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Kinder und Eltern
DIE ZEITSCHRIFT DER WIENER KINDERFREUNDE
Nr. 1 / Februar 2025
www.wien.kinderfreunde.at
www.wienerkinderfreunde-aktiv.at
Vielfältige
Kommunikation
Seite 10
Ohne Angst
zum Sprachtest!
Seite 17
Die besten Sommerjobs
der Stadt
Seite 5
Wir feiern
Fasching
Seite 4
EDITORIAL
Foto: Philipp Tomsich
AKTUELL
Thomas Brezina auf Besuch...............................2
Bürgermeister Ludwig im Interview................. 3
Wir feiern Fasching............................................4
Die besten Sommerjobs der Stadt .....................5
35 Jahre Kinderrechte..................................6 & 7
ELEMENTARBILDUNG
Wie Einzelinklusion funktioniert.......................8
Geschichten aus den Kindergärten....................9
Neues aus dem Leuchtturmkindergarten........10
Mehr Geschichten aus den Kindergärten. 11 & 12
BERATUNG
Bewegungsförderung weltweit.......................13
Unsere Eltern-Kind-Cafés................................15
Vom Kindergarten in die Schule......................16
Keine Angst vor Sprachtests............................ 17
FREIZEIT
Wenn Generationen zusammenkommen......... 19
Rote Falken im Jubiläumsjahr..........................21
Sevi & Robi im Frühling...................................22
Bücher & Familienzeit......................................23
Impressum......................................................24
Im Sinne des Kinderschutzes und unserer
Verantwortung gegenüber Kindern und
Jugendlichen finden Sie in dieser Zeitung keine
Namen von auf Fotos abgebildeten Kindern und
Jugendlichen.
Abg. z. NR Christian Oxonitsch,
Vorsitzender
der Wiener Kinderfreunde
Es steht viel auf dem Spiel. Wir Kinderfreunde haben
schon einige gesellschaftliche und politische Umbrüche
erlebt und überstanden. Und wir wissen, es gibt immer
ein Trotzdem und ein Danach.
Als Organisation mit 117 Jahren Erfahrung sehen wir
die derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen
als Herausforderung. Als Herausforderung,
das zu verteidigen, was wir für Kinder und Familien erreicht
haben. Wir wollen unbedingt verhindern, dass
Kinder Ellbogentechnik und Egomanie lernen. Vielmehr
arbeiten wir dafür, dass sie Teilhabe aller und Solidarität
erfahren. Denn Kinder sind von Natur aus empathisch
und neugierig auf Dinge, die auf sie zukommen. Ihr Weg
und die Menschen, die ihnen begegnen, sollen sie darin
bestärken. Aber Kinder sind auch verwundbar und
die ersten Nachrichten aus den laufenden Koalitionsverhandlungen
im Bund zwischen FPÖ und ÖVP lassen
erahnen, dass Offenheit, Solidarität und beste Bildungschancen
für alle Kinder keine Priorität haben. Bei der
Wiener Gemeinderatswahl am 27. April 2025 können
Sie mitentscheiden, wie wichtig Ihnen diese Offenheit,
das solidarische Füreinander und Chancengerechtigkeit
sind. Setzen wir das nicht aufs Spiel.
AUFEINANDER SCHAUEN
Gerade Wien als einzige Millionenstadt in Österreich
muss alles daransetzen, dass Menschen gut zusammenleben
können, Kinder und Familien bestmöglich
unterstützt werden und alle gemeinsam auf besonders
verletzliche Menschen schauen. Das ist bisher trotz des
Gegenwinds aus Bundesregierungen, die die Bedürfnisse
und besonderen Aufgaben einer Millionenstadt nicht
verstehen (wollen), gut gelungen. Natürlich kann man
immer wieder etwas finden, das einen grantig macht –
Thomas Brezina kommt und die Kinderaugen leuchten
„Diese schöne gemeinsame Aktion mit Thomas
Brezina ist das Highlight unserer alljährlichen
Weihnachtsbuchaktion“, meinte NR-Abg. Christian
Oxonitsch, der Vorsitzende der Wiener Kinderfreunde,
als er Anfang Dezember mit dem beliebten Kinderbuchautor
die Kinderstation der Klinik Ottakring
besuchte. Seit den frühen 50er-Jahren verschenken
die Kinderfreunde Bücher an tausende Kinder, unter
anderem an Kinder in Krankenhäusern. Schon zum
29. Mal brachte Thomas Brezina die Buchgeschenke,
die von den Verlagen G & G, Joppy und edition a
zur Verfügung gestellt wurden. Begleitet wurden
Thomas und Christian von unseren Geschäftsführenden
Alexandra Fischer und Daniel Bohmann. „Es ist
mir ein besonderes Anliegen, die Kinder zu besuchen.
Ihre Freude ist für mich ein riesiges Geschenk“, betont
Foto: Martin Votava
eine Wiener Spezialität ?. Aber viel wichtiger ist doch,
zu verhindern, dass Menschen in einem Meer von Desinteresse
und Egoismus untergehen, dass Kinder unserer
Gesellschaft verloren gehen. Wir wollen weiterhin
die sein, die ihre Kraft dafür einsetzen, dass alle Kinder
und Familien ein gutes Leben haben. Denn Kinder sind
Kinder, und sie haben keinen Einfluss auf die Situation
ihrer Familie. Sehr wohl werden sie aber geprägt vom
Umgang anderer Menschen mit der misslichen Lage
einer Familie. Daher hoffen wir sehr, dass Wien weiterhin
von Menschen regiert wird, die darauf schauen, dass
es allen Kinder in Wien gut geht und alle die Chance auf
ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben haben.
HAPPY BIRTHDAY, ROTE FALKEN!
Diese Absicht hatte auch Anton Tesarek, der in den
1920er-Jahren als hoch engagierter Kinderfreund unglaublich
viel für die Kinder und jungen Menschen dieser
Zeit getan hat. 17 Jahre nach Gründung der Kinderfreunde
wollte er eine Heimat schaffen für Jugendliche,
die zu alt geworden waren fürs „Wandern und Singen
unter Aufsicht von Erwachsenen“. So gründete er 1925
die Roten Falken. Mehr darüber auf Seite 21.
GENERATIONENWECHSEL
IN HIETZING UND HERNALS
Und last, not least möchte ich mich bei zwei sehr verdienten
und engagierten Bezirksvorsitzenden bedanken,
die „ihre Kinderfreunde“ an die nächste Generation
übergeben. Die Kinderfreunde Hernals hat Herbert
Zecha nach 32 Jahren im Vorstand und 12 Jahren als
Vorsitzender in die Hände von Victoria Ihl gelegt. Und in
Hietzing hat Reinhard Feistritzer den Vorsitz der Kinderfreunde-Bezirksorganisation
nach 34 Jahren an Stefan
Langthaler übergeben. Ich danke Herbert und Reinhard
von ganzem Herzen für ihr jahrzehntelanges Engagement
und wünsche Victoria und Stefan alles Gute für
ihre neue Aufgabe.
Christian Oxonitsch
Brezina. Sein größter Respekt gilt allen Pfleger:innen
und Ärzt:innen, „die so viel tun, damit sich Kinder und
Eltern wohlfühlen.“ Das Kompliment gibt Margarethe
Maurer, Bereichsleiterin Pflege der Abteilung für
Kinder- und Jugendheilkunde, gern zurück: „Wenn
Thomas sich am Krankenbett mit den Kindern unterhält,
leuchten die Augen.“ Und alle freuen sich schon
auf seinen 30. Besuch …
2
WIEN
AKTUELL
Bürgermeister Michael Ludwig
im Kinderfreunde-Talk
Foto: Gregor Kuntscher
Kinder und Eltern: Herr Bürgermeister, auf Ihrer Website
schreiben Sie zum Kapitel Elementarpädagogik:
„Kinder brauchen beste Bildungschancen von Anfang
an.“ Sind wir diesem Ziel in den letzten fünf Jahren
näher gekommen?
Bürgermeister Dr. Michael Ludwig: Ja, weil es uns vor
allem gelungen ist, die Rahmenbedingungen in den
Wiener Kindergärten Schritt für Schritt ein Stück weit
zu verbessern – so etwa zuletzt durch ein Unterstützungspaket
in der Höhe von 42 Millionen Euro. Dieses
zielt darauf ab, die Betreuungsqualität an den Wiener
Kindergärten noch weiter zu erhöhen und das pädagogische
Personal zu entlasten. Außerdem wurde die
Deutschförderung verstärkt.
Als größter privater Kindergartenträger spüren wir
natürlich sehr stark den Mangel an Elementarpädagog:innen.
