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Risikomanagement

+ Personalvorsorge

Trends im Schweizer

Versicherungsmarkt 2024/2025


Trends im Schweizer

Versicherungsmarkt 2024/2025

Allgemeine Trends

Top 10 Risiken

bleiben relativ stabil

In einer von Unsicherheiten und Bedrohungen verschiedener Art geprägten Welt sind sich die

Menschen je länger, desto mehr der Risiken bewusst, die sie persönlich betreffen. Die wahrgenommene

Schadenanfälligkeit hat im letzten Jahr global sogar noch zugenommen (Quelle: axa

future risk report 2024). Adäquate Versicherungslösungen spielen sowohl gemäss Experten als

auch in den Augen der breiten Bevölkerung eine zentrale Rolle in der Bewältigung der grössten

Risiken, mit denen Menschen und Unternehmen konfrontiert sind.

Die von Experten genannten globalen Top-Risiken blieben im Zeitraum von 2018 – 2024 erstaunlich

stabil und beeinflussen auch den Schweizer Versicherungsmarkt. Das Ranking weltweit

und für Europa präsentiert sich wie folgt:

Ranking weltweit (Einschätzung Experten)

Ranking Europa (Einschätzung Experten)

1. Klimawandel 1. Klimawandel

2. Geopolitische Instabilität 2. Geopolitische Instabilität

3. Cyber-Security 3. Cyber-Security

4. Künstliche Intelligenz und Big Data 4. Soziale Spannungen

5. Soziale Spannungen 5. Künstliche Intelligenz und Big Data

6. Biodiversität und natürliche Ressourcen 6. Biodiversität und natürliche Ressourcen

7. Energiekrise 7. Energiekrise

8. Neue Sicherheitsbedrohungen und

Terrorismus

9. Pandemie und Infektionskrankheiten

8. Demographie-Veränderungen

9. Neue Sicherheitsbedrohungen und

Terrorismus

10. Finanzstabilität 10. Makroökonomische Risiken

Quelle: axa future risk report 2024

Für den Schweizer Versicherungsmarkt war das Jahr 2024 Schauplatz bedeutender Herausforderungen.

Experten sprechen von einem Wendepunkt in der traditionell eher von Stabilität

und Regulierung geprägten Versicherungsbranche, beeinflusst von den folgenden globalen

Trends (Quelle: PwC-Bericht Versicherungen 2025):

Wachsende Vertrauenslücke in einer unsicheren Welt

Sich rasch verändernde Kundenbedürfnisse

Fortschreitende Digitalisierung und Aufstieg von KI-Technologien

Zunehmende Klimarisiken & Notwendigkeit zur Nachhaltigkeit


Gleichzeitig sind die Versicherer gefordert, den Vorschriften der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht

(FINMA) gerecht zu werden, welche detaillierte Risikomanagement-Frameworks

und Solvabilitätsanforderungen vorsehen und die Marktteilnehmer zu umfassenden

Risikobewertungen zwingen. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf den Risiken im Zusammenhang

mit dem Klimawandel und den zunehmenden Bedrohungen im Bereich der Cyber-Security.

Auch für die Versicherungsvermittlung nehmen die Anforderungen zu. Das per 01.01.2024 in

Kraft getretene revidierte Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) stellt hohe Anforderungen

an die Aus- und Weiterbildung von Versicherungsvermittlerinnen- und vermittlern, weitet die

Informationspflicht in der Kundenbeziehung aus und verlangt Nachweise für eine gute Governance

in der Unternehmensführung. Nebst den regulatorischen Rahmenbedingungen werden

digitale Kompetenz und technologische Affinität in den Prozessen auch für Versicherungsbroker

unerlässlich, um den Anforderungen an eine effiziente, kundengerechte und marktorientierte

Betreuungsleistung gerecht zu werden.

