My Factory 01/2025
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My Factory 01/2025
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19186
Januar 2025
01 € 12,00
DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE
TITEL
Neuer Antrieb für eine
08 Pasteurisierungsanlage
Maschinensicherheit per
16 Retrofit auf neuestem Stand
Schwere Blechbauteile einfach
bewegen und 32 wenden
myfactory-magazin.de
MULTIMEDIAL VERNETZT
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FÖRDERTECHNIK
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Carmen Müller-Nawrath
Head of Sales
Telefon: 0049/6131/992-245
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EDITORIAL
GAR NICHT RETRO
Retrofit-Maßnahmen, also die Modernisierung und Aufrüstung
bestehender Maschinen und Anlagen, können erheblich zur
Resilienz eines Unternehmens beitragen. Sie bieten oftmals eine
kosteneffiziente Möglichkeit, Produktionskapazitäten zu
optimieren und auf veränderte Marktbedingungen oder Krisen zu
reagieren. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist
Retrofitting ein probates Mittel, um die Nutzungsdauer von
Bestandsmaschinen und -anlagen zu verlängern und gleichzeitig
die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Bevor man sich also von einer
eigentlich guten, aber veralteten Maschine verabschiedet, sollte
man diese Option prüfen.
Was Zuverlässigkeit, Funktionalität und Stand der Technik angeht,
lassen sich in die Jahre gekommene Maschinen häufig so gut
aufrüsten, dass sie dem Vergleich mit potenziellen Neuanschaffungen
durchaus standhalten – und dies bei geringeren
Kosten. Zudem zahlt ein Retrofit in Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
ein und bietet Unternehmen die Möglichkeit, digitale
Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen oder
Industrie-4.0-Lösungen zu integrieren und so den Übergang zur
Smart Factory schrittweise zu gestalten. Hilfestellung für die
Realisierung bietet z.B. der VDMA Leitfaden Industrie 4.0 Retrofit.
Wie die erfolgreiche Umsetzung in die Praxis gelingt, zeigen einige
konkrete Beispiele in dieser Ausgabe. Sei es die Modernisierung der
Antriebstechnik (Seite 8), eine Fitnesskur für ein 17 Jahre altes Großspannfutter
(Seite 14), die Aufrüstung der Maschinensicherheit
(Seite 16) oder die Nachrüstung einer KI-Prozessüberwachung:
Die Projekte demonstrieren, wie vielseitig die Möglichkeiten für
Updates sind.
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Eine inspirierende
Lektüre wünscht
Martina Laun
Redakteurin
m.laun@vfmz.de
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EDITORIAL
03 Gar nicht retro
22
SMART NEWS
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen
TITEL
08 Neue Antriebstechnik für eine Pasteurisierungsanlage:
Saft- und kraftvoll dank Retrofit
Anzeige: SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG, Bruchsal
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
12 Erfolgreiches Forschungsprojekt:
KI-Prozessüberwachung einfach nachrüsten
14 17 Jahre altes Großspannfutter erfolgreich
überholt: Fit für weitere 15 Jahre
16 Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung:
Maschinensicherheit per
Retrofit auf neuestem Stand
19 Update: Produkte, Technologien, Trends
SMART PRODUCTION
22 PRODUCTION EXCELLENCE:
Wie ein Unternehmen seine Blechfertigung
Richtung Zukunft katapultierte
TITEL
08
26 Kaffeebohnen perfekt geröstet?
Prüfmaschine unterstützt
die Röstfortschrittsbestimmung
27 Update: Produkte, Technologien, Trends
BETRIEBSTECHNIK
28 Mehr als nur ein Teilelieferant:
Vom C-Teile-Spezialisten zum Vollsortimenter
32 Effizienter und ergonomischer produzieren:
Mit Hub- und Wendetischen schwere
Blechbauteile einfach bewegen und wenden
34 Elektrostatische Zentral-Absauganlagen bei
einem Drehteilehersteller – mehr Umweltschutz
und Qualität, weniger Kosten
36 Leistungsstarke Absauglösungen:
Saubere Luft am Arbeitsplatz
37 Update: Produkte, Technologien, Trends
Modernisierung einer Pasteurisierungsanlage:
Wie das gelang, erfahren Sie in unserer Titelstory
4 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK
38 Farben- und Lackgebinde effizient und
rückenschonend handhaben: Ergonomie
trifft Farbenvielfalt
41 Update: Produkte, Technologien, Trends
AUSBLICK
42 CNC-Maschinen smart beladen
41 Impressum
32
DIE PRODUKTION DER ZUKUNFT
Der E-Mail-Service für
Produktionsverantwortliche
und Investitions-Entscheider
der produzierenden Industrie
DIE THEMEN:
Newsletter
n SMART PRODUCTION
n BETRIEBSTECHNIK
n INTRALOGISTIK
n WARTUNG-UND
INSTANDHALTUNG
38
IMMER
AKTUELL
INFORMIERT
Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage
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SCHMALZ ERÖFFNET NEUEN STANDORT IN VIETNAM
Mit der Eröffnung eines neuen Standorts in Ho-Chi-Minh-Stadt stärkt
Schmalz seine Präsenz in Südostasien. Das moderne Büro im Bezirk 7 dient als
Drehscheibe für innovative Technologien und exzellente Kundenbetreuung
und unterstreicht Vietnams Bedeutung als strategischer Ausgangspunkt für
die Region. „Vietnam bietet uns eine ideale Kombination aus Wachstumspotenzial,
dynamischer Wirtschaft und einer Schlüsselposition in der Region.“,
erklärt Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter von Schmalz.
www.schmalz.com
LIEFERKETTENPROBLEME
WEITERHIN VERBREITET
Hohe Energiekosten, rückläufige Wirtschaftsprognosen und die
schwierige Lage auf dem Weltmarkt haben den Diskurs der
letzten Monate geprägt. Stau in Lieferketten war dabei kein
großes Thema. Hat sich die Lage bei den Zulieferern 2024 also
wieder erholt? Die Zahlen des aktuellen Lieferkettenreports von
reichelt elektronik zeigen, dass bei Lieferketten noch lange
DENIOS IN NEUEN RÄUMEN
IN CHINA
keine Normalität eingetreten ist. In der nun seit vier Jahren
in Folge durchgeführten Studie werden mehr als 500 Industrieunternehmen
aus Deutschland vom unabhängigen Umfrageinstitut
OnePoll befragt. Mehr Details unter: www.myfactorymagazin.de/vergessene-herausforderung-lieferketten/
www.reichelt.de
Die Denios SE mit Hauptsitz in Bad Oeynhausen
hat kürzlich im chinesischen Changzhou ihr neues
Produktions- und Verwaltungsgebäude bezogen.
Der Spezialist im Bereich Gefahrstofflagerung und
Arbeitssicherheit setzt damit ein Ausrufezeichen,
um zukünftig auf dem chinesischen Markt eine
noch wichtigere Rolle spielen zu können. Auf das
chinesische Denios-Team warten großzügige
Räumlichkeiten mit einer hochmodernen Ausstattung.
Bereits seit 2016 ist Denios in China mit der
Produktion von Brandschutzsystemen und anderen
Arbeitssicherheitsprodukten aktiv. Nach dem Start in
der Stadt Taicang folgte der Umzug nach Changzhou,
wo bislang in angemieteten Hallen gearbeitet wurde.
Durch das neue Quartier stellt Denios die Weichen,
seine Produktion in Zukunft noch effizienter und
kundenorientierter ausrichten zu können – und dies
in Schlagweite zur Weltmetropole Shanghai.
www.denios.de
ABB MIT NEUEM AMR-ZENTRUM IN MADRID
ABB Robotics hat in Madrid/Spanien ein neues Schulungs- und
Ausstellungszentrum eröffnet, das eigens der Produktlinie an autonomen
mobilen Robotern (AMR) gewidmet ist. Das neue Zentrum
beherbergt diverse Schulungseinrichtungen sowie Ausstellungsflächen,
um Kunden, Partnern und Mitarbeitenden die fortschrittliche
AMR-Technologie von ABB näherzubringen. Es soll dazu beitragen, die
steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im schnell
wachsenden AMR-Markt zu decken. „Mit ihren erweiterten Fähigkeiten,
die durch KI und 3D-Vision-Technologie ermöglicht werden,
revolutionieren AMR die Logistik und die Fertigung. Sie steigern die
Effizienz, erhöhen die Flexibilität und verbessern die Sicherheit. Da die Nachfrage nach AMR weiter steigt, werden auch
mehr qualifizierte Fachkräfte benötigt, die sie programmieren, bedienen und warten können“, betont Marc Segura, Leiter
von ABB Robotics. „Genau hier setzt das AMR-Zentrum von ABB an: Fundierte Schulungen ermöglichen es Unternehmen,
ihre Mitarbeitenden für die Arbeit mit unseren AMR und unserer Software zu qualifizieren.“
www.abb.de/robotics
6 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS
„Die Ära Trump 2.0 wird mit einiger
Sicherheit disruptiver als die erste Amtszeit.
Wir sind auf mehr Störungen vorbereitet,
glauben aber, dass der US-Markt nach wie
vor Chancen für uns bieten wird.
Bertram Kawlath, VDMA-Präsident
KÄRCHER WIRD 90
Kärcher feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges
Bestehen. Am 2. Januar 1935 von Alfred
Kärcher als Tüftlerwerkstatt für Heiztechnik
in Stuttgart gegründet, entwickelte sich das
Familienunternehmen über die Jahrzehnte
zur weltbekannten Marke für Reinigungstechnik. „Kärcher ist geprägt von
einer großen Leidenschaft für technische Lösungen, die einen Unterschied
machen und dadurch zu einem Synonym für Qualität, Innovation und
Nachhaltigkeit geworden”, sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands
der Alfred Kärcher SE & Co. KG. „Unser stetiges Wachstum und
zahlreiche Auszeichnungen wie zuletzt der Deutsche Nachhaltigkeitspreis
sind eine Bestätigung für unseren Weg. Dieser Erfolg wäre ohne den
unermüdlichen Einsatz von Generationen von Kärcher-Mitarbeitenden
nicht denkbar gewesen.” Mehr zur Unternehmensgeschichte unter:
www.myfactory-magazin.de/kaercher-wird-90/
72 %
von 560 befragten VDMA-
Mitgliedsunternehmen wollen
ihr USA-Geschäft ausweiten
beziehungsweise ein solches
aufnehmen.
Quelle: VDMA
51 %
der Unternehmen, die eine
Intensivierung ihres USA-
Geschäfts planen, möchten
dies in Form von Produktion
oder Montage tun.
Quelle: VDMA
DIW PRÄSENTIERT DIGITAL TECH
TRENDRADAR 2025
Welche digitalen
Trends beschäftigen
in den
kommenden
Monaten die
deutsche Fertigungsindustrie?
DIW Digital
Industries
World, eines der führenden globalen Netzwerke für digitale
industrielle Transformation, hat Antworten. Denn Innovationsmanager
aus ausgewählten DIW-Mitgliedsunternehmen der
Fertigungsindustrie haben insgesamt 24 digitale Technologietrends
unter die Lupe genommen und deren Einfluss auf ihre
Unternehmen bewertet. Dabei wurden die Megatrends
Automation & Robotics, Computing, Data Era, Tech in
Sustainability und Virtualisierung beleuchtet. Das Ergebnis:
Als wichtigste Macrotrends, bei denen schnellstmöglicher
Handlungsbedarf besteht, wurden Large Language Models
als Knowledge Hub, Data Spaces/Data Economy, Smart Data
und Digital Twin gewertet. „Der Digital Tech Trendradar
vereint global analysierte Technologietrends mit einer
praxisnahen Bewertung ihrer industriellen Relevanz.
Damit zeigt er nicht nur, welche technologischen Trends
von Bedeutung sind, sondern auch, woran industrielle
Unternehmen konkret arbeiten.“ Mehr dazu unter:
bit.ly/digital-tech-trendradar
www.digital-industries.org
PFAS-VERBOT: WO STEHEN WIR
UND WIE GEHT ES WEITER
Am 20. Februar 2025 öffnet das Kunststoff-Institut
Lüdenscheid zum zweiten Mal seine Türen für einen
abwechslungsreichen Fokustag rund um das Thema der
per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und
die aktuelle Situation in Bezug auf den ECHA-
Beschränkungsvorschlag. Die PFAScon 2025 wird wieder
als interaktives Format vor Ort in Lüdenscheid stattfinden
und auch in
eingeschränktem
Umfang online
angeboten. Die
Veranstaltung
thematisiert die
aktuelle Situation
und verspricht eine
facettenreiche
Auseinandersetzung
mit den
Auswirkungen des
möglichen Verbots
auf die Kunststoffproduktion und beteiligte Wirtschaftszweige.
Hochkarätige Referenten aus Wissenschaft
und Industrie werden ihre neuesten Erkenntnisse und
innovativen Lösungsansätze präsentieren. In interaktiven
Diskussionsrunden und Workshops können die Teilnehmer
ihre Perspektiven einbringen und gemeinsam nach
Handlungsoptionen suchen.
www.pfascon.live
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 7
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
NEUE ANTRIEBSTECHNIK FÜR EINE PASTEURISIERUNGSANLAGE
SAFT- UND KRAFTVOLL
DANK RETROFIT
8 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
Frisch gekelterte Fruchtsäfte werden unmittelbar nach der Flaschenabfüllung
durch Pasteurisierung von Mikroorganismen befreit und somit haltbarer
gemacht. Die einwandfreie Funktion ihrer Pasteurisierungsanlage
ist für Abfüller von Fruchtsäften essenziell. Damit dies gewährleistet ist,
hat sich ein Unternehmen bei der Modernisierung seiner Anlage für
Antriebstechnik von SEW-Eurodrive entschieden.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 9
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
Die Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte GmbH verarbeitet
verschiedene Obstsorten von Streuobstwiesen aus der
Region zu hochwertigen Fruchtsäften. Frisch gekeltert
werden sie ohne Verwendung von Konservierungsmitteln
in Flaschen abgefüllt. Im Anschluss werden Mikroorganismen
in einer Pasteurisierungsanlage (Pasteur) abgetötet, wodurch
die Haltbarkeit deutlich verlängert wird.
Die 1977 erbaute Anlage des Lindauer Abfüllers läuft bis
heute und soll auch in den kommenden Jahren weiter betrieben
werden. Allerdings wies sie erhebliche Abnutzungserscheinungen
auf. Die originalen Verstellantriebe eines Fremdherstellers
am Ein- und Auslauf der Anlage waren verschlissen und es
war kein Ersatz mehr zu bekommen. Also musste eine andere
Lösung gefunden werden. Für den Kunden kamen zwei Szenarien
infrage: eine kostspielige Generalüberholung der vorhandenen
Antriebe durch den ursprünglichen Anlagenbauer
oder der Einsatz neuer Antriebtechnik von SEW-Eurodrive,
angepasst an die vorhandene Anlage.
LÖSUNGSFINDUNG VOR ORT
Bei einer Anlagenbegehung vor Ort verschaffte sich das Retrofitteam
von SEW-Eurodrive einen Überblick über die Gegebenheiten.
Dem Fruchtsaftproduzenten wurde eine technische
Lösung angeboten mit einem neuen Doppelgetriebemotor samt
aller erforderlicher Adaptionen zur Anbindung an die vorhandene
Anlage. Diese kundenspezifische Lösung von SEW-Eurodrive
überzeugte durch ein maßgeschneidertes Antriebspaket nach
dem aktuellen Stand der Technik, einschließlich der Einbauerklärung
und gesicherter Ersatzteilverfügbarkeit. Sie war kostengünstiger
als die Generalüberholung der Originalantriebe
DANK SCHLÜSSELFERTIGER
KONSTRUKTION ERFOLGTE DIE
ANTRIEBSMONTAGE BEI MINI-
MALEM ANLAGENSTILLSTAND
durch den Wettbewerber. Dieses Argument überzeugte die
Verantwortlichen bei Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte bei ihrer
Entscheidungsfindung.
Nach der Auftragsvergabe nahm das zuständige Retrofit-Team
von SEW-Eurodrive alle erforderlichen Maße vor Ort auf. Diese
Maßaufnahme umfasste umliegende Störkonturen und Anbin-
02
04 Bei SEW-Eurodrive
in Graben-Neudorf wurden
die Antriebseinheiten für
Ein- und Auslauf des Pasteuers
vollständig vormontiert
(Rückseitenansicht)
05 Die neue Antriebseinheit
am Pasteur-Einlauf steht zur
Montage bereit
04
02 Vor dem Retrofit wies der
Pasteur-Auslauf erhebliche
Abnutzungserscheinungen auf
03 Zum Festlegen der
Maßbezugsachsen kommt
bei der Maßaufnahme ein
Kreuzlinienlaser zum Einsatz
03
05
10 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
DIE REDAKTION FRAGT NACH BEI THOMAS MADEL,
PROJEKTMANAGER RETROFIT
In welchen Fällen empfehlen Sie ein Retrofit der Antriebstechnik?
Steigerung der Energieeffizienz
Abgekündigte Produktreihen und somit keine Ersatzteile mehr auf Lager
(Sicherstellung Ersatzteilverfügbarkeit)
Austausch aufgrund von Defekten
Änderungen am Antriebskonzept (z. B. Einbaulage), um Wartungsarbeiten
zu vereinfachen
Sie bieten skalierbare Retrofit-Lösungen an. Was genau bedeutet das?
Wir richten uns nach den Kundenanforderungen und können die passenden Leistungsumfänge entsprechend anpassen:
nur mechanische Umfänge
nur elektrische Umfänge
Mechanik und Elektrik
mit oder ohne Schaltschrank usw.
Wieviel Zeit haben im beschriebenen Projekt die Arbeiten vor Ort in Anspruch genommen?
