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Verfahrenstechnik 1/2025

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19098

01

Januar 2025

€ 13,00

TITEL

12

Effizient und schnell zur

individuellen Wärmekammer

20

Robotergestützte Prozesse

auch für kleine Losgrößen

30

Digitale Services für den

Maschinenbau von morgen

verfahrenstechnik.de


Kommen Sie sicher

zu innovativen

Lösungen durch

den Wissensvorsprung

mit Ihrem Abonnement

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Verfahrenstechnik !

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EDITORIAL

GRÜNES LICHT

FÜR GREEN TECH!

In der Diskussion um nachhaltige Energiequellen nehmen Biomasseanlagen

eine zentrale Rolle ein. Sie sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil

der erneuerbaren Energien, sondern auch ein entscheidender Faktor für

die Energiewende. Biomasse wird aus organischen Materialien wie Holz,

Pflanzen und Abfällen gewonnen. Sie kann fossile Brennstoffe ersetzen und

CO 2

-Emissionen reduzieren. Derartige Anlagen sind allerdings nicht ohne

Risiko: Biochemische Prozesse können zu gefährlichen Temperatur anstiegen

und zur Selbstentzündung führen. Aus diesem Grund hat ein Werk

in Schweden ein Früherkennungssystem inklusive modernster Sensorik

und Messtechnik installiert, das zuverlässig für einen sicheren Betrieb der

Anlage sorgt. Worauf es

FORSCHUNG, ANWENDUNG

UND ANLAGENBAU SOLLTEN

STETS IM DIALOG STEHEN

dabei ankommt, lesen

Sie ab Seite 36.

Wärme kann in anderen

Anwendungen wiederum

gewollt und wichtig

sein. Bestimmte Produkte, Mischungen oder Rohstoffe in Fässern oder

Containern werden beispielsweise einer Wärmebehandlung zur Phasenoder

Viskositätsänderung unterzogen, um sie anschließend weiterverarbeiten

zu können. In unserer Titelstory stellen wir Ihnen Lösungen für

das sichere Temperieren vor, die sich maßgeschneidert an verschiedenste

Anforderungen anpassen lassen und dabei energieeffizient im Betrieb sind.

Was brauchen wir also in Zukunft? Nachhaltige Prozesse, Werkstoffe, die

gut zu recyceln oder bioabbaubar sind, alternative Kunststoffe – denken wir

an PET oder FPAS und mehr Fortschritt in der Digitalisierung, um nur einige

Beispiele zu nennen. Um die hierfür nötigen Fortschritte erst möglich zu

machen, wird die Verfahrenstechnik gebraucht. Sie steht zwischen der

Gewinnung der Rohstoffe und der Herstellung von Fertigprodukten bis hin

zum Recycling von Rohstoffen aus Abfall und (Bio-)Müll.

Eine inspirierende Lektüre

wünscht Ihnen

hat die

Lösung!

Dosierund

Prozesspumpen

Magnetgekuppelte

GATHER Zahnradpumpe

+ Pulsationsfreie Förderung

+ Nichtschmierende

Flüssigkeiten

+ Atex Zonen 1, 1, 22

Nicole Steinicke

Chefredakteurin

VERFAHRENSTECHNIK

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Made in Germany

+ fördern + messen + dosieren + kuppeln


42

EDITORIAL

03 Grünes Licht für Green Tech!

PERSPEKTIVE

06 Wiederverwertete Materialien –

aber bitte geruchsneutral

NACHRICHTEN

07 Aktuelles aus der Branche

10 Messe Pumps & Valves in Dortmund

BETRIEBSTECHNIK

TITELSTORY

12 Bewährte Blaupausen als Basis:

Schnell und effizient zu maßgeschneiderten

Wärmekammern

VERFAHREN UND ANLAGEN

18 Automatisierungslösung für eine

effiziente Parfum- und Aromen-Produktion

20 Roboterbasierte Medikamentenabfüllung

unter Reinraum-Bedingungen

TITEL

12

Janina Meng arbeitet als Innovationsmanagerin

bei Endress+Hauser

22 Filtrationslösungen:

Klar, stabil und geschmackvoll

KOMPONENTEN UND SYSTEME

24 Beitrag für die Energiewende: Gleitschieberventile

in der Vanadiumoxid-Herstellung

26 Dichtmanschette reduziert in Verpackungsanlagen

ungeplante Stillstandszeiten und Wartungskosten

20

Anzeige: Denios SE, Bad Oeynhausen

Lesen Sie, welche Vorteile beliebig skalierbare

Wärmekammern in der Thermotechnik bieten

4 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

30 Datenbasierte Lösungen für die digitale

Transformation

32 Vorteile der Online-Analyse-Messtechnik

in der Aufbereitung von Trinkwasser

34 Digitale Service-Plattform für das

Wassermanagement

36 Biomasseanlagen als wichtiger Baustein

erneuerbarer Energien

34

NEU UND NACHHALTIG

40 Klima- und Umweltschutz in der

Prozessindustrie

MEDIEN

41 Inspirierend und zerstreuend

PERSÖNLICH

42 INTERVIEW

Innovationsmanagerin Janina Meng über die

facettenreichen Möglichkeiten Ihres Berufs

36

17 Impressum

DIE REDAKTION EMPFIEHLT

Von Industriepumpen über

Regelventile bis hin zu

Dichtungssystemen – all das

und vieles mehr präsentiert der

Branchentreff Pumps & Valves.

Parallel dreht sich auf der Fach -

messe maintenance alles um

die industrielle Instandhaltung.

Neugierig? Mehr dazu erfahren

Sie ab Seite 10.

26

Wie schaffen Unternehmen

den Sprung raus aus dem

Dornröschenschlaf rein in die

digitale Zukunft? Zum Beispiel

mit einer modularen IIoT-

Plattform für die digitale Analyse

und Steuerung von Prozessen.

Lesen Sie auf Seite 30, wie sich

der Anlagenbetrieb optimieren

und modernisieren lässt.

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 5


PERSPEKTIVE

WIEDERVERWERTETE

MATERIALIEN – ABER

BITTE GERUCHSNEUTRAL

Kunststoffe riechen, okay – aber bei Rezyklaten

gibt es oft ein Problem mit Geruchsbelastungen

im Material. Wie entstehen diese und

welchen Herausforderungen müssen sich die

Experten bei der Geruchsneutralisation stellen?

Hier gibt das Fraunhofer CCPE Antworten.

D

ie vielen Stoffe, die in Kunststoffabfällen vorkommen,

haben eine Reihe unterschiedlicher Gerüche. Die Verunreinigungen

stammen aus vielen Quellen und sind

als Gerüche oft extrem hervorstechend, obwohl sie

meist nur in recht niedrigen Mengen vorliegen. Mit Hilfe von

spezialisierten Verfahren, die nicht nur hochauflösende Trennund

Detektionsverfahren umfassen, sondern auch die zielgerichtete

Entschlüsselung von Geruchsstoffen, ist es Forschenden

des Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy

CCPE gelungen, einige dieser Verunreinigungen in Kunststoffen

zu identifizieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass neben Geruchsstoffen aus den ursprünglichen

Inhalten auch andere Prozesse zu den Gerüchen

führen können. Dazu gehören der mikrobiologische Abbau organischer

Substrate wie Lebensmittelreste, alternde Kunststoffe

oder der thermische Abbau von Restverschmutzungen im Recyclingprozess

selbst. Eine zusätzliche Herausforderung während

des Prozesses ist dann auch die Kombination oder weitere Reaktionen

der Substanzen und anderer Begleitstoffe unter- und miteinander,

die je nach Prozessierung immer neue Geruchsprofile

hervorbringen können.

Um nun Rezyklate durch Geruchsoptimierung qualitativ aufzuwerten,

gibt es diverse Ansätze. Sie reichen von der Reinigung

und Sortierung von Kunststoffmüll über Abreicherung, beispielsweise

durch lösemittelbasiertes Recycling, bis hin zu Additivierung

durch geruchsbindende oder neutralisierende Substanzen

oder gezielten Beschichtungen, um eine Geruchsbarriere aufzubauen.

Generell wäre ein wichtiger Ansatz, einige Produkte komplett

neu zu denken. Beispielsweise bringen viele Wasch- und

Reinigungsmittel sowie Kosmetikprodukte eine große Geruchsbelastung

über ihre Verpackungsmaterialien mit. Hier sind die

starken Beduftungsstrategien eine große Herausforderung ebenso

wie die komplexen und persistenten Geruchsstoffkompositionen.

Implikationen ergeben sich dabei für die Industrie bei der

Herstellung und Verarbeitung der Kunststoffe, zum Beispiel beim

Design-for-Recycling = Regeln bei der Gestaltung ihrer Verpackungen

und Produkte.

So gibt es sowohl günstige und für das Recycling vorteilhafte

Monomaterialien als auch ungeeignete Materialpaarungen wie

PET/PVC-Kombinationen, die aber inzwischen fast nicht mehr

produziert werden. Aber auch Druckfarben, Papieretiketten oder

Kaschierkleber wurden ursprünglich nicht für ein Aufschmelzen

beim Recyclingprozess entwickelt und können daher in ungünstigen

Kombinationen zu Gerüchen führen. Daher entwickelt das

CCPE speziell angepasste Recyclingverfahren mit sehr guter Reinigungsleistung,

um eben diese Störstoffe, die auch nach bester

industrieller Sortierung noch in den Kunststoff-Abfällen enthalten

sind, vor dem Re-Granulieren effektiv zu entfernen.

Bild: Ruediger Rau – stock.adobe.com

www.ccpe.fraunhofer.de

6 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN

BÜRKERT WEIHT NEUEN STANDORT

IN PUNE EIN

Mit einer festlichen Einweihung im Oktober 2024

wurde der Bürkert-Produktionsstandort in Pune,

Indien, offiziell eröffnet. Mit dem Neubau möchte

Bürkert Fluid Control Systems seine Position am

indischen Markt stärken und die Anwender vor Ort

noch gezielter mit Produkten, Systemen und

Lösungen made in India betreuen. Der Standort in

Indien besteht aktuell aus vier Vertriebsbüros in

unterschiedlichen Regionen im Land. Durch den

AIM-TRENDBAROMETER

AIM-D befragt seine Mitglieder

im halbjährlichen Turnus über

ihre Sicht auf die Entwicklung

der AutoID-/AIDC-Märkte.

Anders als in der Vergangenheit

wurden die Mitglieder im letztem Jahr im zweiten Halbjahr zu

den für die Branche relevanten Themen, technologischen

Entwicklungen und eigenen Nachfrage-Erfahrungen befragt.

An technologischen Entwicklungen gaben die Befragten

KI (25%), Cybersecurity (23%), Anti-Counterfeiting (8%) und

Datenräume für Industrie 4.0 (13%) an. Erwartungsgemäß

wurde auch der Digital Product Passport (DPP) mit über 20%

genannt. An neuen Technologien sehen die Unternehmen

zukünftig KI, Robotik, Big Data, Cyber-Security und DPP, aber

auch das Zusammenwachsen mit komplementären Technologien

wie BLE, LoRaWAN, Lidar ( 3D-Laser-Scanning) und Vision

wurden genannt. (Bild: Lumina Images – stock.adobe.com)

www.AIM-D.de

HANNOVER MESSE 2025 MIT STARKER

PRÄSENZ DER ANTRIEBS- UND FLUIDTECHNIK

sukzessiven Ausbau entstand im Laufe des Jahres in

Pune auf rund 5.000 Quadratmetern ein moderner

Fertigungsstandort, der ein Produktions-, Montageund

Testzentrum sowie eine Verwaltungseinheit

beheimatet. Der Fertigungsstandort hat eine

Produktionskapazität von mehr als 30.000 Ventilen

und 500 Systemen pro Jahr. Zunächst wird sich das

Werk auf die Herstellung von Produkten wie

Massendurchflussregler, Schrägsitzventile, Membranventile

und anwenderspezifische Systemlösungen

konzentrieren, wobei für die Zukunft ein Ausbau

sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze geplant

sind. Im Bild von links: Meike Querengässer, CHRO

und CPO, Stefan Müller, CTO, und Georg Stawowy,

CEO sowie Sadiq Khan, GF Bürkert Fluid Control

Systems India.

www.burkert.com

Zur Hannover Messe 2025

(31.3.-4.4.) zeigt die internationale

Antriebs- und Fluidtechnik

unter dem Label „Motion &

Drives“ erneut ihre Stärke und

Bedeutung als größte Zulieferbranche

im Maschinenbau.

Branchenübergreifend präsentieren die Unternehmen innovative

und smarte Einzelkomponenten sowie komplette Systeme.

Traditionell ist die Antriebs- und Fluidtechnik insbesondere in

den ungeraden Jahren mit vielen Unternehmen aus dem In- und

Ausland auf der Hannover Messe vertreten. Das ist auch 2025

der Fall. Die Hersteller werden ihre neuesten Anwendungen und

Komponenten für eine intelligente und nachhaltige Produktion

unter dem Label Motion & Drives schwerpunktmäßig in den

Hallen 4 bis 6 präsentieren

www.messe.de

NAMUR-EMPFEHLUNGEN UND -ARBEITSBLÄTTER ERSCHIENEN

Die Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie (Namur) hat neue oder aktualisierte Empfehlungen

und Arbeitsblätter herausgegeben. Die Ziele der Empfehlung NE198 „Kontextualisierung von Produktionsdaten in

der Prozessindustrie“ (Ausgabe: 2024-08-12) sind unter anderem, den Nutzen und die Notwendigkeit der Kontextualisierung

von Produktionsdaten zu adressieren. Daraus sollen sich dann Möglichkeiten der systemtechnischen Umsetzung

skizzieren und formulieren lassen. Die Empfehlung NE 197 „Instandhaltungskonzept statt EX-Geräteprüfung“ möchte

Hilfestelllungen geben, um vorhandene Instandhaltungskonzepte so anzupassen, dass diese den Anforderungen an ein

Instandhaltungskonzept im Sinne der Nr. 5.4 entsprechen. Ziel dieser Empfehlung ist es, den Umfang eines Instandhaltungskonzeptes

so zu beschreiben, dass auf die regelmäßigen

Prüfungen (Anhang 2 Abschnitt 3 Punkt 5.2 BetrSichV), verzichtet

werden kann. Zudem soll das Arbeitsblatt NA186 „Interaktionen

und Verantwortlichkeiten des PLT-Engineerings in der Montageund

Inbetriebnahme-Phase“ (Ausgabe: 2024-08-09) das Planen

und Errichten verfahrenstechnischer Anlagen verbessern.

Interessenten können die Empfehlungen bei der Geschäftsstelle

beziehen. (Bild: gopixa – stock.adobe.com)

www.namur.net

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 7


SIEGEL ZUKUNFTSORT BERLIN SÜDWEST VERLIEHEN

Knauer, ein Berliner Hersteller von Hightech-Laborinstrumenten, wurde

das Siegel Zukunftsort Berlin Südwest verliehen. Juri Effenberg, Projektleiter

des Regionalinkubators Berlin Südwest, übergab Geschäftsführerin

Alexandra Knauer die gläserne Tafel am Firmensitz in Zehlendorf. Knauer

engagiert sich laut Eigenaussage neben seiner Tätigkeit als Technologieunternehmen

seit Jahren für den lebendigen Austausch zwischen

Wirtschaft und Wissenschaft. So organisiert das Unternehmen regelmäßig

Netzwerktreffen zu fachlichen, unternehmerischen oder nachhaltigen

Themen in Berlin oder nimmt daran teil. Weiterhin ist der Laborinstrumentehersteller

mit Betrieben in der Region verknüpft. Der

Regionalinkubator (RIK) Berlin Südwest ist ein Projekt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, das seit Mai 2022 eng mit der Wirtschaftsförderung

kooperiert. Der RIK organisiert viele Veranstaltungen und übernimmt im Bezirk auch die Auszeichnung von

Zukunftsorten. Auf dem Bild freut sich Knauers CEO Alexandra Knauer (links) über die Übergabe durch Juri Effenberg vom

RIK Berlin Südwest. (Foto: Pia Henkel)

www.knauer.net

SICK ERHÄLT ECOVADIS

PLATIN-MEDAILLE

Sick, internationaler Anbieter von sensorbasierten

Automatisierungslösungen, hat die Platin-Medaille im

Nachhaltigkeitsranking von Ecovadis erhalten. Damit

gehört der Sensorspezialist zu den besten ein Prozent,

die Ecovadis in den vergangenen 12 Monaten bewertete.

Der Rating-Anbieter beurteilte mehr als 130.000

Unternehmen weltweit. Sick erreichte im Nachhaltigkeitsrating

86 von 100 Punkten. Jährlich werden insgesamt

21 Nachhaltigkeitskriterien

in vier Kernthemen

geprüft: Umwelt, Arbeits-/

Menschenrechte, Ethik und

Nachhaltige Beschaffung.

Mit einer Steigerung um 36

Prozent konnte Sick sein

Ergebnis deutlich zum Vorjahr

verbessern und damit von Silber auf Platin aufsteigen.

Mit 90 von 100 möglichen Punkten schnitten die

Kategorien „Umwelt“ und „Arbeits- & Menschenrechte“

besonders gut ab. Auch in den Kategorien „Ethik“ und

„Nachhaltige Beschaffung“ konnte Sick sich steigern.

www.sick.com

MURRELEKTRONIK

UND IGUS

KOOPERIEREN

Murrelektronik und Igus

haben ihre bereits

bestehende Kooperation

zu einer strategischen

Partnerschaft ausgeweitet.

Zukünftig arbeiten beide Unternehmen gemeinsam an

der optimalen Auslegung der Automatisierungstechnik,

insbesondere für dynamische Maschinenteile. Das Familienunternehmen

Igus aus Köln ist Marktführer für Energieketten

und Spezialist für schmierfreie Hochleistungskunststoffe.

Auf fundiertes Wissen bei den Themen Kabel und Verbindungstechnik

vertraut Igus gerne auf die Spezialisten von

Murrelektronik. Diese kennen sich nicht nur in der dezentralen

elektrischen Automatisierungstechnik aus, sondern entwickeln

und produzieren auch fertig konfektionierte Anschlussund

Verbindungsleitungen auf der Basis international

anerkannter Standards. Ergebnis der strategischen Partnerschaft

sind nahtlose, robuste und kosteneffiziente dezentrale

Installationskonzepte für den Kunden.

www.igus.de

JUMO BEIM GROSSEN PREIS DES MITTELSTANDES MIT EHRENPLAKETTE AUSGEZEICHNET

Die Jumo-Unternehmensgruppe ist beim Großen Preis des Mittelstandes mit

einer Ehrenplakette ausgezeichnet worden. Die Leipziger Oskar-Patzelt-Stiftung

würdigte damit die mehrjährigen unternehmerischen Leistungen und

die Weiterentwicklung des Unternehmens seit der letzten Auszeichnung.

Jumo hatte den Großen Preis des Mittelstandes bereits im Jahr 2017erhalten.

Auch die diesjährige Ehrung sorgte am Stammsitz in Fulda für große Freude.

