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Muslime Ostasiens: Entdecken - Erleben - Einsteigen

Themenheft, das Muslime in Ostasien und Südostasien vorstellt und zeigt, wie man für sie zum Segen werden kann. - Entstehung und Geschicte des Islam - Den Islam verstehen - Kurzeinsatz in der islamischen Welt - Gott beruft dich: Einstiegsmöglichkeiten - Begegnung in der Moschee - Berufung und Hingabe - Hoffnung und Gebet in der Trauer - Rezept: Asiatische Karamellcreme - Kinder fasten im Ramadan Ostasiens Millionen Magazin

Themenheft, das Muslime in Ostasien und Südostasien vorstellt und zeigt, wie man für sie zum Segen werden kann.

- Entstehung und Geschicte des Islam
- Den Islam verstehen
- Kurzeinsatz in der islamischen Welt
- Gott beruft dich: Einstiegsmöglichkeiten
- Begegnung in der Moschee
- Berufung und Hingabe
- Hoffnung und Gebet in der Trauer
- Rezept: Asiatische Karamellcreme
- Kinder fasten im Ramadan

Ostasiens Millionen Magazin

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OSTASIENS MILLIONEN

MAGAZIN

Entdecken. Erleben. Einsteigen.

MUS-

LIME

www.omf.de


magazin:editorial

magazin:editorial

Entdecken

Hintergründe über den

Islam und seine Ausbreitung

in Ostasien.

Erleben

Lebendige Einblicke durch

Berichte und Erlebnisse aus

erster Hand.

Einsteigen

Lasse dich von Gott gebrauchen

und werde ein Segen

für Muslime - in Asien oder

in Deutschland.

Liebe Leserin,

lieber Leser,

die islamische Welt ist vielfältig und

prägt zahlreiche Länder in Ostasien. Viele

Städte werden nicht von Tempeln oder

Schreinen bestimmt, sondern von Moscheen.

Der Ruf des Muezzins durchzieht

die Straßen, und das Essen wird „halal“,

also rituell rein, zubereitet. Es ist faszinierend,

diese Kulturen voller Schönheit zu

entdecken.

Ich persönlich hatte lange keinen direkten

Kontakt zu den Muslimen Ostasiens.

16 Jahre lang arbeitete ich mit OMF in

Japan, wo buddhistische und schintoistische

Einflüsse überwiegen. Eine Reise

nach Malaysia, Indonesien und später

Südthailand veränderte meine Perspektive

jedoch. Ich erlebte Kulturen, in denen

der Islam tief verwurzelt ist und das

öffentliche und private Leben prägt.

Natürlich war manches fremd, wie die

Kleidung vieler Frauen und Männer, die

man sonst eher im Nahen Osten erwartet.

Doch in der Begegnung mit den Menschen

erkannte ich, dass sie ebenso

gastfreundlich, lebensfroh und familienorientiert

sind wie überall. Überall

begegnete mir eine tiefe Sehnsucht nach

einem erfüllten Leben, die letztlich nur

der lebendige Gott stillen kann.

Mir wurde erneut klar, dass gemäß der

Bibel die kulturellen Unterschiede zwischen

Menschen letztlich zweitrangig

sind. Entscheidend ist, ob ein Mensch ein

Nachfolger Jesu ist– und als Jesus-Nachfolger

gehören wir zusammen.

Dieses Magazin möchte dir helfen, die die

muslimischen Kulturen Ostasiens besser

kennenzulernen und zu verstehen. Es

lädt dich ein, für Muslime in Ostasien zu

beten, sie zu segnen, ihnen praktisch zu

dienen und ihnen den Gott, der alle Menschen

liebt, vorzustellen. Gott hat ein tiefes

Anliegen für die hunderte Millionen

Muslime Ostasiens. Lasst uns gemeinsam

seiner Liebe folgen.

Armin Messer

Missionsleiter von OMF Deutschland

4 Entstehung und Geschichte

des Islam

14 Gott beruft dich –

Einstiegsmöglichkeiten

24 Hoffnung und Gebet in

der Trauer

30 6 WAYS

8 Islam verstehen

16 Begegnung in der Moschee

26 Rezept zum Zuckerfest

12 Felix’ Kurzzeiteinsatz in

der muslimischen Welt

20 Berufung und Hingabe

28 Kinder im Ramadan

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magazin:entdecken

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Islam in Ostasien

Viele Menschen im Westen denken

bei Ostasien nicht an den Islam.

Tatsächlich ist diese Region die Heimat

von Millionen von Muslimen.

Sie haben unterschiedlichste ethnische

Hintergründe und praktizieren den

Islam auf vielfältige Weise.

Myanmar

1,9 Mio Muslime

3,8% der Bevölkerung

Thailand

4 Mio Muslime

5,8% der Bevölkerung

Vietnam

160 Tsd Muslime

0,2% der Bevölkerung

Kambodscha

240.000 Muslime

1,6% der Bevölkerung

China

23,3 Mio Muslime

1,8% der Bevölkerung

Malaysia

17,1 Mio Muslime

61,4% der Bevölkerung Singapur

721 Tsd Muslime

14,9% der Bevölkerung

Indonesien

204,8 Mio Muslime

88,1% der Bevölkerung

Quelle: : www.pewforum.org/2011/01/27/table-muslim-population-by-country

DER ISLAM:

Philippinen

4,7 Mio Muslime

5,1% der Bevölkerung

Brunei

211.000 Muslime

51,9 % der Bevölkerung

DIE VERBREITUNG EINER

WELTRELIGION VON

SAUDI-ARABIEN BIS OSTASIEN

Weltweit ist jede vierte Person Muslim. Das sind 1,89 Milliarden Menschen

(World Population by Country 2023 vom 30.8.23). Zwei Drittel aller Musliminnen

und Muslime leben in Asien. Das sind 1,23 Milliarden Menschen! In

Südostasien leben also mehr Muslime als im Mittleren Osten.

