Johannes Laschinger: Die alte Residenz an der Vils
Was haben das Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg GmbH, das Luftmuseum und das „Bootshaus“ gemeinsam? Sie sind, jedes für sich, Teil der alten Residenz an der Vils, deren Konturen bis zum heutigen Tag im Stadtbild erkennbar sind. Gemeinsam ist ihnen auch, dass die Alte Veste und die beiden Steinhäuser an der Vils bis zur Nutzung unserer Tage auf eine reiche Geschichte zurückblicken können. So unverwechselbar wie diese, ist die ihrer Bewohner: im Spätmittelalter Viztume, Pfalzgrafen, Kurfürsten, ein König und sogar ein Kaiser. Ihnen folgten adelige Angehörige der Regierung Amberg wie Landrichter, Regierungsräte und -kanzler. In neuerer Zeit finden sich Ordensschwestern, Waisenkinder, ein Färber, ein Metallwarenhändler und einige Tanzlehrer. Dr. phil. Johannes Laschinger war langjähriger Leiter des Stadtarchivs Amberg und ist ein durch zahlreiche Veröffentlichungen ausgewiesener Kenner der Amberger Geschichte. 2023 ehrte ihn die Stadt Amberg mit der Verleihung ihres Kulturpreises. Herausgeber: Bootshaus Amberg GmbH | Stadtbau Amberg GmbH | Büro Wilhelm Verlag Text: Johannes Laschinger Fotos: Stadtarchiv Amberg, Manfred Wilhelm, Marcus Rebmann, Johannes Laschinger, Christine Widder, Clemens Zahn
Was haben das Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg GmbH, das Luftmuseum und das „Bootshaus“ gemeinsam? Sie sind, jedes für sich, Teil der alten Residenz an der Vils, deren Konturen bis zum heutigen Tag im Stadtbild erkennbar sind. Gemeinsam ist ihnen auch, dass die Alte Veste und die beiden Steinhäuser an der Vils bis zur Nutzung unserer Tage auf eine reiche Geschichte zurückblicken können.
So unverwechselbar wie diese, ist die ihrer Bewohner: im Spätmittelalter Viztume, Pfalzgrafen, Kurfürsten, ein König und sogar ein Kaiser. Ihnen folgten adelige Angehörige der Regierung Amberg wie Landrichter, Regierungsräte und -kanzler. In neuerer Zeit finden sich Ordensschwestern, Waisenkinder, ein Färber, ein Metallwarenhändler und
einige Tanzlehrer.
Dr. phil. Johannes Laschinger war langjähriger Leiter des Stadtarchivs Amberg und ist ein durch zahlreiche Veröffentlichungen ausgewiesener Kenner der Amberger Geschichte. 2023 ehrte ihn die Stadt Amberg mit der Verleihung ihres Kulturpreises.
Herausgeber: Bootshaus Amberg GmbH | Stadtbau Amberg GmbH | Büro Wilhelm Verlag
Text: Johannes Laschinger
Fotos: Stadtarchiv Amberg, Manfred Wilhelm, Marcus Rebmann, Johannes Laschinger, Christine Widder, Clemens Zahn
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Johannes Laschinger
Die alte Residenz
an der Vils
GEBÄUDE UND BEWOHNER
–
BÜRO WILHELM VERLAG
Umschlag
Abb. oben: Das vordere und hintere Steinhaus an der Vils. Detail aus dem Plan
„Grundriss eines neuen Hauses beim Fischsteg“. Kolorierte Federzeichnung
des Hanns Kannlpaldung von 1589 (Stadtarchiv Amberg, Pläne H 591).
Abb. unten: Das Areal der alten Residenz an der Vils aus der Vogelperspektive
(Foto: Manfred Wilhelm).
