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Bock E-Paper 2025 KW03

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DIE WEISSE DAME

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Boieldieu – Kammeroper München

DI 21. 19:30 JAN 2025

SP-Frauen An

Der Spitze von

SChaffhauseN

Angela Penkov und Eva Neumann sind die höchsten

Schaffhauserinnen. Im «Bock» erzählen sie, wie sie mit

Macht umgehen und was ihnen auf die Nerven geht.

Regionalzeitung | Dienstag, 14. Januar 2025 | Nr. 3 – 60. Jahrgang | schaffhausen24.ch

POLITIK

SCHAFFHAUSEN

Claudia Riedel und Ronny Bien

Es sind zwei Frauen mit vielen Gemeinsamkeiten.

Beide politisieren für die SP,

beide setzen sich für Gerechtigkeit und

Chancengleichheit ein und beide sind bereit,

für ihre Überzeugungen aufzustehen.

Auch wenn es ihnen nicht immer leicht

fällt. Angela Penkov wurde vergangene

Woche vom Grossen Stadtrat zur Präsidentin

gewählt, Eva Neumann ist seit gestern

Kantonsratspräsidentin. Damit sind die

beiden Frauen politisch an der Spitze von

Stadt und Kanton Schaffhausen. Wie sie

an ihre neuen Ämter herangehen, was ihnen

besonders liegt und wo sie Schwierigkeiten

sehen, erzählen sie im «Bock». Und

sie verraten auch, was sie vom Wort «Fräulein»

halten und warum es ab und zu einen

Disney-Song braucht.

SEITE 5

NÄCHSTER

HALT: KINO

Hier in Marco Grafs Studio, wo für den neuen

Film fleissig getüftelt wurde. Bild: Laura Alar

KINOFILM

SCHAFFHAUSEN

Vier Jahre lang arbeitete Marco Graf aus

Schaffhausen mit einem unterstützenden

Team an seinem neuen Kinofilm. Nun ist es

endlich soweit – nachdem am Wochenende

bereits Premiere gefeiert wurde, dürfen sich

Natur- und Kinofreunde

auf den offiziellen

Kinostart am

16. Januar in Uznach

SG freuen. «Raindrop

– Die Reise

des Wassers» ist ein

Dokumentarfilm,

der auch jene, die

normalerweise keine

Fans von Dokus sind,

packt und emotional

berührt.

SEITE 2

(la.)

Wer zieht ins

Finale ein?

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Feuerwerksdebatte

Diskussionsbedarf nach

Kleiner Anfrage.

Seite 2

Preistransparenz

Konsumentenschutz kritisiert

einige Skigebiete.

Seite 3

Schaffhauser Bauer

Erste Erscheinung des

Schaffhauser Bauern.

Seite 12 & 13

Fundierte

Fakten

seit

24 Jahren

POLITIK

SCHWEIZ

In Politik und Medien

werden oft nicht durch

Tatsachen unterlegte,

sondern durch Meinungen

oder Emotionen

geprägte Aussagen

so lange wiederholt,

bis diese als «Wahrheit»

wahrgenommen werden. Das Institut

für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität

Luzern IWP will dieser emotionsgeladenen

Meinungsmache entgegenwirken

und eine starke Stimme für faktenbasierte

Infos im wirtschaftlichen Diskurs sein. Der

«Bock» präsentiert mit dessen Genehmigung

eine Auswahl dieser Erkenntnisse.(scz.)

SEITE 3

Beim Treffen im Meetingpoint haben die beiden SPlerinnen, Eva Neumann (l.) und Angela Penkov sofort einiges zu besprechen und viel zu lachen.

Dank einer Ausnahmeregelung in der Partei werden die beiden Präsidentinnen auch im Kantonsrat aufeinandertreffen. Bild: Claudia Riedel

Am 8. Februar kämpfen die Kadetten in

Kriens um 20 Uhr um den Einzug ins Finale

des Mobiliar Handball Cups. Davor findet

am 24. und 25. Januar in Chambéry das

Tournoi des Alpes statt, bei dem die Orangenen

am Freitag im Halbfinale gegen den

Gastgeber Chambéry Savoie HB antreten,

bevor am Samstag das Finale beziehungsweise

das Spiel um den dritten Platz vor der

Tür steht. Fünf starke Kadettenspieler sind

jedoch aufgrund der WM abwesend. (la.)

SEITE 9

Grafiken helfen uns, Fakten zu veranschaulichen

und besser zu verstehen. Bild: pixabay

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2

Hintergrund

Bock | Dienstag, 14. Januar 2025

Ein Kinosaal voller

Regentropfen

Seit seiner Kindheit ist der Schaffhauser Filmregisseur und -produzent Marco

Graf fasziniert von der Natur. Am 16. Januar erscheint ein Kinofilm, der von

dem Weg des Süsswassers handelt.

Mit diesem Camcorder, den er als Geschenk erhielt, sammelte Marco Graf seine ersten Film-Erfahrungen.

Bild: Marco Graf

KINOFILM

SCHAFFHAUSEN

Laura Alar

«Die Alpen – nur Wenige wissen, was

sich dort oben, jenseits des Nebels, so abspielt»,

beginnt der neue Kinofilm mit

dem Namen «Raindrop – Die Reise des

Wassers.» Der Dokumentarfilm begleitet

den Weg des Süsswassers, beginnend im

Gebirge der Schweizer Alpen, über Bäche

und Flüsse, bis hin zum Ozean. Dabei

steht der Lebensraum verschiedenster

Tiere im Fokus, denn für sie alle ist jene

Ressource essenziell.

«Das Wasser zieht mich magisch an»

Das Projekt ist bereits der dritte Dokumentarfilm

von Marco Graf, einem

Schaffhauser Filmregisseur, Filmproduzenten,

Schauspieler und Sprecher, der

sich seit jeher für das «Wie» in unserer

Umwelt interessiert. Angefangen habe

alles, als er als kleines Kind Käfer auf

dem Boden beobachtet habe: «Was man

halt so als Einzelkind macht», scherzt er.

Nachdem er mit etwa sechs Jahren im Besitz

eines Aquariums war, begann er Fische

zu züchten und deren Fortpflanzung

mit seinem geschenkten Camcorder zu

beobachten, was seine ersten Berührungspunkte

mit dem Filmen waren. «Der

Fisch ist ein unterschätztes Tier», betont

er und erzählt, dass er mit zehn Jahren zu

einem begeisterten Angler wurde. Heute

ist der Aquaristik-Fan Geschäftsführer

der Graf Media Productions, einer Firma,

die Produktionen von beispielsweise

Werbe-, Musik- oder Hochzeitsvideos anbietet.

Freude an der Herausforderung

«Bis so ein Dokumentarfilm fertig ist,

dauert es in der Regel etwa vier Jahre»,

erklärt Graf. Zuerst wird ein Jahr lang

getüftelt und fleissig and einer ausgeschmückten

Idee gefeilt. «Das Drehen

dauert dann meistens zwei Jahre.» Möchte

er beispielsweise im Winter eine bestimmte

Schnee-Szene einfangen, ist es

gut möglich, dass der Schneefall zu den

Drehzeiten ausbleibt oder nicht die gewünschte

Wirkung erzeugt. «Dann muss

ich eben auf den nächsten Winter warten.»

Nach dem Filmen überlegt er sich

eine Geschichte und ein passendes Skript.

Ab jetzt beginnt die ganze Ton-, Schneide-

sowie Feinarbeit. Das Voiceover und

den Grossteil der anderen Aufgaben

übernimmt Graf selbst, er hat jedoch

ein Team an seiner Seite, welches ihm in

puncto Musik, Design und anderen Teilgebieten

unter die Arme greift. Der letzte

Schritt, bevor der Film publiziert werden

kann, ist die Finanzierung inklusive

PR, Flyern, Interviews und haufenweise

Bürokram. Das Erstellen eines Films ist

offensichtlich ein zeitintensives und aufwändiges

Projekt. Wie bleibt Marco Graf

im gesamten Prozess motiviert? «Wenn

ich monatelang unterwegs bin und es mir

dann gelingt einzigartige Szenen festzuhalten,

weiss ich, dass sich der Aufwand

gelohnt hat und weshalb ich das mache.»

Was die Filme des Schaffhausers, nebst

beeindruckenden Aufnahmen von Tieren

oder malerischen Orten, die wir

nicht jeden Tag zu Gesicht bekommen,

ausmacht, ist das Einbringen von Dramaturgie,

Spannung. «Nur weil es eine

Doku ist, heisst das nicht, dass Elemente

aus anderen Filmgenres verboten sind»,

so Graf. Romantik, Nervenkitzel, Komik

– Diese sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil

seiner Filme.

Offizieller Kinostart

Ab dem 16. Januar wird «Raindrop

– Die Reise des Wassers» offiziell erstmals

von den ersten Kinos ausgestrahlt.

Unter anderem im Schwanen in Stein am

Rhein. Weitere Informationen zum Film

sowie zu den Vorstellungen finden Sie

auf raindrop-film.ch.

Nachhaltigeren Umgang

beim Konsum von Alkohol

GASTKOLUMNE

SCHAFFHAUSEN

Maxim Mäder, Präsident Jugendparlament

Letzte Woche

fuhr ich mit

dem Auto durch

Deutschland

und machte da

ausnahmsweise

mal nicht meine

Musik an, sondern schaltete das Radio

ein. Der Moderator pries dann einen

Beitrag an, in dem es um die Auswirkungen

von Alkohol ging. Oder

wie er es formulierte: «Was macht das

mit seinem Körper, wenn man keinen

Alkohol konsumiert?»

Dieser Beitrag war im Rahmen des

sogenannten «Dry January», eine

internationale Initiative, bei der es, wie

man im Namen auch schon erkennen

kann, darum geht, im Januar keinen

Alkohol zu konsumieren. Das Ziel ist

eine nachhaltige Verbesserung im Umgang

mit Alkohol.

Ich bin der Meinung, dass Alkohol

diese Art von Substanz ist, mit der in

unserer Gesellschaft viel zu verharmlosend

umgegangen wird, was des

Weiteren ihren Schaden nochmal

substanzieller macht. Man denke nur

an folgende Zahlen des Bundesamtes

für Gesundheit: 250 000 Alkoholabhängige

in der Schweiz, vier Prozent

mit einem chronisch risikoreichen

Konsum und rund 1600 Menschen,

die ihr Leben jährlich durch Alkohol

verlieren. Auch unserer Volkswirtschaft

schadet der Alkohol unter

anderem durch Krankheit, Tod und

niedrigere Produktivität. Die Bierund

Spirituosensteuer machen diese

finanziellen und menschlichen Verluste

nicht wett.

Einen Lichtblick am Ende des Tunnels

gibt es aber trotzdem, unter Jugendlichen

gibt es – beziehungsweise gab es

zumindest – einen Abwärtstrend im

Alkoholkonsum. Auch beim Tag der

politischen Bildung (Demokratie am

Rhy), wo das Erziehungsdepartement

zusammen mit dem Jugendparlament

Schaffhausen jungen Menschen Politik

näherbrachte, fand ich es faszinierend

zu sehen, wie sich andere Jugendliche

auch Gedanken machten über Rauschmittel,

deren Auswirkungen und wie

wir diese beantworten sollten. Da ging

es aber um E-Zigaretten, sogenannten

Vapes. In diesem Zusammenhang

haben sich die Jugendlichen überlegt,

ob Verbote die Lösung sind, sie waren

sich aber nicht sicher und setzten dann

eher auf präventive und bildende Massnahmen.

Einen krassen Ansatz in der

Alkoholpolitik fährt Schweden, wo der

Staat ein Monopol auf hochprozentigere

Getränke hat.

Sind wir aber ehrlich: In dieser ganzen

Thematik bin ich natürlich ein Moralapostel,

ich trinke selbst ab und zu

alkoholhaltige Getränke. Ich möchte

einfach, dass wir über dieses Thema

mehr und ernsthafter sprechen, denn je

nach dem schadet Alkohol uns selbst,

unseren liebsten oder der gesamten

Gesellschaft. Daher finde ich es gar

nicht so verkehrt, sich auch mal einen

alkoholfreien Januar zu gönnen.

Kleine Anfrage mit

explosivem Knalleffekt

Feuerwerke spalten nicht nur in Neuhausen die Meinungen.

Nun muss sich der Gemeinderat mit einer Kleinen

Anfrage von Einwohnerrätin Sara Jucker beschäftigen.

POLITIK

NEUHAUSEN

Ronny Bien

Das neue Jahr wurde überall mit verschiedenen

kleinen, privaten Feuerwerken

begrüsst, was nun in Neuhausen eine

kontroverse Diskussion ausgelöst hat.

Während einige den Brauch als festen

Bestandteil von Feierlichkeiten sehen,

klagen andere über die negativen Begleiterscheinungen.

Tierhalter bemängeln die

Belastung ihrer Tiere durch den Lärm,

und auch die Umwelt nimmt durch liegengebliebene

Feuerwerksreste Schaden.

Besonders kritisch ist, dass Feuerwerkskörper

nicht nur in der Silvesternacht,

sondern auch vorher und danach gezündet

wurden, entgegen den klaren Vorgaben

der Polizeiverordnung. Diese erlaubt

Feuerwerke ausschliesslich am 1. August

und beim Jahreswechsel. Darüber hinaus

verbietet sie das Belästigen von Personen

sowie das Verunreinigen öffentlicher

Flächen. Dennoch fanden sich in den

Tagen nach Silvester an zahlreichen Or-

Die Diskussionen rund um das Ablassen von Feuerwerksmaterial sorgt für Zündstoff, da vielerorts

nicht mehr die nötige Verantwortung an den Tag geleget wird.