Pro Antrieb ca. 2 Stunden für die Maßaufnahme
Pro Antrieb ca. 1 bis 1,5 Manntage für die Montagearbeiten
dungspunkte für die neue SEW-Antriebstechnik. Die beengten
Platzverhältnisse am Ein- und Auslauf des Pasteurs stellten eine
zusätzliche Herausforderung dar. Sie machten eine Auslagerung
der neuen Antriebe an die Außenseite der Maschine mittels einer
Antriebskonsole erforderlich. Durch eine separat in der Motorkonsole
gelagerte Steckwelle werden die Längendifferenz zum
Antriebsritzel an der Anlage sowie die auftretenden Querkräfte
ausgeglichen. Sämtliche auftretenden Kräfte wurden im Vorfeld
berechnet und die Komponenten daraufhin ausgelegt. Die feuchte
Umgebungsbedingung erforderte zudem eine spezielle Oberflächenschutzlackierung
in OS4, die für den Einsatz in der Getränkeindustrie
geeignet ist und chemischer Reinigung standhält.
VORMONTAGE MIT QUALITÄTSSICHERUNG
Nachdem alle projektspezifischen Komponenten gefertigt waren,
begann die Vormontage der kompletten Antriebseinheit im
Service Competence Center Mechanik von SEW-Eurodrive in
Graben-Neudorf. Im Anschluss durchliefen sämtliche Komponenten
einen Qualitätssicherungsprozess, ehe die beiden vormontierten
Antriebspakete nach Lindau versandt wurden.
Der finale Lieferumfang für den Pasteur belief sich auf zwei
Doppelgetriebemotoren KA87/T R57 DRN80 auf zwei Motorkonsolen
mit Flanschlagern. Für jede Antriebseinheit lieferte
SEW-Eurodrive zudem eine Steckwelle, ein Kettenrad inklusive
Kette, einen Spannsatz, das nötige Schraubenmaterial sowie eine
Abdeckhaube, die die Mechanik im Inneren vor äußeren Einflüssen
schützt. Die Dokumentation und die Einbauerklärung
ergänzten die Lieferung.
PROBLEM GELÖST, KUNDE ZUFRIEDEN
Durch eine lösungsorientierte Beratung vor Ort konnte SEW-
Eurodrive dem Kunden ein attraktives Angebot unterbreiten
und ihn mit einem umfangreichen Konzept überzeugen. „Unser
Ziel war eine maßgeschneiderte Lösung, bei der neben der Vermeidung
von Anpassungen an der Bestandsanlage auch kurze
Stillstandzeiten während des Retrofits im Fokus standen“, erklärt
Tobias Bratzel, Projektingenieur bei SEW-Eurodrive. Ein erfahrener
Servicemonteur führte die Montagearbeiten vor Ort durch.
Sie beinhalteten sowohl die Demontage der ursprünglichen
Verstellantriebe als auch die Installation der neuen Antriebseinheiten
mit Ritzel und Ketten. Durch die schlüsselfertige Konstruktion
verliefen die Montagearbeiten bei minimaler Stillstandzeit
der Anlage – sehr zur Zufriedenheit des Kunden. Seitdem
kann sich die Lindauer Bodensee-Fruchtsäfte GmbH wieder
ganz auf die Saftherstellung konzentrieren.
Bilder: SEW-Eurodrive
www.sew-eurodrive.de
AUTOR
Thomas Madel, Projektmanager
Retrofit bei SEW-Eurodrive in Bruchsal
ZUSATZINHALTE IM NETZ
www.sew-eurodrive.de/retrofit-service
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 11
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
01
ERFOLGREICHES FORSCHUNGSPROJEKT
KI-PROZESSÜBERWACHUNG
EINFACH NACHRÜSTEN
Künstliche Intelligenz (KI) in der Prozessüberwachung kann Ausschuss reduzieren, die
Bauteilqualität steigern und das Personal entlasten. Teure Investitionen in neue Maschinen
sind dafür nicht unbedingt notwendig. Das zeigt ein kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt:
Entwickelt wurde ein System aus Sensoren und KI, mit dem sich alte Maschinen im
Rahmen eines Retrofits nachrüsten lassen. Konzipiert wurde das System am Beispiel einer
Spindelpresse, es lässt sich aber auch auf andere Maschinen und Anlagen übertragen.
Die Prozessüberwachung auf Basis von KI, die im
Forschungsprojekt „AutoPress“ des IPH – Institut für
Integrierte Produktion Hannover gGmbH und der
Jobotec GmbH entwickelt wurde, erkennt Parameterabweichungen
mit einer Erfolgsquote von 95 bis 98 Prozent.
Werden Fehler erkannt, erhält die Person, die die Anlage bedient,
eine entsprechende Rückmeldung:
n „Achtung, das Werkzeug ist fehlerhaft eingebaut!“
n „Achtung, das Halbzeug ist nicht zentriert!“
n „Achtung, Sie haben das falsche Material eingelegt!“
Produzierende Unternehmen können mit diesem System nicht
nur Fehler frühzeitig erkennen, Ausschuss vermeiden und die
Bauteilqualität steigern – sie entlasten auch ihr Personal. Mit
KI-Unterstützung sind auch weniger qualifizierte Mitarbeitende
in der Lage, die Maschinen zu bedienen. In Zeiten des Fachkräftemangels
ist dies ein echter Wettbewerbsvorteil.
RETROFIT VERLÄNGERT DIE LEBENSDAUER
VON MASCHINEN UND ANLAGEN
Um modernste Sensoren und KI nutzen zu können, müssen produzierende
Unternehmen nicht unbedingt teure Maschinen neu
anschaffen. Stattdessen können sie alte Maschinen im Rahmen
eines Retrofits nachrüsten. Dies ist in der Regel kostengünstiger
als die Neuanschaffung. Zudem ist es nachhaltiger, weil es dazu
führt, dass Maschinen länger genutzt werden.
12 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
01 Im Forschungsprojekt „AutoPress“ wurde gezeigt,
dass sich alte Maschinen mit Sensoren und KI nachrüsten
lassen – und dass die KI-gestützte Prozessüberwachung
robust genug ist für den Einsatz im industriellen Umfeld
Im Rahmen des Forschungsprojekts „AutoPress“ haben das IPH
und Jobotec beispielhaft eine in die Jahre gekommene Spindelpresse
mit modernen Sensoren ausgestattet. Dabei wurde darauf
geachtet, mit kostengünstigen Komponenten und bestehenden
Industriestandards zu arbeiten – damit auch kleine und mittlere
Unternehmen in der Lage sind, ihre Maschinen ohne großen Aufwand
nachzurüsten. Was im Forschungsprojekt am Beispiel einer
Spindelpresse entwickelt wurde, lässt sich auf zahlreiche andere
Maschinen und Anlagen übertragen.
KI-MODELLE WERTEN SENSORDATEN AUS
UND ERKENNEN ABWEICHUNGEN
Ausgerüstet wurde die Spindelpresse unter anderem mit Laserdistanzsensoren,
Sensoren zur Spannungsmessung und Temperatursensoren.
Verschiedene KI-Modelle werten die Messergebnisse
aus und gleichen sie mit den idealen Parametern ab.
Werden Abweichungen erkannt, gibt das System Handlungsempfehlungen
aus.
So erkennt das System beispielsweise Abweichungen von der
idealen Halbzeughöhe. Wenige Millimeter können hier große
Folgen haben: Wurde zu wenig Material in die Presse eingelegt,
wird keine Formfüllung erreicht und Ausschuss produziert. Ist
das Halbzeug dagegen zu hoch, wird Material und Energie
verschwendet. In beiden Fällen ist die KI in der Lage, eine
Empfehlung abzugeben, um wie viele Millimeter die Höhe des
Halbzeugs korrigiert werden muss – um entweder Ausschuss
oder Verschwendung zu vermeiden.
DIE KI-PROZESSÜBERWACHUNG
LÄSST SICH AUF VIELE VERSCHIEDENE
MASCHINEN UND PRODUKTIONS-
PROZESSE TRAINIEREN
Abweichungen von der idealen Werkzeugposition erkennt die KI
ebenfalls. Liegen beispielsweise die beiden Werkzeughälften
nicht genau deckungsgleich übereinander, wirkt sich dies negativ
auf die Bauteilqualität aus. Gleiches gilt, wenn das Halbzeug
nicht genau mittig im Werkzeug liegt.
Auch das falsche Material kann zu Fehlern führen – und eine
Verwechslung ist oftmals nicht mit bloßem Auge erkennbar. Verschiedene
Stahlsorten benötigen unterschiedliche Temperaturen
und Umformkräfte. Die KI erkennt dies und weist auf Werkstoff-
Verwechslungen hin – so kann die Anlage gestoppt und der
Fehler korrigiert werden, bevor in großer Zahl fehlerhafte Bauteile
produziert werden.
SUPERVISED LEARNING: KI MUSS
ZUNÄCHST TRAINIERT WERDEN
Sensoren nachrüsten, KI-Software installieren, fertig? Ganz so
einfach ist es nicht. Die KI-gestützte Prozessüberwachung ist ein
sogenanntes Expertensystem, das zunächst angelernt werden
muss – von einer Person, die viel Fachwissen und Erfahrung mit
der entsprechenden Maschine mitbringt. Supervised-Learning-
Algorithmen sorgen dafür, dass das System schnell lernt und
selbst zum Experten wird, der Fehlerbilder zuverlässig erkennen
kann. So lässt sich das System auf viele verschiedene Maschinen
und Produktionsprozesse trainieren.
Das KI-System soll Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen.
So können künftig auch Mitarbeitende mit wenig Fachwissen
und Erfahrung die Maschinen bedienen – wenn ihnen die
KI zur Seite steht. Für Unternehmen, die unter dem Fachkräftemangel
leiden, bedeutet das eine enorme Entlastung.
AUSSCHUSS VERMEIDEN UND
NACHHALTIGER PRODUZIEREN
Die KI-gestützte Prozessüberwachung ist aber nicht nur eine
Hilfestellung fürs Personal. Sie kann darüber hinaus dazu beitragen,
die Bauteilqualität zu erhöhen, Ausschuss zu vermeiden,
Material und Energie einzusparen und damit letztlich nachhaltiger
zu produzieren. All das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit
produzierender Unternehmen.
Bilder: Nils Doede, IPH
02 Mit Sensoren ausgestattet: das Werkzeug im
Forschungsprojekt „AutoPress“
www.iph-hannover.de
www.jobotec.com
AUTOREN
Susann Reichert, B. Eng., Referentin für
Public Relations und Marketing und
Nils Doede, Projektingenieur und Leiter des
Projekts „AutoPress“, beide IPH – Institut
für Integrierte Produktion Hannover
gGmbH, Hannover
ZUSATZINHALTE IM NETZ
autopress.iph-hannover.de/
02
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 13
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
01
02
03
17 JAHRE ALTES GROSSSPANNFUTTER ERFOLGREICH ÜBERHOLT
FIT FÜR WEITERE 15 JAHRE
Der Spann- und Greifmittelspezialist Röhm hat bei einem ganz besonderen
Wartungsprojekt seine Expertise demonstriert: Für die Aufbereitung eines riesigen Spannfutters
mit einem Außendurchmesser von 5 500 mm waren die Experten des Unternehmens gleich
mehrere Wochen im Einsatz, um ein Röhm-Futter, das aus über 300 Einzelteilen besteht,
nach 17 Jahren ununterbrochenen Einsatzes wieder auf Vordermann zu bringen.
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
01 Teilzerlegtes Futter vor und nach der Aufbereitung
02 Ausgebauter Zylinder nach 17 Jahren in Gebrauch
und neu gefertigter Zylinder
03 Winkelhebel nach 17 Jahren in Gebrauch und
neu gefertigte, gelagerte Winkelhebel
Auf dem im Jahr 2009 installierten Röhm-Spannfutter
bearbeitet der Kunde – einer der international führenden
Hersteller von Großwälzlagern – insbesondere
Lagerringe mit einem Außendurchmesser von bis zu
6 000 mm. Entscheidend für den Anwender: Über zwölf Spannbacken
mit einer maximalen Spannkraft von 750 kN können
selbst dünne Lagerringe und Zahnkränze absolut deformationsarm
gespannt werden – zentrisch oder ausgleichend. Außerdem
kann dank der Schnellverschlüsse an den Spannbacken schnell
auf verschiedene Spanndurchmesser umgerüstet werden.
„Die krafteinleitenden und für die Genauigkeit verantwortlichen
Komponenten wurden begutachtet und bei Bedarf, genauso
wie alle Verschleißteile, ausgetauscht – mit dem Ziel, das
Spannmittel für weitere 15 Jahre fit zu machen. Unser Kunde
kann sich jetzt über ein Futter freuen, das nicht nur aussieht wie
neu, sondern auch so funktioniert wie ein neues“, fasst Dr. Christoph
Schaich, Leiter der Abteilung Service bei der Röhm GmbH,
zusammen. Das aufbereitete Spannfutter hat eine Wiederholspanngenauigkeit
von 0,02 mm.
GRUNDKÖRPER KANN AUF
DER MASCHINE BLEIBEN
Für die geplante Wartung musste der Kunde die Maschine aus
der Produktion nehmen – und hat dies mit der klaren Erwartung
an das Röhm-Team verbunden, die Unterbrechung so kurz wie
möglich zu halten und einen zuverlässiger Wiederanlauf zum
vereinbarten Termin zu gewährleisten. Außerdem sollte die
Überholung zeitgleich zur Wartung der Werkzeugmaschine stattfinden.
Vor diesem Hintergrund wurde die umfangreiche Vorbereitungsphase
vor allem auch dazu genutzt, Potenziale zur Parallelisierung
von Tätigkeiten und zur Vermeidung von Verzögerungen
durch Unvorhergesehenes auszuschöpfen. Beispielsweise
wurden vorab bekannte Ersatzteile, wo immer möglich, in Baugruppen
vormontiert, um den Bedarf an Anpassarbeiten vor Ort
zu minimieren.
Beim Kunden vor Ort kam dem Service-Team die besondere
Konstruktion des 60 Tonnen schweren Futters entgegen: Dieses
wurde seinerzeit extra so konzipiert, dass der Kolben und der
Spannzylinder entnommen werden können, ohne den riesigen
Grundkörper abzubauen. „Das vereinfacht den Wartungsprozess
enorm, denn für die Zerlegung und den Zusammenbau konnten
wir den vorhandenen Hallenkran nutzen, somit haben wir die
Zusatzkosten und den organisatorischen Aufwand für einen
Autokran sparen können“, so Sven Grüner, der Montageleiter
vor Ort. Die Zerlegung des Futters erfolgte also von oben. Erst
kamen die Spannzylinder an die Reihe, dann die Kolben, die
Gelenksicherung und schließlich das Gelenk.
FUTTER OPTIMIERT
Am Zylinder reinigten die Röhm-Spezialisten die Verteilerwelle
und die Kolben, am Futter dann die Kolben, Pendelbolzen,
Pendelbrücken, Zentrierring, Lagerbolzen, Mitnehmer, Gelenksicherung,
Winkelhebel und das U-Stück. „In diesem Zusammenhang
haben wir auch die eine oder andere kleine Veränderung
am Futter vorgenommen, um dessen Bedienfreundlichkeit zu
erhöhen. Wo es möglich war, haben wir die Altteile nach der Aufbereitung
wieder eingebaut“, erklärt Grüner.
Zeitweise wurde gleichzeitig vor Ort und im Werk an Futterkomponenten
gearbeitet, um den anspruchsvollen Zeitplan einhalten
zu können und um Arbeiten, die erst nach dem Öffnen des
Futters festgelegt werden konnten, umgehend umzusetzen.
ALLE PRÜFUNGEN BESTANDEN
Im Rahmen des Aufbereitungsprozesses durchliefen sämtliche
Bauteile und Komponenten vor und nach dem Zusammenbau
die entsprechenden Prüfungen. Nach dem Zusammenbau wurden
die Zentriergenauigkeit und der Pendelausgleich für Rohteile
und runde Werkstücke sowie die Wiederholspanngenauigkeit
bei zentrischer Spannung überprüft. Vor dem Versand zum Kunden
mussten auch die Kolben auf den Röhm-Prüfstand, um die
pneumatische und hydraulische Dichtigkeit zu testen. Der Test
für die Dichtigkeit der Zentralschmierung dauerte 24 Stunden.
„Unser Kunde und wir sind mit dem Ablauf dieses außergewöhnlich
komplexen Projektes sehr zufrieden. Die Maßgabe war,
dass die Wartung und Instandsetzung des Futters nicht länger
dauern darf als die Wartung der Maschine. Das haben wir eingehalten.
Die Vorarbeiten bei uns im Werk in Sontheim haben eine
Woche gedauert, anschließend waren wir mit einem Drei-Mann-
Team drei Wochen lang vor Ort beim Kunden“, erklärt Schaich.
FAZIT
Für Röhm-CEO Gerhard Glanz ist das Wartungsprojekt ein
Musterbeispiel für die Servicequalität: „Wir sind eben nicht nur
Hersteller von Spann-, Greif- und Handhabungstechnik, sondern
auch stark in der Dienstleistung.“
Bilder: Röhm
DAS SPANNFUTTER SIEHT
NICHT NUR AUS WIE NEU,
ES FUNKTIONIERT AUCH WIE
EIN NEUES FUTTER
www.roehm.biz
AUTOR
Ingo Jensen, geschäftsführender Redakteur
Jensen media GmbH, Memmingen
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 15
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
UMSETZUNG DER BETRIEBSSICHERHEITSVERORDNUNG
MASCHINENSICHERHEIT PER RETROFIT
AUF NEUESTEM STAND
Aktuell wächst konjunkturbedingt der Bedarf am Retrofit von Maschinen.
Das gilt auch für die Anpassung der Maschinensicherheit an den aktuellen Stand der Technik.
Der Betreiber kann sich beraten lassen und die empfohlenen Maßnahmen selbst
umsetzen oder eine Turnkey-Lösung wählen.
Neu oder alt – was die Maschinensicherheit betrifft,
müssen Maschinen immer in einem einwandfreien
Zustand sein. Denn zu den Aufgaben des Betreibers
gehört es, sie in diesem Bereich immer auf dem aktuellen
Stand der Technik zu halten. So fordert es die Betriebssicherheitsverordnung
(BetrSichV). Dort heißt es: Die „anerkannten
Regeln der Technik“ und „bewährte Lösungen im Alltag“ sind
auch bei älteren Anlagen anzuwenden.
