Weltweite Klimaänderung? - Leipzig
Weltweite Klimaänderung? - Leipzig
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<strong>Weltweite</strong> <strong>Klimaänderung</strong>?<br />
Dr. Volker Beer
Definitionen:<br />
• Wetter: Atmosphärischer Zustand zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt.<br />
• Witterung: Wetter im Zeitraum von Tagen, Wochen,<br />
Monaten und Jahreszeiten.<br />
• Klima: Mittlerer Zustand der Atmosphäre über einem<br />
bestimmten Erdort, bezogen auf eine bestimmte<br />
Zeitepoche, mit Rücksicht auf die mittleren und extremen<br />
Veränderungen, denen die zeitlich und örtlich definierten<br />
atmosphärischen Zustände unterworfen sind (KÖPPEN<br />
1923, 1931, erweitert durch CONRAD 1936, zitiert aus<br />
HEYER 1988).<br />
• Klima ist die Synthese des Wetters über einen<br />
Zeitraum, der lang genug ist, um dessen statistische<br />
Eigenschaften bestimmen zu können. (HUPFER 1996)
Vom Wetter zum Klima<br />
• Tägliche<br />
Aufzeichnung<br />
meteorologischer<br />
Elemente<br />
• Nebenstehend<br />
Auszug aus einem<br />
Wetterjournal vom<br />
Juni 1976
Vom Wetter zum Klima<br />
• Verdichtung der Daten zu Tages-, Monats-<br />
und Jahresmittelwerten<br />
• Obenstehend Temperaturmittel 1975 bis<br />
2001
Vom Wetter zum Klima<br />
• Verdichtung der Daten zu 30 - Jahresmittelwerten<br />
• Obenstehend „Klimadiagramm“
Klimafaktoren<br />
Externe Faktoren:<br />
• Erdbahnparameter (Exzentrizität, Obliquität,<br />
Präzession)<br />
• Tektonische Prozesse (Kontinentaldrift, Vulkane,<br />
Gebirgsbildung)<br />
• Sonne (Aktivitätszyklen, Zunahme um 25 –30 %<br />
in 4 Mrd. Jahren)<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren/Erdbahnparameter<br />
Lit.: Zachos, J.M. Pagani, L. Sloan, E. Thomas and K. Bilups (2001): Trends, Rhythmus, and Aberration in Global Climate 65 Mato Present,<br />
Science 292, 686-693
Klimafaktoren/Kontinentaldrift<br />
In Ostafrika driften die Kontinentalplatten auseinander, der Graben<br />
verbreitert sich, Indien schiebt sich weiter nach Norden, bohrt sich in<br />
den asiatischen Kontinent, staucht und hebt damit den Himalaja<br />
weiter. Nordamerika und Europa entfernen sich immer weiter.<br />
Kontinentaldrift von der<br />
Gegenwart<br />
bis in 200 Millionen Jahren.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren/Sonnenaktivität<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren<br />
Interne Faktoren:<br />
• Ozeane (CO 2-Senke, Meereszirkulationen:<br />
Thermohaline Zirkulation (THC) Auftriebsgebiete,<br />
Nordatlantikstrom, El Nino, …)<br />
• Atmosphärische Zirkulationen wie North Atlantic<br />
Oscillation (NAO), Antarctic Oscillation (AAO),<br />
El Niño Southern Oscillation (ENSO) …<br />
• Albedo (Eisfläche, Vegetationsfläche, planetare<br />
Albedo)<br />
• C-Kreislauf (Karbonat-Silikat-Verwitterung)<br />
• Vegetation (CO 2-Senke, Albedo, CH 4 …)<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren/Ozeane<br />
CO 2-Senke, Meereszirkulationen: Thermohaline<br />
Zirkulation (THC) Auftriebsgebiete,<br />
Nordatlantikstrom, El Nino, Golfstrom<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg<br />
Klimafaktoren/Ozeane<br />
Die thermohaline<br />
Zirkulation,<br />
umgangssprachlich auch<br />
"globales Förderband"<br />
(engl. „ocean conveyer<br />
belt“), ist ein<br />
ozeanographischer<br />
Terminus für eine<br />
Kombination von<br />
Meeresströmungen, die<br />
vier der fünf Ozeane<br />
miteinander verbinden und<br />
sich dabei zu einem<br />
Kreislauf globalen<br />
Ausmaßes vereinen.