Gleichzeitig sollte der Fachkraft-Kind-
Schlüssel gesenkt werden, wofür wiederum mehr Pädagog:innen
gebraucht würden. Was leistet die Stadt
Wien, um Abhilfe zu schaffen?
Bgm. Ludwig: Wir haben 2021 das Programm „Jobs
PLUS Ausbildung“ ins Leben gerufen. Während der
vier Semester werden die Teilnehmer:innen durch das
Wiener Ausbildungsgeld von mindestens 1.400 Euro
pro Monat finanziell unterstützt. Gerade für Wiedereinsteiger:innen
ist das ein optimales Angebot für neue
berufliche Chancen. Die ersten Absolvent:innen sind
bereits in den Kindergärten tätig und helfen mit, den
Fachkräftebedarf zu decken.
Seit mehr als 35 Jahren engagieren sich die Kinderfreunde
aktiv für die Umsetzung der Kinderrechtskonvention.
Ein zentraler Pfeiler dieser Konvention
ist Mitbestimmung. Wie gewährleistet die Stadt Wien
die Mitsprache von Kindern und Jugendlichen bei allen
sie betreffenden öffentlichen Entscheidungen?
Bgm. Ludwig: Die Stadt Wien ist Vorreiterin in Sachen
Kinder- und Jugendbeteiligung. Wir haben die Mitbestimmung
von Kindern und Jugendlichen weiter ausgebaut.
So wurde eine Million Euro für Kinder- und
Jugendprojekte zur Verfügung gestellt, über deren Auswahl
Kinder und Jugendliche mitentscheiden können.
Wir haben auch ein eigenes Kinder- und Jugendparlament
verankert und ermöglichen damit konkrete Erfahrungen
mit Mitbestimmung und Demokratie.
Die Fragen stellte unsere Chefredakteurin
Michaela Müller-Wenzel
WIEN
3
AKTUELL
Wir feiern Fasching!
Am
Auch 2025 feiern die Wiener Kinderfreunde
und ihre Bezirksorganisationen
an allen Ecken und Enden der Stadt
lustige, bunte Faschingspartys.
22. Februar 2024 finden gleich drei Kinderfreunde-Faschingsfeste
statt: In Simmering, im
Schloss Neugebäude, organisieren die Kinderfreunde
Favoriten & Simmering von 14.00 bis 17.00 Uhr ein
großes gemeinsames Fest. Am gleichen Tag lassen die
Kinderfreunde Währing von 15.00 bis 17.00 Uhr im
Kolpinghaus Währing, 1180 Wien, Gentzgasse 27, die
Faschingsheld:innen tanzen.
Am 23. Februar 2025 findet von 14.00 bis 16.00
Uhr der Kinderfreunde-Faschingsumzug im
Wurstlprater statt. Am Riesenradplatz werden zum
Einstimmen ab 13.30 Uhr jede Menge Aktivitäten
mit dem Kinderfreunde-Spielbus-Team geboten,
bevor der Umzug dort startet. Und natürlich dürfen
weder Luftballons noch Krapfen fehlen. Bitte kommt
in bunten Verkleidungen, die Teilnahme ist gratis
und ohne Anmeldung möglich. Unterstützt wird der
Faschingsumzug von unseren Partnern:
Am Faschingsamstag, dem
1. März 2025, steigt im
Kinderfreunde-Indoorspielplatz
Seversaal am
Schuhmeierplatz 17–18, 1160
Wien, die Faschingsparty der
Kinderfreunde Ottakring
von 14.30 bis 17.00 Uhr.
Alle Details und Infos zum Kartenvorverkauf
zu den genannten Festen
findet ihr hier: kinderfreunde.at/
news/wien-alle-news/fasching-mitden-kinderfreunden
Am Faschingsonntag, dem
2. März 2025 von 14.00 bis
17.00 Uhr findet das Faschingsfest
der Kinderfreunde Penzing im
Baumgartner Casino, 1140 Wien,
Linzer Straße 297, statt.
Ebenfalls am 23. Februar 2025 veranstalten die
Kinderfreunde Hietzing im Hietzinger Amtshaus,
1130 Wien, Hietzinger Kai 1–3, von 14.00
bis 17.00 Uhr, ihre diesjährige Faschingsparty.
Auch am 2. März veranstalten die Wiener Kinderfreunde
die Familienparty im Rathaus, Eingang
Lichtenfelsgasse 2. Nach dem Einlass um 13.30 Uhr
geht es mit dem Vorprogramm um 14.00 Uhr los. Ab
15.00 Uhr übernimmt Radio-Wien-Star Robert Steiner
die Moderation. Auf der Festbühne sorgt Kinderliedermacher
Bernhard Fibich für allerbeste Stimmung.
Natürlich darf auf der Familienparty die Spendenaktion
zugunsten von Freizeitpädagogik barrierefrei
mit Gewinnspiel und Verlosung ebensowenig fehlen
wie die Zaubershow von Magic Gregory, der
Kinderfreunde-Kasperl, die beliebte Kinder-Disco,
ANKER-Krapfenbars oder das Glücksrad. Es wäre
auch nicht die Kinderfreunde-Familienparty ohne
Bällebad, STABILO-Malecke, Kinderschminken,
die Rote-Falken-Mitmachstation sowie den Wickelund
Stillbereich. Die beliebte Spieleecke wird heuer
von Piatnik, Spielwaren Heinz und Nintendo
bestückt. Die Handwerkstation mit thecooltool wird
alle Bastler:innen begeistern und bei den „Retten wir
die Welt“-Mitmachstationen geht es um Nachhaltigkeit
und Klimagerechtigkeit. Natürlich bringt der
Kinderfreunde-Spielbus lustige
Faschingsanimation mit.
ACHTUNG! KARTEN GIBT ES NUR ON-
LINE IM VORVERKAUF AUF UNSERER
WEBSITE:
Bitte kommt alle verkleidet, bitte
bringt keine Konfetti und keine Spielzeugwaffen mit!
Wir danken unseren Partnern, ohne die wir die Familienparty
im Wiener Rathaus nicht so schön feiern könnten:
Illustration: Karin Blum
4
WIEN
AKTUELL
Foto: PID_Christian Fürthner
Die besten Sommer-
jobs der Stadt
Sie sind auf der Suche nach einem spannenden Sommerjob
und interessieren sich für freizeitpädagogische und elementarpädagogische
Arbeit mit Kindern? Wie gut, dass die Wiener
Kinderfreunde aktuell auf der Suche nach Verstärkung sind.
Die Wiener Kinderfreunde haben das freizeitpädagogische Angebot in Wien seit
mehreren Jahrzehnten maßgeblich mitgestaltet. Daher können sie als Partner für
Summer City Camps und als Veranstalter eigener Ferienangebote auf eine gute
Teamstruktur und erfahrene Teamleader bauen. Für die Sommerferien 2025
suchen sie zur freizeitpädagogischen Betreuung von Kindern (6 bis 12
Jahre) und zur freizeitpädagogischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen
mit Behinderungen (6 bis 14 Jahre) engagierte Mitarbeiter:innen, die
im Arbeitsumfang von 30 bis 37 Wochenstunden Kindern und Jugendlichen schöne
Sommertage im Rahmen der Summer City Camps bereiten. Abwechslungsreiche
Wochenthemen, multidisziplinäre Zusammenarbeit und ein proaktives Miteinander
prägen die Arbeit der Teams. Voraussetzungen für die Bewerbung sind
Volljährigkeit, Erfahrung und/oder eine Ausbildung im pädagogischen Bereich.
Eine Mitarbeit in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen
setzt Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen voraus. Weitere
Infos gibt es auf unserer Website: kinderfreunde.at/ueber-uns/offene-stellen/wien
Die Wiener Kinderfreunde brauchen im Sommer aber auch Unterstützung in
den Kindergärten und Horten. Interessierte können als Sommervertretung gut
in die Kinderfreunde-Elementarpädagogik „hineinschnuppern“.
Zur Bewerbung für
Arbeit in der Elementarpädagogik:
kindergarten.bewerberportal.at/Job/232190
Zur Bewerbung freizeitpädagogische Betreuung für
Kinder: kinderfreunde.at/ueber-uns/offene-stellen/
wien/freizeitpaedagogik/bewerbung-fuer-summercity-camps.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte unser
Summer City Camps Office: scc@wien.kinderfreunde.at
Zur Bewerbung freizeitpädagogische Betreuung
für Kinder mit Behinderungen: kinderfreunde.at/
ueber-uns/offene-stellen/wien/freizeitpaedagogikfuer-kinder-mit-behinderungen
Weiters suchen die Wiener Kinderfreunde über die Sommerferien hinaus
Personen, die in unseren Spielbusteams mitarbeiten möchten. In den Aufgabenbereich
fällt Planung und Umsetzung von Animationsprogrammen bei
öffentlichen, privaten Veranstaltungen bzw. Firmen-Veranstaltungen oder bei
Kinderbetreuungen in den Ferienwochen und bei Weiter- und Fortbildungen
von Firmen.