16 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
01 Maschinen
sind in puncto
Maschinensicherheit
immer auf dem aktuellen
Stand der Technik
zu halten
Bewertung von Maschinen und Produktionsanlagen an – weltweit,
durch zertifizierte Functional Safety Engineers und
Machinery CE Experts.
AKTUELLER TREND ZUM RETROFIT
Wenn das Ergebnis einer solchen Bewertung auf dem Tisch liegt
und einen größeren Anpassungsbedarf in Sachen Maschinensicherheit
zeigt, stellt sich die Frage: Modernisierung der vorhandenen
Maschine oder Neuanschaffung? Die Antwort ist – das
zeigt die jahrzehntelange Erfahrung der Experten im tec.nicum –
auch immer abhängig von der aktuellen wirtschaftlichen Lage.
Derzeit macht sich deshalb insbesondere bei größeren Anlagen
ein starker Trend zum Retrofit bemerkbar. Angesichts der auch
für 2025 prognostizierten Konjunkturflaute in der Industrieproduktion
halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück.
AUF EFFIZIENZ UND ERGONOMIE ACHTEN
Umso wichtiger ist die Effizienz der Maßnahmen. Deshalb ist es –
und das gilt ebenso für Zeiten der Hochkonjunktur – beim sicherheitstechnischen
Retrofit sinnvoll, eben nicht nur ausschließlich
auf die Sicherheit zu schauen. Vielmehr sollten die Maßnahmen
auch das Ziel haben, weder die Produktivität noch die Ergonomie
oder den Bedienkomfort zu beeinträchtigen. Mit etwas Expertise
lassen sich Lösungen finden, die eine bestmögliche Integration
der Sicherheitsaspekte in die Arbeitsabläufe gewährleisten und
im besten Fall noch zusätzliche „Benefits“ bieten.
AUFPASSEN: RETROFIT ODER „WESENTLICHE
VERÄNDERUNG“ EINER MASCHINE?
Sollte die Bewertung ergeben, dass umfassendere Modernisierungsmaßnahmen
nötig sind, um eine Maschine an die aktuellen
Anforderungen der Maschinensicherheit anzupassen, ist ein
wichtiger Aspekt zu beachten. Wenn die Modernisierung als
ERSTER SCHRITT: BEDARF ERMITTELN
Der Betreiber muss also zunächst einmal kontinuierlich sicherstellen,
dass die Maschinen in seinem Verantwortungsbereich
diesem Stand entsprechen. Diese Frage wird nicht jeder Betriebsleiter
mit „Bordmitteln“ beantworten können oder auch – und sei
es nur aus Zeitmangel – wollen. Denn das Regelwerk ist komplex
und nicht immer eindeutig in seinen Formulierungen. Brandaktuell
steht auch ein bedeutender Wandel bevor: Die seit fünfzehn
Jahren geltende Maschinenrichtlinie wird durch die
Maschinenverordnung (MVO) abgelöst. Aus ihr können sich
unter Umständen nicht nur für die Hersteller einschlägige Änderungen
ergeben.
Unabhängig davon werden auch die zahlreichen B- und C-
Normen zur Maschinensicherheit stetig aktualisiert. Es ist also
einiges zu beachten und zu tun, um die Maschinen sicherheitstechnisch
„up to date“ zu halten. Deshalb kann es sinnvoll sein,
hier eine Expertenmeinung einzuholen. Das tec.nicum, die
Dienstleistungssparte der Schmersal-Gruppe, bietet für diese
Fälle eine qualifizierte sicherheitstechnische Beratung und
NEUHEIT: KI-GESTÜTZTE
ARBEITSPLATZANALYSE
Das tec.nicum bietet eine Fülle von Dienstleistungen
rund um die Maschinensicherheit an – für Hersteller und
für Betreiber von Maschinen. Dabei kommt neueste
Technologie zum Einsatz. Ein aktuelles Beispiel: Mit
einem neuen Videoanalysesystem lässt sich die Sicherheit
am Arbeitsplatz wesentlich verbessern. Eine kamerabasierte
Sicherheitsüberwachung kann unterstützt von
künstlicher Intelligenz Unfallrisiken in Echtzeit erkennen
(Bild 3). Das System wertet die Aufzeichnungen der
Interaktion zwischen Menschen, Objekten und der
Arbeitsumgebung aus. Es kann z.B. erkennen, ob ein
Mitarbeiter einen Gefahrenbereich betritt und daraufhin
ggf. ein Alarmsignal auslösen. Darüber hinaus „sieht“ das
System, ob die für die jeweilige Tätigkeit erforderliche
persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen wird und
gibt auch hier ggf. eine entsprechende Warnmeldung.
Natürlich alles unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen
Anforderungen.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 17
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
02
02 Immer mehr Sicherheitsfunktionen lassen sich von
der Hardware- auf die Software-Ebene verlagern
03 Eine kamerabasierte Sicherheitsüberwachung
kann unterstützt von künstlicher Intelligenz Unfallrisiken
in Echtzeit erkennen
bar – eine solide Basis für die Planung der Modernisierung. Die
Elektrotechnik wird mit E-Plan geplant.
Wenn vom Kunden gewünscht, wird die Planung anschließend
auch vor Ort umgesetzt, ggfs. gemeinsam mit Vor-Ort-Partnern
der Schmersal Gruppe. Das Ergebnis ist eine Maschine oder
Anlage, die allen aktuellen und, soweit bekannt, auch zukünftigen
Anforderungen der Maschinensicherheit entspricht.
„wesentliche Veränderung“ gilt, wird der Betreiber zum Hersteller
und muss die entsprechenden Regelungen der Maschinenrichtlinie
bzw. –verordnung beachten. Das muss sorgfältig geprüft
werden. Bei einem reinen sicherheitstechnischen Retrofit wird
die Messlatte der „wesentlichen Veränderung“ momentan allerdings
recht hoch angesetzt, um den Betreiber nicht von sicherheitstechnisch
notwendigen Maßnahmen abzuhalten. Anders
sieht es aus, wenn im Zuge der Modernisierung auch die Leistung
der Maschine gesteigert wird. Dann liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit
eine wesentliche Veränderung vor. Pauschal lässt sich
dies jedoch in den meisten Fällen nicht ohne genauere Betrachtung
und Prüfung sagen.
SICHERHEITSTECHNISCHER RETROFIT
IM PAKET – ALS TURNKEY-PROJEKT
Viele Projekte, die das tec.nicum gemeinsam mit den Betreibern
von Maschinen durchführt, sind sehr komplex. Doch der Kunde
kann jederzeit entscheiden, ob er die Ergebnisse der sicherheitstechnischen
Analyse und dem sich daraus ergebenden Sicherheitskonzept
selbst umsetzt oder an das tec.nicum delegiert.
Wer eine umfassende Unterstützung bei solchen Aufgaben
wünscht, der wählt die vom tec.nicum angebotene Turnkey-
Lösung. Sie beginnt – wie alle Retrofit-Projekte – mit einer detaillierten
Datenaufnahme und Analyse. Auf dieser Grundlage entsteht
ein Design Concept und darauf aufbauend Detailkonzepte
für die Umrüstung der Maschine(n).
ANSCHAULICH GEPLANT UND UMGESETZT
03
Zu den Besonderheiten gehört dabei – wenn nötig bzw. sinnvoll –
das „Reverse Engineering“. Das heißt: Wenn von der zu modernisierenden
Anlage keine bzw. keine ausreichenden Konstruktionsunterlagen
existieren, wird die Anlage mit dem 3D-Scanner
aufgenommen und in einer CAD-Software (z.B. Creo von PTC)
dokumentiert und visualisiert. Das lässt sich mit geringem Aufwand
realisieren und macht jedes Detail bis zur Schraube sicht-
„ALL INCLUSIVE“ BIS ZUR INBETRIEBNAHME
Solche Turnkey-Projekte führen die Experten des tec.nicum auch
bei internationalen Großunternehmen durch, die sicherstellen
möchten, dass sich sämtliche Maschinen und Anlagen in ihren
Produktionsstätten auf dem neuesten sicherheitstechnischen
Stand befinden. Ein entscheidender Vorteil ist in diesem Zusammenhang,
dass die Projektingenieure des tec.nicum gemeinsam
mit dem Projektpartner globale Standardlösungen definieren
können, die anschließend in einem „Cororate Safety Handbook“
zusammengefasst werden. Dies steigert nicht zuletzt die Kosteneffizienz
und hat einen wesentlichen Einfluss auf die globale
Standardisierung eines internationalen Konzerns.
Die Schulung der Mitarbeiter an den modernisierten Maschinen
sowie die Inbetriebnahme und Abnahme gehören in solchen
Fällen ebenfalls zum Umfang der Retrofit-Dienstleistungen.
Selbstverständlich wird die komplette Dokumentation am Ende
dem Anwender übergeben.
Bei allen Projekten werden die spezifischen Risiken und individuellen
Anforderungen z.B. im Hinblick auf die Zugänglichkeit
und Verfügbarkeit der Anlagen berücksichtigt – und die Tatsache,
dass diejenige Schutzeinrichtung die beste ist, die den Bediener
nicht bei seinen gewohnten Tätigkeiten beeinträchtigt. Ohne das
Schutzziel aus den Augen zu verlieren, werden Produktivität,
Ergonomie und Blick auf den Prozess immer mitgedacht.
Ebenso berücksichtigt wird die Tatsache, dass sich immer mehr
Sicherheitsfunktionen von der Hardware- auf die Software-
Ebene verlagern lassen. Damit werden u.a. ein höheres Maß an
Flexibilität und eine bessere Integration der Maschinensicherheit
in die betriebsmäßigen, d.h. nicht sicherheitsgerichteten Abläufe
der Produktion erreicht.
Bilder: tec.nicum – Solutions & Services GmbH
www.tecnicum.com
AUTOR
Tobias Keller, Sales & Business
Development Coordinator at tec.nicum,
K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal
ZUSATZINHALTE IM NETZ
tecnicum.com/engineering/retrofitting
18 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
INDUSTRIELLE INSTANDHALTUNG
STARTET MIT LEITMESSE INS JAHR
Für die Instandhaltungs-Community startet das
Messejahr 2025 am 19. und 20. Februar mit der
Leitmesse maintenance Dortmund. Gezeigt werden
wieder technische Lösungen und Dienstleistungen in
den Bereichen Wartung, Inspektion, Instandsetzung,
Industrielle Software und IT, Anlagenverwaltung,
Effizienzberatung, Arbeitsschutz und Produktionssicherheit,
Technische Planung, Mess-, Steuer-, Regeltechnik
sowie Hydraulik, Pneumatik und Antriebstechnik.
Zu den Ausstellern der maintenance 2025
gehören viele bekannte Branchengrößen. Daneben
sind aber auch zahlreiche Nischenanbieter vertreten,
deren Produkte und Dienstleistungen das Potenzial
haben, beim Besucher für Aha-Effekte zu sorgen. Das
gilt auch für die Startups, die ihre innovativen Ideen in
einer eigenen Area
präsentieren. Wie gewohnt
wird zudem das
umfassende Rahmenprogramm
echten Mehrwert
und Informationsgewinn
bieten. Ein kurzer Ausblick:
Das Science Center
mit dem Leitthema „Bausteine einer zukunftsfähigen
Instandhaltung“ wird in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer IML organisiert. Und im SolutionCenter
präsentieren Aussteller praxisorientierte Lösungen.
www.maintenance-dortmund.de
ROBOTER FÜR DIE AUTONOME
BODENREINIGUNG
Kärcher stellt auf der
Messe maintenance
Dortmund zahlreiche
Reinigungslösungen für
die industrielle Instandhaltung
vor. Der Fokus
liegt auf Robotern für
die autonome Bodenreinigung.
Der Scheuersaugroboter Kira B 50 ist dank
Dockingstation und Lithium-Ionen-Batterie in der Lage,
sich selbstständig zu laden und automatisch einsatzbereit
zu machen. Mit seinem speziellen Bedienkonzept lässt
sich das Modell von praktisch jedem Anwender einrichten,
das Anlegen oder Ausführen von Routen geht leicht von
der Hand. Die hohe Reinigungsleistung sowie das randnahe
Arbeiten sparen manuellen Aufwand und Arbeitszeit.
Ausgestattet mit Wechsel-Akkus bearbeitet der Saugroboter
Kira CV 50 kleine bis mittelgroße Teppich- und Hartbodenflächen.
Um Reinigungskräfte zu entlasten und effizientes
Arbeiten zu ermöglichen, liegt der Fokus auf hoher autonomer
Flächenleistung bei intuitiver Bedienung. Dank
robuster, sicherheitszertifizierter Sensorik und großer
LiDAR-Reichweite reinigt Kira CV 50 selbst weitläufige
Umgebungen selbstständig. Außerdem erfolgen bei
Bedarf Kartenerstellung und Pfadplanung autonom,
was die Einrichtung erleichtert.
Maintenance Dortmund: Stand 4-D04
www.kaercher.com
SMARTES ANALYSETOOL FÜR DIE ZUSTANDSÜBERWACHUNG VON GETRIEBEN
Wie geht es eigentlich meinen Getrieben? Läuft alles „rund und wie geschmiert“ oder treten
möglicherweise Verschleißerscheinungen auf – mit der Gefahr von Ausfällen? Diese und
weitere Fragen kann der „Health Index“ von Wittenstein alpha beantworten. Das smarte
Analysetool erfasst und überprüft funktions- und belastungsrelevante Daten von Antriebssträngen
in der Anwendung – und bietet so die Möglichkeit, kritische Betriebszustände und
damit verbundene Ausfallrisiken frühzeitig zu erkennen und die Wahrscheinlichkeit unkontrollierter
Stillstände zu reduzieren. Visualisiert werden kann der aktuelle Getriebezustand über
eine HMI-integrierbare Ampelanzeige mit den passenden Handlungsempfehlungen. Verfügbar
ist das Analysetool aus dem Smart-Service-Portfolio „cynapse Analyze“ von Wittenstein alpha künftig für Getriebe des Unternehmens
mit cynapse-Funktionalität – also mit integrierter Sensorik und Logik sowie IO-Link-Datenschnittstelle.
www.wittenstein.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
MULTIFUNKTIONALES HANDMESSGERÄT FÜR ANWENDUNGEN IN DER INSTANDHALTUNG
Mit dem Omniport 40 bringt E+E Elektronik die neue Generation seines bewährten Handmessgeräts
auf den Markt. Es bietet ein breites Spektrum an Messmöglichkeiten mit bis zu sieben
Größen und eignet sich besonders für Anwendungen in den Bereichen Prozessmonitoring,
Wartung oder Instandhaltung. Mit einer integrierten Öldatenbank, umfangreichen Data-Logging-
Funktionen sowie benutzerfreundlicher und flexibler Bedienung ist das Gerät ein idealer Begleiter
für anspruchsvolle Einsätze. Es ermöglicht den parallelen Anschluss und die Nutzung von bis
zu zwei Sensoren, die automatisch erkannt werden. Der Anwender profitiert von hohem Komfort
durch einfachen Austausch der Sensoren und die Möglichkeit, mehrere Messgrößen gleichzeitig
zu erfassen. Per Data-Collecting-Funktion können Messungen gezielt an vordefinierten Punkten erfasst werden. Dies ermöglicht
eine strukturierte und effiziente Datensammlung, da der Anwender Messstellen festlegen und wiederkehrend messen kann.
www.epluse.com
SCHWINGUNGEN IN DREI ACHSEN
MIT IO-LINK ÜBERWACHEN
Vibrationen von Maschinen sind wichtige
Merkmale, wenn es um die Beurteilung
des aktuellen Zustands geht. Schäden an
Wälzlagern und anderen Maschinenkomponenten
lassen sich so frühzeitig
erkennen, bevor es zum Maschinenstillstand
kommt. Der smarte IO-Link-Vibrationssensor
VVB30x von ifm hilft dabei,
ein einfaches und skalierbares Condition
Monitoring zu realisieren – alles in einem
einzigen Gerät. Der Sensor erfasst kontinuierlich die Schwingungen
in alle drei Raumrichtungen. Aus den aufgenommenen
Messwerten berechnet er bewährte Zustandsindikatoren
zur Bewertung des Maschinenzustands: Informationen über
Ermüdung (v-RMS), mechanische Reibungen (a-RMS), Stöße
(a-Peak) und Lagerverschleiß (Crest-Faktor). Außerdem wird
die Oberflächentemperatur als weiterer Indikator übermittelt.
Zusätzlich bietet der Sensor noch weitere smarte
Funktionen: In der Ausführung Basic Condition Monitoring
kann der Sensor kontinuierlich eine entstehende Unwucht
der Maschine analysieren und im Bedarfsfall sicher kommunizieren,
zudem erfasst er die Maschinenbetriebsstunden auf
Basis des maschinenbezogenen Schwingungspegels. In der
Ausführung DataScience Condition Monitoring bietet das
Gerät zudem noch ein smartes Lagerdemodulation-Verfahren.
www.ifm.com
MEHRWERT AUS DATEN REDUZIERT
STILLSTÄNDE UND AUSSCHUSS
Im Shopfloor liefern
Maschinen große
Mengen an Daten, die
mittels KI so in Informationen
umgewandelt
werden, dass sie
konkrete Optimierungspotenziale
aufzeigen. Bei Hunderten von Kundenanwendungen
ließen sich mit Lösungen aus dem Portfolio von Festo
AX Industrial Intelligence ungeplante Stillstände um bis zu 25 %
reduzieren und Ausschuss um 20 % senken. Standardisiert, einfach
und sofort betriebsbereit: Mit den Festo AX Industrial Apps
lassen sich Komponenten im Sinne von Transparenz, Verfügbarkeit,
Leistung und Qualität optimieren. Sind die technischen
Voraussetzungen gegeben, ist auch ein Retrofit möglich. Die
App AX Data Access schafft MQTT-Datenzugriff auf Festo-Komponenten,
verfügbar auch für Siemens Industrial Edge (IE). AX
Motion Insights Pneumatic erkennt Störungen an pneumatischen
Antrieben. In Kürze ergänzt AX Motion Insights Electric
das Portfolio, um Störungen an elektrischen Antrieben zu erkennen.