Klimafaktoren/Atmosphäre<br />
Die globale atmosphärische Zirkulation<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren/Atmosphäre<br />
Die globale atmosphärische Zirkulation
Klimafaktoren/Atmosphäre<br />
NAO: Die Nordatlantischen Oszillation ist ein Maß für die Stärke der Westwinde<br />
über den Atlantik. Positive Werte weisen auf überdurchschnittlich häufige<br />
Westwindwetterlagen über den mittleren Breiten. Diese sind mit Tiefdruck in<br />
der isländischen Region und Hochdruck über dem subtropischen Atlantik<br />
verbunden. Die Folge sind kalte Winter im nordwestlichen Atlantik (Ostküste<br />
USA, Kanada, Grönland) und milde, regnerische Winter in West, Mittel- und<br />
Nordeuropa. Ein negativer NAO-Index bedeutet eine schwächere ausgeprägte<br />
Westwindewetterlage, oftmals verbunden mit einem blockierenden<br />
Hochdruckgebiet über Island oder Skandinavien. Daraus resultieren kalte<br />
Winter in Europa. Seit etwa 1980 wird eine tendenzielle Zunahme positiver<br />
NAO Ereignisse beobachtet.<br />
AAO: Die Antarktis Oszillation sind periodisch wiederkehrende Änderungen des<br />
Luftdrucks im Bereich der Antarktis.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimafaktoren/Atmosphäre<br />
ENSO: Periodisch wiederkehrende Luftdruckschwankungen über der tropischen<br />
Indo-Pazifik Region (Southern Oscillation) und El Niño sind eng miteinander<br />
verknüpft. Gemeinsam sind diese als El Niño Southern Oscillation Phänomen<br />
bekannt.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg<br />
neutraler Zustand El Nino Ereignis
Weitere natürliche Klimafaktoren<br />
• Albedo<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Weitere natürliche Klimafaktoren<br />
• C-Kreislauf (Karbonat-Silikat-Verwitterung)<br />
– Karbonatverwitterung<br />
CaCO 3+ CO 2+ H 2O Ca 2+ + 2HCO 3 -<br />
Silikatverwitterung<br />
CaSiO 3+ 2CO 2+ 2H 2O => …=> CaCO 3+ SiO 2 . H2O + CO 2+ H 2O<br />
Temperaturabhängig, Druckabhängig, pH-abhängig, abhängig vom<br />
Salzgehalt<br />
Die Löslichkeit von Kalk in wässeriger Lösung steigt mit<br />
zunehmendem Salzgehalt, steigender Konzentration gelöster<br />
Kohlensäure, sinkender Temperatur und sinkenden pH-Wert. Die<br />
Löslichkeit von CO 2 nimmt mit steigendem Druck zu.<br />
• Vegetation (CO 2-Senke)<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Anthropogene Klimafaktoren<br />
• Treibhausgase (THG) aus fossilen Brennstoffen,<br />
Massentierhaltung, Reisanbau, …)<br />
• Aerosole, Rückkopplungseffekte, Wechselwirkungen<br />
• Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
(BGR) in Hannover schätzt den Einfluss der vom Menschen<br />
produzierten Treibhausgase auf den gesamten<br />
Treibhauseffekt der Atmosphäre mit etwa 2,1 % ein.<br />
• Natürlicher Treibhauseffekt (THE): 33K<br />
• Ohne diesen läge die globale mittlere Temperatur bei –18 °C.<br />
Durch den natürlichen THE liegt diese bei 15 °C<br />
• Anthropogener THE: etwa 0,7 K<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Anthropogene Klimaeinflüsse<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Klimamodelle<br />
Ein Klimamodell ist ein Computer-Modell zur<br />
Berechnung und Projektion des Klimas für einen<br />
bestimmten Zeitabschnitt. Diese werden zur<br />
Prognose von <strong>Klimaänderung</strong>en herangezogen. Es<br />
werden sogenannte Szenarien berechnet.<br />
International gebräuchliche Klimamodelle sind:<br />
• HadCM3 (Hadley coupled model, version 3):<br />
Dieses Klimamodell wurde, neben einigen<br />
anderen, für den dritten (TAR) und vierten (AR4)<br />
Sachstandsbericht des IPCC verwendet.<br />
• HadGEM1 (Hadley global environment model 1):<br />
Weiterentwicklung des HadCM3 Klimamodells.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg<br />
Klima-<br />
geschichte<br />
Klimaschwankungen<br />
sind in der<br />
Erdgeschichte<br />
Normalität.<br />
Die gegenwärtige<br />
<strong>Klimaänderung</strong><br />
verläuft wesentlich<br />
schneller!