Impressum
Herausgeber:
Bootshaus Amberg GmbH | Stadtbau Amberg GmbH | Büro Wilhelm Verlag
Text: Johannes Laschinger
Gestaltung, Satz: Manfred Wilhelm • Büro Wilhelm
Schrift: Joane Stencil, Libre Caslon, Roboto
Verlag: Büro Wilhelm Verlag, Lederergasse 5-7, 92224 Amberg
Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich an: verlag@buero-wilhelm.de
ISBN 978-3-948137-86-1
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne schriftliche
Genehmigung der Herausgeber unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© 2025 Büro Wilhelm Verlag
www.buero-wilhelm-verlag.de
Inhalt
6 Die alte Residenz an der Vils –
Gebäude und Bewohner
8 Eichenforst – Marstall – Alte Veste –
Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg GmbH
9 Frühgeschichte
14 Wittelsbachische Residenz
16 Sitz der Viztume
19 Der Eichenforst als Ritterlehen
21 Der Marstall
21 Wohnung hoher Beamter
24 Von der Metallwarenhandlung zum Verwaltungszentrum
der Stadtbau Amberg GmbH
30 Die Steinhäuser an der Vils
32 Das vordere Steinhaus an der Vils –
Freihaus – Klösterl – Luftmuseum
33 Vorgängerbauten
34 Teil der Hofhaltung
34 Die Kapelle
45 Das Freihaus
52 Klösterl und Maximilians-Rettungsanstalt
54 Vom Stadt- zum Luftmuseum
56 Das hintere Steinhaus an der Vils –
Teil der Hofhaltung – Freihaus – „Bootshaus“
57 Vorgängerbauten
58 Teil der Hofhaltung
63 Ritterlehen und Freihaus
70 Bürgerliche Wohnstätten
80 Das „Bootshaus“
86 Resümee
EICHENFORST
GÄSSCHEN
MARTINSSTEG
MARSTALL
GASSE
4
12
VILS
SCHIFFBRÜCKGASSE
HINTER DER VESTE
Hinter der Veste
HINTER DER VESTE
3
13
5
7
9 11
SCHIFFGASSE
REGIERUNGSSTR.
SCHIFFBRÜCKE
SCHIFFBRÜCKGASSE
Abb. 1: Die zur alten Residenz gehörenden Gebäude (Plan: Manfred Wilhelm).
4
12
3-5-7-9-11-13
Eichenforst - Marstall - Alte Veste -
Stadtbau Amberg GmbH
Das vordere Steinhaus an der Vils
Freihaus - Klösterl - Luftmuseum
Das hintere Steinhaus an der Vils
Teil der Hofhaltung - Freihaus - „Bootshaus“
6
Die alte Residenz an der Vils –
Gebäude und Bewohner*
Zur Topographie der Residenzen in Amberg berichtet Michael Schwaiger
in seiner 1564 im Druck erschienen Chronik im Zusammenhang mit den
„fürnemesten Gebewen in sonderheit“ nicht nur vom „churfürstliche[n]
Schlos, […] ein gros alt herrlich Gebew“, sondern auch davon, dass der Kurfürst
„heraus in der Stad“ über „einen grossen Marstall (der Eichen Forst
genant)“ und ein Gebäude, das „vor zeiten / sampt Paulus Hegners meines
lieben Herrn vnd Schwagers Haus / der alten Pfaltzgrauen Burck oder
Schlos“ war, verfügte. 1 Mit dem kurfürstlichen Schloss meint der Chronist
den Fürstenbau, dessen erster Flügel unter Kurfürst Ludwig III. (1410-1436)
errichtet wurde. 2 Dem gegenüber bestand die alte, von Schwaiger ebenfalls
angesprochene Residenz aus zwei Teilen, einem als Eichenforst bezeichneten
Marstall und dem Steinhaus an der Vils. Wie Schwaiger schreibt
auch noch Wiltmaister in seiner „Kronik“ von 1783, dass die Pfalzgrafen
die, „unweit der grossen St. Martins Pfarrkirche, an der, mitten durch die
Stadt fließenden Vilß, durchgehends von Quaterstücken stehende, nunmehro
Boßlarische Behausung statt einer Burg, und das daranstossende
Aichenforsthaus bewohnet [hätten]“. 3
* Die Errichtung des „Bootshauses“ gab den Anstoß, sich mit der Geschichte der alten Residenz
an der Vils zu beschäftigen. Das Vorhaben stieß bei Klaus Herdegen, Geschäftsführender
Gesellschafter der Lüdecke GmbH und Geschäftsführer der Bootshaus Amberg GmbH, sowie
Bernhard Baumer, Baumer Restauratoren GmbH, sogleich auf Interesse. Ihnen sei für ihre
Unterstützung gedankt. Ein weiterer Dank gilt Karin Schatz von der Stadtbau Amberg GmbH.
