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Jochen Howind - Deutsche Geodätische Kommission

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- 43 -<br />

zu definieren, mit der die vier Elevationen eleij, i=1,2 und j=1,2 auf die eindimensionale Größe ele4d abgebildet werden<br />

können. Im Rahmen der Untersuchungen wurden verschiedene solcher Funktionen getestet und ihre Eignung anhand<br />

verschiedener Kriterien im Rahmen der Varianzhomogenisierung (Abschnitt 4.2) beurteilt. Es zeigte sich, dass einfache<br />

Funktionen wie das arithmetische Mittel der vier Satellitenelevationen recht unzuverlässig den Elevationsverlauf repräsentieren<br />

bzw. wie das Minimum der Satellitenelevationen oftmals über einen längeren Zeitraum nur den Verlauf der<br />

Elevation eines Satelliten, unbeeinflusst von der des zweiten Satelliten, widerspiegeln. Sehr aufwändige Elevationsfunktionen<br />

mit empirisch zu bestimmenden Funktionsparametern geben zwar sehr gut den Elevationsverlauf wieder,<br />

rechtfertigen allerdings nicht den hohen Aufwand zur Bestimmung der Parameter. Unter Berücksichtigung von Zuverlässigkeit<br />

und Repräsentativität der Elevationsfunktion sowie des notwendigen Rechenaufwands wurde daher die Norm<br />

1 2 2 2 2<br />

ele = cos ( z + z + z + z )<br />

(4.8)<br />

4d<br />

11 12 21 22<br />

4<br />

mit den Zenitdistanzen zij=90°-eleij, i=1,2 und j=1,2 als Elevationsfunktion zur Repräsentation des Elevationsverlaufs<br />

der beiden Satelliten gewählt. Mit Hilfe dieser Funktion werden die vier Elevationen eleij∈[0,90°] auf das eindimensionale<br />

Intervall ele4d∈[0,1] abgebildet. Untersuchungen ähnlicher Sinus- und Kosinusfunktionen sowohl unter multiplikativer<br />

als auch unter additiver Verknüpfung der Zenitdistanzen bzw. Elevationen oder unter Berücksichtigung der<br />

Azimute, unter denen die Satellitendaten registriert wurden, zeigten durchweg geringfügig bis deutlich schlechtere<br />

Ergebnisse. Es kann jedoch festgehalten werden, dass grundsätzlich viele verschiedene ähnliche Elevationsfunktionen<br />

denkbar sind und in Abhängigkeit von den Beurteilungskriterien i.A. unterschiedliche Ergebnisse liefern. Aufgrund<br />

dieser Überlegungen wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit die Elevationsfunktion (4.8) verwendet.<br />

Betrachtet man die Elevationsfunktion ele4d in Abbildung 4.8 bzw. ordnet man nun die studentisierten Residuen dort in<br />

Abhängigkeit von ele4d an, so wird der Vorteil der eindimensionalen Elevationsfunktion deutlich.<br />

Abb. 4.8: Studentisierte Residuen (L 3) einer Doppeldifferenz: 14km-Basisline, PRN 08-02, Datenrate: 30s<br />

a) in Abhängigkeit von den Epochen b) in Abhängigkeit von der Elevationsfunktion ele 4d<br />

mit Darstellung der Einzelelevationen<br />

und der Elevationsfunktion ele 4d<br />

Die Anordnung der studentisierten Residuen in Abhängigkeit von der Elevationsfunktion ele4d gibt auch dann noch ein<br />

zutreffendes Bild des Elevationsverlaufs wieder, wenn die Einzelelevationen sich gegenläufig verhalten. Bereiche niedriger<br />

Elevationsfunktion fallen dabei mit Bereichen erhöhter Varianz der studentisierten Residuen zusammen. Ordnet<br />

man die studentisierten Residuen in Abhängigkeit von ele4d , so wird die Erhöhung der Varianz bei niedrigem ele4d<br />

besonders deutlich. Eine solche Sortierung der Zeitreihe kann u.a. bei statistischen Tests zur Prüfung der Homoskedastizität<br />

bzw. zur Prüfung der Abhängigkeit der Varianz von den Satellitenelevationen sinnvoll eingesetzt werden.

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