Download Grundlagen - MS Motor Service Deutschland GmbH
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Disclaimer<br />
Namen, Beschreibungen, Nummern von <strong>Motor</strong>en,<br />
Fahrzeugen, Produkten, Herstellern etc. sind nur zu<br />
Vergleichszwecken aufgeführt.<br />
Die im Katalog enthaltenen Teile sind Ersatzteile in<br />
garantierter KS Qualität für die aufgeführten <strong>Motor</strong>en<br />
und Fahrzeuge.<br />
Names, descriptions and numbers of engines, vehicles,<br />
products, manufacturers, etc. are mentioned solely<br />
for the purpose of comparison.<br />
The parts contained in the catalogue are spare parts in<br />
guaranteed KS quality for the engines and vehicles listed.<br />
2013<br />
Kolben und Komponenten<br />
Pistons and Components<br />
Pistons et composants<br />
Pistones y componentes<br />
Поршни и компоненты<br />
Les noms, les descriptions, les numéros de moteurs, les<br />
véhicules, les produits, les constructeurs, etc., ne sont<br />
donnés qu’à des fi ns de comparaison.<br />
Les articles mentionnés dans le catalogue sont des pièces<br />
de rechange de qualité KS garantie, destinées aux moteurs<br />
et aux véhicules stipulés.<br />
Los nombres, las designaciones y los números de motores,<br />
vehículos, productos o de fabricantes, etc, se indican sólo<br />
a modo de comparación.<br />
Las piezas incluidas en el catálogo son repuestos con<br />
calidad KS garantizada para los motores y vehículos<br />
indicados.<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Index Page<br />
DE | <strong>Grundlagen</strong> 2<br />
Hinweise zur Benutzung des Kataloges 4<br />
EN | Basic information 22<br />
Instructions for using the catalogue 24<br />
FR | Généralités 42<br />
Précisions sur l’utilisation du catalogue 44<br />
ES | Fundamentos 62<br />
Indicaciones para la utilización del catálogo 64<br />
RU | Основы 82<br />
Примечания по пользованию каталогом 84<br />
AR | 119<br />
117<br />
Названия, описания и номера двигателей,<br />
транспортных средств, продуктов, изготовителей и т. п.<br />
приводятся только для сравнения.<br />
Содержащиеся в каталоге части представляют собой<br />
запасные части отличного качества фирмы KS для<br />
приведенных двигателей и транспортных средств.<br />
DEUTSCH<br />
ENGLISH<br />
FRANÇAIS<br />
ESPAÑOL<br />
РУССКИЙ
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Wichtige Hinweise<br />
Die Angaben in diesem Katalog sind<br />
sorgfältig bearbeitet, aber unverbindlich.<br />
Für die Richtigkeit dieser Angaben übernehmen<br />
wir keine Gewähr. Insbesondere<br />
können Änderungen der Ausrüstung durch<br />
die Fahrzeug oder <strong>Motor</strong>enhersteller bzw.<br />
Änderungen der Bezeichnungen nicht ausgeschlossen<br />
werden. Informationen über<br />
eventuelle Fehler im Katalog sind uns stets<br />
willkommen und werden in den zukünftigen<br />
Ausgaben korrigiert.<br />
Namen, Beschreibungen und Nummernangaben<br />
von Fahrzeugen oder Herstellern<br />
u. ä. sind nur zu Vergleichszwecken<br />
aufgeführt. Die im Katalog aufgeführten<br />
Teile sind Ersatzteile in KS Qualität. Wir<br />
behalten uns vor, Produktspezifi kationen,<br />
Werkstoff e und Aussehen unserer Produkte<br />
jederzeit zu ändern.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Zum Zeichen, dass unser Qualitäts management<br />
die Anfor der ungen der einschlägigen<br />
internationalen Normen erfüllt sind<br />
wir nach ISO 9001 zertifi ziert. Viele<br />
unserer Kunden, insbesondere die weltweit<br />
bekannten Fahrzeughersteller stellen<br />
weitergehende Forderungen an unser<br />
Haus. Für das Qualitätsmana ge ment sind<br />
diese Forderungen in dem Internationalen<br />
Standard ISO/TS 16949 zusammengefasst.<br />
Um den Kundenwünschen gerecht zu<br />
werden und um zu zeigen, dass wir auch<br />
diese, weit über die Anforderungen der<br />
ISO 9001 hinaus gehenden Verpfl ichtungen<br />
erfüllen, haben wir unser Qualitäts management<br />
auch nach dieser ISO/TS 16 949<br />
zertifi zie ren lassen.<br />
Sollte trotz der laufend durchgeführ ten<br />
Kontrollen während des Produk tionsprozesses<br />
und der gründlichen Endkontrolle<br />
ein Material oder Ferti gungsfehler<br />
2<br />
Die Funktion und der im Katalog angegebene<br />
Verwendungszweck bleiben davon<br />
unberührt. Abbildungen, Schemazeichnungen<br />
und andere Angaben dienen der<br />
Erläuterung und Darstellung und können<br />
nicht als Grundlage für Einbau, Lieferumfang<br />
und Konstruktion verwendet werden.<br />
Angaben über OriginalErsatzteilnummern<br />
der Fahrzeug und <strong>Motor</strong>enhersteller<br />
dienen nur zu Vergleichszwecken. Sie sind<br />
keine Herkunftsbezeichnungen und dürfen<br />
gegenüber Dritten nicht verwendet werden.<br />
Für die Anwendung der Vergleichslisten<br />
können wir insbesondere wegen möglicher<br />
Änderungen und/oder Maßdiff erenzen<br />
der einzelnen Hersteller keine Haftung<br />
übernehmen.<br />
Es wird keine Haftung übernommen für die<br />
Richtigkeit der Daten und dass das Produkt<br />