Jumo-Gesellschafter Bernhard Juchheim meint dazu: „Die Auszeichnung ist

eine ganz besondere Ehre.“ Der Erfolg sei vor allen Dingen ein Verdienst der

rund 2500 Mitarbeitenden rund um den Globus, die mit ihrer täglichen Arbeit

zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hätten, betonten die beiden

Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis und Dr. Steffen Hoßfeld. Im Bild:

Jumo-Gesellschafter Bernhard Juchheim (Mitte), die Geschäftsführer Dimitrios

Charisiadis (re.) und Dr. Steffen Hoßfeld.

www.jumo.net

8 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN

NEUES FORSCHUNGSTECHNIKUM BEI

BASF IN LUDWIGSHAFEN

BASF hat kürzlich ein neues Katalysator- und Feststofftechnikum

in Ludwigshafen eingeweiht, in dem innovative

Verfahrenstechnologien und Katalyseverfahren entwickelt

und optimiert werden sollen. „Die technischen

Optionen des neuen Technikums stärken nicht nur

unsere Innovationskraft, sondern verbessern auch unsere

Wettbewerbsfähigkeit im globalen Marktumfeld“, so

Dr. Detlef Ruff, Senior Vice President Process Catalysts bei BASF. „Der

Neubau bietet uns optimale Bedingungen, um im Labor entwickelte

Katalysatoren zügig in den Produktionsmaßstab zu übertragen und unseren

Kunden in Zukunft größere Mengen qualitativ hochwertiger Muster neuer

Katalysatoren zu liefern. Wir reagieren damit flexibler auf Marktanforderungen

und können innovative Technologielösungen schneller anbieten.“

www.basf.com

„Nach wie vor herrscht zum laufenden

PFAS-Beschränkungsverfahren noch eine

erhebliche Unsicherheit. Es liegt nun an

der Politik, den regulatorischen Rahmen

für PFAS so zu gestalten, dass Umweltund

Wettbewerbsziele in Einklang

gebracht werden können.“

Dr. Sarah Brückner, Leiterin Umwelt

und Nachhaltigkeit im VDMA

SICK UND ENDRESS+HAUSER

BÜNDELN KRÄFTE

Sick und Endress+Hauser setzen ihre strategische

Partnerschaft im Bereich Prozessautomatisierung

in die Tat um: Die fortschrittliche

Gasanalyse- und Durchflussmesstechnik von

Sick ist nun integraler Bestandteil des umfassenden

Instrumentierungsportfolios von

Endress+Hauser. Im Zuge der strategischen

Partnerschaft wechseln rund 800 Vertriebsund

Servicekräfte von Sick in 42 Ländern zu

Endress+Hauser. Kunden in der Verfahrenstechnik

erhalten

durch die

Kooperation

mehr Produkte

aus einer

Hand und

profitieren

vom Zuwachs

an Kompetenz

in der Gasmesstechnik.

Die Produktion und Weiterentwicklung

der Gas-Analysatoren und Durchflussmessgeräte

wurden unter dem Dach der

Endress+Hauser Sick GmbH+Co. KG zusammengeführt.

www.endress.com

www.sick.com.

DENIOS IN NEUEN RÄUMEN IN CHINA

Die Denios SE mit Hauptsitz in Bad Oeynhausen hat kürzlich

im chinesischen Changzhou ihr neues Produktions- und

Verwaltungsgebäude bezogen. Der Spezialist im Bereich

Gefahrstofflagerung und Arbeitssicherheit setzt damit ein

Ausrufezeichen, um zukünftig auf dem chinesischen Markt

eine noch wichtigere Rolle spielen zu können. Auf das

chinesische Denios-Team warten großzügige Räumlichkeiten

mit einer hochmodernen Ausstattung. Bereits seit 2016 ist

Denios in China mit der Produktion von Brandschutzsystemen

und anderen

Arbeitssicherheitsprodukten

aktiv.

Nach dem Start in

der Stadt Taicang

folgte der Umzug

nach Changzhou,

wo bislang in

angemieteten

Hallen gearbeitet

wurde. Durch das

neue Quartier stellt Denios die Weichen, seine Produktion in

Zukunft noch effizienter und kundenorientierter ausrichten

zu können – dies in Schlagweite zur Weltmetropole Shanghai.

Als internationale Unternehmensgruppe sind es für

Denios folgerichtige Schritte, auf dem chinesischen Markt

weiter Fuß zu fassen: ein Markt, der in puncto Wachstum

enorm viel Potenzial aufweist.

www.denios.de

AWARD FÜR BAUMER

Baumer, ein Anbieter von Sensorlösungen für die Automatisierungsindustrie,

wurde von Frost und Sullivan mit dem

Enabling Technology Leadership Award in der Prozesssensorik

ausgezeichnet. Das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen

verlieh Baumer die Auszeichnung, nachdem es

weltweit herausragende

Anbieter

von Prozesssensoren

untersucht

hatte. Krishnan

Ramanathan,

Industrial Research

Director

bei Frost und

Sullivan, sieht

Baumer als einen Technologieführer. Der Enabling Technology

Leadership Award 2024 für Baumer ist die jüngste Anerkennung

für die Leistungen des Unternehmens. Nach mehreren

Preisen für innovative Produkte wie den Bubble Sensor PAD20

und den Analysesensor PAC50 würdigt der Frost und Sullivan

Award nun die Gesamtleistung von Baumer als innovatives,

kundenorientiertes Unternehmen. Die Bereiche, in denen sich

Baumer auszeichnet, werden in den Kategorien „Technology

Leverage“ und „Customer Impact“ zusammengefasst.

Bewertet wurden Kriterien wie Einsatz für Innovation,

Einsatz für Kreativität, Preis-/Leistungsverhältnis sowie

Kundenerfahrung.

www.baumer.com

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 9


NACHRICHTEN

MAINTENANCE UND PUMPS & VALVES DORTMUND 2025

FORUM FÜR INNOVATIONEN UND TRENDS

Für die Instandhaltungs-Community und

die Fachwelt der Pumpen- und Armaturentechnik

startet das Messejahr 2025 bereits

im Februar. Im Fokus stehen bewährte und

neue Lösungen, mit der sich die industrielle

Produktion so effizient und sicher wie

möglich gestalten lässt. Was Sie erwartet,

lesen Sie hier.

Für die Instandhaltungs-Community und die Fachwelt der

Pumpen- und Armaturentechnik startet das Messejahr 2025

am 19. Februar. Dann beginnen in Dortmund die maintenance

als Leitmesse für die industrielle Instandhaltung und

mit ihr die Pumps & Valves als Fachmesse für industrielle Pumpen,

Armaturen und Prozesse. Auf beiden Messen können Besucher

Anregungen und Ideen zur Umsetzung in ihrem Betrieb mitnehmen

. Zu den Ausstellern der Maintenance 2025 gehören bekannte

Branchengrößen wie ai-Omatic Solutions, Alfred Kärcher,

Bilfinger Engineering & Maintenance, Boels Industrial Germany,

Conrad Electronic, DAW, Emerson, Flexim, Gemü Gebr. Müller,

Henkel, Honeywell Building Solutions, IFS Ultimo, Liqui Moly,

Procell by The Duracell Company, S.I.S. Süd Industrie-Anlagen

Service, SAP Deutschland, Schaeffler Technologies, Spie Rodias,

Wisag Industrie Service und Zarges. Darüber hinaus sind in den

Messehallen aber auch zahlreiche Nischenanbieter vertreten,

deren Produkte und Dienstleistungen das Potenzial haben, beim

Besucher für Aha-Effekte zu sorgen. Das gilt auch für die Startups,

die ihre innovativen Ideen für die Instandhaltung von morgen auf

einer eigenen Startup-Area präsentieren.

VON STANDARD-KOMPONENTEN BIS HIN

ZU KI-GESTÜTZTEN TECHNOLOGIEN

Beeindruckend ist auch die Ausstellerliste der Pumps & Valves.

Industriepumpen und -armaturen, Regelventile, Dichtungssysteme

und Rohrleitungen samt Zubehör sind vertreten und bilden

eine praxisnahe und sinnvolle Ergänzung zu den Themen der industriellen

Instandhaltung. Angemeldet haben sich unter anderem:

Atlas Copco Power Technique, Börger, Eagle Burgmann

Germany, Gemü Gebr. Müller, Klaus Union, Lagersmit Sealing

Solutions, Leistritz Pumpen, Lewa Deutschland, Mahr Metering

Systems, Munsch Chemie-Pumpen, Netzsch Pumpen und Systeme,

RS Rittel, Vogelsang, WP-ARO und Zwick Armaturen.

Die beiden Premiumpartner der maintenance haben sich erneut

für diese hervorgehobene Position ihres Messeauftritts entschieden.

Das heißt: Sowohl die „Hands on“-Instandhaltung vor

10 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN

Ort ist vertreten als auch ein Anbieter von Software für die industrielle

Instandhaltung. IFS Ultimo hat die führende Enterprise

Asset Management Cloud-Plattform „Ultimo” entwickelt und

stellt auf der maintenance das neueste Release dieser „Software

as a service“-Lösung vor. Und mit der WISAG Industrie Service

Holding AG präsentiert sich ein wahrer Allrounder und führender

deutscher Industriedienstleister auf der Messe, dessen Leistungsspektrum

u.a. die Geschäftsfelder Instandhaltung, Facility

Management, Industriereinigung, Anlagenbau, Produktionsunterstützung

und Industriemontage umfasst.

PRODUKTION, INSTANDHALTUNG

SOWIE NACHHALTIGKEITS-

MANAGEMENT UND SERVICES

WACHSEN ENGER ZUSAMMEN

WIE PROZESSE OPTIMIERT WERDEN KÖNNEN

Wie gewohnt wird das umfassende Rahmenprogramm echten

Mehrwert und Informationsgewinn bieten. Ein kurzer Ausblick:

Das ScienceCenter mit dem Leitthema „Bausteine einer zukunftsfähigen

Instandhaltung“ wird in Zusammenarbeit mit dem

Fraunhofer IML organisiert und bietet hochkarätige Vortragsreihen,

insbesondere zur Vernetzung von Produktion, Instandhaltung

und Nachhaltigkeits- sowie Ressourcenmanagement.

Das SolutionCenter findet wie üblich auf zwei Bühnen statt. Hier

präsentieren Aussteller praxisorientierte Lösungen.

QUALITÄT IM SERVICE-BUSINESS

Neben den bereits etablierten Partnern wie dem Fraunhofer IML

und dem Verband für Anlagentechnik und Industrieservice

(VAIS), die sich alle im Rahmenprogramm wiederfinden, ist 2025

erstmalig der AFMSI (Association for Services Management International)

als Partner vertreten. Der AFMSI ist ein internationaler

Berufs- und Interessenverband für Führungskräfte der High-Tech-

Dienstleistungsbranche. In Dortmund beteiligt sich der AFSMI

mit zwei spannenden Vorträgen: Dieter Schönfeld spricht über

die „Verbesserung der Uptime von Produktionsanlagen mit Predictive

Maintenance und KI“, während Dr. Sonja Kieffer-Radwan

das Thema „Kundenzufriedenheit durch KI-basierte Services entlang

der Customer Journey“ beleuchtet. Darüber hinaus bieten

Guided Tours einen kompakten Überblick zu den Themen „Technik-Innovationen

zum Anfassen: Neuheiten aus dem Werkzeugund

Industriebedarf“ und „Instandhaltung innovativ gedacht:

Die Synergie von Daten, Sensorik und KI“.

MAINTENANCE MÜNCHEN IM HERBST 2025

Neu und spannend ist, was nach der maintenance 2025 kommt:

nicht etwa die maintenance 2026 in Dortmund, sondern – als

Premiere – die maintenance München im Herbst 2025. Maria

Soloveva: „Wir transferieren auf vielfachen Wunsch der Aussteller

den Branchentreff in den Süden und bieten der Instandhaltungs-Community

damit die Möglichkeit zum intensiven Austausch

in dieser Region.“ Termin und Ort stehen fest: am 29. und

30. Oktober 2025 im MOC – Event Center der Messe München,

mit bester Verkehrsanbindung und sehr guter Infrastruktur. „Wir

erwarten uns hier einen sehr guten Start für eine regionale Instandhaltungsmesse.

Im Großraum München gibt es eine sehr

starke und vielfältige industrielle Basis. Wer sich hier Impulse

und Anregungen für die Instandhaltung von morgen holen

möchte, muss künftig keine weiten Wege zurücklegen.“

Bilder: Easyfairs

www.pumpsvalves-dortmund.de

www.maintenance-dortmund.de

UNTERNEHMEN

Easyfairs Deutschland GmbH

Balanstraße 73, Haus 8, 81541 München

Tel. 089 127165133

Daten und Fakten:

maintenance Dortmund 2025 /

PUMPS & VALVES

Dortmund 2025

Termin:

19. und 20. Februar 2025

Messe Dortmund,

Eintrittspreis: EUR 30,-

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Tel. +49 6126 40160,

mail@klinger.de, www.klinger.de


Modulare

Wärmekammern

bieten vielseitige

Anpassungsmöglichkeiten

und erfüllen

selbst anspruchsvollste

Anforderungen

BEWÄHRTE BLAUPAUSEN ALS BASIS

SCHNELL UND EFFIZIENT ZU

MASSGESCHNEIDERTEN WÄRMEKAMMERN


BETRIEBSTECHNIK

Seit der Gründung 1986 hat sich Denios

als führender Hersteller hochwertiger

Containerlösungen insbesondere für die

Gefahrstoff-lagerung etabliert. Innovation

und Anpassungsfähigkeit prägen die

Unter-nehmensphilosophie seit jeher und

haben die Entwicklung vom Gefahrstoff -

lager zur Wärmekammer als eigenständige

Disziplin vorangetrieben. Neben standardisierten

Baureihen bietet Denios auch maß -

ge schneiderte Lösungen, die den spezifischen

Anforderungen der Kunden gerecht werden.

Die Idee, Gefahrstofflager als Basis für Wärmekammern

zu nutzen, entstand aus der Flexibilität der Containerbauweise.

Bereits früh erkannten die Ingenieure von

Denios, dass sich die robusten und modularen Konstruktionen

eines Gefahrstofflagers ideal für weitere Anwendungen

eignen, im Fall der Wärmekammern für Prozesse zur Erwärmung

von Stoffen. Die Anpassungen umfassten die Integration

spezialisierter Heiztechnik, optimierter Luftführungssysteme

und hochwertiger Dämmung, um eine gleichmäßige und energieeffiziente

Temperierung zu gewährleisten.

Die Vorteile der Containerbauweise wurden konsequent in die

Konstruktion einbezogen: Die Systeme werden im Werk vorgefertigt,

endmontiert und anschlussfertig geliefert, wodurch der Aufwand

für den Kunden minimiert wird. Auch aufwendige Bau-

DANK CONTAINERBAUWEISE

WERDEN DIE KAMMERN IM WERK

VORGEFERTIGT, ENDMONTIERT

UND ANSCHLUSSFERTIG GELIEFERT

arbeiten und die Koordination verschiedener Gewerke entfallen.

Darüber hinaus überzeugt die Containerbauweise durch ihre

Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit, sodass sie auch bei

wechselnden Anforderungen flexibel eingesetzt werden kann.

BLAUPAUSEN FÜR DIE INDIVIDUALISIERUNG

Im Laufe der Jahre hat sich ein Standardprogramm für Wärmekammern

etabliert, dennoch bleibt die Realisierung kundenspezifischer

Projekte ein zentraler Bestandteil des Tagesgeschäfts

bei Denios. Maßgeschneiderte Lösungen bieten besonders

bei speziellen Anforderungen wie begrenztem Platz, hohen

Sicherheitsstandards oder strengen Prozessvorgaben entscheidende

Vorteile durch die nahtlose Integration in bestehende

Strukturen. Dank umfassender Erfahrung aus der kontinuierlichen

Weiterentwicklung des Standards sowie zahlreichen Projekten

– sowohl im Bereich Gefahrstofflager als auch bei Wärmekammern

– kann Denios auf bewährte Konstruktionskonzepte

zurückgreifen, um individuelle Lösungen effizient und zielgerichtet

umzusetzen.

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 13


01

Im Folgenden werden ausgewählte Blaupausen vorgestellt, ihre

spezifischen Anwendungsgebiete erläutert und ein Ausschnitt

der vielfältigen Individualisierungsmöglichkeiten aufgezeigt.

HOHES FASSUNGSVERMÖGEN AUF

KLEINSTEM RAUM

In bestehenden Strukturen kann es vorkommen, dass nur eine

begrenzte Grundfläche zur Verfügung steht, während die Höhe

ungenutzten Raum bietet. Genau diese Herausforderung stellte

sich bei einem Kunden, der eine Wärmekammer für die Produktion

von Prozesshilfsmitteln wie Formtrennstoffen und Trennmitteln

benötigte. Die geringe Fläche machte eine besonders

wirtschaftliche Raumnutzung erforderlich, weshalb die Wärmekammer

dreistöckig konstruiert wurde, um eine hohe Stellkapazität

in der Höhe zu schaffen. Diese hohe Bauweise brachte

VON STANDARD BIS INDIVIDUELL

Wärmekammern von Denios werden für Temperaturen

von 35 bis 150°C eingesetzt und verfügen im Standard

über eine 100 mm starke EI 120-Isolierung sowie eine

Auffangwanne gemäß AwSV. Zur Beheizung dienen

elektrischer Strom, Heißwasser-Dampf, Warmwasser oder

kundenindividuell ausgelegte Wärmetauscher. Für

spezielle Anforderungen wie Explosionsschutz, Brandschutz,

hohe Hygieneanforderungen oder individuelle

Abmessungen stehen anwendungsspezifische Lösungen

zur Verfügung. Durch den Einsatz bewährter Blaupausen

aus knapp 40 Jahren Projektgeschäft mit Gefahrstofflagern

und Wärmekammern gelingt es Denios, Individuallösungen

schnell und effizient umzusetzen.

https://bit.ly/Denios_Wärmekammern

jedoch zusätzliche Herausforderungen in Bezug auf die Transportanforderungen

mit sich.

Denios löste dieses Problem erfolgreich, indem die Wärmekammer

in zwei Teilen geliefert und vor Ort montiert wurde. Ergänzend

wurde ein effizientes Beschickungssystem integriert,

das den komfortablen Betrieb des dreistöckigen Aufbaus sicherstellt

und eine einfache Handhabung ermöglicht.

ELEKTRISCHE ROLL- UND SCHIEBETORE

In beengten Platzverhältnissen können offenstehende Flügeltore

der Wärmekammer ein Hindernis für die Nutzung der betrieblichen

Verkehrswege darstellen. In solchen Fällen bieten Rollund

Schiebetore eine praktische Alternative, da sie weniger Platz

vor dem System in Anspruch nehmen. Ihre konstruktive Umsetzung

ist jedoch in der Regel aufwendiger. Denios hat für einen

weltweit führenden Anbieter von Schmierstoffen eine maßgeschneiderte

Lösung entwickelt: eine Wärmekammer mit elektrischen

Schiebetoren, die sich trotz der Beweglichkeit luftdicht

schließen lassen. Die Tore lassen sich bequem über eine Fernbedienung

steuern, wodurch eine einfachere Bedienbarkeit gewährleistet

wird. Ein integrierter Sicherheitsmechanismus erkennt

Hindernisse im Schließbereich und stoppt die Türbewegung automatisch,

um Schäden zu verhindern und einen sicheren Betrieb

zu gewährleisten. Das Ergebnis ist ein modernes, effizientes System,

das sich optimal in die Betriebsabläufe integriert und hohe

Benutzerfreundlichkeit bei gleichzeitiger Platzersparnis bietet.