Von Saudi-Arabien bis Ostasien

Der Islam ist in der arabischen Welt

entstanden. Nach dem Tod Mohammeds

breitete er sich über Ägypten,

Syrien, den Irak und den Iran aus. Im

folgenden Jahrhundert erreichte er

das heutige Afghanistan, Pakistan,

Nordafrika, Spanien und Südfrankreich.

Von Zentralasien gelangte er in

den Nordosten Chinas.

Später erreichte er Indien, Indonesien,

Malaysia und die Philippinen.

In Südostasien wird der Islam kulturell

anders gelebt als im Nahen Osten:

Vielerorts wird ein „Volksislam“

praktiziert, eine Mischung aus Islam

und Animismus. Die Lehren des Islam

werden befolgt, aber nichtislamische

Riten und Bräuche kommen hinzu.

Entstehung und Geschichte

Die Anfänge des Islam gehen auf das

Jahr 610 n. Chr. zurück. Der Islam basiert

auf dem Koran und wird durch

die Lehren Mohammeds bestimmt.

Mohammed wurde 570 in Mekka in

Arabien (heute Saudi-Arabien) geboren

und war sehr religiös. Er fastete

oft, hatte Träume und meditierte.

Mohammed glaubte fest daran, dass

es nur einen wahren Gott gibt und

war von der Vielgötterei seiner Umgebung

enttäuscht. Im Alter von 40

Jahren, als er noch in Mekka lebte,

begann er, Botschaften von Gott zu

erhalten. Bis zu seinem Tod empfing

er Offenbarungen. Sie wurden später

aufgeschrieben und bilden den

Koran. Neben dem Koran gibt es die

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magazin:entdecken

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traditionellen Bücher Sunna und Hadith,

die von den Taten und Lehren

Mohammeds berichten.

Da Mohammed einen guten Ruf hatte,

gewann er schnell Anhänger, aber

die Menschen, die mehrere Götter

verehrten (Polytheisten), wurden seine

Gegner: sie verfolgten Mohammed

und seine Anhänger, sodass diese nach

Medina fliehen mussten. Die Gründung

einer neuen Gemeinschaft dort

mit den Einwanderern aus Mekka war

der offizielle Beginn des Islam.

Schon bald entwickelte sich die Form

des Islam mit Gebetsvorschriften, Fasten,

Almosengeben und der Pilgerfahrt

in die Stadt Mekka; diese wurde

von Mohammed und seinen Truppen

eingenommen. Er behandelte die Einwohner

Mekkas gut, sodass die meisten

von ihnen Muslime wurden. Auch

viele arabische Stämme wurden bekehrt.

Mohammed wurde zum religiösen

und politischen Führer.

Als Mohammed 632 starb, hatte er keinen

Nachfolger bestimmt. So wählte

das Volk Abu Bakr, einen der ersten

Anhänger des Islam. Er regierte etwa

zwei Jahre, weitere Kalifen (Nachfolger

Mohammeds) folgten.

Wie gelangte der Islam

nach Ostasien?

7. Jahrhundert

Der Islam entsteht im

7. Jahrhundert und

kommt über Händler

auf der Seidenstraße

nach China.

629 n.Chr.

Die erste Moschee

auf dem indischen

Subkontinent wird

von muslimischen

Händlern in Kerala

gebaut.

1480

Die erste Moschee

auf Java in Demak

(in der Nähe des neuen

Flughafens von

Jakarta).

627 n.Chr.

Die erste chinesische

Moschee soll 627 v. Chr. in

Guangzhou gebaut worden

sein. Andere bemerkenswert

frühe Moscheen

befinden sich in Hangzhou,

Fuzhou und Quanzhou.

14. Jahrhundert

Ende des 14. Jahrhunderts

gehen muslimische Händler

in den Häfen von Südwest-

Mindanao auf den Philippinen

an Land.

1527

Englische und niederländische

Händler treffen Vereinbarungen

mit muslimischen

Herrschern auf Java, um die

portugiesischen Konkurrenten

zu übertreffen.

634-698 n.Chr.

Der Islam breitet sich in

die byzantinischen Städte

Damaskus, Jerusalem,

Alexandria und Karthago

aus.

1368

Die Traditionen Bruneis

erinnern an den Begründer

des Sultanats,

der zum Islam konvertierte,

um die Tochter

des Königs von Temasik

in Singapur heiraten zu

können.

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DEN ISLAM

VERSTEHEN

DIE FÜNF SÄULEN DES ISLAM

Glaubensbekenntnis (Shahaada):

„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt

außer Allah, und Mohammed ist sein

Prophet.“ Das sind die ersten Worte,

die einem Neugeborenen ins Ohr geflüstert

werden und auch die letzten

Worte vieler Muslime. Werden diese

Worte aufrichtig und mit Überzeugung

ausgesprochen, zeigen sie die Annahme

des islamischen Glaubens.

Gebet (Salaat):

Muslime sind verpflichtet, fünfmal am

Tag zu bestimmten Zeiten zu beten,

allein oder mit anderen zusammen.

Jeder wird am Freitag um die Mittagszeit

zum Gottesdienst in der Moschee

erwartet.

Almosengeben (Zakkaat):

Almosen werden an Arme, Bedürftige,

Schuldner, Gefangene und Reisende

gegeben. Üblich sind zwei oder zweieinhalb

Prozent des jährlichen Einkommens.

Dem Koran ist die Höhe jedoch

nicht so wichtig wie die Art und

Weise des Gebens.