Der größte Dank für die tatkräftige Unterstützung bei der Realisierung des Vorhabens gilt aber
Christine Widder vom Stadtarchiv Amberg.
1 Michael Schweiger, Chronica oder kurtze beschreibung der churfürstlichen stad Amberg, in
der Oberen Pfalz in Beiern gelegen, wie dieselben herkhomen vnd gestalt, Auch in was Wesen,
Regiment vnd Ordnung die gestanden, sampt der Succession der Pfaltzgrafen, Churfürsten
vnd etlichen fürnemen Historien, Wittenberg 1564, 4. Titel.
2 Raimund Karl, Baugeschichte und Denkmalpflege, in: Landkreis Amberg-Sulzbach
(Hg.), Mit dem Gestern in die Zukunft. Einweihung des Landratsamtes Amberg-Sulzbach
am 19.09.2000, Amberg 2000, S. 14-17, bes. S. 14; Johannes Laschinger, Das Amberger
Schloss. Repräsentation und Herrschaft, in: Landkreis Amberg-Sulzbach (Hg.), Gestern
(s.o.), S. 8-13, bes. S. 8.
3 Johann Kaspar von Wiltmaister, Churpfälzische Kronik, oder Beschreibung vom Ursprunge
des jetzigen Nordgau und obern Pfalz, derselben Pfalzgrafen, Churfürsten und andern Regenten:
nebst den vorgefallenen besonderen Merkwürdigkeiten der churfürstl. oberpfälzischen
Haupt- und Regierungsstadt Amberg, Sulzbach 1783, S. 112.
7
Abb. 2: Die Nordseite der Alten Veste mit dem zweiflügeligen Tor des Amberger Schreiners
Lenhard Bacher und dem darüber befindlichen Wappenschmuck (Foto: Manfred Wilhelm).
8
Eichenforst – Marstall – Alte Veste –
Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg GmbH
Frühgeschichte
Zur Herkunft der Bezeichnung „Eichenforst“ überliefert Felix Joseph von
Lipowsky ein Manuskript, das er in einem „Archive zu Amberg“, wohl dem
Regierungsarchiv, eingesehen haben möchte. Darin heißt es: „Anno Christi
970. war an dem Ohrt, wo Ambergk die statt itzo steet maist ein Aichen
und Danenwaltung, wo an den platz, wo des Pinzinger von Roßstain alte
Burgk oder sogenannt Aichenforste an der Vilse seynt, ein hammerschmitt
gewesen, wie man dann heute noch, wenn man dort und in der Gegend
(im Pfeifferschen, oder dem heutigen von Boslarnschen Hause unweit der
Schulbrücke) 4 in die erdt grabet, sich vil eysenertzt findt.“ 5 Daran schließt
sich in dem Manuskript die Geschichte oder besser Sage über die Einkehr
des später heiliggesprochenen Bischofs Wolfgang bei dem Hammermeister
an, der sich bereit erklärte, die von Letzterem zu erbauende kleine Kirche
zu weihen, um den dortigen Anwohnern den Weg zum Gottesdienst
in Aschach zu ersparen. 6 Der Versuch der Gleichsetzung dieser Kapelle
mit der heute im Klösterl sich befindlichen wurde bereits von Felix von
Löwenthal zu Recht zurück gewiesen. 7 Herrmann weist darauf hin, dass
4 Auf die beiden Freihäuser ist weiter unten noch einzugehen; bei der Schulbrücke handelt es
sich um den heutigen Martinssteg.
