06.02.2025 Aufrufe

Vertriebserfolg 2025

Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien für Vermittler:innen und Berater:innen! Innovative, ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen

Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien für Vermittler:innen und Berater:innen!
Innovative, ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen

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VERTRIEBSERFOLG

Zukunftsweisende Perspektiven und Strategien

für Vermittler:innen und Berater:innen!

Innovative, ausgezeichnete Produkte

und Dienstleistungen

Ausgabe eMagazin Februar 2025


180%

THE QUALITY OF INVESTING

160%

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Erstklassige Fondsmanager

für die wichtigsten

Aktienmärkte der Welt

120%

100%

80%

60%

40%

20%

0%

-20%

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31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

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bieten noch

immer die Lösung für die

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NORAMCO Quality Funds USA

Der NORAMCO Quality Funds USA bietet Ihnen eine Mischung US-amerikanischer Aktien, indem er

sowohl in Growth- als auch in Value-Aktien investiert. Als Multi-Manager-Fonds kommt ihm das Knowhow

der beiden erfahrenen Fondsmanager Alger und Davis zugute.

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NORAMCO Quality Funds

können auf eine lange und

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zurückblicken - sowohl in

renditestarken als auch in

schwierigen Börsenzeiten.

Wertentwicklung auf Euro-Basis*:

1 Jahr 3 Jahre

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+ 38,1 %

+ 38,1 %

+ 8,4 %

+ 27,5 %

5 Jahre

+ 11,9 %

10 Jahre

+ 9,8 %

15 Jahre

+ 10,2 %

+ 75,6 % + 154,7 % + 332,1 %

*Stichtag 31.12.2024

Quelle: NORAMCO Asset Management S.A.

NORAMCO Asset Management S.A. • 1, Haaptstrooss • L-6869 Wecker

Tel. +352 727 444-0 • www.noramco.lu • invest@noramco.lu

Diese Werbemitteilung dient ausschließlich Informationszwecken. Dies ist weder ein Angebot, eine Anlageberatung, noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf einer Anlage. Performance

der Vergangenheit ist keine Garantie oder Indikator für die zukünftige Entwicklung. Die Anlage unterliegt Schwankungen und ist dadurch mit Risiken verbunden. Das Investmentziel der

NORAMCO Quality Funds ist langfristiger Vermögensaufbau. Es gibt keine Garantie, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Bei Rückgabe kann der Preis für die Fondsanteile unter dem Wert

der ursprünglichen Anlage liegen. Die allein gültigen Unterlagen der Fonds sind der Verkaufsprospekt, die Wesentlichen Anlegerinformationen sowie der Jahres- und Halbjahresbericht, die Sie

kostenlos in deutscher Sprache bei NORAMCO oder unter www.noramco.lu erhalten. Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb der Anteile ihrer

Organismen für gemeinsame Anlagen getroffen hat, gemäß Artikel 93a der Richtlinie 2009/65/EG und Artikel 32a der Richtlinie 2011/61/EU aufzuheben. Die gezeigte Performance wurde

nach Abzug aller Kosten der Fonds unter Anwendung der BVI Methode berechnet.


EDITORIAL | Vertriebserfolg 2025

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen zur neuesten Ausgabe von "Vertriebserfolg 2025"!

In dieser Ausgabe werfen wir einen aufschlussreichen Blick auf die Zukunft des Vertriebs in der Finanzbranche

und beleuchten die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Herausforderungen, die uns im Jahr 2025 erwarten.

Die Finanzbranche steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

(KI) erweisen sich als wahre Gamechanger, die die Branche grundlegend verändern. Unternehmen, die

den Sprung ins digitale Zeitalter verpassen, riskieren ihre Zukunftsfähigkeit. Doch was bedeutet dies für

den stationären Vertrieb? Werden persönliche Berater durch KI ersetzt? Unsere Analyse zeigt: Der Faktor

Mensch bleibt weiterhin entscheidend. Eine repräsentative Umfrage ergab, dass 43% der Deutschen einen

persönlichen Ansprechpartner für Finanzthemen wünschen, während 42% die Fachkompetenz eines Profis

schätzen. Dies unterstreicht die anhaltende Bedeutung persönlicher Finanzberatung trotz fortschreitender

Digitalisierung.

Mit dem technologischen Fortschritt verändern sich auch die Erwartungen und Verhaltensweisen der Kunden.

Die WTW-Studie "Broker of the Future" zeigt, dass für Unternehmen eine ganzheitliche Risikobetrachtung

zunehmend wichtiger wird als die reine Frage nach der Versicherbarkeit. Dies stellt neue Anforderungen an

Makler und Berater der Zukunft.

Wie sieht der Arbeitsalltag eines erfolgreichen selbstständigen Finanzberaters mit KI-Unterstützung heute

aus und wie könnte er sich in Zukunft gestalten? Wir werfen einen Blick auf die faszinierenden Möglichkeiten

und Herausforderungen dieser Entwicklung, von digitalen Assistenten bis hin zu virtuellen Partnern.

Branchendiskurs und Ausblick

Der kürzlich stattgefundene Vertriebsgipfel Tegernsee 2025 bot eine umfassende Plattform für Experten,

um aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung

fließen in unsere Analyse ein und geben wertvolle Impulse für die Zukunft des Vertriebs. In dieser

Ausgabe von "Vertriebserfolg 2025" finden Sie diese und viele weitere spannende Interviews, Studien und

News rund um das Thema Vermittlung und Beratung in der Finanzdienstleistung. Wir beleuchten die Chancen

und Risiken der technologischen Entwicklungen und zeigen auf, wie sich die Branche für die Zukunft rüstet.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und viel Erfolg bei der Gestaltung Ihrer Zukunft in der sich

wandelnden Finanzbranche!

Ihr Team vom FinanzBusinessMagazin.de

Aktuelle Informationen unter www.FinanzBusinessMagazin.de

und www.wmd-brokerchannel.de

FinanzBusinessMagazin.de

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Vertriebserfolg 2025 |

INHALTSVERZEICHNIS

INTERVIEW

8 NORAMCO und der Mythos des Zinseszinseffekts

Beitrag von Cornelius Theiß und Edgar Bauschert, Managing Director NORAMCO Asset Management S.A.

10 David Bittsansky über Finanzberatung und Sachwertanlagen

Interview mit David Bittsansky, Partner und Vertriebsmanager EFC AG

12 Erfolg ist kein Zufall, sondern Strategie!

Interview mit Dirk Fischer, Geschäftsführer, Patriarch Multi-Manager GmbH

14 Höherer Rechnungszins befeuert Geschäft mit Fondspolicen

Beitrag von Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor Partnervertrieb WWK Versicherungen

16 „Freund des Maklers“: Wie Domcura Vermittler mit Innovation und Service begeistert

Interview von Horst-Ulrich Stolzenberg, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Domcura

20 Einfach besser krankenversichert

Beitrag von Siegfried Isenberg, Fachbereichsleiter Vertriebspartner der IKK classic

22 Welche Trends beobachten Sie aktuell auf dem Markt für Maklerbestände?

Interview mit Andreas W. Grimm, Geschäftsführer, ABREKON GmbH,

Resultate Institut für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren GmbH

24 KI-Revolution in der Finanzberatung: Vom digitalen Assistenten zum virtuellen Partner

Beitrag von Friedrich Andreas Wanschka, Chefredakteur wmd-brokerchannel.de

VERTRIEB

28 Maklerpools am Scheideweg: Investieren oder verlieren?

29 Markus Ferber, MdEP: Retail Investment Strategy könnte ab 1. Januar 2028 in Kraft treten

30 Finanzbranche im Umbruch: Digitalisierung und KI als Gamechanger?

31 KI für Berater: ChatGPT transformiert die Finanzberatung

33 Online-Produktsuche: ChatGPT kann die Ablösung von Google gelingen

34 Studie: Junge Menschen sind aufgeschlossener für KI-gestützte Finanzberatung

35 Faktor Mensch und Fachwissen: Darum wählen Menschen in Deutschland persönliche Finanzberatung

36 Frauenpower in der Finanzwelt

37 Anerkannte Gütesiegel bieten Orientierung: So finden Anleger den Finanzexperten ihres Vertrauens

38 Ecclesia Gruppe wird Gesellschafterin der britischen Specialist Risk Group

39 VHV Allgemeine Versicherung beteiligt sich an Maklerpool BCA

40 Finanzbranche im Wandel: Vertriebsgipfel Tegernsee diskutiert KI, Regulierung und Vertriebstrends 2025

41 AfW Hauptstadtgipfel der Entscheider 2024: Ein Gipfeltreffen am Puls der Politik

42 AfW Initiative „ Pools für Makler“ erneut erfolgreich

43 DKM 2024: 27. Auflage der Finanzmesse erfolgreich beendet

44 Vermittler nehmen das Segment Erben und Schenken ins Visier

45 FPSB Deutschland: Moderne Lebensformen richtig absichern und auch an die Nachlassplanung denken

46 Die Deutschen und die Finanzbranche: kein Vertrauensverhältnis

4 FinanzBusinessMagazin.de


INHALTSVERZEICHNIS | Vertriebserfolg 2025

INVESTMENT

48 Geldanlage im Internet – Verbraucher sind skeptisch

49 Reform bringt neuen Schwung für ELTIFs: Doch das Anlagevehikel ist nicht für jedermann geeignet

50 k-mi: UK – Viel Investment-Reue auch durch das Provisionsverbot

51 Neue Partnerschaft: Walnut Live stärkt ESG-Angebot mit Impact-Fonds von EURAMCO

52 Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum 2025:

Phlegma vieler Vermögenden begünstigt Vermögensschwund und meist weniger gute Anlageberater

53 Fonds Finanz legt mit investify TECH digitale Fondsvermögensverwaltung für Berater auf

54 Repräsentative Studie: Jeder Dritte will mehr als eine viertel Million Euro vererben

56 VKS SACHWERT Kongress 2024: Ein Kongress als Brücke zwischen Investoren und Vermittlern

58 Plansecur erstmals mit über 1,5 Milliarden Euro Depotvolumen

59 Finomet – die digitale Mittelverwendungskontrolle – gewinnt FinanzBusinessPreis 2024

VERSICHERUNGEN

60 Welche Anforderungen Kunden an den Makler der Zukunft stellen

62 Bundesregierung: Versicherungs- und Vermittlermarkt gewährleistet Kundennutzen

64 So wollen Makler ihre Beratung verbessern

65 Nachhaltigkeit in Altersvorsorge- Beratung klar gewünscht

66 BVK positioniert sich als erster Vermittlerverband zum Einsatz von KI und ruft zur Geschlossenheit auf

67 Digitaler Versicherungsvertrieb wächst deutlich

68 Kompetenz bei den rückgedeckten Unterstützungskassen – ein Rating des IVFP

68 AfW: Gewerbliche Versicherungsprodukte zu komplex für die Beratung? Kooperationen sind im Kommen!

70 Kunde des Versicherungsmaklers:

Junge Maklerkunden erwarten Online-Terminvergabe und positive Online-Kundenbewertungen

71 Hohe Wertschätzung für Versicherungsvermittler

72 Junge Makler definieren das Image der Branche neu

72 IVFP befragt Vermittler:innen zu den Produkttrends 2025 in der Lebensversicherung

73 Beschwerden über Vermittler verharren auf niedrigem Niveau

74 Versicherungsfreier bAVDurchführungsweg wächst weiter stark

75 Florian Brokamp gründet Zusammenschluss für Versicherungsmakler, -vertriebe und –

verbünde sowie Assekuradeure mit Fokus auf Privatkunden- und Kleingewerbetreibende

76 Metzler Ratings: Die Favoriten der Ratingagenturen – das Meta-Rating der Privaten Krankenversicherer 2024

79 JDC Trendbarometer: Beitragssteigerungen – es kommt Bewegung in den PKV-Markt

80 BVK geht mit Altersvorsorgecheck DRÜ voran

80 FiDA-Verordnung? VEMA ist bereit! Und die Versicherer?

81 Neugeschäft: Vertriebswege und Produktkategorien in der Lebensversicherung 2023

82 VEMA schüttet 12 Millionen Euro an Genossen aus

83 Altersvorsorge: Das läuft aus Maklersicht schief

FinanzBusinessMagazin.de

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Vertriebserfolg 2025 |

INHALTSVERZEICHNIS

84 Clever fürs Erbe: Versicherungen bieten große Gestaltungspielräume

86 BDVM-MAKLER blicken optimistisch in die Zukunft –

Personalgewinnung und -bindung und Digitalisierung Top-Themen

88 Strategische Allianz von germanBroker.net AG und CHARTA Börse für Versicherungen AG

89 Metzler Ratings: Die Favoriten der Ratingagenturen – Rating Beste, das Meta-Rating der Lebensversicherer 2024

91 Online-Marketing von Versicherungsagenturen immer erfolgreicher:

Über 3 Millionen Neukunden jährlich, seit 2020 plus 62 Prozent

92 Vorsorgefavoriten der Makler: Aktuelle Entwicklungen und Top-Anbieter 2024

93 BaFin: Lebensversicherungen müssen einen angemessenen Kundennutzen bieten

94 Fondspolice versus Direktanlage – Continentale-Tool hilft Vermittlern beim Rendite-Vergleich

95 Aon Marktreport 2024: Risiken werden immer komplexer

96 Ecclesia Gruppe setzt auf Nachhaltigkeit: Einführung eines ESG-Scoring-Tools für die Auswahl von Risikoträgern

97 Unabhängige Vermittler küren VHV erneut zum Favoriten im Gewerbegeschäft

98 Welche Versicherer empfehlen VEMA-Makler? Betriebliche Vorsorge – so wählen VEMA-Makler

RECHT

100 ELEMENT Insurance AG: Was Vermittler jetzt wissen müssen

102 Unzulässigkeit kollektiver Massenkündigungen durch Versicherer bestätigt

103 Praxishilfe: Mit wenigen Klicks durch die KI-Verordnung navigieren

104 Rentenversicherungspflicht des Pool-Maklers oder: Ein Handelsvertreter ist kein Pool-Makler

108 OLG Dresden: Keine Haftung des Versicherungsmaklers für fehlende Risikolebensversicherung

109 Rückholanrufe ohne Kundeneinwilligung sind wettbewerbswidrig

110 AfW hat seine Checkliste zur VSH für Vermittlerinnen und Vermittler aktualisiert

IMPRESSUM

38 Impressum

Quelle: © everythingpossible - Fotolia.com

6 FinanzBusinessMagazin.de


19. Vertriebs-Entscheidertreff

der Finanz- und Versicherungsbranche

Termin: 14./15.01.2026

Der Vertriebsgipfel richtet sich an Vorstände, Geschäftsführer von Maklerpools, Makler- und

Vertriebsgesellschaften, Versicherungen, Fondsanbieter, Banken und Dienstleister, Chefredakteure

von Fachmedien, Repräsentanten von Beratungsunternehmen und Meinungsforschungsinstituten,

Fachanwälte sowie Vorstände und Geschäftsführer von Verbänden runden die hochkarätigen Runden

ab. Moderiert wird die Veranstaltung von Friedrich A. Wanschka, langjähriger intensiver Marktkenner,

Fachjournalist u.a. www.wmd-brokerchannel.de und FinanzBusinessMagazin.de.

Hintergrund dieser Verranstaltung ist die Marktveränderung durch die Digitalisierung von Produkten

und Vertrieb von Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Hier werden über zwei Tage jeweils die

aktuellsten Themen rund um neue, auch digitalisierte Vertriebswege und dem qualitativen Vertrieb

von Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Fonds und Kapitalanlagen diskutiert. Neben rechtlichen

Aspekten wird auch die Produktentwicklung in den einzelnen Branchensegmenten, die europäische

Sichtweise und aktuelle Trends beleuchtet.

Besonders beliebt ist bei den Teilnehmern, die ausreichende Möglichkeit neue Kontakte auf

höchster Ebene zu knüpfen und interessante Gespräche ohne Zeitdruck in den Pausen oder der

Abendveranstaltung zu führen.

www.vertriebsgipfel-tegernsee.de


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

NORAMCO und der Mythos

des Zinseszinseffekts

Über + 2.000 % Wertentwicklung in Euro seit 1996

mit dem Alger American Asset Growth Fund A US

Cornelius Theiß und Edgar Bauschert

Managing Director NORAMCO Asset Management S.A.

Seit über 30 Jahren arbeitet die NORAMCO mit

den unabhängigen Fondsgesellschaften ALGER

und DAVIS zusammen. Dabei hat es sich der Firmengründer

der NORAMCO, Joe Becker, sicher nicht

leicht gemacht, die richtigen Partner aus den USA

für seine europäischen Kunden zu finden.

Auf jeden Fall sollten es Partner aus den USA

sein, der Heimat der Aktienmärkte schlechthin.

Joe Becker suchte die Fondsgesellschaften mit

Bedacht aus. Er schaute sich an, mit welcher Idee

die Firmen gegründet wurden und betrachtete

die Erfolgshistorie. Außerdem wollte er den verschiedenen

Investmentcharakteren der Vermittler

und Anleger gerecht werden und wählte deshalb

Fondsgesellschaften mit unterschiedlichen Aktienanlagestilen

aus. So ist es nicht verwunderlich, dass

ALGER ein absoluter Spezialist im Bereich Growth

ist und seine Kernkompetenz bei Wachstumsaktien

hat. Das Investmenthaus DAVIS hingegen hat sich

überwiegend auf den Bereich Value konzentriert

und hat Stabilität, Werthaltigkeit und Dividenden

stärker im Blick. Beide Gesellschaften überzeugen

mit überdurchschnittlichen langfristigen

Renditen.

Die Ergebnisse der Fonds von ALGER und DAVIS

und der Mythos des Zinseszinseffekts

Seit fast 30 Jahren stehen jeweils ein Fonds von

ALGER und DAVIS im Fokus, die speziell für

NORAMCO im europäischen Markt aufgelegt

wurden und bis heute die Top-Empfehlungen der

Gesellschaft für ihre Anleger und Vertriebspartner

sind.

Hier die Ergebnisse seit Auflage der Fonds bis zum 31.12.2024 auf Euro-Basis:

Rendite kumuliert Rendite pro Jahr Datum der Auflegung

Alger American Asset Growth Fund A US + 2.143,8 % + 11,6 % 19.08.1996

Davis Value Fund A + 1.149,7 % + 8,9 % 10.04.1995

8 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

Ein Anleger, der am 19.08.1996 eine Einzahlung

von € 100.000,- in den Alger American Asset

Growth Fund A US geleistet hat, verfügte zum

Jahresende 2024 über ein Vermögen von mehr als

€ 2,2 Mio.. Mit einer Investition von € 100.000,-

bei Fondsauflage in den Davis Value Fund A wäre

das Vermögen per Ende 2024 auf über € 1,2 Mio.

gewachsen.

Verantwortlich für diesen außergewöhnlichen

Wertzuwachs ist neben der langfristigen Anlage

in erstklassige Fonds auch der damit verbundene

Zinseszinseffekt, bei dem sich das angelegte Kapital

langfristig exponentiell vermehrt. Dies ist für viele

Fondsgesellschaften ein Mythos, aber bei der

NORAMCO gelebte Realität.

„Der Zinseszins ist das achte Weltwunder. Wer ihn

versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“

(Albert Einstein)

NORAMCO Quality Funds USA -

Beide Anlagestile in einem Fonds

Um die erstklassigen Ergebnisse von ALGER und

DAVIS miteinander zu kombinieren und diese den

Anlegern mit der Investition in nur ein Produkt

ermöglichen zu können, wurde im Jahr 2000 der

NORAMCO Quality Funds USA ins Leben gerufen.

Der Fonds vereint die beiden Anlagestile Growth

und Value, also Wachstum und Werthaltigkeit,

perfekt miteinander und kann so wechselnde

Börsenzyklen vorteilhaft für sich nutzen. Der

NORAMCO Quality Funds USA wird zu jeweils

50 Prozent von ALGER und DAVIS gemanagt und

ist damit ein idealer Fonds für den Einstieg in den

Fondsbereich für Anleger und Vertriebspartner.

In den letzten 5 Jahren per 31.12.24 hat der

NORAMCO Quality Funds USA eine beachtenswerte

Rendite von + 11,9 % p.a. in Euro erwirtschaftet. Im

Jahr 2024 erzielte er ein herausragendes Plus von

fast 40 % auf Euro-Basis. Die Ergebnisse sind zwar

keine Garantie für die Zukunft, aber sie sind nicht

gänzlich ohne Bedeutung für die Qualität beider

Fondsmanager.

NORAMCO Quality Funds Europe -

Verantwortungsvoll investieren

Im Jahr 2001 erweiterte die NORAMCO ihre

Produktpalette um den auf europäische Aktien

spezialisierten NORAMCO Quality Funds Europe.

Der Fondsmanager, RIVER Global, kann bei der

Anlage die Gewichtung der einzelnen Länder flexibel

gestalten und zwischen Aktien von kleinen

Firmen bis zu großen Konzernen auswählen. Bei

der Aktienauswahl legt das Fondsmanagement

seit vielen Jahren großen Wert auf sozial verantwortliches

Investieren (SRI-Produkte). Das Thema

Nachhaltigkeit rückte in den letzten Jahren

jedoch immer stärker in den Vordergrund und so

erfolgte im Mai 2024 die Umstellung des Fonds

auf einen ESG-Fonds nach Artikel 8 der EU-

Verordnung 2019/2088.

Auch der NORAMCO Quality Funds Europe kann

mit einer langfristig guten Rendite überzeugen.

In den vergangenen 5 Jahren per Ende 2024

erzielte er eine Rendite von + 8,0 % p.a.. Für seine

Leistungen wurde der Fonds mehrfach ausgezeichnet.

So wurde er im Jahr 2024 von Citywire

Deutschland und Citywire Schweiz als ‚Beste

Fondsgesellschaft: Aktien – Europa gemischt‘

ausgezeichnet. Im Jahr 2023 gewann er in einer

Studie des Greiff Research Institut die Auszeichnung

als ‚Bestes aktives Fondsmanagement‘ in

der Kategorie ‚Aktien Europa‘. Für das Ranking

analysierte Greiff 9.002 Fonds.

Vertriebsunterstützung der NORAMCO

Die NORAMCO Quality Funds sind über alle

gängigen Fondsplattformen handelbar.

Bei der FNZ Bank und der FIL Fondsbank bietet die

NORAMCO ihren Vertriebspartnern ein hochprofessionelles

Beratungstool für die Finanzanlageberatung

und den Fondsvertrieb. Mit diesem

Beratungstool haben die Vermittler die Möglichkeit

sämtliche Daten und Berichte auf die

entsprechenden Plattformen zu übertragen und

zu hinterlegen. NORAMCO begleitet damit ihre

Vertriebspartner im Rahmen der Digitalisierung

bei allen rechtlichen und regulatorischen Anforderungen

auch in Bezug auf nachhaltiges

Investieren.

„Mitte der 90iger Jahre hatte ich persönlich die

Gelegenheit und die Ehre die beiden Fonds von

ALGER und DAVIS gemeinsam mit Joe Becker und

seinem Sohn Paul Becker in Deutschland auf zahlreichen

Vermittler- und Kundenveranstaltungen

vorzustellen. Auf diese Chance und den damit

verbundenen langfristigen Ergebnissen der

beiden Fondsgesellschaften bin ich heute noch

sehr stolz.“

(Edgar Bauschert, NORAMCO)

FinanzBusinessMagazin.de

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Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

David Bittsansky über Finanzberatung

und Sachwertanlagen

David Bittsansky

Partner und Vertriebsmanager EFC AG

FBM: Herr Bittsansky, was macht eine erfolgreiche

Finanzberatung aus?

David Bittsansky: Eine erfolgreiche Finanzberatung

basiert auf Vertrauen und Transparenz. Es geht

darum, die individuellen Ziele und Wünsche der

Mandanten zu verstehen und ihnen Lösungen

zu bieten, die nicht nur kurzfristig, sondern auch

mittel- bis langfristig stabil und sinnvoll sind.

Gerade im Bereich der Geldanlage ist eine klare

Strategie entscheidend, die flexibel genug ist,

um sich an Marktveränderungen anzupassen.

FBM: Der Sachwertebereich gewinnt zunehmend

an Bedeutung. Warum sind Sachwerte aktuell so

interessant für Anleger?

David Bittsansky: Sachwerte bieten einen erheblichen

Vorteil in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten,

insbesondere durch ihren inflationssicheren

Charakter. Während Anlagen wie Aktien oder

Anleihen oft volatil auf Marktbewegungen

reagieren, haben Sachwerte wie Immobilien oder

Beteiligungen an Logistikgütern den Vorteil, dass

sie greifbar und real sind. Diese Stabilität wird

von vielen Anlegern geschätzt, insbesondere in

der aktuellen Marktsituation.

FBM: Welche konkreten Sachwertanlagen empfehlen

Sie?

David Bittsansky: Zwei Beispiele, die ich in meiner

Beratung regelmäßig empfehle, sind vermietete

Immobilien und Beteiligungen im Logistikbereich.

Immobilien sind nach wie vor ein Klassiker, da sie

eine stabile Einkommensquelle durch Mieteinnahmen

bieten und gleichzeitig im Wert steigen

können sowie hohe Steuervorteile ermöglichen.

Im Logistiksektor bieten sich Beteiligungen an

Containern, Wechselkoffern oder ähnlichen

Logistikgegenständen an. Diese Anlageformen

profitieren vom boomenden E-Commerce und

10 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

Quelle: © peshkova - Fotolia.com

den immer weiter wachsenden globalen Handelsströmen.

Außerdem bieten diese beiden Anlageformen

eine gute Ergänzung, da sie unabhängig

voneinander und von Aktien- und Anleihemärkten

funktionieren.

FBM: Können Sie genauer erklären, wie solche

Logistikbeteiligungen funktionieren?

David Bittsansky: Gerne. Bei solchen Beteiligungen

investieren Anleger in physische Logistikgüter wie

Wechselkoffer, Container oder ganze Eisenbahnwagen,

die dann an Logistikunternehmen vermietet

werden. Die Einnahmen aus den Mietverträgen

fließen an die Anleger zurück, oft in Form eines

festen Ertrags über einen vereinbarten Zeitraum.

Diese Modelle sind nicht nur transparent, sondern

auch vergleichsweise risikoarm, da sie auf langfristigen

Mietverträgen basieren und durch die

hohe Nachfrage in der Logistikbranche gestützt

werden.

FBM: Welche Risiken sollten Anleger bei diesen

Sachwerten berücksichtigen?

David Bittsansky: Wie bei jeder Investition gibt

es auch hier Risiken. Bei Immobilien sind es

zum Beispiel potenzielle Leerstandszeiten oder

unerwartete Reparaturkosten. Im Logistikbereich

hängt die Rendite von der Nachfrage nach

bestimmten Gütern ab. Daher ist es wichtig, mit

erfahrenen Partnern zu arbeiten, die den Markt

kennen und fundierte Prognosen abgeben können.

Eine diversifizierte Anlagestrategie hilft zudem,

diese Risiken zu minimieren.

FBM: Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit bei

solchen Investments?

David Bittsansky: Nachhaltigkeit gewinnt auch bei

Sachwertinvestitionen immer mehr an Bedeutung.

Viele Anleger achten darauf, dass ihre Investments

ökologische und soziale Kriterien erfüllen.

Im Immobilienbereich sind etwa energieeffiziente

Gebäude gefragt oder eine faire Miete, während

im Logistiksektor die Wiederverwendbarkeit von

Güterwagenkomponenten oder die Reduzierung

von CO 2

-Emissionen beim Transport auf der

Schiene eine Rolle spielt. Diese Faktoren fließen

immer häufiger in die Anlageentscheidungen

unserer Mandanten ein.

FBM: Welche abschließenden Tipps geben Sie

unseren Lesern für ihre Geldanlage?

David Bittsansky: Erstens: Bleiben Sie informiert

und holen Sie sich kompetente Beratung. Zweitens:

Setzen Sie auf eine breite Streuung Ihrer Anlagen,

um Risiken auszugleichen. Und drittens: Denken Sie

langfristig. Sachwertanlagen sind keine "Schnell-

Reich-Werden"-Option, sondern ein solider Baustein

für den Vermögensaufbau und die finanzielle

Sicherheit.

FinanzBusinessMagazin.de

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Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

„Erfolg ist kein Zufall, sondern Strategie!“

Dirk Fischer

Geschäftsführer,

Patriarch Multi-Manager GmbH

Jahresbeginn – für jede Firma regelmäßig Zeit die bisherige Strategie zu hinterfragen und zu

beurteilen, sowie sich an Veränderungen in der Branche anzupassen und gegebenenfalls neu

auszurichten. Immer besonders spannend dazu mit Unternehmen zu reden, die seit langer Zeit

bekannt dafür sind, besonders innovativ und flexibel zu agieren, wie beispielsweise die Frankfurter

Fondsboutique Patriarch Multi-Manager GmbH. FBM sprach dazu mit Geschäftsführer

Dirk Fischer.

FBM: Was sind aus Ihrer Sicht die auffälligsten in

2024 für die Fondsbranche aufgekommenen neuen

Trends, Herr Fischer?

Dirk Fischer: Da gibt es Einiges. Zunächst einmal

sind, seit es wieder Zinsen gibt, die vorher fast

vergessenen Rentenfonds eindrucksvoll zurück.

Also eine lange Zeit verschwundene Assetklasse

steht auf einmal wieder sinnvoll zur Portfoliodiversifizierung

neu zur Verfügung. Dazu ist das

Thema ELTIF (European Long Term Investment

Fund) derzeit in aller Munde. Daneben wird, getrieben

über Finfluencer und diverse Techniktools,

die Gruppe der Kunden, welche als Selbstentscheider

ohne Berater agieren, immer größer.

Bei den attraktivsten Anlageideen dominieren

Themen- und Regionenfonds, wie künstliche

Intelligenz oder Indien, klar den Markt. In der

Gesamtheit betrachtet, bestreiten ETFs weiterhin

ihren Siegeszug, was in steigenden Marktphasen

allerdings keine Überraschung ist. Und

die Banken sind mit diversen Festzinsangeboten

auch wieder als Mitbewerber zurück im Rennen.

