br />

Ereignisse, die sich in Hanau abgespielt haben, sehr gelitten, obwohl ich dort nicht anwesend<br />

war. Nach dem Tod meines Vaters habe ich ihn nur gesehen, weil ich es nicht vermeiden<br />

konnte, wenn ich meine liebe Tante besuchte. Nach deren Tod sind meine Beziehungen zu<br />

dem Onkel vollkommen eingefroren und seit meiner derzeitigen Rückkehr nach Paris besteht<br />

zwischen uns vollständiges Schweigen (une rupture complète). Det einzige Grund, der mich<br />

hindert, mit meinem Onkel und seiner Umgebung in einen direkten und öffentlichen Konflikt<br />

einzutreten, ist, dass ich Vater geworden bin und in dieser Eigenschaft müssen meine<br />

persönlichen Gefühle der Feindseligkeit (hostilité) gegenüber meinem Onkel hinter den<br />

Interessen meines Kindes zurücktreten. Ich habe nichts von meinem Onkel zu erwarten und<br />

ich will nichts von ihm. Aber ich möchte nicht, dass et ,,rna pauvre petite fille deshérité<br />

(enterbt).”<br />

So weit die Berichte über die dramatischen Ereignisse im Pfarrhaus der wallonischen<br />

Gemeinde von Hanau im März 1890 und den 1905 in Paris gerichtlich ausgefochtenen Streit<br />

um den Nachlass des begüterten Antiquitätenhändlers und Erbonkels Achille Leclercq.<br />

51


Eine misslungene Bekehrung.<br />

52


Der Pfarrgarten in Hanau.<br />

Ein Zeitungsartikel im Langenselbolder Anzeiger, erschienen am 25.5.1914,<br />

geschrieben von Pfarrer Nessler (1858 bis 1924), dem Nachfolger von Pfr. Leclercq<br />

in der Wallonischen Gemeinde in Hanau. Die Abschrift verdanke ich Chris Gast.<br />

,,Der Übergang des Hauses und Gartens Gärtnerstraße Nr. 61, früher Rebengasse 7<br />

Neustadt, durch das Enteignungsverfahren in den Besitz der Stadt Hanau gekommen, ruft<br />

manche Erinnerungen wach an das Pfarrhaus der Wallonischen oder Französischen<br />

Gemeinde und an den letzten, wirklich französischen Pfarrer, der es 1863-1890 bewohnte und<br />

der sich besonders mit dem Garten in merkwürdiger Weise identifiziert hatte. In diesem<br />

Garten hielt er während der guten Jahreszeit die Konfirmandenstunden ab. Hier erteilte er<br />

nicht nur den Unterricht, sondern besprach sich auch mit seinen Schülern über ernste wie<br />

heitere Gegenstände und gab ihnen manchen wertvollen Rat für das Leben. Die einstigen<br />

Konfirmanden erinnern sich noch heute mit Wonne an diese Stunden.<br />

Herr Pfarrer Leclercq war ein großer Naturfreund und ein unendlich gütiger, liebevoller<br />

Mensch. In der Zeit der Obstreife rief er oft Kinder von der Straße in den Garten, um sie mit<br />

Äpfeln und Birnen zu beschenken. Gelegentlich traf er auch einen kleinen Schlingel im<br />

Garten an, der nicht eingeladen war. Diesem gab er dann erst recht viel Obst zum Mitnehmen<br />

und sagte ihm nur: “Tue es aber nicht wieder!”<strong>—</strong> Schon die Anlegung der Baumpflanzung,<br />

die Pfarrer Leclercq Vorgenommen hatte, offenbart seine Gemütsart. War da einmal ein<br />

Landsmann aus Frankreich, ein Obstbaumhändler, in seine Wohnung getreten, der ihn um<br />

Adressen von Gartenbesitzern bat. Pfarrer Leclercq schrieb solche gern auf und der Mann<br />

hatte Glück damit. Er war nämlich mit einem Waggon von Obstbaumsetzlingen hergereist<br />

und wollte diese verkaufen. Mit Hilfe der erhaltenen Adressen gelang ihm dies auch<br />

vorzüglich. Als er am Abend zu Herrn Pfarrer zurückkam, meldete er ihm freudig: ,,Ich habe<br />

alles verkauft! Übrig geblieben sind min nur 60 Birnbäume, eine ausgezeichnete Sorte, die<br />

feinsten Beurrées (Butterbirnen), die es gibt, aber diese wollten die Herrschaften nicht. Wenn<br />

ich die noch los wäre, dann hätte ich ausverkauft und könnte wieder heimfahren.” Der Pfarrer<br />

besann sich einen Augenblick und sagte dann: ,,Wissen Sie, der Obstbaumbestand in meinen<br />

Pfarrgarten ist doch schon abgängig und musste über kurz oder bang erneuert werden. Geben<br />

Sie mir die 60 Stämmchen. Ich werden schon Verwendung dafür haben.” Niemand war<br />

froher als unser Obstbaumhändler und gleich am nächsten Morgen fing der Herr Pfarrer an,<br />

seine alten Obstbäume auszugraben und die jungen Birnbäume einzusetzen.<br />

53


Der Hanauer Pfarrgarten.<br />

So ist es gekommen, dass im Französischen Pfarrgarten bis auf heute über 50 Birnbäume<br />

stehen und zwar viele von dem gleichen Sorte. Sehr praktisch ist das gerade nicht, denn wenn<br />

die Sorte auch vorzüglich ist, es sind eben lauter Früchte gleichen Art, die überdies schnell<br />

reifen und, da sie sich nicht lange halten, schnell weggegessen werden müssen. Aber daran<br />

hatte dem gute Pfarrer nicht gedacht, oder wenn cm auch daran gedacht hatte, so war ihm<br />

doch viel wichtiger gewesen, einem Landsmann einen Dienst erweisen zu können als seinen<br />

Vorteil wahrzunehmen, und das war ihm vollkommen gelungen. Bei dem meist reichen<br />

Ertrag der wohlgepflegten Obstbäumchen war es ihm eine große Freude, befreundete<br />

Familien und Gemeindemitglieder mit diesen edlen Früchten zu beschenken.<br />

Mit gleicher Liebe wie am Obstgarten hing cm am Ziergarten, in dem er viele Bäume und<br />

Sträucher eigenhändig gepflanzt hat. Ableger diesen Gewächse sind dann später auf sein<br />

Grab gesetzt worden und sind üppig gediehen. Eine große, schlanke Birke steht noch heute,<br />

die er 1871 eingesetzt hat zur Erinnerung an den zwischen seinem wirklichen und seinem<br />

Adoptivvaterlande geschlossen Frieden. Dem größte und schönste Baum des Gartens ist aber<br />

eine mächtige Esche, deren hoher Stamm ganz von Efeu umsponnen ist, der sich weit hinauf<br />

in die Äste emporgerankt hat. Die Linde beim Lazarett ist von mehren Jahren durch einen<br />

Sturm entwurzelt und an die Stelle ist ein wilder Kastanienbaum gepflanzt worden, dem gut<br />

angegangen ist. Dieser Platz unten dem Linde war den Konfirmanden besonders lieb.<br />

Den Nussbaum und den Birnbaum, die in dem Nähe des Hauses stehen, hat dem Herr<br />

Pfarrer zwar schon angetroffen, aber seiner treuen Pflege verdanken sie ihr Leben, denn in<br />

manchen ungünstigen Zeitläufen sind sie durch seine Sachkenntnis gerettet worden. Unter<br />

dem Nussbaum von dem Hause wunden in dem schönen Jahreszeit die Mahlzeiten dem<br />

Famiiie eingenommen und an lauen Sommerabenden saß man dort, trauliche Unterhaltung<br />

pflegend. Vom Ziergarten trat man auf verschlungenen Pfaden in den parkähnlichen Teil des<br />

Gartens, wo dichte Laubhallen Schutz von dem Sonne boten. Bestieg man dann eine kleine<br />

Erderhöhung, den sogenannten “tertre” (d. i. Hügel), so schweifte dem Blick frei in den<br />

Gemüse- und Obstgarten. Links an dem Mauer entlang stand in Reih und Glied der reiche<br />

Bestand an Zwergobstbäumchen; das lange bis an das Ende des Gartens reichende Beet war<br />

vom Spalier der Goldparmäne eingefasst. In dem Mitte erstreckte sich dem große Rasenplatz,<br />

wo hohe Apfel-, Birn- und Mirabellenbäume standen. Die kundige Hand des Gartenliebhabers<br />

hatte es auch hier verstanden, Abwechslung in die einförmige<br />

54


Der Hanauer Pfarrgarten<br />

Anlage zu bringen. Aus einem künstlich geschaffenen Vertiefung erhob sich die sogenannte<br />

“Ruhe”. Der Platz war von sich rankenden Heckenrosen eingefasst, in der Mitte stand der<br />

herrliche Goldrenettenbaum, dessen weitverzweigte Äste ein Laubdach bildeten und der, war<br />

es Frühling, mit seinem Blütenschmuck, war es Herbst, mit der Fülle der lachenden Äpfel<br />

stets einen herrlichen Anblick bot. An stillen Abendstunden sangen Herr und Frau Pfarrer<br />

französische Weisen und auch aus dem Deutschen ins Französische übersetzte Volkslieder,<br />

die er auf der Gitarre begleitete. In den schmetternden Gesang des Finken, der sein Nest über<br />

ihnen hatte, erklangen die Lieder: “Viens, belle nuit, me couvrir de ton voile” usw. “Beau<br />

soleil que j’aime” usw. War erst der Frühling eingezogen, so wurde dem ganzen Garten jeden<br />

Samstag das Sonntagsgewand angelegt, da wurde geharkt und gerecht, das Unkraut gejätet,<br />

wobei die Kinder und Kättel, das gute elsässische Mädchen, tüchtig mit Hand anlegen<br />

mussten. Prangte dann dies schöne, vom Lärm der Stadt abseits gelegene Stückchen Erde im<br />

Festschmuck, so erging sich Pfarrer Leclercq mit gen Himmel gerichtetem Blick in den stillen<br />

Laubgängen. Sein der Umgebung entrückten Geist vertiefte sich in der Betrachtung des<br />

Göttlichen. In Ruhe und Sammlung des Gemütes verfasste er die Predigt, die voll Geist und<br />

Leben, stets in freier Wiedergabe aus seinem beredeten Munde floss. 39 Sein Aussehen<br />

während diesen Gartenwanderungen ist allen, die ihn dabei sahen, in der Erinnerung<br />

geblieben und verdient festgehalten zu werden. Von den Geißelungen und den Entbehrungen,<br />

die er im Jesuitenorden und im Kloster der Grande Trappe durchzumachen gehabt, worüber<br />

unten Näheres berichtet wird, hatte cm eine gewisse Leibesschwäche zurückbehalten. Darum<br />

umband er sich abends, wenn es kühler wunde, mit einem warmen wollenen Tuche. Wenn er<br />

dann so in seinem Schlafrock, von diesem Tuche umwunden, langsam daher gewandelt kam,<br />

war es in der Dämmerung halb wie ein Mönch, halb wie ein überirdisches Wesen anzusehen,<br />

und seine Kinder, die schon einiges wussten von den Schicksalen und Anfechtungen, die der<br />

Vater durchgemacht, wunden dann daran erinnert und empfanden von ihm einen<br />

geheimnisvollen Respekt, der von einem leisen Schauder nicht ganz frei war.<br />

An Vögeln war der Garten reich und dem Pfarrer verstand es, sie anzulocken, sie zu hegen<br />

und zu pflegen und heimisch zu machen. Im<br />

39 Die ,,freie Rede” ist wohl dafür verantwortlich, dass im Nachlass von Walther Amelung keine<br />

Predigentwürfe seines Großvaters Jean Baptiste L. gefunden wurden. Die Predigten, die W. Amelung in<br />

seinen Lebenserinnerungen erwähnt, stammen von seinem Onkel Alphons Leclercq und nicht vom<br />

Großvater.<br />

55


Der Hanauer Pfarrgarten<br />

Winter legte er Futter- und Trinkplätze für sie an. In der Brutzeit hütete und schützte er die<br />

Nester so viel er konnte. Dann durften die Kinder nicht in den Garten, um die Vögelchen<br />

nicht zu stören. Die Katzen vertrieb er umbarmherzig und hat so mancher Vogelfamilie das<br />

Leben erhalten. So war der Garten von Amseln, Finken, Meisen und Schwarzköpfchen<br />

bevölkert, auch Stare stellten sich ein; sogar der seltene Pirol war einmal in einem Exemplar<br />

vertreten. In der rauen Jahreszeit, wenn die Raben, vom Hunger getrieben, die Nähe der<br />

menschlichen Wohnungen aufsuchten, erbarmte er sich auch dieser und ließ jeden Tag einen<br />

Topf voll Kartoffeln kochen, um die armen Tiere zu füttern. Seine Töchter haben mir zwar<br />

nicht gesagt, ob die Frau Pfarrer, ihre liebe Mutter, mit dieser Kocherei so ganz einverstanden<br />

war, allein bei deren großer Herzensgüte und ihrem Mitleid für jedes Geschöpf lässt es sich<br />

doch wohl annehmen. Er wollte eben auch den Raben Gutes tun und wollte beobachtet haben,<br />

dass sich diese in ihrer Weise für die Wohltat erkenntlich zeigten, indem sie beim<br />

Herannahen der Sperber die kleinen Vögel warnten, sodass sich diese bei Zeiten versteckten<br />

konnten.<br />

Wer das Leben des Franziskus von Assisi gelesen und dessen kindlich-naives herzlich<br />

teilnehmendes Verständnis für die Tierwelt bemerkt hat, wird nicht umhin können, den<br />

Pfarrer Leclercq mit diesem Heiligen zu vergleichen. Auch den Bienen war er hold und<br />

behandelte die seinigen gut. Wie mancher Bienenvater machte auch er die Erfahrung, dass<br />

ihn die Bienen kannten und ihn nicht stachen; aber auch seine Kinder können sich nicht<br />

erinnern, jemals von einer Biene gestochen worden zu sein. Viel Kummer bereiteten ihm die<br />

Schnecken, an denen dem Garten sehr reich war und die Salat- und anderen Pflanzungen<br />

verwüsteten. Denen musste zu Leibe gegangen werden. Seine Kinder mussten Schnegel und<br />

alles, was Schnecke hieß, einsammeln, und dann wurden die Tiere ausgesetzt, aus dem<br />

