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[1] Piezoaktoren<br />

[2] Magnetische Kreise<br />

[3] Elektrische Maschinen<br />

[4] Leistungselektronik<br />

[5] Quellen<br />

<strong>ZUSAMMENFASSUNG</strong> <strong>AKTORIK</strong><br />

(Hochschule Darmstadt)<br />

<strong>Inhalte</strong>:<br />

Das Kapitel „Hydraulik“ wur<strong>de</strong> weggelassen<br />

[1] Piezoaktoren<br />

Piezos sind Kristalle, die sich bei Anlegen einer Spannung aus<strong>de</strong>hnen o<strong>de</strong>r umgekehrt bei<br />

Krafteinwirkung selbst eine elektrische Spannung erzeugen. Der erste Fall, <strong>de</strong>r so genannte<br />

„inverse Piezo – Effekt“ wird unter An<strong>de</strong>rem zur Feinpositionierung in <strong>de</strong>r Regelungstechnik<br />

benutzt ( o<strong>de</strong>r auch um eine Linse in <strong>de</strong>r Kamera über eine Spannung <strong>de</strong>r Entfernung<br />

anzupassen ).<br />

Mit folgen<strong>de</strong>r Gleichung wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n zueinan<strong>de</strong>r inversen Effekte in allen möglichen<br />

Konstellationen erfasst:<br />

− F<br />

L = + d 33 * U<br />

c<br />

33<br />

Der Anteil d(33) * U erfasst die Än<strong>de</strong>rung, die sich durch das Anlegen einer externen<br />

Spannung begrün<strong>de</strong>t und <strong>de</strong>r Summand –F/c(33) begrün<strong>de</strong>t die Längenän<strong>de</strong>rung, die durch<br />

Krafteinwirkung verursacht wird.<br />

Die umgekehrten Vorzeichen bei<strong>de</strong>r Summan<strong>de</strong>n ver<strong>de</strong>utlicht die Tatsache, dass bei<strong>de</strong><br />

Effekte invers zueinan<strong>de</strong>r stehen.<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r einzelnen Größen:<br />

c(33) = Elastische Steifigkeit in N/m<br />

d(33) = Piezoelektrische Ladungskonstante in As/N<br />

E(33) = Elastizitätsmodul in N/m²<br />

Für alle Größen gilt:<br />

Der erste In<strong>de</strong>x steht für diejenige Richtung, aus <strong>de</strong>r die Ursache kommt und <strong>de</strong>r zweite<br />

In<strong>de</strong>x für die Richtung in die sich die Ursache auswirkt. Da in diesen Beispielen Ursache und<br />

Wirkung in einer Achse wirken ( 3 = z-Achse ), ist dies relativ irrelevant.<br />

Manchmal muss man c(33) auch erst noch berechnen:<br />

c<br />

33 =<br />

E<br />

33<br />

* A<br />

L


A = Querschnittsfläche <strong>de</strong>s Piezos<br />

L = Länge <strong>de</strong>s Piezos<br />

1) Rein mechanische Kraft bei U = 0V :<br />

Berechnung aller möglichen Fälle:<br />

L = -F/c(33) negatives Vorzeichen = Stauchung <strong>de</strong>s Kristalls<br />

2) Krafteinwirkung bei gleichzeitig anliegen<strong>de</strong>r konstanter Spannung:<br />

L = -F/2*c(33) Längenän<strong>de</strong>rung halbiert sich durch Rückwirkung<br />

3) Der Kristall wird per Kraft gestaucht und eine anliegen<strong>de</strong> Spannung muss so gegen die<br />

Stauchung arbeiten:<br />

L = d(33) * U<br />

Hierbei muss man <strong>de</strong>njenigen Punkt, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kristall einnimmt, wenn keine Spannung<br />

anliegt, als NULLPUNKT annehmen.<br />

4) Der Kristall arbeitet gegen ein Objekt mit <strong>de</strong>r Steifigkeit c(L); z.B. einen 2.Piezo:<br />

L = d(33) * U *<br />

c<br />

c<br />

33<br />

L c33<br />

+<br />

man erkennt, dass durch die entgegen wirken<strong>de</strong> Steifigkeit c(L) die Aus<strong>de</strong>hnung L nicht<br />

so groß wird ( c(L) steht im Nenner )<br />

5) Der Kristall arbeitet gegen einen festen Anschlag ( = kann sich nicht aus<strong>de</strong>hnen; L = 0 ):<br />

( gesucht ist hier die Kraft )<br />

man setzt in o.g. allgemeinen Gleichung einfach L = 0 und erhält<br />

F = c(33) * d(33) * U<br />

Quereffekt:<br />

Durch die Stauchung / Dehnung <strong>de</strong>s Kristalls än<strong>de</strong>rt sich die Breite <strong>de</strong>s Kristalls mit; diesen<br />

Effekt nennt man QUEREFFEKT ( <strong>de</strong>n es natürlich auch in inverser Form gibt ):<br />

s = Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Breite // Rest wie oben<br />

* 31<br />

− F s d<br />

s = + * U<br />

c L<br />

11<br />

Betriebsverhalten <strong>de</strong>s Aktors


Durch die enorme Isolation <strong>de</strong>s Kristalls wirken die bei<strong>de</strong>n gegenüber liegen<strong>de</strong>n Platten wo<br />

man die Spannung anschließt als KONDENSATOR. Dies be<strong>de</strong>utet automatisch, dass <strong>de</strong>r<br />

Aktor Wechselstromverhalten hat, also z.B. einen Frequenzgang o<strong>de</strong>r eine Resonanz.<br />

Man kann <strong>de</strong>n Kristall nun monolithisch konstruieren ( = aus einem Stück ) o<strong>de</strong>r als so<br />

genannten Stapelaktor ( = aus mehreren kleinen Kristallen ). Baut man in als Stapelaktor,<br />

dann benötigt man nicht so große Spannungen wie beim Monolith, um <strong>de</strong>n Kristall zur<br />

Dehnung zu br<strong>ing</strong>en.<br />

Allgemein benötigt man schon für kleine Aus<strong>de</strong>hnungen bei Piezos sehr große<br />

Spannungen ! Wie beim Kon<strong>de</strong>nsator auch, führt eine zu große Spannung U dazu, dass die<br />

Isolation nicht mehr genügt und man einen Überschlag erzielt.<br />

E = Elektrische Feldstärke in V/m<br />

E(max) = U(max) / L<br />

Obwohl man beim Stapelaktor die Einzelkristalle IN REIHE schaltet, wirken sie<br />

elektrisch als PARALLELE Kapazitäten !<br />

Dies hat auch zur Konsequenz, dass die Verstell – Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Aktors proportional<br />

zum Strom ist; d.h. die VERSTELLGESCHWINDIGKEIT ist ggf. auch durch die<br />

angeschlossene Spannungs- o<strong>de</strong>r Stromquelle begrenzt.<br />

Hysteresefehler:<br />

Ein Problem <strong>de</strong>s Piezos besteht darin, dass <strong>de</strong>r Zusammenhang Dehnung als Funktion <strong>de</strong>r<br />

Spannung nichtlinear ist, son<strong>de</strong>rn sogar als HYSTERESE verläuft ( ähnlich einer<br />

Magnetisierungskurve bei Eisen ). Dieser Fehler von bis zu 15% erfor<strong>de</strong>rt bei gehobenen<br />

Ansprüchen eine REGELUNG anstatt einer Steuerung. Eine weitere Folge <strong>de</strong>r Hysterese ist<br />

eine ggf. zu große Eigenerwärmung.<br />

Dynamischer Betrieb:<br />

Da <strong>de</strong>r Kristall permanent gela<strong>de</strong>n und entla<strong>de</strong>n wird, kann er auch schw<strong>ing</strong>en. Dieses<br />

Verhalten hängt in <strong>de</strong>r Hauptsache von seiner eigenen Masse m ab und <strong>de</strong>r externen Masse M<br />

die er bewegen soll. Aus diesen bei<strong>de</strong>n Größen errechnet man die „effektive“ Masse ( weil<br />

<strong>de</strong>r Kristall nur die HÄLFTE seiner eigenen Masse m bewegen muss ).<br />

m(eff) = 0,5*m + M<br />

Damit errechnet sich die Resonanzfrequenz <strong>de</strong>s Kristalls zu:<br />

f(res) =<br />

1<br />

*<br />

2π<br />

Man erkennt hierbei, dass mit steigen<strong>de</strong>r Masse m(eff) die Resonanzfrequenz f(res) sinkt.<br />

Durch diese Schw<strong>ing</strong>fähigkeit <strong>de</strong>s Kristalls entsteht im Bereich <strong>de</strong>s Nullpunktes das Problem,<br />

dass <strong>de</strong>r Kristall ggf. vom „normalen“ Druck - Bereich in <strong>de</strong>n Zug – Bereich schw<strong>ing</strong>t, was er<br />

c33 meff


nicht darf. Aus diesen Grund wer<strong>de</strong>n die meisten Kristalle mit einer Vorspannung ( eine Art<br />

„Offset“ ) versehen.<br />

[2] Magnetische Kreise<br />

Zusammenhänge Strom Magnetfeld:<br />

Je<strong>de</strong>r vom Strom durchflossene Leiter verursacht selbst ein Magnetfeld in seiner Umgebung.<br />

Dies verläuft nach <strong>de</strong>r „Rechts – Schrauben – Regel „ o<strong>de</strong>r „Korkenzieher – Regel „. Man<br />

kann das Feld verstärken, in<strong>de</strong>m man viele Drähte mit gleichsinnigem Strom nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

führt ( = Spule ).<br />

Ein Stromleiter <strong>de</strong>r durch ein Magnetfeld läuft, erfährt eine Kraft, sobald gleichzeitig ein<br />

Strom fließt und ein externes Magnetfeld vorliegt.<br />

Eine ÄNDERUNG <strong>de</strong>s magnetischen Flusses ( = Sekundärseite beim Trafo ) verursacht eine<br />

ÄNDERUNG <strong>de</strong>r Spannung. Umgekehrt funktioniert dies auch und zwar an <strong>de</strong>r Primärseite<br />

<strong>de</strong>s Trafos ( Prinzip <strong>de</strong>r INDUKTION ).<br />

Verl<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Magnetfeld – Linien:<br />

Magnetfeldlinien sind geschlossen, haben also keinen Anfang und kein En<strong>de</strong><br />

Sie schnei<strong>de</strong>n sich nicht<br />

Die räumliche Dichte <strong>de</strong>r Feldlinien ist ein Maß für die STÄRKE <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s<br />

Die Feldlinie treten rechtwinklig aus <strong>de</strong>m Eisen aus<br />

Magnetfeldlinien l<strong>auf</strong>en AUSSERHALB <strong>de</strong>s Magneten von Nord nach Süd<br />

Kraftwirkungen im Magnetfeld:<br />

Liegt nun ein stromdurchflossener Leiter innerhalb eines Magnetfel<strong>de</strong>s, dann erfährt er eine<br />

Kraftwirkung gemäß<br />

F = I * L * B * sin( )<br />

Da im Allgemeinen <strong>de</strong>r Winkel zwischen Magnetfeld (B) und Strom (I) 90° sind, wird sin( )<br />

= 1 und es vereinfacht sich zu<br />

F = I * L * B<br />

L steht dabei für diejenige Länge, die sich <strong>de</strong>r Leiter im magnetischen Feld befin<strong>de</strong>t.<br />

Kräfte von Hubmagneten:<br />

Kräfte zwischen Hubmagnet und Eisenteil lassen sich wie folgt berechnen:<br />

B(<br />

Luft)²<br />

* A(<br />

Luft)<br />

F =<br />

2*<br />

µ<br />

0


Das Ergebnis ist jedoch „nur“ das Ergebnis pro Polfläche und muss ggf. noch mit 2<br />

multipliziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Man erkennt am quadratischen Einfluss <strong>de</strong>r magnetischen Flussdichte, dass man einen<br />

Hubmagneten sowohl mit DC als auch mit AC betreiben kann, da sich bei AC das Vorzeichen<br />

weg hebt.<br />

Ebenso sollte man beachten ( dies gilt sowohl für Hubmagnete wie auch für Motoren ), dass<br />

<strong>de</strong>r Luftspalt ( großer magnetischer Wi<strong>de</strong>rstand ) möglichst klein gehalten wird. Somit wird<br />

<strong>de</strong>r magnetische Fluss maximal und damit auch die Kraft bzw. das Drehmoment.<br />

Einschalten eines Hubmagneten:<br />

Schaltet man einen Hubmagneten ein, dann än<strong>de</strong>rt sich die Luftspaltlänge ein wenig.<br />

Dadurch vergrößert sich die Induktivität mit und automatisch auch die induzierte<br />

Gegenspannung. Somit sinkt <strong>de</strong>r Strom zwischenzeitlich wie<strong>de</strong>r und ergibt einen kuriosen<br />

Verl<strong>auf</strong> (siehe Skript).<br />

Beim Zeitpunkt t(1) hat <strong>de</strong>r Anker die Endlage erreicht und die Gegeninduktion wird been<strong>de</strong>t;<br />

somit kann <strong>de</strong>r Strom ungestört ansteigen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Anwendung eines Hubmagneten mit AC pulsiert das Drehmoment mit <strong>de</strong>r doppelten<br />