Symbolbild: zVg.

ten Feuerwerksüberreste. Von kleinen

Müllansammlungen bis hin zu ganzen

Abfallbergen musste die Gemeinde aufwendige

Reinigungsarbeiten organisieren.

Solche Vorfälle werfen die Frage auf,

ob die bestehenden Regeln ausreichen,

um Ordnung und Sauberkeit sicherzustellen,

oder ob strengere Massnahmen

nötig sind. Auch Umweltorganisationen

kritisieren, dass private Feuerwerke immer

wieder für vermeidbare Umweltverschmutzungen

sorgen.

Kleine Anfrage zum Feuerwerk

SVP-Einwohnerrätin Sara Jucker hat

eine Kleine Anfrage an den Neuhauser

Gemeinderat gestellt, um die Problematik

rund um die Feuerwerke aufzugreifen.

In ihrer Anfrage verlangt sie detaillierte

Angaben zu den Reinigungskosten

und dem Arbeitsaufwand, der für die

Entfernung der Abfälle notwendig war.

Weiter möchte sie wissen, ob Personen

gebüsst wurden, die Feuerwerkskörper

ausserhalb der erlaubten Zeiten gezündet

haben oder für Umweltverschmutzungen

verantwortlich waren. Sollte es

keine Bussen gegeben haben, interessiert

sie, welche Gründe dafür ausschlaggebend

waren. Darüber hinaus stellt sie

die Frage, welche Massnahmen der Gemeinderat

plant, um diese Art von Belästigungen

und Verschmutzungen in

Zukunft zu verhindern.

Gesellschaftsproblem

Neuhausen ist dabei bei Weitem kein

Einzelfall – die Debatte über Feuerwerke

zeigt eine gesellschaftliche Entwicklung

auf, die sich nicht nur schweizweit beobachten

lässt. Ob strengere Regulierungen

das Problem lösen können oder ob es ein

Umdenken in der Gesellschaft braucht,

wird die sich anbahnende Grundsatzdiskussion

erweisen. Die Ergebnisse dieser

Überlegungen, die sich nun der Neuhauser

Gemeinderat machen muss, könnten

vielleicht auch ein Anstoss sein, mehr

Verantwortung im Umgang mit Umwelt

und Ordnung zu übernehmen.


Bock | Dienstag, 14. Januar 2025 3

Nachrichten

Fakten anstelle von Emotionen

Der «Bock» bringt jede zweite Woche von Daten untermauerte Feststellungen zu wichtigen Themen, welche die öffentliche Diskussion, oft auch

Kampagnen zu Initiativen oder Referenden, prägen. Am Beispiel der ersten Aussage des IWP zeigen wir auf, weshalb es wichtig ist, Untersuchungen

ergebnisoffen zu führen: Wer solche Themen anschneidet, muss bereit sein zu akzeptieren, dass das Ergebnis der Analyse nicht die «erhoffte» These

untermauert, sondern möglicherweise das Gegenteil beweist. Unzutreffende Aussagen werden zwar durch hartnäckiges Wiederholen nicht «richtig»

– aber leider glauben immer Leute solchen «Erzählungen» und verhalten sich bei Wahlen und Abstimmungen entsprechend.

WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT

SCHWEIZ

Sandro Zoller

«Ungleichheit» ist ein beliebtes Thema

in der Politik sowie den Medien. Auch in

der Schweiz wird darüber ein reger Diskurs

geführt. Dabei dominieren oft kaum

durch eine saubere Analyse der Daten

untermauerte Aussagen. Es wird so ein

Bild gezeichnet, das von einer immer

grösser werdenden Kluft zwischen Arm

und Reich in der Schweiz spricht. Aber

steht es wirklich so schlecht um die Einkommensverteilung

in der Schweiz? Der

Verteilungsradar 2024, erarbeitet vom

IWP, dem Forschungsinstitut für Schweizer

Wirtschaftspolitik an der Universität

Luzern, analysiert die Einkommens- und

Vermögensverteilung in der Schweiz umfassend.

Dabei beleuchtet er sowohl Herausforderungen

der heutigen Zeit als auch

langfristige Entwicklungen; er greift nur

auf harte Fakten zurück, nicht auf subjektive

Einschätzungen oder Emotionen.

Und genauso verfährt das IWP in seinen

Analysen zu anderen wichtigen Fragen:

Daten ermitteln, Ergebnis akzeptieren –

auch wenn es überrascht, oder gar im Widerspruch

zu den eigenen Erwartungen,

und somit zum «Mainstream» steht.

Einkommensverteilung

in der Schweiz ist seit 100 Jahren stabil

Gemäss dem IWP-Verteilungsradar 2024

ist die Einkommensverteilung in der

Schweiz seit etwa 100 Jahren stabil. Auch

in jüngster Zeit hat sich daran nichts Nennenswertes

geändert. Die Top-10-Prozent

Verdiener erwirtschaften etwa 30 Prozent

aller Einkommen. Die obersten ein Prozent

vereinen rund zehn Prozent des Gesamteinkommens

auf sich.

Ein Ländervergleich zeigt zudem, dass

in der Schweiz die Markteinkommen

(vor Umverteilung) besonders gleichmässig

verteilt sind. Nach der Umverteilung

liegt die Eidgenossenschaft im

OECD-Mittelfeld (Organisation für

wirtschaftliche Zusammenarbeit und

Entwicklung). Dies rührt wahrscheinlich

daher, dass aufgrund der relativ kleinen

Einkommensungleichheit die Umverteilung

geringer ausfällt.

Die im Vergleich mit anderen Ländern

eher geringe Einkommensungleichheit

vor Umverteilung sei, so das IWP, das

Resultat wichtiger institutioneller Faktoren.

Dazu gehören das flexible duale

Bildungssystem, der agile Arbeitsmarkt,

die direkte Demokratie und das föderale

System der Einkommenssteuern.

Reiche bezahlen

über 50 Prozent der Steuern

Für 54,5 Prozent der Bundes-, Kantons-,

Gemeinde- und Kirchensteuer sind die

obersten zehn Prozent der Einkommensbezüger

«verantwortlich». Die obersten

ein Prozent der Einkommen zahlen

23,2 Prozent der Steuereinnahmen. Dagegen

ist ein Viertel der Haushalte ganz

von der direkten Bundessteuer befreit.

Diese Daten zeigen die starke Abhängigkeit

der Steuereinnahmen vor allem

in Gemeinden sowie Kantonen von den

Top-Einkommen; da und dort besteht

ein gewisses Klumpenrisiko bezüglich

Steuereinnahmen.

Trotz der stabil gebliebenen Einkommensverteilung

– eine durch Daten

unterlegte Feststellung – glauben immer

mehr Personen, dass die Ungleichheit

bezüglich Verteilung der Einkommen

zunehme. So wünscht sich ein immer

grösser werdender Anteil der Schweizer

Vermögenden Menschen wird teilweise nachgesagt, dass sie finanziell zu wenig für das Gemeinwohl in der Schweiz beisteuern. Dabei liegt der

Steueranteil der obersten zehn Prozent der Einkommensbezüger bei mehr als 54 Prozent.

Bild: Pexels

Bevölkerung, dass der Staat die Einkommensunterschiede

verringert. Stimmten

1987 noch zwölf Prozent dieser Aussage

zu, sind es heute 22,8 Prozent.

Zugenommen hat dagegen in den letzten

Jahren die Ungleichheit bezüglich Verteilung

der Vermögen. Allerdings sind die

Aussagen dazu beim Vergleich mit anderen

Ländern dahingehend zu prüfen, ob für

die Analyse der Schweizer Daten auch die

hohen Pensionsguthaben berücksichtigt

wurden (was oft nicht der Fall ist). Zudem

ist zu beachten, dass ein Teil der Veränderungen

der Verteilung auf den Zufluss ausländischen

Vermögens und auf die Steigerung

der Werte von Unternehmen, Aktien

und Immobilien als Folge der tiefen Zinsen

zurückzuführen ist.

Kampagne zur Aufklärung

Das IWP macht seine Forschungsergebnisse

öffentlich, um möglichst

viele Menschen zu erreichen. Der Verteilungsradar

spielt dabei eine zentrale

Rolle für die politische und gesellschaftliche

Debatte. Aus Sicht des IWP gibt

es nebst diesem Thema weitere, die der

Aufmerksamkeit bedürfen. Aus diesem

Grund erscheint alle zwei Wochen ein

«Block im Bock» mit faktenbasierten

Informationen und Daten, die Licht in

die oft emotional und subjektiv geprägten

Diskussionen bringen sollen.

Intransparente Preise, keine Rückerstattung: Lotterie bei den Skitickets

Die Preise vieler Skigebiete sind intransparent, zudem ist die Rückerstattung bei Unfall, Krankheit und bei Betriebseinschränkungen

sehr uneinheitlich: Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung des Konsumentenschutzes. Er hat zwölf Destinationen mit dynamischen

Preisen bezüglich Preistransparenz und Rückerstattungsbedingungen untersucht.

PREISGESTALTUNG

SCHWEIZ

Stiftung für Konsumentenschutz

St. Moritz, Zermatt sowie der Chäserrugg geben weder den Maximalpreis an noch sehen sie eine

Rückerstattung oder einen Umtausch ohne Aufpreis vor.

Grafik: zVg.

Viele Schweizer Skigebiete verkaufen ihre

Abos und Tickets zu dynamischen Preisen.

Diese ändern je nach Haupt- oder Nebensaison,

Wochentag oder Buchungszeitpunkt.

Selbst die Wetterprognosen können

einen Einfluss haben. Da die Sportwochen

vor der Türe stehen, fragen sich viele Skifahrerinnen

und Skifahrer und besonders

Familien, wann der beste Zeitpunkt ist, um

die Abos und Tickets zu kaufen. Die Skigebiete

raten lediglich, möglichst früh die

Tickets zu besorgen.

Teilweise sind Minimal- und

Maximalpreise nicht bekannt

Der Konsumentenschutz kritisiert, dass Vergleiche

– auch zwischen den Skigebieten

– wegen den wechselnden Preisen äusserst

schwierig sind. Er hat deshalb die Preise und

Rückgabe- und Umtauschbedingungen von

zwölf Destinationen mit dynamischen Preisen

unter die Lupe genommen. Die Umfrage

zeigt, dass sechs Gebiete nicht einmal bekannt

geben, welches ihre Minimal- und vor

allem Maximalpreise sind. Ohne diese Angaben

bleibt unklar, ob ein Preis verhältnismässig

günstig oder teuer ist. Oft fehlt auch

ein sichtbarer Preisverlauf, der den Konsumenten

hilft, die Kosten einzuordnen.

«Es besteht der Verdacht, dass die Skigebiete

dieses Preissystem nicht nur nutzen, um

die Besucherströme zu steuern, sondern

auch, um möglichst viel Profit zu generieren»,

kritisiert Konsumentenschutz-Geschäftsleiterin

Sara Stalder. Das hat gemäss

Stalder Folgen für die Gäste: «An Spitzentagen

kann es zu völlig überhöhten Preisen

kommen. Darunter leiden vor allem Familien,

welche nicht unter der Woche oder in

der Nebensaison auf die Piste können. Für

sie ist Skifahren ohnehin sehr teuer».

Rückerstattung gegen weiteres Aufgeld

Wer den Rat der Skigebiete befolgt und seine

Tickets weit im Voraus kauft, muss jedoch

auch die Rückerstattungsbedingungen

beachten: Sechs Skigebiete – Aletsch Arena,

Chäserrug, Crans-Montana, Engadin,

Gstaad, St. Moritz und Zermatt – gewähren

keine Rückerstattung auf Tagestickets.

Wer nicht das Risiko eingehen will, wegen

Krankheit, Unfall oder Betriebseinschränkungen

viel Geld in den Schnee zu setzen,

kann teilweise eine Versicherung abschliessen

– gegen einen weiteren Aufpreis. «Wir

verlangen von diesen Skigebieten, die Preise

Anzeige

Wussten Sie, dass:

transparent und vergleichbar zu gestalten

und den Konsument:innen bei der Rückerstattung

nicht noch zusätzliche Kosten

aufzubürden», fordert Sara Stalder.

Sessellift in Zermatt.

Bild: Sandro Zoller

Die Top 10 % der Verdiener bezahlen

54,9 % aller Einkommenssteuern.

Quelle: Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik


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Bock | Dienstag, 14. Januar 2025

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Zitronen-Erbsen-Risotto mit Mandeln

für 4 Personen

Zutaten:

1 EL Butter

1 Zwiebel, fein gehackt

300 g Risottoreis

1 dl Weisswein

150 g Tiefkühl-Erbsen

1 l Gemüsebouillon

100 g Reibkäse,

z. B. Emmentaler/Gruyère

1 Zitrone, heiss abgespült,

Schale abgerieben,

Saft ausgepresst

1 EL Butter

Salz, Pfeffer

1/4 Bund Peterli, fein gehackt

25 g gehobelte Mandeln,

geröstet

Zubereitung:

1. Butter in einer Pfanne erwärmen.

Zwiebel darin andünsten, Risotto

hinzufügen und kurz mitdünsten.

2. Mit Wein ablöschen, Hitze

reduzieren, Erbsen und so viel

Bouillon hinzugeben, bis der Reis

bedeckt ist. Sobald der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat, unter ständigem Rühren

nach und nach restliche Bouillon hinzugeben. Weiterköcheln, bis der Reis bissfest ist.