Die App AX Energy Insights meldet Abweichungen im
Energieverbrauch. Die Apps sind ohne KI-Kenntnisse einfach in
Betrieb zu nehmen. Außerdem sparen sie Zeit, denn Anlagenbetreiber
erhalten einen schnellen Überblick über die Daten
durch intuitive Dashboards und Reports.
www.festo.com
CONDITION MONITORING IM SCHALTSCHRANK
Der Automationsspezialist Lütze stellt eine neue Lösung zur Temperaturüberwachung und Effizienzsteigerung
in der industriellen Produktion vor: Das Condition Monitoring der Schaltschranktemperatur
bietet Betreibern von Anlagen und Fertigungslinien eine innovative Möglichkeit, Betriebsabläufe
zu überwachen, zu optimieren und die Betriebseffizienz signifikant zu erhöhen. Mit dem
Ziel, Reihenkombinationen mehrerer mit dem AirSTREAM-Verdrahtungssystem ausgestatteter
Schaltschränke zentral und effizient zu überwachen, ermöglicht die Lösung eine thermische Überwachung
über nur eine AirTEMP-Controller-Einheit, so der Hersteller. Diese zentrale Kontrolle erhöht
nicht nur die Effizienz der Überwachung, sondern minimiert auch den Aufwand bei der Installation und Wartung. Ein zentrales
Element der Lösung ist die cloudbasierte Implementierung, die Betreibern externen Zugriff auf die Anlagen in verschiedenen Fertigungsstätten
weltweit ermöglicht. Dadurch können Anwender jederzeit und von jedem Standort aus auf relevante Daten zugreifen
und die Betriebsparameter bei Bedarf anpassen. Über das benutzerfreundliche Dashboard AirTEMP Monitor lassen sich die
Live-Temperaturdaten der Schaltschränke in Echtzeit einsehen, was eine schnelle Reaktion auf potenzielle Probleme gewährleistet.
www.luetze.de
20 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
ECHTZEIT-SUPPORT FÜR AUSSENEINSÄTZE IN ANSPRUCHSVOLLEM UMFELD
Getac Assist soll neue Maßstäbe für Fernwartungslösungen im robusten Segment setzen. Die
Remote-Expertenlösung mit hochentwickelten Funktionen für Wissensübertragung, Remote-
Führung, Inspektion, Trainings, Sicherheit und Compliance verfügt über eine innovative, starke
Kamera für schnelle Live-Übertragung, abrufbar via Getacs sicherer, speziell entwickelter
browserbasierter Softwareplattform. Experten weltweit können sich dort einloggen, um Videos
und Screenshots in Echtzeit zu kommentieren, Dokumente zu teilen, gemeinsam zu arbeiten
oder Teams durch komplexe Verfahren vor Ort zu führen. So lassen sich Erstbehebungsraten
optimieren, Ausfallzeiten und Supportkosten reduzieren bei gleichzeitiger Steigerung der
Effizienz von Außenteams. Die neue Getac Assist Kamera ist ebenso leicht wie vielseitig. Sie kann direkt am Körper getragen oder
unabhängig mittels verschiedener sicherer Befestigungsoptionen fixiert werden. Das sorgt für stabilere Videostreams und ungehinderte
Sicht und damit für verbesserte Lageerkennung und mehr Sicherheit.
www.getac.com
VORAUSSCHAUENDE INSTANDHALTUNG
IM HANDUMDREHEN
Pepperl+Fuchs hat
zusammen mit Bosch
Digital Twin Industries das
Digital Twin Starter Kit
vorgestellt, eine Lösung,
die die vorausschauende
Wartung in der Industrie
massiv vereinfachen soll.
Das umfassende IoT-Starterkit von Pepperl+Fuchs enthält
leistungsfähige und robuste Sensoren, einen IO-Link-Master
ICEx, einen lüfterlosen Embedded-PC BTC22 sowie alle
weiteren Komponenten, die für eine nahtlose Hardware-
Integration erforderlich sind. Der IO-Link-Master ermöglicht
im Zusammenspiel mit dem Embedded-PC eine effiziente
Vorverarbeitung und Aggregation der Sensordaten, die dann
in die Bosch Digital Twin Plattform übertragen werden. Die
Plattform setzt auf etablierte Cloud-Plattformen wie AWS
oder MS-Azure auf und nimmt mit KI-gestützten Algorithmen
die Analyse der Daten vor. Unter Einsatz der digitalen
Zwillinge von Maschinen können die Algorithmen Anomalien
und potenzielle Ausfälle vorhersehen, so dass die Wartungspräzision
deutlich erhöht und die Wahrscheinlichkeit
unerwarteter Ausfallzeiten verringert wird.
www.pepperl-fuchs.com
INNOVATIVE WARTUNGSSTATION
FÜR WERKZEUGE UND FORMEN
Wenden, öffnen, warten, testen: Für
diese vier Arbeitsschritte beim Werkzeughandling
braucht es nun nur noch
ein Gerät, und zwar die neue Wartungsstation
Rud Tecdos MSB. Weltpremiere
feierte die jüngste Innovation
der Rud Ketten Rieger & Dietz
GmbH und Co. KG auf der Fakuma am
Messestand der Nonnenmann GmbH,
die Entwicklungs- und Vertriebspartner
ist. Basis für die Wartungsstation ist die Industriewerkbank Rud
Tecdos TMB mit integriertem Wendetisch (120 x 80 cm). Sie
sorgt für ein sicheres und ergonomisches Wenden der Werkzeuge
– ganz einfach per Akkuschrauber. Neu: Mit einer
zusätzlichen Öffnungsfunktion und Testeinrichtung wird sie zur
All-in-one-Wartungsstation. An einer Seite des Werkzeugwenders
sind T-Nutschienen angebracht, um Werkzeughälften
sicher zu fixieren. Dank einer druckluftgelagerten Platte lassen
sich bis zu 2,5 t schwere Formen und Werkzeuge einfach und
sicher auf Knopfdruck bewegen und direkt auf der Wartungsstation
bearbeiten. Als kompakte Einheit findet Rud Tecdos
MSB in jedem Werk Platz und vereinfacht dort die Prozesse und
das Handling.
www.moldhandling.rud.com
KOMPAKTER MITTELSPANNUNGSFREQUENZUMRICHTER
UNTERSTÜTZT PROZESSOPTIMIERUNG
Der Frequenzumrichter Altivar Process wurde speziell für die Herausforderungen der Energiewende im
industriellen Umfeld entwickelt. Geeignet für Green- und Brownfield-Anwendungen kann er für einfache
bis komplexe Anwendungen wie Förderanlagen, Pumpen, Lüfter und Kompressoren eingesetzt
werden. Dank flexibler Ein- und Ausgangsspannung unterstützt er ohne zusätzliche Filter uneingeschränkt
den Betrieb bestehender oder neuer Hochspannungsmotoren, die nach IEC60034-18 oder
NEMA MG1 gefertigt sind. Kompakt konzipiert unterstützt das intelligente, vernetzte System bei Prozessoptimierungen
sowie bei der Verbesserung des Energie- und Anlagenmanagements. Neben oberschwingungsarmen
Netzrückwirkungen entsprechend der Anforderungen nach IEEE519 trägt das Antriebssystem mit seiner zellbasierten
Topologie und der daraus resultierenden sinusförmigen Ausgangsspannung mit sehr niedriger Stromverzerrung (THDi)
zur Energieeffizienz des Gesamtsystems bei. Zusätzliche Pluspunkte: optional mit fehlertolerantem Powerzellen-Bypass, wahlweise
mit angepasstem Phasenwinkel oder symmetrisch, erweiterbar mit N+1 Wechselrichter-Redundanz. Dies sorgt für höchste Verfügbarkeit
und verbessert die Betriebskontinuität kritischer Prozesse.
www.se.com/de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 21
PRODUCTION EXCELLENCE
WIE EIN UNTERNEHMEN SEINE BLECHFERTIGUNG RICHTUNG ZUKUNFT KATAPULTIERTE
MIT DÜNNBLECH DICK IM GESCHÄFT
Wer in nur wenigen Jahren die Menge seiner gefertigten Teile verdoppelt,
hat einiges richtig gemacht. So wie Tim Ungerer von der Merz GmbH.
Mit einem modernen Maschinenpark, umfangreicher Automatisierung
und der Fertigungssteuerungssoftware Oseon von Trumpf katapultiert er
seine Blechfertigung in Windeseile Richtung Zukunft.
PRODUCTION EXCELLENCE
PRODUCTION
EXCELLENCE
– 2025 –
Für diese Serie wählt
das Redaktionsteam
Unternehmen aus, die ihre
Produktionsprozesse im Hinblick
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und
Wirtschaftlichkeit konsequent
und 01 vorbildlich optimieren
und damit einen echten
Mehrwert schaffen.
Die Merz GmbH mit Sitz im baden-württembergischen
Gaildorf ist ein führender Hersteller für mobile Stromverteiler,
Prüf-, Anschluss- und Versorgungstechnik
sowie Schaltgeräte. Seit 2005 gehört Merz zur global
agierenden PCE-Gruppe mit Sitz in Österreich. Zusammen mit
den beiden Tochterunternehmen Merz Schaltgeräte GmbH & Co.
KG und Moser Systemelektrik GmbH hat sich Merz mit einer
breitgefächerten Produktpalette am Markt positioniert.
Die hohe Fertigungstiefe erreicht das Unternehmen nicht
zuletzt durch die eigene Blechfertigung, in der unter anderem
Gehäuse für die Stromverteiler produziert werden. Tim Ungerer,
Leiter Produktmanagement Blechtechnik, ist verantwortlich für
rund 110 Mitarbeiter, die im Dreischichtbetrieb täglich zwischen
zehn und 15 Tonnen Dünnblech verarbeiten. Eine hohe Teilevarianz
bei Stückzahlen von eins bis 1 000 sowie ein hoher Termindruck
sind für ihn Alltag. Zu den Kunden gehören nicht nur
unterschiedliche Bereiche des eigenen Unternehmens, sondern
auch externe Betriebe, die Merz als Jobshop bedient.
BLECHFERTIGUNG ZUKUNFTSFÄHIG MACHEN
„Um dieses Pensum zu bewältigen, muss in der Fertigung alles
rund laufen und das tat es bis vor ein paar Jahren nicht“, erzählt
Ungerer und ergänzt. „Da haben wir pro Tag nur drei Tonnen
Blech verarbeitet und waren von Transparenz weit entfernt. Um
unsere Blechfertigung zukunftsfähig zu machen, waren umfassende
Automatisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen
zwingend notwendig.“ Viele schwören darauf, Veränderungen
Schritt für Schritt vorzunehmen, speziell wenn es um die Automatisierung
und Digitalisierung von Fertigungsprozessen geht.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 23
PRODUCTION EXCELLENCE
01
01 Ein gutes Team: Der Trumpf-Vertriebsbeauftragte
Uwe Roll (links) hat Tim Ungerer (rechts) und Stefan Pollanka
(Mitte) von Merz während des kompletten Automatisierungsund
Digitalisierungsprozesses begleitet
02 Die Mitarbeiter waren von Anfang an mit im Boot. „Das
war wichtig und richtig, um eine so umfangreiche Umstellung
in diesem Tempo umzusetzen“, erklärt Tim Ungerer
02
Das sieht Tim Ungerer anders. Der Leiter Produktmanagement
Blechtechnik ist ein begeisterungsfähiger Macher und wenn er
einmal einen Plan gefasst hat, zieht er ihn durch.
AUTOMATISIERUNG SCHAFFT ORDNUNG
Zur Planung des umfangreichen Projekts holte sich Ungerer
Unterstützung von Trumpf. „Sie haben mit geballter Kompetenz
meine komplette Fertigung analysiert und mir ein wirklich tolles
Konzept vorgelegt“, erklärt er. Das und Ungerers Hartnäckigkeit
überzeugten schließlich auch die PCE-Gesellschafter. 2017 investierte
Merz zunächst in mehrere automatisierte Laser- und Stanz-
Kombimaschinen von Trumpf. „Wir hatten bis dahin keine nennenswerte
Automatisierung“, sagt Ungerer. „Es gab drei Gabelstaplerfahrer
und drei bis vier Mitarbeiter, die fertige Teile von
den Lasermaschinen entnommen haben. Es war nicht unbedingt
chaotisch, aber geregelte Prozesse sehen anders aus.“
Die neuen Maschinen wurden so in der Fertigungshalle aufgestellt,
dass sie sich nachträglich an ein neues vollautomatisiertes
Stopa-Lager mit 400 Stellplätzen anbinden ließen. Dieses folgte
zwölf Monate später und begeisterte Ungerer vom ersten Tag an:
„Das Hochregallager war ein Meilenstein. Es macht uns viel flexibler.
Wenn früher ein Mitarbeiter ausgefallen ist, war das eine
echte organisatorische Herausforderung. Jetzt werden die
Maschinen komplett mannlos mit Material versorgt. Unsere Produktion
hat sich dadurch enorm beschleunigt und die Abläufe
sind deutlich ruhiger geworden.“
NEUE SOFTWARE FÜR TRANSPARENTE
PROZESSE
Das wünschte sich Tim Ungerer auch für alle anderen Prozesse in
seiner Produktion. Mit der Einführung der Fertigungssteuerungssoftware
Oseon von Trumpf wollte er auch auf der Fläche geordnete
Materialflüsse und effiziente, transparente Abläufe sicherstellen.
Merz arbeitete bis dato mit einem in die Jahre gekommenen
ERP-System. Der Fertigungsprozess war für Ungerer weitestgehend
eine Blackbox, wie er zugibt: „Wo und auf welchem Stand
ein Auftrag war und wo sich die Halbfertigteile jeweils befanden,
ließ sich nicht so einfach feststellen. Auch wie lange ein Arbeitsschritt,
also beispielsweise das Rüsten einer Maschine dauert,
konnten wir nicht genau sagen. Alles in allem war die Situation
für mich extrem unbefriedigend.“
Deshalb macht Ungerer auch mit Oseon keine halben Sachen.
Sein Ziel war ein nahtloser Material- und Informationsfluss entlang
der gesamten Produktionskette. Er entschied sich daher für
ein umfangreiches Paket – von der Arbeitsvorbereitung und Produktionsplanung
über die automatisierte Programmierung von
Aufträgen mit der Software TruTops Boost bis hin zur digitalen
Meldung, dass ein Auftrag fertiggestellt ist. Jeder Arbeitsplatz
wurde mit Tablets ausgestattet und jeder Arbeitsschritt wird seitdem
via App vom Anfang bis zum Ende registriert. „Der mobile
Zugriff auf alle Informationen erleichtert allen Mitarbeitenden
den Alltag. Und jederzeit auf Knopfdruck zu wissen, wo ein Auftrag
steht und wann er fertiggestellt ist, ist ein Traum für jeden
Produktionsleiter“, freut sich Ungerer.
Bis alles reibungslos funktionierte, wuchs ihm und seinen
Mitarbeitern zwar das ein oder andere graue Haar, aber rückblickend,
so Ungerer, habe es sich gelohnt. Die Abläufe seien
transparenter geworden und durch Oseon habe er auch
FLIESSEND FERTIGEN MIT OSEON
Mit Oseon, einer übergreifenden Softwarelösung zur Fertigungs- und Materialflusssteuerung, die Anwender rollenspezifisch
unterstützt und ihre Prozesse durchgängig und transparent abbildet, überblicken Blechfertiger ihre Prozesse und eröffnen
sich Wachstums- und Einsparpotenziale. Informationen entstehen an vielen Stellen in der Fertigung. Die Software Oseon
sorgt dafür, dass benutzerspezifisch alle relevanten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstehen.
Dafür kombiniert die Software die Fertigungssteuerung der Prozesskette Blech mit den Vorteilen eines Logistiksystems.
Für eine einfache Integration vorhandener Anlagen, Automatisierungen und Systeme sorgen Standardschnittstellen.
Das Ergebnis ist ein nahtloser Informationsfluss entlang der gesamten Produktionskette.
bit.ly/trumpf-oseon-fertigungssteuerung
24 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE
03 Das vollautomatisierte Stopa-Lager mit
400 Stellplätzen ist eine wichtige Komponente der
umfangreichen Automatisierungsmaßnahmen
04 An jedem Arbeitsplatz registrieren die
Mitarbeitenden jeden Arbeitsschritt vom Anfang bis
zum Ende auf Tablets in einer App; der mobile Zugriff
auf alle Informationen erleichtert den Arbeitsalltag
und bringt Transparenz in die Abläufe
03
05 In der Blechfertigung verarbeitet Merz im
Dreischichtbetrieb täglich zwischen zehn und 15 Tonnen
Dünnblech; hohe Teilevarianz bei Stückzahlen von eins bis
1 000 sowie hoher Termindruck sind Herausforderungen,
die zum Arbeitsalltag gehören
Flaschenhälse in der Fertigung aufgedeckt, die bisher ausbremsend
wirkten. „Bei uns war das beispielsweise beim Biegen der
Fall. Mit Oseon haben wir die Möglichkeit, sogenannte Biegepools
zu verwalten. Dort sind alle Biegeaufträge gesammelt und
ich kann jedem Bieger über mehrere Wochen hinweg Arbeitsvorräte
zuweisen. Das macht diesen Arbeitsschritt viel planbarer.“
Begeistert ist Ungerer auch von der Menge an Informationen,
die Oseon liefert: „Ich habe jederzeit den Überblick über die Maschinenverfügbarkeit
und werde über Maschinenstillstände informiert.
Das hilft mir, meine Fertigung kontinuierlich zu optimieren.“
STILLSTAND? FEHLANZEIGE!
04
05
EXPONENTIELL ANSTEIGENDE
ERFOLGSKURVE
Wer behauptet, die Einführung einer neuen
Fertigungssteuerung sei einfach, sagt nicht die
Wahrheit. Alle Prozesse verändern sich. Wir
mussten komplett umdenken. Aber nach sechs
Monaten Zähne zusammenbeißen stieg die
Erfolgskurve von Woche zu Woche exponentiell an.