Netzfrequenz ( genau wie Universalmotor an AC ).<br />

Vorsicht:<br />

man darf zwar ein DC – Relais mit AC benutzen aber nicht umgekehrt ! In <strong>de</strong>m Fall, wenn<br />

man eine AC – Spule mit DC nutzt, ist die Impedanz <strong>de</strong>r Spule zu klein ( weil <strong>auf</strong>grund von<br />

DC <strong>de</strong>r Impedanz – Anteil j L = 0 ist ). Somit wird <strong>de</strong>r Strom zu groß und die Spule brennt<br />

durch.<br />

Ursachenbezogene Induktionsvorgänge<br />

Es gilt: um eine WECHSEL – Spannung induzieren zu können, muss sich <strong>de</strong>r<br />

MAGNETISCHE FLUSS än<strong>de</strong>rn ( am besten sinusförmig ); also d /dt 0.<br />

weil = B * A ist, ist d = A * dB o<strong>de</strong>r d = B * dA<br />

Dies be<strong>de</strong>utet, dass man für eine Spannungsinduktion entwe<strong>de</strong>r die magnetische Flussdichte<br />

sinusförmig än<strong>de</strong>rn muss ( also Spannung o<strong>de</strong>r Strom / „Induktion <strong>de</strong>r Ruhe“ ) o<strong>de</strong>r die<br />

durchströmte Fläche än<strong>de</strong>rn muss ( Leiterschleife innerhalb eines Magnetfel<strong>de</strong>s / „Induktion<br />

<strong>de</strong>r Bewegung“ ). Bei<strong>de</strong>s hat <strong>de</strong>n gleichen Effekt und ergibt somit allgemein<br />

U = -N * d /dt<br />

Zur RICHTUNG von induzierten Spannungen ist zu sagen:<br />

Induktionsspannungen sind so gerichtet, dass sie ihrer Ursache ENTGEGENSTEHEN<br />

Dies heißt z.B. beim Trafo, dass die sekundäre Spannung <strong>de</strong>rart anliegt, dass sie selbst einen<br />

magnetischen Fluss in <strong>de</strong>n Eisenkern rückinduziert, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Fluss <strong>de</strong>r Primärwicklung<br />

entgegen steht ( beim Trafo auch <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n WICKLUNGSSINN achten ! ).


Betrachtung eines Magnetkreises analog zum elektrischen Kreis<br />

Magnetkreise also z.B. Eisernkerne mit Luftspalt kann man, wenn man die Magnetfeldgrößen<br />

analog zu elektrischen Größen betrachtet, mit <strong>de</strong>n üblichen Netzwerk – Metho<strong>de</strong>n (<br />

Knotensatz, Maschensatz, Superposition, etc. ) berechnen. Dabei entsprechen folgen<strong>de</strong><br />

Magnetfeldgrößen <strong>de</strong>n elektrischen Größen:<br />

1) = N * I = DURCHFLUTUNG in Ampère Quellen – Spannung<br />

„Magnetische Spannung“<br />

2) = MAGNETISCHER FLUSS in Voltsekun<strong>de</strong>n Stromstärke<br />

„Magnetischer Strom“<br />

3) R(magn) = / = MAGNETISCHER WIDERSTAND elektrischer Wi<strong>de</strong>rstand<br />

Ohmsches Gesetz für Magnetkreise<br />

4) B = / A = FLUSSDICHTE in Tesla Stromdichte<br />

−6<br />

Vs<br />

5) = µ 0 * µ r = PERMEABILITÄT in Vs/Am ( µ 0 = 1,<br />

257 * 10 )<br />

Am<br />

„Magnetische Leitfähigkeit“ spezifische Leitfähigkeit ( Materialkonstante )<br />

Weitere Hilfsgrößen und abgewan<strong>de</strong>lte Gleichungen:<br />

N = Windungszahl <strong>de</strong>r Erregerwicklung<br />

A = Querschnitt <strong>de</strong>s Eisenkerns<br />

L = Länge ( Eisenlänge o<strong>de</strong>r Luftspaltlänge ) // im Eisen ist dabei die mittlere<br />

Feldlinienlänge gemeint<br />

I * N<br />

H = B / =<br />

L<br />

= N * I = H * L<br />

R(magn) =<br />

L<br />

µ * A<br />

= MAGNETISCHE FELDSTÄRKE in Ampère pro Meter<br />

Berechnungsgrundlage für Magnetkreise ist mit diesen Größen <strong>de</strong>r „magnetische<br />

Maschenuml<strong>auf</strong>“:<br />

N * I = H(Eisen) * L(Eisen) + H(Luft) * L(Luft)<br />

Diese entspricht im elektrischen Bereich etwa <strong>de</strong>m Maschenuml<strong>auf</strong>


U(Quelle) = U(Verbraucher 1) + U(Verbraucher 2)<br />

Nimmt man das Eisen als i<strong>de</strong>al an, dann kann man <strong>de</strong>n Teil H(Eisen) * L(Eisen) weglassen (<br />

da im elektrischen Kreis ein i<strong>de</strong>ales Leiter - Material ja auch keinen Spannungsabfall hat ).<br />

Der Luftspalt entspricht etwa einem elektrischen Verbraucher !<br />

Zu beachten:<br />

Da im elektrischen Kreis <strong>de</strong>r Strom überall gleich groß ist, ist auch im Magnetkreis <strong>de</strong>r<br />

magnetische Fluss gleich groß<br />

Nimmt man einen konstanten Eisenquerschnitt an, dann ist auch die Flussdichte B überall<br />

gleich groß ( im elektrischen Bereich hat man bei gleich bleiben<strong>de</strong>m A<strong>de</strong>rquerschnitt ja auch<br />

überall die gleiche Stromdichte ).<br />

Die magnetische Feldstärke ist NICHT überall gleich groß ! Sie ist im Eisen erheblich<br />

höher; dazu muss <strong>de</strong>r Wert für (r) bekannt sein. Diesen Wert muss man ggf. in <strong>de</strong>r<br />

Hysteresekurve ablesen ( Nichtlinearität ! ) und mit (0) multiplizieren. Im Luftspalt gilt<br />

einfach <strong>de</strong>r Wert von (0). Man kann H etwa mit <strong>de</strong>r elektrischen Verlustleistung vergleichen.<br />

Will man ermitteln, wo innerhalb eines Luftspalts <strong>de</strong>r Nord- und <strong>de</strong>r Südpol liegen, wen<strong>de</strong>t<br />

man an <strong>de</strong>r Erregerwicklung die „Rechte – Hand – Regel „ an ( in diesem Fall entsprechen die<br />

F<strong>ing</strong>er <strong>de</strong>n Erregerwicklungen und <strong>de</strong>r Daumen <strong>de</strong>m magnetischen Fluss ).<br />

Skineffekt<br />

Mit wachsen<strong>de</strong>r Frequenz steigt <strong>de</strong>r ohmsche Wi<strong>de</strong>rstand einer Leitung. Die Ursache dafür<br />

liegt darin, dass <strong>de</strong>r Strom in Form von „Fä<strong>de</strong>n“ fließt. Aufgrund <strong>de</strong>r WECHSEL – Spannung<br />

wer<strong>de</strong>n um diese Fä<strong>de</strong>n herum magnetische Fel<strong>de</strong>r induziert, die sich in <strong>de</strong>r Leiter – MITTE<br />

<strong>auf</strong>heben. So kann man sich <strong>de</strong>n Leiter als eine Art Spule vorstellen, wobei im INNEREN <strong>de</strong>r<br />

Spule ( = Leiter – Mitte ) ein Strom entgegengesetzt zum eigentlichen Strom fließt und in<br />

somit schwächt. Umgekehrt wird <strong>de</strong>r Strom an <strong>de</strong>r Leiteroberfläche verstärkt.<br />

Dies hat zur Folge, dass mit zunehmen<strong>de</strong>r Frequenz <strong>de</strong>r nutzbare Querschnitt eines Leiters<br />

erheblich absinkt ( Stromdichte J beachten ! Sie ist das Maß dafür, ob eine Leitung thermisch<br />

überlastet ist o<strong>de</strong>r nicht ).<br />

Den Skineffekt kann man aber auch konstruktiv ausnutzen; z.B. bei diversen Anl<strong>auf</strong>verfahren<br />

von Elektromotoren ( siehe Stromverdrängungsläufer ).<br />

Wirbelströme<br />

Fliessen WECHSEL – Ströme durch massives Eisen, dann wird <strong>de</strong>r Eisenkörper extrem heiß.<br />

Die Ursache hierfür liegt darin, dass innerhalb <strong>de</strong>s massiven Materials Induktionsspannungen<br />

erzeugt wer<strong>de</strong>n, die sich an Ort und Stelle kurz schließen und dabei Wärme verursachen. Da<br />

ein großes Eisenvolumen vorliegt, ist <strong>de</strong>r elektrische Wi<strong>de</strong>rstand, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kurzschluss<br />

geschieht nahe 0; somit wird <strong>de</strong>r Strom maximal und auch die Wärme extrem groß.<br />

Abhilfe schafft man hierbei, in<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>n elektrischen Wi<strong>de</strong>rstand beim Kurzschluss<br />

minimiert. Dies erreicht man, in<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>n Vollkern in viele kleine Bereiche unterteilt (


Bleche ). Somit steigt <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand je<strong>de</strong>s Segments <strong>de</strong>utlich an und <strong>de</strong>r Kurzschlussstrom<br />

und damit die Verlustwärme wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich gesenkt. Zusätzlich zu <strong>de</strong>r Blechung muss man<br />

diese Segmente natürlich noch gegeneinan<strong>de</strong>r isolieren.<br />

Der Wirbelstrom – Effekt wird auch konstruktiv ausgenutzt in <strong>de</strong>r so genannten<br />

WIRBELSTROMBREMSE. Dabei wird jedoch die Verlustenergie nicht in Wärme, son<strong>de</strong>rn<br />

in magnetische Fel<strong>de</strong>nergie „abgeleitet“. Auch hierbei ist die Bremswirkung (<br />

Verlustwirkung ) bei einer Vollscheibe besser als bei einer gefächerten Scheibe.<br />

Wegen dieser Wirbelstrom – Effekte muss man z.B. auch Gleichstrom – Motoren in<br />

geblechter Form fertigen wenn sie von einer Gleichrichter – Schaltung gespeist wer<strong>de</strong>n. Da<br />

eine Gleichrichtung niemals perfekt ist, d.h. es verbleiben Oberwellen ( weil Gleichrichtungs<br />

– Kon<strong>de</strong>nsator nicht unendlich groß sein kann ), wird <strong>de</strong>r Motor trotz<strong>de</strong>m warm. Dies lässt<br />

sich wirklich nur mit 100%iger Gleichspannung aus <strong>de</strong>r Batterie vermei<strong>de</strong>n.<br />

[3] Elektrische Maschinen<br />

[3.1] Gleichstrommaschinen<br />

[3.2] Wechselstrommaschinen<br />

Allgemeines<br />

Je<strong>de</strong>r Motor kann ebenfalls als Generator betrieben wer<strong>de</strong>n ( <strong>de</strong>shalb auch „Maschine“ )<br />

Sowohl bei <strong>de</strong>r AC- als auch bei <strong>de</strong>r DC – Maschine benötigt man je ein ruhen<strong>de</strong>s und<br />

ein drehen<strong>de</strong>s Magnetfeld.<br />

DC-Maschine: Erregerfeld = konstant ( z.B. Dauermagnet )<br />

Ankerfeld = Wechselfeld<br />

AC-Maschine: Erregerfeld = Drehfeld ( durch 120° Phasenversatz in <strong>de</strong>n Wicklungen U V<br />

W )<br />

Ankerfeld = konstant ( z.B. Dauermagnet / aber nur bei<br />

SYNCHRONmaschinen )<br />

Baugröße einer Maschine<br />

Das Drehmoment einer Maschine ist <strong>auf</strong>grund seiner geometrischen Größe BEGRENZT, d.h.<br />

es gibt keinen Miniatur – Motor <strong>de</strong>r über riesige Ströme unendlich stark sein kann. Für das<br />

Drehmoment einer Maschine gilt:<br />

M = 2 * V * S * B<br />

V = Läufer – Volumen // S = Stromdichte // B = Magnetfeld – Stärke<br />

Hier erkennt man, dass die Stromdichte S BEGRENZT ( sonst glühen Drähte durch ) und<br />

auch das Magnetfeld B BEGRENZT ist ( wegen Sättigung <strong>de</strong>s Eisens ). Somit kann das<br />

Drehmoment nur durch Vergrößern <strong>de</strong>s Läufer – VOLUMENS gesteigert wer<strong>de</strong>n !<br />

Die LEISTUNG eines Motor hängt ab von <strong>de</strong>n ( gegenläufigen ) Größen Drehzahl und<br />

Drehmoment:


P = M *<br />

= MECHANISCHE Drehfrequenz ( nicht zu verwechseln mit Spannungsfrequenzen ! )<br />

[3.1] Gleichstrommaschinen<br />

Der Generator<br />

ein Generator wan<strong>de</strong>lt Rotationsenergie ( z.B. an Hamster – Rad ) in elektrische Energie<br />

um<br />

die vom Gleichstrom durchflossene STÄNDERWICKLUNG ( o<strong>de</strong>r Dauermagnet ) erzeugt<br />

ein magnetisches Gleichfeld. Seine Stärke wird vom Betrag <strong>de</strong>s Erregerstroms ( B ~ I )<br />

bestimmt. Dieses Feld schließt sich über <strong>de</strong>n Stän<strong>de</strong>r<br />

die Stän<strong>de</strong>rwicklungen sind in Reihe geschaltet<br />

wird <strong>de</strong>r Anker durch ein Antriebsmoment gedreht ( Hamster ), wird in <strong>de</strong>r Ankerwicklung<br />

eine Wechselspannung induziert<br />

durch einen STROMWENDER ( Kommutator / Kollektor ) <strong>de</strong>r aus Lamellen ( Segmenten<br />