A+R setzt seit jeher auf Transparenz in der Kundenbeziehung, digitale Transformation und ein

proaktives Risikomanagement, mit dem Ziel, die Risiko-Resilienz für ihre Kunden zu steigern

und so die viel zitierte Vertrauenslücke in einem zunehmend komplexen Umfeld ein Stück weit

zu schliessen. Nachstehend möchten wir unseren Kunden einen Einblick in die Entwicklung

ausgewählter Versicherungsbranchen geben.

Sach- und

Betriebsunterbrechung

Der Trend zur Zurückhaltung der Versicherer, komplexe Risiken und Risiken aus exponierten

Branchen wie der Holz-, Recycling- und Energieindustrie zu zeichnen, setzt sich fort.

Die Versicherer haben daran gearbeitet, sich einen genauen Überblick über die gezeichneten

Risiken zu verschaffen, mit einem besonderen Fokus auf dem Kumul und der Exposition

der versicherten Risiken. Als Konsequenz daraus haben viele Versicherer eine Rückzeichnung

ihrer Risiken vorgenommen und sich aus gewissen Betriebszweigen sogar vollständig zurückgezogen.

Dies trifft vor allem die Mineralölbranche, Futtermühlen, Recyclingfirmen und Holzverarbeitungsunternehmen.

In diesem Umfeld wird es zunehmend schwieriger, insbesondere feuergefährdete Risiken bei

den verbliebenen Gesellschaften zu versichern. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die

Rückversicherer ihre Konditionen verschärft haben, was in Form von zunehmend erschwerten

Rahmenbedingungen an die Endkunden weitergegeben wird. Da nur noch wenige Versicherer

Anteile dieser Risiken zeichnen und die Gefahr im Fall eines Grossschadens vermehrt höher

bewertet wird, kommt es zu aussergewöhnlich starken Prämienerhöhungen. Zudem werden von

den Versicherungsnehmern vermehrt zwingende Voraussetzungen zu Sicherheitseinrichtungen

gefordert. Eine weitere Konsequenz der Risikoprüfung sind häufiger durchgeführte

Risikobesichtigungen vor Ort bei den Versicherungsnehmern. Selbst Kunden mit Verträgen, die

einen sehr guten Schadenverlauf aufweisen, sind davon nicht ausgenommen.

Auch in der Sparte Erdbeben wurden die Rückversicherungsprämien erhöht. In der Folge

haben dieses Jahr mehrere Gesellschaften den Erdbebentarif deutlich angepasst, was zu

Prämienerhöhungen und der Einführung von Entschädigungslimiten geführt hat. Die Gründe

dafür liegen einerseits in der verdichteten Bauweise in der Schweiz, was zu einem höheren

Kumul bei den Versicherern führt. Andererseits wird aufgrund statistischer Auswertungen und

Klimaveränderungen eine höhere Erdbeben-Aktivität erwartet.

Auch der Gebäudeversicherungsbereich war im Jahr 2024 stark von Tariferhöhungen geprägt.

Dies geht zurück auf höhere Unterhaltskosten aufgrund gestiegener Liefer-, Material- und

Stromkosten sowie einen generellen Anstieg der Schadenfälle. Insbesondere Unwetterschäden

aufgrund starker Niederschläge waren für höhere Schadensummen bei den Versicherern

verantwortlich. In diesem Bereich wurden besonders bei schadenträchtigen Verträgen

Prämienerhöhungen vorgenommen. Wir gehen davon aus, dass sich das Prämienniveau im 2025

auf einem höheren Level einpendeln wird.


Motorfahrzeuge

Der Markt für Motorfahrzeugversicherungen stand 2024 im Zeichen der

Inflationsanpassungen und steigender Reparaturkosten, die branchenweit zu

Prämienerhöhungen führten. Die Versicherer reagierten ausserdem auf die wachsende Zahl

von Elektrofahrzeugen und den damit verbundenen Anforderungen wie Batterieabdeckungen

und besonderen Abschleppkosten. Flottenkunden und gewerbliche Nutzer mussten ebenfalls

Preisanpassungen hinnehmen, da Unfallfrequenzen und Reparaturkosten zunahmen. Für

2025 sind flexible Tarifstrukturen zu erwarten, insbesondere für schadenfreie Kunden und

nachhaltige Fahrzeugflotten. Die Schadensabwicklung wird weiter zunehmend digitalisiert. Die

Marktaussichten bleiben anspruchsvoll, da die Kostenkontrolle und Anpassungsfähigkeit im

Fokus der Versicherer stehen.