Heute verarbeiten wir drei Mal mehr Blech am Tag
als früher und das mit der Hälfte der Mannschaft.
Tim Ungerer, Leiter Produktmanagement Blechtechnik,
Merz GmbH
Inzwischen ist etwas Ruhe eingekehrt in der Blechfertigung bei
Merz. „Vor der Produktionshalle habe ich zwar immer noch einen
Parkplatz für die Trumpf-Spezialisten reserviert, aber mittlerweile
kommen meine Mitarbeiter mit den neuen Abläufen und
Programmen gut zurecht und freuen sich, dass vieles einfacher
und alles überschaubarer geworden ist“, erzählt Ungerer schmunzelnd.
Abgeschreckt hat ihn die turbulente Einführung von
Oseon keineswegs – im Gegenteil. „Mir ist klar, dass Trumpf solche
Projekte in der Regel in kleinen Schritten umsetzt. Dann läuft
so eine Umstellung sicher ruhiger ab“, gibt Ungerer zu und fährt
augenzwinkernd fort. „Aber wir sind eben Hardcore-User. Wir
wollten das komplette Paket in ganz kurzer Zeit, und das war
auch für Trumpf eine neue Erfahrung.“
Bilder: Trumpf
www.trumpf.com
AUTORIN
Sabrina Schilling, Trumpf Group Communications,
Trumpf SE + Co. KG, Ditzingen
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 25
SMART PRODUCTION
01
02
01 Die Prüfmaschine
ermöglicht präzise
Elastizitätsmessungen
an Kaffeebohnen
02 Dr. Hans G. Severin
und Prof. Dr. Ing. Bernd
Lindemann vor einem
der Versuchsröster der
Hochschule Geisenheim
PRÜFMASCHINE UNTERSTÜTZT DIE RÖSTFORTSCHRITTSBESTIMMUNG
KAFFEEBOHNEN PERFEKT GERÖSTET?
Um den Röstfortschritt von Kaffeebohnen
präzise zu bestimmen, führt das Institut für
Lebensmittelsicherheit der Hochschule Geisenheim
mit einer Prüfmaschine von ZwickRoell
Elastizitätsmessungen durch. Die Wissenschaftler
erlangen so wertvolle Erkenntnisse
über die Qualität und den Röstgrad der Bohnen,
wodurch Ausschuss aufgrund schlechter
Qualität vermieden werden kann.
Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken weltweit, und
der richtige Röstgrad ist entscheidend für den optimalen
Geschmack. Am Institut für Lebensmittelsicherheit der
Hochschule Geisenheim untersuchen Forscher unter der
Leitung von Dr. Hans G. Severin die mechanischen und elastischen
Eigenschaften von Kaffeebohnen zu Beginn und während
des Röstprozesses, um den Fortschritt der Röstung auch im
Bohneninneren zu erfassen. Hierbei kommt die Prüfmaschine
zwickiLine Z5.0 von ZwickRoell zum Einsatz. Die Hochschule
bearbeitet das Projekt gemeinsam mit der Firma Probat, einem
führenden Hersteller von Kaffeeröstanlagen.
AUF EINEN BLICK
n Präzise Elastizitätsmessungen: Prüfmaschien zwicki-
Line Z5.0 unterstützt die Röstfortschrittsbestimmung.
n Automatisierte Prozesskontrolle: verbesserte Qualität
durch Inline-Überwachung der Kaffeebohnen.
n Effizienzsteigerung: Ausschuss und Qualitätsprobleme
werden reduziert.
Eine große Herausforderung für die Wissenschaftler bestand darin,
die Eigenschaften der Kaffeebohne zu messen, die durch ihre
heterogene Struktur und variierende Größe schwer zu normieren
ist. Mit der zwickiLine, einer einfach zu bedienenden Einsäulen-
Prüfmaschine, konnten die Forscher dennoch präzise Elastizitätsmessungen
durchführen. Dabei werden hauptsächlich Veränderungen
der Farbe und der mechanisch-elastischen Eigenschaften
von Kaffeebohnen während der Röstung inline, also innerhalb
der Maschine und während des Röstens, aufgezeichnet.
Die Farbe der Bohnen gibt den oberflächlichen Röstfortschritt
wieder. Informationen zum Bohneninneren und damit der
Durchröstung liefert ihre Elastizität, die sich während der Röstung
verändert und über Schallmessungen unter Nutzung von
künstlicher Intelligenz ermittelt wird. Die Brücke zwischen dem
Schallsignal und den elastischen Eigenschaften schlagen die
Elastizitätsmessungen an Bohnen unterschiedlicher Behandlung
und Röstgrade.
VIELZAHL VON MESSUNGEN ERFORDERLICH
„ZwickRoell verfügt über modernste und – vor allem – automatisierte
Prüfverfahren mit komfortablen Auswertetools. Da es sich
beim Kaffee um ein Naturprodukt mit großer Streubreite der
Eigenschaften handelt, ist eine Vielzahl von Messungen erforderlich,
um ein statistisch relevantes Resultat zu erhalten. Die hohe
Messfrequenz lässt die Methode geeignet erscheinen, um sie auch
für die Prozesskontrolle einzusetzen“, erklärt Dr. Hans G. Severin.
Die Inline-Prozesskontrolle der Hochschule Geisenheim ermöglicht
eine genauere Überwachung der tatsächlichen Durchröstung
der Kaffeebohnen. Dies führt zu einer Produktion von
Kaffee in der gewünschten sensorischen Qualität – ohne Ausschuss.
Ein weiterer Vorteil: Durch diese präzise Prozessführung
wird zudem der CO 2
-Ausstoß erheblich reduziert.
Bilder: ZwickRoell
www.zwickroell.com
26 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION
MIT SYSTEMBAUKASTEN PRODUKTIONSLINIEN SCHNELL UMRÜSTEN
Der AFP-Systembaukasten von Leantechnik ermöglicht es, Fertigungslinien innerhalb
kürzester Zeit für die Herstellung neuer Produkte umzurüsten. Das AFP-System besteht
aus Längs-, Hub- und Querachsen, die individuell definiert und nach Kundenanforderungen
konfiguriert werden. Mit dem Baukasten lässt sich deshalb nahezu jedes
erdenkliche Positioniersystem konstruieren. Die Basis des Systems bilden lifgo-linear-5.0-
Zahnstangengetriebe, die Rotation in Linearbewegungen umsetzen, besonders belastbar
sind und eine lange Lebensdauer haben. Die lifgo-Getriebe bieten eine Hubkraft von
2000 N und Hubgeschwindigkeiten von bis zu 3 m/s sowie Beschleunigungen von bis zu
50 m/s2. Sie eignen sich für alle Anwendungen, bei denen sowohl eine hohe Querkraftaufnahme
als auch eine exakte Positionierung von Lasten erforderlich ist. Mithilfe des
Systembaukastens können Positioniersysteme mit einer, zwei oder auch drei Achsen konstruiert werden: Im Standard-
Baukasten fährt die Längsachse Hubwege von 60, 150, 300 oder 400 mm, mit der Querachse sind Hübe von 60, 90 und
180 mm ausführbar und die Hubachse ist für Hübe von 60, 90 und 150 mm ausgelegt.
www.leantechnik.com
DIE REICHWEITE VON COBOTS ERHÖHEN
Mit dem neuen Range
Extender von item lassen
sich die Arbeitsbereiche von
Cobots horizontal erweitern.
Die Konstruktion besteht aus
einem standfesten Untergestell,
das sich in der Höhe
anpassen lässt und einer
Lineareinheit KRF, kombiniert
mit der neuen Linearführung KRF. Mithilfe einer Adapterplatte
lassen sich unterschiedliche Cobot-Modelle sicher
auf dem Schlitten befestigen. Die Kombination aus Cobot
und Lineareinheit ermöglicht das Handling von Bauteilen
innerhalb eines größeren Bereichs. Der Roboter bewegt
sich entlang der 7. Achse und erweitert damit seinen
Bewegungsradius. Dabei ist die neue Linearführung
KRF 8 80x40 für große Lasten ausgelegt. So besitzt das
verwindungssteife Führungsprofil aus Aluminium hochfeste
Stahlbahnen. Der Schlitten wird selbst bei hohen
Geschwindigkeiten und damit großer Momentenlast sicher
geführt. Die beiden Linearachsen mit Kreuzrollenführung
erzeugen gemeinsam eine dynamische Arbeitsumgebung
für Cobots mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 m/s.
Der maximale Hub beträgt 5 760 mm und die Wiederholgenauigkeit
liegt bei 0,1 mm. Der Range Extender ist
als konfigurierbare Musterlösung im item Online-Shop
verfügbar und lässt sich schnell und einfach anpassen.
www.item24.com
BESONDERS KOMPAKTER
HOCHGESCHWINDIGKEITSROBOTER
Schneider Electric erweitert sein Lösungsportfolio für die
Industrieautomation um den äußerst kompakten Hochgeschwindigkeitsroboter
Lexium Scara. Dabei handelt es sich um
einen horizontalen Gelenkarmroboter mit schnellen und
präzisen Bewegungen sowie kompakter Bauweise. Typische
Anwendungen sind Fertigungs- und Montageprozesse, das
Be- und Entladen von Maschinen, Pick-and-Place-Aufgaben,
Verpackungsvorgänge oder die Materialhandhabung.
Zu den Besonderheiten des
neuen Roboters zählt, dass Antriebe und
Elektronik bereits direkt im Robotergehäuse
integriert sind. Damit benötigt er
laut Schneider Electric rund 40 % weniger
Platz als vergleichbare Scara-Roboter.
Hinzu kommt, dass er einen um circa 40 %
längeren Z-Hub aufweist als vergleichbare
Modelle. In Verbindung mit dem
maximalen Radius des Roboterarms von
700 mm steht damit ein weitläufiger Arbeitsbereich zur Verfügung.
Lexium Scara ist in die Simulationssoftware EcoStruxure
Machine Expert Twin integriert. Mit dieser Software ist es
möglich, einen digitalen Zwilling von Maschinen und ganzen
Anlagen zu erstellen, mit dessen Hilfe auch der Einsatz des
neuen Roboters detailliert getestet und virtuell optimiert
werden kann.
www.se.com/de
ASSISTENZSYSTEM ERÖFFNET NEUE MÖGLICHKEITEN
MiniTec hat unter der Bezeichnung Smart-Assist ein Werkerassistenzsystem im Portfolio, das
Unternehmen völlig neue Möglichkeiten der interaktiven Mitarbeiterunterstützung eröffnen soll.
Das System sorgt sowohl im Bereich der Montage als auch beim Verpacken in Lager und Versand
für ein schnelleres Erlernen von Abläufen und für eine individuelle Unterstützung während der
Arbeit. Es führt den Werker Schritt für Schritt durch den Arbeitsprozess, indem die jeweils erforderlichen
Tätigkeiten mit Hilfe von Texten, Grafiken oder Fotos am Bildschirm angezeigt werden.
Dabei gibt es verschiedene Optionen zur Prozessunterstützung und Interaktion, denn das System ist modular aufgebaut. Eine
Besonderheit ist der intuitiv bedienbare Editor MiniTec SmartEdi. Mit ihm können Anwender die jeweiligen Arbeitsanleitungen
selbst erstellen.
www.minitec.de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 27
BETRIEBSTECHNIK
01
MEHR ALS NUR EIN TEILELIEFERANT
VOM C-TEILE-SPEZIALISTEN
ZUM VOLLSORTIMENTER
Die Dresselhaus Gruppe hat den Schritt vom reinen C-Teile-Spezialisten
zum Vollsortimenter für Kunden und Partner aus Industrie und Handel
vollzogen. Mit über 40 000 neuen Produkten in zwölf Warengruppen
hat das Unternehmen sein bewährtes C-Teile-Portfolio um das neue Sortiment
Werkzeug & Technik ergänzt. Auch das hocheffiziente Kanban-System wird
fortlaufend weiterentwickelt – es bietet Industriekunden eine Intralogistik für
C-Teile und andere Waren ganz auf Höhe der Zeit.
28 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
01 Die Basismodule des Direkt RFID Kanban Systems
von Dresselhaus auf einen Blick – Direktregal mit
-matten, -behältern und -etiketten, am Regal montiert
die Direktsteuerung (rechts) und eine -postbox
02 Über 40 000 Produkte umfasst das neue Dresselhaus-
Sortiment Werkzeug & Technik, mit zwölf Produktkategorien
wie Handwerkzeuge, Spanntechnik, Löten und Schweißen,
Arbeitsschutz und vielen weiteren
Das Direkt RFID Kanban System von Dresselhaus erweitert
das vielfach bewährte Kanban-Prinzip durch die
Nutzung der RFID-Technologie für alle integrierten
Module. Auf diese Weise lassen sich so gut wie alle
Abläufe vollständig automatisieren und auch beschleunigen.
„Daraus ergibt sich neben der Kostenersparnis eine ganze Reihe
weiterer Vorteile“, erläutert Arne Welenz, Bereichleiter SME bei
Dresselhaus. „Alle Bestellungen und Nachschubanforderungen
sind jederzeit transparent, die weitgehende Automatisierung entlastet
das Personal vor allem in Zeiten mit hoher Bestellfrequenz,
rechtzeitiger Nachschub von DIN- und Normteilen sichert eine
unterbrechungsfreie Fertigung.“
02
DIE MODULE UND IHRE FUNKTIONSWEISE
Basiselemente des Direkt-Kanban-Systems sind das Regal mit
RFID-Matten, die Behälter und die Etiketten mit der Steuerung
als Interface. In diesem RFID-Bahnhof werden die C-Teile vorgehalten,
bis sie in der Produktion benötigt werden. Jede Behälterbewegung
wird per Software erfasst und im Dresselhaus Direktportal
dokumentiert. Damit erhält der Kunde online jederzeit
Auskunft über den Status seines Systems, inklusive Regalvisualisierung
in Echtzeit. Basierend auf diesen Daten werden alle Artikel
verbrauchsnah disponiert, Bestände optimiert und Statistikdaten
aktualisiert. Die Aus- und Anlieferung erfolgt just-in-time
direkt an die Fertigungslinie.
Für die Bedarfsübermittlung stehen RFID-Boxen für leere
Direktbehälter, RFID-Regalmatten und -Lesegeräte zur Verfügung.
Die Lesegeräte erkennen die Behälter per passivem RFID-
Transponder, der Daten an das Dresselhaus-ERP übermittelt. Auf
diese Weise veranlasst jeder Behälter eigenständig die Nachschubversorgung.
Die Teileversorgung passt sich sinkenden Fertigungsmengen
oder Ruhezeiten automatisch an: Dieses Vorgehen
optimiert Bestellprozesse, vermeidet unnötige Lagerbestände,
spart kostbare Produktionsfläche und senkt laufende Kosten.
FORTLAUFENDE ERGÄNZUNG,
VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN
Das modulare Direkt-System wird fortlaufend weiterentwickelt
und ergänzt. Das Zusammenspiel der Module macht dieses
Kanban-System für unterschiedlichste Branchen zur perfekt
„DIE MEHRWERTMACHER“
Die Dresselhaus Gruppe gehört europaweit zu den
führenden C-Teile-Spezialisten mit Schwerpunkten im
Bereich Befestigungstechnik, Verbindungselemente,
Sonder- und Zeichnungsteile sowie Artikel für die Produktion
und Instandhaltung. Unter dem Markenversprechen
„Die Mehrwertmacher“ engagieren sich 700 Mitarbeitende
täglich für die Kunden im In- und Ausland. Partner und
Kunden von Dresselhaus schätzen das umfassende
Know-how im C-Teile-Management, die innovativen
Logistikservices und individuellen Kanban-Lösungen.
passenden Lösung für die Intralogistik der Zukunft. Und das
nicht allein für DIN- und Normteile: Seit Oktober 2023 hat
Dresselhaus sein Angebot für Industrie und Handel um über
40 000 neue Produkte und Sortimente erweitert. „Damit haben
wir uns vom reinen C-Teile-Spezialisten zum Komplettanbieter
für Industrie und Handel entwickelt und kommen den Wünschen
unserer Kunden entgegen: Sie verlangen immer mehr Komplettlösungen
aus nur einer Hand“, so Stephan Pertschy.
WERKZEUG & TECHNIK – NEUES SORTIMENT
ERGÄNZT DIN- UND NORMTEILE
Das neue Sortiment bietet in zwölf Warengruppen ein allumfassendes
Angebot von Artikeln für Arbeitsschutz bis Zerspanung.
Es enthält hochwertige Profi-Tools namhafter Hersteller,
Verbrauchsmaterialien, chemische Produkte wie z.B. technische
Sprays, Schmier- und Reinigungsmittel, Arbeitskleidung und
vieles weitere mehr. Zu den zwölf Produktkategorien zählen
Handwerkzeuge, Schraubwerkzeuge, Oberflächentechnik,
Spanntechnik, Löten und Schweißen, Messtechnik oder Bau-
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 29
BETRIEBSTECHNIK
03
03 C-Teile von Dresselhaus sind der Markenkern der „Mehrwertmacher“
– das aktuelle Sortiment ist im aktuellen Katalog enthalten;
für Sonder- und Zeichnungsteile bietet Dresselhaus eine praktisch
unbegrenzte Vielfalt inklusive umfassendem Service
04 Bei Elverdissen Packing sorgen engagierte Mitarbeiter mit
großem Know-how dafür, dass jedes Produkt von Dresselhaus in
den richtigen Karton sowie in die richtige Tüte kommt – inklusive
Etikett und mit dem Aufdruck, den sich der Kunde wünscht
04
geräte. Die Kategorie Technischer Handel umfasst Produkte aus
den Bereichen Schlauchtechnik, Armaturentechnik, Wartungstechnik,
Gummi- und Dichtungstechnik oder Drucklufttechnik.
Mit dabei sind diverse Montage-Tapes und bewährte Allzweck-
Schmiermittel, namhafte Hersteller bürgen auch hier für
herausragende Qualität.