), die gegeneinan<strong>de</strong>r isoliert sind besteht, erfolgt fortwährend eine Umpolung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Ankerspulen induzierten Wechselspannung ( =mechanischer GLEICHRICHTER ),so dass<br />

eine pulsieren<strong>de</strong> Gleichspannung entsteht<br />

beim Umpolen in <strong>de</strong>r NEUTRALEN ZONE wird durch die Kohlebürsten die Ankerspule<br />

kurzzeitig kurzgeschlossen .Dies kann geschehen da in <strong>de</strong>r Neutralen Zone keine<br />

Spannung in die Leiterschleife induziert wird<br />

Der Gleichstrommotor<br />

<strong>de</strong>r Motor wan<strong>de</strong>lt elektrische Energie in Rotationsenergie um<br />

beim Motor dient <strong>de</strong>r STROMWENDER als mechanischer Wechselrichter<br />

er bewirkt, dass in <strong>de</strong>n Ankerspulen <strong>de</strong>s Motors ein Wechselstrom fließt damit <strong>de</strong>r Anker<br />

eine fortl<strong>auf</strong>en<strong>de</strong> Drehbewegung ausführen kann<br />

die induzierte Spannung wirkt <strong>de</strong>r außen angelegten Spannung entgegen<br />

damit sich ein Drehmoment gemäß oberem Bild bil<strong>de</strong>n kann, muss sich das Permanentfeld<br />

im Stator mit <strong>de</strong>m Strom im Läufer überlagern ( siehe linkes Bild ); damit dreht sich <strong>de</strong>r<br />

Motor im Uhrzeigersinn wobei <strong>de</strong>r Strom im Läufer ebenfalls ein Magnetfeld ( das rot<br />

gezeichnete so genannte Anker – Querfeld ) bil<strong>de</strong>t<br />

Das Problem besteht nun darin, dass man die Konstellation von Erregerfeld zu Querfeld<br />

während <strong>de</strong>r gesamten Rotation wie im linken Bild gehalten wer<strong>de</strong>n muss. Dreht sich <strong>de</strong>r<br />

Läufer nämlich um 90° weiter ( rechtes Bild ) dann befin<strong>de</strong>n sich nämlich genauso viele<br />

positiv wie negativ durchflossene Leiter im Bereich eines Pols. Die Erhaltung <strong>de</strong>r linken<br />

Konstellation wird durch <strong>de</strong>n Kommutator erzielt.<br />

Das Ankerquerfeld<br />

Der Strom durchflossene Anker erzeugt das Ankerquerfeld. Dieses überlagert sich mit <strong>de</strong>m<br />

Erregerfeld <strong>de</strong>r Hauptpole. Durch das resultieren<strong>de</strong> Gesamtfeld verschiebt sich die<br />

NEUTRALE ZONE um <strong>de</strong>n Winkel ;<br />

beim Generator in-, bzw. beim Motor gegen die Drehrichtung. Der Winkel α wächst mit<br />

<strong>de</strong>r Ankerstromstärke. Die BÜRSTEN <strong>de</strong>r Gleichstrommaschine müssen sich immer in <strong>de</strong>r<br />

Neutralen Zone befin<strong>de</strong>n ( in dieser Situation in <strong>de</strong>r horizontalen Ebene ) sonst entsteht das so<br />

genannte BÜRSTENFEUER. Ein weiterer Nachteil bestün<strong>de</strong> darin, dass durch das


Ankerquerfeld das Erregerfeld <strong>auf</strong> einer Seite geschwächt und <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite weniger<br />

verstärkt wür<strong>de</strong> wegen <strong>de</strong>r Sättigung <strong>de</strong>s Eisens.<br />

um das Bürstenfeuer, das durch Induktionswirkungen bei <strong>de</strong>r Kommutierung entsteht, zu<br />

vermei<strong>de</strong>n, schaltet man WENDEPOLE ( unten gekennzeichnet als WP ) in die neutrale<br />

Zone ein<br />

diese Wicklungen wer<strong>de</strong>n in REIHE zu <strong>de</strong>n Ankerwicklungen geschaltet<br />

um eine Verzerrung <strong>de</strong>s Hauptfel<strong>de</strong>s ( wie im obigen Bild um <strong>de</strong>n Winkel ) zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn, wer<strong>de</strong>n KOMPENSATIONSWICKLUNGEN an <strong>de</strong>n Hauptpolen<br />

e<strong>ing</strong>eschaltet, die in Reihe zum Anker und zu <strong>de</strong>n Wen<strong>de</strong>polen liegen. Sie besitzen die<br />

umgekehrte Polarität wie <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong> Hauptpol<br />

das Auslassen dieser Wicklungen wür<strong>de</strong> Spannungen bis zu 40V erzeugen ( = Lichtbogen )<br />

Wen<strong>de</strong>pole verhin<strong>de</strong>rn BÜRSTENFEUER<br />

Kompensationswicklungen verhin<strong>de</strong>rn eine FELDVERZERRUNG (<br />

„Ankerrückwirkung“ )<br />

Anschluss von Gleichstrommaschinen<br />

Man unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n ANKERKREIS und <strong>de</strong>n ERREGERKREIS. Im Ankerkreis liegen in<br />

Reihe <strong>de</strong>r Anker, die Wen<strong>de</strong>polwicklung, die Kompensationswicklung , die Bürsten und <strong>de</strong>r<br />

Anlasser, wenn benötigt.<br />

Je nach Aufgabenbereich unterschei<strong>de</strong>t man eine REIHENSCHLUSSMASCHINE, eine<br />

NEBENSCHLUSSMASCHINE, eine FREMDERREGTE MASCHINE o<strong>de</strong>r eine<br />

DOPPELSCHLUSS-<br />

MASCHINE.<br />

Wicklungsbezeichnungen<br />

A= Ankerwicklung ( grundsätzlich vorhan<strong>de</strong>n )<br />

B= Wen<strong>de</strong>polwicklung ( nicht zw<strong>ing</strong>end vorhan<strong>de</strong>n; meist ab 1kW Nennleistung )<br />

C= Kompensationswicklung ( meistens vorhan<strong>de</strong>n )<br />

D= Reihenschlusswicklung<br />

E= Nebenschlusswicklung<br />

F= Frem<strong>de</strong>rregte Wicklung<br />

Stän<strong>de</strong>rwicklung:<br />

(„Erregerwicklung“)<br />

Um Rechtsl<strong>auf</strong> zu erzeugen, wird + immer an A1 geschaltet und - an A2 gelegt. Für Linksl<strong>auf</strong><br />

ist <strong>de</strong>r Anschluss genau umgekehrt.<br />

IM Anker eines Generators fließt <strong>de</strong>r Strom immer von Minus nach Plus; IM Anker <strong>de</strong>s<br />

Motors ist es<br />

genau umgekehrt. Der Strom fließt also immer positiv durch die Senke ( wenn man <strong>de</strong>n<br />

Generator als<br />

Quelle und <strong>de</strong>n Motor als Senke betrachtet )


Für die Festlegung <strong>de</strong>s Magnetfel<strong>de</strong>s gilt:<br />

Magnetfeldlinien l<strong>auf</strong>en AUSSERHALB <strong>de</strong>r Spule von Nord nach Süd<br />

Beachtet man diese Punkte, so muss <strong>de</strong>r Erregerstrom bei allen Gleichstrommaschinen vom<br />

Wicklungsanfang<br />

( =D1/E1/F1 ) zum Wicklungsen<strong>de</strong> ( =D2/E2/F2 ).<br />

Die Wen<strong>de</strong>pol und Kompensationswicklungen können auch <strong>auf</strong>geteilt wer<strong>de</strong>n und zur Hälfte<br />

vor und nach <strong>de</strong>n Anker gelegt wer<strong>de</strong>n. Dies hat Vorteile bei <strong>de</strong>r Funkentstörung. Man<br />

bezeichnet dann zum Beispiel eine Wen<strong>de</strong>polwicklung mit 1C1/1C2 und 2C1/2C2. Eine<br />

Vorschrift, ob diese Wicklung vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n Anker zu schalten sind, gibt es nicht.<br />

1) STÄNDER<br />

Allgemeiner Aufbau einer Gleichstrommaschine<br />

Stän<strong>de</strong>rgehäuse aus Stahl<br />

Hauptpole mit Polkernen und <strong>de</strong>n Polschuhen aus Elektroblech<br />

Wen<strong>de</strong>pole mit Wen<strong>de</strong>polwicklungen ( geblecht )<br />

evtl. Kompensationswicklung<br />

Klemmbrett<br />

Kohlebürsten<br />

Lagerung ( Wälzlager )<br />

2) ANKER<br />

Stahlwelle<br />

Läuferblechpaket aus Elektroblech <strong>auf</strong>gepresst mit Nuten für Ankerwicklung<br />

Stromwen<strong>de</strong>r: Lamellen aus Hartkupfer, gegeneinan<strong>de</strong>r isoliert; Anschluss an die<br />

Ankerwicklungen<br />

Lüfter<br />

Drehzahleinstellung bei Gleichstrommaschinen (NS/RS/DS)<br />

Hierfür gibt es verschie<strong>de</strong>ne Verfahren:<br />

1) Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ankerspannung unter Nennspannung ( = Reduzierung <strong>de</strong>r Drehzahl ):<br />

Gut geeignet für Dauerbetrieb; verschiebt die Drehzahl – Drehmoment – Kennlinie parallel<br />

nach unten<br />

2) Zuschalten eines Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Ankerkreis:<br />

Nicht geeignet für Dauerbetrieb; wird beim Anlassen <strong>de</strong>s Motors genutzt. Die Drehzahl –<br />

Drehmoment – Kennlinie fällt stärker ab, d.h. <strong>de</strong>r Motor geht bei größerer Belastung schneller<br />

„in die Knie“.<br />

3) Zuschalten eines Feldstellers ( = Drehzahl – Erhöhung durch Feldschwächung ):


Hiermit kann man in gewissem Bereich die Drehzahl durch Feld – SCHWÄCHUNG erhöhen.<br />

Dies begrün<strong>de</strong>t sich damit, dass für die induzierte Gegenspannung gilt: U( Ind ) = n * .<br />

Reduziert man nun <strong>de</strong>n Fluss dann wird umgekehrt die Drehzahl n steigen um die<br />

Spannung konstant zu halten.<br />

Soll <strong>de</strong>r DC – Motor gehobene Ansprüche im dynamischen Verhalten haben dann macht<br />

man die Drehzahl-Steuerung <strong>auf</strong> keinen Fall über <strong>de</strong>n Erregerkreis da die Erregerwicklung die<br />

viel größere Zeitkonstante hat als die Induktivität im Ankerkreis !<br />

Verhalten eines Gleichstrommotors<br />

im Anlassmoment wird <strong>de</strong>r Anlassspitzenstrom (I2) nur durch R(A) begrenzt; ist also sehr<br />

groß<br />

da das Drehmoment in diesem Moment sehr groß ist, schaltet man einen<br />

ANLASSWIDERSTAND R(v) ein<br />

im Anl<strong>auf</strong>moment gilt: n=0 und U(i)=0<br />

das Anl<strong>auf</strong> - Drehmoment M ist sehr groß<br />

Allgemein gilt für <strong>de</strong>n Motor: I(A) = (Umot - Ui)/(Ra + Rv)<br />

im Anl<strong>auf</strong> gilt: Ia= Umot / Ra , weil n und Ui =0<br />

durch die in <strong>de</strong>n Ankerspulen induzierte Gegenspannung wer<strong>de</strong>n Drehzahl und<br />

Antriebsmoment ( proportional zu Ia ) automatisch <strong>de</strong>r Belastung angepaßt<br />

schon bei sehr niedriger Spannung fließt <strong>de</strong>r Nennstrom<br />

die Ankergegenspannung begrenzt im Nennbetrieb <strong>de</strong>n Ankerstrom ( erreicht etwa 95% )<br />

durch Schwächung <strong>de</strong>s Erregerfel<strong>de</strong>s kann die Drehfrequenz über die Nennfrequenz erhöht<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

ACHTUNG: bei Re=0 geht <strong>de</strong>r Motor durch !!!<br />

eine separate Absicherung <strong>de</strong>s Erregerkreises ist <strong>de</strong>shalb nicht möglich<br />

Verhalten eines Gleichstromgenerators<br />

<strong>de</strong>r Generator zeigt das gleiche Verhalten wie <strong>de</strong>r Motor<br />

aber: Ui muß GRÖSSER sein als Uan, um eine abgreifbare Spannung aus <strong>de</strong>m Generator<br />

„herauszutreiben“<br />

( = Umkehr von <strong>de</strong>r Senke zur Quelle )<br />

Bauarten <strong>de</strong>s Gleichstrommotors<br />

Der Nebenschlussmotor<br />

mit steigen<strong>de</strong>m Lastmoment sinkt die Drehfrequenz nur wenig, man spricht vom<br />