Für den Spielbus kann man auch im Nebenjob zum Studium auf geringerer
Stundenbasis arbeiten, in den Sommerferien sind bei Interesse mehr Stunden
möglich. Weitere Infos finden Sie hier:
kinderfreunde-wien.bewerberportal.at/Job/243351
und direkt bei Tom Petrnousek:
Tel: 01/401 25 - 200 84
E-Mail: spielbus@wien.kinderfreunde.at
WIEN
5
AKTUELL
35 Jahre Kinderrechte:
Das war ein Fest!
Im November letzten Jahres haben wir Kinderfreunde den 35. Geburtstag der
UN-Kinderrechtskonvention gefeiert. Begonnen haben wir mit einem gut besuchten
Symposium. Danach forderten Kinderfreund:innen aus ganz Österreich vor
dem Parlament eine Kinderrechte-Republik (siehe Kinder und Eltern 4/2024). Am
20. November brachten Kinder vom inklusiven Kinderfreunde-Leuchtturmkindergarten
ihre Forderungen ins Parlament. Am Rathaus hissten wir zusammen mit
Stadt- und Gemeinderät:innen sowie Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner
die Kinderrechte-Fahne. Bei der Kinderrechteparty danach gab es bunte Tattoos
für alle, gemeinsames Singen und frisches Obst zur Stärkung.
Wir würden hier gerne auch alle Fotos von den zahlreichen Kinderrechte-Partys
in unseren Kindergärten präsentieren. Weil wir dafür aber nicht ausreichend Platz
zur Verfügung haben, hier nur eine kleine Auswahl:
Im Kindergarten Steinbauergasse wurden die Kinderrechte
u. a. bei einer Jause gefeiert.
Im Betriebskindergarten des Krankenhauses
Nord wurden die Kinderrechte mithilfe des
Kinderrechte-Koffers ausgiebig gefeiert.
Mit großer Begeisterung präsentierten die Kinder im
Kindergarten Neilreichgasse ihre Rechte.
6
WIEN
Im Kindergarten Gassergasse wurden die Räume mit
unterschiedlichsten Kinderrechten dekoriert.
Auch bei der Kinderrechte-Jause im
Kindergarten Lorenz-Reiter-Straße war
die Stimmung super.
Foto: Philipp Tomsich
AKTUELL
Auch im Parlament wurden 35 Jahre Kinderrechte gefeiert. Mit dabei
waren Jürgen Czernohorszky, Vorsitzender der Österreichischen
Kinderfreunde (Fotomitte), gemeinsam mit den NR-Abgeordneten
Pia Maria Wieninger (Mitte rechts) und Andreas Haitzer, sowie
Melissa Pomberger (beide im Bild links) von den Wiener Kinderfreunden,
Alexandra Csar, ebenfalls Wiener Kinderfreunde (rechts
hinten im Bild), und viele Kindergartenkinder!
Die im Kindergarten Wulzendorferstraße gebackenen Kinderrechte-
Kekse wurden an Menschen in der Nachbarschaft verteilt.
Als Dankeschön für alle Erwachsenen,
die sich für die Kinderrechte stark machen,
haben die Kinder im Kindergarten
Museumsquartier Kuchen gebacken.
Sowohl im Kindergarten Schelleingasse
als auch ...
... im Kindergarten Absberggasse stand der starke Kinderrechte-Partytiger
im Vordergrund der Feiern.
WIEN
7
ELEMENTARBILDUNG
Mit MUT gelingt die Einzelinklusion
Seit Herbst 2024 gewährt die Stadt Wien
privaten Kindergartenträgern wie den Wiener
Kinderfreunden eine Förderung im
Bereich der Betreuung von Kindern mit
Behinderungen oder chronischen Erkrankungen.
Für diese neue Form der Einzelinklusion
muss für Kinder mit erhöhtem
Förderbedarf ein individueller Teilhabeplan
erarbeitet und umgesetzt werden.
Um die Teams der Wiener Kinderfreunde
in den Bildungseinrichtungen dabei noch
besser zu unterstützen, gibt es seit September
2024 das mobile Unterstützungsteam
(MUT). Es besteht derzeit aus den
beiden inklusiven Elementarpädagoginnen
Kerstin Pichler und Marion Huber sowie
der Sozialarbeiterin Melissa Pomberger.
„Unsere Unterstützung beginnt, sobald ein
Team für Einzelinklusion bereit ist“, berichtet
Kerstin Pichler: „Im ersten Schritt
besuchen wir die Bildungseinrichtung und
begleiten die Leitung im Einreichprozess
für die Förderung. Wir lernen das Kind
und das Team der betreffenden Gruppe
kennen – um dann gemeinsam einen Plan,
Ideen und Ziele zu erarbeiten.“
EIN INKLUSIVER IDEENPOOL
ENTSTEHT
So entsteht auch eine Art Ideenpool für alle
interessierten Teams, etwa mit eigens angepassten
Varianten bekannter Spiele, z. B.
einem Memory zum Tasten oder einem
Geruchsmemory für Kinder mit Sehbeeinträchtigung.
Auch neue, auf ein Kind abgestimmte
Spiele, Fachliteratur, Ideen und
mehr runden das wachsende Angebot ab.
Kerstin Pichler: „Meine Kolleginnen und
ich merken, dass das mobile Unterstützungsteam
ein erstes positives Fazit ziehen
kann – wir können schon erkennen, wie
positiv sich der Austausch auf die Begleitung
der Kinder auswirkt!“
SEMINARE ZUM THEMA „INKLUSION“
Um das Projekt auf allen Ebenen zu etablieren
und zu fördern, bieten die Wiener
Kinderfreunde eine Reihe von Seminaren
zum Thema „Inklusion“ an. Sie sind offen
für alle Kolleginnen – also Leitungen,
Elementarpädagoginnen, Assistentinnen –
„… und der Zuspruch ist riesig!“, beobachtet
Sigrid Spenger von der Abteilung Weiterbildung
KIZ und Familienakademie.
„Daher werden die Themen (im kizweb im
Kapitel „Inklusive Kurse“) auch laufend erweitert.“
Die Bandbreite der Fortbildungsthemen
ist jetzt schon umfangreich, aktuelle Seminare
sind u. a. „Kinder mit Trisomie 21 –
Down-Syndrom, ihre Entwicklung und
Förderung im Kindergarten“, „Autismus-
Spektrum in seiner Vielfalt“, „Sensorische
Integration“ oder „Unterstützte Kommunikation“
(s. auch S 10).
Hinzu kommen Seminare für Entwicklungsgespräche
mit den Eltern von Kindern
mit intensivem Betreuungsbedarf und Vernetzungstreffen
für Fachkräfte, die im Bereich
„Inklusion“ arbeiten.
Michael Elsner
8
WIEN
ELEMENTARBILDUNG
„Hermit leer“
im Kindergarten
Lernen, anmalen, ausschneiden, Batteriefiguren basteln, Box befüllen. Im Kindergarten
Franz-Koci-Straße drehte sich in den letzten Wochen alles um Batterien
und Akkus. Auch in den Kindergarten Susi-Weigel-Weg und rund 60 weitere Kinderfreunde-Kindergärten
und -Horte brachten Vertreter:innen der Fachgruppe für
Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer Wien (WKW)
die „Hermit leer“-Sammelboxen, die man etwa auch von Supermärkten kennt.
Dazu kamen noch Spiel- und Bastelmaterialien sowie Infos für unsere Pädagog:innen.
Diese vermittelten den Kindern dann spielerisch, wo überall Batterien und
Akkus benötigt werden, wie man leere Batterien richtig sammelt und entsorgt,
aber auch, was passiert, wenn man sie nicht richtig entsorgt. Denn Batterien dürfen
nicht achtlos weggeworfen werden, sondern sollen z. B. in den lustigen Boxen
mit den verschiedenen Batteriefiguren darauf gesammelt werden.
Die Kinder in der Franz-Koci-Straße haben aus Papprollen die Figuren „Prinzessin
Batterie“, „Herr Batterie“ und die beiden „Batterie-Superhelden“ geschaffen.
Aus mitgebrachten Gläsern haben sie dann Batteriesammelbehälter für daheim
gestaltet, die sie zum Ausleeren wieder in den Kindergarten bringen können. So
machen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und der Erwerb von technischem Verständnis
richtig Spaß.
