Demokratische Sozialisation in der Schule - Initiative Bildung in ...
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Synthese. (ebd.; vgl. Inglehart 1989) Für den Bereich <strong>der</strong> Politik lässt sich schlussfolgern,<br />
dass mit <strong>der</strong> Zunahme politischer Mitbestimmungsbedürfnisse auch politische<br />
Mitbestimmungsmöglichkeiten folgen sollten, etwa durch direktdemokratische Verfahren. In<br />
diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass im ersten Halbjahr 2006 drei Fraktionen<br />
dem Deutschen Bundestag Gesetzentwürfe zur „E<strong>in</strong>führung von Volks<strong>in</strong>itiative,<br />
Volksbegehren und Volksentscheid <strong>in</strong> das Grundgesetz“ vorlegten. (vgl. Deutscher Bundestag<br />
Drs 16/474 (Gesetzentwurf <strong>der</strong> FDP am 25.01.2006), Deutscher Bundestag Drs 16/680<br />
(Gesetzentwurf von Bündnis 90/Die Grünen am 15.02.2006) sowie Deutscher Bundestag Drs<br />
16/1411 (Gesetzentwurf von Die L<strong>in</strong>ke am 09.05.2006) Die drei Gesetzwürfe wurden am 11.<br />
Mai 2006 beraten und an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. (vgl. Deutscher Bundestag<br />
Plenarprotokoll 16/35 11.05.2006 S. 2950B-2960D) Es bleibt abzuwarten, wann die<br />
Ausschüsse ihre Berichte und Beschlussempfehlungen vorlegen und <strong>der</strong> Deutsche Bundestag<br />
über die Gesetzentwürfe abstimmt. (zu direktdemokratischen Verfahren auf Landesebene vgl.<br />
Kost 2005; vgl. auch Mehr Demokratie e.V. 1 )<br />
Heute ist es auch typisch, „ethnische und moralische Werte, religiöse und politische<br />
Orientierungen“ <strong>in</strong> Frage zu stellen. (Hurrelmann 1994, S. 178) Dabei nehmen Jugendliche<br />
e<strong>in</strong>e kritische Haltung gegenüber Orientierungen e<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit als<br />
funktionelle Antwortversuche gegeben wurden, beispielsweise e<strong>in</strong>e Orientierung an Leistung<br />
und Konkurrenz („besser“ o<strong>der</strong> „<strong>der</strong> Beste“ se<strong>in</strong> wollen) o<strong>der</strong> Handlungsorientierungen, die<br />
durch Wissenschaft als „e<strong>in</strong>e hochentwickelte, systematisierte Verstandeskultur“ (Brater 1997,<br />
S. 154) begründet werden. Alternativ dazu greifen (viele) Jugendliche auf „nichtrationalistische<br />
Quellen <strong>der</strong> Orientierung“ (ebd.) zurück, zum Beispiel aus dem Bereich <strong>der</strong><br />
Esoterik.<br />
Es stellt sich also die Frage, wie Jugendliche Orientierung f<strong>in</strong>den können, „wenn ke<strong>in</strong>e<br />
Geleise vorgegeben s<strong>in</strong>d und die eigenen Affekte eher <strong>in</strong> Krisen und Konflikte führen als zu<br />
klaren Handlungsstrategien?“ (Brater 1997, S. 153)<br />
1.4 Jugendkulturen als Chancen und Gefahren für Persönlichkeit und Gesellschaft<br />
Jugendkulturen, das heißt „Gleichaltrigengruppen mit ihrer Subkultur“ (Brater 1997, S. 152),<br />
können „e<strong>in</strong> Entwicklungsschritt auf dem Weg zur Selbstf<strong>in</strong>dung“ (ebd.) se<strong>in</strong>, da Jugendliche<br />
1 www.mehr-demokratie.de<br />
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