NEBENSCHLUSSVERHALTEN<br />

Nebenschlussmotoren können bei Unterbrechung <strong>de</strong>s Erregerstromkreises durchgehen,<br />

weil die hohe Drehzahl <strong>de</strong>n Anker zerstört; <strong>de</strong>shalb ist eine separate Absicherung<br />

verboten<br />

Motoren mit Permanentmagneterregung und fremd erregte Maschinen entsprechen <strong>de</strong>m<br />

Nebenschlussmotor<br />

bei Verwendung eines Anlassstellers bleibt die Leerl<strong>auf</strong>drehzahl bei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wi<strong>de</strong>rstandswerten nahezu gleich. Mit zunehmen<strong>de</strong>r Belastung wird die Drehzahl merklich<br />

kleiner. Der Motor VERLIERT DAS NEBENSCHLUSSVERHALTEN


Nebenschlussmotoren wer<strong>de</strong>n dort e<strong>ing</strong>esetzt, wo eine relativ konstante Drehzahl bei<br />

Lastän<strong>de</strong>rung erfor<strong>de</strong>rlich ist, z.B. als Antrieb von Werkzeugmaschinen<br />

Das Drehmoment ist einfach proportional zum Strom ( M ~ I )<br />

Eine Drehzahl – Än<strong>de</strong>rung durch Verstellen <strong>de</strong>r Ankerspannung ist NICHT MÖGLICH, da<br />

z.B. durch Verr<strong>ing</strong>ern <strong>de</strong>r Ankerspannung gleichzeitig das Feld geschwächt wird ( =<br />

Wirkungen kompensieren sich ). Aus diesem Grund weicht man eher <strong>auf</strong> die fremd erregte<br />

DC – Maschine aus.<br />

Der Reihenschlussmotor<br />

die Drehzahl <strong>de</strong>s Reihenschlussmotors ist stark LASTABHÄNGIG; bei kleinem<br />

Drehmoment ist die Drehzahl groß; bei zunehmen<strong>de</strong>m Lastmoment sinkt die<br />

Drehfrequenz; <strong>de</strong>shalb wird sie dort e<strong>ing</strong>esetzt, wo beim Anfahren ein großes Drehmoment<br />

erfor<strong>de</strong>rlich ist ( S-Bahn/U-Bahn/Solarmobil )<br />

damit <strong>de</strong>r Reihenschlussmotor nicht durchgeht, darf er nicht ohne Last betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

= es muß eine STARRE KOPPLUNG zur Werkzeugmaschine vorhan<strong>de</strong>n sein; kein<br />

Riemenantrieb (Riss!!!)<br />

Der Grund hierfür besteht darin, dass das Drehmoment proportional ist zum QUADRAT<br />

<strong>de</strong>s Ankerstroms<br />

( M ~ I² )<br />

die Drehzahlsteuerung erfolgt entwe<strong>de</strong>r durch Anlasssteller o<strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Anker<br />

- Spannung ( REDUZIERUNG <strong>de</strong>r Drehfrequenz ) o<strong>de</strong>r mit einem Feldsteller <strong>de</strong>r parallel<br />

zur Erregerwicklung geschaltet wird ( Drehzahl - ERHÖHUNG durch Feldschwächung ) /<br />

jedoch KEIN KURZSCHLUSS !!!<br />

Der Doppelschlussmotor<br />

beim Doppelschlussmotor wird das Erregerfeld durch eine Nebenschlusswicklung und eine<br />

Reihenschlusswicklung erzeugt ,die bei<strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>r ADDIEREN sich<br />

überwiegt <strong>de</strong>r Einfluß <strong>de</strong>r Reihenschlusswicklung, zeigt <strong>de</strong>r Motor vorwiegend<br />

REIHENSCHLUSSVERHALTEN: großes Anzugsmoment und lastabhängige Drehzahl<br />

überwiegt <strong>de</strong>r Einfluß <strong>de</strong>r Nebenschlusswicklung, zeigt <strong>de</strong>r Motor vorwiegend<br />

NEBENSCHLUSSVERHALTEN: ger<strong>ing</strong>es Anzugsmoment und lastunabhängigere<br />

Drehzahl<br />

<strong>de</strong>r Doppelschlussmotor kann bei Kurzschluß NICHT DURCHGEHEN !<br />

Doppelschlussmotoren fin<strong>de</strong>n dort Anwendung, wo große Anzugsmomente erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sind, jedoch dann auch eine konstante Drehfrequenz gehalten wer<strong>de</strong>n soll (<br />

Pressen/Stanzen/Walzen )<br />

Folgen<strong>de</strong> Fettnäpfchen ergeben sich also beim Betrieb von DC – Motoren:<br />

[1] Betreiben von Reihenschlussmotoren OHNE LAST<br />

[2] UNTERBRECHUNG <strong>de</strong>s Erregerkreises beim Nebenschlussmotor<br />

<strong>de</strong>r allgemeine Vorteil <strong>de</strong>r Gleichstrommaschinen liegt in <strong>de</strong>r relativ leichten<br />

DREHZAHLREGELUNG; sie wer<strong>de</strong>n ansonsten immer mehr von <strong>de</strong>n<br />

DREHFELDMASCHINEN abgelöst<br />

Auslegung <strong>de</strong>r Motor – Materialien


da <strong>de</strong>r Stator einer DC – Maschine ja eigentlich nur von Gleichstrom durchflossen wird<br />

können auch keine Wärmeverluste durch Wirbelströme entstehen. Deshalb kann <strong>de</strong>r Stator<br />

auch massiv gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

wird <strong>de</strong>r DC – Motor von einer hoch frequenten Quelle gespeist ( dafür genügen bereits die<br />

Oberwellen einer Stromrichter – Schaltung, z.B. B6C ), muss auch <strong>de</strong>r Stator geblecht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

da im Läufer IMMER ein AC – Strom fließt, wird er auch immer geblecht<br />

M = Drehmoment<br />

FORMELN<br />

Nennleistung an <strong>de</strong>r Welle<br />

P = 2 * π * M * n = M *<br />

Aufgenommene Leistung<br />

P = U * I<br />

Motorgleichung<br />

M = c * * I(A)<br />

B = Stän<strong>de</strong>rflussdichte vom Erregerfeld // c* = Motorkonstante<br />

Rv = Anlasser / U(B) = Bürstenspannung<br />

Generatorgleichung<br />

U = c * * n<br />

Motorspannung<br />

U(Mot) = U(I) + R(A) * I(A)<br />

Generatorspannung<br />

U(Gen) = U(I) - R(A) * I(A)<br />

Nebenschlußmotor<br />

U = I(A) * ( Ra + Rv + Rwp + Rk ) + U(I) + U(B)<br />

Nebenschlussmotor im Anlassmoment<br />

Rv =( ( U - Ub ) / ( I2 - Ie ) ) - R(A) - R(WP) - R(K)<br />

I2 = Anlassspitzenstrom / Ie = Erregerstrom / ACHTUNG : I = I(A) + I(E) / U (I) = 0 !!<br />

Reihenschlussmotor<br />

U = U(I) + U(B) + I(A) * ( Rv + Rwp + Rk + Ra + Re)<br />

Reihenschlussmotor im Anlassmoment<br />

R(V) = ( ( U - Ub) ) / I2 ) - R(WP) - R(K) - R(A) - R(E)


Kraft <strong>auf</strong> einen Strom durchflossenen Leiter<br />

F = B * I * l * z<br />

z = Leiterzahl ( bei Spulen ist z = 2 * n !! )<br />

c ( ϕ )<br />

=<br />

U<br />

(<br />

An<br />

)<br />

Induzierte Gegenspannung im Feld<br />

U(Ind) = n *<br />

Umrechnung Drehzahl Drehfrequenz<br />

n = 9,549 * // = 0,1047 * n<br />

Leerl<strong>auf</strong> – Drehzahl<br />

n = U(a) * 9,549 / c( )<br />

Motor – Flusskonstante<br />

− R ( A ) * I ( An )<br />

* 9 , 549<br />

n ( N )<br />

Elektromechanische Zeitkonstante<br />

T(Mech) = J * R(A) / c( )²<br />

Ankerkreis – Zeitkonstante<br />

T(A) = L(A) / R(A)<br />

Ankerkreis – Verstärkung<br />

k(A) = 1 / R(A)<br />

DGL für das dynamische Drehzahlverhalten<br />

R(<br />

A)<br />

c(<br />

ϕ)²<br />

c(<br />

ϕ)<br />

R(<br />

A)<br />

1<br />

ω''+ * ω'+<br />

* ω=<br />

* U(<br />

A)<br />

− * M(<br />

L)<br />

− * M(<br />

L)'M(L)<br />

= Lastmoment // J =<br />

L(<br />

A)<br />

J * L(<br />

A)<br />

J * L(<br />

A)<br />

J * L(<br />

A)<br />

J<br />

mechanische Trägheit<br />

Übertragungsfunktion<br />

ω<br />

U ( A )<br />

=<br />

k ( A ) * c ( ϕ )<br />

[ k ( A ) * c ( ϕ )]² + J * s + J * T ( A ) * s ²<br />

Der Universalmotor<br />

s = j = Laplace - Operator<br />

je<strong>de</strong>r Reihenschluss- und Nebenschlussmotor ist ebenso an Wechselspannung einsetzbar,<br />

da sich sowohl in <strong>de</strong>r Erreger- sowie <strong>de</strong>r Ankerwicklung die Stromrichtung permanent<br />

än<strong>de</strong>rt. Damit bleibt die Richtung <strong>de</strong>s Drehmoments konstant.<br />

meist nutzt man jedoch <strong>de</strong>n Reihenschlussmotor, da dieser einen besseren cos ϕ an<br />

Wechselspannung hat und somit ein größeres Drehmoment<br />

<strong>de</strong>r Universalmotor ist wegen <strong>de</strong>n Wirbelströmen komplett geblecht und wird in <strong>de</strong>r<br />

Hauptsache in Klein-Werkzeugen wie Akkuschrauber, Staubsauger, Brotmaschine, etc.<br />

e<strong>ing</strong>esetzt


die Erregerwicklung wird zur Hälfte vor und hinter <strong>de</strong>n Anker gelegt, damit <strong>auf</strong>treten<strong>de</strong>,<br />

hoch frequente Störspannungen, bed<strong>ing</strong>t durch das Bürstenfeuer nicht in das Netz gelangen<br />

können ( FUNKENTSTÖRUNG )<br />

das Drehmoment ist wegen <strong>de</strong>s induktiven Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s an Wechselspannung an<br />

Gleichspannung größer, pulsiert aber mit <strong>de</strong>r DOPPELTEN FREQUENZ<br />

[3.2] Wechselstrommaschinen<br />

Hierbei unterschei<strong>de</strong>t man die SYNCHRONMASCHINE und die<br />

ASYNCHRONMASCHINE wobei bei<strong>de</strong> gemeinsam haben, dass man im Stän<strong>de</strong>r, vereinfacht<br />

gesagt ein WECHSELFELD hat und im Läufer ein GLEICHFELD. Ebenso kann man sich<br />

bei<strong>de</strong> Maschinen <strong>de</strong>rart vorstellen, dass sich im Stän<strong>de</strong>r drei RÄUMLICH um 120° versetzte<br />

Spulen befin<strong>de</strong>n, die von drei ZEITLICH um 120° versetzten Strömen durchflossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dadurch bil<strong>de</strong>t sich ein zweipoliges Magnetfeld im Stän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Läufer „hinterher läuft“.<br />

Man muss hier einen RÄUMLICHEN und einen ZEITLICHEN 120°- Versatz<br />

berücksichtigen !<br />

Synchronmaschine:<br />

Ist im Prinzip ein normaler Stän<strong>de</strong>r wie beschrieben und <strong>de</strong>r Läufer kann ein<br />

PERMANENTMAGNET sein. Der Begriff „synchron“ kommt daher, dass <strong>de</strong>r Läufer mit<br />

genau <strong>de</strong>r Drehzahl dreht, die er vom Stän<strong>de</strong>rfeld vorgegeben bekommt. ( Wer<strong>de</strong>n z.B. 1500<br />

Umdrehungen vorgegeben und <strong>de</strong>r Motor dreht mit 1550 Umdrehungen, so nennt man dies<br />

<strong>de</strong>n übersynchronen Betrieb o<strong>de</strong>r Generator – Betrieb ).<br />

Asynchronmaschine:<br />

Ist im Prinzip ein TRAFO wobei die Energie zur Drehmoment – Erzeugung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Läufer<br />

induktiv übertragen wer<strong>de</strong>n muss. Damit dies funktioniert, muss zwischen <strong>de</strong>r Stän<strong>de</strong>r –<br />

Drehzahl und <strong>de</strong>r Läufer – Drehzahl eine kleine Differenz bestehen ( „ Schlupf“ ).<br />

Erzeugen eines Drehfel<strong>de</strong>s<br />

Folgen<strong>de</strong>s Kuriosum gilt es bei Drehfeld – Maschinen zu be<strong>de</strong>nken:<br />

Die STROM – Zeiger heben sich vektoriell zu NULL <strong>auf</strong><br />

Die MAGNETFELD – Zeiger addieren sich zum 1,5fachen eines Einzelzeigers !<br />

Bei <strong>de</strong>r Konstruktion <strong>de</strong>s B – Zeigers gilt folgen<strong>de</strong> Konvention:<br />

Hat <strong>de</strong>r Strom ein POSITIVES VZ, dann zeigt <strong>de</strong>r B – Zeiger vom Kreismittelpunkt zur<br />

Spule HIN<br />

Hat <strong>de</strong>r Strom ein NEGATIVES VZ, dann zeigt <strong>de</strong>r B – Zeiger von <strong>de</strong>r Spule zum<br />

Mittelpunkt<br />

Diese Zeiger kann man dann natürlich verschieben und geometrisch addieren.<br />

Es gilt: schließt man die 3 Phasen L1, L2 und L3 in dieser Reihenfolge an die Motor –<br />

Wicklungen U / V / W an, dann dreht ein Motor RECHTS herum.