Igel in Gefahr!
Seit 2024 steht der Igel auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten … umso schöner
ist, was im Spätherbst in unserem Kindergarten Ettenreichgasse (10. Bezirk)
passierte. „Wir wurden in der Früh von Passanten darauf aufmerksam gemacht,
dass im Zaun direkt beim Kindergarten ein Igel feststeckt“, berichtet Leiterin
Claudia Hejl. Das Tier wurde sofort vorsichtig aus seiner misslichen Lage befreit.
Bevor das Wildtierinstitut den kleinen Stachelkerl abholte, hatten die Kinder die
Chance, sich den Igel ganz genau anzuschauen … und wer wollte, durfte ihn auch
sanft angreifen.
Genau um solche Situationen wird es beim Fortbildungstag „Tiere im Kindergarten“
gehen, der Ende August 2025 stattfindet: Kindergarten-Teams erfahren
bei dieser Schulung mehr über die Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung, den
Tierschutz und tierfreundliche Elemente für die Außenflächen.
WIEN
9
LEUCHTTURMKINDERGARTEN
Foto: Philipp Tomsich
Eine Sprache für alle Kinder
Unsere heutige Heldinnengeschichte
handelt von Kristina** (5 Jahre)
Du stehst im Waschraum und wartest auf
Alina**, Marc** und Selina**. Nach der Reihe
nimmst du sie an der Hand und führst sie zum
Waschbecken, wo du ihnen zeigst, wo die Seife
ist. Dann hilfst du, die Seife auf den Händen
zu verteilen und drehst den Wasserhahn auf,
damit die Seife abgewaschen werden kann.
Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, nimmst
du vorsichtig dessen Hände in deine und
unterstützt es beim Händewaschen. Alina**,
Marc** und Selina** freuen sich, dass ihnen
jemand aus der Gruppe bei Situationen hilft,
die ihnen manchmal schwerfallen.
** Namen der Kinder wurden zu ihrem Schutz geändert
Ich komme in die Gruppe und werde sofort
von einigen Kindern begrüßt. Sie winken mir
zu, weil sie mir etwas zeigen wollen. Diese
einfachen Bewegungen, die jeder kennt und
die wir automatisch verwenden, sind eigentlich
Gebärden. Und wir alle verwenden sie
im Alltag regelmäßig … wenn wir mit dem
Daumen nach oben zeigen oder die Hand
ausstrecken, um STOPP zu signalisieren.
GEBÄRDEN SIND EINE MÖGLICHKEIT
DER KOMMUNIKATION FÜR ALLE
In unserem Leuchtturmkindergarten bleibt
es aber nicht bei den landläufig alltagsüblichen
Zeichen. Die Kinder lernen einfache
Wörter in Gebärdensprache, u. a. „essen“,
„noch mehr“, „fertig“ oder „schlafen“. Damit
soll den Kindern, die sich nicht oder
nur wenig verbal ausdrücken können,
der Alltag vereinfacht und eine Möglichkeit
zur Kommunikation geboten
werden. Gleichzeitig profitieren
Kinder, deren Erstsprache nicht
Deutsch ist, da die Sprache dadurch
zusätzlich gefördert wird.
BILDER UNTERSTÜTZEN DEN
TAGESABLAUF
Auch der Morgenkreis wird so gestaltet,
dass bei Liedern parallel
zum Sprechen gebärdet wird. Zusätzlich
werden Metacom-Symbole
verwendet. Metacom ist eine
Symbolsprache, die für Kinder
mit Behinderungen erstellt wurde
und mittlerweile 17.000 Symbole umfasst
(mehr Infos: www.metacom-symbole.
de). Sie dienen als Bildsprache – denn es
gibt auch Kinder, denen neben der verbalen
Kommunikation auch die Gebärden
noch schwerfallen. Die Metacom-Kärtchen
kommen ohne ausführliche Erklärung
aus und sind im ganzen Kinderfreunde-
Leuchtturmkindergarten zu finden; sie bilden
u. a. in der Garderobe den Anziehprozess
ab und zeigen in den Waschräumen,
wie die Hände richtig gewaschen werden.
ANDERE ARTEN DER MITSPRACHE
Der Alltag mit Bildern und Gebärdensprache
ist für die Kinder ganz normal und fällt
gar nicht mehr auf. Für manche Kinder ist es
aber ein sehr großer Schritt zu einer selbständigen
Kommunikation, wie für Melina**,
die beim Abholen ihrem Papa gleich
mithilfe der Metacom-Karten von ihrem
Tag berichten kann – was ohne die
Symbole nicht möglich wäre.
Isabella Csar
Pädagogische Mitarbeiterin
im Leuchtturmkindergarten
Illustration: Karin Blum
Foto: Kerstin Flake
10
WIEN
ELEMENTARBILDUNG
Sprache braucht Wissen:
unsere Sprachenkindergärten
Für die Kinderfreunde ist die sprachliche Förderung der Kinder grundlegend. Daher
arbeiten wir seit 2016 intensiv in unseren EU-geförderten Projekten an neuen
Fortbildungs- und Vermittlungsformaten; viele Ausbildungseinrichtungen suchen
den Rat unserer anerkannten Expert:innen für frühe sprachliche Bildung. Vor allem
aber bringen diese ihr Wissen praxisnah und erfolgreich in die Kindergärten: durch
Sprachen-Lehrgänge und Teamfortbildungen – und seit 2023 durch eine intensive
dreijährige Standortbegleitung in fünf unserer Kindergärten* durch Sprachwissenschafterin
Mag. a Zwetelina Ortega (Foto). Im Rahmen von eTOM („eduaction for
tomorrow“) AT-SK vermittelt sie neues Wissen für die Begleitung von ein- und
mehrsprachigen Kindern, neue Methoden zur Umsetzung moderner Sprachenbildung
und den Einsatz neuer Sprachlernmaterialien. So kann der Wortschatz auch
durch Lernspiele erweitert werden, die man überall kaufen kann, etwa „Paletti“,
„Zuerst, danach, … und dann?“ Auch das Elementarpädagog:innen vertraute
Kamishibai-Erzähltheater kommt stark im Alltag unserer Sprachenkindergärten
zum Einsatz. In dieses „Koffertheater“ werden Bilder eingeschoben, zu denen die
Pädagog:innen oder die Kinder eine Geschichte erzählen können.
Foto: Philipp Tomsich
* Unsere Sprachenkindergärten: Buchengasse, Grinzinger Allee, Neilreichgasse,
Rinnböckstraße und Wattgasse
Garteln mit allen Sinnen
Wie funktioniert das eigentlich, das „Garteln“? Um dieser Frage auf den Grund zu
gehen, haben Kinder des ÖBB-TIMI’S-MINI-MINT-Betriebskindergarten Antonie-
Alt-Gasse (10. Bezirk) einen spannenden Ausflug in die nahegelegene Parkanlage
Löwygrube unternommen. Hier haben sie fleißig beim Umpflanzen und Gießen
der Pflanzen geholfen … und durften dann das angepflanzte Gemüse und Kräuter
wie Kresse und Schnittlauch bei einer gesunden Jause verkosten. Ganz praxisnah
haben „die Kinder so ihr Umweltbewusstsein und ihre naturwissenschaftlichen
Kompetenzen mit allen Sinnen erfahren – und einen positiven Bezug zur Natur
entwickelt und vertieft“, betont Leiterin Nadine Junger. Bei solchen Aktionen ist
es kein Wunder, dass der TIMI’S-MINI-MINT-Betriebskindergarten gemeinsam mit
dem am Praterstern 3 erneut das MINT*-Gütesiegel (bis 2027) erhalten hat –
Glückwunsch!
* Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
WIEN
11
ELEMENTARBILDUNG
Eine Wand voller Herzlichkeit
verbindet, statt zu trennen
Die „Wand der Herzlichkeit“ – das ist mehr als ein Statement, das Hoffnung machen
soll. Vielmehr hat sie eine konkrete Funktion, erklärt Claudia Maria Peschta,
Leiterin des Kinderfreunde-Kindergartens im Pflegewohnhaus Baumgarten
(Salisstraße, 14. Bezirk), wo die Wand im Frühjahr 2024 eröffnet wurde. Die Kinder
können kleine Zettel anbringen, auf denen z. B. „Mut“ oder „Hoffnung“ steht –
und ein anderes Kind kann sich den Zettel nehmen, eben weil es gerade Mut oder
Hoffnung braucht. Das Motto der Wand ist, so Claudia Maria Peschta: „Bringe, was
du nicht mehr brauchst oder von dem du genügend hast – und nimm mit, was dir
gefällt oder was du brauchst!“ 1 ½ Jahre wurde auf die Umsetzung hingearbeitet,
gemeinsam mit den Kindern und ihren Eltern. Kein Wunder also, dass aus der Aktion
mehr gewachsen ist, denn durch sie wird Herzlichkeit praktisch gelebt: Neben
Essensspenden für die Caritas oder einem Spendenkorb für einen Sozialmarkt,
einer Sammelaktion für das St.-Anna-Kinderspital hat sich der Kindergarten auch
an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligt.
more
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BERATUNG
Wie lässt sich die Bewegung von Babys fördern?