WÄRMEKAMMER MIT STELLPLATZMONITORING

In Umgebungen, in denen viele Gebinde gleichzeitig erwärmt

werden, stellt die effiziente Nutzung von Stellplätzen oft eine

logistische Herausforderung dar. Eine Wärmekammer mit Stellplatzmonitoring

schafft hier Abhilfe, indem sie jedem Gebinde

einen eindeutigen Stellplatz zuweist und belegte sowie freie Plätze

präzise verfolgt. Dadurch bleibt die Kapazität stets optimal

genutzt, und Stauungen werden vermieden.

14 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK

01 Im Produktionswerk Bad Oeynhausen entstehen hochwertige

Containerlösungen für vielfältige industrielle Anwendungen

02 Die präzise optimierte Luftführung sorgt für gleichmäßige

Erwärmung und maximale Energieeffizienz

03 Eine dreistöckige Bauweise nutzt bei begrenzter Grundfläche

die verfügbare Höhe optimal und maximiert die Stellkapazität

02

04 Mit integrierter Mess- und Regelungstechnik werden Prozesse

rund um die Wärmekammer effizient überwacht und gesteuert

05 Elektrische Schiebetore bieten sicheren Betrieb,

minimieren Unfallrisiken und ermöglichen eine komfortable

Bedienung vom Gabelstapler aus

Besonders bei der gleichzeitigen Nutzung durch mehrere Mitarbeiter

minimiert das System Fehler bei der Belegung, reduziert

das Risiko von Inkompatibilitäten zwischen Stoffen und sorgt für

mehr Sicherheit und Qualität. Das Monitoring ermöglicht außerdem

eine präzise Steuerung der Verweildauer, die für viele Stoffe

entscheidend ist, um optimale Eigenschaften zu erzielen. Jedes

Gebinde verbleibt exakt so lange im Aufheizprozess, wie es erforderlich

ist, was die Produktqualität verbessert und eine konstante

Prozesskontrolle sicherstellt.

Zusätzlich ermöglicht das System durch die Datenaufzeichnung

eine automatisierte Dokumentation. Dies gewährleistet die

Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und liefert eine auditierbare

Historie aller Prozesse.

MODULARE WÄRMEKAMMER

Ein Höchstmaß an Flexibilität, um anspruchsvollste Anforderungen

zu erfüllen, bietet die modulare Wärmekammer. Ihre innovative

Modulbauweise mit standardisierten Profil- und Wandelementen

ermöglicht eine maßgeschneiderte Anpassung in Größe,

Form und Ausstattung. Die vor Ort erfolgende Montage erlaubt

eine exakte Skalierung auf räumliche Gegebenheiten und spezifische

Kundenbedürfnisse. Der Innenraum kann flexibel als begehoder

befahrbare Variante gestaltet werden, wodurch unterschiedlichste

Gebindearten und -größen genutzt werden können.

Selbst bei begrenztem Platz lassen sich mehrere Kammern

platzsparend kombinieren, um Effizienz und Durchsatz zu maximieren.

Verschiedene Torausführungen wie Schiebe-, Hub- oder

Rolltore ermöglichen eine optimale Integration in bestehende

Betriebsabläufe. Zahlreiche Ausstattungsoptionen, darunter

spezielle Heizsysteme, isolierende Materialien oder optimierte

Luftführung, machen die modulare Wärmekammer zu einer

zukunftssicheren und wirtschaftlichen Lösung.

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Die vorgestellten Beispiele von Blaupausen für Individuallösungen

spiegeln den umfangreichen Erfahrungsschatz von Denios

im Bereich Wärmekammern wider. Diese bewährten Konzepte

ermöglichen es, Innovationen aus früheren Projekten zu übernehmen

und flexibel auf neue Anforderungen anzupassen –

ohne jedes Mal bei null beginnen zu müssen. Für zukünftige

Kundenprojekte bedeutet dies, dass Denios schneller auf Marktanforderungen

reagieren und individuelle Lösungen in kürzerer

Zeit sowie mit geringerem Ressourcenaufwand umsetzen kann.

Insgesamt bieten die Blaupausen von Denios eine nachhaltige,

skalierbare Lösung, die den Weg für innovative und wirtschaftliche

Wärmekammer-Projekte ebnet.

Bilder: Denios

www.denios.de

05

03

AUTORIN

Maren Schlichting, Senior Marketing

Manager Engineered Solutions,

Denios SE, Bad Oeynhausen

04

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 15


BETRIEBSTECHNIK

COMPUTATIONAL FLUID DYNAMICS

Fike bietet mit seinem Consulting-Team eine umfassende Beratung zu

Staubexplosionen an. Als Teil einer gesamtheitlichen Betrachtung

kommen numerische Strömungsmechanik-Simulationen (englisch:

Computational Fluid Dynamics; CFD) zum Einsatz. Dieses Simulationsprogramm

kann anhand verschiedener Modelle aus Geometrie, den

Startbedingungen, den Explosionskenngrößen und dem Ort der

Zündung in iterativen Berechnungsabschnitten, die physischen und

chemischen Explosionsvorgänge simulieren und dabei Werte über

freigesetzte Energie, Temperatur, Druckanstieg und Strömungsgeschwindigkeit

liefern. Diese Simulationen werden zu Vorhersagen bei komplexen Geometrien, der Propagation in

verbundenen Behältern, den Analysen bestehender Schutzkonzepte und der Reduktion von praktischen Explosionstests

herangezogen. Anhand von Strömungssimulationen können schon im Vorfeld mögliche Explosionsgefahren ermittelt

und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Insbesondere bei direkt verbundenen Prozessbehältern, bei denen eine

Explosionsentkopplung nicht möglich ist, kann der Druckanstieg ermittelt werden. Die CFD-Simulation ermöglicht es,

die Gegenmaßnahmen an das Worst-Case-Szenario der Sekundärexplosion anzupassen. Auch bei stationären Energiespeichern

aus Lithium-Ionen-Batterien können CFD-Simulationen genutzt werden, um einen Thermal Runaway zu

beschreiben und seine Ausbreitung sowie Energie- und Gasfreisetzung vorherzusagen.

www.fike.de

INTELLIGENTE, ADRESSIERBARE

BRANDMELDERZENTRALE

Honeywell hat den ersten EN-zugelassenen

Brandmelder auf den Markt gebracht, der sich

selbst mit echtem Rauch und echter Wärme testen

kann. Der Selbsttest-Melder ist Teil der neuen

Notifier 3-fach Lösung, welche den Brandschutz

neu konzipiert: Mit einer ultraschnellen und

flexiblen Brandmelderzentrale, Meldern, die sich

automatisiert selbst testen können und einer

cloudbasierten Software erhalten Techniker

Informationen in Echtzeit, sparen Zeit und Kosten

und erfüllen auf einfache Weise die gesetzlichen

Anforderungen. Notifier Inspire ist eine smarte,

adressierbare Brandmelderzentrale. Sie schützt

Gebäude zuverlässig mit einer spezifischen Brandmeldetechnologie,

einem Warn- und Evakuierungssystem

und Netzwerkfähigkeit. Ihre Skalierbarkeit,

Abwärtskompatibilität und die modulare

Bauweise sorgen für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit,

zum Beispiel bei Gebäudeerweiterungen.

Die Notifier Zentrale und die selbsttestenden

Melder können mit der Cloudlösung Connected

Life Safety Services vernetzt werden.

www.honeywell.com

EIN LEITFADEN FÜR SCHLÜSSELFERTIGE

PROJEKTE

Bei der Implementierung

von Vakuumsystemen

in

industriellen

Umgebungen kann

sich Ihr Vorgehen

erheblich auf die

Effizienz, die Kosten

und den Erfolg Ihres

Projekts auswirken.

Schlüsselfertige Projekte stellen eine schlanke Lösung dar,

bei der der Gesamtprozess, von der Konzeption bis zur Fertig -

stellung, von nur einem Unternehmen verwaltet wird. Dies

bietet zahlreiche Vorteile, es gilt jedoch auch mögliche

Nachteile zu berücksichtigen und zu bedenken, wie diese

abgemildert werden können. In dem Leitfaden von Busch

Vacuum Solutions erfahren Sie die Vorteile eines schlüsselfertigen

Vakuumsystem-Projekts für sich nutzen und gleichzeitig

potenzielle Nachteile begrenzen können. Themen sind

unter anderem: kostengünstige Lösungen, schnellere Durchführung

und höhere Qualität. Den kompletten Leitfaden

finden Sie auf der Website des Anbieters unter:

www.buschvacuum.com

TISSUEPRODUKTION SENKEN ANHAND EINER BOX

Andritz hat mit der PrimeDry HotAir Box eine Lösung entwickelt, die den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen in

der Tissueproduktion senkt und gleichzeitig die Maschineneffizienz erhöht. Der Trocknungsprozess in der Tissueproduktion

ist sehr energieintensiv. Die Box reduziert den Energiebedarf in diesem Prozess, indem ein Teil der heißen, feuchten

Abluft aus der Trockenhaube entnommen und im Prozess wiederverwendet

wird. Die Abluft wird nach dem Luft/Luft-Wärme tauscher

abge zweigt und gleichmäßig auf die Tissuebahn ge blasen. Mit der

PrimeDry HotAir Box wird letztendlich der erforderliche Endtrockengehalt

des Papiers mit reduziertem Energieaufwand erreicht oder bei gleichbleibendem

Energieeinsatz eine höhere Produktionskapazität möglich.

www.andritz.com

16 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK

HOCHTEMPERATUR-WÄRMEPUMPE LIEFERT

WARMWASSER BIS ZU 110 °C

Die Hochtemperatur-Wasser/Wasser-Wärmepumpe RTSF HT

ermöglicht es, Warmwasser mit einer Temperatur von bis zu

110 °C zu liefern. Sie erweitert das Trane City-Portfolio an

kompakten Wasser-Wasser-Wärmepumpen und Kaltwassersätzen.

Entwickelt wurde sie für die Anforderungen industrieller

und gewerblicher Anwendungen und stellt einen

bedeutenden Fortschritt bei der Dekarbonisierung der

Hochtemperatur-

Prozesswärme dar, die

immer noch stark auf

fossile Kesseltechnik

angewiesen ist. Die

Pumpe wird von der

firmeneigenen

Schraubenverdichtertechnologie

angetrieben

und verfügt über das

Kältemittel R1233zd(E)

mit extrem niedrigem

Treibhauspotenzial

(GWP). Diese Kombination sorgt für eine herausragende

Leistung, die unter typischen Betriebsbedingungen einen

Leistungsfaktor (COP) von bis zu 4,6 erreicht. Die kompakte

Grundfläche von nur 930 mm Breite macht das Gerät ideal

für Anwendungen, die eine hohe Leistung (bis zu 380 kW)

erfordern und gleichzeitig die Raumeffizienz optimieren und

die Installationskosten senken.

www.tranetechnologies.com

SICHERHEITSVENTILE MIT

HÖHEREM DURCHFLUSS

Anhand seines Inline-Design

bietet das IDV-Sicherheitsventil

von Bormann & Neupert by

BS&B eine bis zu dreimal höhere

Kapazität als ein herkömmliches

API-Sicherheitsventil, das dieselben

Vorschriften und Standards erfüllt.

Beide Anschlussflansche der IDV-Ventile –

verfügbar gemäß ANSI/ASME B16.5 oder

DIN – haben identische Abmessungen und

liegen in einer Linie. Die Montage kann sowohl horizontal

als auch vertikal erfolgen, was laut Unternehmen die Anwendungsflexibilität

weiter erhöht. Zudem sind die IDV-Ventile

kleiner und je nach Durchmesser bis zu 50 Prozent leichter

als andere Bauformen. Schutzsysteme können dadurch

insgesamt kompakter, einfacher und kostengünstiger

gestaltet werden. Die grundsätzliche Funktionsweise der

IDV-Ventile entspricht die der klassischen Sicherheitsventile:

Bei Erreichen des festeingestellten Ansprechdrucks öffnen die

federbelasteten Ventile absolut zuverlässig und hochpräzise

den Entlastungsquerschnitt. Nach dem Absinken des Prozessdrucks

auf ein unkritisches Niveau schließen sie selbsttätig.

Der Einstelldruck ist dabei unabhängig vom Gegendruck,

weshalb die Ventile auch für Anwendungen mit variablem

Gegendruck sehr geeignet sind. Lieferbar sind sie in Nenngrößen

von 1 bis 10 Zoll und mit Ansprechdrücken von 15 bis

500 psi (1.03 bis 34.4 bar).

www.bormann-neupertbsb.de

IMPRESSUM

erscheint 2025 im 59. Jahrgang,

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025

REDAKTION

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)

Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.),

Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de

Redaktionsassistenz:

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Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,

(Redaktionsadresse siehe Verlag)

GESTALTUNG

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Tel.: 06131/992-206,

E-Mail: a.zepig@vfmz.de,

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 17


MODULARE MULTIPLEX-ANLAGE ALS AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG

EFFIZIENZ IN DER PARFUM-

UND AROMEN-PRODUKTION

Die heutige Geschäftswelt ist geprägt von rasanten technologischen Entwicklungen und

sich ständig verändernden Marktbedingungen. Um Schritt halten zu können, spielt die

digitale Transformation eine entscheidende Rolle. Wir stellen Ihnen eine wegweisende

Automatisierungslösung vor, die flexibel auf Produktionsanforderungen reagieren und

Unikate in Mengen von 1 Kilogramm bis 4 Tonnen effizient fertigen kann.

Unternehmen, die ihre Produktionsprozess nicht anpassen

und modernisieren, riskieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit

einzubüßen. Insbesondere in der Parfüm- und

Aromenindustrie wird die Komplexität der Anforderungen

durch strengere Qualitätssicherheitsmaßnahmen und veränderte

Verbraucherpräferenzen deutlich erhöht. Um erfolgreich

zu bleiben, sind Unternehmen gefordert, ihre Prozesse effizienter

zu gestalten, um sowohl die Produktqualität zu sichern als auch

die Produktionskosten zu senken. Zudem sind Prozesse gefordert,

die sich flexibel auf neue Rahmenbedingungen einstellen lassen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Multiplex-Anlage des Maschinenbauspezialisten

Fricke als wegweisende Automatisierungslösung

etabliert. Die Anlage bietet eine vollständige Automatisierung

aller Produktionsschritte, von der präzisen Dosierung

bis hin zur Abfüllung und Reinigung der Mischbehälter.

Durch die durchgehende Prozessüberwachung und Dokumentation

gewährleistet die Anlage eine lückenlose Rückverfolgbarkeit

der Chargen und stellt eine gleichbleibende Produktqualität sicher

– ein zentraler Aspekt in der Parfum- und Aromenherstellung.

Dank ihrer modularen Struktur kann die Anlage flexibel auf

Produktionsanforderungen reagieren und fertigt Unikate in kleinen

und großen Mengen (von 1 kg bis 4 t).

Neben der technischen Leistungsfähigkeit bietet die Multiplex-

Anlage zudem klare Vorteile für die Arbeitsorganisation: Der hohe

Automatisierungsgrad minimiert die Fehleranfälligkeit und

verbessert die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. „Die effiziente

Gestaltung der Produktion unserer Kunden ist uns wichtig“,

betont Bernd Fricke, Geschäftsführer bei Fricke Abfülltechnik

GmbH & Co. KG. „Diese Philosophie spiegelt sich in jeder

Komponente unserer Anlagen wider.“

TEAMWORK BEDEUTET: GEMEINSAM KONSTRUKTIV

AN EINER ZIELFÜHRENDEN LÖSUNG ARBEITEN

Ein Parfum ist ein sehr gutes Beispiel einer perfekten Abstimmung aller

Komponenten. Das Zusammenspiel der ausgewählten Nuancen verleiht einem

Parfum seinen einzigartigen und harmonischen Charakter. So ähnlich verhält

es sich auch, wenn Unternehmen aus unterschied lichen Bereichen zusammenarbeiten.

Nur wenn alle Einheiten und Beteiligten gemeinsam wirken, kommt

etwas Gutes dabei heraus.

NICOLE STEINICKE, Chefredakteurin

18 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN

01 Vereint: Montage der Anlagenmodule in der

Produktionshalle des Aromenherstellers

02 Hievt an! – ein 2,8 Tonnen schweres Anlagenmodul wird

per Kran auf das sechs Meter hohe Podest gehoben

HOCHWERTIGE AROMEN FÜR DIE

FOOD & BEVERAGE-INDUSTRIE

Silesia, ein Hersteller von Aromen für Lebensmittel und Getränke,

hat sich dieser Herausforderung gestellt. Mit einem breiten Portfolio

an hochwertigen Aromen und einem starken Fokus auf Innovation

und Qualität beliefert Silesia weltweit Kunden aus der

Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Um den steigenden Anforderungen

und der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, hat

Silesia in die hochmoderne Multiplex-Anlage des Maschinenbauspezialisten

Fricke aus Minden investiert. Diese Anlage bietet

eine wegweisende Automatisierungslösung, die Flexibilität, Präzision

und Effizienz vereint. Nach dem erfolgreichen Factory Acceptance

Test (FAT) bei Fricke wurde die Multiplex-Anlage für Silesia

demontiert, transportiert und beim Anwender vor Ort in

Neuss wieder aufgebaut.

01

HAND IN HAND ZUR NEUEN DOSIER-

UND ABFÜLLANLAGE

Sebastian Roth, Projektleiter bei Fricke, betont die Bedeutung

von Partnerschaften in der Digitalisierung von Produktionsprozessen:

„Die industrielle Transformation erfordert starke Partnerschaften,

um Effizienz und Flexibilität für den Anwender

sicherzustellen.“ So konnte die Anlage durch die Zusammenarbeit

mit Nürmont zügig abgebaut, transportiert und bei Silesia

installiert werden. Für beide Seiten bedeutete dies einen wesentlichen

Zeitgewinn: Während Nürmont die logistischen und technischen

Anforderungen übernahm, konnte sich Fricke parallel

auf seine Kernkompetenzen – die Konstruktion und Entwicklung

von automatisierten Dosier- und Abfüllanlagen – konzentrieren.

EFFIZIENT UND FEHLERFREI VON DER

PLANUNG BIS ZUR INBETRIEBNAHME

Der Transport der Produktionslinie, die aus rund 26 Lkw-Fahrten

bestand, erforderte nicht nur logistische Präzision, sondern auch

spezielles Equipment. So wurde in Neuss ein 90-Tonnen-Kran

eingesetzt, um die Anlagen auf eine sechs Meter hohe Montageplattform

zu setzen und an die entsprechenden Stellen im Gebäude

zu transportieren.

Fricke und Nürmont stellten mechanische und elektrische Supervisoren

bereit, die das Projekt von der Planung bis zur Inbetriebnahme

begleiteten. Diese Zusammenarbeit minimierte

Schnittstellenprobleme und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.