Pfarrgarten hinaus an den Stadtgraben getragen. Sie umbringen zu lassen, hätte der Pfarrer<br />

nicht über das Herz gebracht.<br />

Wie bei jedem Naturfreund vereinigte sich auch bei ihm dem Sinn für das Praktische und<br />

Nützliche mit dem sinnigen, poetischen Element. In diesem Stück hatte dem Franzose doch<br />

etwas von dem deutschen Wesen, und es ist gewiss kein Zufall, dass er, der nach 27jährigem<br />

Aufenthalte in Hanau nur mit Mühe Deutsch sprechen konnte, doch so gern nach Deutschland<br />

gekommen war und sich hier so glücklich fühlte. Hinter dem Gartenliebhaber und Vogelfreund<br />

stand aber, was die wenigsten in Hanau wussten, ein gewaltiger Geistesarbeiter und<br />

fruchtbarer Schriftsteller. Kaum hier angelangt, stürzte er sich in das Studium, und nach<br />

unglaublich kurzer<br />

56


Der Hanauer Pfarrgarten<br />

Zeit hatte cm zwei bedeutende wissenschaftliche Arbeiten fertig. Die eine behandelte in<br />

französischer Sprache die Geschichte der ersten hundert Jahre seiner Wallonischen<br />

Gemeinde, 40 die andere in lateinischer Sprache betraf Luther als Übersetzer und Ausleger<br />

dem Bibel. Auf Grund dieser Arbeiten erteilte ihm die theologische Fakultät der Universität<br />

Marburg den Titel eines Doktors der Theologie. Daneben schrieb er unter den<br />

angenommenen Namen Abbé*** und Abbé Jean*** mehrere Werke in französischer<br />

Sprache, welche die Schattenseiten des Katholizismus einer scharfen Kritik unterzogen. Er<br />

sprach hierbei aus Erfahrung. Schon in zarter Jugend zum katholischen Priester bestimmt,<br />

besuchte der befähigte Knabe zuerst “Le petit Séminaire”. Nachdem er dasselbe absolviert<br />

hatte, trat er als Novize in den Jesuitenorden ein, den er wieder verließ, als er das Wesen der<br />

Gesellschaft kennen gelernt hatte, setzte dann seine Studien im “Grand Séminaire” fort, und<br />

wurde Priester. Von Zweifeln gequält und im Suchen nach der Freiheit des nur seinem Gott<br />

verantwortlichen Gewissens, trat er darauf in den strengsten Mönchsorden ein, den der<br />

Trappisten, denen ständiges Schweigen auferlegt ist. Aber auch hier fand er trotz aller<br />

Selbstpeinigungen keinen Seelenfrieden, legte kein Gelübde ah und ging, gänzlich<br />

unbemittelt, zuletzt nach Straßburg, um an dem protestantischen Fakultät Theologie zu<br />

studieren und evangelischer Pfarrer zu werden. Als solcher kam er 1863 nach Hanau an die<br />

Wallonische Gemeinde, wirkte hier im Segen während 27 Jahren und starb 1890, nachdem er<br />

auf dem Sterbelette noch schwere Anfechtungen und Angriffe auf sein Geistes- und<br />

Seelenleben und seine religiösen Überzeugungen hatte aushalten müssen. Auf seinem<br />

Grabstein lesen wir das Bibelwort: Apoc.II, 10 ,,Sois fidèle jusqu’à la mort et je te donnerai<br />

la couronne de vie.”<br />

Nächstes Jahr werden es 25 Jahre, dass er gestorben ist. Es ist anzunehmen, dass der<br />

Evangelische Bund, dem auch in Hanau einen Zweigverein hat, zur Erinnerung an diesen<br />

hochinteressanten und bedeutenden Mann und den “Letzten dem Réfugiés”, wie Pfarrer<br />

Leclercq sich selbst gern nannte, eine Gedächtnisfeier abhalten wird.”<br />

C.N.<br />

40<br />

1997, zum 400jährigen Jubiläum hat die Wallonische Gemeinde einen Nachdruck der Chronik mit<br />

deutscher Übersetzung veranlasst. Die 1963 von Dr.H. Manz angefertigte Übersetzung des<br />

autobiographischen Romans ..Francique” hat Chris Gast 1995 abgeschrieben und drucken lassen. Im<br />

Nachlass von W. Amelung fanden sich außerdem folgende Romane: i .)Le Confesseur/2 Bande. 2.)Le<br />

Moine. 3.)Le Maudit! 3 Bände. Band 1 fehlt allerdings. In einer Beilage des Pariser Verlages .,C. Marpon et<br />

E. Flammarion” sind außer den genannten noch 6 weitere Romane aus der Feder des Abbé*** aufgeführt.<br />

57


Was ich von der guten Großmama weiß.<br />

von Siegfried Amelung.<br />

Mein Bruder Siegfried (1924-1945) hat in seinem allzu kurzen Leben unsere gemeinsamen<br />

Reisen und andere Ereignisse mit seinem Tagebuch begleitet. Dazu gehört auch der<br />

nachfolgende Bericht über unsere ,, Großmama “, den er 1936 kurz nach ihrem Tod<br />

geschrieben und ihr damit ein Denkmal gesetzt hat. Damals war er 12 Jahre alt. Leider<br />

Verblassen seine mit Bleistift geschriebenen Tagebücher. Deshalb habe ich seine<br />

Erinnerungen, die auch die Erinnerungen der anderen Enkel sind, hier aufgenommen.<br />

Unsere gute Großmama war kräftig gebaut und von großer Gestalt. Sie trug das Haar nach<br />

alter Sitte als Krone auf dem Kopf. Jeder konnte mit seinem Anliegen zu ihn kommen und<br />

wurde freundlich aufgenommen. Als Mutter des ganzen Hauses half sie, wo es fehlte und<br />

hatte für alles stets einen guten Rat. Wenn sie Feste feierte, so waren diese meistens zur<br />

Vergnügung ihrer Enkel bestimmt. Dann machte sie fast alles selbst zurecht und dann war es<br />

umso schöner.<br />

Jeden Sonntagmorgen ist im Hause Andacht, bei welcher auch die Großmama nie fehlte.<br />

Danach stand in der Privatwohnung 41 der ,,Zauberkasten”. Das heißt, es gab aus einer<br />

Blechbüchse für jedes der Kinder etwas zum Naschen. Dem Höhepunkt jedes Sonntags war<br />

für Großmama, dass die Enkel im Speisesaal mitessen durften.<br />

Besonders die Geburtstage wurden tüchtig gefeiert. Jedes Kind bekam an diesem Tag eine<br />

große Geburtstagsbretzel. Diese wurde dann entweder auf dem großen Terrasse oder in dem<br />

kleinen, eigens für die Kinder gebauten Häuschen gegessen. Jedes Mal, wenn man eine<br />

schöne Arbeit gemacht hatte, dann wurde das ein Grund zum gemeinsamen Abendessen im<br />

trauten Esszimmer dem Privatwohnung oder im Sommer im Freien. Das verlief immer sehr<br />

schön.<br />

Wenn vor Weihnachten die Quitten ausgestochen wurden, dann halfen alle Enkel tüchtig<br />

mit. Zur Belohnung wurde dann ein Abendessen in der Privatwohnung angesetzt, er gab<br />

immer sehr gutes Essen und es war sehr gemütlich. Im Mai war es besonders schön. Denn da<br />

wurde das Maifest gefeiert. Da gab es Maibowle und belegte Brote und das schmeckte ganz<br />

vorzüglich.<br />

58<br />

41 Beim Neubau des Waldsanatoriums 1912/13 hatten sich Hugo und Emmy über der Küche eine 4-<br />

Zimmerwohnung eingerichtet mit 2 großen Schlafzimmern für die Elten und die Zwillinge Maria<br />

und Martha und 2 recht kleinen Wohnzimmern mit Zugang zur großen Terrasse an der Ostseite<br />

des Gebäudes. Für Sohn Walther, damals bereits Student, war kein Platz mehr in der Herberge.<br />

Er musste mit einem der Patientenzimmer vorlieb nehmen.


Erinnerungen an Großmama.<br />

Großmama konnte von jeher nicht gut gehen. Aber früher stand sie schon um sechs Uhr auf<br />

und leitete die Küche, sah aber auch in den Stöcken nach dem Rechten. Sie arbeitete von<br />

morgens früh bis abends spät, bis diesem allem der Sturz im Februar des Jahres 1928 ein<br />

Ende bereitete. Die liebe Großmama musste 8 Monate im Gips liegen und trotzdem konnte<br />

sie nicht mehr richtig gesund werden. So musste sie, so schwer es ihr auch fiel, den größten<br />

Teil des Tages im Lehnstuhl verbringen. Nun hieß es, den Tag anderweitig auszunutzen, weil<br />

sie doch nicht mehr umhergehen konnte. Sie hatte sich in der Jugend viel mit Sticken und<br />

Malen beschäftigt und fing diese schöne Kunst wieder an. Die Vorlagen nach Blumen<br />

zeichnete sie selbst. Manche schöne Decke ging aus ihrer Hand hervor und manches<br />

Taschentuch für die lieben Enkel.<br />

Öfters wieder kam das Abendessen mit Pellkartoffeln und Hering unten im Speisesaal.<br />

Einmal brachte dem Jakob 42 auch eine Ente aus dem Urlaub mit und diese wurde mit viel<br />

Festlichkeit gegessen. Des öfteren wunde auch eine Fahrt nach Gronau zu Tante Lia unternommen,<br />

die sich immer sehr schön gestaltete.<br />

Ein großes Fest war auch des Großpapas Geburtstag, der oft auf dem Altenhainer Feld mit<br />

Kartoffelpuffern und Kaffee gefeiert wurde. Vorher wurden Tische und Stühle hinaus<br />

gebracht, damit alles bequem war. Auch Großmama war dabei, denn sie fuhr mit dem Auto.<br />

Wenn die Mirabellen-ernte war, dann kamen viele Kurgäste und halfen oder sahen zu. Das<br />

gab dann immer ein fröhliches Fest. Mancher kam mit Magenschmerzen heim, aber das ging<br />

auch wieder vorbei.<br />

So verging die Zeit bis die gute Großmama im Sommer 1936 schwer krank wurde. Ihre 3<br />

Enkel Bernhard, Diether und Siegfried waren während diesen Zeit in Borkum. Großmama<br />

dachte noch auf dem Krankenbett immer an sie, sandte ihnen Briefe und Pakete. Als die<br />

Enkel zurückkamen sah sie ihren letzten Wunsch erfüllt. Sie ging am 8. August von uns. Das<br />

aber, was sie uns geschenkt hat, wird nie vergessen werden und immer bei uns bleiben.<br />

59<br />

42<br />

Jakob Schaub war der lang-gediente und verdienstvolle Hausmeister des Sanatoriums. Die Ente war<br />

wahrscheinlich nördlich von Marburg groß geworden, Jakobs Heimat.


60<br />

Ein Blumengruß vom Schloss Lichtenberg.<br />

Alphons Leclercq hat am 17.6.1882 an seine Mutter in Hanau folgenden Kartengruß<br />

gerichtet: ,,Liebe Mama, die Blumen, die Du in diesem Blatt eingewickelt findest, hebe,<br />

bitte, als Andenken sorgsam auf. Ich habe sie auf dem äußersten Spitze des alten festen<br />

Schlosses Lichtenberg gepflückt. In dieser Burg hausten Deine Vorfahren als ,,grandveneurs”<br />

bei den Grafen von Hanau-Lichtenberg. Diese Blumen wuchsen also zwischen<br />

Steinen, die einst ihr Fuß betrat! Im Jahre 1870 wurde das Schloss bombardiert; die<br />

Hauptgebäude aber bestehen noch jetzt. Welche Gefühle in mir wach wurden, als ich sie<br />

pflückte, brauche ich Dir wohl nicht zu sagen. Dem Alphonse.”<br />

Dazu ein kleiner Ausflug in die Geschichte: Schloss Lichtenberg liegt im Nordelsaß<br />

etwa 20 km nördlich von Buchsweiler (franz. Bouxwiller) auf halbem Weg zur deutschen<br />

Grenze. Das 1458 zur Grafschaft erhobene Amt Lichtenberg mit großem Besitz fiel 1480<br />

an den Grafen Philipp L von Hanau-Babenhausen, dem Schwiegersohn des letzten<br />

Lichtenbergers. unter dem Namen Grafen von Hanau-Lichtenberg” regierte dieses<br />

Geschlecht fast 300 Jahre über die elsässischen Besitzungen, bis es 1736 im<br />

Mannesstamm erlosch. Die mittelhessischen Gebiete um Münzenberg gingen dann an<br />

Hessen-Kassel, die südhessischen sowie die elsässische Grafschaft Lichtenberg kamen zu<br />

Hessen-Darmstadt.<br />

Großonkel Alphonse Leclercq(1862-1899) spielt in diesem Brief darauf an, dass die<br />

Vorfahren Grobecker als Fasanenjäger und Soldaten auf Schloss Lichtenberg gedient<br />

haben. Minnas Ururgroßvater Johann Peter Fritz war Sergeant und UrurgroßVater<br />

Andreas Grobecker Fasanenmeister auf dem Schloss. Alphonse waren offenbar diese<br />

verwandtschaftlichen Beziehungen bekannt. Durch die Familienforschung sind sie jetzt<br />

wieder ans Licht gekommen und lassen uns verstehen, warum die ,,an der äußersten Spitze<br />

gepflückten Blumen” sorgsam als Andenken aufgehoben werden sollen.<br />

Der Brief und die Blumen wurden mir 1938 von Großtante Lia Braun von der<br />

Klausenmühle geschickt: Die getrockneten Blumen und das Briefchen von Eddas Vater<br />

durften Dich und den Papa interessieren, bitte gelegentlich zurück!” Die Blumen haben<br />

sich nicht erhalten, erhalten blieb jedoch dieser ans Hanauer Pfarrhaus gerichtete Brief<br />

von Alphonse, damals 20 Jahre alt und Student in Genf Tante Lias Bitte um Rückgabe<br />

wurde offensichtlich nicht erfüllt. Dadurch gelangte aber der Brief ms Familienarchiv und<br />

blieb erhalten.