Klimageschichte<br />
Jahresmitteltemperatur in<br />
<strong>Leipzig</strong>: -8 C, jedoch vor<br />
150.000 Jahren (Saaleeiszeit)<br />
und gegenwärtig: +9,6 C.
Modellgrundlage:<br />
Wirtschaftsprognosen!<br />
Klimaprognose<br />
Die Modelle prognostizieren einen Anstieg der<br />
globalen Mitteltemperatur um 1,5 bis 6,4 K<br />
Wahrscheinlich ist ein Anstieg von 2 bis 3 K<br />
Quelle: IPCC, DWD, Dr. Johannes Quaas, MPI Hamburg, Prof. Dr. Manfred Wendisch, Uni. <strong>Leipzig</strong>
Klimaprognose<br />
Weniger Frosttage, mehr Hitzewellen<br />
Quelle: IPCC, DWD, Dr. Johannes Quaas, MPI Hamburg, Prof. Dr. Manfred Wendisch, Uni. <strong>Leipzig</strong>
Klimaprognose<br />
Zunahme der Niederschläge, mehr Trockenperioden<br />
Quelle: IPCC, DWD, Dr. Johannes Quaas, MPI Hamburg, Prof. Dr. Manfred Wendisch, Uni. <strong>Leipzig</strong>
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Intensivierung des Wasserkreislaufes<br />
• Anstieg der mittleren Verdunstung und der mittleren<br />
Niederschlagsmengen um 3 bis 15 %.<br />
• Regional äußerst unterschiedliche Niederschlagszunahme.<br />
• Massive Intensivierung der Niederschlagstätigkeit vorwiegend in<br />
den Tropen und den höheren Breiten.<br />
• Weitere Abnahme in einigen subtropischen Trockengebieten.<br />
• In weiten Teilen Europas wird im Winter mehr Niederschlag und<br />
im Sommer weniger Niederschlag erwartet.<br />
• Die Häufigkeit von Starkniederschlägen sowie von Trockentagen<br />
wird auch in Europa zunehmen.<br />
• Daraus kann eine Tendenz zur Zunahme von Extremereignissen<br />
abgeleitet werden.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Änderung der polaren Eisschilde<br />
• Großer Einfluss der Eisschilde der Antarktis und Grönlands auf das<br />
Weltklima.<br />
• Völliges Abschmelzen hätte einen Meeresspiegelanstieg von 80 m zur<br />
Folge.<br />
• Gegenwärtig stabile, ausgeglichene Massenbilanz des antarktischen<br />
Eisschilds.<br />
• Diese wird bei einer allgemeinen Erwärmung zunächst beibehalten.<br />
• Temperaturzunahme und damit verbundene Niederschlagsintensivierung<br />
führt zu steigender Schneeakkumulation, damit zur Zunahme von<br />
Inlandeis.<br />
• Wesentlich höhere liegende Temperaturen in Grönland verursachen einem<br />
Massendefizit.<br />
• Aussüßen des Nordatlantiks könnte den Golfstrom zum Erliegen bringen.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Abriss des Golfstroms?<br />
Folgen:<br />
Dämpfung der Erwärmung in<br />
Europa und Nordamerika.<br />
Zusätzliche Erwärmung in<br />
Australien, Südamerika und<br />
Südafrika um 2 K.<br />
Verschiebung des tropischen<br />
Regengürtels in Regionen unfruchtbarer<br />
Böden.<br />
Meeresspiegelanstieg um<br />
ca. 1m in Europa.<br />
Rückgang des ozeanischen<br />
Nährstoffangebotes.<br />