3. Pfanne von der Platte nehmen, Reibkäse, Zitronenschale und -saft, sowie Butter

daruntermischen, würzen und 5 Minuten zugedeckt stehen lassen.

4. Risotto anrichten, mit Peterli und Mandeln garnieren.

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

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Bock | Dienstag, 14. Januar 2025 5

Gesellschaft

Für Gerechtigkeit

und gegen Macht

Sie steht gerne früh auf, ist bis zu einem gewissen Grad schüchtern –

doch für Chancengleichheit lehnt sie sich auf. Grossstadtratspräsidentin

Angela Penkov über ihre Ziele, Wünsche und anstehende Veränderungen.

«wäre bestimmt

diskussion wert»

Der Zufall habe während ihrer politischen Laufbahn immer wieder eine

entscheidende Rolle gespielt, verrät SP-Kantonsrätin Eva Neumann. In

diesem Jahr trägt sie den Titel als höchste Kantonsschaffhauserin.

Angela Penkov weiss aus eigener Erfahrung, dass es Mut

braucht, nach vorne zu stehen. Bild: Claudia Riedel

POLITIK

SCHAFFHAUSEN

Claudia Riedel

Angela Penkov malt sich gerne Worst-Case-Szenarien

aus. «Natürlich macht mich das nervös. Aber so bin

ich auf alles vorbereitet», lacht sie. Und Vorbereitung

ist ihr wichtig. In ihrer Rolle als Schulleiterin

im Lindenforum, als Lehrperson sowie in ihrer neuen

Funktion als Grossstadtratspräsidentin. «Gerade

weil ich vom Typ her eher chaotisch und unordentlich

bin.»

Vor einer Woche wählte der Grosse Stadtrat sie zur

Präsidentin und damit zur höchsten Stadtschaffhauserin.

Ein Titel, mit dem Angela Penkov gar nicht so

viel anfangen kann. «Ich bin kein

Machtmensch und mag keine Hierarchien.»

Kein Wunder also, hatte

sie das Präsidium gar nicht auf dem

Schirm, «bis mich die SP vor drei

Jahren auf die Laufbahn schickte.»

Ihre Zurückhaltung ist ein typisches

Beispiel für ein Phänomen, das viele

Frauen kennen: die eigenen Fähigkeiten

zu unterschätzen. Auch Angela

Penkov kämpft damit – trotz ihres

schnellen politischen Aufstiegs.

Sie startete in der Alternativen Liste,

war dort Co-Präsidentin, Mitglied im Stadtschulrat,

wechselte nach der Auflösung der Partei zur SP, war

Nationalratskandidatin und gerade erst hat sie die

Wahl in den Kantonsrat geschafft: «Das war eigentlich

ein längerfristiges Ziel, damit habe ich noch gar

nicht gerechnet.» Und auch ihre Partei nicht. Doppelmandate

sind bei der SP nicht vorgesehen. Darum

gibt es für Penkov jetzt eine Ausnahmeregelung.

Wäre lieber ins Werken als in die Handzgi

Eine Rebellin war sie schon immer. Gerechtigkeit

war ihr stets ein Anliegen. «Schon als Kind habe ich

mich gefragt, warum nicht alle Familien die gleichen

Voraussetzungen haben und warum ich als Mädchen

nicht das Gleiche darf wie die Jungs.» So wäre sie

nämlich lieber ins Werken als in die Handzgi. Schon

damals hat sie sich aufgelehnt. Hat gegen Jacques

Chiracs Atomwaffentests demonstriert: «Wir liefen

Anzeige

«Ich habe mir

immer gut überlegt,

wann ich

was sage»

Angela Penkov

aus dem Klassenzimmer und dachten, wir verändern

die Welt.» War später im alternativen Zürcher Umfeld

regelmässig an Demos dabei. Doch erst mit dem

Umzug von Zürich nach Schaffhausen kam sie in

die Politik. «Ich habe erst spät erkannt, dass meine

Denkweise schon immer sehr politisch war.»

Seit 14 Jahren ist Schaffhausen ihre Heimat. «Wenn

ich durch die Stadt laufe, bin ich einfach glücklich»,

so die Mutter eines Teenagers. Die Menschen seien

hier offen und entspannt.

Angela Penkov mag den Abend: «Mit Freunden in

einer Bar sitzen und danach vielleicht noch tanzen

gehen.» Aber auch den Morgen: «Egal, was war, ich

stehe immer früh auf.» Zum Abschalten schaut sie

gerne Kochsendungen oder taucht unter: «Am liebsten

in der Rhybadi.» Und wenn sie unterwegs nicht

angesprochen werden möchte, setzt sie ihre Kopfhörer

auf, hört einen Podcast, ABBA, Bach oder wenn

sie eine extra Portion Empowerment braucht auch

mal einen Disney-Song.

Sich selbst und andere stärken, ist ihr ein Anliegen.

Chancengleichheit ist für sie ein Herzensthema. Sei

es in der Bildung, zwischen den Geschlechtern, bei

der ärztlichen Versorgung oder eben auch im Grossen

Stadtrat.

Das Glöggli etwas öfters läuten

Darum werde sie vermutlich das Glöggli auch etwas

öfters läuten als ihr Vorgänger. Zum Beispiel bei Zwischenrufen:

«Die finde ich unglaublich störend», so

die SP-Politikerin. «Da werden Leute – oft Frauen –

unnötig verunsichert.» Ihr ist wichtig, dass sich alle

im Rat wohlfühlen. «Egal, ob sie eine laute oder leise

Stimme haben.»

Denn es brauche Mut, vorne zu stehen und etwas zu

sagen. Das wisse sie aus eigener Erfahrung. «Ich habe

mir immer gut überlegt, wann ich was sage.» Vielleicht

auch, weil sie sich nicht immer getraut habe.

Eine Sitzung zu leiten, das traut sie sich aber sehr

wohl zu. «Das ist genau mein Ding, das liegt mir und

dabei bin ich hochkonzentriert.»

Um die Zusammenarbeit der verschiedenen

Fraktionen im Grossen

Stadtrat zu fördern, will sie die Kommissionsarbeit

stärken. «Die Leute

in den Kommissionen sollen zu Lösungen

kommen, ohne dass man sie

danach im Rat torpediert», so Penkov.

Hier müssten sich einige «meist

männliche» Ratsmitglieder an der

Nase nehmen. «Ist es denn immer

nötig, nochmals für die Tribüne zu

entgegnen?»

Trotz der Streitereien, die ihrer Meinung

nach niemanden voranbringen, fühlt sie sich

im Parlament wohl. In einer Exekutiven sieht sie sich

eher nicht. «Ich sehe mich eher als Aktivistin und

nahe an der Basis. Die kreativen Kampagnen – das

würde mir fehlen.»

Ein neuer Nebenjob als Türsteherin?

Aber wer weiss. Angela Penkovs bisherige Politlaufbahn

hat gezeigt, wie schnell es gehen kann. Beruflich

kommt schon bald etwas Neues. Ihre Stelle als

Schulleiterin und Lehrerin im Lindenforum gibt die

46-Jährige diesen Sommer auf, weil sie Lust hat, etwas

zu machen, was sie noch nie gemacht hat. «Ich

könnte mir einen neuen Nebenjob gut vorstellen,

zum Beispiel als Türsteherin im TapTab oder Glacé-

Verkäuferin im El Bertin.» Und auch hier gäbe es vermutlich

das eine oder andere Worst-Case-Szenario,

das sie sich ausmalen könnte.

POLITIK

SCHAFFHAUSEN

Ronny Bien

Sie ist gerade frisch im Pensionsalter angekommen. «Ich

habe Freude. Soeben ist gerade meine zweite AHV-Auszahlung

erfolgt», strahlt SP-Kantonsrätin Eva Neumann.

Doch anstatt die Idylle des Ruhestands zu geniessen,

will sie es nochmals wissen: 2025 vertritt sie als

höchste Kantonsschaffhauserin die Rolle als Präsidentin

des Kantonsrats. Sie ist notabene die neunte Frau in diesem

Amt und die erste weibliche Nachfolgerin seit 17

Jahren nach Jeannette Storrer. «Für mich ist das eine

komfortable Situation, denn so kann ich mich vollumfänglich

dem Amt hingeben und muss nicht zwischen

Job und politischen Terminen abwägen.» Und doch

habe sie Respekt vor der Aufgabe und begegne dieser mit

Demut, erklärt sie ihre leichte Nervosität. Diese sei auch

etwas vorhanden, weil sie selten Interviews gebe und wenig

im Rampenlicht stehe. «Ich bin auch nicht in den

sozialen Medien vertreten», scheut sie diese Kanäle wie

Weihwasser. Politisiert wurde Eva Neumann vor weit

über 40 Jahren. «Ich gehörte noch zu denen, die gegen

das ‹Fräulein› kämpften», erinnert sie sich an die Anfänge,

wo sie sich der SP anschloss. Neumann fand ihre

Berufung früh im sozialen Bereich. «Ich bin für die absolute

Gerechtigkeit. Klar, während vierzig Jahren hat sich

vieles verbessert, aber am Ziel sind wir noch lange nicht.»

Besonders Altersarmut, die Frauen häufiger betrifft, ist

ein Thema geworden, das ihr am Herzen liegt.

Im Herzen Stadtschaffhauserin geblieben

Geboren in Aarau, kam sie mit drei Jahren nach Schaffhausen.

Nach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung

zur Luftverkehrsangestellten bei der Swissair und verbrachte

eine Zeit im Ausland, bevor sie als Englischlehrerin

in die Heimat zurückkehrte. In Beringen liess sie

sich mit ihrem Mann Ebbo nieder, gebar zwei Töchter

und schaffte im Herbst 2008 als Nachfolge von Beat

Schwyn den Sprung in den Beringer Gemeinderat, wo

sie bis 2016 als Sozialreferentin politisierte. Auf eine dritte

Legislatur verzichtete sie, um sich dann bei der Ersatzwahl

am 19. Februar 2018 als Mitglied des Kantonsrates

als Nachfolgerin der zurückgetretenen Martina Munz

zurückzumelden. Sechs Jahre begleitete sie zudem die

kantonale GPK, davon zwei Jahre als Präsidentin.

In der Agglo – Eva Neumann spricht insbesondere Beringen

an – fehle oft der Altstadtcharme, es gebe wenig

bis keine Tagescafés, wenig Fluktuationen, geschweige

denn Bibliotheken. Es sei anonymer geworden. «Als

wir vor 30 Jahren nach Beringen zogen, wohnten etwa

2700 Menschen dort. Mittlerweile hat es doppelt so viele.»

Trotz aller Verbundenheit mit ihrem Wohnort ist

sie tief im Innern immer noch die Stadtschaffhauserin,

weshalb ein Teil ihres Lebensmittelpunktes nach wie

vor im Hauptort stattfindet, zumal sie bis vor Kurzem

18 Jahre lang im Arbeitersekretariat als Rechtsberaterin

arbeitete. «Ich liebe Kultur und Filme», schwärmt

Neumann, die in der Altstadt gerne Nischenkonzerte

besucht und Kinofilme in Originalsprache bevorzugt.

«Eine Bahnlinie? Klingt interessant»

Eine Herzensangelegenheit ist ihr der öffentliche Verkehr.

So ärgert sich Eva Neumann darüber, dass der

Viertelstundentakt mit der Bahn zwischen Beringen

und Schaffhausen zu Stosszeiten gekappt wurde. «Sehr

zum Nachteil des Rhytechs in Neuhausen, wo Hunderte

neu eingezogen sind.» Sie kritisiert, dass nebst

Neuhausen auch Beringerfeld nicht als Umsteigebahnhof

konzipiert wurde, bei dem die Busse direkt zu den

Gleisen hätten geführt werden können. «Da ging viel

Geld flöten.» Die neue Buslinie habe sie ausprobiert,

doch der hinkende Takt störe sie. «Der Fahrplan soll so

einheitlich als möglich sein, um sich die Fahrzeiten ring

merken zu können.» Spannend fände sie hingegen eine

Bahnlinie ins Randental, wie das zwischen 1862 und

1895 schon mal zur Diskussion stand, als von Stühlingen

via Schleitheim nach Beringen eine Strecke hätte

ins Leben gerufen werden sollte. «Das wäre bestimmt

eine Diskussion wert, wodurch die H14 entlastet werden

könnte.»

Eva Neumann fordert vom gesamten Kantonsrat Respekt

während den Ratssitzungen.

Bild: Ronny Bien

Eva Neumanns «grosse Kiste» ist die Story rund um das

Beringer Datacenter, welche seit April 2021 schwelt. Als

«ganz schlimm» bezeichnet sie die Situation, da der zusätzliche

Verbrauch von 350 Gigawattstunden pro Jahr –

etwa drei Viertel des kantonalen Strombedarfs – enorme

Ressourcen beansprucht, sowohl an Strom als auch an

Wasser für die Kühlung. «Ich befasste mich lange zuvor

schon damit und wusste, was auf uns zukommt. Darum

bin ich konsterniert darüber, dass so etwas möglich ist.»

Der Standort sei am völlig falschen Ort, da die Abwärme

nicht genutzt werden könne. «Das muss dorthin gebaut

werden, wo ein Wärmenetz entsteht.» Neumanns Lösung

sei eine Kombi aus Sonne, Photovoltaik und Windenergie.

«Auch mit der Gefahr einzelner Vogelschläge»,

zwinkert sie in Richtung Hemishofer Rotmilan-Posse,

die sie nicht verstehe. Und gibt hinterher: «Hände weg

von den AKW’s – und dem Rheinfall.»

Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn

Eva Neumann wurde Ende 2023 als Nachfolgerin von

Melanie Flubacher zur 1. Vizepräsidentin gewählt. «Ich

habe letztes Jahr akribisch genau auf die Finger von Erich

Schudel geschaut, um mich schlau zu machen», lacht sie.

Nun ist sie stolze Präsidentin, ist sich aber auch dessen

bewusst, dass sie politisch stillgelegt sei, wie sie sagt. «Je

nach Thema fällt mir das schwer, aufs Maul zu sitzen.

Doch das ist Usus.» Als höchste Kantonsbürgerin übernähme

sie ja nicht die Alleinherrschaft. «Meine Aufgabe

ist, dass ich die Sitzungen souverän durchbringe.» Dabei

appelliert Neumann an den Respekt, den sie vom Kantonsrat

erwartet. «Ein wichtiges Credo ist, dass Jede und

Jeder das Recht hat, die Meinung kundzutun, während

der Rest ohne Häme und Dreinreden zuhört. Da werde

ich eine gewisse Strenge zeigen,» übt sie sich mit einem

ernsten Blick. Auch Endlosschlaufen werden unterbunden,

mahnt sie, mit Sicht auf die lange Pendenzenliste,

die es abzuarbeiten gilt. Begrenzte Redezeiten, wie in

Bern, würden sicher effizientere Abwicklungen hervorrufen,

was die Präsidentin sogar begrüssen würde. Eva

Neumann ist stolz, den Kanton ein Jahr lang vertreten zu

dürfen. «Es ist eine Ehre, für unsere Region zu werben.

Und ich hoffe, dass ich dabei auch inspirieren kann.»

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Bock | Dienstag, 14. Januar 2025 7

Gesellschaft

Bock-SPLITTER

Beim Winter-Sale im Einkaufszentrum Rhy Markt Feuerthalen gibt es die attraktivsten

Angebote der Saison.

Bild: zVg.

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Wintersaison

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Januar sind alle im Schnäppchenjagd-Fieber.

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Hobby- und Freizeitartikel sind im

Januar 2025 zu absoluten Bestpreisen

erhältlich. Kundinnen und Kunden erwartet

zudem hervorragende Beratung

zu allen Produkten – und das alles unter

einem Dach.

Heute, 14. Januar, wird um 19.30 Uhr im Stadttheater

Schaffhausen «Das Wintermärchen» präsentiert. Davor

findet um 18.45 Uhr ein Talk zum Stück statt.

KULTUR

SCHAFFHAUSEN

Stadttheater Schaffhausen

In Sizilien ist alles Sonnenschein: König

Leontes, seine schwangere Frau Hermione

und Polixenes, König von Böhmen, frönen

ihrer gegenseitigen Liebe und Freundschaft.

Doch aus heiterem Himmel bezichtigt Leontes

seine Frau der Untreue mit Polixenes.

Trotz aller Beschwörungen der Hermione

und aller ihrer Bitten, wieder zur Vernunft zu

kommen, lässt Leontes seine Frau ins Gefängnis

werfen. Zudem redet er sich ein, die neugeborene

Tochter seiner Frau sei die Tochter

von Polixenes und lässt das Kind auf dem

Meer aussetzen. Als darauf auch noch der

gemeinsame Sohn Mamillius stirbt, bricht

Hermione unter der Last des Unglücks zusammen,

so dass man von ihrem Tod berichtet.

Von bitterer Reue geplagt, sieht Leontes

sein Unrecht ein, doch zu spät. 20 Jahre

Wünsche erfüllen –

auch mit kleinem Budget

Eine Kamera für die schönsten Winterfotos,

ein flotter Schlitten für das Schneevergnügen

oder doch lieber neue Kopfhörer für ein

einzigartiges Musikerlebnis? Der Winter-

Sale im Einkaufszentrum Rhy Markt Feuerthalen

erfüllt Wünsche, ohne das Budget

zu sprengen. Für zusätzliche Stimmung und

Vergnügen sorgen am 17. Januar ab 16.30

Uhr die «Hilari Wiiber» und ab 17.15 Uhr

die «Hilarimusik».

Alle Informationen zum Winter-Sale sind

auf rhymarkt-feuerthalen.ch.

Es sind noch Tickets auf der Homepage des Stadttheaters oder an der Abendkasse erhältlich.Bild: zVg.

Das Wintermärchen – von

William Shakespeare

später lebt das verloren geglaubte Kind unter

dem Namen Perdita als adoptierte Tochter

von einfachen Schäfern in Böhmen. Mit dem

Sohn des Königs Polixenes verbindet sie eine

heimliche Liebe. Auf einem ausgelassenen

Schafschurfest wird ihre Verbindung unerwartet

entdeckt, und die zwei fliehen vor

Polixenes’ Zorn ausgerechnet nach Sizilien.

William Shakespeare (1564–1616) schrieb

«A Winter’s Tale» um das Jahr 1611. Wie in

anderen Spätwerken verbindet Shakespeare

hochdramatische und tragische Handlungsstränge

scheinbar mühelos mit den Elementen

der Komödie und führt das Geschehen

zu einem Happy End. So erzählt «Das Wintermärchen»

sowohl von der zerstörerischen

Macht von Eifersucht und Tyrannei als auch

von der heilenden Wirkung von Liebe und

Vergebung. So tragisch und düster das Stück

beginnt, so fröhlich, hoffnungsvoll und komödiantisch

entwickelt es sich nach dem

Zeitsprung im zweiten Teil.

Humanisierte Tiere oder animalische Menschen? Der Karneval wird es zeigen..

Tierischer Spass in der

Bachturnhalle

Ein musikalischer Trip für die Familie: «Karneval der

Tiere» feiert Premiere in der Bachturnhalle und verbindet

Humor, Musik und tiefgründige animalische Fragen.

KULTUR

SCHAFFHAUSEN

Ronny Bien

Das Schauwerk Schaffhausen lädt am

Sonntag, 19. Januar, zum frechen, tierisch

unterhaltsamen Musiktheater «Karneval

der Tiere» ein. Das Stück für die

ganze Familie, ab 4 Jahren, basiert auf der

berühmten Komposition von Camille

Saint-Saëns. Auf der Bühne verwandelt

sich ein gewöhnlicher Klavierabend in

eine witzige und nachdenkliche Reise:

Ein hungriger Wanderer taucht auf, und

bald schlüpfen Löwen, Hühner und

Schildkröten aus der Musik. Die tierische

Welt übernimmt die Bühne, oder vielleicht

ist es doch der Mensch, der stört?

Begleitet wird das Geschehen von Emilien

Truche, der mit humorvollem Figurenspiel

begeistert, und Michael Sattelberger,

der die Originalmusik live interpretiert.

ein intensives Jahr mit

wichtigen Meilensteinen

GASTKOLUMNE

SCHAFFHAUSEN

Dr. med. Andreas Gattiker, Spitäler Schaffhausen

Das Jahr 2024 –

mein zweites Jahr

als Spitaldirektor

der Spitäler Schaffhausen

– war eine

sehr intensive

Zeit. Bei meinem

Arbeitsbeginn im 2023, habe ich mir

zwei persönliche Ziele gesetzt: Erstens

wollte ich eine Kultur fördern, die auf

Patientinnen und Patienten ausgerichtet

ist. Und ich bin glücklich, dass ich

in allen Bereichen engagierte Mitarbeitende

angetroffen habe, die jeden Tag

ihr Bestes geben und, wenn nötig, auch

mal eine Extrameile gehen. Als Beispiel

fällt mir ein Arzt der Notfallstation ein,

der einen fast 90-jährigen Patienten am

Abend behandelte. Der Patient durfte

am selben Abend wieder nach Hause.

Seine ebenfalls hochbetagte Ehefrau

war um 22 Uhr jedoch nicht mehr in

der Lage, von Stein am Rhein nach

Schaffhausen zu fahren, um ihren Ehemann

abzuholen. Da entschloss sich

der behandelnde Arzt, den Patienten

persönlich mit dem Auto nach Hause

zu fahren – ein wunderbares Beispiel

für die berühmte Extrameile, aber auch

eine schöne Geschichte für vorweihnachtliche

Nächstenliebe.

Eine weitere Priorität war die bauliche

Erneuerung, deren Finanzierung und

die Eckwerte drumherum. Als ich Anfang

2023 startete, hatten wir für das

Teilprojekt Spital-Neubau ein Bauprojekt

vorliegen, das nicht ausgereift war.

Dessen Überarbeitung und Weiterentwicklung

hat, wie bereits im Vorjahr,

Bild: zVg.

Barbetrieb ist ab 13.15 Uhr, die Vorstellung

beginnt um 14 Uhr.

Meisterwerk mit Witz

Die Inszenierung verbindet szenisches

Konzert mit kindgerechter Unterhaltung

und philosophischem Tiefgang.

Camille Saint-Saëns schrieb sein «Karneval

der Tiere» 1886 als humorvolle

Parodie, in der er Kompositionen seiner

Zeitgenossen zitierte. Nun wird das

Werk neu interpretiert: Mit wenigen

Worten, aber vielen Klängen und Szenen

hinterfragt das Stück humorvoll unsere

Beziehung zur Tierwelt – und zu unserer

eigenen Natur. Emilien Truche, preisgekrönter

Figurenspieler aus Stuttgart, hat

das Konzept entwickelt und bringt Erfahrung

aus Produktionen wie «Confetti»

oder «Raschel» mit. Das Ergebnis:

ein tierisches Vergnügen, das Gross und

Klein begeistert.

auch im 2024 viel Einsatz verlangt.

Dank einem hervorragenden Team

von internen und externen Fachpersonen,

haben wir seit Dezember 2024

nun ein sehr gutes Bauprojekt für das

Teilprojekt Spital-Neubau vorliegen,

das auch in der von der Regierung

beauftragten unabhängigen Überprüfung

sehr gute Noten bekam.

Mit dem überarbeiteten Bauprojekt

war definiert, WAS wir bauen werden.

Im zweiten Halbjahr 2024 wurde intensiv

an der Zusammenstellung einer

transparenten Gesamtkostensicht für

die bauliche Erneuerung der Spitäler

Schaffhausen gearbeitet, damit wir

wissen WIEVIEL alles kostet. Umso

mehr freue ich mich über den Entscheid

der Regierung, die bauliche

Erneuerung der Spitäler Schaffhausen

mit 70 Mio. Franken als Eigenkapitaleinlage

und rückzahlbaren, nachrangigen

Darlehen von max. 60 Mio. Franken

zu unterstützen und damit eine

zukunftsorientierte und wohnortsnahe

Gesundheitsversorgung für alle

Bewohnerinnen und Bewohner des

Kantons und der umliegenden Region

sicherzustellen. Dies wird nun durch

die zuständige politische Kommission

sowie den Kantonsrat diskutiert und

voraussichtlich im kommenden Jahr

zur Volksabstimmung kommen. Ich

freue mich auf den Dialog mit den

Schaffhauserinnen und Schaffhausern.

Nach zwei Jahren kann ich sagen, ich

bin angekommen, ich komme jeden

Tag gerne nach Schaffhausen und

arbeite sehr gerne mit den hochmotivierten

Mitarbeitenden der Spitäler

Schaffhausen zusammen, die täglich

ihr Bestes für unsere Patientinnen und

Patienten geben.

Richard Altorfer

Kari, verdattert: Wenn «die Rechten»

das Problem sind, warum stehen

die Eisen- und Betonbarrikaden dann

nicht vor den Moscheen, sondern um die

Weihnachtsmärkte herum?

Hätten Feuerwerkskörper, Böller

und Raketen vier Beine, ein schwarzes

Fell und Namen wie Pitbulll oder Rottweiler,

wären sie angesichts der Toten

und Verletzten und der Brandschäden,

die sie Jahr für Jahr an Silvester fordern,

längst verboten. Es gäbe in der Schweiz

26 kantonale Listen mit untersagten Feuerwerkskörpern.

Umgekehrt: Verursachten

Hunde auch nur einen Hundertstel

der medizinischen Schäden wie Kracher,

Mörser und Vulkane, Innenminister,

Regierungsräte und andere beflissen

populistische Politiker hätten vor Jahren

schon Gesetze und Initiativen zu deren

gänzlichem Verbot lanciert.

Luxus ist auch nicht mehr, was er mal

war. Seit sich jeder Investmentbanker,

jede Influencerin und jedes It-Girl, jeder

Drogenhändler und jeder einigermassen

erfolgreiche Sportler Rolex-Uhren,

Hermes-Accessoirs, Chanel-Täschchen

oder hässliche Balenciaga-Sneakers leisten

kann, verlieren die lächerlich teuren

Dinger langsam an Prestige und Wert.

Ausserdem: die gefälschten Louis-Vuitton-Taschen

für 100 Euro sind kaum

mehr von echten zu unterscheiden. Und

so nähert sich ein Teil der Welt langsam

dem diskreten Verhältnis der Schweizer

zu Luxus an: Platin-Portugieser, Max

Mara ohne Logo, Premium-Client bei

der UBS und Jura-Kaffeemaschine.

Quiet-Luxury, Swiss style: Man hat’s,

aber man zeigt’s nicht.

Haben Sie sich auch überlegt, einen

«Dry January» einzulegen? Der Versuch,

die Versuchung herauszufordern, wurde

in den ersten Tagen des neuen Jahres zur

weltweiten Mode. Warum nicht «trocken

bleiben» – wenigstens bis Tag 17?

Der 17. Januar ist nämlich ein spannender

Tag: am 17. des Jahres 1921 wurde

erstmals «Die zersägte Jungfrau» aufgeführt.

