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Tourentipp 01.2025 - Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen

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Bächli-Tourentipp

Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen

Eisklettern im Averstal

Averstal

Eisklettern ist vergänglich, und doch wachsen

die glitzernden Eisskulpturen jeden Winter an

ähnlichen Orten. Im Laufe des Winters, wenn

die Bedingungen günstig sind, bilden sich

freihängende Eiszapfen, Säulen, gefrorene

Wasserfälle und Wandabschnitte, die mit einer

Eisschicht überzogen sind. Dann steigt die

Vorfreude auf das Eis- und Mixedklettern.

Damit das Eisklettern nicht nur mit Spass,

sondern auch mit einer angemessenen Portion

Sicherheit verbunden ist, lohnt sich eine solide

Grundausbildung, bei der neben Wissen und

Können auch die nötige Erfahrung gesammelt

werden kann.

Eis ist nicht gleich Eis und so gibt es neben

der Temperatur der Eisoberfläche z. B. auch die

Verbindung zwischen Eis und Fels zu beachten.

Ein bläulicher Farbstich des Eises deutet auf

gut verbundenes, kompaktes Eis hin. Hingegen

ist bei nassem Fels in unmittelbarer Nähe des

Eisfalls Vorsicht geboten.

Daneben sollte auch ein Augenmerk auf die

Lawinengefahr im Zustieg und vor allem im

Einzugsgebiet oberhalb der Eisfälle gelegt

werden.

Im Averstal hat es von der Anfängerstufe bis

zum schönsten Eisfall der der Alpen – Thron,

250 m Steileis – alles.

Viel Spass in der Welt der Eiszapfen –

Daniel, bergpunkt.

Vollmond und eine klare Nacht in Juf:

Wolkenloser Himmel mit wenig Wind

und einer tiefen Luftfeuchtigkeit sowie

guter Abstrahlung. begünstigen die Abkühlung.

Das ist gut für das Eis.

König der Eisfälle: Der Thron (Eisfall rechts) ist und bleibt ein Extremklassiker.

EISKLETTERN


Kurzinfo

Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen -

Eisklettern im Averstal

Reise / Ausgangspunkt

Esklettergebiete / Linien

Von Chur nach Andeer. Ab dort fährt ein Postauto ins Averstal (Fahrplan unregelmässig). Kommt man von

Süden, steigt man in Andeer, Roflaschlucht dazu.

Je nach Eisfall/Klettergebiet werden die Haltestellen: A. Ferrera, Ausserferrera (1300 m);

B. Ferrera, Innerferrera (1479 m); C. Ferrera, Abzw. Val digl Uors (1553 m); D. Avers, Campsut (1678 m);

E. Avers, Lezibrücke (1843 m); F. Avers, Cresta (1960 m) oder G: Avers, Pürt (1921 m) gewählt.

Fahrplan: www.sbb.ch

Die Eisklettergebiete im Averstal teilen sich in mehrere Hauptsektoren auf:

A. Ausserferrera (1200–1600 m): Ausrichtung: Ost-/NE; Beste Zeit: Januar-Februar;

Abstieg: Abseilen über die Routen. Ca. 10 Linien mit 50–500m, I–IV/3+ bis 6-/5M

B. Innerferrera/Starlera (1680 m): Ausrichtung: Süd-West; Beste Zeit: Ende Dezember-Anfang März;

Abstieg: Abseilen über die Routen. Ca. 6 Linien mit 30–200m, I–III/3- bis 5

C. Unterem Fat/Thron (1720 m): Ausrichtung: West; Beste Zeit: Ende Janaur-Mitte Februar;

Abstieg: Abseilen über die Routen. 1 Linie: Thron 250m, IV/5+

Gefahren: Mitte Februar scheint nachmittags im oberen Teil die Sonne in den Wasserfall.

Nach Neuschneefällen herrscht Lawinengefahr aus dem Bereich des Berges über dem Thron.

D. Campsut (1678 m): Ausrichtung: West-Süd; Beste Zeit: Ende Dezember-Mitte März;

Abstieg: Abseilen über die Routen. Viele kurze Stufen und Eisfälle. Ca. 30 Linien mit 10–60m,

II–III/2 bis 6/5M

Gefahren: Teils Eisschlaggefahr von Zapfen die abbrechen!