für den beabsichtigten Verwendungszweck<br />
geeignet ist. Um dies sicherzustellen, ist in<br />
auftreten, übernehmen wir selbstverständlich<br />
innerhalb der Verjährungsfrist<br />
entweder die Instand setzung des <strong>Motor</strong>s<br />
oder den Ersatz des beanstandeten Erzeugnisses.<br />
Derartige Beanstandungen müssen<br />
uns binnen einer Frist von 30 Tagen nach<br />
Auftreten des Schadens schriftlich<br />
mitgeteilt werden.<br />
Die Verjährungsfrist für Mängelan sprüche<br />
beträgt 24 Monate, gerechnet ab Ablieferung<br />
der Sache.<br />
Mängelansprüche erlöschen, wenn der<br />
Liefergegenstand von fremder Seite oder<br />
durch Einbau von Teilen fremder Herkunft<br />
verändert wird, es sei denn, dass der<br />
Mangel nicht in ursächlichem Zusammenhang<br />
mit der Veränderung steht. Sie<br />
erlöschen weiter, wenn Handhabung und<br />
Ein bau nach geltender Vorschrift nicht<br />
befolgt wurde.<br />
Normaler Verschleiß und Beschädigung<br />
durch unsachgemäße Behandlung sind von<br />
der Gewährleistung ausgeschlossen.<br />
jedem Fall vor Einbau der fachkundige Rat<br />
des Herstellers oder dessen autorisierter<br />
Vertragswerkstatt einzuholen.<br />
Die im Katalog angebotenen Teile sind<br />
nicht für den Einsatz in Luftfahrzeugen<br />
bestimmt. Bei der Verwendung in Marine<br />
<strong>Motor</strong>en und Stationär<strong>Motor</strong>en ist darauf<br />
zu achten, dass bei gleicher <strong>Motor</strong>bezeichnung<br />
unterschiedliche <strong>Motor</strong>enteile<br />
(z. B. Kolben) zum Einsatz kommen können.<br />
Nachdruck, Nachahmung und Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, ist nur mit<br />
unserer schriftlichen Genehmigung und<br />
mit Quellenangabe gestattet.<br />
Mit Erscheinen dieses Kataloges verlieren<br />
frühere Ausgaben ihre Gültigkeit.<br />
Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />
Umweltmanagement<br />
Verantwortungsvoller Umgang mit<br />
Ressourcen, der Schutz unserer Umwelt<br />
und die Einhaltung aller relevanten<br />
gesetzlichen Verpfl ichtungen ist für eine<br />
langfristige Zusammenarbeit mit allen<br />
unseren Partnern von großer Bedeutung.<br />
Dies waren die Gründe, die uns motivierten<br />
die Anforderungsnorm für Umweltmanagementsysteme<br />
ISO 14001 zu<br />
erfüllen und unsere Organisation<br />
zertifi zieren zu lassen.<br />
Weitere Technische Informationen<br />
fi nden Sie auf unserer Homepage<br />
www.ms-motor-service.com<br />
Die Inhalte des OnlineShop sind auch als<br />
elektronischer Katalog auf der<br />
„<strong>Motor</strong> <strong>Service</strong> Product Disc“ verfügbar.<br />
Kontaktieren Sie hierzu Ihren Ansprechpartner.
KSPG (Kolbenschmidt Pierburg).<br />
Renommierter Zulieferer der<br />
internationalen Automobilindustrie.<br />
Als langjährige Partner der Automobilhersteller<br />
entwickeln die Unternehmen<br />
der KSPG Gruppe innovative Komponenten<br />
und Systemlösungen mit anerkannter<br />
Kompetenz in Luftversorgung und<br />
Schadstoff reduzierung, bei Öl-, Wasserund<br />
Vakuumpumpen, bei Kolben, <strong>Motor</strong>blöcken<br />
und Gleitlagern. Die Produkte<br />
erfüllen die hohen Anforderungen und<br />
Qualitätsstandards der Automobilindustrie.<br />
Niedrige Schadstoff emission,<br />
günstiger Kraftstoff verbrauch,<br />
Zuverlässigkeit, Qualität und Sicherheit<br />
sind die maßgeblichen Antriebsfaktoren<br />
für die Innovationen von Kolbenschmidt<br />
Pierburg.<br />
<strong>Motor</strong> <strong>Service</strong> Gruppe.<br />
Qualität und <strong>Service</strong> aus einer Hand.<br />
Die <strong>Motor</strong> <strong>Service</strong> Gruppe ist die<br />
Vertriebsorganisation für die weltweiten<br />
Aftermarket Aktivitäten von<br />
Kolbenschmidt Pierburg. Sie ist ein<br />
führender Anbieter von <strong>Motor</strong>komponenten<br />
für den freien Ersatzteilmarkt mit den<br />
PremiumMarken KOLBENSCHMIDT,<br />
PIERBURG und TRW Engine Components.<br />
Ein breites und tiefes Sortiment ermöglicht<br />
den Kunden, <strong>Motor</strong>enteile aus einer Hand<br />
zu beziehen. Als Problemlöser für Handel<br />
und Werkstatt bietet sie darüber hinaus ein<br />
umfangreiches Leistungspaket und die<br />
technische Kompetenz als Tochtergesellschaft<br />
eines großen Automobilzulieferers.<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Wichtige Hinweise 2<br />
Qualitätsmanagement 2<br />
1 Hinweise zur Benutzung des Kataloges 4<br />
2 Produktinformationen 8<br />
2.1 Kolbenbauarten 8<br />
2.2 Fachausdrücke und Benennungen am Kolben 9<br />
2.3 Kolbenringe 10<br />
2.4 Zylinderlaufbuchsen 11<br />
2.5 Assemblies 12<br />
3 Einbau von Kolben und Zylinderlaufbuchsen 13<br />
3.1 Einbau und Einbaurichtung 13<br />
3.2 Spaltmaß und Kolbenlage im oberen Totpunkt 14<br />
3.3 Einbau von Zylinderlaufbuchsen 15<br />
3.4 Einbau der Kolben 17<br />
3.5 Einlaufhinweise 19<br />
4 Programmergänzung 121<br />
5 Herstellerverzeichnis 135<br />
6 Produktprogramm 139<br />
7 Kolbenmaße – Art.Nr. „Technical Information“ 1121<br />