Fasten (Saum):

Während des Monats Ramadan (der

neunte Monat des Mondjahres) sind

alle Muslime verpflichtet, während des

Tages zu fasten. Sie müssen sich von

Essen, Trinken, Rauchen und von Sexualität

enthalten. Nach Sonnenuntergang

ist all das wieder erlaubt.

Pilgerreise (Hadj):

Jede Muslima und jeder Muslim muss

mindestens einmal im Leben eine Pilgerreise

nach Mekka machen. Alte

und Kranke dürfen einen Stellvertreter

schicken. Die meisten Muslime

machen diese Reise im zwölften Monat

des Jahres. Als Zeichen der rituellen

Reinheit tragen alle Pilger weiße Gewänder.

Während der Pilgerreise werden

verschiedene Rituale vollzogen

und heilige Stätten besucht.

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GLAUBENSRICHTUNGEN UND

RELIGIÖSE STRÖMUNGEN

Sunniten und Schiiten: Die Hauptzweige

des Islam

Unterschiedliche Ansichten über

Nachfolge, Tradition und Herrschaft

führten zur Spaltung des Islams in

zwei Gruppen: Sunniten und Schiiten.

Sunnitischer Islam

Im sunnitischen Islam wurden die

Kalifen als Herrscher der Gläubigen

anerkannt. Der Kalif wurde von dem

Stamm gewählt, dem auch Mohammed

angehört hatte. Kalifen waren

keine Propheten, weil Mohammed als

„Siegel der Propheten“ gilt. Stattdessen

waren sie Hüter der Tradition, sowie

religiöse und politische Leiter. Die Sunniten

entwickelten ein Gesetzeswerk,

die Scharia, das die religiösen Praktiken

und den Glauben des Islam regelt. Das

Kalifat wurde 1924 abgeschafft und die

Macht ging an die Regierungen der islamischen

Staaten über. Dabei war die

Bedingung, dass diese Regierungen die

Scharia beachteten. Heute sind etwa

90% aller Muslime Sunniten. Auch in

Deutschland gehören die meisten Muslime

dem sunnitischen Islam an.

Schiitischer Islam

Etwa 10% der Muslime weltweit sind

Schiiten. Sie betrachten den „Imam“

(Vorsteher) als Führer und Nachfolger

Mohammeds. Nach ihrer Überzeugung

wurde der Imam von Mohammed eingesetzt

und besitzt die Fähigkeit, den

Koran unfehlbar zu interpretieren. Der

erste Imam, Ali, war Mohammeds Vetter.

Man glaubte, dass er dessen geistliche

Fähigkeiten geerbt habe.

Heutzutage leben die meisten Schiiten

im Iran. Sie glauben, dass jeder Imam

von Gott berufen wird und geistlich

in der erblichen Nachfolge von Mohammed

steht. Die höchsten religiösen

Führer im Iran sind die Ayatollahs.

Sufismus: Eine Mystische

Praxis im Islam

Der Sufismus ist eine geistliche Tradition

im Islam. Anders als die Sunniten

oder Schiiten ist er keine eigene Glaubensrichtung,

sondern eine spirituelle

Praxis, der jeder Moslem folgen kann.

Der Sufismus ist eine mystische Lehre,

die sich auf die Liebe zu Gott und die

Suche nach einer engen Beziehung zu

ihm konzentriert. Dies ist insofern bedeutsam,

da im Islam Gottes Gerechtigkeit

oft stärker betont wird als seine

Liebe.

Sufis sehen sich als Suchende und bezeichnen

sich als Menschen, die „versuchen,

ein Sufi zu sein“. Ihr Weg besteht

darin, durch Selbstverleugnung und

Gebet geistliche Reinigung zu erreichen.

Dabei durchlaufen sie verschie-

dene Stufen wie Reue, Umkehr, Armut

und Liebe. Menschliche Anstrengungen

allein reichen jedoch nicht aus.

Sufis suchen auch nach Gottes Gnade,

die unabhängig von eigener Leistung

empfangen wird. Diese Gnade zeigt

sich in einer vertrauten Beziehung zu

Gott, einer Abkehr von der Welt und

rechter Erkenntnis.

Der Sufismus ist in Ostasien weit verbreitet

und hat viel zur Entwicklung

des Volksislam beigetragen.

Salafismus: Zurück zu den Ursprüngen

des Glaubens

Der Salafismus entstand im 19. Jahrhundert

und strebt danach, den „rechtschaffenen

Altvorderen“ (arabisch:

salaf), also den Gefährten des Propheten

Mohammed, nachzufolgen. Diese

Bewegung zielt darauf ab, den Islam

durch eine Rückbesinnung auf seine

ursprünglichen Quellen – vor allem

den Koran und die Überlieferung über

das Leben des Propheten – zu reformieren.

Salafisten sehen sich als Verfechter

eines Islam, den sie als ursprünglich

und unverfälscht betrachten.

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FELIX‘ KURZZEITEINSATZ IN DER MUSLIMISCHEN WELT

Morgens vor 5 Uhr durch einen Gebetsruf geweckt zu werden – das hat schon

etwas. Auch wenn ich oft noch ein paar Stunden weiterschlafen konnte, ist mir

dies von meinem Einsatz besonders in Erinnerung geblieben.

Was hat Gott mir in meinem Serve Asia Einsatz über Muslime gezeigt?

GLAUBE

HAUTNAH

Felix (29) ist Ingenieur und war von Mai

bis Juni 2024 für einen Kurzzeiteinsatz

in Asien unterwegs.

Möchtest du wie Felix Erfahrungen in

einem Kurzzeiteinsatz in der islamischen

Welt sammeln? Informiere dich

unter www.serveasia.omf.de.