5 Chronica oder kurze Beschreibung der churfürstl. Stadt Amberg in der obern Pfalz, zusammengebracht
durch Michael Schwaiger. Neu hrsg. und mit Erläuterungen über magistratische Verfassung,
mit Anmerkungen und Notizen älterer und neuern Zeiten, dann einem Anhange versehen
von Felix Joseph Lipowsky, München 1818, S. 51, Anm. 1; vgl. auch Robert Giersch,
Quellenforschung zur Geschichte der Alten Residenz der Pfalzgrafen und des benachbarten
Anwesens Eichenforstgässchen 2 in Amberg, masch. 1993, S. 30.
6 Ebda., S. 52; vgl. auch Georg Blössner, Das mittelalterliche Amberg in seiner kirchlichen Bedeutung,
in: Die Oberpfalz 28 (1934) S. 122-125, bes. S. 122; Paul Mai, Die Kirchengeschichte
Ambergs bis zur Reformation, in: Amberg 1034-1984. Aus 1000 Jahren Stadtgeschichte. Ausstellung
des Staatsarchivs Amberg und der Stadt Amberg in den Rathaussälen zu Amberg aus
Anlaß der 950-Jahrfeier der Stadt Amberg, Amberg, 7. – 29. Juli 1984 (Ausstellungskataloge
der Staatlichen Archive Bayerns 18), Amberg 1984, S. 107-118, bes. S. 108.
7 Felix Adam von Löwenthal, Geschichte von dem Ursprung der Stadt Amberg: von dem
Wachsthum derselben unter ihren Beherrschern, den Markgrafen auf dem Nordgaue, dann
den Herzogen aus dem Hohenstaufischen Hause, und endlich von der Ausbildung durch die
Privilegien, durch die Gewohnheiten und bürgerliche Verfassung unter den Herzogen in Baiern
und Pfalzgrafen bey Rhein, München 1801, S. 25 f.
9
Abb. 10: Die Alte Veste als Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg GmbH (Foto: Manfred Wilhelm).
26
27
Abb. 16: Die Steinhäuser an der Vils - Luftmuseum und „Bootshaus“ (links)
(Foto: Manfred Wilhelm).
30
Die Steinhäuser an der Vils
Wie beim Eichenforst gab es in der Vergangenheit auch bei der Bezeichnung
vorderes bzw. hinteres Steinhaus Irritationen, seit Otto Schmidt 1980
und 1996 die Alte Veste als vorderes Steinhaus und das nachmalige Klösterl
als hinteres Steinhaus, bezeichnete. 75 Ihm folgte Hans Hummel 2004 im
Hinblick auf die Terminologie. 76 Dagegen stellt Robert Giersch aber zu
Recht fest, dass das nachmalige Klösterl mit dem vorderen Steinhaus an
der Vils, in dem die fürstliche Kapelle und die Ratsstube untergebracht waren,
identisch ist, während das hintere Steinhaus nach „eindeutigen Belegen
unmittelbar südlich [folgte]“; es „beherbergte den großen Saal und die
Wohnräume der Königin Elisabeth und ihrer Schwiegertochter“. 77 Diese
Zuordnung wird auch deutlich, als Andreas Pinzinger von Roßstein 1450
das hintere Steinhaus im Besitz hatte. Dabei „kann das hintere Haus weder
mit dem heutigen Klösterl noch mit der alten Veste Eichenforst identisch
sein. Denn der Eichenforst ist in der selben (sic!) Quelle […] als Lehen des
Ritters Heymeran Nothaft aufgeführt. Das demnach vordere Steinhaus ist dagegen
nachweislich 1450 im Besitz der Hohenrechberger und drei Jahre später
an Georg Kastner verkauft worden.“ 78 Somit bestand der herrschaftliche
Bau an der Vils aus zwei Teilen, dem vorderen und dem hinteren Steinhaus.