DIN- UND NORMTEILE – DER MARKENKERN
Auch in Sachen C-Teile sorgen konsequente Weiterentwicklungen
und Erweiterungen dafür, dass das Warenangebot aktuell
und auf der Höhe der technischen Entwicklung bleibt. Dass dem
so ist, hat ein kürzlich erfolgter Produkttest ergeben, den die
unabhängige Prüfstelle HFB Engineering aus Leipzig durchgeführt
hat; einerseits mit Verfahren nach DIN EN 14592, andererseits
mit anwendungstechnischen Prüfungen, die sich an den
Normen orientieren. Getestet wurden Schrauben von Dresselhaus
im Vergleich zu denen von fünf Marktbegleitern, die sich in
gleich fünf Kategorien (Fließmoment, Ausziehparameter, Zugtragfähigkeit,
Bruchdrehmoment und Einschraubdrehmoment
als führend erwiesen. Der Test belegt eindrucksvoll die hohe
Qualität der Dresselhaus-Schrauben in Bezug auf Material,
Handling und Fixierungskraft.
SONDER- UND ZEICHNUNGSTEILE
Eine besondere Kategorie der C-Teilen bilden die Sonder- und
Zeichnungsteile – Speziallösungen für Kunden, die vor besonderen
Herausforderungen stehen und Lösungen brauchen, die
nicht im Standardprogramm zu finden sind. Hier liefert Dresselhaus
genau die Art von Befestigung, die gebraucht wird – aus
allen gängigen Werkstoffen, in allen Größen.
Nicht nur die Qualität der Produkte, auch der Service rund um
Sonder- und Zeichnungsteile ist Mehrwert auf höchstem Niveau.
Auf Wunsch beraten die Experten des C-Teile-Spezialisten schon
in der Entwicklungsphase und erstellen per CAD anhand der
Kundenvorgaben oder auch Mustern technische 3D-Zeichnungen
für die Produktion und Qualitätskontrolle. Ein PLM-System
stellt sicher, dass alle produktspezifischen Daten dokumentiert
und archiviert werden können – damit bleibt der Teile-Lebenslauf
jederzeit nachvollziehbar.
VERPACKEN UND KONFEKTIONIEREN –
TEIL DER ERFOLGSSTRATEGIE
Auch bei den weiteren und letzten Schritten wie Konfektionieren,
Beschriften und Versand können sich Kunden mit ihren individuellen
Wünschen auf die Expertise von Dresselhaus verlassen – so
z.B. auf den internen Dienstleister Elverdissen Packing. Nahe der
Dresselhaus-Zentrale mit dem neuen Logistik-Hub in Herford
kommen in Elverdissen jeden Monat bis zu 20 Millionen Einzelartikel
buchstäblich in die Tüte, inklusive des passenden, oft
nach Kundenwünschen erstellten Etiketts.
Trotz weitgehender Automatisierung erfolgen einige Arbeitsschritte
noch in Handarbeit – immer mit großer Erfahrung.
Neben der üblichen Handelsware, die Dresselhaus vertreibt, werden
auch spezielle, individuelle Verpackungen in hoher Qualität
konfektioniert, PE-Beutel oder auch Kartonage: ein weiterer
Mehrwert im Produktportfolio. Dresselhaus bietet unter anderem
Beipacks für Industrieverpackungen, fertige Verkaufsverpackungen
und Vorpacks zum weiteren Handling in der Fertigung
an. Die Verpackung in Eigenregie ist überaus sinnvoll,
denn auch bei den speziellen Lösungen kann Dresselhaus seine
Produkte effizienter und schneller als andere Hersteller konfektionieren
und dem Kunden liefern. Nicht zuletzt ermöglicht die
regionale Nähe zu den Abnehmern kurze Lieferketten und
schnelle Reaktionszeiten – alles binnen höchstens 48 Stunden ab
Bestellungseingang, sehr oft auch deutlich früher. Ein weiterer
Mehrwert für Dresselhaus-Kunden.
Bilder: Dresselhaus
www.dresselhaus.de
AUTOR
Stephan Pertschy, Chief Sales & Marketing
Officer (CSMO), Joseph Dresselhaus
GmbH & Co. KG, Herford
ZUSATZINHALTE IM NETZ
dresselhaus.de/service/dresselhaus-direkt
dresselhaus.de/service/mehrwertplattform
30 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
FLEXIBEL EINSETZBARE LICHTGITTER UND -VORHÄNGE
Schmersal bringt neue Ausführungen von Sicherheitslichtvorhängen und Sicherheitslichtgittern
der Baureihen SLC440COM-H/SLG440COM-H auf den Markt.
Mit Reichweiten von bis zu 30 bzw. 60 Metern bieten sie zuverlässigen Hand- oder
Körperschutz und ermöglichen so eine Überwachung über große Entfernungen
mit minimalem Installationsaufwand. Zusätzlich verfügen die Sicherheitslichtvorhänge
und -gitter über eine Bluetooth-LE-Schnittstelle, die mit der von
Schmersal entwickelten App „SLC Assist“ eine Statusmeldung der Geräte abbildet
und umfassende Diagnosedaten liefert. Die neue Version der „SLC Assist“-App bietet jetzt noch mehr Funktionalität,
unter anderem kann mithilfe der App nun auch der erforderliche Sicherheitsabstand zur Gefahrstelle berechnet
werden. Sicherheitslichtvorhänge und -gitter der Baureihen SLC440COM/SLG440COM sichern Gefahrenstellen und
-bereiche in unterschiedlichen Anwendungen wie beispielsweise Pressen, Roboterzellen oder Palettieranlagen ab.
Die neuen Versionen können aufgrund der erhöhten Reichweiten nun auch zur zuverlässigen Absicherung von sehr
weitläufigen Produktionsanlagen oder Förderstrecken eingesetzt werden. Mithilfe von Umlenkspiegeln können außerdem
ganze Bereiche mit nur einem Sicherheitslichtvorhang oder -gitter abgesichert und überwacht werden.
www.schmersal.com
EINFACHE PCF-BERECHNUNG FÜR KMU
Fred, das smarte
Tool zur Footprint
REDuction, wächst
und erweitert sein
Einsatzspektrum.
Neu sind Branchenmodule
für Massivumformung,
Gießereien,
Kunststoffverarbeitung, Federn-, Schrauben-,
Eisen- und Stahldrahtindustrie. Weitere Branchenmodule
für Oberflächentechnik, Blechumformung, Drehereien,
Werkzeugindustrie und Drahtwebereien sollen folgen.
Fred ermöglicht so wesentlich mehr Unternehmen
maßgeschneiderte Berechnungen ihres Product Carbon
Footprints (PCF). Zusätzlich kalkuliert das Tool den Corporate
Carbon Footprint (CCF) für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
gemäß den Richtlinien CSRD und CSDDD.
Fred ist flexibel, einfach bedienbar, effizient und sicher.
Das Tool optimiert die Prozesse mittelständischer Unternehmen
und unterstützt sie beim Erreichen von Klimazielen.
Stärken von Fred sind seine gezielte Entwicklung
für die mittelständische Industrie und seine Fähigkeit,
maßgeschneiderte PCF-Berechnungen bereitzustellen.
Fred arbeitet mit einer validierten Methodik nach ISO
14067 (PCF) und ISO 14064-1 (CCF). Für Interessierte
steht Fred als Demo-Version zur Verfügung.
www.fred-footprint.de
RESTEBÖRSE FÜR LEITUNGEN SCHONT
BUDGET UND UMWELT
igus bietet Kunden beim Kauf von Leitungen aus dem chainflex-
Sortiment die Möglichkeit, Kosten zu sparen und gleichzeitig die
Umwelt zu schonen: Dank der Restebörse im Online-Shop können
sie Restlängen von chainflex-Leitungen 50 Prozent günstiger
erwerben. Diese Zero-Waste-Maßnahme trägt dazu bei, Abfälle zu
vermeiden und die Nachhaltigkeit
des Unternehmens
zu stärken. „Durch das
zentimetergenaue Zuschneiden
verschiedener Leitungslängen
für unsere Kunden
entstehen oft Restlängen
auf den Trommeln zwischen
zehn und 50 Metern“, sagt Rainer Rössel, Geschäftsbereichsleiter
chainflex Leitungen bei igus. Diese Restmengen zu lagern, würde
angesichts der über 1350 Leitungstypen im Sortiment zu viel
Lagerplatz beanspruchen. Sie zu verschrotten, wäre ökologisch
nicht tragbar, und auch ein frühzeitiges Recycling vor der Nutzung
ist nicht nachhaltig. „Wir haben deshalb beschlossen, die Leitungsreste
zu reduzierten Preisen in einer Restebörse anzubieten, die
in unseren Online-Shop für chainflex-Leitungen integriert ist.“
Kunden können im Shop für jeden Leitungstyp auf einen Blick
sehen, ob ein Restbestand verfügbar ist, und diesen mit einem
Rabatt von 50 Prozent kaufen. Einzig ein Zuschnitt ist bei den
Resten nicht mehr möglich.
www.igus.de
LED-EINBAULEUCHTE JETZT AUCH ALS SMARTE TOUCH-VERSION
Die erfolgreiche MC-Produktfamilie von Werma bietet bis zu sieben Farben in nur einer Leuchte.
Die Serie ist in zwei unterschiedlichen Größen und wahlweise mit oder ohne zusätzliche
Akustik erhältlich. Dank der hohen Schutzart IP69K und der UL-Zulassung für den US-Markt
kann die MC-Leuchtenreihe auch unter extremen Bedingungen weltweit eingesetzt werden.
Die Leuchten sind nicht nur rundum gut und eindeutig sichtbar, sondern bieten auch eine
lange Lebensdauer von bis zu 50 000 Stunden und sind damit besonders wartungsfreundlich.
Seit kurzem ist die Serie MC55 zusätzlich als Touch-Version mit smarten Funktionen verfügbar. Die zwei neuen Modelle MC55
Touch und MC55 Touch Smart bieten zusätzliche, smarte Funktionen wie Zustandswechsel per Berührung, Quittierung und
zeitbasierte Eskalationsmodi. Dies sorgt für noch mehr Flexibilität und smarte Lösungen für industrielle Anwendungen.
www.werma.com
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 31
BETRIEBSTECHNIK
EFFIZIENTER UND ERGONOMISCHER
PRODUZIEREN MIT HUB- UND WENDETISCHEN
SCHWERE
BLECHBAUTEILE
EINFACH BEWEGEN
UND WENDEN
Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern
und die Produktion effizienter zu gestalten,
setzt Igusta Blechtechnik auf spezielle
Hubtische und Wendevorrichtungen. Die
maßgeschneiderten Lösungen verbessern nicht
nur die Arbeitsabläufe, sondern tragen auch
zum schonenden Umgang mit den teils
empfindlichen Werkstücken bei.
01 Der Hubtisch H 600, hier mit Torsten Schneider, transportiert
schwere Blechbaugruppen schnell und einfach und beschleunigt
somit den Arbeitsprozess; dank der stufenlosen Verstellmöglichkeit
kann er die exakte Höhe der Biegemaschine erreichen
Die Igusta Blechtechnik GmbH aus dem thüringischen
Schwallungen ist seit fast drei Jahrzehnten ein verlässlicher
Partner im Bereich industrieller Schall- und
Laserschutzlösungen. Mit Innovationsfreude, höchster
Präzision und einem kompromisslosen Qualitätsanspruch hat
sich das Unternehmen als führender Anbieter etabliert. Mit
maßgeschneiderten Schallschutz- und Laserschutzkabinen
sowie Sonderanfertigungen pflegt Igusta langjährige Geschäftsbeziehungen
und bedient Kunden aus den unterschiedlichsten
Industriezweigen.
Dabei spielt neben der Zufriedenheit der Kunden auch das
Wohlbefinden der eigenen Mitarbeiter eine zentrale Rolle, wie
Fertigungsleiter Benjamin Wiegand bestätigt: „Mit den neuen
Hubtischen der Firma Barth können wir unsere Werkstücke viel
leichter bewegen und wenden. Das schont nicht nur die Oberflächen
unserer Produkte, sondern auch die Gesundheit unserer
Mitarbeiter. Vor allem unsere älteren, sehr erfahrenen Mitarbeiter
bleiben uns so länger und gesünder erhalten. Aber auch
alle anderen Kollegen in der Produktion sind von der einfachen
Bedienung und Leichtgängigkeit der Hubtische begeistert.“
HUBTISCHE FÜR DIE
STANZ- UND BIEGEABTEILUNG
In der Stanz- und Biegeabteilung setzt Igusta auf einen Hubtisch
vom Typ H 600 von Barth, der mit einer Hubkraft von bis
zu 600 kg und einem massiven Rahmen eine hohe Stabilität
und Standfestigkeit bietet. Dies ist besonders beim Transport
und der Bearbeitung schwerer Blechbaugruppen von Vorteil.
Bei der Höhenverstellung solcher Baugruppen schaltet die Fußpumpe
des Hubtisches automatisch auf Lasthub um, was den
manuellen Pumpvorgang für den jeweiligen Mitarbeiter enorm
erleichtert.
Die Einführung der Hubtische hat bei Igusta den Arbeitsalltag
spürbar verbessert. Torsten Schneider, ein erfahrener Mitarbeiter
in der Produktion, erklärt: „Früher haben wir Paletten gestapelt,
um eine angenehme Arbeitshöhe zu erreichen. Die stufenlos einstellbaren
Hubtische sind eine enorme Erleichterung. Sie lassen
sich schnell und einfach zur nächsten Station bewegen, was
unsere Arbeitsprozesse erheblich beschleunigt.“
DIE EINFÜHRUNG DER
HUB- UND WENDETISCHE HAT
BEI IGUSTA DEN ARBEITSALLTAG
SPÜRBAR VERBESSERT
MASSGESCHNEIDERTE WENDEVORRICHTUNGEN
UNTERSTÜTZEN DIE MONTAGE
Neben den Hubtischen, die vor allem für den Transport und die
Bearbeitung der schweren Blechbaugruppen unverzichtbar sind,
setzt Igusta auch auf maßgeschneiderte Wendevorrichtungen
vom Typ wendoLIFT compact. Wiegand erklärt: „Damit unsere
teils sehr langen Werkstücke sicher transportiert und gewendet
32 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
02
03
02 Der wendoLIFT compact als Sonderlösung für extra lange
Teile: Bequem und ohne Kraftanstrengung kann Julia Friedrich
damit schwere und sperrige Werkstücke wenden
01
03 Fertigungsleiter Benjamin Wiegand: „Mit den
Hub- und Wendetischen von Barth bieten wir hochwertige
und ergonomische Arbeitsplätze an und positionieren uns
als attraktiver Arbeitgeber am Markt.“
werden können, hat Barth besonders lange Sonderanfertigungen
geliefert. Diesen Service wissen unsere Produktionsmitarbeiter
ebenfalls sehr zu schätzen.“
Die Systeme unterstützen die Werker konkret dabei, die schweren
und sperrigen Baugruppen während der Montage zu wenden,
um sie bequem von beiden Seiten bearbeiten zu können. „Dank
des Akkubetriebs ist man nicht durch die Kabellänge eingeschränkt.
Das sorgt für einen guten Arbeitsfluss und spart ebenfalls
Zeit“, lobt Julia Friedrich, während sie ein mittelgroßes
Werkstück mühelos mit einer Hand an der Fernbedienung und
einer Hand am Werkstück wendet.
Die ergonomischen Arbeitsbedingungen, die durch die Hubtische
und Wendevorrichtungen geschaffen wurden, tragen zu
einer effizienteren Produktion bei, reduzieren körperliche Belastungen
und minimieren das Risiko von Arbeitsunfällen.
ARGUMENT AUCH FÜR
FACHKRÄFTE-GEWINNUNG
Die steigende Nachfrage nach Schallschutzlösungen hat dazu
geführt, dass das Unternehmen seine Produktionsfläche in
Schwallungen erweitert. „Insbesondere die Nachfrage nach
unseren Laserschutzlösungen wächst“, freut sich Benjamin
Wiegand. Bei der Erweiterung der Produktionsflächen spielt die
Gestaltung von hochwertigen und ergonomischen Arbeitsplätzen
eine wichtige Rolle, um als attraktiver Arbeitgeber
wahrgenommen zu werden. „Daher suchen wir akut nach zusätzlichem
Personal und auch da sind die Hub- und Wendetische
ein Argument, das gut ankommt. Denn Bewerber legen
mehr und mehr Wert auf einen modernen und ergonomischen
Arbeitsplatz“, so der Fertigungsleiter weiter. Mit den ergonomischen
und maßgeschneiderten Lösungen von Barth ist Igusta
nicht nur in der Lage, die steigende Nachfrage zu bewältigen,
sondern sich auch als attraktiver Arbeitgeber in einem wettbewerbsintensiven
Markt zu positionieren.
Bilder: Barth, Dinah Urban
www.barth-maschinenbau.de
AUTORIN
Dinah Urban,
Fachjournalistin, Berlin
ZUSATZINHALTE IM NETZ
barth-maschinenbau.de/hubtische/
barth-maschinenbau.de/kippen-wenden/
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 33
BETRIEBSTECHNIK
01
ELEKTROSTATISCHE ZENTRAL-ABSAUGANLAGEN BEI EINEM DREHTEILEHERSTELLER
MEHR UMWELTSCHUTZ UND QUALITÄT,
WENIGER KOSTEN
Der Einsatz von Luftfiltertechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner
Produktionsumgebungen. Bei einem Drehteile-Spezialisten wurden daher auf allen
CNC-Mehrspindel-Drehautomaten und sonstigen Dreh- bzw. Schleifmaschinen
elektrostatische Zentral-Absauganlagen eingeführt – und damit nicht nur die
Problemstellungen hinsichtlich Arbeits- und Umweltschutz sowie Qualitätssicherung
umfassend gelöst, sondern auch Kosteneinsparungen in beträchtlicher Höhe erzielt.
Die Heismann Drehtechnik GmbH & Co. KG fertigt Klein-,
Mittel- und Großserien für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche
in der Automobil-, Elektronik-, Schloss-,
Beschlag- und Armaturenindustrie sowie dem Maschinenbau.