Sie sehen also, Herr Wanschka, es ist mehr als

genug Bewegung und Veränderung im Markt.

FBM: Haben Sie schon darauf reagiert, Herr Fischer?

Oder ist manches noch in der Pipeline?

Dirk Fischer: Viele dieser Entwicklungen haben

wir kommen sehen und sind bereits für unsere

Kunden sehr gut aufgestellt. So haben wir beispielsweise

mit dem Mediolanum BB India

Opportunities (WKN: A3D8BC) einen exzellenten

indischen Aktienfonds mit 25% Rendite in 2024

im Programm. Auch unsere Rentenfondsempfehlung

der Mediolanum BB Global High Yield

(WKN: 157006) hat mit 10% Rendite ohne eine

einzige Aktie im Vorjahr mehr als überzeugt.

Auch im KI-Bereich sind wir sowohl mit dem

AI Leaders Funds(WKN:A2P37J), als auch dem

Patriarch Classic TSI (WKN: HAFX6Q), mit Jahresrenditen

um die 20% in 2024 ebenfalls bestens

positioniert. Für ETFafinie Kunden bieten unsere

ETF Trend 200 Fondsvermögensverwaltung und

unser Patriarch Vermögensmanagement Fonds

(WKN: A0EQ04) die gewünschten Lösungen.

Fehlte somit nur noch der Ausbau unseres Angebotes

für Selbstentscheider und ein qualitativ

hochwertiges ELTIF-Angebot. Beides haben wir

gerade angepackt. Innerhalb unseres bereits

12 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

mit dem FinanzBusinessPreis ausgezeichneten

Roboadvisor „truevest“ (www.truevest.de), haben

wir das Angebot an Selbstentscheiderstrategien

verdoppelt. Und dabei greifen wir auf Strategien

mit über 20 Jahren erfolgreichen Trackrekord

zurück. Eine Verbesserung, die die Kunden gut

annehmen. Im ELTIF-Bereich setzen wir auf eine

Venture Capital Lösung unseres Mutterkonzernes

Heliad, wo wir die besten VC-Zielfonds in einem

Fonds bündeln. Der so erschlossene Frühphasenfinanzierungsbereich

bietet seit Jahren die

größten Renditechancen. Also ja, Herr Wanschka,

wir haben mal wieder unsere Hausaufgaben

gemacht.

FBM: Und welcher dieser Trendbereiche hatte in

2024 die höchsten Zuwächse bzw. sich die Pole-

Position in Ihrer Vertriebsstatistik erkämpft?

Dirk Fischer: So kurios es sich anhört, Herr

Wanschka, obwohl jeder der Bereiche gut performt

hat und gut gelaufen ist, hat dennoch

keiner davon die Spitzenposition unserer Umsätze

erkämpft. Denn es ist eines Trends zu erkennen

und zu bedienen. Noch effizienter ist es jedoch,

Trends selbst zu kreieren. Was natürlich um ein

Vielfaches schwieriger ist. Aber, offensichtlich

ist uns dies mit unseren beiden hauseigenen

Personenversicherungslösungen aus den Häusern

AXA und Mediolanum International Life beeindruckend

gelungen. Hier haben wir den Vorjahresumsatz

locker verdoppelt, was andererseits

auch wieder keine Überraschung ist. Denn

der Mediolanum Life Plan hat mit seiner integrierten

Cost-Average-Optimierung (IIS = Intelligent

Investment Strategy) ein absolutes Alleinstellungsmerkmal

am gesamten deutschen Markt. Und die

Versicherungshülle unserer AXA-Lösungen ist seit

April letzten Jahres unter der neuen AXA-Tarifgeneration

„JustInvest“ so extrem günstig, dass

Quelle: © ximich_natali - Adobestock.com

man beim aktuellen Preiskrieg im Versicherungsmarkt

einfach nicht daran vorbeigehen

kann. Daher hat die konzentrierte Patriarch-

Versicherungswelt mit ihren starken Argumenten

in 2024 sogar die Patriarch-Fondswelt

überflügelt.

FBM: Das hört sich bei Patriarch immer so leicht

an, Herr Fischer. Während viele Mitbewerber von

Ihnen aktuell unter den Veränderungen in der

Finanzbranche doch deutlich leiden. Was macht

hier den Unterschied? Und ist es wirklich so leicht?

Dirk Fischer: Es ist das genaue Gegenteil von

leicht, Herr Wanschka. Kreativität und Flexibilität

sind ja kein zu implementierender Prozess,

sondern eine Philosophie- und Unternehmenskulturfrage.

Doch ohne beide Punkte geht es

heute nicht mehr. Der Markt verändert sich einfach

zu schnell. Daher ist mein Standardspruch

auch immer: „Erfolg ist kein Zufall, sondern

Strategie!“. Hierbei kommt uns mit Sicherheit

unsere überschaubare Unternehmensgröße zugute,

ebenso wie die flachen Hierarchien und

Entscheidungswege. Als Nischenanbieter muss

man per se immer etwas anders sein, als andere.

Sonst verliert man seine Existenzberechtigung.

Daher ist der Wandel bei uns Normalität und

nicht die Ausnahme. Das unterscheidet uns

vielleicht tatsächlich von Firmen, die sich damit

schwerer tun. Auch die klare Fokussierung auf

ausschließlich Produktkreation und -vertrieb

ist vermutlich ein weiterer Erfolgsparameter.

FBM: Wo liegen dann genau die größten Herausforderungen

bei ihrer speziellen Unternehmensaufstellung?

Dirk Fischer: Sicherlich generell im Setzen der

richtigen Prioritäten, und darin keines der verschiedenen

Projekte zeitweise aus den Augen

zu verlieren bzw. zu vernachlässigen. Denn wie

schon im Laufe unseres Gespräches aufgezeigt,

gibt es immer wieder Überraschungen, welche

Konzepte am Ende die höchste Akzeptanz finden.

Das ist mit den überschaubaren Ressourcen einer

Fondsboutique an Marketingbudget, Manpower

und EDV-Kapazitäten immer wieder eine echte

Challenge und erfordert viel Selbstdisziplin und

Controlling.

FBM: Wir bedanken uns für das informative

Gespräch, Herr Fischer, und wünschen viel Erfolg

für die Vielzahl Ihrer Projekte im neuen Jahr.

FinanzBusinessMagazin.de

13


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

Höherer Rechnungszins befeuert Geschäft

mit Fondspolicen

Thomas Heß

Marketingchef und

Organisationsdirektor Partnervertrieb

WWK Versicherungen

Fondspolicen sind als Altersvorsorgeprodukt für breite Teile der Bevölkerung

empfehlenswert - je nach Chancenorientierung sind Angebote mit oder ohne

Garantie passgenau.

Fondspolicen bieten Vermögensaufbau, Risikoabsicherung

und die Auszahlung einer lebenslangen

Leibrente aus einer Hand. Damit unterscheiden

sie sich vom „reinen“ Fondssparplan

und bieten insbesondere für die Altersvorsorge

wichtige Mehrwerte.

Auch wenn bei historischer Betrachtung der

Entwicklung der Märkte vieles für Tarife ohne

Garantie und mit maximaler Investition in die

freie Fondsanlage spricht, entscheiden sich viele

Kunden im deutschen Markt auch bei fondsgebundener

Vorsorge seit langem für das maximal

mögliche Garantieniveau. In den vergangenen

Jahren der Niedrigzinsphase mit einem Höchstrechnungszins

von 0,25 Prozent wurden den

Kunden vielfach 80 Prozent der gezahlten Beiträge

garantiert. Die vollständige Garantie der Bruttobeiträge

gab es – wenn überhaupt – nur noch in

der zertifizierten geförderten Altersvorsorge.

Erhöhung der Rechnungszinsen

bringt Vorteile für Fondspolicen

Ein Verzicht auf Garantien wird von vielen Kunden

in der Praxis aber nicht gewünscht. Für diese sicherheitsorientierte

Kundengruppe war die Erhöhung

des Rechnungszinses zum 1. Januar 2025 auf

1,0 Prozent eine positive Nachricht. Die Neukalkulation

der Tarife lässt eine vollständige Beitragsgarantie

nun wieder zu. Zudem profitieren die neuen

Rentenverträge von höheren garantierte Rentenfaktoren

und attraktiveren Rentenleistungen.

Für chancenorientierte Sparer steht die Erwirtschaftung

einer attraktiven Rendite im Vordergrund.

Vollständig aktienbasierte Vorsorgeprodukte sind

hier die richtige Wahl, da sich temporäre Verlustrisiken

in Anbetracht des in der Regel langen und

ratierlichen Sparvorgangs bei der Altersvorsorge

deutlich reduzieren. Auch für dieses Segment

bringt die Rechnungszinserhöhung durch höhere

garantierte Rentenfaktoren Vorteile.

14 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

Die WWK Lebensversicherung a. G. hat die

Erhöhung der Rechnungszinsen frühzeitig antizipiert

und bietet ihre Fondspolicen-Familien

WWK IntelliProtect® 2.0 und WWK Premium

FondsRente 2.0 bereits seit dem 14. Oktober

2024 mit erhöhtem Rechnungszins an (bei Versicherungsbeginn

ab 1. Januar 2025). Dies gilt

für alle Schichten der Altersvorsorge. Bereits im

Juli 2024 hatte der Versicherer seine fondsgebundene

Riester-Rente mit Rechnungszins von

1,0 Prozent erfolgreich im Markt platziert und

war dem Markt damit um viele Monate voraus.

Neu: Garantiepolicen wieder

mit 100 % Bruttobeitragsgarantie möglich

Bei den unter dem Namen WWK IntelliProtect®

2.0 bekannten Fondsrenten mit dynamischer

Portfolio-Absicherungsstrategie (iCPPI) sind nun

variable Garantieniveaus zwischen 50 und 100 Prozent

der eingezahlten Beiträge wählbar. In der

betrieblichen Altersvorsorge wird neben der

beitragsorientierten Leistungszusage (BOLZ) mit

variablem Garantieniveau von 50% bis 100%

auch eine Beitragszusage mit Mindestleistung

(BZML) mit 100% Garantie der gezahlten

Bruttobeiträge wieder Teil des Angebots.

Neu: WWK Fondspolicen mit ETFs besparen

Grundsätzlich aufgewertet wurden die Fondspolicen

mit Garantie durch erweiterte Anlagemöglichkeiten.

Zur Wahl stehen nun insgesamt

65 Investmentfonds. Neu im Fondsuniversum

finden sich 17 börsengehandelte Exchange

Traded Funds (ETFs). Diese sind noch kosteneffizienter

als aktiv gemanagte Fonds und eröffnen

den Kunden gleichzeitig eine breite Diversifizierung

über die hinterlegten Indizes.

Fondspolicen-Familien

der WWK deutlich aufgewertet

Mit den neu kalkulierten Produktfamilien WWK

IntelliProtect® 2.0 und WWK Premium Fonds-

Rente 2.0 bietet der Münchener Versicherer

seinen Kunden ein reichhaltiges und modernes

Tarifangebot im Bereich der fondsgebundenen

Altersvorsorge. Neben den nochmals aufgewerteten

Fondspolicen ohne Garantie hat die WWK

weiterhin ihre erfolgreiche Garantiepolice im Angebot.

Dabei können Kunden hohe Renditechancen und

Kapitalerhalt kombinieren. Je nach Risikoneigung

stehen durch die Rechnungszinserhöhung nun

wieder variable Garantieniveaus zwischen 50%

und 100% der eingezahlten Beiträge zur Wahl.

Firmenportrait WWK Versicherungen

Finanzstark, ausgezeichnete Produkte und hohe Servicestandards

Die WWK Versicherungsgruppe ist ein substanzstarker, innovativer und unabhängiger Finanzdienstleister. 1884

als "Witwen- und Waisen-Unterstützungscassa des Bayerischen Verkehrsbeamten-Verein" (WWUK)

gegründet, zählt der Münchner Versicherer heute zu den 20 größten Lebensversicherungsgesellschaften

in Deutschland.

Geführt wird der Lebensversicherer als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Diese Rechtsform

entspricht wie keine andere der für die Versicherungsbranche charakteristischen Idee der gegenseitigen

Hilfe: Alle tragen gemeinsam die Last des Einzelnen. Dieser Leitsatz spiegelt sich auch stark in

der Unternehmensphilosophie der WWK wieder. Als VVaG ist die WWK zudem ausschließlich ihren

Kunden, den Mitgliedern, verpflichtet und agiert unabhängig von Aktionärsinteressen.

Höchste Substanzkraftquote im deutschen Markt

Solidität und Finanzstärke zeichnen die WWK aus. Auf das Geschäftsvolumen bezogen ist die Gesellschaft

seit langer Zeit einer der substanz- und eigenkapitalstärksten Lebensversicherer in Deutschland.

Regelmäßig analysieren Fachmedien die Finanzstärke der deutschen Lebensversicherer. Das Ergebnis:

Die WWK erreichte im Jahr 2024 unter den größten 25 Gesellschaften bereits zum wiederholten Mal

die höchste Substanzkraftquote. Auch von der DFSI Ratings GmbH wird die WWK mit Bestnoten ausgezeichnet

und erhält in 2024 erneut das begehrte AAA.

FinanzBusinessMagazin.de

15


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

„Freund des Maklers“: Wie Domcura Vermittler

mit Innovation und Service begeistert

Horst-Ulrich Stolzenberg

Vorstand Vertrieb und Marketing bei Domcura

FBM: Herr Stolzenberg, Domcura positioniert sich

als „Freund des Maklers“. Was genau bedeutet

das für die Zusammenarbeit mit unabhängigen

Vermittlern?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Für Domcura ist der

Begriff „Freund des Maklers“ kein Slogan – vielmehr

beschreibt er unsere Philosophie! Denn: Wir

verstehen uns als Partner auf Augenhöhe, der die

individuellen Bedürfnisse der Makler ganz genau

kennt und diese erfüllt. Dabei gehen wir – wie

unter Freunden üblich – gerne auch die berühmte

Extrameile. Unsere Aufgabe ist es, Vermittlern

die bestmöglichen Argumentationsmittel und

Lösungen an die Hand zu geben, damit sie ihre

Kunden optimal beraten können. Das bedeutet:

transparente Kommunikation sowie schnelle Prozesse

und Produkte, die durch Leistung überzeugen.

Wir bieten einen umfassenden Support – sei

es bei Schulungen, bei der Beratung zu speziellen

Deckungskonzepten oder durch unseren technischen

Service, der den Alltag der Makler deutlich

erleichtert. In einem zunehmend komplexer

werdenden Markt möchten wir den Vermittlern

bestmöglich den Rücken freihalten.

FBM: Wie unterscheidet sich Domcura als Assekuradeur

von klassischen Versicherern in Bezug

auf Produktentwicklung und Serviceprozesse?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Ein großer Vorteil als

Assekuradeur ist sicherlich die Flexibilität. Wir

können noch schneller auf neue Markttrends

oder geänderte Kundenanforderungen reagieren.

Dabei entwickelt Domcura maßgeschneiderte Versicherungslösungen,

die sich an den Bedürfnissen

der Makler und ihrer Kunden orientieren – nicht

umgekehrt. Zudem können wir Innovationen

wie unsere Garantien oder Bausteine ohne allzu

lange Entwicklungszyklen integrieren. Unsere

Serviceprozesse sind ebenfalls auf Effizienz und

Individualität ausgelegt. Wenn ein Makler ein

spezifisches Anliegen hat, dann findet er bei uns

schnelle Lösungen.

FBM: Domcura bietet verschiedene Garantien wie

die Innovations- und Zukunftsgarantie. Welche

Vorteile ergeben sich daraus konkret für Makler

und deren Kunden?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Unsere Garantien sind

ein starkes Instrument, das sowohl Makler als

auch Kunden langfristig absichert. Die Innovationsgarantie

bedeutet, dass unsere Policen immer

dem aktuellen Stand der Versicherungsbedingungen

entsprechen. Kunden können sich darauf

verlassen, dass ihre Verträge automatisch an

Marktveränderungen angepasst werden – ohne

dass sie selbst tätig werden müssen. Das redu-

16 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

ziert den Beratungsaufwand für Makler erheblich

und schafft Vertrauen bei den Versicherten. Die

Zukunftsgarantie ist ein weiterer Baustein, der

den langfristigen Schutz sicherstellt. Sie umfasst

Aspekte wie nachhaltige Entwicklungen und sich

verändernde Umweltbedingungen. Gerade im

Hinblick auf den Klimawandel ist das ein entscheidender

Vorteil. Unsere Garantien helfen

Vermittlern dabei, ihre Kunden umfassend zu beraten

und gleichzeitig zu zeigen, dass langfristige

Sicherheit kein leeres Versprechen ist.

FBM: Wie unterstützt Domcura Makler dabei, den

steigenden Beratungsaufwand, etwa im Bereich

Nachhaltigkeit, zu bewältigen?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Einerseits bieten wir

Produkte an, die umweltfreundliche und nachhaltige

Maßnahmen belohnen, beispielsweise

durch höhere Leistungen im Schadenfall bei energetischer

Sanierung. So war Domcura im Jahr

2020 Deutschlands erster Versicherungsanbieter

mit einem Nachhaltigkeitsbaustein in der Wohngebäudeversicherung.

Zum anderen bieten wir

Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen an,

die perfekt auf die Beratung zu Themen wie

Klimarisiken und nachhaltigem Bauen vorbereiten.

Über unsere digitalen Kanäle stellen wir

außerdem Informationsmaterialien bereit, die

Makler direkt in der Beratung nutzen können,

um Kunden den Mehrwert nachhaltiger Versicherungen

näherzubringen.

FBM: Domcura setzt verstärkt auf KI-Anwendungen

wie den „KI-Mitarbeiter“ zur Schadenregulierung.

Welche Auswirkungen hat das auf die Zusammenarbeit

mit Maklern?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Unser „Kim“ –

Deutschlands erster KI-Mitarbeiter der Versicherungsbranche

– ist ein Paradebeispiel dafür, wie

Künstliche Intelligenz Prozesse vereinfachen und

damit einen enormen Mehrwert schaffen kann.

Kim übernimmt die komplette Bearbeitung von

Schadenmeldungen – vom Eingang über die Prüfung

bis zur Auszahlung der Versicherungssumme. Das

bedeutet, dass einfache Schadenfälle schneller und

effizienter abgewickelt werden können, was die

Zufriedenheit der Versicherten deutlich steigert.

Für Makler hat das den Vorteil, dass sie weniger

Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen

und sich stärker auf die Beratung, Bestandspflege

und Neukundenakquise konzentrieren können.

Gleichzeitig sorgt Kim dafür, dass unsere Mitarbeitenden

mehr Zeit dafür haben, sich auf die komplexeren

Versicherungsfälle zu fokussieren.

FBM: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte

stets wettbewerbsfähig und innovativ bleiben?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir beobachten den

Markt kontinuierlich und analysieren sowohl Kundenbedürfnisse

als auch technologische Entwicklungen.

Ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie

bleibt der direkte Austausch mit unseren Maklern.

Sie sind die Experten vor Ort und wissen genau,

welche Wünsche ihre Kundschaft hat. Dieses

Feedback fließt direkt in die Produktentwicklung

ein. Darüber hinaus arbeiten wir mit den renommiertesten

Risikoträgern Europas zusammen, um

Innovationen schnell zu erkennen und in unsere

Produktpalette zu integrieren. Mit Features wie

unserer Innovationsgarantie stellen wir zudem

sicher, dass bestehende Verträge automatisch

auf dem neuesten Stand bleiben.

FBM: Welche Möglichkeiten bietet Domcura

Maklern, um sich im hart umkämpften Wohngebäudeversicherungsmarkt

zu differenzieren?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir bieten Maklern

exklusive Deckungskonzepte, die weit über den

Standard hinausgehen. Unsere Einfamilienhausversicherung

ist dafür ein Paradebeispiel: Sie liefert

flexible Bausteine wie die Allgefahren-Deckung

oder die Marktgarantie, die im Schadenfall den

besten Schutz gewährleisten. Makler können

ihren Kunden durch unsere Garantien also eine

langfristige Sicherheit bieten – ein unschlagbares

Verkaufsargument. Unsere Tools und digitalen

Anwendungen helfen dabei, schnell Angebote

zu erstellen und individuelle Deckungskonzepte

zu präsentieren, was den Beratungsprozess deutlich erleichtert.

Darüber hinaus bestätigt uns die Fachpresse

regelmäßig, dass auch das Preis- Leistungsverhältnis

bei uns stimmt.

FBM: Wie unterstützen Sie Makler bei der Digitalisierung

ihrer Prozesse und der Kundenberatung?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Unsere digitalen Plattformen

ermöglichen es Vermittlern, für ihre Kunden

schnell Angebote zu erstellen und Schäden

digital zu melden. Mit unseren Beratungs-Tools

können sie noch zielgerichteter informieren und

individuelle Lösungen präsentieren. Zusätzlich

bieten wir regelmäßige Schulungen an, damit

Makler digitale Technologien optimal in ihren

FinanzBusinessMagazin.de

17


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

Arbeitsalltag integrieren können. Unser Ziel ist es,

den digitalen Wandel als Chance zu nutzen und

unsere Partner dabei bestmöglich zu begleiten.

FBM: Warum sollten Versicherungsmakler gerade

jetzt mit Domcura zusammenarbeiten?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Domcura ist nicht nur

ein verlässlicher Partner, sondern wir betrachten

uns auch als „Pionier der Branche“. Mit Kim –

Deutschlands erstem KI-Mitarbeiter der Versicherungswirtschaft

– haben wir eindrucksvoll

gezeigt, dass wir über neueste Techniken und

Entwicklungen nicht nur reden, sondern diese

konsequent einsetzen. Das bedeutet für Makler:

weniger administrativer Aufwand, schnellere

Bearbeitungszeiten und zufriedenere Kunden.

Wir arbeiten bereits an weiteren KI-Innovationen,

die einen noch größeren Vorsprung im Wettbewerb

verschaffen werden. Unser Ziel ist es, den

technologischen Wandel aktiv zu gestalten und

Vermittlern dabei zu helfen, davon zu profitieren.

Wer heute mit Domcura zusammenarbeitet,

bekommt nicht nur marktführende Produkte und

Garantien, sondern auch Zugang zu zukunftsweisenden

KI-Lösungen. Gerade in dieser spannenden

Zeit ist es entscheidend, einen Partner an der Seite zu

haben, der Innovation nicht nur verspricht, sondern

auch liefert.

FBM: Wie plant Domcura, zukünftige Herausforderungen

durch den Klimawandel zu bewältigen?

Horst-Ulrich Stolzenberg: Wir setzen auf eine

Kombination aus Prävention, Produktentwicklung

und Kundenaufklärung. Unsere Versicherungsprodukte

sind bereits an die zunehmenden Risiken

durch Starkregen und Teilüberschwemmungen

angepasst. Zudem belohnen wir Versicherte, die

präventive Maßnahmen in dieser Hinsicht ergreifen:

Sie können den Versicherungsbeitrag dadurch

reduzieren. Uns ist es wichtig, Vermittler und Versicherungsnehmer

noch stärker hinsichtlich künftig

häufiger auftretender Extremwetterereignisse zu

sensibilisieren – damit im Idealfall Schäden komplett

vermieden oder zumindest reduziert werden

können.

FBM: Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz

bei Domcura?

Horst-Ulrich Stolzenberg: KI ist für uns ein

Schlüssel zur Effizienzsteigerung und Kundenzufriedenheit.

Unser KI-Mitarbeiter Kim ist dabei

ein wichtiger Bestandteil: Er beschleunigt die

Schadenregulierung und sorgt für reibungslose

Prozesse. Doch KI geht bei uns über die Schadenbearbeitung

hinaus. Zukünftig wird er auch in

der Antragsbearbeitung für noch schnellere und

noch zuverlässigere Prozesse sorgen. Dabei ist

es essenziell, dass KI nicht den menschlichen

Kontakt ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt. Denn

am Ende bleibt die persönliche Betreuung der

Versicherten durch unsere Makler und Mitarbeitenden

unersetzbar.

Quelle: © tippapatt - AdobeStock.com

18 FinanzBusinessMagazin.de


© fotofrank @ adobe stock

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Nachfolge zum

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Garantie

Schaffen Sie

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Ihren Maklerbestand verkaufen mit Garantie

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*) Der effektive Kaufpreis kann sehr stark variieren in Abhängigkeit

u.a. von Bestandsstruktur, -historie und -stabilität, bediente

Produktfelder, Regionalität, Rechtsform sowie Entscheidungshorizont

und persönliche Präferenzen des Bestandsinhabers.


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

Einfach besser krankenversichert

Siegfried Isenberg

Fachbereichsleiter Vertriebspartner der IKK classic

Aktuell wird viel über Beitragserhöhungen sowohl

in der gesetzlichen als auch in der privaten

Krankenversicherung berichtet. Die Finanzierung

des deutschen Gesundheitssystems wird dabei

sogar insgesamt oft kritisch betrachtet. Und das

hat sicher auch seine Berechtigung. Allein die

Krankenhausreform wird für die nächsten 10 Jahre

mit 50 Mrd. Euro Budget veranschlagt. Davon

tragen die Krankenkassen die Hälfte der Kosten,

obwohl die Finanzierung der Investitionskosten

Aufgabe der Bundesländer ist.

Deshalb: Nutzen Sie die aktuelle Aufmerksamkeit

auf das Thema für Ihren vertrieblichen Erfolg.

Gesundheit steht für die meisten Menschen

auf Platz eins der Wunschliste – also immer ein

geeigneter Content, um Kundenbeziehungen

aufzubauen, zu pflegen und zu vertiefen. Mit

Ihrer Kompetenz für Gesundheitsschutz zeigen

Sie Empathie für die Bedürfnisse Ihre Kundinnen

und Kunden und vermitteln Ihner Sicherheit und

Zuversicht.

Die IKK classic bietet den besten Gesundheitsschutz

für gesetzlich Krankenversicherte. Denn

sie finanziert Kranken- und Pflegezusatzversicherungen

mit dem IKK Bonus bis zu 100 %. Nur

die IKK classic verdreifacht den Geldbonus als

Zuschuss zu den Zusatzversicherungen – mehr

als 500 Euro in einem Kalenderjahr sind möglich.

Das gilt sowohl für Neuabschlüsse als auch für

Bestandsverträge. So haben Sie für Upselling wie

für Cross Selling immer die passende Antwort –

mit einer oder mehreren Zusatzversicherungen

ihrer Wahl, z. B. als

• Privatpatient beim Zahnarzt

• Privatpatient im Krankenhaus

• „VIP“ in der Pflege

Darüber hinaus können Versicherte noch viele

weitere attraktive Gesundheitsleistungen, wie

z. B. Fitnesstracker, Smartwatches oder Geburtsvorbereitungskurse

für Partner/innen über den

Zuschuss finanzieren.

Schnell, einfach und übersichtlich gelingt die Auswahl

der Aktivitäten sowie das Einreichen der

Nachweise und Rechnungen in der IKK classic-

App, natürlich auch für familienversicherte Kinder.

Dabei werden sogar Aktivitäten vor Versicherungsbeginn

im laufenden Kalenderjahr berücksichtigt.

Eine Unterschrift oder Stempel des Leistungserbringers

ist nicht erforderlich. Nachweise, z. B.

über eine Zusatzversicherung oder eine Smartwatch,

können dazu einfach per Upload oder Foto

beigefügt werden. Der Geldbetrag wird direkt auf

das Wunschkonto des Versicherten überwiesen.

Und das Beste: Der IKK Bonus lässt sich perfekt mit

weiteren Produkten der IKK classic kombinieren

– z. B. mit (Online-)Gesundheitskursen, dem

IKK Spartarif oder dem IKK Spartarif Plus. Die IKK

20 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

classic unterstützt die Teilnahme an Gesundheitskursen

zu Bewegung, Ernährung, Entspannung

und zum Umgang mit Suchtmitteln finanziell.

Für solche sogenannten Präventionskurse stehen

Versicherten bis zu 180 Euro jährlich zur Verfügung.

Im „IKK Dreifach-Bonus“ wird die Teilnahme

an einem Gesundheitskurs pro Kalenderjahr

mit einem weiteren Zuschuss von 75 Euro bonifiziert.

Um Ihre Kunden bei ihren Präventionsaktivitäten

optimal zu unterstützen, haben Versicherte

der IKK classic Zugriff auf eine große Auswahl an

zertifizierten Angeboten – und das auch online.

Von Autogenem Training bis Yoga ist für jeden

etwas dabei. Zertifiziert sind die Kurse durch die

Zentrale Prüfstelle Prävention. Dadurch wird eine

hohe Qualität der Kurse gewährleistet.

Mit den beitragsfreien Wahltarifen der IKK classic

können Mitglieder zusätzlich jährlich bares Geld

sparen. Wer gesund ist und im laufenden Jahr

keine ärztliche Behandlung benötigt, kann seine

Freude darüber sogar noch steigern. Denn die

IKK classic zahlt dann aus dem IKK Spartarif einen

Monatsbeitrag zurück – bis zu 600 Euro. Selbstverständlich

genießen Mitglieder und ihre Familie

mit dem IKK Spartarif auch vollen Gesundheitsschutz.

Benötigen Versicherte ab 18 Jahren eine

ärztliche Behandlung oder müssen ins Krankenhaus,

erhalten sie alle erforderlichen Leistungen. In

diesem Fall entfällt jedoch der finanzielle Vorteil.

Leistungen für Familienversicherte bis 18 Jahren

stehen in vollem Umfang zur Verfügung – ohne

Einfluss auf die Beitragsrückerstattung. Gesetzliche

Vorsorgeuntersuchungen können von allen

Versicherten jederzeit in Anspruch genommen

werden.

Im IKK Spartarif Plus können Mitglieder ihren

finanziellen Vorteil über eine Prämie auf bis zu

900 Euro erhöhen, tragen jedoch ein geringes

finanzielles Risiko in Form einer Selbstbeteiligung.

Diese ist je nach Einkommen begrenzt

und beträgt maximal 112,50 Euro pro Kalenderjahr.