Wichtiger allerdings: am gleichen

Datum, nur ein Jahr vorher, begann in

den USA die Alkoholprohibition. Und

wie die ausging, wissen wir ja (Al Capone

lässt grüssen). Auch die Social-Media-Kommentare

sind kritisch: «In erster

Linie bringt der «Dry January» bei uns

im schönen Rheingau die Winzer zur

Verzweiflung. Sicher, für viele Bekannte

wäre er notwendig, aber zum Glück hat

das bisher noch keiner durchgehalten.»

(Der Kommentar könnte auch aus dem

Blauburgunderland stammen.)

Wer gewinnt: Faust, Geld oder Geist?

Spannende Zeiten! Putin hätte gerne

Ukraine, Baltikum, Georgien & Co.

und vernichtet dafür grad für Hunderte

Milliarden Material, Land und Menschen.

Trump hätte gerne Grönland, Panamakanal

und Kanada und wäre bereit,

ein paar Hundert Milliarden für Land,

Kanal und Menschen zu zahlen. Und Xi

Jinping? Hat längst, was er wollte: halb

Afrika, weite Teile von Südamerika und

Asien, dazu Uran- und andere Minen

sowie See- und Flughäfen überall auf der

Welt. Es scheint, «De Gschwinder isch

de Gschnäller» sei ein altes chinesisches

Sprichwort.

Gelesen und für bedenkenswert befunden:

Nicht alles, was gut ist, wird

besser, wenn es mehr wird.


8

Gesellschaft

Übergewicht richtig

messen: BRI oder BMI?

RATGEBERKOLUMNE

GESUNDHEITSTIPP

Rainer Brydniak, Spitäler Schaffhausen

Krankhaftes Übergewicht

nimmt weltweit

stark zu, nicht

nur in der westlichen

Welt, sondern auch

in Ländern wie

China, Indien und

vielen afrikanischen Staaten. Seit der Weltgesundheitsorganisation

(WHO) 1985

die «morbide Adipositas» als Krankheit

definierte, gibt es jedoch Schwierigkeiten

bei der genauen Klassifikation dieser Erkrankung.

Wann gilt jemand als «krank«

oder «besonders krank» und wann «eben

noch nicht»?

Für die Einordnung wurde zunächst

der Body-Mass-Index (BMI) verwendet,

eine Zahl, die sich aus Körpergrösse und

Gewicht berechnet. Ein höheres Gewicht

führt somit zu einem höheren BMI. Ab

einem Wert von 35 spricht man laut

Definition von «Adipositas Grad 2».

Problematisch ist jedoch, dass der BMI

keine Auskunft über das Fettverteilungsmuster

gibt, welches entscheidend für die

Schwere der Erkrankung ist. Besonders

das Bauchfett spielt hier eine wesentliche

Rolle. Es kann vorkommen, dass jemand

mit einem BMI von 36 gesundheitlich

stärker gefährdet ist als jemand mit einem

BMI von 52, obwohl die Zahlen einen

gegenteiligen Eindruck vermitteln.

Bezüglich Bauchfett treten häufig Missverständnisse

auf: Medizinisch wird

hier das Fett im Bauchraum und an den

inneren Organen gemeint, nicht das Fett,

das unter der Haut abgelagert ist, wie etwa

in Form einer Fettschürze.

Um die Fettverteilung besser zu erfassen,

wird zunehmend der Body-Roundness-

Index (BRI) verwendet, der zusätzlich

zum BMI auch Taillenumfang und

manchmal Hüftumfang berücksichtigt.

Allerdings gibt es bei der Messung des

Taillenumfangs gerade bei adipösen Menschen

häufig Fehlerquellen. Die genaue

Messstelle an der Taille zu finden, ist für

Laien oft schwierig, obwohl Anleitungen

es als einfach darstellen. Zudem ist der

BRI – auch wenn er korrekt gemessen

wurde – nicht das einzige Kriterium für

eine vollständige Einschätzung der Krankheitsausprägung.

Für eine umfassende und präzise Beurteilung

des Gesundheitszustands bleibt der

Gang zur Hausärztin, dem Hausarzt oder

einer spezialisierten Adipositas-Sprechstunde

unerlässlich.

Dr. med. Rainer Brydniak,

Leitender Arzt Klinik für Chirurgie

rainer.brydniak@spitaeler-sh.ch, spitaeler-sh.ch

Warum finanzielle Bildung uns alle betrifft

RATGEBERKOLUMNE

GESUNDHEITSTIPP

Ruth Mojentale, Ersparniskasse Schaffhausen

In einer immer komplexeren

und digitalisierten

Finanzwelt

steigen die Anforderungen

an die Vermittlung

von Finanzwissen

an Kinder

und Jugendliche. Das Lernziel «Verantwortungsvoller

Umgang mit Geld» in

der obligatorischen Schulbildung reicht

für umfassende Finanzkompetenzen

nicht aus. Studien zeigen, dass Schweizer

Kinder und Jugendliche viel Nachholbedarf

haben. Begriffe wie Inflation,

Zinseszins oder Risikomanagement sind

oft unbekannt.

Grundstein am Familientisch legen

Die Anforderungen an die Fähigkeiten der

Kinder und Jugendlichen, das Geld-ABC

zu verstehen und anzuwenden, steigen. Da

es an systematischer Finanzwissensvermittlung

in Schulen mangelt, sind vor allem

Eltern gefragt, diese Lücken zu schliessen.

Laut Analysen sind für 79 Prozent der

Kinder und Jugendlichen ihre Eltern die

wichtigste Quelle für Finanzwissen. Eltern

können durch systematische Vermittlung

von Finanzwissen den Grundstein für die

finanzielle Gesundheit ihrer Kinder legen,

indem sie mit ihrem eigenen Konsumverhalten

ein sind und wichtige Alltags-Finanzthemen

am Familientisch diskutieren,

wie zum Beispiel:

• Überlegtes Einkaufen und Vermeidung

von Impulskäufen

• Bedeutung von Verzicht und Sparzielen

• Wichtigkeit von Preisvergleichen und

Erkennen von Konsumfallen

• Umgang mit Taschengeld

• Kontrolle von Handyverträgen und

kostenpflichtigen Abos

• Vermeidung unkontrollierter digitaler

Geldabflüsse

Mit zunehmendem Alter werden finanzielle

Entscheidungen komplexer. Während

14-Jährige noch überlegen, welches

App-Abonnement sie sich leisten

können, geht es später um die Miete der

ersten eigenen Wohnung oder geeignete

Investments.

Die frühzeitige, kontinuierliche und altersgerechte

Vermittlung finanzieller

Grundlagen ist ein unverzichtbarer Bestandteil

der Bildung. Der Umgang mit

Bock | Dienstag, 14. Januar 2025

Ruth Mojentale, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Ersparniskasse Schaffhausen, beschäftigt

sich seit Jahren mit Finanzerziehung für Kinder und Jugendliche.

Bild: Pixabay

Geld sollte in das Familienleben integriert

werden. Fragen nach der Priorisierung

von Ausgaben, richtigem Sparen oder der

Funktionsweise eines Bankkontos sollten

regelmässig am Familientisch besprochen

werden. Diese Gespräche stellen wichtige

Weichen für eine spätere finanzielle

Unabhängigkeit.

Finanzielle Eigenständigkeit erlangt man

am besten durch einen strategischen Sparplan,

der über das klassische Sparkonto

hinausgeht. Eltern können Teenagern und

jungen Erwachsenen das Konzept und

die Vorteile eines Wertschriften-Sparplans

erläutern. Regelmässige Gespräche über

Finanzen und aktuelle Meldungen bilden

einen wichtigen Grundstein für die finanzielle

Gesundheit der Kinder. Dazu gehört

auch, dass Eltern ihre Teenager zu einem

Termin bei der (Haus-)Bank begleiten.

Podiumsgespräche mit Schweizer Persönlichkeiten

aus Wirtschaft, Kultur und Sport

Moderation: Stefan Balduzzi

Lisa Stoll

Ihre musikalische Laufbahn

begann Lisa Stoll im Alter von

6 Jahren mit dem Spielen der

Blockflöte. Zwei Jahre später griff

sie zum Cornet und begann damit

ihre grosse Leidenschaft zur Blasmusik.

Parallel zum Cornet entdeckt Lisa mit

10 Jahren das Alphorn.

Mit diesem Instrument gewann sie 2008

am Folklorenachwuchswettbewerb (mit der

Eigenkomposition «s’Vreni vom Dorf») den

Jurypreis. Im Jahr 2009, 13-jährig, feierte sie

mit dem klassischen Programm «des Mädchens

Wunderhorn» unter der Leitung von Paul W. Taylor

grosse Erfolge. Im September 2009 nahm sie mit

Carlo Brunner’s Komposition «Tanz der Kühe»

am Nachwuchswettbewerb des Musikantenstadls teil.

Sie schafft es dort auf den 1. Platz und qualifizierte

sich so für den Finale des Silvesterstadl. Dort gewann sie

und durfte die Nachwuchsauszeichnung «Stadlstern 2009»

mit nach Hause nehmen. Mit Carlo Brunner und Alex Eugster

produziert Lisa ab 2010 ihre ersten eigenen Alben.

Datum: Donnerstag, 20. Februar 2025 ab 11.30 Uhr

Programm: 12.00 bis 12.25 Uhr Talk

12.30 Uhr Apéro, Lunch und Networking

Ab 13 Uhr musikalischer Alphorn-Abschluss

auf dem Herrenacker (bei Schlechtwetter im Meetingpoint)

Eintritt: CHF 20.– inkl. Lunch und Getränke

Meetingpoint Schaffhausen

Haus zur Wirtschaft

Herrenacker 15

8200 Schaffhausen

Anmeldungen unter:

info@meetingpoint-sh.ch


9

Nachrichten

Bock

Clubs, Party, Ausgang

Goldene Zeiten sind vorbei.

Seite 14

Der «Bock» verlost

Karneval und Morricone.

Seite 11

Atelierstipendien des

Kantons Schaffhausen

Der Kanton Schaffhausen schreibt für das Jahr 2026

zwei Atelierstipendien in Berlin aus. Der monatliche

Zuschuss wird 2200 Franken betragen.

KULTUR

SCHAFFHAUSEN/BERLIN

Kanton Schaffhausen

Kristian Pilipovic musste zunächst noch kürzertreten oder aussetzen. Coach Horvat ist aber zuversichtlich.

Vorbereitung

ohne WM-Quintett

Bild: Matthias Meyer

Am 8. Januar rief Hrvoje Horvat seine Mannschaft zum Start der Vorbereitung

auf die zweite Saisonhälfte zusammen. Ein Testspiel und ein Turnier im französischen

Chambéry stehen für die Kadetten Schaffhausen auf dem Programm,

ehe sie am 5. Februar wieder mit einem Heimspiel gegen Bern in die Quickline

Handball League starten.

Das Atelier befindet sich in Berlin-Mitte

an der Rungestrasse 20 und besteht

aus einem Dachatelier zur künstlerischen

Arbeit und einer Wohnung im selben Gebäude.

Der Aufenthalt beträgt sechs Monate,

vom 1. Januar bis 30. Juni 2026 und

1. Juli bis 31. Dezember 2026, und wird

durch einen monatlichen Zuschuss von

2200 Franken an die Lebenshaltungskosten

unterstützt. Zur Bewerbung eingeladen

sind professionelle Kulturschaffende,

die entweder aus dem Kanton

Schaffhausen stammen (Bürgerrecht),

seit mindestens drei Jahren im Kanton

Schaffhausen wohnhaft sind, oder zu

einem früheren Zeitpunkt während mindestens

zehn Jahren im Kanton Schaffhausen

wohnhaft waren. Der Produktionsort

(Atelierstandort) gilt als Wohnort.

Bock-Vorschau

Bildlegende, Bildlegende, Bildlegende, Bildlegende,

Bildlegende

Bild: Pixabay

Bewerbungen sind alters- und spartenunabhängig

möglich.

Die Bewerbungsunterlagen können auf der

Website des Kantons Schaffhausen unter

Verwaltung/Erziehungsdepartement/Fachstelle

Kultur heruntergeladen oder bezogen

werden bei: Anmeldeschluss ist der 31. März.

HANDBALL

SCHAFFHAUSEN

Kadetten Schaffhausen, Andreas Joas

Nicht mit dabei sind aktuell die Schweizer

Nationalspieler Luka Maros, Mehdi

Ben Romdhane und Lucas Meister, die

von Nationaltrainer Andy Schmid für

den finalen WM-Kader nominiert wurden.

Meister war im letzten Testspiel

vor der WM in Stans in der 44. Spielminute

auf das Spielfeld zurückgekehrt

und meldete sich nach seiner Ende Oktober

erlittenen Knieverletzung dank

einer sehr intensiven Betreuung und

guter Reha wieder fit für die Weltmeisterschaft

in Dänemark, Norwegen und

Kroatien. «Meisti ist fit, aber wir gehen

keine gesundheitlichen Risiken ein», betont

Schmid. Seit November sei man im

steten Austausch den Kadetten. Odinn

Thor Rikhardsson wird mit Island teilnehmen,

Ariel Pietrasik mit Polen.