Besonders die Herausforderung, die Anlagen in Neuss auf

der erhöhten Plattform zu positionieren, konnte durch den Einsatz

von Gabelstaplern und kompakten Flurförderfahrzeugen gemeistert

werden. Sebastian Roth hebt hervor: „Die direkte Abstimmung

zwischen allen Projektbeteiligten vor Ort war die Voraussetzung

für die effiziente und fehlerfreie Inbetriebnahme der

Anlage. Besonders die Präzision und Geschwindigkeit bei der Demontage

und der Montage waren beeindruckend.“

SYNERGIEN BESTMÖGLICH NUTZEN

Auch Tobias Hahn, Sales Manager und Andreas Gwiasdowski,

Projektleiter (beide Nürmont), bestätigen die Zusammenarbeit:

„Dieses Projekt war ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit

zweier Partner. Die Kombination unserer Expertise im

02

Maschinenbau mit der Branchenerfahrung von Fricke führte zu

einem reibungslosen Ablauf und einem erfolgreichen Projektabschluss.“

Für Silesia bedeutet die schnelle und professionelle Verlagerung

der Multiplex-Anlage einen raschen Produktionsstart

am Standort in Neuss. Auf Basis der positiven Erfahrungen planen

Fricke und Nürmont auch in Zukunft gemeinsam Projekte

durchzuführen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem Projekt

legt den Grundstein für zukünftige Kooperationen und die

Weiterentwicklung beider Unternehmen.

Bilder: Fricke

www.frickedosing.com

UNTERNEHMEN

FRICKE Abfülltechnik GmbH & Co. KG

Gewerbepark Meißen 8, 32423 Minden

Tel. 0571 934110

E-Mail: info@frickedosing.com

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 19


01 Herzstück der

Anlage ist ein Industrieroboter,

der speziell

für den Hygiene- und

Reinraumbereich

konzipiert wurde

MEDIKAMENTENABFÜLLUNG UNTER

REINRAUM-BEDINGUNGEN

AUTOMATISIERTE

CONTAINMENT-ZELLE

Neue Vorschriften und der Fachkräftemangel machen eine automatisierte

Abfüllung von Medikamenten auch für kleinere Labore immer interessanter.

Wir stellen Ihnen eine Abfüllanlage vor, in der ein hygienegerechter

Hand habungsroboter unter Reinraumbedingungen bis zu 120 Vials pro

Stunde abfüllt.

Für klinische Studien oder die personalisierte Medizin werden

meist kleine Losgrößen von Medikamenten benötigt,

zum Beispiel für Injektionslösungen, die dann in sogenannte

Vials abgefüllt werden. Diese kleinen Fläschchen

oder Glasgefäße müssen keimfrei und aseptisch sein. Die kleinen

Losgrößen machen es aber unwirtschaftlich, sie auf konventionellen

Anlagen abzufüllen.

ROBOTIK AUCH FÜR KLEINE LOSGRÖSSEN

Thomas Goldfuß, CEO von Goldfuß Engineering, ist aus zwei

Gründen davon überzeugt, dass die Automatisierung nun auch

für kleinere Labore interessant wird: „Einerseits das First Air

Prinzip in der Neufassung des EU-GMP Annex 1: Es fordert, dass

alle Produkte während eines aseptischen Prozesses kontinuierlich

von sauberer, gefilterter Luft umströmt sein müssen. Und

dann natürlich der Fachkräftemangel.“ Goldfuß Engineering ist

auf die anwenderspezifische Laborautomatisierung in Reinraumumgebungen

spezialisiert. Das Unternehmen aus dem süddeutschen

Balingen hat gemeinsam mit dem Containment-Experten

Weiss Pharmatechnik eine robotergestützte Abfüllanlage

für kleine Losgrößen konzipiert. Damit lassen sich Kleinchargen

bis 120 Vials pro Stunde in einem Laborraum der Klasse B automatisiert

abfüllen und verschließen. Die Zelle ist aber auch für

andere Prozesse flexibel anpassbar, etwa für die Zellkultivierung,

die F&E-Automatisierung oder die Produkt- und Wasseranalytik.

Das Herzstück der Anlage bilden eine Sicherheitswerkbank

von Weiss und ein speziell für den Hygiene- und Reinraumbereich

konzipierter Industrieroboter Motoman HD7 von Yaskawa

(HD = Hygienic Design). Für diesen hat Goldfuß Engineering eigens

einen Multifunktionsgreifer mit drei Seiten entwickelt: Damit

nimmt der Roboter die Einzelteile der Vials auf, bringt sie zur

Abfüllung, verschließt die gefüllten Vials und transferiert diese

anschließend in ein Magazin. Optional können der Roboter und

die Funktionseinheiten auch in einen Isolator der Firma Weiss integriert

werden.

20 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN

ROBOTER SIND AUS UNSEREM HEUTIGEN ARBEITSALLTAG

NICHT MEHR WEGZUDENKEN

Heißt es nicht oft „der Roboter nimmt uns die Arbeit weg“? Ich finde wir sollten

positiv denken, denn diese mechanischen Kollegen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.

In dem hier beschriebenen Einsatzgebiet nehmen Sie uns beispielsweise

monotone Arbeiten ab, die wir ansonsten Tag für Tag verrichten müssten.

Und sind wir ehrlich: Wer von uns möchte das sein Leben lang ausführen? Da sind

doch die mechanischen Kollegen eine gute Wahl, um sorgfältig, präzise und sicher

derartige Arbeitsprozesse zu erledigen – und das auch bei kleinen Losgrößen.

NICOLE STEINICKE, Chefredakteurin

02

02 Der dreiseitige Multifunktionsgreifer eignet sich

besonders für die Automatisierung kleinerer Labore

03

03 Die robotergestützte Abfüllanlage

ist für geringe Losgrößen konzipiert

KOMFORTABLE BEDIENUNG UND

PROGRAMMIERUNG

Goldfuß arbeitet bereits seit 16 Jahren mit Yaskawa-Robotern.

Goldfuß ist sich sicher: „Die Features des Motoman HD7 passen

optimal zu unserer Lösung. Bei dieser Anwendung muss der Roboter

die Anforderungen der Reinraumklasse A (ISO 5) erfüllen,

und die entsprechenden Zertifikate sind wichtig für die Validierung

des Systems nach GMP. Entscheidend ist auch, dass die

Oberflächen mit allen gängigen Medien zu reinigen sind, und die

Sterilisierung mit UV-Licht oder H 2

O 2

-Begasung möglich ist.“

Die Erfahrung von Goldfuß mit Yaskawa-Robotern machte

die Integration und Programmierung sehr einfach: „Unsere

Wahl fiel auch deswegen auf das Yaskawa-Modell Motoman

HD7, weil Bedienung und Programmierung intuitiv einfach

sind. Und auch mit dem Support von Yaskawa haben wir sehr

gute Erfahrungen, zum Beispiel hinsichtlich Schulungen, Leihgeräte

und Tests.“

Im Jahr 2024 präsentierte Goldfuß die Anlage erstmals auf der

Prozessindustrie-Messe Achema. Das Unternehmen bearbeitet

nun bereits erste Kundenanfragen. Und das nicht nur von kleinen

Laboren: Sogar ein Pharma-Konzern zieht das System als Backup

während Stillstandzeiten der Großanlage zu Wartungs- und Serviceeinsätzen

in Betracht.

Bilder: Yaskawa

www.yaskawa.de

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Yaskawa Europe GmbH Robotics Division

Yaskawastraße 1, 85391 Allershausen

Tel. 08166 900

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 21


VERFAHREN UND ANLAGEN

Filtermedien gibt es

in unterschiedlichen

Bauformen – richtig

kombiniert, unterstützen

sie die Produktion

hochwertiger

Getränke

FILTRATIONSLÖSUNGEN

KLAR, STABIL UND

GESCHMACKVOLL

Filter gehören in Prozessen der Getränkeherstellung zu den

zentralen Bestandteilen. Welche unterschiedlichen Filtrationslösungen

es gibt und worauf es dabei ankommt, zeigte ein

Hersteller auf der Messe Braubeviale.

Die Filtration Division von Eaton präsentierte ihre Filtrationslösungen

für Getränkeanwendungen auf der

Braubeviale im November letzen Jahres. Viele der Filtrationslösungen

arbeiten Hand in Hand, um klare, stabile

und geschmackvolle Getränke zu produzieren.

Das diesjährige Highlight war das Portfolio an neuen sogenannten

Kieselgur-Typen der Becogur-Reihe. Die fünf Klärschärfen

mit jeweils unterschiedlichen Permeabilitätsstufen decken

verschiedene Anwendungen in der Getränkeproduktion

ab: Vom schnellen Aufbau der Grundanschwemmung über die

JE NACH ANWENDUNG GIBT ES

EINE OPTIMALE KOMBINATION

VON DIVERSEN FILTERN

Sicherstellung eines fest haftenden Filterkuchens bis hin zur

Glanzfiltration von Bier, Fruchtsäften und Wein. Die hohe Reinheit

und niedrigen Schwermetallgehalte der Reihe erfüllen auch

die strengen Vorschriften zur Getränkeherstellung.

AKTIVKOHLESCHICHT FÜR GETRÄNKE

Ein weiteres zentrales Element für die effiziente Filtration klarer,

stabiler und geschmackvoller Getränke ist das optimierte und

erweiterte Angebot an aktivkohlehaltigen Filtermedien von

Eaton. Die weiterentwickelte Tiefenfilterschicht Beco Carbon ist

als Flachschicht und als Becodisc BC-Tiefenfiltermodul verfügbar.

Sie weist hohe Adsorptionseigenschaften für die anspruchs-

volle Filtration von Getränken auf. Mit ihren Fähigkeiten zur

Entfärbung und adsorptiven Abtrennung von unerwünschten

Nebenprodukten sowie zur Geschmacks-, Geruchs- und Farbkorrektur

eignet sie sich auch für den Einsatz in der Produktion

von Hard Seltzer.

Eaton zeigte ebenfalls das erweiterte Beco-Filterkerzenprogramm.

Je nachdem, ob für den Anwender Leistungsfähigkeit,

Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität oder die Qualität eines

Getränks im Vordergrund stehen, können die Filtrationsexperten

von Eaton die optimale Kombination von Vorfilter- und

Membranfilterkerzen für jede einzelne Anwendung empfehlen.

Vorgestellt wurden auch Filtrationssysteme und Gehäuse für seine

Filterschichten-, Filtermodul-, Filterkerzen- und Filterbeutelreihen.

Das Ausstellungsprogramm wird durch Getränkebehandlungsprodukte

für die Klärung, Schönung und Stabilisierung sowie

Filterhilfsmitteln für die Anschwemmfiltration abgerundet.

Bilder: Eaton

www.eaton.com/filtration

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Eaton Technologies GmbH

Langenlonsheim

Tel. 06704 204-0

22 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN

EINGANGSDOKUMENTATION IN

BROWNFIELD-PROJEKTEN

Das Errichten und Planen verfahrenstechnischer

Anlagen ist ein komplexer Prozess mit vielen

Schnittstellen und Fehlermöglichkeiten. Deshalb

hat der AK 1.1 PLT Planungsprozesse (Namur) die

AK-Praxis PCT Eingangsdokumentation in Brownfield-Projekten

erstellt. Grundvoraussetzung für

eine schnelle und effiziente Projektbearbeitung

in Bestandsanlagen ist das Vorhandensein der

nötigen Dokumentation in guter Qualität. Diese

AK-Praxis spiegelt die Erfahrungen der Mitglieder

im AK1.1 wider und ist im Rahmen des Arbeitskreises

abgestimmt. Sie hat nicht den Konsensgrad

einer Namur-Empfehlung oder eines Namur-

Arbeitsblatts. Mit einer AK-Praxis hat der Arbeitskreis

die Möglichkeit, zeitnah eigene Erfahrungen

für interessierte Leser zur Verfügung zu stellen.

(Bild: Jim – stock.adobe.com)

www.namur.net

SEPARATOREN-SKID FÜR

CRAFT-BRAUEREIEN

GEA präsentierte auf der Automation

Fair von Rockwell Automation

Inc. in Anaheim, Kalifornien,

USA ein Separatoren-Skid,

das mit den neuesten Hard- und

Software-Lösungen von Rockwell

Automation gesteuert wird,

darunter Factorytalk Optix. Auf der Automation Fair zeigten

GEA und Rockwell Automation am Beispiel des Plug and

Win-i-Separators für Craft-Brauereien und Apfelweinproduzenten,

welche Vorteile die neue Systemarchitektur

leisten kann. Die Factorytalk Optix-Plattform kann die HMIund

Datenvisualisierung verbessern und die Möglichkeiten bei

der Anbindung in eine Cloud-Architektur erweitern. Dies

ermöglicht den Einsatz in Smart Machines sowie in den

Bereichen IIoT, Edge Computing, Datenmanagement und

KI-Lösungen wie die Überwachung der Antriebstechnik durch

Factorytalk Analytics GuardianAI von Rockwell Automation.

Der Separator ist auch als durchgängiges Eplan-Projekt

verfügbar. Eplan projektierte die Steuerung der Zentrifuge als

digitaler Zwilling. Der ist die Basis für den automatisierten

Datenaustausch zwischen der SPS und Rockwell Automations

Studio 5000 per AML-Schnittstelle. Über die Augmented

Reality-gestützte Eplan-Lösung eViewAR lässt sich das Projekt

direkt am Schaltschrank einsehen.

www.gea.com

BATCH-DOSING FÜR REINSTWASSER-

KREISLÄUFE NEU GEDACHT

Bürkert hat eine neu ­

artige, vollauto ma tische

Batch-Dosing-Lösung für

präzise, verlustfreie

pharma zeutische

Abfüllprozesse entwickelt.

Das System

besteht aus einem

Flowave-Durchflussmesser,

der nach dem

patentierten SAW-Verfahren arbeitet, einem

Multiport-Ventil und einem Batch-Controller.

Es sorgt dafür, dass das Reinstwasser immer die

gewünschte Fließgeschwindigkeit hat. Das Risiko

einer Kontamination ist dadurch ausgeschlossen;

die Abfüllmenge wird dann laut Unternehmen

präzise und reproduzierbar dosiert und dokumentiert.

Das Batch-Dosing-System erfüllt höchste

Hygieneanforderungen (Hygienic Design). Es gibt

laut Hersteller keinerlei Einbauten oder Verengungen

im Messrohr, damit auch keine Toträume und

es kann sich nichts festsetzen. Zudem wird ohne

jeden Kontakt zwischen Sensorelementen und

Medium gemessen. Es entstehen also weder

Fluideinwirkungen auf die Sensorelemente noch

sind Verunreinigungen des Mediums durch diese

möglich.

www.buerkert.de

HOCHEFFIZIENTE FLASCHENREINIGUNG

Sidel hat die Flaschenreinigungsmaschine Hydra Ultrasonic

eingeführt, die Chemie- und Ultraschalltechnologie kombiniert.

Laut Hersteller erreicht die Reinigungsmaschine ein

präzises Gleichgewicht zwischen Temperatur, Anteil chemischer

Reinigungsmittel und Dauer. Damit lassen sich Schmutz

und Splitter aus Pfandflaschen entfernen. Da die Maschine

Chemikalieneinsatz mit Ultraschalltechnologie kombiniert,

wird die mechanische Wirkung deutlich erhöht, was wiederum

die erforderliche Reinigungsdauer und -temperatur

reduziert. Laut

Hersteller erzielt

die Maschine

„sowohl auf der

Innen- als auch auf

der Außenwand der

Flaschen eine

hocheffiziente

Reinigung und

entfernt sogar

diverse laugenresistente

Verschmutzungen“. Durch den verbesserten

Reinigungsprozess werden auch die Trägerbalken durch die

mechanische Wirkung des Ultraschalls gründlich gesäubert.

Diese Art der Flaschenreinigung arbeitet bei niedrigerer

Temperatur während des gesamten Reinigungsprozesses,

sodass sie 20 % weniger Dampf und 15 % weniger Wasser

verbraucht. Gleichzeitig ermöglicht die neue Anlage eine

100-prozentige Elektrifizierung durch die Wärmepumpe.

www.sidel.com

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 23


Das Gleitschieberventil

mit Flanschanschluss

eignet sich für eine

große Bandbreite

verfahrenstechnischer

Regelaufgaben, zum

Beispiel in einer

Dampf leitung

GLEITSCHIEBERVENTILE

FÜR REINSTE VANADIUMOXIDE

Um die Prozesstemperatur bei der Produktion von Vanadiumverbindungen

zu stabilisieren, setzt ein US-amerikanischer Anbieter auf Gleitschieberventile

eines bekannten deutschen Herstellers. Lesen Sie, warum das für

absolut reine Vanadiumoxide notwendig ist.

Die Vorgeschichte: Vor fast 200 Jahren entdeckte der

Schwede Nils Gabriel Sefström ein neues Element. Er

nannte es Vanadium, nach der skandinavischen Göttin

der Schönheit Vanadís (Freyja). Heute werden reinste

Vanadiumverbindungen im industriellen Maßstab von der Firma

U.S. Vanadium hergestellt. Gleitschieberventile von Schubert

und Salzer sorgen dafür, dass hierbei die optimale Prozesstemperatur

erreicht und gehalten wird.

U.S. Vanadium in Arkansas, USA, ist einer der führenden Anbieter

bei der Herstellung von Vanadiumverbindungen. Vanadiumlegierter

Stahl wird eingesetzt in Brücken, Gebäuden, Autoteilen,

in der Luft- und Raumfahrt sowie in Schiffen, Pipelines

und in vielen anderen Bereichen. Die dadurch mögliche Leichtbauweise

kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese Bereiche

ressourcenschonender und effizienter zu machen.

ENERGIEWENDE BEFEUERT DIE NACHFRAGE

NACH REINEN VANADIUMOXIDEN

Bekannt ist U.S. Vanadium vor allem für die von ihr hergestellten

Verbindungen Vanadiumpentoxid (V2O5) und Vanadiumtrioxid

(V2O3). Bei der Produktion der beiden Stoffe wird der, nach eigenen

Angaben, höchste Reinheitsgrad der Welt erreicht. Eingesetzt

werden diese superreinen Verbindungen in Spezialanwendungen

wie etwa in Farbstoffen, Speziallegierungen oder als Katalysator

bei der Schwefelsäure-Produktion. Vor allem die Energiewende

befeuert aktuell die Nachfrage, denn extrem reine

Vanadiumoxide sind die entscheidende Grundkomponente für

den Betrieb sogenannter Vanadium-Redox-Flow-Batterien, mit

denen sich Energie im großen Maßstab nachhaltig und ressourcenschonend

speichern lässt. Denn Vanadium-Redox-Flow-Bat-

24 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME

terien sind als Energiespeicher nahezu grenzenlos skalierbar und

verfügen über eine hohe Lebensdauer mit 15.000 bis 20.000 Ladeund

Entladezyklen.

IN DER PRODUKTION IST

PRÄZISIONSARBEIT GEFRAGT

Als Grundstoff für die Herstellung der Vanadiumoxide dient eine

Vielzahl industrieller Abfallstoffe wie Schlacke aus der Stahlindustrie.