Berechnungen <strong>de</strong>r Motor – Ströme<br />

Ein Drehstrom – Motor benötigt, da alle drei Motor – Wicklungen SYMMETRISCH sind ( =<br />

die gleiche ohmsch – induktive Impedanz haben ) keinen Neutralleiter. Dies hat zur<br />

Konsequenz, dass man im Sternpunkt 0V messen kann. Sind die Wicklungen<br />

UNSYMMETRISCH ( z.B. Wicklungsschluss ) misst man dort Spannungen 0V. Dies kann<br />

man z.B. auch zur Diagnostizierung <strong>de</strong>fekter Maschinen ausnutzen in<strong>de</strong>m man einen Strom<br />

im Neutralleiter<br />

<strong>de</strong>tektiert und daraus einen Maschinen<strong>de</strong>fekt ableiten kann.<br />

Allgemeines:<br />

Größen OHNE In<strong>de</strong>x sind AUSSENLEITER – Größen<br />

Zuleitungen müssen für die SCHEIN – Ströme ausgelegt wer<strong>de</strong>n ! ( Deshalb ist ein<br />

schlechter cos( ) ungünstig für die Leitungs – Dimensionierung ).<br />

Auf <strong>de</strong>m TYPENSCHILD stehen die AUSSENLEITER – Größen<br />

Der Wirkungsgrad bezieht sich nur <strong>auf</strong> die WIRKLEISTUNG<br />

Um in Stern – Schaltung die gleiche Leistung zu erzielen, muss natürlich <strong>de</strong>r Strom auch<br />

um <strong>de</strong>n Faktor 3 größer sein ( siehe Typenschild )<br />

S = 3 * U * I<br />

S = Scheinleistung in VA ( „Voltampère“ )<br />

P = S * cos( )<br />

P = Wirkleistung in Watt // Analoge Gleichung gilt für Ströme<br />

Q = S * sin( )<br />

Q = Blindleistung in var ( „Volt Ampère reactif“ ) // Analoge Gleichung für BLIND - Ströme<br />

cos( ) = P/S<br />

cos( ) = Leistungsfaktor ( sollte nahe 1 sein ! Üblich ist etwa 0,8 )<br />

(„eta“) = Wirkungsgrad<br />

Gilt auch für S und Q<br />

= P(Nenn) / ( U * I )<br />

P(ges) = 3 * P(Strang)<br />

P( ) = 3 * P(Y)<br />

P( ) = Leistung im Dreieck // P(Y) = Leistung im Stern<br />

[1] Sternschaltung:<br />

Hierbei gilt: Strangstrom ist gleich Außenleiterstrom ( es gibt ja keine „Abzweigung „ )


U<br />

U ( Strang)<br />

=<br />

3<br />

[2] Dreieckschaltung:<br />

da hierbei die Spannung um <strong>de</strong>n Faktor 3 steigt und bei konstanten Impedanzen somit<br />

auch <strong>de</strong>r Strom um <strong>de</strong>n gleichen Faktor 3 , steigt hierbei die LEISTUNG um <strong>de</strong>n Faktor 3.<br />

Dies nutzt man beim Stern – Dreieck – Anl<strong>auf</strong> aus.<br />

I ( Strang)<br />

=<br />

Die Asynchronmaschine<br />

Die Asynchronmaschine trägt ihren Namen „asynchron“ <strong>de</strong>shalb weil die tatsächliche<br />

Drehzahl ger<strong>ing</strong>fügig unter <strong>de</strong>r vorgegebenen Drehfeld – Drehzahl; vermin<strong>de</strong>rt um die<br />

Schlupfdrehzahl. Die Synchrondrehzahl hängt ab von <strong>de</strong>r Polpaarzahl und <strong>de</strong>r<br />

Stän<strong>de</strong>rfrequenz ( also sind typische Werte 3000 Umdrehungen bei 1 Polpaar, 1500<br />

Umdrehungen bei 2 Polpaaren o<strong>de</strong>r 1000 Umdrehungen bei 3 Polpaaren ):<br />

n(sync) = f * 60 / p<br />

n(sync) = Synchron – Drehzahl // f = Netzfrequenz // p = Pol – PAAR – Zahl // 60 = 60<br />

Sekun<strong>de</strong>n<br />

Der tatsächliche Wert liegt üblicherweise etwa 3 bis 8% unter <strong>de</strong>n Synchron – Drehzahlen<br />

Das Induktionsprinzip / Schlupf<br />

Der Schlupf ist nichts, was konstruktiv vorgegeben wird, son<strong>de</strong>rn eine Größe die sich<br />

proportional zur Last ausprägt. Dies be<strong>de</strong>utet, dass die 3 – 8% Schlupf im Leerl<strong>auf</strong> sich mit<br />

Reibungsverlusten, etc. begrün<strong>de</strong>n.<br />

1) Der Schlupf steigt mit <strong>de</strong>r Last ( Schlupf = 1 = 100 % bei STEHENDEM Motor )<br />

2) Die Schlupfdrehzahl bzw. –frequenz ist die Frequenz <strong>de</strong>s Läuferstromes<br />

Im Leerl<strong>auf</strong> ( = nur die Motor – Reibung wirkt ) wird annähernd KEINE Spannung in <strong>de</strong>n<br />

Läufer induziert; somit fließt dort auch ( fast ) kein Strom und es entsteht kaum ein Moment.<br />

Umgekehrt entspricht <strong>de</strong>r Motor – Stillstand ( s = 100% bei zu großer Last ) einem<br />

PERFEKTEN Trafo mit ü = 1. Somit fließen im Läufer riesengroße Ströme ( und somit auch<br />

größt mögliches Drehmoment ). In dieser Situation ist die Frequenz <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Läufer = 50Hz =<br />

Netzfrequenz. Im Anl<strong>auf</strong>moment ist die Schlupfdrehzahl annähernd 0.<br />

Dies begrün<strong>de</strong>t auch die Tatsache, dass im Anl<strong>auf</strong> Ströme bis zum 8fachen <strong>de</strong>s<br />

Nennstroms fließen.<br />

Betrachtet man die Maschine als Trafo, ergeben sich folgen<strong>de</strong> Gleichungen:<br />

I<br />

3


U(2) = N(2) * U(1) * s / N(1)<br />

f(2) = f(1) * s<br />

U(2) = s * U(20)<br />

U(20) = Läufer – STILLSTANDS – Spannung ( messbar bei Schleifr<strong>ing</strong>läufern )<br />

Der Kurzschlussläufer<br />

Beim Kurzschlussläufer ( = Käfigläufer ) kommt man <strong>auf</strong> ohmsche Weise nicht an <strong>de</strong>n Läufer<br />

heran, da die komplette Leistung rein induktiv dorthin übertragen wird.<br />

Im Läufer ( „Hamsterrad“ ) wer<strong>de</strong>n die induzierten Spannungen durch Stirnplatten sofort<br />

wie<strong>de</strong>r kurzgeschlossen um maximale Ströme ( = maximales Drehmoment ) zu erzeugen.<br />

Diese Stäbe sind ein wenig SCHRÄG gestellt um mehr L<strong>auf</strong>ruhe zu erzeugen, da dadurch<br />

weniger Oberwellen erzeugt wer<strong>de</strong>n, die sich ergeben wür<strong>de</strong>n wenn man die induzierte<br />

Spannung <strong>auf</strong> einen Schlag kurzschließen wür<strong>de</strong> ( „langsamer“ Kurzschluss )<br />

Der Schleifr<strong>ing</strong>läufer<br />

Hier wer<strong>de</strong>n die drei Läuferwicklungen, die meistens im Stern verschaltet sind, ohmsch nach<br />

Außen geführt ( als Klemmen K / L / M ). Damit kann man das Anl<strong>auf</strong>verhalten beeinflussen<br />

( z.B. durch Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> ). Schließt man die Läuferwicklungen kurz, ergibt sich das gleiche<br />

L<strong>auf</strong>verhalten wie beim Kurzschlussläufer.<br />

Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Drehzahlsteuerung<br />

Dahlan<strong>de</strong>rmotor / Polumschaltung<br />

Beim DAHLANDERMOTOR wer<strong>de</strong>n die Pole immer im Verhältnis 1 zu 2 umgeschaltet<br />

durch eine DREIECK – DOPPELSTERN – UMSCHALTUNG. Dagegen haben<br />

polumschaltbare Motoren einfach mehrere getrennte Wicklungen, die jedoch nicht<br />

gleichzeitig angesteuert wer<strong>de</strong>n dürfen !<br />

Läuferwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> ( = Steuerung über Schlupf )<br />

Baut man in <strong>de</strong>n Läuferkreis verän<strong>de</strong>rliche Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> ein, dann verr<strong>ing</strong>ert sich erstmal <strong>de</strong>r<br />

Strom und damit das Drehmoment. Um die Last weiter antreiben zu können, verr<strong>ing</strong>ert <strong>de</strong>r<br />

Motor automatisch die Drehzahl ( durch ERHÖHUNG <strong>de</strong>s Schlupfs ) und erhöht damit<br />

wie<strong>de</strong>r das Drehmoment <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n vorigen Wert.<br />

s R(<br />

2)<br />

=<br />

s(<br />

neu)<br />

R(<br />

2)<br />

+ R(<br />

V )<br />

s = Schlupf ohne Läuferwi<strong>de</strong>rstand // s(neu) = Schlupf mit Läuferwi<strong>de</strong>rstand<br />

R(2) = normaler Läuferwi<strong>de</strong>rstand // R(V) = zusätzlicher Läuferwi<strong>de</strong>rstand


Bei verschie<strong>de</strong>nen Läuferwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n än<strong>de</strong>rt sich die Drehzahl – Drehmomentenkurve wie<br />

folgt:<br />

( Zu beachten ist dabei, dass die Kurven, beginnend bei s = 0 „rückwärts“ gelesen wer<strong>de</strong>n )<br />

Die LEERLAUFDREHZAHL bleibt unabhängig vom Wi<strong>de</strong>rstand immer gleich<br />

Im Bereich zwischen s = 0 und M(Kipp) erkennt man gut das<br />

NEBENSCHLUSSVERHALTEN; d.h. die Drehzahl bleibt bis zu einem hohen Drehmoment<br />

fast konstant.<br />

Die Abweichung ab M(Kipp) begrün<strong>de</strong>t sich durch <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Motor – Induktivitäten<br />

durch die ja kein Moment mehr erzeugt wer<strong>de</strong>n kann<br />

An <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Kurven mit e<strong>ing</strong>ebauten Läuferwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n erkennt man, dass das<br />

Nebenschlussverhalten verloren geht. Dies be<strong>de</strong>utet, dass die Drehzahl noch viel stärker<br />

LASTABHÄNGIG wird.<br />

Kennt man das Kippmoment und <strong>de</strong>n Kippschlupf, dann kann man die Drehzahl –<br />

Drehmomentenkennlinie nach <strong>de</strong>r Kloß’schen Gleichung berechnen:<br />

M 2<br />

=<br />

M ( k)<br />

s s(<br />

k)<br />

+<br />

s(<br />

k)<br />

s<br />

Diese Gleichung ist jedoch nur etwa bis zum Kippmoment brauchbar. Um sie anwen<strong>de</strong>n zu<br />

können, müssen das Nennmoment ( berechnen gemäß Typenschild und einsetzen als M ) und<br />

das Kippmoment M(k) bekannt sein. Zusätzlich kann man <strong>de</strong>m Typenschild <strong>de</strong>s Motors <strong>de</strong>n<br />

Schlupf bei Nennbetrieb ablesen; diesen setzt man für s ein und errechnet damit über eine<br />

quadratische Gleichung <strong>de</strong>n Kippschlupf s(k). Hat man diese Werte errechnet, kann man für<br />

alle Drehzahlen zwischen s = 0 und s = s(k) das dazugehörige Drehmoment errechnen.<br />

Blindleistungskompensation:<br />

Da die Motor – Wicklungen einen ohmsch – induktiven Charakter haben, wird gleichzeitig<br />

Wirk- und Blindleistung aus <strong>de</strong>m Netz entnommen. Dies be<strong>de</strong>utet auch, dass <strong>de</strong>r<br />