Testspiel und Turnier

Am Samstag, 18. Januar, kommt es

um 14 Uhr in Bregenz zum ersten

Test. Am darauffolgenden Freitag und

Samstag sind die Kadetten im französischen

Chambéry zu Gast. Im Rahmen

des «Tournoi des Alpes» treffen die

Orangen am Freitag im Halbfinale um

18 Uhr zunächst auf Gastgeber Chambéry

Savoie HB. Am Samstag, 18 Uhr,

wartet im Finale beziehungsweise Spiel

um Platz drei, um 16 Uhr, mit Saint-

Raphael VHB oder USAM Nîmes ein

weiterer Vertreter der höchsten Spielklasse

Frankreichs. Chambéry und die

Munotstädter lieferten sich vor einigen

Jahren bereits heisse Duelle in der

Champions League.

Die Termine

• Testspiel: Bregenz Handball

vs. Kadetten Schaffhausen, am

Samstag, 18. Januar, 14 Uhr, in

Bregenz

• Turnier in Chambéry: Tournoi

des Alpes mit Chambéry, Saint-

Raphaël und Nîmes, am Freitag

und Samstag 24. und 25. Januar

• Quickline Handball League:

Kadetten Schaffhausen vs. BSV Bern,

am Mittwoch, 5. Februar, 18.45 Uhr

• Mobiliar Handball Cup

Halbfinal: HC Kriens-Luzern

vs. Kadetten Schaffhausen, am

Samstag, 8. Februar, 20 Uhr, live

auf RED+

• Quickline Handball League:

Kadetten Schaffhausen vs.

HC Kriens-Luzern, am Samstag,

15. Februar, 18.45 Uhr

Intensive Vorbereitung in Schaffhausen

Neben Athletik, Ausdauer und Kraft

werden auch individuelle Analysen und

Trainingsreize gesetzt. «Die Spieler, die bei

der WM sind, werden viele Spiele haben»,

weiss der Kadetten-Coach. «Für die, die

hier sind, haben wir den Test und die drei

Tage in Frankreich mit dem Turnier geplant.»

So sollen alle im Rhythmus bleiben

und sich während der Abwesenheit der

Nationalspieler zeigen können. Kassem

Awad und Kristian Pilipovic mussten zunächst

noch kürzertreten oder aussetzen.

Horvat ist aber zuversichtlich, dass auch

sie bald wieder voll dabei sein werden. Für

die Kadetten gilt es vor der entscheidenden

Phase der Saison von Beginn an voll da zu

sein. Zunächst kommt der Tabellendritte

Bern am 5. Februar in die BBC Arena,

drei Tage später steigt der Kampf um das

Finalticket in Kriens. Horvat: «Wir haben

sofort zwei schwierige Begegnungen vor

uns. Da müssen wir uns richtig fokussieren

und bereit sein, unseren besten Handball

zu leisten.»

Tickets für Cup-Halbfinal in Kriens

Für den heissen Pokal-Halbfinal am 8. Februar,

20 Uhr, in der kleinen Krienser Krauerhalle

haben die Kadetten ein Kontingent

an Tickets für einen eigens eingerichteten

Gästesektor erhalten. Diese sind über die

Geschäftsstelle unter 052 644 54 54 und

geschaeftsstelle@kadettensh.ch zu erhalten.

Amateurtheater «Jestetter Lüüchte» im

Trottentheater Neuhausen. Bild: zVg.

«Sei lieb

zu meiner Frau»

Mit «Sei lieb zu meiner Frau» von

René Heinersdorff zeigt das Ensemble

des Amateurtheaters «Jestetter

Lüüchte» ein Boulevardstück vom

Feinsten. Bei rasantem Beziehungswirrwarr

und witzigen bis bissigen Dialogen

bleibt garantiert kein Auge trocken.

Karl ist der Ehemann von Mona, Familienvater

und ein erfolgreicher Verleger.

Er gönnt sich neben der Ehefrau

noch eine Geliebte, Sabrina. Allerdings

passt sie nach zwei Jahren nicht mehr so

richtig in seinen vollen Terminkalender.

Eines Tages platzt ein fremder Mann in

sein Büro und fordert ihn auf, sich besser

um seine Geliebte zu kümmern. Die

Affäre sei nicht romantisch und liebevoll

genug. Als sich der Fremde als Sabrinas

Mann, Oscar, vorstellt, nimmt die

Komödie ihren Lauf.

Am Freitag und Samstag, 17. und

18. Januar, 20 Uhr, hat es noch vereinzelte

Plätze.

(shb.)

Das Joscha Schraff Trio ist zu Gast auf der

Haberhaus Bühne.

Bild: zVg.

OHREN&SCHMAUS

im Haberhaus

Das Joscha Schraff Trio versprüht Leichtigkeit,

Lebensfreude und sinnliche Melancholie.

Ihr Sound ist getragen durch

starke Melodien und Harmonien. Bandleader

Joscha Schraff am Klavier, Xaver

Rüegg am Bass und Paul Amereller am

Schlagzeug ergänzen sich ideal. Die Vertrautheit

der Musiker führt zu Spielfreude

und dazu, dass sie die Musik bei

jedem Konzert neu zu erfinden scheinen.

Das Jazz-Trio um den Schaffhauser

Joscha Schraff spielt junge, kraftvolle

Musik, die sich rasch öffnet und eine

Sogwirkung entfaltet. Das Schaffhauser

Haberhaus lädt einmal im Monat zu

einer Reihe auf der Bühne ein. Die Idee

dahinter: regionale Kunstschaffende

treffen auf regionale Küche. Als Gaumen-Schmaus

kommen vegetarische

und qualitativ hochwertige Topfgerichte

auf den Tisch, die selbst geschöpft

werden. Die Tavolata mit Musik findet

am 16. Januar, 19 Uhr, statt. (shb.)

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vom Sonntag, 26. Januar, um 18 Uhr,

Kongresshaus, Zürich

Teilnahme: schaffhausen24.ch/dossiers/wettbewerbe | via Postkarte

an: Verlag Bock «Win», Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen |

schaffhausen24.ch | Einsendeschluss: 16. Januar, 12 Uhr

Lösung:

1 2 3 4 5 6 7 8

1 4 8 2 5 6 3 9 7

6 2 3 7 1 9 8 4 5

9 5 7 4 3 8 1 2 6

4 7 5 8 9 2 6 1 3

Lösung einsenden an wettbewerb@bockonline.ch oder an Verlag Bock, Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen. Einsendeschluss: Dienstag, 21. Januar.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösung Ausgabe Nr. 52: «Fondue». Die Gewinnerinnen und Gewinner werden persönlich benachrichtigt.

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2 8 1 6 7 3 4 5 9

3 6 9 1 4 5 7 8 2

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8200 Schaffhausen

Tel. 052 632 30 30

www.schaffhausen24.ch

Erscheinung

Wöchentlich, Dienstag

Verlag/Inserate

info@bockonline.ch

Redaktion

redaktion@bockonline.ch

Herausgeber

Prof. em. Dr. Giorgio Behr

Leitung

Sandro Zoller, Chefredaktor

Andreas Wittausch, Verlagsleiter

Francesco Berenati, Verkaufsleiter

Auflage

46 383 (WEMF 2021/22)

Vertrieb

Schazo AG, 8201 Schaffhausen

052 624 11 10

Druck

CH Media, 9015 St. Gallen

Abonnemente

Schweiz: CHF 80.– / Jahr

Ausland: CHF 130.– / Jahr

Partner


Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr. 01 | Dienstag, 14. Januar 2025

schaffhauser bauer

«Schnäggli-

Brüschtli»

HOF-GEZWITSCHER

VIRGINIA STOLL

Herzlich willkommen

liebe Leserinnen

und Leser in der

1. Ausgabe des

«Schaffhauser

Bauer» im Bock.

Mit viel Freude, aber auch mit einer

grossen Portion Respekt haben wir

diese zwei Seiten Schaffhauser Landwirtschaft

aufs Papier gebracht, denn

nebst unserer bisherigen Leserschaft,

folgen uns heute unzählige neue Augenpaare.

Die Inspiration zum Titel

«Hof-Gezwitscher» kam von unseren

Hof-Spatzen, deren Gezwitscher

und Lebensfreude täglich fasziniert.

So zwitschern wir hier meist ohne

Blatt vor dem Mund über dies und

das mit oder ohne landwirtschaftlichen

Bezug und immer bodenständig.

Passend zum Januar könnte ich

heute über all die schrecklichen Ausverkaufsangebote

lästern. Sale, Sale

und nochmals Sale, doch sind wir

mal ehrlich Fr. 299.– sind Fr. 300.–

mit einem Stützli Retourgeld. Und

so widmen wir uns heute lieber dem

Schönen, Herzigen und Bodenständigen.

Die Farbe orange-rot hat es

wohl den Vogelfreunden hier und

ennet der Grenze angetan. Der Vogel

des Jahres 2025 ist in Deutschland

der Hausrotschwanz und in der

Schweiz ist es das Rotkehlchen, auch

Rotbrüschtli genannt. Wussten Sie

übrigens, dass der Hausrotschwanz

ein echter Frühaufsteher ist, der lange

vor dem Sonnenaufgang mit seinem

Gezwitscher loslegt. Zum Tier des

Jahres 2025 wurde in Deutschland

der Alpenschneehase erkoren und bei

uns ist es die Hain-Schnirkelschnecke.

Bei Schnecken denke ich natürlich

sofort an zartspriessende Zuckerrübenpflänzli,

die über Nacht diesen

verfressenen Schleimern zum Opfer

fallen. Das Hain-Schnirkelschnäggli

ist jedoch ein nettes Schleimerli, mit

rechtsgedrehtem Häuschen verziert

mit bis zu fünf dunklen Bändern.

Die Nahrung besteht vor allem aus

welken und abgestorbenen Pflanzen,

zartgrüne Setzlinge werden links

liegengelassen. Da wir jetzt schon

beim Boden sind, sei auch noch der

Boden des Jahres 2025 erwähnt, der

Kalksteinboden «Rendzina». Der

Besitzer eines solchen Bodens ist im

wahrsten Sinne des Wortes «steinreich».

Zum Schluss meines Hof-Gezwitschers

wünsche ich Ihnen liebe

Leserinnen und Leser ein an Freude

und Gesundheit reiches neues Jahr

und frohes Erwachen mit dem zwitschernden

Rotschwänzli.

Kornkammer, Rapsöl-ProduzentenInnen, Weinbauern-/bäuerinnen, Alpleben, ObstproduzentInnen, MutterkuhhalterInnen, SchafwollproduzentenInnen, SchweinezüchterInnen: diese kurze Liste

zeigt bereits die grosse Vielfalt der Landwirtschaft in unserem Kanton. Und wir vom Schaffhauser Bauer sind mitten drin und erzählen darüber.

Bild: Nici Peter

Das Fenster zur Landwirtschaft

Der Schaffhauser Bauer zeigt die Landwirtschaft

hautnah. Er ist das offizielle Publikationsorgan des

Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Partner.

LANDWIRTSCHAFT

SCHAFFHAUSEN

Nici Peter

Die Zahl sinkt stetig: rund 60 Betriebe halten

Milchkühe im Kanton.

Bild: SHBV

Der Schaffhauser Bauer liefert wöchentlich

aktuelle Informationen über landwirtschaftliche

und landwirtschaftsnahe

Themen, die vor allem für den Kanton

Schaffhausen relevant sind. Nebst Diversem

für die Bauernfamilien soll der Schaffhauser

Bauer aber auch der nicht-bäuerlichen

Leserschaft, die Landwirtschaft

verständlich näherbringen. Mit unseren

Berichten von Hof und Feld, über vorund

nachgelagerte Betriebe und die Verarbeitung,

erhalten Sie vertiefte Einblicke

in verschiedenste und vor allem lebenswichtige

Kreisläufe. In der Landfrauen

Ecke gibt es immer hilfreiche Tipps, Ideen

und Berichte nach dem Motto «vielseitig

und sympathisch».

Gesichter der SH-Landwirtschaft

Der Kanton Schaffhausen hat eine äusserst

vielfältige Landschaft. Im Norden

die bewaldeten und zuweilen wilden Randenhügel

und im Süden das fruchtbare

Chläggi, welches aufgrund der klimatischen

und topografischen Bedingungen

für den Getreideanbau prädestiniert und

als Ostschweizer Kornkammer bekannt

ist. Vor 30 Jahren leisteten die Klettgauer

Bauern Pionierarbeit mit dem Anbau von

alten Getreidesorten wie Emmer, Einkorn

und Dinkel. Nebst Getreide werden aber

auch Sonnenblumen, Raps, Zuckerrüben

und Kartoffeln angebaut. Zu den Spezialkulturen

zählen Gemüse und Obst, sowie

der Anbau von Kürbis, Linsen, Lupinen,

Lein, Hirse, usw. Besonders zu erwähnen

ist die Weintraube. Der Weinbau hat eine

lange Tradition. Das Hauptanbaugebiet

liegt im Chläggi, wo sich die grösste zusammenhängende

Rebbaufläche der Deutschschweiz

befindet. Weitere Weinbaugebiete

findet man im Oberchläggi, im Reiat,

Stein am Rhein, Dörflingen, am Fusse des

Munots und Rüdlingen-Buchberg.

Betriebe und der Strukturwandel

Die Schaffhauser Bauern bewirtschafteten

2023 rund 16 112 Hektaren landwirtschaftliche

Nutzfläche. Diese teilt sich auf in

64 Prozent offenes Ackerland, 32 Prozent

Wiesen und Weiden (Futterfläche) und

Spezialkulturen. Diese Flächen werden von

498 Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet,

wovon 72 Prozent hauptberufliche Familienbetriebe

sind. Der Strukturwandel

in der Landwirtschaft ist auch im Kanton

Schaffhausen stark spürbar. So hat sich die

Anzahl Betriebe in den letzten 40 Jahren

halbiert, diese sind jedoch etwas grösser geworden.