Haftpflichtversicherung

(Betriebs-/Berufshaft-Policen)

Das Marktverhalten der Anbieter ist heterogener geworden. Dies betrifft insbesondere

die Prämienseite. Teilweise werden seitens Gesellschaften auch mit wenig Schadensfällen

belastete Policen mit höheren Prämien offertiert. Bei solchen Konstellationen ist

entscheidend, in welcher Tarifgeneration der Vertrag abgeschlossen wurde. Konkret

ist festzustellen, dass unter Umständen schaden- und frequenzarme Policen

Prämienaufschläge hinnehmen müssen, wenn die ursprünglich Prämienevaluation einige Jahre

zurückliegt. Je nach Betriebsart und Anbieter ist es möglich, mit einer sorgfältigen Analyse

auch tiefere Prämienquotierungen einzuholen.

Auf der Schadenseite stellen wir fest, dass die Versicherer viele zusätzliche Informationen

einfordern und detailliertere Argumente geliefert werden müssen, damit eine zielführende,

lösungsorientierte und zeitnahe Schadenabwicklung möglich ist.

Im Bereich Haftpflicht ist seit dem letzten Jahr die PFAS-Problematik (Per- und polyfluorierten

Alkylverbindungen) ein grosses Thema. Diese extrem stabilen schmutz-, wasser- und

fettabweisenden Substanzen werden in verschiedenen Industrieprozessen eingesetzt und

finden sich in Kontaktlinsen, Bratpfannen, Pizzaschachteln, Smartphones, Löschschaum,

Outdoorbekleidung, Solarzellen oder Tabak-Sticks für E-Zigaretten. Viele dieser Chemikalien

sind giftig, und sie gelangen - hauptsächlich über die Nahrung - in den menschlichen Körper.

Da sich diese Substanzen im Körper kaum abbauen, besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko

(verringertes Geburtsgewicht, schlechtere Wirksamkeit von Impfungen bei Kindern, negative

Auswirkungen auf Leber, Niere, Schilddrüse und Hormonhaushalt bis hin zu Krebs).

Da in den USA erste Klagen gegen Hersteller von Produkten mit PFAS erfolgt sind, haben auch

die meisten Versicherer in der Schweiz inzwischen einen expliziten Ausschluss für PFAS in die

Betriebshaftpflicht - Police aufgenommen. Bei einzelnen Versicherern besteht aktuell noch die

Möglichkeit, diese Deckung nach einer detaillierter Produktprüfung wieder zu integrieren. Dies

ist mit umfangreicheren Abklärungen verbunden, welche in Zukunft in einem restriktiveren

oder prämienintensiveren Versicherungsschutz enden dürften.

Zusammenfassend gehen wir davon aus, dass sich das Prämienniveau im Haftpflichtbereich

in der nahen Zukunft stabil verhält.

Organhaftpflicht (D&O)

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Prämien stabil sind oder leicht fallen. Die Anfragen für

eine Organhaftpflichtversicherung steigen. Dies aufgrund des zunehmenden Absicherungsbedürfnisses

von Personen mit Verantwortung in Firmen, Institutionen und Behörden,

ausgelöst durch die sich verändernde Rechtslandschaft, der schärfer kontrollierenden

Aufsichtsbehörden und der Marktrisiken. Bei den Marktrisiken heben wir die digitale

Transformation und die wirtschaftlich anspruchsvolle Zeit, in der sich Europa befindet,

hervor. Gemäss Allianz Commercial D&O Insights 2025 sind die steigenden Insolvenzen

(weltweit + 11%) und die geopolitischen Risiken weitere Einflussfaktoren auf den Bedarf an

Organhaftpflichtversicherungen.