MEIN KIND BESSER VERSTEHEN – UNSERE SERIE – TEIL 26
Foto: Irina Schmidt/stock.adobe.com
Sobald Babys anfangen, sich selbständig
fortzubewegen, sieht ihre Welt völlig
anders aus. Sie haben neue Möglichkeiten,
die Welt zu erkunden, und gewinnen
– sobald sie stehen können – einen
besseren Überblick. Die meisten Kinder
können ab einem Alter von ca. 11–16
Monaten laufen, ohne sich festzuhalten.
Manche Babys starten allerdings etwas
früher durch, andere laufen erst mit
18 Monaten. Spielt individuelle Förderung
eine Rolle für die frühe motorische
Entwicklung? Ein Blick in andere Kulturen
hilft, diese Frage zu beantworten.
Je nachdem, welche motorischen Fähigkeiten
früh gefördert und geübt werden, gibt
es tatsächlich kulturelle Unterschiede in
der motorischen Entwicklung. So wird in
einigen westafrikanischen Gemeinschaften
die motorische Entwicklung von Babys und
Kleinkindern durch Massagen, Bewegungsspiele
und Stimulation gezielt gefördert.
Sie erreichen die typischen motorischen
Meilensteine, wie selbständig stehen oder
laufen, etwas früher als europäische Babys.
Dazu trägt wohl auch bei, dass Babys und
Kleinkinder in Europa und Nordamerika
meistens Windel tragen. Eine New Yorker
Forschungsgruppe untersuchte mit einer
speziellen drucksensitiven Matte, wie 13 bis
19 Monate alte amerikanische Babys jeweils
mit und ohne Windel laufen. Das Ergebnis:
Die Babys zeigten einen sehr viel sichereren
Gang, wenn sie ohne Windel auf der Matte
spazieren konnten, und sie fielen ohne
Windel auch seltener hin. Es macht also
durchaus Sinn, Babys bei Gelegenheit auch
mal ganz frei und unbeschwert ihre eigenen
Bewegungsmöglichkeiten ausprobieren zu
lassen.
UNTERSCHIEDLICHE BEWEGUNGS
SPIELRÄUME
In wiederum anderen Kulturen sind Babys
und Kleinkinder dagegen noch eingeschränkter
in ihrem Bewegungsspielraum
als in Europa oder Nordamerika, wenn sie
etwa oft eng am Körper getragen werden.
Ein eindrückliches Beispiel für eine kulturelle
Praxis, die die Bewegungen des Babys
einschränkt, ist die in Zentralasien verbreitete
Gahvora-Liege. In dieser speziellen
Liege werden Babys in den ersten zwei
Lebensjahren oft für viele Stunden am Tag
so eingewickelt, dass sie nur den Kopf bewegen
können. Wenig überraschend liegen
diese Kinder im Durchschnitt in ihrer motorischen
Entwicklung hinter europäischen
und nordamerikanischen Altersgenoss:innen
zunächst etwas zurück. Im Alter von 2 bis
3 Jahren holen sie schnell auf. Dies liegt vermutlich
daran, dass sie ab diesem Alter vielfältige
Möglichkeiten haben, sich drinnen
und draußen zu bewegen und die Natur und
unterschiedliche Umgebungen zu erkunden.
Bewegungsgelegenheiten wirken sich also
tatsächlich darauf aus, wann Kinder Meilensteine
ihrer motorischen Entwicklung
Univ.-Prof. in Dr. in Stefanie Höhl,
Leiterin des Arbeitsbereichs
Entwicklungspsychologie an der
Fakultät für Psychologie
der Universität Wien
erreichen. Aber eine wichtige Erkenntnis
der interkulturellen Forschung ist, dass sich
keine langfristigen Vor- oder Nachteile für
Kinder daraus ergeben, wann sie beginnen,
auf eigenen Füßen zu stehen. Egal, ob ein
Kind mit 10 oder 18 Monaten die ersten
Schritte macht – sofern es im Kleinkindalter
vielfältige Gelegenheiten hat, die Umgebung
und die Möglichkeiten des eigenen
Körpers zu erkunden, hat es beste Chancen
auf eine gesunde motorische Entwicklung.
Forschung zum Mitmachen!
Die Wiener Kinderstudien laden Familien mit
Kindern herzlich ein, sich auf der Website zu
informieren oder unverbindlich zu melden:
Tel.: 01/4277-47480
Web: www.kinderstudien.at
E-Mail: kinderstudien@univie.ac.at
Foto: Kerstin Flake
WIEN
13
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Diese Marketingmitteilung wurde von der UniCredit Bank Austria AG, Rothschildplatz 1, 1020 Wien, erstellt (Medieninhaber).
Stand: Jänner 2025
BERATUNG
Foto: Philipp Tomsich
Eltern-Kind-Café in Simmering
An insgesamt 9 Standorten bieten die Wiener Kinderfreunde
auch 2025 ihre beliebten Eltern-Kind-Cafés
an, wo sich frischgebackene Eltern unter fachlicher
und zertifizierter Leitung mehrsprachig austauschen
können. So auch in Simmering unweit des Alberner
Hafens in der Zinnergasse 29b, wo Zam Zam Mohamud
(Bildmitte) gemeinsam mit Alexandra Csar und
Amir Sahil zum Leiter:innen-Trio gehört. Für Zam Zam
Mohamud, eine gebürtige Somalierin, ist die Arbeit
im Eltern-Kind-Café so wichtig, weil sie aus eigener
Erfahrung weiß, wie unterschiedlich die somalische
und die europäische Kultur sind und wie schwierig es
für die Eltern ist, hier anzukommen.
Sie möchte eine Brückenbauerin zwischen den Kulturen
sein und mit den somalischen Frauen gemeinsam
ein Stück ihres Weges in Österreich gehen. „Dass
die Frauen selbständig werden und sich trauen, ihre
Angelegenheiten, ob Kontakte mit Behörden, Schule
oder Kindergarten, selbst in die Hand zu nehmen“, ist
ein großes Anliegen von Zam Zam Mohamud. Dass
hier in der Zinnergasse Menschen aus Wien und der
halben Welt zusammenkommen können, ist nicht nur
für sie eine Bereicherung. So nehmen es auch „ihre“
Eltern im Eltern-Kind-Café wahr, erzählt sie. Neue
Eltern sind hier herzlich willkommen, ganz egal ob sie
Deutsch, Englisch, Farsi, Dari, Somali, Arabisch oder
Französisch sprechen. Selbstverständlich können die
teilnehmenden Eltern ihre Babys und Kleinkinder an
allen Standorten sehr gerne mitbringen.
Hier finden sich alle Eltern-Kind-Cafés
der Wiener Kinderfreunde:
gefördert von:
Die Familienberatungsstellen der Wiener Kinderfreunde
An insgesamt sechs barrierefreien Standorten bieten die Wiener Kinderfreunde
kostenfrei – und auf Wunsch auch anonym – Beratung in allen Lebenslagen
an. Bei Problemen in der Schule, Krisen durch Verlust oder Scheidung kann eine
unserer Beratungsstellen ebenso aufgesucht werden wie bei Belastungen durch
Krankheit, bei Fragen zu rechtlichen Themen oder Fragen zum Umgang mit den
sozialen Medien.
Um Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir um telefonische Terminvereinbarung
unter den jeweiligen Telefonnummern. Hinterlassen Sie bitte eine Nachricht,
Sie werden so rasch wie möglich zurückge rufen.
1100 Wien, Maria-Rekker-Gasse 3–5
im Kindergarten der Wiener Kinderfreunde (WKF)
Tel.: +43 1/401 25-51001 oder +43 664 88455329
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr
1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 34/1/R06
Tel.: +43 1/40125-511010
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr
1140 Wien, Käthe-Dorsch-Gasse 17/Stiege 1
mit Rechtsberatung
Tel.: +43 1/40125-51401 oder +43 664 88461586
Beratungszeit: Mittwoch jeweils von 10.00 bis 12.00 Uhr
1160 Wien, Neulerchenfelder Str. 83
im Treffpunkt der WKF mit Rechtsberatung
Tel.: +43 1/40125-51601 oder +43 664 88455332
Beratungszeit: Montag jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr
1210 Wien, Dattlergasse 8, bei Stiege 11
im Kindergarten der WKF
Tel.: +43 1/40125-52101 oder +43 664 8304540
Beratungszeit: Dienstag jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr
1220 Wien, Wulzendorferstraße 87
im Kindergarten der WKF mit Rechtsberatung
Tel.: +43 1/40125-52201 oder +43 680 6705468
Beratungszeit: Mittwoch
jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr
WIEN
15
BERATUNG
Hurra, ich komme in die Schule!