Glaube als Teil des Alltags

Während es in Europa durchaus vorkommen

kann, dass man für seinen

Glauben belächelt oder zumindest

skeptisch betrachtet wird, ist es in

Südostasien anders. Ein persönlicher

Glaube wird als etwas Positives gesehen,

teils auch als selbstverständlich

angenommen und häufig sichtbar gelebt.

Dies trifft besonders auf Muslime

zu, die in diesem Land die überwiegende

Mehrheit darstellen. Die fünf

täglichen Gebetszeiten sind fest im

Alltag integriert und beginnen schon

früh am Morgen. Die beeindruckende

Disziplin zeigt sich auch darin, dass

viele Muslime genau darauf achten,

nur „halal“ Nahrungsmittel zu konsumieren.

Diese Aspekte prägen nicht

nur den Alltag der Muslime, sondern

auch die Kultur und den gesamten Tagesablauf

des Landes.

Kulturelle Unterschiede: Herausforderung

und Bereicherung

In meinem Einsatz war ich genau in

einem solchen Umfeld tätig. Sich auf

die kulturellen und religiösen Unterschiede

einzulassen, war herausfordernd

und bereichernd zugleich.

Es war anfangs nicht leicht, persönliche

Beziehungen aufzubauen, aber

ich habe die Menschen dort als herzlich

und gastfreundlich erlebt. Auch

wenn die Muslime in diesem Land

ihren Glauben überzeugt vertreten,

begegnen sie Andersgläubigen in der

Regel sehr respektvoll und interessiert.

Dadurch fiel es mir meist leicht,

den Glauben ins Gespräch zu bringen.

Jesus im Koran: Ein unerwarteter Zugang

Für mich war es überraschend, welche

herausragende Rolle Jesus im

Koran spielt. Selbst vielen Muslimen

ist das nicht bewusst. Diese Tatsache

kann für einige ein Zugang zur Bibel

sein, da sie hier mehr über Jesus erfahren

können. Ich hatte die Gelegenheit,

an mehreren Stellen Zeugnis zu

sein und von Jesus zu erzählen.

Eine prägende Zeit

Insgesamt bin ich dankbar für eine

sehr spannende, wertvolle und horizonterweiternde

Zeit. Der Einsatz

hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, den

eigenen Glauben authentisch zu leben

und sich auf andere Kulturen einzulassen.

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magazin:einsteigen

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Werde ein Segen unter Muslimen in Ostasien

Hast du den Wunsch, unter Muslimen Südostasiens

zu leben und ihnen ein zu Segen sein? Möchtest

du ihnen helfen, mehr über Jesus zu erfahren?

Gott hat dir besondere Fähigkeiten und Qualifikationen

geschenkt, mit denen du seinen Segen weitergeben

kannst. Hier sind einige Möglichkeiten.

GOTT

BERUFT

DICH

Weitere Möglichkeiten findest du unter:

https://opportunities.omf.org

Berufliche Möglichkeiten:

• Buchhaltung, Business und Marketing

• Computerprogrammierung und IT

• Ingenieurwesen

• Medizin und Gesundheitswesen

• Krankenpflege und Zahnmedizin

• Sozialarbeit

• Veterinärmedizin

Allgemeine Arbeitsbereiche:

• Unternehmer und Projektmanager

• Sprachlehrer und Sporttrainer

• Community Development

• Gesundheitsberater

• Bildungsberater für Homeschooling

Lehrpositionen:

• Theologiedozent

• Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Betriebswirtschaft

und Informatik

• Veterinärmedizin, Medizin und Psychologie

• Universitätsprofessor, Seminarprofessor und

Gastdozent

Besondere Visum-Optionen:

• Studentenvisa (Bachelor oder Master)

• Forschungs- oder Ruhestandsvisa

Komme mit uns ins Gespräch.

Gemeinsam erkunden wir die Möglichkeiten. Um

zu prüfen, ob Gott deinen Weg bestätigt, empfehlen

wir dir anschließend einen Besuch vor Ort.

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magazin:erleben

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Begegnung in der Moschee:

„Wie betet ihr?“

Es war früh am Morgen und die

Temperaturen noch angenehm, als

ich mich auf den Weg in die örtliche

Moschee machte. Schon lange hatte

ich mich gefragt, wie meine muslimischen

Freunde es schafften, fünfmal

am Tag zu beten. Egal, wo sie waren

- zu Hause, bei der Arbeit oder in der

Schule - sie unterbrachen ihre Tätigkeit,

reinigten sich und knieten sich

auf ihren Gebetsteppichen nieder, um

zu beten. Heute wollte ich mehr darüber

erfahren.

Ich betrat die Moschee und beobachtete

die Gläubigen, wie sie kamen, beteten

und wieder gingen. Während

ich noch in Gedanken versunken war,

kam ein Mann auf mich zu. „Willkommen“,

begrüßte er mich. „Mein Name

ist Hasan. Was führt dich zu uns?“

Ich stellte mich vor und erklärte ihm

meine Neugierde. Hasan lächelte

nachdenklich. „Ich wurde noch nie

gefragt, warum wir beten und welche

Bedeutung unsere Rituale haben.“

Nach einer kurzen Pause erklärte er:

„Von klein auf ist das Gebet ein Teil

von uns. Wir lernen es in der Familie

und in der Schule. Es ist für uns eine

Pflicht, aber eine, die wir gerne tun.“

„Wie beten Sie denn genau?“, fragte

ich vorsichtig weiter. Hasan begann

geduldig zu erklären. „Wir beten fünfmal

am Tag zu festgelegten Zeiten.

Vor jedem Gebet führen wir eine rituelle

Waschung durch, um uns körperlich

und spirituell zu reinigen. Das

Gebet selbst besteht aus Rezitationen

aus dem Koran und bestimmten Bewegungen,

die unsere Unterwerfung

und Hingabe an Gott symbolisieren.“

Fasziniert hörte ich zu und dachte

über unsere eigenen christlichen Gebete

nach. „Bei uns Christen ist das Gebet

oft spontan und wenig ritualisiert.