Die Unternehmerlandschaft in der Schweiz ist im Zusammenhang mit der Nachfolge der Babyboomer-Generation

ebenfalls im Wandel. Dies zeigt sich darin, dass in familiengeführten

Unternehmen vermehrt externe Verwaltungsräte Einsitz nehmen (Quelle: Risikotrends für die

Managerhaftpflicht 2025, Allianz Commercial).


Cyber Risks

Das Prämienniveau steigt tendenziell nach wie vor. Grund dafür sind häufigere Cyberangriffe

und die damit verbundenen Kosten. Ransomware steht weiterhin an erster Stelle als Risikound

Schadentreiber. Gleichfalls steigen andere Formen von Angriffen wie z.B. BEC (Business

E-Mail Compromise). Bei diesen Fällen erhalten Mitarbeiter Geschäftsmails, die kaum als Täuschung

zu erkennen sind. Weiter sieht die Munich RE in ihrer Analyse eine grosse Gefahr, dass

Kosten für Unternehmen im Zusammenhang mit den Datenschutzverletzungen aus einem

Cyber-Angriff zunehmen (Quelle: Cyber-Versicherung: Risiken und Trends 2024, Munich Re).

Wir beobachten, dass die Offertanfragen und der Abschluss von Cyber Risk Versicherungsverträgen

bei unserer Kundschaft im Jahr 2024 zugenommen haben.

Die Versicherer haben inzwischen mehr Erfahrung hinsichtlich Sofortmassnahmen gesammelt.

Sie unterstützen die Kunden im Bedarfsfall besser und die Behandlung dieser Fälle erfolgt

professioneller. Allgemein sind Versicherungsnehmer dadurch besser aufgehoben. Renommierte

Versicherer bieten unterdessen interessante Zusatzdienstleistungen an (primär

organisatorische Prävention), die teilweise auch als Dienstleistung ohne Cyberversicherung

bezogen werden können (gegen Entgelt).

A+R greift auf ein Netzwerk von spezialisierten Firmen zurück, welche zur Prävention eine Risikoanalyse

der IT-Landschaft für eine Unternehmung anbieten.

Berufliche Vorsorge

Grössere Veränderungen im Markt blieben in diesem Jahr aus. Auch 2024 haben viele Kunden

auf einen Wechsel des BVG-Anbieters verzichtet. Die Gründe waren vielschichtig und

inkludieren eine geringe Preisdifferenz unter den Anbietern sowie einen tiefen Deckungsgrad

bei wechselwilligen Kunden. Nicht zuletzt dürfte die Abstimmung über die BVG-Reform eine

Rolle gespielt haben: am 22. September hat sich die stimmberechtigte Bevölkerung in der

Schweiz klar gegen eine Reform in der beruflichen Vorsorge entschieden. Die Komplexität der

Vorlage sowie der Vertrauensverlust, welchen die Finanzprognosen der AHV-Vorlage im

März 2024 mit sich brachten, waren wohl die Hauptgründe für das Scheitern an der Urne und

es ist in den nächsten Jahren nicht mit einer Revision zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir ein noch restriktiveres Verhalten seitens der Pensionskassen-Anbieter

bei der Zeichnung von Neugeschäften. Es ist vorstellbar, dass sowohl bei

Neuabschlüssen als auch im Rahmen bestehender Verträge, keine gesetzlichen Minimalsparpläne

von den Stiftungen mehr geduldet werden und die Sparbeiträge erhöht werden

müssen.

Positiv zu beurteilen ist die Tatsache, dass sich der Deckungsgrad bei den teilautonomen

Stiftungen im Laufe des Jahres dank der positiven Entwicklung des Finanzmarktes deutlich

erholt haben. Somit können die meisten Sammelstiftungen eine bessere Verzinsung als im

Vorjahr an die Versicherten weitergeben. Das Zinsniveau der teilautonomen Sammelstiftungen

liegt im Jahr 2024 mehrheitlich zwischen 2.25 % und 5 % (zum Zeitpunkt der

Redaktion waren nicht alle Verzinsungen und Deckungsgrade bekannt). Das Zinsniveau der

Sammelstiftungen mit Nominalwertgarantie (Vollversicherungslösung) bewegt sich zwischen

dem BVG-Minimalzins von 1.25 % und 2.4 %.