Die Prämie übersteigt das Risiko deutlich.

Bei einem Einkommen von z. B. über 3.000 Euro

beträgt die Prämie 450 Euro. Bei Leistungsfreiheit

legt die IKK classic noch einen halben Monatsbeitrag

obendrauf. Für alle familienversicherten

Angehörigen erhalten Mitglieder zusätzlich jeweils

einen Familienbonus: 50 Euro ab 18 Jahren,

25 Euro unter 18 Jahren – das gilt sowohl im

Spartarif als auch im Spartarif Plus.

Immer mehr Menschen ist es wichtig, dass die

Unternehmen ihrer Wahl über den Geschäftszweck

hinaus Verantwortung für gesellschaftlich

relevante Herausforderungen zeigen. Die

IKK classic, als eine der großen Krankenkassen

in Deutschland, setzt sich deshalb verstärkt für

nachhaltige Prozesse im Gesundheitswesen und

damit für die Verbesserung des Gesundheitsschutzes

ihrer Versicherten ein. Mit einem interdisziplinären

Nachhaltigkeitskonzept nimmt

die IKK classic eine Vorreiterrolle unter den gesetzlichen

Krankenversicherungen ein und manifestiert

sich als zeitgemäßes Unternehmen,

welches ökologische, ökonomische

und soziale Verantwortung

vereint. Dieses Engagement

wurde in 2024 von der

Mein Geld Medien GmbH mit

dem Assekuranz Award in der

Kategorie „Nachhaltigkeit Kranken“

ausgezeichnet.

ist Gewinner

in der Kategorie

NACHHALTIGKEIT

KRANKEN

Als zukunftsorientierter Dienstleister im Gesundheitswesen

setzt sich die IKK classic für

eine offene und vorurteilsfreie Gesellschaft

ein und lebt diesen Gedanken auch im Unternehmen

selbst. Vom mobilen Arbeiten, dem

Desk-Sharing, der sukzessiven Umsetzung von

e-Mobilität, über gemeinsame Wandertage

für Mitarbeitende mit und ohne Behinderung

bis zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen zur

Diversität präsentiert sich die IKK classic als

moderne und verantwortungsbewusste Arbeitgeberin.

Die IKK classic achtet nicht nur bei internen

Prozessen auf Nachhaltigkeit, sondern

auch bei ihrem Leistungsangebot für Versicherte

und Firmenkunden.

Wenn Krankheiten vermieden werden, profitieren

sowohl die Menschen als auch die Umwelt durch

den Wegfall ressourcenintensiver Behandlungen.

Mit ihren über 70 Zusatzleistungen bietet die

IKK classic umfangreiche (digitale) Präventionsangebote.

Dazu gehören unter anderem die

IKK bewegt-APP, Online-Gesundheitskurse und

das Online-Präventionsprogramm „versica“ - ein

exklusives digitales Angebot zur Stärkung der

persönlichen Resilienz und der Stresskompetenz.

Diese und viele weitere hochwertige Leistungen

stehen den Versicherten jederzeit über die

IKK classic-App zur Verfügung. Damit ist die IKK

classic am Puls der Zeit und bietet erstklassigen

persönlichen und digitalen Service. Dabei wird

der Zugang zu medizinischen Leistungen erleichtert

und die Effizienz der Gesundheitsversorgung

gesteigert. Machen Sie mit. Ihre Kundinnen und

Kunden werden es Ihnen danken.

FinanzBusinessMagazin.de

21


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

Welche Trends beobachten Sie aktuell

auf dem Markt für Maklerbestände?

Andreas W. Grimm

Geschäftsführer,

ABREKON GmbH,

Resultate Institut für Unternehmensanalysen

und Bewertungsverfahren GmbH

FBM: Welche Trends beobachten Sie aktuell auf

dem Markt für Maklerbestände?

Andreas W. Grimm: Die große Welle der Übernahmen

unter Großmaklern scheint weitgehend

abgeschlossen zu sein. Nun rücken immer mehr

mittlere Deals in den Fokus, teilweise bereits ab

2 Mio. EUR Kaufpreis oder Jahresumsätze um die

500.000 EUR Courtage – das sind Unternehmensgrößen,

die für die Konsolidierer vor wenigen Jahren

noch viel zu klein gewesen wären. Aber die Zeiten

haben sich geändert und deren Ansprüche auch.

Ob die großen Private-Equity-Investoren ihre

Akquisitionen der letzten Jahre irgendwann in

naher Zukunft zu noch größeren Einheiten zusammenführen

werden, müssen wir abwarten

– unwahrscheinlich ist es nicht.

Aber auch die mittelgroßen Makler versuchen bei

der Konsolidierung ein Häppchen abzubekommen.

Dazu professionalisieren sie sich sowohl

bei ihren Zielgruppen als auch seitens ihrer Prozesse

und Systeme. Skalierbarkeit der Geschäftsmodelle

einerseits und Aufnahmefähigkeit für kleinere und

mittlere Bestände steht bei vielen im Fokus. Gerade die

jungen Innovativen gehen da ganz andere Wege,

sie arbeiten sehr stark über Kooperationen einerseits

und auf der anderen Seite über einen sehr

stark Technologie getriebenen Ansatz.

Die Marktpreise für Maklerbestände sind in den

letzten Jahren durch Nachfrage seitens der Private-

Equity-Investoren und der expansionsorientierte

Mittelständler deutlich gestiegen. Nach wie vor

scheint der Hunger ungebrochen, es wird nach

wie vor Kaptial eingesammelt, um weitere Konsolidierungen

finanzieren zu können.

Kleinere Makler haben es in diesem Haifischbecken

schwer, mit den hohen Preisen mitzuhalten. Sie sind

oft auf den Goodwill abgebender Makler angewiesen

– oder müssen darauf hoffen, auf einen

uninformierten Verkäufer zu treffen, der sich des

Werts seines Unternehmens gar nicht bewusst ist.

FBM: Was sind die wichtigsten Faktoren bei der

Bewertung eines Maklerbestands?

Andreas W. Grimm: Zwar gibt es immer wieder

Versuche, zusätzliche Faktoren in die Bewertung

einzubeziehen – beispielsweise den Digitalisierungsgrad

oder die Altersstruktur der Kunden.

Doch in der Praxis spielen diese Punkte jeweils eine

eher marginale Rolle. Der Wert orientieren sich

letztlich an der zu erwartenden Investoren- oder

Käuferrendite. Und damit sind wir bei drei Hauptfaktoren:

Courtageumsatz, Ertrag und deren

rechtliche sowie organisatorische Übertragbarkeit

an einen Käufer oder Investor.

22 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

Die zentrale Frage bei der Wertermittlung lautet

deshalb, wie sich der Bestand nach der Übernahme

wirtschaftlich durch den Käufer entwickeln und

nutzen lässt. Glauben die Investoren daran, Umsätze

und Erträge fortschreiben oder gar steigern

zu können, werden sie sehr hohe Kaufpreise bezahlen.

Glauben sie nicht daran, weil sie Risiken

vermuten oder alle Kunden zu sehr auf den

Seniormakler fixiert sind, werden sie deutliche

Abschläge verlangen.

FBM: Wie sehen Sie die Zukunft des Bestandsmarkts

angesichts des demografischen Wandels

bei Maklern?

Der demografische Wandel wird den Markt in

den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

Immer mehr Makler erreichen das Ruhestandsalter,

bringen ihre Bestände aber nur zum Teil an den

Markt. Damit übersteigt die Nachfrage weiterhin

das Angebot und provozieren Käufer zu immer

neuen kreativen Kaufmodellen oder Bestandsakquise-Strategien.

Wer sich als Seniormakler nicht

ausreichend mit diesen Optionen auseinandersetzt,

riskiert erhebliche finanzielle Einbußen.

Viele Makler entscheiden sich leider fürs Weitermachen,

bis es nicht mehr geht, wählen den persönlichen

„Run-off“. Aus Kundensicht ist das sicher

problematisch. Würden diese Makler sich besser

informieren oder durch Profis betreuen lassen,

würden sie vermutlich ganz anders entscheiden

und lukrative Verkaufsmodelle nutzen und möglicherweise

für den Käufer noch einige Zeit – je

nach Lust und Laune – weiter Kunden beraten.

FBM: Welche typischen Fehler sollten Makler bei

der Nachfolgeplanung vermeiden?

Andreas W. Grimm: Der häufigste Fehler ist, darauf

zu vertrauen, dass sich von selbst ein passender

Käufer findet. Wir reden hier von einem hart umkämpften

Markt. Es geht um viel Geld und kein

Käufer zahlt freiwillig mehr als er gezwungen wird

zu bezahlen. Wer nicht weiß, wie ein solches

Unternehmen platziert wird, verzichtet nicht

selten auf ein halbes Vermögen.

Viele Makler lassen sich von vermeintlich vertrauenswürdigen

Käufern und deren schmeichelnden

Angeboten einlullen, statt ihr Unternehmen unabhängig

bewerten und professionell platzieren zu

lassen. Ohne strukturierten Verkaufs- und Platzierungsstrategie

kommt am Ende eben heraus, was

sich zufällig ergeben hat. Das Optimum erreicht

man so eigentlich nie. Zudem bewahrt einen eine

externe Begleitung vor den eigenen Emotionen,

die in dieser Situation durchaus zu Fehlentscheidungen

verleiten können.

FBM: Welche Vorteile bietet Ihr neues Unternehmen

ABREKON für Finanzvertriebe?

Andreas W. Grimm: Finanzvertriebe leben auch

davon, dass ihre Vertriebspartner motivierend,

korrekt und pünktlich vergütet werden. Doch

in der Praxis gibt es oft Probleme durch unterschiedliche

Datenformate der Produktgeber, fehlerhafte

Datenlieferungen oder Erfassungsfehler.

ABREKON übernimmt den gesamten Prozess,

verarbeitet die Daten und stellt sicher, dass alle

Zahlungen korrekt und pünktlich erfolgen.

Unsere Dienstleistung reduziert interne Aufwände

erheblich. Die Vertriebspartner erhalten pünktlich

ihre Abrechnung und ihr Geld. Gleichzeitig

entlasten wir unsere Auftraggeber erheblich. So

werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch

Fehler, demotivierende Recherchen und Diskussionen

vermieden. Sogar ein Buchungsprotokoll

für einen Buchauszug liefern wir auf Wunsch.

FBM: Wie effizient sind die Abrechnungslösungen

von ABREKON im Vergleich zu anderen Anbietern?

Andreas W. Grimm: Unsere Lösung ist im Grunde

maximal effizient: Nach der Einrichtung muss sich

unser Auftraggeber im Idealfall nicht mehr um

seine Abrechnungen kümmern. Wir machen das

und führen sämtliche Abrechnungen seiner Produktgeber

in die Gesamtabrechnung zusammen.

Dafür zahlt er uns pro Vertriebspartner und Abrechnung

einen Stückpreis. Das war es im Grunde.

Würde er Personal vorhalten und schulen, selbst

Schnittstellen schaffen, Daten selbst einsammeln

und erfassen, wäre für ihn das mit großer Sicherheit

deutlich ineffizienter und deutlich fehleranfälliger

als unser Service.

FBM: Welche spezifischen Herausforderungen

löst ABREKON in der Finanzvertriebsbranche?

Andreas W. Grimm: Wir konzentrieren uns auf

ein zentrales Thema: die Provisions- und Vergütungsabrechnung.

Diese soll nicht zu Frustration

führen, sondern Vertriebspartner motivieren.

Unsere Lösung gewährleistet, dass Abrechnungen

korrekt, wirtschaftlich und termingerecht

erfolgen. So können sich unsere Kunden

auf ihr Kerngeschäft und auf das konzentrieren,

was ihnen Spaß macht. Provisionsabrechnungen

zu erstellen, gehört in der Regel nicht dazu.

FinanzBusinessMagazin.de

23


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

KI-Revolution in der Finanzberatung:

Vom digitalen Assistenten zum virtuellen Partner

Quelle: © FinanceNewsTV

Friedrich Andreas Wanschka

Chefredakteur wmd-brokerchannel.de

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz zunehmend Einzug in alle Lebensbereiche hält, steht auch

die Finanzberatung vor einem tiefgreifenden Wandel. Wie sieht der Arbeitsalltag eines erfolgreichen

selbstständigen Finanzberaters heute mit KI-Unterstützung aus und wie könnte er sich in Zukunft

gestalten? Ein Blick in die Gegenwart und eine Prognose für die Zukunft zeigen die faszinierenden

Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Entwicklung.

Der Finanzberater von heute:

KI als effizienter Assistent

Moritz Weber, ein erfahrener selbstständiger

Finanzberater, startet seinen Tag um 7:30 Uhr.

Noch beim Frühstück wirft er einen Blick auf sein

Smartphone, wo eine KI-gestützte App ihm bereits

eine Zusammenfassung der wichtigsten

Finanznachrichten und Marktbewegungen

präsentiert. Die App hat die Informationen über

Nacht analysiert und auf Moritz' Kundenportfolio

abgestimmt.

Um 8:30 Uhr betritt Moritz sein Büro. Sein erster

Weg führt ihn zu seinem Computer, wo er sich in

sein KI-unterstütztes Kundenmanagementsystem

einloggt. Das System hat über Nacht die Portfolios

aller Kunden analysiert und präsentiert Moritz eine

Liste mit Handlungsempfehlungen. Für einen

Kunden, dessen Anlagestrategie aufgrund von

Marktveränderungen angepasst werden sollte,

hat die KI bereits einen Vorschlag für eine Portfolioumschichtung

erarbeitet.

Quelle: © metamorworks - AdobeStock.com

Moritz überprüft den Vorschlag und nimmt einige

Anpassungen vor. Er schätzt die Effizienz der KI,

behält aber die finale Entscheidung in der Hand.

Um 9:30 Uhr hat er einen Videocall mit diesem

Kunden. Die KI hat im Vorfeld einen personalisierten

Gesprächsleitfaden erstellt, der auf den

Kundenpräferenzen und früheren Interaktionen

basiert. Während des Gesprächs nutzt Moritz ein

KI-gestütztes Tool, das in Echtzeit relevante

Informationen und Visualisierungen bereitstellt,

um seine Erklärungen zu unterstützen.

24 FinanzBusinessMagazin.de


INTERVIEW | Vertriebserfolg 2025

Nach dem Kundengespräch widmet sich Moritz

der Vorbereitung einer Präsentation für einen

potenziellen Neukunden. Die KI assistiert ihm

dabei, indem sie relevante Marktdaten aufbereitet

und Vorschläge für maßgeschneiderte Anlagestrategien

unterbreitet. Moritz verfeinert diese

Vorschläge basierend auf seiner Erfahrung und

Intuition.

Am Nachmittag hat Moritz mehrere Beratungsgespräche.

Zwischen den Terminen nutzt er die

Zeit, um sich mit den neuesten Entwicklungen in

der Finanzwelt auseinanderzusetzen. Dabei hilft

ihm ein KI-basierter Newsfeed, der relevante

Artikel und Analysen filtert und priorisiert.

Gegen Ende des Arbeitstages widmet sich Moritz

der Weiterbildung. Er absolviert ein Online-

Schulungsmodul zur Nutzung neuer KI-Tools in

der Finanzberatung. Die Schulung passt sich dabei

dynamisch an sein Vorwissen und seine Lerngeschwindigkeit

an.

Um 18:00 Uhr beendet Moritz seinen Arbeitstag.

Bevor er das Büro verlässt, gibt er der KI noch

einige Anweisungen für die Nachtarbeit: Sie soll

die Portfolios aller Kunden überprüfen, potenzielle

Risiken identifizieren und Vorschläge für den

nächsten Tag vorbereiten.

den er liebevoll "FINA" nennt, begrüßt ihn und

präsentiert ihm eine holografische Übersicht der

wichtigsten Ereignisse und Aufgaben des Tages.

FINA hat nicht nur die Finanzmärkte analysiert,

sondern auch die persönlichen Nachrichten und

Social-Media-Aktivitäten von Moritz' Kunden

ausgewertet, um potenzielle Lebensereignisse zu

identifizieren, die finanzielle Auswirkungen haben

könnten3.

Um 9:00 Uhr hat Moritz seinen ersten virtuellen

Kundentermin. Die Kundin, Frau Müller,

trifft Moritz in einem hochmodernen VR-Meetingraum.

FINA ist als holografischer Avatar ebenfalls

anwesend und unterstützt das Gespräch mit

Echtzeit-Datenvisualisierungen und Simulationen

verschiedener Anlagestrategien. Während Moritz

die emotionalen und persönlichen Aspekte der

Beratung übernimmt, liefert FINA präzise Analysen

und Prognosen.

Nach dem Gespräch arbeitet Moritz an einer

komplexen Finanzstrategie für einen Großkunden.

FINA unterstützt ihn dabei, indem sie Millionen

von Datenpunkten in Sekundenschnelle analysiert

und verschiedene Szenarien durchspielt. Moritz'

Rolle besteht darin, die ethischen Implikationen

zu bewerten und sicherzustellen, dass die Strategie

mit den Werten und Zielen des Kunden übereinstimmt.

Am Nachmittag nimmt Moritz an einer virtuellen

Konferenz teil, bei der führende Finanzexperten

und KI-Systeme gemeinsam über die Zukunft der

globalen Wirtschaft diskutieren. FINA fasst die

wichtigsten Erkenntnisse für Moritz zusammen

und zeigt auf, wie diese auf seine Kunden angewendet

werden können.

Quelle: © Summit Art Creations - AdobeStock.com

Der Finanzberater der Zukunft:

KI als gleichberechtigter Partner

Springen wir nun zehn Jahre in die Zukunft.

Moritz Weber ist immer noch als selbstständiger

Finanzberater tätig, aber sein Arbeitsalltag hat

sich dramatisch verändert.

Moritz' Tag beginnt um 8:00 Uhr, als er sein

Home-Office betritt. Sein persönlicher KI-Assistent,

Gegen Ende des Tages führt Moritz ein Coaching-

Gespräch mit einem jüngeren Kollegen. Sie

diskutieren darüber, wie man die Balance zwischen

menschlicher Intuition und KI-gestützter Analyse

in der Finanzberatung findet. Moritz betont, dass

trotz der fortschrittlichen KI-Systeme die menschliche

Komponente in der Beratung unersetzlich

bleibt.

Um 17:00 Uhr beendet Moritz seinen offiziellen

Arbeitstag. FINA übernimmt nun die Nachbearbeitung,

erstellt detaillierte Berichte für jeden

Kunden und bereitet Vorschläge für den nächsten

Tag vor. Moritz weiß, dass er jederzeit auf FINA

zugreifen kann, sollte nachts eine dringende

Kundenanfrage eingehen.

FinanzBusinessMagazin.de

25


Vertriebserfolg 2025 |

INTERVIEW

Die Transformation der Finanzberatung

Der Vergleich dieser beiden Tage zeigt deutlich

die transformative Kraft der KI in der Finanzberatung.

Während die KI heute primär als Werkzeug

zur Effizienzsteigerung und Datenanalyse

dient, entwickelt sie sich in Zukunft zu einem fast

gleichberechtigten Partner des Beraters.

In der Gegenwart unterstützt KI den Finanzberater

bei der Informationsbeschaffung, Datenanalyse

und Portfoliooptimierung. Sie erleichtert

Routineaufgaben und ermöglicht es dem

Berater, sich auf die strategische Planung und

die persönliche Kundenbeziehung zu konzentrieren.

Die KI fungiert als leistungsfähiger Assistent,

der im Hintergrund arbeitet und dem Berater

wertvolle Erkenntnisse liefert.

In der Zukunft wird die KI zu einem interaktiven

Partner, der aktiv an Kundengesprächen

teilnimmt, komplexe Finanzstrategien mitentwickelt

und sogar in der Lage ist, eigenständig

mit Kunden zu kommunizieren. Die Rolle des

menschlichen Beraters verschiebt sich dabei hin

zu einem Moderator und Ethik-Experten, der die

Schnittstelle zwischen KI-generierten Erkenntnissen

und menschlichen Bedürfnissen bildet.

Trotz dieser fortschreitenden Entwicklung bleibt

der menschliche Faktor in der Finanzberatung unverzichtbar.

Empathie, Vertrauensaufbau und die

Fähigkeit, komplexe finanzielle Entscheidungen

im Kontext der Lebenssituation und Werte eines

Kunden zu betrachten, sind Qualitäten, die eine

KI nicht vollständig ersetzen kann.

Die Herausforderung für Finanzberater der Zukunft

wird darin bestehen, die Stärken der KI

optimal zu nutzen, ohne dabei die menschliche

Komponente der Beratung zu vernachlässigen.

Sie müssen lernen, nahtlos mit KI-Systemen zusammenzuarbeiten

und deren Erkenntnisse in

verständliche und umsetzbare Ratschläge für ihre

Kunden zu übersetzen.

Gleichzeitig werden sich Finanzberater kontinuierlich

weiterbilden müssen, um mit den rasanten

technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.

Die Fähigkeit, KI-Systeme effektiv zu nutzen und

deren Grenzen zu verstehen, wird zu einer Kernkompetenz

in der Finanzberatung werden.

Die Integration von KI in die Finanzberatung bietet

enorme Chancen für eine präzisere, effizientere

und personalisiertere Beratung. Sie ermöglicht es

Beratern, fundiertere Entscheidungen zu treffen

und ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten, der

weit über das hinausgeht, was ein Mensch oder

eine Maschine allein leisten könnte.

Allerdings bringt diese Entwicklung auch Herausforderungen

mit sich. Datenschutz und ethische

Fragen bezüglich der Nutzung von KI in der

Finanzberatung müssen sorgfältig adressiert

werden. Zudem besteht die Gefahr einer zu

starken Abhängigkeit von KI-Systemen, was zu

einer Vernachlässigung menschlicher Urteilskraft

führen könnte.

Insgesamt steht die Finanzberatung vor einem

spannenden Wandel. Die erfolgreichen Berater

der Zukunft werden diejenigen sein, die es

schaffen, die Vorteile der KI zu nutzen, ohne

dabei die menschlichen Aspekte ihrer Arbeit aus

den Augen zu verlieren. Sie werden zu Dirigenten

eines Orchesters aus menschlicher Expertise und

künstlicher Intelligenz, die gemeinsam eine

Symphonie der modernen Finanzberatung

komponieren.

Quelle: © Arnon Parnnao - AdobeStock.com

26 FinanzBusinessMagazin.de


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Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

Maklerpools am Scheideweg:

Investieren oder verlieren?

WWer sind die Gewinner und die

Verlierer im Wettbewerb der

Maklerdienstleister? – auf diese

für Makler entscheidende Frage

gibt eine brandneue AssCompact

Trendstudie klare Antworten. Die

Studie mit dem Titel „Play-offs

bei Maklerpools & -verbünden“

haben Oliver Wyman und KJB

Consulting im Auftrag von Ass-

Compact realisiert.

Größe, Finanzstärke und IT-Power

sind nach Auffassung der Autoren

die zentralen Erfolgsfaktoren in

einem dynamischen Wettbewerb,

den wenige breit aufgestellte

Maklerdienstleister mit hoher

Technologiekompetenz für sich

entscheiden werden. „Wir sind

in der Play-off-Runde, in der sich

wenige digitale One-Stop Shops

für das Endspiel positionieren“,

so Dr. Dietmar Kottmann, Partner

bei Oliver Wyman für den Versicherungsbereich

und einer der

beiden Studienverant-wortlichen.

Fakten relativieren

Einschätzungen der Poolchefs

Die AssCompact Trendstudie

kombiniert auf einzigartige Weise

harte Fakten zum Poolmarkt mit

den Meinungen und Erwartungen

der wichtigsten Poolchefs.

Für ihre quantitativen Analysen

haben die Autoren u. a. die Geschäfts-zahlen

der 30 führenden

Akteure im Pool- und Verbundgeschäft

seit 2018 unter die Lupe

genommen und damit nach eigenen

Angaben rund 90% des

Gesamtmarktes abgedeckt. „Unternehmerischer

Erfolg spiegelt

sich immer auch in den Bilanzen

wider“, erläutert Klaus-Jürgen

Baum, Inhaber von KJB CONSULTING

und Mitverfasser der Studie.

Der qualitative Teil der Studie

beruht auf einer umfangreichen

Befragung von Unternehmensvertretern:

Die Ergebnisse zeigen

zum einen Konsens- wie Dissensthemen

zwischen den Poolverantwortlichen;

zum anderen

legen die Autoren dar, weshalb

sie bei ihrem eigenen Zukunftsszenario

an wichtigen Stellen von

der Mehrheitsmeinung der Befragten

abweichen. „Die Antworten

mancher Teilnehmer erinnern

stark an das Pfeifen im Walde“, so

Baum weiter.

Bisherige Konzentrationstreiber

erhalten Verstärkung

Inzwischen vereint eine kleine

Spitzengruppe – darunter blau

direkt, DEMV, Fonds Finanz, Jung

DMS & Cie und VEMA – über

60% des Kernmarktvolumens auf

sich. Bei der wichtigen Kennzahl

EBITDA sind es sogar fast 80%

– eine dramatische Steigerung innerhalb

weniger Jahre, die in der

Fachwelt kaum bemerkt wurde.

Als bisherige Haupttreiber der

Konzentration haben die Autoren

vor allem zwei Effekte

identifiziert: Erstens den „Netzwerkeffekt“,

der für Plattformgeschäftsmodelle

typisch ist und zu

betriebswirtschaftlichen Größenvorteilen

führt; und zweitens den

„Technologieeffekt“, der die Verbesserung

des Leistungsangebots

von Pools und Verbünden und

die zunehmende Integration von

Maklern in die jeweiligen Plattformen

beschreibt.

Diese beiden Faktoren haben zuletzt

Verstärkung durch drei zusätzliche

Treiber erhalten:

den „Finanzinvestoreneffekt“

(Markteinstieg von Finanzinvestoren

und damit u.a. Aufstockung

der Kriegskassen),

den „Demographieeffekt“ (u.a.

höhere Technik-Affinität bei Jungmaklern)

sowie den „Versichererstrategieeffekt“

(u.a. Reduzierung der

Direktbetreuung von kleineren

Maklern durch Versicherer).

„Konzentration ist per se nichts

Schlechtes. Dahinter steht, dass

die führenden Anbieter ihre Leistungsfähigkeit

kontinuierlich

ausbauen – wovon vor allem die

Maklerbranche profitiert“, kommentiert

Klaus-Jürgen Baum die

Entwicklung. „Für die Makler

wird vielmehr entscheidend sein,

wie die Top-Pools und Verbünde

ihre zunehmende Marktmacht

einsetzen und in welchem Umfang

sie selbst ihre Unabhängigkeit

bewahren können“, ergänzt

Dietmar Kottmann.

Ausblick: „Zwischen den Stühlen“

wird es ungemütlich

In ihrem Szenario skizziert das

Autoren-Duo unterschiedliche

Zukunftsperspektiven für drei

Gruppen von Wettbewerbern:

Die Outper-former der letzten

Jahre werden ihren Vorsprung

unvermindert ausbauen – getreu

dem Motto „Momentum wins“.

28 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

Neben diesen ist für Spezialisten

auch in Zukunft „Raum in der

Nische“.

Fragezeichen setzen die Verfasser

dagegen hinter viele kleine

und mittlere Anbieter („Zwischen

den Stühlen“). „Für solche Player

wird die Entwicklung eines echten

Alleinstellungsmerkmals zur

Existenzfrage“, prognostiziert

Dietmar Kottmann. Unter diesen

Marktteilnehmern sieht er das

größte Potenzial für die erwartete

Marktkonsolidierung – eine

Vorhersage, die übrigens von der

Mehrzahl der Poolchefs geteilt

wird, auch wenn natürlich keiner

von ihnen zu den Konsolidierungskandidaten

gezählt werden

will.

Autor: www.asscompact.de

Quelle: © Tj - AdobeStock.com

Markus Ferber, MdEP:

Retail Investment Strategy könnte

ab 1. Januar 2028 in Kraft treten

D

Der Bundesverband Finanzdienstleistung

AfW geht davon aus,

dass die Trilog-Verhandlungen

zur Retail Investment Strategy

(RIS) im ersten Quartal 2025 abgeschlossen

werden. Grund für

diese Annahme ist ein Gespräch

zwischen Markus Ferber, Mitglied

des Europäischen Parlaments und

Koordinator der EVP-Fraktion im

ECON-Ausschuss für Wirtschaft

und Währung, und AfW-Vorstand

Frank Rottenbacher.

Markus Ferber betonte, dass

die Dauer der Übergangsfristen

zur Umsetzung der RIS-Verordnungen

eine zentrale Rolle spielt.

Das Europäische Parlament befürwortet,

ebenso wie die Kommission,

eine Übergangsfrist von

18 Monaten, während der Rat

der EU eine deutlich längere Frist

von 36 Monaten bevorzugt. Laut

Ferber könnte es auf einen Kompromiss

von etwa 30 Monaten

hinauslaufen, um sowohl den

regulatorischen Anforderungen

als auch den Umsetzungsprozessen

der Mitgliedstaaten gerecht

FinanzBusinessMagazin.de

zu werden. Diese Übergangsfrist

ist erforderlich, damit nationale

Gesetzgeber und die Branche

selbst ausreichend Zeit haben,

die neuen Regelungen in die

Praxis umzusetzen.

„Die Retail Investment Strategy

betrifft nicht nur den Vertrieb

von Finanzprodukten, sondern

erfordert umfangreiche Anpassungen

der Systeme und Prozesse

bei allen Akteuren der Branche.

Schulungen, IT-Updates und die

Anpassung nationaler Gesetzgebungen

sind notwendig, um eine

rechtskonforme Umsetzung zu

gewährleisten“, erklärte Ferber

Quelle: © Chenda - AdobeStock.com

und hob hervor, dass das Inkrafttreten

realistisch am 1. Januar

2028 zu erwarten sei.