Abb. 17: Die Steinhäuser an der Vils. Detail aus dem Plan „Grundriss eines neuen Hauses
am Fischsteg“. Kolorierte Federzeichnung des Hanns Kannlpaldung von 1589 (Stadtarchiv
Amberg, Pläne H 591).
75 Otto Schmidt, Im Eichenforst die Alte Veste, Teil I, in: „AZ“ vom 19.08.1980; Ders,
Pfalzgräfinnenhaus (wie Anm. 35) S. 269 f.
76 Hans Hummel, Die Geschichte(n) des Klösterls am Eichenforstplatz,
Teil 1: Das „Hintere Steinhaus“ in der Vils, in: „AZ“ vom 22.12.2004
77 Giersch, Quellenforschung (wie Anm. 5) S. 4
78 Ebda., S. 34 f.
31
Abb. 35: Der heutige Zustand der Bebauung im Bereich von „Eichenforstgäßchen“,
„Marstallgasse“ und „Hinter der Veste“, © Bayerische Vermessungsverwaltung.
56
Das hintere Steinhaus an der Vils –
Teil der Hofhaltung – Freihaus – „Bootshaus“
Vorgängerbauten
Es ist möglich, dass auch das hintere Steinhaus anstelle von romanischen,
bürgerlichen Häusern errichtet wurde. Genauere Aussagen sind hierzu
nicht möglich, da keine umfassende archäologische Grabung durchgeführt
werden konnte. Untersucht wurde 2020 lediglich die Uferseitige Mauer des
Anwesens „Schiffbrückgasse 13“, da das Haus hier ausbeulte und „mehrere
besorgniserregende Risse in der Wand zu sehen [waren]“. 185 Dazu wurden
„drei Schürfen, zwei innerhalb des Hauses und eine außerhalb des Hauses
[…] angelegt“. 186 Das dabei erzielte Ergebnis brachte keine Erkenntnisse zur
Baugeschichte. „In den Schürfen finden sich hauptsächlich Schichten und
Verfüllungen des 18. bis 20. Jahrhunderts. Besonders im Außenbereich in
Ufernähe finden sich hauptsächlich Verfüllungen des 20. Jahrhunderts.“ 187
Festgestellt wurde aber im Hinblick auf das Fundament, dass dieses zunächst
aus rechteckigen Jurakalksteinen besteht. „In einer Tiefe von 80 cm
ab OK jedoch geht der Jurakalkstein in sehr schöne gut bearbeitete Sandsteinquader
über. Dabei beträgt die Breite des Sandsteins etwa 36 cm.“ 188
Abb. 36: Fundament der Hauswand,
Jurakalksteine auf Sandsteinquadern,
aus: M-2020-1804-1_0 Schiffbrückgasse 9,
11, 13, Amberg Stadt, Fl.St.Nrn. 45, 53, 43/2,
42/2, Wissenschaftlicher Vorbericht,
S. 8, Abb. 9.
185 M-2020-1804-1_0 Schiffbrückgasse 9, 11, 13, Amberg Stadt, Fl.St.Nrn. 45, 53, 43/2, 42/2,
Wissenschaftlicher Vorbericht, S. 2.
186 Ebda.
187 Ebda., S. 9.
188 Ebda., S. 8
57
Das „Bootshaus“
Abb. 54: Von der Vils aus gesehen zeigt sich das „Bootshaus“ als Ensemble der Längsbzw.