Geburtstagsbrief von Minna Leclercq geb. Wickel<br />

an ihren Schwiegersohn Hugo Amelung.<br />

Er hatte im November 1887 Tochter Emilie geehelicht.<br />

Hanau, le 19 Juillet 1888<br />

Mon très cher et doux petit Hugo!<br />

C’est aujourdhui pour la première fois, que tu fêtes ta fête comme jeune mari. Je te souhaite<br />

donc une bien heureuse fête. Donc Dieu te prenne sous sa sainte protection, qu’il te donne<br />

une bien bonne santé, et qu’il te fasse gagner beaucoup d’argent, une vie bien longue et<br />

heureuse, avec ta si douce petite Emmy. Ce sont bien peu de mots, que je te dis; car je ne sais<br />

pas faire de longues phrases; mais celà vient d’un coeur sincère et vrai, le bon Dieu le sait,<br />

mon bien aimé et cher Hugo. Comme je ne sais quoi te donner pour la fête, je te ferais présent<br />

dc 8 petites bouteilles dc Myrtilles; et le bon papa te donnera 6 bouteilles de Cassis, n’est-ce<br />

pas? 43 Mais tu ne te moqueras pas mon cher coeur. Voilà tout ce que je peux te donner<br />

maitenant pour le moment.<br />

Je t’embrasse un millions de fois et je reste pour toute ma vie ta toute dévouée et affectionnée<br />

Maman Mina.<br />

Mes bien chers (jetzt werden offensichtlich Hugo und Emmy angesprochen),<br />

Nous étions hier soir chez les Schoenfeld pour féliciter, nous avons bu à la santé de Bertha et<br />

nous avons bien parlé de vous tous. M. et Mme Schoenfeld déconseillent aussi que le cher<br />

Hugo ne doit pas rester à Gernsbach, il doit se dire le séjour m’a fait du bien; car j’en avais<br />

bien besoin, et j‘ai couvert mes dépenses à peu près avec ce que j‘ai gagné ici.<br />

Le cher papa doit aussi rester encore un peu, ont dit les Schoenfeld; car on dit que tu avais<br />

bien mauvaise mine et que le séjour de là bas ne peut te faire que du bien. Mme Schoenfeld a<br />

dit mon Dieu quelques jours de plus, pour la bourse ce n’est pas tout, au fond Mr le Pasteur<br />

ne se donne aucun plaisir, il est si sobre, et puis il ne coûte rien à la maison pendant ce temps.<br />

Elle a raison Mme Schoenfeld.<br />

Je vous embrasse de tout mon coeur, mes bien chers.<br />

Mina<br />

43<br />

von Michel Potocki habe ich erfahren, dass es sich um Heidelbeeren (Myrtilles) und Schwarze<br />

Johannisbeeren(Cassis) gehandelt hat, und ich Vermute, dass die bouteilles mit Saft und nicht mit Likör<br />

gefüllt waren.<br />

61


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Durch die Erstellung dieses Stammbaums war es möglich, die Nachkommen dem beiden<br />

Stammmütter Emilie und Louison mit der erfolgreichen Fabrikantenfamilie <strong>Kneiff</strong> in<br />

Nordhausen zusammenzuführen. Ein wesentlicher Teil dem Daten dem Nordhausener Linie<br />

geht auf die Forschungen von Dipl. Ing. Hülsemann und seiner Familie zurück. Darauf habe<br />

ich bereits in dem Einleitung hingewiesen. Ergänzungen zum Zweig Moebes teilte mir Fritz<br />

Buchholtz, Nürnberg, mit. Die Daten des Zweiges Gast verdanke ich Chris Gast, die des<br />

französischen Astes dem Familie Wickel stellte mir Didier Wickel zur Verfügung. Bei den<br />

Forschungen in Straßburg half min Frau Hélène Georger-Voigt. Gerda Braun danke ich für<br />

die Angaben zu ihrer Familie.<br />

Dem Stammbaum wurde wie die Ahnenlisten mit dem Genealogieprogramm AHNENWIN<br />

erstellt. Die von mir aus verschiedenen Quellen zusammengetragenen unterlagen für den<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong> wurden nach Abschluss dem Arbeit dem Institut für Personengeschichte<br />

in Bensheim übergeben und dort archiviert.<br />

Generation I:<br />

I 1. KNEIFF Carl Christian, * 06.12.1675 Landsberg/Warthe + 05.05.1700<br />

Schönwalde/Pommern. Pastor. Er war von 1697 bis zu seinem frühen Tod 1700 in<br />

Schönwalde tätig. oo 11.05.1698 in Schönwalde Anna Benigna BUTHENIUS, *<br />

09.02.1677 ebd. + nach 1710 (siehe auch AZ 368, S. 30).<br />

Sohn: Carl Ludwig KNEIFF [11.1], * 08.12.1699 Schönwalde t nach 1746.<br />

Generation II:<br />

II l. KNEIFF Carl Ludwig, * 08T12. 1699 Schönwalde + nach 1746. Hoboist im<br />

Dreßkischen Inf. Regiment in Torgau. Kustos an dem Hospitalkirche. ooI<br />

22.09.1726 in Torgau mit Anna Elisabeth KÖRBITZ, 13.12.1703 Torgau +<br />

14.12.1730 ebd. im Kindbett. ooII 30.11.1731 Torgau mit Anna Maria Lieberwirth,<br />

+ 18.04.1744 in Torgau im Kindbett. ooIII 19.10.1746 ebd. mit Rahel Sophia<br />

Thoma, verw. Heering (siehe auch AZ 184, S.30).<br />

Kinder aus 1. Ehe:<br />

1. KNEIFF Carl Ludwig [111.1], * 03.09.1726 Torgau.<br />

2. KNEIFF Johanna Eleonora, * 01.12.1730 Torgau + 09.05.1732 ebd.<br />

62


Kinder aus 2. Ehe:<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

1. KNEIFF Anna Eleonore, * 03.03.1733.<br />

2. KNEIFF Christiane Erdmuthe, * 04.09.1734.<br />

3. KNEIFF Beate Charlotte, * 28.04.1736 f 18.06.1736.<br />

4. KNEIFF Benigna Sophie, * 28.04.1736 t 05.06.1738.<br />

5. KNEIFF Johanne Charlotte, * 17.02.1738.<br />

6. KNEIFF Anna Benigna, * 07.01.1740 t 25.03.1740<br />

7. KNEIFF Christiane Elisabeth, * 07.01.1740.<br />

8. KNEIFF Beate Margarete, * 16.04.1742 t 03.12.1745.<br />

9. KNEIFF NN, * 13.04.1744 zwei Tochter, totgeboren.<br />

Generation III.<br />

III 1. KNEIFF Carl Ludwig, * 03.09.1726 Torgau = 04.08.1775 Keula/Kyffhäuserkreis.<br />

Apotheker in Keula. En erhält am 14.08.1749 vom Fürsten zu Schwarzburg-<br />

Sondershausen das ApothekenPrivileg (siehe AZ 92, S.30). oo um 1750 mit Sophia<br />

Dorothea ZEHR, * 01.06.1727 Goslar + 04.04.1813 Keula. Eltern: Friedrich<br />

Wilhelm Zehr, Barbier und Chirurg, und Margarete Elisabeth geb. Limbecker (siehe<br />

AZ 186, S.41).<br />

Kinder, sämtlich in Keula geboren:<br />

1. KNEIFF Albertina Friederica Eleonora [IV.1], * 18.08.1751.<br />

2. KNEIFF Carl Gottfried, * 17.12.1752 + 01.02.1809 Keula. Apotheker. Er übernahm<br />

die Apotheke vom Vater. Blieb ledig. Er war 1785 Pate in Kolbsheim beim ersten<br />

Sohn seines Bruders (IV.2/Nr. 1).<br />

3. KNEIFF Johanna Maria, * 03.11.1754.<br />

4. KNEIFF Carl Gotthard Christian [IV.2], * 29.03.1757.<br />

5. KNEIFF Johann Friedrich, * 17.12.1758 = 06.08.1798 Keula. Apotheker. Ging in<br />

jungen Jahren in die Schweiz. 1784/90 Apotheker in Cosel/Mosel. Am 13.6.1790<br />

kehrte er kränkelnd nach Keula zurück. unverheiratet.<br />

6. KNEIFF Johann Anton Ludewig [IV.3], * 03.01.1761.<br />

7. KNEIFF Johanna Christina Wilhelmina [IV.4], * 19.07.1763.<br />

8. KNEIFF Johanna Christiana Friederica, * 15.08.1765 t 1786 Keula(?).<br />

9. KNEIFF Johanna Magdalena Eleonore, * 10.02.1769.<br />

Generation IV:<br />

IV 1. KNEIFF Albertina Friederica Eleonora, * 18.08.08.1751 Keula + 01.07.1808 ebd.<br />

oo 07.08.1770 Keula mit Ephraim Gotthard Heinrich MOSCHE, * 22.09.1733<br />

Gehren/Ilmkreis + 26.04.1815 Keula. Pfarrer. Ab 1753 Stud. Theol. Jena.<br />

Ordination am 8.8.1756 in Sondershausen. 1756 bis 1808 Pfarrer in Keula. von ihm<br />

stammen die Eintragungen zur Familie <strong>Kneiff</strong> im Keulaer Kirchenbuch.<br />

Quelle: Pfarrerfamilie Mosche im Thüringer Pfarrerbuch. Neustadt 1997.<br />

63


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Kinder, sämtlich in Keula geboren:<br />

1. MOSCHE Friedrich August, * 30.08.1771 = 06.09.1771 Keula.<br />

2. MOSCHE Carl Benjamin Heinrich, * 06.06.1772 = 08.06.1772 Keula.<br />

3. MOSCHE Christiana Carolina Henrietta, * 18.06.1773 + 16.06.1825<br />

Großenehrich. ooI 22.04.1798 Keula mit Johann Michael Falke. Pfarrer in<br />

Großenehrich. ooII ebd. 25.04.1815 mit dem Lehrer Friedrich Christian<br />

Hartung in Großenehrich.<br />

4. MQSCHE Johann August Ludewig [V.l], * 16.11.1775.<br />

5. MOSCHE Christian Friedrich Carl, * 23.01.1778.<br />

6. MOSCHE Friederica Christiana, * 04.06.1780. oo 13.03.1804 Keula mit dem<br />

Großbrüchtener Pfarrer Johann Wilhelm Bernhard Liebing.<br />

7. MOSCHE Ernst Friedrich Ludewig, * 24.05.1783 = 23.12.1787 Keula.<br />

8. MOSCHE Johann Friedrich Adolph, * 06.01.1789 Keula. Er hatte sich1809 um<br />

das Apothekenprivileg seines Onkels <strong>Kneiff</strong> beworben, erhielt es jedoch nicht,<br />

weil er „den eingegangenen Kontrakt“ nicht erfühlen konnte. War dann Arzt in<br />

Almenhausen. 2mal verheiratet.<br />

IV 2. KNEIFF Carl Gotthard Christian, * 29.03.1757 Keule + 19.10.1827<br />

Kolbsheim/Elsaß. Stud in Zürich. Ab 1783 Chirurg in Kolbsheim. ooI 31 10.02.1784<br />

Kolbsheim Maria Salome FRITZ, * 10.03.1759 Hangenbietenheim/Elsaß +<br />

21.03.1818 Kolbsheim. oo II 20.03.1818 Kolbsheim mit Maria Salomé Ott, *<br />

20.03.1767 Dorlisheim/Elsaß t nach 1827 (siehe AZ 46, 5.29).<br />

Kinder, sämtlich aus 1. Ehe und in Kolbsheim geboren:<br />

1. KNEIFF Friedrich Gotthard [V.2], * 18.08.1785.<br />

2. KNEIFF Carl Ludwig, * 11.05.1787. Soldat. 1807 beim 7. Jägerregiment,<br />

kämpfte in Frankreich und Spanien.<br />

3. KNEIFF Luisa Friderica [V.3], * 13.09.1793.<br />

4. KNEIFF Caroline, * 1796 + 01.04.1861 Straßburg. Sie war verheiratet in 1.<br />

Ehe mit Jean Feyl, Küfermeister, in 2. Ehe mit Gottfried Neubauer, ,,Meister<br />

der Deutschen Sprache“<br />

5. KNEIFF Sophia Salomea [V.4], * 31.08.1796.<br />

IV 3. KNEIFF Johann Anton Ludewig, * 03.01.1761 Keule + 22.01.1810 Nordhausen.<br />

Nach einer Lehrzeit als Kaufmann in Nordhausen und Quedlinburg übernimmt er<br />

1797 das Geschäft seines Onkels Friedrich Wilhelm Zehr in Nordhausen. Bei der<br />

Heirat 1800 wird er als ,,vornehmer Bierbrauer“ bezeichnet. Am 19.1.1810 setzt er<br />

ein Testament auf, worin er als ,,zum Frucht und Malzhandel patentiert” bezeichnet<br />

wird. oo 05.02.1799 Nordhausen mit Sophia Christiane GÖTZE, * 23.02.1775<br />

Nordhausen + 13.11.1843 ebd. T. d. Sattlers Johann Wilhelm Jacob Götze und<br />

Amalie Magdalene geb. Weinrich.<br />

Kinder, beide in Nordhausen geboren:<br />

64<br />

1. KNEIFF Carl August [V.5], * 12.01.1800.<br />

2. KNEIFF Emilie Christiane [V.6], * 31.08.1803.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

IV 4. KNEIFF Johanna Christina Wilhelmina, * 19.07.1763 Keula. oo nach 1785 mit N.<br />

SCHÄFER. Hofgärtner in Sondershausen. 7 Kinder(4 S., 3 T.). T. Friederike<br />

Eleonore siehe V.2.<br />

Generation V:<br />

V 1. MOSCHE Johann August Ludewig, * 16.11.1775 Keule + 08.11.1851 ebd.<br />

Pfarrer. 1804 Subst. in Keula, ah 1815 Nachfolger seines Vaters im Pfarramt in<br />

Keula. oo 07.06.1808 Helbedündorf Großbrüchter/Kyffhäuserkreis mit Christina<br />