Wir beten in unseren eigenen Worten

und können jederzeit und überall beten“,

erzählte ich. „Es ist uns eine Freude,

Gott im Gebet nahezukommen und

ihn anzubeten.“

Hasan nickte. „Für uns Muslime ist Gemeinschaft

sehr wichtig. Das gemeinsame

Gebet stärkt unser Zusammengehörigkeitsgefühl.

Wir beten nicht

nur, weil es eine religiöse Pflicht ist,

sondern weil wir Teil einer größeren

Gemeinschaft sind.“

Unser Gespräch half mir, die Unterschiede

und Gemeinsamkeiten zwischen

islamischen und christlichen

Gebeten besser zu verstehen.

Für Hasan war der Austausch ebenfalls

eine neue Erfahrung und half

ihm, über seine Gebetspraxis nachzudenken.

Um einander wirklich zu verstehen,

braucht es authentisches Interesse

und ehrliche Gespräche. Meiner Erfahrung

nach gibt es zwei Schlüssel

zur echten Begegnung mit Muslimen:

Demut und Interesse. Möge Gott uns

helfen, solche Beziehungen aufzubauen.

16 Michael

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Malessa



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Ein Vergleich zwischen islamischem

und christlichem Gebet

Das Gebet spielt in beiden Religionen eine zentrale Rolle, wird aber auf unterschiedliche

Weise praktiziert.

Frequenz:

Islamisches Gebet:

Muslime beten fünfmal täglich

zu festgelegten Zeiten

(Fajr, Dhuhr, Asr, Maghrib,

Isha).

Christliches Gebet:

Christen beten zu unterschiedlichen

Zeiten, oft spontan

und situationsabhängig.

Sie müssen keinen bestimmten

Ort aufsuchen, um Gott

im Gebet zu begegnen

Tipp:

Wenn du mehr über den Islam erfahren

möchtest, empfehlen wir dir, das persönliche

Gespräch mit einem Muslim oder einer

Muslima zu suchen. Sie sind in der Regel

sehr aufgeschlossen und erzählen gerne

von ihrer Religion. Du kannst sie zum Beispiel

fragen, welche religiösen Bräuche sie

haben und was diese für sie bedeuten.

Ritual:

Form:

Gemeinschaft:

Vor jedem Gebet führen

Muslime eine rituelle Waschung

(Wudu) durch.

Das Gebet besteht aus festgelegten

Rezitationen und

Bewegungen, die in einer

bestimmten Reihenfolge

durchgeführt werden.

Gemeinsames Gebet in der

Moschee, besonders das

Freitagsgebet, ist von großer

Bedeutung.

Es gibt keine vorgeschriebenen

Rituale, obwohl einige

Christen vor dem Beten ein

kurzes Gebet der Reinigung

sprechen.

Gebete sind oft frei formuliert,

können aber auch liturgische

Gebete und Psalmen

einschließen.

Gemeinschaftsgebet findet

oft in Gottesdiensten oder in

kleinen Gruppen wie Hauskreisen

statt. Das persönliche

Gebet hat ebenfalls einen hohen

Stellenwert.

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BERUFUNG

UND

HINGABE

MEIN WEG ZU

DEN MUSLIMEN

OSTASIENS

Einen Sinn im Warten finden

„Es ist unglaublich, wie viel Freude das

Online-Lernen einer neuen Sprache

bereiten kann!“, dachte ich mir. Corona

hatte meinen Plänen einen Strich

durch die Rechnung gemacht, aber zum

Glück war ich nicht ganz lahmgelegt.

„Das Sprachstudium macht meinen

Aufenthalt in meiner Heimat so produktiv

und sinnvoll.“ Die Grundlagen,

Tonlagen und die Aussprache zu lernen,

war eine Herausforderung, die ich gerne

annahm. Meine Lehrerin lachte mit

mir, wenn ich eine schwierige Passage

meisterte. „Gut gemacht!“, ermutigte sie

mich, und ich freute mich jedes Mal auf

unsere gemeinsamen Übungen.

Das Lesen und Schreiben machte mir

besonders viel Spaß. „Es ist faszinierend,

eine neue Schrift zu lernen!“, sagte

ich oft zu meinen Freunden. Die Lehrer,

die mit Begeisterung ihre Sprache und

Kultur vermittelten, waren großartig.

„Sie helfen mir so sehr dabei, den richtigen

Tonfall und die Satzstrukturen zu

verstehen,“ dachte ich dankbar. Unser

kultureller Austausch war ebenfalls

bereichernd. „Erzähl mir mehr über

dein Land,“ bat ich oft, und sie sorgten

dafür, dass ich mich in jeder Unterrichtseinheit

wohl fühlte.

„Ich danke dem Herrn, dass ich meine

Lehrer kennenlernen und mit ihnen

auch außerhalb des Sprachunterrichts

sinnvolle Gespräche führen konnte,“ reflektierte

ich. Die zehn Monate des

Lernens gaben mir ein starkes Fundament

für meinen Einsatz.

Nach mehr als einem Jahr des Wartens

und der Vorbereitung bin ich nun in

meinem Einsatzgebiet angekommen.

Vielleicht fragst du dich: Wann und

wie hast du deine Liebe zu Muslimen

entdeckt? Ich erzähle es dir.

Die Geburtsstunde der Liebe zu den

Muslimen

Meine erste Begegnung mit Muslimen

hatte ich während meines ersten Studienjahres

an der Mindanao State University

in Marawi City, einer wichtigen

islamischen Stadt auf den Philippinen.