Ein durchschnittlicher Betrieb bewirtschaftet

heute rund 41 Hektaren. Neben

Wachstum ist aber auch Spezialisierung

angesagt damit dem zunehmenden Wettbewerbsdruck

standgehalten werden kann. So

hat auch die Digitalisierung längst Einzug

gehalten in Form von Melkrobotern, GPSund

sensorengesteuerter Feldbearbeitung

oder dem Einsatz von Drohnen, z. B. zur

Rettung von Rehkitzen vor dem Mähen.

Nachhaltigkeit und Biodiversität

Die Schaffhauser Bäuerinnen und Bauern

tun sehr viel für die Natur und ihr Beitrag

zur Förderung der Biodiversität ist vorbildlich.

Rund ein Fünftel ihres Landwirtschaftslandes

bewirtschaften sie als Biodiversitätsförderflächen.

Dies ist fast dreimal

so viel, wie vom Bund vorgeschrieben. Umgesetzt

wird dies mittels 17 Vernetzungsprojekten

und dem Landschaftsqualitätsprojekt

Schaffhausen. Letzteres wird übrigens

von 90 Prozent aller Betriebe umgesetzt.

Diese Bewirtschaftungsmassnahmen dienen

alle der Lebensraumförderung von

seltenen Tieren, Insekten und Pflanzen.

Ausserhalb dieser Projekte fördern unsere

Bauernfamilien die Artenvielfalt zusätzlich

z. B. mit dem extensiven Anbau der Kulturen.

Der Erfolg ist sicht- und messbar.

So wurde das Klettgau von der Stiftung

Landschaftsschutz Schweiz mit dem Preis

«Agrarlandschaft des Jahres 2023 im Zeichen

der Biodiversität» ausgezeichnet.

Von traditionell bis speziell

Die Zahl der Tierhaltungsbetriebe im Kanton

sinkt kontinuierlich. Um am Markt

Bestand zu haben spezialisieren sich die

Schaffhauser Betriebe auf einzelne Tierarten.

Die Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

stetig und liegt aktuell bei rund 60 Betrieben.

Die Mutterkuhhaltung hat hingegen

leicht zugenommen und die grosse Nachfrage

nach Schweizer Geflügel ist bei der

Tierzahl deutlich zu spüren. Rinder- und

Schweinemastbetriebe gehören ebenfalls

zur Schaffhauser Landwirtschaft. Wichtig

zu wissen ist, dass rund 80 Prozent aller

Nutztiere in besonders tierfreundlichen

Haltungssystemen mit regelmässigem

Auslauf ins Freie gehalten sind. Nebst

den traditionellen Tierrassen, finden die

Schaffhauser Bauern aber auch gefallen an

Hirschen, Schafen, Gänse, Forellen und

Pro Specia Rara Rassen.

Agrotourismus:

Erlebnis Landwirtschaft

Neben der Produktion bietet die Schaffhauser

Landwirtschaft zahlreiche Erlebnismöglichkeiten.

Esel- und Alpakawanderungen,

Ferien auf dem Bauernhof,

Hofführungen u.v.m. erfreuen sich wachsender

Beliebtheit. Diese Angebote geben

Einblicke in den Alltag der Landwirtschaft

und fördern das Verständnis zwischen

Konsument und Produzent.

Nah dran an der Landwirtschaft

Die Schaffhauser Landwirtschaft ist ein

lebendiger Teil der regionalen Kultur.

Man denke dabei nur an die vielen traditionellen

Anlässe rund um den Weinbau.

Die Vielfalt, die gepflegte Landschaft, die

nachhaltige und regionale Lebensmittelproduktion

und der innovative Agrotourismus,

schaffen eine Verbindung zwischen

Tradition und Moderne.

All dies soll eine Einladung an die Gesellschaft

sein, die Landwirtschaft nicht nur

als Produktionssektor, sondern als Partner

und Gestalter der gemeinsamen und

nachhaltigen Zukunft zu sehen.

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Gemeinsam

für gute

Inhalte.


Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr. 01 | Dienstag, 14. Januar 2025 13

schaffhauser bauer

LANDFRAUEN ECKE

Schaffhauser Landfrauen

stellen sich vor

Es sind praxisbezogene Artikel über Küche

und Garten, über psychische und physische

Gesundheit, über das Soziale – das

Zusammenleben in der Familie, mit verschiedenen

Kulturen. Die Landfrauen

Ecke berichtet nicht nur aus der Schweiz.

Wir sind fünf Schreiberinnen – welche

dem Leser eine spannende Lektüre bringen

möchten.

Dahinter steht der Verband Schaffhauser

Landfrauen. Was dieser ist und für was er

einsteht erzählen die zwei Co-Präsidentinnen

Unni Stamm und Vrony de Quervain:

Vrony de Quervain, Was ist der historische

Hintergrund vom Verband Schaffhauser

Landfrauen? Wann ist er gegründet worden,

von wem für wen? Warum?

Vrony De Quervain, Co-Präsidentin VSL:

Am 29. Feb. 1928 wurde die Schaffhauser

Bäuerinnen Vereinigung gegründet. Wir

sind auch der erste Kantonalverband des

Schweizerischen Verbandes gewesen. Dieser

wurde als Selbsthilfeverein gegründet,

um zuerst die Eierproduktion der Mitglieder

und dann zusätzlich andere Hofprodukte

im Direktmarketing besser verkaufen

zu können. Die Hühner hatte jede

Bäuerin selbst gehalten. Somit erhielten sie

einen kleinen Zustupf.

Wie hat sich diese Aufgabe verändert?

De Quervain: In der jüngeren Vergangenheit

wurden die berufliche und fachliche

Weiterbildung zu einer Hauptaufgabe.

Nebst der Förderung der Ausbildung der

Bäuerinnen wurden zu den Themen Garten,

Kochen und Selbstversorgung auch

Kreative Weiterbildungskurse angeboten.

Wie viele Landfrauen Vereine hat es im

Kanton Schaffhausen, wie viele Mitglieder?

De Quervain: Im Moment sind es 22 Sektionen

aus den Dörfern und Städten, welche

dem Kantonalverband angegliedert

sind. Wir sind ca. 1900 Mitglieder.

Unni Stamm, Der Verband Schaffhauser

Landfrauen ist unter dem Dach vom

Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband.

Was ist deren Aufgabe?

Unni Stamm, Co-Präsidentin VSL: Der

Schweizerische Bäuerinnen -und Landfrauenverband

(SBLV) engagiert sich u.a.

für die berufliche, wirtschaftliche und

soziale Stellung der Bäuerin und den Frauen

vom Land, für die ganze Schweiz. Die

Ausbildung der Bäuerinnen ist auch dem

SBLV unterstellt. Die Ernährung der Bevölkerung

und soziale Themen wie das

Zusammenleben in der Familie, Scheidungen

und psychische Krankheiten sind dem

Anzeige

Jede Woche erscheint hier, in der Landfrauen

Ecke, ein Beitrag zu Themen, welche

das ländliche Leben betreffen, die aber

auch die urbane Bevölkerung interessiert.

Es gibt Geschichten über Land und Leute.

Roth & Partner AG

www.roth-brennholz.ch

SBLV wichtig. Artikel und Hilfsangebote

zu diesen Themen findet man auf der

Webseite: www.landfrauen.ch

Was ist die Aufgabe vom Verband Schaffhauser

Landfrauen?

Stamm: Der VSL (Verband Schaffhauser

Landfrauen) ist das Bindeglied von unseren

Mitgliedern zum SBLV, und vertritt

die Interessen der Bäuerinnen und Landfrauen

auf kantonaler Ebene und gegenüber

dem SBLV. Letztes Jahr veranstalteten

wir drei Workshops mit Themen: Wie

erwirbt man neue Vereinsmitglieder? Wie

führt man einen Verein? Die jährliche Vereinsreise

für alle Schaffhauser Mitglieder

ist für uns als Vorstand sehr wertvoll – da

hören wir von den Sorgen und Nöten der

Teilnehmer und versuchen diese in unser

Programm aufzunehmen.

Der Vorstand ist im SBLV vertreten

und hilft dort mit, Entscheidungen und

Empfehlungen herauszuarbeiten für die

Bildung der Landfrauen oder für Abstimmungsthemen.

Ein Thema, das uns

weiterhin beschäftigt, ist die finanzielle

Absicherung der Bäuerin. Diese ist weiterhin

noch ungenügend geklärt.

Was unterscheidet den Kantonalverband

von den örtlichen Vereinen?

Stamm: Die örtlichen Vereine sind in den

jeweiligen Dörfern aktiv, der VSL auf der

kantonalen Ebene, wobei wir da auf die

Mithilfe der Sektionen angewiesen sind.

Zum Beispiel, als es um die Wasser Initiativen

Kampagne ging. Die örtlichen Vereine

orientieren sich mehr auf das gesellschaftliche

und soziale Leben der Landfrauen. Sie

veranstalten Kurse, welche die Mitglieder

interessieren, oft eher kreative Kurse wie

Schmuck herstellen oder Garten Themen.

Gesellige Anlässe wie gemeinsames Wandern

oder Theaterbesuche werden angeboten.

Die aktive Mitwirkung an Festen

belebt die Dörfer. Marianne Stamm

Vrony De Quervain und Unni Stamm sind die

Co-Präsidentinnen des VSL. Bild: Archiv

Saat- und Hackarbeiten

Mais- und Rübenernte

Brennholzaufbereitung

WIR STELLEN UNS VOR

Der Schaffhauser Bauernverband

Der Schaffhauser Bauernverband besteht aus acht Vorstandsmitgliedern sowie der

Geschäftsstelle mit Virginia Stoll und der Redaktion Nici Peter. Ebenfalls zum Team

gehört Noémi Winzeler-Rüegg der Agrisano Krankenkasse.

Die Vorstandsmitglieder stellen sich vor

und erzählen, was sie motiviert:

Christoph Graf

seit 2009 Präsident

des SHBV

Betrieb und Familie:

verheiratet,

eine Tochter /

Milchwirtschaftsund

Ackerbaubetrieb

Im Vorstand des SHBV seit: 2001

Referat: Agrarpolitik, Pflanzenbau

Ich bin Landwirt weil: es einer der

schönsten und vielseitigsten Berufe

ist.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Weil die Verbandsarbeit

wichtig ist für die Zukunft unseres

Berufstandes.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: vielseitig, produktiv,

ressourcenschonend und umweltfördernd

zugleich.

Jessica Bolli

seit 2020 Vizepräsidentin

des SHBV

Betrieb und Familie:

verheiratet

mit Marc Bolli,

2 Kinder / Gesamtbetrieb

IP-Suisse inkl. Tierhaltung:

versch. Getreide, Raps, Sonnenblumen,

Zuckerrüben / Schafe, Mutterkühe

mit Jungvieh / Lohnbetrieb

Referat: Landfrauen

Ich bin Bäuerin weil: ich die

Leidenschaft für die Landwirtschaft

entdeckt habe. Ich schätze diesen

Beruf, der so wertvoll und vielseitig

ist und den Grundstein für unsere

Versorgung legt.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: weil ich Neues lernen, aktiv

mitarbeiten und die Zukunft des

SHBV’s mitgestalten möchte.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: ein gutes Beispiel für

die grosse Vielfalt an regional produzierten

Lebensmitteln und somit

deren Nachhaltigkeit.

Roger Schlatter

seit 2023 im

SHBV

Betrieb und Familie:

Milchwirtschaftsbetrieb

mit

Ackerbau, Rindvieh-

und Schweinemast, Energiewirt

mit grosser Solaranlage / Verheiratet

mit Ute Schlatter, 4 Kinder

Referat: Landwirtschaft, Umwelt

Ich bin Landwirt weil es für mich

der schönste, aber auch anspruchsvollste

Beruf ist, den es auf der Welt

gibt.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: weil ich die Schaffhauser

Landwirtschaft mit all ihren Facetten

weiterzubringen und wenn möglich

den enormen Bürokratieaufwand auf

ein gesundes Mass reduzieren will,

sodass wir wieder vermehrt unserem

«Beruf» als Landwirt nachgehen

können.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

bedeutet für mich: Regional, beste

und gesunde Lebensmittel von A-Z

produzieren und die Biodiversität

fördern!

Simon Keller

seit 2023 Kassier

des SHBV

Betrieb und Familie:

Ackerbaubetrieb

mit Reben,

verheiratet 1 Kind

Referat: Finanzen

Ich bin Landwirt weil ich es faszinieren

finde, wie man im Einklang

mit der Natur gesunde Lebensmittel

Produzieren kann.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Nicht «labern» sondern «liefern».

Was ich damit meine ist, man

kann nur etwas bewegen, wenn man

aktiv ist. Die «Faust im Sack» machen

bringt nichts!

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: vielseitig, produktiv,

ressourcenschonend und umweltfördernd

zugleich.

Christian

Müller

seit 2019 im

SHBV

Betrieb: Rindermast

Ackerbaubetrieb

mit

Energieproduktion

Referat: Bildung

Ich bin Landwirt weil, ich meinen

Kindheitstraum zum Beruf machen

konnte.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Interessensvertretung geht

nur über Verbandsarbeit.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: Die SH-Landwirtschaft

ist sehr vielseitig von Nahrungsmittel

Produktion bis hin zu Tourismusangeboten.

Sie leistet einen grossen Beitrag

zur ländlichen und dezentralen

Entwicklung unseres Kantons bei.

Grösste Herausforderung der Landwirtschaft

ist es in Zukunft alle Menschen

in der Schweiz mit Nahrungsmittel

zu versorgen.