CO2-Senkenfunktion verringert/<br />
Verstärkung der Versauerung<br />
der Ozeane.<br />
Änderung der bodennahen Lufttemperatur bei Abriss des Golfstromes<br />
Abkühlung in Europa bei gleichzeitig fortschreitender<br />
globaler Erwärmung wäre die Folge.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Rückgang der Gletscher in den Hochgebirgen<br />
• Hochgebirgsgletscher reagieren relativ schnell auf die Klimadynamik.<br />
• Sie sind repräsentative Indikatoren veränderter Energiebilanzen.<br />
• Der fast weltweite Rückzug der Gletscher gilt als Anzeichen einer bereits<br />
begonnenen Klimaerwärmung.<br />
• Einige Gletscher Norwegens weisen durch vermehrte Winterniederschläge<br />
Gewinne auf.<br />
• Der Gletscherrückgang in den Alpen betrug zwischen 1850 und den 1970er<br />
Jahren etwa ein Drittel der Fläche und die Hälfte der Masse.<br />
• Seit 1980 sind nochmals etwa 10-20 % der Fläche abgeschmolzen.<br />
• Es wird angenommen, dass bereits in der ersten Hälfte des 21.<br />
Jahrhunderts ein deutlicher Zerfall der Gletscher in den Alpen erfolgt.<br />
• Insgesamt werden um 2035 über die Hälfte und nach der Mitte des<br />
Jahrhunderts bereits nahezu alle heutigen Gebirgsgletscher geschmolzen<br />
sein.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Anstieg des Meeresspiegels<br />
• Als weitere Folge der globalen Erwärmung wird eine Erhöhung des<br />
mittleren Meeresspiegels um mehr als 5 mm/Jahr vorhergesagt.<br />
• Satellitendaten bestätigen für den Zeitraum von 1993 bis 2006<br />
einen jährlichen Anstieg um 3,3 Millimeter.<br />
• Wissenschaftler des IPCC in Washington prognostizieren eine<br />
langsame Zunahme der antarktischen Eismassen, eine etwas<br />
schneller erfolgende Volumenabnahme des grönländischen<br />
Eisschildes.<br />
• Thermische Ausdehnung der oberen Wasserschicht der Ozeane<br />
und erhöhter Schmelzwasserzufluss bewirken den<br />
Meeresspiegelanstieg.<br />
• Bis zum Jahr 2100 kann ein allgemeiner Meeresspiegelanstieg von<br />
etwa 50 cm gegenüber dem heutigen Niveau erwartet werden.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Wüstenbildung<br />
• Gegenwärtig sind bereits bis zu 20 Millionen km 2 der Festlandsfläche von<br />
der Wüstenbildung erfasst.<br />
• Diese Fläche entspricht der Größe der USA und Kanadas zusammen.<br />
• Hauptursache dieser Wüstenausbreitung sind falsche landwirtschaftliche<br />
und wasserwirtschaftliche Praktiken.<br />
• Die jährliche Ausbreitungsrate der Wüsten beträgt in Mittelasien,<br />
Nordwestchina, Nordafrika und in der Sahelzone 0,5 bis 0,7 %. Jährlich<br />
dehnen sich die Wüsten um eine Fläche von 100.000 km 2 aus. Diese Fläche<br />
entspricht etwa der Größe Österreichs und der Schweiz.<br />
• Verläuft diese Entwicklung weiterhin so rasant, werden im 21.<br />