„Ein klarer Planungshorizont ist

für uns von großer Bedeutung“,

so Rottenbacher. „Zu wissen,

ob es 18 oder 36 Monate sein

werden, ist entscheidend, da die

Branche sich auf alle Veränderungen

gut vorbereiten muss.“

Der AfW wird die Trilog-Verhandlungen

über den europäischen

Dachverband der Vermittlerverbände

(FECIF) intensiv begleiten.

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

29


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

Finanzbranche im Umbruch:

Digitalisierung und KI als Gamechanger?

DVAG-Marktblick:

Christian Glanz zur Relevanz der Digitalisierung in der Finanzbranche

D

Die Finanzbranche steht an einem

Scheideweg: Wer den Sprung in

das digitale Zeitalter verpasst,

der wird auf lange Sicht nicht

zukunftsfähig sein. Die zunehmende

Digitalisierung in allen

Wirtschaftsbereichen und Fortschritte

bei Künstlicher Intelligenz

(KI) und die damit einhergehende

Automatisierung von Prozessen

nehmen immer weiter Fahrt auf.

Das wirft Fragen im Kundenumgang

auf – denn mit dem digitalen

Fortschritt verändern sich

auch die Kundenerwartungen

und -verhaltensweisen. Was sind

die Chancen und auch Risiken

für Unternehmen in der Finanzbranche

durch die aktuellen technologischen

Entwicklungen? Mit

zunehmendem Einsatz von KI in

der Branche stellt sich die Frage:

Ist dies das Ende des stationären

Vertriebs?

Christian Glanz dazu: Die rasante

Ausbreitung von KI wird unser Leben

in vielen Bereichen verändern

und zweifellos auch die Finanzbranche

betreffen. Virtuelle Meetings

und Instant Messaging sind

heute schon nicht mehr aus dem

Arbeitsleben wegzudenken. Auch

die standortübergreifende Zusammenarbeit

erfolgt digital. Durch

den Einsatz von künstlicher Intelligenz

und maschinellem Lernen

werden Prozesse immer weiter optimiert

und automatisiert. Dennoch

bedeutet das keinesfalls das Ende

des stationären Vertriebs. Nicht

alles lässt sich digital abbilden. Der

persönliche Kontakt bleibt in vielen

Fällen unverzichtbar, insbesondere

bei emotionalen und beratungsintensiven

Themen wie der finanziellen

Absicherung und Vorsorge.

Hier ist der menschliche Faktor entscheidend.

Effizienzsteigerung und

Kostensenkung versus

Datenschutz und Regulierung

39 Prozent – also mehr als jedes

dritte deutsche Unternehmen –

nutzen bereits KI. Auch wir nutzen

bei der Deutschen Vermögensberatung

(DVAG) KI bereits in diversen

Bereichen. Wir sind schon

immer Pionier bei der Implementierung

neuer Technologien in unsere

Geschäftsabläufe gewesen

und sehen Digitalisierung in der

Vertriebsunterstützung als Selbstverständlichkeit.

Das zeichnet uns

als größte eigenständige Finanzberatung

Deutschlands aus. Das

wichtigste Ziel ist, Prozesse zu

digitalisieren und zu automatisieren,

um den Vertrieb bestmöglich

zu entlasten. Durch den Einsatz

intelligenter Algorithmen können

zeitaufwendige manuelle Aufgaben

effizienter erledigt werden,

wodurch den Vermögensberaterinnen

und Vermögensberatern

mehr Zeit für die individuelle Kundenberatung

bleibt. In den vergangenen

Jahren haben wir so

bereits viele Prozesse und bisher

analoge Tätigkeiten erfolgreich

digitalisiert, vom elektronischen

Antrag über einen KI-basierten

Helfer zur Unterstützung in der

Kundenkommunikation bis hin

Quelle: © akkash jpg - AdobeStock.com

zum digitalen Beratungstool. KI

wird bei der DVAG also vorrangig

als Unterstützung in der Beratung

genutzt. Dadurch wird die Effizienz

gesteigert und Freiräume für

die wichtigen Tätigkeiten – wie

die Beratung – werden geschaffen.

Die Vorteile in der Einführung von

KI in den Geschäftsablauf sehen

jedoch nicht alle. Viele Unternehmen

haben Bedenken hinsichtlich

des Datenschutzes und der Regulierung.

Ebenfalls schrecken sie

vor den hohen Investitionskosten

zurück. Aber auch die Bereitschaft

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

ist nicht immer vorhanden.

Nicht so bei uns. Die Vermögensberaterinnen

und Vermögensberater

haben oft gezeigt: Sie sind

offen für neue Anwendungen

und probieren gerne aus.

Risiken und Herausforderungen

Mit der Nutzung großer Datenmengen

geht auch die Verant-

30 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

wortung einher, diese sicher zu

verwalten. Künstliche Intelligenz

hat in den vergangenen Jahren

enorme Fortschritte gemacht,

ist jedoch weiterhin limitiert. Der

Output ist stark abhängig von

der Qualität der zur Verfügung

stehenden Daten. Da in der Versicherungsbranche

größtenteils

mit sensiblen Inhalten und vertrauenswürdigen

Informationen

gearbeitet wird, ist es mir sehr

wichtig, dass dies nur in einem sicheren

und beherrschbaren Raum

erfolgt. Ein weiterer Faktor, der

aktuell noch gegen die uneingeschränkte

Nutzung von KI spricht,

ist, dass es den Systemen noch

deutlich an Einfühlungsvermögen

und damit häufig an Empathie

fehlt. Deshalb bleibt vor allem

in unserer Branche der Faktor

Mensch und das damit einhergehende

Vertrauensverhältnis zwischen

Berater und Kunde unverzichtbar.

Das Beste aus beiden Welten

Versicherungsunternehmen, die

den digitalen Wandel aktiv mitgestalten,

werden in der Lage sein,

ihre Marktposition zu stärken.

Der stationäre Vertrieb wird sich

anpassen müssen, um in der digitalen

Welt bestehen zu können,

und die Zukunft gehört denjenigen,

die bereit sind, sich den neuen

Gegebenheiten anzupassen

und die Chancen der Digitalisierung

zu nutzen. Als erfolgreiches

Unternehmen sind wir bei der

Deutschen Vermögensberatung

bestrebt, den technologischen

Wandel aktiv zu begleiten und

uns auszuprobieren. Dabei sind

wir stets offen für viele Ideen

und wertvollen Input, insbesondere

von unserem erfolgreichen

Vertrieb. Fragestellungen nach

der richtigen Absicherung, der

Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau

sind und bleiben

jedoch individuell und emotional

besetzt. Daher ist klar, dass die

Vermögensberater auch in diesen

digitalen Zeiten als Partner und

Berater dort präsent bleiben, wo

unsere Kunden sie brauchen. Das

ist in unserer Unternehmens-DNA

fest verankert: “Menschen brauchen

Menschen.”

Autor: www.dvag.com

KI für Berater:

ChatGPT transformiert die Finanzberatung

D

Quelle:

Die Finanzbranche erlebt eine

neue Ära der Effizienz und Personalisierung

dank künstlicher

Intelligenz. Die IVB Neue Medien

GmbH, Betreiber des Portals Finanzleads.com,

präsentiert eine

bahnbrechende Möglichkeit für

Finanzberater und Versicherungsmakler:

den Einsatz von ChatGPT.

Dieses KI-Tool verspricht, die Art

und Weise, wie Berater mit ihren

Kunden interagieren, grundlegend

zu verändern – und das mit

beeindruckender Effizienz.

Im Folgenden geben wir Ihnen

drei praxisnahe Tipps, um KI in

Ihrer Finanzberatung optimal zu

nutzen.

Kundengespräche auf einem

neuen Level vorbereiten

Finanzberater und Versicherungsmakler

können ab sofort auf die

© BilionPhotos - Fotolia.com

Expertise der Künstlichen Intelligenz

zurückgreifen, um personalisierte

Gesprächsleitfäden zu

erstellen. Mit nur wenigen Eingaben

verwandelt das KI-Tool bestehende

Kundendaten in maßgeschneiderte

Empfehlungen und

Argumentationshilfen. Die Kundenansprache

wird dadurch nicht

nur präziser, sondern auch überzeugender

– ein klarer Vorteil im

Wettbewerb.

Quelle: © LeManna - AdobeStock.com

Praxistipp: Der Berater gibt die relevanten

Informationen des Kunden,

wie Alter, finanzielle Ziele,

bisherige Anlageentscheidungen

und bevorzugte Risikoklasse, in

ChatGPT ein. Anschließend definiert

er das Ziel des Gesprächs,

etwa eine neue Anlagestrategie

vorzustellen oder eine bestehende

Versicherung zu optimieren.

Ihr persönlicher Booster: Der Be-

FinanzBusinessMagazin.de

31


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

rater kann ein hochgradig personalisiertes

Gespräch führen,

das nicht nur das Vertrauen des

Kunden stärkt, sondern auch die

Wahrscheinlichkeit erhöht, dass

der Kunde den vorgeschlagenen

Maßnahmen zustimmt.

Kommunikation, die überzeugt –

mit minimalem Aufwand

Das Versenden personalisierter

E-Mails kann zeitaufwändig sein.

Hier kommt ChatGPT ins Spiel:

Das Tool erstellt individuell angepasste

E-Mail-Vorlagen, die direkt

auf die Bedürfnisse der Kunden

zugeschnitten sind. Dies ermöglicht

es Beratern, schneller und gezielter

auf Anfragen zu reagieren

und so die Kundenzufriedenheit

zu erhöhen.

Praxistipp: Der Berater sammelt

wichtige Informationen über den

Kunden, wie kürzlich geführte Gespräche,

aktuelle Finanzprodukte

sowie spezifische Interessen oder

Anliegen des Kunden. Anschließend

gibt er diese Informationen

in ChatGPT ein und bestimmt

die Art der benötigten E-Mail,

beispielsweise eine Follow-up-

Nachricht nach einem Beratungsgespräch

oder ein Angebot für

ein neues Finanzprodukt. Daraufhin

erstellt das Tool eine maßgeschneiderte

E-Mail-Vorlage, die

die relevanten Informationen und

Empfehlungen in einem professionellen

und ansprechenden Ton

formuliert.

Ihr persönlicher Booster: Durch

die Nutzung von KI kann der Berater

schnell und effizient personalisierte

E-Mails erstellen, die

genau auf die Bedürfnisse des

Kunden eingehen, was zu einer

höheren Kundenzufriedenheit

und besseren Chancen auf eine

positive Rückmeldung führt.

Proaktive Kundenbetreuung

durch Antizipation

von Bedürfnissen

Der wohl beeindruckendste Vorteil

von Künstlicher Intelligenz ist

seine Fähigkeit, zukünftige Kundenbedürfnisse

zu antizipieren.

Durch die Analyse vergangener

Interaktionen und aktueller

Markttrends hilft das Tool Beratern,

ihren Kunden bereits Lösungen

anzubieten, bevor diese

überhaupt danach fragen. Diese

vorausschauende Beratung

schafft Vertrauen und steigert

die Abschlussquote erheblich.

Praxistipp: So könnte der Chat-

Auftrag für ChatGPT aussehen

“Analysiere die letzten drei Gespräche

mit meinem Kunden, bei

denen wir über Altersvorsorge

und Anlagestrategien gesprochen

haben. Der Kunde hat kürzlich

Interesse an nachhaltigen

Investitionen gezeigt. Basierend

auf aktuellen Markttrends und

den bisherigen Interaktionen,

welche zukünftigen Bedürfnisse

könnte der Kunde haben? Erstel-

le dazu drei konkrete Vorschläge,

die ich dem Kunden proaktiv anbieten

kann.”

Ihr persönlicher Booster: Werden

Sie mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz

kreativer als je zuvor. Das

komplette Finanzwissen der Welt

steht Ihnen zur Verfügung in Form

eines Chats. Multiplizieren Sie Ihre

Fähigkeiten und bringen Ihren

Umsatz auf ein neues Niveau.

Der Wettbewerbsvorteil

von morgen, schon heute nutzen

Mit ChatGPT eröffnet sich für

Finanzberater und Versicherungsmakler

eine neue Welt der

Kundenkommunikation. “Die

Möglichkeit, personalisierte und

effiziente Beratung mit Hilfe von

künstlicher Intelligenz anzubieten,

gibt unseren Beratern einen

klaren Vorsprung”, erklärt Michael

Ruprecht, Geschäftsführer

der IVB Neue Medien GmbH

und Betreiber des Lead Portals

Finanzleads.com.

Die Anwendung von KI ist nicht

nur ein technologischer Fortschritt,

sondern ein echter Gamechanger,

der Beratern ermöglicht, ihre Umsätze

zu steigern und gleichzeitig

die Kundenzufriedenheit auf ein

neues Niveau zu heben.

Autor: www.finanzleads.com

Quelle: © pixfly - Fotolia.com

Quelle: © tippapatt - AdobeStock.com

32 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

Online-Produktsuche: ChatGPT kann

die Ablösung von Google gelingen

N

Nach wie vor steigen online-affine

Bank- und Versicherungskunden

über Google in die Suche nach

Finanzprodukten ein. Die meisten

überspringen gesponsorte Links,

außer sie kennen die Marke des

Sponsors bereits gut. Am meisten

trifft dies auf das Vergleichsportal

Check24 zu, dass praktisch in jeder

Finanzproduktsuche im oberen

Sponsorenbereich erscheint und

nach einer ersten Orientierung

über andere Links häufig ausgewählt

wird. Das Öffnen mehrerer

Links in einzelnen Tabs, wie es für

Google-Suchen früher häufig der

Fall war, wird kaum noch praktiziert.

Regelmäßige Check24-Nutzer,

meist mit Konto und Nutzung

vieler Angebotsvergleiche, sind

unter den online-affinen Finanzkunden

dagegen die Regel.

Von den verschiedenen Gen AI

Apps sind vor allem ChatGPT,

Gemini und Copilot am bekanntesten.

Am häufigsten

wird ChatGPT genutzt, teilweise

auch beruflich. Eine Suche

nach Versicherungen oder

Bankprodukten ist selbst für

erfahrene Gen AI Nutzer noch

Neuland. Nur rund jeder Zwanzigste

(5%) hat seine bevorzugte

Gen AI App dafür schon einmal

genutzt. Jedoch lässt sich rund

die Hälfte der online-affinen Privatkunden

im psychologischen

Labor nach der ersten Nutzung

für die Finanzproduktsuche von

Gen AI Apps begeistern. Nach

den positiven Erfahrungen planen

viele eine weitere Intensivierung

ihrer Gen AI Nutzung, nun

auch für die Suche nach Versicherungen

und Bankprodukte.

FinanzBusinessMagazin.de

„Die Vorteilswahrnehmung bei

Produktsuchen mit Gen AI Apps

ist so stark, dass von einem relevanten

Wachstum der Nutzung

für Finanzprodukte ausgegangen

werden muss,“ interpretiert

Dr. Oliver Gaedeke, Gründer

und Geschäftsführer von Sirius

Campus, die Ergebnisse.

Dies sind die Ergebnisse der Sirius

Campus Marktuntersuchung

„Gamechanger Gen AI“ mit 16

biotischen Interviews bei der Verwendung

von ChatGPT und Perplexity

sowie über 2.000 repräsentativ

befragte Privatkunden (Mit-/

Entscheider für Versicherungen

und Bankprodukte) im August

2024.

Ergebnisse von ChatGPT und

Perplexity überraschen positiv

Ihr „digitaler Kumpel“, wie manche

ChatGPT nennen, überrascht

selbst erfahrensten Nutzer hinsichtlich

der Genauigkeit und

Strukturiertheit der Antworten.

Ihre Fragen nach einer für sie

passenden Krankenkasse, Kfz-

Versicherung oder Geldanlage

formulieren sie dabei mit großer

Offenheit über persönliche Angaben.

Denn die Bedeutung präziser

Fragen mit Angaben zur eigenen

Person kennen erfahrene Nutzer

bereits gut und Einsteiger lernen

ihre Wirkung schnell zu schätzen.

Häufig kann die Entwicklung

eines regelrechten Dialogs mit der

Gen AI App beobachtet werden.

Nutzer versuchen durch gezielte

Vertiefungsfragen weitere für

sie relevante Informationen über

Anbieter und Marken zu ermitteln.

„Erstaunlich ist die mentale

Haltung, mit der die Ergebnisse

zu einer Finanzproduktsuche verarbeitet

werden. Die gute Strukturierung

der Gen AI Antworten

und die einfachen Texte motivieren

zum intensiveren Lesen. Damit

wird eine hohe mentale Aktivität

und positive Einstellung ausgelöst“,

kommentiert Dr. Gaedeke.

Auf die Frage der Nutzer nach

für sie ‚besten‘ z. B. Kfz-Versicherungen

oder Kreditkartenangeboten

liefern Gen AI Apps meist

kurze Listen von vier bis sechs Produkt-

bzw. Anbietervorschlägen.

Die intensivere Beschäftigung mit

dieser kurzen Auswahl schafft

eine gute Grundlage, neues Markenwissen

aufzubauen und den

folgenden Entscheidungsprozess

für ein konkretes Produkt zu beeinflussen.

Vor allem Gen AI Hinweise

zu relevanten Produkteigenschaften

fallen positiv auf und

haben das Potenzial, die Financial

Literacy in Deutschland zu verbessern.

Zumindest können zahlreiche

Aha-Effekte beobachtet

werden, die einen Wissenssprung

gerade auch bei komplizierteren

Finanzprodukten sichtbar machen.

Online-Marketing braucht eine

Neuausrichtung

Gesponsorte Links bei Google

werden von vielen online-affinen

Finanzkunden misstrauisch betrachtet

(„Da ist meist nur Mist

drin“). Sichere Suchpfade zu

bekannten Anbieter- oder Vergleichsportalmarken

werden von

den eher werbekritischen Online-Kunden

bevorzugt. „Sicher-

33


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

lich wird die Gewohnheit über

Google ins Internet einzusteigen

noch einige Zeit andauern, aber

die Wirksamkeit von Suchmaschinenanzeigen

gerade von unbekannteren

Marken wird weiter

abnehmen“, gibt Dr. Gaedeke zu

bedenken. Im Gegensatz dazu ist

die Ergebnisgestaltung von Gen

AI Apps keine Blackbox, wie dies

häufig dargestellt wird. Tatsächlich

werden durch Schlüsselwörter

in der Suchfrage – auch Prompt

genannt – Richtungen für die

Webanalyse vorgegeben. Dies

hat Implikationen für das Online-

Marketing von Versicherern und

Geldinstituten. Durch Content-

Marketing können die typischen

Schlüsselwörter in den Prompts

gezielt bedient werden. Das führt

zu einer häufigeren Markenempfehlung

in den Gen AI Antworten.

Autor: www.siriuscampus.de

Studie: Junge Menschen sind

aufgeschlossener für KI-gestützte

Finanzberatung

B

Beim Thema Geld ist der Beratungsbedarf

in Deutschland

groß: Nur ein Drittel der Deutschen

schätzt das eigene Finanzwissen

als “gut” oder “sehr gut”

ein. Der Durchbruch der künstlichen

Intelligenz (KI) eröffnet

nun neue Möglichkeiten in der

Finanzberatung. Allerdings steht

bisher nur gut ein Drittel der

Bundesbürgerinnen und Bundesbürger

dem Einsatz von KI-gestützten

Beratungsangeboten zu

Themen wie Geldanlage, Kredit

oder Altersvorsorge aufgeschlossen

gegenüber. Das ergab die repräsentative

Umfrage “TeamBank-

Liquiditätsbarometer”.

Besonders offen für KI-gestützte

Finanzberatung sind Besserverdienende

mit einem Haushaltsnettoeinkommen

von mehr als

4.000 Euro im Monat. Während

sich 53 Prozent von ihnen eine

Nutzung vorstellen können, gilt

das nur für rund 30 Prozent der

Befragten mit einem Einkommen

von weniger als 2.000 Euro im

Monat. Jüngere Befragte zeigen

sich ebenfalls aufgeschlossener.

Fast die Hälfte der 18- bis

49-Jährigen würde sich von KI

zu Finanzthemen beraten lassen,

aber nur ein Viertel der 50-

bis 79-Jährigen. Auch Männer

stehen der KI-Beratung mit 42

Prozent offener gegenüber als

Frauen (30 Prozent).

Bedenken bei älteren Menschen

stärker verbreitet

Gegen eine Finanzberatung durch

KI spricht aus Sicht der Skeptiker

vor allem, dass die Entscheidungen

vermeintlich nicht immer transparent

nachvollziehbar sind. 86 Prozent

nennen diese Sorge. Weitere

82 Prozent vertrauen Menschen

einfach mehr als Maschinen.

Ebenso viele befürchten, dass

KI ihre Fragen nicht ausreichend

beantwortet. 60 Prozent lehnen

die Nutzung der Technologie sogar

grundsätzlich ab, weil sie den

Verlust von Arbeitsplätzen befürchten.

Für eine Beratung durch KI spricht

Quelle: © Kurhan - Fotolia.com

aus Sicht der Aufgeschlossenen

vor allem die Verfügbarkeit rund

um die Uhr. 81 Prozent nennen

diesen Vorteil. Drei von vier Befragten

erwarten zudem eine objektivere

und unabhängigere Beratung.

Weitere 71 Prozent fühlen

sich durch KI weniger zu Handlungen

und Zusagen gedrängt.

67 Prozent halten es sogar für

möglich, dass die Technologie

dem Menschen überlegen ist.

“Im Bereich der Finanzdienstleistungen

bietet KI in allen Phasen

der Kundenbeziehung individuelle

Unterstützung. Um das Vertrauen

in diese Technologien zu

stärken, ist es entscheidend, konkrete

Leitplanken für die Arbeit

mit KI-Tools in Unternehmen vorzugeben”,

sagt Christian Polenz,

Vorstandsvorsitzender der Team-

Bank AG.

Autor: www.teambank.de

34 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

Faktor Mensch und Fachwissen:

Darum wählen Menschen in Deutschland

persönliche Finanzberatung

In Deutschland entscheiden sich

die Menschen vor allem aus zwei

Gründen für eine persönliche Finanzberatung:

43% wünschen

sich für dieses Thema einen persönlichen

Ansprechpartner, 42%

die Fachkompetenz eines Profis.

Dies ergab eine repräsentative

IOnline-Umfrage des Marktforschungsunternehmens

YouGov

Deutschland GmbH, an der über

2000 Personen in Deutschland ab

18 Jahren teilnahmen. Dabei wurde

unterschieden, ob die Befragten

eine persönliche Finanzberatung in

Anspruch genommen haben oder

nicht. Der überwiegende Teil der

Beratenen ist mit dem eigenen Berater

zufrieden und attestiert sehr

gute bis gute Leistungen. Neben

dem Faktor Mensch und der Fachkompetenz

zeigt sich ein weiteres

Motiv, weshalb Menschen einen

Berater konsultieren: 26% haben

sich für eine persönliche Finanzberatung

entschieden, weil sie den

Berater schon aus einem anderen

Zusammenhang kennen. Bei der

Frage waren Mehrfachnennungen

möglich.

Für Jüngere besonders wichtig:

Der menschliche Ansprechpartner

Bei Jüngeren hat der Faktor

Mensch noch mehr Gewicht: Bei

den 25-34-Jährigen entscheiden

sich 50% wegen der menschlichen

Komponente für eine persönliche

Beratung – mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt

(43%). Unter-

35-Jährige legen deutlich weniger

Wert auf das Fachwissen (lediglich

33%). Und bei den 18-44-Jährigen

geben Empfehlungen von

Freunden, Bekannten oder der Familie

häufiger als im Durchschnitt

den Ausschlag für eine Beratung

(23-25% im Vergleich zu 15%).

Kein Vertrauen bis “Weiß nicht”:

Entscheidungen

gegen Finanzberatung

Die Umfrage-Teilnehmer konnten

auch Begründungen angeben,

warum sie sich gegen eine

persönliche Finanzberatung entschieden

haben. Auch hier waren

Mehrfachnennungen möglich.

Mit 37% gaben die Befragten als

häufigsten Hinderungsgrund an,

kein Vertrauen in Finanzberater

zu haben. Männer wählten diese

Antwort mit 41% etwas häufiger

als der Durchschnitt, Frauen seltener

(33%). Junge Menschen von

18-34 Jahren führten sie mit 23%

besonders selten an, die Über-

55-Jährigen hingegen besonders

häufig (44%). Immerhin gaben

20% der Ablehner mit der Antwort

“Weiß nicht/ Keine Angabe”

gar keine konkrete Begründung

an. 17% der Befragten gehen davon

aus, selbst genug über Finanzen

zu wissen. Mit 23% ist diese

Einschätzung bei Männern weiter

verbreitet als bei Frauen (11%).

Wer Beratung hatte, ist von der

Qualität überzeugt

Eines zeigt die Umfrage deutlich:

Der eigene Berater bekommt ein

positives Zeugnis. So bewerten

Verbraucherinnen und Verbraucher

mit Finanzberatung die Leistung

ihres Beraters mehrheitlich

als sehr gut bis gut (62%). Noch

häufiger fallen die Positiv-Bewertungen

bei Menschen mit mittlerem

(67%) und höherem (69%)

Einkommen aus. Auch wer von

einem Makler beraten wurde, bewertet

diesen häufiger mit sehr

gut bis gut (66%). Insgesamt

fanden in Deutschland nur 7%

der Beratenen die Leistung ihres

Finanzberaters sehr schlecht bis

schlecht.

So sehen die Befragten die ideale

Beratung

Ein gut ausgebildeter Berater, der

fachlich auf dem neuesten Stand

ist – das ist für die Umfrage-Teilnehmer

das wichtigste Merkmal

einer idealen persönlichen Finanzberatung

(82%). Als zweites

Kriterium wünschen sie sich eine

individuelle Beratung, die auf ihren

persönlichen Bedarf eingeht

(81%). Darauf folgt mit 79% die

Unabhängigkeit des Beraters von

einzelnen Anbietern.

“Die Umfrage-Ergebnisse zeigen

klar: Für eine qualitativ hochwertige

Vorsorge suchen die Menschen

in Deutschland aus gutem

Grund die persönliche Finanzberatung

auf. Dort finden sie, was sie

sich wünschen: einen menschlichen

Ansprechpartner, der auf ihre

individuelle Lage eingehen kann,

und den richtigen fachlichen Rahmen

für das komplexe Thema”,

kommentiert Dr. Igor Radovic,

Vorstand bei Canada Life. “Und

dass das Gros der bereits Beratenen

ihrem Finanzberater ein sehr

gutes bis gutes Zeugnis ausstellt,

zeigt: Die persönliche Finanzberatung

macht bei der wichtigen Aufgabe

der finanziellen Absicherung

einen sehr guten Job! Für uns als

FinanzBusinessMagazin.de

35


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

Maklerversicherer bleibt die Aufgabe,

jede Art der unabhängigen

Beratung bestmöglich zu unterstützen.

Als Canada Life sind wir

gut aufgestellt, gute Beratung

partnerschaftlich mit unseren Geschäftspartnern

zu ermöglichen.”

Autor: www.canadalife.de

Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com

IFrauenpower in der Finanzwelt

In einer Zeit, in der die Vereinbarkeit

von Beruf und Familie oft Karriereweg

Selbstbestimmt und ein fairer

eine Herausforderung darstellt,

setzt die Deutsche Vermögensberatung

(DVAG) erneut Maßnehmerinnen

geben an, dass der

100 Prozent der befragten Teilstäbe.

Die Work-Life-Balance Beruf der Vermögensberaterin

in der DVAG ist hervorragend. gut mit ihrer privaten Lebenssituation

vereinbar ist. Über 97

Das bestätigen die Ergebnisse

einer kürzlich durchgeführten

internen Studie. Befragt wurden

insgesamt 156 Vermögensberaterinnen.

Besonders beeindruckend:

Sie alle bejahen die

einwandfreie Vereinbarkeit von

Beruf und Familie. Die positiven

Ergebnisse heben sich deutlich

von den branchenüblichen Standards

ab, in der Frauen immer

noch unterrepräsentiert sind und

häufig mit den Schwierigkeiten

der Work-Life-Balance konfrontiert

werden.

Zahlreiche Studien, wie zum Beispiel

die Erhebung des Statistischen

Bundesamts zeigen, dass

Frauen in Führungspositionen

immer noch seltener vertreten

sind als Männer. Der Frauenanteil

bei den hauptberuflichen

Vermögensberaterinnen und

Vermögensberatern in der Deutschen

Vermögensberatung liegt

hingegen bereits heute bei 25

Prozent – eine positive Quote im

Branchenvergleich, denn bei der

DVAG ist Vielfalt nicht nur ein

Schlagwort, sondern ein echt gelebter

Mehrwert.

Prozent sagen weiter, dass sie

mit ihrer beruflichen Situation

zufrieden bis sehr zufrieden sind.

Der Aussage, dass das Karrieresystem

der DVAG fair ist, bestätigen

über 97 Prozent der Befragten.

„Wir sind stolz darauf,

ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in

dem Chancengleichheit nicht nur

gefördert, sondern aktiv gelebt

wird. Unser Ziel ist es, Frauen in

der Finanzbranche zu ermutigen,

ihr volles Potenzial auszuschöpfen”,

sagt Robert Peil, Mitglied

des Vorstandes bei der Deutschen

Vermögensberatung. Die

Ergebnisse bestätigen, dass das

Modell der flexiblen Arbeitsgestaltung

in der Selbstständigkeit

erfolgreich ist – und das bindet

die Vermögensberaterinnen auf

lange Zeit. 41 Prozent der Teilnehmerinnen

arbeiten bereits

seit über zehn Jahren als Vermögensberaterin

bei der DVAG.

Mit positivem Beispiel voran

Der Verdienstabstand zwischen

Männern und Frauen in Deutschland

– auch Gender Pay Gap

genannt – beträgt im Durchschnitt

immer noch sieben Prozent.

Nicht aber bei der DVAG:

„Die Deutsche Vermögensberatung

bietet jedem die gleichen

Chancen – und das seit nahezu

50 Jahren“, so Robert Peil. Die

Vermögensberaterinnen arbeiten

selbstständig, erhalten aber

genau die Unterstützung, die sie

benötigen. Ob Verdienstmöglichkeiten,

Aufstiegswege oder

Weiterbildungsoptionen: Alle

haben die gleichen Chancen.