Hansueli Graf

seit 2015 im

SHBV

Betrieb: Familienbetrieb

Graf

& Gräfin Hofgut

mit Ehefrau

Denise; Acker- und Rebbau und

Energieproduktion;

Goldeselweine mit Agrotourismus

Picknick-mit-Esel.ch

Referat: Erneuerbare regionale Energieproduktion

Ich bin Landwirt weil: es ist der

schönste Beruf den ich mir vorstellen

kann, weil extrem vielfältig und

naturverbunden. Der Kreislauf von

Frühling-Sommer-Herbst-Winter ist

jedes Jahr eine Faszination, die Ernte

ein Geschenk

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Mit Leidenschaft betreue ich

den Bereich Erneuerbare regionale

Energieproduktion, weil diese

Ressourcen «vor unseren Füssen»

liegen und eine echte Ergänzung zur

Nahrungsmittelproduktion sind.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: Ein bedeutender

wichtiger Wirtschaftspfeiler, der

entsprechende Wertschätzung und

Unterstützung verdient.

This Vögele

seit 2021 im

SHBV

Landwirt seit:

2013

Betrieb: Biobetrieb

mit

Mutterkuhhaltung, Schweinehaltung

und Ackerbau

Referat: Tierhaltung, biologische

Landwirtschaft

Ich bin Landwirt weil: es für mich

der schönste Beruf ist.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Es ist wichtig dass auch in

Zukunft Menschen Verantwortung

übernehmen. So kann ich mich für

das was ich liebe einsetzen.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: die Basis für eine Standortangepasste

Produktion von pflanzlichen

und tierischen Produkten.

Hendrik

Güntert

seit 2021 im

SHBV

Betrieb: Obstbau

und Ackerbau

in Büsingen, Betriebsleiter

mit tatkräftiger Unterstützung

meiner Familie

Referat: Öffentlichkeitsarbeit

Ich bin Landwirt weil, ich schon

immer den Traum hatte den Landwirtschaftsbetrieb

meines Onkels weiterzuführen.

Meine tägliche Arbeit hat mir

vollkommen den Ärmel reingezogen.

Darum bin ich im Vorstand des

SHBV: Weil ich mich gerne für unsere

Branche engagiere und ich unsere

tägliche Arbeit der Bevölkerung näherbringen

möchte.

Die Schaffhauser Landwirtschaft

ist für mich: nachhaltige und

regionale Lebensmittelproduktion von

höchster Qualität.

das schwarze brett

Info- und Weiterbildungsmorgen des

Schaffhauser Reb- und Weinbaus

Samstag, 18. Januar

08.30 Uhr bis 12.00 Uhr

Mehrzweckhalle Siblingen

Eintritt CHF 15.– (inkl. Verpflegung),

Infos u.a. Fachstelle Weinbau,

Teilrevision Landwirtschaftsgesetz,

Infos Blauburgunderland

Strickhof Schweine –Tag

Freitag, 17. Januar

ab 09.00 bis ca. 15.40 Uhr

Strickhof Lindaut

Anmeldung unter: www.strickhof.ch

Impressum Schaffhauser Bauer

Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes

und seiner Fachsektionen

Erscheint jeden Dienstag

Redaktion: Nici Peter (npe) Schaffhauser Bauer,

E-Mail: redaktion@schaffhauserbauer.ch

Internet: www.schaffhauserbauer.ch

Anzeigenannahme: Verlag Bock | Telefon: 052 632 30 30 |

E-Mail: francesco.berenati@bockonline.ch |

Annahmeschluss: Jeweils Donnerstag, 9 Uhr


14

FoKus

Bock

Bock auf

Kirche.

Auch per Livestream

Meine Heimat.

Mein Engagement.

Meine Bank.

Themen-Vorschau

Überlebenskampf der Clubs

Schweizermacher

Frage nach Integration?

Das Nachtleben befindet sich im Wandel – auch in Schaffhausen. Während frühere Generationen ihre Wochenenden in überfüllten Clubs

und an ausgelassenen Partys feierten, entscheiden sich heute viele junge Menschen vermehrt für alternative Freizeitaktivitäten oder kleinere,

private Feste. Diese Entwicklung stellt die Partyszene vor grosse Herausforderungen. Der «Bock» ist der Problematik nachgegangen.

AUSGANG

SCHAFFHAUSEN

Salome Zulauf

An einem Novemberabend in der Unterstadt

von Schaffhausen: Die Restaurants

und Bars sind gut besucht, draussen auf

den Gassen sind vereinzelt Passanten

unterwegs. Mit fortschreitender Stunde

versammeln sich zunehmend Jugendliche

und junge Erwachsene im Ausgang vor

dem Kammgarn, dem TapTab und dem

Klub 8. Schnell wird noch eine letzte Zigarette

geraucht, bevor sich das Partyvolk

in die Warteschlange am Eingang einreiht.

Die Schaffhauser Nachtclubszene

durchlebt derzeit eine schwierige Phase.

Die glanzvollen Partynächte von vor gut

20 Jahren, als die Gassen von Donnerstag-

bis Samstagnacht voller Feiernden

waren, sind vorbei. Gäste gehen weniger

in den Ausgang und konsumieren daher

auch weniger, was die Betreibenden der

Nachtclubs zunehmend vor finanzielle

Schwierigkeiten stellt. Auch in der Partystadt

Zürich zeigt sich ein ähnliches

Bild. Eine Studie der «Bar & Club Kommission

Zürich» (BCK) zeigt: Zwischen

2018 und 2023 sind die Umsätze in den

Zürcher Clubs deutlich zurückgegangen:

Obwohl die Gästezahlen in den letzten

fünf Jahren leicht zugenommen haben, ist

der Pro-Kopf-Umsatz von 45 Franken auf

30 Franken gesunken.

Rettet das TapTab

Zurück in Schaffhausen. Dort sorgte

im August ein Instagram-Post des Musikraums

TapTab für Aufmerksamkeit.

Mit den Worten «Rettet das TapTab!»

wandte sich der Verein an seine Follower

und bat um finanzielle Unterstützung.

Sie beschrieben ihre Lage als eine

«kleine, aber feine finanzielle Krise»

und fragten um einen «Übergangsbatzen».

Laut den Vereinsmitgliedern gibt

es mehrere Gründe für die finanzielle

Schieflage, wie sie auf der Spendenwebseite

schrieben. Einerseits seien die

Gagen für Künstlerinnen und Künstler

gestiegen, andererseits wurde die technische

Ausstattung zunehmend komplexer.

Zudem habe die Bereitschaft zur

freiwilligen Mitarbeit abgenommen.

Für ihr ursprüngliches Ziel legten sie

eine Summe von 10 000 Franken fest –

War hier bis vor ein paar Jahren noch volle Tanzfläche garantiert, herrscht mittlerweile oft gähnende Leere. Verändertes Konsumverhalten, andere

Interessen und Homepartys haben das Ausgangsdenken gegenüber früher entscheidend beeinflusst.

Bilder: Salome Zulauf

innerhalb von nur zwei Stunden kam

diese zustande. Inzwischen haben sie sogar

rund 54 000 Franken gesammelt.

Der Konflikt mit der Generation Z

Auch gegenüber vom TapTab, in der

Kammgarn, spiegelt sich die etwas angespannte

Situation der Schaffhauser

Nachtclubszene wider. Besonders bei der

Generation Z wird festgestellt, dass diese

im Vergleich zu früheren Generationen

seltener in den Ausgang geht.

An diesem Novemberabend wirkt der

Hofplatz der Kammgarn dennoch belebt.

Aus dem Inneren dröhnen die Bässe

der Musikboxen, während draussen

einige junge Erwachsene in der Warteschlange

stehen und sich auf die Partynacht

einstimmen. Eine von ihnen ist

Laura (19). Sie geht etwa ein- bis zweimal

im Monat in Schaffhausen aus und beschreibt

sich selbst als Gelegenheitsausgängerin.

«Was ich schade finde, ist, dass

es in Schaffhausen nicht mehr so viele

Optionen gibt», sagt sie. «Vor allem seit

der Übernahme des Orients durch neue

Besitzer hat sich das Angebot grundlegend

verändert. Mit dem neuen Konzept,

das Veranstaltungen erst ab 20 oder

sogar 25 Jahren ausrichtet, ist der Club

für viele junge Menschen als Ausgehmöglichkeit

weggefallen.» Ähnlich sieht

es auch Jonas (20), der zwar häufiger

in Clubs geht, in Schaffhausen jedoch

schon lange nicht mehr unterwegs war.

«Meine Freunde und ich gehen lieber

nach Konstanz. Dort ist es günstiger und

das Angebot ist grösser.» Zwar sei der

Weg etwas länger, doch dies lohne sich

seiner Meinung nach.

Verändertes Konsumverhalten

Dieses Verhalten macht sich auch bei

den Betreiber der Kammgarn bemerk-

bar. «Wir haben in den letzten Jahren

eine Veränderung in der Partyszene

wahrgenommen», sagt Pascal Bührer,

Marketing- und Kommunikationsverantwortlicher

der Kammgarn. Früher

waren Besucherzahlen von 800 Personen

an einem Samstagabend keine Seltenheit.

Heute sei es schwieriger, abzuschätzen,

welche Veranstaltungen funktionieren.

«Vor allem bei Partys ab 18 Jahren

haben die Besucherzahlen stetig abgenommen»,

sagt der Schaffhauser. Die

Nachfrage sei schon vor der Pandemie

zurückgegangen, wurde aber durch diese

verstärkt. Neben rückläufigen Besucherzahlen

bei den Partys ab 18 Jahren zeigen

sich auch Unterschiede im Konsumverhalten

der verschiedenen Altersgruppen.

Besonders Partys ab 16 Jahren bringen

deutlich geringere Einnahmen, da Jugendliche

oft anderswo ihre Getränke

kaufen. «Wir sprechen hier von einem

Pro-Kopf-Umsatz von etwa neun bis elf

Franken», sagt der 41-Jährige. Dies sei

früher jedoch nicht anders gewesen, da

die Jugendlichen und jungen Erwachsenen

nicht so viel Geld zur Verfügung

hatten. Generell hat sich das Konsumationsverhalten

verändert. «Nicht alkoholische

Getränke sind im Trend. Das

ist grundsätzlich nichts Schlechtes, zeigt

sich jedoch im Umsatz», sagt der Kommunikationsverantwortliche.

Er vermutet

einen Zusammenhang mit dem auf

Social Media propagierten gesunden

Lebensstil. Hinzu kommen andere Prioritäten:

Reisen, Teilzeitarbeit oder teure

Hobbys könnten ebenfalls dazu führen,

dass im Nachtleben gespart wird.

Mehr als nur ein Club

Mittlerweile ist es kurz nach Mitternacht,

die Warteschlange vor dem

Kammgarn hat sich aufgelöst. Die letzten

Gäste betreten den Club, drinnen

sorgen laute Musik und bunte Lichter

für eine mitreissende Partystimmung.

Etwa 300 Menschen sind an diesem

Samstagabend gekommen.

Für Pascal Bührer ist ein vielfältiges Angebot

der Schlüssel, um die Schaffhauser

Partyszene zu stärken. «Wir versuchen,

ein breites Zielpublikum anzusprechen

und verschiedene Partys, Konzerte oder

Theateraufführungen zu organisieren»,

sagt er. «Wenn etwas zu nischig ist, wird

es allerdings schwierig, genügend Interessierte

in der Region zu finden.» Entscheidend

sei ein vielfältiges Angebot,

denn: «Es braucht unterschiedliche

Clubs für verschiedene Zielgruppen,

damit sich die Szene nicht gegenseitig

Konkurrenz macht, sondern gemeinsam

wieder wachsen kann.»

Kulturkick für Schaffhausen

Ein breites Zielpublikum anzusprechen,

ist auch das Ziel des Klub 8 an der Safrangasse.

Wie viele andere Veranstaltungsorte

in Schaffhausen überlegen die

Betreiber des Klub 8, wie sie ihre Partykultur

lebendig halten und langfristig relevant

bleiben können. Dabei sehen sich

die Verantwortlichen nicht nur als Veranstalter

des städtischen Nachtlebens,

sondern auch als aktive Mitgestalter der

Schaffhauser Kulturszene.

Fortsetzung auf schaffhausen24.ch.

Alkoholkonsum in

der Schweiz

Die Schaffhauser Nachtclubszene verändert sich, neben dem Angebot haben sich auch die Interessen

der jüngeren Generationen verändert.

Mehr Besuchende, jedoch weniger Pro-Kopf-

Umatz für die Clubszene.Grafik: sz., Quelle: BCK

Früher standen die Jungen beim Kammgarn noch

Schlange. Heute kommt das nur noch selten vor.

Laut einer aktuellen Erhebung des

Bundesamts für Statistik (BFS) konsumieren

vier von fünf Personen in

der Schweiz ab 15 Jahren Alkohol –

ein Anteil, der seit 30 Jahren stabil

geblieben ist. Der tägliche Konsum

ist jedoch stark zurückgegangen:

1992 tranken noch 20 Prozent der

Bevölkerung täglich Alkohol, 2022

waren es nur noch 9 Prozent. Im

Gegensatz dazu zeigt die Erhebung

eine Zunahme des Rauschtrinkens,

das seit 2007 bei Frauen wie Männern

ansteigt. Besonders betroffen

sind junge Männer zwischen 15 und

24 Jahren, von denen sich 31 Prozent

mindestens einmal im Monat in

einen Rausch trinken. (sz.)

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