Es gibt Anzeichen, dass bei einigen Pensionskassen die Talfahrt der Umwandlungssätze gebremst

wird. Von einer Trendumkehr zu sprechen wäre jedoch verfrüht.

Personenversicherungen:

Krankentaggeld

Im Jahr 2024 stiegen die Prämien der Krankentaggeldversicherung durchschnittlich um

3-5 %, im Gleichschritt mit den gestiegenen Gesundheitskosten und der zunehmenden

Zahl psychisch bedingter Krankheitsfälle. Laut dem Schweizerischen Versicherungsverband

(SIA) machten krankheitsbedingte Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen rund 30 %

der Krankentaggeld-Leistungsfälle aus - ein Anstieg von rund 7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Zudem stieg die Zahl der Versicherten, die Präventions- und Gesundheitsprogramme in

Anspruch nahmen, auf etwa 60 %, was die wachsende Bedeutung von Prävention und Gesundheitsmanagement

verdeutlicht (Quelle: SVV Factsheet Krankentaggeld).


Fokus auf Prävention

und Digitalisierung im

Krankentaggeld

Die Krankentaggeldversicherung wird zunehmend von präventiven Massnahmen und der

Digitalisierung geprägt. Ein bedeutender Trend ist der Einsatz von digitalen Gesundheitsplattformen,

die Mitarbeitende bei der Prävention unterstützen. Diese Plattformen bieten massgeschneiderte

Programme zur Stärkung der physischen und mentalen Gesundheit, wie z.B.

Fitnessprogramme oder Stressbewältigungskurse, die dazu beitragen können, krankheitsbedingte

Ausfälle zu minimieren. Studien zeigen, dass Unternehmen, die in solche Programme

investieren, eine Reduktion der krankheitsbedingten Ausfälle um bis zu 20 % verzeichnen. Die

Einführung von KI-gestützten Analysen zur Identifikation von Risikogruppen und einer proaktiven

Intervention wird zunehmend populär. Diese Entwicklungen bieten Versicherern und

Firmenkunden neue Chancen, die Krankentaggeldversicherung als strategisches Werkzeug

zur Reduktion von Ausfallzeiten und zur Kostenkontrolle zu nutzen.

Personenversicherungen:

Unfallversicherung

Die Unfallversicherung verzeichnete insgesamt für 2024 eine stabile Entwicklung, wobei die

Anzahl der Nichtberufsunfälle gegenüber dem Vorjahr gestiegen und diejenige der Berufsunfälle

leicht zurückgegangen ist (Quelle: Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung

SSUV). Die Anzahl der Arbeitsunfälle beträgt etwa 450’000 meldepflichtigen Arbeitsunfälle

(Bundesamt für Statistik BfS). Es ist ein deutlicher Trend zu mehr Präventionsmassnahmen zu

beobachten: rund 40 % der Unternehmen setzten 2024 auf digitale Sicherheitslösungen und

Schulungen zur Reduktion von Arbeitsunfällen (Quelle: DGUV forum).

Für 2025 wird ein stabiler Markt für die Unfallversicherung prognostiziert, wobei die Zahl der

Arbeitsunfälle voraussichtlich leicht ansteigen könnte, insbesondere aufgrund der zunehmenden

Rückkehr von Mitarbeitenden in physische Arbeitsumgebungen. Die Prävention

bleibt auch hier ein wichtiges Thema: Der Einsatz von digitalen Monitoring-Tools und Sicherheitslösungen

wird weiter zunehmen, mit etwa 50 % der Unternehmen, die bis 2025 entsprechende

Technologien zur Unfallverhütung nutzen werden. Ein wachsender Trend wird auch die

verstärkte Integration der Unfallversicherung in das betriebliche Gesundheitsmanagement

sein, was sowohl Unfälle als auch die Wiedereingliederung von verletzten Mitarbeitenden

betrifft.