Foto: Angelov/stock.adobe.com
Für Kinder im letzten Kindergartenjahr
beginnt jetzt im Frühjahr eine aufregende
Zeit. Der Schuleintritt steht bevor
– und damit viele Veränderungen.
Wie können Eltern ihre Kinder dabei
unterstützen?
Bald heißt es: Schulbank drücken … und
damit u. a. auch: neue Freund:innen finden,
jeden Tag etwas Neues lernen! Dieser
Übergang bedeutet Abschied und Neuanfang,
verbunden mit großen Emotionen:
einerseits Vorfreude und Stolz, ein großes
Schulkind zu sein, andererseits Unsicherheit
und Angst vor all dem Unbekannten.
Hinzu kommt, dass Kinder jetzt große Entwicklungsschritte
machen, es gibt viele Umbauprozesse
im Gehirn, verbunden mit neuen
Fähigkeiten und Kompetenzen. Dadurch
verändert sich meist auch das Verhalten der
Kinder; die einen werden ängstlicher, die
anderen wütender oder lauter oder eben stiller,
ziehen sich zurück. Diese Zeit wird auch
„Wackelzahnpubertät“ genannt.
ALLES WACKELT!
Denn nicht nur die Zähne wackeln, sondern
auch die Lebenswelt der Kinder – in der
Schule ist ALLES neu: Mitschüler:innen,
Lehrer:innen, die Räume, die Regeln, Tests
und Prüfungen (siehe auch Artikel rechts).
Wie also können wir, Eltern und Pädagog:innen,
die Kinder in dieser Zeit gut begleiten?
Die wichtigste Botschaft: Ruhe bewahren
und Verständnis für die Emotionen und
Bedürfnisse des Kindes haben! Wir können
ihm Sicherheit geben, ein Leuchtturm in
stürmischen Zeiten sein.
HIER UNSERE TIPPS:
• Was ist die Schule für ein Ort? Viele
Schulen bieten Schnuppertage für
Klein und Groß an, zudem kann man
den Schulweg in Spaziergänge einbauen.
So bleibt die Schule kein ferner,
unbekannter Ort.
• Wer sind die Menschen dort? Wenn
möglich, lernen Sie und Ihr Kind die
künftigen Lehrer:innen kennen. Und
gibt es Kinder, die Ihr Kind aus dem
Kindergarten oder vom Spielplatz
kennt, die in die gleiche Schule gehen
werden? Vertraute Gesichter mindern
Ängste und helfen beim Neuanfang.
• Was können wir praktisch vorbereiten?
Die Schultasche und Materialien
gemeinsam aussuchen und kaufen.
Und auch Bücher zum Thema „Schulanfang“
anschauen – und darüber
sprechen. So merken die Kinder, dass
sie mit den Themen, die sie beschäftigen,
nicht allein sind.
• Schule ist toll! Auch wenn Eltern selbst
große Unsicherheit haben – lassen Sie
das die Kinder nicht spüren. Erzählen
sie von positiven Dingen aus der eigenen
Schulzeit und dass Schule nicht
nur Lernen bedeutet, sondern auch
Freunde finden, Ausflüge machen,
selbst Bücher lesen können …
• Lass uns darüber reden! Wenn Kinder
über Ängste und Sorgen in Bezug auf
die Schule reden, bitte unbedingt zuhören,
ernst nehmen und mit den Kindern
gerne auch darüber nachdenken,
welche Herausforderungen sie in ihrem
Leben schon gemeistert haben und was
ihnen dabei geholfen hat!
• Last, but not least: Alles braucht seine
Zeit! Geben Sie dem Kind und auch
sich selbst als Eltern Zeit für den Übergang.
Gut in der Schule anzukommen,
braucht seine Zeit … wie damals der
Start im Kindergarten!
Daniela Gasser-Pranter
Erziehungsberaterin
bei den Wiener Kinderfreunden
Foto: Philipp Tomsich
16
WIEN
BERATUNG
GEWINNSPIEL:
WIR VERLOSEN 3 MAL DAS
SPIEL „FEDERFLINK“ VON
PIATNIK
Sinnvoll und problematisch:
der MIKA-D-Test
Foto: Philipp Tomsich
Damit Kinder in der Schule erfolgreich sind, brauchen sie ausreichende
Deutschkenntnisse. Daher gibt es seit 2019 den
MIKA-D-Test. Das „Messinstrument zur Kompetenzanalyse –
Deutsch“ entscheidet bei der Schulreifeprüfung, ob ein Kind
zusätzliche Deutschförderung benötigt. Das klingt sinnvoll,
doch es gibt Kritik, weiß Karin Steiner, bei den Wiener Kinderfreunden
u. a. verantwortlich für sprachensensible Bildung.
Karin, welche Probleme siehst du mit Blick auf den Test?
Karin Steiner: Allein die Tatsache, dass Kinder mit nichtdeutscher
Erstsprache automatisch getestet werden, führt zu einer Diskriminierung;
zudem ist es oft eine subjektive Entscheidung der Schule,
welches Kind getestet wird. Noch schwerwiegender ist: So junge
Kinder in eine Testsituation zu bringen, ist immer kritisch: In
einer fremden Situation und vor fremden Personen zu sprechen ist
für die wenigsten Kinder angstfrei!
Aber können Eltern ihre Kinder nicht vorbereiten?
KS: Leider gibt es von Schulseite auch zu wenig Information an Eltern
und Kindergärten, was die Kinder erwartet. Es gibt aber vom
ÖSZ (Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum) ein tolles
kleines Heftchen: PUMA – der Schulanfänger (oesz.at/materialcenter/puma-der-schulanfaenger),
wo u. a. anregende Sprachspiele
zu finden sind. Zu empfehlen ist auch unser Elternratgeber zur
Mehrsprachigkeit: eu.wien.kinderfreunde.at/materialien/mehrsprachiger-elternratgeber.
Insgesamt braucht es aber mehr Transparenz,
die wir als Kinderfreunde auch seit Jahren einfordern.
Karin Steiner
Bildungskooperationen
und Leitung EU-Projekte
der Wiener Kinderfreunde
Gäbe es Alternativen zum Test?
KS: Ja, wir Kinderfreunde haben
hierfür ein Übergangsportfolio
erarbeitet, bei dem Kinder viel
mehr über selbst Erlebtes oder
Gestaltetes erzählen können – so
finden sie viel leichter in ein Gespräch.
Aber bis sich das durchsetzt,
liegt noch ein langer Weg
vor uns.
Die Fragen stellte Michael Elsner
Habt ihr schon mal was von Wuschelmeisen
und Langfederfinken gehört? Eine ganze Reihe
frecher Vögel, jung und alt, spielen in „Federflink“
eine Rolle. Egal ob Jungvögel oder
ausgewachsene Vögelchen, sie alle tummeln
sich in diesem Spiel. Zwischen drei Holzmasten
wird ein Draht für verschiedene Schwierigkeitsgrade
gespannt. Dort gilt es, die
Vögel so zu positionieren, dass sie einer der
Abbildungen auf den Selfie-Karten gleichen.
Um den besten Platz zu ergattern, dürfen
die frechen Vögel andere zur Seite schieben,
allerdings nur mit der Vogelfigur und nicht
mit den Händen. Beim Flattern zwischen den
Drahtseilen braucht es etwas Glück und Geschick.
Alter: ab 7 Jahren
Spieler:innen: 2–4
TEILNAHMESCHEIN:
„FEDERFLINK“ VON PIATNIK
Name d. Kindes: _________________
Alter d. Kindes:__________________
Straße:_______________________
Postleitzahl:____________________
Ort: _________________________
Tel./E-Mail: ____________________
Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke
von den Österreichischen Kinderfreunden –
Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos
unter kinderfreunde.at/datenschutz/landesorganisation-wien
Ich bin damit einverstanden, dass die
Österreichischen Kinderfreunde – LO Wien meine
Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns
verwenden.
Teilnahmescheine sind an die Wiener Kinderfreunde
„Redaktion Kinder und Eltern“, Kennwort „Federflink“,
Albertgasse 23, 1080 Wien, zu senden.