Die Vermögensberaterinnen der

DVAG gestalten ihren Arbeitsalltag

weitgehend selbst, sind ihre

eigene Chefin und genießen maximale

Flexibilität. „Die Gleichberechtigung

im Vertrieb ist für uns

ein Selbstverständnis. Hier richtet

sich der Erfolg nach dem persönlichen

Einsatz und Engagement

– unabhängig von Herkunft, Alter

oder Geschlecht. Der Mensch

und seine Leistungen stehen im

Vordergrund. Als Familienunternehmen

werden bei uns Fairness

und Transparenz großgeschrieben“,

so Robert Peil weiter. Das

trifft bei den Vermögensberaterinnen

den richtigen Nerv.

Freiheit und Flexibilität

Die befragten Vermögensberaterinnen

schätzen besonders die

Freiheit, ihre eigene Chefin zu

sein, die Anerkennung ihrer Leistungen

und die Möglichkeit zur

freien Zeiteinteilung. Dies ermög-

36 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

licht es ihnen, berufliche und private

Anforderungen optimal zu

vereinbaren. Auf die Frage, was

den Beruf der Vermögensberaterin

für sie persönlich am meisten

ausmacht, antworten 23 Prozent

der Befragten mit dem Wort

„Freiheit“ – und das, obwohl die

Antwortmöglichkeit offen und

nicht vorgegeben war. Der Beruf

ermöglicht das selbstbestimmte

Arbeiten genau so wie die freie

und flexible Zeiteinteilung und

lässt sich daher super mit der Familie

vereinbaren. Knapp 60 Prozent

der Teilnehmerinnen gaben

an, Kinder zu haben.

Entwicklungsmöglichkeiten und

Empowerment

Auch die berufliche Weiterentwicklung

wird in der DVAG

großgeschrieben. Durch die

Schaffung von Netzwerken,

die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten

und die

Förderung von Mentorinnenprogrammen

setzt sich das Unternehmen

dauerhaft für die Stärkung

und Unterstützung von

Frauen in der Finanzwelt ein.

Die Umfrageergebnisse zeigen,

dass die Vermögensberaterinnen

zufrieden und erfolgreich sind.

Diese Vielfalt und eine integrative

Unternehmenskultur sind

entscheidend, um die Branche zu

bereichern und Innovation, Kreativität

und langfristige Erfolge zu

fördern.

Autor: www.dvag.com

Quelle: © BullRun - AdobeStock.com

Anerkannte Gütesiegel bieten

Orientierung: So finden Anleger den

Finanzexperten ihres Vertrauens

I

Immer mehr Finanzberater in

Deutschland gehen einen Schritt

weiter und lassen sich vom FPSB

Deutschland zertifizieren – Das

sollten Anleger über die verschiedenen

Gütesiegel und deren Anforderungen

wissen. Es gibt das

Bio-Siegel für Lebensmittel, das

EU-Energielabel für Elektrogeräte,

den „Grünen Knopf“ für

Textilien oder den „Blauen Engel“

für Bekleidung, Papier oder

Reinigungsmitteln. Sie haben alle

eins gemeinsam: Sie geben dem

Konsumenten eine wichtige Hilfestellung

beim Kauf bzw. eine

nützliche Orientierung. Was viele

Verbraucher nicht wissen: Auch

in der Finanzberatung gibt es Gütesiegel,

die Anlegern die Suche

nach dem Finanzexperten ihres

Vertrauens wesentlich erleichtern

können.

Gemeint sind die Zertifizierungen

des Financial Planning Standard

Quelle: © Narit - AdobeStock.com

Board Deutschland e.V. (FPSB

Deutschland). Sie signalisieren

dem Anleger, dass diese Zertifikatsträger

über eine umfangreiche

Ausbildung verfügen, die

hierzulande den höchsten Standard

im Bereich des Finanzvertriebs

verkörpert. Außerdem sind

die Finanzprofis durch die Zertifizierung

automatisch verpflichtet,

sich ihr gesamtes Berufsleben hindurch

fortzubilden und das Kundeninteresse

stets an erste Stelle

zu stellen.

Qualitätsmerkmal

in der Finanzberatung

Und die gute Nachricht lautet: Die

Zahl der zertifizierten Finanzplaner

in Deutschland wächst stetig.

„Wir vom FPSB Deutschland sind

der Meinung, dass der genaue

Blick auf die Gesamtsituation des

Kunden durch nichts zu ersetzen

ist“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes,

Vorstandsvorsitzender des FPSB

Deutschland. Der umfassende

Blick, der die gesamten Vermögensverhältnisse

eines Kunden

in die Beratung einbezieht, ist für

ihn ein entscheidendes Qualitätsmerkmal

in der Finanzplanung

und -beratung. „Es geht um die

Entwicklung von Lösungen für einen

langen Zeitraum – um einen

Beratungsprozess also und nicht

um eine Zeitpunktbetrachtung

des Vermögens“, so Tilmes.

Autor: www.fpsb.de

FinanzBusinessMagazin.de

37


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

DEcclesia Gruppe wird Gesellschafterin

der britischen Specialist Risk Group

Die Ecclesia Gruppe ist eine strategische

Partnerschaft mit der

des Maklermarktes zu gestalten.“

Specialist Risk Group (SRG) mit „Diese strategische Partnerschaft

ist ein Meilenstein für

Sitz in London eingegangen und

wird neben Warburg Pincus und SRG, da wir unsere Kompetenzen

und unsere Reichweite globalen

Temasek weitere Gesellschafterin.

Im Zuge dieser Partnerschaft ausbauen“, sagt Warren Downey,

CEO der SRG. „Mit 700

bringt Ecclesia ihre belgischen

und niederländischen Unternehmen

mit über 700 Mitarbeitenden

in SRG ein. Jochen Körner,

CEO der Ecclesia Gruppe, wird

Non-Executive Director bei SRG.

„Mit der Einbringung unserer

belgischen und niederländischen

Gesellschaften in Kombination

mit den internationalen

Wachstumsambitionen von SRG

werden wir in diesen Märkten

noch schneller wachsen können.

Gleichzeitig können wir uns auf

den Ausbau unserer starken Position

im deutschen Markt konzentrieren“,

erklärt Jochen Körner.

„Zusammen bilden wir eine

starke Allianz, um die Zukunft

Impressum

neuen Kolleginnen und Kollegen

in Europa verdoppeln wir unsere

Mitarbeiterzahl, was für uns ein

wichtiger Schritt auf unserem

internationalen Expansionskurs

ist und unser tief reichendes

Fachwissen weiter bereichert.

Wir freuen uns, Jochen Körner

als Non-Executive Director zu

begrüßen, denn seine langjährige

Erfahrung wird uns bei der

Erreichung unserer strategischen

Ziele nachhaltig unterstützen.“

Die Specialist Risk Group (SRG)

ist ein in London ansässiger und

führender Versicherungsmakler,

der verschiedene Makler für

spezielle Kundenrisiken unter

ihrem Dach bündelt. Seit ihrer

Gründung im Jahr 2020 hat die

SRG ein erhebliches Wachstum

erfahren und über eine Milliarde

Pfund an Prämien auf dem

Versicherungsmarkt

platziert. Im Jahr 2024 hat SRG

zwölf Unternehmen akquiriert,

Aktivitäten in Asien erfolgreich

initiiert und Warburg Pincus und

Temasek als Mehrheitsaktionäre

gewonnen.

Als Teil der neuen Partnerschaft

wird Ecclesia neben Warburg

Pincus und Temasek Anteilseigner

der SRG. Die besondere Beteiligungsstruktur

ermöglicht beiden

Unternehmen eine langfristige

Partnerschaft und eine strategische

Kollaboration, um Wachstumschancen

innerhalb und außerhalb

Europas zu forcieren.

Die Transaktion steht unter dem

Vorbehalt der Zustimmung der

zuständigen Aufsichtsbehörden.

Autor: www.ecclesia-gruppe.de

Herausgeber / Verlag:

RedaktionMedien Verlag

Astrid Klee

Schwaighofstraße 19 A

83684 Tegernsee

Tel: +49 (0)8022 50 70 436

klee@redaktionmedien-verlag.de

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unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.

38 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

DVHV Allgemeine Versicherung

beteiligt sich an Maklerpool BCA

Die VHV Allgemeine Versicherung

AG beteiligt sich mit einem

Aktienpaket von 9,99 Prozent an

der BCA AG. Über den Kaufpreis

wurde Stillschweigen vereinbart.

Die VHV Allgemeine Versicherung

AG steht als Teil der VHV

Gruppe für ein leistungsstarkes

und umfassendes Produktangebot:

Als Kfz-Versicherer gehört

sie zu den Marktführern

in Deutschland. Zudem ist sie

führender Versicherer der Bauwirtschaft.

Auch in der Sach-,

Haftpflicht- und Unfallversicherung

ist die VHV ein wichtiger

Partner für über 14.000 Vermittlerinnen

und Vermittler und deren

Kunden. Die VHV spielt auch

als digitaler Impulsgeber eine

wichtige Rolle, beispielsweise

als Treiber der Brancheninitiative

mein MVP. Erst kürzlich wurde

dort das Serviceangebot des

Maklerverwaltungsprogramms

durch die Kooperation mit BCA

erweitert und befindet sich in

stetiger Weiterentwicklung.

Über die Beteiligung an der BCA

AG sagt Dr. Angelo O. Rohlfs,

Vorstand für Vertrieb und Marketing

bei der VHV Allgemeine:

„Die strategische Beteiligung an

der BCA AG ist ein wichtiger

Schritt, um das Maklergeschäft

weiter zu stärken. Der Makler

der Zukunft ist persönlich und

digital. Dafür bieten wir die passenden

Versicherungslösungen

und die BCA als Maklerpool das

vertriebsunterstützende Rüstzeug.

Wir sind überzeugt, dass

die Finanz- und Versicherungsberatung

durch den Makler und

somit das Geschäftsfeld Maklerpool

in den nächsten Jahren an

Bedeutung gewinnen wird.“

Martin Gräfer, Aufsichtsratsvorsitzender

der BCA AG, freut

sich, dass die BCA AG mit der

VHV Allgemeine einen weiteren

starken strategischen Aktionär

gewinnen konnte: „Im Mittelpunkt

des Aktionärskreises der

BCA AG stehen Versicherungsvereine

auf Gegenseitigkeit,

die seit vielen Generationen für

unternehmerischen Erfolg und

Gemeinwohl stehen. Gerade in

Zeiten der Branchenkonsolidierung

ist diese maklerorientierte

Basis ein starker Motor für eine

erfolgreiche Zukunft. Darüber

hinaus stehen die Versicherer als

Aktionäre und strategische Unterstützer

hinter dem BCA-Geschäftsmodell

des offenen und

barrierefreien Marktzugangs.“

Auch Dr. Frank Ulbricht, Vorstand

der BCA AG, ist sehr erfreut über

die VHV Allgemeine als neuen

Aktionär: „Wir bedanken uns

bei der VHV Allgemeine für das

Vertrauen in unser Geschäftsmodell.

Mit ihr können wir einen

weiteren starken Versicherer als

Gesellschafter und strategischen

Unterstützer unseres Geschäftsmodells

begrüßen. Die VHV setzt

sich als Versicherungsverein auf

Gegenseitigkeit intensiv für eine

faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit

zwischen Versicherern

und Maklerinnen und

Maklern ein.“

Quelle: © Ekkarat_Studio - AdobeStock.com

„Darüber hinaus bringt die VHV

eine hohe fachliche Expertise

und jahrzehntelange Erfahrung

im Maklermarkt mit, von der

wir als Allfinanz-Maklerpool im

Versicherungsgeschäft sicherlich

profitieren können“, so Bastian

K. Roeder. Der Vorstand der

BCA AG erklärt weiter: „Gemeinsam

mit unseren Vertriebspartnern,

Produktpartnern und

unserem Serviceteam werden

wir 2025 Großes erreichen. So

werden wir beispielsweiseunseren

digitalen und persönlichen

Vertriebsservice mit erstklassigen

Betreuungsleistungen

und unserem Kampagnenportal

BCA deutlich stärken. Auch unser

markt-, vermittler- und kundenorientiertes

Produktangebot

werden wir ausbauen und

natürlich weiterhin barrierefrei

ohne Bezahlschranke anbieten.“

Der Aktionärskreis der BCA AG

umfasst derzeit folgende Versicherungsvereine

mit jeweils 9,99

Prozent: BarmeniaGothaer Konzern,

Versicherungsgruppe die

Bayerische, Die Haftpflichtkasse,

IDEAL Versicherungsgruppe,

SIGNAL IDUNA Gruppe, Die

Stuttgarter, SDK Versicherungsgruppe,

VOLKSWOHL BUND

Versicherungen und VHV Allgemeine

Versicherung AG.

Autor: www.vhv-gruppe.de

FinanzBusinessMagazin.de

39


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

Finanzbranche im Wandel:

Vertriebsgipfel Tegernsee diskutiert KI, Regulierung

und Vertriebstrends 2025

D

Der zweitägige Vertriebsgipfel

Tegernsee 2025 bot eine umfassende

Plattform für Experten

und Fachleute der Branche, um

aktuelle Trends, Herausforderungen

und Innovationen zu diskutieren.

Die Veranstaltung fand

am 8. und 9. Januar 2025 statt

und behandelte eine Vielzahl relevanter

Themen.

Quelle: © Astrid Klee

Tag 1: Rechtliche Aspekte,

Kundenbeziehungen und

technologische Entwicklungen

Der erste Tag begann mit einem

Vortrag über die Durchgriffshaftung

bei der Anlagevermittlung,

gefolgt von Präsentationen zu

Kundenbindung und -gewinnung

sowie innovativen Vergütungsmodellen

für Mitarbeiter. Ein besonderer

Fokus lag auf den Chancen

des ELTIF 2.0 für den Vertrieb.

Am Nachmittag standen technologische

Innovationen im Mittelpunkt.

Vorträge über künstliche

Intelligenz im Fondsmanagement

und die Automatisierung

von Versicherungsgeschäftsmodellen

zeigten die transformative

Kraft der KI in der Finanzbranche

auf. Die Tokenisierung und der

Einsatz von KI im Vertrieb wurden

ebenfalls thematisiert.

Nachhaltigkeit war ein weiteres

Schlüsselthema, mit einem Vortrag

über den DIN-Nachhaltigkeitsscore

und dessen Bedeutung

für den Verkaufsprozess.

Der Tag endete mit Diskussionen

über Regulierung, Provisionen

und die Zukunft des Vertriebs im

Spannungsfeld zwischen KI und

Generationswechsel.

Tag 2: KI im Vertrieb,

rechtliche Rahmenbedingungen

und Zukunftsperspektiven

Der zweite Tag begann mit

einem tieferen Einblick in die

Anwendung von KI im Vertrieb,

wobei der Nutzen für Kunden

und Vermittler im Vordergrund

stand. Rechtliche Aspekte wurden

in Vorträgen über Wettbewerbsrecht

und IT-Sicherheit behandelt.

Weitere Themen umfassten alternative

Investmentmöglichkeiten,

Maklernachfolge und die Professionalisierung

der Vergütungsabrechnung.

Ein Interview zu den

Beitragsanpassungen 2025 bei

GKV und PKV bot Einblicke in die

Auswirkungen auf den Vertrieb.

Der Nachmittag war geprägt

von Diskussionsrunden zu Produkt-

und Dienstleistungsinnovationen,

Trends in der Finanzplanung

und der Zukunft des

Provisionsverbots.

Der Vertriebsgipfel Tegernsee

bot eine ausgewogene Mischung

aus Fachvorträgen, Diskussionsrunden

und Networking-Möglichkeiten.

Er beleuchtete die vielfältigen

Herausforderungen und

Chancen, denen sich die Finanzdienstleistungsbranche

im Jahr

2025 gegenübersieht, von regulatorischen

Änderungen bis hin zur

Integration neuer Technologien.

Mehr Informationen und Aussagen

von Teilnehmern sehen

Sie unter www.Vertriebsgipfel-

Tegernsee.de zur Veranstaltung.

Save the Date: Der nächste

Vertriebsgipfel Tegernsee findet

am 14.+15.Januar 2026 statt.

Autor: www.FinanzBusinessMagazin.de

Quelle: © Astrid Klee

40 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

die Ampel-Koalition zerbrach,

diskutierten rund 50 Fördermitglieder

und Kooperationspartner

des Verbands mit politischen

Entscheidern über Zukunftsthemen.

Dabei standen Themen

im Fokus, die sowohl die scheidende

Regierung als auch die

kommende Bundesregierung

beschäftigen werden: die geplante

Reform der geförderten

Quelle: © Rawpixel.com - AdobeStock.com

Altersvorsorge, eine mögliche

verpflichtende Altersvorsorge

für Geringverdiener, Maßnahmen

zur Verbesserung der finanziellen

Bildung insbesondere

junger Menschen, sowie die EU-

Kleinanlegerstrategie.

Als hochkarätige Gäste hatten

Dr. Carsten Brodesser (Finanzexperte

der CDU/CSU Bundestagsfraktion),

Frauke Heiligenstadt

(stellvertretende Sprecherin der

AG Finanzen der SPD-Bundestagsfraktion)

und Katharina Beck

(finanzpolitische Sprecherin der

Bundestagsfraktion Bündnis 90/

EAfW Hauptstadtgipfel der Entscheider 2024:

Ein Gipfeltreffen am Puls der Politik

Entscheider “hautnah” beim Koalitionsbruch

dabei. Der Bundesver-

Abgeordneten sind Mitglieder

Die Grünen) zugesagt. Alle drei

band Finanzdienstleistungen AfW des Finanzausschusses und beschäftigen

sich intensiv mit den

bewies auch beim 21. Hauptstadtgipfel

am 6. November 2024 ein Themen Rente und private Altersvorsorge.

Doch die politische

feines Gespür für Timing: Während

in Sichtweite des Kanzleramts

und des Brisanz des Tages sorgte für dyna-

Bundestags

mische Entwicklungen: So wurde

Frau Heiligenstadt während Ihrer

Rede in den Bundestag zurück

gerufen. Diese Anwesenheitspflicht

galt später auch für Frau

Katharina Beck.

Spannende Einblicke

und vertrauliche Gespräche

„Unsere Teilnehmerinnen und

Teilnehmer erlebten hautnah,

wie Politik gemacht wird – mittendrin

in den Entwicklungen

des Tages. Ein Teilnehmer postete

sogar auf LinkedIn >>Was hast

du am 06.11.2024 gemacht?<<”

beschreibt AfW-Vorstand Frank

Rottenbacher die besondere Atmosphäre

des Gipfels, die sich sicher

in das Gedächtnis aller Teilnehmerinnen

und Teilnehmer eingebrannt

hat.

Aufgrund der politischen Unsicherheit

wurde Vertraulichkeit zu

den genauen Aussagen der anwesenden

Politikerinnen und Politiker

vereinbart. Klar ist jedoch:

Die kommende Bundesregierung

wird nicht bei Null starten. Die

Union betonte, dass die notwendige

Förderung der privaten

Altersvorsorge nicht durch einen

politischen Umbruch behindert

werden sollte.

Dr. Carsten Brodesser sprach

sich zudem deutlich für eine

verpflichtende Altersvorsorge

für Geringverdiener aus, die

zunächst allein von den Arbeitgebern

finanziert werden soll.

Sobald ein gewisses Einkommen

erreicht wird, soll diese Vorsorge

in eine regulär geförderte Altersvorsorge

überführt werden.

„Damit würden wir auf einen

Schlag sieben bis acht Millionen

Menschen mit einer Altersvorsorge

ausstatten, die bislang

keine haben“, so Brodesser. Diese

Initiative könnte helfen, Versorgungslücken

in großem Umfang

zu schließen.

Keine Angst

vor dem Provisionsverbot:

Entwarnung aus Brüssel

Markus Ferber (CSU), wirtschaftspolitischer

Sprecher der

EVP-Fraktion im Europaparlament

und wichtiger Dialogpartner

des AfW, gab in einem

Onlinegespräch mit AfW-Vorstand

Frank Rottenbacher Entwarnung:

Das Provisionsverbot,

das im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie

noch vor einem

Jahr drohte, sei praktisch vom

Tisch. Nach Ferbers derzeitiger

Einschätzung wird der zur Retail

Investment Strategy laufende

Trilog gegen Ende des ersten

Halbjahres 2025 abgeschlossen

werden, sodass die neuen Regeln,

nach Umsetzung in nationales

Recht, voraussichtlich zum

1. Januar 2028 in Kraft treten

könnten.

Was bedeutet

der Koalitionsbruch für

die Vermittlerinnen und Vermittler?

„Vermittlerinnen und Vermittler

brauchen stabile gesetzliche

Rahmenbedingungen, auf deren

FinanzBusinessMagazin.de

41


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

Basis sie ihre Kunden beraten

können“, betonte Frank Rottenbacher.

Der Verband begrüßt,

dass zumindest erste Schritte

unternommen wurden, um die

private Altersversorgung hin zum

Kapitalmarkt zu öffnen und flexibler

zu gestalten. „Wir hoffen

sehr, dass die neue Bundesregierung,

sollte sie von der CDU geführt

werden, diesen Gedanken

weiterverfolgt. Nach der gescheiterten

Reform der Riester-Rente

brauchen wir dringend neue,

zielführende Sparformen mit we-

niger bürokratischem Aufwand”,

fasst Rottenbacher zusammen.

Ein weiteres wichtiges Thema

des Hauptstadtgipfels war die

finanzielle Bildung, insbesondere

von jungen Menschen. Die

Diskussionen machten deutlich,

dass frische Ideen und nachhaltige

Konzepte zur Verbesserung

der finanziellen Bildung nach

wie vor dringend benötigt werden.

Der AfW wird dieses Thema

weiterhin mit Priorität vorantreiben.

Der Hauptstadtgipfel 2024:

Ein Treffpunkt der Finanzbranche

Der 21. AfW-Hauptstadtgipfel

fand im Hotel Steigenberger am

Kanzleramt in Berlin statt. Rund

50 AfW-Fördermitglieder und

Kooperationspartner bereicherten

die Diskussion mit wertvollen

Beiträgen aus ihrer beruflichen

Praxis. Insgesamt zählt

der AfW 102 Fördermitglieder

und Kooperationspartner, die

den Berufsverband unterstützen.

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

DAfW Initiative „Pools für Makler“

erneut erfolgreich

Die regulatorischen Anforderungen

für Maklerpools und -verbünde in

Deutschland steigen kontinuierlich.

Themen wie DORA, FIDA und

Kleinanlegerstrategie stellen alle

Beteiligten vor große Herausforderungen.

Um diesen Entwicklungen

mit vereinten Kräften erfolgreich

zu begegnen, hat der Bundesverband

Finanzdienstleistung AfW

e.V. erneut die führenden Köpfe

der Maklerpools- und verbünde an

einen Tisch gebracht.

Das Treffen der Initiative „Pools für

Makler“, das am Vortag des Branchenevents

DKM 2024 in Dortmund

stattfand, zeigte einmal mehr die

große Geschlossenheit und Einigkeit

dieser Branchenteilnehmer in

wichtigen Themenbereichen. „Unabhängigkeit,

Provisionsverbot und

Provisionsdeckel standen ebenso

auf der Agenda wie politische und

regulatorische Herausforderungen,

die die Branche betreffen,“ erklärte

AfW-Vorstand Norman Wirth.

Auch die aktuelle Zeichnungspolitik

einiger Versicherer sorgte für lebhafte

Diskussionen unter den Teilnehmenden.

Quelle: © Lukas - AdobeStock.com

Das Treffen bot nicht nur die Gelegenheit,

zentrale Herausforderungen

zu diskutieren, sondern

auch, gemeinsam Lösungsansätze

zu erarbeiten. Dabei wurde

erneut deutlich, wie wertvoll eine

Plattform wie die Initiative „Pools

für Makler“ für den Austausch untereinander

ist. Das regelmäßige

Zusammentreffen ermöglicht eine

abgestimmte und strategische

Herangehensweise an branchenrelevante

Themen, was nicht nur

den Pools und Verbünden, sondern

auch den angeschlossenen

unabhängigen Vermittlerinnen

und Vermittlern zugutekommt.

„Gerade in einem Umfeld wachsender

Herausforderungen ist es

entscheidend, dass die Branche

geschlossen auftritt und gemeinsam

für ihre Interessen eintritt,“

betonte Wirth. Der AfW bietet

mit der Initiative „Pools für Makler“

eine neutrale Austauschplattform,

die diese kollektive

Stärkung nachhaltig unterstützt.

Das positive Feedback der Teilnehmenden

verdeutlichte, dass

der regelmäßige Austausch in

einem vertraulichen Rahmen für

alle Beteiligten unverzichtbar ist.

Angesichts der wachsenden regulatorischen

und wirtschaftlichen

Anforderungen waren sich

die Anwesenden schnell einig,

dass die AfW-Initiative „Pools

für Makler“ auch im kommenden

Jahr fortgesetzt wird. Ziel

bleibt es, die Interessen der unabhängigen

Versicherungs- und

Finanzberaterinnen und -berater

zu stärken und gemeinsam Lösungen

für aktuelle und zukünftige

Herausforderungen zu erarbeiten.

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

42 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

DDKM 2024:

Versicherungswirtschaft

27. Auflage der Finanzmesse erfolgreich beendet

Die Leitmesse der Finanz- und

lockte

in diesem Jahr 256 Aussteller

und 14.127 Messebesucher nach

Dortmund – zum Vernetzen, zum

Wissensaustausch und zur gezielten

Weiterbildung. Die DKM,

die Leitmesse für die Finanz- und

Versicherungsbranche, hat einmal

mehr für zufriedene Aussteller

und Besucher gesorgt. Vom 29.

bis 30. Oktober haben 14.127

Finanz- und Versicherungsprofis –

und damit 277 mehr als im Vorjahr

– die DKM in Dortmund besucht.

Das kompakte, bereits 2023 eingeführte,

Messekonzept mit der

auf Networking fokussierten

Abendveranstaltung, die Weiterentwicklungen

des Vortragsprogramms

von KI über GenZ sowie

die FemSurance überzeugten die

Fachbesucher. Der Spirit des neuen

Messeteams trägt erste Früchte

– so das Fazit der DKM 2024.

Quelle: © Astrid Klee

Die Messechefs Dr. Lisa Knörrer

und Tobias Knörrer zeigten sich

angesichts der globalen und

branchenspezifischen Herausforderung

in den Vorbereitungen

einer Messe in dieser Größenordnung

mehr als zufrieden: „Die

Rahmenbedingungen haben es

uns in der Organisation nicht

immer einfach gemacht. Trotz

stetig steigender Preise, knapper

Budgets und Fachkräftemangel in

allen Bereichen ist es uns gelungen

sowohl für Aussteller als auch

Besucher den beliebten und bekannten

DKM-Spirit erneut in die

Dortmunder Messehallen zu bringen“,

resümiert Dr. Lisa Knörrer. Besonders

erfreulich sei auch, dass

das neue Messekonzept mit Blick

auf volle Terminkalender und gekürzte

Reisebudgets bereits im

zweiten Jahr auf allen Seiten so

gut angenommen wurde. „Die

Resonanz ist so gut, dass wir bereits

verbindliche Anmeldungen

für 2025 verzeichnen können“,

ergänzt die Messechefin.

Die zu den vorherrschenden

Marktbedingungen passenden

Initiativen wie Young DKM sowie

Jungmakler, einer KI-Erlebnisfläche

oder der FemSurance

haben für Optimismus gesorgt.

„Gerade in diesen Zeiten, in denen

wir Unsicherheiten bei der

Altersvorsorge und hohe Versicherungsschäden

durch Naturkatastrophen

besonders stark

verzeichnen, sind Vermittler als

Kümmerer des Kunden gefragter

denn je“, ergänzt Tobias Knörrer.

Zudem halte die Branche zusammen.

Das habe man auf der DKM

überall gespürt. Gemeinsam mit

den Produktgebern gehe man die

Herausforderungen an.

DKM 2024 in Zahlen

Quelle: © Astrid Klee

256 Aussteller haben in zwei

Messehallen in diesem Jahr

14.127 Messeteilnehmer begrüßt.

Vier Themenparks und zahlreiche

Bühnen wurden in den Messe-

Marktplatz integriert. Die Nettoausstellungsfläche

betrug 6.857

qm. 221 Vorträge, davon 203 live

vor Ort in 16 Kongressen und der

Speaker’s Corner haben die DKM

begleitet. Die weiteren Vorträge

fanden im Vorfeld auf der Plattform

DKM365 als digitale Workshops

der DKM-Streaming-Days

statt.

Autor: www.bbg-gruppe.de

FinanzBusinessMagazin.de

43


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

VVermittler nehmen das Segment Erben

und Schenken ins Visier

Versicherungsmakler steigen verstärkt

in das Segment Erbschaften

und Schenkungen ein. Zu diesem

Ergebnis kommt eine Befragung,

die der Versicherer Liechtenstein

Life unter 422 Maklern durchgeführt

hat. Im Rahmen der Online-

Umfrage “Erben und Schenken in

Deutschland” wurden Versicherungsmakler

im zweiten Jahr in

Folge zu Kenntnisstand, Chancen

und Perspektiven in Bezug auf

langlaufende, fondsgebundene

Lebensversicherungen zur intelligenten

Vermögensübertragung

(Wholelife-Tarife) befragt. Die Ergebnisse

zeigen: Die Bekanntheit

und Beliebtheit von Wholelife-

Tarifen sind im Laufe der vergangenen

12 Monate deutlich gestiegen.

Viele Makler beschäftigen

sich auch für die eigene Nachlassplanung

mit den Policen.

37 % der Makler sind inzwischen

im Bereich aktiv. Insgesamt 35,8

% haben sich auch für die eigene

Nachlassplanung mit den Policen

beschäftigt.

72,3 % halten das Potenzial des

Segments “Erben und Schenken”

für Makler und Berater allgemein

für sehr hoch oder hoch.

85 % sehen in diesem Geschäftssegment

enorme Profilierungsmöglichkeiten

für Makler und Berater

beim Kunden.

Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit

mit der Fachzeitschrift

AssCompact durchgeführt.

Die Marktbekanntheit von Generationenversicherungen

bzw.

Wholelife-Tarifen zum Erben und

Schenken ist in den vergangenen

12 Monaten gestiegen. 62,3 %

der Makler ist bekannt, dass diese

Tarife eine erbschaftssteuerfreie

Vermögensübertragung ermöglichen.

Zum Vergleich: 2023

wussten dies nur 56,2 %.

Mehr Makler sind in dem Segment

aktiv. Bereits 37 % der befragten

Makler sind in der Beratung und

Vermittlung der fondsgebundenen

Lebensversicherungen

zur Vermögensübertragung und

Nachlassplanung tätig. Im Jahr

2023 waren es 33,6 %.

Profilierungsmöglichkeiten beim

Kunden gewinnen an Bedeutung.

Rund 85 % aller Befragten erwarten,

dass Makler und Berater beim

Kunden mit einer kompetenten

Beratung bei der intelligenten

Vermögensübertragung / Nachlassplanung

an Profil gewinnen

können (Antwortoptionen “Ja,

auf jeden Fall” und “Eher ja”). Im

Jahr 2023 waren es 81,5 %, die

dies erwartet haben.

Mehr Makler bewerten die Geschäftsaussichten

als vielversprechend.

Heute halten 51,9 % das

Potenzial des Segments “Erben

und Schenken” für ihr persönliches

Geschäft für sehr hoch

oder eher hoch. In 2023 waren

es 48,5 %. Auch wenn es um das

Quelle: © Thanakorn Buaprom - AdobeStock.com

Potenzial für Versicherungsmakler

und Berater allgemein geht, sind

die Befragten optimistischer als

noch vor einem Jahr. Derzeit bewerten

72,3 % die Aussichten als

sehr oder eher hoch. Vor einem

Jahr waren es 65,8 %.

Wholelife-Tarife gewinnen auch

für die eigene Nachlassplanung

der Makler an Bedeutung: Insgesamt

35,8 % der Makler haben

sich selber schon einmal für die

eigene Planung ihres Nachlasses

mit dem Thema fondsgebundene

Lebensversicherung zur steueroptimierten

Vermögensübertragung

beschäftigt. Zum Vergleich: Im

Jahr 2023 waren es 30,3 %.

Welche Kunden stehen im Fokus?

Diese Frage wurde 2024 erstmalig

erhoben. 89,3 % der Befragten

meinen, dass vermögende Kunden

am meisten von Generationenversicherungen

profitieren.

Aber auch Unternehmer (83,4

%), Menschen, die vorzeitig in

den Ruhestand gehen und eine

Abfindung erhalten (68,5 %) sowie

Ärzte (65,9 %) gelten als interessante

Zielgruppen.

Aber: Makler haben Weiterbildungsbedarf.

70,1 % der Makler

geben an, Schulungen oder Seminare

zu dem Thema Vermögens-

44 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

übertragung mit fondsgebundenen

Lebensversicherungen zu

benötigen. Ein Fünftel (20,9 %)

braucht nach eigenen Angaben

keine weiterbildenden Maßnahmen.

9 % machten keine Angabe.

“Wir spüren ein verstärktes Interesse

an Wholelife-Policen. Makler

können damit einem hochinteressanten

Kundensegment neue

Wege aufzeigen, wie sie flexibel

planen und steueroptimiert Vermögen

übertragen können”, so

Dr. Daniel Welker, Senior Wealth

Specialist für Liechtenstein Life.

“Mit Liechtenstein Life Wealth

bieten wir einen der flexibelsten

Tarife im Bereich Erben und

Schenken an, der die vielfältigen

Anforderungen an eine intelligente

Nachlassplanung und Vermögensübertragung

erfüllt. Interessierten

Maklern zeigen wir in

unseren Webinaren regelmäßig

die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten

auf.”

Liechtenstein Life bietet seit

2023 eine Wholelife-Versicherung

an, die es ermöglicht, Vermögen

renditeorientiert anzusparen

und steueroptimiert auf

Erben zu übertragen. Der Tarif

Liechtenstein Life Wealth ist eine

langlaufende fondsgebundene

Lebensversicherung, bei der sich

Versicherungsleistungen individuell

konfigurieren und für Erbschaften

oder Schenkungen flexibel

gestalten lassen.

Autor: www.liechtensteinlife.com

FPSB Deutschland: Moderne

Lebensformen richtig absichern und

auch an die Nachlassplanung denken

DDie Lebensformen werden immer

bunter und vielfältiger – Ob

mit oder ohne Trauschein, ob

kinderlos, alleinerziehend oder

Patchwork: sie alle sollten die Altersabsicherung

sowie die Vermögensnachfolge

unbedingt selbst

in die Hand nehmen und eine

solide Finanzplanung als Lebensgrundlage

erstellen

In Deutschland gibt es viel Freiraum

für individuelle Lebensstile

und -formen. Die traditionelle

Form des Zusammenlebens war

bisher die Familie, sie bekommt

jedoch zunehmend neue Facetten.

Laut Statistischem Bundesamt

wächst in Deutschland

derzeit fast jedes dritte Kind in

sogenannten alternativen Lebensformen

auf. Hierzu gehören

Alleinerziehende ebenso wie beispielsweise

Patchworkfamilien.

Und immer häufiger kommt es

vor, dass Mutter und Vater nicht

miteinander verheiratet sind.

„Diese neuen, bunten Facetten

FinanzBusinessMagazin.de

des Zusammenlebens sind in der

Gesellschaft zum Glück weitgehend

akzeptiert. Sie bringen

jedoch bei finanziellen Fragen

einige Herausforderungen und

Fallstricke mit sich“, sagt Prof. Dr.

Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender

des Financial Planning Standards

Board Deutschland e.V.

(FPSB Deutschland). Denn jede

der genannten Lebensformen

ist anders. Anders in der Zusammensetzung,

anders in ihrer Entstehungsgeschichte

und anders

in ihrem Familienleben. „Was für

alle jedoch gleichermaßen gelten

sollte, ist das Bewusstsein, sich

und die Kinder frühzeitig abzusichern

und für das Alter vorzusorgen“,

empfiehlt Prof. Tilmes.

Denn hierzulande sind immer

noch die meisten gesetzlichen

Regelungen auf die klassische

Familie, bei der die Kinder bei ihren

leiblichen Eltern aufwachsen,

ausgerichtet. In der Konsequenz

besteht das Risiko, dass die gewünschte

finanzielle Absicherung,

die Versorgung des Partners

im Alter und der Vermögenserhalt

nicht oder nur teilweise erreicht

werden.

Versicherungsschutz auf dem

Prüfstand

Deshalb sollte die finanzielle

Absicherung beziehungsweise

der Versicherungsschutz bei gemischten

Lebensgemeinschaften

regelmäßig auf den Prüfstand

gestellt werden. Das gilt umso

mehr, wenn jemand mit Kindern

und dem neuen Partner frisch in

ein neues Zuhause zieht. Oft bestehen

beispielsweise mehrere

Versicherungs-Verträge, obwohl

eigentlich einer ausreicht. In manchen

Bereichen allerdings braucht

man doch besser zwei Policen.

Zwar sind sogenannte Singlepolicen

oftmals günstiger, bieten

aber im Gegensatz zur Familienpolice

in der Regel keinen Schutz

für Partner und Kinder.

„Ein Vergleich kann sich auszah-

45


Vertriebserfolg 2025 |

VERTRIEB

len“, erläutert Prof. Tilmes, der

neben seiner Vorstandstätigkeit

auch Academic Director Finance,

Wealth Management & Sustainability

Management an der EBS

Executive School in Oestrich-Winkel

ist. Berufsunfähigkeits- oder

Lebensversicherungen sind einzelne

Verträge und werden pro

Person abgeschlossen. Die private

Haftpflicht-, Hausrat- und Unfallversicherung

kann hingegen für

alle Familienmitglieder gelten.

Neben einer Risikolebensversicherung

sind insbesondere Berufsunfähigkeitspolicen

sowie Pflegeversicherungen

weitere sinnvolle

Absicherungen für Patchworkfamilien,

aber auch für Alleinerziehende.

Beim gesetzlichen Erbrecht

mögliche Fallstricke beachten

Doch auch bei der Nachlassplanung

gibt es einiges zu bedenken:

„Moderne Beziehungen stellen

das deutsche Erbrecht vor ganz

neue Herausforderungen. Chaos

beim Erben scheint da programmiert“,

berichtet Tilmes. Hinzu

kommt: Viele Bürger verlassen

sich darauf, dass im Todesfall die

finanziell und vermögensmäßig

sinnvollen und erhofften Regelungen

greifen und folglich das

gesetzliche Erbrecht den Nachlass

zu ihrer Zufriedenheit regeln.

Doch es gibt verschiedene Konstellationen,

in denen das Gesetz

keine oder nur unbefriedigende

Lösungen vorsieht.

Bei den mitunter komplizierten

Familienkonstellationen ist eine

rechtzeitige Erbregelung per Testament

oder Erbvertrag also unabdingbar.

Denn beispielsweise der

plötzliche Todesfall des Hauptverdieners

kann eine ganze Familie

in den finanziellen Ruin stürzen.

In einer Patchworkfamilie haben

die Kinder des neuen Ehepartners

als Stiefkinder beim Tod des

Stiefelternteils kein Erbrecht. Das

führt dazu, dass es bei Stieffamilien,

die kein Testament besitzen,

vom reinen Zufall abhängt, wie

sich das Vermögen im Todesfall

verteilt. Auch wenn zivilrechtlich

gesehen Stiefkinder und Stiefeltern

nicht miteinander verbunden

sind, ist dies im Erbschaftsteuerrecht

gerade nicht der Fall. Dieses

sieht nämlich vor, dass Stiefkinder

leiblichen Kindern gleichgestellt

sind. Das hat zur Folge, dass auch

Stiefkindern, wenn sie im Testament

von dem Stiefelternteil bedacht

werden, die hohen Freibeträge

zustehen. Wird jedoch keine

Regelung durch ein vernünftig

gestaltetes Testament getroffen,

gehen Stiefkinder leer aus.

Deshalb rät der FPSB dazu, sich mit

Themen wie Absicherung und der

Vermögensnachfolge frühzeitig zu

beschäftigen und dabei möglichst

die Unterstützung eines professionellen

CERTIFIED FINANCIAL

PLANNER®-Professional oder

CERTIFIED FOUNDATION AND

ESTATE PLANNER-Professional

in Anspruch zu nehmen. Die

Professionals sind aufgrund ihrer

hervorragenden Ausbildungen in

der Lage, die gesamte finanzielle

Situation des Anlegers, egal

in welcher Lebensform, zu überblicken

und entsprechend rational

darauf zu reagieren.

Autor: www.fpsb.de

EDie Deutschen und die Finanzbranche:

kein Vertrauensverhältnis

Es steht nicht gut um das Vertrauen

in die deutsche Finanzbranche, unter dem globalen Durchschnitt

Misstrauensvotum, welches noch

zeigt das aktuelle 2023 Edelman liegt (59 %).

Trust Barometer – Insights for

Vision wird vermisst

Financial Services. Von 17 ausgewählten

Branchen schenken der Branche zeigt: Krypto-Wäh-

Ein Blick auf einzelne Subsektoren

die Menschen weltweit Unternehmen

aus dem rungen und digitalen Assets wird

Finanzsektor

am zweitwenigsten Vertrauen

– nur Unternehmen aus dem

Social-Media-Sektor wird noch

weniger vertraut. Nur 40 % der

Befragten hierzulande geben an,

Unternehmen aus dem Financial-

Service-Sektor zu vertrauen – ein

in Deutschland tiefes Misstrauen

entgegengebracht – nur 18 %

der befragten Deutschen vertrauen

diesem Subsektor (der Misstrauensbereich

liegt zwischen 1

und 49 Prozentpunkten). Ebenso

im Misstrauensbereich liegen die

Bereiche Investment Management

(34 %), Finanzberatung (33 %)

und Fintech-Unternehmen (31 %).

In den neutralen Bereich zwischen

50 und 59 Prozentpunkten schaffen

es Unternehmen der Sektoren

Sachversicherer (53 %), Personenversicherer

(51 %) und Banken (54

%). Letztere haben in Deutschland

im Vergleich zum Vorjahr

eine erstaunliche Entwicklung

hingelegt: Ihr Trust Score nahm

um 16 Prozentpunkte zu – der

46 FinanzBusinessMagazin.de


VERTRIEB | Vertriebserfolg 2025

Quelle: © adilun - AdobeStock.com

Bankensektor hat also von 2022

auf 2023 in Deutschland deutlich

an Vertrauen gewonnen. Diese

Entwicklung koppelt sich vom

Rest der global befragten Länder

ab, wo Banken durchschnittlich

nur zwei Prozentpunkte gewinnen

konnten. Mit 63 % sprechen

die global Befragten dem Bankensektor

jedoch immer noch

ein höheres Vertrauen aus als die

Befragten hierzulande. Auf die

Frage „Dienen die Finanzdienstleistungsunternehmen

den Interessen

aller gleichermaßen und

gerecht?“ haben nur 27 % der

Deutschen mit Ja geantwortet.

Lediglich 32 % stimmten der Frage

zu: „Haben sie eine Vision für

die Zukunft, an die ich glaube?“

Allgemeine Ängste treiben die

Skepsis

FinanzBusinessMagazin.de

„Insgesamt legen die Ergebnisse

ein fundamentales Vertrauensdefizit

in einen wichtigen Bereich

unserer Volkswirtschaft offen“,

ordnet Holger Nacken ein, Managing

Director Financial Services

bei Edelman Smithfield. Hinzu

kommt: Ein weiterer Rückgang

des Vertrauens sei auch auf globaler

Ebene zu erwarten. „Wir

haben Ende vergangenen Jahres

die Implosion des Krypto-Riesen

FTX gesehen. In den USA haben

Pleiten von Regionalbanken die

meisten unvorbereitet getroffen.

In der Schweiz gab es die von der

Regierung geleitete Übernahme

der Credit Suisse durch die UBS,

die das Vermögensverwaltungsgeschäft

weltweit und auch das

Schweizer Bankwesen umgestalten

wird“, so Nacken. Kurz: Der

gesamte Sektor stehe wieder in

der öffentlichen Diskussion.

Eingebettet ist diese Sektor-Skepsis

in gesellschaftliche und existenzielle

Ängste: Aktuell fürchten

sich die global Befragten sowohl

im persönlichen Bereich (89 %

vor einem Jobverlust) als auch

im gesellschaftlichen Bereich (76 %

vor dem Klimawandel, 72 %

vor einem Atomkrieg). Ebenfalls

verbreitet ist die Angst vor Inflation,

die global bei 74 % liegt.

Hier sind die Deutschen etwas

optimistischer mit 69 %. Anders

sieht es bei der allgemeinen ökonomischen

Zuversicht aus: Der

Aussage „In fünf Jahren geht es

meiner Familie und mir besser“

stimmen global noch 40 % zu

(50 % waren es im Vorjahr) –

aber in Deutschland nur 15 %.

Pessimistischer sind nur Japaner

und Franzosen.

Der Weg zu mehr Vertrauen

Doch wie können Unternehmen

der Finanzbranche in diesem

Misstrauens-Klima Vertrauen

schaffen? „Im Zentrum stehen

hier Transparenz und Aufklärung,

wobei der eigenen Belegschaft

eine wichtige Rolle zukommt,

denn hier gibt es auch positive

Signale“, erläutert Nacken. Denn

bei den Mitarbeiter:innen fällt

die Vertrauensfrage ganz anders

aus: Von allen untersuchten 17

Branchen ist das Vertrauen der

Mitarbeiter:innen in den eigenen

Arbeitgeber innerhalb des Finanzsektors

mit 83 % am höchsten.

„Hier bietet es sich an, die eigenen

Angestellten glaubhaft in die

Kommunikation einzubinden“, rät

Nacken. Aufbau und Stärkung

von Vertrauen seien heute vor

allem eine Frage der Transparenz,

der Ehrlichkeit und der Vorbereitung.

Es sei nicht möglich, in einer

sozial und global vernetzten Welt

mit der notwendigen Schnelligkeit

zu reagieren, ohne im Vorfeld

eine gut durchdachte Strategie

und Positionierung zu haben.

In der aktuellen Situation bestehe

ein hohes Branchenrisiko: Die

Probleme einzelner Finanzunternehmen

strahlten negativ auf den

gesamten Sektor ab. Nacken: „Je

klarer ein Finanzinstitut seine eigenen

Unternehmenswerte kommuniziert

und öffentlich verstanden

wird, desto besser sind seine

Chancen, solche Krisen zu überstehen

und sogar gestärkt daraus

hervorzugehen.“

Autor: www.edelman.de

Quelle: © Johannes - AdobeStock.com

47


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

IGeldanlage im Internet –

Verbraucher sind skeptisch

Inzwischen gibt es wohl deutschlandweit

keine Bank mehr, die ihren

sein. Die haben aber eine

dürften dabei niedrige Gebühren

Kunden nicht die Möglichkeit Kehrseite, wie aktuelle Medienberichte

zeigen. Mancher

des Online-Banking einräumt und

dabei im Regelfall auch Online- Neobroker mit Banklizenz hat

Depots anbietet. Zugleich verfügen

Neobroker wie N26 oder fehlerhaften Depotüberträgen

Trade Republic inzwischen selbst

erhebliche Servicedefizite, von

über Vollbanklizenzen und bieten

denjenigen, die auf Beratung und

persönlichen Kundenservice verzichten

wollen, äußerst kostengünstige

Konditionen an. Und

so genannte “Finfluencer” verbreiten,

meist gesponsort durch

Produktanbieter, im Internet Ratschläge

in Gelddingen. Das Deutsche

Institut für Vermögensbildung

und Alterssicherung (DIVA)

griff das Thema auf und wollte

im Rahmen seiner halbjährlichen

Befragung von rund 2.000 Bürgerinnen

und Bürgern zum Deutschen

Geldanlageindex DIVAX-

GA wissen, wie die Menschen zu

solchen Angeboten im Internet

stehen und welche Erfahrungen

sie damit gemacht haben.

Persönliche Beratung weiterhin

favorisiert

Trotz aller Angebote im Internet

erachtet eine große Mehrheit

bei Aktienanlagen persönliche

Beratung für notwendig. 76,2

Prozent stimmen dem zu, und

rund die Hälfte davon sieht das

zumindest bei anspruchsvollen

und langfristigen Anlagen so.

“Die Tatsache, dass im Umkehrschluss

ein knappes Viertel

der Menschen Aktiengeschäfte

allein und ohne Beratung tätigt

bzw. tätigen würde, offenbart

aber einen beachtlich großen

Markt für die reine Online-Geldanlage.

Eines der Hauptmotive

über verspätete Buchungen

bis hin zu mangelhafter telefonischer

Erreichbarkeit”, kommentiert

Michael Heuser, Wissenschaftlicher

Direktor des DIVA.

Mäßig verbreitete Skepsis

gegenüber Internetangeboten

Bei Alternativen zur persönlichen

Beratung sind die Jüngeren erwartungsgemäß

offener für eigenständige

Recherchen im Internet.

Fast 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen

kennen Internetangebote,

die darin unterstützen sollen, die

persönlichen Finanzen zu organisieren

und zu verwalten – Websites,

Podcasts, Apps, virtuelle

Ratgeber und Weitere. Bei den 50

bis 64-Jährigen sind das nur 42,6

Prozent. Bemerkenswerterweise

nutzt aber nur rund ein Drittel

derjenigen, die solche Angebote

kennen, diese auch für konkrete

Geldentscheidungen, und zwar

unabhängig vom Alter. Mehr als

36 Prozent haben nämlich Bedenken

hinsichtlich der Sachkenntnis

solcher Informationsquellen, und

ein Drittel (33,6%) glaubt nicht,

dass Ratschläge im Internet wirklich

objektiv sind. Über 40 Prozent

fordern gesetzliche Regelungen

für mehr Struktur und Qualität,

begegnen den Angeboten also

offensichtlich mit Skepsis. Andererseits

zeigen diese relativ niedrigen

Werte mit skeptischer Haltung,

dass viele Menschen den

anonymen Websites vertrauen

bzw. zumindest nicht misstrauen.

DIVA-Direktor Heuser: “Mancher

scheint bei seinen Finanzdingen

gutgläubig und zum Teil naiv im

Internet unterwegs zu sein.”

“Equal-Level-Playing-Field” beim

Verbraucherschutz gefordert

Angesichts dessen fordert Norman

Wirth, geschäftsführender Vorstand

des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung,

einer der Trägerverbände

des DIVA, vehement durchgehend

hohe Standards und ein

“Equal-Level-Playing-Field”, also

gleiche Bedingungen, für alle Finanzdienstleister:

“Die Umfrage

des DIVA zeigt, dass die Mehrheit

gegenüber den vermeintlich guten

Tipps im Internet nicht das erforderliche

Misstrauen aufbringt.

Das ist sehr bedenklich. Denn

im Internet macht jeder, was er

will. Es wimmelt von Ratgebern,

die gelinde gesagt oberflächlich

und einseitig informieren und nur

auf den schnellen Abschluss aus

sind. Viele können weder ausreichende

Qualifikationen noch eine

Zulassung vorweisen. Hingegen

sind unsere Verbandsmitglieder,

die ihre Kunden persönlich beraten,

gewerberechtlich zugelassen,

weisen regelmäßig eingehende

Qualifikationen nach und müssen

in der Beratung hohe gesetzliche

Standards erfüllen. Das kann

nicht sein. Wo bleibt der Verbraucherschutz

im Internet?” Die DIVA-

Ergebnisse geben ihm Recht: 29,9

Prozent der 18 bis 29-Jährigen,

die mit Geldgeschäften im Internet

unterwegs sind, geben an, aufgrund

von Tipps im World Wide

Web schon (viel) Geld verloren zu

haben.

Autor: www.diva.de

48 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

Reform bringt neuen Schwung für ELTIFs:

Doch das Anlagevehikel ist nicht für

jedermann geeignet

E

ELTIFs ermöglichen einfacheren

Zugang zu Anlageklassen wie

Private Equity oder Infrastruktur

– Doch Berater und Investoren

sollten bei der Auswahl wichtige

Fallstricke und Risiken beachten.

ELTIF: 5 Buchstaben sind es nur,

doch sie versetzen Teile der Finanzbranche

in Auffuhr. Mit

diesem Anlagevehikel namens

European Long-Term Investment

Funds können angeblich nun

auch private Anleger wie die

Profis investieren. Die Ratingagentur

Scope titelt ihre neue

Studie über ELTIF denn auch

reißerisch: „Eine neue Zeitrechnung“.

Und die Zahl der Produkte

nimmt entsprechend stetig

zu, viele Anbieter springen auf

den Zug auf und bringen die Vehikel

auf den Markt.

ELTIFs gehören zu den sogenannten

Alternativen Investmentfonds.

Das Anlagevehikel wurde

geschaffen, um langfristige

Investitionen in die europäische

Realwirtschaft zu fördern. Mithilfe

der regulierten Langzeitfonds

sollen illiquide Kapitalanlagen für

Privatanleger besser zugänglich

werden. Insbesondere verschaffen

die ELTIFs ein reguliertes,

depotfähiges und transparentes

Vehikel, was sie für Privatanlegen

geeignet macht. Dazu zählen

etwa Private Equity, Infrastruktur,

andere Sachwerte wie Windkraftanlagen

oder Private Debt. Zwar

hat die Europäische Union bereits

2015 das Fondsvehikel zugelassen,

doch Anfang 2024 haben die

Beamten in Brüssel das Regelwerk

reformiert, wichtige Einstiegshürden

gesenkt und so die Euphorie

entfacht. Denn die überarbeitete

Verordnung ermöglicht nun

Privatanlegern einen deutlich

einfacheren Zugang zu solchen

Produkten. Die Beimischung von

Privatmarktfonds kann zu einer

höheren jährlichen Rendite und

einer geringeren Volatilität führen.

Gutes Asset-Management ist entscheidend

Doch Anleger sollten nicht überstürzt

handeln: „Investoren sollten

berücksichtigen, dass der ELTIF ja

nur die Anlagehülle ist, entscheidend

bleibt, dass dahinter ein

gutes Asset-Management steht,

das die richtigen Anlagen auswählt

und dass der jeweilige Fonds

ein gutes Risikomanagement aufweist“,

sagt Professor Dr. Rolf

Tilmes, Vorstandsvorsitzender des

Financial Planning Standards Board

(FPSB) Deutschland.

Nach Ansicht des Experten eignen

sich die Investmentvehikel nicht

für unerfahrene Privatanleger. „Es

erfordert viel Fachwissen, um den

Anlageansatz zu durchleuchten

und die Erfolgsaussichten einschätzen

zu können“, so Tilmes.

Weil der European Long-Term

Investment Fund – wie der Name

bereits verrät – jedoch ein Langfristinvestment

mit einer festgelegten

Laufzeit von mehreren

Jahren ist, ist das entsprechend

schwer. Trotz des langfristigen

Charakters weisen die Produkte

eine periodische Liquidität während

der Laufzeit (z.B. quartalsweise)

auf. Ein “Gating” begrenzt

dabei i.d.R. den maximalen Betrag,

der für einen bestimmten

Zeitraum zurückgegeben werden

kann, was jeweils bei der Investition

berücksichtigt werden muss.

Zwar haben sich die Diversifikationsmöglichkeiten

nach den

neuen Vorschriften deutlich verbessert,

dennoch ist die Streuung

innerhalb eines ELTIFs nach

den Worten Tilmes längst nicht

so hoch wie etwa bei aktiv gemanagten

Investmentfonds oder

ETFs. Zudem gilt es zu bedenken,

dass ein solches Sachwertinvestment

zur individuellen Zielsetzung

und Risikoneigung des Anlegers

sowie zu seiner gesamten

Vermögensstruktur passen muss.

Denn einmal investiertes Kapital

ist häufig langfristig gebunden.

Laut der Scope-Studie betrug das

Gesamtvolumen von ELTIFs per

Ende 2023 rund 13,6 Mrd. Die

Experten erwarten, dass die Summe

bis 2026 auf bis zu 35 Mrd.

Euro steigen wird. Derzeit verteilen

sich die Assets fast gleichmäßig

auf Private Equity und Infrastruktur

(jeweils 31 Prozent)

sowie Private Debt (30 Prozent).

Das restliche Fondsvolumen ist in

gemischte Strategien und Immobilien

investiert.

Diversifikationseffekt

fürs Portfolio

Prof. Tilmes sieht neben den Risiken

aber durchaus auch Vorteile. „ELTIFs

können einen Einstieg in sonst

schwer zugängliche Assetklas-

FinanzBusinessMagazin.de

49


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

sen schaffen. Das ist sinnvoll, um

das Portfolio zu diversifizieren.“

Außerdem können Sachwerte in

der Regel neben dem zusätzlichen

Diversifikationseffekt für das

Portfolio auch attraktive Renditen

sowie einen gewissen Inflationsschutz

bieten.

Weil das Anlagesegment noch

sehr jung und für private Anleger

nicht ganz einfach zu überblicken

ist, empfiehlt Tilmes die professi-

onelle Unterstützung durch einen

erfahrenen und gut ausgebildeten

Anlageexperten. Die vom FPSB

zertifizierten CFP®-Professionals

können durch ihre ganzheitliche

Betrachtung des Vermögens genau

analysieren, ob und welche

Sachwerte als Beimischung im

Einzelfall Sinn machen. Außerdem

können sie bei der Auswahl eines

geeigneten Vehikels wertvolle

Hilfestellung bieten.

Autor: www.fpsb.de

Quelle: © OnuTH - AdobeStock.com

Kk-mi: UK – Viel Investment-Reue auch

durch das Provisionsverbot

Kurz vor Weihnachten wartete scheidungen und dem Kauf von

die britische Finanzaufsicht FCA viralen Alltagsprodukten” wie

mit verstörenden Zahlen bzw. bspw. Heißluftfritteusen, Smartwatches

und Energydrinks. Auch

Studienergebnissen auf: Aktuelle

Untersuchungen der FCA zeigen, die Angst, etwas zu verpassen

dass junge Anleger wichtige Anlageentscheidungen

innerhalb spielt eine große Rolle. Über die

(‘Fear of Missing Out’/FOMO),

von Stunden treffen, anstatt sich

die Zeit zu nehmen, um zu prüfen,

ob das Produkt langfristig

das Richtige für sie ist. Die Umfrage,

an der jüngst 2.000 britische

Anlegerinnen und Anleger im Alter

von 18 bis 40 Jahren teilnahmen,

ergab, dass zwei Drittel (66

%) ihre Anlageentscheidungen

in weniger als einem Tag treffen,

wobei sich jeder Siebte (14 %) in

weniger als 60 Minuten zum Kauf

entschließt. Weitere Ergebnisse

bzw. Eckdaten laut FCA: ++ Ein

Viertel der jungen Anleger gibt zu,

dass sie Anlageentscheidungen

impulsiv treffen, um mit den aktuellen

Trends Schritt zu halten

++ 550 Pfund beträgt der durchschnittliche

Betrag, den man für

‘gehypte Anlageprodukte’ wie z.

B. Kryptowährungen ausgibt.

Die Studie zeige, so die FCA

“starke Parallelen zwischen impulsgesteuerten

Investitionsent-

Hälfte (51 %) der jungen Anleger

(18–40) investieren aufgrund von

‘FOMO’ mehr Geld als ursprünglich

geplant. Dieses Verhalten

führe häufig dazu, dass riskantere

Finanzentscheidungen getroffen

werden. Zudem haben Social-Media-Plattformen

entsprechenden

Einfluss: 85 % der jungen Anleger

gaben an, dass Plattformen wie

Instagram, TikTok und YouTube

einen großen Einfluss auf ihre Anlageentscheidungen

haben. Und

43 % nutzen diese Plattformen

als ihr wichtigstes Recherchetool.

Nicht überraschend ist die ‘Investment-Reue’

anschließend sehr

groß: Geschlagene 40 % bzw.

zwei von fünf Anlegern bereuen

den Kauf eines gehypten Anlageprodukts.

Eine derartige inakzeptable

Quote ist wahrlich kein

Ruhmesblatt für ein Land, das von

Verbraucherschützern permanent

für die angeblichen Segnungen

des Provisionsverbots gelobhudelt

wird. Ein Grund für derart indiskutable

Zufriedenheitsquoten bei Investments

dürfte nicht zuletzt darin

liegen, dass diese jüngeren Anleger

in der Regel Selbstentscheider sind,

oftmals unfreiwillige. In ihren Tipps

als Schlussfolgerungen aus den verheerenden

Studienzahlen verweist

die FCA auf “5 wichtige Fragen,

die Sie sich stellen sollten, bevor Sie

investieren”. Dabei kommt die Frage

“Sollte ich mir eine Finanzberatung

holen?” erst an 5. bzw. letzter

Stelle.

Aber selbst wenn jüngere Investoren

zu solchen Überlegungen

kommen, sind die Upfront-Kosten

eine hohe Hürde, gerade

für Jüngere: Der Stundensatz

für Investmentberater variiert im

Vereinigten Königreich nach offiziellen

Angaben zwischen 75

Pfund und 350 Pfund pro Stunde,

wobei der Durchschnittssatz bei

150 Pfund pro Stunde liegt. 150

Pfund entsprechen ca. 180 €. Für

eine rudimentäre Beratung und

Abwicklung sind 2–3 Stunden als

Minimum anzusetzen aufgrund

der diversen Explorations- und

Aufklärungspflichten gerade bei

50 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

neuartigen und ‘modischen’ Produkten

wie Kryptoassets und

NFT-Token etc. Somit wäre man

schnell bei über 500 € Upfront-

Kosten, Vergütungsmischformen

mal außen vor gelassen. Wenn

Jugendliche bzw. junge Erwachsene

ohnehin bei solchen Anlässen

durchschnittlich 550 Pfund

ausgeben, wie die aktuelle Studie

festgestellt hat, wird klar, dass

derartige Beratungs-Szenarien

vollkommen unrealistisch sind.

Nicht umsonst versteckt die FCA

ihren Hinweis, Berater zu Rate zu

ziehen, ganz am Ende ihrer Tipps.

Und nicht umsonst haben sich in

UK und auch in den Niederlanden

längst hohe Mindestanlageschwellen

etabliert (vgl. ‘k-mi’

10/23).

‘k-mi’-Fazit: Die ohnehin unplausiblen

Behauptungen von Verbraucherschützern

und linken

Politik-Aktivisten, dass ‘keine Beratung

besser sei als schlechte

Beratung’, wobei mit letzterer die

Provisionsberatung gemeint ist

(vgl. ‘k-mi’ 11/24), erhalten weiteren

Gegenwind. Stundensätze

von 180 € für eine Finanzberatung

kann sehr gut investiertes

Geld sein, wenn eine adäquate

Gegenleistung erfolgt und die

Anlagebeträge entsprechend

hoch sind. Durch das Provisionsverbot

wurde aber in England

und auch in den Niederlanden ein

niederschwelliges Angebot für Finanzberatung

faktisch eliminiert.

Die Früchte erntet man nun dort,

z. B. in Form einer hohen Investment-Reue-Quote

von 40 %.

Autor: www.kapital-markt-intern.de

Quelle: © Jirakit - AdobeStock.com

Neue Partnerschaft:

Walnut Live stärkt ESG-Angebot mit

Impact-Fonds von EURAMCO

WWalnut Live, die führende Vertriebsplattform

für Privatmarktfonds,

gibt die Partnerschaft mit

EURAMCO bekannt. Finanzberaterinnen

und -beratern steht ab

sofort das aktuelle Anlageprodukt

EURAMCO Clean Power für

die digitale Zeichnung zur Verfügung.

Weitere Produkte sollen

folgen. Die EURAMCO Unternehmensgruppe

wurde im Jahr 1999

gegründet und betreut heute

europaweit 180 geschlossene

FinanzBusinessMagazin.de

Investmentvermögen und sachwertbezogene

Kapitalanlageprodukte

mit Fokus auf Immobilien

und Erneuerbare Energien.

Der geschlossene Publikums-AIF

EURAMCO Clean Power ist als Artikel-9-Produkt

im Sinne der EU-

Offenlegungs-Verordnung klassifiziert.

Produkte dieser Kategorie,

auch Impact-Fonds genannt, folgen

nachhaltigen Anlagezielen mit

nachweisbar positiver Wirkung auf

Umwelt und Gesellschaft. Über

den EURAMCO Clean Power beteiligen

sich Privatanleger ab einem

Anlagebetrag von 10.000 Euro

langfristig an Windkraft- und

Solaranlagen in Europa.

„Das Interesse an nachhaltigen

Kapitalanlagen nimmt auch im

Sachwertbereich spürbar zu. Mit

EURAMCO gewinnen wir ein

sehr erfahrenes Emissionshaus,

das das Angebot an nachhaltigen

51


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

AIFs und Sachwertinvestments

für unsere angebundenen Finanzberaterinnen

und -berater um

eine weitere spannende Facette

ergänzt. Wir freuen uns auf die

Partnerschaft!“, sagt Lars Gentz,

Geschäftsführer der Walnut.

Zeitsparende Alternative zum

Papier-Vertrieb

„Mit unseren Investments wollen

wir kontinuierlich einen aktiven

Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Das schließt den Zeichnungsprozess

mit ein. Die Entscheidung für

Walnut Live als digitale Distributionsplattform

fiel uns leicht: Als

Marktführer im Sachwertbereich

bietet Walnut Live nicht nur eine

ökologisch sinnvolle Alternative

zum klassischen Papier-Vertrieb,

sondern überzeugt auch durch

einfache Bedienung sowie eine

Vielzahl nützlicher Funktionen,

die den Beratungsalltag erheblich

erleichtern“, sagt Bernd Rickels,

Leiter Vertrieb bei EURAMCO.

Walnut Live wurde in enger Zusammenarbeit

mit Praktikern entwickelt

und ermöglicht seit dem

Start im Jahr 2021 die Erfüllung

sämtlicher Pflichten für die ortsunabhängige

Beratung und Vermittlung

gemäß § 16 FinVermV inklusive

ESG-Präferenzabfrage. Die

Plattform beinhaltet neben der

digitalen Zeichnungsstrecke unter

anderem Funktionen wie Co-

Browsing, Live-Videoberatung,

automatische Dokumentation

und Vollständigkeitsprüfungen

sowie CRM-Dienste zur Kundendatenerfassung

und -verwaltung.

Die Nutzung ist für Finanzberaterinnen

und -berater sowie Vertriebsgesellschaften

kostenfrei.

Autor: www.walnut.live

Die Elite der Vermögensverwalter im

deutschsprachigen Raum 2025:

Phlegma vieler Vermögenden begünstigt

Vermögensschwund und meist weniger gute Anlageberater

Erstaunlich viele Vermögende

nehmen zum Teil deutliche Vermögensverluste

hin, ohne die Ursachen

bei ihren Vermögensverwaltern

zu hinterfragen. Dies ist

eines der überraschenden Ergebnisse

der jährlichen Recherchen

des Elite Reports. Wie sich bei der

Begutachtung zahlreicher Jahres-

Eauswertungen von Vermögensverwalter-Kunden

herausstellte,

sind es meist ältere Privatanleger,

die den teils erheblichen Vermögensschwund

durch falsche Portfoliostrategien,

Provisionen und

andere Kosten kritiklos hinnehmen.

Trotz auffälligem Minus gehen

sie oft auch nach Jahren nicht

auf die Suche nach einem neuen

Vermögensverwalter mit besserer

Performance-Bilanz.

Von diesem “Vermögensphlegma”

profitieren in der Regel die

weniger leistungsstarken Anlageberater,

erklärt Hans-Kaspar von

Schönfels, Chefredakteur des Elite

Report, bei der Vorstellung der

neuen Jahresstudie 2025 in Salzburg.

Der Elite Report 2025 hebt,

wie in jedem Jahr, die besonders

leistungsstarken und zuverlässigen

Anbieter der Anlagebranche

hervor. Viele Vermögende

unterschätzen laut von Schönfels

den Effekt eines Wechsels des

Vermögensberaters und scheuen

zu Unrecht – ob aus Bequemlichkeit

oder Risikoscheu – vor diesem

Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com

Schritt zurück. Dabei zeigen zahlreiche

der gesetzlich vorgeschriebenen

Reportings, die der Elite

Report-Gutachter, der öffentlich

bestellte und vereidigte Sachverständige

für Wertpapieranlagen,

Reinhard Vennekold genauestens

geprüft hat, frühzeitig Probleme

bei der Performance, im Risiko-

Mix, in der Asset Allokation oder

in der Kostenstruktur auf. Diese

und weitere Erkenntnisse ergeben

sich aus der Auswertung von

rund 400 Gesprächen mit Vermögenden

aus den ersten drei Quar-

52 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

talen dieses Jahres, die sich in der

Redaktion meldeten. Etwa zwei

Drittel beschwerten sich über

wenig aktive Betreuer und einen

ständigen Beraterwechsel bei ihrem

Vermögensverwalter.

Der Elite Report für 2025

erscheint im 22. Jahrgang

Insgesamt wurden dieses Mal 54

Vermögensverwalter als “empfehlenswert”

eingestuft. Von anfänglich

372 Anbietern blieben nach

einer ersten und zweiten Analyse

noch 141 übrig. Nach Durchführung

weiterer Prüfschritte, wie

der Beantwortung eines umfangreichen

Fragebogens und diversen

Leumundsbefragungen sowie

dem Bilanzcheck, reduzierte sich

die Zahl auf 78. Die anschließende

Auswertung von Beratungsberichten

privater Anleger und Nachrecherchen

reduzierte die Anzahl

noch einmal auf insgesamt 54

Anbieter.

Die zehn besten

Vermögensverwalter für 2025

Von den 54 empfehlenswerten

Häusern sind 41 deutsche Adressen,

sieben haben ihren Sitz in

Österreich, drei in der Schweiz,

zwei im Fürstentum Liechtenstein

und eines in Luxemburg. Zum

Segment “summa cum laude”

gehören 37 Vermögensverwalter

mit 760 bis 810 Punkten. Die Auszeichnung

“magna cum laude”

erhalten zwölf Häuser mit 710 bis

759 Punkten, fünf Anbieter zählen

mit 650 bis 709 Punkten zu

“cum laude”.

Die zehn besten Vermögensverwalter

sind in diesem Jahr die

Bank Pictet & Cie (D/CH), die DZ

Privatbank S.A. (D/L), die Frankfurter

Bankgesellschaft (D/CH),

die Fürst Fugger Privatbank AG

(D), HRK Lunis AG (D), die LGT

Bank (FL/CH), die Nord LB (D),

die Schelhammer Capital Bank

Vermögensmanagement (A),

Werther und Ernst (D) sowie Value

Experts Vermögensverwaltung

AG (D).

Autor: www.elitereport.de

Fonds Finanz legt mit investify TECH

digitale Fondsvermögensverwaltung

für Berater auf

DDie Fonds Finanz, mit 31.000

Vertriebspartnern größter Allfinanz

Maklerpool Deutschlands,

kooperiert mit dem Technologie-

und Regulatorik-Provider investify

TECH, um angebundenen

Investmentberatern eine digitale

Vermögensverwaltungs-Plattform

bereitzustellen. Damit können Anlageberater

des Maklerpools ab

Frühjahr 2025 eigene Modellstrategien

verwalten und vermitteln.

Das Geschäftsmodell digitale

Vermögensverwaltung bietet

Lösungen für die Herausforderungen

der Investmentberatung,

wie zunehmende Regulierung,

steigende Kosten und sich verändernde

Anlegerbedürfnisse.

Mit Musterstrategien aus eigener

Hand stellen Investmentberater,

beispielsweise mit § 34f-Erlaubnis,

nicht nur die einheitliche Qualität

aller Kundendepots sicher, sondern

reagieren auch zeitnah auf

Veränderungen am Kapitalmarkt

oder in der Fondslandschaft.

„investify TECH teilt unsere Vision

einer hocheffizienten digitalen

Geldanlagelösung. Die Vermögensverwaltungsplattform

ergänzt

unser Investmentangebot um eine

moderne, zukunftsfähige und

skalierbare Lösung in einer hochregulierten

Welt“, erklärt Fonds

Finanz Geschäftsführerin Christine

Schönteich. „Investmentberater

behalten volle Flexibilität bei der

Umsetzung ihrer Anlagephilosophie

und bei der Abschluss- und

laufenden Vergütung. Außerdem

können sie mehr Kunden gleichzeitig

betreuen, die durch den Vermögensverwaltungsansatz

stets

eine einheitliche Leistung und Performance

erfahren.“

„Wir freuen uns mit der Fonds

Finanz einen Kunden gewonnen

zu haben, der in den vergangenen

Jahren zu einem starken

Partner für Investmentberater

geworden ist. Unsere Plattform

hat sich in den letzten Jahren

zur führenden Wealth-Management-Plattform

in Deutschland

entwickelt und gewinnt immer

mehr B2B-Partner. Nun konnten

wir unsere bisherigen Kundengruppen

um den größten Maklerpool

Deutschlands ergänzen.

Das zeigt die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

und Vorteile unserer

Plattformlösung“, sagt Dr.

Harald Brock, Geschäftsführer

von investify TECH.

FinanzBusinessMagazin.de

53


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

Über die digitale investify TECH

iP3-Plattform und das Softwaretool

EDISOFT Fondsanalyse setzen

die Partner der Fonds Finanz

eigene fondsbasierte Modellstrategien

auf und vermitteln diese

an ihre Kunden. Depoteröffnungs-

und Orderschnittstellen

zu marktführenden Depotbanken

aus dem Vermittlermarkt sorgen

für eine vollständig digitale Abwicklung.

Ergänzend zur Plattform

finden Berater ein eigenes

Serviceportal von investify TECH,

inklusive Kundenverwaltung, vor.

Anleger können selbständig abschließen

und erhalten ein hochmodernes

browser- und appbasiertes

Vermögens-Cockpit. Die

Verwaltung der Modellstrategien

geschieht einfach und professionell

in der dafür ausgebauten

EDISOFT Fondsanalyse. Die Fonds

Finanz unterstützt angebundene

Partner mit ihrer unabhängigen,

langjährigen Kapitalmarkt- und

Fondsexpertise – sowohl über die

persönliche telefonische Betreuung

als auch die umfangreichen

Analyse- und Managementtools.

Der geplante Startzeitpunkt der

digitalen Vermögensverwaltungsplattform

ist das Frühjahr 2025.

Daniel Arndt, Abteilungsleiter

Investment bei Fonds Finanz, ist

sich sicher: „Die investify TECH-

Plattform bietet unseren Partnern

genau das, was sie in einem wettbewerbsintensiven

Umfeld benötigen.“

Autor: www.fondsfinanz.de

Repräsentative Studie:

Jeder Dritte will mehr als

eine viertel Million Euro vererben

E

Quelle: © Pungu x - AdobeStock.com

Eine aktuelle Studie der Quirin Privatbank

zeigt, dass die Deutschen

immer mehr erben, aber auch

immer mehr vererben. Im August

befragte die von der Bank beauftragte

puls Marktforschung GmbH

bundesweit insgesamt 3.532 Menschen,

repräsentativ nach Alter,

Geschlecht und Bundesland. Die

Studie ist die zweite dieser Art,

die Quirin Privatbank hatte 2017

eine erste repräsentative Erhebung

zum Thema Erben und Vererben

durchgeführt.

Fast jeder Dritte hat schon mal

100.000 Euro oder mehr geerbt

Ein zentrales Ergebnis der aktuellen

Studie ist, dass die Deutschen

immer mehr erben und vererben.

So ist die Zahl der Befragten, die

schon einmal mehr als 100.000

Euro geerbt haben, in den letzten

Jahren deutlich gestiegen. Waren

es in der ersten Befragung 2017

noch 16 %, sind es in der aktuellen

Untersuchung 29 %, also

fast jeder dritte Deutsche.

Dabei erben die Befragten mit

einem hohen Haushaltsnettoeinkommen

(> 4.000 Euro) mehr als

Befragte mit einem niedrigeren

Einkommen. „Wer schon viel hat,

bekommt noch mehr – und andersherum“,

erklärt Ralf Wunderlich,

Niederlassungsleiter und Erbschaftsexperte

der Quirin Privatbank.

Dabei lässt sich ein klares Gefälle

zwischen Ost- und Westdeutschland

erkennen. Spitzenreiter bei

den Erbschaften über 50.000

Euro sind Baden-Württemberg,

Hessen und das Saarland, Schlusslichter

mit überproportional vielen

Erbschaften unter 50.000 Euro

sind Mecklenburg-Vorpommern,

Sachsen-Anhalt, Thüringen und

Sachsen.

Jeder Dritte plant, mehr als eine

viertel Million Euro zu vererben

Auf die Frage „Wie viel wollen Sie

selbst einmal vererben?“ geben

49 % der Befragten an, mehr als

100.000 Euro vererben zu wollen,

2017 waren es noch 40 %. Eine

viertel Million oder mehr wollen

aktuell 34 % der Deutschen

vererben, also jeder Dritte. 2017

waren es 20 %. „Es werden also

beachtliche Vermögenswerte weitergegeben,

die in den kommenden

Jahren vermutlich noch weiter

steigen werden“, kommentiert

Wunderlich die Zahlen.

Gleichzeitig stimmen heute deutlich

weniger Menschen der Aussage

zu: „Ich habe vor, später eine

Erbschaft zu vergeben.“ – 2017

sagte das noch knapp jeder Zweite

(49 %), heute nur noch jeder

54 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

Dritte (35 %). „Eine mögliche Erklärung

könnte hier sein, dass die

Menschen stärker dazu neigen, ihr

Geld für sich selbst ausgeben zu

wollen – oder zu müssen. Damit

bleibt zwangsläufig weniger für

Erbschaften übrig“, so Wunderlich

weiter.

Das unterstreichen auch die folgenden

Zahlen: So geben 28 %

der Befragten an, dass sie ihr Leben

genießen wollen, auch wenn dann

weniger oder nichts zum Vererben

übrigbliebe. Immerhin mehr als

jeder Vierte denkt also zuerst an

sich und dann an seine Nächsten.

„Möglicherweise ist aber einfach

auch nicht genug Geld vorhanden,

um neben den Lebenshaltungskosten

noch große Vermögen anzuhäufen“,

interpretiert Wunderlich

die Ergebnisse. 62 % sagen, sie

leben ganz normal, und was übrigbleibt,

vererben sie.

28 % haben heute nichts mehr

von der Erbschaft, die sie schon

mal erhalten haben, 70 % geben

an, das bereits erhaltene Erbe noch

teilweise (38 %) oder sogar komplett

(32 %) zu besitzen. Gleichzeitig

gibt es viele Menschen, die

noch nie geerbt haben – eine entsprechende

Antwort gaben 45 %

der Befragten, also fast jeder zweite

Deutsche.

Erarbeitet statt geerbt

Doch auch wenn viele Menschen

heute immer mehr erben und zum

Teil große Erbschaften erhalten,

stammt der Großteil des heutigen

Vermögens der Befragten nicht

aus Erbschaften (8 %), sondern ist

bei 65 % erarbeitet.

Häufigstes Erbe:

Geld, Immobilien und Schmuck

Am häufigsten haben die Befragten

Geld (75 %), Immobilien

(48 %) und Schmuck (28 %) geerbt.

In allen drei Kategorien sind

die Anteile im Vergleich zur ersten

FinanzBusinessMagazin.de

Untersuchung 2017 gestiegen, am

kräftigsten bei Immobilien von damals

34 % auf jetzt 48 %.

Bei den geplanten Erbschaften

sieht die Rangliste ähnlich aus.

Auch hier landen Bargeld (75 %)

und Immobilien (65 %) auf den

ersten beiden Plätzen, Platz 3 haben

in diesem Jahr allerdings die

Wertpapiere eingenommen – sie

sollen zukünftig fast doppelt so oft

(37 %) vererbt werden wie bisher

(19 %).

Am häufigsten waren Kinder die

Begünstigten von Erbschaften, in

62 % der Fälle gingen Erbschaften

an sie. Ähnlich das Bild bei den

geplanten Erbschaften, auch hier

sind zum Großteil (51 %) Kinder

die geplanten Begünstigten der

noch zu vergebenden Erbschaften.

Zwei von drei Deutschen finden

Erbschaftssteuer ungerecht

18 % derjenigen, die bereits geerbt

haben, mussten laut aktueller

Befragung Erbschaftssteuer

zahlen, 2017 waren es 14 %. Ein

Drittel aller Befragten (29 %) findet

Erbschaftssteuern gerecht,

unabhängig davon, ob sie diese

selbst schon einmal zahlen mussten,

zwei Drittel (63 %) finden sie

ungerecht. Fast jeder Dritte (30 %)

sagt zudem, dass es ihm wichtig

sei, bei Erbschaften Steuern zu vermeiden.

52 % der Befragten wissen,

dass es unterschiedliche Freibeträge

bei Erbschaften gibt. Der

Freibetrag in Höhe von 20.000 Euro

(für unverheiratete Lebenspartner

bzw. Geschwister, Neffen, Stiefeltern)

wird von 57 % bzw. 49 % der

Befragten als zu niedrig empfunden.

Drei von vier Deutschen haben

kein Testament

43 % derjenigen, die bereits geerbt

haben, haben sich nicht dazu

beraten lassen. Die, die sich beraten

lassen, tun das am häufigsten

beim Notar (20 %), im Internet

oder bei einem Rechtsanwalt. Dabei

sagen 55 %, dass sie sich nicht

gut auskennen beim Thema Erben

und Vererben. „Erschreckend ist,

wie viele Menschen kein Testament

haben – immerhin 71 % der

Befragten gaben das an“, führt

Wunderlich aus.2 Die drei häufigsten

Gründe dafür sind: „Ich

habe nichts zu vererben“ (28 %),

„Ich bin noch zu jung“ (27 %)

und „Ich habe noch nicht darüber

nachgedacht“ (24 %). Das ist vor

allem auch vor dem Hintergrund

interessant, dass jeder Zweite (51 %)

einen Fall kennt, bei dem es wegen

eines Erbes zu Zerwürfnissen

zwischen den Erben kam.

Häufigster Auslöser, sich mit

dem Thema Erben auseinanderzusetzen,

ist das Erreichen eines

bestimmten Alters, eine eigene

schwere Krankheit oder schwere

Erkrankungen im engsten Umfeld.

Im Schnitt beginnen die Befragten

mit 56 Jahren, sich mit dem

Thema Erben auseinanderzusetzen.

Jeder 6. hat schon mal ein

Erbe ausgeschlagen.

Große regionale Unterschiede

Zwischen den 16 Bundesländern

gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede.

Generell zeigt sich, dass

im Osten weniger ver- und geerbt

wird. Noch nie geerbt haben am

häufigsten Menschen in Thüringen

(55 %), Sachsen (52 %), Mecklenburg-Vorpommern

(49 %), aber

auch in Nordrhein-Westfalen (49 %)

und Baden-Württemberg (47 %). In

Sachsen-Anhalt wird zudem am

häufigsten ein Erbe ausgeschlagen

(27 %). In Baden-Württemberg

werden am häufigsten Wertpapiere

vererbt. (22 %) Die Bremer

und die Thüringer haben am seltensten

ein Testament. (15 % und

21 %) Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern

finden Erbschaftssteuern

am ungerechtesten

(81%), die in Berlin und Rheinland-

Pfalz finden sie am gerechtesten

(33 %). Die Bremer (39 %) und die

55


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

Sachsen (35 %) wollen am ehesten

das Leben genießen, auch wenn

dann weniger zum Vererben bleibt.

Bei der Betrachtung der fünf größten

Städte bundesweit (Berlin,

München, Köln, Hamburg und

Frankfurt) zeigen sich ebenfalls einige

Unterschiede. So hat knapp

jeder 2. Münchner vor, später eine

Erbschaft zu vergeben (46 %), in

Berlin ist es nur jeder Dritte (33

%). 69 % der Frankfurter geben

an, mehr als 100.000 Euro selbst

vererben zu wollen, in Hamburg

sind es 42 %. 44 % der Frankfurter

haben ein Testament, aber nur

25 % der Münchner. In Frankfurt

stammt das eigene Vermögen bei

84 % der Befragten aus eigener

Arbeit, in Hamburg nur bei 58 %

und am häufigsten aus Erbschaf-

ten (13 %). Die Münchner und

Frankfurter kennen sich in Sachen

Erben und Vererben am besten aus

(57 %), die Berliner am wenigsten

(41 %). Die Frankfurter finden die

Erbschaftssteuer am gerechtesten

(40 %), die Münchner am

ungerechtesten (65 %). Zudem

gaben die Kölner am häufigsten

an, noch nie gerbt zu haben (44 %).

Autor: www.quirinprivatbank.de

VKS SACHWERT Kongress 2024:

Ein Kongress als Brücke zwischen

Investoren und Vermittlern

MMit mehr als 200 spezialisierten

Vertriebsexperten unterstrich

der VKS SACHWERT Kongress in

Frankfurt/Main seine Top-Position

als Kommunikationsplattform für

Investoren und Vermittler. Hochwertige

Vorträge und Panels zu

aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen

für Sachwertinvestments

brachten die Fachbesucher

auf den neuesten Stand der

Branche.

„Unser Ziel ist es die Qualität und

Transparenz in der Sachwertbranche

zu fördern. Wir bieten Ihnen

eine ideale Plattform für den Austausch

unter Initiatoren, die ebenso

als Brücke zu den Vermittlern

funktioniert“, begrüßte Klaus Wolfermann,

Präsident des Verbands

für Kapitalverwaltungsgesellschaften

und Sachwertanbieter (VKS)

die Besucher des VKS SACHWERT

Kongress. Der Verband organisierte

bereits zum dritten Mal den

jährlichen Branchentreffpunkt, in

diesem Jahr fand er am 17. und

18. September 2024 in Frankfurt/

Main statt. Mehr als 200 spezialisierte

Vertriebsexperten aus Emissionshäusern,

Finanzvertrieben,

Maklerpools sowie spezialisierte

Vermittler von AIF und anderen

Sachwertanlagen diskutierten vor

Ort die Herausforderungen der Zeit.

Wolfgang Grupp

über Unternehmererfolg

Als Keynote Speaker sprach Wolfgang

Grupp, langjähriger persönlich

haftender Geschäftsführer

des Mittelständlers Trigema über

die Verantwortung und Leistung

der Unternehmer als Voraussetzung

für den Wirtschaftsstandort

Deutschland. Der 82-jährige hatte

kürzlich die Inhaberschaft des Textilunternehmens

an seine beiden

Kinder abgegeben, ist aber nach

wie vor in die Entscheidungen

eingebunden. „Die Familie ist die

tragende Einheit, wir brauchen

gelebte Verantwortung, sie muss

zurück zur Familie“, sagte Grupp,

der den Kindern seiner Mitarbeiter

garantierte Arbeitsplätze anbietet.

Grupp unterstrich die Bedeutung

der persönlichen Haftung als eingetragener

Kaufmann. Sein Vorschlag

an die Politik: ein 50-prozentiger

Eigenkapital-Steuerrabatt

für diese Rechtsform. „Wer persönlich

haftet, trifft überlegtere,

verantwortungsvollere Entscheidungen

und ist nicht der Gier ausgesetzt“,

begründet Grupp. Dass

Trigema nicht wie zwei Dutzend

andere mittelständische Textilfirmen

im Lauf der Zeit verschwunden

ist, schreibt Grupp seinem

Beharren auf Qualität und seiner

Weigerung, im Ausland günstig

produzieren zu lassen zu. Grupps

Credo: Unternehmer müssen eine

direkte Identität aufweisen, mit

Werten wie Vertrauen, Glaubwürdigkeit

und Verantwortung,

den Prinzipien des ehrbaren Kaufmanns.

Die Vielfalt der Sachwertbranche

komprimiert auf einem Kongress

Von diesen Prinzipien war auch

das restliche Kongressprogramm

gekennzeichnet. AfW-Vorstand

Frank Rottenbacher moderierte

kurzweilig Fachdiskussionen mit

jeweils mehreren VKS-Mitgliedern

zu Themen wie „Ertragsmaschine

56 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

Erneuerbare Energien?!“, „Deutsche

Gewerbeimmobilien in der Krise?

Es lohnt ein genauer Blick!“ oder

„Bieten Wohnimmobilien derzeit

das beste Ertrags-Risiko-Verhältnis?“.

Die Kongressteilnehmer nutzen

das Format zu vielen Nachfragen

und schilderten Beispiele aus ihrer

Beratungspraxis. Auch kritische

Anmerkungen kamen vor – etwa

zur Insolvenz des Projektentwicklers

One Group.

Gleichzeitig gaben die im VKS zusammengeschlossenen

Initiatoren

Einblicke in ihre Produktschmieden

und erhielten direktes Feedback

der Vertriebsexperten. So

informierte beispielsweise André

Wreth, Solvium Capital, die Fachbesucher,

wie Logistikinvestments

zu Sicherheit und Stabilität eines

Kundenportfolios beitragen können.

Nico Auel, RWB Private Capital

Emissionshaus AG, schilderte einen

verantwortungsvollen Umgang mit

Risiken und Komplexität bei Private

Equity Investments. Und Jens

Freudenberg, BVT-Unternehmensgruppe,

gewährte einen spannenden

Blick hinter die Kulissen,

wie Wohnimmobilien-Investments

in den USA ausgewählt werden.

Wer sein Geld ökologisch nachhaltig, sinnvoll und rentabel anlegen

will, vertraut seit 1991 auf den Informationsdienst Öko-Invest.