Diese wird fein gemahlen und mit Natriumsalzen oxidiert,

wodurch wasserlösliche Verbindungen aus Natrium und

Vanadium entstehen. Um diese mit Effizienz aus der Schlacke

auszulaugen, wird die Suspension auf exakt 95 °C erhitzt.

Bei diesem kontinuierlich ablaufenden Prozess kam es in der

Vergangenheit immer wieder zu Temperaturschwankungen.

Aufgrund der permanent zugeführten und sich ändernden Eingangsmengen

ist es schwierig, die optimale Temperatur der Suspension

von 95 °C exakt zu erreichen und zu halten. Zur Lösung

dieser Aufgabenstellung und zur Steigerung der Effizienz, hat

U.S. Vanadium an zentraler Stelle im Prozess eines der ersten in

den USA hergestellten Flansch-Gleitschieberventile Typ 8621

von Schubert & Salzer getestet. Mit großem Erfolg: „Die Inbetriebnahme

des Ventils hätte nicht einfacher sein können. Der

Stellungsregler ist selbsteinstellend. Sobald die Anschlüsse für

die Zuluft und die Stromversorgung hergestellt sind, muss nur

VANADIUM-REDOX-FLOW-

BATTERIEN SIND ALS ENERGIE-

SPEICHER NAHEZU GRENZENLOS

SKALIERBAR

noch die Selbstjustierung eingeleitet werden. Die Gleitschieberkonstruktion

des Ventils macht die Installation zu einem Klacks,

da ein kleinerer Stellantrieb zur Steuerung des Ventils ausreicht,

wodurch die Gesamtgröße kompakter wird“, erklärt Ben Davis,

Prozessingenieur und Projektleiter bei U.S. Vanadium.

GLEITSCHIEBERVENTILE: BESSERE PROZESS-

STEUERUNG, EINFACHSTE IMPLEMENTIERUNG

Zu verdanken ist dies dem physikalischen Grundprinzip, auf dem

die Gleitschieberventile basieren: Zwei senkrecht zur Strömungsrichtung

angeordnete, geschlitzte Dichtscheiben werden aufeinander

verschoben. Der Antrieb muss lediglich die Gleitreibung

zwischen den beiden Scheiben über einen Ventilhub von 6 bis

9 mm überwinden. Die benötigte Stellkraft ist bis zu 90 Prozent

geringer als bei anderen Ventilbauarten, weshalb es möglich ist,

deutlich kleinere Antriebe zu verwenden. Trotz gleicher Baulänge

sind Gleitschieberventile Typ 8621 deshalb kompakter konstruiert

und einfacher in der Handhabung als Sitzkegelventile.

EFFIZIENTER IM BETRIEB

„Der kleinere Antrieb ist auch im Hinblick auf die Energiekosten

von Vorteil. Durch den kürzeren Hub und die geringere Kraft, die

zum Absperren und Regeln des Ventils erforderlich ist, wird weniger

Luft benötigt“, erklärt Davis. „Wir haben dieses Ventil in einer

Dampfleitung installiert, die zum Beheizen der Suspension in

VANADIUM: ROHSTOFF DER ZUKUNFT

Vanadiumlegierter Stahl wird eingesetzt in Brücken,

Gebäuden, Autoteilen, in der Luft- und Raumfahrt sowie

in Schiffen, Pipelines und in vielen anderen Bereichen.

Er ermöglicht die Konstruktion in Leichtbauweise und

kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese

Bereiche ressourcenschonender und effizienter zu

gestalten. Die superreinen Verbindungen kommen

zudem in Spezial anwendungen wie in Farbstoffen,

Speziallegierungen oder als Kata lysator bei der

Schwefelsäure-Produktion zum Einsatz. Auch liefern

sie die entscheidende Grundkomponente für den Betrieb

sogenannter Vanadium-Redox-Flow-Batterien, mit

denen sich Energie im großen Maßstab nachhaltig

speichern lässt.

einem rund 50.000 Gallonen fassenden Tank (entspricht rund

190.000 l) verwendet wird, in dem wir Vanadium auslaugen. Dabei

handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem

100 bis 140 Gallonen (etwa 400 bis 550 l) kalte Suspension pro Minute

zugeführt und die gleiche Menge abgezogen wird. Die Suspension

im Tank wird dabei auf 95 °C Temperatur gehalten.”

Schon nach kurzer Zeit war klar, dass sich der Austausch des

zuvor installierten Sitzkegelventils gegen ein Gleitschieberventil

vorteilhaft auf den Prozess auswirkte und somit die Effizienz der

Herstellung extrem reiner Vanadiumoxide erheblich verbessert

werden konnte. „Mit dem neuen Ventil können wir den Prozess

besser steuern, sodass wir die benötigte Wärmeenergie für die

ankommende kalte Suspension anpassen können, was die Temperaturschwankungen

reduziert”, sagt Davis.

GUTE AUSSICHTEN FÜR DIE ENERGIEWENDE

Die Umstellung auf Gleitschieberventile von Schubert & Salzer

leistet einen tiefgreifenden Beitrag beim kontinuierlichen Bestreben

von U.S. Vanadium, die Effizienz des Herstellungsprozesses

zu steigern und Betriebskosten weiter zu senken. Direkt angrenzend

an die verbesserte Anlage zur Gewinnung der Vanadiumoxide

wurde nun eine neue Anlage zur Herstellung der Elektrolyte

für Vanadium-Redox-Flow-Batterien in Betrieb genommen.

U.S. Vanadium deckt damit nun die gesamte Lieferkette für ultrareine

Vanadium-Elektrolyte ab.

Bilder: Schubert und Salzer, US Vanadium

www.controlsystems.schubert-salzer.com

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Schubert & Salzer Control Systems GmbH

Bunsenstraße 38, 85053 Ingolstadt

Tel. 0841 9654 0

E-Mail: info.cs@schubert-salzer.com

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 25


KOMPONENTEN UND SYSTEME

Stutzenkappe

Stutzenkörper

Torsionsring

Sicherungsring

Dichtmanschette und

Manschettenhalterung

Die neu entwickelte

Dichtmanschette

ermöglicht eine

erhebliche Steigerung

der Standzeit auf bis

zu 125.000 Zyklen

DICHTMANSCHETTE FÜR VERPACKUNGSANLAGEN

SORGT FÜR LÄNGERE STANDZEITEN

Mit einer neuen Stutzen-Dichtmanschette sind

längere Standzeiten möglich, da sie ungeplante

Stillstandszeiten und Wartungskosten

reduzieren kann.

Die neu entwickelte Dichtmanschette Ultrarubberbellow

von Greif-Velox zeichnet sich laut Hersteller durch eine

erhebliche Steigerung der Standzeit aus: Während der

Industriestandard bisher bei 2.000 bis 10.000 Zyklen lag,

war das Ziel, mindestens 40.000 Zyklen zu erreichen. Erste Tests

zeigen, dass mit der Lösung Standzeiten bis zu 125.000 Zyklen

möglich sind – eine Verbesserung um bis zu 2.500 Prozent.

Insbesondere bei Vakuum-Absackprozessen, bei denen das

Material einem hohen Verschleiß ausgesetzt ist, kann eine Erhöhung

der Standzeit zu einer messbaren Reduktion von Produktionsstillständen

und Produktionskosten führen. Durch den Einsatz

eines Predictive Maintenance-Ansatzes lassen sich ungeplante

Stillstände vermeiden. Bisher war es gängig, die Dichtmanschette

(DM) bis zu ihrem ungeplanten Versagen zu

betreiben, was dazu führte, dass die gesamte Abfüllung zum Stillstand

kam. Mit einem proaktiven Wartungsansatz wird jedoch

eine vorausschauende Planung ermöglicht, die die Effizienz steigert

und Ausfallzeiten minimiert.

EINFACHERE HANDHABUNG

Zusätzlich zur Standzeiterhöhung sorgt die neue Dichtmanschette

für eine einfachere Handhabung. Der optimierte Stutzen-Aufbau

und die neue Stutzenkappe mit Gewinde – statt der bisher ver-

wendeten, oft verklebenden Schrauben – können den Austausch

der Dichtmanschette schneller und unkomplizierter machen.

Durch diese Anpassungen lässt sich der Aufwand um bis zu

75 Prozent reduzieren, was nicht nur die Wartungszeiten verkürzt,

sondern auch die Betriebskosten senkt.

Die Entwicklung erfolgte im Rahmen eines intensiven Produktentwicklungsprozesses

(PEP), bei dem das Entwicklungsteam

von Greif-Velox verschiedene Werkstoffvarianten getestet

hat. Durch gezielte Werkstoff- und Geometrie-Optimierungen

hat es eine Lösung geschaffen, die auch unter extremen

Belastungen, wie bei der Vakuum-Absackung, dauerhaft leistungsfähig

bleibt.

Das neue Produkt wird in Kombination mit dem bewährten

Easybell-Tool angeboten. Dieses bietet eine „Easy to Use“-Lösung,

die den Austausch der Dichtmanschette weiter vereinfacht und

damit die Betriebseffizienz steigern kann, was auch für kürzere

Stillstandzeiten, optimiertere Verfügbarkeit und somit reduzierte

Wartungskosten sorgt.

Bilder: Greif-Velox

www.greif-velox.com

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GREIF-VELOX Maschinenfabrik GmbH

Kronsforder Landstraße 177, 23560 Lübeck

Tel. 0451 53030

E-Mail: info@greif-velox.com

26 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


VERPACKUNGSANLAGEN IN 3D UND AR

Greif-Velox präsentiert in Zusammenarbeit mit der 3D-Plattform

Vuframe digitale Darstellungen seiner wichtigsten Anlagen. Mit der

Vuframe-App können Interessierte die Velovac-Verpackungslinie, den

Abfüllautomaten A-DOS-P1 sowie den Pneumatikpacker BVP jetzt aus

jeder Perspektive in

realistischer 3D-Ansicht

und Augmented Reality

(AR) auf ihrem Smartphone

oder Tablet

erleben. Die Vuframe-App

ermöglicht die Erstellung

detailgetreuer digitaler

Zwillinge der Maschinen

auf Basis der originalen Konstruktionsdaten. Diese digitale Transformation

ermöglicht Anwendern und Interessenten tiefgehende

Einblicke in die Technologien, ohne dass eine physische Präsenz oder

umfangreiche Informationsmaterialien erforderlich sind.

Die App bietet drei zentrale Funktionen: 3D-Ansicht: Nutzer können

die Maschinenmodelle interaktiv auf dem Touchscreen drehen,

zoomen und spezifische Funktionen erkunden. On-Table-AR:

Die Anlagen werden per Augmented Reality auf einen Tisch projiziert

und können aus allen Winkeln betrachtet werden. Lebensgroße AR:

Die Maschinen lassen sich in ihrer tatsächlichen Größe in die reale

Umgebung einfügen. Die kostenfreie Vuframe-App ist im App Store

und bei Google Play verfügbar. Auf der Greif-Velox-Website findet sich

zu jeder Anlage eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung.

www.greif-velox.com

EFFEKTIVE KOMBI FÜRS EXTREME

Wo hochexplosive Medien verarbeitet werden, wie in der Petroleumund

Chemieindustrie, da steht der sichere Betrieb an erster Stelle.

Gefragt sind daher flexible maßgeschneiderte Lösungen, welche sich

unter schwierigsten Betriebsbedingungen über einen langen Zeitraum

zuverlässig auszeichnen. Modularisierung für mehr Flexibilität bietet

den Vorteil von Plug & Play

Lösungen, welche vorgeprüft als

Baugruppe installiert werden.

Die speziellen Flansche der

Komponenten von Pneumax

ermöglichen eine in Baugruppen

kombinierbare Bauweise. Speziell

die Maintenance aber auch die

Beschaffung haben den großen

Vorteil, Baugruppen vormontiert

einzusetzen. Alle von Pneumax

produzierten Baugruppen werden

nach den vereinbarten Kundenvorgaben

geprüft und protokoliert. Bei der Verwendung von Baugruppen

sind nur wenige Montageverbindungen, die in den Betrieb der

Anlage Einfluss nehmen benötigt. Somit werden nicht nur Montagezeiten

reduziert, sondern auch Fehlerquoten minimiert. Auch Wartungen

oder der Baugruppentausch sind schnell ausführbar, und verringern

somit auch Servicezeiten. Die Baugruppen sind konstruktiv

einfach einzuplanen und lassen sich als feste Größe in der Konstruktion

mit einplanen. Eine Verrohrung zwischen den einzelnen Komponenten

in der Baugruppe ist nicht vorhanden – die Flansche der

einzelnen Komponenten verbinden die Elemente untereinander.

www.pneumax-gmbh.de

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 27


KOMPONENTEN UND SYSTEME

DIGITALER PRODUKTAUSWEIS

Um Prozesse für den Anwender digitaler, sicherer und effizienter gestalten

zu können, hat Edur serienmäßig einen digitalen Produktausweis eingeführt.

Der individuelle QR-Code stellt die zentralen technischen Daten einer

jeden Pumpe strukturiert und in Echtzeit zur Verfügung. Er beinhaltet neben

Pumpenbezeichnung und eindeutiger Seriennummer auch das Baujahr und

zentrale technische Parameter wie Förderhöhe, Förderstrom oder maximal

zulässigen Betriebsdruck. Neben der schnellen Verfügbarkeit der technischen

Daten direkt an der Pumpe lassen sich die Daten auch automatisiert

in eigene Systeme überführen. Diese Daten sind dann auf vielfältige Weise

einsetzbar. Einzige Voraussetzung zur Nutzung des neuen Produktausweises

ist eine Einbindung in die eigene digitale Infrastruktur. Benötigt wird eine Schnittstelle zur Integration der Daten ins

eigene System, zum Beispiel im Produktdatenmanagement (PDM), im Warenwirtschafts- oder im ERP-System.

www.edur.de

PHARMA-WERKZEUGWECHSLER FÜR

HÖCHSTE HYGIENEANFORDERUNGEN

Die Zimmer Group

präsentiert ihren

neuesten Meilenstein in

der Automatisierungstechnologie:

der aseptische

Werkzeugwechsler

WMR2000, der speziell

für den Einsatz in

hochsensiblen, hygienischen

Umgebungen

entwickelt wurde. Dieses

aseptische Standardprodukt erfüllt die strengsten

Hygienevorschriften und setzt neue Maßstäbe in der

Pharma- und Reinraumindustrie. Der neue Werkzeugwechsler

überzeugt durch sein hygienisches, FDAkonformes

Design und die Erfüllung der Schutzklasse

IP68. Das Gehäuse besteht aus leicht zu reinigendem

PET und ist beständig gegenüber Wasserstoffperoxid

(H₂O₂), was ihn ideal für den Einsatz in Bereichen

macht, die besonders hohe Anforderungen an

Sauberkeit und Desinfektion stellen.

www.zimmer-group.com

VERSCHLEISSSCHUTZ IN

ROHRFÖRDERERN

Bei der neuen Umlenkstation SFA60 von Wessjohann wird

das Schüttgut nicht direkt zusammen mit dem Förderseil

um den vorgegebenen Winkel umgelenkt, sondern

zunächst vertikal

nach oben in die

Umlenkstation

gefördert. Dort fällt

es vom Förderseil auf

den rinnenförmigen

Boden. Zwei Umlenkrollen,

lenken das

Förderseil dann von

der vertikalen in die

horizontale Richtung

um, sodass es das in

der Rinne liegende Schüttgut weiterfördern kann. Dies

verhindert wirkungsvoll, dass das Schüttgut in den

Zwischenräumen hängenbleibt, wie es in herkömmlichen

Umlenkungen der Fall ist. Das Resultat ist laut Unternehmen

eine signifikante Verringerung des Verschleißes und

damit eine Verlängerung der Standzeit der Anlage.

www.wessjohann.com

ZERKLEINERN UND KALIBRIEREN VON SCHÜTTGÜTERN

Der Gericke Nibbler GNB ist in der Lage, energieeffizient trockene, fettige oder teilfeuchte Produkte zu desagglomerieren

oder auf die gewünschte Zielkorngrösse zu bringen. Der Fokus der neusten Generation des Geräts liegt auf der

Erweiterung der Prozessanwendungen bei verkürzter Reinigungszeit und längerer Lebensdauer der Raffel-Einsätze. Nun

lässt sich die Zielkorngrösse durch einen Raffelwechsel einfach anpassen. Dies bietet die Möglichkeit, unterschiedlichste

Produkte auf dem gleichen Granulator zu verarbeiten. Neu ist auch, für jede Raffel und jedes Produkt, den optimalen

Abstand von Schlägerwerk zum Raffel-Einsatz einzustellen und

dies, ohne die Maschine zu öffnen. Das Metall-Kontakt Überwachungssystem

schützt vor einer Fehleinstellung. Gleichzeitig

hilft diese Option auch, Zündquellen in einer ATEX-Umgebung zu

vermeiden. Die Option die Führungsstangen aus dem Gehäuse

zu fahren, reduziert den Reinigungsaufwand und ermöglicht

eine einfache Inspektion der Maschine. Um die optimalen

Prozessparameter und die beste Maschinenkonfiguration zu

ermitteln, bietet der Hersteller die Möglichkeit, Tests auf einem

GNB Maschine durchzuführen.

www.gerickegroup.com

28 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME

DEN ENERGIEVERBRAUCH VON

ABDICHTUNGSSYSTEMEN REDUZIEREN

Mit der Produktreihe Lattylub

sollen sich der Wasser- und

Energieverbrauch senken und

gleichzeitig die Lebensdauer

der Geräte verlängern lassen.

Die Hilfssysteme ermöglichen

die Steuerung und Überwachung

der Servosteuerung

von Dichtsystemen (Druckhaltung,

Tem peraturregelung

und Schmierung) in der

chemischen und pharmazeutischen

Lebensmittelund

Papierindustrie . Die

Lattylub-Geräte reduzieren

laut Hersteller das Risiko von

Leckagen und Emissionen

und schützen Umwelt sowie Mitarbeiter. Sie verlängern die

Lebensdauer von Abdichtungssystemen und tragen zur

Nachhaltigkeit von Anlagen bei. Die Hilfssysteme können

für alle Modelle und Typen von einfachwirkenden oder

doppeltwirkenden Gleitringdichtungen an Prozesspumpen,

Reaktoren, Filtertrocknern usw. verwendet werden. Die

Produkte erfüllen hohe Anforderungen von der Entwicklung

bis zur Fertigung, einschließlich der Tests im eigenen Testlabor.

www.latty.com

KOMPAKTER NANO-LABORMISCHER FÜR

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Der EL1nano ist laut

Eirich der kleinste

Mischer in der

Firmengeschichte.

Mit einem Nutzvolumen

bis 100 mm

kann die Maschine

eine Lösung für

Forschungs- und

Entwicklungsaufgaben

darstellen. Der

Mischer soll ideal für Tests mit geringen Materialmengen sein

und soll dabei die volle Funktionalität der größeren Mischer

bieten. Ein Scale-up auf größere Labormischer und Maschinen

für Forschungsfabriken, Pilotlinien bis hin zu Großproduktion

ist möglich. Der drehende Mischbehälter, ein drehzahlvariables

rotierendes Wirblerwerkzeug sowie ein feststehender,

zweiteiliger Wandabstreifer sorgen für die

richtigen Mischergebnisse. Zudem bietet der Mischer eine

verstellbare Neigung von 0, 10, 20 und 30 Grad. Er lässt

sich mit austauschbaren Mischwerkzeugen der gleichen

Geo metrie wie in größeren Mischern betreiben. Die Steuerung

erfolgt über ein Touchscreen-Interface und die integrierte

Timerfunktion unterstützt die Überwachung der Mischzeit.