Jahrhundert fast alle Böden im ariden und semiariden Bereich<br />
(Subtropen, Mittelmeerraum) betroffen sein.<br />
• Der betroffenen Bevölkerung (gefährdet sind etwa 1 Mrd. Menschen) wird<br />
die Grundlage ihrer Existenz entzogen. Die künftige Klimaentwicklung<br />
wird die Desertifikation durch Abnahme der Niederschläge in vielen<br />
Trockengebieten weiter verstärken.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Einflüsse auf die Vegetation<br />
• Tiefgreifende Klimaschwankungen führen zu drastischen Verschiebungen<br />
der Vegetationszonen.<br />
• Bei einer weltweiten Erwärmung um 2 bis 4 K werden sich die Tundra, die<br />
Taiga, die warmgemäßigten sommergrünen Wälder und die<br />
warmtemperierten immergrünen Wälder um bis zu 600 km polwärts<br />
verlagern.<br />
• Die tropischen Regenwälder könnten sich, sofern sie nicht völlig abgeholzt<br />
und degradiert werden, weiter als bisher ausdehnen.<br />
• Verschieben sich die Vegetationszonen infolge der Erwärmung zu schnell,<br />
wird die Anpassungsfähigkeit vieler Pflanzen überfordert.<br />
• Eine Änderung der Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften ist<br />
unvermeidbar.<br />
• Die Waldökosysteme und die Forstwirtschaft werden durch die<br />
Langlebigkeit der Waldgenerationen besonders stark vom Klimawandel<br />
betroffen.<br />
• Die Klimawirkungen auf die Pflanzen sind sehr komplex. Weitere Folgen<br />
sind die Erhöhung des Abbaus von organischem Material im Boden und der<br />
Evapotranspiration, d.h. die Gesamtverdunstung von Boden und Pflanze.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Einflüsse auf die Landwirtschaft<br />
• Die Erträge der verschiedenen Kulturen werden regional und lokal<br />
stark schwanken.<br />
• Eine Verdoppelung des CO 2 -Gehaltes gegenüber dem<br />
vorindustriellen Wert wird keinen nennenswerten Einfluss auf die<br />
Erträge haben.<br />
• Sinkende Erträge in den Trockengebieten der Erde, Erhöhung des<br />
Risikos für Unterernährung der dort lebenden Bevölkerung.<br />
• Zunahme von Ertragsverlusten durch Wetterextreme (Dürre, Hagel,<br />
Sturm, Überschwemmung ...).<br />
• Ertragsverluste durch klimabedingte Ausbreitung von Schädlingen<br />
und Krankheiten.<br />
• Verkürzung der Wachstumsperioden um 3 bis 4 Wochen in<br />
Trockenregionen der Subtropen.<br />
• Verlängerung der Wachstumsperioden in hohen Breiten.<br />
• Mit 15 % der Emission klimarelevanter Spurengase trägt die<br />
Landwirtschaft selbst zur Klimaerwärmung bei.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Quelle: DWD<br />
Verlängerung der<br />
Wachstumsperioden in<br />
hohen Breiten am Beispiel<br />
der phänologischen<br />
Jahreszeiten der DWD -<br />
Station <strong>Leipzig</strong>