Ostseite des Anwesens „Schiffbrückgasse 11“, der Breit- bzw. Rückseite von
„Hinter der Veste 7“ sowie der Längs- bzw. Ostseite von „Schiffbrückgasse 13“
(Graphik: Georg Zunner/exb, aus: „Amberger Zeitung“ vom 19.10.2020).
Am rechten Ufer der Vils entstand ein neues Ensemble, als sich Klaus
Herdegen und seine Tochter Eva Bogner entschlossen, in den Anwesen
„Hinter der Veste 7“ sowie „Schiffbrückgasse 9, 11 und 13“ nach deren umfassender
Sanierung Hotel und Gaststätte „Bootshaus“ zu errichten.
Von diesem Vorhaben erfuhr die Amberger Öffentlichkeit erstmals durch
einen Zeitungsbericht über eine Bauausschuss-Sitzung vom 14. Oktober
2020. 311 Ende Januar 2021 berichtete die „Amberger Zeitung“ über den
„Baubeginn im Bootshaus“. 312 Zwei Monate später kündeten „Hammerschläge“
vom Start. 313
311 Andreas Ascherl, Bauausschuss legt am Bootshaus an, in: „AZ“ vom 19.10.2020.
312 Andreas Ascherl, Neues Hotel in Amberg. Baubeginn im Bootshaus, in: „AZ“ vom 28.01.2021.
313 Heike Unger, Bootshaus: Hammerschläge zum Baubeginn, in: „AZ“ vom 19.03.2021.
80
Abb. 55: Vor dem Beginn der Sanierung zeigt sich von der Vils aus gesehen das Ensemble
der Längs- bzw. Ostseite des Anwesens „Schiffbrückgasse 11“, der Breit- bzw. Rückseite von
„Hinter der Veste 7“ sowie der Längs- bzw. Ostseite von „Schiffbrückgasse 13“
(Foto: Manfred Wilhelm).
Abb. 56: „Dach-Terrasse“ auf dem Anwesen
„Schiffbrückgasse 9“ während der Sanierungsarbeiten
(Foto: DerProsch GmbH).
Anfang August 2023 konnte die
Presse vermelden, dass das „Bootshaus“
in Riesenschritten seiner
Eröffnung entgegen gehe, 314 die
am 25. August 2023 erfolgte.
314 Andreas Ascherl, Das Bootshaus geht in Riesenschritten seiner Eröffnung entgegen,
in: „AZ“ vom 01.08.2023.
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Abb. 61: Stimmungsvolle Aufnahme des „Bootshauses“ im Licht der einsetzenden Abenddämmerung
(Foto: Clemens Zahn).
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Die alte Residenz an der Vils
Was haben das Verwaltungszentrum der Stadtbau Amberg
GmbH, das Luftmuseum und das „Bootshaus“ gemeinsam?
Sie sind, jedes für sich, Teil der alten Residenz an der Vils,
deren Konturen bis zum heutigen Tag im Stadtbild erkennbar
sind. Gemeinsam ist ihnen auch, dass die Alte Veste und
die beiden Steinhäuser an der Vils bis zur Nutzung unserer
Tage auf eine reiche Geschichte zurückblicken können.
So unverwechselbar wie diese, ist die ihrer Bewohner: im
Spätmittelalter Viztume, Pfalzgrafen, Kurfürsten, ein König
und sogar ein Kaiser. Ihnen folgten adelige Angehörige der
Regierung Amberg wie Landrichter, Regierungsräte und
-kanzler. In neuerer Zeit finden sich Ordensschwestern,
Waisenkinder, ein Färber, ein Metallwarenhändler und
einige Tanzlehrer.
Dr. phil. Johannes Laschinger war lang jähriger Leiter des Stadtarchivs
Amberg und ist ein durch zahlreiche Veröffentlichungen
ausgewiesener Kenner der Amberger Geschichte. 2023 ehrte ihn
die Stadt Amberg mit der Verleihung ihres Kulturpreises.
ISBN 978-3-948137-86-1
Preis: 19,90 €
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