Leistungsfaktor cos( ) kleiner als 1 ( induktiv ) wird. Die Stromversorger for<strong>de</strong>rn ab einer<br />

gewissen Menge an entnommener Blindleistung eine so genannte KOMPENSATION. Dies<br />

be<strong>de</strong>utet, dass man mit Kon<strong>de</strong>nsatoren die gleiche Menge kapazitive Blindleistung einspeisen<br />

muss wie sie vom Motor induktiv verursacht wird.<br />

Mathematisch hat die Kompensation <strong>de</strong>n Effekt, sich die bei<strong>de</strong>n Imaginär – Anteile ( =<br />

induktive und kapazitive Blindleistung ) an <strong>de</strong>r Scheinleistung S bzw. am Scheinstrom I<br />

vektoriell zu 0 <strong>auf</strong>heben ( = Kompensation )<br />

Technisch hat dies <strong>de</strong>n sinnvollen Effekt, dass <strong>de</strong>r Strom in <strong>de</strong>r Zuleitung <strong>de</strong>utlich gesenkt<br />

wird, je näher <strong>de</strong>r cos( ) an 1 liegt ( bei 1 ist er minimal ). Dadurch kann man kleinere ( und<br />

somit billigere ) Leiter – Querschnitte für die Motoren nutzen.<br />

P * [tan( ϕ1) − tan( ϕ2)]<br />

C =<br />

ω * U ²


C = Kompensations – Kon<strong>de</strong>nsator // = Netzkreisfrequenz // U = Netzspannung // (1) =<br />

Winkel vor <strong>de</strong>r Kompensation // (2) = Winkel nach <strong>de</strong>r Kompensation<br />

Allerd<strong>ing</strong>s darf man auch nicht überkompensieren, also mehr kapazitive Blindleistung<br />

einspeisen als induktive Blindleistung genutzt wird. Dies hat <strong>de</strong>n Effekt, dass <strong>de</strong>r cos( )<br />

ebenfalls kleiner als 1 wird ( jedoch nun kapazitiv ist ).<br />

Frequenzumrichter<br />

Das Prinzip <strong>de</strong>r Drehzahlsteuerung über einen Frequenzumrichter besteht darin, mittels eines<br />

Gleichrichters ( z.B. B6C ) aus <strong>de</strong>r Netzspannung mit <strong>de</strong>r fixen Frequenz 50 Hz eine<br />

Gleichspannung zu erzeugen ( hier: 400V * 2 = 566 V ). Diese Gleichspannung wird mit<br />

einem getakteten Wechselrichter ( mit Thyristoren ) in rechteckige Spannungs – Blöcke<br />

zerlegt die die Amplitu<strong>de</strong> +566 V o<strong>de</strong>r -566V haben. Über die zeitliche Länge <strong>de</strong>r Blöcke<br />

wird die eigentliche Frequenz erzeugt.<br />

Die ungefähre Sinus – Form <strong>de</strong>s Motor – Stroms entsteht durch die INDUKTIVITÄTEN<br />

<strong>de</strong>s Motors wo <strong>de</strong>r Strom ja nicht rechteckig spr<strong>ing</strong>en kann !<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Taktfrequenz eines Umrichters hat man ziemliche EMV – Probleme und<br />

<strong>de</strong>shalb muss die Leitung zum Motor GESCHIRMT sein ( sie ist sonst eine Sen<strong>de</strong> – Antenne<br />

). Ebenso muss ein Filter e<strong>ing</strong>ebaut wer<strong>de</strong>n das die Rückeinspeisung <strong>de</strong>r Oberwellen in das<br />

EVU – Netz verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Der Betrieb mit <strong>de</strong>m Umrichter ist <strong>de</strong>shalb so günstig weil man dabei nicht in <strong>de</strong>n Läuferkreis<br />

e<strong>ing</strong>reifen muss und somit <strong>de</strong>n billigeren Käfigläufer nutzen kann.<br />

Man kann einen Motor ( sofern er das mechanisch verträgt ) auch oberhalb <strong>de</strong>r Netzfrequenz<br />

betreiben ( z.B. mit 3.500 Umdrehungen/min obwohl im 50Hz – Netz nur 3.000<br />

Umdrehungen/min möglich wären ). Dabei än<strong>de</strong>rn sich lediglich folgen<strong>de</strong> D<strong>ing</strong>e:<br />

Die SPANNUNG <strong>de</strong>s Umrichters kann nicht mehr erhöht wer<strong>de</strong>n<br />

Somit kann die LEISTUNG auch nicht mehr erhöht wer<strong>de</strong>n<br />

Man kann aber die DREHZAHL weiter erhöhen, wodurch automatisch das DREHMOMENT<br />

absinkt ( dies sind ja gegenläufige Größen ). Dadurch sinkt natürlich auch das<br />

KIPPMOMENT. Diese „Überhöhung“ <strong>de</strong>r Drehzahl entspricht <strong>de</strong>m Feldschwächbereich beim<br />

DC – Motor wo die Ursache ebenfalls darin liegt, dass <strong>de</strong>r MAGNETISCHE FLUSS<br />

konstant bleiben muss, damit dies funktioniert.<br />

Anlassverfahren<br />

Im Allgemeinen nutzt man STÄNDER – Anlassverfahren da man <strong>auf</strong>grund <strong>de</strong>r weit<br />

verbreiteten Kurzschlussläufern gar nicht an <strong>de</strong>n Läufer herankommt.<br />

Das PRINZIP <strong>de</strong>s Stän<strong>de</strong>ranlassverfahrens besteht im HERABSETZEN DER<br />

STÄNDERSPANNUNG was man aber nur unter vermin<strong>de</strong>rter Last machen darf.<br />

Dazu gibt es verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n:


1) Anlasswi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>:<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n in alle drei Phasen ohmsche Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> e<strong>ing</strong>eschaltet; dies verr<strong>ing</strong>ert die<br />

Anl<strong>auf</strong>ströme hinreichend gut, ergibt aber einen schlechten Wirkungsgrad<br />

2) Anlassdrosseln / Trafo:<br />

Erfüllt ebenso <strong>de</strong>n Zweck, verbessert <strong>de</strong>n Wirkungsgrad, verschlechtert aber dafür <strong>de</strong>n<br />

Leistungsfaktor cos( ).<br />

3) Sternpunktanlasser:<br />

Erzielt das gleiche Ergebnis wie die bisherigen Metho<strong>de</strong>n, jedoch wer<strong>de</strong>n hier die<br />

Impedanzen HINTER die Motorwicklungen gelegt.<br />

4) KUSA – Schaltung:<br />

( „Kurzschluss – Sanftanl<strong>auf</strong>“ )<br />

Hierbei wird ein einziger ohmscher Wi<strong>de</strong>rstand vor eine Motorwicklung gelegt; dadurch wird<br />

nicht <strong>de</strong>r Strom, son<strong>de</strong>rn das Drehmoment im Anl<strong>auf</strong>punkt gesenkt. Nach <strong>de</strong>m Hochl<strong>auf</strong>en<br />

wird <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstand z.B. durch ein Schütz wie<strong>de</strong>r kurzgeschlossen.<br />

5) Stern – Dreieck – Anl<strong>auf</strong>:<br />

Hierbei wird <strong>de</strong>r Anl<strong>auf</strong> einfach durch Reduzierung <strong>de</strong>r Spannung von 400V <strong>auf</strong> 230V erzielt.<br />

Alle Verfahren haben eines gemeinsam:<br />

Das Drehmoment ist proportional zum QUADRAT <strong>de</strong>r Stän<strong>de</strong>rspannung<br />

Die Synchronmaschine<br />

Die Synchronmaschine hat ihre Be<strong>de</strong>utung eher als GENERATOR <strong>de</strong>nn als Motor und hat ein<br />

wesentliches Problem<br />

Eine Synchronmaschine benötigt eine ANLAUFHILFE<br />

Dies begrün<strong>de</strong>t sich damit, dass eine Synchronmaschine nicht innerhalb einer halben<br />

Netzperio<strong>de</strong> ihre synchrone Drehzahl erreichen kann. Deshalb muss sie vor <strong>de</strong>m Einkuppeln<br />

erst <strong>auf</strong> ihre Synchrondrehzahl gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Betrieb wird sozusagen im Läufer ein Magnetfeld generiert, <strong>de</strong>m das Stän<strong>de</strong>rfeld<br />

SYNCHRON hinterher läuft. Die Drehzahldifferenz ist UNABHÄNGIG von <strong>de</strong>r Last immer<br />

= 0. Je nach Belastung än<strong>de</strong>rt sich lediglich die WINKEL – Differenz zwischen bei<strong>de</strong>n<br />

Fel<strong>de</strong>rn. Diesen Winkel nennt man <strong>de</strong>n POLRADWINKEL („theta“).<br />

Ist <strong>de</strong>r Winkel = 0°, d.h. die bei<strong>de</strong>n Magnetfel<strong>de</strong>r sind synchron wird kein Moment<br />

ausgeübt.<br />

Motorbetrieb:


In diesem Fall wird <strong>de</strong>r Läufer durch das Stän<strong>de</strong>rfeld „gezogen“ ( ähnlich einem Gummiband<br />

), d.h. <strong>de</strong>r Läufer eilt <strong>de</strong>m Stän<strong>de</strong>r um <strong>de</strong>n Winkel nach.<br />

Generatorbetrieb:<br />

Hierbei eilt das Stän<strong>de</strong>rfeld <strong>de</strong>m Läufer um nach ( auch verbun<strong>de</strong>n durch „Gummiband“ )<br />

Der Winkel steigt mit <strong>de</strong>r LAST und somit wird auch klar, dass die Maschine bei Überlast<br />

stehen bleibt.<br />

Wird <strong>de</strong>r Polradwinkel größer als 90° dann reißt das Feld ab ( = Gummiband durch ) und<br />

die Maschine gerät außer Tritt.<br />

Probleme bei Lastän<strong>de</strong>rungen:<br />

Än<strong>de</strong>rt sich die Belastung an <strong>de</strong>r Motorwelle, dann beginnt dieses „Gummiband“ zu<br />

schw<strong>ing</strong>en ( Torsionsschw<strong>ing</strong>ungen ), wobei ggf. die 90° - Grenze überschritten wird und die<br />

Maschine stehen bleibt. Abhilfe schafft hier <strong>de</strong>r so genannte DÄMPFERKÄFIG, also<br />

Hilfswicklungen ( ähnlich <strong>de</strong>n Wen<strong>de</strong>polen und Kompensationswicklungen beim DC – Motor<br />

) die diesen Schw<strong>ing</strong>ungen direkt entgegenwirken, die Schw<strong>ing</strong>ungen also dämpfen. Im<br />

stationären Betrieb haben diese Wicklungen keinerlei Funktion.<br />

Betreibszustän<strong>de</strong>:<br />

Normal = Die bei<strong>de</strong>n Spannungen sind etwa gleich groß und es liegt ein „Gummiband“<br />

dazwischen; damit<br />

erzeugt man entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Motor- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Generatorbetrieb.<br />

Untererregt = Die Läuferspannung ist KLEINER als die Stän<strong>de</strong>rspannung; somit wird die<br />

Maschine<br />

INDUKTIV wobei das Stän<strong>de</strong>rfeld mit <strong>de</strong>m Läuferfeld SYNCHRON mit einem<br />

Polrad-<br />

Winkel 0° verläuft („We<strong>de</strong>r – noch – Betrieb“)<br />

Übererregt = Die Läuferspannung ist GRÖSSER als die Stän<strong>de</strong>rspannung, somit wird die<br />

Maschine<br />

kurioserweise KAPAZITIV und kann zur Blindleistungskompensation genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ebenfalls ein „We<strong>de</strong>r – noch – Betrieb“; dabei dreht die Maschine fast völlig<br />

ohne<br />

Moment.<br />

Mit diesem Zustand kann die Synchronmaschine zur<br />

BLINDLEISTUNGSKOMPENSATION genutzt wer<strong>de</strong>n ( als so genannter „Phasenschieber“<br />

). Zusammengefasst heißt dies:<br />

Die BLINDLEISTUNG wird über die ERREGUNG [ U(p) in Relation zu U(1) ]<br />

gesteuert.


Die WIRKLEISTUNG wird über das DREHMOMENT (Antreiben o<strong>de</strong>r Ziehen)<br />

gesteuert.<br />

Wie bei allen an<strong>de</strong>ren elektrischen Maschinen auch gilt:<br />

Das DREHMOMENT wird über <strong>de</strong>n WIRK – Strom ( Real – Teil ) erzielt ; Blindströme<br />

tragen nichts dazu bei<br />

Deshalb muss <strong>de</strong>r cos( ) nahe 1 sein !<br />

Anl<strong>auf</strong>verfahren:<br />

Diesen Dämpferkäfig kann man auch als Anl<strong>auf</strong>hilfe benutzen, wenn er stark genug<br />

dimensioniert ist. Man kann damit bei einer synchronen Maschine einen asynchronen<br />

Anl<strong>auf</strong> durchführen.<br />

Im Betrieb mit einem Frequenzumrichter kann ebenfalls ein Anl<strong>auf</strong> erzielt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r<br />

FU seine Drehzahl <strong>de</strong>r jeweils synchronen Drehzahl <strong>de</strong>r Maschine anpassen kann.<br />

Zuschalten ans Netz:<br />

Da die Synchronmaschine meist als Generator arbeitet, muss sie an das EVU – Netz<br />

zugeschaltet wer<strong>de</strong>n. Dieses Zuschalten geht nur, wenn 4 Bed<strong>ing</strong>ungen erfüllt sind:<br />

1) Gleiche SPANNUNG<br />

2) Gleiche FREQUENZ<br />

3) Gleiche Phasen – FOLGE<br />

4) Gleiche Phasen – LAGE<br />

[4] Leistungselektronik<br />

Man hat prinzipiell 3 verschie<strong>de</strong>ne Aufgaben in <strong>de</strong>r Leistungselektronik:<br />

1) Gleichrichtung ( Wandlung AC in DC / z.B. Netzteil )<br />

2) Wechselrichtung ( Wandlung DC in AC / z.B. Camp<strong>ing</strong> – Wechselrichter )<br />

3) Umrichtung ( Wandlung DC in DC / z.B. Anpassung von 24V an 12V im Kfz )<br />

Dafür kann man logischerweise keine mechanischen Schaltkontakte ( z.B. Schütz ) nehmen<br />

da diese nach einer gewissen Anzahl an Schaltspielen kaputt sind. Man braucht elektronische<br />

Schalter ( Dio<strong>de</strong>, Transistor, etc. ). Dabei muss man prinzipiell unterschei<strong>de</strong>n:<br />

1) Abschaltbare Bauelemente<br />

2) Nicht abschaltbare Bauelemente<br />

3) Stromgeführte Bauelemente<br />

4) Spannungsgeführte Bauelemente<br />

Ein Grundprinzip <strong>de</strong>s Schaltens ist auch, dass <strong>de</strong>r Schaltvorgang leistungslos geschehen soll,<br />

was aber in <strong>de</strong>r Praxis nicht gegeben ist, da immer ein bisschen Verlustwärme entsteht ( z.B.<br />

durch die Energie von Induktivitäten, die nach <strong>de</strong>m eigentlichen Schalten durch die<br />

Stromkontinuität <strong>auf</strong>tritt ). Ein Faktor für diese Leistungslosigkeit ist auch die SCHALTZEIT:<br />

ein sehr schnell schalten<strong>de</strong>s Element arbeitet automatisch leistungsarm, hat aber das EMV –<br />

Problem, dass starke Oberwellen erzeugt wer<strong>de</strong>n.