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Direkte Einflüsse auf die Menschen<br />
• Anstieg der Todesfälle infolge von Hitzebelastung, insbesondere in<br />
Städten.<br />
• Klimaabhängige Ausbreitung von Parasiten, Mikroorganismen/<br />
Infektionskrankheiten und Krankheiten übertragenden Insekten.<br />
• Vergrößerung des Anteils der Weltbevölkerung, die in<br />
Malariazonen lebt, von derzeit 45 % auf 60 %.<br />
• Jährliche Zunahme der Malariafälle um 10 bis 15 %.<br />
• Zunahme der Hautkrebsgefahr infolge des Ozonabbaus.<br />
• Zunahme von Migrationsbewegungen und politischen Unruhen.<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Mögliche Folgen der <strong>Klimaänderung</strong><br />
Zunahme extremer Wetterereignisse!<br />
Quelle: verschiedene, regionale Printmedien
Handlungsbedarf<br />
• Die Treibhausgasemissionen müssen weltweit gesenkt werden<br />
(2K - Ziel im Visier um Schlimmeres, einen abrupten<br />
Klimawandel, zu vermeiden).<br />
• Um das Risiko einer Überschreitung der 2K–Grenze auf weniger<br />
als 25 % zu senken, sind bis 2050 global Minderungen der THG-<br />
Emissionen im Umfang von über 50 % im Vergleich zu 2000<br />
erforderlich.<br />
• In Deutschland sollten im Jahr 2050 sinnvoll erzeugte<br />
erneuerbare Energien 50 % der Energieversorgung leisten<br />
(Biomasse, Wind, Solarthermie, Solare Stromerzeugung,<br />
Geothermie).<br />
• Auf jeden Fall werden wir uns an nicht mehr vermeidbare<br />
Veränderungen anpassen müssen.<br />
• Bedeutung des Klimawandels als Überlebensfrage der<br />
Menschheit begreifen (Bildungspolitik, wissenschaftlicher<br />
Sachstand, Rolle der Lobbyisten und der Politik).<br />
Quelle: IPCC, DWD. KRZ Hamburg
Handlungsbedarf<br />
• Forschung frei von Finanzzwängen, Lobbyismus und<br />
politischer Einflussnahme.<br />
• Langlebige Produkte herstellen.<br />
• Modernisierbare Produkte erzeugen (z. Bsp. statt einen<br />
Computer wegzuwerfen, veraltete elektronische Bauteile im<br />
Gerät austauschen).<br />
• Sinnvoller Ausbau erneuerbarer Energien.<br />
• Energieeffizienz steigern.<br />
• Preis- und Mengeninstrumente (Energie-und Klimasteuern;<br />
Handel mit Emissionsrechten).<br />
• Kohlenstoffabscheidung und –deponierung.<br />
• Reduzierung der Entwaldung / Aufforstung.<br />
• Veränderung des Lebensstils (z.B. weniger Auto fahren;<br />
weniger konsumieren; einheimische Produkte kaufen).<br />
• Energie sparen ...
Handlungsbedarf<br />
• Aber Regenwaldrodung zur Billigholzproduktion,<br />
Palmölplantagenanlage um dieses Öl als BIO-Energie zu<br />
verkaufen,<br />
• Anlage von riesigen Monokulturen mit „Energiepflanzen“<br />
zur ÖKO-Energieerzeugung,<br />
• Massentierhaltung, „Agrarfabriken“ für Billiglebensmittel<br />
• und Massenferntransporte kurbeln die Klimaerwärmung<br />
kräftig an!