Für den Datenaustausch ist eine USB-Schnittstelle vorhanden.

www.eirich.de

LABOR-DISSOLVER FÜR VIELSEITIGE

EINSATZMÖGLICHKEITEN

Der Dispermat CV3evo ist ein Labor-Dissolver von VMA-

Getzmann. Das Dispergiergerät ist für den Einsatz in Laboren,

Forschungseinrichtungen und für die Qualitätskontrolle

konzipiert. Es lässt sich neben seiner primären Funktion als

Dissolver, durch modulare Erweiterungen für eine Vielzahl von

verschiedenen Dispergier- und Feinmahlprozessen einsetzen.

Durch die nahtlose Integration von adaptierbaren Systemmodulen

kann der Anwender es zu einer vertikalen Perlmühle

APS umbauen. Durch das Torusmill TML-Modul lässt sich das

Gerät in eine Korbmühle, mit dem CDS-Dispergiersystem zu

einem Vakuum-Dissolver umrüsten. Zudem lässt sich der

Dissolver durch den Einsatz des SR Rotor-Stator-Systems als

Homogenisator verwenden.

Das Bedienpanel soll die

einfache Steuerung des

Gerätes sowie die Kontrolle

aller Prozessparameter

ermöglichen. Der Dispermat

CV3evo verfügt über einen

Drehstromantrieb von 0,75 kW

und erreicht Drehzahlen von

0 – 20 000 U/min. Da die

gesamte Leistungselektronik

im Gerät integriert ist, konnten

die Konstrukteure auf einen

separaten Schaltschrank

verzichten.

www.vma-getzmann.de

TROCKEN AUFGESTELLTE

HYGIENEPUMPE

IBC und andere Behälter wie Bag in Box Container oder

Vorlagebehälter, verfügen über eine Auslauföffnung am

Tankboden, hierüber kann der Behälter durch freien Auslauf

oder über eine dort angeschlossene Containerpumpe entleert

werden. Dafür gibt es nun die Miniflux Sanitary von Hersteller

Flux-Geräte. Die Containerpumpe in Hygieneausführung aus

Edelstahl (V4A) lässt sich per Clamp 2“ oder über einen

Anschlussadapter S60x6 an den Auslaufstutzen des Behälters

anschließen. Die trocken aufgestellte, totraumarme Pumpe

hat nur minimalen Mediumkontakt und lässt sich laut

Hersteller für eine einfache Reinigung werkzeuglos in 20 s

zerlegen. Je nach zu förderndem Medium und eingesetztem

Antriebsmotor bringt sie bis zu 240 l/min Förderleistung und

pumpt Medien mit bis zu 1.000 mPascal Viskosität auch gegen

geschlossene Ventile oder Zapfhähne. Die Pumpe wiegt 1,8 kg

bei einer Gesamtlänge von 199,5 mm und kann Medien bis

100 °C fördern. Sie ist dauerlaufgeeignet, bedingt trockenlaufgeeignet

und erfüllt FDA-Vorgaben. Der Förderdruck

variiert mit der gewählten Motorausführung und beträgt

bis zu 13 m Wassersäule.

www.flux-pumpen.de

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 29


DATENBASIERTE LÖSUNGEN FÜR DIE DIGITALE TRANSFORMATION

DIGITALE SERVICES FÜR DEN

MASCHINENBAU VON MORGEN

Die IIoT-Plattform von

Aerzen Digital Systems für

die digitale Analyse und

Steuerung ist sowohl

hardware- als auch

controller-unabhängig

Wie schaffen Unternehmen den Sprung raus aus dem Dornröschenschlaf rein in die

digitale Zukunft? Wie führen sie den notwendigen Wandel herbei und bringen ihre

Digitalisierung in Schwung? Unterstützung bietet die Aerzen Digital Systems GmbH.

Mit innovativen Industrial IoT-Lösungen und individuellen Beratungsangeboten

treibt das global agierende Unternehmen die digitale Transformation voran und

macht den Maschinenbau fit für die anstehenden Herausforderungen – egal welche

Branche, Technologie oder Anwendung.

Wir sind ein internationales Team von hochmotivierten

Mitarbeitern, die sich für digitale Lösungen

begeistern, Spaß an herausfordernden Projekten

haben und sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Als Teil der Aerzen-Gruppe können wir auf über 160 Jahre

Anwendungserfahrung im Markt für hochleistungsfähige Gebläse

und Verdichter zurückgreifen. Dieses Know-how kombinieren

wir mit kundenzentrierter Innovationsmethodik sowie agiler

Softwareentwicklung und realisieren maßgeschneiderte Lösungen,

die Unternehmen dabei helfen, die Potenziale der Digitalisierung

zu nutzen“, sagt Carsten Wendt, Produktmanager bei

Aerzen Digital Systems, und ergänzt: „Unsere Erfahrungen und

Kompetenzen geben wir im Rahmen unseres Beratungsangebo-

Die Nähe zu unseren Kunden leitet uns bei der

Entwicklung der Aerzen Digital Solutions. Mit

dem Modul System Improvement geben wir

ihnen die Möglichkeit, ihre IIoT-Plattform

genau nach ihren Bedürfnissen einzurichten.

Ricardo Wehrbein, Managing Director,

Aerzen Digital Systems GmbH

tes auch an andere Maschinenbauer weiter. Damit wollen wir bei

einer pragmatischen und erfolgreichen digitalen Transformation

des Maschinenbaus mitwirken.“

OFFENE IIOT-PLATTFORM FÜR DIGITALE

ANALYSE UND STEUERUNG

Ob weltweites Machine-Park-Management, Verbesserung der

Maschinen- und Anlagenleistung, Steigerung der Energieeffizienz,

Erhöhung der Verfügbarkeit, Identifikation von Einsparpotenzialen,

effiziente Verbundsteuerung, Smart Maintenance,

digitales Instandhaltungsmanagement oder Prozessoptimierung:

Die Lösungen von Aerzen Digital Systems decken alle Anforderungen,

Prozesse sowie Bereiche ab und ermöglichen ein einfaches,

effektives und transparentes Maschinen-, Anlagen- und

Prozessmanagement.

„Unsere IIoT-Plattform für die digitale Analyse und Steuerung

ist sowohl hardware- als auch controller-unabhängig. Das ist ein

absolutes Alleinstellungsmerkmal“, betont Carsten Wendt und

erläutert: „Die Plattform funktioniert mittels flexibler End-to-

End-Verbindungen mit allen Systemen, Devices und Steuerungen

– unabhängig von Hersteller, Marke oder Anbieter, für einzelne

Maschinen und ganze Maschinennetzwerke. Wir können

sämtliche elektronischen kommunikativen Geräte als Feldobjekt

anbinden und Daten auch an Drittsysteme übertragen. Außerdem

sind wir in der Lage, Customising-Anpassungen jeglicher

30 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

01 Cloud-Lösungen bieten Vorteile hinsichtlich Skalierbarkeit

und Flexibilität bei niedrigeren Einstiegskosten

02 Bei On-Prem wird die gesamte Technik direkt vor Ort

installiert und betrieben, das garantiert vollständige Kontrolle

über die Daten und Sicherheitsmaßnahmen

Art vorzunehmen und individuelle Funktionalitäten zu integrieren.“

Für Kunden bedeutet das ein Maximum an Flexibilität und

Sicherheit. Die einzelnen Module der innovativen Plattform sind

frei kombinierbar und können passgenau auf den applikationsspezifischen

Bedarf abgestimmt werden. Kunden buchen also

nur die Services, die sie auch wirklich benötigen.

MODULARE FUNKTIONSVIELFALT

Das Modul „Asset Management“ dient der Verwaltung, dem

Monitoring und der Optimierung von Prozessen, Systemzuständen

sowie Maschinen- oder Systemdaten und ermöglicht eine

grundlegende, klar strukturierte Übersicht über die Verfügbarkeit,

Produktivität und Effizienz des Maschinenparks in nahezu Echtzeit.

Es ist unverzichtbar für einen erfolgreichen Anlagenbetrieb

und bildet die Basis für alle weiteren Module.

Das Modul „System Improvement“ schafft maßgeschneiderte

Transparenz: mit allen relevanten Daten, übersichtlich visualisiert

und intelligent aufbereitet. So lassen sich ungenutzte Effizienz-

und Optimierungspotenziale erkennen und erschließen

und der Betrieb, die Zuverlässigkeit und die Gesamteffizienz der

Anlage verbessern.

Das Modul „Smart Maintenance“ digitalisiert und standardisiert

den Wartungs- und Reparaturprozess. Es bietet eine einheitliche

und zentrale Lösung für Wartung sowie Service sämtlicher

Maschinen und Elektronikprodukte in einer Anlage – egal welcher

Art und Funktion. Features wie Wartungsplaner, Wartungschecklisten

und Speicherung aller relevanten Dokumente sorgen

für Arbeitserleichterung und unterstützen bei der Verwaltung der

Maßnahmen. Auch proaktive bzw. vorausschauende Wartungskonzepte

(Predictive Maintenance) sind realisierbar.

Mit dem Modul „System Control“ lassen sich mehrere gleiche

oder ähnliche Gebläse und Kompressoren in einem Verbund

mittels Load Balancing Control optimal aufeinander abstimmen,

um die größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen – ein wichtiges

Tool vor allem für Kläranlagen.

CYBERSICHERHEIT IM FOKUS

Ein besonders wunder Punkt bei der Digitalisierung ist für

viele Unternehmen das Thema Cybersicherheit. Aerzen Digital

Systems bietet daher zwei Betreibermodelle: Cloud und Lokal/

On-Prem. Bei der Cloud-Lösung handelt es sich um eine gehostete

Plattform, die an einem dezentralen Ort (Rechenzentrum)

betrieben wird. Das bietet Vorteile hinsichtlich Skalierbarkeit

und Flexibilität bei niedrigeren Einstiegskosten. Bei On-Prem

wird die gesamte Technik direkt vor Ort im lokalen Netzwerk des

Kunden installiert und betrieben. Das garantiert vollständige

Kontrolle über die Daten und Sicherheitsmaßnahmen.

Apropos Security: Mit der NIS-2-Richtlinie der Europäischen

Union zum Schutz wichtiger Infrastruktur kommen voraussichtlich

im März 2025 auf viele kleinere und mittlere Unternehmen

aus Sektoren wie Wasser, Abwasser, Energie und Gesundheit

neue verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten

zu. Unter anderem dürfen betroffene Unternehmen ausschließlich

bestimmte zertifizierte Produkte, Dienstleistungen und Services

nutzen. Die IIoT-Plattform von Aerzen Digital ist nach der

IEC 62443 entwickelt und auch schon zertifiziert worden. Somit

ist die Plattform konform zur NIS2 und kann in den entsprechenden

kritischen Bereichen eingesetzt werden.

01

02

SERVICES FÜR ALLE BRANCHEN, MASCHINEN,

TECHNOLOGIEN UND ANWENDUNGEN

Aerzen Digital Systems ist der Digitalisierungsspezialist im

Aerzen-Konzern, aber keineswegs auf Anwendungen mit Prozessluft

und -gas limitiert. Ganz im Gegenteil: Das Lösungs- und

Leistungsspektrum steht allen industriellen Anwendungen und

Branchen offen – sei es Klärwerkstechnik, Trinkwasserver

sorgung, Logistik, Fördertechnik, Food & Beverage, Zementherstellung

oder weitere. „Wir sind komplett branchen- und anwendungsneutral.

Die Funktionalitäten unserer offenen IIoT-

Technologie lassen sich auf alle Maschinen, Technologien und

industriellen Anwendungen übertragen. Über die Connectivity

können wir viele kommunikative Komponenten anbinden. In

enger Zusammenarbeit mit Betreibern und Systemintegratoren

entwickeln wir die passende Digitalisierungsstrategie und unterstützen

in allen Bereichen – von der Beratung über die Analyse,

Projektierung und Entwicklung bis hin zur Inbetriebnahme und

Prozessoptimierung“, erklärt Carsten Wendt und ergänzt: „Als

Consulting-Partner helfen wir darüber hinaus Maschinenbauern

dabei, das Potenzial ihrer Maschinendaten kennenzulernen und

in praktische Lösungen zu überführen.“

Bilder: Aerzen Digital Systems

www.aerzendigital.com

AUTORIN

Jeannette Brand, Manager Customer

Experience & Success, Aerzen Digital

Systems GmbH, Hameln

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 31


MODULARES ONLINE-ANALYSE-SYSTEM IM WASSERWERK

KEINE MACHT DEM SALPETER

Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer 1. Die Wasseraufbereitung und

damit die Qualitätsüberwachung hat deshalb höchste Priorität. Mit modular

aufgebauten Online-Analyse-Systemen lassen sich wichtige Parameter

automatisiert bestimmen und individuell an weitere Messgrößen anpassen.

Wasseraufbereitung ist ein anspruchsvoller Prozess.

Das gilt ganz besonders für Trinkwasser als Lebensmittel,

schließlich ist es die wichtigste Lebensgrundlage.

Bei kommunalen Wasserversorgern hat

die Qualitätsüberwachung deshalb höchste Priorität. Oft ist dabei

auch heute noch Handarbeit im Spiel: Proben werden vor Ort

an den Brunnen oder im Wasserwerk entnommen und anschließend

im Laborbereich untersucht.

Modular aufgebaute Online-Analyse-Systeme, die wichtige

Parameter automatisiert bestimmen, können hier Optimierungspotenzial

erschließen. Sie sind individuell anpassbar und lassen

sich auch nachträglich ganz einfach im laufenden Betrieb erweitern,

zum Beispiel wenn es notwendig wird, den Nitratgehalt im

Rohwasser zu bestimmen.

STEIGENDER NITRATGEHALT

Glücklich schätzen können sich Wasserversorger, die heute noch

keine hohen Nitratwerte im Rohwasser haben und dieses daher

nicht aufwendig aufbereiten müssen. Für alle anderen, die zum

Beispiel durch Landwirtschaft schon jetzt Nitrat im Rohwasser

haben, wird sich die Situation in den nächsten Jahren noch verschärfen.

Das stellt die Wasserversorger vor große Herausforderungen.

Fast alle Nitratverbindungen sind in Wasser löslich und

das Nitrat-Ion ist chemisch sehr stabil, sodass die Verbindungen

nur mit erheblichem technischem Aufwand entfernt werden

können und dann doch die Gefahr besteht, dass die Rückstände

wieder ins Grundwasser gelangen.

Uwe Hense, Betriebsleiter der Wasserwerke Lippstadt berichtet:

„Auch wir verschneiden das Rohwasser aus der Quelle oder

dem Tiefenbrunnen, falls der Nitratgehalt in Richtung Grenzwert

steigt, mit nitratfreiem Trinkwasser aus den Wasserwerken Lipperbruch

und Fichten. Die Wasserwerke versorgen die Region

jährlich mit insgesamt rund 4 Millionen Kubikmetern hochwertigem

Trinkwasser aus eigenen Grundwasservorkommen. Hense

ergänzt: „Deshalb kam es uns sehr gelegen, dass Bürkert für das

Online-Analyse-System, das bei uns schon seit einigen Jahren in

Betrieb ist, mittlerweile auch einen nachrüstbaren Nitrat-Sensor

im Programm hat“.

PRAXISGERECHTES WERKZEUG

Das Online-Analyse-System (Typ 8906) in einem der drei Lippstadter

Wasserwerke hat sich im Alltag gut bewährt. Hense

schätzt vor allem, dass nicht mehr täglich jemand vor Ort sein

muss, um manuell Proben zu entnehmen und ins Labor zu bringen.

Das Online-Analyse-System übernimmt diese Aufgabe eigenständig.

Es ist in einem kompakten Schaltschrank unterge-

32 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

NITRAT IST …

… eine natürliche Verbindung, wird in der Atmosphäre gebildet und ist

damit erst einmal völlig unbedenklich. Die Natur nutzt es in einem

natürlichen Kreislauf zur Düngung der Pflanzen. Diesen Kreislauf stört

der Mensch, denn wenn mehr Dünger eingebracht wird als die Pflanzen

aufnehmen können, gelangt Nitrat über den Regen in Flüsse und Seen

und damit natürlich auch in das Grundwasser. Etwa 80 % des Richtwerts

für Nitrat nehmen wir über die Nahrung auf, zum Beispiel durch den

Verzehr von Gemüse, Obst und Fleisch. Wird zusätzlich Trinkwasser mit

hohem Nitratgehalt über einen längeren Zeitraum konsumiert, kann dies

für den Menschen gesundheitsschädlich sein. Daher empfehlen EU und

WHO einen Grenzwert im Trinkwasser von 50 mg/l.

bracht und individuell mit Sensorik für Trübung, Leitfähigkeit

und pH-Wert auf die Anwendung abgestimmt.

Die sogenannten Sensor-Cubes arbeiten mit innovativer

MEMS-Technologie (Mikro-Elektro-Mechanische Systeme). Im

Gegensatz zu den früher üblichen Glassonden müssen die Wassertechniker

die Mikrochips nicht ständig austauschen. Die langen

Standzeiten und großen Kalibrierintervalle der Mikrochips

tragen zum wartungsarmen und zuverlässigen Betrieb bei. „Es

ergeben sich deutliche Kosteneinsparungen durch geringere

Kontrollen der Messstellen und den gesunkenen Wartungsaufwand“,

berichtet Hense. „Unser Personal hat für wichtigere Aufgaben

mehr Zeit.“ Die Reinigungseinheit, die auch zum Online-

Analyse-System gehört, sorgt dafür, dass sich alle Messwasser berührenden

Teile je nach Bedarf ohne manuelle Eingriffe reinigen

lassen. Auch das spart Zeit und Geld und die Messstelle muss der

Techniker für die Reinigung nicht außer Betrieb nehmen.

KOMMUNIKATION EINFACH NACHRÜSTEN

Der nachträgliche Anschluss des zusätzlichen Nitrat-Sensors war

unkompliziert. Er wurde mit dem Messwasseranschluss sowie

dem Analysesystem per Plug and Play verbunden und nutzt die

gleiche Schnittstelle zur Kommunikation wie die vorhandenen

Sensoren. Der laufende Betrieb des Analysesystems musste für

die Installation nicht unterbrochen werden. Zusätzlich zu den

anderen Parametern wird jetzt auch der Nitratwert auf dem Display

des Online-Analyse-Systems dargestellt und direkt vom Sensor

an die übergeordnete Steuerung übertragen. „Wir haben jederzeit

die volle Kontrolle und das bei null Aufwand“, freut sich

Hense. „Das Online-Analyse-System funktioniert einwandfrei.