Carolina SIEGEL, * 16.01.1784 Toba/Kyffhäuserkreis + 04.04.1855 Keula.<br />

Kinder, sämtlich in Keula geboren:<br />

1. MOSCHE Caroline Friederica Wilhelmina Augusta, * 15.08.1809.<br />

2. MOSCHE Johann Friedrich Ludwig Hermann [VI.1], * 01.01.1811.<br />

3. MOSCHE Henriette Caroline Bertha [VI.2], * 30.03.1812.<br />

4. MOSCHE Günther Friedrich Carl [VI.3], * 27.06.1813.<br />

5. MOSCHE Augusta Friederica Linna, * 21.02.1815 t 19.06.1835 Keula.<br />

6. MOSCHE Friederike Charlotte, * 07.11.1817 t 27.11.1821 Keula.<br />

7. MOSCHE Günther Friedrich Ernst, * 13.02.1820.<br />

8. MOSCHE Charlotte Magdalena Laura [VI.4], * 08.09.1822.<br />

9. MOSCHE Friedrich Gustav, * 08.03.1824.<br />

V 2. KNEIFF Friedrich Gotthard, * 18.08.1785 Kolbsheim t 07.09.1832 Straßburg.<br />

Apotheker, Botaniker. Getauft hat ihn Pastor Johann Friedrich Roser der<br />

Stiefgroßvater. Stud. Pharmazie Straßburg. 1817 Apotheker am Bürgerspital in<br />

Straßburg. Wurde damals als Botaniker bekannt. Mitglied der Gesellschaft der<br />

Naturwissenschaften in Frankfurt. Mitglied der königlich-bayerischen Gesellschaft<br />

in Regensburg. Bedeutende Publikationen über Pflanzen, insbesondere<br />

verschiedene Moosarten. Biographische Angaben im ,,Nouveau dictionnaire de<br />

Biogr. Aisacienne”, Heft 23. x um 1809 mit seiner Kusine Friederike Eleonore<br />

SCHÀFER (siehe IV.4).<br />

Kinder:<br />

65<br />

1. KNEIFF Eduard Carl Adolf, * 16.02.1810 in Keula t 12.11.1836 in<br />

Straßburg. Journalist und Lyriker. Sein Ölbild hängt im Lesesaal des<br />

Straßburger Stadtarchivs. Im Nachlass von Walther Amelung fand sich ein<br />

kleiner Band mit dem Titel ,,Eduard <strong>Kneiff</strong>’ s hinterlassene poetische<br />

Schriften”, gedruckt 1837 in Straßburg.<br />

2. KNEIFF Wilhelm Friedrich [VI.5], * um 1812 Straßburg(?).


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

V . 3 KNEIFF Luisa Friderica, * 13.09.1793 Kolbsheim + 17.05.1848 Straßburg. oo<br />

12.08.18 14 Straßburg mit Johann Wilhelm Gottfried WICKEL, * 12.04.1783<br />

Remagen/Rhein + 03.01.1836 Straßburg. Rheinschiffer, Gastwirt (siehe AZ 22 u.<br />

23, S.24 u.29).<br />

Kinder, sämtlich in Straßburg geboren:<br />

1. WICKEL Friedrich Emil, * 11.07.1815 + 21.07.1819 Straßburg.<br />

2. WICKEL Georg Karl, * 11.06.1817. 1861 ist er Trauzeuge bei seiner<br />

Schwester Minna (Nr 13). 1900 lebte noch seine Witwe Magdalene.<br />

3. WICKEL Friedrich Emil, * 22.05.1819 + 25.05.1819 Straßburg.<br />

4. WICKEL Wilhelm August, * 01.08.1820.<br />

5. WICKEL Friederike Caroline, * 03.05.1822 + 07.12.1900 Straßburg<br />

6. WICKEL Friedrich Victor, * 21.07.1823. 1900 lebte noch seine Witwe.<br />

7. WICKEL Marie Louise, * 22.12.1826 + 18.05.1827 Straßburg<br />

8. WICKEL Sophie Emilie, * 08.02.1827 + 13.10.1897 Straßburg. Lebte dort<br />

mit Schwester Linna (Nr. 5) zusammen. Beide ledig.<br />

9. WICKEL Marie Louise, * 20.04.1829 + 05.02.1853 Straßburg.<br />

10. WICKEL Philippe Frédéric Napoleon LVI.6], * 28.10.1830.<br />

Eisenbahnangestellter. Er war verheiratet mit Charlotte Rettig.<br />

12. WICKEL Sophie Elisabeth, * 21.02.1834 + 26.07.1849 Straßburg.<br />

13. WICKEL Wilhelmine Emma [VI.7], * 02.08.1836.<br />

V 4. KNEIFF Sophia Salomea, * 31.08.1796 Kolbsheim + 10.01.1866 Straßburg. oo<br />

25.03.1822 Straßburg mit Francois Joseph BARBIER, * 06.05.1785 Grand<br />

Mercier/Doubs/F. Soldat (adjudant sous-officier). In Straßburg stationiert.<br />

V 5. KNEIFF Carl August, * 12.01.1800 Nordhausen t 25.09.1866 ebd. Ausbildung<br />

zum Kaufmann in Mühlhausen und Bremen. Der von ihm 1827 gegründete Betrieb<br />

gehörte zu den ältesten und traditionsreichsten Firmen der Nordhäuser<br />

Kautabakbranche. Er begann zunächst in gemieteten Räumen in der Rautenstrasse,<br />

1837 Umzug in die Hagenbergstrasse. 1855 betrug die Jahresproduktion 2.300 Ztr.<br />

Kautabak, 695 Ztr. Zigarren, 935 Ztr. Rauch- und 446 Ztr. Schnupftabak. Mit dieser<br />

Produktion und 180 Mitarbeitern war die Fa. <strong>Kneiff</strong> damals die größte unter den 13<br />

Nordhäuser Firmen. Ehrengrab auf dem Nordhäuser Friedhof, 2006 vom Stadtrat<br />

bestätigt. Neben seinem beruflichen Wirken hatte Carl August <strong>Kneiff</strong> auch noch<br />

Zeit für astronomische, fremdsprachliche und musikalische Studien.<br />

66


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Er spielte mit großer Kunstfertigkeit Flöte, machte Gedichte und bereiste Frankreich,<br />

Spanien und die Schweiz. 1835 nahm er an der ersten Eisenbahnfahrt von Nürnberg<br />

nach Fürth teil. In der Familienchronik <strong>Kneiff</strong> wird berichtet, dass das Ehepaar<br />

jährlich mit der eigenen Equipage ms Bad fuhr, einmal sogar nach Nizza, und dabei<br />

die Betten hinten auf geschnallt waren, denn die ,,Urgroßmutter war sehr eigen und<br />

schlief nicht gern in fremden Betten.” x 01.07.1827 in Nordhausen mit Amalie<br />

Friederike Christiane VOLBORN, * 29.07.1801 Nordhausen t 31.01.1872 ebd. 44 T.<br />

des Brennereibesitzers Johann Heinrich Christian Volborn in Nordhausen, der sehr<br />

vermögend gewesen sein soll und Friederike geb. Scharfe.<br />

Kinder, sämtlich in Nordhausen geboren:<br />

1. KNEIFF Christiane Pauline [VI.81J, * 03.04.1828.<br />

2. KNEIFF Carl Friedrich [VI.9J, * 14.11.1829.<br />

3. KNEIFF Hermine Friederike, * 10.06.07.1831 t 04.09.1831 ebd.<br />

4. KNEIFF Caroline Clothilde [VI.1O], * 27.07.1832.<br />

5. KNEIFF Christian Rudolph [VI.11], * 14.10.1836.<br />

6. KNEIFF Anton Julius, * 09.11.1839 t 29.12.1842 Nordhausen.<br />

V 5. KNEIFF Johanna Magdalena Eleonore, * 10.02.1769 Keule + 08.04.1838 ebd. Sie<br />

war verheiratet mit dem Kaufmann Christian Gunter LEIBING. Keine Kinder.<br />

Generation VI:<br />

VI 1. MOSCHE Johann Friedrich Ludwig Hermann, * 01.01.1811 Keula + 25.05.1850<br />

ebd. Arzt, Dr.med. in Keula oo 02.07.1835 Schernberg/Kyffhäuserkreis mit Louise<br />

Henriette Auguste GIMMERTHAL.<br />

VI 2. MQSCHE Henriette Caroline Bertha, * 30.03.1812 Keula. oo 10.07.1837 ebd. mit<br />

Johann Friedrich Ferdinand WERTHER.<br />

VI 3. MQSCHE Günther Friedrich Carl, * 27.06.1813 Keula + 12.13.1849 ebd. Pfarrer.<br />

Er war ah 17.11.1839 Substitut bei seinem Vater in Keula, er verstarb noch vor ihm.<br />

oo 31.08.1842 Keula mit Caroline Friederike Christiane KARST, * 27.07.1820 ebd.<br />

67<br />

44<br />

Auszug aus dem Testament des Ehepaares auf S. 84.


Kinder:<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

1. MOSCHE Anna Caroline Philippine, * 27.06.1843 Keula.<br />

2. MOSCHE Johann Ludwig Otto, * 18.07.1848 Keula.<br />

VI 4. MOSCHE Charlotte Magdalena Laura, * 08.09.1822 Keula. oo 22.12.1841<br />

Keula mit Eduard Louis KUNCKELL. Amtmann in Keula.<br />

VI 5. KNEIFF Wilhelm Friedrich, * um 1812 Straßburg(?) + nach 1863. Er lebte in<br />

Brumath/Elsaß, nördlich von Straßburg. Als Beruf wird Kunstmaler und Hoboist<br />

angegeben. oo vor 1865 mit Caroline BRUCKMANN.<br />

Tochter:<br />

1. Elisa Mathilde KNEIFF, * 25.04.1868 Brumath. oo 18.01.1898 mit Carl<br />

Friedrich Otto SPARHAKE, * 1867 Osterfeld/Burgenlandkreis.<br />

VI 6. WICKEL Philippe Frédéric Napoleon, * 28.10.1830 Straßburg + nach 1900<br />

Algerien(?). Soldat. oo vor 1858 Marie Antoinette GERARD, * 28.10.1837<br />

Marseille + 03.03.1902 Alger.<br />

Kinder:<br />

1. WICKEL Jean Victor Napoleon, * 16.04.1858 Alger.<br />

2. WICKEL Charles Guillaume Emile [VII.1], * 25.09.1859 Alger.<br />

3. WICKEL Louis Emile, * 07.11.1861 Alger.<br />

4. WICKEL Madeleine Marie, * 17.12.1863 Alger t 22.08.1864 Alger<br />

5. WICKEL Lazare Philippe, * 29.05.1865 Alger t 06.03.1866 Alger<br />

6. WICKEL Philippe Frédéric, * 24.04.1867 t 1888 Alger<br />

7. WICKEL Madeleine Marie, *29.04.1869 Alger,+ ?<br />

8. WICKEL Joseph François, * 26.05.1870 Blida, +?<br />

9. WICKEL Arthur André, * 02.12.1872 Alger, +?<br />

10. WICKEL Charles, * 1876 Alger, t 15.06.1884 Alger<br />

11. WICKEL Pierre Etienne, * 08.1880 Alger t 04.12.1882 Alger.<br />

VI 7. WICKEL Wilhelmine (Minna) Emma, * 02.08.1836 Straßburg+ 10.10.1902<br />

Königstein/T. oo 14.09.1861 Straßburg mit Jean Baptiste François LECLERCQ, *<br />

02.12.1825 Saintines/Oise/F. + 24.06.1890 Hanau. Pfarrer (siehe AZ 10 u.11, S.<br />

17 u. 24).<br />

Kinder:<br />

68<br />

1. LE CLERCQ Jean Baptiste Alphonse [VII.2], * 05.08.1862 Gap/Hautes<br />

Alpes/F<br />

2. LECLERCQ Emilie Wilhelmine Louise [VII.3], * 27.06.1864 Straßburg.<br />

3. LECLERCQ Emilie Wilhelmine Louison [VII.4], * 28.03.1869 Hanau.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VI 8. KNEIFF Christiane Pauline, * 03.04.1828 Nordhausen t 07.04.1903 ebd. oo<br />

17.07.1853 Nordhausen mit Johann Friedrich Moritz RIEMANN, * 03.11.1829<br />

Nordhausen + 10.10.1879 ebd. Kaufmann. Teilhaber der Fa. I.F. Riemann,<br />

Buntweberei. Er stammt aus einem alten Nordhäuser Patriziergeschlecht. Das<br />

Stammhaus stand am Lutherplatz gegenüber dem Rathaus. Das Ehepaar errichtete<br />

1874/75 die Villa Lindenhof am Geiersberg (nach 1933 abgerissen, heute dort der<br />

Ratskeller). 45<br />

Kinder, sämtlich in Nordhausen geboren:<br />

1.RIEMANN Johanne Margarete [VII.5], * 26.06.1854.<br />

2.RIEMANN Paul, * 30.07.1856 t 25.06.1899 ebd. Chemiker, Dr. phil. Teilhaber<br />

der Firma I.F. Riemann. Kinderlos verheiratet mit Auguste Hoffmann.<br />

3.RJEMANN Johanna [VII.6], * 26.05.1860.<br />

4.RIEMANN Moritz [VII.7], * 26.09.1864.<br />

VI 9. KNEIFF Carl Friedrich, * 14.11.1829 Nordhausen + 06.09.1902 ebd. Fabrikant.<br />

Nach der Lehrzeit in Halberstadt und Bremen trat er 1851 in das väterliche<br />

Geschäft ein. 1867 übernahm er nach dem Tod des Vaters die Tabakfabrik<br />

zusammen mit seinem Bruder Rudolph. von dem Architekten Bohnstedt ließ er<br />

sich 1874/75 die ,,Villa Hohenrode~’ in italienischem Stil erbauen mit ca. 600 qm<br />

Wohnfläche in einem dendrologisch bedeutenden Park, der von dem Frankfurter<br />

Gartenarchitekten H. Siesmeyer gestaltet worden war. von seinen Reisen brachte<br />

er regelmäßig seltene Pflanzen mit. Er züchtete eine weiße Spiräe, nach ihm<br />

,,Spiräe <strong>Kneiff</strong>ii” genannt. Haus und Park stehen seit 1994 unter Denkmalschutz.<br />

ooI 21.01.1850 Nordhausen mit Friederike Dorothee Auguste SIEMENS, *<br />

21.01.1830 Magdeburg + 08.06.1856 Nordhausen im Kindbett. ooII 15.09.1863<br />

Nordhausen mit Olga Stegemann, * 02.11.1841 Nordhausen + 07.08.1906 ebd.<br />

Tochter aus 1. Ehe:<br />

1. KNEIFF Auguste Elisabeth [VII.8], * 03.06.1956 Nordhausen.<br />

45<br />

69<br />

von einem Forscher in Nordhausen wurden 2009 die Daten aus Nordhausen kontrolliert. Sie waren<br />

durchweg korrekt erfasst, ein Beweis für die Sorgfalt, mit der um 1900 von Familie <strong>Kneiff</strong> geforscht<br />

worden ist. Die Daten der Familie Riemann wurden in den Kirchenbtichern von Nicolai, Blasii,<br />