Digitalisierung der

Unfallprävention

Insgesamt wird der Versicherungsmarkt 2025 weiterhin auf Prävention, digitale Lösungen und

individuelle Anpassungen setzen, um den Herausforderungen einer zunehmend diversifizierten

und risikobehafteten Arbeitswelt gerecht zu werden. In der Unfallversicherung wird ein

klarer Trend zur Digitalisierung und zum Einsatz von IoT-Technologien sichtbar. Wearables,

wie z. B. Fitness-Tracker oder tragbare Sicherheitsgeräte, können Gesundheitsdaten in

Echtzeit erfassen und Unfälle frühzeitig erkennen. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten

Frühwarnung, sondern auch zu einer besseren Rückkehr an den Arbeitsplatz, indem die

Daten der Versicherten in ein präventives Gesundheitsmanagement integriert werden. In

Branchen mit hohem Unfallrisiko (z. B. Baubranche oder Industrie) können diese Technologien

die Unfallhäufigkeit signifikant senken. 2024 nutzten bereits rund 35 % der Unternehmen diese

Technologien als Teil ihres Sicherheitsmanagements (Quelle: Zurich Insurance).

Unfall-Zusatzversicherung

– Flexibilität für

Mitarbeitende

Die Unfall-Zusatzversicherung hat sich zunehmend als flexibles Instrument zur Ergänzung der

Standard-Unfallversicherung etabliert. Besonders in Zeiten zunehmender Flexibilität bei Arbeitsmodellen

und der wachsenden Zahl an Teilzeitbeschäftigten wird der Bedarf an individuellen

Lösungen laut. Die massgeschneiderte Unfall-Zusatzversicherung ermöglicht es, den

Versicherungsschutz den spezifischen Bedürfnissen der Mitarbeitenden anzupassen. Es wird

erwartet, dass in den nächsten Jahren rund 25 % mehr Unternehmen Zusatzversicherungen

für ihre Mitarbeitenden anbieten werden. Dies hat auch Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung,

da Zusatzversicherungen ein attraktives Zusatzangebot für die Mitarbeitenden

darstellen.


Kurzabsenzenversicherung

– Vermeidung von

Produktivitätsverlusten

Die Kurzabsenzenversicherung, die vor allem für kurzfristige Krankheitsfälle von Mitarbeitenden

wichtig ist, wird zunehmend mit innovativen Lösungen kombiniert. Automatisierte Abwesenheitsmeldungen

und die Integration in das Personalmanagement ermöglichen eine nahtlose

und schnelle Rückkehr der Mitarbeitenden in den Arbeitsalltag. Hierzu tragen auch digitale

Tools bei, die Mitarbeitende während ihrer Abwesenheit unterstützen und ihre Rückkehr

optimieren. Diese Innovationen ermöglichen eine präzisere Planung und eine schnellere Reaktion

bei kurzzeitigen Abwesenheiten, wodurch Unternehmen ihre Produktivität besser aufrechterhalten

können. Es wird erwartet, dass etwa 40 % der Schweizer Unternehmen 2025

verstärkt digitale Tools zur Verwaltung von Kurzabsenzen implementieren werden, wobei die

Auswahl an Lösungen je nach Versicherer noch eingeschränkt ist.

Fazit und Empfehlung

Die Schweizer Versicherungsbranche entwickelt sich mit Innovationen in den Bereichen Prävention,

Digitalisierung und flexiblen Versicherungsmodellen weiter. Firmenkunden können

von diesen Trends profitieren, indem sie präventive Programme und digitale Lösungen in ihre

Versicherungsstrategien integrieren, um Krankheits- und Unfallausfälle zu reduzieren und die

Rückkehr an den Arbeitsplatz zu optimieren.

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Wir haben unsere Starke und unser Know-how gebündelt, so

dass wir uns noch besser für unsere Kundschaft einsetzen

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