Handlungsbedarf<br />
• Statt maximalgewinnorientierter Globalisierung im Interesse<br />
einiger weniger, aber mächtiger multinationaler Großkonzerne<br />
Schaffung regionaler untereinander vernetzter<br />
Wirtschaftskreisläufe!<br />
• Schaffung gerechter Wirtschaftsstrukturen denn das globale<br />
Vermögen verteilt sich wie folgt:<br />
– 0,5 % der Weltbevölkerung besitzen 36 %.<br />
– 10 % (einschließlich obiger 0,5%) besitzen über 85 %.<br />
• Von diesen 10% der Superreichen entfallen<br />
• 37 % auf die USA,<br />
• 27 % auf Japan,<br />
• 4 % auf Deutschland.<br />
– 68 % der Weltbevölkerung besitzen 4 % des globalen<br />
Vermögens<br />
• von diesen 68 % der Weltbevölkerung hungern 16 %!<br />
Quellen: Studie der Universität der Vereinten Nationen für Entwicklungsökonomie (UNU-WIDER) 2009, Global Wealth Report (weltweiter Reichtumsbericht)<br />
Oktober 2010 herausgegeben von Credit Suisse, http://www.welthungerhilfe.de, www.manager-magazin.de, http://www.nyse.com, http://deutscheboerse.com,<br />
http://www.finanzkrise-politik.de, http://www.naturefund.de, http://www.amnesty.de/jahresbericht/2010
Handlungsbedarf<br />
• Während die Industrieländer 2003 der Dritten Welt staatliche<br />
Entwicklungshilfe im Umfang von 54 Milliarden Dollar gewährten,<br />
mussten die gleichen Länder 436 Milliarden Dollar als<br />
Schuldendienst überweisen. Die Auslandsschulden der Dritte Welt<br />
Länder beliefen sich auf etwa 2,53 Billionen (2530 Milliarden) Dollar.<br />
Es kommt also nicht so<br />
sehr darauf an, den<br />
Menschen der Dritten<br />
Welt mehr zu geben,<br />
sondern ihnen weniger<br />
wegzunehmen.<br />
Welthungerkarte<br />
Quellen: Studie der Universität der Vereinten Nationen für Entwicklungsökonomie (UNU-WIDER) 2009, Global Wealth Report (weltweiter Reichtumsbericht)<br />
Oktober 2010 herausgegeben von Credit Suisse, http://www.welthungerhilfe.de, www.manager-magazin.de, http://www.nyse.com, http://deutscheboerse.com,<br />
http://www.finanzkrise-politik.de, http://www.naturefund.de, http://www.amnesty.de/jahresbericht/2010
Die drastischen Folgen einer verfehlten Politik und Wirtschaft!<br />
Quelle des Hintergrundposters: Greenpeace
Fazit<br />
• Während der Eem-Warmzeit war die globale<br />
Lufttemperatur ca. 2 K höher.<br />
• In den letzten 10.000 Jahren schwankte die<br />
globale Lufttemperatur maximal um ca. 1 K.<br />
• Zum Ende des 21. Jahrhunderts ist eine<br />
Erwärmung der globalen Lufttemperatur von 1,5<br />
bis 6,4 K nicht auszuschließen.<br />
• Plausibel ist eine Erwärmung um 2 bis 3 K
Fazit<br />
Der Anstieg der globalen Lufttemperatur im 21. Jhdt. bedeutet:<br />
• Tempo absolut ungewöhnlich (Kollaps von ganzen<br />
Ökosystemen).<br />
• Richtung und Ausmaß seit 55 Millionen Jahren nicht mehr<br />
bekannt.<br />
• Klima läuft Gefahr seinen Regelkreis zu verlassen.<br />
• Im klimatologischen und menschheitsgeschichtlichen Sinne<br />
gibt es zum gegenwärtigen Klimawandel in der<br />
Erdgeschichte kein Analogon!<br />
• Vor 1700 Jahren setzten bereits bei vergleichsweise<br />
geringen Schwankungen (Klimapessimum) der globalen<br />
Lufttemperatur bei nur ca. 200 Millionen Menschen auf der<br />
Erde eine Völkerwanderung ein.<br />
Wohin wandern 9 Mrd. Menschen ?
Globaler Klimawandel – warum<br />
ein besonderes Problem?<br />
• Dynamik außergewöhnlich (Ausmaß, Tempo)<br />
• Mangelndes Bewusstsein in der Bevölkerung<br />
• Gegenwehr eigennutzorientierter Lobbyisten<br />
• Fehlende Durchsetzungskraft der „Klimaschützer“<br />
• Mangelnder politischer Wille unter den<br />
Regierenden<br />
Der Klimawandel –Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer<br />
Gerechtigkeit, Die deutschen Bischöfe, Nr. 29, September 2006
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit