Vertriebserfolg 2025
Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien für Vermittler:innen und Berater:innen! Innovative, ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen
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VERTRIEBSERFOLG
Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien
für Vermittler:innen und Berater:innen!
Innovative, ausgezeichnete Produkte
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Ausgabe eMagazin Februar 2025
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für die wichtigsten
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120%
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31.12.2014
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Der NORAMCO Quality Funds USA bietet Ihnen eine Mischung US-amerikanischer Aktien, indem er
sowohl in Growth- als auch in Value-Aktien investiert. Als Multi-Manager-Fonds kommt ihm das Knowhow
der beiden erfahrenen Fondsmanager Alger und Davis zugute.
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+ 8,4 %
+ 27,5 %
5 Jahre
+ 11,9 %
10 Jahre
+ 9,8 %
15 Jahre
+ 10,2 %
+ 75,6 % + 154,7 % + 332,1 %
*Stichtag 31.12.2024
Quelle: NORAMCO Asset Management S.A.
NORAMCO Asset Management S.A. • 1, Haaptstrooss • L-6869 Wecker
Tel. +352 727 444-0 • www.noramco.lu • invest@noramco.lu
Diese Werbemitteilung dient ausschließlich Informationszwecken. Dies ist weder ein Angebot, eine Anlageberatung, noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Anlage. Performance
der Vergangenheit ist keine Garantie oder Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Anlage unterliegt Schwankungen und ist dadurch mit Risiken verbunden. Das Investmentziel der
NORAMCO Quality Funds ist langfristiger Vermögensaufbau. Es gibt keine Garantie, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Bei Rückgabe kann der Preis für die Fondsanteile unter dem Wert
der ursprünglichen Anlage liegen. Die allein gültigen Unterlagen der Fonds sind der Verkaufsprospekt, die Wesentlichen Anlegerinformationen sowie der Jahres- und Halbjahresbericht, die Sie
kostenlos in deutscher Sprache bei NORAMCO oder unter www.noramco.lu erhalten. Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb der Anteile ihrer
Organismen für gemeinsame Anlagen getroffen hat, gemäß Artikel 93a der Richtlinie 2009/65/EG und Artikel 32a der Richtlinie 2011/61/EU aufzuheben. Die gezeigte Performance wurde
nach Abzug aller Kosten der Fonds unter Anwendung der BVI Methode berechnet.
EDITORIAL | Vertriebserfolg 2025
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zur neuesten Ausgabe von "Vertriebserfolg 2025"!
In dieser Ausgabe werfen wir einen aufschlussreichen Blick auf die Zukunft des Vertriebs in der Finanzbranche
und beleuchten die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Herausforderungen, die uns im Jahr 2025 erwarten.
Die Finanzbranche steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
(KI) erweisen sich als wahre Gamechanger, die die Branche grundlegend verändern. Unternehmen, die
den Sprung ins digitale Zeitalter verpassen, riskieren ihre Zukunftsfähigkeit. Doch was bedeutet dies für
den stationären Vertrieb? Werden persönliche Berater durch KI ersetzt? Unsere Analyse zeigt: Der Faktor
Mensch bleibt weiterhin entscheidend. Eine repräsentative Umfrage ergab, dass 43% der Deutschen einen
persönlichen Ansprechpartner für Finanzthemen wünschen, während 42% die Fachkompetenz eines Profis
schätzen. Dies unterstreicht die anhaltende Bedeutung persönlicher Finanzberatung trotz fortschreitender
Digitalisierung.
Mit dem technologischen Fortschritt verändern sich auch die Erwartungen und Verhaltensweisen der Kunden.
Die WTW-Studie "Broker of the Future" zeigt, dass für Unternehmen eine ganzheitliche Risikobetrachtung
zunehmend wichtiger wird als die reine Frage nach der Versicherbarkeit. Dies stellt neue Anforderungen an
Makler und Berater der Zukunft.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines erfolgreichen selbstständigen Finanzberaters mit KI-Unterstützung heute
aus und wie könnte er sich in Zukunft gestalten? Wir werfen einen Blick auf die faszinierenden Möglichkeiten
und Herausforderungen dieser Entwicklung, von digitalen Assistenten bis hin zu virtuellen Partnern.
Branchendiskurs und Ausblick
Der kürzlich stattgefundene Vertriebsgipfel Tegernsee 2025 bot eine umfassende Plattform für Experten,
um aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung
fließen in unsere Analyse ein und geben wertvolle Impulse für die Zukunft des Vertriebs. In dieser
Ausgabe von "Vertriebserfolg 2025" finden Sie diese und viele weitere spannende Interviews, Studien und
News rund um das Thema Vermittlung und Beratung in der Finanzdienstleistung. Wir beleuchten die Chancen
und Risiken der technologischen Entwicklungen und zeigen auf, wie sich die Branche für die Zukunft rüstet.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und viel Erfolg bei der Gestaltung Ihrer Zukunft in der sich
wandelnden Finanzbranche!
Ihr Team vom FinanzBusinessMagazin.de
Aktuelle Informationen unter www.FinanzBusinessMagazin.de
und www.wmd-brokerchannel.de
FinanzBusinessMagazin.de
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Vertriebserfolg 2025 |
INHALTSVERZEICHNIS
INTERVIEW
8 NORAMCO und der Mythos des Zinseszinseffekts
Beitrag von Cornelius Theiß und Edgar Bauschert, Managing Director NORAMCO Asset Management S.A.
10 David Bittsansky über Finanzberatung und Sachwertanlagen
Interview mit David Bittsansky, Partner und Vertriebsmanager EFC AG
12 Erfolg ist kein Zufall, sondern Strategie!
Interview mit Dirk Fischer, Geschäftsführer, Patriarch Multi-Manager GmbH
14 Höherer Rechnungszins befeuert Geschäft mit Fondspolicen
Beitrag von Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor Partnervertrieb WWK Versicherungen
16 „Freund des Maklers“: Wie Domcura Vermittler mit Innovation und Service begeistert
Interview von Horst-Ulrich Stolzenberg, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Domcura
20 Einfach besser krankenversichert
Beitrag von Siegfried Isenberg, Fachbereichsleiter Vertriebspartner der IKK classic
22 Welche Trends beobachten Sie aktuell auf dem Markt für Maklerbestände?
Interview mit Andreas W. Grimm, Geschäftsführer, ABREKON GmbH,
Resultate Institut für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren GmbH
24 KI-Revolution in der Finanzberatung: Vom digitalen Assistenten zum virtuellen Partner
Beitrag von Friedrich Andreas Wanschka, Chefredakteur wmd-brokerchannel.de
VERTRIEB
28 Maklerpools am Scheideweg: Investieren oder verlieren?
29 Markus Ferber, MdEP: Retail Investment Strategy könnte ab 1. Januar 2028 in Kraft treten
30 Finanzbranche im Umbruch: Digitalisierung und KI als Gamechanger?
31 KI für Berater: ChatGPT transformiert die Finanzberatung
33 Online-Produktsuche: ChatGPT kann die Ablösung von Google gelingen
34 Studie: Junge Menschen sind aufgeschlossener für KI-gestützte Finanzberatung
35 Faktor Mensch und Fachwissen: Darum wählen Menschen in Deutschland persönliche Finanzberatung
36 Frauenpower in der Finanzwelt
37 Anerkannte Gütesiegel bieten Orientierung: So finden Anleger den Finanzexperten ihres Vertrauens
38 Ecclesia Gruppe wird Gesellschafterin der britischen Specialist Risk Group
39 VHV Allgemeine Versicherung beteiligt sich an Maklerpool BCA
40 Finanzbranche im Wandel: Vertriebsgipfel Tegernsee diskutiert KI, Regulierung und Vertriebstrends 2025
41 AfW Hauptstadtgipfel der Entscheider 2024: Ein Gipfeltreffen am Puls der Politik
42 AfW Initiative „ Pools für Makler“ erneut erfolgreich
43 DKM 2024: 27. Auflage der Finanzmesse erfolgreich beendet
44 Vermittler nehmen das Segment Erben und Schenken ins Visier
45 FPSB Deutschland: Moderne Lebensformen richtig absichern und auch an die Nachlassplanung denken
46 Die Deutschen und die Finanzbranche: kein Vertrauensverhältnis
4 FinanzBusinessMagazin.de
INHALTSVERZEICHNIS | Vertriebserfolg 2025
INVESTMENT
48 Geldanlage im Internet – Verbraucher sind skeptisch
49 Reform bringt neuen Schwung für ELTIFs: Doch das Anlagevehikel ist nicht für jedermann geeignet
50 k-mi: UK – Viel Investment-Reue auch durch das Provisionsverbot
51 Neue Partnerschaft: Walnut Live stärkt ESG-Angebot mit Impact-Fonds von EURAMCO
52 Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum 2025:
Phlegma vieler Vermögenden begünstigt Vermögensschwund und meist weniger gute Anlageberater
53 Fonds Finanz legt mit investify TECH digitale Fondsvermögensverwaltung für Berater auf
54 Repräsentative Studie: Jeder Dritte will mehr als eine viertel Million Euro vererben
56 VKS SACHWERT Kongress 2024: Ein Kongress als Brücke zwischen Investoren und Vermittlern
58 Plansecur erstmals mit über 1,5 Milliarden Euro Depotvolumen
59 Finomet – die digitale Mittelverwendungskontrolle – gewinnt FinanzBusinessPreis 2024
VERSICHERUNGEN
60 Welche Anforderungen Kunden an den Makler der Zukunft stellen
62 Bundesregierung: Versicherungs- und Vermittlermarkt gewährleistet Kundennutzen
64 So wollen Makler ihre Beratung verbessern
65 Nachhaltigkeit in Altersvorsorge- Beratung klar gewünscht
66 BVK positioniert sich als erster Vermittlerverband zum Einsatz von KI und ruft zur Geschlossenheit auf
67 Digitaler Versicherungsvertrieb wächst deutlich
68 Kompetenz bei den rückgedeckten Unterstützungskassen – ein Rating des IVFP
68 AfW: Gewerbliche Versicherungsprodukte zu komplex für die Beratung? Kooperationen sind im Kommen!
70 Kunde des Versicherungsmaklers:
Junge Maklerkunden erwarten Online-Terminvergabe und positive Online-Kundenbewertungen
71 Hohe Wertschätzung für Versicherungsvermittler
72 Junge Makler definieren das Image der Branche neu
72 IVFP befragt Vermittler:innen zu den Produkttrends 2025 in der Lebensversicherung
73 Beschwerden über Vermittler verharren auf niedrigem Niveau
74 Versicherungsfreier bAVDurchführungsweg wächst weiter stark
75 Florian Brokamp gründet Zusammenschluss für Versicherungsmakler, -vertriebe und –
verbünde sowie Assekuradeure mit Fokus auf Privatkunden- und Kleingewerbetreibende
76 Metzler Ratings: Die Favoriten der Ratingagenturen – das Meta-Rating der Privaten Krankenversicherer 2024
79 JDC Trendbarometer: Beitragssteigerungen – es kommt Bewegung in den PKV-Markt
80 BVK geht mit Altersvorsorgecheck DRÜ voran
80 FiDA-Verordnung? VEMA ist bereit! Und die Versicherer?
81 Neugeschäft: Vertriebswege und Produktkategorien in der Lebensversicherung 2023
82 VEMA schüttet 12 Millionen Euro an Genossen aus
83 Altersvorsorge: Das läuft aus Maklersicht schief
FinanzBusinessMagazin.de
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Vertriebserfolg 2025 |
INHALTSVERZEICHNIS
84 Clever fürs Erbe: Versicherungen bieten große Gestaltungspielräume
86 BDVM-MAKLER blicken optimistisch in die Zukunft –
Personalgewinnung und -bindung und Digitalisierung Top-Themen
88 Strategische Allianz von germanBroker.net AG und CHARTA Börse für Versicherungen AG
89 Metzler Ratings: Die Favoriten der Ratingagenturen – Rating Beste, das Meta-Rating der Lebensversicherer 2024
91 Online-Marketing von Versicherungsagenturen immer erfolgreicher:
Über 3 Millionen Neukunden jährlich, seit 2020 plus 62 Prozent
92 Vorsorgefavoriten der Makler: Aktuelle Entwicklungen und Top-Anbieter 2024
93 BaFin: Lebensversicherungen müssen einen angemessenen Kundennutzen bieten
94 Fondspolice versus Direktanlage – Continentale-Tool hilft Vermittlern beim Rendite-Vergleich
95 Aon Marktreport 2024: Risiken werden immer komplexer
96 Ecclesia Gruppe setzt auf Nachhaltigkeit: Einführung eines ESG-Scoring-Tools für die Auswahl von Risikoträgern
97 Unabhängige Vermittler küren VHV erneut zum Favoriten im Gewerbegeschäft
98 Welche Versicherer empfehlen VEMA-Makler? Betriebliche Vorsorge – so wählen VEMA-Makler
RECHT
100 ELEMENT Insurance AG: Was Vermittler jetzt wissen müssen
102 Unzulässigkeit kollektiver Massenkündigungen durch Versicherer bestätigt
103 Praxishilfe: Mit wenigen Klicks durch die KI-Verordnung navigieren
104 Rentenversicherungspflicht des Pool-Maklers oder: Ein Handelsvertreter ist kein Pool-Makler
108 OLG Dresden: Keine Haftung des Versicherungsmaklers für fehlende Risikolebensversicherung
109 Rückholanrufe ohne Kundeneinwilligung sind wettbewerbswidrig
110 AfW hat seine Checkliste zur VSH für Vermittlerinnen und Vermittler aktualisiert
IMPRESSUM
38 Impressum
Quelle: © everythingpossible - Fotolia.com
6 FinanzBusinessMagazin.de
19. Vertriebs-Entscheidertreff
der Finanz- und Versicherungsbranche
Termin: 14./15.01.2026
Der Vertriebsgipfel richtet sich an Vorstände, Geschäftsführer von Maklerpools, Makler- und
Vertriebsgesellschaften, Versicherungen, Fondsanbieter, Banken und Dienstleister, Chefredakteure
von Fachmedien, Repräsentanten von Beratungsunternehmen und Meinungsforschungsinstituten,
Fachanwälte sowie Vorstände und Geschäftsführer von Verbänden runden die hochkarätigen Runden
ab. Moderiert wird die Veranstaltung von Friedrich A. Wanschka, langjähriger intensiver Marktkenner,
Fachjournalist u.a. www.wmd-brokerchannel.de und FinanzBusinessMagazin.de.
Hintergrund dieser Verranstaltung ist die Marktveränderung durch die Digitalisierung von Produkten
und Vertrieb von Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Hier werden über zwei Tage jeweils die
aktuellsten Themen rund um neue, auch digitalisierte Vertriebswege und dem qualitativen Vertrieb
von Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Fonds und Kapitalanlagen diskutiert. Neben rechtlichen
Aspekten wird auch die Produktentwicklung in den einzelnen Branchensegmenten, die europäische
Sichtweise und aktuelle Trends beleuchtet.
Besonders beliebt ist bei den Teilnehmern, die ausreichende Möglichkeit neue Kontakte auf
höchster Ebene zu knüpfen und interessante Gespräche ohne Zeitdruck in den Pausen oder der
Abendveranstaltung zu führen.
www.vertriebsgipfel-tegernsee.de
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
NORAMCO und der Mythos
des Zinseszinseffekts
Über + 2.000 % Wertentwicklung in Euro seit 1996
mit dem Alger American Asset Growth Fund A US
Cornelius Theiß und Edgar Bauschert
Managing Director NORAMCO Asset Management S.A.
Seit über 30 Jahren arbeitet die NORAMCO mit
den unabhängigen Fondsgesellschaften ALGER
und DAVIS zusammen. Dabei hat es sich der Firmengründer
der NORAMCO, Joe Becker, sicher nicht
leicht gemacht, die richtigen Partner aus den USA
für seine europäischen Kunden zu finden.
Auf jeden Fall sollten es Partner aus den USA
sein, der Heimat der Aktienmärkte schlechthin.
Joe Becker suchte die Fondsgesellschaften mit
Bedacht aus. Er schaute sich an, mit welcher Idee
die Firmen gegründet wurden und betrachtete
die Erfolgshistorie. Außerdem wollte er den verschiedenen
Investmentcharakteren der Vermittler
und Anleger gerecht werden und wählte deshalb
Fondsgesellschaften mit unterschiedlichen Aktienanlagestilen
aus. So ist es nicht verwunderlich, dass
ALGER ein absoluter Spezialist im Bereich Growth
ist und seine Kernkompetenz bei Wachstumsaktien
hat. Das Investmenthaus DAVIS hingegen hat sich
überwiegend auf den Bereich Value konzentriert
und hat Stabilität, Werthaltigkeit und Dividenden
stärker im Blick. Beide Gesellschaften überzeugen
mit überdurchschnittlichen langfristigen
Renditen.
Die Ergebnisse der Fonds von ALGER und DAVIS
und der Mythos des Zinseszinseffekts
Seit fast 30 Jahren stehen jeweils ein Fonds von
ALGER und DAVIS im Fokus, die speziell für
NORAMCO im europäischen Markt aufgelegt
wurden und bis heute die Top-Empfehlungen der
Gesellschaft für ihre Anleger und Vertriebspartner
sind.
Hier die Ergebnisse seit Auflage der Fonds bis zum 31.12.2024 auf Euro-Basis:
Rendite kumuliert Rendite pro Jahr Datum der Auflegung
Alger American Asset Growth Fund A US + 2.143,8 % + 11,6 % 19.08.1996
Davis Value Fund A + 1.149,7 % + 8,9 % 10.04.1995
8 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
Ein Anleger, der am 19.08.1996 eine Einzahlung
von € 100.000,- in den Alger American Asset
Growth Fund A US geleistet hat, verfügte zum
Jahresende 2024 über ein Vermögen von mehr als
€ 2,2 Mio.. Mit einer Investition von € 100.000,-
bei Fondsauflage in den Davis Value Fund A wäre
das Vermögen per Ende 2024 auf über € 1,2 Mio.
gewachsen.
Verantwortlich für diesen außergewöhnlichen
Wertzuwachs ist neben der langfristigen Anlage
in erstklassige Fonds auch der damit verbundene
Zinseszinseffekt, bei dem sich das angelegte Kapital
langfristig exponentiell vermehrt. Dies ist für viele
Fondsgesellschaften ein Mythos, aber bei der
NORAMCO gelebte Realität.
„Der Zinseszins ist das achte Weltwunder. Wer ihn
versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“
(Albert Einstein)
NORAMCO Quality Funds USA -
Beide Anlagestile in einem Fonds
Um die erstklassigen Ergebnisse von ALGER und
DAVIS miteinander zu kombinieren und diese den
Anlegern mit der Investition in nur ein Produkt
ermöglichen zu können, wurde im Jahr 2000 der
NORAMCO Quality Funds USA ins Leben gerufen.
Der Fonds vereint die beiden Anlagestile Growth
und Value, also Wachstum und Werthaltigkeit,
perfekt miteinander und kann so wechselnde
Börsenzyklen vorteilhaft für sich nutzen. Der
NORAMCO Quality Funds USA wird zu jeweils
50 Prozent von ALGER und DAVIS gemanagt und
ist damit ein idealer Fonds für den Einstieg in den
Fondsbereich für Anleger und Vertriebspartner.
In den letzten 5 Jahren per 31.12.24 hat der
NORAMCO Quality Funds USA eine beachtenswerte
Rendite von + 11,9 % p.a. in Euro erwirtschaftet. Im
Jahr 2024 erzielte er ein herausragendes Plus von
fast 40 % auf Euro-Basis. Die Ergebnisse sind zwar
keine Garantie für die Zukunft, aber sie sind nicht
gänzlich ohne Bedeutung für die Qualität beider
Fondsmanager.
NORAMCO Quality Funds Europe -
Verantwortungsvoll investieren
Im Jahr 2001 erweiterte die NORAMCO ihre
Produktpalette um den auf europäische Aktien
spezialisierten NORAMCO Quality Funds Europe.
Der Fondsmanager, RIVER Global, kann bei der
Anlage die Gewichtung der einzelnen Länder flexibel
gestalten und zwischen Aktien von kleinen
Firmen bis zu großen Konzernen auswählen. Bei
der Aktienauswahl legt das Fondsmanagement
seit vielen Jahren großen Wert auf sozial verantwortliches
Investieren (SRI-Produkte). Das Thema
Nachhaltigkeit rückte in den letzten Jahren
jedoch immer stärker in den Vordergrund und so
erfolgte im Mai 2024 die Umstellung des Fonds
auf einen ESG-Fonds nach Artikel 8 der EU-
Verordnung 2019/2088.
Auch der NORAMCO Quality Funds Europe kann
mit einer langfristig guten Rendite überzeugen.
In den vergangenen 5 Jahren per Ende 2024
erzielte er eine Rendite von + 8,0 % p.a.. Für seine
Leistungen wurde der Fonds mehrfach ausgezeichnet.
So wurde er im Jahr 2024 von Citywire
Deutschland und Citywire Schweiz als ‚Beste
Fondsgesellschaft: Aktien – Europa gemischt‘
ausgezeichnet. Im Jahr 2023 gewann er in einer
Studie des Greiff Research Institut die Auszeichnung
als ‚Bestes aktives Fondsmanagement‘ in
der Kategorie ‚Aktien Europa‘. Für das Ranking
analysierte Greiff 9.002 Fonds.
Vertriebsunterstützung der NORAMCO
Die NORAMCO Quality Funds sind über alle
gängigen Fondsplattformen handelbar.
Bei der FNZ Bank und der FIL Fondsbank bietet die
NORAMCO ihren Vertriebspartnern ein hochprofessionelles
Beratungstool für die Finanzanlageberatung
und den Fondsvertrieb. Mit diesem
Beratungstool haben die Vermittler die Möglichkeit
sämtliche Daten und Berichte auf die
entsprechenden Plattformen zu übertragen und
zu hinterlegen. NORAMCO begleitet damit ihre
Vertriebspartner im Rahmen der Digitalisierung
bei allen rechtlichen und regulatorischen Anforderungen
auch in Bezug auf nachhaltiges
Investieren.
„Mitte der 90iger Jahre hatte ich persönlich die
Gelegenheit und die Ehre die beiden Fonds von
ALGER und DAVIS gemeinsam mit Joe Becker und
seinem Sohn Paul Becker in Deutschland auf zahlreichen
Vermittler- und Kundenveranstaltungen
vorzustellen. Auf diese Chance und den damit
verbundenen langfristigen Ergebnissen der
beiden Fondsgesellschaften bin ich heute noch
sehr stolz.“
(Edgar Bauschert, NORAMCO)
FinanzBusinessMagazin.de
9
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
David Bittsansky über Finanzberatung
und Sachwertanlagen
David Bittsansky
Partner und Vertriebsmanager EFC AG
FBM: Herr Bittsansky, was macht eine erfolgreiche
Finanzberatung aus?
David Bittsansky: Eine erfolgreiche Finanzberatung
basiert auf Vertrauen und Transparenz. Es geht
darum, die individuellen Ziele und Wünsche der
Mandanten zu verstehen und ihnen Lösungen
zu bieten, die nicht nur kurzfristig, sondern auch
mittel- bis langfristig stabil und sinnvoll sind.
Gerade im Bereich der Geldanlage ist eine klare
Strategie entscheidend, die flexibel genug ist,
um sich an Marktveränderungen anzupassen.
FBM: Der Sachwertebereich gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Warum sind Sachwerte aktuell so
interessant für Anleger?
David Bittsansky: Sachwerte bieten einen erheblichen
Vorteil in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten,
insbesondere durch ihren inflationssicheren
Charakter. Während Anlagen wie Aktien oder
Anleihen oft volatil auf Marktbewegungen
reagieren, haben Sachwerte wie Immobilien oder
Beteiligungen an Logistikgütern den Vorteil, dass
sie greifbar und real sind. Diese Stabilität wird
von vielen Anlegern geschätzt, insbesondere in
der aktuellen Marktsituation.
FBM: Welche konkreten Sachwertanlagen empfehlen
Sie?
David Bittsansky: Zwei Beispiele, die ich in meiner
Beratung regelmäßig empfehle, sind vermietete
Immobilien und Beteiligungen im Logistikbereich.
Immobilien sind nach wie vor ein Klassiker, da sie
eine stabile Einkommensquelle durch Mieteinnahmen
bieten und gleichzeitig im Wert steigen
können sowie hohe Steuervorteile ermöglichen.
Im Logistiksektor bieten sich Beteiligungen an
Containern, Wechselkoffern oder ähnlichen
Logistikgegenständen an. Diese Anlageformen
profitieren vom boomenden E-Commerce und
10 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
Quelle: © peshkova - Fotolia.com
den immer weiter wachsenden globalen Handelsströmen.
Außerdem bieten diese beiden Anlageformen
eine gute Ergänzung, da sie unabhängig
voneinander und von Aktien- und Anleihemärkten
funktionieren.
FBM: Können Sie genauer erklären, wie solche
Logistikbeteiligungen funktionieren?
David Bittsansky: Gerne. Bei solchen Beteiligungen
investieren Anleger in physische Logistikgüter wie
Wechselkoffer, Container oder ganze Eisenbahnwagen,
die dann an Logistikunternehmen vermietet
werden. Die Einnahmen aus den Mietverträgen
fließen an die Anleger zurück, oft in Form eines
festen Ertrags über einen vereinbarten Zeitraum.
Diese Modelle sind nicht nur transparent, sondern
auch vergleichsweise risikoarm, da sie auf langfristigen
Mietverträgen basieren und durch die
hohe Nachfrage in der Logistikbranche gestützt
werden.
FBM: Welche Risiken sollten Anleger bei diesen
Sachwerten berücksichtigen?
David Bittsansky: Wie bei jeder Investition gibt
es auch hier Risiken. Bei Immobilien sind es
zum Beispiel potenzielle Leerstandszeiten oder
unerwartete Reparaturkosten. Im Logistikbereich
hängt die Rendite von der Nachfrage nach
bestimmten Gütern ab. Daher ist es wichtig, mit
erfahrenen Partnern zu arbeiten, die den Markt
kennen und fundierte Prognosen abgeben können.
Eine diversifizierte Anlagestrategie hilft zudem,
diese Risiken zu minimieren.
FBM: Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit bei
solchen Investments?
David Bittsansky: Nachhaltigkeit gewinnt auch bei
Sachwertinvestitionen immer mehr an Bedeutung.
Viele Anleger achten darauf, dass ihre Investments
ökologische und soziale Kriterien erfüllen.
Im Immobilienbereich sind etwa energieeffiziente
Gebäude gefragt oder eine faire Miete, während
im Logistiksektor die Wiederverwendbarkeit von
Güterwagenkomponenten oder die Reduzierung
von CO 2
-Emissionen beim Transport auf der
Schiene eine Rolle spielt. Diese Faktoren fließen
immer häufiger in die Anlageentscheidungen
unserer Mandanten ein.
FBM: Welche abschließenden Tipps geben Sie
unseren Lesern für ihre Geldanlage?
David Bittsansky: Erstens: Bleiben Sie informiert
und holen Sie sich kompetente Beratung. Zweitens:
Setzen Sie auf eine breite Streuung Ihrer Anlagen,
um Risiken auszugleichen. Und drittens: Denken Sie
langfristig. Sachwertanlagen sind keine "Schnell-
Reich-Werden"-Option, sondern ein solider Baustein
für den Vermögensaufbau und die finanzielle
Sicherheit.
FinanzBusinessMagazin.de
11
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
„Erfolg ist kein Zufall, sondern Strategie!“
Dirk Fischer
Geschäftsführer,
Patriarch Multi-Manager GmbH
Jahresbeginn – für jede Firma regelmäßig Zeit die bisherige Strategie zu hinterfragen und zu
beurteilen, sowie sich an Veränderungen in der Branche anzupassen und gegebenenfalls neu
auszurichten. Immer besonders spannend dazu mit Unternehmen zu reden, die seit langer Zeit
bekannt dafür sind, besonders innovativ und flexibel zu agieren, wie beispielsweise die Frankfurter
Fondsboutique Patriarch Multi-Manager GmbH. FBM sprach dazu mit Geschäftsführer
Dirk Fischer.
FBM: Was sind aus Ihrer Sicht die auffälligsten in
2024 für die Fondsbranche aufgekommenen neuen
Trends, Herr Fischer?
Dirk Fischer: Da gibt es Einiges. Zunächst einmal
sind, seit es wieder Zinsen gibt, die vorher fast
vergessenen Rentenfonds eindrucksvoll zurück.
Also eine lange Zeit verschwundene Assetklasse
steht auf einmal wieder sinnvoll zur Portfoliodiversifizierung
neu zur Verfügung. Dazu ist das
Thema ELTIF (European Long Term Investment
Fund) derzeit in aller Munde. Daneben wird, getrieben
über Finfluencer und diverse Techniktools,
die Gruppe der Kunden, welche als Selbstentscheider
ohne Berater agieren, immer größer.
Bei den attraktivsten Anlageideen dominieren
Themen- und Regionenfonds, wie künstliche
Intelligenz oder Indien, klar den Markt. In der
Gesamtheit betrachtet, bestreiten ETFs weiterhin
ihren Siegeszug, was in steigenden Marktphasen
allerdings keine Überraschung ist. Und
die Banken sind mit diversen Festzinsangeboten
auch wieder als Mitbewerber zurück im Rennen.
Sie sehen also, Herr Wanschka, es ist mehr als
genug Bewegung und Veränderung im Markt.
FBM: Haben Sie schon darauf reagiert, Herr Fischer?
Oder ist manches noch in der Pipeline?
Dirk Fischer: Viele dieser Entwicklungen haben
wir kommen sehen und sind bereits für unsere
Kunden sehr gut aufgestellt. So haben wir beispielsweise
mit dem Mediolanum BB India
Opportunities (WKN: A3D8BC) einen exzellenten
indischen Aktienfonds mit 25% Rendite in 2024
im Programm. Auch unsere Rentenfondsempfehlung
der Mediolanum BB Global High Yield
(WKN: 157006) hat mit 10% Rendite ohne eine
einzige Aktie im Vorjahr mehr als überzeugt.
Auch im KI-Bereich sind wir sowohl mit dem
AI Leaders Funds(WKN:A2P37J), als auch dem
Patriarch Classic TSI (WKN: HAFX6Q), mit Jahresrenditen
um die 20% in 2024 ebenfalls bestens
positioniert. Für ETFafinie Kunden bieten unsere
ETF Trend 200 Fondsvermögensverwaltung und
unser Patriarch Vermögensmanagement Fonds
(WKN: A0EQ04) die gewünschten Lösungen.
Fehlte somit nur noch der Ausbau unseres Angebotes
für Selbstentscheider und ein qualitativ
hochwertiges ELTIF-Angebot. Beides haben wir
gerade angepackt. Innerhalb unseres bereits
12 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
mit dem FinanzBusinessPreis ausgezeichneten
Roboadvisor „truevest“ (www.truevest.de), haben
wir das Angebot an Selbstentscheiderstrategien
verdoppelt. Und dabei greifen wir auf Strategien
mit über 20 Jahren erfolgreichen Trackrekord
zurück. Eine Verbesserung, die die Kunden gut
annehmen. Im ELTIF-Bereich setzen wir auf eine
Venture Capital Lösung unseres Mutterkonzernes
Heliad, wo wir die besten VC-Zielfonds in einem
Fonds bündeln. Der so erschlossene Frühphasenfinanzierungsbereich
bietet seit Jahren die
größten Renditechancen. Also ja, Herr Wanschka,
wir haben mal wieder unsere Hausaufgaben
gemacht.
FBM: Und welcher dieser Trendbereiche hatte in
2024 die höchsten Zuwächse bzw. sich die Pole-
Position in Ihrer Vertriebsstatistik erkämpft?
Dirk Fischer: So kurios es sich anhört, Herr
Wanschka, obwohl jeder der Bereiche gut performt
hat und gut gelaufen ist, hat dennoch
keiner davon die Spitzenposition unserer Umsätze
erkämpft. Denn es ist eines Trends zu erkennen
und zu bedienen. Noch effizienter ist es jedoch,
Trends selbst zu kreieren. Was natürlich um ein
Vielfaches schwieriger ist. Aber, offensichtlich
ist uns dies mit unseren beiden hauseigenen
Personenversicherungslösungen aus den Häusern
AXA und Mediolanum International Life beeindruckend
gelungen. Hier haben wir den Vorjahresumsatz
locker verdoppelt, was andererseits
auch wieder keine Überraschung ist. Denn
der Mediolanum Life Plan hat mit seiner integrierten
Cost-Average-Optimierung (IIS = Intelligent
Investment Strategy) ein absolutes Alleinstellungsmerkmal
am gesamten deutschen Markt. Und die
Versicherungshülle unserer AXA-Lösungen ist seit
April letzten Jahres unter der neuen AXA-Tarifgeneration
„JustInvest“ so extrem günstig, dass
Quelle: © ximich_natali - Adobestock.com
man beim aktuellen Preiskrieg im Versicherungsmarkt
einfach nicht daran vorbeigehen
kann. Daher hat die konzentrierte Patriarch-
Versicherungswelt mit ihren starken Argumenten
in 2024 sogar die Patriarch-Fondswelt
überflügelt.
FBM: Das hört sich bei Patriarch immer so leicht
an, Herr Fischer. Während viele Mitbewerber von
Ihnen aktuell unter den Veränderungen in der
Finanzbranche doch deutlich leiden. Was macht
hier den Unterschied? Und ist es wirklich so leicht?
Dirk Fischer: Es ist das genaue Gegenteil von
leicht, Herr Wanschka. Kreativität und Flexibilität
sind ja kein zu implementierender Prozess,
sondern eine Philosophie- und Unternehmenskulturfrage.
Doch ohne beide Punkte geht es
heute nicht mehr. Der Markt verändert sich einfach
zu schnell. Daher ist mein Standardspruch
auch immer: „Erfolg ist kein Zufall, sondern
Strategie!“. Hierbei kommt uns mit Sicherheit
unsere überschaubare Unternehmensgröße zugute,
ebenso wie die flachen Hierarchien und
Entscheidungswege. Als Nischenanbieter muss
man per se immer etwas anders sein, als andere.
Sonst verliert man seine Existenzberechtigung.
Daher ist der Wandel bei uns Normalität und
nicht die Ausnahme. Das unterscheidet uns
vielleicht tatsächlich von Firmen, die sich damit
schwerer tun. Auch die klare Fokussierung auf
ausschließlich Produktkreation und -vertrieb
ist vermutlich ein weiterer Erfolgsparameter.
FBM: Wo liegen dann genau die größten Herausforderungen
bei ihrer speziellen Unternehmensaufstellung?
Dirk Fischer: Sicherlich generell im Setzen der
richtigen Prioritäten, und darin keines der verschiedenen
Projekte zeitweise aus den Augen
zu verlieren bzw. zu vernachlässigen. Denn wie
schon im Laufe unseres Gespräches aufgezeigt,
gibt es immer wieder Überraschungen, welche
Konzepte am Ende die höchste Akzeptanz finden.
Das ist mit den überschaubaren Ressourcen einer
Fondsboutique an Marketingbudget, Manpower
und EDV-Kapazitäten immer wieder eine echte
Challenge und erfordert viel Selbstdisziplin und
Controlling.
FBM: Wir bedanken uns für das informative
Gespräch, Herr Fischer, und wünschen viel Erfolg
für die Vielzahl Ihrer Projekte im neuen Jahr.
FinanzBusinessMagazin.de
13
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
Höherer Rechnungszins befeuert Geschäft
mit Fondspolicen
Thomas Heß
Marketingchef und
Organisationsdirektor Partnervertrieb
WWK Versicherungen
Fondspolicen sind als Altersvorsorgeprodukt für breite Teile der Bevölkerung
empfehlenswert - je nach Chancenorientierung sind Angebote mit oder ohne
Garantie passgenau.
Fondspolicen bieten Vermögensaufbau, Risikoabsicherung
und die Auszahlung einer lebenslangen
Leibrente aus einer Hand. Damit unterscheiden
sie sich vom „reinen“ Fondssparplan
und bieten insbesondere für die Altersvorsorge
wichtige Mehrwerte.
Auch wenn bei historischer Betrachtung der
Entwicklung der Märkte vieles für Tarife ohne
Garantie und mit maximaler Investition in die
freie Fondsanlage spricht, entscheiden sich viele
Kunden im deutschen Markt auch bei fondsgebundener
Vorsorge seit langem für das maximal
mögliche Garantieniveau. In den vergangenen
Jahren der Niedrigzinsphase mit einem Höchstrechnungszins
von 0,25 Prozent wurden den
Kunden vielfach 80 Prozent der gezahlten Beiträge
garantiert. Die vollständige Garantie der Bruttobeiträge
gab es – wenn überhaupt – nur noch in
der zertifizierten geförderten Altersvorsorge.
Erhöhung der Rechnungszinsen
bringt Vorteile für Fondspolicen
Ein Verzicht auf Garantien wird von vielen Kunden
in der Praxis aber nicht gewünscht. Für diese sicherheitsorientierte
Kundengruppe war die Erhöhung
des Rechnungszinses zum 1. Januar 2025 auf
1,0 Prozent eine positive Nachricht. Die Neukalkulation
der Tarife lässt eine vollständige Beitragsgarantie
nun wieder zu. Zudem profitieren die neuen
Rentenverträge von höheren garantierte Rentenfaktoren
und attraktiveren Rentenleistungen.
Für chancenorientierte Sparer steht die Erwirtschaftung
einer attraktiven Rendite im Vordergrund.
Vollständig aktienbasierte Vorsorgeprodukte sind
hier die richtige Wahl, da sich temporäre Verlustrisiken
in Anbetracht des in der Regel langen und
ratierlichen Sparvorgangs bei der Altersvorsorge
deutlich reduzieren. Auch für dieses Segment
bringt die Rechnungszinserhöhung durch höhere
garantierte Rentenfaktoren Vorteile.
14 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
Die WWK Lebensversicherung a. G. hat die
Erhöhung der Rechnungszinsen frühzeitig antizipiert
und bietet ihre Fondspolicen-Familien
WWK IntelliProtect® 2.0 und WWK Premium
FondsRente 2.0 bereits seit dem 14. Oktober
2024 mit erhöhtem Rechnungszins an (bei Versicherungsbeginn
ab 1. Januar 2025). Dies gilt
für alle Schichten der Altersvorsorge. Bereits im
Juli 2024 hatte der Versicherer seine fondsgebundene
Riester-Rente mit Rechnungszins von
1,0 Prozent erfolgreich im Markt platziert und
war dem Markt damit um viele Monate voraus.
Neu: Garantiepolicen wieder
mit 100 % Bruttobeitragsgarantie möglich
Bei den unter dem Namen WWK IntelliProtect®
2.0 bekannten Fondsrenten mit dynamischer
Portfolio-Absicherungsstrategie (iCPPI) sind nun
variable Garantieniveaus zwischen 50 und 100 Prozent
der eingezahlten Beiträge wählbar. In der
betrieblichen Altersvorsorge wird neben der
beitragsorientierten Leistungszusage (BOLZ) mit
variablem Garantieniveau von 50% bis 100%
auch eine Beitragszusage mit Mindestleistung
(BZML) mit 100% Garantie der gezahlten
Bruttobeiträge wieder Teil des Angebots.
Neu: WWK Fondspolicen mit ETFs besparen
Grundsätzlich aufgewertet wurden die Fondspolicen
mit Garantie durch erweiterte Anlagemöglichkeiten.
Zur Wahl stehen nun insgesamt
65 Investmentfonds. Neu im Fondsuniversum
finden sich 17 börsengehandelte Exchange
Traded Funds (ETFs). Diese sind noch kosteneffizienter
als aktiv gemanagte Fonds und eröffnen
den Kunden gleichzeitig eine breite Diversifizierung
über die hinterlegten Indizes.
Fondspolicen-Familien
der WWK deutlich aufgewertet
Mit den neu kalkulierten Produktfamilien WWK
IntelliProtect® 2.0 und WWK Premium Fonds-
Rente 2.0 bietet der Münchener Versicherer
seinen Kunden ein reichhaltiges und modernes
Tarifangebot im Bereich der fondsgebundenen
Altersvorsorge. Neben den nochmals aufgewerteten
Fondspolicen ohne Garantie hat die WWK
weiterhin ihre erfolgreiche Garantiepolice im Angebot.
Dabei können Kunden hohe Renditechancen und
Kapitalerhalt kombinieren. Je nach Risikoneigung
stehen durch die Rechnungszinserhöhung nun
wieder variable Garantieniveaus zwischen 50%
und 100% der eingezahlten Beiträge zur Wahl.
Firmenportrait WWK Versicherungen
Finanzstark, ausgezeichnete Produkte und hohe Servicestandards
Die WWK Versicherungsgruppe ist ein substanzstarker, innovativer und unabhängiger Finanzdienstleister. 1884
als "Witwen- und Waisen-Unterstützungscassa des Bayerischen Verkehrsbeamten-Verein" (WWUK)
gegründet, zählt der Münchner Versicherer heute zu den 20 größten Lebensversicherungsgesellschaften
in Deutschland.
Geführt wird der Lebensversicherer als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Diese Rechtsform
entspricht wie keine andere der für die Versicherungsbranche charakteristischen Idee der gegenseitigen
Hilfe: Alle tragen gemeinsam die Last des Einzelnen. Dieser Leitsatz spiegelt sich auch stark in
der Unternehmensphilosophie der WWK wieder. Als VVaG ist die WWK zudem ausschließlich ihren
Kunden, den Mitgliedern, verpflichtet und agiert unabhängig von Aktionärsinteressen.
Höchste Substanzkraftquote im deutschen Markt
Solidität und Finanzstärke zeichnen die WWK aus. Auf das Geschäftsvolumen bezogen ist die Gesellschaft
seit langer Zeit einer der substanz- und eigenkapitalstärksten Lebensversicherer in Deutschland.
Regelmäßig analysieren Fachmedien die Finanzstärke der deutschen Lebensversicherer. Das Ergebnis:
Die WWK erreichte im Jahr 2024 unter den größten 25 Gesellschaften bereits zum wiederholten Mal
die höchste Substanzkraftquote. Auch von der DFSI Ratings GmbH wird die WWK mit Bestnoten ausgezeichnet
und erhält in 2024 erneut das begehrte AAA.
FinanzBusinessMagazin.de
15
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
„Freund des Maklers“: Wie Domcura Vermittler
mit Innovation und Service begeistert
Horst-Ulrich Stolzenberg
Vorstand Vertrieb und Marketing bei Domcura
FBM: Herr Stolzenberg, Domcura positioniert sich
als „Freund des Maklers“. Was genau bedeutet
das für die Zusammenarbeit mit unabhängigen
Vermittlern?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Für Domcura ist der
Begriff „Freund des Maklers“ kein Slogan – vielmehr
beschreibt er unsere Philosophie! Denn: Wir
verstehen uns als Partner auf Augenhöhe, der die
individuellen Bedürfnisse der Makler ganz genau
kennt und diese erfüllt. Dabei gehen wir – wie
unter Freunden üblich – gerne auch die berühmte
Extrameile. Unsere Aufgabe ist es, Vermittlern
die bestmöglichen Argumentationsmittel und
Lösungen an die Hand zu geben, damit sie ihre
Kunden optimal beraten können. Das bedeutet:
transparente Kommunikation sowie schnelle Prozesse
und Produkte, die durch Leistung überzeugen.
Wir bieten einen umfassenden Support – sei
es bei Schulungen, bei der Beratung zu speziellen
Deckungskonzepten oder durch unseren technischen
Service, der den Alltag der Makler deutlich
erleichtert. In einem zunehmend komplexer
werdenden Markt möchten wir den Vermittlern
bestmöglich den Rücken freihalten.
FBM: Wie unterscheidet sich Domcura als Assekuradeur
von klassischen Versicherern in Bezug
auf Produktentwicklung und Serviceprozesse?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Ein großer Vorteil als
Assekuradeur ist sicherlich die Flexibilität. Wir
können noch schneller auf neue Markttrends
oder geänderte Kundenanforderungen reagieren.
Dabei entwickelt Domcura maßgeschneiderte Versicherungslösungen,
die sich an den Bedürfnissen
der Makler und ihrer Kunden orientieren – nicht
umgekehrt. Zudem können wir Innovationen
wie unsere Garantien oder Bausteine ohne allzu
lange Entwicklungszyklen integrieren. Unsere
Serviceprozesse sind ebenfalls auf Effizienz und
Individualität ausgelegt. Wenn ein Makler ein
spezifisches Anliegen hat, dann findet er bei uns
schnelle Lösungen.
FBM: Domcura bietet verschiedene Garantien wie
die Innovations- und Zukunftsgarantie. Welche
Vorteile ergeben sich daraus konkret für Makler
und deren Kunden?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Unsere Garantien sind
ein starkes Instrument, das sowohl Makler als
auch Kunden langfristig absichert. Die Innovationsgarantie
bedeutet, dass unsere Policen immer
dem aktuellen Stand der Versicherungsbedingungen
entsprechen. Kunden können sich darauf
verlassen, dass ihre Verträge automatisch an
Marktveränderungen angepasst werden – ohne
dass sie selbst tätig werden müssen. Das redu-
16 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
ziert den Beratungsaufwand für Makler erheblich
und schafft Vertrauen bei den Versicherten. Die
Zukunftsgarantie ist ein weiterer Baustein, der
den langfristigen Schutz sicherstellt. Sie umfasst
Aspekte wie nachhaltige Entwicklungen und sich
verändernde Umweltbedingungen. Gerade im
Hinblick auf den Klimawandel ist das ein entscheidender
Vorteil. Unsere Garantien helfen
Vermittlern dabei, ihre Kunden umfassend zu beraten
und gleichzeitig zu zeigen, dass langfristige
Sicherheit kein leeres Versprechen ist.
FBM: Wie unterstützt Domcura Makler dabei, den
steigenden Beratungsaufwand, etwa im Bereich
Nachhaltigkeit, zu bewältigen?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Einerseits bieten wir
Produkte an, die umweltfreundliche und nachhaltige
Maßnahmen belohnen, beispielsweise
durch höhere Leistungen im Schadenfall bei energetischer
Sanierung. So war Domcura im Jahr
2020 Deutschlands erster Versicherungsanbieter
mit einem Nachhaltigkeitsbaustein in der Wohngebäudeversicherung.
Zum anderen bieten wir
Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen an,
die perfekt auf die Beratung zu Themen wie
Klimarisiken und nachhaltigem Bauen vorbereiten.
Über unsere digitalen Kanäle stellen wir
außerdem Informationsmaterialien bereit, die
Makler direkt in der Beratung nutzen können,
um Kunden den Mehrwert nachhaltiger Versicherungen
näherzubringen.
FBM: Domcura setzt verstärkt auf KI-Anwendungen
wie den „KI-Mitarbeiter“ zur Schadenregulierung.
Welche Auswirkungen hat das auf die Zusammenarbeit
mit Maklern?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Unser „Kim“ –
Deutschlands erster KI-Mitarbeiter der Versicherungsbranche
– ist ein Paradebeispiel dafür, wie
Künstliche Intelligenz Prozesse vereinfachen und
damit einen enormen Mehrwert schaffen kann.
Kim übernimmt die komplette Bearbeitung von
Schadenmeldungen – vom Eingang über die Prüfung
bis zur Auszahlung der Versicherungssumme. Das
bedeutet, dass einfache Schadenfälle schneller und
effizienter abgewickelt werden können, was die
Zufriedenheit der Versicherten deutlich steigert.
Für Makler hat das den Vorteil, dass sie weniger
Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen
und sich stärker auf die Beratung, Bestandspflege
und Neukundenakquise konzentrieren können.
Gleichzeitig sorgt Kim dafür, dass unsere Mitarbeitenden
mehr Zeit dafür haben, sich auf die komplexeren
Versicherungsfälle zu fokussieren.
FBM: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte
stets wettbewerbsfähig und innovativ bleiben?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir beobachten den
Markt kontinuierlich und analysieren sowohl Kundenbedürfnisse
als auch technologische Entwicklungen.
Ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie
bleibt der direkte Austausch mit unseren Maklern.
Sie sind die Experten vor Ort und wissen genau,
welche Wünsche ihre Kundschaft hat. Dieses
Feedback fließt direkt in die Produktentwicklung
ein. Darüber hinaus arbeiten wir mit den renommiertesten
Risikoträgern Europas zusammen, um
Innovationen schnell zu erkennen und in unsere
Produktpalette zu integrieren. Mit Features wie
unserer Innovationsgarantie stellen wir zudem
sicher, dass bestehende Verträge automatisch
auf dem neuesten Stand bleiben.
FBM: Welche Möglichkeiten bietet Domcura
Maklern, um sich im hart umkämpften Wohngebäudeversicherungsmarkt
zu differenzieren?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir bieten Maklern
exklusive Deckungskonzepte, die weit über den
Standard hinausgehen. Unsere Einfamilienhausversicherung
ist dafür ein Paradebeispiel: Sie liefert
flexible Bausteine wie die Allgefahren-Deckung
oder die Marktgarantie, die im Schadenfall den
besten Schutz gewährleisten. Makler können
ihren Kunden durch unsere Garantien also eine
langfristige Sicherheit bieten – ein unschlagbares
Verkaufsargument. Unsere Tools und digitalen
Anwendungen helfen dabei, schnell Angebote
zu erstellen und individuelle Deckungskonzepte
zu präsentieren, was den Beratungsprozess deutlich erleichtert.
Darüber hinaus bestätigt uns die Fachpresse
regelmäßig, dass auch das Preis- Leistungsverhältnis
bei uns stimmt.
FBM: Wie unterstützen Sie Makler bei der Digitalisierung
ihrer Prozesse und der Kundenberatung?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Unsere digitalen Plattformen
ermöglichen es Vermittlern, für ihre Kunden
schnell Angebote zu erstellen und Schäden
digital zu melden. Mit unseren Beratungs-Tools
können sie noch zielgerichteter informieren und
individuelle Lösungen präsentieren. Zusätzlich
bieten wir regelmäßige Schulungen an, damit
Makler digitale Technologien optimal in ihren
FinanzBusinessMagazin.de
17
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
Arbeitsalltag integrieren können. Unser Ziel ist es,
den digitalen Wandel als Chance zu nutzen und
unsere Partner dabei bestmöglich zu begleiten.
FBM: Warum sollten Versicherungsmakler gerade
jetzt mit Domcura zusammenarbeiten?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Domcura ist nicht nur
ein verlässlicher Partner, sondern wir betrachten
uns auch als „Pionier der Branche“. Mit Kim –
Deutschlands erstem KI-Mitarbeiter der Versicherungswirtschaft
– haben wir eindrucksvoll
gezeigt, dass wir über neueste Techniken und
Entwicklungen nicht nur reden, sondern diese
konsequent einsetzen. Das bedeutet für Makler:
weniger administrativer Aufwand, schnellere
Bearbeitungszeiten und zufriedenere Kunden.
Wir arbeiten bereits an weiteren KI-Innovationen,
die einen noch größeren Vorsprung im Wettbewerb
verschaffen werden. Unser Ziel ist es, den
technologischen Wandel aktiv zu gestalten und
Vermittlern dabei zu helfen, davon zu profitieren.
Wer heute mit Domcura zusammenarbeitet,
bekommt nicht nur marktführende Produkte und
Garantien, sondern auch Zugang zu zukunftsweisenden
KI-Lösungen. Gerade in dieser spannenden
Zeit ist es entscheidend, einen Partner an der Seite zu
haben, der Innovation nicht nur verspricht, sondern
auch liefert.
FBM: Wie plant Domcura, zukünftige Herausforderungen
durch den Klimawandel zu bewältigen?
Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir setzen auf eine
Kombination aus Prävention, Produktentwicklung
und Kundenaufklärung. Unsere Versicherungsprodukte
sind bereits an die zunehmenden Risiken
durch Starkregen und Teilüberschwemmungen
angepasst. Zudem belohnen wir Versicherte, die
präventive Maßnahmen in dieser Hinsicht ergreifen:
Sie können den Versicherungsbeitrag dadurch
reduzieren. Uns ist es wichtig, Vermittler und Versicherungsnehmer
noch stärker hinsichtlich künftig
häufiger auftretender Extremwetterereignisse zu
sensibilisieren – damit im Idealfall Schäden komplett
vermieden oder zumindest reduziert werden
können.
FBM: Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz
bei Domcura?
Horst-Ulrich Stolzenberg: KI ist für uns ein
Schlüssel zur Effizienzsteigerung und Kundenzufriedenheit.
Unser KI-Mitarbeiter Kim ist dabei
ein wichtiger Bestandteil: Er beschleunigt die
Schadenregulierung und sorgt für reibungslose
Prozesse. Doch KI geht bei uns über die Schadenbearbeitung
hinaus. Zukünftig wird er auch in
der Antragsbearbeitung für noch schnellere und
noch zuverlässigere Prozesse sorgen. Dabei ist
es essenziell, dass KI nicht den menschlichen
Kontakt ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt. Denn
am Ende bleibt die persönliche Betreuung der
Versicherten durch unsere Makler und Mitarbeitenden
unersetzbar.
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18 FinanzBusinessMagazin.de
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u.a. von Bestandsstruktur, -historie und -stabilität, bediente
Produktfelder, Regionalität, Rechtsform sowie Entscheidungshorizont
und persönliche Präferenzen des Bestandsinhabers.
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
Einfach besser krankenversichert
Siegfried Isenberg
Fachbereichsleiter Vertriebspartner der IKK classic
Aktuell wird viel über Beitragserhöhungen sowohl
in der gesetzlichen als auch in der privaten
Krankenversicherung berichtet. Die Finanzierung
des deutschen Gesundheitssystems wird dabei
sogar insgesamt oft kritisch betrachtet. Und das
hat sicher auch seine Berechtigung. Allein die
Krankenhausreform wird für die nächsten 10 Jahre
mit 50 Mrd. Euro Budget veranschlagt. Davon
tragen die Krankenkassen die Hälfte der Kosten,
obwohl die Finanzierung der Investitionskosten
Aufgabe der Bundesländer ist.
Deshalb: Nutzen Sie die aktuelle Aufmerksamkeit
auf das Thema für Ihren vertrieblichen Erfolg.
Gesundheit steht für die meisten Menschen
auf Platz eins der Wunschliste – also immer ein
geeigneter Content, um Kundenbeziehungen
aufzubauen, zu pflegen und zu vertiefen. Mit
Ihrer Kompetenz für Gesundheitsschutz zeigen
Sie Empathie für die Bedürfnisse Ihre Kundinnen
und Kunden und vermitteln Ihner Sicherheit und
Zuversicht.
Die IKK classic bietet den besten Gesundheitsschutz
für gesetzlich Krankenversicherte. Denn
sie finanziert Kranken- und Pflegezusatzversicherungen
mit dem IKK Bonus bis zu 100 %. Nur
die IKK classic verdreifacht den Geldbonus als
Zuschuss zu den Zusatzversicherungen – mehr
als 500 Euro in einem Kalenderjahr sind möglich.
Das gilt sowohl für Neuabschlüsse als auch für
Bestandsverträge. So haben Sie für Upselling wie
für Cross Selling immer die passende Antwort –
mit einer oder mehreren Zusatzversicherungen
ihrer Wahl, z. B. als
• Privatpatient beim Zahnarzt
• Privatpatient im Krankenhaus
• „VIP“ in der Pflege
Darüber hinaus können Versicherte noch viele
weitere attraktive Gesundheitsleistungen, wie
z. B. Fitnesstracker, Smartwatches oder Geburtsvorbereitungskurse
für Partner/innen über den
Zuschuss finanzieren.
Schnell, einfach und übersichtlich gelingt die Auswahl
der Aktivitäten sowie das Einreichen der
Nachweise und Rechnungen in der IKK classic-
App, natürlich auch für familienversicherte Kinder.
Dabei werden sogar Aktivitäten vor Versicherungsbeginn
im laufenden Kalenderjahr berücksichtigt.
Eine Unterschrift oder Stempel des Leistungserbringers
ist nicht erforderlich. Nachweise, z. B.
über eine Zusatzversicherung oder eine Smartwatch,
können dazu einfach per Upload oder Foto
beigefügt werden. Der Geldbetrag wird direkt auf
das Wunschkonto des Versicherten überwiesen.
Und das Beste: Der IKK Bonus lässt sich perfekt mit
weiteren Produkten der IKK classic kombinieren
– z. B. mit (Online-)Gesundheitskursen, dem
IKK Spartarif oder dem IKK Spartarif Plus. Die IKK
20 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
classic unterstützt die Teilnahme an Gesundheitskursen
zu Bewegung, Ernährung, Entspannung
und zum Umgang mit Suchtmitteln finanziell.
Für solche sogenannten Präventionskurse stehen
Versicherten bis zu 180 Euro jährlich zur Verfügung.
Im „IKK Dreifach-Bonus“ wird die Teilnahme
an einem Gesundheitskurs pro Kalenderjahr
mit einem weiteren Zuschuss von 75 Euro bonifiziert.
Um Ihre Kunden bei ihren Präventionsaktivitäten
optimal zu unterstützen, haben Versicherte
der IKK classic Zugriff auf eine große Auswahl an
zertifizierten Angeboten – und das auch online.
Von Autogenem Training bis Yoga ist für jeden
etwas dabei. Zertifiziert sind die Kurse durch die
Zentrale Prüfstelle Prävention. Dadurch wird eine
hohe Qualität der Kurse gewährleistet.
Mit den beitragsfreien Wahltarifen der IKK classic
können Mitglieder zusätzlich jährlich bares Geld
sparen. Wer gesund ist und im laufenden Jahr
keine ärztliche Behandlung benötigt, kann seine
Freude darüber sogar noch steigern. Denn die
IKK classic zahlt dann aus dem IKK Spartarif einen
Monatsbeitrag zurück – bis zu 600 Euro. Selbstverständlich
genießen Mitglieder und ihre Familie
mit dem IKK Spartarif auch vollen Gesundheitsschutz.
Benötigen Versicherte ab 18 Jahren eine
ärztliche Behandlung oder müssen ins Krankenhaus,
erhalten sie alle erforderlichen Leistungen. In
diesem Fall entfällt jedoch der finanzielle Vorteil.
Leistungen für Familienversicherte bis 18 Jahren
stehen in vollem Umfang zur Verfügung – ohne
Einfluss auf die Beitragsrückerstattung. Gesetzliche
Vorsorgeuntersuchungen können von allen
Versicherten jederzeit in Anspruch genommen
werden.
Im IKK Spartarif Plus können Mitglieder ihren
finanziellen Vorteil über eine Prämie auf bis zu
900 Euro erhöhen, tragen jedoch ein geringes
finanzielles Risiko in Form einer Selbstbeteiligung.
Diese ist je nach Einkommen begrenzt
und beträgt maximal 112,50 Euro pro Kalenderjahr.
Die Prämie übersteigt das Risiko deutlich.
Bei einem Einkommen von z. B. über 3.000 Euro
beträgt die Prämie 450 Euro. Bei Leistungsfreiheit
legt die IKK classic noch einen halben Monatsbeitrag
obendrauf. Für alle familienversicherten
Angehörigen erhalten Mitglieder zusätzlich jeweils
einen Familienbonus: 50 Euro ab 18 Jahren,
25 Euro unter 18 Jahren – das gilt sowohl im
Spartarif als auch im Spartarif Plus.
Immer mehr Menschen ist es wichtig, dass die
Unternehmen ihrer Wahl über den Geschäftszweck
hinaus Verantwortung für gesellschaftlich
relevante Herausforderungen zeigen. Die
IKK classic, als eine der großen Krankenkassen
in Deutschland, setzt sich deshalb verstärkt für
nachhaltige Prozesse im Gesundheitswesen und
damit für die Verbesserung des Gesundheitsschutzes
ihrer Versicherten ein. Mit einem interdisziplinären
Nachhaltigkeitskonzept nimmt
die IKK classic eine Vorreiterrolle unter den gesetzlichen
Krankenversicherungen ein und manifestiert
sich als zeitgemäßes Unternehmen,
welches ökologische, ökonomische
und soziale Verantwortung
vereint. Dieses Engagement
wurde in 2024 von der
Mein Geld Medien GmbH mit
dem Assekuranz Award in der
Kategorie „Nachhaltigkeit Kranken“
ausgezeichnet.
ist Gewinner
in der Kategorie
NACHHALTIGKEIT
KRANKEN
Als zukunftsorientierter Dienstleister im Gesundheitswesen
setzt sich die IKK classic für
eine offene und vorurteilsfreie Gesellschaft
ein und lebt diesen Gedanken auch im Unternehmen
selbst. Vom mobilen Arbeiten, dem
Desk-Sharing, der sukzessiven Umsetzung von
e-Mobilität, über gemeinsame Wandertage
für Mitarbeitende mit und ohne Behinderung
bis zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen zur
Diversität präsentiert sich die IKK classic als
moderne und verantwortungsbewusste Arbeitgeberin.
Die IKK classic achtet nicht nur bei internen
Prozessen auf Nachhaltigkeit, sondern
auch bei ihrem Leistungsangebot für Versicherte
und Firmenkunden.
Wenn Krankheiten vermieden werden, profitieren
sowohl die Menschen als auch die Umwelt durch
den Wegfall ressourcenintensiver Behandlungen.
Mit ihren über 70 Zusatzleistungen bietet die
IKK classic umfangreiche (digitale) Präventionsangebote.
Dazu gehören unter anderem die
IKK bewegt-APP, Online-Gesundheitskurse und
das Online-Präventionsprogramm „versica“ - ein
exklusives digitales Angebot zur Stärkung der
persönlichen Resilienz und der Stresskompetenz.
Diese und viele weitere hochwertige Leistungen
stehen den Versicherten jederzeit über die
IKK classic-App zur Verfügung. Damit ist die IKK
classic am Puls der Zeit und bietet erstklassigen
persönlichen und digitalen Service. Dabei wird
der Zugang zu medizinischen Leistungen erleichtert
und die Effizienz der Gesundheitsversorgung
gesteigert. Machen Sie mit. Ihre Kundinnen und
Kunden werden es Ihnen danken.
FinanzBusinessMagazin.de
21
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
Welche Trends beobachten Sie aktuell
auf dem Markt für Maklerbestände?
Andreas W. Grimm
Geschäftsführer,
ABREKON GmbH,
Resultate Institut für Unternehmensanalysen
und Bewertungsverfahren GmbH
FBM: Welche Trends beobachten Sie aktuell auf
dem Markt für Maklerbestände?
Andreas W. Grimm: Die große Welle der Übernahmen
unter Großmaklern scheint weitgehend
abgeschlossen zu sein. Nun rücken immer mehr
mittlere Deals in den Fokus, teilweise bereits ab
2 Mio. EUR Kaufpreis oder Jahresumsätze um die
500.000 EUR Courtage – das sind Unternehmensgrößen,
die für die Konsolidierer vor wenigen Jahren
noch viel zu klein gewesen wären. Aber die Zeiten
haben sich geändert und deren Ansprüche auch.
Ob die großen Private-Equity-Investoren ihre
Akquisitionen der letzten Jahre irgendwann in
naher Zukunft zu noch größeren Einheiten zusammenführen
werden, müssen wir abwarten
– unwahrscheinlich ist es nicht.
Aber auch die mittelgroßen Makler versuchen bei
der Konsolidierung ein Häppchen abzubekommen.
Dazu professionalisieren sie sich sowohl
bei ihren Zielgruppen als auch seitens ihrer Prozesse
und Systeme. Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle
einerseits und Aufnahmefähigkeit für kleinere und
mittlere Bestände steht bei vielen im Fokus. Gerade die
jungen Innovativen gehen da ganz andere Wege,
sie arbeiten sehr stark über Kooperationen einerseits
und auf der anderen Seite über einen sehr
stark Technologie getriebenen Ansatz.
Die Marktpreise für Maklerbestände sind in den
letzten Jahren durch Nachfrage seitens der Private-
Equity-Investoren und der expansionsorientierte
Mittelständler deutlich gestiegen. Nach wie vor
scheint der Hunger ungebrochen, es wird nach
wie vor Kaptial eingesammelt, um weitere Konsolidierungen
finanzieren zu können.
Kleinere Makler haben es in diesem Haifischbecken
schwer, mit den hohen Preisen mitzuhalten. Sie sind
oft auf den Goodwill abgebender Makler angewiesen
– oder müssen darauf hoffen, auf einen
uninformierten Verkäufer zu treffen, der sich des
Werts seines Unternehmens gar nicht bewusst ist.
FBM: Was sind die wichtigsten Faktoren bei der
Bewertung eines Maklerbestands?
Andreas W. Grimm: Zwar gibt es immer wieder
Versuche, zusätzliche Faktoren in die Bewertung
einzubeziehen – beispielsweise den Digitalisierungsgrad
oder die Altersstruktur der Kunden.
Doch in der Praxis spielen diese Punkte jeweils eine
eher marginale Rolle. Der Wert orientieren sich
letztlich an der zu erwartenden Investoren- oder
Käuferrendite. Und damit sind wir bei drei Hauptfaktoren:
Courtageumsatz, Ertrag und deren
rechtliche sowie organisatorische Übertragbarkeit
an einen Käufer oder Investor.
22 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
Die zentrale Frage bei der Wertermittlung lautet
deshalb, wie sich der Bestand nach der Übernahme
wirtschaftlich durch den Käufer entwickeln und
nutzen lässt. Glauben die Investoren daran, Umsätze
und Erträge fortschreiben oder gar steigern
zu können, werden sie sehr hohe Kaufpreise bezahlen.
Glauben sie nicht daran, weil sie Risiken
vermuten oder alle Kunden zu sehr auf den
Seniormakler fixiert sind, werden sie deutliche
Abschläge verlangen.
FBM: Wie sehen Sie die Zukunft des Bestandsmarkts
angesichts des demografischen Wandels
bei Maklern?
Der demografische Wandel wird den Markt in
den kommenden Jahren maßgeblich prägen.
Immer mehr Makler erreichen das Ruhestandsalter,
bringen ihre Bestände aber nur zum Teil an den
Markt. Damit übersteigt die Nachfrage weiterhin
das Angebot und provozieren Käufer zu immer
neuen kreativen Kaufmodellen oder Bestandsakquise-Strategien.
Wer sich als Seniormakler nicht
ausreichend mit diesen Optionen auseinandersetzt,
riskiert erhebliche finanzielle Einbußen.
Viele Makler entscheiden sich leider fürs Weitermachen,
bis es nicht mehr geht, wählen den persönlichen
„Run-off“. Aus Kundensicht ist das sicher
problematisch. Würden diese Makler sich besser
informieren oder durch Profis betreuen lassen,
würden sie vermutlich ganz anders entscheiden
und lukrative Verkaufsmodelle nutzen und möglicherweise
für den Käufer noch einige Zeit – je
nach Lust und Laune – weiter Kunden beraten.
FBM: Welche typischen Fehler sollten Makler bei
der Nachfolgeplanung vermeiden?
Andreas W. Grimm: Der häufigste Fehler ist, darauf
zu vertrauen, dass sich von selbst ein passender
Käufer findet. Wir reden hier von einem hart umkämpften
Markt. Es geht um viel Geld und kein
Käufer zahlt freiwillig mehr als er gezwungen wird
zu bezahlen. Wer nicht weiß, wie ein solches
Unternehmen platziert wird, verzichtet nicht
selten auf ein halbes Vermögen.
Viele Makler lassen sich von vermeintlich vertrauenswürdigen
Käufern und deren schmeichelnden
Angeboten einlullen, statt ihr Unternehmen unabhängig
bewerten und professionell platzieren zu
lassen. Ohne strukturierten Verkaufs- und Platzierungsstrategie
kommt am Ende eben heraus, was
sich zufällig ergeben hat. Das Optimum erreicht
man so eigentlich nie. Zudem bewahrt einen eine
externe Begleitung vor den eigenen Emotionen,
die in dieser Situation durchaus zu Fehlentscheidungen
verleiten können.
FBM: Welche Vorteile bietet Ihr neues Unternehmen
ABREKON für Finanzvertriebe?
Andreas W. Grimm: Finanzvertriebe leben auch
davon, dass ihre Vertriebspartner motivierend,
korrekt und pünktlich vergütet werden. Doch
in der Praxis gibt es oft Probleme durch unterschiedliche
Datenformate der Produktgeber, fehlerhafte
Datenlieferungen oder Erfassungsfehler.
ABREKON übernimmt den gesamten Prozess,
verarbeitet die Daten und stellt sicher, dass alle
Zahlungen korrekt und pünktlich erfolgen.
Unsere Dienstleistung reduziert interne Aufwände
erheblich. Die Vertriebspartner erhalten pünktlich
ihre Abrechnung und ihr Geld. Gleichzeitig
entlasten wir unsere Auftraggeber erheblich. So
werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch
Fehler, demotivierende Recherchen und Diskussionen
vermieden. Sogar ein Buchungsprotokoll
für einen Buchauszug liefern wir auf Wunsch.
FBM: Wie effizient sind die Abrechnungslösungen
von ABREKON im Vergleich zu anderen Anbietern?
Andreas W. Grimm: Unsere Lösung ist im Grunde
maximal effizient: Nach der Einrichtung muss sich
unser Auftraggeber im Idealfall nicht mehr um
seine Abrechnungen kümmern. Wir machen das
und führen sämtliche Abrechnungen seiner Produktgeber
in die Gesamtabrechnung zusammen.
Dafür zahlt er uns pro Vertriebspartner und Abrechnung
einen Stückpreis. Das war es im Grunde.
Würde er Personal vorhalten und schulen, selbst
Schnittstellen schaffen, Daten selbst einsammeln
und erfassen, wäre für ihn das mit großer Sicherheit
deutlich ineffizienter und deutlich fehleranfälliger
als unser Service.
FBM: Welche spezifischen Herausforderungen
löst ABREKON in der Finanzvertriebsbranche?
Andreas W. Grimm: Wir konzentrieren uns auf
ein zentrales Thema: die Provisions- und Vergütungsabrechnung.
Diese soll nicht zu Frustration
führen, sondern Vertriebspartner motivieren.
Unsere Lösung gewährleistet, dass Abrechnungen
korrekt, wirtschaftlich und termingerecht
erfolgen. So können sich unsere Kunden
auf ihr Kerngeschäft und auf das konzentrieren,
was ihnen Spaß macht. Provisionsabrechnungen
zu erstellen, gehört in der Regel nicht dazu.
FinanzBusinessMagazin.de
23
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
KI-Revolution in der Finanzberatung:
Vom digitalen Assistenten zum virtuellen Partner
Quelle: © FinanceNewsTV
Friedrich Andreas Wanschka
Chefredakteur wmd-brokerchannel.de
In einer Welt, in der künstliche Intelligenz zunehmend Einzug in alle Lebensbereiche hält, steht auch
die Finanzberatung vor einem tiefgreifenden Wandel. Wie sieht der Arbeitsalltag eines erfolgreichen
selbstständigen Finanzberaters heute mit KI-Unterstützung aus und wie könnte er sich in Zukunft
gestalten? Ein Blick in die Gegenwart und eine Prognose für die Zukunft zeigen die faszinierenden
Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Entwicklung.
Der Finanzberater von heute:
KI als effizienter Assistent
Moritz Weber, ein erfahrener selbstständiger
Finanzberater, startet seinen Tag um 7:30 Uhr.
Noch beim Frühstück wirft er einen Blick auf sein
Smartphone, wo eine KI-gestützte App ihm bereits
eine Zusammenfassung der wichtigsten
Finanznachrichten und Marktbewegungen
präsentiert. Die App hat die Informationen über
Nacht analysiert und auf Moritz' Kundenportfolio
abgestimmt.
Um 8:30 Uhr betritt Moritz sein Büro. Sein erster
Weg führt ihn zu seinem Computer, wo er sich in
sein KI-unterstütztes Kundenmanagementsystem
einloggt. Das System hat über Nacht die Portfolios
aller Kunden analysiert und präsentiert Moritz eine
Liste mit Handlungsempfehlungen. Für einen
Kunden, dessen Anlagestrategie aufgrund von
Marktveränderungen angepasst werden sollte,
hat die KI bereits einen Vorschlag für eine Portfolioumschichtung
erarbeitet.
Quelle: © metamorworks - AdobeStock.com
Moritz überprüft den Vorschlag und nimmt einige
Anpassungen vor. Er schätzt die Effizienz der KI,
behält aber die finale Entscheidung in der Hand.
Um 9:30 Uhr hat er einen Videocall mit diesem
Kunden. Die KI hat im Vorfeld einen personalisierten
Gesprächsleitfaden erstellt, der auf den
Kundenpräferenzen und früheren Interaktionen
basiert. Während des Gesprächs nutzt Moritz ein
KI-gestütztes Tool, das in Echtzeit relevante
Informationen und Visualisierungen bereitstellt,
um seine Erklärungen zu unterstützen.
24 FinanzBusinessMagazin.de
INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025
Nach dem Kundengespräch widmet sich Moritz
der Vorbereitung einer Präsentation für einen
potenziellen Neukunden. Die KI assistiert ihm
dabei, indem sie relevante Marktdaten aufbereitet
und Vorschläge für maßgeschneiderte Anlagestrategien
unterbreitet. Moritz verfeinert diese
Vorschläge basierend auf seiner Erfahrung und
Intuition.
Am Nachmittag hat Moritz mehrere Beratungsgespräche.
Zwischen den Terminen nutzt er die
Zeit, um sich mit den neuesten Entwicklungen in
der Finanzwelt auseinanderzusetzen. Dabei hilft
ihm ein KI-basierter Newsfeed, der relevante
Artikel und Analysen filtert und priorisiert.
Gegen Ende des Arbeitstages widmet sich Moritz
der Weiterbildung. Er absolviert ein Online-
Schulungsmodul zur Nutzung neuer KI-Tools in
der Finanzberatung. Die Schulung passt sich dabei
dynamisch an sein Vorwissen und seine Lerngeschwindigkeit
an.
Um 18:00 Uhr beendet Moritz seinen Arbeitstag.
Bevor er das Büro verlässt, gibt er der KI noch
einige Anweisungen für die Nachtarbeit: Sie soll
die Portfolios aller Kunden überprüfen, potenzielle
Risiken identifizieren und Vorschläge für den
nächsten Tag vorbereiten.
den er liebevoll "FINA" nennt, begrüßt ihn und
präsentiert ihm eine holografische Übersicht der
wichtigsten Ereignisse und Aufgaben des Tages.
FINA hat nicht nur die Finanzmärkte analysiert,
sondern auch die persönlichen Nachrichten und
Social-Media-Aktivitäten von Moritz' Kunden
ausgewertet, um potenzielle Lebensereignisse zu
identifizieren, die finanzielle Auswirkungen haben
könnten3.
Um 9:00 Uhr hat Moritz seinen ersten virtuellen
Kundentermin. Die Kundin, Frau Müller,
trifft Moritz in einem hochmodernen VR-Meetingraum.
FINA ist als holografischer Avatar ebenfalls
anwesend und unterstützt das Gespräch mit
Echtzeit-Datenvisualisierungen und Simulationen
verschiedener Anlagestrategien. Während Moritz
die emotionalen und persönlichen Aspekte der
Beratung übernimmt, liefert FINA präzise Analysen
und Prognosen.
Nach dem Gespräch arbeitet Moritz an einer
komplexen Finanzstrategie für einen Großkunden.
FINA unterstützt ihn dabei, indem sie Millionen
von Datenpunkten in Sekundenschnelle analysiert
und verschiedene Szenarien durchspielt. Moritz'
Rolle besteht darin, die ethischen Implikationen
zu bewerten und sicherzustellen, dass die Strategie
mit den Werten und Zielen des Kunden übereinstimmt.
Am Nachmittag nimmt Moritz an einer virtuellen
Konferenz teil, bei der führende Finanzexperten
und KI-Systeme gemeinsam über die Zukunft der
globalen Wirtschaft diskutieren. FINA fasst die
wichtigsten Erkenntnisse für Moritz zusammen
und zeigt auf, wie diese auf seine Kunden angewendet
werden können.
Quelle: © Summit Art Creations - AdobeStock.com
Der Finanzberater der Zukunft:
KI als gleichberechtigter Partner
Springen wir nun zehn Jahre in die Zukunft.
Moritz Weber ist immer noch als selbstständiger
Finanzberater tätig, aber sein Arbeitsalltag hat
sich dramatisch verändert.
Moritz' Tag beginnt um 8:00 Uhr, als er sein
Home-Office betritt. Sein persönlicher KI-Assistent,
Gegen Ende des Tages führt Moritz ein Coaching-
Gespräch mit einem jüngeren Kollegen. Sie
diskutieren darüber, wie man die Balance zwischen
menschlicher Intuition und KI-gestützter Analyse
in der Finanzberatung findet. Moritz betont, dass
trotz der fortschrittlichen KI-Systeme die menschliche
Komponente in der Beratung unersetzlich
bleibt.
Um 17:00 Uhr beendet Moritz seinen offiziellen
Arbeitstag. FINA übernimmt nun die Nachbearbeitung,
erstellt detaillierte Berichte für jeden
Kunden und bereitet Vorschläge für den nächsten
Tag vor. Moritz weiß, dass er jederzeit auf FINA
zugreifen kann, sollte nachts eine dringende
Kundenanfrage eingehen.
FinanzBusinessMagazin.de
25
Vertriebserfolg 2025 |
INTERVIEW
Die Transformation der Finanzberatung
Der Vergleich dieser beiden Tage zeigt deutlich
die transformative Kraft der KI in der Finanzberatung.
Während die KI heute primär als Werkzeug
zur Effizienzsteigerung und Datenanalyse
dient, entwickelt sie sich in Zukunft zu einem fast
gleichberechtigten Partner des Beraters.
In der Gegenwart unterstützt KI den Finanzberater
bei der Informationsbeschaffung, Datenanalyse
und Portfoliooptimierung. Sie erleichtert
Routineaufgaben und ermöglicht es dem
Berater, sich auf die strategische Planung und
die persönliche Kundenbeziehung zu konzentrieren.
Die KI fungiert als leistungsfähiger Assistent,
der im Hintergrund arbeitet und dem Berater
wertvolle Erkenntnisse liefert.
In der Zukunft wird die KI zu einem interaktiven
Partner, der aktiv an Kundengesprächen
teilnimmt, komplexe Finanzstrategien mitentwickelt
und sogar in der Lage ist, eigenständig
mit Kunden zu kommunizieren. Die Rolle des
menschlichen Beraters verschiebt sich dabei hin
zu einem Moderator und Ethik-Experten, der die
Schnittstelle zwischen KI-generierten Erkenntnissen
und menschlichen Bedürfnissen bildet.
Trotz dieser fortschreitenden Entwicklung bleibt
der menschliche Faktor in der Finanzberatung unverzichtbar.
Empathie, Vertrauensaufbau und die
Fähigkeit, komplexe finanzielle Entscheidungen
im Kontext der Lebenssituation und Werte eines
Kunden zu betrachten, sind Qualitäten, die eine
KI nicht vollständig ersetzen kann.
Die Herausforderung für Finanzberater der Zukunft
wird darin bestehen, die Stärken der KI
optimal zu nutzen, ohne dabei die menschliche
Komponente der Beratung zu vernachlässigen.
Sie müssen lernen, nahtlos mit KI-Systemen zusammenzuarbeiten
und deren Erkenntnisse in
verständliche und umsetzbare Ratschläge für ihre
Kunden zu übersetzen.
Gleichzeitig werden sich Finanzberater kontinuierlich
weiterbilden müssen, um mit den rasanten
technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.
Die Fähigkeit, KI-Systeme effektiv zu nutzen und
deren Grenzen zu verstehen, wird zu einer Kernkompetenz
in der Finanzberatung werden.
Die Integration von KI in die Finanzberatung bietet
enorme Chancen für eine präzisere, effizientere
und personalisiertere Beratung. Sie ermöglicht es
Beratern, fundiertere Entscheidungen zu treffen
und ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten, der
weit über das hinausgeht, was ein Mensch oder
eine Maschine allein leisten könnte.
Allerdings bringt diese Entwicklung auch Herausforderungen
mit sich. Datenschutz und ethische
Fragen bezüglich der Nutzung von KI in der
Finanzberatung müssen sorgfältig adressiert
werden. Zudem besteht die Gefahr einer zu
starken Abhängigkeit von KI-Systemen, was zu
einer Vernachlässigung menschlicher Urteilskraft
führen könnte.
Insgesamt steht die Finanzberatung vor einem
spannenden Wandel. Die erfolgreichen Berater
der Zukunft werden diejenigen sein, die es
schaffen, die Vorteile der KI zu nutzen, ohne
dabei die menschlichen Aspekte ihrer Arbeit aus
den Augen zu verlieren. Sie werden zu Dirigenten
eines Orchesters aus menschlicher Expertise und
künstlicher Intelligenz, die gemeinsam eine
Symphonie der modernen Finanzberatung
komponieren.
Quelle: © Arnon Parnnao - AdobeStock.com
26 FinanzBusinessMagazin.de
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schönsten Ort der Welt
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Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
Maklerpools am Scheideweg:
Investieren oder verlieren?
WWer sind die Gewinner und die
Verlierer im Wettbewerb der
Maklerdienstleister? – auf diese
für Makler entscheidende Frage
gibt eine brandneue AssCompact
Trendstudie klare Antworten. Die
Studie mit dem Titel „Play-offs
bei Maklerpools & -verbünden“
haben Oliver Wyman und KJB
Consulting im Auftrag von Ass-
Compact realisiert.
Größe, Finanzstärke und IT-Power
sind nach Auffassung der Autoren
die zentralen Erfolgsfaktoren in
einem dynamischen Wettbewerb,
den wenige breit aufgestellte
Maklerdienstleister mit hoher
Technologiekompetenz für sich
entscheiden werden. „Wir sind
in der Play-off-Runde, in der sich
wenige digitale One-Stop Shops
für das Endspiel positionieren“,
so Dr. Dietmar Kottmann, Partner
bei Oliver Wyman für den Versicherungsbereich
und einer der
beiden Studienverant-wortlichen.
Fakten relativieren
Einschätzungen der Poolchefs
Die AssCompact Trendstudie
kombiniert auf einzigartige Weise
harte Fakten zum Poolmarkt mit
den Meinungen und Erwartungen
der wichtigsten Poolchefs.
Für ihre quantitativen Analysen
haben die Autoren u. a. die Geschäfts-zahlen
der 30 führenden
Akteure im Pool- und Verbundgeschäft
seit 2018 unter die Lupe
genommen und damit nach eigenen
Angaben rund 90% des
Gesamtmarktes abgedeckt. „Unternehmerischer
Erfolg spiegelt
sich immer auch in den Bilanzen
wider“, erläutert Klaus-Jürgen
Baum, Inhaber von KJB CONSULTING
und Mitverfasser der Studie.
Der qualitative Teil der Studie
beruht auf einer umfangreichen
Befragung von Unternehmensvertretern:
Die Ergebnisse zeigen
zum einen Konsens- wie Dissensthemen
zwischen den Poolverantwortlichen;
zum anderen
legen die Autoren dar, weshalb
sie bei ihrem eigenen Zukunftsszenario
an wichtigen Stellen von
der Mehrheitsmeinung der Befragten
abweichen. „Die Antworten
mancher Teilnehmer erinnern
stark an das Pfeifen im Walde“, so
Baum weiter.
Bisherige Konzentrationstreiber
erhalten Verstärkung
Inzwischen vereint eine kleine
Spitzengruppe – darunter blau
direkt, DEMV, Fonds Finanz, Jung
DMS & Cie und VEMA – über
60% des Kernmarktvolumens auf
sich. Bei der wichtigen Kennzahl
EBITDA sind es sogar fast 80%
– eine dramatische Steigerung innerhalb
weniger Jahre, die in der
Fachwelt kaum bemerkt wurde.
Als bisherige Haupttreiber der
Konzentration haben die Autoren
vor allem zwei Effekte
identifiziert: Erstens den „Netzwerkeffekt“,
der für Plattformgeschäftsmodelle
typisch ist und zu
betriebswirtschaftlichen Größenvorteilen
führt; und zweitens den
„Technologieeffekt“, der die Verbesserung
des Leistungsangebots
von Pools und Verbünden und
die zunehmende Integration von
Maklern in die jeweiligen Plattformen
beschreibt.
Diese beiden Faktoren haben zuletzt
Verstärkung durch drei zusätzliche
Treiber erhalten:
den „Finanzinvestoreneffekt“
(Markteinstieg von Finanzinvestoren
und damit u.a. Aufstockung
der Kriegskassen),
den „Demographieeffekt“ (u.a.
höhere Technik-Affinität bei Jungmaklern)
sowie den „Versichererstrategieeffekt“
(u.a. Reduzierung der
Direktbetreuung von kleineren
Maklern durch Versicherer).
„Konzentration ist per se nichts
Schlechtes. Dahinter steht, dass
die führenden Anbieter ihre Leistungsfähigkeit
kontinuierlich
ausbauen – wovon vor allem die
Maklerbranche profitiert“, kommentiert
Klaus-Jürgen Baum die
Entwicklung. „Für die Makler
wird vielmehr entscheidend sein,
wie die Top-Pools und Verbünde
ihre zunehmende Marktmacht
einsetzen und in welchem Umfang
sie selbst ihre Unabhängigkeit
bewahren können“, ergänzt
Dietmar Kottmann.
Ausblick: „Zwischen den Stühlen“
wird es ungemütlich
In ihrem Szenario skizziert das
Autoren-Duo unterschiedliche
Zukunftsperspektiven für drei
Gruppen von Wettbewerbern:
Die Outper-former der letzten
Jahre werden ihren Vorsprung
unvermindert ausbauen – getreu
dem Motto „Momentum wins“.
28 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
Neben diesen ist für Spezialisten
auch in Zukunft „Raum in der
Nische“.
Fragezeichen setzen die Verfasser
dagegen hinter viele kleine
und mittlere Anbieter („Zwischen
den Stühlen“). „Für solche Player
wird die Entwicklung eines echten
Alleinstellungsmerkmals zur
Existenzfrage“, prognostiziert
Dietmar Kottmann. Unter diesen
Marktteilnehmern sieht er das
größte Potenzial für die erwartete
Marktkonsolidierung – eine
Vorhersage, die übrigens von der
Mehrzahl der Poolchefs geteilt
wird, auch wenn natürlich keiner
von ihnen zu den Konsolidierungskandidaten
gezählt werden
will.
Autor: www.asscompact.de
Quelle: © Tj - AdobeStock.com
Markus Ferber, MdEP:
Retail Investment Strategy könnte
ab 1. Januar 2028 in Kraft treten
D
Der Bundesverband Finanzdienstleistung
AfW geht davon aus,
dass die Trilog-Verhandlungen
zur Retail Investment Strategy
(RIS) im ersten Quartal 2025 abgeschlossen
werden. Grund für
diese Annahme ist ein Gespräch
zwischen Markus Ferber, Mitglied
des Europäischen Parlaments und
Koordinator der EVP-Fraktion im
ECON-Ausschuss für Wirtschaft
und Währung, und AfW-Vorstand
Frank Rottenbacher.
Markus Ferber betonte, dass
die Dauer der Übergangsfristen
zur Umsetzung der RIS-Verordnungen
eine zentrale Rolle spielt.
Das Europäische Parlament befürwortet,
ebenso wie die Kommission,
eine Übergangsfrist von
18 Monaten, während der Rat
der EU eine deutlich längere Frist
von 36 Monaten bevorzugt. Laut
Ferber könnte es auf einen Kompromiss
von etwa 30 Monaten
hinauslaufen, um sowohl den
regulatorischen Anforderungen
als auch den Umsetzungsprozessen
der Mitgliedstaaten gerecht
FinanzBusinessMagazin.de
zu werden. Diese Übergangsfrist
ist erforderlich, damit nationale
Gesetzgeber und die Branche
selbst ausreichend Zeit haben,
die neuen Regelungen in die
Praxis umzusetzen.
„Die Retail Investment Strategy
betrifft nicht nur den Vertrieb
von Finanzprodukten, sondern
erfordert umfangreiche Anpassungen
der Systeme und Prozesse
bei allen Akteuren der Branche.
Schulungen, IT-Updates und die
Anpassung nationaler Gesetzgebungen
sind notwendig, um eine
rechtskonforme Umsetzung zu
gewährleisten“, erklärte Ferber
Quelle: © Chenda - AdobeStock.com
und hob hervor, dass das Inkrafttreten
realistisch am 1. Januar
2028 zu erwarten sei.
„Ein klarer Planungshorizont ist
für uns von großer Bedeutung“,
so Rottenbacher. „Zu wissen,
ob es 18 oder 36 Monate sein
werden, ist entscheidend, da die
Branche sich auf alle Veränderungen
gut vorbereiten muss.“
Der AfW wird die Trilog-Verhandlungen
über den europäischen
Dachverband der Vermittlerverbände
(FECIF) intensiv begleiten.
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
29
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
Finanzbranche im Umbruch:
Digitalisierung und KI als Gamechanger?
DVAG-Marktblick:
Christian Glanz zur Relevanz der Digitalisierung in der Finanzbranche
D
Die Finanzbranche steht an einem
Scheideweg: Wer den Sprung in
das digitale Zeitalter verpasst,
der wird auf lange Sicht nicht
zukunftsfähig sein. Die zunehmende
Digitalisierung in allen
Wirtschaftsbereichen und Fortschritte
bei Künstlicher Intelligenz
(KI) und die damit einhergehende
Automatisierung von Prozessen
nehmen immer weiter Fahrt auf.
Das wirft Fragen im Kundenumgang
auf – denn mit dem digitalen
Fortschritt verändern sich
auch die Kundenerwartungen
und -verhaltensweisen. Was sind
die Chancen und auch Risiken
für Unternehmen in der Finanzbranche
durch die aktuellen technologischen
Entwicklungen? Mit
zunehmendem Einsatz von KI in
der Branche stellt sich die Frage:
Ist dies das Ende des stationären
Vertriebs?
Christian Glanz dazu: Die rasante
Ausbreitung von KI wird unser Leben
in vielen Bereichen verändern
und zweifellos auch die Finanzbranche
betreffen. Virtuelle Meetings
und Instant Messaging sind
heute schon nicht mehr aus dem
Arbeitsleben wegzudenken. Auch
die standortübergreifende Zusammenarbeit
erfolgt digital. Durch
den Einsatz von künstlicher Intelligenz
und maschinellem Lernen
werden Prozesse immer weiter optimiert
und automatisiert. Dennoch
bedeutet das keinesfalls das Ende
des stationären Vertriebs. Nicht
alles lässt sich digital abbilden. Der
persönliche Kontakt bleibt in vielen
Fällen unverzichtbar, insbesondere
bei emotionalen und beratungsintensiven
Themen wie der finanziellen
Absicherung und Vorsorge.
Hier ist der menschliche Faktor entscheidend.
Effizienzsteigerung und
Kostensenkung versus
Datenschutz und Regulierung
39 Prozent – also mehr als jedes
dritte deutsche Unternehmen –
nutzen bereits KI. Auch wir nutzen
bei der Deutschen Vermögensberatung
(DVAG) KI bereits in diversen
Bereichen. Wir sind schon
immer Pionier bei der Implementierung
neuer Technologien in unsere
Geschäftsabläufe gewesen
und sehen Digitalisierung in der
Vertriebsunterstützung als Selbstverständlichkeit.
Das zeichnet uns
als größte eigenständige Finanzberatung
Deutschlands aus. Das
wichtigste Ziel ist, Prozesse zu
digitalisieren und zu automatisieren,
um den Vertrieb bestmöglich
zu entlasten. Durch den Einsatz
intelligenter Algorithmen können
zeitaufwendige manuelle Aufgaben
effizienter erledigt werden,
wodurch den Vermögensberaterinnen
und Vermögensberatern
mehr Zeit für die individuelle Kundenberatung
bleibt. In den vergangenen
Jahren haben wir so
bereits viele Prozesse und bisher
analoge Tätigkeiten erfolgreich
digitalisiert, vom elektronischen
Antrag über einen KI-basierten
Helfer zur Unterstützung in der
Kundenkommunikation bis hin
Quelle: © akkash jpg - AdobeStock.com
zum digitalen Beratungstool. KI
wird bei der DVAG also vorrangig
als Unterstützung in der Beratung
genutzt. Dadurch wird die Effizienz
gesteigert und Freiräume für
die wichtigen Tätigkeiten – wie
die Beratung – werden geschaffen.
Die Vorteile in der Einführung von
KI in den Geschäftsablauf sehen
jedoch nicht alle. Viele Unternehmen
haben Bedenken hinsichtlich
des Datenschutzes und der Regulierung.
Ebenfalls schrecken sie
vor den hohen Investitionskosten
zurück. Aber auch die Bereitschaft
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ist nicht immer vorhanden.
Nicht so bei uns. Die Vermögensberaterinnen
und Vermögensberater
haben oft gezeigt: Sie sind
offen für neue Anwendungen
und probieren gerne aus.
Risiken und Herausforderungen
Mit der Nutzung großer Datenmengen
geht auch die Verant-
30 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
wortung einher, diese sicher zu
verwalten. Künstliche Intelligenz
hat in den vergangenen Jahren
enorme Fortschritte gemacht,
ist jedoch weiterhin limitiert. Der
Output ist stark abhängig von
der Qualität der zur Verfügung
stehenden Daten. Da in der Versicherungsbranche
größtenteils
mit sensiblen Inhalten und vertrauenswürdigen
Informationen
gearbeitet wird, ist es mir sehr
wichtig, dass dies nur in einem sicheren
und beherrschbaren Raum
erfolgt. Ein weiterer Faktor, der
aktuell noch gegen die uneingeschränkte
Nutzung von KI spricht,
ist, dass es den Systemen noch
deutlich an Einfühlungsvermögen
und damit häufig an Empathie
fehlt. Deshalb bleibt vor allem
in unserer Branche der Faktor
Mensch und das damit einhergehende
Vertrauensverhältnis zwischen
Berater und Kunde unverzichtbar.
Das Beste aus beiden Welten
Versicherungsunternehmen, die
den digitalen Wandel aktiv mitgestalten,
werden in der Lage sein,
ihre Marktposition zu stärken.
Der stationäre Vertrieb wird sich
anpassen müssen, um in der digitalen
Welt bestehen zu können,
und die Zukunft gehört denjenigen,
die bereit sind, sich den neuen
Gegebenheiten anzupassen
und die Chancen der Digitalisierung
zu nutzen. Als erfolgreiches
Unternehmen sind wir bei der
Deutschen Vermögensberatung
bestrebt, den technologischen
Wandel aktiv zu begleiten und
uns auszuprobieren. Dabei sind
wir stets offen für viele Ideen
und wertvollen Input, insbesondere
von unserem erfolgreichen
Vertrieb. Fragestellungen nach
der richtigen Absicherung, der
Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau
sind und bleiben
jedoch individuell und emotional
besetzt. Daher ist klar, dass die
Vermögensberater auch in diesen
digitalen Zeiten als Partner und
Berater dort präsent bleiben, wo
unsere Kunden sie brauchen. Das
ist in unserer Unternehmens-DNA
fest verankert: “Menschen brauchen
Menschen.”
Autor: www.dvag.com
KI für Berater:
ChatGPT transformiert die Finanzberatung
D
Quelle:
Die Finanzbranche erlebt eine
neue Ära der Effizienz und Personalisierung
dank künstlicher
Intelligenz. Die IVB Neue Medien
GmbH, Betreiber des Portals Finanzleads.com,
präsentiert eine
bahnbrechende Möglichkeit für
Finanzberater und Versicherungsmakler:
den Einsatz von ChatGPT.
Dieses KI-Tool verspricht, die Art
und Weise, wie Berater mit ihren
Kunden interagieren, grundlegend
zu verändern – und das mit
beeindruckender Effizienz.
Im Folgenden geben wir Ihnen
drei praxisnahe Tipps, um KI in
Ihrer Finanzberatung optimal zu
nutzen.
Kundengespräche auf einem
neuen Level vorbereiten
Finanzberater und Versicherungsmakler
können ab sofort auf die
© BilionPhotos - Fotolia.com
Expertise der Künstlichen Intelligenz
zurückgreifen, um personalisierte
Gesprächsleitfäden zu
erstellen. Mit nur wenigen Eingaben
verwandelt das KI-Tool bestehende
Kundendaten in maßgeschneiderte
Empfehlungen und
Argumentationshilfen. Die Kundenansprache
wird dadurch nicht
nur präziser, sondern auch überzeugender
– ein klarer Vorteil im
Wettbewerb.
Quelle: © LeManna - AdobeStock.com
Praxistipp: Der Berater gibt die relevanten
Informationen des Kunden,
wie Alter, finanzielle Ziele,
bisherige Anlageentscheidungen
und bevorzugte Risikoklasse, in
ChatGPT ein. Anschließend definiert
er das Ziel des Gesprächs,
etwa eine neue Anlagestrategie
vorzustellen oder eine bestehende
Versicherung zu optimieren.
Ihr persönlicher Booster: Der Be-
FinanzBusinessMagazin.de
31
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
rater kann ein hochgradig personalisiertes
Gespräch führen,
das nicht nur das Vertrauen des
Kunden stärkt, sondern auch die
Wahrscheinlichkeit erhöht, dass
der Kunde den vorgeschlagenen
Maßnahmen zustimmt.
Kommunikation, die überzeugt –
mit minimalem Aufwand
Das Versenden personalisierter
E-Mails kann zeitaufwändig sein.
Hier kommt ChatGPT ins Spiel:
Das Tool erstellt individuell angepasste
E-Mail-Vorlagen, die direkt
auf die Bedürfnisse der Kunden
zugeschnitten sind. Dies ermöglicht
es Beratern, schneller und gezielter
auf Anfragen zu reagieren
und so die Kundenzufriedenheit
zu erhöhen.
Praxistipp: Der Berater sammelt
wichtige Informationen über den
Kunden, wie kürzlich geführte Gespräche,
aktuelle Finanzprodukte
sowie spezifische Interessen oder
Anliegen des Kunden. Anschließend
gibt er diese Informationen
in ChatGPT ein und bestimmt
die Art der benötigten E-Mail,
beispielsweise eine Follow-up-
Nachricht nach einem Beratungsgespräch
oder ein Angebot für
ein neues Finanzprodukt. Daraufhin
erstellt das Tool eine maßgeschneiderte
E-Mail-Vorlage, die
die relevanten Informationen und
Empfehlungen in einem professionellen
und ansprechenden Ton
formuliert.
Ihr persönlicher Booster: Durch
die Nutzung von KI kann der Berater
schnell und effizient personalisierte
E-Mails erstellen, die
genau auf die Bedürfnisse des
Kunden eingehen, was zu einer
höheren Kundenzufriedenheit
und besseren Chancen auf eine
positive Rückmeldung führt.
Proaktive Kundenbetreuung
durch Antizipation
von Bedürfnissen
Der wohl beeindruckendste Vorteil
von Künstlicher Intelligenz ist
seine Fähigkeit, zukünftige Kundenbedürfnisse
zu antizipieren.
Durch die Analyse vergangener
Interaktionen und aktueller
Markttrends hilft das Tool Beratern,
ihren Kunden bereits Lösungen
anzubieten, bevor diese
überhaupt danach fragen. Diese
vorausschauende Beratung
schafft Vertrauen und steigert
die Abschlussquote erheblich.
Praxistipp: So könnte der Chat-
Auftrag für ChatGPT aussehen
“Analysiere die letzten drei Gespräche
mit meinem Kunden, bei
denen wir über Altersvorsorge
und Anlagestrategien gesprochen
haben. Der Kunde hat kürzlich
Interesse an nachhaltigen
Investitionen gezeigt. Basierend
auf aktuellen Markttrends und
den bisherigen Interaktionen,
welche zukünftigen Bedürfnisse
könnte der Kunde haben? Erstel-
le dazu drei konkrete Vorschläge,
die ich dem Kunden proaktiv anbieten
kann.”
Ihr persönlicher Booster: Werden
Sie mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz
kreativer als je zuvor. Das
komplette Finanzwissen der Welt
steht Ihnen zur Verfügung in Form
eines Chats. Multiplizieren Sie Ihre
Fähigkeiten und bringen Ihren
Umsatz auf ein neues Niveau.
Der Wettbewerbsvorteil
von morgen, schon heute nutzen
Mit ChatGPT eröffnet sich für
Finanzberater und Versicherungsmakler
eine neue Welt der
Kundenkommunikation. “Die
Möglichkeit, personalisierte und
effiziente Beratung mit Hilfe von
künstlicher Intelligenz anzubieten,
gibt unseren Beratern einen
klaren Vorsprung”, erklärt Michael
Ruprecht, Geschäftsführer
der IVB Neue Medien GmbH
und Betreiber des Lead Portals
Finanzleads.com.
Die Anwendung von KI ist nicht
nur ein technologischer Fortschritt,
sondern ein echter Gamechanger,
der Beratern ermöglicht, ihre Umsätze
zu steigern und gleichzeitig
die Kundenzufriedenheit auf ein
neues Niveau zu heben.
Autor: www.finanzleads.com
Quelle: © pixfly - Fotolia.com
Quelle: © tippapatt - AdobeStock.com
32 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
Online-Produktsuche: ChatGPT kann
die Ablösung von Google gelingen
N
Nach wie vor steigen online-affine
Bank- und Versicherungskunden
über Google in die Suche nach
Finanzprodukten ein. Die meisten
überspringen gesponsorte Links,
außer sie kennen die Marke des
Sponsors bereits gut. Am meisten
trifft dies auf das Vergleichsportal
Check24 zu, dass praktisch in jeder
Finanzproduktsuche im oberen
Sponsorenbereich erscheint und
nach einer ersten Orientierung
über andere Links häufig ausgewählt
wird. Das Öffnen mehrerer
Links in einzelnen Tabs, wie es für
Google-Suchen früher häufig der
Fall war, wird kaum noch praktiziert.
Regelmäßige Check24-Nutzer,
meist mit Konto und Nutzung
vieler Angebotsvergleiche, sind
unter den online-affinen Finanzkunden
dagegen die Regel.
Von den verschiedenen Gen AI
Apps sind vor allem ChatGPT,
Gemini und Copilot am bekanntesten.
Am häufigsten
wird ChatGPT genutzt, teilweise
auch beruflich. Eine Suche
nach Versicherungen oder
Bankprodukten ist selbst für
erfahrene Gen AI Nutzer noch
Neuland. Nur rund jeder Zwanzigste
(5%) hat seine bevorzugte
Gen AI App dafür schon einmal
genutzt. Jedoch lässt sich rund
die Hälfte der online-affinen Privatkunden
im psychologischen
Labor nach der ersten Nutzung
für die Finanzproduktsuche von
Gen AI Apps begeistern. Nach
den positiven Erfahrungen planen
viele eine weitere Intensivierung
ihrer Gen AI Nutzung, nun
auch für die Suche nach Versicherungen
und Bankprodukte.
FinanzBusinessMagazin.de
„Die Vorteilswahrnehmung bei
Produktsuchen mit Gen AI Apps
ist so stark, dass von einem relevanten
Wachstum der Nutzung
für Finanzprodukte ausgegangen
werden muss,“ interpretiert
Dr. Oliver Gaedeke, Gründer
und Geschäftsführer von Sirius
Campus, die Ergebnisse.
Dies sind die Ergebnisse der Sirius
Campus Marktuntersuchung
„Gamechanger Gen AI“ mit 16
biotischen Interviews bei der Verwendung
von ChatGPT und Perplexity
sowie über 2.000 repräsentativ
befragte Privatkunden (Mit-/
Entscheider für Versicherungen
und Bankprodukte) im August
2024.
Ergebnisse von ChatGPT und
Perplexity überraschen positiv
Ihr „digitaler Kumpel“, wie manche
ChatGPT nennen, überrascht
selbst erfahrensten Nutzer hinsichtlich
der Genauigkeit und
Strukturiertheit der Antworten.
Ihre Fragen nach einer für sie
passenden Krankenkasse, Kfz-
Versicherung oder Geldanlage
formulieren sie dabei mit großer
Offenheit über persönliche Angaben.
Denn die Bedeutung präziser
Fragen mit Angaben zur eigenen
Person kennen erfahrene Nutzer
bereits gut und Einsteiger lernen
ihre Wirkung schnell zu schätzen.
Häufig kann die Entwicklung
eines regelrechten Dialogs mit der
Gen AI App beobachtet werden.
Nutzer versuchen durch gezielte
Vertiefungsfragen weitere für
sie relevante Informationen über
Anbieter und Marken zu ermitteln.
„Erstaunlich ist die mentale
Haltung, mit der die Ergebnisse
zu einer Finanzproduktsuche verarbeitet
werden. Die gute Strukturierung
der Gen AI Antworten
und die einfachen Texte motivieren
zum intensiveren Lesen. Damit
wird eine hohe mentale Aktivität
und positive Einstellung ausgelöst“,
kommentiert Dr. Gaedeke.
Auf die Frage der Nutzer nach
für sie ‚besten‘ z. B. Kfz-Versicherungen
oder Kreditkartenangeboten
liefern Gen AI Apps meist
kurze Listen von vier bis sechs Produkt-
bzw. Anbietervorschlägen.
Die intensivere Beschäftigung mit
dieser kurzen Auswahl schafft
eine gute Grundlage, neues Markenwissen
aufzubauen und den
folgenden Entscheidungsprozess
für ein konkretes Produkt zu beeinflussen.
Vor allem Gen AI Hinweise
zu relevanten Produkteigenschaften
fallen positiv auf und
haben das Potenzial, die Financial
Literacy in Deutschland zu verbessern.
Zumindest können zahlreiche
Aha-Effekte beobachtet
werden, die einen Wissenssprung
gerade auch bei komplizierteren
Finanzprodukten sichtbar machen.
Online-Marketing braucht eine
Neuausrichtung
Gesponsorte Links bei Google
werden von vielen online-affinen
Finanzkunden misstrauisch betrachtet
(„Da ist meist nur Mist
drin“). Sichere Suchpfade zu
bekannten Anbieter- oder Vergleichsportalmarken
werden von
den eher werbekritischen Online-Kunden
bevorzugt. „Sicher-
33
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
lich wird die Gewohnheit über
Google ins Internet einzusteigen
noch einige Zeit andauern, aber
die Wirksamkeit von Suchmaschinenanzeigen
gerade von unbekannteren
Marken wird weiter
abnehmen“, gibt Dr. Gaedeke zu
bedenken. Im Gegensatz dazu ist
die Ergebnisgestaltung von Gen
AI Apps keine Blackbox, wie dies
häufig dargestellt wird. Tatsächlich
werden durch Schlüsselwörter
in der Suchfrage – auch Prompt
genannt – Richtungen für die
Webanalyse vorgegeben. Dies
hat Implikationen für das Online-
Marketing von Versicherern und
Geldinstituten. Durch Content-
Marketing können die typischen
Schlüsselwörter in den Prompts
gezielt bedient werden. Das führt
zu einer häufigeren Markenempfehlung
in den Gen AI Antworten.
Autor: www.siriuscampus.de
Studie: Junge Menschen sind
aufgeschlossener für KI-gestützte
Finanzberatung
B
Beim Thema Geld ist der Beratungsbedarf
in Deutschland
groß: Nur ein Drittel der Deutschen
schätzt das eigene Finanzwissen
als “gut” oder “sehr gut”
ein. Der Durchbruch der künstlichen
Intelligenz (KI) eröffnet
nun neue Möglichkeiten in der
Finanzberatung. Allerdings steht
bisher nur gut ein Drittel der
Bundesbürgerinnen und Bundesbürger
dem Einsatz von KI-gestützten
Beratungsangeboten zu
Themen wie Geldanlage, Kredit
oder Altersvorsorge aufgeschlossen
gegenüber. Das ergab die repräsentative
Umfrage “TeamBank-
Liquiditätsbarometer”.
Besonders offen für KI-gestützte
Finanzberatung sind Besserverdienende
mit einem Haushaltsnettoeinkommen
von mehr als
4.000 Euro im Monat. Während
sich 53 Prozent von ihnen eine
Nutzung vorstellen können, gilt
das nur für rund 30 Prozent der
Befragten mit einem Einkommen
von weniger als 2.000 Euro im
Monat. Jüngere Befragte zeigen
sich ebenfalls aufgeschlossener.
Fast die Hälfte der 18- bis
49-Jährigen würde sich von KI
zu Finanzthemen beraten lassen,
aber nur ein Viertel der 50-
bis 79-Jährigen. Auch Männer
stehen der KI-Beratung mit 42
Prozent offener gegenüber als
Frauen (30 Prozent).
Bedenken bei älteren Menschen
stärker verbreitet
Gegen eine Finanzberatung durch
KI spricht aus Sicht der Skeptiker
vor allem, dass die Entscheidungen
vermeintlich nicht immer transparent
nachvollziehbar sind. 86 Prozent
nennen diese Sorge. Weitere
82 Prozent vertrauen Menschen
einfach mehr als Maschinen.
Ebenso viele befürchten, dass
KI ihre Fragen nicht ausreichend
beantwortet. 60 Prozent lehnen
die Nutzung der Technologie sogar
grundsätzlich ab, weil sie den
Verlust von Arbeitsplätzen befürchten.
Für eine Beratung durch KI spricht
Quelle: © Kurhan - Fotolia.com
aus Sicht der Aufgeschlossenen
vor allem die Verfügbarkeit rund
um die Uhr. 81 Prozent nennen
diesen Vorteil. Drei von vier Befragten
erwarten zudem eine objektivere
und unabhängigere Beratung.
Weitere 71 Prozent fühlen
sich durch KI weniger zu Handlungen
und Zusagen gedrängt.
67 Prozent halten es sogar für
möglich, dass die Technologie
dem Menschen überlegen ist.
“Im Bereich der Finanzdienstleistungen
bietet KI in allen Phasen
der Kundenbeziehung individuelle
Unterstützung. Um das Vertrauen
in diese Technologien zu
stärken, ist es entscheidend, konkrete
Leitplanken für die Arbeit
mit KI-Tools in Unternehmen vorzugeben”,
sagt Christian Polenz,
Vorstandsvorsitzender der Team-
Bank AG.
Autor: www.teambank.de
34 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
Faktor Mensch und Fachwissen:
Darum wählen Menschen in Deutschland
persönliche Finanzberatung
In Deutschland entscheiden sich
die Menschen vor allem aus zwei
Gründen für eine persönliche Finanzberatung:
43% wünschen
sich für dieses Thema einen persönlichen
Ansprechpartner, 42%
die Fachkompetenz eines Profis.
Dies ergab eine repräsentative
IOnline-Umfrage des Marktforschungsunternehmens
YouGov
Deutschland GmbH, an der über
2000 Personen in Deutschland ab
18 Jahren teilnahmen. Dabei wurde
unterschieden, ob die Befragten
eine persönliche Finanzberatung in
Anspruch genommen haben oder
nicht. Der überwiegende Teil der
Beratenen ist mit dem eigenen Berater
zufrieden und attestiert sehr
gute bis gute Leistungen. Neben
dem Faktor Mensch und der Fachkompetenz
zeigt sich ein weiteres
Motiv, weshalb Menschen einen
Berater konsultieren: 26% haben
sich für eine persönliche Finanzberatung
entschieden, weil sie den
Berater schon aus einem anderen
Zusammenhang kennen. Bei der
Frage waren Mehrfachnennungen
möglich.
Für Jüngere besonders wichtig:
Der menschliche Ansprechpartner
Bei Jüngeren hat der Faktor
Mensch noch mehr Gewicht: Bei
den 25-34-Jährigen entscheiden
sich 50% wegen der menschlichen
Komponente für eine persönliche
Beratung – mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt
(43%). Unter-
35-Jährige legen deutlich weniger
Wert auf das Fachwissen (lediglich
33%). Und bei den 18-44-Jährigen
geben Empfehlungen von
Freunden, Bekannten oder der Familie
häufiger als im Durchschnitt
den Ausschlag für eine Beratung
(23-25% im Vergleich zu 15%).
Kein Vertrauen bis “Weiß nicht”:
Entscheidungen
gegen Finanzberatung
Die Umfrage-Teilnehmer konnten
auch Begründungen angeben,
warum sie sich gegen eine
persönliche Finanzberatung entschieden
haben. Auch hier waren
Mehrfachnennungen möglich.
Mit 37% gaben die Befragten als
häufigsten Hinderungsgrund an,
kein Vertrauen in Finanzberater
zu haben. Männer wählten diese
Antwort mit 41% etwas häufiger
als der Durchschnitt, Frauen seltener
(33%). Junge Menschen von
18-34 Jahren führten sie mit 23%
besonders selten an, die Über-
55-Jährigen hingegen besonders
häufig (44%). Immerhin gaben
20% der Ablehner mit der Antwort
“Weiß nicht/ Keine Angabe”
gar keine konkrete Begründung
an. 17% der Befragten gehen davon
aus, selbst genug über Finanzen
zu wissen. Mit 23% ist diese
Einschätzung bei Männern weiter
verbreitet als bei Frauen (11%).
Wer Beratung hatte, ist von der
Qualität überzeugt
Eines zeigt die Umfrage deutlich:
Der eigene Berater bekommt ein
positives Zeugnis. So bewerten
Verbraucherinnen und Verbraucher
mit Finanzberatung die Leistung
ihres Beraters mehrheitlich
als sehr gut bis gut (62%). Noch
häufiger fallen die Positiv-Bewertungen
bei Menschen mit mittlerem
(67%) und höherem (69%)
Einkommen aus. Auch wer von
einem Makler beraten wurde, bewertet
diesen häufiger mit sehr
gut bis gut (66%). Insgesamt
fanden in Deutschland nur 7%
der Beratenen die Leistung ihres
Finanzberaters sehr schlecht bis
schlecht.
So sehen die Befragten die ideale
Beratung
Ein gut ausgebildeter Berater, der
fachlich auf dem neuesten Stand
ist – das ist für die Umfrage-Teilnehmer
das wichtigste Merkmal
einer idealen persönlichen Finanzberatung
(82%). Als zweites
Kriterium wünschen sie sich eine
individuelle Beratung, die auf ihren
persönlichen Bedarf eingeht
(81%). Darauf folgt mit 79% die
Unabhängigkeit des Beraters von
einzelnen Anbietern.
“Die Umfrage-Ergebnisse zeigen
klar: Für eine qualitativ hochwertige
Vorsorge suchen die Menschen
in Deutschland aus gutem
Grund die persönliche Finanzberatung
auf. Dort finden sie, was sie
sich wünschen: einen menschlichen
Ansprechpartner, der auf ihre
individuelle Lage eingehen kann,
und den richtigen fachlichen Rahmen
für das komplexe Thema”,
kommentiert Dr. Igor Radovic,
Vorstand bei Canada Life. “Und
dass das Gros der bereits Beratenen
ihrem Finanzberater ein sehr
gutes bis gutes Zeugnis ausstellt,
zeigt: Die persönliche Finanzberatung
macht bei der wichtigen Aufgabe
der finanziellen Absicherung
einen sehr guten Job! Für uns als
FinanzBusinessMagazin.de
35
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
Maklerversicherer bleibt die Aufgabe,
jede Art der unabhängigen
Beratung bestmöglich zu unterstützen.
Als Canada Life sind wir
gut aufgestellt, gute Beratung
partnerschaftlich mit unseren Geschäftspartnern
zu ermöglichen.”
Autor: www.canadalife.de
Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com
IFrauenpower in der Finanzwelt
In einer Zeit, in der die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie oft Karriereweg
Selbstbestimmt und ein fairer
eine Herausforderung darstellt,
setzt die Deutsche Vermögensberatung
(DVAG) erneut Maßnehmerinnen
geben an, dass der
100 Prozent der befragten Teilstäbe.
Die Work-Life-Balance Beruf der Vermögensberaterin
in der DVAG ist hervorragend. gut mit ihrer privaten Lebenssituation
vereinbar ist. Über 97
Das bestätigen die Ergebnisse
einer kürzlich durchgeführten
internen Studie. Befragt wurden
insgesamt 156 Vermögensberaterinnen.
Besonders beeindruckend:
Sie alle bejahen die
einwandfreie Vereinbarkeit von
Beruf und Familie. Die positiven
Ergebnisse heben sich deutlich
von den branchenüblichen Standards
ab, in der Frauen immer
noch unterrepräsentiert sind und
häufig mit den Schwierigkeiten
der Work-Life-Balance konfrontiert
werden.
Zahlreiche Studien, wie zum Beispiel
die Erhebung des Statistischen
Bundesamts zeigen, dass
Frauen in Führungspositionen
immer noch seltener vertreten
sind als Männer. Der Frauenanteil
bei den hauptberuflichen
Vermögensberaterinnen und
Vermögensberatern in der Deutschen
Vermögensberatung liegt
hingegen bereits heute bei 25
Prozent – eine positive Quote im
Branchenvergleich, denn bei der
DVAG ist Vielfalt nicht nur ein
Schlagwort, sondern ein echt gelebter
Mehrwert.
Prozent sagen weiter, dass sie
mit ihrer beruflichen Situation
zufrieden bis sehr zufrieden sind.
Der Aussage, dass das Karrieresystem
der DVAG fair ist, bestätigen
über 97 Prozent der Befragten.
„Wir sind stolz darauf,
ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in
dem Chancengleichheit nicht nur
gefördert, sondern aktiv gelebt
wird. Unser Ziel ist es, Frauen in
der Finanzbranche zu ermutigen,
ihr volles Potenzial auszuschöpfen”,
sagt Robert Peil, Mitglied
des Vorstandes bei der Deutschen
Vermögensberatung. Die
Ergebnisse bestätigen, dass das
Modell der flexiblen Arbeitsgestaltung
in der Selbstständigkeit
erfolgreich ist – und das bindet
die Vermögensberaterinnen auf
lange Zeit. 41 Prozent der Teilnehmerinnen
arbeiten bereits
seit über zehn Jahren als Vermögensberaterin
bei der DVAG.
Mit positivem Beispiel voran
Der Verdienstabstand zwischen
Männern und Frauen in Deutschland
– auch Gender Pay Gap
genannt – beträgt im Durchschnitt
immer noch sieben Prozent.
Nicht aber bei der DVAG:
„Die Deutsche Vermögensberatung
bietet jedem die gleichen
Chancen – und das seit nahezu
50 Jahren“, so Robert Peil. Die
Vermögensberaterinnen arbeiten
selbstständig, erhalten aber
genau die Unterstützung, die sie
benötigen. Ob Verdienstmöglichkeiten,
Aufstiegswege oder
Weiterbildungsoptionen: Alle
haben die gleichen Chancen.
Die Vermögensberaterinnen der
DVAG gestalten ihren Arbeitsalltag
weitgehend selbst, sind ihre
eigene Chefin und genießen maximale
Flexibilität. „Die Gleichberechtigung
im Vertrieb ist für uns
ein Selbstverständnis. Hier richtet
sich der Erfolg nach dem persönlichen
Einsatz und Engagement
– unabhängig von Herkunft, Alter
oder Geschlecht. Der Mensch
und seine Leistungen stehen im
Vordergrund. Als Familienunternehmen
werden bei uns Fairness
und Transparenz großgeschrieben“,
so Robert Peil weiter. Das
trifft bei den Vermögensberaterinnen
den richtigen Nerv.
Freiheit und Flexibilität
Die befragten Vermögensberaterinnen
schätzen besonders die
Freiheit, ihre eigene Chefin zu
sein, die Anerkennung ihrer Leistungen
und die Möglichkeit zur
freien Zeiteinteilung. Dies ermög-
36 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
licht es ihnen, berufliche und private
Anforderungen optimal zu
vereinbaren. Auf die Frage, was
den Beruf der Vermögensberaterin
für sie persönlich am meisten
ausmacht, antworten 23 Prozent
der Befragten mit dem Wort
„Freiheit“ – und das, obwohl die
Antwortmöglichkeit offen und
nicht vorgegeben war. Der Beruf
ermöglicht das selbstbestimmte
Arbeiten genau so wie die freie
und flexible Zeiteinteilung und
lässt sich daher super mit der Familie
vereinbaren. Knapp 60 Prozent
der Teilnehmerinnen gaben
an, Kinder zu haben.
Entwicklungsmöglichkeiten und
Empowerment
Auch die berufliche Weiterentwicklung
wird in der DVAG
großgeschrieben. Durch die
Schaffung von Netzwerken,
die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten
und die
Förderung von Mentorinnenprogrammen
setzt sich das Unternehmen
dauerhaft für die Stärkung
und Unterstützung von
Frauen in der Finanzwelt ein.
Die Umfrageergebnisse zeigen,
dass die Vermögensberaterinnen
zufrieden und erfolgreich sind.
Diese Vielfalt und eine integrative
Unternehmenskultur sind
entscheidend, um die Branche zu
bereichern und Innovation, Kreativität
und langfristige Erfolge zu
fördern.
Autor: www.dvag.com
Quelle: © BullRun - AdobeStock.com
Anerkannte Gütesiegel bieten
Orientierung: So finden Anleger den
Finanzexperten ihres Vertrauens
I
Immer mehr Finanzberater in
Deutschland gehen einen Schritt
weiter und lassen sich vom FPSB
Deutschland zertifizieren – Das
sollten Anleger über die verschiedenen
Gütesiegel und deren Anforderungen
wissen. Es gibt das
Bio-Siegel für Lebensmittel, das
EU-Energielabel für Elektrogeräte,
den „Grünen Knopf“ für
Textilien oder den „Blauen Engel“
für Bekleidung, Papier oder
Reinigungsmitteln. Sie haben alle
eins gemeinsam: Sie geben dem
Konsumenten eine wichtige Hilfestellung
beim Kauf bzw. eine
nützliche Orientierung. Was viele
Verbraucher nicht wissen: Auch
in der Finanzberatung gibt es Gütesiegel,
die Anlegern die Suche
nach dem Finanzexperten ihres
Vertrauens wesentlich erleichtern
können.
Gemeint sind die Zertifizierungen
des Financial Planning Standard
Quelle: © Narit - AdobeStock.com
Board Deutschland e.V. (FPSB
Deutschland). Sie signalisieren
dem Anleger, dass diese Zertifikatsträger
über eine umfangreiche
Ausbildung verfügen, die
hierzulande den höchsten Standard
im Bereich des Finanzvertriebs
verkörpert. Außerdem sind
die Finanzprofis durch die Zertifizierung
automatisch verpflichtet,
sich ihr gesamtes Berufsleben hindurch
fortzubilden und das Kundeninteresse
stets an erste Stelle
zu stellen.
Qualitätsmerkmal
in der Finanzberatung
Und die gute Nachricht lautet: Die
Zahl der zertifizierten Finanzplaner
in Deutschland wächst stetig.
„Wir vom FPSB Deutschland sind
der Meinung, dass der genaue
Blick auf die Gesamtsituation des
Kunden durch nichts zu ersetzen
ist“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes,
Vorstandsvorsitzender des FPSB
Deutschland. Der umfassende
Blick, der die gesamten Vermögensverhältnisse
eines Kunden
in die Beratung einbezieht, ist für
ihn ein entscheidendes Qualitätsmerkmal
in der Finanzplanung
und -beratung. „Es geht um die
Entwicklung von Lösungen für einen
langen Zeitraum – um einen
Beratungsprozess also und nicht
um eine Zeitpunktbetrachtung
des Vermögens“, so Tilmes.
Autor: www.fpsb.de
FinanzBusinessMagazin.de
37
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
DEcclesia Gruppe wird Gesellschafterin
der britischen Specialist Risk Group
Die Ecclesia Gruppe ist eine strategische
Partnerschaft mit der
des Maklermarktes zu gestalten.“
Specialist Risk Group (SRG) mit „Diese strategische Partnerschaft
ist ein Meilenstein für
Sitz in London eingegangen und
wird neben Warburg Pincus und SRG, da wir unsere Kompetenzen
und unsere Reichweite globalen
Temasek weitere Gesellschafterin.
Im Zuge dieser Partnerschaft ausbauen“, sagt Warren Downey,
CEO der SRG. „Mit 700
bringt Ecclesia ihre belgischen
und niederländischen Unternehmen
mit über 700 Mitarbeitenden
in SRG ein. Jochen Körner,
CEO der Ecclesia Gruppe, wird
Non-Executive Director bei SRG.
„Mit der Einbringung unserer
belgischen und niederländischen
Gesellschaften in Kombination
mit den internationalen
Wachstumsambitionen von SRG
werden wir in diesen Märkten
noch schneller wachsen können.
Gleichzeitig können wir uns auf
den Ausbau unserer starken Position
im deutschen Markt konzentrieren“,
erklärt Jochen Körner.
„Zusammen bilden wir eine
starke Allianz, um die Zukunft
Impressum
neuen Kolleginnen und Kollegen
in Europa verdoppeln wir unsere
Mitarbeiterzahl, was für uns ein
wichtiger Schritt auf unserem
internationalen Expansionskurs
ist und unser tief reichendes
Fachwissen weiter bereichert.
Wir freuen uns, Jochen Körner
als Non-Executive Director zu
begrüßen, denn seine langjährige
Erfahrung wird uns bei der
Erreichung unserer strategischen
Ziele nachhaltig unterstützen.“
Die Specialist Risk Group (SRG)
ist ein in London ansässiger und
führender Versicherungsmakler,
der verschiedene Makler für
spezielle Kundenrisiken unter
ihrem Dach bündelt. Seit ihrer
Gründung im Jahr 2020 hat die
SRG ein erhebliches Wachstum
erfahren und über eine Milliarde
Pfund an Prämien auf dem
Versicherungsmarkt
platziert. Im Jahr 2024 hat SRG
zwölf Unternehmen akquiriert,
Aktivitäten in Asien erfolgreich
initiiert und Warburg Pincus und
Temasek als Mehrheitsaktionäre
gewonnen.
Als Teil der neuen Partnerschaft
wird Ecclesia neben Warburg
Pincus und Temasek Anteilseigner
der SRG. Die besondere Beteiligungsstruktur
ermöglicht beiden
Unternehmen eine langfristige
Partnerschaft und eine strategische
Kollaboration, um Wachstumschancen
innerhalb und außerhalb
Europas zu forcieren.
Die Transaktion steht unter dem
Vorbehalt der Zustimmung der
zuständigen Aufsichtsbehörden.
Autor: www.ecclesia-gruppe.de
Herausgeber / Verlag:
RedaktionMedien Verlag
Astrid Klee
Schwaighofstraße 19 A
83684 Tegernsee
Tel: +49 (0)8022 50 70 436
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38 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
DVHV Allgemeine Versicherung
beteiligt sich an Maklerpool BCA
Die VHV Allgemeine Versicherung
AG beteiligt sich mit einem
Aktienpaket von 9,99 Prozent an
der BCA AG. Über den Kaufpreis
wurde Stillschweigen vereinbart.
Die VHV Allgemeine Versicherung
AG steht als Teil der VHV
Gruppe für ein leistungsstarkes
und umfassendes Produktangebot:
Als Kfz-Versicherer gehört
sie zu den Marktführern
in Deutschland. Zudem ist sie
führender Versicherer der Bauwirtschaft.
Auch in der Sach-,
Haftpflicht- und Unfallversicherung
ist die VHV ein wichtiger
Partner für über 14.000 Vermittlerinnen
und Vermittler und deren
Kunden. Die VHV spielt auch
als digitaler Impulsgeber eine
wichtige Rolle, beispielsweise
als Treiber der Brancheninitiative
mein MVP. Erst kürzlich wurde
dort das Serviceangebot des
Maklerverwaltungsprogramms
durch die Kooperation mit BCA
erweitert und befindet sich in
stetiger Weiterentwicklung.
Über die Beteiligung an der BCA
AG sagt Dr. Angelo O. Rohlfs,
Vorstand für Vertrieb und Marketing
bei der VHV Allgemeine:
„Die strategische Beteiligung an
der BCA AG ist ein wichtiger
Schritt, um das Maklergeschäft
weiter zu stärken. Der Makler
der Zukunft ist persönlich und
digital. Dafür bieten wir die passenden
Versicherungslösungen
und die BCA als Maklerpool das
vertriebsunterstützende Rüstzeug.
Wir sind überzeugt, dass
die Finanz- und Versicherungsberatung
durch den Makler und
somit das Geschäftsfeld Maklerpool
in den nächsten Jahren an
Bedeutung gewinnen wird.“
Martin Gräfer, Aufsichtsratsvorsitzender
der BCA AG, freut
sich, dass die BCA AG mit der
VHV Allgemeine einen weiteren
starken strategischen Aktionär
gewinnen konnte: „Im Mittelpunkt
des Aktionärskreises der
BCA AG stehen Versicherungsvereine
auf Gegenseitigkeit,
die seit vielen Generationen für
unternehmerischen Erfolg und
Gemeinwohl stehen. Gerade in
Zeiten der Branchenkonsolidierung
ist diese maklerorientierte
Basis ein starker Motor für eine
erfolgreiche Zukunft. Darüber
hinaus stehen die Versicherer als
Aktionäre und strategische Unterstützer
hinter dem BCA-Geschäftsmodell
des offenen und
barrierefreien Marktzugangs.“
Auch Dr. Frank Ulbricht, Vorstand
der BCA AG, ist sehr erfreut über
die VHV Allgemeine als neuen
Aktionär: „Wir bedanken uns
bei der VHV Allgemeine für das
Vertrauen in unser Geschäftsmodell.
Mit ihr können wir einen
weiteren starken Versicherer als
Gesellschafter und strategischen
Unterstützer unseres Geschäftsmodells
begrüßen. Die VHV setzt
sich als Versicherungsverein auf
Gegenseitigkeit intensiv für eine
faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit
zwischen Versicherern
und Maklerinnen und
Maklern ein.“
Quelle: © Ekkarat_Studio - AdobeStock.com
„Darüber hinaus bringt die VHV
eine hohe fachliche Expertise
und jahrzehntelange Erfahrung
im Maklermarkt mit, von der
wir als Allfinanz-Maklerpool im
Versicherungsgeschäft sicherlich
profitieren können“, so Bastian
K. Roeder. Der Vorstand der
BCA AG erklärt weiter: „Gemeinsam
mit unseren Vertriebspartnern,
Produktpartnern und
unserem Serviceteam werden
wir 2025 Großes erreichen. So
werden wir beispielsweiseunseren
digitalen und persönlichen
Vertriebsservice mit erstklassigen
Betreuungsleistungen
und unserem Kampagnenportal
BCA deutlich stärken. Auch unser
markt-, vermittler- und kundenorientiertes
Produktangebot
werden wir ausbauen und
natürlich weiterhin barrierefrei
ohne Bezahlschranke anbieten.“
Der Aktionärskreis der BCA AG
umfasst derzeit folgende Versicherungsvereine
mit jeweils 9,99
Prozent: BarmeniaGothaer Konzern,
Versicherungsgruppe die
Bayerische, Die Haftpflichtkasse,
IDEAL Versicherungsgruppe,
SIGNAL IDUNA Gruppe, Die
Stuttgarter, SDK Versicherungsgruppe,
VOLKSWOHL BUND
Versicherungen und VHV Allgemeine
Versicherung AG.
Autor: www.vhv-gruppe.de
FinanzBusinessMagazin.de
39
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
Finanzbranche im Wandel:
Vertriebsgipfel Tegernsee diskutiert KI, Regulierung
und Vertriebstrends 2025
D
Der zweitägige Vertriebsgipfel
Tegernsee 2025 bot eine umfassende
Plattform für Experten
und Fachleute der Branche, um
aktuelle Trends, Herausforderungen
und Innovationen zu diskutieren.
Die Veranstaltung fand
am 8. und 9. Januar 2025 statt
und behandelte eine Vielzahl relevanter
Themen.
Quelle: © Astrid Klee
Tag 1: Rechtliche Aspekte,
Kundenbeziehungen und
technologische Entwicklungen
Der erste Tag begann mit einem
Vortrag über die Durchgriffshaftung
bei der Anlagevermittlung,
gefolgt von Präsentationen zu
Kundenbindung und -gewinnung
sowie innovativen Vergütungsmodellen
für Mitarbeiter. Ein besonderer
Fokus lag auf den Chancen
des ELTIF 2.0 für den Vertrieb.
Am Nachmittag standen technologische
Innovationen im Mittelpunkt.
Vorträge über künstliche
Intelligenz im Fondsmanagement
und die Automatisierung
von Versicherungsgeschäftsmodellen
zeigten die transformative
Kraft der KI in der Finanzbranche
auf. Die Tokenisierung und der
Einsatz von KI im Vertrieb wurden
ebenfalls thematisiert.
Nachhaltigkeit war ein weiteres
Schlüsselthema, mit einem Vortrag
über den DIN-Nachhaltigkeitsscore
und dessen Bedeutung
für den Verkaufsprozess.
Der Tag endete mit Diskussionen
über Regulierung, Provisionen
und die Zukunft des Vertriebs im
Spannungsfeld zwischen KI und
Generationswechsel.
Tag 2: KI im Vertrieb,
rechtliche Rahmenbedingungen
und Zukunftsperspektiven
Der zweite Tag begann mit
einem tieferen Einblick in die
Anwendung von KI im Vertrieb,
wobei der Nutzen für Kunden
und Vermittler im Vordergrund
stand. Rechtliche Aspekte wurden
in Vorträgen über Wettbewerbsrecht
und IT-Sicherheit behandelt.
Weitere Themen umfassten alternative
Investmentmöglichkeiten,
Maklernachfolge und die Professionalisierung
der Vergütungsabrechnung.
Ein Interview zu den
Beitragsanpassungen 2025 bei
GKV und PKV bot Einblicke in die
Auswirkungen auf den Vertrieb.
Der Nachmittag war geprägt
von Diskussionsrunden zu Produkt-
und Dienstleistungsinnovationen,
Trends in der Finanzplanung
und der Zukunft des
Provisionsverbots.
Der Vertriebsgipfel Tegernsee
bot eine ausgewogene Mischung
aus Fachvorträgen, Diskussionsrunden
und Networking-Möglichkeiten.
Er beleuchtete die vielfältigen
Herausforderungen und
Chancen, denen sich die Finanzdienstleistungsbranche
im Jahr
2025 gegenübersieht, von regulatorischen
Änderungen bis hin zur
Integration neuer Technologien.
Mehr Informationen und Aussagen
von Teilnehmern sehen
Sie unter www.Vertriebsgipfel-
Tegernsee.de zur Veranstaltung.
Save the Date: Der nächste
Vertriebsgipfel Tegernsee findet
am 14.+15.Januar 2026 statt.
Autor: www.FinanzBusinessMagazin.de
Quelle: © Astrid Klee
40 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
die Ampel-Koalition zerbrach,
diskutierten rund 50 Fördermitglieder
und Kooperationspartner
des Verbands mit politischen
Entscheidern über Zukunftsthemen.
Dabei standen Themen
im Fokus, die sowohl die scheidende
Regierung als auch die
kommende Bundesregierung
beschäftigen werden: die geplante
Reform der geförderten
Quelle: © Rawpixel.com - AdobeStock.com
Altersvorsorge, eine mögliche
verpflichtende Altersvorsorge
für Geringverdiener, Maßnahmen
zur Verbesserung der finanziellen
Bildung insbesondere
junger Menschen, sowie die EU-
Kleinanlegerstrategie.
Als hochkarätige Gäste hatten
Dr. Carsten Brodesser (Finanzexperte
der CDU/CSU Bundestagsfraktion),
Frauke Heiligenstadt
(stellvertretende Sprecherin der
AG Finanzen der SPD-Bundestagsfraktion)
und Katharina Beck
(finanzpolitische Sprecherin der
Bundestagsfraktion Bündnis 90/
EAfW Hauptstadtgipfel der Entscheider 2024:
Ein Gipfeltreffen am Puls der Politik
Entscheider “hautnah” beim Koalitionsbruch
dabei. Der Bundesver-
Abgeordneten sind Mitglieder
Die Grünen) zugesagt. Alle drei
band Finanzdienstleistungen AfW des Finanzausschusses und beschäftigen
sich intensiv mit den
bewies auch beim 21. Hauptstadtgipfel
am 6. November 2024 ein Themen Rente und private Altersvorsorge.
Doch die politische
feines Gespür für Timing: Während
in Sichtweite des Kanzleramts
und des Brisanz des Tages sorgte für dyna-
Bundestags
mische Entwicklungen: So wurde
Frau Heiligenstadt während Ihrer
Rede in den Bundestag zurück
gerufen. Diese Anwesenheitspflicht
galt später auch für Frau
Katharina Beck.
Spannende Einblicke
und vertrauliche Gespräche
„Unsere Teilnehmerinnen und
Teilnehmer erlebten hautnah,
wie Politik gemacht wird – mittendrin
in den Entwicklungen
des Tages. Ein Teilnehmer postete
sogar auf LinkedIn >>Was hast
du am 06.11.2024 gemacht?<<”
beschreibt AfW-Vorstand Frank
Rottenbacher die besondere Atmosphäre
des Gipfels, die sich sicher
in das Gedächtnis aller Teilnehmerinnen
und Teilnehmer eingebrannt
hat.
Aufgrund der politischen Unsicherheit
wurde Vertraulichkeit zu
den genauen Aussagen der anwesenden
Politikerinnen und Politiker
vereinbart. Klar ist jedoch:
Die kommende Bundesregierung
wird nicht bei Null starten. Die
Union betonte, dass die notwendige
Förderung der privaten
Altersvorsorge nicht durch einen
politischen Umbruch behindert
werden sollte.
Dr. Carsten Brodesser sprach
sich zudem deutlich für eine
verpflichtende Altersvorsorge
für Geringverdiener aus, die
zunächst allein von den Arbeitgebern
finanziert werden soll.
Sobald ein gewisses Einkommen
erreicht wird, soll diese Vorsorge
in eine regulär geförderte Altersvorsorge
überführt werden.
„Damit würden wir auf einen
Schlag sieben bis acht Millionen
Menschen mit einer Altersvorsorge
ausstatten, die bislang
keine haben“, so Brodesser. Diese
Initiative könnte helfen, Versorgungslücken
in großem Umfang
zu schließen.
Keine Angst
vor dem Provisionsverbot:
Entwarnung aus Brüssel
Markus Ferber (CSU), wirtschaftspolitischer
Sprecher der
EVP-Fraktion im Europaparlament
und wichtiger Dialogpartner
des AfW, gab in einem
Onlinegespräch mit AfW-Vorstand
Frank Rottenbacher Entwarnung:
Das Provisionsverbot,
das im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie
noch vor einem
Jahr drohte, sei praktisch vom
Tisch. Nach Ferbers derzeitiger
Einschätzung wird der zur Retail
Investment Strategy laufende
Trilog gegen Ende des ersten
Halbjahres 2025 abgeschlossen
werden, sodass die neuen Regeln,
nach Umsetzung in nationales
Recht, voraussichtlich zum
1. Januar 2028 in Kraft treten
könnten.
Was bedeutet
der Koalitionsbruch für
die Vermittlerinnen und Vermittler?
„Vermittlerinnen und Vermittler
brauchen stabile gesetzliche
Rahmenbedingungen, auf deren
FinanzBusinessMagazin.de
41
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
Basis sie ihre Kunden beraten
können“, betonte Frank Rottenbacher.
Der Verband begrüßt,
dass zumindest erste Schritte
unternommen wurden, um die
private Altersversorgung hin zum
Kapitalmarkt zu öffnen und flexibler
zu gestalten. „Wir hoffen
sehr, dass die neue Bundesregierung,
sollte sie von der CDU geführt
werden, diesen Gedanken
weiterverfolgt. Nach der gescheiterten
Reform der Riester-Rente
brauchen wir dringend neue,
zielführende Sparformen mit we-
niger bürokratischem Aufwand”,
fasst Rottenbacher zusammen.
Ein weiteres wichtiges Thema
des Hauptstadtgipfels war die
finanzielle Bildung, insbesondere
von jungen Menschen. Die
Diskussionen machten deutlich,
dass frische Ideen und nachhaltige
Konzepte zur Verbesserung
der finanziellen Bildung nach
wie vor dringend benötigt werden.
Der AfW wird dieses Thema
weiterhin mit Priorität vorantreiben.
Der Hauptstadtgipfel 2024:
Ein Treffpunkt der Finanzbranche
Der 21. AfW-Hauptstadtgipfel
fand im Hotel Steigenberger am
Kanzleramt in Berlin statt. Rund
50 AfW-Fördermitglieder und
Kooperationspartner bereicherten
die Diskussion mit wertvollen
Beiträgen aus ihrer beruflichen
Praxis. Insgesamt zählt
der AfW 102 Fördermitglieder
und Kooperationspartner, die
den Berufsverband unterstützen.
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
DAfW Initiative „Pools für Makler“
erneut erfolgreich
Die regulatorischen Anforderungen
für Maklerpools und -verbünde in
Deutschland steigen kontinuierlich.
Themen wie DORA, FIDA und
Kleinanlegerstrategie stellen alle
Beteiligten vor große Herausforderungen.
Um diesen Entwicklungen
mit vereinten Kräften erfolgreich
zu begegnen, hat der Bundesverband
Finanzdienstleistung AfW
e.V. erneut die führenden Köpfe
der Maklerpools- und verbünde an
einen Tisch gebracht.
Das Treffen der Initiative „Pools für
Makler“, das am Vortag des Branchenevents
DKM 2024 in Dortmund
stattfand, zeigte einmal mehr die
große Geschlossenheit und Einigkeit
dieser Branchenteilnehmer in
wichtigen Themenbereichen. „Unabhängigkeit,
Provisionsverbot und
Provisionsdeckel standen ebenso
auf der Agenda wie politische und
regulatorische Herausforderungen,
die die Branche betreffen,“ erklärte
AfW-Vorstand Norman Wirth.
Auch die aktuelle Zeichnungspolitik
einiger Versicherer sorgte für lebhafte
Diskussionen unter den Teilnehmenden.
Quelle: © Lukas - AdobeStock.com
Das Treffen bot nicht nur die Gelegenheit,
zentrale Herausforderungen
zu diskutieren, sondern
auch, gemeinsam Lösungsansätze
zu erarbeiten. Dabei wurde
erneut deutlich, wie wertvoll eine
Plattform wie die Initiative „Pools
für Makler“ für den Austausch untereinander
ist. Das regelmäßige
Zusammentreffen ermöglicht eine
abgestimmte und strategische
Herangehensweise an branchenrelevante
Themen, was nicht nur
den Pools und Verbünden, sondern
auch den angeschlossenen
unabhängigen Vermittlerinnen
und Vermittlern zugutekommt.
„Gerade in einem Umfeld wachsender
Herausforderungen ist es
entscheidend, dass die Branche
geschlossen auftritt und gemeinsam
für ihre Interessen eintritt,“
betonte Wirth. Der AfW bietet
mit der Initiative „Pools für Makler“
eine neutrale Austauschplattform,
die diese kollektive
Stärkung nachhaltig unterstützt.
Das positive Feedback der Teilnehmenden
verdeutlichte, dass
der regelmäßige Austausch in
einem vertraulichen Rahmen für
alle Beteiligten unverzichtbar ist.
Angesichts der wachsenden regulatorischen
und wirtschaftlichen
Anforderungen waren sich
die Anwesenden schnell einig,
dass die AfW-Initiative „Pools
für Makler“ auch im kommenden
Jahr fortgesetzt wird. Ziel
bleibt es, die Interessen der unabhängigen
Versicherungs- und
Finanzberaterinnen und -berater
zu stärken und gemeinsam Lösungen
für aktuelle und zukünftige
Herausforderungen zu erarbeiten.
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
42 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
DDKM 2024:
Versicherungswirtschaft
27. Auflage der Finanzmesse erfolgreich beendet
Die Leitmesse der Finanz- und
lockte
in diesem Jahr 256 Aussteller
und 14.127 Messebesucher nach
Dortmund – zum Vernetzen, zum
Wissensaustausch und zur gezielten
Weiterbildung. Die DKM,
die Leitmesse für die Finanz- und
Versicherungsbranche, hat einmal
mehr für zufriedene Aussteller
und Besucher gesorgt. Vom 29.
bis 30. Oktober haben 14.127
Finanz- und Versicherungsprofis –
und damit 277 mehr als im Vorjahr
– die DKM in Dortmund besucht.
Das kompakte, bereits 2023 eingeführte,
Messekonzept mit der
auf Networking fokussierten
Abendveranstaltung, die Weiterentwicklungen
des Vortragsprogramms
von KI über GenZ sowie
die FemSurance überzeugten die
Fachbesucher. Der Spirit des neuen
Messeteams trägt erste Früchte
– so das Fazit der DKM 2024.
Quelle: © Astrid Klee
Die Messechefs Dr. Lisa Knörrer
und Tobias Knörrer zeigten sich
angesichts der globalen und
branchenspezifischen Herausforderung
in den Vorbereitungen
einer Messe in dieser Größenordnung
mehr als zufrieden: „Die
Rahmenbedingungen haben es
uns in der Organisation nicht
immer einfach gemacht. Trotz
stetig steigender Preise, knapper
Budgets und Fachkräftemangel in
allen Bereichen ist es uns gelungen
sowohl für Aussteller als auch
Besucher den beliebten und bekannten
DKM-Spirit erneut in die
Dortmunder Messehallen zu bringen“,
resümiert Dr. Lisa Knörrer. Besonders
erfreulich sei auch, dass
das neue Messekonzept mit Blick
auf volle Terminkalender und gekürzte
Reisebudgets bereits im
zweiten Jahr auf allen Seiten so
gut angenommen wurde. „Die
Resonanz ist so gut, dass wir bereits
verbindliche Anmeldungen
für 2025 verzeichnen können“,
ergänzt die Messechefin.
Die zu den vorherrschenden
Marktbedingungen passenden
Initiativen wie Young DKM sowie
Jungmakler, einer KI-Erlebnisfläche
oder der FemSurance
haben für Optimismus gesorgt.
„Gerade in diesen Zeiten, in denen
wir Unsicherheiten bei der
Altersvorsorge und hohe Versicherungsschäden
durch Naturkatastrophen
besonders stark
verzeichnen, sind Vermittler als
Kümmerer des Kunden gefragter
denn je“, ergänzt Tobias Knörrer.
Zudem halte die Branche zusammen.
Das habe man auf der DKM
überall gespürt. Gemeinsam mit
den Produktgebern gehe man die
Herausforderungen an.
DKM 2024 in Zahlen
Quelle: © Astrid Klee
256 Aussteller haben in zwei
Messehallen in diesem Jahr
14.127 Messeteilnehmer begrüßt.
Vier Themenparks und zahlreiche
Bühnen wurden in den Messe-
Marktplatz integriert. Die Nettoausstellungsfläche
betrug 6.857
qm. 221 Vorträge, davon 203 live
vor Ort in 16 Kongressen und der
Speaker’s Corner haben die DKM
begleitet. Die weiteren Vorträge
fanden im Vorfeld auf der Plattform
DKM365 als digitale Workshops
der DKM-Streaming-Days
statt.
Autor: www.bbg-gruppe.de
FinanzBusinessMagazin.de
43
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
VVermittler nehmen das Segment Erben
und Schenken ins Visier
Versicherungsmakler steigen verstärkt
in das Segment Erbschaften
und Schenkungen ein. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Befragung,
die der Versicherer Liechtenstein
Life unter 422 Maklern durchgeführt
hat. Im Rahmen der Online-
Umfrage “Erben und Schenken in
Deutschland” wurden Versicherungsmakler
im zweiten Jahr in
Folge zu Kenntnisstand, Chancen
und Perspektiven in Bezug auf
langlaufende, fondsgebundene
Lebensversicherungen zur intelligenten
Vermögensübertragung
(Wholelife-Tarife) befragt. Die Ergebnisse
zeigen: Die Bekanntheit
und Beliebtheit von Wholelife-
Tarifen sind im Laufe der vergangenen
12 Monate deutlich gestiegen.
Viele Makler beschäftigen
sich auch für die eigene Nachlassplanung
mit den Policen.
37 % der Makler sind inzwischen
im Bereich aktiv. Insgesamt 35,8
% haben sich auch für die eigene
Nachlassplanung mit den Policen
beschäftigt.
72,3 % halten das Potenzial des
Segments “Erben und Schenken”
für Makler und Berater allgemein
für sehr hoch oder hoch.
85 % sehen in diesem Geschäftssegment
enorme Profilierungsmöglichkeiten
für Makler und Berater
beim Kunden.
Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit
mit der Fachzeitschrift
AssCompact durchgeführt.
Die Marktbekanntheit von Generationenversicherungen
bzw.
Wholelife-Tarifen zum Erben und
Schenken ist in den vergangenen
12 Monaten gestiegen. 62,3 %
der Makler ist bekannt, dass diese
Tarife eine erbschaftssteuerfreie
Vermögensübertragung ermöglichen.
Zum Vergleich: 2023
wussten dies nur 56,2 %.
Mehr Makler sind in dem Segment
aktiv. Bereits 37 % der befragten
Makler sind in der Beratung und
Vermittlung der fondsgebundenen
Lebensversicherungen
zur Vermögensübertragung und
Nachlassplanung tätig. Im Jahr
2023 waren es 33,6 %.
Profilierungsmöglichkeiten beim
Kunden gewinnen an Bedeutung.
Rund 85 % aller Befragten erwarten,
dass Makler und Berater beim
Kunden mit einer kompetenten
Beratung bei der intelligenten
Vermögensübertragung / Nachlassplanung
an Profil gewinnen
können (Antwortoptionen “Ja,
auf jeden Fall” und “Eher ja”). Im
Jahr 2023 waren es 81,5 %, die
dies erwartet haben.
Mehr Makler bewerten die Geschäftsaussichten
als vielversprechend.
Heute halten 51,9 % das
Potenzial des Segments “Erben
und Schenken” für ihr persönliches
Geschäft für sehr hoch
oder eher hoch. In 2023 waren
es 48,5 %. Auch wenn es um das
Quelle: © Thanakorn Buaprom - AdobeStock.com
Potenzial für Versicherungsmakler
und Berater allgemein geht, sind
die Befragten optimistischer als
noch vor einem Jahr. Derzeit bewerten
72,3 % die Aussichten als
sehr oder eher hoch. Vor einem
Jahr waren es 65,8 %.
Wholelife-Tarife gewinnen auch
für die eigene Nachlassplanung
der Makler an Bedeutung: Insgesamt
35,8 % der Makler haben
sich selber schon einmal für die
eigene Planung ihres Nachlasses
mit dem Thema fondsgebundene
Lebensversicherung zur steueroptimierten
Vermögensübertragung
beschäftigt. Zum Vergleich: Im
Jahr 2023 waren es 30,3 %.
Welche Kunden stehen im Fokus?
Diese Frage wurde 2024 erstmalig
erhoben. 89,3 % der Befragten
meinen, dass vermögende Kunden
am meisten von Generationenversicherungen
profitieren.
Aber auch Unternehmer (83,4
%), Menschen, die vorzeitig in
den Ruhestand gehen und eine
Abfindung erhalten (68,5 %) sowie
Ärzte (65,9 %) gelten als interessante
Zielgruppen.
Aber: Makler haben Weiterbildungsbedarf.
70,1 % der Makler
geben an, Schulungen oder Seminare
zu dem Thema Vermögens-
44 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
übertragung mit fondsgebundenen
Lebensversicherungen zu
benötigen. Ein Fünftel (20,9 %)
braucht nach eigenen Angaben
keine weiterbildenden Maßnahmen.
9 % machten keine Angabe.
“Wir spüren ein verstärktes Interesse
an Wholelife-Policen. Makler
können damit einem hochinteressanten
Kundensegment neue
Wege aufzeigen, wie sie flexibel
planen und steueroptimiert Vermögen
übertragen können”, so
Dr. Daniel Welker, Senior Wealth
Specialist für Liechtenstein Life.
“Mit Liechtenstein Life Wealth
bieten wir einen der flexibelsten
Tarife im Bereich Erben und
Schenken an, der die vielfältigen
Anforderungen an eine intelligente
Nachlassplanung und Vermögensübertragung
erfüllt. Interessierten
Maklern zeigen wir in
unseren Webinaren regelmäßig
die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten
auf.”
Liechtenstein Life bietet seit
2023 eine Wholelife-Versicherung
an, die es ermöglicht, Vermögen
renditeorientiert anzusparen
und steueroptimiert auf
Erben zu übertragen. Der Tarif
Liechtenstein Life Wealth ist eine
langlaufende fondsgebundene
Lebensversicherung, bei der sich
Versicherungsleistungen individuell
konfigurieren und für Erbschaften
oder Schenkungen flexibel
gestalten lassen.
Autor: www.liechtensteinlife.com
FPSB Deutschland: Moderne
Lebensformen richtig absichern und
auch an die Nachlassplanung denken
DDie Lebensformen werden immer
bunter und vielfältiger – Ob
mit oder ohne Trauschein, ob
kinderlos, alleinerziehend oder
Patchwork: sie alle sollten die Altersabsicherung
sowie die Vermögensnachfolge
unbedingt selbst
in die Hand nehmen und eine
solide Finanzplanung als Lebensgrundlage
erstellen
In Deutschland gibt es viel Freiraum
für individuelle Lebensstile
und -formen. Die traditionelle
Form des Zusammenlebens war
bisher die Familie, sie bekommt
jedoch zunehmend neue Facetten.
Laut Statistischem Bundesamt
wächst in Deutschland
derzeit fast jedes dritte Kind in
sogenannten alternativen Lebensformen
auf. Hierzu gehören
Alleinerziehende ebenso wie beispielsweise
Patchworkfamilien.
Und immer häufiger kommt es
vor, dass Mutter und Vater nicht
miteinander verheiratet sind.
„Diese neuen, bunten Facetten
FinanzBusinessMagazin.de
des Zusammenlebens sind in der
Gesellschaft zum Glück weitgehend
akzeptiert. Sie bringen
jedoch bei finanziellen Fragen
einige Herausforderungen und
Fallstricke mit sich“, sagt Prof. Dr.
Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender
des Financial Planning Standards
Board Deutschland e.V.
(FPSB Deutschland). Denn jede
der genannten Lebensformen
ist anders. Anders in der Zusammensetzung,
anders in ihrer Entstehungsgeschichte
und anders
in ihrem Familienleben. „Was für
alle jedoch gleichermaßen gelten
sollte, ist das Bewusstsein, sich
und die Kinder frühzeitig abzusichern
und für das Alter vorzusorgen“,
empfiehlt Prof. Tilmes.
Denn hierzulande sind immer
noch die meisten gesetzlichen
Regelungen auf die klassische
Familie, bei der die Kinder bei ihren
leiblichen Eltern aufwachsen,
ausgerichtet. In der Konsequenz
besteht das Risiko, dass die gewünschte
finanzielle Absicherung,
die Versorgung des Partners
im Alter und der Vermögenserhalt
nicht oder nur teilweise erreicht
werden.
Versicherungsschutz auf dem
Prüfstand
Deshalb sollte die finanzielle
Absicherung beziehungsweise
der Versicherungsschutz bei gemischten
Lebensgemeinschaften
regelmäßig auf den Prüfstand
gestellt werden. Das gilt umso
mehr, wenn jemand mit Kindern
und dem neuen Partner frisch in
ein neues Zuhause zieht. Oft bestehen
beispielsweise mehrere
Versicherungs-Verträge, obwohl
eigentlich einer ausreicht. In manchen
Bereichen allerdings braucht
man doch besser zwei Policen.
Zwar sind sogenannte Singlepolicen
oftmals günstiger, bieten
aber im Gegensatz zur Familienpolice
in der Regel keinen Schutz
für Partner und Kinder.
„Ein Vergleich kann sich auszah-
45
Vertriebserfolg 2025 |
VERTRIEB
len“, erläutert Prof. Tilmes, der
neben seiner Vorstandstätigkeit
auch Academic Director Finance,
Wealth Management & Sustainability
Management an der EBS
Executive School in Oestrich-Winkel
ist. Berufsunfähigkeits- oder
Lebensversicherungen sind einzelne
Verträge und werden pro
Person abgeschlossen. Die private
Haftpflicht-, Hausrat- und Unfallversicherung
kann hingegen für
alle Familienmitglieder gelten.
Neben einer Risikolebensversicherung
sind insbesondere Berufsunfähigkeitspolicen
sowie Pflegeversicherungen
weitere sinnvolle
Absicherungen für Patchworkfamilien,
aber auch für Alleinerziehende.
Beim gesetzlichen Erbrecht
mögliche Fallstricke beachten
Doch auch bei der Nachlassplanung
gibt es einiges zu bedenken:
„Moderne Beziehungen stellen
das deutsche Erbrecht vor ganz
neue Herausforderungen. Chaos
beim Erben scheint da programmiert“,
berichtet Tilmes. Hinzu
kommt: Viele Bürger verlassen
sich darauf, dass im Todesfall die
finanziell und vermögensmäßig
sinnvollen und erhofften Regelungen
greifen und folglich das
gesetzliche Erbrecht den Nachlass
zu ihrer Zufriedenheit regeln.
Doch es gibt verschiedene Konstellationen,
in denen das Gesetz
keine oder nur unbefriedigende
Lösungen vorsieht.
Bei den mitunter komplizierten
Familienkonstellationen ist eine
rechtzeitige Erbregelung per Testament
oder Erbvertrag also unabdingbar.
Denn beispielsweise der
plötzliche Todesfall des Hauptverdieners
kann eine ganze Familie
in den finanziellen Ruin stürzen.
In einer Patchworkfamilie haben
die Kinder des neuen Ehepartners
als Stiefkinder beim Tod des
Stiefelternteils kein Erbrecht. Das
führt dazu, dass es bei Stieffamilien,
die kein Testament besitzen,
vom reinen Zufall abhängt, wie
sich das Vermögen im Todesfall
verteilt. Auch wenn zivilrechtlich
gesehen Stiefkinder und Stiefeltern
nicht miteinander verbunden
sind, ist dies im Erbschaftsteuerrecht
gerade nicht der Fall. Dieses
sieht nämlich vor, dass Stiefkinder
leiblichen Kindern gleichgestellt
sind. Das hat zur Folge, dass auch
Stiefkindern, wenn sie im Testament
von dem Stiefelternteil bedacht
werden, die hohen Freibeträge
zustehen. Wird jedoch keine
Regelung durch ein vernünftig
gestaltetes Testament getroffen,
gehen Stiefkinder leer aus.
Deshalb rät der FPSB dazu, sich mit
Themen wie Absicherung und der
Vermögensnachfolge frühzeitig zu
beschäftigen und dabei möglichst
die Unterstützung eines professionellen
CERTIFIED FINANCIAL
PLANNER®-Professional oder
CERTIFIED FOUNDATION AND
ESTATE PLANNER-Professional
in Anspruch zu nehmen. Die
Professionals sind aufgrund ihrer
hervorragenden Ausbildungen in
der Lage, die gesamte finanzielle
Situation des Anlegers, egal
in welcher Lebensform, zu überblicken
und entsprechend rational
darauf zu reagieren.
Autor: www.fpsb.de
EDie Deutschen und die Finanzbranche:
kein Vertrauensverhältnis
Es steht nicht gut um das Vertrauen
in die deutsche Finanzbranche, unter dem globalen Durchschnitt
Misstrauensvotum, welches noch
zeigt das aktuelle 2023 Edelman liegt (59 %).
Trust Barometer – Insights for
Vision wird vermisst
Financial Services. Von 17 ausgewählten
Branchen schenken der Branche zeigt: Krypto-Wäh-
Ein Blick auf einzelne Subsektoren
die Menschen weltweit Unternehmen
aus dem rungen und digitalen Assets wird
Finanzsektor
am zweitwenigsten Vertrauen
– nur Unternehmen aus dem
Social-Media-Sektor wird noch
weniger vertraut. Nur 40 % der
Befragten hierzulande geben an,
Unternehmen aus dem Financial-
Service-Sektor zu vertrauen – ein
in Deutschland tiefes Misstrauen
entgegengebracht – nur 18 %
der befragten Deutschen vertrauen
diesem Subsektor (der Misstrauensbereich
liegt zwischen 1
und 49 Prozentpunkten). Ebenso
im Misstrauensbereich liegen die
Bereiche Investment Management
(34 %), Finanzberatung (33 %)
und Fintech-Unternehmen (31 %).
In den neutralen Bereich zwischen
50 und 59 Prozentpunkten schaffen
es Unternehmen der Sektoren
Sachversicherer (53 %), Personenversicherer
(51 %) und Banken (54
%). Letztere haben in Deutschland
im Vergleich zum Vorjahr
eine erstaunliche Entwicklung
hingelegt: Ihr Trust Score nahm
um 16 Prozentpunkte zu – der
46 FinanzBusinessMagazin.de
VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025
Quelle: © adilun - AdobeStock.com
Bankensektor hat also von 2022
auf 2023 in Deutschland deutlich
an Vertrauen gewonnen. Diese
Entwicklung koppelt sich vom
Rest der global befragten Länder
ab, wo Banken durchschnittlich
nur zwei Prozentpunkte gewinnen
konnten. Mit 63 % sprechen
die global Befragten dem Bankensektor
jedoch immer noch
ein höheres Vertrauen aus als die
Befragten hierzulande. Auf die
Frage „Dienen die Finanzdienstleistungsunternehmen
den Interessen
aller gleichermaßen und
gerecht?“ haben nur 27 % der
Deutschen mit Ja geantwortet.
Lediglich 32 % stimmten der Frage
zu: „Haben sie eine Vision für
die Zukunft, an die ich glaube?“
Allgemeine Ängste treiben die
Skepsis
FinanzBusinessMagazin.de
„Insgesamt legen die Ergebnisse
ein fundamentales Vertrauensdefizit
in einen wichtigen Bereich
unserer Volkswirtschaft offen“,
ordnet Holger Nacken ein, Managing
Director Financial Services
bei Edelman Smithfield. Hinzu
kommt: Ein weiterer Rückgang
des Vertrauens sei auch auf globaler
Ebene zu erwarten. „Wir
haben Ende vergangenen Jahres
die Implosion des Krypto-Riesen
FTX gesehen. In den USA haben
Pleiten von Regionalbanken die
meisten unvorbereitet getroffen.
In der Schweiz gab es die von der
Regierung geleitete Übernahme
der Credit Suisse durch die UBS,
die das Vermögensverwaltungsgeschäft
weltweit und auch das
Schweizer Bankwesen umgestalten
wird“, so Nacken. Kurz: Der
gesamte Sektor stehe wieder in
der öffentlichen Diskussion.
Eingebettet ist diese Sektor-Skepsis
in gesellschaftliche und existenzielle
Ängste: Aktuell fürchten
sich die global Befragten sowohl
im persönlichen Bereich (89 %
vor einem Jobverlust) als auch
im gesellschaftlichen Bereich (76 %
vor dem Klimawandel, 72 %
vor einem Atomkrieg). Ebenfalls
verbreitet ist die Angst vor Inflation,
die global bei 74 % liegt.
Hier sind die Deutschen etwas
optimistischer mit 69 %. Anders
sieht es bei der allgemeinen ökonomischen
Zuversicht aus: Der
Aussage „In fünf Jahren geht es
meiner Familie und mir besser“
stimmen global noch 40 % zu
(50 % waren es im Vorjahr) –
aber in Deutschland nur 15 %.
Pessimistischer sind nur Japaner
und Franzosen.
Der Weg zu mehr Vertrauen
Doch wie können Unternehmen
der Finanzbranche in diesem
Misstrauens-Klima Vertrauen
schaffen? „Im Zentrum stehen
hier Transparenz und Aufklärung,
wobei der eigenen Belegschaft
eine wichtige Rolle zukommt,
denn hier gibt es auch positive
Signale“, erläutert Nacken. Denn
bei den Mitarbeiter:innen fällt
die Vertrauensfrage ganz anders
aus: Von allen untersuchten 17
Branchen ist das Vertrauen der
Mitarbeiter:innen in den eigenen
Arbeitgeber innerhalb des Finanzsektors
mit 83 % am höchsten.
„Hier bietet es sich an, die eigenen
Angestellten glaubhaft in die
Kommunikation einzubinden“, rät
Nacken. Aufbau und Stärkung
von Vertrauen seien heute vor
allem eine Frage der Transparenz,
der Ehrlichkeit und der Vorbereitung.
Es sei nicht möglich, in einer
sozial und global vernetzten Welt
mit der notwendigen Schnelligkeit
zu reagieren, ohne im Vorfeld
eine gut durchdachte Strategie
und Positionierung zu haben.
In der aktuellen Situation bestehe
ein hohes Branchenrisiko: Die
Probleme einzelner Finanzunternehmen
strahlten negativ auf den
gesamten Sektor ab. Nacken: „Je
klarer ein Finanzinstitut seine eigenen
Unternehmenswerte kommuniziert
und öffentlich verstanden
wird, desto besser sind seine
Chancen, solche Krisen zu überstehen
und sogar gestärkt daraus
hervorzugehen.“
Autor: www.edelman.de
Quelle: © Johannes - AdobeStock.com
47
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
IGeldanlage im Internet –
Verbraucher sind skeptisch
Inzwischen gibt es wohl deutschlandweit
keine Bank mehr, die ihren
sein. Die haben aber eine
dürften dabei niedrige Gebühren
Kunden nicht die Möglichkeit Kehrseite, wie aktuelle Medienberichte
zeigen. Mancher
des Online-Banking einräumt und
dabei im Regelfall auch Online- Neobroker mit Banklizenz hat
Depots anbietet. Zugleich verfügen
Neobroker wie N26 oder fehlerhaften Depotüberträgen
Trade Republic inzwischen selbst
erhebliche Servicedefizite, von
über Vollbanklizenzen und bieten
denjenigen, die auf Beratung und
persönlichen Kundenservice verzichten
wollen, äußerst kostengünstige
Konditionen an. Und
so genannte “Finfluencer” verbreiten,
meist gesponsort durch
Produktanbieter, im Internet Ratschläge
in Gelddingen. Das Deutsche
Institut für Vermögensbildung
und Alterssicherung (DIVA)
griff das Thema auf und wollte
im Rahmen seiner halbjährlichen
Befragung von rund 2.000 Bürgerinnen
und Bürgern zum Deutschen
Geldanlageindex DIVAX-
GA wissen, wie die Menschen zu
solchen Angeboten im Internet
stehen und welche Erfahrungen
sie damit gemacht haben.
Persönliche Beratung weiterhin
favorisiert
Trotz aller Angebote im Internet
erachtet eine große Mehrheit
bei Aktienanlagen persönliche
Beratung für notwendig. 76,2
Prozent stimmen dem zu, und
rund die Hälfte davon sieht das
zumindest bei anspruchsvollen
und langfristigen Anlagen so.
“Die Tatsache, dass im Umkehrschluss
ein knappes Viertel
der Menschen Aktiengeschäfte
allein und ohne Beratung tätigt
bzw. tätigen würde, offenbart
aber einen beachtlich großen
Markt für die reine Online-Geldanlage.
Eines der Hauptmotive
über verspätete Buchungen
bis hin zu mangelhafter telefonischer
Erreichbarkeit”, kommentiert
Michael Heuser, Wissenschaftlicher
Direktor des DIVA.
Mäßig verbreitete Skepsis
gegenüber Internetangeboten
Bei Alternativen zur persönlichen
Beratung sind die Jüngeren erwartungsgemäß
offener für eigenständige
Recherchen im Internet.
Fast 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen
kennen Internetangebote,
die darin unterstützen sollen, die
persönlichen Finanzen zu organisieren
und zu verwalten – Websites,
Podcasts, Apps, virtuelle
Ratgeber und Weitere. Bei den 50
bis 64-Jährigen sind das nur 42,6
Prozent. Bemerkenswerterweise
nutzt aber nur rund ein Drittel
derjenigen, die solche Angebote
kennen, diese auch für konkrete
Geldentscheidungen, und zwar
unabhängig vom Alter. Mehr als
36 Prozent haben nämlich Bedenken
hinsichtlich der Sachkenntnis
solcher Informationsquellen, und
ein Drittel (33,6%) glaubt nicht,
dass Ratschläge im Internet wirklich
objektiv sind. Über 40 Prozent
fordern gesetzliche Regelungen
für mehr Struktur und Qualität,
begegnen den Angeboten also
offensichtlich mit Skepsis. Andererseits
zeigen diese relativ niedrigen
Werte mit skeptischer Haltung,
dass viele Menschen den
anonymen Websites vertrauen
bzw. zumindest nicht misstrauen.
DIVA-Direktor Heuser: “Mancher
scheint bei seinen Finanzdingen
gutgläubig und zum Teil naiv im
Internet unterwegs zu sein.”
“Equal-Level-Playing-Field” beim
Verbraucherschutz gefordert
Angesichts dessen fordert Norman
Wirth, geschäftsführender Vorstand
des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung,
einer der Trägerverbände
des DIVA, vehement durchgehend
hohe Standards und ein
“Equal-Level-Playing-Field”, also
gleiche Bedingungen, für alle Finanzdienstleister:
“Die Umfrage
des DIVA zeigt, dass die Mehrheit
gegenüber den vermeintlich guten
Tipps im Internet nicht das erforderliche
Misstrauen aufbringt.
Das ist sehr bedenklich. Denn
im Internet macht jeder, was er
will. Es wimmelt von Ratgebern,
die gelinde gesagt oberflächlich
und einseitig informieren und nur
auf den schnellen Abschluss aus
sind. Viele können weder ausreichende
Qualifikationen noch eine
Zulassung vorweisen. Hingegen
sind unsere Verbandsmitglieder,
die ihre Kunden persönlich beraten,
gewerberechtlich zugelassen,
weisen regelmäßig eingehende
Qualifikationen nach und müssen
in der Beratung hohe gesetzliche
Standards erfüllen. Das kann
nicht sein. Wo bleibt der Verbraucherschutz
im Internet?” Die DIVA-
Ergebnisse geben ihm Recht: 29,9
Prozent der 18 bis 29-Jährigen,
die mit Geldgeschäften im Internet
unterwegs sind, geben an, aufgrund
von Tipps im World Wide
Web schon (viel) Geld verloren zu
haben.
Autor: www.diva.de
48 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
Reform bringt neuen Schwung für ELTIFs:
Doch das Anlagevehikel ist nicht für
jedermann geeignet
E
ELTIFs ermöglichen einfacheren
Zugang zu Anlageklassen wie
Private Equity oder Infrastruktur
– Doch Berater und Investoren
sollten bei der Auswahl wichtige
Fallstricke und Risiken beachten.
ELTIF: 5 Buchstaben sind es nur,
doch sie versetzen Teile der Finanzbranche
in Auffuhr. Mit
diesem Anlagevehikel namens
European Long-Term Investment
Funds können angeblich nun
auch private Anleger wie die
Profis investieren. Die Ratingagentur
Scope titelt ihre neue
Studie über ELTIF denn auch
reißerisch: „Eine neue Zeitrechnung“.
Und die Zahl der Produkte
nimmt entsprechend stetig
zu, viele Anbieter springen auf
den Zug auf und bringen die Vehikel
auf den Markt.
ELTIFs gehören zu den sogenannten
Alternativen Investmentfonds.
Das Anlagevehikel wurde
geschaffen, um langfristige
Investitionen in die europäische
Realwirtschaft zu fördern. Mithilfe
der regulierten Langzeitfonds
sollen illiquide Kapitalanlagen für
Privatanleger besser zugänglich
werden. Insbesondere verschaffen
die ELTIFs ein reguliertes,
depotfähiges und transparentes
Vehikel, was sie für Privatanlegen
geeignet macht. Dazu zählen
etwa Private Equity, Infrastruktur,
andere Sachwerte wie Windkraftanlagen
oder Private Debt. Zwar
hat die Europäische Union bereits
2015 das Fondsvehikel zugelassen,
doch Anfang 2024 haben die
Beamten in Brüssel das Regelwerk
reformiert, wichtige Einstiegshürden
gesenkt und so die Euphorie
entfacht. Denn die überarbeitete
Verordnung ermöglicht nun
Privatanlegern einen deutlich
einfacheren Zugang zu solchen
Produkten. Die Beimischung von
Privatmarktfonds kann zu einer
höheren jährlichen Rendite und
einer geringeren Volatilität führen.
Gutes Asset-Management ist entscheidend
Doch Anleger sollten nicht überstürzt
handeln: „Investoren sollten
berücksichtigen, dass der ELTIF ja
nur die Anlagehülle ist, entscheidend
bleibt, dass dahinter ein
gutes Asset-Management steht,
das die richtigen Anlagen auswählt
und dass der jeweilige Fonds
ein gutes Risikomanagement aufweist“,
sagt Professor Dr. Rolf
Tilmes, Vorstandsvorsitzender des
Financial Planning Standards Board
(FPSB) Deutschland.
Nach Ansicht des Experten eignen
sich die Investmentvehikel nicht
für unerfahrene Privatanleger. „Es
erfordert viel Fachwissen, um den
Anlageansatz zu durchleuchten
und die Erfolgsaussichten einschätzen
zu können“, so Tilmes.
Weil der European Long-Term
Investment Fund – wie der Name
bereits verrät – jedoch ein Langfristinvestment
mit einer festgelegten
Laufzeit von mehreren
Jahren ist, ist das entsprechend
schwer. Trotz des langfristigen
Charakters weisen die Produkte
eine periodische Liquidität während
der Laufzeit (z.B. quartalsweise)
auf. Ein “Gating” begrenzt
dabei i.d.R. den maximalen Betrag,
der für einen bestimmten
Zeitraum zurückgegeben werden
kann, was jeweils bei der Investition
berücksichtigt werden muss.
Zwar haben sich die Diversifikationsmöglichkeiten
nach den
neuen Vorschriften deutlich verbessert,
dennoch ist die Streuung
innerhalb eines ELTIFs nach
den Worten Tilmes längst nicht
so hoch wie etwa bei aktiv gemanagten
Investmentfonds oder
ETFs. Zudem gilt es zu bedenken,
dass ein solches Sachwertinvestment
zur individuellen Zielsetzung
und Risikoneigung des Anlegers
sowie zu seiner gesamten
Vermögensstruktur passen muss.
Denn einmal investiertes Kapital
ist häufig langfristig gebunden.
Laut der Scope-Studie betrug das
Gesamtvolumen von ELTIFs per
Ende 2023 rund 13,6 Mrd. Die
Experten erwarten, dass die Summe
bis 2026 auf bis zu 35 Mrd.
Euro steigen wird. Derzeit verteilen
sich die Assets fast gleichmäßig
auf Private Equity und Infrastruktur
(jeweils 31 Prozent)
sowie Private Debt (30 Prozent).
Das restliche Fondsvolumen ist in
gemischte Strategien und Immobilien
investiert.
Diversifikationseffekt
fürs Portfolio
Prof. Tilmes sieht neben den Risiken
aber durchaus auch Vorteile. „ELTIFs
können einen Einstieg in sonst
schwer zugängliche Assetklas-
FinanzBusinessMagazin.de
49
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
sen schaffen. Das ist sinnvoll, um
das Portfolio zu diversifizieren.“
Außerdem können Sachwerte in
der Regel neben dem zusätzlichen
Diversifikationseffekt für das
Portfolio auch attraktive Renditen
sowie einen gewissen Inflationsschutz
bieten.
Weil das Anlagesegment noch
sehr jung und für private Anleger
nicht ganz einfach zu überblicken
ist, empfiehlt Tilmes die professi-
onelle Unterstützung durch einen
erfahrenen und gut ausgebildeten
Anlageexperten. Die vom FPSB
zertifizierten CFP®-Professionals
können durch ihre ganzheitliche
Betrachtung des Vermögens genau
analysieren, ob und welche
Sachwerte als Beimischung im
Einzelfall Sinn machen. Außerdem
können sie bei der Auswahl eines
geeigneten Vehikels wertvolle
Hilfestellung bieten.
Autor: www.fpsb.de
Quelle: © OnuTH - AdobeStock.com
Kk-mi: UK – Viel Investment-Reue auch
durch das Provisionsverbot
Kurz vor Weihnachten wartete scheidungen und dem Kauf von
die britische Finanzaufsicht FCA viralen Alltagsprodukten” wie
mit verstörenden Zahlen bzw. bspw. Heißluftfritteusen, Smartwatches
und Energydrinks. Auch
Studienergebnissen auf: Aktuelle
Untersuchungen der FCA zeigen, die Angst, etwas zu verpassen
dass junge Anleger wichtige Anlageentscheidungen
innerhalb spielt eine große Rolle. Über die
(‘Fear of Missing Out’/FOMO),
von Stunden treffen, anstatt sich
die Zeit zu nehmen, um zu prüfen,
ob das Produkt langfristig
das Richtige für sie ist. Die Umfrage,
an der jüngst 2.000 britische
Anlegerinnen und Anleger im Alter
von 18 bis 40 Jahren teilnahmen,
ergab, dass zwei Drittel (66
%) ihre Anlageentscheidungen
in weniger als einem Tag treffen,
wobei sich jeder Siebte (14 %) in
weniger als 60 Minuten zum Kauf
entschließt. Weitere Ergebnisse
bzw. Eckdaten laut FCA: ++ Ein
Viertel der jungen Anleger gibt zu,
dass sie Anlageentscheidungen
impulsiv treffen, um mit den aktuellen
Trends Schritt zu halten
++ 550 Pfund beträgt der durchschnittliche
Betrag, den man für
‘gehypte Anlageprodukte’ wie z.
B. Kryptowährungen ausgibt.
Die Studie zeige, so die FCA
“starke Parallelen zwischen impulsgesteuerten
Investitionsent-
Hälfte (51 %) der jungen Anleger
(18–40) investieren aufgrund von
‘FOMO’ mehr Geld als ursprünglich
geplant. Dieses Verhalten
führe häufig dazu, dass riskantere
Finanzentscheidungen getroffen
werden. Zudem haben Social-Media-Plattformen
entsprechenden
Einfluss: 85 % der jungen Anleger
gaben an, dass Plattformen wie
Instagram, TikTok und YouTube
einen großen Einfluss auf ihre Anlageentscheidungen
haben. Und
43 % nutzen diese Plattformen
als ihr wichtigstes Recherchetool.
Nicht überraschend ist die ‘Investment-Reue’
anschließend sehr
groß: Geschlagene 40 % bzw.
zwei von fünf Anlegern bereuen
den Kauf eines gehypten Anlageprodukts.
Eine derartige inakzeptable
Quote ist wahrlich kein
Ruhmesblatt für ein Land, das von
Verbraucherschützern permanent
für die angeblichen Segnungen
des Provisionsverbots gelobhudelt
wird. Ein Grund für derart indiskutable
Zufriedenheitsquoten bei Investments
dürfte nicht zuletzt darin
liegen, dass diese jüngeren Anleger
in der Regel Selbstentscheider sind,
oftmals unfreiwillige. In ihren Tipps
als Schlussfolgerungen aus den verheerenden
Studienzahlen verweist
die FCA auf “5 wichtige Fragen,
die Sie sich stellen sollten, bevor Sie
investieren”. Dabei kommt die Frage
“Sollte ich mir eine Finanzberatung
holen?” erst an 5. bzw. letzter
Stelle.
Aber selbst wenn jüngere Investoren
zu solchen Überlegungen
kommen, sind die Upfront-Kosten
eine hohe Hürde, gerade
für Jüngere: Der Stundensatz
für Investmentberater variiert im
Vereinigten Königreich nach offiziellen
Angaben zwischen 75
Pfund und 350 Pfund pro Stunde,
wobei der Durchschnittssatz bei
150 Pfund pro Stunde liegt. 150
Pfund entsprechen ca. 180 €. Für
eine rudimentäre Beratung und
Abwicklung sind 2–3 Stunden als
Minimum anzusetzen aufgrund
der diversen Explorations- und
Aufklärungspflichten gerade bei
50 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
neuartigen und ‘modischen’ Produkten
wie Kryptoassets und
NFT-Token etc. Somit wäre man
schnell bei über 500 € Upfront-
Kosten, Vergütungsmischformen
mal außen vor gelassen. Wenn
Jugendliche bzw. junge Erwachsene
ohnehin bei solchen Anlässen
durchschnittlich 550 Pfund
ausgeben, wie die aktuelle Studie
festgestellt hat, wird klar, dass
derartige Beratungs-Szenarien
vollkommen unrealistisch sind.
Nicht umsonst versteckt die FCA
ihren Hinweis, Berater zu Rate zu
ziehen, ganz am Ende ihrer Tipps.
Und nicht umsonst haben sich in
UK und auch in den Niederlanden
längst hohe Mindestanlageschwellen
etabliert (vgl. ‘k-mi’
10/23).
‘k-mi’-Fazit: Die ohnehin unplausiblen
Behauptungen von Verbraucherschützern
und linken
Politik-Aktivisten, dass ‘keine Beratung
besser sei als schlechte
Beratung’, wobei mit letzterer die
Provisionsberatung gemeint ist
(vgl. ‘k-mi’ 11/24), erhalten weiteren
Gegenwind. Stundensätze
von 180 € für eine Finanzberatung
kann sehr gut investiertes
Geld sein, wenn eine adäquate
Gegenleistung erfolgt und die
Anlagebeträge entsprechend
hoch sind. Durch das Provisionsverbot
wurde aber in England
und auch in den Niederlanden ein
niederschwelliges Angebot für Finanzberatung
faktisch eliminiert.
Die Früchte erntet man nun dort,
z. B. in Form einer hohen Investment-Reue-Quote
von 40 %.
Autor: www.kapital-markt-intern.de
Quelle: © Jirakit - AdobeStock.com
Neue Partnerschaft:
Walnut Live stärkt ESG-Angebot mit
Impact-Fonds von EURAMCO
WWalnut Live, die führende Vertriebsplattform
für Privatmarktfonds,
gibt die Partnerschaft mit
EURAMCO bekannt. Finanzberaterinnen
und -beratern steht ab
sofort das aktuelle Anlageprodukt
EURAMCO Clean Power für
die digitale Zeichnung zur Verfügung.
Weitere Produkte sollen
folgen. Die EURAMCO Unternehmensgruppe
wurde im Jahr 1999
gegründet und betreut heute
europaweit 180 geschlossene
FinanzBusinessMagazin.de
Investmentvermögen und sachwertbezogene
Kapitalanlageprodukte
mit Fokus auf Immobilien
und Erneuerbare Energien.
Der geschlossene Publikums-AIF
EURAMCO Clean Power ist als Artikel-9-Produkt
im Sinne der EU-
Offenlegungs-Verordnung klassifiziert.
Produkte dieser Kategorie,
auch Impact-Fonds genannt, folgen
nachhaltigen Anlagezielen mit
nachweisbar positiver Wirkung auf
Umwelt und Gesellschaft. Über
den EURAMCO Clean Power beteiligen
sich Privatanleger ab einem
Anlagebetrag von 10.000 Euro
langfristig an Windkraft- und
Solaranlagen in Europa.
„Das Interesse an nachhaltigen
Kapitalanlagen nimmt auch im
Sachwertbereich spürbar zu. Mit
EURAMCO gewinnen wir ein
sehr erfahrenes Emissionshaus,
das das Angebot an nachhaltigen
51
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
AIFs und Sachwertinvestments
für unsere angebundenen Finanzberaterinnen
und -berater um
eine weitere spannende Facette
ergänzt. Wir freuen uns auf die
Partnerschaft!“, sagt Lars Gentz,
Geschäftsführer der Walnut.
Zeitsparende Alternative zum
Papier-Vertrieb
„Mit unseren Investments wollen
wir kontinuierlich einen aktiven
Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Das schließt den Zeichnungsprozess
mit ein. Die Entscheidung für
Walnut Live als digitale Distributionsplattform
fiel uns leicht: Als
Marktführer im Sachwertbereich
bietet Walnut Live nicht nur eine
ökologisch sinnvolle Alternative
zum klassischen Papier-Vertrieb,
sondern überzeugt auch durch
einfache Bedienung sowie eine
Vielzahl nützlicher Funktionen,
die den Beratungsalltag erheblich
erleichtern“, sagt Bernd Rickels,
Leiter Vertrieb bei EURAMCO.
Walnut Live wurde in enger Zusammenarbeit
mit Praktikern entwickelt
und ermöglicht seit dem
Start im Jahr 2021 die Erfüllung
sämtlicher Pflichten für die ortsunabhängige
Beratung und Vermittlung
gemäß § 16 FinVermV inklusive
ESG-Präferenzabfrage. Die
Plattform beinhaltet neben der
digitalen Zeichnungsstrecke unter
anderem Funktionen wie Co-
Browsing, Live-Videoberatung,
automatische Dokumentation
und Vollständigkeitsprüfungen
sowie CRM-Dienste zur Kundendatenerfassung
und -verwaltung.
Die Nutzung ist für Finanzberaterinnen
und -berater sowie Vertriebsgesellschaften
kostenfrei.
Autor: www.walnut.live
Die Elite der Vermögensverwalter im
deutschsprachigen Raum 2025:
Phlegma vieler Vermögenden begünstigt
Vermögensschwund und meist weniger gute Anlageberater
Erstaunlich viele Vermögende
nehmen zum Teil deutliche Vermögensverluste
hin, ohne die Ursachen
bei ihren Vermögensverwaltern
zu hinterfragen. Dies ist
eines der überraschenden Ergebnisse
der jährlichen Recherchen
des Elite Reports. Wie sich bei der
Begutachtung zahlreicher Jahres-
Eauswertungen von Vermögensverwalter-Kunden
herausstellte,
sind es meist ältere Privatanleger,
die den teils erheblichen Vermögensschwund
durch falsche Portfoliostrategien,
Provisionen und
andere Kosten kritiklos hinnehmen.
Trotz auffälligem Minus gehen
sie oft auch nach Jahren nicht
auf die Suche nach einem neuen
Vermögensverwalter mit besserer
Performance-Bilanz.
Von diesem “Vermögensphlegma”
profitieren in der Regel die
weniger leistungsstarken Anlageberater,
erklärt Hans-Kaspar von
Schönfels, Chefredakteur des Elite
Report, bei der Vorstellung der
neuen Jahresstudie 2025 in Salzburg.
Der Elite Report 2025 hebt,
wie in jedem Jahr, die besonders
leistungsstarken und zuverlässigen
Anbieter der Anlagebranche
hervor. Viele Vermögende
unterschätzen laut von Schönfels
den Effekt eines Wechsels des
Vermögensberaters und scheuen
zu Unrecht – ob aus Bequemlichkeit
oder Risikoscheu – vor diesem
Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com
Schritt zurück. Dabei zeigen zahlreiche
der gesetzlich vorgeschriebenen
Reportings, die der Elite
Report-Gutachter, der öffentlich
bestellte und vereidigte Sachverständige
für Wertpapieranlagen,
Reinhard Vennekold genauestens
geprüft hat, frühzeitig Probleme
bei der Performance, im Risiko-
Mix, in der Asset Allokation oder
in der Kostenstruktur auf. Diese
und weitere Erkenntnisse ergeben
sich aus der Auswertung von
rund 400 Gesprächen mit Vermögenden
aus den ersten drei Quar-
52 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
talen dieses Jahres, die sich in der
Redaktion meldeten. Etwa zwei
Drittel beschwerten sich über
wenig aktive Betreuer und einen
ständigen Beraterwechsel bei ihrem
Vermögensverwalter.
Der Elite Report für 2025
erscheint im 22. Jahrgang
Insgesamt wurden dieses Mal 54
Vermögensverwalter als “empfehlenswert”
eingestuft. Von anfänglich
372 Anbietern blieben nach
einer ersten und zweiten Analyse
noch 141 übrig. Nach Durchführung
weiterer Prüfschritte, wie
der Beantwortung eines umfangreichen
Fragebogens und diversen
Leumundsbefragungen sowie
dem Bilanzcheck, reduzierte sich
die Zahl auf 78. Die anschließende
Auswertung von Beratungsberichten
privater Anleger und Nachrecherchen
reduzierte die Anzahl
noch einmal auf insgesamt 54
Anbieter.
Die zehn besten
Vermögensverwalter für 2025
Von den 54 empfehlenswerten
Häusern sind 41 deutsche Adressen,
sieben haben ihren Sitz in
Österreich, drei in der Schweiz,
zwei im Fürstentum Liechtenstein
und eines in Luxemburg. Zum
Segment “summa cum laude”
gehören 37 Vermögensverwalter
mit 760 bis 810 Punkten. Die Auszeichnung
“magna cum laude”
erhalten zwölf Häuser mit 710 bis
759 Punkten, fünf Anbieter zählen
mit 650 bis 709 Punkten zu
“cum laude”.
Die zehn besten Vermögensverwalter
sind in diesem Jahr die
Bank Pictet & Cie (D/CH), die DZ
Privatbank S.A. (D/L), die Frankfurter
Bankgesellschaft (D/CH),
die Fürst Fugger Privatbank AG
(D), HRK Lunis AG (D), die LGT
Bank (FL/CH), die Nord LB (D),
die Schelhammer Capital Bank
Vermögensmanagement (A),
Werther und Ernst (D) sowie Value
Experts Vermögensverwaltung
AG (D).
Autor: www.elitereport.de
Fonds Finanz legt mit investify TECH
digitale Fondsvermögensverwaltung
für Berater auf
DDie Fonds Finanz, mit 31.000
Vertriebspartnern größter Allfinanz
Maklerpool Deutschlands,
kooperiert mit dem Technologie-
und Regulatorik-Provider investify
TECH, um angebundenen
Investmentberatern eine digitale
Vermögensverwaltungs-Plattform
bereitzustellen. Damit können Anlageberater
des Maklerpools ab
Frühjahr 2025 eigene Modellstrategien
verwalten und vermitteln.
Das Geschäftsmodell digitale
Vermögensverwaltung bietet
Lösungen für die Herausforderungen
der Investmentberatung,
wie zunehmende Regulierung,
steigende Kosten und sich verändernde
Anlegerbedürfnisse.
Mit Musterstrategien aus eigener
Hand stellen Investmentberater,
beispielsweise mit § 34f-Erlaubnis,
nicht nur die einheitliche Qualität
aller Kundendepots sicher, sondern
reagieren auch zeitnah auf
Veränderungen am Kapitalmarkt
oder in der Fondslandschaft.
„investify TECH teilt unsere Vision
einer hocheffizienten digitalen
Geldanlagelösung. Die Vermögensverwaltungsplattform
ergänzt
unser Investmentangebot um eine
moderne, zukunftsfähige und
skalierbare Lösung in einer hochregulierten
Welt“, erklärt Fonds
Finanz Geschäftsführerin Christine
Schönteich. „Investmentberater
behalten volle Flexibilität bei der
Umsetzung ihrer Anlagephilosophie
und bei der Abschluss- und
laufenden Vergütung. Außerdem
können sie mehr Kunden gleichzeitig
betreuen, die durch den Vermögensverwaltungsansatz
stets
eine einheitliche Leistung und Performance
erfahren.“
„Wir freuen uns mit der Fonds
Finanz einen Kunden gewonnen
zu haben, der in den vergangenen
Jahren zu einem starken
Partner für Investmentberater
geworden ist. Unsere Plattform
hat sich in den letzten Jahren
zur führenden Wealth-Management-Plattform
in Deutschland
entwickelt und gewinnt immer
mehr B2B-Partner. Nun konnten
wir unsere bisherigen Kundengruppen
um den größten Maklerpool
Deutschlands ergänzen.
Das zeigt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
und Vorteile unserer
Plattformlösung“, sagt Dr.
Harald Brock, Geschäftsführer
von investify TECH.
FinanzBusinessMagazin.de
53
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
Über die digitale investify TECH
iP3-Plattform und das Softwaretool
EDISOFT Fondsanalyse setzen
die Partner der Fonds Finanz
eigene fondsbasierte Modellstrategien
auf und vermitteln diese
an ihre Kunden. Depoteröffnungs-
und Orderschnittstellen
zu marktführenden Depotbanken
aus dem Vermittlermarkt sorgen
für eine vollständig digitale Abwicklung.
Ergänzend zur Plattform
finden Berater ein eigenes
Serviceportal von investify TECH,
inklusive Kundenverwaltung, vor.
Anleger können selbständig abschließen
und erhalten ein hochmodernes
browser- und appbasiertes
Vermögens-Cockpit. Die
Verwaltung der Modellstrategien
geschieht einfach und professionell
in der dafür ausgebauten
EDISOFT Fondsanalyse. Die Fonds
Finanz unterstützt angebundene
Partner mit ihrer unabhängigen,
langjährigen Kapitalmarkt- und
Fondsexpertise – sowohl über die
persönliche telefonische Betreuung
als auch die umfangreichen
Analyse- und Managementtools.
Der geplante Startzeitpunkt der
digitalen Vermögensverwaltungsplattform
ist das Frühjahr 2025.
Daniel Arndt, Abteilungsleiter
Investment bei Fonds Finanz, ist
sich sicher: „Die investify TECH-
Plattform bietet unseren Partnern
genau das, was sie in einem wettbewerbsintensiven
Umfeld benötigen.“
Autor: www.fondsfinanz.de
Repräsentative Studie:
Jeder Dritte will mehr als
eine viertel Million Euro vererben
E
Quelle: © Pungu x - AdobeStock.com
Eine aktuelle Studie der Quirin Privatbank
zeigt, dass die Deutschen
immer mehr erben, aber auch
immer mehr vererben. Im August
befragte die von der Bank beauftragte
puls Marktforschung GmbH
bundesweit insgesamt 3.532 Menschen,
repräsentativ nach Alter,
Geschlecht und Bundesland. Die
Studie ist die zweite dieser Art,
die Quirin Privatbank hatte 2017
eine erste repräsentative Erhebung
zum Thema Erben und Vererben
durchgeführt.
Fast jeder Dritte hat schon mal
100.000 Euro oder mehr geerbt
Ein zentrales Ergebnis der aktuellen
Studie ist, dass die Deutschen
immer mehr erben und vererben.
So ist die Zahl der Befragten, die
schon einmal mehr als 100.000
Euro geerbt haben, in den letzten
Jahren deutlich gestiegen. Waren
es in der ersten Befragung 2017
noch 16 %, sind es in der aktuellen
Untersuchung 29 %, also
fast jeder dritte Deutsche.
Dabei erben die Befragten mit
einem hohen Haushaltsnettoeinkommen
(> 4.000 Euro) mehr als
Befragte mit einem niedrigeren
Einkommen. „Wer schon viel hat,
bekommt noch mehr – und andersherum“,
erklärt Ralf Wunderlich,
Niederlassungsleiter und Erbschaftsexperte
der Quirin Privatbank.
Dabei lässt sich ein klares Gefälle
zwischen Ost- und Westdeutschland
erkennen. Spitzenreiter bei
den Erbschaften über 50.000
Euro sind Baden-Württemberg,
Hessen und das Saarland, Schlusslichter
mit überproportional vielen
Erbschaften unter 50.000 Euro
sind Mecklenburg-Vorpommern,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und
Sachsen.
Jeder Dritte plant, mehr als eine
viertel Million Euro zu vererben
Auf die Frage „Wie viel wollen Sie
selbst einmal vererben?“ geben
49 % der Befragten an, mehr als
100.000 Euro vererben zu wollen,
2017 waren es noch 40 %. Eine
viertel Million oder mehr wollen
aktuell 34 % der Deutschen
vererben, also jeder Dritte. 2017
waren es 20 %. „Es werden also
beachtliche Vermögenswerte weitergegeben,
die in den kommenden
Jahren vermutlich noch weiter
steigen werden“, kommentiert
Wunderlich die Zahlen.
Gleichzeitig stimmen heute deutlich
weniger Menschen der Aussage
zu: „Ich habe vor, später eine
Erbschaft zu vergeben.“ – 2017
sagte das noch knapp jeder Zweite
(49 %), heute nur noch jeder
54 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
Dritte (35 %). „Eine mögliche Erklärung
könnte hier sein, dass die
Menschen stärker dazu neigen, ihr
Geld für sich selbst ausgeben zu
wollen – oder zu müssen. Damit
bleibt zwangsläufig weniger für
Erbschaften übrig“, so Wunderlich
weiter.
Das unterstreichen auch die folgenden
Zahlen: So geben 28 %
der Befragten an, dass sie ihr Leben
genießen wollen, auch wenn dann
weniger oder nichts zum Vererben
übrigbliebe. Immerhin mehr als
jeder Vierte denkt also zuerst an
sich und dann an seine Nächsten.
„Möglicherweise ist aber einfach
auch nicht genug Geld vorhanden,
um neben den Lebenshaltungskosten
noch große Vermögen anzuhäufen“,
interpretiert Wunderlich
die Ergebnisse. 62 % sagen, sie
leben ganz normal, und was übrigbleibt,
vererben sie.
28 % haben heute nichts mehr
von der Erbschaft, die sie schon
mal erhalten haben, 70 % geben
an, das bereits erhaltene Erbe noch
teilweise (38 %) oder sogar komplett
(32 %) zu besitzen. Gleichzeitig
gibt es viele Menschen, die
noch nie geerbt haben – eine entsprechende
Antwort gaben 45 %
der Befragten, also fast jeder zweite
Deutsche.
Erarbeitet statt geerbt
Doch auch wenn viele Menschen
heute immer mehr erben und zum
Teil große Erbschaften erhalten,
stammt der Großteil des heutigen
Vermögens der Befragten nicht
aus Erbschaften (8 %), sondern ist
bei 65 % erarbeitet.
Häufigstes Erbe:
Geld, Immobilien und Schmuck
Am häufigsten haben die Befragten
Geld (75 %), Immobilien
(48 %) und Schmuck (28 %) geerbt.
In allen drei Kategorien sind
die Anteile im Vergleich zur ersten
FinanzBusinessMagazin.de
Untersuchung 2017 gestiegen, am
kräftigsten bei Immobilien von damals
34 % auf jetzt 48 %.
Bei den geplanten Erbschaften
sieht die Rangliste ähnlich aus.
Auch hier landen Bargeld (75 %)
und Immobilien (65 %) auf den
ersten beiden Plätzen, Platz 3 haben
in diesem Jahr allerdings die
Wertpapiere eingenommen – sie
sollen zukünftig fast doppelt so oft
(37 %) vererbt werden wie bisher
(19 %).
Am häufigsten waren Kinder die
Begünstigten von Erbschaften, in
62 % der Fälle gingen Erbschaften
an sie. Ähnlich das Bild bei den
geplanten Erbschaften, auch hier
sind zum Großteil (51 %) Kinder
die geplanten Begünstigten der
noch zu vergebenden Erbschaften.
Zwei von drei Deutschen finden
Erbschaftssteuer ungerecht
18 % derjenigen, die bereits geerbt
haben, mussten laut aktueller
Befragung Erbschaftssteuer
zahlen, 2017 waren es 14 %. Ein
Drittel aller Befragten (29 %) findet
Erbschaftssteuern gerecht,
unabhängig davon, ob sie diese
selbst schon einmal zahlen mussten,
zwei Drittel (63 %) finden sie
ungerecht. Fast jeder Dritte (30 %)
sagt zudem, dass es ihm wichtig
sei, bei Erbschaften Steuern zu vermeiden.
52 % der Befragten wissen,
dass es unterschiedliche Freibeträge
bei Erbschaften gibt. Der
Freibetrag in Höhe von 20.000 Euro
(für unverheiratete Lebenspartner
bzw. Geschwister, Neffen, Stiefeltern)
wird von 57 % bzw. 49 % der
Befragten als zu niedrig empfunden.
Drei von vier Deutschen haben
kein Testament
43 % derjenigen, die bereits geerbt
haben, haben sich nicht dazu
beraten lassen. Die, die sich beraten
lassen, tun das am häufigsten
beim Notar (20 %), im Internet
oder bei einem Rechtsanwalt. Dabei
sagen 55 %, dass sie sich nicht
gut auskennen beim Thema Erben
und Vererben. „Erschreckend ist,
wie viele Menschen kein Testament
haben – immerhin 71 % der
Befragten gaben das an“, führt
Wunderlich aus.2 Die drei häufigsten
Gründe dafür sind: „Ich
habe nichts zu vererben“ (28 %),
„Ich bin noch zu jung“ (27 %)
und „Ich habe noch nicht darüber
nachgedacht“ (24 %). Das ist vor
allem auch vor dem Hintergrund
interessant, dass jeder Zweite (51 %)
einen Fall kennt, bei dem es wegen
eines Erbes zu Zerwürfnissen
zwischen den Erben kam.
Häufigster Auslöser, sich mit
dem Thema Erben auseinanderzusetzen,
ist das Erreichen eines
bestimmten Alters, eine eigene
schwere Krankheit oder schwere
Erkrankungen im engsten Umfeld.
Im Schnitt beginnen die Befragten
mit 56 Jahren, sich mit dem
Thema Erben auseinanderzusetzen.
Jeder 6. hat schon mal ein
Erbe ausgeschlagen.
Große regionale Unterschiede
Zwischen den 16 Bundesländern
gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede.
Generell zeigt sich, dass
im Osten weniger ver- und geerbt
wird. Noch nie geerbt haben am
häufigsten Menschen in Thüringen
(55 %), Sachsen (52 %), Mecklenburg-Vorpommern
(49 %), aber
auch in Nordrhein-Westfalen (49 %)
und Baden-Württemberg (47 %). In
Sachsen-Anhalt wird zudem am
häufigsten ein Erbe ausgeschlagen
(27 %). In Baden-Württemberg
werden am häufigsten Wertpapiere
vererbt. (22 %) Die Bremer
und die Thüringer haben am seltensten
ein Testament. (15 % und
21 %) Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern
finden Erbschaftssteuern
am ungerechtesten
(81%), die in Berlin und Rheinland-
Pfalz finden sie am gerechtesten
(33 %). Die Bremer (39 %) und die
55
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
Sachsen (35 %) wollen am ehesten
das Leben genießen, auch wenn
dann weniger zum Vererben bleibt.
Bei der Betrachtung der fünf größten
Städte bundesweit (Berlin,
München, Köln, Hamburg und
Frankfurt) zeigen sich ebenfalls einige
Unterschiede. So hat knapp
jeder 2. Münchner vor, später eine
Erbschaft zu vergeben (46 %), in
Berlin ist es nur jeder Dritte (33
%). 69 % der Frankfurter geben
an, mehr als 100.000 Euro selbst
vererben zu wollen, in Hamburg
sind es 42 %. 44 % der Frankfurter
haben ein Testament, aber nur
25 % der Münchner. In Frankfurt
stammt das eigene Vermögen bei
84 % der Befragten aus eigener
Arbeit, in Hamburg nur bei 58 %
und am häufigsten aus Erbschaf-
ten (13 %). Die Münchner und
Frankfurter kennen sich in Sachen
Erben und Vererben am besten aus
(57 %), die Berliner am wenigsten
(41 %). Die Frankfurter finden die
Erbschaftssteuer am gerechtesten
(40 %), die Münchner am
ungerechtesten (65 %). Zudem
gaben die Kölner am häufigsten
an, noch nie gerbt zu haben (44 %).
Autor: www.quirinprivatbank.de
VKS SACHWERT Kongress 2024:
Ein Kongress als Brücke zwischen
Investoren und Vermittlern
MMit mehr als 200 spezialisierten
Vertriebsexperten unterstrich
der VKS SACHWERT Kongress in
Frankfurt/Main seine Top-Position
als Kommunikationsplattform für
Investoren und Vermittler. Hochwertige
Vorträge und Panels zu
aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen
für Sachwertinvestments
brachten die Fachbesucher
auf den neuesten Stand der
Branche.
„Unser Ziel ist es die Qualität und
Transparenz in der Sachwertbranche
zu fördern. Wir bieten Ihnen
eine ideale Plattform für den Austausch
unter Initiatoren, die ebenso
als Brücke zu den Vermittlern
funktioniert“, begrüßte Klaus Wolfermann,
Präsident des Verbands
für Kapitalverwaltungsgesellschaften
und Sachwertanbieter (VKS)
die Besucher des VKS SACHWERT
Kongress. Der Verband organisierte
bereits zum dritten Mal den
jährlichen Branchentreffpunkt, in
diesem Jahr fand er am 17. und
18. September 2024 in Frankfurt/
Main statt. Mehr als 200 spezialisierte
Vertriebsexperten aus Emissionshäusern,
Finanzvertrieben,
Maklerpools sowie spezialisierte
Vermittler von AIF und anderen
Sachwertanlagen diskutierten vor
Ort die Herausforderungen der Zeit.
Wolfgang Grupp
über Unternehmererfolg
Als Keynote Speaker sprach Wolfgang
Grupp, langjähriger persönlich
haftender Geschäftsführer
des Mittelständlers Trigema über
die Verantwortung und Leistung
der Unternehmer als Voraussetzung
für den Wirtschaftsstandort
Deutschland. Der 82-jährige hatte
kürzlich die Inhaberschaft des Textilunternehmens
an seine beiden
Kinder abgegeben, ist aber nach
wie vor in die Entscheidungen
eingebunden. „Die Familie ist die
tragende Einheit, wir brauchen
gelebte Verantwortung, sie muss
zurück zur Familie“, sagte Grupp,
der den Kindern seiner Mitarbeiter
garantierte Arbeitsplätze anbietet.
Grupp unterstrich die Bedeutung
der persönlichen Haftung als eingetragener
Kaufmann. Sein Vorschlag
an die Politik: ein 50-prozentiger
Eigenkapital-Steuerrabatt
für diese Rechtsform. „Wer persönlich
haftet, trifft überlegtere,
verantwortungsvollere Entscheidungen
und ist nicht der Gier ausgesetzt“,
begründet Grupp. Dass
Trigema nicht wie zwei Dutzend
andere mittelständische Textilfirmen
im Lauf der Zeit verschwunden
ist, schreibt Grupp seinem
Beharren auf Qualität und seiner
Weigerung, im Ausland günstig
produzieren zu lassen zu. Grupps
Credo: Unternehmer müssen eine
direkte Identität aufweisen, mit
Werten wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit
und Verantwortung,
den Prinzipien des ehrbaren Kaufmanns.
Die Vielfalt der Sachwertbranche
komprimiert auf einem Kongress
Von diesen Prinzipien war auch
das restliche Kongressprogramm
gekennzeichnet. AfW-Vorstand
Frank Rottenbacher moderierte
kurzweilig Fachdiskussionen mit
jeweils mehreren VKS-Mitgliedern
zu Themen wie „Ertragsmaschine
56 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
Erneuerbare Energien?!“, „Deutsche
Gewerbeimmobilien in der Krise?
Es lohnt ein genauer Blick!“ oder
„Bieten Wohnimmobilien derzeit
das beste Ertrags-Risiko-Verhältnis?“.
Die Kongressteilnehmer nutzen
das Format zu vielen Nachfragen
und schilderten Beispiele aus ihrer
Beratungspraxis. Auch kritische
Anmerkungen kamen vor – etwa
zur Insolvenz des Projektentwicklers
One Group.
Gleichzeitig gaben die im VKS zusammengeschlossenen
Initiatoren
Einblicke in ihre Produktschmieden
und erhielten direktes Feedback
der Vertriebsexperten. So
informierte beispielsweise André
Wreth, Solvium Capital, die Fachbesucher,
wie Logistikinvestments
zu Sicherheit und Stabilität eines
Kundenportfolios beitragen können.
Nico Auel, RWB Private Capital
Emissionshaus AG, schilderte einen
verantwortungsvollen Umgang mit
Risiken und Komplexität bei Private
Equity Investments. Und Jens
Freudenberg, BVT-Unternehmensgruppe,
gewährte einen spannenden
Blick hinter die Kulissen,
wie Wohnimmobilien-Investments
in den USA ausgewählt werden.
Wer sein Geld ökologisch nachhaltig, sinnvoll und rentabel anlegen
will, vertraut seit 1991 auf den Informationsdienst Öko-Invest.
Er liefert (digital oder per Post) aktuelle Analysen, Übersichten und
Tipps zu
• nachhaltigen Fonds, Wind-, Solar- und Wasserkraftbeteiligungen
• über 40 nachhaltigen Titeln im Musterdepot, z.B. Aktien von
Geberit, Shimano und Verbund (mit Kursgewinnen bis über 5.000%)
• 25 Natur-Aktien im Index nx-25 (+2.500% von 1997 bis 11/24)
• 30 Solar-Aktien im Index PPVX (+600% von 2003 bis 11/24)
• ausserbörslichen Aktien wie Solarcomplex oder Öko-Test
• Warnungen vor (grün-)schwarzen Schafen.
Das Handbuch Grünes Geld 2020 enthält (in der 8. aktualisierten
Auflage) auf rund 380 Seiten wieder einen umfassenden Überblick
über nahezu alle Öko-Investment-Möglichkeiten samt neuer Kapitel
wie Green Bonds und Crowd-Investments.
Das Handbuch (Einzelpreis 24,90 Euro portofrei mit Rechnung) und
ein kostenloses Öko-Invest-Probeheft können Sie abrufen beim
Öko-Invest-Verlag, Schweizertalstr. 8-10/5, A-1130 Wien
www.oeko-invest.net, Tel. 0043-1-8760501, max.deml@oeko-invest.net
Auch die Rahmenbedingungen
der Märkte kamen nicht zu kurz.
Carsten Mumm, Chefvolkswirt
der Privatbank Donner & Reuschel,
gab einen fachkundigen Überblick,
wohin Zinsen und Inflation
steuern werden. So liegt die Inflation
in der Eurozone derzeit bei
2,2 Prozent, in Deutschland bei
1,9 Prozent. Die Kernrate der Inflation
– ohne Dienstleistungen und
Nahrungsmittel – beträgt etwa
3 Prozent. Mumm erwartet für
die kommenden Monate weiter
sinkende Inflationsraten, rechnet
jedoch in den nächsten Jahren mit
einer höheren Teuerung als vor der
Corona-Krise üblich. Der Volkswirt
hält es zudem für wahrscheinlich,
dass die Leitzinsen in Deutschland
und der Eurozone weiter gesenkt
werden, auf 2,0 bis 2,5 Prozent.
„Die gute Nachricht: Null und
Negativzinsen werden wir in den
nächsten Jahren nicht wieder sehen“,
so Mumm. Das komme auch
dem deutschen Immobilienmarkt
gelegen, wo sinkende Zinsen und
ein strukturelles Unterangebot an
Wohnraum eine Stabilisierung der
Preise erwarten lassen.
Hilfreiche Tools
für Dokumentation
und Neukundenakquise
Alexander Pfisterer-Junkert, Partner
bei BKL Fischer Kühne + Partner, eröffnete
den zweiten Kongresstag
mit einem Vortrag über die Bedeutung
der Dokumentation in Beratung
und Vermittlung und schilderte
anhand plakativer Beispiel,
was dabei alles schiefgehen kann.
Der Jurist betonte, dass Berater
in Haftungsfragen nicht auf die
Unterstützung der Produktgeber
hoffen können. Sie müssen stets
im besten Interesse der Anleger
handeln und sollten Risiken sowie
Kosten transparent kommunizieren.
Mit der Durchführung einer
Plausibilitätsprüfung auf die innere
Schlüssigkeit des Angebots sei bereits
ein wichtiger Teil der Pflichten
abgedeckt. Pfisterer-Junkert appellierte,
die Dokumentationshilfen
der Vermittler-Verbände zu
nutzen und sicherheitshalber immer
davon auszugehen, dass eine
Anlageberatung stattfand, auch
wenn es sich lediglich um eine Vermittlung
gehandelt habe.
Zum Abschluss des anderthalbtägigen
VKS SACHWERT Kongress
FinanzBusinessMagazin.de
57
Vertriebserfolg 2025 |
INVESTMENT
2024 begeisterte Social-Media-
Expertin Jil Langwost mit vielen
praktischen Tipps rund um die
Gewinnung neuer Kunden, Mitarbeiter
und Vertriebspartner
online über maßgeschneiderte
Marketingtechniken oder bezahlte
Werbung. „Es ist ein Irrglaube,
online gebe es keine kaufkräftigen
Kunden“, so die Expertin,
die verständliche Sprache und facebook
und instagram als stabile
Plattformen empfiehlt. Wichtig
bei Social Media Posts sei es, inhaltlich
stets auf den Mehrwert
und den Bedarf der Kunden einzugehen.
Das eigene Gesicht als
Berater müsse man dabei gar
nicht zeigen. Hilfreich seien gut
strukturierte Vertriebsprozesse,
die die zügige Beantwortung von
Anfragen und klare Follow-up-
Prozesse umfassen.
Der VKS SACHWERT Kongress
findet auch 2025 statt
Der VKS SACHWERT Kongress erfreut
sich wachsender Bedeutung
nicht nur bei Vermittlern und Initiatoren.
Auch die Fachpresse engagiert
sich von Jahr zu Jahr mehr.
In diesem Jahr waren die Medien
Cash., EXXEC News, finanzwelt,
kapital-markt intern, Mein Geld
und WMD Brokerchannel offizielle
Partner der Veranstaltung. Der
VKS SACHWERT Kongress wird
auch 2025 stattfinden, Ort und
Datum werden noch mitgeteilt.
Auf dem VKS Sachwert Kongress
2024 vertreten waren die Verbandsmitglieder
BVT Unternehmensgruppe,
DFI, EURAMCO,
Habona Invest, hep, IMMAC, die
Dr. Peters Group, die ÖKORENTA
Gruppe, die RWB Private Capital
Emissionshaus AG, die Primus
Valor AG, die Solvium-Gruppe,
die US Treuhand und die Verifort
Capital Gruppe. Zudem gehören
der Bundesverband Finanzdienstleistung
AfW und die Going
Public! Akademie für Finanzberatung
AG zum Unterstützerkreis.
Autor: www.vks-verband.de
Plansecur erstmals mit
über 1,5 Milliarden Euro Depotvolumen
Ausdruck des engen Vertrauensverhältnisses
zwischen Bera-
Aterschaft und Kundschaft. Die
konzernunabhängige Finanzberatungsgruppe
Plansecur hat
beim betreuten Depotvolumen
erstmals die Marke von 1,5 Milliarden
Euro überschritten. “Das
ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte”,
freut sich Geschäftsführer
Heiko Hauser. Erst
im Jahr 2020 war die Milliardenschwelle
erreicht worden. Gegenüber
2017 entspricht dies einer
Verdoppelung des Volumens an
betreuten Kundengeldern in Investmentfonds
von damals 750
Millionen Euro.
Plansecur-Geschäftsführer Heiko
Hauser betont, dass Investmentfonds
nur einen Teil des Geschäfts
ausmachen. Hinzu kommen Anlagen
in Sachwerte wie Immobilien
und Unternehmensbeteiligungen
sowie Versicherungsprodukte.
“Unsere rund 180 Beraterinnen
und Berater besprechen mit jeder
einzelnen Kundin und jedem einzelnen
Kunden alle Finanzfragen im
Detail. Erst anhand dieses Überblicks
erstellen sie ein individuelles
Finanzkonzept, das der jeweiligen
Kundensituation am besten Rechnung
trägt. Im Rahmen eines
solchen Konzepts empfehlen wir
auch Investmentfonds”, erläutert
Heiko Hauser die Vorgehensweise.
Vertriebsleiter Wolfgang Stolz ergänzt:
“Der jüngste Meilenstein
ist ein Ausdruck des engen Vertrauensverhältnisses
zwischen
unserer Beraterschaft und ihrer
Kundschaft. Als Teil ihres individuellen
Finanzkonzepts legt ein immer
größerer Teil der Kundinnen
und Kunden ihre liquiden Mittel
vertrauensvoll in die Hände von
Plansecur. Ich gratuliere allen Beraterinnen
und Beratern, denen
es gelungen ist, eine derart enge
Bindung zu ihren Kundinnen und
Kunden herzustellen!”
Weiterer Ausbau
der Vermögensanlage geplant
Plansecur will sein Engagement in
der Betreuung vermögender Privatkundinnen
und -kunden weiter
ausbauen. “Mit der Werteorientierung,
die Plansecur schon
immer ausgemacht hat, sehen
wir uns besonders gut aufgestellt,
Vermögenden, die ihr Geld sinnvoll
anlegen wollen, mit Rat und
Tat zur Seite zu stehen”, sagt Heiko
Hauser.
Plansecur legt größten Wert auf
die Einhaltung hoher ethischer
Grundsätze, die unmittelbar in die
Kundenberatung einfließen. Eine
wesentliche Grundlage hierfür
bildet die 100-prozentige Eigenfinanzierung
der Gruppe; es sind
keine externen Investoren beteiligt.
58 FinanzBusinessMagazin.de
INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025
Stattdessen gehört Plansecur mehrheitlich
denjenigen Beraterinnen
und Beratern, die am Unternehmen
beteiligt sind. Daher unterliegen
sie keinen absatz- oder
provisionsgetriebenen Vorgaben,
sondern agieren als neutrale Beratungsinstanz.
Elite der Finanzberatung in
Deutschland
Diese in der Branche nur selten
anzutreffende Konzernunabhängigkeit
und Produktneutralität
gepaart mit der Werteorientierung
zieht vor allem Beraterinnen
und Berater mit ähnlichen Werten
an, die sich selbstständig machen
möchten und unabhängig
von Konzernvorgaben die Kundschaft
in den Mittelpunkt stellen
wollen. “Plansecur zieht die richtigen
Beraterinnen und Berater
an”, freut sich Wolfgang Stolz. Er
stellt klar: “Das Wachstum von
Plansecur liegt in der Qualität der
Beraterschaft. Unser Ziel lautet
nicht etwa, immer mehr Berater
zu haben, sondern wir legen
größten Wert darauf, dass unsere
Beraterinnen und Berater die Elite
der Finanzberatung in Deutschland
darstellen.”
Autor: www.plansecur.de
Quelle: © Wararat - AdobeStock.com
Finomet – die digitale
Mittelverwendungskontrolle –
gewinnt FinanzBusinessPreis 2024
AAm 23.Juli 2024 erhielten die beiden
Gründer der Finomet/Noble BC
Group, Andreas Kroll und Andreas
Pietsch, den diesjährigen
FinanzBusinessPreis in der Kategorie
Sachwertinvestments von
Chefredakteur und Herausgeber
Friedrich Andreas Wanschka, in
Berlin überreicht.
Mit dem FinanzBusinessPreis
zeichnet das Onlinemagazin für
Entscheider der Finanzbranche,
FinanzBusinessMagazin.de, u.a.
Unternehmen aus, die für Anleger
außergewöhnliches geleistet
haben und zeitgleich für branchenweite
Innovationen stehen.
In der Kategorie “Sachwertinvestments”
wurde Finomet – die digitale
Mittelverwendungskontrolle
ausgezeichnet.
„Finomet hat eine Lösung in Sachen
Transparenz und Sicherheit für
eine ganze Branche geschaffen.
Durch die digitale Mittelverwendungskontrolle
Finomet ist es
erstmals möglich die gesamten
einzelnen Handelsabschnitte
beim Kauf von Technologiemetallen,
Seltenerdmetallen und
Edelmetallen fälschungssicher auf
einer Blockchain zu dokumentieren.
Damit sind Betrug und Diebstahl
von Anlegerinvestments,
wie bisher teilweise geschehen,
nicht mehr möglich. Finomet bildet
dazu die Geschäftsprozesse
der Produktpartner vom Erwerb,
Transfer und der Lagerung digital
ab und sorgt auch dafür, dass die
Werte dort sind, wo sie vorgeben
auch zu sein. Davon profitieren
Händler, Hersteller, Vertrieb und
Anleger gleichermaßen. Jeder Beteiligte
erhält seine eigene App
und eine auf ihn angepasste Datenbank.
Mehr Transparenz und
Sicherheit geht derzeit nicht!
Dies hat unsere Jury überzeugt,
in diesem Jahr die Finomet GmbH
mit dem FinanzBusinessPreis 2024
auszuzeichnen und sie somit für
Ihre Leistungen zu würdigen.
Herzlichen Glückwunsch und
weiterhin viel Erfolg”, so Friedrich
Andreas Wanschka, Chefredakteur
von FinanzBusinessMagazin.de, in
seiner Laudatio zur Preisverleihung.
Autor: www.FinanzBusinessMagazin.de
FinanzBusinessMagazin.de
59
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Welche Anforderungen Kunden an
den Makler der Zukunft stellen
WWTW-Studie „Broker of the Future“
zeigt: Risikoberatung wird für
Unternehmen immer wichtiger,
während die Bedeutung der
Versicherung abnimmt. Vielen
Unternehmen ist eine ganzheitliche
Risikobetrachtung künftig
wichtiger als die reine Frage nach
der Versicherbarkeit. Auch wenn
der Versicherungsschutz weiterhin
ein probater Ansatz für das
Risikomanagement bleibt, sinkt
dessen Bedeutung zugunsten alternativer
Risikotransferlösungen
im Laufe der kommenden zehn
Jahre. Das zeigt die Studie „Broker
of the Future“ des Beratungsunternehmens
WTW, für die 43
versicherungsnehmende Firmen
deutschlandweit befragt wurden.
„Unternehmen haben erkannt,
dass die Versicherung allein gegen
die heutigen komplexen Risiken
nicht immer ausreichend
Schutz bietet“, sagt Lukas Nazaruk,
Head of Corporate Risk &
Broking Deutschland und Österreich
bei WTW.
Für die Studie „Broker of the
Future” hat WTW Unternehmen
unterschiedlicher Branchen
und Größen dazu befragt, wie
sie hinsichtlich Risiko- und Versicherungsmanagement
organisiert
sind, welche Leistungen sie von
dem Makler der Zukunft erwarten
und welche Kriterien heute und in
zehn Jahren ausschlaggebend für
die Wahl des eigenen Brokers sind
bzw. sein werden.
Eigentragung wird relevanter
Der verlagerte Fokus auf die Risikoberatung
spiegelt sich in den präferierten
Quelle: © Daenin I Believe
Absicherungswegen
- I AdobeStock.com
Can Fly - AdobeStock.com
wider:
So bezeichnen heute ca. 30 Prozent
der Teilnehmer einen Mix aus
Versicherung und Eigentragung als
sehr wichtig. Mit Blick auf die nächsten
fünf bis zehn Jahre erwarten
dies sogar 41 Prozent. Ebenso rücken
alternative Transferlösungen
mehr ins Blickfeld (von 17 auf 37
Prozent). Gleichzeitig sinkt die
Bedeutung des Versicherungsschutzes:
Erachten ihn heute
noch 60 Prozent für sehr wichtig,
werden es in den nächsten zehn
Jahren nur 51 Prozent sein.
Quelle: © M+Isolation+PPhoto - AdobeStock.com
Makler-Portfolio muss sich dem
Wandel anpassen
Die sich wandelnden Kundenpräferenzen
führen dazu, dass
die Anforderungen an den Industriemakler
und seine Dienstleistungen
sich verändern: Die
Vertragsbearbeitung (Beratung,
Vermittlung, Administration) wird
als bisher wichtigste Tätigkeit von
der quantitativen Risikoberatung
und -analyse eingeholt.
Letzteres gehört bereits heute
für 60 Prozent zum erwarteten
Leistungsangebot und knapp 90
Prozent gehen davon aus, dass
Risikoberatung für sie in den
nächsten fünf bis zehn Jahren Bestandteil
des Portfolios sein muss.
„Unternehmen wünschen sich einen
Partner, der ihre individuelle Risikolage
sowie branchenspezifische
Anforderungen berücksichtigt“,
sagt Safak Okur, Head of Broking
Deutschland und Österreich bei
WTW.
Auch die Kompetenzerwartungen
untermauern den Wunsch, Gefahren
ganzheitlicher zu betrachten.
Risiko-Beratungs- und Platzierungskompetenzen
bleiben
zwar die mit Abstand wichtigsten
Auswahlkriterien für die Maklerwahl,
tauschen jedoch die Plätze.
Den dritten Platz belegt sowohl
heute als auch in Zukunft die
branchenspezifische Expertise.
Daten-Qualität
auf höheres Niveau heben
Quantitative Risikoanalysen bewirken
zwangsläufig eine digitale
Arbeitsweise. Entsprechend
erwarten Unternehmen, dass
Versicherer und Makler im kommenden
Jahrzehnt zunehmend
technologiegestützt mit ihnen zusammenarbeiten
(von 30 auf 46
Prozent). Insbesondere wünschen
sie eine stärkere Nutzung digitaler
Lösungen für die Informationsund
Datensammlung sowie deren
Analyse. „Der Erfolg eines datengetriebenen
Risikomanagements
hängt von der Qualität der Daten
ab, aber auch von der Fähigkeit,
diese korrekt zu interpretieren“,
so Nazaruk. „Dabei stoßen viele
Unternehmen aufgrund eines
Mangels an Fachkräften oder Expertise
an ihre Grenzen. Es liegt
am Makler, diese Kompetenzlücke
zu schließen und dabei zu
helfen, die Erkenntnisse für eine
maßgeschneiderte Strategie zur
Risikoabsicherung zu nutzen.“
Autor: www.willistowerswatson.com
60 FinanzBusinessMagazin.de
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Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Bundesregierung:
Versicherungs- und Vermittlermarkt
gewährleistet Kundennutzen
A
Antwort der Bundesregierung auf
Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.
Der Bundesverband Deutscher
Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt
grundsätzlich die Wohlverhaltensaufsicht
der Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) bei kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukten
und das
damit verbundene Ziel, Kunden
einen Mehrwert zu geben. Eine
Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion
(BT-Drucksache 20/14411)
zur Thematik wurde nun von der
Bundesregierung beantwortet.
„Obwohl die BaFin 13 Lebensversicherer
in die Prüfung nahm, bei
der sie überhöhte Kosten vermutete,
halten wir das Ergebnis der behördlichen
Prüfung für erfreulich“,
kommentiert BVK-Präsident Michael
H. Heinz das Ergebnis. „Es zeigt
sich, dass das Konzept des Value
for Money im deutschen Versicherungsmarkt
funktioniert und kein
generelles Marktversagen vorliegt.
Zudem sind die Abschlusskosten
für Versicherungsprodukte nicht
unangemessen hoch. Das ist für
den Versicherungsvertrieb auf Provisionsbasis
eine gute Nachricht
zum Jahresanfang.“
Laut Antwort der Bundesregierung
bewegen sich insbesondere
die Kosten für Versicherungsvermittler
im Rahmen, um einen Kundennutzen
bei Versicherungsanlageprodukten
zu gewährleisten.
Im Fünfjahresvergleich sind die
Provisionen nicht überproportional
gestiegen, obwohl es in dem
betrachteten Zeitraum erhebliche
inflationäre Preisentwicklungen
bei den Prämien durch von der Corona-Pandemie
ausgelöste Lieferengpässe
und die Energiekrise
durch den russischen Angriffskrieg
auf die Ukraine gab.
Der BVK unterstützt auch die
Bundesregierung beim Abbau
von bürokratischen Vorgaben für
die Versicherungswirtschaft und
hält die dementsprechende Antwort
auf die Kleine Anfrage der
FDP für ermutigend. Hier zeigt
sich die Versicherungsaufsicht
aufgeschlossen und macht mit
dem Wegfall diverser Vorlagepflichten
konstruktive Vorschläge.
„Auch die Positionierung der Bundesregierung
gegen weitreichende
EU-Ermächtigungen im Kontext der
EU-Kleinanlegerstrategie (Level-2
Ermächtigungen bzw. Delegierte
Rechtsakte) halten wir für sachgerecht“,
so BVK-Präsident Heinz.
„Denn bei einem so weit in den nationalen
Markt eingreifenden Projekt
dürfen EU-Behörden ohne die
Beteiligung einer Bundesregierung
nicht Regelungen von nationaler
und den Vermittlermarkt tangierenden
Tragweite erlassen dürfen.“
Autor: www.bvk.de
Quelle: © Coffee Cafe Lover - AdobeStock.com
62 FinanzBusinessMagazin.de
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Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
So wollen Makler ihre Beratung
verbessern
V
Versicherungsmakler setzen sich
vor allem drei Ziele, um in Zukunft
ihre Beratung zu verbessern:
Als wichtigste Maßnahme
möchten sie mehr mit digitalen
Tools und Services arbeiten. Dies
gaben 49% der Teilnehmer einer
Makler-Umfrage des Fachmagazins
AssCompact im Auftrag des
Lebensversicherers Canada Life
an. Darauf folgt das Thema Weiterbildung:
45,2% der Befragten
wollen mehr Fortbildungen und
Schulungen besuchen. Auf Platz
drei steht für Makler die Kontaktpflege:
43,2% möchten den Kontakt
zu ihren Kunden intensivieren,
um den Absicherungsbedarf
besser zu erfassen und darauf
einzugehen. Bei der Frage waren
Mehrfachnennungen möglich.
Die Antworten variierten je nach
Altersklasse und Umsatzgruppe.
So haben sich Makler mit weniger
als 100.000 Euro Gesamtumsatz
pro Jahr noch höhere Ziele gesteckt:
Hier möchten 52% mehr
mit digitalen Tools und Services
arbeiten und 47,2% haben sich
mehr Kontaktpflege vorgenommen.
Zudem setzen sie stärker
auf das Thema Nachhaltigkeit:
20% wollen Kundinnen und Kunden
mit mehr nachhaltigen Angeboten
unterstützen – über alle
Altersklassen und Umsatzgruppen
hinweg haben sich dies nur
13,3% vorgenommen.
87% erwarten stärkeren Fokus
auf aktienorientierter
Altersvorsorge
In den nächsten fünf Jahren sehen
Makler bei der Altersvorsorge-Beratung
über alle Altersklassen und
Umsatzgruppen hinweg vor allem
ein Thema auf dem Vormarsch:
die Vorsorge mit aktienorientierten
Versicherungen, wie 87%
der Befragten angaben. 70,4%
setzen auf jüngere Kundengruppen.
Darauf folgt die Wiederanlage
von Geldern mit 65,2%.
Im Rahmen eines Zustimmungs-
Rankings konnten die Makler zu
mehreren möglichen Trends Prognosen
abgeben.
Quelle: © Gorodenkoff - AdobeStock.com
Jüngere Vermittler unter 45 Jahren
haben die Ausrichtung auf jüngere
Zielgruppen mit 81,3% stärker im
Visier als der Gesamtdurchschnitt.
Auch Makler, die einen Gesamtumsatz
von über 100.000 Euro
pro Jahr verzeichnen, wollen sich
in den kommenden 5 Jahren verstärkt
mit jüngeren Kunden beschäftigen:
Hier liegt der Anteil bei
74,1%.
Fachzeitschriften wichtigste
News-Quelle
Fachzeitschriften sind immer noch
die Informationsquelle Nummer
Eins für die große Mehrheit der
Makler. 85,5% der Umfrage-Teilnehmer
geben an, dass sie sich
in Online- und Printpublikationen
über neue Produkte, Unternehmensnews
und Services informieren.
Die Sozialen Medien folgen
erst mit sehr großem Abstand.
Der beliebteste Social-Media-
Kanal ist LinkedIn und erreicht
15,7%. Um die hier möglichen
Mehrfachnennungen bereinigt
geben insgesamt 32,2% an, mindestens
einen Social Media-Kanal
zu nutzen.
Bei den unter 45-Jährigen ist
der Anteil derjenigen, die soziale
Medien als Informationsquelle
nutzen, sichtbar höher als
in der Gesamtauswertung über
alle Altersgruppen hinweg. So nutzen
hier 21,9% LinkedIn als Informationsquelle,
18,8% YouTube
und 15,6% Facebook. Um die hier
möglichen Mehrfachnennungen
bereinigt geben insgesamt 42,2%
an, mindestens einen Social
Media-Kanal zu nutzen.
„Digitale Tools und Services anbieten,
fachlich up-to-date bleiben
und sich noch intensiver um
die Kunden bemühen – diese
Mischung zeigt, dass Makler den
Service-Gedanke ernst nehmen
und mit Leben füllen“, fasst Dr.
Igor Radović, Vorstandsmitglied
bei Canada Life, die Ergebnisse
zusammen. „Die Umfrage verdeutlicht
auch: Zukunftsfähige
Qualitäts-Beratung ist eine Aufgabe,
die neben dem Alltagsgeschäft
kontinuierliches Engagement
erfordert. Und mit den
Top-Themen aktienorientierte
Altersvorsorge, junge Kunden
und Wiederanlage zeigen Makler
wichtige Schwerpunkte auf, wie
man künftige Versorgungslücken
sinnvoll angehen kann. Mein Fazit:
Wenn es um Absicherung
geht, ist man bei einem Makler
gut aufgehoben. Lassen Sie sich
beraten!“
Autor: www.canadalife.de
64 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Nachhaltigkeit in Altersvorsorge-
Beratung klar gewünscht
V
Verbraucherinnen und Verbraucher
in Deutschland haben rund
um Nachhaltigkeit im Rahmen
der Beratung zu Altersvorsorge
eine klare Erwartung: 46 Prozent
der Deutschen ist bei dieser Beratung
die Berücksichtigung von
Nachhaltigkeitskriterien eher bis
sogar sehr wichtig. 36 Prozent
der Deutschen sind zudem bereit,
eine leicht bis deutlich geringere
Renditeerwartung für ihre
Sparbeiträge in Kauf zu nehmen,
wenn diese mit der Berücksichtigung
von ökologischen und sozialen
Nachhaltigkeitskriterien am
Kapitalmarkt angelegt werden.
Das hat eine Befragung von 2.037
Personen im Alter ab 18 Jahren
durch YouGov im Auftrag der
Stuttgarter Lebensversicherung
ergeben.
Quelle: © Jerrish - AdobeStock.com
Nachhaltigkeit gehört in jede
Altersvorsorge-Beratung
„Nachhaltigkeit sollte heute fester
Bestandteil jeder Beratung rund
um die Altersvorsorge sein. Ein
nicht geringer Teil der Zielgruppe
erwartet dies. Und ich bin
mir sicher, dass in dem anderen
Teil enormer Aufklärungsbedarf
besteht. Vor allem dazu, warum
die Investitionen unserer
Kundengelder der mit Abstand
größte Hebel für mehr Nachhaltigkeit
und den Erhalt einer lebenswerten
Welt sind. Beratung
Quelle: © pressmaster - AdobeStock.com
kann hier für Nachfrage sorgen“,
kommentiert Volker Bohn, Nachhaltigkeitsbeauftragter
und Organisationsdirektor
Key Accounts
bei der Stuttgarter.
Die Befragung zeigt zudem, dass
Verbraucherinnen und Verbraucher
im Rahmen der Beratung
auch darüber aufgeklärt werden
möchten, welchen Einfluss ihr Investment
auf die Transformation
der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit
hat. 50 Prozent der Befragten
bewerten dies für sich mit
eher bis sehr wichtig. 54 Prozent
der Deutschen wünschen sich sogar
während der Laufzeit eine regelmäßige
Rückmeldung hinsichtlich
des Beitrags ihres Geldes zur
Transformation.
Renditeverzicht für soziale und
ökologische Nachhaltigkeit
Wie bedeutend die Berücksichtigung
von sozialen und ökologischen
Nachhaltigkeitskriterien
bei der Altersvorsorge für die
Menschen ist, zeigt die Tatsache,
dass 36 Prozent der Deutschen
dafür sogar auf Rendite verzichten
würden. 20 Prozent würden
eine leicht geringere Renditeerwartung
von beispielsweise 4,5
statt 5 Prozent in Kauf nehmen.
Elf Prozent wären sogar mit 4
statt 5 Prozent und immerhin
fünf Prozent sogar mit 3,5 statt
5 Prozent Rendite einverstanden.
Nachhaltigkeitsbeauftragter Volker
Bohn: „Bis dato kennen wir
immer nur Daten zu einer erhöhten
Zahlungsbereitschaft rund
um nachhaltige Versicherungsprodukte.
Im Vorsorgebereich
werden die Produkte durch die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien
bei der Kapitalanlage
ja nicht automatisch teurer.
Sondern diese Berücksichtigung
kann Auswirkungen auf die Rendite
der Anlage haben. Spannend
zu sehen, dass nicht wenige Verbraucherinnen
und Verbraucher
hier zu Verzicht bereit wären.“
Nachhaltigkeitsberichterstattung
soll Produkte nicht verteuern
Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung
durch die Versicherer
haben die Menschen in
Deutschland auch eine klare Meinung.
So stimmen 75 Prozent der
Befragten der folgenden Aussage
eher bis voll und ganz zu: „Eine
gewisse Transparenz zur Nachhaltigkeit
der Versicherer ist wichtig,
sie darf uns Kunden aber nichts
kosten.“ 59 Prozent sagen sogar,
dass der Umfang der Berichterstattung
eher sinken sollte, als
dass die Kosten für die Produkte
zu sehr steigen.
Autor: www.stuttgarter.de
FinanzBusinessMagazin.de
65
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
BVK positioniert sich als erster
Vermittlerverband zum Einsatz von KI
und ruft zur Geschlossenheit auf
VVerband wirbt für breite Branchenunterstützung
seiner
Governance-Prinzipien. Der
Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute
(BVK) veröffentlicht
als führender Vermittlerverband
eine Stellungnahme
sowie ein Positionspapier zur Nutzung
Künstlicher Intelligenz (KI) in
der Vermittler- und Versicherungsbranche.
Darin erkennt der Verband
die transformative Kraft der
KI an, insbesondere im Hinblick
auf die Effizienzsteigerung bei
der Schadenregulierung, Kundenberatung
und Prämiengestaltung.
Das Positionspapier reflektiert die
Stellung des BVK als Berufs- und
Unternehmerverband, der die
rechtlichen, wirtschaftlichen und
sozialen Belange der Vermittler
beim Einsatz KI-gestützter Anwendungen
aktiv gestalten und
Unterstützung anbieten will.
Entsprechend dieser Prämisse
stellt der BVK in seinem KI-Positionspapier
Governance-Prinzipien
für einen vertrauensvollen KI-Einsatz
auf. Diese folgen den Prinzipien
der Verhältnismäßigkeit,
Fairness und Nichtdiskriminierung
sowie der Transparenz und Erklärbarkeit.
Der Verband fordert, dass
Grundsätze der menschlichen
Aufsicht über das maschinelle
Lernen von KI-Systemen, ihre Leistungsfähigkeit
sowie die Sicherheit
und Integrität der Datenverwaltung
erfüllt sein müssen.
„In unseren Positionen zur Nutzung
der KI formulieren wir
sieben Forderungen“, erklärt
BVK-Präsident Michael H. Heinz.
„Diese reichen von einem ethisch
geleiteten Umgang, regulatorischen
Rahmenbedingungen wie
dem AI-Act der Europäischen
Kommission, der Anerkennung
und Nutzung von Innovationspotenzialen,
bis zur Reflektion
der Risiken von KI-Systemen.
Wir bestehen auch darauf, dass
KI verantwortungsvoll und nach
Governance-Prinzipien eingesetzt
wird, ohne von ihrem zukunftsweisenden
Charakter abzusehen.
Um all dies zu erfüllen, befürwortet
der BVK einen breiten Dialog
unter allen Verantwortlichen, also
zwischen Versicherungsunternehmen,
Vermittlerbetrieben, Aufsichtsbehörden
und politischen
Entscheidungsträgern. Schließlich
sollte die letzte Entscheidung und
Verantwortung zur Nutzung von
KI immer Menschen obliegen.“
Das KI-Positionspapier des BVK
steht für das Engagement des
Verbandes, die Nutzung von KI in
der Versicherungsbranche zu optimieren,
dabei die gesellschaftlichen
Anforderungen zu erfüllen
und eine nachhaltige digitale
Transformation voranzutreiben.
Oberste Maxime ist, das vertrauensvolle
Verhältnis zu den Kunden
zu schützen, damit die sozialpolitische
Aufgabe der Vermittler
weiterhin erfüllt werden kann.
„Wir verstehen unser KI-Positionspapier
als eine Grundlage
und wünschen uns, dass unsere
Standpunkte und Forderungen
zur Nutzung von KI in der Versicherungsbranche
von möglichst
vielen Branchenangehörigen
anerkannt werden“, sagt BVK-
Präsident Heinz.
Autor: www.bvk.de
Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com
66 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Digitaler Versicherungsvertrieb
wächst deutlich
E
Eine Sonderabfrage des GDV hat
ergeben, dass der digitale Versicherungsvertrieb
im vergangenen
Jahr deutlich zugelegt hat. Gleichzeitig
bleibt die persönliche Beratung
und Unterstützung wichtig.
Der digitale Versicherungsvertrieb
hat im vergangenen Jahr deutlich
zugelegt. „2023 wurden 19,1
Prozent aller Versicherungen
digital abgeschlossen“, sagt Jörg
Asmussen, Hauptgeschäftsführer
des Gesamtverbandes der Deutschen
Versicherungswirtschaft
(GDV). Ein Jahr zuvor lag der Anteil
bei 16,7 Prozent, 2021 waren
es erst 15,3 Prozent. “Das ist eine
beachtliche Entwicklung, die dem
allgemeinen Trend der Digitalisierung
des Alltags- und Konsumverhaltens
folgt“, so Asmussen.
Die Ergebnisse stammen aus einer
Sonderabfrage des GDV unter
seinen Mitgliedsunternehmen,
die für etwa 80 Prozent der Beitragseinnahmen
stehen. Die
Zahlen beziehen sich auf das Privatkundengeschäft.
Als digitale
Abschlüsse gelten dabei solche,
die ohne menschliche Unterstützung
oder Beratung erfolgen
– also beispielsweise über eine
Webseite, ein Vergleichsportal
oder über eine App.
Persönliche Beratung
und Unterstützung bleiben
entscheidend
Umgekehrt heißt das aber auch,
dass persönliche Beratung mit
einem Anteil von rund 80 Prozent
an den Neuabschlüssen nach
wie vor einen hohen Stellenwert
hat. „Vermittler nutzen dabei
natürlich auch digitale Tools“, so
FinanzBusinessMagazin.de
Asmussen. Vor allem bei der Absicherung
existentieller Risiken
oder bei Vorsorge-Produkten,
wie zum Beispiel Lebensversicherungen
nehmen Verbraucher
gern Unterstützung und Beratung
in Anspruch. In diesem Segment
stagniert der Anteil digitaler Abschlüsse
seit Jahren bei knapp
drei Prozent.
Kfz-Versicherungen mit hohem
Digital-Anteil
Bei Kfz-Versicherungen ist der Anteil
digitaler Abschlüsse dagegen
regelmäßig hoch: Etwa ein Viertel
(24,4 Prozent) der Verträge werden
in diesem Segment bereits
über das Internet abgeschlossen.
Der Anteil ist schon seit Jahren
auf diesem Niveau, gegenüber
2022 (23,9 Prozent) ist er leicht
gestiegen.
Quelle: © K2Kstock - AdobeStock.com
In der Sach-/Unfall-Haftpflicht-
Versicherung lag der Neugeschäfts-Anteil
der digital abgeschlossenen
Verträge 2023 bei
15,5 Prozent – ein Plus von 2,5
Prozentpunkten gegenüber 2022.
Beispiele für Versicherungen aus
diesem Segment, die besonders
häufig digital abgeschlossen werden,
sind Geräteschutz-Versicherungen
oder Garantieverlängerungen.
„Solche Policen werden
beim Online-Kauf von teuren
Konsumgütern gern gleich mit
gekauft“, sagt Asmussen.
Geteiltes Bild
bei Krankenversicherungen
Eine private Krankenvollversicherung
wird – ähnlich wie die
Lebens- oder Rentenversicherung
– selten ohne persönliche
Beratung abgeschlossen. Eine
Ausnahme bilden die Krankenzusatz-
und Auslandskranken-
Versicherungen. Das sind eher
kleinvolumige Verträge. Viele Verbraucher
kaufen diese gern mit
wenigen Klicks selbst im Netz.
Deshalb beträgt der Anteil der
digital abgeschlossenen Verträge
in der gesamten Sparte Krankenversicherungen
inzwischen
29,4 Prozent – ein Zuwachs von
2,8 Prozentpunkten im Vergleich
zu 2022. Gemessen an dem Beitragsvolumen
beträgt der Anteil
der digitalen Abschlüsse aber nur
gut 10 % im Jahr 2023.
Autor: www.gdv.de
67
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Finanzplanung (IVFP) ist es jetzt
gelungen, diese gravierende Lücke
zu schließen und damit ein
ganz neues Kapitel im Bereich
des Ratings von Durchführungswegen
der betrieblichen Altersversorgung
(bAV) aufzuschlagen.
Eineinhalb Jahre intensiver Vorbereitung
waren dazu erforderlich.
Während dieser Phase wurde das
Projekt von eingeweihten sachkundigen
Außenstehenden als
„Meilenstein“ des Ratings bezeichnet,
auf den Arbeitgeber
(Trägerunternehmen) und die
NKompetenz bei den rückgedeckten
Unterstützungskassen – ein Rating des IVFP
Noch nie hat es ein Rating von Finanzwelt seit langem warten.
Unterstützungskassen gegeben „Denn gemäß Stand heute gibt es
– „zu vielschichtig, zu heterogen
und zu komplex“ waren die noch anderweitig eingerichtete
weder gesetzlich vorgeschriebene
Gründe, besonders aufgrund Institutionen, die Struktur, Leistungen,
Kosten und Vermögen von
steuerrechtlicher Vorschriften.
Unterstützungskassen miteinan-
Dem Institut für Vorsorge und
der vergleichen und auf steuerrechtliche
Risiken hin überprüfen“,
so Steuerberater Prof. Dr. Thomas
Dommermuth: „die BAFin ist bei
Unterstützungskassen nicht zuständig.
Darüber hinaus können
Unterstützungskassen, da sie in
Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit
stark eingeschränkt sind, auf ihre
jeweiligen Vorzüge und Wettbewerbsvorteile
nicht ungehindert
aufmerksam machen.“
Dieses zweiseitige Vakuum findet
nun durch das Rating des IVFP
für rückgedeckte Unterstützungskassen
sein Ende: Gut 40 tiefgehende
Fragen aus den Bereichen
• Größenordnung der Unterstützungskassen,
• Verwaltung, Kosten und Gestaltungsfreiheiten,
• rechtlicher Schutz der Versorgungsberechtigten
und Trägerunternehmen
sowie
• steuerrechtliche Kriterien
gehen zu jeweils 25 % in die Bewertung
ein und sind die Fundamente
eines präzisen Messinstrumentes,
an dem sich potenzielle
Trägerunternehmen, Versicherer
und Beraterinnen und Berater
künftig orientieren können.
Die Ergebnisse des Unterstützungskassen-Kompetenzratings
finden Sie hier:
https://ivfp.de/rating/ergebnisse/
ergebnisse-uk-kompetenzrating-2025/
Autor: www.ivfp.de
Versicherungsvermittlerinnen und
-vermittler keine Gewerbeversicherung.
Der AfW hat im Rahmen
eines umfassenden Stimmungs-
KAfW: Gewerbliche Versicherungsprodukte zu komplex
für die Beratung? Kooperationen sind im Kommen!
Kombipolicen, einfache Antragsstrecken
und Onlinevergleichspro-
Probleme bei der Beratung und
bildes der Branche eruiert, welche
gramme – inzwischen möchte Betreuung entstehen.
man meinen, dass die Versicherer
es möglichst leicht machen wollen,
das eigene Gewerbeprodukt makler ist sicherlich vielen ein
Der sogenannte Bauchladen-
an den Unternehmer oder die Begriff: egal ob private Altersvorsorge,
Hausrat oder Vermögens-
Unternehmerin zu bringen. Dennoch
vermitteln über 20% der
schaden-Haftpflicht – alles ist
möglich, in allem scheint er oder
sie fachlich top ausgebildet zu
sein. Dass dieses Bild in der Praxis
(glücklicherweise) nicht oder nicht
mehr alltäglich zu sein scheint,
zeigt das aktuelle Vermittlerbarometer
des AfW. Dabei haben
mehr als ein Fünftel der befragten
Vermittlerinnen und Vermittler
angegeben, keine Gewerbeversicherungen
zu vermitteln.
Komplexität der Produkte scheint
zunehmend abzuschrecken
Schaut man sich die Gründe an,
die durch die Befragten angege-
68 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
ben werden, steht insbesondere
die Komplexität der Produkte im
Vordergrund. Sei es der Aufwand
in der Beratung, im Schadenfall
oder die Haftung im Beratungsprozess
– in nahezu allen Punkten
stiegen die Anzahl der Angaben
bei der Frage nach besonderen
Herausforderungen in diesem
Bereich. Auffällig ist auch, dass
weniger Teilnehmende angeben,
keine besonderen Herausforderungen
im Vertrieb von gewerblichen
Versicherungen zu sehen.
„Wir sehen hier die Folge einer
immer stärker reduzierten Zahl
direkter Ansprechpartner, wie Underwriter,
für Vermittlerinnen und
Vermittler“, kommentiert Franziska
Geusen, Vorständin im AfW und
selbst Versicherungsmaklerin für
Gewerbeversicherung die Zahlen.
„Was früher noch Nasengeschäft
war, bei dem man gemeinsam
unkompliziert gute Lösungen für
die Unternehmen kreierte, wird
heute zunehmend auf Produkte
von der Stange und Hotlines gesetzt
– auch im Gewerbebereich.“
Quelle: © Viktor - AdobeStock.com
Spezialisierung als Schlüssel
zum Erfolg?
Neben den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten
gibt der AfW
auch immer Raum für individuelle
Kommentare. Auffallen häufig
wird hier auf Kooperationen mit
Kolleginnen und Kollegen verwiesen:
Quelle: © NDABCREATIVITY - AdobeStock.com
• „Hier ist Spezialisierung unabdingbar,
wenn man nicht
auf die Nase fallen will.“
• „Ich kooperiere mit Fachmaklern
für gewerbliche Versicherungen.“
• „Das überlasse ich lieber den
Profis.“
• „Die Versicherungen werden
bei mir über einen Partner
abgewickelt.“
Dies sind nur einige der vielen Hinweise
darauf, dass Versicherungsvermittlerinnen
und -vermittler
sich stärker fokussieren und nicht
nur einzelne Gewerbebereiche,
sondern das komplette Geschäft
an Kooperationspartner abgeben.
Aus Haftungsgesichtspunkten ist
dies sicherlich eine sehr gute Entwicklung
und erhöht die Qualität
der Beratung, nicht nur von Unternehmen.
Jüngere Vermittlerschaft
verstärkt im Gewerbegeschäft
unterwegs
Der Umsatzanteil aus der Vermittlung
von Gewerbeversicherungen
war in den vergangenen
Jahren schwankend. Im letzten
Jahr gaben die Befragten an, ca.
21 % Ihrer Einnahmen aus dem
Geschäft mit Gewerbekunden zu
generieren. Besonders interessant
ist hier jedoch ein Blick auf
die Altersstrukturen der Versicherungsmaklerinnen
und -makler.
Betrachtet man nun die Gruppe
der bis 40-jährigen steigt der Umsatzanteil
auf immerhin 24%.
„Eine gute Nachricht für die
Branche: Auch die Unternehmen
scheinen im Blickfeld der jungen
Generation von Versicherungsmaklerinnen
und -maklern zu stehen.
Wenn wir gemeinsam mehr
junge Menschen auch in den spezielleren
Bereichen der Versicherungsbranche
ausbilden, sollten
auch diese beratungsintensiveren
Produkte risikoadäquat vermittelt
werden können.“ kommentiert
Franziska Geusen die Zahlen.
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
FinanzBusinessMagazin.de
69
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Kunde des Versicherungsmaklers:
Junge Maklerkunden erwarten Online-Terminvergabe
und positive Online-Kundenbewertungen
MMaklerkunden sind der Digitalisierung
gegenüber positiv eingestellt.
80 Prozent sehen darin Vorteile
für den Kunden und erwarten
dadurch Zeit zu sparen und mehr
Flexibilität bei der Bearbeitung von
Versicherungsangelegenheiten zu
haben. Dementsprechend hoch
sind aber auch die Erwartungen
an Versicherungsgesellschaften
und Agenturen bezüglich digitaler
Services.
Besonders für junge Maklerkunden
spielen die Online-Präsenz und die
digitalen Angebote einer Versicherung
oder Agentur eine enorm
wichtige Rolle. Für 58 Prozent der
jungen Maklerkunden ist eine Online-Terminvergabe
eines der wichtigsten
digitalen Angebote. 65 Prozent
ist es wichtig, dass ihre Agentur
gute Online-Kundenbewertungen
hat. Auch bei der Auswahl von
Versicherern und Produkten achten
junge Maklerkunden vermehrt auf
Online-Bewertungen, da sie sich
viel im Internet dazu informieren.
Dies sind Ergebnisse der Zielgruppenanalyse
„Der Kunde des Versicherungsmaklers“,
auf Basis des
Kundenmonitor Assekuranz der
Jahre 2021 bis 2023, in der die
Einstellungen, Präferenzen und
Anforderungen von Maklerkunden
zu verschiedenen Themenblöcken
analysiert werden. Insgesamt
umfasst die Untersuchung Daten
aus mehr als 30.000 Interviews,
davon rund 7.700 Maklerkunden,
1.470 mit Neuabschluss über den
Makler, 827 junge Maklerkunden
bis 30 Jahre sowie 3.100 Kunden,
die vorwiegend durch einen Makler
betreut werden.
Hohe Vorsorgebereitschaft,
vor allem mit ETFs, Aktienfonds
und fondsgebundenen
Lebensversicherungen
Maklerkunden sind deutlich überdurchschnittlich
aktiv im Bereich
Altersvorsorge: Rund die Hälfte
(46%) gibt an, in den nächsten 12
Monaten etwas für ihre Altersvorsorge
tun zu wollen – das sind 10
Prozentpunkte mehr als bei Nicht-
Maklerkunden. Aktiengebundene
Anlageformen wie beispielsweise
fondsgebundene Lebensversicherungen
sind für Maklerkunden
wesentlich interessanter als für
Nicht-Maklerkunden. Auch ETFs
stehen hoch im Kurs – für jeden
dritten Maklerkunden sind sie
eine geeignete Anlage für die
Altersvorsorge. Unter den jungen
Maklerkunden hat bereits etwas
mehr als ein Viertel (28%) in den
letzten 24 Monaten in ETFs investiert,
weitere 55
Prozent interessieren sich generell
für den Erwerb von ETFs und
fast die Hälfte der jungen Maklerkunden
interessiert sich für den
Erwerb von fondsgebunden
Lebens- und privaten Rentenversicherungen
auf Basis von ETFs.
E-Mail-Kontakt präferiert – Duzen
und Gendern (noch) eher verpönt
Bei der Ansprache und Kommunikation
wünschen sich Maklerkunden
die Initiative des Vermittlers
oder der Gesellschaft. Der bevorzugte
Kanal ist per E-Mail – nur
11 Prozent wollen Dokumente
und Unterlagen lieber per Post
bekommen. Geschlechtergerechte
Sprache (gendern) sowie
Duzen in der Werbung oder in
sozialen Medien kommt bei Maklerkunden
eher nicht so gut an.
Jeden Vierten stört das Duzen explizit
und beim Gendern ist es fast
die Hälfte der Maklerkunden, die
sich dadurch gestört fühlen. Aber
auch hier bestehen deutliche
Altersunterschiede: Während sich
ältere Maklerkunden durch Duzen
oder Gendern eher gestört fühlen,
zeigen sich Jüngere deutlich
weniger verärgert – den meisten
ist es eher egal.
Attraktive Maklerkunden –
Maklermarkt wächst
Maklerkunden sind eine besonders
attraktive Zielgruppe, die
für Versicherer enormes Potenzial
bietet. Obwohl der Online-Vertrieb
stetig wächst und der personengebundene
Vertrieb tendenziell
eher zurückgeht, steigt der
Anteil der Neuabschlüsse über
Makler kontinuierlich an. Aufgrund
ihrer größeren Finanzkraft
und ihrer höheren Absicherungswünsche
sind Maklerkunden zudem
besonders attraktiv. In Summe
besitzt ein Maklerkunde eine
Versicherung mehr als ein Nicht-
Maklerkunde – vor allem bei Unfall-
oder Berufsunfähigkeitsversicherungen
ist der Unterschied
groß (beide +9 Prozentpunkte).
Auch tätigen Maklerkunden aktuell
mehr Neuabschlüsse als Nicht-
Maklerkunden, insbesondere
im Bereich Sachversicherungen.
„Aufgrund ihrer hohen Attraktivität
verbunden mit hohen Ansprüchen
ist es für Versicherer besonders
wichtig, die Anforderungen
70 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
von Maklerkunden zu kennen
und im Auge zu behalten“, betont
Christoph Müller, Geschäftsführer
und Gründer der Sirius
Campus GmbH. „Unsere Untersuchung
liefert dazu reichlich Anhaltspunkte
und Stellschrauben
und ist somit ein Leitfaden zum
erfolgreichen Umgang mit Maklerkunden.“
Neben den genannten Themen
umfasst die Untersuchung noch
viele weitere Themenblöcke zu
Präferenzen bei Beratung und
Vertrieb, Service-Erwartungen
am Telefon, Nutzung von Gütesiegeln
und Online-Kundenbewertungen
sowie Anforderungen
an Nachhaltigkeit. Dabei werden
die Einstellungen, Präferenzen
und Anforderungen in den jeweiligen
Themenblöcken untersucht
und Vergleiche zu Kunden
anderer Vertriebskanäle gezogen.
Zusätzlich wird in jedem Kapitel
dargestellt, welche Faktoren es
zu beachten gilt, um mehr Neuabschlüssen
über den Makler generieren
zu können.
Autor: www.siriuscampus.de
Quelle: © Media Srock - AdobeStock.com
IHohe Wertschätzung für
Versicherungsvermittler
Internetvertrieb steigt nur leicht.
Trotz eines Trends zum digitalen Krankenversicherungen
Versicherungsabschluss bleibt der
Vertriebsweg über Versicherungsvermittler
dominant. Denn rund
80 Prozent aller Versicherungen
werden durch die qualifizierte
Beratung und Vermittlung von
Versicherungskaufleuten abgeschlossen.
„Hier erfüllen wir einen wichtigen
sozialpolitischen Auftrag der
Absicherung unserer Kunden“,
konstatiert Michael H. Heinz,
Präsident des Bundesverbandes
Deutscher Versicherungskaufleute
(BVK). „Besonders bei so
beratungsintensiven wie komplexen
Verträgen zu biometrischen
Risiken wie Lebens-, Berufs- und
vertrauen
die Kunden auf unsere
Kompetenz und Wissen und
schätzen das persönliche Beratungsgespräch.
Dass dabei auch
Versicherungskaufleute digitale
Kalkulations- und Vertragstools
nutzen, um ihren Kunden den
Vertragsverlauf aufzuzeigen,
versteht sich von selbst. Schließlich
ist unser Berufsstand aufgeschlossen
und geht mit der Zeit.“
Auch bei den Sach-/Unfall-Haftpflicht-Versicherungen
präferieren
die Kunden die persönliche
und dialogische Beratung der
Versicherungsvermittler. Hier liegt
der Anteil von Neuabschlüssen laut
Angaben des Gesamtverbandes
der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) sogar bei rund
85 Prozent. Nur in der Kfz-Sparte
mit ihrer jährlichen Kündigungsoption
sowie bei kleinvolumigen
Verträgen wie Auslandskranken-
und Krankenzusatzversicherungen
sind die Anteile digital
abgeschlossener Verträge mit
rund 25 bzw. 30 Prozent etwas
höher.
„Diese Wertschätzung, die uns
Kunden tagtäglich entgegenbringen,
erfüllt uns mit Stolz“,
sagt BVK-Präsident Heinz, „und
ist uns zugleich Verpflichtung
und Auftrag für die Zukunft.“
Autor: www.bvk.de
Quelle: © Pete - AdobeStock.com
FinanzBusinessMagazin.de
71
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
IJunge Makler definieren das Image
der Branche neu
Image ist nichts – und doch irgendwie
alles. Vertrauen spielt gerade der Maklertätigkeit bedeutet. Der
die Frage, was dies für die Zukunft
bei solchen Themen wie Sicherheit
und Schutz eine tragende dabei auch die eigene Position in-
Hamburger Maklerpool reflektiert
Rolle, weshalb Versicherungsmakler
ihrer Außenwirkung schon triebsvorstand Kevin Jürgens in
nerhalb der Branche, die für Ver-
immer bewusst waren. Für junge der Mitte zwischen alten Tugenden
Makler bedeutet dies allerdings
etwas ganz anderes als für langjährige
Branchenprofis, die traditionell
ganz selbstverständlich auf
maximale Seriosität setzten. Deshalb
bricht der Nachwuchs immer
häufiger mit liebgewonnenen Gewohnheiten
– sei es beim Außenauftritt,
der Kundengewinnung
oder der zunehmenden Vernetzung
mit anderen Branchen. In
der Titelstory der aktuellen Ausgabe
der POOLWORLD geht
MAXPOOL dieser Entwicklung
auf den Grund und stellt zugleich
und neuen Technologien liegt:
„Wer digitale Unterstützung mit
persönlichem Service in Einklang
bringen kann, wird für Versicherungsmakler
auch künftig ein gefragter
Partner bleiben. Diesen
Schritt sind wir bereits gegangen,
weshalb die Zukunft kommen
kann.“
Ein echtes Zukunftsthema ist auch
die ESG-Beratungspflicht, die vor
knapp zwei Jahren eingeführt
wurde. Nachhaltigkeitsbeauftragte
Stephanie Kühn wirft in der
Quelle: © Inlovehem - AdobeStock.com
neuen Ausgabe einen kritischen
Blick auf die Umsetzung in der
Praxis und zeigt auf, mit welchen
Herausforderungen die Einhaltung
der Kriterien für Makler nach
wie vor verbunden ist. Nicht minder
aktuell ist das Thema betriebliche
Altersvorsorge, da hier derzeit
viele Verträge in die Auszahlung
kommen. Was dabei zu beachten
ist, erklärt den Lesern Claudia
Tüscher, Expertin für betriebliches
Vorsorge-Management.
Autor: www.maxpool.de
IVFP befragt Vermittler:innen zu den
Produkttrends 2025
in der Lebensversicherung
D
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung
(IVFP) hat knapp
90 Vermittler:innen zum Thema
Trends in der Lebensversicherung
befragt. Auf welche Kriterien achten
Vermittler:innen besonders,
wenn sie ihren Kund:innen eine
Fondspolice nahelegen? Welche
Auswirkungen wird die erstmalige
Erhöhung des Höchstrechnungszinses
nach langer Zeit auf
den Altersvorsorgemarkt haben?
Und wie bewerten Makler:innen
die Situation nach dem Aus der
Ampel und unmittelbar vor der
anstehenden Bundestagswahl?
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung
wollte all dies und
mehr durch seine jährlich bei unabhängigen
Vermittler:innen von
Versicherungsprodukten durchgeführte
Umfrage herausfinden.
Bei der Auswahl einer Fondspolice
stellten sich für die Befragten
fünf Eigenschaften als besonders
einflussreich heraus: Die Flexibilität
während der Aufschubzeit
kann dabei als „höchstes Gut“
hervorgehoben werden: rund 80
% hoben diesen Aspekt als eines
der wichtigsten Auswahlkriterien
hervor. Mit jeweils über 60 %
folgten die Kosten, die Auswahl
an ETFs, die Finanzstärke des Unternehmens
und die Flexibilität in
der Auszahlungsphase. Am anderen
Ende der Rangfolge zeigt
sich, dass die Teilnehmer:innen
72 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
der Umfrage der Nachhaltigkeitsstrategie
des Unternehmens, der
Höhe der Provision und Zusatzleistungen
eine eher geringere Bedeutung
beimessen.
Die zum 01.01.2025 erfolgte Erhöhung
des Höchstrechnungszinses
in der Lebensversicherung
von 0,25 % auf 1,00 % wird den
Angaben der Vermittler:innen
zufolge keinen großen Effekt
auf den Altersvorsorgemarkt in
Deutschland haben. Nur rund
19 % der Befragten sind der Einschätzung,
dass klassische Rentenversicherungen
in Zukunft
wieder vermehrt nachgefragt
werden. Darüber hinaus würden
sogar nur 8 % ihrer Kundschaft
nahelegen, künftig wieder auf
Produkte mit einer hohen Garantiekomponente
zu setzen. 43 %
der Teilnehmer:innen sind der
Meinung, der in den vergangenen
Jahren zu beobachtende Trend
hin zu Produkten ohne Garantie
würde sich trotz der Rechnungszinserhöhung
weiter fortsetzen.
Der Riester-Rente trauen künftig
immerhin 27 % der Befragten
eine größere Rolle in der privaten
Altersvorsorge zu. Diese nimmt
Quelle: © JAKE STUDIO - AdobeStock.com
derzeit den Umfrageergebnissen
zufolge nur wenig Raum in der
Beratung ein: nur 28 % gaben an,
mindestens einmal pro Monat zu
diesem Produkt zu beraten.
Die Vermittler:innen wurden außerdem
dazu befragt, wie sich
ihrer Einschätzung nach das Aus
der Ampel-Koalition und das damit
verbundene Scheitern der
ursprünglich geplanten Rentenreform
auf die Nachfrage nach
Altersvorsorge auswirken wird.
Der Großteil der Befragten (80 %)
ist dabei der Meinung, dass dies
keinen großen Einfluss haben
wird und die Nachfrage weiter
auf dem bisherigen Level bleiben
wird. 8 % gehen von einer Erhöhung
der Nachfrage aus, 7 % hingegen
von einer Verminderung.
Die Umfrage zeigt aber auch,
dass mit 61 % die Mehrheit der
Teilnehmer:innen die zunächst
geplante Einführung eines Altersvorsorgedepots
(Rentenpaket IV)
begrüßt hätte. Mit Blick auf die
anstehenden Wahlen bescheinigen
die Makler:innen der Union
und der FDP gleichermaßen die
höchste Kompetenz auf dem Gebiet
der Altersvorsorge. Über 80 %
gaben an, einer von den beiden
Parteien diesbezüglich am meisten
zuzutrauen.
Mehr Details der Umfrage und
ein Auszug können hier eingesehen
werden. https://ivfp.de/
wp-content/uploads/2025/01/
IVFP-Maklerumfrage-Trends-inder-Lebensversicherung2025.pdf
Autor: www.ivfp.de
ZBeschwerden über Vermittler
verharren auf niedrigem Niveau
Zum wiederholten Mal waren kommentiert der Präsident des
die zulässigen Beschwerden über Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute
(BVK) die
Vermittler beim Versicherungsombudsmann
im letzten Jahr Beschwerdezahl. „Diese Promillequote
zeigt, dass unser Berufs-
gering. Nur 153 Eingänge (2023:
138) weist der am 21.1.2024 stand mit seinen Kunden fair,
vorgelegte Tätigkeitsbericht für transparent und verbraucherorientiert
umgeht. Sie bestätigt uns
2024 aus. „Wenn man bedenkt,
dass Versicherungsvermittler jedes
Jahr Millionen von Verträgen
vermitteln und dazu beraten, sind
153 Beschwerden ein Klacks“,
auch in unserem Bemühen das
Image der Versicherungsvermittler
zu verbessern und demonstriert
unsere Ehrbarkeit.“
Besonders im Hinblick auf die
um rund 20 Prozent gestiegenen
Beschwerden auf 21.548 (2024:
18.037) zeigen die Beanstandungen
gegenüber Versicherungsvermittlern
ebenfalls ein
sehr gutes Bild des Berufsstands.
Nicht zuletzt macht die geringe
Beschwerdezahl deutlich, dass
alle Pläne Provisionsverbote oder
-deckeln einzuführen völlig absurd
sind. Autor: www.bvk.de
FinanzBusinessMagazin.de
73
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
BVersicherungsfreier bAV-
Durchführungsweg wächst weiter stark
Bessere Finanzausstattung für Unternehmen
und höhere Arbeitgeberattraktivität
als Antreiber. Die
konstant hohe Nachfrage nach
Konzepten im versicherungsfreien
Durchführungsweg der betrieblichen
Altersvorsorge (bAV)
verstetigt sich. Wie der Bundesverband
pauschaldotierte Unterstützungskasse
mitteilt, verzeichneten
die Anbieter und
Konzeptionäre der Branche auch
im Jahr 2024 wieder ein durchschnittliches
Umsatzwachstum
von knapp 20 Prozent gegenüber
dem Vorjahr.
Der Verband schätzt die Zahl
derjenigen Unternehmen, die in
Deutschland, in den vergangenen
zehn Jahren ein firmeneigenes
Versorgungswerk eingerichtet
haben, auf rund 10.000. Einige
hundert U-Kassen befinden sich
aktuell in der Umsetzung. Das gesamte
Versorgungsvolumen liegt
Hochrechnungen des Verbandes
zufolge im mittleren zweistelligen
Milliardenbereich. In Deutschland
sind rund 200 Beratungsunternehmen
mit etwa 1.000 angebundenen
Beratern auf die Einrichtung
von pauschaldotierten
U-Kassen (pdUK) spezialisiert.
Wesentliches Merkmal der pdUK
ist, dass die bAV-Beiträge in erster
Linie im Unternehmen investiert
oder zur zwischenzeitlichen
Vorhaltung von Liquidität kostengünstig
am Kapitalmarkt geparkt
werden, meist in Exchange Traded
Funds (ETFs).
Mehr Unabhängigkeit
von Bankfinanzierungen
Für die anhaltend hohe Resonanz
auf Angebote zum Aufbau eigener,
versicherungsunabhängiger
Versorgungswerke nennt der
Verbandsvorsitzende Manfred
Baier zwei wesentliche Gründe:
Zum einen rüsten sich die Firmen
durch die Innenfinanzierungseffekte
der U-Kassen angesichts
der allgemein trüben Wirtschaftslage
für Krisensituationen. Baier:
„Die pauschaldotierte U-Kasse
ist ein attraktiver Weg zu mehr
Unabhängigkeit von Banken mit
zahlreichen positiven Begleiteffekten“.
Zum anderen suchen die
Unternehmen immer nach neuen
Möglichkeiten, um sich an regionalen
und umkämpften Arbeitsmärkten
als lukrativer Arbeitgeber
zu positionieren.
Viele Vorteile
auch für Arbeitnehmer
Die bAV-Durchdringung in den
Belegschaften läge bei den Versorgungswerken
im U-Kassenformat
seit Jahren durchschnittlich
bei über 80 Prozent. Alle Ansprüche
aus U-Kassen sind durch
den Pensionssicherungsverein
gesetzlich abgesichert. Zudem
erkennt der Gesetzgeber die pauschaldotierten
Unterstützungskassen
als soziale Einrichtungen
Quelle: © Dina - AdobeStock.com
an, mit entsprechenden steuerlichen
Vergünstigungen. Da die
Einrichtungs- und Verwaltungskosten
der pdUK im Vergleich
zu versicherungsförmigen bAV-
Durchführungswegen niedrig
ausfallen, voll steuerabzugsfähig
sind und sich die Beiträge für die
Belegschaft vom ersten Euro an
verzinsen, ist sie auch für Betriebe
im Niedriglohnsektor geeignet.
Daneben lassen sich auch in diesem
bAV-Durchführungsweg alle
Kombinationsmöglichkeiten mit
Elementen der Nettolohnoptimierung
umsetzen.
Rein arbeitgeberfinanzierte
bAV-Modelle auf dem Vormarsch
Aufgrund der erheblichen betriebswirtschaftlichen
und steuerlichen
Vorteile gingen immer
mehr Unternehmen dazu über,
rein arbeitgeberfinanzierte Versorgungseinrichtungen
zu implementieren,
so Baier. Im Durchschnitt
würden die Unternehmen
rund 60 Prozent als Arbeitgeberzulage
leisten.
Dem neuen Jahr 2024 sieht Baier
verhalten optimistisch entgegen.
Die allgemeine Wirtschaftslage
74 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
drückt zwar auf die Stimmung in
den vielfach exportgetriebenen
Unternehmen hierzulande. Aber
umso stärker würden die Unternehmen
auch die Dringlichkeit von
Instrumenten wie die pauschaldotierte
U-Kasse zur Krisenbewältigung
und Stabilisierung ihres wirtschaftlichen
Erfolgs erkennen.
Über den Bundesverband
pauschaldotierte
Unterstützungskassen e.V.
Der 2005 gegründete Bundesverband
pauschaldotierte Unterstützungskassen
mit Sitz in
Nürnberg ist Interessenvertreter
und Dienstleister für seine Mitglieder
nach außen und innen.
Dazu zählen im Sinne des Netzwerkens
Kontaktanbahnungen
und Kontaktpflege zwischen den
verschiedenen Parteien, die Vermittlung
von Informationen und
die Durchführung von Veranstaltungen.
Der Verein verfolgt
ausschließlich und unmittelbar
gemeinnützige und keine eigenwirtschaftlichen
Zwecke und ist
für alle Unterstützungskassen-
Konzeptionäre offen.
Pauschaldotierte Unterstützungskassen
dienen seit rund 150 Jahren
als Instrument der betrieblichen
Altersvorsorge (bAV). Ihr Wesen ist
die Anlage der Altersvorsorgebeträge
vornehmlich im Unternehmen
des Arbeitgebers. Die pauschaldotierten
U-Kassen genießen
weitreichende steuerliche und
wirtschaftliche Vorteile und die
Zusagen sind durch den Pensionssicherungsverein
PSV abgesichert.
Vorstandsvorsitzender des Vereins
ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
Manfred Baier.
Autor: www.bv-pduk.de
Florian Brokamp
gründet Zusammenschluss für Versicherungsmakler,
-vertriebe und – verbünde sowie Assekuradeure mit
Fokus auf Privatkunden- und Kleingewerbetreibende
Knapp 6 Monaten nach seinem
operativen Ausstieg bei Thinksurance
hat Brokamp im Dezember
2024 eine neue Unternehmensgruppe
gegründet. Die Ascendia
Gruppe soll die führende, unabhängige
Gruppe für Versicherungsmakler,
-vertriebe und -verbünde
im Privatkunden- und
Kleingewerbesegment in Deutschland
werden. Dabei sollen die be-
Ksten, langfristig orientierten Unternehmen
zusammengebracht
und gemeinsam weiterentwickelt
werden. Der partnerschaftliche
Umgang und die gegenseitige unternehmerische
Unterstützung im
Verbund spielen dabei eine wichtige
Rolle.
„Die Vorteile sich einer Unternehmensgruppe
anzuschließen und
seine Ressourcen zu bündeln ist
nicht neu, der klare Fokus auf das
sehr standardisierbare Geschäft
im Privatkunden und Kleingewerbesegment
in dieser Größenordnung
allerdings schon!“, sagt
Brokamp. Die Strategie der Ascendia
Gruppe besteht darin die regionale
Präsenz der Makler vor Ort zu
stärken, damit diese ihre Kunden
weiterhin persönlich und so gut
wie möglich betreuen können.
Dafür sollen zentrale Services angeboten
werden, die den Fokus
auf die Kundenberatung und den
Vertrieb ermöglichen sowie die
Beratungsqualität nochmal erhöhen.
Die Identität der Makler soll
bestmöglich beibehalten werden.
Brokamp wird sich als Gruppen-
CEO vor allem um die strategische
Ausrichtung und die weitere
Gewinnung von Gruppenmitgliedern
kümmern. Mit seiner
Erfahrung bei den Themen
Digitalisierung von Prozessen und
dem unternehmerischen Aufbau
von Wachstumsstrukturen, sieht
er sich als ergänzender Sparringspartner
für die Unternehmer in
der Gruppe.
„Die wenigsten Vertriebler, die ich
kenne, verbringen gerne Zeit mit
administrativen Tätigkeiten. Das
wollen wir ihnen abnehmen!“,
sagt Brokamp dazu. Gleichzeitig
sollen sich die Makler gerne auch
mit anderen Maklern vor Ort zusammenschließen.
Hierzu sollen
Ressourcen und Know-how zur
Verfügung gestellt werden. Damit
werdenauch die Standorte in der
Fläche und die persönliche Kundenversorgung
gesichert.
Durch den Zusammenschluss mit
den anderen Gruppenunternehmen
ergeben sich erhebliche Vorteile
für die Kunden, da diese von
plattformübergreifenden Investitionen
sowie von Spezialisierungen
der jeweiligen Gruppenunternehmen
profitieren. Ein zentrales
Element ist der holistische Blick
FinanzBusinessMagazin.de
75
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
auf den Kunden und diegemeinsamen
Investitionen in innovative
und digitale Prozesse. Hierdurch
entstehen erhebliche Vorteile, indem
die Effektivität der Makler erhöht
wird sowie die Möglichkeit,
die Kundenzufriedenheit und
-bindung weiter zusteigern.
„Viele erfolgreiche Makler und
Unternehmer mit Fokus auf Privatkunden
führen Gespräche mit
Konsolidierern, aber fühlen sich
nicht komplett verstanden. Es
geht oft nur darum, wie schnell
man seinen Gewerbebestand
ausbauen kann oder ob man die
Privatkundenreste der großen Gewerbe-
und Industriekundenmakler
bedienen kann. Das ist nicht
die Wertschätzung, die diese unternehmerische
Leistung verdient
hat und hilft auch dem Endkunden
nicht. Das möchten wir ändern
und gezielt in unsere Stärken
im Privatkunden- und Kleingewerbesegment
investieren.“
Die Ascendia Gruppe verbindet
die Vorteile in einem Gruppenverbund
zu agieren mit der unternehmerischen
Freiheit, die nur ein
Unternehmer selbst versteht.
Kapitalgeber für dieses ambitionierte
Vorhaben ist der in der
Branche bestens bekannte Investor
Hg aus München. Mit ihren
Investments in GGW, FondsFinanz
und auch Howden hat Hg viel Erfahrung
in der deutschen/ europäischen
Versicherungsbranche
vorzuweisen. Nun investiert Hg
mit Ascendia in eine weitere Plattform
und sucht den Weg in das
Privatkundensegment. „Hg Capital
war mein absoluter Wunschpartner
für den Aufbau der Gruppe.
Die handelnden Personen haben
sich in den letzten Jahren bereits
einen hervorragenden Ruf als verbindliche,
nachhaltig handelnde
und inhaltlich versierte Investoren
erarbeitet.“
Autor: www.ascendia-gruppe.de
Metzler Ratings:
Die Favoriten der Ratingagenturen –
das Meta-Rating der Privaten Krankenversicherer 2024
E
Erstmals hat Metzler Ratings
2024 neben dem bereits etablierten
Meta-Rating für deutsche
Lebensversicherer auch ein
„Rating der Ratings“ für Private
Krankenversicherer durchgeführt.
Basis der Untersuchung waren öffentlich
verfügbare Ratings zu 25
Privaten Krankenversicherern aus
den drei Bereichen Finanzstärke,
Produktqualität sowie Service &
Fairness. Diese wurden zu einem
Gesamtrating verdichtet. Insgesamt
schnitt die Allianz in diesem
Meta-Rating mit einer Gesamtnote
von 1,44 als einziger Anbieter mit
„Sehr Gut“ ab.
Den zweiten Platz errang die Inter
mit der Gesamtnote 1,68 vor der
Signal Iduna (1,78). Dabei schaffte
es die Allianz als einziger Anbieter
mehrfach in die Top Drei. Bei
Finanzstärke und Produktqualität
kam sie jeweils auf den zweiten
Platz. Bei Service & Fairness errang
sie punktgleich mit fünf anderen
Anbietern sogar Platz 1.
Die Barmenia schnitt hingegen
bei der Produktqualität am besten
ab und die Inter ließ bei der
Finanzstärke alle anderen Versicherer
hinter sich.
„Man muss das Rad ja nicht immer
wieder neu erfinden“, sagt
Dr. Marco Metzler, Gründer und
Chef von Metzler Ratings. „Nachdem
wir die Idee zu unserem
Meta-Rating hatten, testeten wir
das bei Ratings von deutschen
Versicherern völlig neue Konzept
im vergangenen Jahr zuerst bei
Lebensversicherern. Nun haben
wir die Idee auf Private Krankenversicherer
übertragen“, fährt
Metzler fort. „Und sie funktioniert
auch hier.“
Dabei hat Metzler durchaus Vorbilder
am Finanzmarkt: Bloomberg,
eine auf Nachrichten aus
der Finanzwelt spezialisierte
Agentur, veröffentlicht sogenannte
Konsensschätzungen
76 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
dazu, wie sich die Geschäfte und
letztlich die Aktienkurse großer
börsennotierter Unternehmen in
den kommenden Monaten entwickeln
werden. In diese Schätzungen
fließen die Prognosen all
der Finanzanalysten ein, die das
betreffende Unternehmen für
renommierte Investmentbanken
beobachten. In eine Konsensschätzung
fließen daher oft Dutzende
von Einzelprognosen ein.
So werden extreme Einschätzungen
einzelner Analysten „geglättet“.
Dieses Prinzip hat Metzler Ratings
mit dem Meta-Rating nun auch
auf Krankenversicherer übertragen.
Das Ziel der aktuellen Untersuchung:
Herauszufinden, welche
Kranken-Versicherer bei renommierten
Ratingagenturen am besten
abschneiden. Aber ist das
nun bloß eine nette Fingerübung
für Versicherungs-Analysten oder
ist das auch für normale Kunden
wichtig? „Wir finden, unser Meta-
Rating ist besonders für private
Versicherungsnehmer wichtig
und erspart ihnen viel Arbeit“,
so Metzler. Wer eine private Krankenversicherung
abschließe, binde
sich meist über Jahrzehnte an
einen Anbieter. Daher solle man
vor Abschluss so gut wie möglich
ermitteln, welche Krankenversicherer
von den verschiedenen Versicherungsexperten
als die Besten
am Markt eingeschätzt werden.
„Unser ,Rating der Ratings‘ erleichtert
diese Einschätzung ungemein.
Man muss nicht mehr mühsam
Dutzende von Ratings vergleichen.
Der Kunde muss nur noch
einen Blick auf unser Meta-Rating
werfen und er hat eine komplette
Markteinschätzung.“
Die Methode
Und wie funktioniert das Meta-
Rating? „Im Prinzip ist das ein aggregiertes
Rating – so der Fachbegriff
– also die Zusammenfassung
mehrerer Ratings“, sagt Experte
Quelle: © Kritdanai - AdobeStock.com
Metzler. Dabei werden mehrere
Noten, Punkte oder Ratings, die
für ein Produkt oder eine Dienstleistung
abgegeben wurden, zu
einem einzigen Wert zusammengefasst.
Dies kann durch verschiedene
Methoden geschehen. Eine
gängige Methode ist die Ermittlung
des arithmetischen Mittelwerts
aus allen Ratings. Dafür
werden alle Benotungen zuerst
addiert und dann das Ergebnis
der Addition durch die Anzahl der
Benotungen dividiert.
Zudem können einzelne Ratings
auch stärker oder schwächer
gewichtet werden. Inzwischen
werden bei aggregierten Ratings
auch immer häufiger selbstlernende
Algorithmen eingesetzt,
um die Ratings ständig zu verfeinern.
„Die Aggregation von
Ratings ist ein nützliches Instrument,
um mehrere Bewertungen
eines Produkts oder einer Dienstleistung
zusammenzufassen und
zu vergleichen“, erläutert Versicherungsanalyst
Metzler.
Die Grundgesamtheit
Metzler Ratings hat für sein „Rating
der Ratings“ alle in Deutschland
aktiven Krankenversicherer ermittelt,
deren Vollkosten-Tarife (Angestellte
und Selbstständige sowie
Beamte) und Zusatz-Tarife (Zahnbehandlungen,
Krankenhausbehandlungen
und Pflegetagegeld)
von den drei in Deutschland führenden
Produktrating-Agenturen
bewertet wurden und zudem mindestens
ein Finanzstärke- und ein
Service-Rating aufwiesen. Diese
Vorgaben erfüllten in diesem Jahr
exakt 25 Krankenversicherer.
Alle von Metzler für das aggregierte
Rating verwendeten Ratings der
einzelnen Ratingagenturen sind
auf den Webseiten der jeweiligen
Ratinganbieter öffentlich zugänglich.
Auf eine Gewichtung der einzelnen
Ratings oder der Ratinganbieter
wurde bei der Erstellung des
Metzler Meta-Ratings (MMR) bewusst
verzichtet.
Die Ergebnisse: Finanzstärke
In Sachen Finanzstärke hat Metzler
Ratings auf Bewertungen von S&P,
Fitch sowie des eigenen Hauses
zurückgegriffen und dergestalt
aggregiert, dass ein Durchschnittswert
der Finanzstärke und des
Qualitätsratings der drei Ratinganbieter
ermittelt wurde. In die Bewertung
der Finanzstärke flossen
dabei unter anderem Finanzkennzahlen
der aktuellsten Jahresabschlüsse
zu Eigenkapital, freier
Rückstellung für Beitragsrückerstattungen
(freie RfB) Stillen Lasten
und/oder Reserven sowie zur Nettorendite
der Kapitalanlagen ein.
Dabei schnitt die Inter mit einem
aggregierten Finanzstärke-Rating
FinanzBusinessMagazin.de
77
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
von 1,50 am besten ab, gefolgt
von Allianz (1,83) und Ergo (2,25).
Der Noten-Durchschnitt über alle
25 betrachteten Gesellschaften
betrug 3,40.
Die Ergebnisse: Produktqualität
Bei den Produktratings wurde auf
Ratings der drei renommiertesten
Ratingagenturen für Krankenversicherungsprodukte
– Franke &
Bornberg (F&B), Morgen & Morgen
sowie Ascore – zurückgegriffen,
da diese eine breite Abdeckung
an Ratings über alle Bereiche der
Krankenversicherung (Vollkostenund
Zusatz-Policen) sicherstellen.
Dafür wurden in einem ersten
Schritt für jeden Versicherer die
besten Produktratings von jeder
der drei Agenturen in jedem Bereich
zu Teilergebnissen zusammengefasst.
Diese Teilergebnisse
– in die auch einfloss, ob
im jeweiligen Bereich überhaupt
Ratings vorlagen – wurden dann
zum einem Produktrating über
alle Bereiche gebündelt.
Bei den gebündelten Produktratings
schnitt die Barmenia mit
einer Bewertung von 1,04 am
besten ab, gefolgt von der Allianz
mit Note 1,16 und der Halleschen
(1,17). Die Durchschnittsnote der
Produktratings über alle beobachteten
Gesellschaften lag bei 1,71.
Die Ergebnisse: Servicequalität
In Sachen Service & Fairness wurde
auf Bewertungen von Service Value
zurückgegriffen. In den aggregierten
Ratings schnitt die Allianz
mit der Note 1,33 mit am besten
ab. Mit DKV, HUK, LVM, Signal
Iduna und Süddeutsche erzielten
weitere fünf Anbieter das gleiche
Ergebnis. Die Durchschnittsnote
der Serviceratings über alle beobachteten
Gesellschaften lag
bei 2,52.
Das Gesamtergebnis
In einem weiteren Schritt hat
Metzler Ratings dann die Teilratings
in Sachen Finanzstärke,
Produktqualität sowie Service &
Fairness zu einem Gesamtrating
zusammengefasst, um den Krankenversicherer
mit den besten
Ratings insgesamt zu ermitteln.
Dabei wurden alle drei Bereiche
gleich gewichtet.
Insgesamt überzeugt im Metzler
Meta-Rating (MMR) die Allianz mit
zwei zweiten Plätzen und einem
geteilten ersten Platz am meisten.
Sie schnitt mit einer Gesamtnote
von 1,44 im diesjährigen Meta-
Rating PKV als einziger PKV-Versicherer
„Sehr Gut“ ab. Mit „Gut“
wurden zehn Anbieter bewertet.
Darunter auf den Plätzen zwei bis
fünf: die Inter (1,68), die Signal
Iduna (1,78), der Münchener Verein
(1,80) und die DKV (1,99). Die
Durchschnittsbewertung lag bei
2,54.
Das Fazit
„Dank unseres Meta-Ratings für
Private Krankenversicherer ist es
für Endkunden so einfach wie
nie zuvor, sich im Dschungel der
Krankenversicherungs-Ratings
zurechtzufinden“, erläutert Marco
Metzler, Geschäftsführer der
Metzler Ratings GmbH. Kunden
erkennen nun auf einen Blick die
Qualität der Produkte und des
Services sowie die Finanzstärke
der einzelnen Gesellschaften.
„Kunden können ihre Entscheidungen
nun ganz einfach auf
der Basis der Ratings mehrerer
renommierter Ratingagenturen
treffen“, erklärt Marco Metzler.
„Wer hier zu einem der top platzierten
Versicherer unseres MMR
Meta-Ratings geht, sollte nichts
falsch machen und auch noch in
ein paar Jahrzehnten mit seiner
Wahl zufrieden sein.“
Autor: www.metzler-ratings.com
Quelle: © naka - AdobeStock.com
78 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
JDC Trendbarometer:
Beitragssteigerungen – es kommt
Bewegung in den PKV-Markt
V
Vor allem Angestellte, Beamte
und Freiberufler haben sich im
2024 neue Tarife für eine private
Kranken-Voll- oder Zusatzversicherung
berechnen lassen. Bei den
Zusatzversicherungen werden die
Bereiche stationäre Versorgung,
Pflegetagegeld und ambulante
Versorgung immer stärker nachgefragt.
Während die Nachfrage nach
einer prämiensparenden Selbstbeteiligung
sinkt, steigen die Wünsche
der Menschen nach mehr Komfort
bei stationären Leistungen.
Krankenversicherte müssen im
kommenden Jahr mit höheren
Kosten rechnen. Bei der gesetzlichen
Krankenversicherung werden
der Höchstbeitragssatz und
die Zusatzbeiträge angehoben,
und auch die privaten Krankenversicherer
haben deutliche Prämiensteigerungen
angekündigt.
Versicherte haben aber die
Möglichkeit, sich einen günstigeren
Anbieter zu suchen und
bestimmte Leistungen über Zusatzversicherungen
abzudecken.
Laut den Tarifberechnungen des
unabhängigen Analysehauses
MORGEN & MORGEN als Basis
für das aktuelle JDC Trendbarometer
kommt Bewegung in den
PKV-Markt.
Vor allem die Gruppe der Angestellten
sind die großen Nachfrager
nach neuen PKV Tarifen.
Ihr Anteil an allen M&M Tarifberechnungen
für PKV voll und
PKV Zusatz im bisherigen Jahresverlauf
beträgt 20 Prozent.
Vor zwei Jahren waren es erst
16,8 Prozent.
Zweitgrößte Nachfrager sind die
Beamten mit einem Anteil an allen
KV-Tarifberechnungen von
16,8 Prozent. Allerdings betrug
dieser Anteil vor zwei Jahren noch
20,6 Prozent. Bei der drittstärksten
Nachfragegruppe, den Freiberuflern,
liegt der Anteil neuer
Tarifberechnungen an allen KV-
Berechnungen mehr oder weniger
stabil bei 15,8 Prozent (2024: 15,5
Prozent).
Mehr als 90 Prozent der Deutschen
sind gesetzlich krankenversichert.
Aber immer mehr schließen
private Zusatzversicherungen ab,
um Leistungen abdecken, die von
der gesetzlichen Krankenversicherung
nicht oder nur teilweise übernommen
werden. Zuletzt erreichte
die Zahl der Zusatzversicherungen
laut PKV-Verband auf den Rekordwert
von knapp 30 Millionen.
Zahnzusatzversicherungen
bleiben gefragt
Allerdings gibt es auch im Bereich
der Zusatzversicherungen Bewegung
im Markt. Zwar ist die Zahnzusatzversicherung
nach wie vor
die beliebteste Extra Absicherung.
Allerdings ging der Anteil an Tarifberechnungen
an allen berechneten
PKV Zusatztarifen beim M&M
von 42,3 Prozent vor zwei Jahren
auf aktuell 41,1 Prozent zurück.
Einen Nachfrageanstieg – allerdings
auf wesentlich niedrigerem
Niveau – verzeichneten 2023
dagegen die Zusatzleistungen
für die stationäre Versorgung im
Krankenhaus auf 19,4 Prozent,
das Pflegetagesgeld auf 10,2 Prozent
und ambulante Zusatzversicherungen
auf 7,5 Prozent.
Kunden wollen gute Absicherung
ohne eigenes finanzielles Risiko
Um bei den Prämien für eine privaten
Krankenversicherung zu
sparen, ist die Höhe der Selbstbeteiligung
ein adäquates Mittel.
Die meistgewählte Selbstbeteiligungshöhe
bei den Tarifberechungen
von M&M liegt zwischen
400 bis 500 Euro.
Allerdings ist der Anteil der Tarifberechnungen
mit dieser Selbstbeteiligung
von 47 Prozent vor
zwei Jahren kräftig auf aktuell 40
Prozent gefallen. Gleichzeitig ist
der Anteil an Tarifberechnungen
ganz ohne Selbstbeteiligung von
18,9 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell
20,7 Prozent gestiegen. Vielen
Menschen ist offensichtlich eine
umfängliche Absicherung ohne
finanzielles Risiko wichtiger als
niedrigere laufende Prämien für
ihre PKV.
Während die Nachfrage nach einer
prämiensparenden Selbstbeteiligung
sinkt, steigen die Ansprüche
der Menschen an ihre PKV im
Fall der Fälle. So ist die Nachfrage
nach stationären Leistungen im
Mehrbettzimmer in den zurückliegenden
zwei Jahren von 11,7 auf
9,8 Prozent gefallen. Gleichzeitig
ist die Nachfrage nach Tarifen mit
Unterbringung im Einbettzimmer
von 21,7 auf 27 Prozent gestiegen.
Autor: www.jungdms.de
FinanzBusinessMagazin.de
79
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
ABVK geht mit Altersvorsorgecheck
DRÜ voran
Als erster Vermittlerverband Der “BVK-Altersvorsorgecheck
präsentiert der Bundesverband DRÜ” ist in zwei Versionen verfügbar:
Eine Basisversion mit
Deutscher Versicherungskaufleute
(BVK) ein neues Beratungstool: Schnellberechnung, kostenlos für
Der “BVK-Altersvorsorgecheck alle Vermittler auf www.bvk.de
inkl. Analyse der DRÜ-Daten“. und in einer erweiterten Version
Dieses kostenlose Instrument mit Detailberechnung, exklusiv
ergänzt die Digitale Rentenübersicht
(DRÜ) der Deutschen Rentenversicherung
und unterstützt
Vermittler bei der Kundenberatung
zur Altersvorsorge. Es
ermöglicht ihnen, den Vorsorgebedarf
ihrer Kunden neutral
und anschaulich darzustellen.
Das Tool, entwickelt in Kooperation
mit der teckpro AG, nutzt
die Daten der DRÜ, die ab dem
1. Januar 2025 verpflichtend von
allen Versorgungsträgern bereitgestellt
werden müssen.
für BVK-Mitglieder im Mitgliederbereich
der BVK-Website. Mit
der erweiterten Version können
dem Berechnungstool in Kürze
auch weitere Einkunftsarten
wie z.B. Vermietung und Verpachtung
manuell hinzugefügt
werden. Dadurch kann der Vorsorgebereich
wirklichkeitsnäher
erfasst werden.
BVK-Präsident Michael H. Heinz
betont: “Mit diesem Tool bieten
wir als erster Vermittlerverband in
Deutschland eine einmalige Basis
für die Vorsorgeberatung. Das ist
einer unserer Beiträge zur Förderung
der privaten Altersvorsorge.
Sie wird sehr gut angenommen.
Doch die Versicherungswirtschaft
muss auch die Kompatibilität der
Systeme sicherstellen, damit die
Datenbasis breiter, vollständiger
und integrativer wird und die Anfragen
an die DRÜ realistischer beantwortet
werden können. Dafür
haben wir gestern (11.12.2024)
eine Webkonferenz mit Vertretern
der Deutschen Rentenversicherung,
Versicherungsvorständen,
Politikern und Dienstleistern
durchgeführt, um die Funktionalität
des Berechnungstools zu
erweitern.“
Autor: www.bvk.de
DFiDA-Verordnung? VEMA ist bereit!
Und die Versicherer?
Die Europäische Union wird aller Versicherungsbranche ähnliche
Voraussicht nach bis Anfang 2025 Rahmenbedingungen entstehen.
die FiDA-Verordnung verabschieden
(Financial Data Access). Dies fung eines einheitlichen „Open
Ziel der Verordnung ist die Schaf-
wird eine umfassende Regulierung
des Datenaustausches in der EU. Dieser ermöglicht es autori-
Finance“-Raums innerhalb der
Finanzbranche darstellen, welche
gut mit der PSD2-Richtlinie von Versicherern zuzugreifen,
sierten Drittanbietern, auf Daten
im Bankenbereich vergleichbar
ist. Hierüber wurde der Datenaustausch
zwischen Kunde und
Bank standardisiert. Heute sind
Apps wie Multibanking im Grunde
gelebter Alltag für einen Großteil
der Bevölkerung. FiDA geht
jetzt noch einen Schritt weiter
und möchte, dass auch für die
und Kunden aufzubereiten – beispielsweise
in einer App oder im
Rahmen der Angebotserstellung.
Die Verordnung sieht die Rollen
des Dateninhabers und die des
Datennutzer vor. Die VEMA kann
– analog BiPRO – beide Positionen
einnehmen. Die Maklergenossenschaft
setzt mit VEMAoffice
bereits heute genau an dieser
Stelle an. So werden beispielsweise
GDV-Daten zu den Bestandsverträgen
der angeschlossenen
Maklerbetriebe von den Versicherern
(Dateninhabern) abgeholt.
Die VEMA wird in diesem Zusammenhang
zum Datennutzer. Den
Kunden der Makler werden diese
Daten dann über die VEMAapp
zur Verfügung gestellt. Vorstellbar
wäre es aber auch, dass die
VEMA als Auftragsverarbeiter eines
Maklers die Rolle des Dateninhaber
annimmt. So in der App eines
Nutzers hinterlegt können dann
80 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Bestandsdaten auch in der vom
Anwender favorisierten App eingesehen
und verwaltet werden
und nicht nur in der VEMAapp.
Die VEMA fühlt sich gut für die
kommenden Anforderungen
gewappnet, da die grundsätzlich
geforderten Prozesse bereits
heute unterstützt werden. Nach
Verabschiedung der Verordnung
müssen dann lediglich noch die
konkreten Datenbausteine mit
Leben gefüllt werden. In Vorbereitung
der Verabschiedung
der Norm sind unterschiedliche
Marktteilnehmer an der Erstellung
eines Vorschlags beteiligt.
Auch die VEMA engagiert sich
hier in den Vereinen BiPRO und
FRIDA, um die Interessen des Versicherungsmaklers
in seiner Rolle
zwischen Kunde und Versicherer
zu vertreten. Die VEMA ist für die
Anforderungen der Zukunft bereit.
Anders als die meisten Versicherer,
die nun liefern und beweisen
müssen, dass Sie den Bedarf der
Zeit verstanden haben.
Autor: www.vema-ag.de
Neugeschäft:
Vertriebswege und Produktkategorien
in der Lebensversicherung 2023
E
Einfirmenvermittler bleiben auch
2023 der führende Vertriebsweg
für Lebensversicherungsprodukte:
Nachdem sie 2022 nach langer
Zeit wieder zum erfolgreichsten
Kanal avanciert waren, haben sie
diese Führung 2023 auf einen
Anteil von 36 Prozent (Vorjahr: 34
Prozent) weiter ausgebaut. Auch
Makler und Mehrfachagenten
konnten auf 32 Prozent (30 Prozent)
zulegen, während der Vertriebswegeanteil
der Banken auf
24 Prozent (28 Prozent) gesunken
ist. Das sind die Kernergebnisse
der 25. Studie zur Lebensversicherung,
die das Beratungs- und
Dienstleistungsunternehmen
WTW für das Jahr 2023 erstellt
hat. WTW analysiert dabei das
eingelöste Neugeschäft jedes
Lebensversicherers, aufgeteilt
auf Produktkategorien und Vertriebswege.
„Wie im letzten Jahr haben
sehr viele Anbieter mit überwiegendem
Bankvertrieb hohe Rückgänge
bei den Einmalbeiträgen hinnehmen
müssen. Jedoch konnten
viele von ihnen beim Neuzugang
von laufenden Beiträgen zulegen“,
sagt Henning Maaß, Director
Insurance Management Consulting
bei WTW in Deutschland.
Neugeschäft gegen
Einmalbeitrag eingebrochen
2023 betrug das APE-Neugeschäft
aus neu eingelösten Versicherungsscheinen
5,8 Milliarden
Euro und somit 180 Millionen
Euro bzw. 3 Prozent weniger als
im Vorjahr. Ursächlich für diesen
Rückgang war das um 3,2 Milliarden
Euro gesunkene Neugeschäft
mit Einmalbeiträgen. Dagegen ist
das Neugeschäft mit laufenden
Beiträgen um 142 Millionen Euro
gestiegen.
Quelle: © metamorworks - AdobeStock.com
Einfirmenvermittler konnten als
einziger Vertriebsweg beim Vertrieb
von Einmalbeiträgen leicht
zulegen, während Banken mehr
als ein Viertel und Makler und
Mehrfachagenten nahezu ein
Fünftel beim Neuzugang mit
Einmalbeitrag verloren haben:
Wie im Vorjahr trugen Banken
mit einem Minus von 2,4 Milliarden
Euro den Großteil des
Rückgangs. Während auch Makler
und Mehrfachagenten ein
Minus von 700 Millionen Euro
verzeichneten, konnten die Einfirmenvermittler
bei den Einmalbeiträgen
sogar um 230 Millionen
Euro zulegen. Aus diesem
FinanzBusinessMagazin.de
81
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Grund sank der Vertriebsanteil
der Banken bei Einmalbeiträgen
besonders stark von 43 Prozent
im Vorjahr auf 37 Prozent in
2023, mit der entsprechenden
Auswirkung auf den Vertriebsanteil
gemäß APE.
„Die Zinsangebote der Banken
belasten das Einmalbeitragsgeschäft
der Lebensversicherer. Unter
diesen Umständen waren 17,5
Milliarden Euro neu eingelöste
Einmalbeiträge dennoch beachtlich“,
sagt Maaß. „Die Produkte
der privaten Altersvorsorge haben
mit 2,7 Milliarden Euro zum erheblichen
Rückgang beigetragen.“
Neugeschäft gegen laufenden
Beitrag mit Zuwachs
Das Neugeschäft 2023 mit laufenden
Beiträgen stieg um 4 Prozent.
Dieser Zuwachs ist jedoch
einzig auf Einfirmenvermittler
sowie Makler und Mehrfachagenten
zurückzuführen. Insbesondere
Letztere haben ihren Anteil
zu Lasten der Banken erhöht
(Abb. 3). „Dieser Vertriebsweg
hat derart zugelegt, dass sein
Anteil am Neugeschäft mit laufenden
Beiträgen nun jenem der
Einfirmenvermittler entspricht“,
so Maaß.
Wachstumssegmente
der letzten Jahre
Seit 2018 konnten Makler und
Mehrfachagenten bei der Vermittlung
laufender Beiträge im Schnitt
4,7 Prozent pro Jahr zulegen.
Damit sind sie der am stärksten
wachsende Vertriebsweg in diesem
Segment. Einfirmenvermittler
weisen ein Plus von 2,6 Prozent
pro Jahr auf, gefolgt von den
Banken mit plus 1,5 Prozent pro
Jahr. „Diese Entwicklung ist den
Maklern und Mehrfachagenten
mit Produkten der betrieblichen
Altersvorsorge sowie der Invaliditätsabsicherung
gelungen. Dort
haben sie seither die größten Zuwächse
und sind marktführender
Vertriebsweg“, so Maaß.
Bei den Produktkategorien war
in den vergangenen fünf Jahren
die betriebliche Altersvorsorge
vertriebswegeübergreifend führend.
Hier wuchs das Geschäft
mit laufenden Beiträgen mit einer
Wachstumsrate von durchschnittlich
4,2 Prozent pro Jahr, gefolgt
von der privaten Altersvorsorge
und der Invaliditätsabsicherung.
Die Kategorie Todesfallabsicherung
verlor hingegen im Schnitt
6,2 Prozent pro Jahr.
Ausblick bleibt positiv
„Im laufenden Jahr erwarte ich
die Fortsetzung der jüngsten
Trends“, so Maaß. „Daher ist weiter
mit Zuwächsen beim Neugeschäft
mit laufenden Beiträgen
zu rechnen sowie insbesondere
in den Produktkategorien der
betrieblichen Altersvorsorge und
der Invaliditätsabsicherung.“
Autor: www.willistowerswatson.com
DVEMA schüttet 12 Millionen Euro
an Genossen aus
Die VEMA baut ihre Position als dieses Jahr 12,2 Millionen Euro
größter genossenschaftlicher Verbund
von Versicherungsmaklern rung von knapp 2 Millionen Euro
ausgeschüttet. Das ist eine Steige-
weiter aus. Inzwischen haben sich und die bisher höchste Summe,
mehr als 4.700 mittelständische die zur Auszahlung kommt. Hinzu
Maklerhäuser mit zusammen kommt eine Verzinsung von 7,5 angeschlossenen
mehr als 32.000 Mitarbeitern der Prozent auf die Zeichnungssumme
des Anteils. Die Verzinsung
VEMA-Gemeinschaft angeschlossen.
2.166 Unternehmen zeichneten
einen Genossenschaftsanteil
und sind dadurch Miteigentümer
der VEMA geworden. Für diese
stehen im Dezember wieder die
Ausschüttungen der Umsatzbeteiligung
sowie der Tantieme auf
die Einlagesumme an. Als Gesamtumsatzbeteiligung
werden
findet bereits seit 2012 durchgehend
in dieser Höhe statt.
Partner der VEMA kann jeder
Versicherungsmaklerbetrieb werden,
der die Aufnahmekriterien
der Genossenschaft erfüllt. Für
Jungmakler gelten erleichterte
Aufnahmehürden. Eine Partnerschaft
ist nicht mit Kosten verbunden.
Die VEMA finanziert sich
aus den Overhead-Zahlungen der
kooperierenden Versicherer, die
zusätzlich zu den Courtagen der
Maklerfirmen
ausgezahlt wird. Die Verpflichtung,
einen Genossenschaftsanteil
zu zeichnen, besteht nicht.
Dies steht jedem Makler frei, der
sich mit dem genossenschaftlichen
Gedanken der VEMA identifizieren
kann und eine gute
Nutzung der Produkte und Techniklösungen
der Genossenschaft
aufweist. Neben den oben genannten
Zahlungen profitieren
82 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Genossen auch vom Stimmrecht
in der Hauptversammlung und
diversen weiteren Mitglieder-
Goodies.
Ausgestattet mit sehr guten finanziellen
Reserven und einer
Eigenkapitalquote von 68 Prozent,
ist die VEMA wirtschaftlich
kerngesund. Sie ist bestens gerüstet,
die Herausforderungen der
nächsten Jahre zu meistern. Dabei
werden technische Lösungen
weiter ausgebaut und Produktlösungen
weiter verfeinert. Dank
der finanziellen Aufstellung kann
sich die Genossenschaft auch
das dafür nötige Personal leisten.
Kürzlich konnte der 275. Mitarbeiter
gezählt werden. Keinem
externen Finanzinvestor, sondern
ausschließlich den „eigenen“
Maklern verpflichtet, bleibt die
die VEMA der verlässliche Partner,
als den man sie kennt. Genossenschaft
macht stark – jetzt und in
Zukunft!
Autor: www.vema-ag.de
Quelle: © Thanate - AdobeStock.com
Altersvorsorge:
Das läuft aus Maklersicht schief
Umfrage im Auftrag von Canada
Life. Diese Fehler sehen Makler:
• Keine Altersvorsorge
• Altersvorsorge-Exit
• Unpassende Verträge
Das empfehlen Makler:
• Analyse der Absicherungssituation
• Transparentes Aufzeigen
von Bedarf und Rentenlücke
Private Altersvorsorge – welche
Verbraucher-Entscheidungen hier
richtig oder falsch sind, steht aktuell
wieder in der Diskussion. Die
Perspektive von Versicherungsmaklern
dazu ermittelte eine
Studie des Fachmagazins Ass-
Compact im Auftrag des Lebensversicherers
Canada Life.
Was der Altersvorsorge schadet:
Die folgenschwersten Fehler aus
Maklersicht
In der Studie haben Versicherungsmakler
die aus ihrer Sicht
gravierendsten Fehlentscheidungen
von Verbraucherinnen
und Verbrauchern rund um die
Altersvorsorge aufgezeigt. Die
meisten Befragten (59,1%) halten
es für den größten Fehler,
aus fehlendem Risikobewusstsein
heraus gar keine Versicherung abzuschließen.
Fast genauso so viele
Makler (57,7%) nennen den Ausstieg
aus einem Versicherungsvertrag,
ohne dass Kunden die Folgen
verstanden haben.
Auch die Wahl von geeigneten
Versicherungsverträgen birgt
laut den Befragten Stolpersteine.
54,8% der Umfrage-Teilnehmer
kritisieren Tarif-Abschlüsse, die
nicht zur Lebenssituation der
Kunden passen. Ähnlich viele
(53,6%) meinen, dass Kunden in
der Altersvorsorge zu viel Wert
auf Garantien legen und zu wenig
auf Renditeoptionen. Bei der
Frage waren Mehrfachnennungen
möglich.
Fehlentscheidungen verhindern:
Das empfehlen Makler
Mehr als drei Viertel der befragten
Makler denken, dass sie
ihre Kunden vor solchen Fehlern
bewahren können. Um Fehlentscheidungen
vorzubeugen, empfehlen
Versicherungsmakler vor
allem zwei Schritte: Umfassende
Information zur gesamten Absicherungssituation
(37,1%) und
transparentes Aufzeigen des Bedarfs
und der Rentenlücke im Alter
(36,2%).
Makler über den
Vorsorge-Aufschub der Kunden
Dass Verbraucher die finanzielle
Vorsorge oft auf die lange Bank
schieben, hat aus der Maklerperspektive
vor allem folgende Gründe:
Mit 64,3% gehen die meisten
Makler davon aus, dass Verbrauchern
aufgrund ihres Alters das
nötige Risikobewusstsein fehlt
und sie deshalb eine Beschäftigung
mit dem Thema für nicht
nötig halten. 62,9% denken, dass
sich Verbraucher generell ungern
damit befassen, und 57,1%, dass
sie sich nicht genügend dafür interessieren.
Das Ergebnis steht im Widerspruch
zu einer kürzlich im Auftrag von
Canada Life durchgeführten repräsentativen
Verbraucher-Umfrage
des Marktforschungsunternehmens
YouGov. Hier hatten die
FinanzBusinessMagazin.de
83
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
Menschen in Deutschland angegeben,
die finanzielle Vorsorge
vor allem aus Zeitmangel im Alltagsstress
aufzuschieben.
„Die Einblicke, die uns Makler in
der Umfrage geben, sprechen
Bände über die Vorsorge-Realität
in Deutschland. Völlig zu Recht
weisen Makler darauf hin, dass sie
für eine gelungene Absicherung
des Ruhestands kompetente Ansprechpartner
sind. Gerade beim
Faktor Zeitmangel könnten Makler
noch deutlicher machen, dass
sie den Kunden Aufgaben abnehmen,
zu denen diese im Alltag
nicht kommen”, kommentiert Dr.
Igor Radović, Vorstandsmitglied
bei Canada Life, die Umfrageergebnisse.
“Eine gute Beratung
hilft nicht nur, die Zukunft zu planen.
Sie entlastet Kunden im Hier
und Jetzt, da sie ein oft verdrängtes
Thema mit Profi-Unterstützung
endlich angehen können.”
Autor: www.canadalife.de
GClever fürs Erbe:
Geht es ums Erbe, sind Streitigkeiten
an der Tagesordnung.
Erblasser sollten daher schon zu
Lebzeiten ihr Erbe regeln und
frühzeitig Vermögenswerte übertragen.
Was vielen Betroffen unbekannt
ist: Mit einer Versicherungslösung
sinkt nicht nur das
Versicherungen bieten große Gestaltungspielräume
Streitpotenzial, sondern unter bestimmten
Voraussetzungen auch
die Steuerlast. Ein Leitfaden von
Carsten Telaar, Versicherungsexperte
der LAUREUS AG PRIVAT
FINANZ.
Es wird viel vererbt in Deutschland.
Immer mehr Menschen hierzulande
verfügen im Laufe ihres
Lebens über ein Vermögen, das
schon ihre Eltern und Großeltern
aufgebaut haben. Schätzungsweise
2,6 Billionen Euro, also
2.600 Milliarden Euro, werden
noch in diesem Jahrzehnt auf die
nächste Generation übertragen.
Dies bringt jedoch oft Herausforderungen
mit sich. Es häufen
sich die Erbstreitigkeiten und die
Einnahmen des Staates aus Erbschafts-
und Schenkungssteuer
steigen seit Jahren an. Allein 2023
kassierte der deutsche Staat 11,8
Milliarden Euro aus Erbschaften
und Schenkungen im Volumen
von 121,5 Milliarden Euro.
Um Streit ums Erbe und unnötig
hohe Belastungen aus der
Einkommens-, Erbschafts- und
Schenkungssteuer zu vermeiden,
ist ein geordneter und vorausschauender
Übergang des Vermögens
mehr als ratsam. Vor allem
eine frühzeitige Übertragung des
Vermögens noch zu Lebzeiten
des Erblassers ist oft sinnvoll, zumal
die Gestaltungsmöglichkeiten
damit weit über die gesetzliche
Erbfolge mit ihren starren Steuerfreibeträgen
hinausgehen. Eine
besonders vielfältige und unter
bestimmten Voraussetzungen
steuerschonende Variante ist dabei
die Vermögensübertragung
im Versicherungsmantel.
Versicherungsprinzip bietet
Gestaltungsraum fürs Erbe
Der Vermögende beziehungsweise
künftige Erblasser zahlt einmalig
oder regelmäßig ein, die Versicherung
legt das Geld im Sinne
des Kunden an und zahlt alles im
Todesfall oder zu einem Stichtag
Quelle: © Miha Creative - AdobeStock.com
aus. Der Begünstigte erhält das
so angelegte Vermögen als Einmalzahlung
im Todesfall oder zu
einem bestimmten Datum auf einen
Schlag oder aber als fortlaufende
Rentenzahlung.
Der Clou: Die Gestaltungsmöglichkeiten
sind sehr vielfältig. Die
Police ist nicht an die gesetzliche
Erbfolge gebunden und kann
nach Wunsch gestaltet werden.
Außerdem lässt sich der Begünstigte
im Vergleich zum notariellen
Testament oder Erbvertrag schnell
und kostenneutral ändern. Wichtig
ist außerdem: Das Vermögen
aus dem Versicherungsmantel
steht den Begünstigten nach Einreichen
der Sterbeurkunde sofort
zur Verfügung. Testamentseröffnungen
und Erbschein-Beantragungen
dauern in der Regel deutlich
länger.
Nachlass und Auszahlungen
werden langfristig planbar
Zum einen können Versiche-
84 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
rungslösungen auch Dritte, außerhalb
der gesetzlichen Erbfolge,
begünstigen, ohne dass ein anderer
Erbe dies anfechten kann.
Denn: Die Begünstigung aus dem
Versicherungsvertrag hat immer
Vorrang vor dem Nachlass. Zum
anderen lässt sich ein Datum –
oder auf Wunsch sogar verschiedene
Zeitpunkte – bestimmen, ab
dem die Vermögensübertragung
stattfinden soll, selbst wenn der
Erblasser noch lebt. Dann handelt
es sich um eine Schenkung, für
die die gleichen Steuerfreibeträge
und Steuersätze gelten wie für
eine Erbschaft. Dadurch wird eine
Nachlassübertragung langfristig
planbar und es können Steuerfreibeträge
genutzt werden.
Versicherungsnehmer behalten
bis zu ihrem Tod die Kontrolle
So eine Police können auch zwei
Personen gemeinsam abschließen.
Beispielsweise können sich
Eltern die Versicherungsnehmereigenschaft
teilen und auch jeweils
allein weiterführen, sollte
ein Partner vorzeitig versterben.
So sichern die Vermögenden bis
zur endgültigen Übertragung des
Kapitals an den Begünstigten die
Kontrolle über das Vermögen.
Ein anderes Beispiel: Ein Vater
möchte seinem Sohn das Vermögen
in Form einer Versicherung
schenken, um ihn abzusichern
und gleichzeitig eine Altersvorsorge
für seinen Sohn aufzubauen.
Der Vater selbst ist dabei die
versicherte Person, zahlt aber
auch die laufenden Beiträge.
Es handelt sich somit um eine
Schenkung an den begünstigten
Sohn, die im Rahmen der Steuerfreibeträge
schenkungssteuerfrei
ist. Weitere Zahlungen des Vaters
während der Vertragslaufzeit
bleiben schenkungssteuerfrei, bis
dass der Freibetrag erschöpft ist.
Dieser wird alle 10 Jahre erneuert.
Das beschriebene Konstrukt funktioniert
auch, wenn der Vater die
Police nur zu 99 Prozent an den
Sohn überträgt und ein Prozent
behält, aber weiterhin die Beiträge
zahlt. Der Vorteil: Der Vater
behält die Kontrolle und kann
den Vertrag auch nach der Übertragung
weiter schützend begleiten,
denn der Sohn kann ihn nicht
alleine verfügen oder verändern.
Bei einer solchen Vermögensübertragung
per Versicherung spricht
die Branche auch vom Schenken
mit schützender Hand, da das
Vermögen schon heute in weiten
Teilen übertragen werden kann
und man selbst trotzdem weiter
über das Vermögen mitbestimmen
kann. Erst mit dem Ablauf
des Vertrages oder im Todesfall
geht der Kapitalstock ganz auf
den Begünstigten über – entweder
in einer Zahlung oder als monatliche
Rente. Dieser Schutz gilt
zum Beispiel auch, wenn statt der
monatlichen Beiträge eine einmalige
große Summe in den Vertrag
eingezahlt wird.
Versicherungslösung
bringt Steuervorteile
Solange der Vater als versicherte
Person lebt, der Vertrag läuft
und keine Entnahmen erfolgen,
sind die Erträge einkommensteuerfrei.
So profitieren Vater und
Sohn vom Zinseszinseffekt. Bei
vorzeitigen Entnahmen oder Ablauf
zu Lebzeiten sind die Erträge
einkommensteuerpflichtig. Unter
Umständen profitiert man dabei
von Steuervorteilen, wenn der
Vertrag bereits zwölf Jahre bestand
und der Begünstigte bei der
Auszahlung mindestens 62 Jahre
alt ist.
Im Todesfall des Vaters als versicherte
Person erhält der Sohn
als Begünstigter die Leistung aus
dem Vertrag einkommensteuerfrei.
Auch Erbschaftssteuer fällt
auf den 99%-Anteil des Sohnes
keine mehr an, da ja dieser Anteil
des Kapitalstocks bereits auf den
Sohn übertragen wurde.
Die gesetzlichen Steuerfreibeträge
der Schenkungs- und Erbschaftssteuer
können nach zehn
Jahren erneut genutzt werden.
Bei den eigenen Kindern etwa
sind dies 400.000 Euro alle zehn
Jahre.
Freibeträge
in den drei Steuerklassen
Steuerklasse
Verwandtschaftsgrad
I Ehepartner 500.000 Euro
I
Freibetrag
Kinder, Stiefkinder, Adoptivkinder,
Enkel 400.000 Euro
I Enkel, deren Eltern noch leben und
Urenkel 200.000 Euro
I
Sonstige Personen 100.000 Euro
II Eltern, Geschwister, Nichten,
Neffen, Stiefeltern, Schwiegereltern
und -kinder, geschiedene Ehepartner,
bei Schenkung: Eltern und Großeltern
20.000 Euro
III
Fazit
Sonstige Personen 20.000 Euro
Mit kaum einer anderen Form des
Vererbens haben Erblasser größere
Gestaltungsmöglichkeiten als
mit der Versicherungsvariante. Allerdings
sollten sich Vermögende
sowohl zu den verschiedenen
Versicherungsvarianten als auch
zur Form der Geldanlage – z.B.
Fonds, ETF, vermögensverwaltende
Lösungen – und den möglichen
Steuervorteilen fachkundig
beraten lassen. Dann gelingt nicht
nur der Vermögensübertrag besser,
sondern auch die Rendite des
Kapitalstocks fällt angemessen
aus. Und überdies werden mögliche
Erbstreitigkeiten schon zu
Lebzeiten ausgeschlossen.
Autor: www.laureus-ag.de
FinanzBusinessMagazin.de
85
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
BDVM-MAKLER blicken optimistisch in
die Zukunft – Personalgewinnung und
-bindung und Digitalisierung Top-Themen
D
Der ausgeprägte Fachkräftemangel,
die schleppende Schadenbearbeitung
der Versicherer und
Investitionen in die weitere Digitalisierung
bewegen den Markt
und stellen auch BDVM-Makler
vor Herausforderungen. Trotzdem:
die Geschäftssituation der
BDVM Makler ist insgesamt gut
und es überwiegt die Zuversicht,
dass dies auch so bleibt.
Quelle: © Coloures-Pic - AdobeStock.com
An der diesjährigen Umfrage haben
149 Mitglieder (2023: 168,
2022: 131; Ergebnisse 2023 nachfolgend
in der Klammer mit VJ –
Vorjahr – gekennzeichnet) teilgenommen.
Wie bereits im Vorjahr
beurteilen die Teilnehmer ihre
Lage weiterhin positiv: 98% (VJ:
96,4%) bewerten ihre Geschäftslage/Gewinnsituation
in den ersten
acht Monaten 2024 als sehr
gut (26,4 %; erstmals erhoben),
gut 56,4 % (VJ 62,5%) oder befriedigend
15,4% (VJ 33,9 %,).
Grund dafür sind unter anderem
steigende Courtage-Einnahmen
bei 85,7 % (VJ 83,2 %) der teilnehmenden
Unternehmen. Allerdings
fallen die gesteigerten
Courtage-Einnahmen moderat
aus: 51 % der Mitgliedsunternehmen
geben an, die Steigerung sei
unter 10%.
Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung
war der Anstieg bei
den Sach-Courtage-Einnahmen.
Insgesamt konnten 75,7 % (VJ:
70,83 %) der Mitglieder gestiegene
Courtage-Einnahmen melden.
16,9 % (VJ: 22,2 %) der
Makler konnten ihre Einnahmen
insgesamt konstant halten. Damit
sind wie im Vorjahr bei ca.
93 % der Makler die Courtage-
Einnahmen gleichgeblieben bzw.
gestiegen und nur bei wenigen
Maklern gesunken. Im Segment
Leben ist das Bild weniger positiv:
dort konnten nur ca. 18 % der
Teilnehmenden steigende Courtageeinnahmen
verzeichnen, bei
etwa 2/3 der antwortenden BD-
VM-Mitglieder sind sie gleichgeblieben
oder gesunken. Hier setzt
sich der Trend aus der Umfrage
von 2023 fort.
Personal
Erfreulich ist, dass bei knapp über
56,4 % (59,52 % VJ) der Mitgliedsunternehmen
die Mitarbeiteranzahl
konstant geblieben ist
und sogar bei 33,5 % (29,76 %
VJ) sich die Anzahl der Mitarbeiter
erhöht hat. Dies hat seinen Preis.
Bei nur ca. 18,8 % (22,62 % VJ)
der Mitglieder sind die Personalkosten
im Vergleich zum Vorjahr
gleichgeblieben, bei ca. 81,2 %
(76,79 % VJ) sind hingegen höhere
Personalkosten entstanden.
Personalgewinnung ist zudem für
45,6 % der Makler sehr wichtig
und für weitere 37,6 % wichtig.
Auch die Personalbindung ist für
67,8 % sehr wichtig und für weitere
28,2 % wichtig und kann
damit in der Relevanz (insgesamt
96 %) als TOP-Thema bezeichnet
werden.
Digitalisierung bewegt
die Unternehmen unverändert
Erneut haben wir in der diesjährigen
Mitgliederumfrage einen
Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung/Künstliche
Intelligenz
gesetzt. Wir wollten wissen, ob
unsere Mitgliedsunternehmen bereits
künstliche Intelligenz einsetzen
und wenn ja, in welchen Bereichen
und wie. 45 % (VJ: 33%)
der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen
geben an, künstliche
Intelligenz bei der Auslesung von
Dokumenten einzusetzen. Mit
53,7 % (VJ: 28%) setzen beinah
doppelt so viele Makler ChatGPT
im Unternehmen ein.
Auch der Einsatz von künstlicher
Intelligenz in den Bereichen Marketing
mit knapp 25 % und Recherche
mit knapp 34 % (VJ jeweils
22 %) steigen an. Zudem
wollten wir wissen, ob die Kunden
der Maklerunternehmen verstärkt
digitale Serviceangebote nachfra-
86 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
gen. Fast identisch wie im Vorjahr
geben 71,1% der teilnehmenden
Verbandsmitglieder an, dass die
Kunden nicht verstärkt digitale
Serviceangebote nachfragen, lediglich
28,9% bejahen dies.
Außerdem haben wir gefragt, wie
die Verbandsmitglieder den Stand
ihrer Digitalisierung im eigenen
Unternehmen bewerten. Nur
2 % (VJ: 4,8%) beurteilen den
Stand der eigenen Digitalisierung
als sehr gut, immerhin noch 39,6
% (VJ: 33,9%) als gut. Gleichwohl
bewerten 44,3 % (VJ: 44,6%)
den Stand der eigenen Digitalisierung
lediglich als befriedigend
und 11,4 % (VJ: 13,7%) als nur
ausreichend. Der Investitionsbedarf
beim Thema Digitalisierung
dürfte also weiterhin hoch sein.
Dazu passt, dass 87,9 % (VJ:
84,5%) der teilnehmenden Versicherungsmakler
keine Versicherungsgeschäfte
rein über das Internet
abwickeln.
Eine Mehrheit von 56,4 % (VJ:
59,5%) der Teilnehmer nutzt hingegen
Cloud-Dienste. Nach den
relevantesten Themen im Bereich
Technik & Digitalisierung befragt
rangieren Maklerverwaltungsprogramme
und BiPro / Schnittstellen
/ Datenaustausch absolut
an der Spitze mit jeweils 2/3 der
Einschätzungen als „sehr wichtig“
und einem weiteren knappen
Drittel als „wichtig“. Dem korrespondieren
mit ähnlichen Werten
die Themen „Prozessoptimierung“
und „Digitalisierung“ bei
den relevantesten Marktthemen.
Sozialen Netzwerken hingegen
wird die wenigste Bedeutung beigemessen
(sehr wichtig: 6,7 %,
wichtig: 27,5 %, weniger wichtig:
43 %, gar nicht wichtig: 4,8 %).
Schaden- und
Bestandsbearbeitung durch
Versicherer
Erstmals abgefragt haben wir die
Thematik „Schadenbearbeitung
durch Versicherer“. Das Ergebnis
muss überaus bedenklich stimmen:
mehr als ein Drittel der Befragten
(36,9 %) gegen hier die
Note 5 (=mangelhaft), 11,4 % gar
eine 6 (=ungenügend). Nur etwa
die Hälfte der Teilnehmenden
kann sich mit einer (=ausreichend)
oder besser anfreunden. Ganz
offensichtlich besteht hier massiver
Handlungsbedarf! Auch die
Anmerkungen sind teils drastisch
(„Explosion der Bearbeitungszeiten
/ an der Grenze zur Serviceverweigerung“),
wobei auch
darauf hingewiesen wird, dass es
sehr große Unterschiede bei den
Versicherungsunternehmen gibt.
Etwas besser, aber alles andere als
optimal, sieht es bei der Bestandsbearbeitung
(Policierung) durch
die Versicherer aus: 2/3 der Befragten
vergaben die Noten „befriedigend“
und „ausreichend“
– allerdings beurteilen auch hier
etwa 20 % die Performance als
„mangelhaft“ und „ungenügend“.
In den Kommentaren wird
auf immer weniger Kompetenz
bei den Versicherern hingewiesen.
Insgesamt zeigt sich, dass unsere
Mitglieder gut durch die
wirtschaftlich angespannte Lage
kommen. Aufgrund der Personalknappheit
werden die Themen
Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung
immer wichtiger.
Und trotz der insgesamt positiven
wirtschaftlichen Entwicklung sehen
die Mitglieder durch die Bank
beim Thema Digitalisierung noch
einige Luft nach oben.
Im Bereich für weitere Anmerkungen
wird insbesondere darauf
hingewiesen, dass die Versicherer
einen mindestens ebenso großen
Bedarf an Prozessoptimierung
haben und die Qualität der Schadenbearbeitung
zwar von Versicherer
zu Versicherer unterschiedlich
ist, insgesamt aber deutlich
zu wünschen übriglässt. Dies
betrifft sowohl die telefonische
Erreichbarkeit als auch die Länge
der Bearbeitungszeiten.
Autor: www.bdvm.de
Quelle: © Funtap - AdobeStock.com
FinanzBusinessMagazin.de
87
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
IStrategische Allianz von germanBroker.net AG
und CHARTA Börse für Versicherungen AG
In einer strategischen Allianz werden von den Versicherern
bündeln der Maklerverbund germanBroker.net
AG (gBnet) und die Standardprozesse behin-
zunehmend als Störfälle bewertet,
die CHARTA Börse für Versicherungen
AG (CHARTA) ab sofort einem echten Mengenproblem
dern. Auch sind die Schäden zu
ihre Kräfte. Ziel der Kooperation geworden.
ist es, den angebundenen Partnern
beider Häuser neue wechselseitige
Mehrwerte zu bieten. Das
erste Pilotprojekt befindet sich bereits
in der Umsetzung und sieht
vor, dass gBnet die vollständige
Vertragsverwaltung und weitestgehend
die Schadenabwicklung
des exklusiven CHARTA-Spezialkonzepts
in der Sparte Wohngebäude
mit dem Risikoträger die
Bayerische übernimmt.
Hintergrund:
Services selbst in die Hand nehmen
und gemeinsam stärker sein
Im Maklermarkt wird die Gebäudeversicherungssparte
sehr
kritisch gesehen. Sonderkonzepte,
Sideletter und Klauselbögen
„Die langjährige enge Zusammenarbeit
mit germanBroker.net
ermöglicht uns, das Wohngebäude-Spezialkonzept
auch in
Zukunft in bewährter Qualität
fortzuführen und weiterzuentwickeln.
Wir wollen unseren Maklerpartnern
weiterhin qualitativ
höherwertige Lösungen bieten.
Die Versicherer entlasten wir, indem
wir die Prozesse in Betrieb
und Schaden selbst verantworten
und künftig gemeinsame
Produkte entwickeln“, so Ulrich
Neumann, Vorstand CHARTA.
„Mit beiden Häusern arbeiten
wir seit Jahren erfolgreich und
vertrauensvoll zusammen und
aus Sicht der Bayerischen verfügt
gBnet über das entsprechende
Know-how sowie die digitalen
und personellen Ressourcen, um
das CHARTA-Konzept nahtlos in
die eigene Vertragsverwaltung zu
übernehmen“, so Martin Gräfer,
Vorstand die Bayerische.
Die neue strategische Allianz
basiert auf einer langjährigen
freundschaftlichen Zusammenarbeit,
unter anderem im Arbeitskreis
Beratungsprozesse. Beide
Maklerverbünde teilen zudem
ähnliche Werte und Philosophien,
insbesondere im Umgang
mit ihren Partnermaklern. „Diese
gemeinsame Genetik ist der
Schlüssel zu einer erfolgreichen
Kooperation, die beiden Seiten
und ihren Partnern zukünftig signifikante
Mehrwerte bietet,“ erläutert
Hartmut Goebel, Vorstand
gBnet. Weitere konkrete Schritte
zur Intensivierung der Zusammenarbeit
sind bereits in Planung.
Autor: www.germanbroker.net
Quelle: © itchaznong - AdobeStock.com
88 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Metzler Ratings:
Die Favoriten der Ratingagenturen – Rating Beste,
das Meta-Rating der Lebensversicherer 2024
WWie schon 2023 hat Metzler Ratings
auch 2024 sein „Rating der Ratings“
für deutsche Lebensversicherer
durchgeführt. Dafür wurde auf
öffentlich verfügbare Ratings zu
28 Lebensversicherern aus den
Bereichen Finanzstärke, Produktsowie
Servicequalität zurückgegriffen
und zu einem Gesamtrating
verdichtet.
Insgesamt schnitt die WWK in
diesem Meta-Rating mit einer
Gesamtnote von 1,19, wie schon
2023, am besten ab. Den zweiten
Platz verteidigte die Allianz mit
einer Gesamtnote von 1,63 ganz
knapp vor der LV 1871 (1,65). Dabei
haben WWK und Hannoversche
in Sachen Finanzstärke mit jeweils
1,00 die besten Meta-Ratings.
Bei der Produktqualität liegen hingegen
Axa und Alte Leipziger jeweils
mit einer Note von 1,33 vorn. Bei
der Servicequalität kamen hingegen
neun Anbieter jeweils mit
Note 1 gemeinsam auf Platz 1,
darunter mit WWK, Allianz und
LV 1871 auch die Anbieter, die in
der Gesamtwertung vorne liegen.
Wer Abitur gemacht hat, weiß:
Zwar fließen in die Abiturnote
nicht nur die Ergebnisse der Abiturprüfungen
ein, sondern auch
viele Noten aus den Zeugnissen
der Oberstufe. Doch unterm
Strich zählt einzig und allein die
aus diesen vielen Einzelnoten
gebildete Abiturnote. So etwas
ähnliches gibt es auch am Finanzmarkt:
Bloomberg, eine auf Nachrichten
aus der Finanzwelt spezialisierte
Agentur, veröffentlicht
sogenannte Konsensschätzungen
dazu, wie sich die Geschäfte und
letztlich die Aktienkurse großer
börsennotierter Unternehmen in
den kommenden Monaten entwickeln
werden. In diese Schätzungen
fließen die Prognosen all
der Finanzanalysten ein, die das
betreffende Unternehmen für renommierte
Investmentbanken beobachten.
In eine Konsensschätzung
fließen daher oft Dutzende
von Einzelprognosen ein. So werden
extreme Einschätzungen einzelner
Analysten „geglättet“. Diese
Konsensschätzung wird damit sozusagen
zur „Abiturnote für Aktiengesellschaften“.
Im vergangenen Jahr hat Metzler
Ratings dieses Prinzip mit seinem
Meta-Rating auf deutsche Lebensversicherer
übertragen. Das
Ziel: Herausfinden, welche Versicherer
bei renommierten Ratingagenturen
am besten abschneiden.
Doch warum ist das wichtig?
„Nun, wer eine Lebensversicherung
abschließt, bindet sich meist
über Jahrzehnte an einen Anbieter“,
so Dr. Marco Metzler, Gründer
und Chef von Metzler Ratings.
„Da sollte man vor Abschluss so
gut wie möglich ermitteln, welche
Lebensversicherer von den verschiedensten
Versicherungsexperten
als die Besten am Markt
eingeschätzt werden. Dabei kann
unser, Rating der Ratings‘ eine
wertvolle Hilfe sein.“
Die Methode
Und wie funktioniert Metzlers
Meta-Rating? „Im Prinzip ist das
die Zusammenfassung mehrerer
Ratings“, sagt Experte Metzler.
„Oder – wie der Fachbegriff lautet
– ein aggregiertes Rating.“ Dabei
werden mehrere Noten, Punkte
oder Ratings, die für ein Produkt
oder eine Dienstleistung abgegeben
wurden, zu einem einzigen
Wert zusammengefasst. Dies
kann durch verschiedene Methoden
geschehen. Eine gängige
Methode ist die Ermittlung des
arithmetischen Mittelwerts aus
allen Ratings. Dafür werden alle
Benotungen zuerst addiert und
dann das Ergebnis der Addition
durch die Anzahl der Benotungen
dividiert.
Angenommen ein Produkt wurde
sechsmal bewertet und erhielt dabei
die Benotungen 4, 3, 5, 2, 3
und 4. Dann ist die durchschnittliche
Bewertung 3,5. Rechenweg:
(4+3+5+2+3+4)/6 = 21/6 = 3,5.
Zudem können einzelne Ratings
auch stärker oder schwächer
gewichtet werden. Inzwischen
werden bei aggregierten Ratings
auch immer häufiger selbstlernende
Algorithmen eingesetzt,
um die Ratings ständig zu verfeinern.
„Die Aggregation von
Ratings ist ein nützliches Instrument,
um mehrere Bewertungen
eines Produkts oder einer Dienstleistung
zusammenzufassen und
zu vergleichen“, erläutert Versicherungsanalyst
Metzler.
Die Grundgesamtheit
Metzler Ratings hat für sein „Rating
der Ratings“ alle in Deutschland
aktiven Lebensversicherer ermittelt,
die von den drei in Deutschland
führenden Produktrating-
Agenturen in allen drei Schichten
FinanzBusinessMagazin.de
89
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
der Lebensversicherung (Rürupund
Riester-Rente, betriebliche
und private Altersvorsorge) bewertet
wurden und mindestens
ein Finanzstärke- und ein Service-
Rating aufweisen können. Diese
Vorgaben erfüllten in diesem Jahr
exakt 28 Lebensversicherer. Alle
von Metzler für das aggregierte
Rating verwendeten Ratings der
einzelnen Ratingagenturen sind
auf den Webseiten der jeweiligen
Ratinganbieter öffentlich zugänglich.
Auf eine Gewichtung der
einzelnen Ratings oder der Ratinganbieter
wurde bei der Erstellung
des Metzler Meta-Ratings
(MMR) bewusst verzichtet.
Die Ergebnisse: Finanzstärke
In Sachen Finanzstärke hat Metzler
Ratings auf die Ratings von S&P,
Fitch sowie die eigenen Qualitätsratings
zurückgegriffen und
dergestalt aggregiert, dass ein
Durchschnittswert der Finanzstärke
und des Qualitätsratings
der drei Ratinganbieter ermittelt
wurde. In die Bewertung der Substanzkraft
beziehungsweise der
Finanzstärke flossen dabei unter
anderem Finanzkennzahlen aus
den Jahresabschlüssen 2023 zum
Eigenkapital, zur freien Rückstellung
für Beitragsrückerstattungen
(freie RfB) und zum Schlussüberschussanteilsfonds
sowie stille
Reserven ein.
Dabei schnitten WWK und Hannoversche
jeweils mit aggregierten
Finanzstärke-Ratings von 1,0
am besten ab, gefolgt von Condor
(2,0.), Allianz (2,33) und Axa
(2,42). Der Noten-Durchschnitt
über alle 28 betrachteten Gesellschaften
betrug 2,97.
Die Ergebnisse: Produktqualität
Bei den Produktratings wurden
auf Ratings der drei renommiertesten
Ratingagenturen für
Lebensversicherungsprodukte –
Franke & Bornberg (F&B), Ascore
und Institut für Vorsorge und
Finanzplanung (IVFP) –zurückgegriffen,
da diese eine breite
Abdeckung an Ratings über alle
drei Schichten der Altersvorsorge
(gesetzliche Schicht – hier also
Rürup-Rente, betriebliche und
private Schicht) sicherstellen.
Dafür wurden in einem ersten
Schritt für jeden Lebensversicherer
die besten Produktratings
von jeder der drei Agenturen in
jeder Schicht zu Teilergebnissen
zusammengefasst. Diese drei Teilergebnisse
– in die auch einfloss,
ob in der jeweiligen Schicht überhaupt
Ratings vorlagen – wurden
dann zu einem Produktrating über
alle drei Schichten gebündelt.
Bei den gebündelten Produktratings
schnitten Axa und Alte Leipziger mit
Bewertungen von jeweils 1,33 am
besten ab, gefolgt von Ergo Vorsorge,
LV 1871 und Nürnberger
mit jeweils 1,44. Der Durchschnitt
der Produktratings über alle beobachteten
Gesellschaften lag
bei 1,97.
Die Ergebnisse: Servicequalität
In Sachen Servicequalität gab es
in diesem Jahr nur einen Anbieter,
der alle 28 hier betrachteten
Lebensversicherer mit eigenen
Service-Ratings abdeckte: Service
Value. In dessen Serviceratings
schnitten insgesamt neun Lebensversicherer
mit Bestnote 1,0 ab:
Allianz, Cosmos, Ergo Vorsorge,
HUK-Coburg, LV 1871, Provinzial
NordWest, Targo, Württembergische
und WWK. Der Durchschnitt der
Serviceratings über alle beobachteten
Gesellschaften lag bei 2,21.
Das Gesamtergebnis
In einem weiteren Schritt hat
Metzler Ratings dann die Teilratings
in Sachen Finanzstärke,
Produkt- und Service-Qualität
zu einem Gesamtrating zusammengefasst,
um den Lebensversicherer
mit den besten Ratings
insgesamt zu ermitteln. Dabei
wurden alle drei Bereiche gleich
gewichtet.
Insgesamt überzeugt im Metzler
Meta-Rating (MMR) die WWK
mit Werten von jeweils 1,00 bei
den Finanzstärke- und den Service-Ratings.
Bei den Produktratings
kam sie mit 1,56 auf den
vierten Platz. Dies ergab unterm
Strich ein Gesamtrating von 1,19.
Das sicherte der WWK den ersten
Platz im diesjährigen Meta-Rating
von Metzler Ratings. Ebenfalls in
die Top Five schafften es die Allianz
mit einer Note von 1,63, die
LV 1871 (1,65), die Ergo Vorsorge
(1,73) und die Hannoversche mit
1,80.
Das Fazit
„Das von uns
entwickelte
Meta-Rating,
also die Zusammenfassung
der vielen
verschiedenen
Quelle: © fotomek - Fotolia.com
Ratings für Lebensversicherer
macht es für Endkunden
einfach, sich im Dschungel
der Lebensversicherungs-Ratings
zurechtzufinden“, erläutert Marco
Metzler, Geschäftsführer der
Metzler Ratings GmbH. Kunden
erkennen so auf einen Blick die
Qualität der Produkte und des
Services sowie die Finanzstärke
der einzelnen Gesellschaften.
„Sie können ihre Entscheidungen
also ganz einfach auf der Basis
der Ratings mehrerer renommierter
Ratingagenturen treffen“,
erklärt Marco Metzler. „Wer hier
zu einem der top platzierten Versicherer
unseres „Rating der Ratings“
Meta-Ratings geht, sollte
nichts falsch machen. Und auch
noch in ein paar Jahrzehnten mit
seiner heutigen Wahl zufrieden
sein.“
Autor: www.metzler-ratings.com
90 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Online-Marketing von
Versicherungsagenturen immer erfolgreicher:
Über 3 Millionen Neukunden jährlich, seit 2020 plus 62 Prozent
J
Jährlich werden bereits 3,1 Millionen
Neukunden von Versicherungsvertretern
durch Online-
Marketing gewonnen. Im Jahr
2020 lag diese Zahl noch bei
1,9 Millionen Neukunden, also
ein Wachstum um 62%. Dies
ist hochgerechnet von 150.000
Versicherungsagenturen, die im
Durchschnitt 21 Neukunden im
Jahr über Online-Marketingmaßnahmen
gewinnen. Weiterhin
sind jedoch die persönliche Ansprache
durch Vertreter in der
Ausschließlichkeit mit 44 Neukunden
im Jahr (2020: 37) und die
Weiterempfehlung durch Kunden
mit 38 Neukunden (2020: 35) am
häufigsten für Agenturen. Vor
allem die Versicherungsvertreter
der Hanse-Merkur mit 55 Neukunden
im Jahr durch Online-
Marketing, HUK-COBURG (50),
Barmenia (47) und ARAG (39)
fallen als besonders erfolgreich
auf. Manche anderen Vertriebe
zeichnen sich dagegen durch eine
sehr wirksame Weiterempfehlung
durch Kunden aus. So gewinnen
Vertreter der HUK-COBURG mit
67 die meisten Neukunden durch
die Promotion ihrer Kunden, gefolgt
von DEVK (52), Debeka (50),
Barmenia (49) und ARAG (48)
Vertretern. Die Neukundengewinnung
über klassische Werbung
wie Printanzeigen oder Plakate ist
nach Einschätzung der Vertreter
mit durchschnittlich 9 Kontakten
im Jahr (2020: 8) am geringsten.
Quelle: © navee - AdobeStock.com
Dies sind die Ergebnisse der Sirius
Campus Benchmark-Untersuchung
„Erfolgsfaktoren im Ausschließlichkeitsvertrieb“
mit 1.576 Telefoninterviews
bei Ausschließlichkeitsvertretern
vom April bis Juli
2024. Zu den 23 Ausschließlichkeitsvertrieben
(Allianz, ARAG,
AXA, Barmenia, Concordia, Die
Continentale, Debeka, DEVK,
ERGO, Gothaer, HanseMerkur,
HDI, HUK-COBURG, LVM, Mecklenburgische,
Nürnberger,
Provinzial, R+V, SDK, Signal Iduna,
VGH, Württembergische und
Zurich) wurden neben der jährlichen
Messung zur Vermittlermotivation
und -loyalität dieses
Jahr auch die Aktivitäten beim
Online-Marketing und die Beurteilung
der Unternehmensstrategie
ermittelt.
Beiträge in sozialen Medien
und Online-Anzeigen sind am
wirksamsten
Beiträge und Meldungen in den
sozialen Netzwerken werden von
rund der Hälfte (49%) aller Vertreter
als Marketing-Maßnahme
im Vergleich zu 2020 (45%) etwas
häufiger eingesetzt. Dabei
wird Facebook insgesamt von den
meisten (67%) netzwerkaktiven
Vertretern genutzt. Auf dem am
zweithäufigsten genutzten Instagram-Kanal
(56%) werden mit
7,8 Meldungen im Monat häufiger
Botschaften versendet als
über Facebook. LinkedIn und Xing
werden seltener und TikTok, You-
Tube oder Snapchat bisher fast
gar nicht von Vertretern genutzt.
Tatsächlich steigern regelmäßige
Beiträge in den sozialen Medien
den Erfolg in der Rekrutierung
neuer Kunden. So berichten Vertreter
mit mindestens wöchentlichen
Meldungen in sozialen
Medien von jährlich 30 Neukunden
durch ihr Online-Marketing.
Bei einer halbjährlichen oder selteneren
Nutzung der sozialen
Medien gewinnen Vertreter nur
18 Neukunden.
Noch etwas wirksamer ist das
Schalten von Online-Anzeigen
in den sozialen Medien oder bei
Suchmaschinen. Etwas mehr als
ein Drittel (39%) der Agenturen
schalten etwas weniger Anzeigen
in den Sozialen Medien als
in 2020 (42%). Nur rund ein Viertel
(24%) der Agenturen schalten
Anzeigen bei Suchmaschinen, im
Wesentlichen bei Google (2020:
22%). Agenturen mit wöchentlicher
Schaltung von Anzeigen
gewinnen hierdurch 27 Neukunden
im Jahr im Gegensatz zu
halbjährlichen oder selteneren
Online-Anzeigen mit nur 14 Neukunden
im Jahr. „Online-Mar-
FinanzBusinessMagazin.de
91
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
keting wird auch für Vermittler
weiter an Bedeutung zunehmen.
Versicherer sollten ihre Agenturen
gezielt Unterstützung, um die ersten
Kontakte gerade zur Gen Z
zu ermöglichen“, gibt Dr. Oliver
Gaedeke, Geschäftsführer von
Sirius Campus, zu bedenken.
Der Einsatz von Online-Marketing
schwankt über die 23 untersuchten
Versicherungsvertrieb
tatsächlich erheblich. Während
in manchen Vertrieben fast drei
Viertel aller Vertreter in den sozialen
Medien aktiv sind, sind es
bei anderen noch nicht einmal
ein Drittel. Gerade Vertriebe
mit älteren Vertretern hinken der
Marktentwicklung hinterher.
Unterstützung aus der Zentrale
wichtiger Erfolgstreiber
Um das Online-Marketing der
Agenturen zu fördern, können
Versicherer ganz konkrete Unterstützung
bereitstellen. Vor allem
zentral gesteuerte Aktionen von
den Gesellschaften, eine kontinuierliche
Bereitstellung von
möglichen Beiträgen für die sozialen
Medien oder Werbetexte
für Online-Anzeigen sind die
wichtigsten Stellschrauben. Jedoch
sind noch nicht einmal die
Hälfte der Vertreter von diesen
Angeboten ihrer Gesellschaft
begeistert (ausgezeichnet / sehr
gut). Fast ein Fünftel äußert sogar
klare Kritik an diesen Formen der
Marketing-Unterstützung. Für die
Bestandskundenbearbeitung ist
die Bereitstellung von Newsletter-
Texten besonders wichtig. Hierzu
werden die Barmenia, Debeka,
ERGO, HUK-COBURG und LVM
besonders gut von ihren Vertretern
beurteilt (alphabetische Reihenfolge).
Kundenbewertungsportale
wichtiger Hebel
Quelle: © sdecoret - Fotolia.com
Immer mehr Kunden prüfen die
Qualität einer Agentur oder eines
Versicherungsanbieters in Kundenbeurteilungsportalen.
Deswegen
überprüft bereits jeder
zweite (51%) Vertreter seine Einträge
vor allem bei Google und
Facebook. Vor vier Jahren waren
dies noch ein Zehntel weniger
(2020: 41%). Im Schnitt erreichen
die Agenturen 30 Beurteilungen
bei Google und 23 bei Facebook.
Das aktive Einfordern von Online-
Bewertungen kann die Anzahl an
Feedbacks auf bis zu 65 für eine
Agentur steigern. „In Zeiten zunehmender
Online-Kommunikation
sind Kunden als glaubwürdige
Testimonials besonders relevant.
Vermittler sollten ihre Kunden vor
allem um ausführliche Online-Beurteilungen
bitten. Denn Kunden
lesen Beurteilungen sehr differenziert
und lassen sich je nach Kontext
auch nicht von negativen Beurteilungen
verunsichern“, erklärt
Dr. Oliver Gaedeke.
Autor: www.siriuscampus.de
DVorsorgefavoriten der Makler:
Die Ergebnisse der diesjährigen Studie belegen auch in diesem
Studie „AssCompact AWARD – Jahr die führende Rolle der Allianz in
Private Vorsorge 2024“ zeigen der privaten Vorsorge. In den
erneut die Spitzenposition der Kategorien „Klassisch/Klassik
Allianz und der Alten Leipziger Plus“ sowie „Fondsgebunden mit
im Markt der privaten Vorsorgeprodukte.
Mit interessanten Entsicherer
erneut an die Spitze setwicklungen
in den Kategorien zen. Während die Alte Leipziger ihre
Garantien“ konnte sich der Ver-
fondsgebundener Produkte sowie
Aktuelle Entwicklungen und Top-Anbieter 2024
in der Nachhaltigkeit bieten die
Ergebnisse spannende Einblicke
in aktuelle Trends und Maklerpräferenzen.
Die Ergebnisse der „AssCompact
AWARD – Private Vorsorge 2024“
Vormachtstellung bei den fondsgebundenen
Produkten ohne
Garantien erfolgreich verteidigte,
sicherte sich die Nürnberger
den dritten Rang – ein deutlicher
Sprung nach oben.
In der Kategorie „Klassisch / Klassik
Plus“, die 2024 nach längerer Abstinenz
in die Studie zurückkehrt,
geht die Allianz als klarer Sieger
hervor. Die Alte Leipziger und der
VOLKSWOHL BUND komplettieren
die Top 3 in dieser traditionellen
Produktsparte.
Im Bereich „Fondsgebunden mit
Garantien“ hat die Allianz ihren
Vorjahreszweiten Platz hinter sich
gelassen und den ersten Rang
erobert. Canada Life, die im vergangenen
Jahr überraschend den
Spitzenplatz belegte, fiel auf den
zweiten Rang zurück. Die Alte
92 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Leipziger kletterte um zwei Plätze
auf Rang drei, was ihre verstärkte
Marktpräsenz unterstreicht.
Bei den fondsgebundenen Produkten
ohne Garantien behauptet
sich die Alte Leipziger auch 2024
als Marktführer. Sie sicherte sich
erneut den ersten Platz, gefolgt
von der Allianz, die ebenfalls ihre
Vorjahresplatzierung verteidigte.
Die Nürnberger zeigte in dieser
Kategorie eine bemerkenswerte
Entwicklung und kletterte von Platz
sieben im Vorjahr auf Platz drei.
Markttrends in der privaten
Vorsorge
Die Studie zeigt auch interessante
Entwicklungen auf: Fondsgebundene
Produkte ohne Garantien
bleiben in der Gunst der Makler
ganz oben und werden weiterhin
von über 70 % der Befragten
regelmäßig vermittelt. Fast zwei
Drittel der Vermittler erwarten zudem
einen wachsenden Umsatz in
diesem Segment. Hingegen geht
die Vermittlungstendenz fondsgebundener
Produkte mit Garantien
zurück. Nur noch 57 % der
Makler vermitteln diese regelmäßig
(im Vorjahr 62 %). Ein weiteres
bemerkenswertes Ergebnis: Nur gut
jeder zweite Vermittler fragt seine
Kunden aktiv nach deren Interesse
an nachhaltigen Vorsorgeprodukten.
Autor: www.asscompact.de
Quelle: © Chaiyawat - Fotolia.com
DBaFin: Lebensversicherungen müssen
einen angemessenen Kundennutzen bieten
Lebensversicherer müssen den ders auffällig geworden waren,
Kundennutzen ihrer Produkte hat die BaFin mittlerweile einer
stärker in den Fokus nehmen. wohlverhaltensaufsichtlichen
Das fordert die Bundesanstalt Prüfung unterzogen. Das Ergebnis:
Neben formalen Defiziten
für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin). „Lebensversicherungen genügten manche Versicherer
sollen den Absicherungsbedürfnissen
und den Renditeerwar-
des BaFin-Merkblatts. „Was wir
bei Weitem nicht den Vorgaben
tungen der Kundinnen und Kunden
gerecht werden. Das klingt
wie eine Selbstverständlichkeit,
ist es aber leider nicht“, moniert
BaFin-Exekutivdirektorin Julia Wiens.
Mehrere Versicherer müssten
dringend nachbessern.
Die BaFin hatte im Mai vergangenen
Jahres ihr Merkblatt zu
wohlverhaltensaufsichtlichen Aspekten
bei kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukten
veröffentlicht
und darin dargelegt,
was sie von den Unternehmen erwartet.
Parallel dazu hatte sie verschiedene
Aspekte der Produkte
analysiert, darunter die Effektivkosten,
die Abschlussprovisionen
und die Stornoquote, und dabei
Ausreißer identifiziert.
13 Lebensversicherer, die beson-
bislang herausgefunden haben,
entspricht nicht unseren Erwartungen“,
sagte Wiens beim diesjährigen
Strategiemeeting Lebensversicherung
des Handelsblatts.
Dabei geht es der BaFin insbesondere
um die Höhe der Effektivkosten
und den Vertrieb von
Produkten außerhalb des Zielmarkts.
Die Effektivkosten geben
an, wie stark die jährliche Rendite
durch die Kosten gemindert
wird. Bei den Produkten mehrerer
Unternehmen betrugen sie
zum Zeitpunkt, zu dem die Hälfte
der Versicherten ihre Verträge
vorzeitig gekündigt hatte, vier
Prozent oder mehr. Die Unternehmen
müssten also mit den dazugehörigen
Kapitalanlagen eine
Rendite mindestens in derselben
Höhe erwirtschaften, damit die
Kundinnen und Kunden davon
profitierten. „Wenn die Effektivkosten
so hoch sind, müssen die
Versicherer prüfen, ob zumindest
für diejenigen Kundinnen
und Kunden das Renditeziel mit
hinreichender Wahrscheinlichkeit
erreicht wird, die ihren Vertrag ab
dem genannten Zeitpunkt kündigen“,
sagte Wiens. Nur dann
könne von einem angemessenen
Kundennutzen des Produkts die
Rede sein.
Einige Lebensversicherungsprodukte
sind zudem mit sehr hohen
Stornoquoten aufgefallen – speziell
in den ersten Jahren nach
Vertragsabschluss, in denen ein
großer Teil der Kosten anfällt. Für
solche Produkte dürfte ein angemessener
Kundennutzen laut
Wiens nicht gegeben sein. Ein
hohes Frühstorno könne ein Hinweis
dafür sein, dass die betreffenden
Produkte außerhalb des
für sie bestimmten Zielmarktes
vertrieben wurden. „Wenn ein
angemessener Kundennutzen
fehlt, wenn ein Produkt also nicht
den Bedürfnissen des Zielmarkts
FinanzBusinessMagazin.de
93
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
entspricht, dann ist das ein Missstand“,
stellte Wiens klar. Und
wenn die BaFin Missstände feststelle,
dann werde sie auch einschreiten.
Wir können beispielsweise den
Vertrieb von Produkten untersagen
oder Maßnahmen gegenüber
einzelnen Vorstandsmitgliedern
verhängen, wenn deren fachliche
Eignung angesichts von Missständen
in Frage steht“, erläuterte
Wiens. Am liebsten wäre es der
obersten Versicherungsaufseherin
jedoch, wenn die BaFin solche
Maßnahmen gar nicht erst ergreifen
müsse, weil alle Lebensversicherungsprodukte
nicht nur dem
Anbieter nutzen, sondern nachweislich
auch den Versicherten.
Das seien die Versicherer ihren
Kundinnen und Kunden schuldig
– und das dürfe man auch von ihnen
erwarten.
Autor: www.bafin.de
Quelle: © iceteaimages - AdobeStock.com
Fondspolice versus Direktanlage –
Continentale-Tool hilft Vermittlern
beim Rendite-Vergleich
W
Wer hat bei der Rendite die Nase
vorn? Die Fondspolice oder die
Direktanlage? Diese Fragen beantworten
Vermittler jetzt ganz
einfach mit dem Fondsanlagen-
OPTIMIERER der Continentale
Versicherung. Das digitale Tool
vergleicht individuell für jeden
Kunden, ob die Fondspolice oder
die Direktanlage das bessere Investment
ist. Dabei zeigt sich,
dass die fondsgebundene Rentenversicherung
hinsichtlich der
Rendite oft empfehlenswerter ist.
Die wesentlichen Gründe dafür
sind Steuervorteile: keine Steuern
in der Ansparphase, günstige Besteuerung
bei Rentenzahlung oder
Kapitalauszahlung. Ebenso sind
die Fondswechsel steuerfrei und
erfolgen ohne Ausgabeaufschlag.
Tool verarbeitet
eine Vielzahl von Faktoren
Entwickelt wurde das Tool mit
dem Institut für Vorsorge und
Finanzplanung (IVFP). Als Grundlagen
für die Berechnung dienen
die Fondsrenten Continentale
EasyRente Invest und Continentale
Rente Invest der 3. Schicht.
Neben den Tarifangaben berücksichtigt
das Tool auch die aktuellen
Steuer- und Fondsdaten, die prognostizierte
Rendite, die Anzahl
der Fondswechsel und einige
weitere Faktoren, die Einfluss auf
die voraussichtliche Ablaufleistung
haben. Das sind zum Beispiel Angaben
zur Flexibilität oder Qualität
und Art der ausgewählten Fonds.
Dabei lässt sich die Auswirkung
von bis zu 20 Fondswechseln simulieren.
Auf dieser Basis macht
der FondsanlagenOPTIMIERER
individuell für jeden Kunden die
Unterschiede zwischen Fondspolice
und Direktanlage deutlich.
Fondsrente punktet bei
Steuervorteilen und Flexibilität
„Dabei zeigt sich sehr oft, dass die
Fondspolice die profitablere ist“,
sagt Thomas Pollmer, Leiter Produktmanagement
Leben bei der
Continentale Versicherung. „Der
FondsanlagenOPTIMIERER widerlegt
somit die hartnäckige Behauptung,
eine Direktanlage in Fonds sei
generell besser als eine Versicherung.“
Besonders deutlich werde
das bei einer langen Ansparphase,
ergänzt Thomas Pollmer. „Und der
Kunde sichert sich mit einer lebenslang
garantierten Rente auch noch
optimal fürs Alter ab.“
Der Vergleich zeigt, wo die Vorteile
der fondsgebundenen Versicherung
liegen:
Während der gesamten Vertragslaufzeit
bleiben Fondswechsel
(Shift/Switch) kosten und steuerfrei.
Bei Direktanlagen hingegen
wird jedes Mal die volle Kapitalertragsteuer
inklusive Solidaritätszuschlag
von 26,38 Prozent fällig.
Bei einer Auszahlung als lebenslange
Rente muss der Kunde nur
einen Teil der Rentenzahlungen
versteuern (Ertragsanteilbesteuerung).
Erträge besteuert der Staat
nicht jährlich, sondern erst bei der
Auszahlung oder Veräußerung.
Wenn eine Fondspolice mindestens
zwölf Jahre besteht und die
Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr
erfolgt, bleibt die Hälfte der
Erträge steuerfrei.
Autor: www.continentale.de
94 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
AAon Marktreport 2024:
Risiken werden immer komplexer
Aon plc eines der international führenden
Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen,
hat seinen
Marktreport 2024 für den
deutschen Versicherungsmarkt
veröffentlicht. Der Report fasst
die wichtigsten Trends zusammen
und liefert eine Einschätzung zur
aktuellen Marktsituation.
Die globale Risikolandschaft stellt
Unternehmen und Versicherer vor
immer größere Herausforderungen.
Die Anspannung auf dem Versicherungsmarkt
hat im vergangenen
Jahr weiter zugenommen; das Gefahrenszenario
aus fortdauerndem
Ukraine-Krieg, den Konflikten im
Nahen Osten sowie den Risiken im
asiatisch-pazifischen Raum sorgt
für Unruhe hinsichtlich der Vorhersehbarkeit
sowohl bestehender als
auch neuer Risiken. Nicht zu vergessen
sind in diesem Zusammenhang
die zunehmenden Terrorgefahren,
die weltweit zu finanziellen
Schäden bei Unternehmen führen
können. Auch die Lieferkettenproblematik
wirkt sich weiterhin
nachhaltig auf Unternehmen aus
– dies häufig in Verbindung mit
anderen Risiken wie geopolitischen
Spannungen, Terror und Naturgefahren.
Neue Gesetzgebungen
zu Produkt- und Cybersicherheit,
Künstlichen Intelligenz oder auch
der EU-Entgelttransparenzrichtlinie,
die teilweise mit hohen Strafen bei
Nichteinhaltung garniert sind, versetzen
viele Unternehmensleiter in
Anspannung.
In diesem Szenario, welches zusätzlich
von steigenden Energiekosten
und den immer einflussreicheren
ESG-Kriterien geprägt ist,
sind Organisationen gefordert,
weitsichtige Entscheidungen für
ihr Risikomanagement zu treffen.
FinanzBusinessMagazin.de
Quelle: © amnaj - AdobeStock.com
Der Versicherungsmarkt zeigt sich
derweil sehr heterogen. Er ist geprägt
von knappen Kapazitäten
und hohen Preisen, während
gleichzeitig ein gesteigerter Risikoappetit
seitens der Versicherer
zu beobachten ist. Wie sich diese
Situation langfristig auswirken
wird, bleibt abzuwarten.
Top-Thema des Marktreports
2024 ist die Sparte der Sachversicherung.
Hier können die
Versicherer bei einer Schadenquote
von 103 Prozent (Vorjahr:
98 Prozent) trotz eines Beitragswachstums
von 10 Prozent keine
nachhaltig besseren Ergebnisse
verzeichnen. „Die Möglichkeiten
der Prämienerhöhungen sind
begrenzt“, so Hartmuth Kremer-
Jensen, Geschäftsführer und
Chief Broking Officer für die
DACH-Region bei Aon. „Für die
anstehenden Renewals werden
sich die Versicherer kompromissbereit
zeigen müssen.“
Die Herausforderung einer veränderten
Risikolandschaft, in der die
Entwicklung der Naturgefahrenschäden
für die Marktteilnehmer
die Hauptrolle einnimmt, bleibt
bestehen und verändert auch die
geeignete Risikobewältigungsstrategie.
„Der klassische Marktzyklus
gehört der Vergangenheit
an. Neben dem Risikotransfer
muss eine geeignete Risikobewältigungsstrategie
der Unternehmen
für die erfolgreiche Transformation
in eine klimaneutrale
Wirtschaft durch eine fundierte
Risikoberatung unterstützt werden“,
so Kremer-Jensen.
Sowohl in der Haftpflicht- als
auch in der Warentransportversicherung
zeichnet sich ein stabiler
bis positiver Trend ab. Im Bereich
Haftpflicht stehen die Vorzeichen
speziell für risikounauffällige, mittelständische
Industrieunternehmen
günstiger als im Vorjahr; die
Versicherer haben speziell in diesem
Segment wieder mehr Risikoappetit.
Mit Blick auf Konzerne
und komplexen Risiken sind die
Versicherer dagegen vorsichtiger.
Neue gesetzliche Vorschriften
schaffen neue Risikoqualitäten,
die ggf. bei Renewals geprüft
und angepasst werden müssen.
Die Sparte Warentransport entwickelt
sich dagegen zunehmend
vom Verkäufer- zum Käufermarkt
und wendet sich ab von allgemeinen
Themen wie Inflation und
Cybergefahren und hin zum individuellen
Kundenrisiko. Biswei-
95
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
len zeigen sich jedoch auch hier
die Einflüsse der weltpolitischen
Lage. Dies unter anderem in Form
von Deckungskündigungen für
Politische Risiken, hohe Mehrprämien
im Falle von schwierigen
Risiken, höheren Versicherungssummen
oder aber durch Reduzierung
von Kapazitäten sowie
den zunehmenden Einfluss von
ESG-Kriterien auf die Zeichnungsbereitschaft
der Versicherer.
Der Einfluss der vier Megatrends
Handel, Technologie, Klima und
Personal, die bereits im aktuellen
Aon Client Trends Report
thematisiert wurden, ist auch im
deutschen Versicherungsmarkt
in allen Sparten und Specialties
bemerkbar und beeinflusst die
Versicherungslandschaft maßgeblich.
Dies gilt für Unternehmen
ebenso wie für Versicherer.
Vor diesem Hintergrund sind
individuelle Risikoanalysen und
die detaillierte Aufbereitung
von Risikoinformationen für ein
lückenloses Risikomanagement
seitens der Unternehmen zwingend
notwendig. Kremer-Jensen
unterstreicht: „Je komplexer die
Risiken, desto dringender wird
es, flexibel und weitsichtig damit
umzugehen.“
Autor: www.aon.com
Quelle: © H_Ko - AdobeStock.com
DEcclesia Gruppe setzt auf Nachhaltigkeit:
Die Ecclesia Gruppe hat ein ESG- Olaynig, der seit Juli 2024 das Produkt-
und Portfoliomanagement Bewertung
Transparente und objektive
Scoring-Tool implementiert, um
ihren Kunden zukünftig ein noch der Ecclesia Gruppe leitet. Transparenz
und greifbare Informati-
nachhaltigeres Leistungsportfolio
anbieten zu können. Mithilfe onen spielen auch in Bezug auf
des Zielke Ratings wird die Konformität
eines Versicherers in ESG eine wichtige Rolle. Zudem
den
Einführung eines ESG-Scoring-Tools für die Auswahl von Risikoträgern
Bereichen Environmental, Social
und Governance bewertet. Das
Scoring deckt alle relevanten ESG-
Themen ab, vom ökologischen
Fußabdruck über die Verantwortung
gegenüber internen und
externen Stakeholdern bis hin zur
Verankerung der Nachhaltigkeitsverantwortung
im Unternehmen.
„Unsere wesentliche Aufgabe
als Versicherungsmakler und Risikoberater
besteht darin, unsere
Kunden zu bekannten und neuen
Risiken umfassend zu beraten
und mit Blick auf das individuelle
Risiko den jeweils passenden Versicherer
mit dem besten Versicherungsschutz
zu finden und so zukunftsfähige
Lösungen zu bieten.
Dazu gehört unter anderem, die
ESG-Performance der Versicherer
zu kennen und zu verstehen, wie
nach-haltig diese Unternehmen
aufgestellt sind“, erklärt Thomas
sind regulatorische Anforderungen
essenziell. Ein prominentes
Beispiel hierfür ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Nachhaltigkeit ist neben anderen
Faktoren ein immer wichtigeres
Kriterium bei der Aus-wahl eines
Risikoträgers. „Unsere Kunden
erwarten neben einem optimalen
Preis-Leistungsverhältnis
und einer schnellen, vertragsgemäßen
und kundenorientierten
Schadenabwicklung auch eine
gewisse ESG-Konformität von
den Versicherern. Für viele dieser
Faktoren bieten wir unseren Kunden
bereits Entscheidungshilfen
an – nun auch im Bereich ESG“,
erklärt Leonhard Ihli, Leiter des
Versicherer-Managements bei der
Ecclesia Gruppe. Das neue Tool
ermöglicht es der Ecclesia nachhaltige
Risikoträger auszuwählen,
die zur ESG-Strategie der Kunden
passen.
Beim Scoringverfahren setzt die
Ecclesia Gruppe auf die Expertise
der Zielke Research Consult
GmbH. Zielke erstellt ihre ESG-
Rankings ausschließlich auf Basis
öffentlich zugänglicher Daten,
wie Nachhaltigkeitsberichte sowie
nicht-finanzielle Erklärungen
nach der Non-Financial Reporting
Directive (NFRD) und ab nächstem
Jahr nach der CSRD (Corporate
Sustainability Reporting Directive).
„Die Ergebnisse sind somit
für jedermann nachvollziehbar
und bieten unseren Kunden objektive
Vergleichsmöglichkeiten“
begründet Dr. Carsten Zielke, Geschäftsführer
der Zielke Research
Consult und Zielke Rating, das
Rankingverfahren. Technisch umgesetzt
wird es mittels der ESG-
Plattform vom deutschen Technologieunternehmen
Ubirch, auf der
Emissionsdaten von Suppliern automatisch
erhoben und integriert
werden können.
Autor: www.ecclesia-gruppe.de
96 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
Geschäftsanteil als auch nach Zufriedenheit
mit den Produktgebern
ermittelt. Die VHV konnte
erneut ihre Führungsposition bestätigen.
Klarer Favorit der unabhängigen
Vermittler im Bereich des gewerblichen
Schaden-/ Unfallgeschäfts
ist weiterhin die VHV. Dies
ist das Ergebnis der Studie „Ass-
Compact AWARD – Gewerbliches
Schaden-/ Unfallgeschäft 2024“.
Die Ergebnisse der Studie „Ass-
Compact AWARD – Gewerbliches
Schaden-/Unfallgeschäft 2024“
zeigen, dass die VHV, wie in den
Vorjahren, im Bereich Betriebs-/
Berufshaftpflicht führend ist und
den größten Marktanteil auf sich
vereinen kann. AXA folgt auf
dem zweiten Platz, während Rhion
sich knapp vor R+V den dritten
Platz sicherte.
AUnabhängige Vermittler küren VHV erneut
zum Favoriten im Gewerbegeschäft
Die aktuellen Favoriten der unabhängigen
Vermittlerinnen und Sachversicherung ist die VHV die
Auch im Bereich der gewerblichen
Vermittler im gewerblichen Schaden-/Unfallgeschäft
stehen fest. von Allianz und Rhion.
erste Wahl der Vermittler, gefolgt
Die aktuelle Studie “AssCompact
AWARD – Gewerbliches Schaden-/Unfallgeschäft
2024” des den Produktanbietern wird maß-
Fachmagazins AssCompact hat geblich durch verschiedene Lei-
Die Zufriedenheit der Makler mit
die Spitzenreiter sowohl nach
stungskriterien beeinflusst, vor
allem durch Schadenregulierung,
Produktqualität und Image. In der
Betriebs-/ Berufshaftpflicht übernahm
die Rhion die Spitzenposition
als Qualitätsführer, verdrängte
Markel auf den zweiten sowie Die
Haftpflichtkasse und VHV auf den
geteilten dritten Platz. Im Bereich
der gewerblichen Sachversicherung
konnte die VHV ihre Top-Position
aus dem Vorjahr verteidigen,
gefolgt von Allianz und Rhion.
Erfolgsfaktor
Zielgruppenansprache
Ein entscheidender Erfolgsfaktor
für Versicherungsmakler ist das
Verständnis und die gezielte Ansprache
von Zielgruppen. Die Studie
zeigt jedoch, dass nur etwas
mehr als ein Viertel der Befragten
einen gezielten Zielgruppenfokus
im gewerblichen Schaden- und
Unfallgeschäft verfolgt. Trotzdem
gibt es klare Präferenzen bei
den Zielgruppen: Freiberufler und
Handwerker stehen dabei mit
einem Anteil von jeweils knapp
44% an erster Stelle, gefolgt
von Dienstleistern und produzierendem
Gewerbe.
Quo vadis Cyberversicherung?
Nach Angaben der unabhängigen
Vermittler wird der größte Umsatz-Trend
der kommenden drei
Jahre die Cyberversicherung sein.
Sie steht mit großem Abstand an
der Spitze, denn knapp 70% sehen
hier eine Verbesserung des Umsatzpotenzials.
Zieht man jedoch die zum heutigen
Tage vermittelten Produkte
zum Vergleich heran, so verharrt
die Cyberversicherung hinter
den beiden Klassikern (Betriebs-/
Berufshaftpflicht und gewerbliche
Sachversicherung) sowie
der gewerblichen Rechtsschutzund
Kfz-Flottenversicherung mit
einem leichten Rückgang auf
Rang 5; ein Effekt, der sich schon
mehrere Jahre beobachten lässt.
Autor: www.asscompact.de
Quelle: © thien - AdobeStock.com
FinanzBusinessMagazin.de
97
Vertriebserfolg 2025 |
VERSICHERUNGEN
BWelche Versicherer empfehlen VEMA-Makler?
Betriebliche Vorsorge – so wählen VEMA-Makler
Betriebliche Vorsorge hat sich
Beihilfeberechtigte
im „war for talents“ zu einem
wichtigen Benefit entwickelt, mit
AXA/DBV (27,84 % der Nennungen)
dem Arbeitgeber positiv auf sich
aufmerksam machen können.
Sei es der Zuschuss zur Betriebsrente
über den Pflichtteil hinaus,
der Krankenzusatzschutz für die
Signal Iduna (9,73
Barmenia (15,72 %)
%)
gesamte Belegschaft oder die
klassische Gruppenunfallversicherung
– der Mitarbeiter profitiert
von zusätzlicher Versorgung bzw.
Vorsorge. Das ist eine gute Sache.
In ihrer Qualitätsumfrage befragte
VEMA ihre Partner und Genossen
nach deren favorisierten Anbieter in
den Bereichen betriebliche Altersvorsorge,
betriebliche Krankenversicherung
und Gruppenunfall. Wo
stimmen Qualität, Preis und die
Leistungsbearbeitung? Wo wurden
gute Erfahrungen gemacht?
Betriebliche Altersvorsorge
Allianz (25,48 % der Nennungen)
Alte Leipziger (14,52 %)
Swiss Life (8,23 %)
Betriebliche Krankenversicherung
Hallesche (21,43 %)
Allianz (17,21 %)
Barmenia (14,61 %)
Gruppenunfall
Zurich (19,28 %, VEMA-Deckungskonzept)
Gothaer (17,27 %, VEMA-Deckungskonzept)
die Haftpflichtkasse (14,06 %)
Quelle: © yanlev - AdobeStock.com
VEMA-Makler bevorzugen diese
PKV-Anbieter
Die Private Krankenversicherung
ist nach wie vor ein wichtiger
Stützpfeiler zur Finanzierung unseres
Gesundheitssystems. Sie
bietet Ihren Kunden durch eine
Vielfalt an Tarifen die Möglichkeit,
die Gesundheitsvorsorge zu
finden, die zu den eigenen Vorstellungen
passt – dauerhaft gesichert
und geschützt vor jeder politischen
Einflussnahme. Sie ist die
perfekte Ergänzung für Beihilfeberechtigte
und auch mit deutlich
besserem Schutz für Selbständige
und Angestellte die preiswerte
Alternative zur GKV – auch wenn
der Preis immer eine nachrangige
Rolle spielen sollte. In ihrer Qualitätsumfrage
befragte VEMA
ihre Partner und Genossen nach
deren favorisierten Anbietern im
Bereich der Privaten Krankenversicherung
für Beihilfeberechtigte,
Selbständige und Angestellte. Wo
stimmen Qualität, Preis und die
Leistungsbearbeitung? Wo wurden
gute Erfahrungen gemacht?
Selbständige
Hallesche (17,21 %)
HanseMerkur (11,47 %)
Universa (9,65 %)
Angestellte
Hallesche (18,18 %)
HanseMerkur (10,82 %)
Universa (10,10 %)
Diese Pflege-Anbieter
empfehlen VEMA-Makler
Mit der privaten Pflegeergänzung
ist es ein Kreuz. Gebetsmühlenartig
wird landauf landab inzwischen
seit Jahrzehnten gepredigt,
dass die Leistungen der gesetzlichen
Pflegeversicherung nicht
ausreichen werden, um die anfallenden
Kosten einer stationären
Unterbringung zu tragen. Auch
bei häuslicher Pflege reichen sie
nicht, aber da fällt es nicht so
sehr auf, da sich oft genug Familienmitglieder
kümmern und bei
ambulanter Pflege niedrigere Kosten
anfallen. Aber wissen müsste
eigentlich jeder, dass man etwas
machen muss. Machen aber nur
wenige. Dass Kinder jetzt erst ab
100.000 Euro Jahreseinkommen
unterhaltspflichtig werden, gau-
98 FinanzBusinessMagazin.de
VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025
kelt vielen erfolgreich vor, dass
diese jetzt nicht mehr betroffen
sind und man ja nur “dem Staat”
auf der Tasche läge, was man
recht entspannt hinnehmen wird.
Spätestens wenn nach dem Tod
eines Elternteils dann aber Schenkungen
rückgängig gemacht werden
oder das Erbe angegangen
wird, stellt man doch wieder fest,
dass Pflege immer ein Familienthema
ist. Vermittler dürfen daher
nicht müde werden, dieses
Thema immer und immer wieder
anzusprechen. In ihrer Qualitätsumfrage
befragte VEMA ihre
Partner und Genossen nach deren
favorisierten Anbieter in den
Bereichen des Pflegetagegelds
und der Pflegerente. Wo stimmen
Qualität, Preis und die Leistungsbearbeitung?
Wo wurden gute
Erfahrungen gemacht?
Quelle: © Kzenon - AdobeStock.com
Pflegetagegeld
Allianz (27,82 % der Nennungen)
Hallesche (11,65 %)
HanseMerkur (7,14 %)
Pflegerente
Ideal (32 %)
Swiss Life (16,67 %)
Allianz (16 %)
Welche Kfz-Versicherer
empfehlen VEMA-Makler?
Es gibt kaum eine Versicherungssparte,
welche Vermittler so polarisiert
wie die Kfz-Versicherung. Für
die einen ist sie viel Aufwand mit
wenig Ertrag. Die anderen sehen
sie nach wie vor auch als Türöffner.
Und es soll sogar Vermittler geben,
die wirklich aufrichtig gerne
Kfz-Geschäft vermitteln. Zweifellos
ist die Kfz-Versicherung auch
die Sparte, die am ehesten im Bewusstsein
des Kunden ist. Der alljährliche
Werbewahn suggeriert
ihm seit Jahren, dass er viel zu
teuer versichert sei und macht ihn
entsprechend Preissensibel. Im
Schadenfall zeigt sich dann, wie
harmonisch eine geschmeidige
Regulierung und ein niedriger
Beitrag zueinander passen. In
ihrer Qualitätsumfrage befragte
VEMA ihre Partner und Genossen
nach deren favorisierten Anbieter
in den Bereichen privaten und gewerblichen
Kfz-Versicherung. Wo
stimmen Qualität, Preis und die
Leistungsbearbeitung? Wo wurden
gute Erfahrungen gemacht?
Private Einzelrisiken
Itzehoer (16,28 % der Nennungen)
VHV (16,12 %)
R+V Gruppe (13,62 %)
Oldtimer
OCC (34,82 %)
Württembergische (19,22 %)
Allianz (7,89 %)
Kleinflotten
R+V Gruppe (23,41 %)
Allianz (17,31 %)
VHV (14,33 %)
Großflotten
R+V Gruppe (25,74 %)
Allianz (16,91 %)
VHV (12,13 %)
Die VEMA eG führt in regelmäßigen
Abständen Makler-Befragungen
zur Produktqualität in
verschiedenen Sparten durch. Im
Rahmen dieser Qualitätsumfragen
wurden die Partnerbetriebe der
VEMA gebeten, die drei meistgenutzten
Anbieter in den jeweiligen
Sparten zu nennen. Mit
dieser Begrenzung möchte die
Genossenschaft sicherstellen,
dass negative Einzelerlebnisse mit
Versicherern nicht dominieren. Zu
bewerten galt es die Produktqualität,
die Qualität der Antragsbearbeitung
sowie die Policierung.
Und auch nach den Erfahrungen
im Leistungsfall und der Erreichbarkeit
wurde gefragt.
Die VEMA steht inzwischen knapp
4.600 mittelständischen Partnerbetrieb
mit rund 32.000 Personen
als zentrale Anlaufstelle zur
Erleichterung der täglichen Arbeit
zur Verfügung. Die Maklergenossenschaft
zählt inzwischen zum
Kreis der führenden Maklerdienstleister.
Getreu dem Firmenmotto
„Von Maklern – für Makler!“
schafft man mit einem ganzheitlichen
Ansatz Mehrwerte für die
angeschlossenen Maklerkollegen
von der technischen Abwicklung,
durchdachten Deckungskonzepten,
bis hin zur Unternehmensoptimierung
und Weiterbildung.
Autor: www.vema-ag.de
Quelle: © yurolaitsalbert - AdobeStock.com
FinanzBusinessMagazin.de
99
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
ELEMENT Insurance AG:
Was Vermittler jetzt wissen müssen
D
Die Insolvenz der ELEMENT
Insurance AG, eines der führenden
digitalen Versicherer
Deutschlands, stellt Vermittler
und ihre Kunden vor zahlreiche
Herausforderungen.
Als auf Vermittlerrecht spezialisierte
Anwaltskanzlei möchten wir
Sie über die wichtigsten Entwicklungen
und rechtlichen Aspekte
informieren, um Orientierung
und Handlungsempfehlungen zu
bieten.
Allgemeines zur Insolvenz
1.1 Was ist der aktuelle Status
des Insolvenzverfahrens? Am
8. Januar 2025 wurde das vorläufige
Insolvenzverfahren über
die ELEMENT Insurance AG eröffnet.
Ziel ist die Sicherung des
Vermögens und die Prüfung
einer Übertragung der Verträge
auf einen solventen Versicherer.
Der endgültige Beschluss zur Eröffnung
des Insolvenzverfahrens
steht noch aus. Bis dahin bleibt
der vorläufige Insolvenzverwalter
Friedemann Schade dafür verantwortlich,
den Betrieb zu sichern.
1.2 Warum wurde der Insolvenzantrag
gestellt? ELEMENT meldete
am 20. Dezember 2024 eine
Überschuldung, nachdem der
wichtigste Rückversicherer sein
Engagement beendet hatte. Dies
führte zu erheblichen finanziellen
Schwierigkeiten und einem
Antrag der BaFin auf Eröffnung
eines Insolvenzverfahrens.
1.3 Welche Versicherungsverträge
sind betroffen? Betroffen sind
Sach- und Unfallversicherungen
wie Wohngebäude-, Unfall-, Fahrrad-,
Haftpflicht- und Tierkrankenversicherungen.
Lebensversicherungen
sind nicht betroffen, da
ELEMENT keine Lizenz für diese
Bereiche hatte. Insbesondere Policen
von Partnerunternehmen wie
AutoProtect, asspario, Mailo und
Panda, bei denen ELEMENT als
Risikoträger auftritt, sind betroffen.
Quelle: © Scott Maxwell - Fotolia.com
Auswirkungen des vorläufigen
Insolvenzverfahrens
2.1 Wie wirkt sich das vorläufige
Insolvenzverfahren auf die Versicherungsverträge
aus? Die
Versicherungsverträge bleiben
bestehen, jedoch sind Schadenzahlungen
ausgesetzt. Während
der Prüfung möglicher Bestandsübertragungen
können Versicherungsnehmer
keine neuen Ansprüche
geltend machen.
2.2 Was passiert bei bereits gemeldeten
Schäden? Gemeldete
Schäden werden vom Insolvenzverwalter
geprüft, aber erst nach
Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens
bearbeitet. Die
Regulierung erfolgt, wenn über
das Sicherungsvermögen eine Deckung
sichergestellt ist. Versicherten
steht ein vorrangiger Anspruch
zu, aber eine anteilige Schadensregulierung
ist wahrscheinlich.
2.3 Was ist die rechtliche Grundlage
für das vorläufige Verfahren?
Das vorläufige Insolvenzverfahren
gemäß der Insolvenzordnung
(InsO) dient dazu, das Vermögen
des Unternehmens zu sichern
und Gläubigerinteressen zu wahren.
Versicherer dürfen währenddessen
keine neuen Verträge
abschließen oder bestehende
Verträge erweitern.
Auswirkungen eines endgültigen
Insolvenzverfahrens
3.1 Was ändert sich bei Eröffnung
des endgültigen Insolvenzverfahrens?
Nach §16 VVG enden
alle Versicherungsverträge einen
Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens
automatisch. Der
Insolvenzverwalter wird die Gläubiger
über Fristen und das Verfahren
zur Anmeldung von Forderungen
informieren. Kunden
können anteilige Prämien zurückfordern.
Noch ist nicht bekannt,
ob und ggf. wann das endgültige
Insolvenzverfahren eröffnet wird.
3.2 Welche Konsequenzen hat
dies für Versicherungsmaklerinnen
und -makler? Sie sollten
sicherstellen, dass Sie ihre Kunden
rechtzeitig über Alternativen informieren.
Bei automatischem
Vertragsende besteht die Gefahr,
dass Kunden ohne Versicherungsschutz
verbleiben. Im Raum steht
in jedem Einzelfall die Überlegung,
lieber eine Doppelversicherung zu
haben, als am Ende keinen hinreichenden
Versicherungsschutz.
100 FinanzBusinessMagazin.de
RECHT | Vertriebserfolg 2025
Die Dokumentation der Beratung
wird zur Vermeidung von Haftungsrisiken
dringend empfohlen.
3.3 Wie wirkt sich das Sicherungsvermögen
aus? Das Sicherungsvermögen
wird gemäß §315 VAG
vorrangig für die Ansprüche der
Versicherungsnehmer verwendet.
Falls es nicht ausreicht, erfolgt eine
nur quotale Schadensregulierung.
Sie sollten betroffene Kunden auf
diese Unsicherheit hinweisen.
3.4 Ist eine fristlose Kündigung
sinnvoll? Eine fristlose Kündigung
der betroffenen Verträge kann
unter bestimmten Umständen
sinnvoll sein, ist jedoch nicht immer
die beste Lösung. Die Insolvenz
allein gibt kein Sonderkündigungsrecht.
Sie sollten folgende Aspekte beachten:
Prüfung der Alternativen: Kunden
sollten vor einer Kündigung eine
Ersatzversicherung abgeschlossen
haben, um Versicherungslücken
zu vermeiden. Doppelversicherungen
sind fehlendem Versicherungsschutz
klar vorzuziehen.
Kündigungsrechte: Bei Tarifen mit
täglichem Kündigungsrecht (z. B.
einigen Asspario-Policen) kann
eine fristlose Kündigung in Betracht
gezogen werden.
Einzelfallentscheidung: Fristlose
Kündigungen sollten individuell
geprüft und nur bei unzureichendem
Schutz des bestehenden
Vertrags erwogen werden.
Sie sollten alle Beratungsschritte
dokumentieren.
Empfehlungen der BaFin
4.1 Welche Empfehlungen gibt
die BaFin? Die BaFin fordert
Versicherungsmakler auf, betroffene
Kunden aktiv zu informieren.
Kunden sollen ihre
Vertragsunterlagen prüfen und
bei Bedarf Alternativen suchen.
Wichtige Policen wie Haftpflicht-
oder Wohngebäudeversicherungen
sollten umgehend
ersetzt werden. Makler sollten
FinanzBusinessMagazin.de
sicherstellen, dass Kunden eine
vorläufige Deckungszusage erhalten.
4.2 Welche Rolle spielt die BaFin
im Verfahren? Die BaFin überwacht
das Insolvenzverfahren in
Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter.
Sie prüft Möglichkeiten
zur Bestandsübertragung
auf solvente Versicherer. Die Ba-
Fin betont, dass Kundenansprüche
vorrangig behandelt werden.
Nähere Informationen finden Sie
dazu auf der Webseite der Ba-
Fin: https://www.bafin.de/DE/
Verbraucher/Versicherung/QuA_
ELEMENT/Element_node.html
Quelle: © contrastwerkstatt - Fotolia.com
Dynamik des Geschehens
5.1 Warum ist schnelle Reaktion
wichtig? Die Insolvenz von ELEMENT
hat weitreichende Konsequenzen
für Kunden und Makler. Die Unsicherheit
über die Zukunft des Unternehmens
erfordert proaktives
Handeln. Verzögerungen können
dazu führen, dass Kunden ohne
Versicherungsschutz bleiben.
5.2 Welche Entwicklungen sind
zu erwarten? Sollte die Übertragung
der Bestände scheitern,
endet der Versicherungsschutz
automatisch. Kunden müssen
neue Versicherungen abschließen.
Makler sollten auf eine dynamische
Entwicklung vorbereitet
sein und rechtzeitig mit Kunden
kommunizieren.
Empfehlungen für Makler
6.1 Wie sollten Makler mit der
Situation umgehen?
Vertragsprüfung: Identifizieren
Sie betroffene Policen in Ihrem
Bestand.
Beratung: Bieten Sie Ihren Kunden
zeitnah Alternativen an und dokumentieren
Sie die Beratung umfassend.
Vorläufige Deckung: Organisieren
Sie eine vorläufige Deckungszusage
bei alternativen Anbietern.
6.2 Wie können Haftungsrisiken
vermieden werden? Dokumentieren
Sie alle Schritte der Beratung
und Kommunikation mit
den Kunden. Klären Sie die Risiken
und stellen Sie sicher, dass Kunden
rechtzeitig auf Alternativen hingewiesen
werden.
6.3 Welche rechtlichen Hinweise
sollten Makler beachten? Makler
sind verpflichtet, ihre Kunden über
die Einschränkungen des Versicherungsschutzes
zu informieren.
Die unterlassene Aufklärung kann
zu Haftungsansprüchen führen.
Regelmäßige Updates zur Entwicklung
des Insolvenzverfahrens
sind empfehlenswert.
Fachanwalt für Versicherungsrecht
Norman Wirth:
„Die Insolvenz der Element Versicherung
AG ist nicht nur eine
erhebliche Herausforderung für
alle Betroffenen, sondern auch
eine Gelegenheit, Kompetenz
und Professionalität unter Beweis
zu stellen. Proaktive Kommunikation,
umfassende Beratung und
rechtssichere Dokumentation sind
essenziell, um das Vertrauen der
Kunden zu bewahren und Haftungsrisiken
zu minimieren. Viel
Erfolg dabei!“
Diese und regelmäßig aktualisierte
Informationen zu diesem
konkreten Thema finden Sie auf
https://wirth-rae.de/ratgeber/insolvenz-der-element-versicherung-ag/ .
Autor: www.wirth-rechtsanwaelte.com
101
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
Unzulässigkeit kollektiver
Massenkündigungen durch Versicherer
bestätigt
D
Der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung
e.V. macht
auf die Ergebnisse eines von ihm
beauftragten rechtswissenschaftlichen
Gutachtens aufmerksam,
das die Praxis kollektiver, bestandsauflösender
Kündigungen durch
Versicherer klar als rechtswidrig
einstuft.
Die von einigen Versicherern avisierten
Maßnahmen, ganze Versicherungsbestände
– oder zumindest
große Teile der Bestände
– aufzulösen, sind nicht nur unzulässig,
sondern haben weitreichende
negative Konsequenzen
– insbesondere für Versicherungsmakler
und deren Kunden.
Das Gutachten von Prof. Dr. Hans-
Peter Schwintowski, Humboldt-
Universität zu Berlin, legt dar:
Rechtswidrigkeit und Missbrauch
von Kündigungsrechten
Die flächendeckende Auflösung
von Versicherungsbeständen –
oder großer Teile der Bestände
– mittels kollektiver Kündigungen
verstößt gegen grundlegende
Rechtsprinzipien, wie das Schädigungsverbot
(§ 226 BGB) und die
Grundsätze von Treu und Glauben
(§ 242 BGB). Derartige Maßnahmen
stellen einen Missbrauch des
Kündigungsrechts dar und sind
rechtlich unzulässig.
Quelle: © Proxima Studio - AdobeStock.com
Pflichten der BaFin
zur Intervention
Die Umgehung der Bestandsübertragungsregelungen
(§ 13 VAG)
durch Massenkündigungen ist ein
klarer Verstoß gegen aufsichtsrechtliche
Vorgaben. Die BaFin ist
verpflichtet, gemäß § 298 Abs. 1
VAG einzuschreiten und geeignete
Maßnahmen zu ergreifen,
um diese Missstände zu beheben.
Belastungen für
Versicherungsmakler und
Vertrauensverlust bei Kunden
Für unabhängige Versicherungsvermittler
(Makler) ist diese Praxis
katastrophal. Sie müssen Kunden
erklären, dass Versicherungsverträge
– trotz Schadensfreiheit
und ohne sachlichen Grund –
unerwartet gekündigt werden.
Dies gefährdet nicht nur die Kundenbeziehung,
sondern schädigt
massiv das Vertrauen in die
gesamte Branche. Viele Makler
werden gezwungen, in kurzer
Zeit neuen Versicherungsschutz
zu finden, was sowohl für sie als
auch für die Kunden erhebliche
zusätzliche Belastungen und Kosten
mit sich bringt – und nicht immer
erfolgreich sein wird.
Der Verfasser des Gutachtens,
Prof. Dr. Schwintowski, war lange
Jahre u.a. Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirats der Verbraucherorganisation
„Bund der
Versicherten“, Mitglied des Versicherungsbeirats
bei der Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungen
(BaFin) und Mitglied der vom Bundesministerium
der Justiz eingesetzten
Kommission zur Reform
des Versicherungsvertragsrechts
(VVG-Reformkommission). Seine
Expertise ist unbestritten.
Norman Wirth, Geschäftsführender
Vorstand des AfW, betont:
„Das Vorgehen einzelner Versicherer
bringt Vermittler in unmögliche
Situationen und hinterlässt
Kunden völlig unvorbereitet
in einer Lage, in der sie ohne Versicherungsschutz
dastehen oder
deutlich höhere Prämien zahlen
müssen. Die BaFin muss einschreiten,
um solche Praktiken sofort zu
unterbinden.“
102 FinanzBusinessMagazin.de
RECHT | Vertriebserfolg 2025
Ein weiterer kritischer Punkt,
den der AfW hervorhebt, ist
die essenzielle Bedeutung der
Wohngebäudeversicherung für
die Immobilienfinanzierung.
Banken und Kreditinstitute setzen
bei der Vergabe von Bauoder
Immobilienkrediten in der
Regel eine gültige Wohngebäudeversicherung
voraus, um das
finanzierte Objekt abzusichern.
Der Verlust dieser Versicherung
kann zu erheblichen Problemen
für Immobilieneigentümer führen.
Wirth ergänzt: „Wenn Banken aufgrund
fehlenden Versicherungsschutzes
zusätzliche Sicherheiten
verlangen oder sogar bestehende
Kredite gefährden, entsteht für
Immobilienbesitzer eine existenzbedrohende
Situation. Dies unterstreicht,
wie unverantwortlich es
ist, durch kollektive Kündigungen
den Versicherungsschutz ohne
sachlichen Grund zu entziehen.“
Der AfW fordert die Versicherer
auf, sich strikt an die gesetzlichen
Regelungen zu halten. Anstelle
von Massenkündigungen steht
Versicherern das Instrument der
Bestandsübertragung gemäß § 13
VAG zur Verfügung. Dieses Verfahren
gewährleistet, dass die
Interessen der Versicherer, der
Versicherten und auch der Vermittlerschaft
gleichermaßen
berücksichtigt werden.
Sollten Versicherer dennoch versuchen,
Massenkündigungen
umzusetzen, drohen rechtliche
Konsequenzen. Unwirksame Kündigungen
führen dazu, dass die
betroffenen Verträge fortbestehen.
Zudem könnten Versicherer
Schadensersatzansprüche seitens
der Versicherten ausgesetzt sein.
Das Gutachten ist auf der Webseite
des AfW unter diesem Link
abrufbar. https://www.bundesverband-finanzdienstleistung.de/
wp-content/uploads/2024/12/
Rechtswissenschaftliches-Gutachten-zur-Frage-der-Zulaessigkeit-kollektiver-bestandsaufloesender-Kuendigungen.pdf
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
Praxishilfe: Mit wenigen Klicks durch
die KI-Verordnung navigieren
Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in
Unternehmen - Zwei Drittel der Unternehmen brauchen Hilfe bei der
Umsetzung des AI Acts
D
Darf ich eine bestimmte KI-
Anwendung anbieten oder in
meinem Unternehmen verwenden?
Und wenn ja, welche Voraussetzungen
muss ich dafür erfüllen?
Rechtliche Unsicherheiten
sind für 40 Prozent der Unternehmen
in Deutschland ein Hemmnis
für den KI-Einsatz. Und sogar
68 Prozent jener Unternehmen,
die KI bereits im Praxiseinsatz
haben, sehen den Einsatz aufgrund
rechtlicher Unsicherheiten
behindert. Mehr als zwei Drittel
(69 Prozent) benötigen nach eigenem
Bekunden Unterstützung
bei der Auseinandersetzung mit
der seit 1. August geltenden KI-
Verordnung (AI Act). Vor diesem
Hintergrund hat der Digitalverband
Bitkom heute ein Online-
Tool veröffentlicht, mit dessen
Hilfe Unternehmen in wenigen
Schritten durch Fragen und Antwortoptionen
geleitet werden.
Dabei können sie prüfen, ob ihr
KI-System unter die Verordnung
fällt und welche Maßnahmen sie
gegebenenfalls ergreifen müssen.
Begleitend zu dem Online-Tool
stellt Bitkom einen Umsetzungsleitfaden
bereit, der Hintergrundwissen
vermittelt und Erläuterungen
zu den einzelnen
Prüfschritten enthält. „Wir brauchen
mehr KI aus und in Deutschland.
Deshalb helfen wir den Unternehmen
in Deutschland ganz
konkret und praxisnah dabei, KI-
Angebote auf den Markt zu bringen
und KI-Systeme im eigenen
Unternehmen einzusetzen“, sagt
Bitkom-Geschäftsleiterin Susanne
Dehmel. „Bei der Umsetzung der
KI-Verordnung sind noch einige
Fragen offen. Die Politik ist gefordert,
praxistaugliche und bürokratiearme
Vorgaben zu schaffen
und vor allem – anders als bei der
Umsetzung der Datenschutz-
Grundverordnung – nicht über die
europaweiten Vorgaben hinauszugehen.“
Der umfangreiche Leitfaden ist
in einzelne Prüfungsschritte gegliedert,
die als Fragen formuliert
sind, und ergänzt das Online-Tool.
Nach einer Einleitung zu den Zielen
und der Systematik der KI-VO beginnt
die Prüfung mit der Frage,
ob überhaupt ein KI-System im
Sinne der Verordnung vorliegt.
FinanzBusinessMagazin.de
103
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
Darauf folgen Fragen nach dem
persönlichen und räumlichen Anwendungsbereich.
Im Anschluss
wird die Risikoklassifizierung thematisiert.
Je nachdem, welcher
Risikoklasse das KI-System zugeordnet
wird und in welche Gruppe
von sogenannten Regelungsadressaten
das Unternehmen fällt,
werden die Compliance-Anforderungen
der Verordnung nacheinander
einzeln behandelt. Am
Ende wird für Anbieter Schritt für
Schritt erklärt, wie die Konformität
nachgewiesen werden kann und
welche fortlaufenden Pflichten es
zu erfüllen gilt. Schwerpunktmäßig
geht es in dem Leitfaden um
sogenannte „KI-Systeme mit konkretem
Verwendungszweck“. Daneben
wird auch auf KI-Modelle
mit allgemeinem Verwendungszweck
eingegangen.
Der Leitfaden steht kostenlos zum
Download bereit unter: www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/
Umsetzungsleitfaden-zur-KI-Verordnung
Das Online-Tool ist zur kostenlosen
Nutzung verfügbar unter:
www.bitkom.org/Klick-Tool-Umsetzungsleitfaden-KI-Verordnung
Autor: www.bitkom.org
Rentenversicherungspflicht des Pool-Maklers
oder: Ein Handelsvertreter ist kein Pool-Makler
Beitrag von Oliver Timmermann , RA, Kanzlei Michaelis
Z
Zugleich Anmerkung zu LSG Baden-
Württemberg, 17.11.2023 – L 8 R
1779/22
Die Bestimmung des Personenkreises,
der aus der Vertriebsbranche
als typisierend schutzbedürftig i.
S. des § 2 S. 1 Nr. 9 SGB VI angesehen
werden muss, birgt für
das Sozialrecht nach wie vor Unsicherheiten.
Mit Urt. v. 17.11.2023
stellte nun das LSG Baden-Württemberg
fest (vgl. LSG Baden-
Württemberg, 17.11.2023 – L 8
R 1779/22, BeckRS 2023, 41290;
anders die Vorinstanz SG Mannheim,
24.5.2022 – S 13 R 759/20),
dass ein Versicherungsvermittler,
der für eine Servicegesellschaft
(die E1 AG) als Handelsvertreter
tätig ist, wegen seines gleichzeitigen
Status als “selbständiger
Makler” für diese nicht als seine
alleinige Auftraggeberin tätig sei.
Auftraggeber seien vielmehr die
Vielzahl der von ihm beratenen
Kunden. Die Servicegesellschaft
träte lediglich als Abrechnungsstelle
in Erscheinung. Das Urteil
muss streng verwundern. Es setzt
sich in direkten Widerspruch zu
Vorentscheidungen, ohne dass
Abweichungen überhaupt thematisiert
werden. Als Problem ist
die typologische Betrachtung der
Merkmale “selbständig” und “einen
Auftraggeber” auszumachen,
verbunden mit der Frage, ob bzw.
inwieweit zivilrechtliche Abgrenzungen
übertragen werden können
(vgl. unter I.). Eine Bemerkung zur
richterrechtlichen Fallgruppenentscheidung
steht am Schluss des
Artikels (vgl. unter III.).
Sozialversicherungsrechtliche
Typologie
Grundlagen
Die Beurteilung sozialversicherungsrechtlicher
Sachverhalte
erfolgt einerseits aufgrund einer
sog. typisierenden Betrachtung.1
Die nähere Prüfung, ob der konkrete
Kläger “schutzbedürftig”
ist, bedarf es gerade nicht. Wenn
der Selbständige sich keinen eigenen
Angestellten leisten kann
und nur von einem Auftraggeber
abhängig ist, sind dies Anhaltspunkte
genug, von einem Regelsachverhalt
auszugehen, der
eine Schutzbedürftigkeit indiziert.
Diese am Sachverhalt ansetzende
Betrachtung ist jedoch wiederum
von der normativen Typologie zu
unterscheiden, die anstelle des
klassifikatorischen Begriffs eine
wertende Zuordnung im Obersatz
der Rechtsprüfung erlauben soll.2
Die unbestimmten Rechtsbegriffe
“selbständig” und “Auftraggeber”
bedürfen, um als Sachverhaltsmerkmale
fungieren zu können,
zuvor einer Bestimmung.
Für das Merkmal “selbständig”
führte das LSG Baden-Württemberg
in seiner Entscheidung aus
2011 noch aus:
“Wie das BSG bereits mehrfach
entschieden hat, darf im Sozialversicherungsrecht
an den Begriff
der Selbstständigkeit im HGB jedenfalls
dann angeknüpft werden,
wenn er wie beim Handelsvertreter
den gleichen Inhalt hat.”3
Der Handelsvertreter nach § 84
Abs. 1 HGB ist selbständig. Ein
Befund, der aber nichts daran
ändert, dass dieser zugleich in
schutzbedürftiger Weise auch in
das Unternehmen des Prinzipalen
104 FinanzBusinessMagazin.de
RECHT | Vertriebserfolg 2025
integriert sein kann.4 Das Merkmal
“Auftraggeber” dagegen
konnte, nach einer Entscheidung
des LSG Baden-Württemberg
aus dem Jahre 2011, weder beim
Versicherungsvertreter noch beim
Versicherungsmakler der Kunde
oder der Versicherer erfüllen. Da
der Vermittler selbst nicht Partei
des zustande kommenden Versicherungsvertrages
wird, besteht
zu diesen Dritten insoweit kein
vertragliches Band.5 Nach der
jetzt vorliegenden Entscheidung
soll jedoch allein die gewerbeordnungs-
bzw. versicherungsvertragsrechtliche6
Wertung des
Klägers als selbständiger Makler
maßgeblich sein. Die handelsrechtliche
Beziehung zum Prinzipalen
wird dagegen ausgeblendet.
Es besteht mithin Konfusion.
Die Schutzbedürftigkeit des Handelsvertreters
ist nicht nur vorrangiges
Ziel der Handelsvertreter-Richtlinie7,
dieser ist als
“selbstständige Hilfsperson des
Kaufmanns” kaum mehr als dessen
qualifizierte Zweigniederlassung.8
Sozialversicherungsrechtliche
Normen sind autonom
auszulegen, folgen also nicht
zwingend dem Zivilrecht. Ob
der Handelsvertreter von einem
Auftraggeber abhängig ist, kann
mithin nicht allein von einer zivilrechtlichen
Rekonstruktion abhängen.
Doch woran wollen sich
die sozialversicherungsrechtlichen
Kriterien sonst orientieren, wenn
die zentrale Wertung des handelsrechtlichen
Status unerwogen
bleibt? Im Rahmen der vorzunehmenden
Abwägung, ob eine Auftraggeberstellung
vorliegt, bilden
die handelsrechtlichen Grundsätze
einen schwerwiegenden Anhaltspunkt.
“Typologische Betrachtung” muss
Vertragsverhältnis beachten
An dieser Stelle kommt man zur
typologischen Betrachtung. Nach
der Entscheidung des BSG vom
4.11.2009 (Backshop-Urteil)9
ist Auftraggeber i. S. des § 2 S.
FinanzBusinessMagazin.de
1 Nr. 9 SGB VI, wer “im Wege
eines Auftrags oder in sonstiger
Weise eine andere Person mit
einer Tätigkeit betraut, sie dieser
vermittelt oder ihr Vermarktung
oder Verkauf von Produkten nach
einem bestimmten Organisationsund
Marketingkonzept überlässt
und dadurch eine wirtschaftliche
Abhängigkeit des selbständig Tätigen
ihr gegenüber begründet”.
Eine solche Einbindung erfordert
nach Auffassung des BSG
zunächst eine vertragliche Bindung,10
die es dem Selbständigen
nicht nur ermöglicht, sich
des Organisations- und Marketingkonzepts
zu bedienen, sondern
die ihm zugleich “nicht nur
unwesentliche Verpflichtungen”
auferlegt, für einen anderen, den
Auftraggeber, auch tätig zu werden.
Diese “Wesentlichkeit” ist dann
Gegenstand empirischer Zuordnung
auf wertender Grundlage.
Tatsächlich geschieht es im Versicherungsvertrieb
nicht selten,
dass ein Vermittler, der gewerbeordnungsrechtlich
den Status
eines “Versicherungsmaklers”
nach § 34d Abs. 1 Nr. 2 GewO
inne hat, handelsrechtlich zugleich
auch als Handelsvertreter
für einen Unternehmer tätig ist.
Hingegen hilft der Hinweis im
LSG-Urteil von 2011, wonach ein
Versicherungsvermittler, der als
Handelsvertreter eines Versicherungsmaklers
tätig wird, nach §
59 Abs. 3 VVG auch “selbst als
Versicherungsmakler i. S. des § 59
Abs. 3 VVG” angesehen werden
kann, so nicht weiter.
Der dortige Verweis auf BT-Drs.
16/1935 11 führt lediglich den
bekannten Grundsatz aus, dass
sich der Status des Versicherungsmaklers
nach § 59 Abs. 3 VVG
anhand der objektiven Kundenwahrnehmung
beurteilt, wie dies
nun auch in § 34d Abs. 1 S. 2
GewO festgeschrieben ist und für
diesen Pseudomakler eine Haftung
als Makler zur Folge hat.12
Auswirkung auf die interne Beziehung
des Handelsvertreters zum
Prinzipalen hat diese gesetzliche
Fiktion aber gerade nicht.13 Viel
bedeutsamer, aber bereits damals
ausgeblendet, ist der Umstand,
dass der Handelsvertreter im
Staus des Versicherungsvertreters
nach § 92 HGB den Antrag für
seinen Unternehmer “vermittelt”,
d. h. er schließt keinen Vertrag im
fremden Namen, sondern bringt
den Kunden unternehmensbezogen
mit dem Prinzipalen zusammen.
14 Die LSG-Entscheidung
aus 2011 stellte aber richtigerweise
den Handelsvertretervertrag
in den Fokus ihrer weiteren
Überlegungen. Auch der Kläger
im Sachverhalt des LSG-Urteils
aus dem Jahre 2023 war lediglich
“Vermittler” i. S. des § 84 Abs.
1 S. 1, 1. Alt. HGB und kein Abschlussvertreter.
Die Entscheidung des LSG
Das LSG Baden-Württemberg
folgt in seiner jetzigen Entscheidung
dagegen vollkommen den
Angaben des Klägers, wonach dieser
angeblich keinen Weisungen
unterstünde, keine Quoten zu
erfüllen noch sonst Leistungsvorgaben
zu beachten hätte und
keiner “Gebietsbeschränkung”
unterläge; er sei vorgeblich auch
nicht in irgendeine “Arbeitsorganisation
eingegliedert” und die
Provision würde von den Kunden
gezahlt, die Servicegesellschaft
übernähme lediglich Abrechnungsdienste.
Das Gericht hat
jedoch im Tatbestand Auszüge
des “Handelsvertretervertrages”
zwischen dem Kläger und der E1
AG wiedergegeben. Danach (vgl.
Ziff. 2.1 HV-Vertrag) war dieser
verpflichtet, “neue Kunden zu
werben, bestandsfähige Verträge
für die E1 AG zu vermitteln”15
und in Ziff. 2.3 HV-Vertrag wird
festgestellt, dass der Kläger “nur
zur Vermittlung, nicht zum Abschluss
von Geschäften berechtigt”
sei; in Ziff. 4.1. HV-Vertrag
wird des Weiteren bestimmt, dass
105
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
dieser “für seine Vermittlungstätigkeiten
eine Provision (erhält),
die durch das jeweils gültige E1
Vergütungssystem bestimmt und
festgelegt wird” und schließlich
hält Ziff. 6.1 HV-Vertrag fest, dass
der Kläger für die E1 AG “ausschließlich
tätig” wird.
Warum die baren Behauptungen
des Klägers16, dessen Dafürhaltungen
aus einer jur. Laiensphäre,
die eindeutigen vertraglichen
Regelungen aushebeln konnten,
letztere sogar gänzlich unberücksichtigt
blieben, ist unverständlich.
Eine methodische Auseinandersetzung
findet nicht statt. Das
LSG Baden-Württemberg selbst
hatte noch in seiner Entscheidung
(hier war es allerdings der 7. Senat)
aus dem Jahr 2020 entschieden,
dass jedenfalls bei einem
Ausschließlichkeitsvertreter regelmäßig
Grund zu der Annahme
eines “Auftraggebers” besteht.17
Auch die Ausführung des Ausgangsgerichts
zu der fünf-sechstel-Regel
ließ der Senat aktuell
unbeachtet.18
Zum Autor:
Wenn der 8. Senat dagegen darauf
abstellen möchte, dass eine
wirtschaftliche Abhängigkeit des
Maklers nicht dadurch entstünde,
dass die Servicegesellschaft für
ihn die Abrechnung bzw. Abwicklung
der Verträge übernimmt, er
von dieser “nur” eine entsprechende
Provision erhält und dabei
auf das Urteil des SG Lüneburg
vom 2.11.2022 rekurriert, ist dies
kein solides Argument.19 In der
zitierten Entscheidung ging es
um die Frage, ob ein Makler-Pool
einem assoziierten Handelsmakler
“Auftraggeber” i. S. des § 2 S. 1
Nr. 9 SGB VI sein könne. Dabei
handelt es sich um eine vollkommen
andere Kooperationsform
unter Handelsmaklern.20 Hier lag
jedoch ein Handelsvertretervertrag
vor. Doch selbst bei einem
Pool-Makler kann aber – werden
die dort anzutreffenden faktischen
Abhängigkeiten innerhalb
dieser ambidextren Hybridorganisationen
berücksichtigt – sozialversicherungsrechtlich
durchaus
eine Abhängigkeit vorliegen; die
Äußerungen des SG Lüneburg
sind denn auch nicht unwidersprochen
geblieben.21
III. Methodische Vorgaben
Will das Sozialversicherungsrecht
seine Normen autonom bestimmen,
ohne bloß auf das Zivilrecht
zu verweisen, sind auch dabei gewisse
methodische Vorgaben unerlässlich.
Selbst wenn der “Auftraggebers”
i. S. des § 2 S. 1 Nr. 9
SGB VI als unbestimmten Begriff
für flexible typologische Zuordnungen
geöffnet wird22, muss
in der Obersatzbildung eine argumentative
Auseinandersetzung
mit Vorgänger-Entscheidungen
stattfinden, die einen vergleichbaren
Fall komplett anders entschieden
haben.23 Mag das
Richterrecht unser Schicksal bleiben,24
so darf die Rechtsgemeinde
immerhin doch nach wie vor
eine gewisse Erwartungssicherheit
verlangen. Das setzt voraus,
dass bei der Entscheidung über
eine Fallgruppenzugehörigkeit ein
Minimum an Nachvollziehbarkeit
erkennbar wird. Soll mithin von
einer zuvor festgelegten Ähnlichkeits-Regel
abgewichen werden,
verlangt dies zumindest nach einer
Begründung.
Eine Methodologie des Richterrechts
ist bislang nicht gefunden.
Sind die Thesen seiner Bändigung
vielfältig bis ungeordnet, so ist der
faktische Einfluss jedoch immer
stärker geworden. Das dahinterstehende
methodische Problem
ist die fehlende Formalisierbarkeit
von Ähnlichkeitsurteilen. Man
bleibt angewiesen auf eine umsichtige
Auswertung der zuvor
gewonnenen empirischen Ergebnisse,
d. h. kann der Merkmalsbestimmung
(eigener) Vorgängerergebnisse
nicht ausweichen.25
Oliver Timmermann ist seit 1999 Rechtsanwalt, zunächst in München für die Kanzlei Prof. Nauschütt im
Bereich Versicherungsrecht und Franchiserecht, ab 2018 in der Kanzlei Michaelis in Hamburg, dort für das
Dezernat Versicherungs-Vertriebsrecht.
Fußnoten
1) Vgl. BSG, 24.11.2005 – B 12 RA 1/04 R, BSGE 95, 275, unter II. 1.) lit. e).
2) Vgl. Roloff, in: Brose u. a. (Hrsg.), FS Preis, 2021, S. 1087, 1091 f.; Krause, Mitarbeit im Unternehmen,
2002, S. 141 ff. m. w. N.
3) Mit Hinweis auf BSG, 10.5.2006 – B 12 RA 2/05 R, NZS 2007, 97 f.
4) Vgl. i. E. Busche, in: Omlor (Hrsg.), FS Martinek, 2020, S. 107 ff.
5) Vgl. LSG Baden-Württemberg, 1.2.2011 – L 11 R 2461/10, NZS 2011, 946 f.; hier nahm das LSG seinerzeit
106 FinanzBusinessMagazin.de
RECHT | Vertriebserfolg 2025
Bezug auf BSG, 4.11.2009 – B 12 R 7/08 R. Vgl. unter BeckRS 2010, 66916.
6) Das LSG Baden-Württemberg verwies 2011 für den Makler, der für einen anderen Makler zugleich auch
als Handelsvertreter tätig wird, auf BT-Drs. 16/1935, 22, wonach auch dieser als
Makler anzusehen sei und umging das Problem; so auch Dörner, in: Prölss/Martin, VVG, 32. Aufl. 2024, §
59, Rn. 65.
7) Vgl. Emde/Valdini, ZVertriebsR 2016, 353, 355.
8) Vgl. Schmidt, JuS 2008, 665, 669.
9) Vgl. BSG, 4.11.2009 – B 12 R 3/08 R, NZS 2010, 145 ff.; auch BSG, 23.4.2015 – B 5 RE 21/14 R, BSGE 118,
286.
10) Ist dem Betreffenden die Tätigkeit für andere Auftraggeber erlaubt, ist er jedoch faktisch an den Auftraggeber
gebunden, so reicht diese faktische Bindung aus, vgl. BT-Drs. 14/1855, 7.
11) Vgl. BT-Drs. 16/1935, 23 und Dörner, in: Prölss/Martin, VVG, 32. Aufl. 2024, § 59, Rn. 65.
12) Vgl. Schulze-Werner, GewArch 2017, 418 ff.; OLG Dresden, 16.5.2019 – 4 U 441/19, VersR 2020, 98 f.
13) Vgl. Romahn, Vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung und effektiver Schutz des VN, 2020, S. 295 ff.
14) Vgl. Bergmann, in: Oetker, HGB, 8. Aufl. 2024, § 383, Rn. 15 m. w. N.
15) Hervorhebung durch den Verfasser.
16) Dessen Behauptung, dass im Finanzdienstleistungsvertrieb “Gebietsvorgaben” angeblich häufig anzutreffen
wären, wird bereits durch § 92 Abs. 3 S. 2 HGB widerlegt.
17) Vgl. LSG Baden-Württemberg, 30.7.2020 – L 7 R 2030/19, BeckRS 2020, 21873, Rn. 26 ff.
18) Vgl. dagegen LSG Baden-Württemberg, 11.10.2021 – L 11 R 3681/20, NWB 2022, 80.
19) Vgl. SG Lüneburg, 1.11.2022 – S 4 BA 32/19, ZVertriebsR 2023, 236 ff. m. Anm. Timmermann.
20) Vgl. OLG Nürnberg, 10.8.2022 – 8 U 840/22, r+s 2023, 431 ff. und mit Anmerk. Grams unter: FD-VersR
2022, 451635, verweist darauf, dass ein solcher Pool nicht “vermittelt”, dennoch verfügen diese zum einen
i. d. R. selbst über eine Maklererlaubnis nach dem Gewerbeordnungsrecht und sind diese zum anderen aber
als Treuhänder des Vermittlungsmaklers auch selbst Handelsmakler.
21) Vgl. LSG Bayern, 3.6.2016 – L 1 R 679/14, ZVertriebsR 2016, 369 ff. m. Anm. Flohr.
22) Im Gegensatz zur strengeren begrifflichen Subsumtion, vgl. Leenen, Typus und Rechtsfindung, 1971, S.
22, 143 ff., wonach das flexiblere typologische Denken von den Unzulänglichkeiten starrer Begriffszuordnungen
befreien sollte.
23) Vgl. zur Nähe der Typusbildung zur Analogie Wernsmann, DStR-Beih. zu Heft 31/2011, 72 ff.
24) Vgl. Gamillscheg, AcP 164 (1964), 385, 445.
25) Vgl. dazu auch Röhl, Analogie, Logik und Argumentationstheorie,
unter www.rsozblog.de/analogie-logik-und-argumentationstheorie/ (Abruf: 11.10.2024).
Autor: www.kanzlei-michaelis.de
FinanzBusinessMagazin.de
107
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
OLG Dresden:
Keine Haftung des Versicherungsmaklers
für fehlende Risikolebensversicherung
Zum Abschluss einer Risikolebensversicherung muss laut dem OLG
Dresden nur bei besonderen Umständen geraten werden.
D3 U 79/23) die Rechte von
Das Oberlandesgericht (OLG)
Dresden hat in einem Urteil
vom 26. April 2024 (Az.
Versicherungsmakler(innen) gestärkt
und entschieden, dass diese
ohne besondere Umstände nicht
verpflichtet sind, ihren Kunden zum
Abschluss einer Risikolebensversicherung
zu raten. Der Fall betraf
eine Klägerin, die ihren Versicherungsmakler
verklagt hatte, weil
ihr verstorbener Ehemann keine
ausreichende Absicherung im
Todesfall hatte. Sie forderte von
diesem nun Schadensersatz in
Höhe von 500.000 Euro.
Ausgangspunkt des Rechtsstreites
war ein gemeinsames Beratungsgespräch
zwischen dem Beklagten,
der Klägerin und deren verstorbenen
Ehemann. Gegenstand
dieses Beratungsgespräches
waren neben einer Unfall- und
Rentenabsicherung auch eine Risikolebensversicherung
für den
verstorbenen Ehemann. Was
zu der Risikolebensversicherung
besprochen wurde, blieben zwischen
den Streitenden streitig.
Während der Beklagte meinte,
diese empfohlen zu haben, was
aber sofort „abgeblockt“ worden
sein soll, meinte die Klägerin, dass
es ein hohes Interesse an dem
Abschluss einer solchen Versicherung
gegeben habe. In jedem Fall
wurde das Beratungsgespräch
durch den verklagten Versicherungsmakler
nicht dokumentiert.
Quelle: © sdecoret - AdobeStock.com
Während das Landgericht der Klage
noch überwiegend stattgab,
stellte das OLG Dresden klar, dass
die Absicherung von Todesfallrisiken
im Privatkundengeschäft in
erster Linie auf subjektiven Vorstellungen
des Versicherungsnehmers
beruht und keine Pflicht des
Maklers besteht, standardmäßig
auf eine Risikolebensversicherung
hinzuweisen. Eine Pflicht zum Anraten
einer solchen Versicherung
kann nur in Ausnahmefällen bestehen,
etwa wenn eine besondere
Gefährdung vorliegt, was im
vorliegenden Fall nicht gegeben
war. Zwar war der verstorbene
Ehemann der Hauptverdiener, allerdings
bestand kein mit einem
Darlehen belastetes Eigenheim, er
war auch nicht besonders gefährdet
und die Klägerin war selbst
Akademikerin. Sie hätte im ohnehin
auch unwahrscheinlichen
Todesfall ihres Mannes zumindest
mittelfristig wieder arbeiten und
für den Lebensunterhalt sorgen
können. Das darüber hinaus der
verstorbene Ehemann oder die
Klägerin einen klaren Absicherungswunsch
geäußert hätten,
konnte das OLG Dresden auch
nicht feststellen. Da es nach der
Auffassung des OLG Dresden bei
einer Risikolebensversicherung
um keine besonders schwierige
Versicherung handelt, wäre dann
auch ein Abschluss zu erwarten
gewesen.
Weiterhin betonte das Gericht,
dass das Fehlen einer Beratungsdokumentation
zwar Beweiserleichterungen
für den Versicherungsnehmer
nach sich ziehen
kann, dies jedoch nicht automatisch
zu einer Beweislastumkehr
führt. Laut dem OLG Dresden
kann sich die Beweislastumkehr
nur auf solche Umstände beziehen,
die streitig sind und die
hätten dokumentiert werden
müssen. Diese Voraussetzungen
lagen nicht vor. Das OLG Dresden
äußerte ebenfalls Bedenken, dass
eine „generelle“ Beweislastumkehr
zu einer „uferlosen“ Haftung
des Versicherungsmaklers
führen würde, der dann praktisch
schutzlos dastünde.
Damit musste die Klägerin nachweisen,
dass der Makler eine
falsche oder unzureichende Bera-
108 FinanzBusinessMagazin.de
RECHT | Vertriebserfolg 2025
tung durchgeführt hatte, was ihr
jedoch nicht gelang. Aus diesem
Grund hat das OLG Dresden sodann
die Klage abgewiesen.
„Mit diesem Urteil stellt das OLG
Dresden zwar Grenzen der Beratungspflicht
von Versicherungsmaklern
klar und betont die Verantwortung
der Kunden, auch
selbst über ihre Absicherungsbedürfnisse
zu entscheiden. Es zeigt
aber auch, wie schnell Haftung
entstehen kann und, welche Bedeutung
die gesetzlich verpflichtende
Beratungsdokumentation
hat. Versicherungsmaklern und
Versicherungsmaklerinnen können
wir trotz des positiven Urteils
weiterhin nur raten, auch
die Motive zu dokumentieren,
weswegen ein bestimmter vom
Vermittler empfohlener Versicherungsschutz
abgelehnt wurde.“
so Rechtsanwalt Tobias Strübing
der Kanzlei Wirth Rechtsanwälte.
Autor: www.wirth-rechsanwaelte.com
MRückholanrufe ohne Kundeneinwilligung
sind wettbewerbswidrig
Mit Urteil vom 13.10.2023 zum Der Widerruf war wie folgt
Aktenzeichen 26 0 247/23 entschied
das Landgericht Hannover,
schriftlich formuliert:
dass
“Hiermit kündige ich meinen Vertrag
zu Ihnen und entziehe Ihnen
Anrufe und Mails an ehemalige gleichzeitig die Kontakterlaubnis
Kunden, mit dem Ziel, diese zurückzugewinnen,
[. .. ]. ”
wettbewerbswidrig
sind, wenn keine ausdrückliche
Einwilligung vorliegt.
Wettbewerbswidriges Verhalten
des den Kunden neu betreuenden
Maklers hieran nichts ändert.
Ein Versicherungsmakler, stellte
einen Antrag auf einstweilige
Verfügung gegen einen Strukturvertrieb,
für den er zuvor selbst
als Handelsvertreter tätig war,
die Deutsche ProVentus AG (Antragsgegnerin).
Diese hatte trotz
ausdrücklichen Widerrufs der
Kontakterlaubnis durch einen
Kunden weiterhin unerlaubt Kontakt
aufgenommen. Der Kunde
wurde früher von dem Makler im
Rahmen seiner Tätigkeit als Handelsvertreter
für die Antragsgegnerin
betreut. Nachdem sich der
Antragssteller entschlossen hatte,
selbständiger Versicherungsmakler
zu werden und die Zusammenarbeit
mit der Antragsstellerin
zu beenden, wollte der Kunde
weiterhin von ihm betreut werden
und übertrug ihm ein Maklermandat.
Gleichzeitig entzog er
der Antragsgegnerin die bis dato
bestehende Kontakterlaubnis.
Einige Woche darauf erfolgte ein
versuchter Anruf und eine nachfolgende
E-Mail durch eine Mitarbeiterin
der Beklagten, die den
Kunden wiederholt kontaktieren
wollte.
Darin hieß es:
Betreff:
telefonische Kontaktaufnahme
Sehr geehrter Herr (Name),
wie Ihnen in der letzten Mail von
ProVentus mitgeteilt wurde, hat
sich Ihr zuständiger Betreuer geändert.
Ich habe Sie versucht telefonisch
zu erreichen, leider hat
dies nicht geklappt.
Ich würde mich gerne einmal bei
Ihnen persönlich vorstellen, denn
ich bin Ihre neue Ansprechpartnerin.
Über eine Rückmeldung
Ihrerseits würde ich mich freuen,
anbei meine Kontaktdaten.
Herzliche Grüße,
Gefordert wurde von dem durch
Wirth-Rechtsanwälte vertretenen
Makler hiergegen eine einstweilige
Verfügung zur Unterlassung dieser
wettbewerbswidrigen Handlungen
sowie die Androhung von
Ordnungsgeld oder -haft bei
Zuwiderhandlung.
Der Vertrieb argumentierte, dass
der Makler selbst auch gegen
Wettbewerbsregeln verstoßen
habe, so durch Hinweise bzw.
Aufforderungen an Vertriebspartner
der Antragsgegnerin per Whats-
App und YouTube, deren Kunden
umzudecken. Insoweit sei das
Verhalten der Antragsgegnerin
eine berechtigte Verteidigung
gegen die Verstöße des Antragstellers
gewesen und zudem sei
die Kontaktaufnahmen gerechtfertigt
gewesen, um den Kunden
über die Folgen seiner Kündigungen
zu informieren.
Das Gericht entschied zugunsten
unseres Mandanten und untersagte
der Antragsgegnerin die
unerlaubten Kontaktaufnahmen.
Das Urteil stellte klar, dass Verstöße
unabhängig von etwaigem
Fehlverhalten unseres Mandanten
zu bewerten seien und der Schutz
der Verbraucher Vorrang habe.
Das Gericht betonte, dass selbst
eventuelle unlautere Methoden
unseres Mandanten die wettbe-
FinanzBusinessMagazin.de
109
Vertriebserfolg 2025 |
RECHT
werbswidrigen Handlungen der
Beklagten nicht rechtfertigen.
Derartiges lasse die Schutzbedürftigkeit
der Kunden gegenüber
unzumutbarer Belästigung
nicht entfallen und macht ihren
Kontaktverbotswunsch nicht unwirksam.
Die Interessen seien getrennt
zu beurteilen. Der Schutz
der Kunden vor unzumutbaren
Belästigungen stehe im Vordergrund.
Das Gericht stellte klar, dass die
Beklagte keine Berechtigung
hatte, den Kunden erneut zu
kontaktieren, nachdem dieser
die Kontakterlaubnis widerrufen
hatte. Der Versuch, durch unaufgeforderte
E-Mails und Anrufe
Kunden zurückzugewinnen,
wurde als unzumutbare Belästigung
und als wettbewerbswidrig
eingestuft.
Ein Verstoß gegen diese einstweilige
Verfügung führt zu
Ordnungsgeld von bis zu
250.000,00 €, ersatzweise Ordnungshaft,
oder Ordnungshaft
bis zu sechs Monaten, letztere
zu vollziehen am Vorstand der
Antragsgegnerin.
Der prozessführende Anwalt des
Maklers, Rechtsanwalt Daniel
Berger, Partner bei Wirth Rechtsanwälte,
wertet die Entscheidung
wie folgt: „Leider sind solche Verfahren
immer wieder erforderlich,
obwohl die Spielregeln eigentlich
allen klar sein müssten. Bemerkenswert
hier ist besonders, dass
das Gericht sich auch mit der angebliche
Wettbewerbsverstößen
des Antragsstellers, des Maklers,
beschäftigen musste. Aber die
Ansage des Gerichts ist klar: Hier
gibt es keine Aufrechnung der –
angeblichen – jeweiligen Verstöße.
Das Kundeninteresse und der
Kundenwille sind entscheidend.“
Autor: www.wirth-rechtsanwaelte.com
§34f GewO für die Erlaubnis der
Berufsausübung eine Berufshaftpflichtversicherung
( oder auch
Vermögensschadenshaftpflichtversicherung
– VSH genannt).
Um kein Risiko einzugehen, ist es
für Vermittlerinnen und Vermittler
wichtig, den eigenen Versicherungsschutz
regelmäßig zu überprüfen:
Sind alle Mitarbeitenden erfasst?
Haben sich rechtliche Rahmenbedingungen
geändert?
Wurden neue Geschäftsfelder
und -praktiken erschlossen?
Sind alle Produkte, zu denen beraten
und die vermittelt werden vom
Versicherungsschutz umfasst?
ZAfW hat seine Checkliste zur VSH für
Vermittlerinnen und Vermittler aktualisiert
Zum eigenen Schutz vor finanziellen
Risiken, aber auch insbe-
Checkliste für die Überprüfung
Schon 2021 hat der AfW eine
sondere zum Schutz der Kunden des eigenen Versicherungsschutzes
vorgestellt. „Aufgrund der
im Fall der Fälle, benötigen Versicherungsmaklerinnen
und -makler
nach §34d Gewerbeordnung mittlerschaft führen wir das Pro-
hohen Bedeutung für die Ver-
(GewO) und Finanzanlagenvermittlerinnen
und -vermittler jekt fort“, so Norman Wirth, Ge-
nach
schäftsführender Vorstand des
AfW.
Die Liste wurde nun erneut mit
Unterstützung des langjährigen
Fördermitgliedes des Verbandes,
der Hans John Versicherungsmakler
GmbH, aktualisiert. Die Checkliste
Version 2.4 berücksichtigt
einerseits zusätzliche Tätigkeitsfelder,
die als versicherte Risiken
in den jeweiligen Versicherungsvertrag
eingeschlossen werden
sollten, sofern diese vom Vermittler
ausgeübt werden . Dazu
zählt neben der Vermittlung von
Fertighäusern auch die Tätigkeit
als Demografieberater sowie die
Tätigkeit als Autor, Dozent oder
Referent. Andererseits wurde die
Checkliste bei der Versicherungssumme
ergänzt um die vermehrt
in Bedingungswerken vorzufindende
zusätzliche Versicherungssumme
im Ruhestand, das sog.
retirement cover. Neben kleineren
redaktionellen Anpassungen
wurden zudem die Erläuterungen
zu den Anzeigepflichten im Schadenfall
überarbeitet, um besser
zu verdeutlichen, dass es mehrere
Auslöser der Obliegenheit gibt.
„Wir bleiben unbedingt bei unserer
Empfehlung, auch den eigenen
Versicherungsschutz regelmäßig
zu überprüfen – oder
mit Hilfe fachkundiger Spezialisten
überprüfen zu lassen, damit
es nicht irgendwann heißt: Der
Schuster trägt die schlechtesten
Schuhe!“ so Wirth ergänzend.
Die Checkliste ist frei zugänglich
auf der Webseite des AfW https://www.bundesverband-finanzdienstleistung.de/vsh-checkliste/
abrufbar.
Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de
110 FinanzBusinessMagazin.de
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