8 Kolben – Assembly „Piston – Kit Set“ 1147<br />
9 Zylinderlaufbuchse – Assembly „Cylinder Liner – Kit Set“ 1201<br />
10 Buchsenrohlinge 1229<br />
11 Dichtringsätze (Sealing Ring Kit) 1231<br />
12 Vorgehensweise bei Reklamation/Reklamationsformular<br />
13 Verkauf und Lieferbedingungen<br />
3<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
1<br />
Hinweise zur Benutzung<br />
des Kataloges<br />
4<br />
<strong>Motor</strong>enindex<br />
Am Anfang des jeweiligen Herstellers befi ndet sich eine ausführliche Suchhilfe.<br />
Die <strong>Motor</strong>en bezeich nungen sind aufsteigend alpha numerisch sortiert.<br />
<strong>Motor</strong><br />
Fahrzeugindex<br />
Fahrzeug<br />
Die Positionsreihenfolge im Katalog teil richtet sich nach folgenden Kriterien:<br />
1. Zylinderdurchmesser<br />
2. Kraftstoff art<br />
3. Baujahr<br />
4. <strong>Motor</strong>code<br />
Positionsnummer<br />
Positionsnummer
Produktdaten<br />
Die Katalogseiten bestehen aus den nachstehend aufgeführten Informationsblöcken:<br />
Positionsnummer Piktogrammzeile Herstellerfeld<br />
Kolbendaten<br />
<strong>Motor</strong>enzeile<br />
Bemerkungen<br />
<strong>Motor</strong>bezeichnung mit<br />
Kat-Ausführung/Schadstoff klasse<br />
* siehe Abkürzungsverzeichnis<br />
Zylinder und AssemblyDaten<br />
Positionsnummer (fortlaufende Nummerierung<br />
innerhalb eines Herstellerabschnitts)<br />
ZylindernennØ Baujahr Kraftstoff art*<br />
von – bis<br />
Ladeart*<br />
Hubraum<br />
Verwendungseinschränkung<br />
(<strong>Motor</strong>nummer/Seriennummer)<br />
Leistung von – bis<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Hersteller<br />
<strong>Motor</strong>enzeile (Typ/Ausführung)<br />
Zylinder anzahl Ventilanzahl<br />
Verdichtungs<br />
Hinweis auf<br />
verhältnis<br />
Bemerkungen<br />
Hub<br />
5<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
6<br />
Kolbendaten<br />
* siehe Abkürzungsverzeichnis<br />
Zylinderzahl<br />
Abbildung des Kolbens<br />
KH = Kompressionshöhe (mm)<br />
BÜ = Bodenüberhöhung (mm)<br />
VT1 = Ventiltaschentiefe 1 (mm)<br />
VT2 = Ventiltaschentiefe 2 (mm)<br />
MT = Muldentiefe (mm)<br />
M Ø = Muldendurchmesser (mm)<br />
GL = Gesamtlänge (mm)<br />
Bolzendurchmesser (mm)<br />
Bolzenlänge (mm)<br />
Klemmpleuel<br />
Kurzzeichen für<br />
Kolbenausführung*<br />
Anzahl<br />
W e r k s t o ff *<br />
Hersteller<br />
Kolbenüber bzw. unterstand im<br />
oberen Totpunkt (OT) (min. – max.)<br />
C = Maß bis Zylinderoberkante (mm)<br />
ZylinderØ (mm)<br />
Rohlingsnummer Kolbenringausführungen Hinweis auf<br />
Bemerkungen<br />
Ringhöhe (mm)<br />
Lauffl ächenbeschichtung*<br />
Kolben Art.Nr.<br />
(ersetzte Nr. in Klammern)<br />
Spaltmaß (min. max.)<br />
B = Maß bis Zylinderkopf (mm)<br />
Programm ergänzung
Zylinderlaufbuchsendaten<br />
Abbildung des Zylinders<br />
Zylinderausführung<br />
*<br />
EinpassØ (mm)<br />
BundØ (mm)<br />
Gesamtlänge (mm)<br />
Zylinderausführung * Anzahl<br />
Bemerkungen zum Kolben,<br />
Zylinder bzw. zum Assembly<br />
* siehe Abkürzungsverzeichnis<br />
Bundhöhe /<br />
Einbauhöhe<br />
(mm)<br />
Feuerrandhöhe (mm)<br />
Dichtungsspezifi kation / -anzahl<br />
Material *<br />
Dichtringsatz Art.Nr.<br />
Zylinder Art.Nr.<br />
(ersetzte Nr. in Klammern)<br />
Abmessungen (mm)<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Assembly Art.Nr.<br />
(ersetzte Nr. in Klammern)<br />
Hinweis auf<br />
Bemerkungen<br />
vorbearbeitete<br />
Zylinderlaufbuchse (SEMI)<br />
Endbearbeitung nach<br />
Einbau notwendig<br />
7<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
2<br />
Produktinformationen<br />
Die Betriebssicherheit und Lang lebigkeit<br />
eines instandgesetzten <strong>Motor</strong>s hängt in<br />
erster Linie von den verwendeten Kolben<br />
und der Arbeitsqualität des Monteurs ab.<br />
Es müssen bei der Instand setzung seitens<br />
des <strong>Motor</strong>s alle Voraus setzungen geschaffen<br />
werden, damit die hohe Qualität der<br />
KS Kolben voll wirksam werden kann.<br />
Der Einbau von KS Kolben bei Mo tor <br />
instand setzungsarbeiten be ginnt daher<br />
bereits mit der Vorbe rei tung bzw. der<br />
Aufarbeitung des in stand zusetzenden<br />
<strong>Motor</strong>s.<br />
Alle Original KS Kolben sind mit den dazugehörenden<br />
Kolbenringen, Kolben bolzen<br />
und Kolbenbolzen sicherungen einbaufertig<br />
zusammen gestellt.<br />
2.1<br />
Kolbenbauarten<br />
Dieselkolben mit Kühlkanal, Bolzenbuchse<br />
und Ringträger<br />
8<br />
Pendelschaftkolben mit geschmiedetem<br />
Stahloberteil und Aluminiumschaft<br />
Ottokolben im gewichtsoptimierten<br />
LiteKS ® -Design mit Ringträger
2.2<br />
Fachausdrücke und<br />
Benennungen am Kolben<br />
1 Ø Mulde<br />
2 Kolbenboden<br />
3 Mulde<br />
4 Bodenkante<br />
5 Feuersteg (Bodensteg)<br />
6 Nute für Verdichtungsring<br />
7 Ringsteg<br />
8 Nutengrund<br />
9 zurückgesetzter Ringsteg<br />
10 Nutenflanken<br />
11 Nute für Ölabstreifring<br />
6<br />
7<br />
12<br />
9<br />
10<br />
4<br />
5<br />
29<br />
8<br />
18<br />
2<br />