„Gott, warum ziehen mich diese Menschen

so an?“, fragte ich mich.

Die Moscheen auf dem Universitätsgelände

waren nur 50 Meter voneinander

entfernt. Jedes Mal, wenn der Gebetsruf

ertönte, hallte es über den gesamten

Campus, und immer, wenn der Ruf ertönte,

begann ich, für Muslime zu beten.

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magazin:erleben

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Wieder in die Spur kommen

Nach dem College-Abschluss ging ich

nach Manila, bekam einen Job und

vergaß meine Liebe zu den Muslimen.

Doch dann, eines Tages, spürte ich einen

Weckruf von Gott, der mich veranlasste,

meine Arbeitsstelle zu kündigen.

Ich fand eine neue Stelle im Buchverlag

von OMF auf den Philippinen und

wurde in die Zweigstelle in Davao, der

muslimisch geprägten Insel im Süden

des Landes, versetzt. Dort lernte ich

christliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

kennen und beobachtete ihre

Arbeitsweise.

„Meine Liebe zu den Muslimen kehrt

zurück“, dachte ich und meldete mich

freiwillig, um an den Wochenenden zu

helfen. Meine Aufgabe war es, Schüler

zu unterrichten. „Ich fühle mich so erfüllt“,

freute ich mich. Doch dann wurde

ich zurück nach Manila versetzt.

Gott ruft

Eines Abends machte ich Überstunden

im Büro. Mein Blick fiel auf ein Buch

von Nabeel Qureshi. „Das sieht interessant

aus,“ dachte ich und vertiefte mich

in das erste Kapitel. Plötzlich schien es,

als spräche Gott durch Nabeel direkt

zu mir. „Du bist berufen, ein Segen für

Muslime zu sein.“ Ich unterbrach meine

Arbeit und begann sofort zu beten.

Einen Monat später nahm ich an einem

Gebetstreffen in der Faith Baptist

Church teil, das sich um eine muslimische

Bevölkerungsgruppe drehte.

„Schon wieder erinnert mich Gott daran,

dass ich unter Muslimen leben und

ihnen dienen soll.“

Ich begann darüber zu beten und erzählte

meiner Familie und meinen

Freunden davon. „Gott, bitte bestätige

meine Berufung,“ betete ich oft.

Bestätigung und Vorbereitung

Nach viel Bestätigung durch Umstände

und Gottes Wort, kündigte ich meine

Arbeit und begab mich auf eine einmonatige

Erkundungsreise in ein anderes

ostasiatisches islamisches Land. „Dieses

Land erobert mein Herz,“ dachte ich

während der Reise. „Die Menschen wecken

in mir das Verlangen, ihnen die

Hoffnung auf Christus zu bringen.“

Zurück in meiner Heimat, schien das

Warten eine Ewigkeit zu dauern. „Ich

habe keine Arbeit mehr, aber ich vertraue

dir, Herr,“ betete ich. Gott begleitete

mich durch diese Zeit und lud mich

zu tieferer Nähe und Vertrauen ein.

„GELOBT SEI

SEIN NAME IN

EWIGKEIT!“

Er führte mich Schritt für Schritt an

meine neue Aufgabe heran. Zuerst ermöglichte

er mir ein viermonatiges

interkulturelles Training, anschließend

konnte ich einen fünfwöchigen Kurs

absolvieren, der mich als Englischlehrerin

qualifizierte. Dann begannen die

Monate des Sprach- und Kulturstudiums.

„Gott bereitet mich vor,“ erkannte

ich. „Er befähigt mich, langfristig in dem

Land zu dienen, in das er mich während

meiner Kurzzeitreise gebracht hat.“

Auf meiner Glaubensreise hat Gott

immer wieder bewiesen, dass er treu

ist. „Er ist El-Schaddai, der allmächtige

Gott. Er ist fähig und willens, für mich

zu sorgen,“ reflektierte ich. „Wenn er

ruft, versorgt er auch.“

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magazin:erleben

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Hoffnung und Gebet in

der Trauer:

Ein Freundschaftsdienst

„Gute Besserung“ sagen wir

oft, wenn wir Menschen begegnen,

denen es nicht gut

geht. Aber was, wenn es nicht

besser wird?

Eines Abends rief mich mein muslimischer

Freund an. Am anderen Ende der

Leitung hörte ich ihn weinen. Mit gebrochener

Stimme berichtete er: „Mein

Vater ist gestorben.“ Ich bot ihm an:

„Kann ich dich ins Krankenhaus begleiten?

Ich bin gerne für dich da, um seinen

Leichnam abzuholen.“ Er stimmte

zu, und ich machte mich mit meinem

Auto sofort auf den Weg zu ihm.

Die ganze Fahrt über saß er weinend

neben mir. „Wir haben ganz normal zu

Mittag gegessen, dann bin ich wieder

an die Arbeit gegangen. Alles schien

normal zu sein,“ sagte er zwischen den

Schluchzern. „Zwei Stunden später

rief das Krankenhaus an. Sie sagten: ‚Es

tut uns sehr leid. Ihr Vater hatte einen

Herzinfarkt. Er wurde sofort zu uns gebracht,

aber wir konnten nichts mehr

für ihn tun.‘“

Ich versuchte, ihn zu trösten, aber meine

Worte drangen nicht bis zu seinem

Herzen durch. Wir standen gerade vor

einer Ampel, da kam mir ein Gedanke:

„Bete für ihn im Namen von Isa al

Masih, damit er spürt, dass Jesus auch

in dieser schweren Stunde für ihn da

ist.“ Bevor ich dem Impuls folgte, fragte

ich ihn: „Ich möchte gerne im Namen

von Isa al Masih für dich beten. Darf

ich das?“ Er stimmte zu und während

wir uns durch den dichten Verkehr

kämpften, betete ich für ihn, für seinen

verstorbenen Vater und für die ganze

Familie. Erst als wir im Krankenhaus

ankamen, verebbte sein Schluchzen.