Petri- und Altendorferkirche allerdings nicht gefunden. Vermutlich waren sie in der Jacobi oder<br />

Frauenberggemeinde verzeichnet. Die KB dieser Gemeinden wurden am 4.4.1945 bei einem<br />

Fliegerangriff vernichtet, 7 Tage vor dem Einmarsch der US-Truppen. Dieser Angriff, der die Stadt<br />

zu 70% zerstörte, galt wohl auch den nahe gelegenen unterirdischen Anlagen sur Fabrikation von<br />

Raketen. In den zum sogen. ,,Mittelbau Dora” gehörenden Konzentrationslager sind über 20000<br />

Häftlingen zugrunde gegangen.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Sohn aus 2. Ehe:<br />

2. KNEIFF Friedrich (Fritz) Richard LVII.9], * 27.06.1864 Nordhausen.<br />

VI 10. KNEIFF Caroline Clothilde, * 27.07.1832 Nordhausen + 03.11.1880 ebd. Nach<br />

dem Tod der Mutter übernahm sie die Villa am Ammerberg. von ihren 9 Kindern<br />

sind 5 früh verstorben. oo 18.08.1861 Nordhausen mit Karl Günter Richard v.<br />

BLOEDAU, * 26.04.1832 Sondershausen/Kyffhäuserkr. + 23.04.1911 Nordhausen.<br />

Arzt, Dr.med. Sanitätsrat. Eltern: Dr. Karl v. Bloedau, frstl. schwarzb. sonderh.<br />

Leibarzt, und Jeannette Sophia Auguste geb. v. Kauffberg.<br />

Quelle: TB Adel. Häuser B 33, 44,1941.<br />

Kinder, sämtlich in Nordhausen geboren:<br />

1. BLOEDAU v. Caroline Rosali, * 19.05.1862. Diakonisse.<br />

2. BLOEDAU v. N. * + 04.03.1864.<br />

3. BLOEDAU v. Hugo, * 10.03.1865 + 10.10.1899 ebd. Medizinstudent.<br />

3. BLOEDAU v. Olga Elise Marie [VII.10], * 04.08.1869.<br />

4. BLOEDAU v. Friedrich Wilhelm [VII.11], * 06.08.1870.<br />

VI 11. KNEIFF Christian Rudolph, * 14.10.1836 Nordhausen + 08.09.1900 ebd.<br />

Fabrikant. Er übernahm 1867 nach dem Tod des Vaters zusammen mit seinem<br />

Bruder Carl Friedrich die Tabakfabrik. Ein Brand vernichtete im Januar 1893 die<br />

Hälfte der Gebäude. Danach wurde 1894 am Stadtrand von Nordhausen ein<br />

Neubau bezogen, der heute noch existiert. In ihm ist jetzt das Finanzamt<br />

untergebracht. oo 29.05.1862 Sangerhausen/Kyffhäuserkr. mit Wilhelmine Auguste<br />

Friederike SCHULTES, * 20.12.1838 Sangerhausen + 31.12.1932 Nordhausen.<br />

Eltern: Kaufmann Carl Wilhelm Schultes (1798-1880) oo 16.10.1832<br />

Sangerhausen mit Sophie Ernestine Karoline Scherell (1807-1846).<br />

Kinder, sämtlich geboren in Nordhausen:<br />

70<br />

1. KNEIFF Carl August [VII.12], * 24.05.1863.<br />

2. KNEIFF Anna, * 06.10.1864 + 31.07.1865 Nordhausen.<br />

3. KNEIFF Rudolph Otto LVII.13], * 02.07.1866.<br />

4. KNEIFF Marie [VII.14], * 08.11.1868.<br />

5. KNEIFF Rudolf Carl Georg [VII.15], * 01.02.1870.<br />

6. KNEIFF Anna Julie Ernestine, * 24.11.1871 + 23.11.1872 Nordhausen.<br />

7. KNEIFF Karoline Else [VII.16], * 23.06.1873.<br />

8. KNEIFF Georg Volkmar Rudolph [VII.17], * 21.03.1875.<br />

9. KNEIFF Minna Emilie [VII.18], * 24.07.1877.<br />

10. KNEIFF Clothilde [VII.19], * 29.04.1882 Nordhausen.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Generation VII:<br />

VII 1. WICKEL Charmes Guillaume Emile, * 25.09.1859 Alger t 08.1936 ebd.<br />

Straßenbahnfahrer. ooI 13.10.1886 Vic-Bigorre/Hautes Pyrénées mit Marie<br />

Françoise SENTAGNE, * 18.06.1869 Alger + 16.11.1892 ebd. im Kindbett. ooII<br />

vor 1896 mit Françoise Pauline CLEMENT, * 30.12.1871 Briançon.<br />

Kinder aus 1. Ehe:<br />

1.WICKEL Désiré Dominique * 03.05.1888 Alger.?<br />

2.WICKEL Fernand Jules [VIII.1], * 02.03.1890 Alger.<br />

3.WICKEL Suzanne* 10.11.l892 Alger, + 15.11.1892 ebd.<br />

Aus 2. Ehe, alle in Alger geboren:<br />

1. WJCKEL Marie-Henriette, *16.091896 t 1897 ebd.<br />

2. WICKEL Arthur-Ernest [VIII.2], *08.09.1897<br />

3. WICKEL Madeleine, * 1898 + 2003 Nice.<br />

4. WICKEL Eugène François, * 27.11.1902 + 24.09.1918 Alger.<br />

5. WICKEL Albert Honoré, * 28.04.1904 + 01.08.1904 Alger.<br />

6. WICKEL Charles [VIII.3], * 16.7.1908.<br />

7. WICKEL Marguerite, * 1910.<br />

VII 2. LE CLERCQ Jean Baptiste Alphonse, * 05.08.1862 Gap/Hautes Alpes/F +<br />

18.04.1899 Antonina/Bez.Piotrow/Polen an Scharlach. Jurist, Theologe. Nach der<br />

Heirat lebte er auf deren Besitz Antonina. oo um 1890 mit Maria Adeodata Gräfin<br />

WALEWSKA, * 18.09.1866 Lask/Polen + nach 1945 Warschau (siehe auch AZ 5<br />

b, S.15).<br />

Tochter:<br />

LECLERCQ Edmée [VIII.4], * 16.09.1894 Antonina.<br />

VII 3. LECLERCQ Emilie (Emmy) Wilhelmine Louise, * 27.06.1864 Straßburg +<br />

08.08.1936 Königstein/T). oo 21.11.1887 Hanau mit Hugo Georg Julius<br />

AMELUNG, * 17.07.1857 Altena/W. + 04.02.1948 Königstein/T. Arzt, Dr.med.<br />

Sanitätsrat. Eltern: Friedrich Wilhelm Amelung, Soldat, und Hanne Friederike<br />

geb. Repohl, Schneiderin (AZ 5a, S.14).<br />

Kinder, sämtlich in Königstein/T. geboren:<br />

71<br />

1. AMELUNG Francisque Alphons Eduard. * 03.03.1892 + 19.06.1893 ebd.<br />

2. AMELUNG Walther Arnold August Karl [VIII.5] * 04.04.1894.<br />

3. AMELUNG Martha [VIII.6], * 08.06.1899<br />

4. AMELUNG Maria [VIII.7], * 08.06.1899.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VII 4. LECLERCQ Emilie Wilhelmine Louison (Lia), * 28.03.1869Hanau +<br />

04.10.1954 Bensheim-Gronau/Kr. Bergstraße. oo 22.11.1898 Königstein/T. mit<br />

Hermann Wilhelm BRAUN, * 31.01.1862 Domäne Eichhof b. Hersfeld +<br />

17.07.1909 Königstein/T. Drogist, Kaufmann (AZ 5c, S.16).<br />

Kinder:<br />

1. BRAUN Emmi [VIII.8], * 21.09.1899 Königstein/T.<br />

2. BRAUN Carl August Hermann [VIII.9], * 23.03.1902 Königstein/T.<br />

VII 5. RJEMANN Johanne Margarete, * 26.06.1854 Nordhausen. oo 14.10.1876<br />

Nordhausen mit Ernst Traugott Leopold DYCKERHOFF, * 03.01.1853<br />

Zeitz/Burgenlandkreis + 31.10.1933 Berlin. Offizier, zuletzt Generalmajor. Eltern:<br />

Karl Dyckerhoff, Jurist, und Malvine geb. Rast .<br />

Kinder:<br />

Quelle: DGB 92 103,1936.<br />

1. DYCKERHOFF Curt Karl Paul [VIII.l0], * 21.08.1877 Nordhausen.<br />

2. DYCKERHOFF Hans, * 03.10.1881 Naumburg/Saale + 21.11.1881 ebd.<br />

3. DYCKERHOFF Katharina (Käthe) Margarethe Pauline [VIII.11],*<br />

06.12.1882 Naumburg.<br />

VII 6. RIEMANN Johanna, * 26.05.1860 Nordhausen. oo 31.05.1882 Nordhausen mit<br />

Carl Hermann Theodor PAB ST, * 11.11.1849 Lipprechterode/Kr. Nordhausen +<br />

04.07.1915 Berlin, 3 T. später in Nordhausen beigesetzt. Pfarrer. Er war von 1879<br />

bis 1915 an der Altendorfer Gemeinde in Nordhausen tätig. Das Ehepaar wohnte<br />

bei Johannas Mutter im Lindenhof, im Volksmund ,,der Vatikan” genannt.<br />

Kinder:<br />

1. PABST Friedr. Gustav Carl, * 10.41.1881 Nordhausen + 03.01.1884 ebd.<br />

1. PABST Carl Hermann Hans, * 03.01.1884 Nordhausen. Kaufmann.<br />

2. PABST Johanna Pauline Margarete [VIII.12], * 25.11.1887 Nordhausen.<br />

3. PABST Volkmar Carl, * 29.05.1891 Nordhausen gf. im 1. Weltkrieg.<br />

VII 7. RIEMANN Moritz, * 26.09.1864 Nordhausen. Fabrikant. Er hat in Falkenberg<br />

in Pommern eine Maschinenfabrik gegründet. oo 05.09.1895 mit Emmy HABER,<br />

* 17.12.1873.<br />

Kinder:<br />

72<br />

1. RIEMANN Paul, * 24.05.1896.<br />

2. RIEMANN Carl, * 27.05.1897.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

3. RJEMANN Hans, * 22.10.1898.<br />

4. RIEMANN Margarete, * 23.10.1900.<br />

5. RIEMANN Käthe, * 15.01.1902.<br />

6. RIEMANN Volkmar, * 02.02.1904.<br />

7. RIEMANN Curt, * 17.05.1905.<br />

VII 8. KNEIFF Auguste Elisabeth, * 03.06.1856 Nordhausen + 17.12.1926 Stendal. oo<br />

27.10.1878 Nordhausen mit Robert WAGENER, * 28.12.1852 Bremen +<br />

04.11.1909 Nordhausen. Inhaber der Brandweinbrennerei <strong>Kneiff</strong> und Wagener in<br />

Nordhausen.<br />

Kinder, sämtlich in Nordhausen geboren:<br />

1. WAGENER Else, * 19.08.1879 Nordhausen. Verheiratet mit dem<br />

Brennereibesitzer Carl Knorr.<br />

2. WAGENER Paula, * 06.11.1880 Nordhausen. Verheiratet mit dem<br />

Brennereibesitzer Richard Knorr.<br />

3. WAGENER Karl, * 25.01.1882. Offizier.<br />

4. WAGENER Curt, * 09.05.1884 + 23.01.1894 Nordhausen.<br />

5. WAGENER Margarethe, * 01.12.1887.<br />

6. WAGENER Johanna, * 02.08.1889.<br />

7. WAGENER Robert, * 28.12.1891.<br />

8. WAGENER Auguste, * 29.11.1893. oo mit RA und Notar Kohlmann.<br />

VII 9. KNEIFF Friedrich (Fritz) Richard, * 27.06.1864 Nordhausen + 16.08.1944 ebd.<br />

Fabrikant. Stud. Chemie Genf. Kfm. Ausbildung in Bremen bei mehreren<br />

Tabakimportfirmen. Ah 1890 Prokurist in der väterlichen Firma, die er ah 1900<br />

nach dem Tod des Vaters zusammen mit seinem Vetter Rudolf (VII.1S)<br />

weiterführte. Den Park Hohenrode hat er ausgebaut und ihn zum bedeutendsten<br />

Arboretum in Mitteldeutschland gemacht. Er war Mitglied und im Beirat der<br />

Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. oo 14.10.1894 Nordhausen mit Eva<br />

Helene Margarete Marie SCHAFER, * 13.10.1872 Nordhausen + um 1951.<br />

Kinder, beide in Nordhausen geboren:<br />

1. KNEIFF Carl Friedrich Ernst, * 18.08.1895 + 21.10.1901.<br />

2. KNEIFF Erna Pauline Hedwig Sophie [VIII.13], * 10.02.1897.<br />

VII 10. BLOEDAU v. Olga Elise Marie, * 04.08.1869 Nordhausen. oo 28.02.1891<br />

Nordhausen mit Karl CAESAR, * vor 1870 + 02.07.1902 Halle/Saale, Jurist, kgl.<br />

preuß. Staatsanwaltschaftsrat.<br />

VII 11. BLOEDAU v. Friedrich Wilhelm, * 06.08.1870 Nordhausen. Offizier. Nach<br />

dem I. Weltkrieg Kommandeur des Reiter-Rgt. 15 in Paderborn. Ehrenritter des<br />

Johanniter-Ordens. oo 05.06.1903 Lüdwigslust/Meckl. mit Marie Ingeborg<br />

Henriette v. DÖRING, * 09.11.1878 Berlin.<br />

73


Kinder:<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

1. BLÖDAU v. Rosemarie Klothilde Henny Ingeborg, * 06.04.1904 Ludwigslust.<br />

2. BLÖDAU v. Karl Richard Kurt Hermann, * 13.05.1906 Neisse/Schlesien.<br />

3. BLÖDAU v. Wilhelm Heinrich, * 22.02.1909 Neisse.<br />

VII 12. KNEIFF Carl August, * 24.05.1863 Nordhausen + 13.10.193 Ballenstedt/Kr.<br />