Insgesamt muss <strong>de</strong>r Schaltvorgang einen guten Wirkungsgrad haben !<br />

AC – Übertragung vs. DC – Übertragung<br />

Im Allgemeinen erledigt man die Energie – Übertragung über AC – Spannungen weil bei<br />

hohen Spannungen die WÄRMEVERLUSTE durch <strong>de</strong>n Strom minimiert wer<strong>de</strong>n. Dabei hat<br />

man allerd<strong>ing</strong>s 4 wesentliche Nachteile:<br />

1) Man hat eine KAPAZITIVE KOPPLUNG <strong>de</strong>r Leitung; somit wird <strong>de</strong>r cos( ) 1<br />

2) Die Leitung wirkt auch INDUKTIV, ist somit blitzgefähr<strong>de</strong>t.<br />

3) Die Spannung breitet sich <strong>auf</strong>grund <strong>de</strong>r Leitungslänge als WELLE aus; d.h. man hat<br />

nicht überall die gleiche Spannung.<br />

4) Man muss erheblichen ISOLATIONS – Aufwand betreiben.<br />

Somit geht man, wie früher schon einmal praktiziert, wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> die Hochspannungs –<br />

Gleichspannungs – Übertragung ( HGÜ ) über.<br />

Halbleiterdio<strong>de</strong>:<br />

Stromgeführte Bauelemente<br />

Je nach Halbleiter – Material wird eine Dio<strong>de</strong> bei Germanium bei 0,2V und bei Silizium bei<br />

0,7V in Durchflussrichtung leitend. Ab diesen Schwellwerten wird die Dio<strong>de</strong> automatisch<br />

leitend; dies nennt man <strong>de</strong>n „natürlichen Zündzeitpunkt“ ( im Unterschied z.B. zum Thyristor<br />

). Die Dio<strong>de</strong> wird in <strong>de</strong>r Hauptsache zur Gleichrichtung genutzt, aber auch als so genannte<br />

FREILAUFDIODE: wer<strong>de</strong>n Induktivitäten ( Motor, Schützspule ) abgeschaltet, dann<br />

befin<strong>de</strong>t sich noch Fel<strong>de</strong>nergie in <strong>de</strong>r Spule, die sich nach <strong>de</strong>m Abschalten ihren Weg bahnen<br />

will. Dazu bil<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Strom eine Funkenstrecke durch <strong>de</strong>n bereits geöffneten Schalter <strong>de</strong>r<br />

dadurch ggf. zerstört wird.<br />

Die Abhilfe besteht darin, <strong>de</strong>m Strom eine „Entla<strong>de</strong>strecke“ zu bieten um sich abzubauen.<br />

Dies macht man mit einer so genannten Freil<strong>auf</strong>dio<strong>de</strong>; also einer Halbleiterdio<strong>de</strong>, die in<br />

Sperrrichtung parallel zur Induktivität geschaltet wird.<br />

Z – Dio<strong>de</strong>:<br />

Wird an<strong>de</strong>rs als die Halbleiterdio<strong>de</strong>, in SPERRICHTUNG betrieben. Die Kennlinie im<br />

1.Quadranten ist absolut i<strong>de</strong>ntisch, lediglich im 3.Quadranten gibt es Unterschie<strong>de</strong>:<br />

Bei <strong>de</strong>r Z – Dio<strong>de</strong> garantiert <strong>de</strong>r Hersteller, dass sie z.B. bei 5,6V in Sperrrichtung<br />

durchbricht ( z.B. bei Konstantspannungs – Quellen )<br />

Bei <strong>de</strong>r Halbleiterdio<strong>de</strong> garantiert <strong>de</strong>r Hersteller z.B. dass sie bis 1000V in Sperrrichtung<br />

NICHT durchbricht.<br />

Ansonsten unterschei<strong>de</strong>n sich die bei<strong>de</strong>n Typen nicht. Was manchmal Probleme macht, ist die<br />

so genannte „Intrinsic“ – Schicht, die man immer zwischen pn – Übergängen hat ( sowohl bei<br />

Dio<strong>de</strong>n als auch bei Transistoren ). In dieser undotierten Schicht, die e<strong>ing</strong>efügt wird, um eine<br />

saubere Trennung zwischen p und n zu erhalten, befin<strong>de</strong>n sich vor <strong>de</strong>m Abschalten freie<br />

Ladungen, die beim Abschalten in SPERRRICHTUNG ausgeräumt wer<strong>de</strong>n. Durch diesen


ungewollten Freil<strong>auf</strong>strom, <strong>de</strong>r zusätzlich zum normalen Transistor – Strom <strong>auf</strong>tritt, wird ggf.<br />

<strong>de</strong>r normale Transistor – Strom i(T) <strong>de</strong>rart überhöht, dass <strong>de</strong>r Transistor zerstört wird:<br />

Bipolar – Transistor:<br />

Betrachtet man das Ausgangs – Kennlinienfeld <strong>de</strong>s Transistors, erkennt man, dass an <strong>de</strong>r<br />

„Laststrecke“ Kollektor – Emitter immer ein gewisser Spannungsabfall vorliegt, was am<br />

i<strong>de</strong>alen Schalter ja nicht sein darf. Dies be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Transistor, ebenso wie die bei<strong>de</strong>n<br />

Dio<strong>de</strong>narten, immer ein wenig Wärme produzieren.<br />

Die bisherigen Bauelemente wur<strong>de</strong>n auch nicht als Schalter konzipiert son<strong>de</strong>rn haben ihre<br />

Aufgaben eher in <strong>de</strong>r Verstärker – Technik.<br />

Thyristor:<br />

(„Abschaltbare Dio<strong>de</strong>“)<br />

Der Thyristor hat die Anschlüsse Ano<strong>de</strong> + Katho<strong>de</strong> ( = Laststrecke ) und das Gate ( =<br />

Steuere<strong>ing</strong>ang; Basis am Transistor ). Der Thyristor ist im Prinzip eine Verschaltung eines<br />

npn - und eines pnp – Transistors, wobei die Ano<strong>de</strong>n – Katho<strong>de</strong>n – Strecke gezün<strong>de</strong>t wird,<br />

in<strong>de</strong>m eine kleine Menge Ladungen an das Gate gebracht wird. Dies geschieht regulär durch<br />

einen kurzen Spannungs – IMPULS ( keine Dauerspannung nötig ! ) am Gate o<strong>de</strong>r parasitär<br />

durch einen Sperrstrom zwischen Ano<strong>de</strong> und Katho<strong>de</strong> <strong>de</strong>n man durch eine hohe A-K –<br />

Spannung erzielen kann. Dieser SELBSTHALTEFFEKT wird durch die wenigen freien<br />

Ladungsträger zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Transistoren durch eine Mitkopplung <strong>auf</strong>recht erhalten.<br />

Vorteil: die Ansteuerung <strong>de</strong>s Thyristors ist nahezu LEISTUNGSLOS und <strong>de</strong>r Zündzeitpunkt<br />

ist wählbar.<br />

Nachteile: <strong>de</strong>r Thyristor kann erst in nächsten Nulldurchgang <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong>n – Katho<strong>de</strong>n –<br />

Spannung wie<strong>de</strong>r geöffnet wer<strong>de</strong>n. Weiterhin kann kann er nur Halbwellen in einer Richtung<br />

schalten ( TRIAC schaltet in bei<strong>de</strong> Richtungen )<br />

GTO („Gate turn off“):<br />

(„Abschaltbarer Thyristor“)<br />

Das Problem, warum <strong>de</strong>r Thyristor nicht mehr frei abschaltbar ist, sind ja die freien Ladungen<br />

die <strong>auf</strong>grund <strong>de</strong>r Mitkopplung <strong>de</strong>n Thyristor gezün<strong>de</strong>t halten. Der GTO ist also im Prinzip ein<br />

Thyristor bei <strong>de</strong>m diese Ladungen zum Abschalten „abgesaugt“ wer<strong>de</strong>n, womit das<br />

Abschalten erst ermöglicht wird.<br />

TRIAC:<br />

Der Triac ist eine Antiparallel – Schaltung von 2 Thyristoren bzw. GTOs. Dies hat <strong>de</strong>n<br />

Vorteil, dass BEIDE Halbwellen bearbeitet wer<strong>de</strong>n können wie man dies z.B. im Dimmer hat.<br />

Dieses Dimmer - Prinzip setzt man auch in kleineren Werkzeugen wie z.B. Bohrmaschinen<br />

ein.<br />

Schaltungen wie die Dimmer – Schaltung nennt man auch netzgeführt weil die<br />

Leistungssteller ( = TRIAC ) synchron zum Netz arbeiten müssen; dies be<strong>de</strong>utet hier konkret,<br />

dass die zeitliche Lage <strong>de</strong>r Spannungs – Nulldurchgänge in die Ansteuerung mit einbezogen


wer<strong>de</strong>n müssen ( ab <strong>de</strong>m Nulldurchgang wird per RC – Glied eine Zeit mitgezählt nach <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Ausgang gezün<strong>de</strong>t wird ).<br />

MOSFET:<br />

(„Fel<strong>de</strong>ffekt – Transistor“)<br />

Spannungsgeführte Bauelemente<br />

Das „Schalten“ wird hier durch ein elektrisches Feld erledigt, was <strong>de</strong>n n- o<strong>de</strong>r p – Kanal mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger abschnürt ( im Prinzip ein Potentiometer ). Somit kann man relativ leistungslos<br />

durch eine ( kleine ) Dauerspannung U(Gate-Source) steuern. Der zweite wesentliche Vorteil<br />

liegt darin, dass <strong>de</strong>r FET sehr SCHNELL ( und somit automatisch leistungsarm ) schaltet.<br />

IGBT – Modul:<br />

Strom- und Spannungsgeführte Bauelemente<br />

Ist eine Mischform aus bipolarem Element ( also STROMGESTEUERT ) und einem<br />

Fel<strong>de</strong>ffekt – Element ( also SPANNUNGSGESTEUERT ) und vereint die jeweiligen<br />

Vorteile.<br />

Allgemeines:<br />

- man unterschei<strong>de</strong>t die netzgeführten Schaltungen die ihre Zündzeitpunkte synchron zur<br />

50Hz – Netzspannung ausführen muss ( also z.B. normale Mittelpunkt- o<strong>de</strong>r<br />

Brückenschaltungen ) und die selbstgeführten Schaltungen die ihre Zündzeitpunkte selbst<br />

festlegen und somit sozusagen ein eigenes Netz <strong>auf</strong>bauen ( z.B. <strong>de</strong>r Frequenzumrichter da<br />

dieser aus einem eigenen, internen DC – Kreis ein willkürliches AC – Netz beliebiger<br />

Frequenz taktet ).<br />

- <strong>de</strong>r Grundgedanke <strong>de</strong>r netzgeführten stromeinprägen<strong>de</strong>n Schaltungen besteht darin, dass aus<br />

<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Sinus - Spannungen entsprechen<strong>de</strong> Ausschnitte durchgezün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, so<br />

dass sich aus <strong>de</strong>n gezün<strong>de</strong>ten Bereichen gemittelte, vorzeichenbehaftete Flächen ergeben die<br />

die Ausgangs – Spannung ergeben.<br />

- das Maß für <strong>de</strong>n Zündzeitpunkt ist <strong>de</strong>r Zündwinkel , <strong>de</strong>r gemessen wird ab <strong>de</strong>m<br />

Schnittpunkt <strong>de</strong>r beteiligten Potenziale:<br />

1) Bei einer B2C – Brücke wird <strong>de</strong>r Winkel ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt gemessen wo sich <strong>de</strong>r<br />

Außenleiter und <strong>de</strong>r Neutralleiter treffen ( also immer bei 0 Volt ). Der Winkel kann<br />

<strong>de</strong>mnach theoretisch zwischen 0° und 180° variiert wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Praxis begrenzt<br />

man dies <strong>auf</strong> maximal 165° wegen einer benötigten Thyristor – Erholzeit und <strong>de</strong>r<br />

Gefahr <strong>de</strong>s Wechselrichter – Kippens.<br />

2) Bei einer B6C – Brücke misst man <strong>de</strong>n Winkel ab <strong>de</strong>m Schnittpunkt zweier Phasen (<br />

also im Allgemeinen nicht bei 0 Volt ).<br />

In <strong>de</strong>n meisten Gleichrichter – Schaltungen kleiner Geräte fin<strong>de</strong>t man zur Glättung <strong>de</strong>r<br />

Wechselspannungen große Kon<strong>de</strong>nsatoren. Diese Schaltungen sind spannungsgeführt. Den<br />

gleichen Effekt hat man aber auch, wenn man statt <strong>de</strong>m Parallel – Kon<strong>de</strong>nsator eine Reihen –<br />

Induktivität einschaltet. In diesem Fall hat man eine Stromkontinuität und somit eine<br />

stromgeführte Schaltung.