Teilnahme per E-Mail: redaktion@wien.kinderfreunde.at.
Einsendeschluss ist der 10. März 2025.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barablöse
des Gewinns ist nicht möglich. Die Gewinner:innen
werden schriftlich verständigt.
WIEN
17
Entgeltliche Einschaltung
D A M I T S I E
I H R E W O H N U N G
B E H A L T E N
Niemand soll die Wohnung verlieren müssen:
Das Einfrieren der Gemeindebaumieten 2024 und 2025 und die Wohnbeihilfe NEU geben daher Halt in
schwierigen Zeiten. Seit 1. März 2024 kann die Wohnbeihilfe Neu beantragt werden.
Mehr Infos über alle Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeindebaumieter*innen auf wienerwohnen.at/hilfe
Sollten Sie Betroffene kennen, bitte weitersagen - helfen Sie uns beim Helfen!
Service-Nummer 05 75 75 75
wienerwohnen.at
FREIZEIT
Inklusive Vielfalt:
für alle Generationen
Inklusion und Barrierefreiheit – viele
denken da sofort an Rollstuhlrampen
und breite Eingangstüren. Für die freizeitpädagogischen
Teams der Wiener
Kinderfreunde aktiv steckt viel mehr
hinter diesen Begriffen.
„Es geht uns darum,
ALLEN Kindern und
Jugendlichen die Teilhabe
an unseren Angeboten
zu ermöglichen;
völlig losgelöst von ihrer Herkunft,
Orientierung und sozialem Status, ob mit
oder ohne körperliche bzw. kognitive Behinderungen“,
erklärt Carola Edinger, seit
fünf Jahren die pädagogische Koordinatorin.
Die Teams sind seit Jahresbeginn in der
zweiten Runde des Zweijahresschwerpunkts
„Inklusiv.JA“ (JA = Jugendarbeit) – in enger
Kooperation mit der MA 13, der Bildungsund
Jugendabteilung der Stadt Wien. Dabei
sind „Freiwilligkeit, Niederschwelligkeit
und Beteiligung schon seit mehr als
30 Jahren die Grundpfeiler unserer Arbeit“,
betont Edinger, die auch Kinderschutzbeauftragte
der Wiener Kinderfreunde aktiv
ist. „Unsere Angebote sind unglaublich
facettenreich, vielfältig … und teilweise
überraschend, denn einige sind generationenübergreifend.“
„Klar, im Mittelpunkt stehen die Kinder
und Jugendlichen“, betont Edinger, „schon
lange machen wir unsere Betreuungen auch
für Kinder mit Lernschwächen möglich und
helfen anderen, Sprachbarrieren zu überwinden.
In den von uns betreuten Parks bieten
wir viele Spiele ohne Sprache oder manchmal
auch mit leichten Förderübungen, z. B.
Seildrehen mit einfachen Rechenübungen.“
RÜCKZUGSORTE SCHAFFEN
„Zudem schaffen wir in unseren Kinder-Lokalen
und Parks wichtige Ruheräume, dazu
Genderzonen, partizipative Zonen für spezielle
Bedürfnisse (z. B. für spontane Unterstützung
bei privaten oder schulischen Problemen).
Inklusion bedeutet für uns auch,
unsere Räume so barrierefrei wie möglich zu
gestalten … nicht nur bezogen auf bauliche
Barrieren!“, erklärt Carola Edinger.
HILFE BEI DER „ELTERNZEIT“
Die freizeitpädagogischen Teams haben
auch das Umfeld der Kinder und Jugendlichen
im Blick: So gibt es seit einigen Jahren
in der Parkbetreuung in mehreren Bezirken
die „Elternzeit“, wo auch Eltern bei besonderen
Herausforderungen (u. a. Safer Internet
und schulischen Fragen) Unterstützung
finden. Und das vielsprachige (!) Fair-Play-
Team Ottakring bietet mit dem Elterntreff
beim Hofferpark ein leicht zugängliches Angebot
für die Bewohner:innen des Grätzls.
JUNG UND ALT HABEN SPASS MIT
EINANDER
Der generationenübergreifende Gedanke
geht aber noch weiter: Das Parkbetreuungs-
Team am Hofferplatz organisiert mit dem
Pensionist:innen-Klub+ „All In Ottakring“
ein ganz besonderes Projekt: An einem Tag
pro Woche verbringen die Generationen
Zeit miteinander, spielen, kochen, garteln
und unterhalten sich. Highlights waren im
Rahmen der WiG-Gesundheitsförderung
ein Bewegungsprojekt, bei dem regelmäßig
Hula-Hoop-Gymnastik gemacht wurde …
und der „Clown-Workshop“: Kinder und
Pensionist:innen verließen durch Improvisation,
Tanz und Schauspiel ihre Komfortzone
und konnten viel miteinander lachen.
Michael Elsner
Carola Edinger
Pädagogische Koordination
der offenen Kinder- und Jugendarbeit
und Kinderschutzbeauftragte der
Wiener Kinderfreunde aktiv
Foto: Sarah Bruckner Foto: Philipp Tomsich
WIEN
19
Aller guten
Dinge sind 4.
Jetzt in
der Filiale
abschließen!
4 % Sparefroh Sparen für
Kinder unter 10 Jahren.
erstebank.at
Foto: Gert Perauser
Illustration: Karin Blum
100 Jahre Rote Falken:
Das wird gefeiert!
2025 wird ein „actionreiches“ Jahr für
die Roten Falken. Wir feiern den 100. Geburtstag
das ganze Jahr über mit rund
100 Events.
Die Falken-Geschichte begann 1925 –
17 Jahre nach Gründung der Kinderfreunde.
Anton Tesarek wollte eine Heimat für
Jugendliche schaffen, die zu alt geworden
waren fürs „Wandern und Singen unter
Aufsicht von Erwachsenen“. Die Roten
Falken waren geboren – von Anfang an
galt die Maxime: Die Jugendlichen sollen
sich selbst und ihre Aktivitäten organisieren,
ganz ohne Einfluss der Erwachsenen,
frei und ungebunden wie Falken am Himmel!
Die Idee war revolutionär … und ist
bis heute modern. Kein Wunder, dass die
Roten Falken zu einer der größten Jugendorganisationen
Österreichs heranwuchsen.
Dass die Roten Falken dieses beeindruckende
Jubiläum gebührend feiern wollen,
versteht sich von selbst. Die Planungen
u. a. für das „100 Jahre Falken“-Festival
am 20. September im WUK im 9. Bezirk
laufen auf Hochtouren. Wer nichts verpassen
will, sollte regelmäßig hier reinschauen:
rotefalken.at/mach-mit
Ein Highlight ist definitiv das IFM-SEI*-
Camp 2025. Unter dem Motto „Rise up
– Young Minds, Loud Voices“ treffen sich
vom 23. Juli bis 2. August im Falkencamp
Döbriach/Kärnten zahlreiche internationale
Gruppen zu einem unvergesslichen Erlebnis;
Infos und Anmeldung: riseup2025.
camp/
* International Falcon Movement –
Socialist Educational International
Florian Gruber
Landesteam Rote Falken Wien
Davor gibt es aber natürlich das Pfingstlager
in Traiskirchen von 7. bis 9. Juni 2025,
zu dem Kinder und Jugendliche jeden Alters
eingeladen sind. „Das Coolste am Pfingstlager
ist für mich, dass man viele Freundschaften
mit Kindern aus ganz Österreich knüpft
und dass es ein tolles Programm für alle Altersgruppen
gibt“, schwärmt Florian Gruber
vom Landesteam der Roten Falken Wien.
Er gehört gerne zum Organisations-Team,
denn: „Ich bin bei den Kinderfreunden und
Roten Falken aufgewachsen und habe selber
wunderbare Pfingstlager miterlebt. Das
möchte ich anderen Kindern auch ermöglichen!“
Zudem gibt’s eine Besonderheit: Es
ist ein Bundespfingstlager, es kommen also
Kinder und Jugendliche aus GANZ Österreich
zusammen – und das passiert nur alle
3 Jahre!
Michael Elsner
WIEN
21
FREIZEIT
GEWINNSPIEL:
WIR VERLOSEN EINE NINTEN
DO-SWITCH-KONSOLE MIT
DONKEY KONG COUNTRY
RETURNS HD
Sevi und Robi im Frühling
Foto: Frank Jödicke
Donkey Kong ist wieder da und mischt den
Dschungel in einem rasanten Jump’n’Run-
Abenteuer auf. Die Tiki Taks haben die Bewohner:innen
der Donkey-Kong-Insel hypnotisiert
und sich Donkey Kongs Bananenvorrat
unter den Nagel gerissen. Jetzt müssen Donkey
Kong und sein Freund Diddy Kong den
Banditen hinterherjagen und den wertvollen
Bananenschatz zurückholen. Seid ihr dabei?