E. Val Madris (1800 m): Ausrichtung: West; Beste Zeit: Dezember-März;

Abstieg: Abseilen über die Routen. Ein ppar Linien mit 40–120m, II–IV/5 bis 5+ (auch Mix vorhanden)

Gefahren: Lawinengefahr beachten

F. Brückenfall/Cresta (1840 m): Ausrichtung: Süd-SW; Beste Zeit: Januar;

Abstieg: Abseilen über die Routen. Ca. 5 Linien mit 45–120m, I–III/3 bis 6-

Gefahren: Sonneneintrahlung beachten

G. Pürt/Trogstuck (1880 m): Ausrichtung: SW; Beste Zeit: Mitte Dezember-Ende Januar;

Abstieg: Abseilen über die Routen. 2–3 Linien mit 10–20m, I–II/4 bis 5

Zustieg/Lage siehe Landeskartenausschnitt

Unterkunft, Restaurants

Anforderungen / Verhältnisse

Im Averstal gibt es einige Möglichkeiten zu übernachten. Neben Hotels finden sich auch B&B, Ferienwohnungen

oder private Zimmer (gemeindeavers.ch, Gästeinformation Viamala, Infostelle Avers: Montag,

Mittwoch und Freitag 08.30 – 11.30, Tel. +41 81 667 11 67)

Eine Auswahl: Gasthaus Alpenrose Innerferrera (alpenroseferrera.ch), Gasthaus Walserstuba (walserstubaavers.ch),

Capetta, Hotel & Restaurant (hotel-capetta.com), Hotel Avers (hotel-avers.com), Hotel - Hotel

Bergalga (bergalga.ch/restaurant), Gasthaus Alpenrose Juf (gasthaus-alpenrose-juf.com)

Eisklettern braucht Erfahrung, Wissen und Können. Für dein Einstieg ins Reich der Eiszapfen lohnt sich in

einem Kurs eine solide Basis zu erwerben! Wichtig für Tourenplanung zum Eisklettern sind z. B. Temperatur

an der Eisoberfläche. Die Temperatur an der Eisoberfläche bei günstigen Bedingungen sind deutlich tiefer als

die Lufttemperatur. Der Haupttreiber dieser Abkühlung ist die Abstrahlung. Diese wird durch tiefe Luftfeuchtigkeit,

wolkenlosen Himmel, grossen Öffnungswinkel zum Himmel und möglichst wenig Wind begünstigt.

Ein guter Artikel mit Tipps dazu findet sich auf LACRUX:

lacrux.com/alpinismus/eisklettern-profi-tipps-eisverhaeltnisse-vorhersehen-und-vor-ort-beurteilen/


Kurzinfo

Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen -

Eisklettern im Averstal

Material / Landeskarten

Eiskletterausrüstung:

– Steigeisen

– steigeisenfeste Bergsschuhe

– Eisgeräte (zwei Stück)

– Halbseile (zwei Stück, imprägniert)

– Klettergurt

– Express-Sets

– Karabiner (Schrauber, HMS)

– Sicherungsgerät / Abseilgerät

– Eisschrauben in verschiedenen Längen

– Evtl. Hooker zum Eissanduhren fädeln

– Bandschlingen, Reepschnur

– Kletterhelm (ggf. mit Visier)

– Kletterrucksack

– Mehrere Handschuhe zum wechseln

Tipp: Steep Frozen:

Ein praxisbezogenes Lehrbuch.

Für all diejenigen, die es

genauer wissen wollen, ist

das Buch Steep Frozen sehr

zu empfohlen und Muss für

Eiskletter:innen!

obsig.ch/steep-frozen/

4-farbig, 104 Seiten

Format: 12 x 18.5 cm

Sprache: D

Erscheinungsjahr: 2022

Preis: CHF 32.-

ISBN: 978-3-906087-57-3

Karten: Als Übersicht Karten 1255 Splügenpass, 1256 Bivio, 1275 Campodolcino, 1276 Val Bregaglia oder

auf map.geo.admin.ch. App mit Offlinekarten (z. B. White Risk, Swisstopo)

Sportgeschäfte in der Nähe sollte was fehlen: In Splügen: Splügen Sport (spluegensport.ch), in Thusis gibt

es ein paar kleinere Sportgeschäfte. Eiskletterausrüstung hat der Bächli Bergsport in Chur (www.baechlibergsport.ch/de/filialen/chur)

oder Joos Bergsport in Chur (bergsport.ch).