Die M2C/M3C – Schaltungen<br />

Hierbei hat man also 2 Stränge, die um 180° zueinan<strong>de</strong>r versetzt sind ( = gegenläufig ) und<br />

<strong>auf</strong> einen gemeinsamen Mittelpunkt ( M ) geschaltet sind. Dazu benötigt man folglich zur<br />

Versorgung <strong>de</strong>r Schaltung einen Trafo mit Mittelabgriff. Die Schaltung kann ebenfalls<br />

zwischen 0° und 180° ausgesteuert wer<strong>de</strong>n, hat aber dabei das Kuriosum, dass bei Winkeln<br />

von < 90° <strong>de</strong>r Gleichrichter – Betrieb vorliegt und > 90° <strong>de</strong>r Wechselrichter – Betrieb. In<br />

<strong>de</strong>r 90° - Stellung hat man sozusagen eine „Neutralstellung“. Dies lässt sich recht leicht<br />

erklären:<br />

Bei einem Winkel < 90° ergibt das Integral über die zeitlichen Spannungsverläufe einen<br />

positiven Wert, d.h. es wird Leistung <strong>auf</strong>genommen ( weil man mehr „positive Flächen“ als<br />

„negative Flächen“ hat ).<br />

Bei einem Winkel 90° ist die Fläche = 0; also eine Art „We<strong>de</strong>r – noch - Betrieb“<br />

Ist <strong>de</strong>r Winkel > 90°, wird die Fläche negativ und man hat eine Rückspeisung ins Netz<br />

Die Ausgangsspannung <strong>de</strong>r Mittelpunkt – Schaltungen in Abhängigkeit <strong>de</strong>s Winkels lautet<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />

U(Mittel) = U( =0) * cos( )<br />

Der Wert von U( =0) hängt ab von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Primärspannung<br />

m π<br />

U ( α = 0)<br />

= * sin( ) * 2 * U(Phase)<br />

π m<br />

m = Anzahl <strong>de</strong>r Phasen // U(Phase) = im Allgemeinen 400V // sin(…) im BOGENMAß<br />

Die Werte sind für m = 2 0,9, für m = 3 1,17 und für m = 6 1,35. Aus diesem Grund<br />

hat man z.B. am Ausgang einer B6C – Schaltung auch U(Ausgang) = 1,35 * 400V = 540V.<br />

Erhöht man die Anzahl <strong>de</strong>r Pulse gegen unendlich, dann geht <strong>de</strong>r Grenzwert gegen 2 und<br />

somit die maximal mögliche Spannung U(Mittel) gegen 566V. Diese Spannung kann man im<br />

DC – Zwischenkreis eines Frequenzumrichters messen ( gilt für 230/400V – Netz ). Zu<br />

beachten ist hierbei jedoch auch noch, dass die Ergebnisse nur für <strong>de</strong>n LEERLAUF gelten.<br />

Durch die relativ große Induktivität in <strong>de</strong>r Schaltung nimmt man <strong>de</strong>n Stromverl<strong>auf</strong> als<br />

rechteckig an; dies ist nicht ganz korrekt jedoch genügend genau.<br />

Kommutierung<br />

Da im Allgemeinen immer nur ein einzelner Thyristor o<strong>de</strong>r eine Dio<strong>de</strong> zum Ausgang<br />

durchgeschaltet sein sollte, muss eine Art „Übergabe – Vorgang“ von statten gehen.<br />

Theoretisch schaltet immer <strong>de</strong>rjenige Halbleiter mit <strong>de</strong>m „positivsten“ Potenzial <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

Ausgang durch. Dies nennt man Kommutierung. Dadurch, dass ein Halbleiter nicht unendlich<br />

schnell ein- und ausschalten kann, gibt es ein kurzes Zeitfenster, in <strong>de</strong>m zwei Halbleiter<br />

„halb“ geschaltet sind. Weil z.B. in <strong>de</strong>r M2C – Schaltung die Spannungen gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

invertiert sind ( wegen 180° Phase ), addiert sich das Potenzial am Mittelpunkt <strong>de</strong>r Schaltung<br />

<strong>auf</strong> 0V. Somit liegt auch am Ausgang für diese kurze Zeit die Spannung 0V; dadurch ist die<br />

Fläche unter <strong>de</strong>m Zeitintegral kleiner gewor<strong>de</strong>n und hat zum Ergebnis:


Je länger eine Kommutierung dauert, umso stärker sinkt die Spannung am Ausgang.<br />

Diese „Verluste“ bezüglich <strong>de</strong>r Ausgangsspannung nennt man die Kommutierungsverluste.<br />

Diese Verluste wer<strong>de</strong>n umso größer je größer <strong>de</strong>r entnommene Laststrom ist: da ein Thyristor<br />

nur verlöschen kann wenn <strong>de</strong>r Strom = 0 ist, dauert es entsprechend lang, bis er „komplett“<br />

abgeschaltet hat. Dadurch verlängert sich <strong>de</strong>r Kommutierungs – Vorgang und man hat<br />

entsprechen<strong>de</strong> Verluste.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r beteiligten Halbleiter ist zu beachten, dass Dio<strong>de</strong>n einen natürlichen<br />

Schaltzeitpunkt bei 0,7V o<strong>de</strong>r 0,2V haben, Thyristoren aber künstlich e<strong>ing</strong>eschaltet wer<strong>de</strong>n<br />

müssen, aber auch nur im Nulldurchgang verlöschen. Man könnte ggf. eine Schaltung mit nur<br />

einem einzigen Thyristor betreiben und die übrigen einfach ausgeschaltet lassen.<br />

Die Kommutierung verursacht immer Blindleistung und senkt damit <strong>de</strong>n netzseitigen cos( ).<br />

Lückbetrieb<br />

Sind die Schaltungsinduktivitäten sehr klein, geht die Spannung in gewissen Intervallen am<br />

Ausgang <strong>auf</strong> 0V. Hierbei gelten o.g. Gleichungen nicht mehr.<br />

Brückenschaltungen<br />

Kombiniert man zwei M2C – Schaltungen ( eine mit gemeinsamer Katho<strong>de</strong> und eine mit<br />

gemeinsamer Ano<strong>de</strong> ), entsteht die Brückenschaltung B2C ( Wechselstrombrücke ). Das selbe<br />

gilt für eine Kombination von zwei M3C – Schaltungen, die sich zur B6C – Brücke ergänzen<br />

( Drehstrombrücke ). Dadurch dass die B6C – Schaltung aus zwei M3C – Schaltungen<br />

zusammengesetzt ist und die Kommutierungszeitpunkte bei<strong>de</strong>r Seiten nicht synchron sind,<br />

ergibt sich die Sechspulsigkeit <strong>de</strong>r Schaltung obwohl sie nur drei Phasen hat.<br />

Bei <strong>de</strong>r M3C – Schaltung gilt m = 1,17. Schaltet man nun zwei M3C – Schaltungen zur<br />

B6C – Schaltung zusammen, ergibt sich die gleiche Spannung am Ausgang wie oben<br />

berechnet:<br />

U(Ausgang) = 2 * 1,17 * 230V 540V<br />

Schaltung liegt netzseitig an Phase & Neutralleiter; <strong>de</strong>shalb 230V<br />

Oberwellen<br />

Die Kommutierungsvorgänge verursachen neben <strong>de</strong>r Grundwelle ( 50Hz ) Oberwellen und<br />

zwar <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Netzseite und <strong>de</strong>r Gleichspannungs – Seite. Die PULSIGKEIT p <strong>de</strong>r Schaltung<br />

wird im Schaltungsnamen angegeben: B2C = 2pulsig // B6C = 6pulsig. Zur Unterdrückung<br />

dieser sekundärseitigen Oberwellen wer<strong>de</strong>n große Induktivitäten e<strong>ing</strong>ebaut. Um die<br />

netzseitigen Oberwellen unterdrücken zu können muss man <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Primärseite gemäß VDE<br />

die so genannten Kommutierungsdrosseln einbauen. Für die Frequenzen <strong>de</strong>r Oberwellen<br />

gelten für Primär- und Sekundärseite verschie<strong>de</strong>ne Gleichungen:<br />

Sekundärseite ( DC – Seite ):<br />

n = k * p<br />

Faktor um <strong>de</strong>n die 50Hz – Netzfrequenz erhöht wird


p = Pulsigkeit <strong>de</strong>r Schaltung ( meist 2 o<strong>de</strong>r 6 )<br />

k = Zählin<strong>de</strong>x ( hier: 1,2,3,… )<br />

Somit hat man <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Sekundärseite z.B. bei einer B6C – Brücke Oberwellen von 300Hz /<br />

600Hz / 900Hz / ….<br />

Primärseite ( AC – Seite ):<br />

n = k * p +/- 1<br />

Somit hat man für n die Faktoren 5, 7, 11, 13 ( alle ungera<strong>de</strong>n Zahlen außer die durch 3<br />

teilbaren ) und fin<strong>de</strong>t somit Frequenzen von 250Hz / 350Hz / 550Hz / 650Hz / …<br />

Umkehrstromrichter<br />

Die bisherigen Schaltungen liefern zwar positive und negative Spannungen, <strong>de</strong>n Strom<br />

können sie aber nur in eine Richtung liefern. Dies be<strong>de</strong>utet, dass man zwar einen Motor- und<br />

einen Generatorbetrieb realisieren kann ( = 2 – Quadranten – Betrieb ) aber die Motor –<br />

Drehrichtung nicht än<strong>de</strong>rn kann; dazu muss man die Stromrichtung än<strong>de</strong>rn und erhält dann<br />

<strong>de</strong>n 4 – Quadranten – Betrieb. Dies realisiert man durch zwei antiparallele B6C – Brücken,<br />

die jedoch nie gleichzeitig ansteuern darf ( ansonsten 400V – Außenleiter – Schluss; ähnlich<br />

einer nicht verriegelten Wen<strong>de</strong>schütz – Schaltung ). Aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n muss zwischen<br />

<strong>de</strong>m Umschalten von Brücke 1 <strong>auf</strong> Brücke 2 ein zeitlicher Abstand bestehen.<br />

Frequenzumrichter<br />

Das Prinzip <strong>de</strong>s FU besteht darin, sich mittels einer B6C – Brücke einen DC – Zwischenkreis<br />

mit einer Spannung von 565V zu generieren. Dazu wird hinter die Thyristor – Brücke i.A. ein<br />

recht großer Kon<strong>de</strong>nsator parallel zur Brücke geschaltet <strong>de</strong>r als Spannungspuffer dient. Er<br />

wird zum Ausgang hin entla<strong>de</strong>n wenn die speisen<strong>de</strong> Spannung kleiner als U(C) ist und lädt<br />

sich <strong>auf</strong>, wenn die aktuelle Netzspannung größer als U(C) ist ( „Die Spannung am<br />

Kon<strong>de</strong>nsator kann nicht spr<strong>ing</strong>en „ ).<br />

Aus diesem DC – Zwischenkreis wird mittels eines getakteten Systems ein permanentes Hin-<br />

und Herschalten zwischen <strong>de</strong>n Extremwerten +565V und -565V erzeugt. Damit wer<strong>de</strong>n<br />

zeitlich flexible rechteckige Spannungsblöcke <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Ausgang geschaltet die annähernd als<br />

Sinusfunktion am Motor ankommen weil <strong>de</strong>r Motor stark induktiv ist und somit <strong>de</strong>r Strom<br />

nicht „spr<strong>ing</strong>en“ kann. Das Problem dabei besteht darin, dass die Ströme in <strong>de</strong>r Motor –<br />

Zuleitung stark oberwellenbehaftet sind und somit eine geschirmte Leitung verlegt wer<strong>de</strong>n<br />

muss.<br />

Um <strong>de</strong>n Rechteck – Block mit <strong>de</strong>m Wert +565V zu erzielen, benötigt man einen so genannten<br />

HOCHSETZSTELLER, für <strong>de</strong>n Block – 565V einen TIEFSETZSTELLER.<br />

[5] Quellen<br />

1) Vorlesungsskripte <strong>de</strong>r Vorlesungen „Aktorik Teil I“ und „Antriebstechnik I für<br />

Automatisierungstechnik“ // Prof. Dr. Freitag & Prof. Dr. Michel //<br />

Hochschule Darmstadt<br />

2) Vorlesungsskript <strong>de</strong>r Vorlesung „Regelungstechnik für Antriebe“ // Prof. Dr.<br />

Wagner // Hochschule Darmstadt

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