Auf diversen konventionellen Fräs-, Bohr- und Drehmaschinen
sowie rund 30 CNC-gesteuerten Index-Mehrspindeldrehautomaten,
CNC-Drehmaschinen vom Typ Index und Traub
sowie CNC- und programmgesteuerten Fräsmaschinen (Hermle)
produzieren die rund 130 Mitarbeiter Losgrößen zwischen 50 000
und 16 Millionen Teilen je Artikel.
Hohe Stückzahlen bei gleichbleibender Qualität, Fertigungsund
Wiederholgenauigkeit sowie effiziente Bearbeitungsmöglichkeiten
auch komplexer Werkstücke – die Vorteile der CNC-
Fertigung liegen auf der Hand. Eine extrem hohe Schnittgeschwindigkeit
führt allerdings auch zu einer Belastung für
Mensch, Maschine und Umwelt: Kühl- und Schmiermittel verdampfen
beim mechanischen Bearbeiten an Werkzeugmaschinen,
feinste Partikel der eingesetzten Öle und Emulsionen verunreinigen
die Atemluft, die Dämpfe schlagen sich in der Produktionshalle
an Anlagen, Wänden und Decken nieder, in die
Luft entwichene Kühl- und Schmiermittel gehen dem Fertigungsprozess
verloren. „Ein untragbarer Zustand gerade für uns als
Zulieferer der Automobilindustrie, in der höchste Produktqualität
und Fertigungstoleranzen sowie null Fehler gefordert sind“, so
Betriebsleiter und Prokurist Hubert Radziej.
Nach einer ausführlichen Bewertung der Maschinensituation
durch Mitarbeiter des Luftfilterexperten ILT entschieden sich die
Verantwortlichen bei Heismann für die Installation von mehreren
Luftfiltergeräten des Unternehmens aus Ruppichteroth. Ausschlaggebend
waren die positiven Referenzaussagen von anderen
ILT-Kunden bezüglich Produkt-, Beratungs- und Servicequalität,
die sich bereits in den ersten Kontakten mit ILT bestätigten.
LEISTUNGSSTARKE ELEKTROSTATISCHE
ABSAUGANLAGEN
Die Fertigungslinien wurden bei Heismann Drehtechnik jeweils
mit einer elektrostatischen Zentral-Absauganlage vom Typ Elofil
ausgestattet: Dabei handelt es sich um ein Luftfiltergerät, das auf
dem Prinzip der elektrostatischen Aufladung der in der Luft enthaltenen
Schadstoffpartikel beruht. In einem Ionisationselement
werden luftgetragene Partikel positiv mit Hochspannung aufgeladen.
Anschließend treffen sie auf das eigentliche Hauptfilterelement
(Kollektor), in dem sich elektrisch entgegengesetzt
gepolte Platten befinden. Durch die elektromagnetischen Kräfte
setzen sich die ionisierten Partikel auf den Kollektorplatten ab,
wobei feste Schadstoffpartikel haften bleiben und flüssige
Bestandteile an den Platten herabfließen.
Die Hauptvorteile der Elofil-Systeme liegen in langen Wartungsintervallen,
den niedrigen Folgekosten im Vergleich zu
34 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
02
01 Die Ionisation und Abscheidung von Schmutzpartikeln
erfolgen in Elofil Elektrofiltern per Vorfilter,
Ionisator, Kollektor und Nachfilter; alle Elemente
sind wiederverwendbar und einfach zu reinigen
02 Die Fertigungslinien wurden bei Heismann
Drehtechnik jeweils mit einer elektrostatischen
Zentral-Absauganlage vom Typ Elofil ausgestattet
Speicherfiltern sowie im hohen Abscheidegrad von bis zu 99,5
Prozent für Ölnebel fast jeder Art im Partikelgrößenbereich
0,1 bis 0,3 µm. In den Elektrofiltern von ILT wird im Ionisationsbereich
zudem die patentierte Dodra-Technologie eingesetzt, die
das Verfahren der elektrostatischen Aufladung noch effizienter
und Elofil damit zu einem der leistungsstärksten elektrostatischen
Luftfiltergeräten macht und den Abscheidegrad der Elektrofilter
– insbesondere bei kleinen Partikeln – im Vergleich zu
anderen marktüblichen Verfahren um bis zu 25 Prozent steigert.
REINE LUFT IN DEN PRODUKTIONSHALLEN
Durch den Einsatz der ILT-Luftfiltertechnik konnte die durchschnittliche
Hallenbelastung von vormals ca. 12 mg Aerosolpartikel
pro m 3 um rund 95 Prozent reduziert werden – damit herrscht
in den beiden rund 6 000 m 2 großen Produktionshallen reine Luft.
Überschüssige Restwärme kann bei Bedarf den Hallen entzogen
und über die Funktion ´Sommer-/Winterbetrieb` zurückgeführt
werden, wodurch sich Kosten für externe Heizsysteme einsparen
lassen. Weitere positive Auswirkungen hat der Abtransport der
Wärme auch auf die Werkzeuge in den Maschinen: reduzierter
Werkzeugverschleiß und stabilere Produktionsprozesse durch
den geringeren Wärmegang der Maschine.
„Da wir den Einsatz von Luftfiltertechnik als wichtigen Bestandteil
unserer Produktionsumgebung sehen, muss der zuverlässige
Betrieb der Anlagen jederzeit gewährleistet sein“, so Hubert Radziej.
Mit der Installation der ersten Absauganlagen wurde daher
auch deren Wartung in die Hände des Herstellers ILT gelegt. Sie
erfolgt im halbjährlichen Rhythmus – ein weiterer Vorteil der
Zentralabsaugung, da die Filteranlagen abseits der Maschinen
gewartet werden und der laufende Betrieb somit nicht beeinträchtigt
wird.
ANLAGENSTEUERUNG NACH DEM 3R-PRINZIP
Die ILT GmbH sieht sich nicht nur als rein produktorientierter
Hersteller industrieller Luftfiltertechnik, sondern stellt auch besonders
die dazu gehörenden Dienstleistungen wie Beratung,
Service oder Wartung in den Vordergrund. Darüber hinaus fließt
die rund 40jährige Expertise in der Prozesslufttechnik auch in die
kontinuierliche Weiterentwicklung der Steuerungs- und Diagnosetechnik
ein. Dem Anwender stehen neue Funktionen zur Verfügung,
die den Betrieb einer Luftfilteranlage weiter verbessern
oder aktuelle Vorschriften und Spezifikationen berücksichtigen.
So wurden die ILT-Absauganlagen bei Heismann mit der digitalen
Steuerungstechnik FILcommand ausgestattet: Das HMI ist
optimal auf die speziellen Anforderungen rund um das Bedienen,
Steuern und Kontrollieren der Luftfilteranlagen abgestimmt. Die
Bedienlogik orientiert sich dabei konsequent am 3R-Prinzip: Die
richtigen Informationen zur richtigen Zeit richtig integriert –
dadurch läuft die Anlage bedarfsgerecht, energieeffizient und
kostensparend.
Mit einer Steuerungslösung und nur einem Interface hat der
Leitstand die gesamte Luftfiltertechnik einfach unter Kontrolle.
ILT-Geschäftsführer Falco Riemer: „FILcommand erfasst sämtliche
Betriebsparameter zentral und unterstützt den Anwender
bei der Planung der Produktion und der Maschinenzeiten – ebenso
einfach wie exakt. Durch die Transparenz im Anlagenüberblick
und die Vereinfachung geplanter Wartungen lässt sich
zudem die Anlagenbereitschaft erhöhen.“
SÄMTLICHE ERWARTUNGEN ERFÜLLT
Sämtliche bei Heismann an die Luftfiltertechnik gestellten Ziele
und Erwartungen wurden erfüllt sowie gesetzliche Vorschriften
exakt umgesetzt: „Durch die ILT-Absauganlagen auf unseren
30 CNC-Mehrspindel-Drehautomaten konnten wir eine Öleinsparung
von etwa 400 Liter pro Woche erreichen. Das Öl fließt
über einen Sammeltank direkt in die Produktion zurück, die eingesparten
Kosten für den Einkauf von Öl und die Reinigungskosten
für Halle und Betriebsmittel liegen bei über 200 Euro pro
Woche“, so Hubert Radziej. Für den Betriebsleiter zählen neben
den monetären Aspekten aber auch und vor allem weitere nicht
konkret quantifizierbare oder messbare Verbesserungen. „Der
Einsatz von effizienter Luftfiltertechnik in unserem Unternehmen
hat neben Qualitäts- und Umweltaspekten auch positive Auswirkungen
etwa auf das Arbeitsumfeld oder den Krankenstand unserer
Mitarbeiter mit sich gebracht.“
Bilder: ILT
www.ilt.eu
AUTOR
Matthias Holzapfel,
Villingen-Schwenningen
ZUSATZINHALTE IM NETZ
www.ilt.eu/produkte/produkt-uebersicht/
elofilr.html
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 35
BETRIEBSTECHNIK
LEISTUNGSSTARKE ABSAUGLÖSUNGEN
SAUBERE LUFT AM ARBEITSPLATZ
Die Absauggeräte und -systeme von AL-KO
Extraction Technology entfernen zuverlässig
Späne, Feinstaub und Schweißrauch aus der
Umgebungsluft und tragen so zu einem
gesunden Arbeitsumfeld bei. Mit einem
umfangreichen Zubehörprogramm und
vielfältigen Optionen bietet das Unternehmen
maßgeschneiderte Lösungen für die jeweiligen
Anforderungen vor Ort. Dies gilt sowohl für
kompakte Baureihen mobiler Reinluftentstauber
und Schweißrauchfilter als auch für stationäre
zentrale Filteranlagen.
Seit mehr als 35 Jahren steht AL-KO Extraction Technology
für maßgeschneiderte Absauglösungen, die exakt auf die
Bedürfnisse und Anforderungen der Anwender angepasst
sind. Die innovativen Lösungen des Unternehmens haben
sich in Industrie und Handwerk bewährt und etabliert. Ob mobiles
Gerät oder stationäre Filteranlage, ob Einzel- oder Mehrplatzabsaugung
oder zum Anschluss an Maschinen, Absaugtischen,
Kabinen und Rohrleitungen – bei AL-KO finden Kunden das
jeweils passend konfigurierte System.
MOBILE LÖSUNGEN ...
Die mobilen Absauganlagen der Baureihe AL-KO Clean Unit sind
mit Absaugleistungen von 2 200 bis 6 000 m3/h erhältlich. Die
Reinluftentstauber AL-KO Clean Unit D sind ideal für industrielle
Prozesse geeignet, bei denen Stäube und grobe Partikel freigesetzt
werden, wie bei der Metall- und Kunststoffbearbeitung
sowie in der Lebensmittel- und Chemieindustrie.
AL-KO-Clean-Unit-DEx-Geräte sind speziell zur Absaugung
und Filtration von Spänen und Stäuben bei der mechanischen
Bearbeitung von Aluminium konzipiert. Ein externes Gutachten
bestätigt die Eignung dieser mobilen Absauganlagen zur Abscheidung
von Aluminiumstäuben und anderen explosionsfähigen
Stäuben der Klasse ST1 im Trockenverfahren. Und auch zur
Absaugung von Rauchgasen beim Handschweißen, an automatisierten
Schweißplätzen oder Schweißrobotern hält die Baureihe
eine Lösung bereit: Hier spielen die mobilen Schweißrauchfilter
AL-KO Clean Unit F ihre Stärken aus.
... ODER STATIONÄRE SYSTEME
Die stationären Absauganlagen der Baureihe AL-KO Flex Unit
bieten Standard-Ausführungen mit Absaugleistungen von 5 750
bis 20 000 m3/h. Diese zentralen Filteranlagen eignen sich zur
Absaugung und Abscheidung von Feinstäuben bei nahezu allen
Fertigungsprozessen. Großflächige Filterpatronen sorgen für
eine effektive Abscheidung der Stäube, wobei die gereinigte
Abluft entweder in die Halle zurückgeführt oder ins Freie geleitet
werden kann. Vier Standardvarianten der AL-KO Flex Unit D
bilden die Basis für individuelle, anwendungsspezifische Konfigurationen,
etwa für größere Luftmengen und Filterflächen. Für
die Absaugung von Rauchgasen, die beim Schweißen, Schneiden
und thermischen Trennen entstehen, sind die Patronenfilteranlagen
AL-KO Flex Unit F eine ideale Lösung.
Das patentierte Filterreinigungssystem AL-KO Opti Jet ist bei den
Reinluftentstaubern AL-KO Power Unit und den Filteranlagen
AL-KO Flex Unit serienmäßig integriert. Dieses Verfahren gewährleistet
eine konstant hohe Absaugleistung, indem die Filterelemente
per Druckluftstoß vollautomatisch – auch während des Saugbetriebs
– von anhaftenden Stäuben und Spänen befreit werden.
Weitere Merkmale aller Baureihen von AL-KO Extraction Technology
sind energieeffiziente Antriebe (IE3, IE4 und höher), eine
hochwertige Verarbeitung (zum Beispiel mit pulverbeschichteten
Stahlblechpaneelen) und modernste Steuerungstechnologie.
Optional sind Frequenzumrichter erhältlich, die einen leistungsgerechten
und damit besonders energiesparenden Betrieb
ermöglichen.
Bilder: AL-KO
www.alko-extractiontechnology.com
36 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
ONLINE-RECHNER IDENTIFIZIERT ENERGIEEINSPARUNGEN
Unternehmen stehen weltweit vor der Herausforderung, ihren Einsatz bei der
Energieeffizienz bis 2030 zu verdoppeln, um die Emissionsziele der COP28 zu erreichen
und die Kosten zu senken. Um Betriebe zu unterstützen, den ersten Schritt in
Richtung Optimierung zu gehen, stellt ABB einen Online-Rechner bereit, der einen
einfachen Zugriff auf Daten – basierend auf der Energieeffizienz motorbetriebener
Systeme – bietet. Durch die Eingabe von Informationen zu verbauten Motoren, den
Betriebsstunden und der durchschnittlichen Betriebsleistung kann der Kunde Energie- und Emissionseinsparungen
sowie die Amortisationszeit abschätzen. Der Online-Rechner ist eine Light-Version des umfassenden Energieeffizienz-
Audits durch ABB-Experten und basiert auf demselben Algorithmus. Er zeigt potenzielle Energie- und Kosteneinsparungen,
die durch die Nachrüstung von Pumpen- und Lüftersystemen mit Niederspannungs-DOL-Motoren erzielt werden
können. Der Rechner berücksichtigt Niederspannungsmotoren der Effizienzklasse IE3 und kleiner und beziffert die
Energieeinsparungen, die durch ein Upgrade auf die neueste Motor- und Antriebstechnologie – das IE5-SynRM-Paket –
für optimale Energieeffizienzsteigerungen erzielt werden könnten.
www.abb.de
ARBEITSMITTELPRÜFUNG IM FOKUS
Arbeitsmittel wie z.B.
Leitern sind für viele
Betriebe unverzichtbar,
bergen aber auch
Gefahren. Deshalb
schreibt der Gesetzgeber
regelmäßige Prüfungen
vor, um Sicherheitsrisiken
zu minimieren. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass
eine qualifizierte „befähigte Person“ die Arbeitsmittel auf
ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft. Werden diese
Prüfungen nicht durchgeführt, drohen rechtliche Konsequenzen
und erhebliche Haftungsrisiken bei Arbeitsunfällen.
Mit dem Prüfservice Inspect bietet Krause eine professionelle
Lösung für Betriebe, die über keine eigenen Prüfkapazitäten
verfügen oder deren zuständige Prüfer verhindert sind.
Neben der Prüfung der Arbeitsmittel werden rechtssichere
Prüfdokumentationen erstellt, Sicherheitseinrichtungen
überprüft, Kennzeichnungen und Prüfbücher auf Vollständigkeit
kontrolliert und die erforderlichen Prüfplaketten
angebracht. Durch die Auslagerung der Prüfungen an Krause
profitieren Unternehmen von einer rechtssicheren und
effizienten Lösung, die interne Kapazitäten schont und
gleichzeitig das Unfallrisiko deutlich reduziert.
www.krause-systems.de
MIT INDUKTIVEN SENSOREN EINFACH
AUF DISTANZ SCHALTEN
Sollen Objekte aus Metall erkannt werden, kommen induktive
Sensoren zum Einsatz. Diese Näherungssensoren detektieren
kontaktfrei auf kurze Distanzen. Ist das zu erkennende Objekt
jedoch zu weit entfernt, geraten die Sensoren an ihre Grenzen.
Leuze löst dieses Problem mit neuen induktiven Sensoren mit
der Bezeichnung IS 200MM.2. Sie ermöglichen Schaltabstände
von bis zu 40 mm in kompakten, zylindrischen Gehäusen.
Dadurch eignen sie sich auch für
Anwendungen mit kleinem
Bauraum, größeren Distanzen
oder für Maschinenkonzepte mit
größeren Toleranzen. Zugleich
werden auch unpräzise platzierte
metallische Objekte erkannt
und Kollisionsrisiken im Betrieb
minimiert. Die Sensoren der Serie IS 200 sind in zylindrischen
M12-, M18- und M30-Gehäusen aus vernickeltem Messing
erhältlich. Leuze bietet jeden Sensortyp in zwei Montagevarianten
an, für quasi-bündige und für nicht-bündige Installation.
Anwender profitieren mit den Sensoren von einer zuverlässigen
Detektion: Erfasst werden sowohl bewegliche Maschinenbauteile
als auch Werkzeuge, Eingangsmaterialien oder Endprodukte
aus Stahl, Aluminium, Kupferlegierung oder Edelstahl.
www.leuze.com
KOMPAKT KOMBINIERTE SICHERHEIT – ENERGIEEFFIZIENT ZUHALTEN UND BEDIENEN
Das sichere Schutztürsystem PSENmgate kombiniert die klassische Sicherheitszuhaltung
PSENmlock mit dem Bedienelement PITgatebox in einer kompakten Lösung. Gleichzeitig
bietet PSENmgate höchsten Manipulations- und Umgehungsschutz für die Absicherung von
Schutztüren. Das gewährleistet die Sicherheit an der Maschine oder Anlage. PSENmgate
schützt sowohl an begehbaren Schutztüren als auch an Hauben und Klappen den Prozess und
den Bediener, etwa bei umhausten Roboterapplikationen. Das kompakte System gewährleistet
dabei eine Verriegelung und Zuhaltung bis zur höchsten Sicherheitskategorie PL e, Kat. 4.