Quedlinburg. Offizier, zul. Oberstltn. oo 28.09.1893 Ballenstedt mit Olga Helene<br />

RABE, * 01.09.1869 Meiningen.<br />

Kinder:<br />

1. KNEIFF N., * 16.09.1894 Bernburg(Saale) + 17.09.1894 ebd.<br />

2. KNEIFF Hans Carl Wilhelm [VIII.14], * 09.09.1895 Bernburg.<br />

3. KNEIFF Caroline Auguste Anna Elisabeth, * 01.09.1896 Bernburg.<br />

4. KNEIFF Helene Minna Annemarie [VIII.15], * 10.12.1898 Dessau.<br />

VII 13. KNEIFF Rudolph Otto, * 02.07.1866 Nordhausen + 11.02.1915 ebd. Offizier,<br />

zul. Hauptmann. oo 26.10.1893 Nordhausen mit Helene SCHREIBER, * 04.12.1872<br />

Nordhausen + 30.10.1924 ebd. Ihr sind die Forschungen über den ,,Hoboisten” Karl<br />

Ludwig <strong>Kneiff</strong> in Torgau zu verdanken.<br />

Kinder:<br />

1. KNEIFF Rudolph Ludwig Carl, * 17.12.1895 Gera gf. 12.10.1918 Bisertzky<br />

Krepost/Rußland.<br />

2. KNEIFF Luise Minna [VIII.16], * 14.05.1898 Gera.<br />

VII 14. KNEIFF Marie, * 08.11.1868 Nordhausen + 07.12.1945<br />

Sondershausen/Kyffhäuserkreis. oo 25.04.1889 Nordhausen mit Christian Heinrich<br />

HÜLSEMANN, * 02.06.1856 Arnstadt/Thür. + 19.02.1925 Sondershausen. Geh.<br />

Justizrat, Amtsgerichtsrat in Sondershausen.<br />

Kinder:<br />

74<br />

1. HÜLSEMANN Minna Julie Suse Karoline [VIII.17], * 07.04.1890<br />

Gehren/Ilmkreis.<br />

2. HÜLSEMANN Anna Pauline Friederike Margarete [VIII.18],<br />

* 13.08.1891 Gehren.<br />

3. HÜLSEMANN Hanny [VIII.19], * 19.01.1905 Sondershausen.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VII 15. KNEIFF Rudolph Carl Georg, * 01.02.1870 Nordhausen + 08.07.1944 ebd.<br />

Fabrikant. Er übernahm 1900 gemeinsam mit seinem Vetter Friedrich K. die<br />

Leitung der Kautabakfabrik. Nach einer Statistik aus dem Jahre 1900 gehörte die Fa.<br />

C.A.<strong>Kneiff</strong> zu den 3 größten deutschen Kautabakfabriken mit 219 Beschäftigten,<br />

darunter 113 Frauen. Diese 3 Fabriken waren alle in Nordhausen ansässig. 1917<br />

spendete er 300000 Mark, um die Nöte seiner Arbeiter und deren Familien zu<br />

lindern. von ihm stammt der Stammbaum <strong>Kneiff</strong> mit vielen Daten der Familie aus<br />

Landsberg/Warthe in der Neumark und aus Pommern. Ein Großteil der<br />

Kirchenbücher in diesem Gebiet ist 1945 verloren gegangen. Nach 1945 beendeten<br />

die politischen Verhältnisse die industrielle Tätigkeit der Familie in Nordhausen, die<br />

Firma wurde enteignet. oo 25.03.1897 Ballenstedt mit Margarete Anna RABE, *<br />

25.03.1877 Ballenstedt/Kr.Quedlinburg + 1961. Sie war die Schwester seiner<br />

Schwägerin.<br />

Quelle: Kropp, D. u. J. Jacobi: Schwarzer Priem und blauer Dunst. Göttingen 1992.<br />

Kinder, sämt1ich in Nordhausen geboren:<br />

1. KNEIFF Gerhard Rudolph Bernhard [VIII.20], * 04.02.1898.<br />

2. KNEIFF Minna Pauline Else [VIII.21], * 26.03.1899.<br />

3. KNEIFF Friedrich (Fritz) Georg Hans [VIII.22], * 16.04.1901.<br />

VII 16. KNEIFF Karoline Else, * 26.03.1873 Nordhausen t 06.06.1976 Jena. ooI um<br />

1890 Nordhausen mit Fritz ROCKSTROH, * 16.10.1867 Münchenlohra/Kr.<br />

Nordhausen + 26.06.1897 Nordhausen. Jurist. ooII 23.08.1902 Berlin mit Paul<br />

MOEBES, * 01.12.1863 Berlin + 18.05.1909 Jena. Forstmeister in Jena. Eltern:<br />

Georg Ludwig Moebes, Forstmeister in Rosenfeld/Kr. Torgau, und Pauline Elise<br />

geb. Schlobach. Sie stammt aus einer sächsischen Familie von Pechsiedern und<br />

Mühlenbesitzern.<br />

Kinder aus 1. Ehe:<br />

Kinder aus 2. Ehe:<br />

1. ROCKSTROH, Anneliese Minna Margaretha [VIII.23], * 18.07.1887<br />

Nordhausen.<br />

2. MOEBES Clothilde Minna Elise Waltraut, * 26.12.1903 Zwangshof(?). +<br />

01.11.1972 Weidach. oo um 1929 mit Ernst VOGEL, * 15.05.1904 Eisenach<br />

+ 11.1981 Frankfurt/M. 2 Kinder(1 S., 1 T.).<br />

3. MOEBES Ruth, * 27.10.1905 Marburg. oo um 1932 mit Arno Albin<br />

REIßENMÜLLER, * 25.11.1904 Weidach. 3 Kinder(2 S., i T.).<br />

VII 17. KNEIFF Georg Volkmar Rudolph, * 21.03.1875 Nordhausen + 08.01.1919 ebd.<br />

Kaufmann. oo 23.04.1903 Nykobing/Dänemark mit Martha OLSEN, * 15.06.1873<br />

+ 01.1945.<br />

75


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VII 18. KNEIFF Minna Emilie Caroline, * 24.07.1877 Nordhausen + 12.02.1949. oo<br />

18.10.1898 Nordhausen mit Johannes SCHATTE, * 07.03.1874 Nordhausen +<br />

20.06.1927 ebd. Offizier. 2 Töchter.<br />

VII 19. KNEIFF Klothilde, * 29.04.1882 Nordhausen t 08.11.1965 Wolfenbüttel. Lebte<br />

zuletzt in Karwitz bei Dannenberg auf einem Bauernhof, dann in Wolfenbüttel. ooI<br />

07.06.1902 Nordhausen mit Joachim Friedrich (Fritz) MOEBES, * 25.01.1872<br />

Rosenfeld/Kr. Torgau gf. 14.01.1915 Chauny/F. Offizier. Bruder von Paul Moebes<br />

(VII. 16). ooII um 1920 mit Heinrich HANSHEN. Tuchfabrikant. Ehe später<br />

geschieden.<br />

Kinder aus 1. Ehe:<br />

1. MOEBES Rudolf August [VIII.22], * 04.05.1903 Torgau.<br />

2. MOEBES Eleonore [VIII.23], * 24.11.1905 Torgau.<br />

3. MOEBES Fritz-Joachim [VIII.24], * 25.06.1912 Neumünster.<br />

Sohn aus 2. Ehe:<br />

4. HANSHEN Ulrich, * 17.03.1922 Neumünster gf. 07.06.1944 als Jagdflieger bei<br />

Caen/F.<br />

Generation VIII.<br />

VIII 1. WICKEL Fernand Jules, * 02.03.1890 Alger + 17.07.1975 Marseille. Kaufmann.<br />

Ging um 1910 mittellos nach Nordafrika, kehrte 20 Jahre später zurück und gründete<br />

in Appoigny einen Großhandel in Obst und Gemüse und später eine Firma zur<br />

Verpackung von Essiggurken. Aus gesundheitlichen Gründen zog er 1946 nach<br />

Marseille. oo 22.04.1919 Sens/Yonne/F. mit Eugénie ROMBY, * 26.07.1898<br />

Charleville/Ardennen + 20.07.1974 Bagnols/Gard/F.<br />

Kinder:<br />

1. WICKEL Jean Marc [1X.1], * 10.08.1918 Bagnols.<br />

2. WICKEL Désirée~1X.2], * 1923 Appoigny/Yonne.<br />

VIII 2. WICKEL Arthur-Ernest, *08.09.1897 Alger + 1977 Nantes. 46 Cuisinier, oo<br />

28.06.1921 Alger mit Thérèse Marie SOLIGERES.<br />

Kinder:<br />

46<br />

1. WICKEL Simone.<br />

2. WICKEL Marie.<br />

3. WICKEL Charles, t 06.2007.<br />

4. WICKEL Michel Antoine, * 1925 + 13.05.2000. 4 Töchter.<br />

Arthur-Ernest Wickel und seine Brüder mit ihren Familien waren bis zur Unabhängigkeit Algeriens im<br />

Jahre 1962 dort geblieben und erst dann nach Frankreich zurückgekehrt.<br />

76


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VIII 3. WICKEL Charles, * 16.07.1908 Alger + 12.02.1993 Marseille. oo mit Léa<br />

ALMADOVAL, * 11.02.1914 Oued-Amizou/Algerien + 29.04.2006 Marseille.<br />

Sohn:<br />

WICKEL Gérard, * 03.09.1942 Alger. Physiklehrer. 2 Söhne (Musiker).<br />

1.)Nicolas, * 25.03.1974 Marseille. 2.) Guillaume, * 20.04.1977 ebd.<br />

VIII 4. LECLERCQ Edmée, * 16.09.1894 Antonina + 16.03.1982 in Warschau. um 1935<br />

war sie an der polnischen Botschaft in Berlin beschäftigt. Die deutsche Besatzung<br />

1939/45 mit all ihren Schrecken bat sie zusammen mit ihrer Mutter unter<br />

schwierigsten Bedingungen überlebt. Nach 1960 kam sie mehrfach nach Berlin zur<br />

Familie Gast und nach Königstein für einige Wochen zu Besuch. Sie war hochintelligent,<br />

sprach-begabt, aber auch streitbar. Nach ihrem Tod schrieb eine Freundin aus<br />

Warschau: ,,Ein Mensch mit so viel Vitalität ist nicht mehr unter uns. Mit jedem, der<br />

sie aufsuchte, teilte sie ihre eigenen reichen Erfahrungen und gab Ratschläge denen,<br />

die ihre Hilfe suchten. Sie bat es verstanden, allen Forderungen gewachsen zu sein,<br />

hatte reges Interesse für alles und Zeit für alle, die zu ihr kamen.“ (47)<br />

VIII 5. AMELUNG Walther Arnold August Karl, * 04.04.1894 Königstein/T. +<br />

04.01.1988 ebd. Internist, Prof. Dr.med. 1925/71 Leiter der Privatklinik Dr.<br />

Amelung in Königstein/T. oo 10.09.1920 Osnabrück mit Else Amalie Auguste<br />

ROLFFS, * 24.07.1898 Stade + 20.05.1996 Königstein. Deren Vorfahren bei<br />

Amelung, D.<br />

Kinder:<br />

47<br />

77<br />

1. AMELUNG Waltraut Martha Elisabeth, * 26.09.1922 Frankfurt/M t<br />

17.10.1922 ebd.<br />

2. AMELUNG Diethard Hugo Ernst, * 16.08.1923 Frankfurt/M. Internist. ooI<br />

30.12.1954 Königstein Sigrid RATZER, * 28.02.1931 Kassel + 28.01.1978<br />

Darmstadt. 3 Kinder(2 T., i S.). ooII 24.02.1984 Rottach Egern mit Maria<br />

Antonie BLANK, * 24.02.1942 München.<br />

3. AMELUNG Siegfried Hermann, * 25.12.1924 Königstein + 25.05.1945<br />

Eckernförde an einer Kriegsverletzung.<br />

Mit ,,Tante Edda” machte ich Ostern 1939 eine 3 wöchige Reise zu den Verwandten Leclercq in<br />

Paris und Gournay (Foto S. 116). 1982 wollte ich in Warschau ihre Freundin und Pflegerin Danuta<br />

Lempicka besuchen. leider war diese damals fort zu einer Kur. Ich bekam jedoch einen Eindruck von<br />

den armseligen Wohnverhältnissen, in denen Tante Edda ihre letzten Lebensjahre in einer<br />

herabgewirtschafteten Mietskaserne verbracht hat.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

4. AMELUNG Eberhard Armin, * 07.07.1926 Königstein + 05.10.2008<br />

Icking/Isartal. Theologe. oo 29.05.1965 Stuttgart mit Rosemarie SCHEUING,<br />

* 04.10.1938 Stuttgart. Theologin. 4 Söhne.<br />

5. AMELUNG Ingrid Irmengard,* 15.01.1929 Königstein. Landwirtin. oo<br />

27.04.1957 Königstein mit Gerold BAUER, * 18.10.1931 Krems/ Osterreich<br />

+ 18.06.1993 Frankfurt. Betriebswirt. 4 Kinder (2 S., 2 T.).<br />

6. AMELUNG Uta Friederike Hildegard, * 29.12.1933 Königstein. Internistin<br />

und Psychiaterin.<br />

7. AMELUNG Martin Walther, * 20.08.1937 Frankfurt/M. + 20.04.2006<br />

München. Rechtsanwalt, Strafverteidiger. ooI 29.06.1963 Königstein mit<br />

Helga (Natascha) GLÜHER, * 10.09.1936 Friesack/Pommern. 1 Sohn. Ehe<br />

geschieden. ooII mit Nicole BARTHEL, * 16.07.1957. 1 Tochter. Ehe<br />

geschieden. ooIII 2004 München mit Vladimira KRIMSKA, * 07.04.1961.<br />

VIII 6. AMELUNG Martha, * 08.06.1899 Königstein/T. + 10.07.1990 ebd. oo<br />

24.08.1926 Königstein mit Alexander (Lex) August Wilhelm PELISSIER, *<br />

28.05.1885 Frankfurt/M. + 09.01.1961 Königstein. Pfarrer in Ffm.-Nied. Keine<br />

Kinder. Eltern: Eduard Benedikt Anton Pelissier, Gymnasial-Professor, Dr.phil. in<br />