In den nächsten Tagen verbrachten wir

viel Zeit miteinander. Ich erfuhr mehr

über die schwierigen Familienverhältnisse.

Sein Vater arbeitete als Fernfahrer.

Er hatte lange Arbeitstage, und

typisch für diesen Beruf sind Herzprobleme,

von denen die Fahrer oft nichts

merken.

Was mich nachdenklich machte: Obwohl

mein Freund einen großen Bekanntenkreis

hatte, rief er in seiner

Verzweiflung mich, einen Christen, an.

Was für ein Vertrauen!

Mir wurde bewusst: Gott hatte diesen

Moment von langer Hand vorbereitet.

Er hatte unsere Freundschaft über lange

Zeit wachsen lassen. Das Gebet im

Namen von Isa al Masih war der Auftakt

zu vielen weiteren Glaubensgesprächen.

Ich merkte: Es lohnt sich, Zeit mit muslimischen

Freunden zu verbringen. Vertrauen

braucht Zeit. Aber wenn es hart

auf hart kommt, kann der Heilige Geist

in uns und durch uns Wunder wirken.

„Ich hätte nie gedacht, dass

ich so viel Trost im Gebet

finde,“ sagte mein Freund

später. „Danke, dass du für

mich da warst.“

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UTEN

PPETIT

ASIATISCHE

KARAMELLCREME

Ein beliebtes Dessert, das vor allem beim Zuckerfest Eid al-Fitr gekocht wird.

ZUTATEN

• 225 g weißer Zucker

• 80 ml Wasser

• 1 x 400 ml Dose Kokosnussmilch

• 375 ml Milch

• 6 Eier, leicht verquirlt

• 100 g brauner Zucker

• 1 Teelöffel Vanilleschotenmark

• Geröstete Kokosraspel, zum Servieren

• Geriebene Limettenschale, zum Servieren

ZUBEREITUNG

Schritt 1

Backofen auf 160°C vorheizen. Weißen Zucker und Wasser

in einem mittelgroßen Topf bei niedriger Hitze vermischen.

Unter Rühren 2 Minuten lang kochen, bis sich der Zucker

aufgelöst hat. Die Hitze auf hohe Stufe erhöhen und zum

Kochen bringen. Ohne zu rühren kochen, dabei gelegentlich

mit einem in Wasser getauchten Backpinsel die Seiten

des Topfes abbürsten, bis die Masse goldgelb ist (3-4 Minuten).

Die Karamellmischung gleichmäßig auf acht backofenfeste

Förmchen mit einem Fassungsvermögen von ca. 160

ml (2/3 Tasse) verteilen. Kleinere Förmchen wie Muffinförmchen,

gehen auch. 5 Minuten oder bis zum Festwerden

beiseitestellen.

Schritt 2

Kokosmilch, Milch, Eier, braunen Zucker und Vanillemark

in einer großen Schüssel verquirlen, bis alles gut vermischt

ist. Durch ein feines Sieb sieben. Vorsichtig über die Karamellmischung

in die Förmchen gießen.

Schritt 3

Die Förmchen in eine große Bratpfanne/in einen Topf stellen.

Gieße so viel kochendes Wasser in die Pfanne/den Topf,

dass es bis zur Hälfte des Randes der Förmchen reicht. Im

Ofen 35-40 Minuten backen oder bis die Puddings gerade

fest geworden sind.

Schritt 4

Die Förmchen eine Stunde lang abkühlen lassen. Anschließend

mit Frischhaltefolie abdecken und sechs Stunden in

den Kühlschrank stellen.

Schritt 5

Zum Servieren mit einem flachen Messer am Innenrand

der Förmchen entlangfahren und vorsichtig auf Servierteller

stürzen. Mit Kokosraspeln und Limettenschalen bestreuen

und servieren.

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magazin:erleben

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Kinder fasten

im Ramadan

Hallo liebe Kinder in

Deutschland,

wisst ihr, dass Muslime jedes Jahr einen

Monat lang fasten? Dieser Fastenmonat

heißt Ramadan und findet jedes

Jahr an einem etwas anderen Termin

statt. Das ist so, weil sich der islamische

Kalender nach dem Mond richtet,

und nicht nach der Sonne wie bei uns.

Im Ramadan dürfen Muslime von

Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

nichts essen und trinken. Das kann

ganz schön lang sein, denn in Ländern

wie Indonesien oder Thailand geht die

Sonne regelmäßig gegen 6 Uhr morgens

auf. Abends gegen 18.30 Uhr geht

sie wieder unter.

Für Kinder ist das eine lange Zeit ohne

Essen und Trinken. Deshalb gewöhnen

sie sich erst langsam daran. Zuerst

lassen sie nur eine Mahlzeit am

Tag aus. Später versuchen sie, auch

auf Wasser zu verzichten. Du kannst

dir vorstellen, wie stolz sie sind, wenn

sie endlich wie die Erwachsenen einen

ganzen Tag lang fasten können.

Warum fasten Muslime? Es ist eine

von fünf Pflichten, die sie zu erfüllen

haben. Damit wollen sie Allah besonders

gefallen. Sie hoffen, dass er ihnen

dafür viele „Pluspunkte“ anrechnet

und sie eines Tages ins Paradies kommen.

Deshalb versuchen sie auch, in

diesem Monat nicht schlecht über

andere Menschen zu reden. Außerdem

beten sie mehr als sonst und versuchen,

ihr heiliges Buch, den Koran,

ganz durchzulesen. Durch das Fasten

bekommen Muslime aber auch ein

Gefühl dafür, wie es armen Menschen

geht, die nicht genug zu essen haben.