Dazu gibt es eine Nintendo-Switch-Konsole,
um mit Donkey Kong und Diddy Kong dieses
Abenteuer zu bestehen.
TEILNAHMESCHEIN:
Gewinnspiel
NINTENDO-SWITCH-KONSOLE MIT
DONKEY KONG COUNTRY
Name d. Kindes: _________________
Straße:_______________________
Postleitzahl:____________________
Ort: _________________________
Tel./E-Mail: ____________________
Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke
von den Österreichischen Kinderfreunden –
Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos
unter kinderfreunde.at/datenschutz/landesorganisation-wien
Ich bin damit einverstanden, dass die
Österreichischen Kinderfreunde – LO Wien meine
Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns
verwenden.
Teilnahmescheine sind an die Wiener Kinderfreunde
„Redaktion Kinder und Eltern“, Kennwort „Nintendo
Switch mit Donkey Kong Country“, Albertgasse
23, 1080 Wien, zu senden. Teilnahme auch per Fax
01/40886-00 oder per E-Mail: redaktion@wien.kinderfreunde.at.
Einsendeschluss ist der 10. März 2025.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barablöse des
Gewinns ist nicht möglich. Die Gewinner:innen werden
schriftlich verständigt.
Foto: Carola Edinger
Der Frühling naht und schon ist es mit dem Winterschlaf
auf unserem Abenteuerspielplatz in
Wien-Döbling wieder vorbei. Wir starten vom 27. bis
30. März 2025 jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr
mit unserer Aktion „Mach den Robi frühlingsfit“ in
die Robinson-Saison 2025, dazu gehört natürlich
auch wieder das Café Regenbogen, das wir ebenfalls
entwintern werden. Mit den urbanen Gärtner:innen
von „Ackerhelden“ gestalten und bepflanzen wir an
diesen Tagen auch unseren neuen Gemüsegarten.
Zu den Aufräumtagen könnt ihr ohne Anmeldung
hinkommen, es gibt keine Anmeldepflicht außer für
Gruppen ab 8 Kindern.
Weitere Fixpunkte am Kinderfreunde-Robinsonspielplatz
sind diesen Frühling das WIENXTRA-
Ferienspiel in den Osterferien von 14. bis 18. April
2025, auch jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Am 30. April wird am Kinderfreunde-Robinsonspielplatz
gemeinsam der Maibaum aufgestellt.
Am 10. und 11. Mai gibt es für alle von 14.00 bis
18.00 Uhr die Möglichkeit, gemeinsam Geschenke
für einen lieben Menschen zu basteln. Weitere Infos
findet ihr auf kinderfreunde.at/robinson
Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7
Egal ob es diesen Frühling regnet oder stürmt, im Sevi,
unserem Indoorspielplatz in Ottakring, kann bei jedem
Wetter gespielt werden. Zusätzlich zum normalen Spielbetrieb
bietet das Sevi-Team wieder die beliebte Sevi-
Disco an, und auch andere Aktivitäten stehen wieder
auf dem Plan. Infos zu den geplanten Veranstaltungen
und Öffnungszeiten findet ihr auf unserer Website
kinderfreunde.at/seversaal
Achtung: Eintritt am Samstag,
Sonntag und Feiertag nur mehr im
Vorverkauf:
Im Sevi sind am Wochenende
keine Tickets erhältlich. Auch für
spezielle Sevi-Highlights wie z. B.
die Sevi-Disco u. v. m. gibt es eigene Online-Tickets.
Adresse: 1160 Wien, Schuhmeierplatz 17–18 (Zugang
Thaliastraße)
22
WIEN
FREIZEIT
Unsere Lieblingsbücher im Frühling
Illustrationen: Karin Blum
Schlafen müssen alle, das gilt nicht nur für
Kinder und Erwachsene, sondern auch für
Elefanten, Haie, Füchse oder Faultiere. In
diesem kunterbunt-lehrreich wie witzigen
Buch werden wir in die vielfältige Welt des
Schlafs mitgenommen. Dabei erfahren wir
nicht nur etwas über den menschlichen
Schlaf, sondern auch vieles über die Schlafgewohnheiten
der unterschiedlichsten
Tiere. Egal, ob zu Wasser, zu Land und auch
in den Lüften. Kann es denn überhaupt sein, dass alle Tiere wie wir
Menschen schlafen? „Wie die Haie in die Heia gehen“ erzählt etwa
auch davon, dass selbst Fruchtfliegen schlafen müssen, und die Frage
nach den Klogewohnheiten von Bären im Winterschlaf wird hier auf
witzige Weise beantwortet.
Maite Pérez, Xaviera Torres, Paula Bossio: Wie die Haie in die Heia
gehen
Thiemann Verlag 2024, ISBN: 978-3-522-46068-2, € 17,00 ab 5 Jahren
Lyrik für Jugendliche? Kann das funktionieren?
Wenn Erwachsene jetzt an die
Gedichte denken, die sie in ihrer eigenen
Schulzeit auswendig lernen mussten,
sind sie auf der falschen Spur. Denn die
Lyrik von Michael Hammerschmid wird
von einem wunderbaren Beat getragen,
der musikbegeisterten Jugendlichen
ganz nahe kommen kann. Der Autor lädt
sein junges Publikum in vielen Facetten
auf eine Reise in die Lyrik und zu wahrhaft
poetischen Entdeckungen ein.
Der Gedichtband, illustriert von Barbara
Hoffmann, wurde unter anderem mit
dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2024 ausgezeichnet.
Michael Hammerschmid, Barbara Hoffman: was keiner kapiert, Gedichte
Verlag Jungbrunnen 2024, ISBN: 978-3-7026-5996-7, € 16,00, ab 13 Jahren
Eine Faschingsmaske zum Selbermachen
Wir haben hier für euch eine Maske vorbereitet, die
ihr mit Filzstiften anmalen oder auch bunt bekleben
könnt. Gemeinsam mit euren Eltern, den älteren
Geschwistern oder Oma und Opa ist die Maske ganz
schnell fertiggestellt: An der äußeren Linie ausschneiden,
dann die Augen ausschneiden und die Maske auf
dickes Papier oder 2 zusammengeklebte Papierblätter
legen. Konturen nachzeichnen und ausschneiden.
Bei den roten Punkten ein Loch mit einer dicken
Sticknadel oder einer Schere stechen und je ein Band
durchziehen (am besten Gummi). An der Vorderseite
in jedes Band einen dicken Knoten machen, damit es
nicht durchrutscht. Fertig!
WIEN
23
NEU
ERÖ
Mo,
3. Feb 25
FFN
UNG
auf dem Laufenden
bleiben:
facultas eröffnet im Februar 2025 eine Fachbuchhandlung für Sprachen,
Kultur- und Sozialwissenschaften, Medizin sowie Mathematik, Wirtschaft
und Recht in der Universitätsstraße 12, 1090 Wien.
Österreichische Post AG, MZ 02Z032251 M Verlagspostamt 1080 Wien, Erscheinungsort Wien
Impressum:
Verleger und Herausgeber: Österreichische Kinderfreunde, Landesorganisation Wien,
Albertgasse 23, 1080 Wien, Tel.: 01/401 25, ZVR: 493711481. Geschäftsführung: Alexandra
Fischer, Daniel Bohmann, Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel, CvD und
Buchseite: Evelyn Steinthaler, Anzeigen: Marion Pregesbauer, Redaktion: Michael
Elsner, Fotoredaktion und Familienzeit: Philipp Tomsich, Layout und Satz: Ronny Günl;
Fotos (sofern nicht anders angegeben): Wiener Kinderfreunde. Druck: Gutenberg-Werbering
GmbH, Anastasius-Grün-Straße 6, 4021 Linz.
Erscheinungsdatum: Februar 2025
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter:
https://kinderfreunde.at/presse/publikationen/kinder-und-eltern-die-zeitschrift-derwiener-kinderfreunde
Datenschutzerklärung unter:
https://kinderfreunde.at/datenschutz/landesorganisation-wien
Liebe:r Empfänger:in,
Sollten Sie die Zusendung unserer Zeitschrift nicht mehr wünschen, teilen Sie uns dies jederzeit und ohne Angaben
von Gründen mit: per Post an die Wiener Kinderfreunde, Red. Kinder & Eltern, Albertgasse 23, 1080 Wien,
per Telefon: 01/40125-20060 oder per E-Mail: redaktion@wien.kinderfreunde.at