Hanau und Emma Thekla Ida geb. v. d. Launitz.<br />

VIII 7. AMELUNG Maria ,* 08.06.1899 Königstein t 07.09.1989 ebd. oo 28.09.1920<br />

Königstein mit Armin BRANDT, * 08.03.1896 Stuttgart + 10.11.1944 Gießen.<br />

Psychiater, Dr.med. Stud. Medizin in Marburg und Kiel. Dort Facharztausbildung.<br />

Psychoanalytische Ausbildung bei C.G. Jung in der Schweiz. Seit 1929 Leiter der<br />

psychiatrischen Abteilung der Klinik Dr. Amelung in Königstein/T. Im 2. Weltkrieg<br />

im Sanitätsdienst der Wehrmacht.<br />

Kinder:<br />

1. BRANDT Bernhard, * 11.08.1922 Marburg. Psychiater. oo 04.06.1949<br />

Königstein/T. mit Marianne Classen, * 10.08.1924 Essen. 2 Söhne.<br />

2. BRANDT Roswitha Martha, * 08.12.1923 Marburg. Psychiaterin.<br />

3. BRANDT Klaus, * 14.07.1926 Königstein/T. + 01.03.1940 ebd.<br />

4. BRANDT Hans-Detlef, * 03.01.1930 Königstein/T. + 11.11.1990<br />

Wehrheim/Hochtaunuskreis. Kaufmann. oo 08.12.1956 Königstein mit<br />

Marga BURKHARDT, * 27.01.1935 in Bogota/Kolumbien.<br />

4 Töchter.<br />

5. BRANDT Harro Hugo Wilhelm, * 09.10.1934 Frankfurt/M. Psychiater. oo<br />

18.02.1961 Bad Soden/T mit Luise SCRIBA, * 11.06.1935 in<br />

Limburg/Lahn. 3 Kinder(2 S., i T.).<br />

VIII 8. BRAUN Emmi, * 21.09.1899 Königstein + 31.05.1958 Heidelberg. oo<br />

27.03.1920 Königstein mit Heiner ALPERS, * 18.08.1895 Heuwisch/Dithmarschen<br />

t 19.10.1978 Bensheim Gronau /Kr. Bergstraße. Landwirt. War zunächst in<br />

Schleswig-Holstein tätig. Etwa 1923 übernahm er die Klausenmühle in Gronau.<br />

78


Kinder:<br />

Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

Der Betrieb ruhte auf 3 S~u1en, der Landwirtschaft, der Mühle und einer<br />

Jugendherberge. Nach 1945 wurde der Betrieb als Gärtnerei weiter geführt. Am<br />

24.12.1960 ging Heiner Alpers eine 2. Ehe ein mit Louise Lindemann, verw. Finke,<br />

* 30.8.1898 + 20.4.2000.<br />

1. ALPERS Erika, * 13.09.1921 Guster/Kreis Hzt.Lauenburg. Dr.ing. oo<br />

26.3.1949 Gronau mit Prof. Dr.ing. Theodor GAST, * 26.06.1916. 7 Kinder(4<br />

S., 3 T.).<br />

2. ALPERS Hans, * 25.03.1924 Gronau + 07.04.2000 ebd. Gärtner. oo 18.09.1949<br />

mit Rösi STAUDACHER, * 20.01.1918 + 11.11.2001. 4 Kinder(2S.,2T.).<br />

3. ALPERS Jörg, * 25.03.1924 Gronau gf. 01.11.1944 Budapest<br />

4. ALPERS Klaus, * 13.10.1926 Gronau gf. 16.11.1944 bei Aachen.<br />

VIII 9. BRAUN Carl August Hermann, * 23.03.1902 Königstein + 28.09.1961<br />

Düsseldorf. Dr. Ing. Er war über 25 Jahre als Fachmann auf dem Edelstahlgebiet bei<br />

der Fa. Krupp in Essen tätig. Die Familie lebte zunächst in Essen, ab 1942 in Berlin.<br />

Nach Verlust der Wohnung durch Fliegerangriff Umzug nach Gronau. Gegen<br />

Kriegsende wurden Wolfgang und Ursula bei den Königsteiner Verwandten, die<br />

Zwillinge dort in einem Kinderheim untergebracht. 1948 wieder vereint in<br />

Pforzheim, 1949 Umzug nach Wetzlar und 1950 nach Düsseldorf-Benrath. oo<br />

28.11.1931 in Aachen mit Thea WOLFF, * 25.05.1908 Aachen + 03.05.1995<br />

Düsseldorf.<br />

Kinder, sämt1ich geboren in Essen:<br />

79<br />

1. BRAUN Wolfgang, * 16.09.1934. Kaufmann. oo 23.03.1963 Düsseldorf mit<br />

Charlotte NIEPMANN, * 13.11.1938 Niederwurzen(heute Osinow<br />

Dolny/Polen)/Kr. Königsberg/Neumark. Krankengymnastin. 3 Kinder (2T., 1S.).<br />

2. BRAUN Ursula, * 02.03.1937. Volksschullehrerin. oo 26.12.1958 Düsseldorf<br />

mit Helmut BACH, * 29.04.1933 Wermelskirchen-Dhünn Kaufmann und<br />

Unternehmer. 4 Töchter.<br />

4. BRAUN Gerda, * 29.06.1940. Schneiderin. oo 30.04.1964 Düsseldorf mit<br />

Ehrhard JUNG, * 03.10.1940 Hamburg. Techn. Kaufmann. Ehe geschieden. 2<br />

Töchter.<br />

4. BRAUN Helga,* 29.06.1940. Postbeamtin. oo 04.03.1964 Düsseldorf mit Oskar<br />

RAUBER, * 20.05.1938 Düsseldorf. Verkaufsingenieur. 2Kinder (1S.,1T.).


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VIII 10. DYCKERHOFF Curt Karl Paul, * 21.08.1877 Nordhausen gf. 18.10.1917<br />

Jachimowka/Wolhynien. Kaufmann in Genf. oo 26.03.1907 mit Blanche DUTOIT,<br />

* 29.05.1880 Avenches/ Schweiz + nach 1922. Pianistin. 48 Sie ging am 28.09.1922<br />

eine zweite Ehe ein mit dem Komponisten Carl Ehrenberg. Prof, an der Münchener<br />

Akademie der Tonkunst.<br />

Sohn:<br />

Quelle’ DGB 92 101,1936.<br />

1. DYCKERHOFF Kurt, * 16.01.1908. Dramaturg und Schauspielleiter.<br />

VIII 11. DYCKERHOFF Katharina (Käthe) Margarethe Pauline, * 06.12.1882<br />

Naumburg/Saale + 06.1959 Berlin. oo 14.10.1902 mit Georg MOHS, * 27.05.1876<br />

Köln gf. 22.08.1914 Neufchateau/Belgien. Offizier, zul. Hauptmann. Keine Kinder.<br />

VIII 12. PABST Margarete, * 25.11.1887 Nordhausen. oo 27.10.1908 Nordhausen mit<br />

Hugo EYLAU, * 15.08.1880. Im 1. Weltkrieg gefallen. 1 Sohn.<br />

VIII 13. KNEIFF Erna Pauline Hedwig Sophie, * 10.02.1897 Nordhausen + nach 1960.<br />

Sie war die einzige Erbin ihrer Eltern, galt als sehr vermögend. Sie musste allerdings<br />

nach 1945 bescheiden in der Kutscherwohnung der Villa <strong>Kneiff</strong> von den<br />

Erträgnissen ihres Gemüseanbaus leben. oo 23.06.1921 Nordhausen mit Dr. rer.pol.<br />

Rudolf BÄUERLE, * 20.06.1886 Ettlingen. Ehe geschieden. 2 Söhne, 1 Sohn<br />

gefallen.<br />

VIII 14. KNEIFF Hans Carl Wilhelm, * 09.09.1895 Bernburg(Saale). oo 06.02.1921<br />

Usedom mit Ilse PETRI.<br />

Kinder:<br />

1. KNEIFF Ingeborg, * 18.06.1923 Nordhausen.<br />

2. KNEIFF Klaus Martin, * 21.04.1931 Nordhausen.<br />

VIII 15. KNEIFF Helene Minna Anne Marie, * 10.12.1898 Dessau. oo 04.12.1919<br />

Dessau mit Hans-Jochen v. AREND, * 03.11.1894. Marineoffizier.<br />

VIII 16. KNEIFF Luise Anna, * 14.05.1898 Gera. oo 16.10.1920 Nordhausen mit Kurt<br />

SCHICK. Soldat.<br />

80<br />

48<br />

Last Chronik der Familie <strong>Kneiff</strong>-Hülsemann soll sie ,,bildschön”gewesen sein.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VIII 17. HÜLSEMANN Minna Julie Suse Karoline, * 07.04.1890 Gehren/Ilmkreis +<br />

15.06.1968 Wetter/Kr. Marburg-Biedenkopf. oo 12.10.1913 Sondershausen mit<br />

Franz Georg John Walther CROPP, * 10.06.1890 Hamburg + 05.08.1964 Wetter.<br />

Dr. phil. Musikdirektor in Goslar, dann Pirmasens, Diedenhofen und Dahn.<br />

Kinder:<br />

Quelle: DGB 205 284,1997.<br />

1. CROPP Franz Georg Dietrich, * 08.03.1917 Goslar t 11.01.1975 Büdingen.<br />

Dr.med., Arzt in Büdingen.<br />

2 . CROPP Ingetraut Toni Gertrud, * 03.09.1920 Goslar<br />

3. CROPP Rosemarie Toni Rudolfine, * 03.09.1920 Goslar. Apothekerin in<br />

Wetter.<br />

VIII 18. HÜLSEMANN Anna Pauline Friederike Margarete, * 13.08.1891<br />

Gehren/Ilmkreis. oo 06.11.1910 Sondershausen mit Rudolf Johannes<br />

HÜLSEMANN, * 19.05.1877 Neunhofen/Kr.Neustadt/Orla. Kaufmann und<br />

Likörfabrikant in Neudietendorf bei Gotha.<br />

Kinder, beide in Neudietendorf/Kr. Gotha geboren:<br />

1. HÜLSEMANN Ursula Marie, * 20.08.1911 t 02.04.2006 Stuttgart. oo<br />

06.09.1937 Neudietendorf mit Werner Hugo Albert HÜLSEMANN. *<br />

22.04.1907 Gotha + vor 1989 Stuttgart. Dipl. Ing. Familienforscher. 2 Kinder<br />

(1 S., 1 T.).<br />

2. HÜLSEMANN Hans Joachim, * 25.02.1920 gf. 07.09.1939 Ostojowl Polen.<br />

VIII 19. HÜLSEMANN Hanny, * 19.01.1905 Sondershausen. oo 30.12.1934<br />

Sondershausen mit Hans FRIELINGHAUS, * 22.01.1899 Hausen b. Herdecke/W.<br />

Offizier, zul. Hauptmann. Eltern: Paul Frielinghaus und Bertha Luise geb. de Myn.<br />

Quelle: DGB 108 79 1940.<br />

VIII 20. KNEIFF Gerhard Rudolph Bernhard, * 04.02.1898 Nordhausen t 1977.<br />

Übernahm mit seinem Bruder Fritz (VIII.22) in den dreißiger Jahren die Leitung<br />

der Firma. Nach der Enteignung im Jahre 1945 versuchte er 1948 einen Neuanfang<br />

in Hann. Münden. Aus gesundheitlichen Gründen musste er die Firma 1958<br />

aufgeben. oo 22.03.1923 Bad Sachsa mit Maria Elisabeth SCHAFFHIRT, *<br />

28.06.1902 Schiedungen/Kr. Nordhausen.<br />

Töchter:<br />

81<br />

1. KNEIFF Barbara, * 26.03.1924 Nordhausen. oo N. BONK. Lebte 1992 in<br />

Karlsruhe.<br />

2. KNEIFF Eva Maria Christa, * 22.12.1930 Nordhausen. Lebte 1992 in<br />

Karlsruhe.


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VIII 21. KNEIFF Minna Pauline Else, * 26.03.1899 Nordhausen. oo 18.12.19 18<br />

Nordhausen mit Helmut August Hugo ROTHE, * 21.07.1891 Kösen. Offizier. 1<br />

Sohn.<br />

VIII 22. KNEIFF Friedrich (Fritz) Georg Hans, * 16.04.1901 Nordhausen + 03.01.1986<br />

Buttenwiesen /Kr. Dillingen. Kaufmann. Er hat die Firma bis zur Enteignung 1945<br />

mit Bruder Gerhard geführt. oo 04.10.1927 Magdeburg mit Adelheit (Ada)<br />

BAUMGARTEN, * 10.04.1905 Ostrow b. Posen + 04.01.1994 Wertingen/Kr.<br />

Dillingen/Donau. Pädagogin. Stellv. Rektorin an der Töpfertorschule in Nordhausen.<br />

Quelle: DGB 137 504,1964.<br />

Kinder:<br />

1. KNEIFF Arnold Jürgen Klaus-Rudolf, * 23.08.1928 Nordhausen + 06.01.1929<br />

ebd.<br />

2. KNEIFF Adelheid .Jutta, * 06.04.1930 Nordhausen. Tierärztin., Dr.med. vet.<br />

oo 14.09.1957 mit Jochen MEYEN, * 19.07.1931 Velen/ Kr.Oberhavel.<br />

Dr.med.vet. Tierarzt in Buttenwiesen. 2 Kinder.<br />

3. KNEIFF Charlotte, * um 1932. oo mit Dr. Hans-Georg FITZKY, Physiker.<br />

VIII 23. ROCKSTROH Anneliese Minna Margarethe, * 18.07.1897 Nordhausen. oo<br />

09.10.1918 mit Friedrich Rudolf SCHUBART, * 14.08.1870 Weimar + 07.04.1940<br />

Jena. Lic. Theol. 1915/33 Pfarrer an der Pauluskirche in Jena.<br />

Quelle: DGB 114,630,1942.<br />

Kinder:<br />

1. SCHUBART M<br />

2. SCHUBART D<br />

3. SCHUBART A<br />

VIII 24. MOEBES Rudolf August, * 04.05.1903 Torgau gf. Anfang 1945 bei Posen.<br />