12 Ölrücklaufbohrung<br />
13 Kolbenbolzennaben<br />
14 Sicherung Nutabstand<br />
15 Nute für Sicherungsring<br />
16 Augenabstand<br />
17 Einpass<br />
18 Schaftunterkante<br />
19 Kolbendurchmesser 90°<br />
entgegen der Bolzenbohrung<br />
20 Kolbenbolzenbohrung<br />
21 Muldentiefe (MT)<br />
1<br />
19<br />
16<br />
3 26 27<br />
17<br />
14<br />
28<br />
21<br />
20<br />
23<br />
22<br />
30<br />
13<br />
11<br />
15<br />
24<br />
25<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
22 Schaftpartie<br />
23 Ringpartie<br />
24 Kolbenkompressionshöhe<br />
25 Kolbenlänge<br />
26 Ölkühlkanal<br />
27 Ringträger<br />
28 Bolzenbuchse<br />
29 Ø Messfenster<br />
30 Bodenüberhöhung (BÜ)<br />
9<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
2.3<br />
Kolbenringe<br />
Übermäßiges Spreizen der Kolben ringe<br />
beim Aufziehen verursacht bleibende Verformungen.<br />
Ein Abnehmen und erneutes<br />
Aufziehen kann die Leistungsfähigkeit der<br />
Kolbenringe be ein trächtigen. Die Kolbenringe<br />
sollten deshalb vor dem Einbau der<br />
Kolben nicht mehr abgenommen werden.<br />
Die verschiedenen KolbenringTypen und<br />
Abkürzungen sind nachfolgend aufgeführt:<br />
10<br />
R ET T M N NM<br />
R Rechteckring<br />
ET einseitiger Trapezring<br />
T Trapezring 6°/15°/20°<br />
M Minutenring<br />
SM Schwachminutenring<br />
N Nasenring<br />
NM Nasenminutenring<br />
G Gleichfasenring D Dachfasenring<br />
GFS Gleichfasenschlauchfederring<br />
UF U-Flex-Ring SEF Ölschlitzring mit Expanderfeder<br />
S Ölschlitzring<br />
SSF Ölschlitzring mit Schlauchfeder<br />
DSF Dachfasenschlauchfederring SLF Stahllamellenfederring
2.4<br />
Zylinderlaufbuchsen<br />
Die Original KS Zylinderlaufbuchsen sind,<br />
Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrungen<br />
bei KolbenZylinderSystemen, perfekt<br />
aufeinander abgestimmt. Sie bilden daher<br />
eine optimale Lösung bezüglich Verschleiß,<br />
Lebens dauer und Wärmeabfuhr.<br />
Wir führen trockene und nasse Zylinderlaufbuchsen<br />
in Standard und Übermaßgrößen<br />
für die <strong>Motor</strong>en aller gängi gen<br />
Hersteller.<br />
Rippenzylinder für luftgekühlte <strong>Motor</strong>en,<br />
Kompressorzylinder und Buchsenrohlinge<br />
runden das Produktsortiment ab.<br />
Buchsenrohlinge<br />
Zylinderlaufbuchse mit Feuerring<br />
Feuerringe sitzen am oberen Ende der<br />
Zylinderlaufbuchsen in einer rechteckigen<br />
Aussparung. Der Feuer ring wird bei der<br />
Montage lose in die vorgesehene Aussparung<br />
eingesetzt und wird später durch<br />
den Zylinderkopf in Position gehalten.<br />
Ein Feuerring oder Ölkohleabstreifring verhindert,<br />
dass sich ein harter Ölkohle belag<br />
am Feuersteg des Kolbens bildet. Erreicht<br />
wird dies durch einen im Vergleich zum<br />
Durchmesser der Zylinderbohrung kleineren<br />
Innendurchmesser des Feuerrings.<br />
Nase und trockene Zylindelaufbuchse<br />
Rippenzylinder<br />
Duchläuft der Kolben den oberen Totpunkt,<br />
schabt der Feuerring die unerwünschten<br />
Ölkohleablagerungen vom Kolben, bzw.<br />
verhindert, dass sich Ablagerungen am<br />
Feuersteg bilden können.<br />
Achtung:<br />
Der Kolben ist für die Verwendung eines<br />
Feuerrings angepasst. Der Feuersteg hat<br />
einen geringeren Durchmesser als vergleichbare<br />
Kolben herkömmlicher Bauart.<br />
Beim alleinigen Austausch des Kolbens<br />
muss sichergestellt werden, dass dieser für<br />
die Verwendung der Zylinderlaufbuchsen<br />
mit Feuerring geeignet ist.<br />
Kompressorzylinder<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
11<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Zylinderlaufbuchse mit Frei drehung<br />
Zylinderlaufbuchsen mit Freidrehung<br />
haben im oberen Zylinderbereich einen<br />
größeren Durch messer.<br />
Die Vergrößerung bewirkt, dass sich in<br />
diesem Bereich ein dickerer Ölkohlebelag<br />
aufbauen kann, der den Feuersteg des<br />
Kolbens von Ablagerungen frei hält.<br />
Ölkohle besitzt abrasive Eigenschaften.<br />
Achtung:<br />
Bei Zylinderlaufbuchsen mit einer Freidrehung<br />
ist darauf zu achten, dass der erste<br />
Verdichtungsring des Kolbens nicht in den<br />
Bereich der Freidrehung hineinläuft. Es<br />
dürfen daher bei den Zylinderlauf buchsen<br />
nur Kolben verwendet werden, deren<br />
Feuersteghöhe am Kolben größer ist als die<br />
Höhe der Freidrehung.<br />
Bei Nichtbeachtung kommt es zu Schäden<br />
an Kolben und Zylinderlaufbuchse!<br />
2.5<br />
Assemblies<br />
Das Original KS Assembly, bestehend aus<br />
Kolben, Kolbenringen, Kolbenbolzen,<br />
Kolbenbolzensicherungen und<br />
Zy linderlaufbuchse, ggf. mit Dichtungen,<br />
ist ein bau fertig zusammengestellt.<br />
Original KS Assemblies sind Moto renbauteile<br />
von größter Präzision. Sie sind<br />
deshalb sorgfältig verpackt.<br />
Beim Transport und bei der Handhabung<br />
ist darauf zu achten, dass harte Stöße oder<br />
Beschädigungen vermieden werden.<br />
Vor der Montage sind Original KS Assemblies<br />
auf ihre Vollständigkeit zu prüfen<br />