Falls es doch mal zu Schwierigkeiten kommt, sind die Fluidik-

Spezialisten immer erreichbar und das Service-Team, das auch

die jährliche Wartung übernimmt, ist schnell bei uns.“

NITRATMESSUNG GANZ EINFACH

Schaut genau hin: Befindet sich im Wasser Nitrat, wird dieses durch

die Absorption von UV-Licht bei 212 nm bestimmt, zusätzlich misst der

Sensor die Absorption bei 254 und 360 nm

Die Nitratmessung übernimmt ein optischer Sensor. Er besteht

aus einer Lichtquelle und einem Detektor und benötigt somit

keine Reagenzmittel. Die Lichtquelle scheint durch die Probenkammer,

durch die kontinuierlich Wasser fließt, direkt auf den

Detektor. Befindet sich im Wasser Nitrat, wird dieses durch die

Absorption von UV-Licht bei 212 nm bestimmt. Zusätzlich misst

der Sensor die Absorption bei 254 nm sowie bei 360 nm, um den

Einfluss von Organik und Trübung zu erfassen. Damit ist der Sensor

unempfindlich gegenüber Quereinflüssen im Wasser. Um eine

Fehlmessung durch den Einfluss von Trübstoffen, wie Sand

oder Lehm auszuschließen, wird dieser Bereich separat erfasst

und herausgerechnet.

Bei Bedarf lässt sich das Online-Analyse-System mit weiteren

Sensoren ergänzen. So können neben den Parametern pH-Wert,

Leitfähigkeit, Trübung und Nitratgehalt auch Redoxpotenzial

(ORP), Chlor oder der Chlordioxidgehalt bestimmt werden. Auch

ein FIA-Sensor zur Bestimmung des Eisengehalts sowie ein SAK-

Sensor, der organische Verunreinigungen misst, lassen sich integrieren.

Alle Messwürfel können beim Nach- oder Umrüsten ohne

Betriebsunterbrechung ein- oder ausgesteckt werden und

melden sich automatisch beim System an.

Bilder: Bürkert Fluid Control Systems, add – stock.adobe.com

www.buerkert.de

UNTERNEHMEN

Christian Bürkert GmbH & Co. KG

Christian-Bürkert-Straße 13 - 17

74653 Ingelfingen

Tel. 07940 100

E-Mail: info@burkert.com

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DIGITALE SERVICE-PLATTFORM FÜR DAS WASSERMANAGEMENT

ÜBERBLICK IM

POCKET-FORMAT

Ein Hersteller von salzigen Snacks nutzt eine digitale Service-Plattform,

um jederzeit die Anlagen zur Abwasserbehandlung und zum

Wasser-Recycling im Blick zu behalten. So lassen sich Prozesse zeitnah

optimieren und effizienter gestalten. Wie das funktioniert, lesen Sie hier.

Envirochemie, ein Anbieter von Systemlösungen für die industrielle

Wasseraufbereitung, betreibt im Auftrag eines

Snackherstellers seit mehreren Jahren eine Abwasserbehandlungsanlage

mit chemisch-physikalischen und biologischen

Reinigungsstufen mit einer Leistung von 1.400 m3

pro Tag. Eine membrantechnische Wasserrecyclinganlage bereitet

etwa 60 % des gereinigten Abwassers für die Wiederverwendung

auf. Das recycelte Wasser wird in der gesamten Produktion

verwendet. Das senkt den Trinkwasserverbrauch des

Anwenders.

Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auf die Reduzierung

des Ressourcenverbrauchs und die Senkung der Betriebskosten.

Neben der verfahrenstechnischen Expertise überzeugte

Envirochemie für die komplexe Aufgabenstellung mit seiner

digitalen Service-Plattform Waterexpert. Über digitale Endgeräte,

wie Smartphones oder Tablets oder am Desktop in der

Schaltwarte haben die Betreiber der Abwasserbehandlung zu jeder

Zeit den kompletten Überblick über den Zustand der Anlage.

Und das 24 Stunden am Tag von jedem Ort aus – mit digitalen

Endgeräten praktisch aus der Hosentasche.

ÜBERSICHTLICHER ANLAGENBETRIEB

Die Wasseraufbereitungspezialisten ermittelten zusammen mit

dem Anwender die passenden Kennzahlen (KPI) zur Beurteilung

des Anlagenbetriebs. Diese werden über die digitale Service-

Plattform in Form einer App aus den kontinuierlich erfassten Daten

errechnet und dargestellt.

34 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

Das System zeichnet die komplette Historie des Anlagenbetriebs auf,

aus der sich wertvolle Hinweise für mögliche Anlagenoptimierungen

gewinnen lassen

Waterexpert zeichnet die komplette Historie des Anlagen betriebs

auf. Daraus gewinnen die Bediener wertvolle Hinweise für die

Anlagenoptimierung. Zusammen mit den Experten der Envirochemie

können die Bediener auftretende Probleme analysieren

und Lösungen erarbeiten. Auf saisonale Änderungen des Abwassers

lässt sich vorausschauend reagieren. Bei dem Snackhersteller

ändern sich beispielsweise die Parameter für die optimale Abwasserbehandlung

in Abhängigkeit der in der Produktion verarbeiteten

Kartoffelsorten. Oder es können Hinweise zur Optimierung

der Verbrauchsmittelverbräuche aus den aufgenommenen

Daten ermittelt werden.

KPIs wie der spezifische Energieverbrauch, die Anlagenverfügbarkeit,

zu Wartungstätigkeiten, dem spezifischen

Chemikalienverbrauch, dem spezifischen

Schlammanfall oder zu gemessenen Einleitwerten,

ermöglichen den Anlagenbedienern jederzeit einen

guten Überblick über den Betrieb der wassertechnischen

Anlagen. Und KPIs wie Abbauraten der Abwasserinhaltsstoffe,

Reinigungsleistung (Membranreinigung),

Permeabilität, Flächenbelastung oder

Dosierraten unterstützen die Anlagenbediener bei

der Beurteilung der verschiedenen Prozesse zur Abwasserbehandlung

und zum Wasserrecycling.

Die ermittelten Daten werden über ein Dashboard dargestellt.

So ist der aktuelle Anlagenbetrieb einfach zu überschauen

und anhand eingestellter Sollbereiche erkennen die

Bediener sofort, wo sie in den Betrieb eingreifen müssen.

Mit Hilfe der Handlungsempfehlungen, die das System ausgibt,

lassen sich die wassertechnischen Anlagen optimal betreiben.

Das bedeutet, dass die Techniker Chemikalien und Verbrauchsmittel

weder über- noch unterdosieren. So spart das Unternehmen

Behandlungsmittel, optimiert den Schlammanfall und reinigt

das Wasser zuverlässig auf die geforderten Einleitparameter.

Wartungsroutinen sind mit Terminen im System hinterlegt und

können dokumentiert Schritt-für-Schritt abgearbeitet werden –

eine wichtige Hilfe auch für anlagenfremdes oder neues Personal.

Wiederkehrende Berichte sind automatisiert eingerichtet und

der Anwender kann sie einfach und zeitsparend abrufen.

Fehler lassen sich im System frühzeitig erkennen. Arbeitsanweisungen

sind für Bediener direkt in der App hinterlegt. Über

den Experthub des Systems haben die Bediener der Anlagen

die Möglichkeit, sich direkt mit Experten von Envirochemie

auszutauschen.

RESSOURCEN VERANTWORTUNGSVOLL

EINSETZEN

Das System liefert datenbasierte Anregungen zum nachhaltigen

Einsatz von Verbrauchsmitteln, Chemikalien und Energie. Das

Unternehmen nutzt die digitale Unterstützung, um den CO 2

-Fußabdruck

der Produktion weiter zu reduzieren und die Betriebskosten

zu senken.

Durch den Einsatz von Waterexpert konnte der Produktionsbetrieb

im Jahr 2022 die spezifischen Betriebskosten für die wassertechnischen

Anlagen um 15 % reduzieren. Dazu wurde keine

weitere Messtechnik installiert. Als Basis dienten die vorhandenen

Installationen gepaart mit der Expertise von Envirochemie.

Die Bediener der Abwasserbehandlungsanlage sparen Zeit bei

der Lösung von Problemen, weil sie über den Experthub direkt

Fachleute zu Rate ziehen können. Alle Anlagenkomponenten

sind übersichtlich in der App dokumentiert und leicht abrufbar.

Außerdem haben sich Stillstandszeiten und der Personalaufwand

mit dem Einsatz des Systems reduziert.

Bilder: Einklinker olga demchishina/vencav – stock.adobe.com, Envirochemie

www.envirochemie.com

UNTERNEHMEN

EnviroChemie GmbH

In den Leppsteinswiesen 9, 64380 Rossdorf

Tel. 06154 69980

E-Mail: info@envirochemie.com

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

BIOMASSEANLAGEN

SICHER BETREIBEN

HIER BRENNT

NICHTS AN

02

Biomasse ist ein wichtiger Bestandteil der

erneuerbaren Energien. Doch dabei ist Vorsicht

geboten, denn sie kann sich selbst entzünden.

Damit die biochemische Prozesse im Inneren

unter Kontrolle bleiben, ist der Einsatz eines

Früherkennungssystems sinnvoll. Die passende

Technik und Systemlösung stellen wir Ihnen in

folgendem Beitrag vor.

01

Biomasse, bestehend aus Holz, Pflanzenresten und Abfällen,

ist ein wichtiger Bestandteil Erneuerbarer Energien und

hilft, fossile Brennstoffe zu reduzieren. Bei der Lagerung

besteht jedoch ein großes Brandschutzrisiko. Schließlich

können biochemische Prozesse zu gefährlichen Temperaturanstiegen

und zur Selbstentzündung führen. Um die Sicherheit von

Biomasseanlagen zu gewährleisten und Brände zu verhindern, ist

daher ein Früherkennungssystem für die Erhitzung von Biobrennstoffen

sinnvoll. Genau dieses hat ein großes Fernheizwerk in

Südschweden mit innovativen Jumo-Technologien umgesetzt.

DIE GESAMTE ANLAGE IM BLICK BEHALTEN

Im Kern der Biomasse entsteht durch Sauerstoffzufuhr, biologischen

Abbau und Feuchtigkeit die stärkste Wärmeentwicklung,

weshalb die frühzeitige Erkennung einer übermäßigen Erhitzung

an dieser Stelle besonders wichtig ist.

Da handelsübliche Wärmebildkameras in der Regel auf die Erfassung

der Oberflächentemperaturen beschränkt sind, stoßen sie

bei einer Erhitzung in tieferen Schichten meist an ihre Grenzen.

Demzufolge ist ein alternatives Überwachungssystem erforderlich,

das den Anlagenbediener im Ernstfall frühzeitig alarmiert,

um Gegenmaßnahmen wie das Umschichten des Materials mit

einem Radlader zu ermöglichen. Dadurch lässt sich eine gefährliche

Selbstentzündung verhindern und die Sicherheit der gesamten

Anlage gewährleisten.

UMFASSENDE BRANDSCHUTZLÖSUNG

Realisiert wurde das Brandschutzsystem für Biomasseanlagen

durch den Jumo Wtrans B, einen Kopfmessumformer mit Funk-

Messwertübertragung, der je nach Größe des Biomassestapels in

verschiedenen Standardlängen verfügbar ist. Der Sensor kann

entweder als Lanze oder in Schraubausführung eingesetzt wer-

36 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

03

01 Unterstützt bis zu 16 Sensoren:

Universeller Empfänger für Funk-Messwertgeber

02 Das Modell B ist ein Kopfmessumformer

mit Funk-Messwertübertragung

03 Die Messwerte kommen direkt in die Cloud, was einen

browserbasierten Zugriff auf alle Prozessdaten erlaubt

den und lässt sich durch seinen stabilen Griff einfach in den Kern

des Stapels einbringen. Gefertigt aus rostfreiem Stahl, ist er beständig

gegenüber Zellulosesäuren und hohen Temperaturen,

was eine lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit ermöglichten.

Für spezielle Anforderungen sind individuelle Längen

auf Anfrage möglich.

Das Signal des Brandschutzsensors wird drahtlos und nahezu

störsicher mit einer Funkfrequenz von 868,4 MHz an den Wtrans-

Empfänger T01 übertragen, der bis zu 16 Sensoren unterstützt.

Dabei können dank der optimalen Platzierung von Antenne und

DANK FUNKÜBERTRAGUNG

UND SENSORINTEGRATION

IST EINE KONTINUIERLICHE

ÜBERWACHUNG MÖGLICH

Die Messwerte lassen sich direkt in die Cloud des Herstellers

oder in Smartware Scada übertragen und ermöglichen einen

schnellen und einfachen sowie browserbasierten Zugriff auf alle

Prozessdaten. Auch größere Biomasseanlagen mit zahlreichen

Stapeln lassen sich an zentraler Stelle mühelos in einem einzigen

Dashboard überwachen.

Mit dem neuen Brandschutzsystem ist die frühzeitige Erkennung

von Überhitzung in sämtlichen Biomassestapeln laut Hersteller

gewährleistet. Dazu gehören Biokraftstoffe wie Hackschnitzel,

Pellets und Sägemehl, landwirtschaftliche Erzeugnisse

wie Stroh, Heu, Getreide und Torf sowie Abfälle aus Abfallzentren.

Das System sorgt für einen sicheren Betrieb, verhindert

Brände und minimiert so Energieverluste und negative Umweltauswirkungen.

Durch die zuverlässige Funkübertragung und flexible

Sensorintegrationen wird eine kontinuierliche Überwachung

ermöglicht, die eine nachhaltige und effiziente Nutzung

von Biomasse unterstützt.

Bilder: Jumo

Antennenverstärker Reichweiten von über 2 km erzielt werden.

Niedrige Batteriestände werden frühzeitig durch den Empfänger

angezeigt, sodass die Funktionssicherheit im Überwachungssystem

immer gewahrt ist.

ZENTRALE ÜBERWACHUNG UND EVALUIERUNG

Bei großen Anlagen, die mehr als 16 Sensoren erfordern, kann

der Betreiber den Empfänger durch die modulare SPS Vari-Tron

300 ersetzen, die den Betrieb von bis zu 32 Sensoren ermöglicht

und zudem erweiterbar ist.

www.jumo.de

UNTERNEHMEN

JUMO GmbH & Co. KG

Moritz-Juchheim-Straße 1, 36039 Fulda

Tel. 0661 60030

E-Mail: E-Mail@jumo.net

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

HMI-LÖSUNGEN FÜR DIE PHARMA-INDUSTRIE

Pepperl+Fuchs hat die Geräte seines HMI-Portfolios speziell für die

(bio)pharmazeutische Industrie konzipiert. Insbesondere die

Thin-Client-Varianten bieten der Branche entscheidende Vorteile.

Thin Clients, wie die Remote Monitore der VisuNet HMI-Reihe,

ermöglichen eine zentrale Verwaltung und effiziente Skalierbarkeit.

Anstelle lokaler PCs greifen diese Geräte auf zentrale Host-Server

zu, auf denen die virtualisierten DCS-, Scada- und MES-Systeme

laufen. Dies ermöglicht die zentrale und optimierte Verwaltung und

Aktualisierung aller Thin Clients, ohne dass Reinräume betreten

werden müssen. Dank der vorinstallierten VisuNet-RM-Shell und

der Verwaltungssoftware VisuNet-Control-Center können alle Thin Clients zentral konfiguriert, aktualisiert und

überwacht werden, was wiederum Ausfallzeiten reduziert, die Cybersicherheit erhöht und die Wartung vereinfacht. Die

modulare VisuNet FLX-Serie wurde speziell für Reinräume und hygienekritische Bereiche entwickelt. Die HMI-Systeme

sind GMP-konform, bestehen aus kantenlosen Edelstahlgehäusen, sind IP66-zertifiziert und halten aggressiven

Reinigungsmitteln stand. Sie können in explosionsgefährdeten Bereichen nach ATEX/IECEx Zone 2/22 sowie Div. 2

eingesetzt werden und verfügen über entsprechende weltweite Zertifizierungen.

www.pepperl-fuchs.com

GASANALYSATOR MIT ATEX-ZONE

1-ZERTIFIZIERUNG

Archigas hat eine Option seines H 2

-Gasanalysators

vorgestellt. Es ist eine Einschraubervariante mit

ATEX-Zone 1-Zertifizierung. Das Modell TCD3000

SiA eignet sich laut

Hersteller für eine

besonders schnelle,

präzise, stabile und sogar

feuchtigkeitsresistente

Wasserstoffmessung

direkt im Prozess und in

sicherheitssensiblen

Umfeldern. Die erste

Einschrauberform mit

ATEX-Zertifizierung

ergänzt die Palette an

H 2

-Gasanalysatoren des

Herstellers. Erhältlich ist

die Neuheit in den

Spezifikationen

Ex II 2 G Ex db IIC T4/T3 Gb, -40°C to +90°C/+120°C

für ATEX Zone 1.

www.archigas.de

WIRELESS-

GASDICHTESENSOR

Die Digitalisierung von

gasisolierten Schaltanlagen

unterstützt Wika mit

dem neuen Gasdichtesensor

GD-20-W.

Das Wireless-Gerät mit

integrierter Batterie und

Funkmodul lässt sich laut

Unternehmen leicht in IIoT-Umgebungen einbinden.

Der Sensor übermittelt die Messwerte von Gasdichte,

Temperatur und Druck via LoRaWAN-Netzprotokoll. Das Gerät

verfügt zudem über eine Alarmfunktion für die drei Parameter

sowie für den Batteriestatus, die das Erreichen eines Grenzwerts

auch unabhängig vom voreingestellten Sendezyklus

signalisiert. Als kompaktes Wireless-Gerät eignet sich der

Sensor vor allem für ein Retrofit bestehender Anlagen, die mit

SF6-Gas oder alternativen Isoliergasen betrieben werden.

Die Batterie hat, je nach Mess- und Senderate, eine Laufzeit

von mehr als zehn Jahren. Der Sensor berechnet die Gasdichte

aus den Werten von Druck und Temperatur. Er misst den Druck

bei 20 °C mit einer Genauigkeit von ± 0,2 %.

www.wika.de

SPURENFEUCHTEMESSUNG OPTIMIEREN

Der QMA601-LR ist das Ergebnis von Michell Instruments‘ kontinuierlichen

Bemühungen, die proprietäre Schwingquarz-Technologie

(Quartz Crystal Microbalance) für ultra-niedrige Spurenfeuchtemessungen

zu optimieren. Der Analysator erfüllt die Standards

ATEX, IECEx und cQPSus und hat verfügt über ein kontrastreiches

LCD-Display, auf dem Messdaten klar und verständlich aufbereitet

werden. Durch das Echtzeit-Trenddiagramm und Alarmindikatoren

nach Namur 102 lässt sich der Prozessstatus jederzeit auf einen Blick

erkennen. Er zeichnet sich laut Unternehmen anhand seiner hohen

Messgenauigkeit aus. Mit einer unteren Nachweisgrenze von 0,02 ppmV und einem Messbereich von 0,02 bis 100 ppmV

wird laut PST „eine neue Dimension der Feuchtemessung im Prozess möglich“.

www.processsensing.com

38 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN

INLINE-ANALYSESYSTEM

FÜR INNOVATIVE GETRÄNKE

Getränkemischungen boomen, denn die Verbraucher wollen

den Geschmack der Cocktails genießen, aber nicht selbst

mixen. Für die Abfüller muss natürlich der Alkoholgehalt

exakt stimmen. Der

Liqui guard Gen3 RTD von

Dausch Technologies misst

ihn online, und der Syrupguard

Gen3 RTD bestimmt

ihn im Fertigsirup vor der

Ausmischung, und das

innerhalb von zwei Minuten.