Schauspieler und Regisseur (Künstlername Teluren). oo 14.05.1937 Bonn mit<br />

Anneliese SCHULZE, * 22.05.1916 Wiesbaden. Schauspielerin und Regisseurin. 2<br />

Kinder (1 S., 1 T.).<br />

VIII 25. MOEBES Eleonore, * 24.11.1905 Torgau t 18.08.1981 Zernien-<br />

Bellahn/Kr.Dannenberg. oo vor 1941 mit Arnold WEBER, * 1899 t 08.05.1952<br />

Bellahn. Kunstmaler.<br />

Töchter, beide geboren in Bevensen/Kr.Uelzen:<br />

82<br />

1. WEBER A<br />

2. WEBER B


Stammbaum <strong>Kneiff</strong>-Wickel.<br />

VIII 26. MOEBES Hans Georg Fritz-Joachim, * 25:06.1912 Neumünster. Seemann. Er<br />

ist als Schiffsoffizier 48 Jahre zur See gefahren. oo 30.04.1937 Hbg.-Blankenese mit<br />

Louise Charlotte van GRONINGEN, * 27.07.1913 Hamburg.<br />

Töchter:<br />

1. MOEBES E<br />

2. MOEBES M<br />

3. MOEBES A<br />

Generation IX .<br />

IX 1.WICKEL Jean Marc, * 10.08.1918 Bagnols. Kaufmann. oo 12.08.1947 Marseille<br />

mit Jacqueline MAISONS, * 17.04.1923 Auxerre + 08.01.2009 Bagnols.<br />

Söhne:<br />

1. WICKEL D<br />

2. WICKEL F<br />

3. WICKEL T<br />

IX 2. WICKEL Désirée, * 1923 Appoigny/Yonne + 05.01.2004 ebd. oo mit Lucien<br />

LAROCHE. Das Ehepaar hatte 1946 die vom Vater in Appoigny gegründeten<br />

unternehmen weiter geführt.<br />

Kinder:<br />

83<br />

1. LAROCHE M<br />

2. LAROCHE M<br />

3. LAROCHE J<br />

Testament von Carl August <strong>Kneiff</strong> und Amalie<br />

geb. Volborn.49<br />

Im der Familienchronik <strong>Kneiff</strong>-Hülsemann ist der Schluss dieses Testamentes überliefert. Ich<br />

fand ihn so eindrucksvoll, dass ich ihn hier eingliedern möchte. Er ist ein gutes Beispiel für<br />

ähnliche Formulierungen, die sich in vielen Testamenten des 19. Jahrhunderts findet. Die<br />

ursprüngliche Orthographie wurde beibehalten.’


,,So übergeben wir denn hiermit unseren lieben Kindern unseren irdischen Nachlaß, auf<br />

welchen der Segen des Höchsten, der ihn uns gewährte, auch ferner ruhen möge! Durch<br />

unrecht erworbenes Gut ist derselbe unseres Wissens auch nicht den kleinsten Teil vermehrt<br />

worden. Es klebt daran kein Makel.<br />

Und nun, liebe Kinder, noch ein paar Worte zur Beherzigung, wenn wir nicht mehr bei<br />

Euch sind: ,,Liebet Euch untereinander”, so rufen wir Euch von jenseits her noch zu. Traget<br />

Euer Leben hindurch dies Gebot warm gegeneinander im Herzen und werdet nicht müde, es<br />

zu erfüllen. Bieibt allesamt immer auf dem Wege des Rechten und Guten, damit Euch<br />

dereinst, wenn Ihr alt werdet, jene Heiterkeit der Seele zum Theil werde, die der Ausfluß<br />

eines guten Gewissens ist, -die höchste Glückseligkeit, die hienieden zu erringen ist.<br />

Und Ihr, unsere Söhne Carl und Rudolph, die Ihr, so Gott will, das von Vater gegründete<br />

Geschäft übernehmen und fortführen werdet, fuhrt es fort mit denselben Grundsätzen strenger<br />

Rechtschaffenheit, die Eurem Vater dabei stets zur unabänder1ichen Richtschnur gedient<br />

haben. Führt es fort, Ihr und Eure Kinder und Nachkommen unter der unveränderten alten<br />

bewährten guten Firma, die Euer Vater im Schweiße seines Angesichts zu Ehren gebracht hat<br />

und auf welcher kein Makel haftet und nie und nimmer haften möge.<br />

“Gott sei mit Euch Allen!”<br />

49<br />

Ihre Lebensdaten auf S. 66.<br />

84<br />

Generation 1:<br />

Stammbaum Leclercq-Bourbier.<br />

Nachkommen von Jean Baptiste Claude Leclercq.<br />

Die Daten wurden gesammelt und 2009 aktualisiert von<br />

Etienne <strong>Michon</strong>. Ihm möchte ich sehr herzlich danken. 50<br />

I 1. LECLERCQ Jean Baptiste Claude, * 05.06.1802 Lataule/Oise/F + 23.01.1878<br />

Neufvy sur Aronde. Kaufmann. ooI 26.01.1825 Saintines/Oise mit Geneviève<br />

Sophie Adelaïde WABLE, * 17.09.1799 Saintines t 10.05.1832 ebd. ooII vor 1835<br />

mit Victoire Adelaïde Claire DUBOIS, * um 1810.


Kinder aus 1. Ehe, alle Kinder aus beiden Ehen sind in Saintines geboren:<br />

1. LECLERCQ Jean Baptiste François,* 02.12.1825 (S.68).<br />

2. LECLERCQ Jean Francois Rieul * 18.12.1826 t 1888.<br />

3. LECLERCQ Eugène Alexandre Emile, * 31.12.1829 t 1836 ebd.<br />

4. LECLERCQ Antoine Achille Auguste, * 15.01.1831 t 1904 Paris<br />

Antiquitatenhänd1er.<br />

Kinder aus 2. Ehe:<br />

Generation II:<br />

1. LECLERCQ C1émence Claire, * 1835 t 1836 Saintines.<br />

2. LECLERCQ Marie Prudence Léone, * 1836 t 1836 Saintines.<br />

3. LECLERCQ Jules Émile, *.1838 t 1897.<br />

4. LECLERCQ Jean Baptiste Alphonse [11.1], * 1840<br />

5. LECLERCQ Louis Gaston, * 1842 t 1869.<br />

6. LECLERCQ Claire Emile Marie [11.2], * 1843 Saintines.<br />

II 1. LECLERCQ Jean Baptiste Alphons, * 1840 Saintines + 1930. oo um l860 mit<br />

NN<br />

Sohn:<br />

1. LECLERCQ Émile Auguste [111.1], * 1863 Paris(?).<br />

II 2. LECLERCQ Claire Emile Marie, * 1843 Saintines/Oise. oo 25.05.1864 in<br />

Neuvfy sur Aronde mit Emile Amédé BOURBIER,* 19.01.1839 Le Ployron/Oise.<br />

Cultivateur/Landwirt.<br />

Kinder:<br />

85<br />

1, BOURBIER Antonin Amédé, * um 1865.<br />

2. BOURBIER Jules Armand, * 14.08.1866 Lataule/Oise.<br />

3. BOURBIER Paul Casimir, * 15.02.1868 Lataule.<br />

50<br />

Auf diesen Stammbaum hat mich dankenswerter Weise Chris Gast aufmerksam gemacht.<br />

Generation III:<br />

Stammbaum Leclercq -Bourbier.<br />

4. BOURBIER Marie Claire, * 26.01.1871 Lataule.<br />

5. BOURBIER Pierre[III.2], * um 1877 Lataule. oo mit Marthe DEPOIX.<br />

6. BOURBIER Louis Ernest André[III.3], * 10.06.1879 Lataule.<br />

7. BOURBIER Jeanne Marthe, * 14.01.1882 Lataule.<br />

III 1. LECLERCQ Émile Auguste, * 1863 + 1956 Paris. Kaufmann. Inhaber eines


Tochter:<br />

Installationsgeschäftes. 1939 habe ich ihn in Paris kennen gelernt und 8 Tage bei<br />

ihm im 16. Arr. wohnen dürfen. Tochter Susanne zeigte dem 16jähr. Schüler die<br />

Schönheiten von Paris. Seine Frau lebte damals schon nicht mehr.<br />

LECLERCQ Susanne, * 1893 Paris + 28.01.1983 ebd. Ihr Bräutigam war im 1.<br />

Weltkrieg gefallen. Sie blieb unverheiratet und arbeitete im väterlichen Betrieb.<br />

1926 besuchte sie die Verwandten in Königstein. Mit ihrer Kusine Edda stand<br />

sie in reger Verbindung (Foto S. 100).<br />

III 2. BOURBIER Pierre, * um 1877 Lataule. Cultivateur/Landwirt. Seiner Frau gehörte<br />

ein Hof in Gournay sur Aronde, der an der N 17 lag. Beim Sohn Marcel, der den Hof<br />

übernommen hatte, war ich im April 1939 einige Tage zu Gast. oo mit Marthe<br />

DEPOIX.<br />

Kinder.<br />

1. BOURBIER Marcel; 1913 Gournay. Cultivateur.<br />

2. BOURBIER Roger, * 1915 Gournay.<br />

3. BOURBIER Yvonne, * 1916 Gournay.<br />

III 3. BOURBIER Louis Ernest André, * 10.06.1879 Lataule + 30.11.1958 Gournay.<br />

Cultivateur in Gournay. Er bewirtschaftete die ,“Ferme de la Poste”, direkt an der N<br />

17 gelegen. Dort verbrachte ich 1952 eine Woche und genoss die Gastfreundschaft.<br />

oo 31.08.1912 in Senlis/Oise mit Jeanne Antoinette MONESTIÉ, * 05.10.1886<br />

Orléanville/Algerien + 14.10.1980 Gournay.<br />

Kinder, sämt1ich in Gournay geboren:<br />

1. BOURBIER Marie-Louise [IV.1], * 03.04.1914.<br />

2. BOURBIER Thérèse [IV.2], * 27.03.1916.<br />

3. BOURBIER Antoinette, * 03.05.1918. Nonne (Soeur Thérèse) im Kloster St.<br />

Joseph de Cluny.<br />

4. BOURBIER Jean [IV.3], * 30.11.1920.<br />

5. BOURBIER Denise, * 11.10.1922. Assistante Sociale.<br />

6. BOURBIER Elisabeth [IV.4], * 14.03.1925.<br />

7. BOURBIER Henri [IV.5], * 10.11.1928.<br />

86<br />

Generation IV.<br />

Stammbaum Leclercq -Bourbier.<br />

IV 1. BOURBIER Marie-Louise, * 03.04.1914 Gournay sur Aronde + 31.05.1973 ebd.<br />

oo 3 09.1939 ebd. mit Pierre MICHON, * 01.3.1903 Mitry Mory/Seine et Marne +<br />

02.08.1987 Compiègne/Oise. Ingenieur.<br />

Kinder:<br />

1. MICHON Monique [V.1], * 22.08.1940 Reuil sur Brèche/Oise.


2. MICHON Brigitte [V.2], * 02.10.1941 Reuil sur Brèche.<br />

3. MICHON Françoise [V.3], * 27.09.1942 Reuil sur Brèche.<br />

4. MICHON Jacques, [V.4] * 17.11.1943 Reuil sur Brèche.<br />

5. MICHON Christiane [V.5], * 27.09.1945 Senlis.<br />

6. MICHON Marie Joseph [V.6], * 13.06.1949 Senlis.<br />

7. MICHON Etienne Jean François [V.7], * 07.11.1950 Cuignières/Oise<br />

IV 2. BOURBIER Thérèse, * 27.03.1916 Gournay. oo um 1943 mit Jean CLOUET, *<br />

1910 Villeneuve sur Verberie/Oise + 16.03.2005 Compiègne. Cultivateur à<br />

Villeneuve.<br />

Kinder, sämtlich in Senlis/Oise geboren:<br />

1. CLOUET Anne Marie [V.8], * 10.02.1943.<br />

2. CLOUET Geneviève [V.9], * 10.11.1945.<br />

3. CLOUET Edith [V.10], * 03.03.1951.<br />

4. CLOUET Denis [V.11], * 05.03.1957.<br />

IV 3. BOURBIER Jean, * 30.11.1920 Gournay + 13.11.1991 Compiègne. Cultivateur.<br />

Hatte mit Bruder Henry den Hof in Gournay übernommen. oo vor 1947 mit Marcelle<br />

ROCHELEMAGNE, * um 1915 Cantal + 03.08.2006 Compiègne. Lehrerin.<br />

Kinder:<br />

1. BOURBIER Florence [V.12], * 27.06.1947 Compiègne.<br />

2. BOURBIER Francis [V.13], * 09.07.1951 Compiègne.<br />

IV 4. BOURBIER Elisabeth, * 14.03.1925 Gournay. oo 11.07.1953 mit Henri<br />

POREAUX, * 02.02.1915.<br />

Kinder:<br />

1. POREAUX Marie Odile [V.14], * 10.07.1954. ~<br />

2. POREAUX Marie Françoise [V.15], * 06.11.1956.<br />

IV 5. BOURBIER Henri, * 10.01.1928 Gournay. Agriculteur. Er hatte vom Vater<br />

die ,,Ferme de la Poste” in Gournay übernommen. oo 13.07.1954 mit Ne11y<br />

MERCAILLE. * 26.06.1934.<br />

Kinder:<br />

87<br />

92<br />

1. BOURBIER Hervé [V.16], * 13.04.1955.<br />

2. BOURBIER Cécile [V.17], * 13.10.1959.<br />

3. BOURBIER Thierry [V.18], * 10.09.1960.<br />

Abbildungen.


Sie stammen überwiegend aus meinem Archiv.<br />

Einige Fotos der Klausenmühle und<br />

ihren Bewohnern verdanke ich<br />

Chris Gast in Berlin,<br />

die Fotos der Familie Hermann Braun<br />

Gerda Braun in Bietigheim.<br />

Mein besonderer Dank gilt Etienne <strong>Michon</strong><br />

in Cognac für die Fotos der Familie Bourbier.<br />

Bei den Stammen Amelung und Brandt habe ich<br />

mich auf wenige Fotos beschrankt. In der geplanten<br />

Publikation zu den Vor- und Nachfahren von<br />

Hugo Amelung soll die Auswahl dann gröl3er werden.

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