und wenn möglich mit den ausgebauten<br />
Teilen zu vergleichen. Bei Unsicherheiten<br />
hinsichtlich der Verwendbarkeit hilft unser<br />
technischer Kundenservice.<br />
12<br />
Zylinderlaufbuchse mit Freidrehung
3<br />
Einbau von Kolben und<br />
Zylinderlaufbuchsen<br />
3.1<br />
Einbau und Einbaurichtung<br />
Auf dem Kolbenboden fi nden Sie die<br />
Angaben für Kolbennenndurchmesser<br />
und Einbauspiel des Kolbens. Beides<br />
zusammen ergibt den Nenndurchmesser<br />
der Zylinderbohrung. Vor dem Einbau<br />
müssen Kolben und Zylinderdurchmesser<br />
gemessen und mit den Nenndurchmessern<br />
verglichen werden.<br />
<strong>MS</strong> <strong>Motor</strong> <strong>Service</strong> International <strong>GmbH</strong><br />
74196 Neuenstadt, Germany<br />
www.ms-motor-service.com<br />
KOLBEN<br />
PISTON<br />
2 x Z17<br />
40 013 600<br />
128,000 mm<br />
verwendbar für / suitable for<br />
MERCEDES BENZ<br />
In der untenstehenden Übersicht sind die<br />
Symbole und deren Bedeutung für die<br />
Einbaurichtung im <strong>Motor</strong> angegeben.<br />
Die gleichen Symbole können je nach<br />
<strong>Motor</strong>enhersteller eine unterschiedliche<br />
Bedeutung haben.<br />
(01)04052938000016<br />
(21)J2VPF2P400440D<br />
65414<br />
Beispiel<br />
KolbenØ 79,98 mm<br />
Sp Einbauspiel 0,02 mm<br />
ZylinderØ 80,00 mm<br />
Art.-Nr.<br />
Chargennummer<br />
Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Steuerseite<br />
Beispiel Symbol Einbaurichtung im <strong>Motor</strong><br />
BMW, MercedesBenz, VW Steuerseite (gegenüber Kraftabgabe/Kupplung)<br />
MercedesBenz, Scania Sonderfall bei einigen V<strong>Motor</strong>en:<br />
Richtung <strong>Motor</strong>enmitte<br />
Citroën, Renault<br />
AV<br />
Steuerseite (gegenüber Kraftabgabe/Kupplung)<br />
„AV“ steht für „avant“ = vorne<br />
Citroën, Renault<br />
AR<br />
Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
„AR“ steht für „arrière“ = hinten<br />
Peugeot, Renault<br />
V<br />
Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
„V“ steht für „volant“ = Schwungscheibe<br />
Peugeot, Opel Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Citroën, Peugeot, Renault Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Fiat, Iveco > Schwungrad (Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Opel, Perkins Kerbe Steuerseite (gegenüber Kraftabgabe/Kupplung)<br />
GM, Perkins FRONT Steuerseite (gegenüber Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Hatz, Liebherr vorn Steuerseite (gegenüber Kraftabgabe/Kupplung)<br />
Deutz, MWM Abluft bei luftgekühlten <strong>Motor</strong>en die Kühlluftrichtung<br />
Einbaumarkierung<br />
Markenzeichen<br />
Messfenster<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Kolbennenndurchmesser<br />
Einbauspiel<br />
Bei Kolben mit Schaftbeschichtung ohne<br />
Messfenster sind noch 0,01 0,03 mm<br />
Schichtdicke vom gemessenen Maß<br />
abzuziehen, um den aufgestempelten<br />
Kolbendurchmesser zu er halten.<br />
Bei Kolben mit Messfenster kann der<br />
Kolbennenndurchmesser ohne Abzug der<br />
Schaft beschichtungsdicke an dieser Stelle<br />
ermittelt werden.<br />
13<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
3.2<br />
Spaltmaß und Kolben lage<br />
im oberen Totpunkt<br />
Spaltmaß*<br />
Unter dem Spaltmaß (B) versteht man<br />
Über oder Rückstand des Kolbens im<br />
oberen Totpunkt zur Dichtungsfl äche des<br />
Zylinderblocks. Die Dicke der Zylinderkopfdichtung<br />
und eine mögliche Vertiefung im<br />
Zylinderkopf werden in die Messung einbezogen.<br />
Dieses Maß ist auch als „Bleimaß“<br />
bekannt.<br />
* siehe Piktogrammzeile<br />
unter Punkt 1 „Hinweise<br />
zur Benutzung des<br />
Katalogs“<br />
Eloxierte Kolbenböden<br />
Bei Kolben mit eloxiertem Kolben boden<br />
darf der Boden zur Einstellung des Kolbenüberstandes<br />
nicht abgedreht werden.<br />
Die Kolben sind an der Grau färbung der<br />
Bodenfl äche zu erkennen.<br />
Hinweis:<br />
Zur Einstellung des Kolbenüberstandes<br />
sind neben den Standardkolben auch<br />
Kolben mit reduzierter Kompressionshöhe<br />
lieferbar.<br />
14<br />
Kolbenüber- oder Kolbenunterstandmaß<br />
im oberen Totpunkt bei verschiedenen<br />
<strong>Motor</strong>envarianten*<br />
Unter dem Maß C ist der Überstand<br />
(gekennzeichnet mit + ) oder mit Unterstand<br />
(gekennzeichnet mit ) des Kolbens<br />
im oberen Totpunkt im Verhältnis zur<br />
Zylinderblockdicht fl äche zu verstehen. Die<br />
Dichtungs dicke oder geometrische Formen<br />
des Zylinderkopfes bleiben unberücksichtigt.<br />
B C+ C- C<br />
B C C<br />
Bei Rippenzylindern bezieht sich das<br />
Maß C auf den Abstand zwischen Kolbenboden<br />
und der Aufl age des Zylinderkopfes<br />
am Rippenzylinder.<br />
Bei <strong>Motor</strong>en mit nasser Zylinderlaufbuchse<br />
wird der Über oder Rückstand des Kolbens<br />
ebenfalls in Bezug zur Zylinderblockfl äche<br />
gemessen.<br />
Ein Überstand der Zylinderlaufbuchse<br />
oder ein vorhandener Feuerrand wird nicht<br />
berücksichtigt.