Eine technische

Neuentwicklung ermöglicht

es, den Ethanol-Gehalt im

Getränk exakt zu messen.

Das Gerät misst online das

ausgemischte Getränk,

bevor es zum Füller geschickt

wird. Es bestimmt

detailliert den Sirup mit allen Inhaltsstoffen, inklusive des

Alkohols, bevor er mit Wasser zum fertigen Getränk aufgemischt

wird. Vollautomatisch wird eine repräsentative

Probe aus dem Batch-Tank an das Mess-System herangeführt

und gemessen. Sämtliche Leitungen werden mit Frischwasser

gereinigt, sodass immer eine perfekte Messung des Alkohol-

Gehalts und aller Inhaltsstoffe vorliegt. Das Messsystem und

das Probenahmesystem sind in den CIP-Prozess eingebunden.

www.dausch-technologies.de

NEUE PRÜF- UND MESSGERÄTE-SERIE

Extech stellt eine Serie neuer Messgeräte vor: Die Multimeter

und Zangenmessgeräte der EX-Serie, das Luftqualitätsmess

gerät IAQ320 und die Boroskope BR450W. Die Geräte

der EX-Serie sind mit integrierten Sicherheitsfunktionen

ausgestattet, erlauben eine genaue Diagnose und schützen

Anwender vor potenziellen elektrischen Gefahren. Sie

vereinfachen komplexe Messungen und erhöhen die Zuverlässigkeit

aller Messwerte. Der IAQ320 überwacht die

Luftqualität in

Innenräumen. Er

erlaubt die Datennachverfolgung

in

Echtzeit und bietet

eine leicht verständliche

Metrik.

Die drahtlosen

Videoendoskope

BR450W sorgen

für Klarheit und Flexibilität. Sie liefern hochauflösende Bilder

von schwer zugänglichen Stellen und ermöglichen so eine

nicht-invasive Diagnose, die dazu beiträgt, kostspielige

Demontagen und mögliche Schäden zu vermeiden. Extech

hat Sicherheitsfunktionen in seine neuen Geräte integriert.

Diese Verbesserungen dienen nicht nur dem Schutz der

Anwender, sondern gewährleisten auch die Langlebigkeit

und Genauigkeit der Geräte selbst. Mit intuitiven Schnittstellen

und benutzerfreundlichem Design reduzieren diese

Werkzeuge die Komplexität der Aufgaben.

www.flir.com

MASTER-VENTILSTEUERUNG FÜR

ENTSTAUBUNGSANLAGEN

Die Master-Ventilsteuerung HE 5760 von Axxeron Hesch

Electronics ist eine CAN-Steuerung, die speziell für die

Abreinigung kammerorientierter Entstaubungsanlagen

entwickelt wurde. Damit lassen sich Master-Slave-System

für Großanlagen realisieren, bei dem die erforderlichen Slaves

entsprechend der Anlagengröße per Feldbus an die Mastersteuerung

angeschlossen

werden. Das

flexible Konzept passt

sich laut Hersteller

fast jeder gewünschten

Anzahl von

Filterkammern und

Ventilen an. Statt über

eine Programmierung

erfolgt die Konfiguration

der Steuerung

über eine Funktionsauswahl.

Mithilfe der herstellereigenen PC-Software Smarttool

oder über das Steuerungsmenü kann der Bediener die

gewünschten Parameter einstellen. Die Speicherung der

Parametrierung und des jeweiligen Systemzustands erfolgt

spannungsausfallsicher in einem 1 MB großen Flash Memory.

Die HE 5760 kann, durch maximal 48 Slave-Steuerungen mit

jeweils bis zu 12 Ventilen, insgesamt 576 Ventile ansteuern.

www.hesch-automation.com

PRÄZISE BEHÄLTERVERWIEGUNG IN

DER LITHIUMCARBONAT-HERSTELLUNG

BYD in Nanning,

China hat ein

Projekt zur

Herstellung

von 30 000 t

Lithiumcarbonat

gestartet.

Minebea Intec

lieferte hierfür

Systeme, die mit

Wägezellen PR 6212 und Einbausätzen PR 6012 eine präzise

Dosierung und Qualitätskontrolle er möglichen. Unter jedem

Behälter wurden vier Wägezellen PR 6212 und Einbausätze

PR 6012 eingebaut. Die erfassten Signale werden über einen

Kabelkasten an den Wägeindikator X2 übertragen und danach

zur automatischen Kontrolle des Be- und Entlastens in das

DCS-System hochgeladen. Durch den Einbau von Wäge zellen

wird aus einem herkömmlichen Behälter eine Waage. Anders

als bei statischen Waagen hängt die Anwendungsgenauigkeit

der Behälterverwiegung von verschiedensten Faktoren ab.

Eine der größten Heraus forderungen ist die durch Rühren

verursachte Horizontalkraft. Der speziell aufgrund der

integrierten Fesselung gewählte Einbausatz PR 6012 wirkt der

Horizontalkraft entgegen und sorgt damit für Genauigkeit

und Stabilität.

www.minebea-intec.com

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 39


NEU UND NACHHALTIG

SCHMIERFREIE GLEITLAGERWERKSTOFFE

OHNE PTFE

Da sich die Chemikalien von organischen Fluor verbindungen,

auch PFAS genannt, nur sehr langsam abbauen können, haftet

ihnen ein negativer Ruf an. Denn wenn sie in die Umwelt

gelangen, kann dies potenziell belastend für Mensch und

Natur sein. Igus entwickelt daher Gleitlagerwerkstoffe wie

das neue iglidur JPF, die ohne PFAS (per- und polyfluorierte

Alkylsubstanzen) wie PTFE auskommen. Im Februar 2023 hat

die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) den Vorschlag

für ein Verbot von mindestens 10.000 PFAS veröffentlicht.

Die EU-Kommission wird voraussichtlich 2025 über den

Vorschlag entscheiden. Die PFAS-Regulierung würde dann in

den EU-Mitgliedsländern frühestens 2026 in Kraft treten.

Dieses Verbot hätte für die Industrie, aber auch für den

Consumer-Bereich weit reichende Konsequenzen. Viele

Industriebetriebe – so auch Igus – bereiten sich bereits heute

auf strengere PFAS-Regulierungen vor.

www.igus.de

NACHHALTIG VON INVESTITION

ZU OPERATION

Auch im Projektmanagement kommt es auf Nachhaltigkeit

an. Denn der Übergang von der Investitionsphase in den

Routinebetrieb kann für viel Reibverluste führen. Um die

Effizienz und Rentabilität von Projekten langfristig zu sichern,

ist deshalb die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten

wichtig. Der Übergang von einer Projektphase in die nächste

verläuft nicht immer problemlos. Typische Probleme sind

offene Restarbeiten, fehlende oder unvollständige Qualifizierungen

und unkoordinierte Anpassungen im Projektumfang.

Deshalb ist es wichtig, aller relevanten Stakeholder frühzeitig

einzubinden. Eine vorausschauende Planung minimiert

Reibungsverluste

und ein strukturiertes

Vorgehen sowie

die kontinuierliche

Optimierung stärken

die Wettbewerbsfähigkeit

der Anlage.

Somit sichert die

Investition in eine

gründliche Übergangsplanung die langfristige Leistungsfähigkeit

und Rentabilität der Anlage, was sich auch auf die

Nachhaltigkeit auswirkt.

Bild: Goldman – stock.adobe.com

www.vtu.com

PET-GETRÄNKE-

FLASCHENMARKT

UNTER DER LUPE

Eine Studie zum PET-Getränkeflaschenmarkt

2023

belegt, dass der Anteil

an recyceltem PET (R-PET)

in der Flaschenproduktion

und die Recyclingquote neue

Höchstwerte erreicht haben.

Gleichzeitig zeigt die Studie der GVM Gesellschaft für

Verpackungsmarktforschung auf, dass der Materialverbrauch

durch optimierte Flaschengewichte gesunken ist. Demzufolge

wurden Im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 380,6 Kilo -

tonnen PET-Preforms und -Flaschen produziert – das sind

45 Kilo tonnen weniger als im Jahr 2021, was einem Rückgang

von 10,5 Prozent entspricht. Der Anteil von R-PET lag im Jahr

2023 in der deutschen Produktion von Preforms erstmals

über dem von Neumaterial: 51,2 Prozent des eingesetzten

Materials stammten aus R-PET. Im Verbrauch stieg dieser

Anteil auf 46,9 Prozent bei allen in Deutschland verarbeiteten

Flaschen und 48 Prozent bei bepfandeten Einwegflaschen.

Deutschland bleibt laut GVM-Studie zudem ein Vorreiter

in der PET-Kreislaufwirtschaft. Im Jahr 2023 wurden

97,6 Prozent der PET-Getränkeflaschen recycelt.

www.forum-pet.de

40 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN

CLEAN CYCLE OF PACKAGING

Das Whitepaper Clean Cycle of Packaging von

Greif-Velox versucht die Absackung von

Carbon Black mit neuen Lösungen zu revolutionieren.

Die aufeinander abgestimmten Komponenten,

bestehend aus dem Vakuumpacker VeloVac und der Sackentwicklung

SafeDyVac, bieten laut Unternehmen Herstellern

erhebliche Vorteile: Transport- und Logistikkosten werden um

bis zu 75 Prozent

reduziert,

CO 2

-Emissionen

minimiert sowie

Produkt und

Mitarbeiter durch

einen staubfreien

Prozess geschützt.

Durch die hohe

Verdichtung des Produkts

werden zudem Transportvolumen

verringert und die

Stabilität der Verpackungen

erhöht. Ebenfalls hervorzuheben

am Whitepaper ist die Sackentwicklung in Zusammenarbeit

mit dem Papiersackhersteller dy-pack Verpackungen Gustav

Dyckerhoff. Die SafeDyVac-Entwicklungen sind auf die

Bedürfnisse der Carbon-Black-Industrie abgestimmt und

verfügen über ein Barrieresystem gegen Feuchtigkeit,

wodurch das Produkt geschützt wird.

Das Whitepaper ist zum Download ab sofort verfügbar:

https://bit.ly/4iwxTF5.

www.greif-velox.com

DER PRODUKTMANAGER UND

DAS BLAUE MEER

Jeder Produktmanager oder

Produktowner möchte, dass

sein Produkt fliegt und hofft,

das Blaue Meer zu finden. Aber

warum wird das zu selten

erreicht? Oft werden Annahmen

nicht stabil untermauert,

Risiken unterschätzt, Ausgangssituationen

falsch eingeschätzt,

Produkte nicht zukunftsrobust

beschrieben, die tatsächliche

Marktpositionierung verfehlt

oder die wirklichen Bedarfe und

Wünsche der Zielgruppe und

deren Kaufverhalten ignoriert. Robert Wachendorff stellt eine

innovative Methode zur wirkungsvollen Strategieerstellung

vor, die als systematischer Stresstest dient und Produktmanager

früher erkennen lässt, wie erfolgreich ihre Produktidee in

der Praxis sein wird. Das Buch richtet sich an verantwortliche

Produktmanager im B2B-Bereich und an Stakeholder wie

Marketing, Vertrieb und Geschäftsleitung, die schneller und

erfolgreicher sein wollen. Die beschriebene zukunftsweisende

Methode eignet sich sowohl für den Mittelstand als auch für

Start-ups.

www.wachendorff-prozesstechnik.de

ONLINE-MEETINGS MIT FOKUS

UND MEHRWERT

Alle kennen ihn, den Meeting-

Marathon. Zu viele Meetings

am Tag mit zu vielen Leuten, zu

lang, zu unstrukturiert und oft

ohne klar definiertes Ziel.

Genau so sorgen Online-Meetings

für Frustration. Aber das

muss nicht sein. „Oft hilft es

bereits, den Fokus neu auszurichten“,

so Jessica Turner –

Gründerin von META Projects &

Trainings, Scrum Master und

Agile Coach. Sie wird von

großen Konzernen und mittelständischen

Unternehmen gerufen, wenn etwas ins Stocken

geraten ist. Nicht selten stellt sie dann fest, dass die Teams ihr

„Why“ aus den Augen verloren haben und nicht mehr wissen,

wie es weitergehen soll. Diese Orientierungslosigkeit offenbart

sich ihrer Erfahrung nach vor allem in ineffizienten

Online-Meetings. In dem Taschenbuch Online-Meetings mit

Fokus und Mehrwert von Turner verfolgt sie den Ansatz,

Meetings, die keinen Mehrwert bringen, ersatzlos zu streichen.

Und die, die übrig bleiben, konsequent zu verbessern.

Das Buch hat 213 Seiten.

www.springer.com

NEUER NACHHALTIGKEITSBERICHT

Denios Se hat ihren

Nachhaltigkeitsbericht

veröffentlicht.

Der Bericht gibt

Einblicke in die

Nachhaltigkeitsstrategie

und die

Aktivitäten für die

Jahre 2022/23.

Dabei hat das

hauseigene Projekt-

Team eine Vielzahl

von Themen wie

unter anderem, der

ökologische Fußabdruck

des Unternehmens

aussieht und

an welchen Stellen in den vergangenen Jahren Energie

gespart werden konnte, beleuchtet. Der neue Bericht zeigt

detailliert, was das Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit in

den vergangenen zwei Jahren getan hat. Dabei orientiert er

sich an den Nachhaltigkeits-Richtlinien der Global Reporting

Initiative (GRI) und dient gleichzeitig als Fortschrittsbericht

für den UN Global Compact, dem Denios seit 2019 offiziell

angehört. Dabei handelt es sich um eine weltweite Initiative

der Vereinten Nationen, die sich für verantwortungsvolle

Unternehmensführung einsetzt. Die Prüfung und die Zertifizierung

wurde erneut von der unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft

GUTcert aus Berlin vorgenommen.

www.denios.de

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 41


PERSÖNLICH

INNOVATIONSMANAGERIN JANINA MENG

DO IT!

Frauen sind in Ingenieursberufen immer noch

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller

erwerbstätigen Ingenieure sind Frauen. Aber

es gibt sie, und sie werden mehr. Im Interview

erzählt Janina Meng ihre Geschichte.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Ein großer Teil meiner Arbeit besteht darin, neue Ideen zu finden

und die Umsetzung zu fördern. Dafür organisiere ich regelmäßig

Workshops und Brainstorming-Sitzungen, bei denen wir

verschiedene Kreativitätstechniken anwenden. Die Zusammenarbeit

und Kommunikation verschiedener Abteilungen ist dabei

essenziell. Ich arbeite eng mit den Teams aus Forschung und

Entwicklung, Marketing und Vertrieb zusammen, um sicherzustellen,

dass verschiedene Perspektiven in der Ideenfindung

einfließen und unsere innovativsten Ideen erfolgreich umgesetzt

werden. Gleichzeitig stelle ich sicher, dass wir für die

Innovationsgrundlage aktuelle und zukünftige Trends einbeziehen

und den Blick in die Zukunft sicherstellen. Ich fördere

eine Kultur der Innovation innerhalb des Unternehmens, indem

ich Schulungen und andere Formate anbiete, um die Mitarbeiter

zu ermutigen sich auszutauschen und ihre eigenen Ideen einzubringen.

Insgesamt ist mein Job sehr vielseitig und erfordert

eine gute Mischung aus Kreativität, strategischem Denken und

organisatorischen Fähigkeiten.

Beim Malen beginne ich oft mit einer groben Idee und lasse

mich dann vom Prozess leiten, ähnlich wie bei der Entwicklung

neuer Ideen im Unternehmen. Es ist wichtig, offen für Veränderungen

zu sein und sich von neuen Inspirationen leiten zu

lassen. Handwerkliche Tätigkeiten erfordern zudem Präzision

und Geduld, was auch im Innovationsmanagement von großer

Bedeutung ist, um Projekte erfolgreich umzusetzen.

Was würden Sie Frauen raten, die in einen technischen Beruf

ein- oder umsteigen möchten?

Do it! Berufe im technischen Umfeld bieten viele facettenreiche

Möglichkeiten. Probiert euch aus und tauscht euch aus mit

Personen, die bereits in diesem Umfeld arbeiten. Das Berufsleben

ist eine kontinuierliche Lernreise und in viele Themen

wachst ihr durch die Erfahrung rein.

www.de.endress.com

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK

Sie interessieren sich für Psychologie. Hilft Ihnen das in

Ihrer alltäglichen Arbeit?

Psychologie spielt eine entscheidende Rolle in

meiner Arbeit. Ein wesentlicher Aspekt ist die

psychologische Sicherheit. Wenn sich Mitarbeiter

sicher fühlen, sind sie eher bereit, neue Ideen

einzubringen, Fragen zu stellen und den Status

quo zu hinterfragen. Dies sind die Grundlagen

für Innovation. Ich schaffe eine Umgebung,

in der Vertrauen und Offenheit gefördert

werden. Das bedeutet, dass Fehler als

Lernchancen gesehen werden und jeder

ermutigt wird, seine Meinung zu äußern.

Dies fördert nicht nur die Kreativität, sondern

auch die Zusammenarbeit im Team.

Sie malen und handwerken gerne. Sehen

Sie in diesen Hobbies Parallelen zu Ihrer

Tätigkeit als Innovationsmanagerin?

Absolut, es gibt viele Parallelen. Beim Malen

und Handwerken geht es darum, kreativ zu

sein und neue Dinge zu erschaffen. Dieser

kreative Prozess ist auch im Innovationsmanagement

zentral. Beide Tätigkeiten erfordern

ein hohes Maß an Vorstellungskraft und die

Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen

JANINA MENG ARBEITET ALS INNOVATIONS-

MANAGERIN BEI ENDRESS+HAUSER

42 VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU

IM NÄCHSTEN HEFT: 02/2025

ERSCHEINUNGSTERMIN: 27. 02. 2025 • ANZEIGENSCHLUSS: 12. 02. 2025

01

02

04

03

01 Performance in der Füllstands- und Druckmessung

trifft auf hygienische Industrieanforderungen

Bild: Endress+Hauser

02 Wie sich mit Acoustic Emission Testing die Kosten

für Prüf prozesse von verfahrenstechnischen Anlagen und

Maschinen reduzieren lassen

Bild: TÜV Süd

03 Die Evolution der Sicherheitsventile: wir blicken

auf die ersten Generationen und zeigen, welche Einsatzgebiete

heute mit neuen Modellen möglich sind

Bild: KSE

DER DIREKTE WEG

INTERNET:

www.verfahrenstechnik.de

E-PAPER:

digital.verfahrenstechnik.de

REDAKTION:

redaktion@verfahrenstechnik.de

04 Fit für die Energiewende: Stromlose Dosierpumpen

mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten in der Lebens- und

Nahrungsmittelindustrie

Bild: LDT

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/01 43


MULTIMEDIAL VERNETZT

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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!

Carmen Müller-Nawrath

Head of Sales

Telefon: 0049/6131/992-245

c.nawrath@vfmz.de

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