Auch lassen sich mehrere Schutztüren schnell und einfach in Reihe schalten. PSENmgate hält
verschiedene Bedienelemente wie Drucktaster, beleuchtete Taster, Not-Halt-Taster und Fluchtentriegelung vor. Darüber hinaus
stehen verschiedene Türgriffe zur Wahl. So bietet das System Konfigurationsmöglichkeiten für unterschiedliche Anwendungen. Die
kompakte Bauform des energieeffizienten PSENmgate reduziert den Stromverbrauch durch ihr bistabiles Zuhaltungsprinzip.
www.pilz.de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 37
INTRALOGISTIK
FARBEN- UND LACKGEBINDE EFFIZIENT UND
RÜCKENSCHONEND HANDHABEN
ERGONOMIE
TRIFFT
FARBENVIELFALT
FreiLacke setzt auf hochwertige Lösungen – nicht nur
bei seinen Produkten, sondern auch bei deren Handhabung
im Betriebsalltag. Dank der ergonomischen Hebehilfen
von Schmalz wurde das Handling der Versandgebinde
zum Kinderspiel. Die individuell angepassten Lösungen
sorgen dafür, dass jeder Arbeitsschritt effizient und
rückenschonend abläuft.
Lacke schützen Oberflächen, beeinflussen ihre Optik und
verleihen ihnen bestimmte Eigenschaften. Das unter dem
Markennamen FreiLacke bekannte Unternehmen Emil Frei
GmbH & Co. KG ist Spezialist für die farbigen Beschichtungen.
Der 1926 gegründete Familienbetrieb produziert maßgeschneiderte
Farben und Lacke für Kunden aus Fahrzeug-, Maschinen-
und Apparatebau, Lohnbeschichtung, Funktionsmöbelbau,
Lagertechnik sowie Bau und Sanitär, aber auch für Schienenfahrzeuge
und die Windkraftindustrie. Zum Portfolio gehören
Flüssiglacke ebenso wie Pulver- und Elektrotauchlacke oder Composites-Lösungen.
Mehr als 650 Mitarbeitende erwirtschafteten
2023 am Standort Bräunlingen-Döggingen im Südschwarzwald
einen Jahresumsatz von etwa 180 Millionen Euro. Die Produkte
des Systemlack-Spezialisten werden weltweit vertrieben.
A Great Place to Work 2023 und damit einer der besten Arbeitgeber
in Baden-Württemberg: FreiLacke konnte seine Mitarbeitenden
ebenso wie die Jury des Wettbewerbs überzeugen. „Einer
der Gründe ist sicherlich, dass wir großen Wert auf ergonomische
Arbeitsplätze legen“, sagt Dr. Rainer Frei, Geschäftsführer und
kaufmännischer Leiter. „Unsere Belegschaft ist der Garant für
unseren großen Erfolg und wir unterstützen sie. Dazu gehört
selbstverständlich, dass wir die körperliche Belastung reduzieren,
wo immer es möglich ist.“
Ganz konkret etwa bei den Packplätzen. Hier müssen jeden Tag
mehrere hundert Pakete mit einem Einzelgewicht von 25 kg sowie
schwere Fässer bewegt werden. „Das summiert sich auf mehrere
Tonnen pro Schicht“, betont Oliver Zanner, Marketingleiter bei
FreiLacke. Die Lösung: Vakuum-Hebehilfen von Schmalz. Auch
im Rohstoffhandling und in den Produktionsbereichen nutzt der
Betrieb viele der Hebegeräte des Herstellers aus Glatten.
INDIVIDUELL GEPLANTE
HEBE- UND KRANSYSTEME
Bereits seit 2010 profitiert FreiLacke bei den eingesetzten
Schmalz-Vakuumhebern und -Kransystemen von deren ausgezeichneter
Ergonomie. Die Lösungen reduzieren die Lasten für
das Personal beim Heben enorm. Damit unterstützen sie Rücken
und Bewegungsapparat. Dies bestätigt der unabhängige Verein
Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR) mit seinem Prüfsiegel.
„Dank des VacuMasters können wir unsere Industrielacke auch
in 200-Liter-Fässern ergonomisch kommissionieren“, unterstreicht
Oliver Zanner. Das Vakuum-Hebegerät VM-Basic-270-1
ermöglicht müheloses und gesundheitsschonendes Handling
selbst sehr schwerer Werkstücke. Ohne dieses Hebegerät wären
die Fässer mit einer Masse von mindestens 250 kg nicht als Trans-
38 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK
Mit dem individuell
für die Anwendung
bei FreiLacke ausgelegten
VacuMaster bewegen die
Fachkräfte auch schwere
200-Liter-Fässer
mühelos
portgebinde infrage gekommen. „Wir setzen eine komplett individuelle
Lösung ein, die Schmalz für uns konzipiert hat.“ Der
modulare Aufbau machte das möglich. FreiLacke erhielt durch
die Auswahl an verschiedenen Basismodulen, Bedienelementen,
Lasttraversen und Saugplatten die exakt für die Anwendung passende
Hebehilfe. Der Vakuum-Erzeuger sitzt im Basismodul und
sorgt für die erforderliche Saugkraft am Hebegerät, das sie über
die Saugplatten auf das Werkstück überträgt. Dabei dient die
Lasttraverse aus Aluminium gleichzeitig als Vakuum-Speicher.
Das System arbeitet an einem Deckenkran, der eine große Reich-
RE-DESIGN FÜR DEN JUMBOFLEX
Schmalz hat den Vakuum-Schlauchheber JumboFlex kürzlich einem Re-Design
unterzogen. Menschen mit unterschiedlichen Handgrößen können den neuen
Griff intuitiv und ermüdungsfrei bedienen. Durch die verbesserte Ergonomie
passt sich der Griff optimal jeder Handgröße an und sorgt für noch bequemeres
Arbeiten. Neu sind auch die beiden Bedientasten, die die Ein-Taster-Steuerung
ersetzen. Sie regeln gegenläufig die Auf- und Abbewegung. Damit lässt sich der
Schlauchheber noch genauer dirigieren. Lasten können bei Bedarf in jeder Höhe
in einer schwebenden Position zum Stehen gebracht werden, sodass weitere
Prozessschritte am gehandhabten Werkstück möglich werden. Das Re-Design
macht die Hebehilfe außerdem nicht nur intuitiv bedienbar, sondern verkürzt
auch die Einarbeitungszeit neuer Fachkräfte erheblich. Ein echter Gewinn für
Effizienz und Komfort im Arbeitsalltag.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/01 39
INTRALOGISTIK
01
02
01 Dank des beweglichen Bedienbügels am
JumboErgo-65 erreichen Mitarbeitende große
Stapelhöhen; der Doppelsauggreifer DG sorgt dafür,
dass die Pakete sicher festgehalten werden
02 Deckenkrane sorgen für die notwendige
Reichweite der Hebehilfen
weite zulässt, ein Kettenzug übernimmt die Hubbewegung.
Damit stellen die Fachkräfte die schweren Fässer, die per Stapler
aus dem Lager kommen, mühelos auf den Europlatten zum Versand
bereit.
Zur Handhabung von kleineren Gebinden setzt FreiLacke
mehrere JumboErgo-65 ein. Diese Vakuum-Schlauchheber bewegen
die 25 kg schweren Versandkartons für Pulverlacke ebenso
feinfühlig und zielgenau wie die Eimer – gefüllt mit 12 kg Flüssiglacken
und ohne die Fachkräfte zu belasten. „Damit minimieren
wir arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen bei unseren
Kommissionierern“, freut sich Oliver Zanner. Ein Kollege aus dem
Versand, der täglich mit den Schmalz-Geräten arbeitet, ergänzt
ein weiteres überzeugendes Detail: „Bevor wir die Lösung von
Schmalz nutzten, gab es einige Missgeschicke, weil das Klebeband
der Kartons versagte oder Eimer nicht richtig verschlossen
waren“, erinnert er sich. „Die Sauggreifer halten Schachteln und
Dosen während der Bewegung sicher fest und setzen sie genau
dort ab, wo sie gebraucht werden.“ Mit dem Drehgriff heben,
senken und lösen die Beschäftigten die Last ohne Anstrengung.
„Die Bedienung ist so einfach wie Gas geben beim Motorradfahren
und macht Spaß“, freut er sich.
Je nach Handhabungsaufgabe nutzen die Fachkräfte den passenden
Endeffektor, den sie dank des Schnellwechseladapters
mit wenigen Handgriffen tauschen: Der Rundsauggreifer RG
bewegt die Lackeimer, und der Doppelsauggreifer DG sowie der
Vierfachsauggreifer VG nehmen große Kartons sicher auf. Beide
Lösungen sind verstellbar und passen sich damit an jedes Werkstück
an. Durch den beweglichen Bedienbügel sind große Stapelhöhen
kein Problem.
Für die maximale Reichweite sorgen auch hier Schwenkkräne,
an denen die Schlauchheber horizontal entlang der Decke mehrere
Meter weit bewegt werden. Damit erreichen die Hebehilfen
infolge des großen Schwenkwinkels von 180 Grad selbst schwer
zugängliche Bereiche. Die Kräne sind für Traglasten bis 65 kg
ausgelegt und durch ihre Aluminium-Bauweise leichtgängig. Ein
weiterer Vorteil: Dank des großen Schwenkbereichs ist für zwei
Packplätze nur ein einziger JumboFlex erforderlich.
Darüber hinaus nutzt FreiLacke mehrere Vakuum-Schlauchheber
des Typs JumboFlex-35, die die Fachkräfte intuitiv mit
einer Hand bedienen können. Damit bewegen sie Werkstücke bis
35 kg ermüdungsfrei über lange Zeit. Auch bei diesem Modell
lassen sich die Sauggreifer durch das Schnellwechselsystem
tauschen und an unterschiedliche Lasten anpassen.
FAZIT
FreiLacke-Logistikleiter Frank Januschowski schätzt die
unkomplizierte Zusammenarbeit mit Schmalz. Regelmäßig
informiert er sich beispielsweise auf Messen wie der LogiMAT
zusammen mit Kollegen über Produktneuheiten. Gemeinsam
mit den Vakuum-Experten überlegt er, wie sich die Ergonomie im
Unternehmen weiter verbessern lässt. „In den Gesprächen mit
dem Vertrieb zeigte sich, dass eine individuell für uns geplante
Lösung beim VacuMaster das beste Ergebnis liefern wird – und
genauso war es auch. Nur dank der Hebehilfe sind wir in der Lage,
die schweren Fässer zu handhaben, ohne unsere Mitarbeitenden
zu belasten. Das ist super“, resümiert er. Und noch etwas überzeugt:
„Wir nutzen einige der Hebehilfen seit vielen Jahren.
Ändern sich unsere Anforderungen, kümmert sich Schmalz um
den Umbau. Dadurch arbeiten wir immer mit dem optimalen
Equipment.“
Bilder: J. Schmalz GmbH
www.schmalz.de
AUTOR
Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation,
J. Schmalz GmbH, Glatten
ZUSATZINHALTE IM NETZ
www.schmalz.com/de-de/vakuumheberund-kransysteme
40 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK
CNC-MASCHINEN AUTOMATISCH
UND EFFIZIENT BESTÜCKEN
Die Bereitstellung von Werkstückträgern an
CNC-Bearbeitungszentren ist platzintensiv. Nur
wenn ausreichend gerüstete Paletten verfügbar
sind, lassen sich mannlose Schichten in der Nacht
fahren. Mit dem neuen Unitower cnc löst der
Säge- und Lagerspezialist Kasto beide Aufgaben.
Anwender versorgen damit ihre CNC-Fertigung
vollautomatisch und benötigen nur wenig Fläche.
Der neue Unitower cnc bietet Anwendern, die ihre
CNC-Bearbeitungszentren automatisch bestücken
wollen, einen großen Produktivitätsvorteil: Er
versorgt die Maschinen kontinuierlich mit fertig
gerüsteten Paletten, die die Beschäftigten mit
Vorrichtungen und Werkstücken parallel an
separaten Arbeitsplätzen vorbereiten können. Der
Bediener kann den Lagerturm hauptzeitparallel
während der
Maschinenlaufzeit
beschicken.
Teurer Stillstand
entfällt, und auch
eine mannlose
Nutzung der
kompletten
Anlage inklusive
der kapitalintensiven
Bearbeitungsmaschinen ist zum Beispiel
über Nacht möglich, wenn sie auf Dauerbetrieb
ausgelegt sind. Unter bit.ly/Unitowercnc finden
Sie mehr Detailinfos zu dem System.
www.kasto.com
KURZZEITMIETE ALS SMARTES
NUTZUNGSMODELL
Ob unvorhersehbare Auftragsspitzen, saisonale Anlässe
oder einmalige Großevents: Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher
Situationen, in denen Unternehmen für einen
begrenzten Zeitraum erhöhten Bedarf an Gabelstaplern
oder Lagertechnikfahrzeugen haben. Mit dem Modell der
flexiblen Kurzzeitmiete bietet der Hamburger Intralogistikexperte
Still attraktive Möglichkeiten, kurzfristige Bedarfe
schnell, passgenau und mit hoher Wirtschaftlichkeit
zu bedienen. Unternehmen profitieren bei der Miete
insbesondere von der passgenauen Ergänzung ihrer
bestehenden Fahrzeugflotte. Je nach aktuellem Bedarf
können sie aus dem umfangreichen Portfolio von Still
beliebig viele Fahrzeuge in optimal abgestimmten
Tonnagen und weiteren Spezifikationen auswählen. Die
erfahrenen Mietexperten von Still beraten sie kompetent
bei der Zusammenstellung der für den jeweiligen Einsatz
perfekt passenden Flotte, koordinieren den gesamten
Mietprozess und stehen den Kunden partnerschaftlich
zur Seite. In Deutschland beispielweise sichert ein Team
aus elf regionalen Mietmanagern die kompetente und
persönliche Beratung vor Ort und die hohe Flexibilität
in der Umsetzung individueller Anforderungen.
www.still.de
IMPRESSUM
erscheint 2025 im 66. Jahrgang,
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096
REDAKTION
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de
Redaktionsassistenz:
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Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)
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CNC-MASCHINEN
SMART BELADEN
Die Sherpa Robotics GmbH aus Stuttgart entwickelt ein
vollautomatisiertes, KI-gestütztes Kamerasystem für die
Beladung von CNC-Maschinen in der Metall- und
Kunststoffbearbeitung. Profitieren sollen vor allem
kleine und mittelständische Betriebe, da hier überwiegend Losgrößen
von 1 bis 100 mit häufigen Werkstückwechseln anfallen.
Die KI-basierte automatisierte Neuentwicklung spart Umrüstund
damit Arbeitszeit, vermeidet Fehler der Bediener bei der
Programmierung der Roboterzelle und spart Kosten für herkömmliche
Drehtische und Hubeinrichtungen.
Das Projekt mit der Bezeichnung „KiKaRo“ wird im Rahmen
des Innovationsnetzwerks „smart analytics“ der BioRegio STERN
Management GmbH durch das Zentrale Innovationsprogramm
Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Vor allem kleinere Fertigungsbetriebe sehen sich mit dem Problem
geringer Losgrößen mit häufig wechselnden Bauteilen konfrontiert.
Bei der Beschickung von Bearbeitungsmaschinen kommen
bisher spezielle, auf den jeweiligen Rohling zugeschnittene
Rasterschablonen zum Einsatz. Auf diesen werden die Rohlinge
platziert, sodass der Roboter feste Raster abfahren kann. Der Aufwand,
für jeden Rohling eine eigene Schablone zu fertigen und
ein neues Raster im Roboter zu trainieren, ist enorm. Die aufwändigen
Umrüstzeiten und -kosten wirken sich unmittelbar auf
die Wettbewerbsfähigkeit aus und machen das System für viele
Anwender uninteressant.
KI-GESTEUERTE KAMERALÖSUNG AUF
KMU-ANFORDERUNGEN ZUGESCHNITTEN
Die von den Experten der Sherpa Robotics GmbH entwickelte
KI-gesteuerte Kameralösung wird es Maschinenbedienern künftig
ermöglichen, Rohlinge an beliebiger Position auf Tischen, Paletten
oder in Boxen einer Bearbeitungsstation bereitzustellen und die
Beladung zu starten. Das Beladesystem erkennt die Teile automatisch,
ermittelt die richtigen Koordinaten und Greifpunkte und
legt die Teile optimal in die Maschine ein. Auf diese Weise werden
Prozess, Effizienz und Flexibilität signifikant optimiert.
Da Kameralösungen oft den Preis des Roboters übersteigen
und damit für kleine und mittelständische Unternehmen zu
teuer sind, entwickelt Sherpa Robotics innovative Kamerasysteme,
die die spezifischen Anforderungen von KMU berücksichtigen.
Mittelständische Kunden in Deutschland setzen die
Systeme bereits erfolgreich ein.
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KEIN PROBLEM MIT HOCHREFLEKTIERENDEN
BAUTEILOBERFLÄCHEN
Die KI-basierte Neuentwicklung löst auch eine besondere technologische
Herausforderung, mit der Kamerasysteme bisher
Probleme hatten: die Handhabung hochreflektierender Bauteiloberflächen.
Neben dem Umstand, dass dem Anwender Umrüstund
damit Arbeitszeiten erspart und Bedienerfehler vermieden
werden, trägt das System in einem hohen Maß zur Qualitätssicherung
bei. Kamerabasierte Robotik wird damit endlich auch
bei kleinen Unternehmen sowohl technologisch als auch wirtschaftlich
sinnvoll.
Bild: Sherpa Robotics
www.sherpa-robotics.com
42 MY FACTORY 2025/01 www.myfactory-magazin.de
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