3.3<br />
Einbau von Zylinderlaufbuchsen<br />
Beim Austausch von Zylinderlaufbuchsen<br />
sind einige Vorbereitungen zu treffen und<br />
kritische Punkte zu überprüfen. Nach dem<br />
Ausbau der alten Zylinderlaufbuchsen und<br />
vor dem Einsetzen der neuen Zylinderlaufbuchsen<br />
muss der <strong>Motor</strong>block gründlich<br />
gereinigt werden. Insbesondere bei <strong>Motor</strong>blöcken<br />
mit nassen Zylinderlaufbuchsen<br />
sind im Bereich der Zylinderlaufbuchsenaufnahme<br />
alle Kühlwasserrückstände und<br />
Dichtungsreste zu entfernen.<br />
Montage von nassen Zylinderlauf buchsen<br />
1. Das Einsetzen der Zylinderlaufbuchsen<br />
erfolgt zunächst ohne Dichtringe. Auf diese<br />
Weise wird geprüft, ob sich die Zylinderlaufbuchsen<br />
leicht und ohne Klemmen<br />
einschieben lassen. Ein Klemmen der<br />
Zylinderlaufbuchse in der Grundbohrung<br />
hat stets eine Verformung der Zylinderbohrung<br />
zur Folge. Weiterhin muss geprüft<br />
werden, ob der Buchsenbund vollkommen<br />
flächengleich und planparallel im<br />
Die Bundauflage A muss planparallel sein.<br />
B A B<br />
richtige Bundauflage Buchsenüberstand B<br />
Besondere Sorgfalt ist sämtlichen Passflächen<br />
zu widmen. Sie müssen so vorbereitet<br />
sein, dass sie metallisch rein, vollkommen<br />
eben und nicht korrodiert sind.<br />
Harte Werkzeuge wie Schaber, Fräser, etc.<br />
dürfen wegen der Gefahr einer Beschädigung<br />
dieser Flächen nicht verwendet<br />
werden.<br />
Verschlissene Zylinderblockplanflächen<br />
und Buchsenbundaufnahmen müssen<br />
nachgearbeitet werden. Übersteigen die<br />
Durchmesser der Zylinderlaufbuchsen<br />
Grundbohrung das maximal zulässige<br />
Maß, sind die Flächen stark korrodiert oder<br />
weisen Verzüge auf, muss der <strong>Motor</strong>block<br />
entsprechend aufgebohrt werden.<br />
<strong>Motor</strong>block aufliegt. Zu diesem Zweck<br />
können die Passflächen mit Tuschierpaste<br />
einge strichen werden, um so das Tragbild<br />
zu überprüfen. Bei nicht einwandfreiem<br />
Tragbild muss die Bundaufnahme im<br />
<strong>Motor</strong>block nachgearbeitet werden.<br />
2. Danach muss das Überstandsmaß der<br />
Zylinderlaufbuchsen geprüft werden. Sollte<br />
es sich um Zylinderlaufbuchsen handeln,<br />
bei denen zur Abdichtung des Buchsenbundes<br />
eine Metalldichtung (Tombak,<br />
Edelstahl) verwendet wird, muss diese zur<br />
Messung des Bundüberstands eingelegt<br />
werden. Ein zu geringes Überstandsmaß<br />
muss durch die Verwendung von Zylinderlaufbuchsen<br />
mit Bundhöhenübermaß<br />
oder Stahlausgleichsscheiben korrigiert<br />
werden. Bei falschem Bundüberstandsmaß<br />
oder bei ungleichmäßiger Bundauflage ist<br />
die Abdichtung des Verbrennungsraumes<br />
nicht sichergestellt. Zylinderverzüge und<br />
Buchsenbundrisse sind die möglichen<br />
Folgen.<br />
3. Bei der endgültigen Montage der<br />
Zylinderlaufbuchsen inklusive Elastomerdichtungen<br />
muss zur leichteren und<br />
sicheren Montage der Zylinderlaufbuchsen<br />
Gleitmittel verwendet werden. Das Gleitmittel<br />
oder die Montagepaste wird an den<br />
Flächen von Zylinderlaufbuchse und <strong>Motor</strong>block<br />
aufgetragen, über die die Dichtringe<br />
bei der Montage gleiten müssen.<br />
Die Elastomerdichtungen selbst müssen<br />
nicht mit Gleitmittel versehen werden.<br />
Die Zylinderlaufbuchsen müssen langsam<br />
von Hand eingeschoben und zur Anlage<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Anschließend müssen Zylinderlauf buchsen<br />
mit Außen und/oder Bundübermaß<br />
eingesetzt werden. Im KS Lieferprogramm<br />
sind für viele <strong>Motor</strong>typen Zylinderlaufbuchsen<br />
mit unterschiedlichen Übermaßen<br />
lieferbar.<br />
gebracht werden. Sie dürfen keinesfalls<br />
mit Schwung oder durch harte Hammerschläge<br />
zur Anlage gebracht werden.<br />
4. Nach der Montage der Zylinder <br />
laufbuchsen müssen die Zylinderbohrungen<br />
mit Hilfe eines Innenfeinmessgerätes,<br />
auf Rundheit und Einschnürungen im<br />
Bereich der Dichtringe überprüft werden.<br />
Achtung:<br />
Flüssige Dichtmittel und Dichtpasten<br />
dürfen beim Einbau von nassen Zylinderlaufbuchsen<br />
nicht verwendet werden.<br />
Das Festsitzen der Zylinderlaufbuchsen<br />
ist dadurch gefährdet. Zudem können die<br />
Elastomerdichtungen ihrer Dichtfunktion<br />
nicht nachkommen, wenn die Dichtringnuten<br />
zusätzlich mit Dichtmittel aufgefüllt<br />
werden. Bei den ggf. mit den Zylinderlaufbuchsen<br />
mitgelieferten Metallscheiben aus<br />
Tombak oder Edelstahl handelt es sich um<br />
Dichtungen. Die Metalldichtungen müssen<br />
auf jeden Fall zwischen <strong>Motor</strong>block und<br />
Zylinderlaufbuchse eingesetzt werden.<br />
Die Metalldichtungen sind zum Einstellen<br />
des Buchsenüberstandes nicht geeignet.<br />
Es dürfen keinesfalls mehrere Dichtungen<br />