Eiskletterführer

Schwierigkeitsbewertung

Wildruhezonen

Ausbildung / -Touren

HOT ICE, Eisklettern in der Schweiz, Band Ost

Eiskletterführer von Urs Odenmatt, erschienen im Frühjahr 2011. Zur Zeit leider meist vergriffen.

Die Bewertung wird mit der Ernsthaftigkeit oder Gesamtbewertung WI-Skala (WI steht dabei für Water Ice)

(Grad I–VII), der technischen Bewertung (Grad 1–7) sowie dem Zusatz «M» steht für Mixed Climbing.

In diesem Link wird weiteres erläutert: bolting.eu/schwierigkeitsbewertung-beim-eisklettern

Beachtet: Eisklettern findet an gefrorenen Wasserfällen statt. D.h. nicht jeden Winter bilden sich die selben

Eisformationen bzw. gleich dickes Eis. Die Schwierigkeitsbewertung ist somit eine «durchschnittliche» Bewertung.

Also eine Angabe zu den üblichen Bedingungen in normalen Wintern.

Wildruhezonen und Wildschutzgebiete auch beim Eisklettern beachten: wildruhezonen.ch

Bergpunkt-Kurse zum Thema Eis/Mix und Winterbergsteigen: bergpunkt.ch/eisklettern

Das Eisklettergebiet D. Campsut bietet sich

für Kurse an. Dementsprechend oft wird hier

auch geklettert. Hier die Hauptwand mit

vielen Routen. Vorsicht oberhalb hängen oft

Zapfen die auch mal runter fallen können!

Foto: © Archiv Denys Thommen,

bergpunkt-Bergführer


Karten

Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen -

Eisklettern im Averstal

A. Ausserferrera

Zustieg: Von Ausserferrera der Strasse talauswärts folgend

bis auf die Höhe der Eisfälle. Dort über den Bach und direkt die

Hänge hoch zu den Einstiegen (1h-1h 30’).

Für «Candela» bei den zwei Kurvenschildern 25m am Geländer

abseilen und über den Bach zum Einstieg.

Für «Diedrolux» beim Strassenschild Magic Wood absteigen und

über die Holzbrücke. Dann 30’ zum Einstieg hoch.

Zustieg: Von Innerferrera 2km der Strasse taleinwärts folgend bis vor ein

Tunnelportal bei einer Transportbahn. Von hier sieht man die Eisfälle. Ins

Bachbett absteigen und auf der anderen Seite steilzum Einstieg hinauf (1h).

B. Innerferrera/Starlera

C. Unterem Fat/Thron

Zustieg: Von Campsut der Strasse talauswärts bis zum

Parkplatz gegenüber dem «Thron». Dort ins Bachbett

absteigen, dann direkt hoch zum Einstieg. 30 Min.

Zustieg: Von Dorf Campsut ca. 20–45 Min.

zu den gut sichtbaren Eiswänden.

D. Campsut

Zustieg: Von Cresta der Strasse talauswärts bis zur Brücke (1.5 km), wo sich

die Eisfälle befinden, folgen. An der Brücke zu den Einstiegen abseilen.

F. Brückenfall

Zustieg: Von Cröt das Seitental nach Ramsa. «Pianeta Verde»

Massstab 1: 50000, mit einer liegt Übersicht gegenüber der der Sektoren Siedlung. Dort den Hang hoch zum

Einstieg. Für «Wenn der Vorhang fällt» beim ersten Hof links

die Rinne hoch zu einer markanten Höhle, ca. 30 Min.

E. Val Madris

Zustieg: Von Pürt auf dem Weg zur Brücke

über Averser Rhein. In 1 Min zum Eisfall.

G. Pürt/Trogstuck


Bilder

Kaltes Tal – Dort wo die Eiszapfen wohnen -

Eisklettern im Averstal

Eisklettern D. Campsut

Fotos: © Archiv Denys Thommen, bergpunkt-Bergführer

G. Pürt/Trogstuck-Eisfall

Eisklettern am F. Brückenfall.

Hier wird direkt an der Brücke

zu den Einstiegen abgeseilt.

Die Zuschauer:innen können

bequem Tipps geben.

Impressum (2025)

Layout © Daniel Silbernagel, Topo.Verlag

Bilder © Archiv Topo.Verlag / © Archiv Denys Thommen, bergpunkt-Bergführer

Karten Quellenangabe © swisstopo

Foto: © Archiv Denys Thommen,

bergpunkt-Bergführer

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