Wenn die Sonne endlich untergegangen

ist, trifft man sich mit der Familie

oder mit Freunden und genießt leckeres

Essen. Um 20 Uhr geht man dann

gemeinsam zum Gebet in die Moschee.

Wusstest du schon, dass Muslime

nicht nur in ihrer Landessprache

beten, sondern vor allem auf Arabisch?

Sie benutzen dafür vorgegebene

(rituelle) Gebete.

Dabei sitzen sie nicht auf Stühlen.

Schon die Kinder wissen, was sie bei

welchen Worten zu tun haben: Sie

stehen, verbeugen sich oder knien

auf dem Boden.

Alle freuen sich auf das Ende des

Fastenmonats, denn dann gibt es ein

Fest! Kinder und Erwachsene bekommen

neue Kleider. Verwandte und

Freunde besuchen sich gegenseitig

und bringen den Kindern Geld oder

Geschenke mit. Auch ich besuche immer

mehrere Familien. Den Erwachsenen

schenke ich Obst oder Kekse,

den Kindern drücke ich einen kleinen

Geldschein in die Hand.

Manchmal werde ich gefragt: „Du bist

Ausländerin. Fastest und betest du

auch?“ Dann antworte ich: „Auch Jesus

hat seinen Jüngern gesagt, dass sie

zu bestimmten Zeiten fasten sollen.

Und natürlich bete ich auch. Immer

und überall kann ich mit Gott reden.“

Dann erkläre ich, dass ich das aber

nicht tue, um bei Gott „Pluspunkte“

zu sammeln. Ich muss nichts dafür

tun, um meine Sünden wiedergutzumachen,

denn dafür ist ja Jesus gestorben.

Hast du in deiner Klasse muslimische

Kinder? Frage sie doch einmal, wie sie

den Ramadan erleben. Dann wirst du

sehen, ob ihre Rituale ähnlich sind

wie bei den Kindern in Südostasien.

Schreibe mir, was du erfahren hast.

Eine deutsche Mitarbeiterin

in Südostasien

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6WAYS

LEARN Buch von Gerhard Nehls mit Andrea Nehls (Hg.): Bibel

und Koran: Eine Gegenüberstellung der zwei Bücher. Texte aus

beiden heiligen Schriften werden thematisch und ohne Interpretation

einander gegenübergestellt. So entdecken die Leserinnen und

Leser, was Bibel und Koran wirklich über Gott und die Welt lehren.

Ein Buch zum Selberlesen oder zum Studium mit muslimischen

Freunden. Bei OMF bestellen.

PRAY Gebetsheft: Für Muslime beten. Dieses Gebetsheft enthält

wahre Geschichten aus dem Alltag von Muslimen in Südostasien.

Die Beiträge geben Einblicke in die islamische Kultur und erklären

Aspekte des muslimischen Glaubens. Sie laden dazu ein, gezielt und

mit Verständnis für die islamische Welt zu beten.

GO Spürst du den Wunsch, Gott unter Muslimen in Südostasien

zu dienen? Mit der richtigen Haltung kann jede Begabung und Fähigkeit

dafür eingesetzt werden. Wenn du bereit bist, deine Erfahrungen,

deinen Beruf oder deine Talente einzubringen, um vor Ort

zu leben und ein Segen für Muslime zu sein, dann kontaktiere uns.

SEND Mission ist Teamarbeit: Motiviere Menschen, für kürzere

oder längere Zeit unter Muslimen zu dienen. Gewinne deine Gemeinde

als Sendungsbasis. Wir unterstützen dich gerne dabei.

WELCOME Ermutigt euch in eurem Hauskreis, auf Muslime in

eurem Umfeld zuzugehen, Beziehungen aufzubauen und über Jesus

zu sprechen. Das Themenheft „Muslime verstehen“ von Roland

Denner (Serendipity-Reihe) hilft, den Dialog über den Glauben kompetent

und empathisch zu führen.

MOBILIZE Möchtest du dein Anliegen für die Muslime in Ostasien

mit anderen teilen? Oder kennst du jemanden, der sich für Muslime

in Ostasien interessiert? Gib dieses Heft weiter und ermutige

dazu, mit OMF in Kontakt zu treten.

IMPRESSUM

OMF International

Deutschland e.V.

Am Flensunger Hof 12

35325 Mücke

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Online-Spenden:

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Redaktion:

Joachim König und Team

Layout: Nicole Sorg

Ausgabe: Januar 2025

Weitere Gebetshilfen für Muslime in Ostasien

stehen auf unserer Website unter

„Ressourcen“ zum Download bereit.

Auf 100 % FSC zertifiziertem

Recyclingpapier gedruckt.

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Heart for Asia.

Hope for Billions.

Wir arbeiten mit 2.100 hauptund

ehrenamtlichen Mitarbeitenden

aus 40 Nationen in

Ostasien und unter Ostasiaten

weltweit, damit unter allen

Völkern Ostasiens einheimische,

biblische Gemeinde- und Missionsbewegungen

entstehen.

Damit Gott angebetet wird, verkünden

wir das Evangelium auf kulturell relevante

Weise durch Wort und Tat, in Kurz- und Langzeit,

als Missionar oder Fachkraft, in Partnerschaft mit

Kirchen und Gemeinden.

In Deutschland bieten wir auch viele Möglichkeiten

der ehrenamtlichen Mitarbeit.

„Have Faith in God!“

Vertraue Gott! Dieser Leitsatz unseres Gründers

Hudson Taylor für sein Leben und die China Inland Mission

(jetzt OMF) prägt auch heute noch unsere Arbeit.

OMF Deutschland gehört zur Arbeitsgemeinschaft

evangelikaler Missionen (AEM).

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