übereinander gelegt und eingebaut<br />
werden.<br />
15<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Montage von trockenen Zylinderlaufbuchsen<br />
in „Slipfi t“-Ausführung („Finished“)<br />
1. Diese Buchsen sind am Innendurchmesser<br />
fertig bearbeitet und können von<br />
Hand bzw. mit geeignetem Werkzeug ausund<br />
eingebaut werden. Der <strong>Motor</strong>block<br />
muss zu diesem Zweck nicht aus dem<br />
Fahrzeug ausgebaut werden.<br />
Montage von trockenen Zylinderlaufbuchsen<br />
in „Pressfi t“-Ausführung<br />
(„Semi-fi nished“)<br />
1. Diese Zylinderlaufbuchsen sind nur am<br />
Außendurchmesser fertig bearbeitet.<br />
Der Innendurchmesser ist nur grob vorgearbeitet.<br />
Zum Wechseln dieser Zylinderlaufbuchsen<br />
muss der <strong>Motor</strong>block aus dem<br />
Fahrzeug ausgebaut und komplett zerlegt<br />
werden.<br />
2. Zum Ausbau der Zylinderlaufbuchsen<br />
werden diese entweder mit einem Meißel<br />
oder einem ähnlichen Werkzeug zerstört<br />
oder aus dem <strong>Motor</strong>block herausgebohrt.<br />
Die weitere Vorbereitung/Überprüfung des<br />
<strong>Motor</strong>blocks erfolgt wie bei der<br />
„Slip-fi t“ Ausführung.<br />
3. Da diese Zylinderlaufbuchsen über eine<br />
Presspassung im <strong>Motor</strong>block verfügen,<br />
müssen sie mit Hilfe einer Presse in den<br />
<strong>Motor</strong>block eingepresst werden.<br />
Die Presspassung beträgt mehrere Hundertstel<br />
Millimeter und richtet sich nach<br />
den Vorgaben des <strong>Motor</strong>enherstellers. Vor<br />
dem Einpressen müssen die Zylinderlaufbuchsen<br />
am Außendurchmesser mit einem<br />
geeigneten, dünnfl üssigen Gleitmittel<br />
eingestrichen werden. Die Zylinderlaufbuchsen<br />
sollen möglichst ohne abzuset<br />
16<br />
2. Vor dem Einsetzen der Zylinderlaufbuchse<br />
muss die Buchsengrundbohrung<br />
auf Rundheit und Verzug überprüft werden.<br />
Der Kantenbruch (C) im Gehäuse muss der<br />
Ausrundung (D) an der Zylinderlaufbuchse<br />
entsprechen.<br />
3. Nach dem Einsetzen der Zylinderlaufbuchsen<br />
sind die Zylinderbohrungen auf<br />
Rundheit bzw. Deformationen zu überprüfen.<br />
Bei diesen Zylinderlaufbuchsen<br />
muss das vom Hersteller vorgeschriebene<br />
Buchsenüberstandsmaß (B) eingehalten<br />
werden. Dies ist wichtig, damit die<br />
Buchsen im Betrieb fest auf ihren Sitz<br />
gepresst werden und vorschriftsmäßig im<br />
<strong>Motor</strong>block ver ankert sind. Mangelnder<br />
Überstand führt zu Dichtproblemen und zur<br />
Rissbildung an den Buchsen.<br />
zen in einem Schritt in den <strong>Motor</strong>block<br />
eingepresst werden. Eine Unterbrechung<br />
des Einpress vorgangs führt beim Weiterpressen<br />
zu großen Losbrechmomenten und<br />
häufi g zum Brechen der Zylinderlaufbuchsen.<br />
Kann der Einpressvorgang aufgrund<br />
eines fehlenden Presswegs/hub nicht in<br />
einem Zug durchgeführt werden, muss<br />
das kurze Stück, welches fehlt, am Anfang<br />
des Presswegs, und das letzte Stück unter<br />
voller Ausnutzung des zur Verfügung stehenden<br />
Pressweges zurückgelegt werden.<br />
Die Druckplatte, die zwischen Pressenstempel<br />
und Zylinderlaufbuchse gelegt<br />
wird, muss dick genug sein, damit sie beim<br />
Pressen nicht durchbricht.<br />
Dadurch lässt sich ein Abdrücken des<br />
Buchsenbundes verhindern.<br />
Einbaumaße für „Pressfi t“-<br />
Zylinderlaufbuchsen<br />
B = Buchsen überstand<br />
C = Fase<br />
D = Radius B<br />
Bei „Slipfi t“ Zylinderlaufbuchsen beträgt<br />
das Einbauspiel 0,00 0,015 mm. Werden<br />
0,015 mm überschritten muss eine Übermaßbuchse<br />
verwendet werden.<br />
4. Da sich die Zylinderlaufbuchsen beim<br />
Einpressen etwas deformieren, müssen<br />
sie durch Bohren und Honen noch auf das<br />
nötige Zylinderendmaß fertig bearbeitet<br />
werden. Aufgrund der Presspassung<br />
benötigen diese Zylinderlaufbuchsen<br />
nicht zwangsweise einen Buchsenbund<br />
und verfügen generell über keinen<br />
Buchsenüberstand (B). Nach dem Einpressen<br />
der Zylinderlaufbuchsen muss die<br />
Zylinderblockplanfl äche einmal komplett<br />
überarbeitet werden, damit die Zylinderlaufbuchsen<br />
nicht über die <strong>Motor</strong>blockfl<br />
äche überstehen.<br />
Zylinder-Ø 50 - 80 mm 80 - 120 mm 120 - 180 mm<br />
Überdeckung (Pressung) 0,045 mm 0,070 mm 0,055 - 0,080 mm 0,065 - 0,090 mm<br />
Die Angaben sind Anhaltswerte. Maß gebend sind in jedem Fall die Maß angaben des <strong>Motor</strong>enherstellers.<br />
C<br />
D
3.4<br />
Einbau der Kolben<br />
Zusammenbau von Kolben und Pleuel<br />
Vor dem Einbau der Pleuelstangen sind sie<br />
auf einem geeigneten Prüfgerät auf Verbiegung<br />
und Verdrehung zu kontrollieren.<br />
Den Kolben und die Pleuelstange entsprechend<br />
der Einbaurichtung zurecht<br />
legen. Der eingeölte Bolzen wird in die<br />
Bolzen bohrungen des Kolbens und in das<br />
Pleuelauge der Pleuelstange vorsichtig<br />
eingeschoben. Bei Kolben mit eng tolerierter<br />
Bolzenbohrung geht das Einschieben<br />
des Bolzens leichter, wenn der Kolben auf<br />
ca. 40 °C erwärmt wird.<br />
Bei schwimmenden Bolzen<br />
Zur Fixierung des Bolzens dienen beigepackte<br />
Sicherungsringe.<br />
Gebrauchte Sicherungsringe dürfen nicht<br />
mehr verwendet werden. Um bleibende<br />
Verformungen zu vermeiden, dürfen die<br />
Sicherungsringe nicht übermäßig zusammengedrückt<br />
werden.<br />
Durch leichtes Verdrehen der Ringe kann<br />
festgestellt werden, ob sie sicher in die<br />
Nuten eingerastet sind. Der Stoß der Sicherungen<br />
muss immer in Hubrichtung des<br />
Kolbens liegen.<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Montage eines Klemmpleuels<br />
Die Bohrung im Pleuelauge muss eine<br />
Überdeckung zum Bolzen aufweisen. Zur<br />
Montage ist der Pleuel auf 280 320 °C<br />
zu erwärmen (keine off ene Flamme!).<br />
Anschließend den gut geölten und kalten<br />
Bolzen zügig in das Pleuelauge einführen.<br />
Um die richtige Lage des Bolzens im Pleuel<br />
zu gewährleisten, ist eine Vorrichtung mit<br />
Bolzenanschlag zu verwenden.<br />
17<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Prüfung der Kolbenringe<br />
Prüfen Sie, ob sich die Ringe in den<br />
Ringnuten frei drehen (rotieren) lassen.<br />
Bei „TOP“ markierten Kolbenringen muss<br />
die Markierung zum Kolben boden zeigen.<br />
Dadurch wird die vorgesehene Funktion<br />
gewährleistet.<br />
Schlauchfeder-Ölabstreifringe<br />
Die Stoßenden der Schlauchfeder sollten<br />
bei Schlauchfederringen immer genau<br />
gegenüber dem Ringstoß liegen. Bei<br />
Schlauchfedern mit Tefl onschlauch liegt<br />
der Schlauch am Ringstoß.<br />
Zusätzlich ist bei Schlauchfeder ringen mit<br />
Fixierhaken zu beachten, dass der Fixierhaken<br />
im Ölschlitz eingerastet ist<br />
3-teilige Stahl-Lamellen-Ölabstreifringe<br />
Die Federenden sind während des<br />
Transports in ungespanntem Zustand und<br />
können übereinander rutschen.<br />
Die Lage muss ggf. vor dem Einbau<br />
korrigiert werden. Beide Farbmarkierungen<br />
an den Federenden müssen sichtbar sein.<br />
Sind sie nicht sichtbar, ist die Feder überlappt<br />
und der Ring funktioniert nicht.<br />
Die Ringstöße des 3-teiligen Ölabstreifringes<br />
(die beiden Stahllamellen und die<br />
Expanderfeder) müssen vor dem Einbau um<br />
jeweils 120° zueinander verdreht werden.<br />
18<br />
Ölschlitz Fixierhaken<br />
Schlauchfederring mit Fixierhaken<br />
richtig:<br />
grüner Farbstrich<br />
falsch:<br />
Einbauempfehlung<br />
überlappter Stoß<br />
roter Farbstrich
3.5<br />
Einlaufhinweise<br />
Wenn kein Prüfstand vorhanden ist um<br />
ein defi niertes Einlaufprogramm zu fahren<br />
muss der <strong>Motor</strong> auf der Straße eingefahren<br />
werden.<br />
• Fahrzeug nicht voll beladen.<br />
• <strong>Motor</strong> mit ständig wechselnden Drehzahlen<br />
bis max. 2/3 der Höchstdrehzahl<br />
betreiben.<br />
• Beim Fahren die Gänge zügig hoch<br />
schalten und untertourige Fahrzustände<br />
vermeiden.<br />
• Gänge nicht ausdrehen.<br />
• Keine längeren Bergauff ahrten<br />
(zu viel Last).<br />
• Keine längeren Bergabfahrten<br />
(zu wenig Last und unvorteilhafter<br />
Schubbetrieb).<br />
• Keine Benutzung von <strong>Motor</strong>bremseinrichtungen.<br />
• Keine Autobahnfahrt und keine Höchstgeschwindigkeit<br />
fahren.<br />
• Vermeidung von Fahrten auf Staustrecken.<br />
Überlandfahrten und fl üssiger<br />
Stadtverkehr sind vorteilhaft. Jedoch<br />
kein Stadtverkehr bei extrem heißen<br />
Außentemperaturen und mit vielen Ampelstopps<br />
und Wartezeiten.<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
Einsetzen des Kolbens in die Zylinderbohrung<br />
Den Zylinderblock sorgfältig reinigen.<br />
Darauf achten, dass alle Gleitfl ächen<br />
von Schmutz befreit und gut eingeölt<br />
sind. Die Kolbenringe mit einer Ringmanschette<br />
zusammendrücken, um ein<br />
widerstandsloses Gleiten des Kolbens<br />
in die Zylinder bohrung zu ermöglichen.<br />
Bei Dieselmotoren das Spaltmaß bzw.<br />
Überstandsmaß des Kolbens messen und<br />
die Angaben des Herstellers unbedingt<br />
einhalten.<br />
Sonstige Hinweise:<br />
• Während der Einlaufphase sollte der<br />
Ölstand ständig überprüft werden.<br />
Der Ölverbrauch kann erhöht sein. Es ist<br />
ratsam, alle 50 bis 100 km den Ölstand<br />
zu überprüfen und ggf. aufzufüllen. Bei<br />
merklichem Abfall des Ölstandes am<br />
Ölmessstab den Ölstand weiterhin in<br />
kürzeren Abständen kontrollieren.<br />
• <strong>Motor</strong> nicht mit Öl überfüllen.<br />
• Ölwechsel nach 1000 km – Wichtig hierbei<br />
ist der Ölfi lterwechsel. Der Schmutz<br />
und Abrieb des Einlaufs muss aus dem<br />
<strong>Motor</strong> entfernt werden.<br />
19<br />
DEUTSCH
DEUTSCH<br />
<strong>Grundlagen</strong><br />
20