Er liefert (digital oder per Post) aktuelle Analysen, Übersichten und

Tipps zu

• nachhaltigen Fonds, Wind-, Solar- und Wasserkraftbeteiligungen

• über 40 nachhaltigen Titeln im Musterdepot, z.B. Aktien von

Geberit, Shimano und Verbund (mit Kursgewinnen bis über 5.000%)

• 25 Natur-Aktien im Index nx-25 (+2.500% von 1997 bis 11/24)

• 30 Solar-Aktien im Index PPVX (+600% von 2003 bis 11/24)

• ausserbörslichen Aktien wie Solarcomplex oder Öko-Test

• Warnungen vor (grün-)schwarzen Schafen.

Das Handbuch Grünes Geld 2020 enthält (in der 8. aktualisierten

Auflage) auf rund 380 Seiten wieder einen umfassenden Überblick

über nahezu alle Öko-Investment-Möglichkeiten samt neuer Kapitel

wie Green Bonds und Crowd-Investments.

Das Handbuch (Einzelpreis 24,90 Euro portofrei mit Rechnung) und

ein kostenloses Öko-Invest-Probeheft können Sie abrufen beim

Öko-Invest-Verlag, Schweizertalstr. 8-10/5, A-1130 Wien

www.oeko-invest.net, Tel. 0043-1-8760501, max.deml@oeko-invest.net

Auch die Rahmenbedingungen

der Märkte kamen nicht zu kurz.

Carsten Mumm, Chefvolkswirt

der Privatbank Donner & Reuschel,

gab einen fachkundigen Überblick,

wohin Zinsen und Inflation

steuern werden. So liegt die Inflation

in der Eurozone derzeit bei

2,2 Prozent, in Deutschland bei

1,9 Prozent. Die Kernrate der Inflation

– ohne Dienstleistungen und

Nahrungsmittel – beträgt etwa

3 Prozent. Mumm erwartet für

die kommenden Monate weiter

sinkende Inflationsraten, rechnet

jedoch in den nächsten Jahren mit

einer höheren Teuerung als vor der

Corona-Krise üblich. Der Volkswirt

hält es zudem für wahrscheinlich,

dass die Leitzinsen in Deutschland

und der Eurozone weiter gesenkt

werden, auf 2,0 bis 2,5 Prozent.

„Die gute Nachricht: Null und

Negativzinsen werden wir in den

nächsten Jahren nicht wieder sehen“,

so Mumm. Das komme auch

dem deutschen Immobilienmarkt

gelegen, wo sinkende Zinsen und

ein strukturelles Unterangebot an

Wohnraum eine Stabilisierung der

Preise erwarten lassen.

Hilfreiche Tools

für Dokumentation

und Neukundenakquise

Alexander Pfisterer-Junkert, Partner

bei BKL Fischer Kühne + Partner, eröffnete

den zweiten Kongresstag

mit einem Vortrag über die Bedeutung

der Dokumentation in Beratung

und Vermittlung und schilderte

anhand plakativer Beispiel,

was dabei alles schiefgehen kann.

Der Jurist betonte, dass Berater

in Haftungsfragen nicht auf die

Unterstützung der Produktgeber

hoffen können. Sie müssen stets

im besten Interesse der Anleger

handeln und sollten Risiken sowie

Kosten transparent kommunizieren.

Mit der Durchführung einer

Plausibilitätsprüfung auf die innere

Schlüssigkeit des Angebots sei bereits

ein wichtiger Teil der Pflichten

abgedeckt. Pfisterer-Junkert appellierte,

die Dokumentationshilfen

der Vermittler-Verbände zu

nutzen und sicherheitshalber immer

davon auszugehen, dass eine

Anlageberatung stattfand, auch

wenn es sich lediglich um eine Vermittlung

gehandelt habe.

Zum Abschluss des anderthalbtägigen

VKS SACHWERT Kongress

FinanzBusinessMagazin.de

57


Vertriebserfolg 2025 |

INVESTMENT

2024 begeisterte Social-Media-

Expertin Jil Langwost mit vielen

praktischen Tipps rund um die

Gewinnung neuer Kunden, Mitarbeiter

und Vertriebspartner

online über maßgeschneiderte

Marketingtechniken oder bezahlte

Werbung. „Es ist ein Irrglaube,

online gebe es keine kaufkräftigen

Kunden“, so die Expertin,

die verständliche Sprache und facebook

und instagram als stabile

Plattformen empfiehlt. Wichtig

bei Social Media Posts sei es, inhaltlich

stets auf den Mehrwert

und den Bedarf der Kunden einzugehen.

Das eigene Gesicht als

Berater müsse man dabei gar

nicht zeigen. Hilfreich seien gut

strukturierte Vertriebsprozesse,

die die zügige Beantwortung von

Anfragen und klare Follow-up-

Prozesse umfassen.

Der VKS SACHWERT Kongress

findet auch 2025 statt

Der VKS SACHWERT Kongress erfreut

sich wachsender Bedeutung

nicht nur bei Vermittlern und Initiatoren.

Auch die Fachpresse engagiert

sich von Jahr zu Jahr mehr.

In diesem Jahr waren die Medien

Cash., EXXEC News, finanzwelt,

kapital-markt intern, Mein Geld

und WMD Brokerchannel offizielle

Partner der Veranstaltung. Der

VKS SACHWERT Kongress wird

auch 2025 stattfinden, Ort und

Datum werden noch mitgeteilt.

Auf dem VKS Sachwert Kongress

2024 vertreten waren die Verbandsmitglieder

BVT Unternehmensgruppe,

DFI, EURAMCO,

Habona Invest, hep, IMMAC, die

Dr. Peters Group, die ÖKORENTA

Gruppe, die RWB Private Capital

Emissionshaus AG, die Primus

Valor AG, die Solvium-Gruppe,

die US Treuhand und die Verifort

Capital Gruppe. Zudem gehören

der Bundesverband Finanzdienstleistung

AfW und die Going

Public! Akademie für Finanzberatung

AG zum Unterstützerkreis.

Autor: www.vks-verband.de

Plansecur erstmals mit

über 1,5 Milliarden Euro Depotvolumen

Ausdruck des engen Vertrauensverhältnisses

zwischen Bera-

Aterschaft und Kundschaft. Die

konzernunabhängige Finanzberatungsgruppe

Plansecur hat

beim betreuten Depotvolumen

erstmals die Marke von 1,5 Milliarden

Euro überschritten. “Das

ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte”,

freut sich Geschäftsführer

Heiko Hauser. Erst

im Jahr 2020 war die Milliardenschwelle

erreicht worden. Gegenüber

2017 entspricht dies einer

Verdoppelung des Volumens an

betreuten Kundengeldern in Investmentfonds

von damals 750

Millionen Euro.

Plansecur-Geschäftsführer Heiko

Hauser betont, dass Investmentfonds

nur einen Teil des Geschäfts

ausmachen. Hinzu kommen Anlagen

in Sachwerte wie Immobilien

und Unternehmensbeteiligungen

sowie Versicherungsprodukte.

“Unsere rund 180 Beraterinnen

und Berater besprechen mit jeder

einzelnen Kundin und jedem einzelnen

Kunden alle Finanzfragen im

Detail. Erst anhand dieses Überblicks

erstellen sie ein individuelles

Finanzkonzept, das der jeweiligen

Kundensituation am besten Rechnung

trägt. Im Rahmen eines

solchen Konzepts empfehlen wir

auch Investmentfonds”, erläutert

Heiko Hauser die Vorgehensweise.

Vertriebsleiter Wolfgang Stolz ergänzt:

“Der jüngste Meilenstein

ist ein Ausdruck des engen Vertrauensverhältnisses

zwischen

unserer Beraterschaft und ihrer

Kundschaft. Als Teil ihres individuellen

Finanzkonzepts legt ein immer

größerer Teil der Kundinnen

und Kunden ihre liquiden Mittel

vertrauensvoll in die Hände von

Plansecur. Ich gratuliere allen Beraterinnen

und Beratern, denen

es gelungen ist, eine derart enge

Bindung zu ihren Kundinnen und

Kunden herzustellen!”

Weiterer Ausbau

der Vermögensanlage geplant

Plansecur will sein Engagement in

der Betreuung vermögender Privatkundinnen

und -kunden weiter

ausbauen. “Mit der Werteorientierung,

die Plansecur schon

immer ausgemacht hat, sehen

wir uns besonders gut aufgestellt,

Vermögenden, die ihr Geld sinnvoll

anlegen wollen, mit Rat und

Tat zur Seite zu stehen”, sagt Heiko

Hauser.

Plansecur legt größten Wert auf

die Einhaltung hoher ethischer

Grundsätze, die unmittelbar in die

Kundenberatung einfließen. Eine

wesentliche Grundlage hierfür

bildet die 100-prozentige Eigenfinanzierung

der Gruppe; es sind

keine externen Investoren beteiligt.

58 FinanzBusinessMagazin.de


INVESTMENT | Vertriebserfolg 2025

Stattdessen gehört Plansecur mehrheitlich

denjenigen Beraterinnen

und Beratern, die am Unternehmen

beteiligt sind. Daher unterliegen

sie keinen absatz- oder

provisionsgetriebenen Vorgaben,

sondern agieren als neutrale Beratungsinstanz.

Elite der Finanzberatung in

Deutschland

Diese in der Branche nur selten

anzutreffende Konzernunabhängigkeit

und Produktneutralität

gepaart mit der Werteorientierung

zieht vor allem Beraterinnen

und Berater mit ähnlichen Werten

an, die sich selbstständig machen

möchten und unabhängig

von Konzernvorgaben die Kundschaft

in den Mittelpunkt stellen

wollen. “Plansecur zieht die richtigen

Beraterinnen und Berater

an”, freut sich Wolfgang Stolz. Er

stellt klar: “Das Wachstum von

Plansecur liegt in der Qualität der

Beraterschaft. Unser Ziel lautet

nicht etwa, immer mehr Berater

zu haben, sondern wir legen

größten Wert darauf, dass unsere

Beraterinnen und Berater die Elite

der Finanzberatung in Deutschland

darstellen.”

Autor: www.plansecur.de

Quelle: © Wararat - AdobeStock.com

Finomet – die digitale

Mittelverwendungskontrolle –

gewinnt FinanzBusinessPreis 2024

AAm 23.Juli 2024 erhielten die beiden

Gründer der Finomet/Noble BC

Group, Andreas Kroll und Andreas

Pietsch, den diesjährigen

FinanzBusinessPreis in der Kategorie

Sachwertinvestments von

Chefredakteur und Herausgeber

Friedrich Andreas Wanschka, in

Berlin überreicht.

Mit dem FinanzBusinessPreis

zeichnet das Onlinemagazin für

Entscheider der Finanzbranche,

FinanzBusinessMagazin.de, u.a.

Unternehmen aus, die für Anleger

außergewöhnliches geleistet

haben und zeitgleich für branchenweite

Innovationen stehen.

In der Kategorie “Sachwertinvestments”

wurde Finomet – die digitale

Mittelverwendungskontrolle

ausgezeichnet.

„Finomet hat eine Lösung in Sachen

Transparenz und Sicherheit für

eine ganze Branche geschaffen.

Durch die digitale Mittelverwendungskontrolle

Finomet ist es

erstmals möglich die gesamten

einzelnen Handelsabschnitte

beim Kauf von Technologiemetallen,

Seltenerdmetallen und

Edelmetallen fälschungssicher auf

einer Blockchain zu dokumentieren.

Damit sind Betrug und Diebstahl

von Anlegerinvestments,

wie bisher teilweise geschehen,

nicht mehr möglich. Finomet bildet

dazu die Geschäftsprozesse

der Produktpartner vom Erwerb,

Transfer und der Lagerung digital

ab und sorgt auch dafür, dass die

Werte dort sind, wo sie vorgeben

auch zu sein. Davon profitieren

Händler, Hersteller, Vertrieb und

Anleger gleichermaßen. Jeder Beteiligte

erhält seine eigene App

und eine auf ihn angepasste Datenbank.

Mehr Transparenz und

Sicherheit geht derzeit nicht!

Dies hat unsere Jury überzeugt,

in diesem Jahr die Finomet GmbH

mit dem FinanzBusinessPreis 2024

auszuzeichnen und sie somit für

Ihre Leistungen zu würdigen.

Herzlichen Glückwunsch und

weiterhin viel Erfolg”, so Friedrich

Andreas Wanschka, Chefredakteur

von FinanzBusinessMagazin.de, in

seiner Laudatio zur Preisverleihung.

Autor: www.FinanzBusinessMagazin.de

FinanzBusinessMagazin.de

59


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Welche Anforderungen Kunden an

den Makler der Zukunft stellen

WWTW-Studie „Broker of the Future“

zeigt: Risikoberatung wird für

Unternehmen immer wichtiger,

während die Bedeutung der

Versicherung abnimmt. Vielen

Unternehmen ist eine ganzheitliche

Risikobetrachtung künftig

wichtiger als die reine Frage nach

der Versicherbarkeit. Auch wenn

der Versicherungsschutz weiterhin

ein probater Ansatz für das

Risikomanagement bleibt, sinkt

dessen Bedeutung zugunsten alternativer

Risikotransferlösungen

im Laufe der kommenden zehn

Jahre. Das zeigt die Studie „Broker

of the Future“ des Beratungsunternehmens

WTW, für die 43

versicherungsnehmende Firmen

deutschlandweit befragt wurden.

„Unternehmen haben erkannt,

dass die Versicherung allein gegen

die heutigen komplexen Risiken

nicht immer ausreichend

Schutz bietet“, sagt Lukas Nazaruk,

Head of Corporate Risk &

Broking Deutschland und Österreich

bei WTW.

Für die Studie „Broker of the

Future” hat WTW Unternehmen

unterschiedlicher Branchen

und Größen dazu befragt, wie

sie hinsichtlich Risiko- und Versicherungsmanagement

organisiert

sind, welche Leistungen sie von

dem Makler der Zukunft erwarten

und welche Kriterien heute und in

zehn Jahren ausschlaggebend für

die Wahl des eigenen Brokers sind

bzw. sein werden.

Eigentragung wird relevanter

Der verlagerte Fokus auf die Risikoberatung

spiegelt sich in den präferierten

Quelle: © Daenin I Believe

Absicherungswegen

- I AdobeStock.com

Can Fly - AdobeStock.com

wider:

So bezeichnen heute ca. 30 Prozent

der Teilnehmer einen Mix aus

Versicherung und Eigentragung als

sehr wichtig. Mit Blick auf die nächsten

fünf bis zehn Jahre erwarten

dies sogar 41 Prozent. Ebenso rücken

alternative Transferlösungen

mehr ins Blickfeld (von 17 auf 37

Prozent). Gleichzeitig sinkt die

Bedeutung des Versicherungsschutzes:

Erachten ihn heute

noch 60 Prozent für sehr wichtig,

werden es in den nächsten zehn

Jahren nur 51 Prozent sein.

Quelle: © M+Isolation+PPhoto - AdobeStock.com

Makler-Portfolio muss sich dem

Wandel anpassen

Die sich wandelnden Kundenpräferenzen

führen dazu, dass

die Anforderungen an den Industriemakler

und seine Dienstleistungen

sich verändern: Die

Vertragsbearbeitung (Beratung,

Vermittlung, Administration) wird

als bisher wichtigste Tätigkeit von

der quantitativen Risikoberatung

und -analyse eingeholt.

Letzteres gehört bereits heute

für 60 Prozent zum erwarteten

Leistungsangebot und knapp 90

Prozent gehen davon aus, dass

Risikoberatung für sie in den

nächsten fünf bis zehn Jahren Bestandteil

des Portfolios sein muss.

„Unternehmen wünschen sich einen

Partner, der ihre individuelle Risikolage

sowie branchenspezifische

Anforderungen berücksichtigt“,

sagt Safak Okur, Head of Broking

Deutschland und Österreich bei

WTW.

Auch die Kompetenzerwartungen

untermauern den Wunsch, Gefahren

ganzheitlicher zu betrachten.

Risiko-Beratungs- und Platzierungskompetenzen

bleiben

zwar die mit Abstand wichtigsten

Auswahlkriterien für die Maklerwahl,

tauschen jedoch die Plätze.

Den dritten Platz belegt sowohl

heute als auch in Zukunft die

branchenspezifische Expertise.

Daten-Qualität

auf höheres Niveau heben

Quantitative Risikoanalysen bewirken

zwangsläufig eine digitale

Arbeitsweise. Entsprechend

erwarten Unternehmen, dass

Versicherer und Makler im kommenden

Jahrzehnt zunehmend

technologiegestützt mit ihnen zusammenarbeiten

(von 30 auf 46

Prozent). Insbesondere wünschen

sie eine stärkere Nutzung digitaler

Lösungen für die Informationsund

Datensammlung sowie deren

Analyse. „Der Erfolg eines datengetriebenen

Risikomanagements

hängt von der Qualität der Daten

ab, aber auch von der Fähigkeit,

diese korrekt zu interpretieren“,

so Nazaruk. „Dabei stoßen viele

Unternehmen aufgrund eines

Mangels an Fachkräften oder Expertise

an ihre Grenzen. Es liegt

am Makler, diese Kompetenzlücke

zu schließen und dabei zu

helfen, die Erkenntnisse für eine

maßgeschneiderte Strategie zur

Risikoabsicherung zu nutzen.“

Autor: www.willistowerswatson.com

60 FinanzBusinessMagazin.de


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Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Bundesregierung:

Versicherungs- und Vermittlermarkt

gewährleistet Kundennutzen

A

Antwort der Bundesregierung auf

Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.

Der Bundesverband Deutscher

Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt

grundsätzlich die Wohlverhaltensaufsicht

der Bundesanstalt

für Finanzdienstleistungsaufsicht

(BaFin) bei kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukten

und das

damit verbundene Ziel, Kunden

einen Mehrwert zu geben. Eine

Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion

(BT-Drucksache 20/14411)

zur Thematik wurde nun von der

Bundesregierung beantwortet.

„Obwohl die BaFin 13 Lebensversicherer

in die Prüfung nahm, bei

der sie überhöhte Kosten vermutete,

halten wir das Ergebnis der behördlichen

Prüfung für erfreulich“,

kommentiert BVK-Präsident Michael

H. Heinz das Ergebnis. „Es zeigt

sich, dass das Konzept des Value

for Money im deutschen Versicherungsmarkt

funktioniert und kein

generelles Marktversagen vorliegt.

Zudem sind die Abschlusskosten

für Versicherungsprodukte nicht

unangemessen hoch. Das ist für

den Versicherungsvertrieb auf Provisionsbasis

eine gute Nachricht

zum Jahresanfang.“

Laut Antwort der Bundesregierung

bewegen sich insbesondere

die Kosten für Versicherungsvermittler

im Rahmen, um einen Kundennutzen

bei Versicherungsanlageprodukten

zu gewährleisten.

Im Fünfjahresvergleich sind die

Provisionen nicht überproportional

gestiegen, obwohl es in dem

betrachteten Zeitraum erhebliche

inflationäre Preisentwicklungen

bei den Prämien durch von der Corona-Pandemie

ausgelöste Lieferengpässe

und die Energiekrise

durch den russischen Angriffskrieg

auf die Ukraine gab.

Der BVK unterstützt auch die

Bundesregierung beim Abbau

von bürokratischen Vorgaben für

die Versicherungswirtschaft und

hält die dementsprechende Antwort

auf die Kleine Anfrage der

FDP für ermutigend. Hier zeigt

sich die Versicherungsaufsicht

aufgeschlossen und macht mit

dem Wegfall diverser Vorlagepflichten

konstruktive Vorschläge.

„Auch die Positionierung der Bundesregierung

gegen weitreichende

EU-Ermächtigungen im Kontext der

EU-Kleinanlegerstrategie (Level-2

Ermächtigungen bzw. Delegierte

Rechtsakte) halten wir für sachgerecht“,

so BVK-Präsident Heinz.

„Denn bei einem so weit in den nationalen

Markt eingreifenden Projekt

dürfen EU-Behörden ohne die

Beteiligung einer Bundesregierung

nicht Regelungen von nationaler

und den Vermittlermarkt tangierenden

Tragweite erlassen dürfen.“

Autor: www.bvk.de

Quelle: © Coffee Cafe Lover - AdobeStock.com

62 FinanzBusinessMagazin.de


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Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

So wollen Makler ihre Beratung

verbessern

V

Versicherungsmakler setzen sich

vor allem drei Ziele, um in Zukunft

ihre Beratung zu verbessern:

Als wichtigste Maßnahme

möchten sie mehr mit digitalen

Tools und Services arbeiten. Dies

gaben 49% der Teilnehmer einer

Makler-Umfrage des Fachmagazins

AssCompact im Auftrag des

Lebensversicherers Canada Life

an. Darauf folgt das Thema Weiterbildung:

45,2% der Befragten

wollen mehr Fortbildungen und

Schulungen besuchen. Auf Platz

drei steht für Makler die Kontaktpflege:

43,2% möchten den Kontakt

zu ihren Kunden intensivieren,

um den Absicherungsbedarf

besser zu erfassen und darauf

einzugehen. Bei der Frage waren

Mehrfachnennungen möglich.

Die Antworten variierten je nach

Altersklasse und Umsatzgruppe.

So haben sich Makler mit weniger

als 100.000 Euro Gesamtumsatz

pro Jahr noch höhere Ziele gesteckt:

Hier möchten 52% mehr

mit digitalen Tools und Services

arbeiten und 47,2% haben sich

mehr Kontaktpflege vorgenommen.

Zudem setzen sie stärker

auf das Thema Nachhaltigkeit:

20% wollen Kundinnen und Kunden

mit mehr nachhaltigen Angeboten

unterstützen – über alle

Altersklassen und Umsatzgruppen

hinweg haben sich dies nur

13,3% vorgenommen.

87% erwarten stärkeren Fokus

auf aktienorientierter

Altersvorsorge

In den nächsten fünf Jahren sehen

Makler bei der Altersvorsorge-Beratung

über alle Altersklassen und

Umsatzgruppen hinweg vor allem

ein Thema auf dem Vormarsch:

die Vorsorge mit aktienorientierten

Versicherungen, wie 87%

der Befragten angaben. 70,4%

setzen auf jüngere Kundengruppen.

Darauf folgt die Wiederanlage

von Geldern mit 65,2%.

Im Rahmen eines Zustimmungs-

Rankings konnten die Makler zu

mehreren möglichen Trends Prognosen

abgeben.

Quelle: © Gorodenkoff - AdobeStock.com

Jüngere Vermittler unter 45 Jahren

haben die Ausrichtung auf jüngere

Zielgruppen mit 81,3% stärker im

Visier als der Gesamtdurchschnitt.

Auch Makler, die einen Gesamtumsatz

von über 100.000 Euro

pro Jahr verzeichnen, wollen sich

in den kommenden 5 Jahren verstärkt

mit jüngeren Kunden beschäftigen:

Hier liegt der Anteil bei

74,1%.

Fachzeitschriften wichtigste

News-Quelle

Fachzeitschriften sind immer noch

die Informationsquelle Nummer

Eins für die große Mehrheit der

Makler. 85,5% der Umfrage-Teilnehmer

geben an, dass sie sich

in Online- und Printpublikationen

über neue Produkte, Unternehmensnews

und Services informieren.

Die Sozialen Medien folgen

erst mit sehr großem Abstand.

Der beliebteste Social-Media-

Kanal ist LinkedIn und erreicht

15,7%. Um die hier möglichen

Mehrfachnennungen bereinigt

geben insgesamt 32,2% an, mindestens

einen Social Media-Kanal

zu nutzen.

Bei den unter 45-Jährigen ist

der Anteil derjenigen, die soziale

Medien als Informationsquelle

nutzen, sichtbar höher als

in der Gesamtauswertung über

alle Altersgruppen hinweg. So nutzen

hier 21,9% LinkedIn als Informationsquelle,

18,8% YouTube

und 15,6% Facebook. Um die hier

möglichen Mehrfachnennungen

bereinigt geben insgesamt 42,2%

an, mindestens einen Social

Media-Kanal zu nutzen.

„Digitale Tools und Services anbieten,

fachlich up-to-date bleiben

und sich noch intensiver um

die Kunden bemühen – diese

Mischung zeigt, dass Makler den

Service-Gedanke ernst nehmen

und mit Leben füllen“, fasst Dr.

Igor Radović, Vorstandsmitglied

bei Canada Life, die Ergebnisse

zusammen. „Die Umfrage verdeutlicht

auch: Zukunftsfähige

Qualitäts-Beratung ist eine Aufgabe,

die neben dem Alltagsgeschäft

kontinuierliches Engagement

erfordert. Und mit den

Top-Themen aktienorientierte

Altersvorsorge, junge Kunden

und Wiederanlage zeigen Makler

wichtige Schwerpunkte auf, wie

man künftige Versorgungslücken

sinnvoll angehen kann. Mein Fazit:

Wenn es um Absicherung

geht, ist man bei einem Makler

gut aufgehoben. Lassen Sie sich

beraten!“

Autor: www.canadalife.de

64 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Nachhaltigkeit in Altersvorsorge-

Beratung klar gewünscht

V

Verbraucherinnen und Verbraucher

in Deutschland haben rund

um Nachhaltigkeit im Rahmen

der Beratung zu Altersvorsorge

eine klare Erwartung: 46 Prozent

der Deutschen ist bei dieser Beratung

die Berücksichtigung von

Nachhaltigkeitskriterien eher bis

sogar sehr wichtig. 36 Prozent

der Deutschen sind zudem bereit,

eine leicht bis deutlich geringere

Renditeerwartung für ihre

Sparbeiträge in Kauf zu nehmen,

wenn diese mit der Berücksichtigung

von ökologischen und sozialen

Nachhaltigkeitskriterien am

Kapitalmarkt angelegt werden.

Das hat eine Befragung von 2.037

Personen im Alter ab 18 Jahren

durch YouGov im Auftrag der

Stuttgarter Lebensversicherung

ergeben.

Quelle: © Jerrish - AdobeStock.com

Nachhaltigkeit gehört in jede

Altersvorsorge-Beratung

„Nachhaltigkeit sollte heute fester

Bestandteil jeder Beratung rund

um die Altersvorsorge sein. Ein

nicht geringer Teil der Zielgruppe

erwartet dies. Und ich bin

mir sicher, dass in dem anderen

Teil enormer Aufklärungsbedarf

besteht. Vor allem dazu, warum

die Investitionen unserer

Kundengelder der mit Abstand

größte Hebel für mehr Nachhaltigkeit

und den Erhalt einer lebenswerten

Welt sind. Beratung

Quelle: © pressmaster - AdobeStock.com

kann hier für Nachfrage sorgen“,

kommentiert Volker Bohn, Nachhaltigkeitsbeauftragter

und Organisationsdirektor

Key Accounts

bei der Stuttgarter.

Die Befragung zeigt zudem, dass

Verbraucherinnen und Verbraucher

im Rahmen der Beratung

auch darüber aufgeklärt werden

möchten, welchen Einfluss ihr Investment

auf die Transformation

der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit

hat. 50 Prozent der Befragten

bewerten dies für sich mit

eher bis sehr wichtig. 54 Prozent

der Deutschen wünschen sich sogar

während der Laufzeit eine regelmäßige

Rückmeldung hinsichtlich

des Beitrags ihres Geldes zur

Transformation.

Renditeverzicht für soziale und

ökologische Nachhaltigkeit

Wie bedeutend die Berücksichtigung

von sozialen und ökologischen

Nachhaltigkeitskriterien

bei der Altersvorsorge für die

Menschen ist, zeigt die Tatsache,

dass 36 Prozent der Deutschen

dafür sogar auf Rendite verzichten

würden. 20 Prozent würden

eine leicht geringere Renditeerwartung

von beispielsweise 4,5

statt 5 Prozent in Kauf nehmen.

Elf Prozent wären sogar mit 4

statt 5 Prozent und immerhin

fünf Prozent sogar mit 3,5 statt

5 Prozent Rendite einverstanden.

Nachhaltigkeitsbeauftragter Volker

Bohn: „Bis dato kennen wir

immer nur Daten zu einer erhöhten

Zahlungsbereitschaft rund

um nachhaltige Versicherungsprodukte.

Im Vorsorgebereich

werden die Produkte durch die

Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien

bei der Kapitalanlage

ja nicht automatisch teurer.

Sondern diese Berücksichtigung

kann Auswirkungen auf die Rendite

der Anlage haben. Spannend

zu sehen, dass nicht wenige Verbraucherinnen

und Verbraucher

hier zu Verzicht bereit wären.“

Nachhaltigkeitsberichterstattung

soll Produkte nicht verteuern

Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung

durch die Versicherer

haben die Menschen in

Deutschland auch eine klare Meinung.

So stimmen 75 Prozent der

Befragten der folgenden Aussage

eher bis voll und ganz zu: „Eine

gewisse Transparenz zur Nachhaltigkeit

der Versicherer ist wichtig,

sie darf uns Kunden aber nichts

kosten.“ 59 Prozent sagen sogar,

dass der Umfang der Berichterstattung

eher sinken sollte, als

dass die Kosten für die Produkte

zu sehr steigen.

Autor: www.stuttgarter.de

FinanzBusinessMagazin.de

65


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

BVK positioniert sich als erster

Vermittlerverband zum Einsatz von KI

und ruft zur Geschlossenheit auf

VVerband wirbt für breite Branchenunterstützung

seiner

Governance-Prinzipien. Der

Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute

(BVK) veröffentlicht

als führender Vermittlerverband

eine Stellungnahme

sowie ein Positionspapier zur Nutzung

Künstlicher Intelligenz (KI) in

der Vermittler- und Versicherungsbranche.

Darin erkennt der Verband

die transformative Kraft der

KI an, insbesondere im Hinblick

auf die Effizienzsteigerung bei

der Schadenregulierung, Kundenberatung

und Prämiengestaltung.

Das Positionspapier reflektiert die

Stellung des BVK als Berufs- und

Unternehmerverband, der die

rechtlichen, wirtschaftlichen und

sozialen Belange der Vermittler

beim Einsatz KI-gestützter Anwendungen

aktiv gestalten und

Unterstützung anbieten will.

Entsprechend dieser Prämisse

stellt der BVK in seinem KI-Positionspapier

Governance-Prinzipien

für einen vertrauensvollen KI-Einsatz

auf. Diese folgen den Prinzipien

der Verhältnismäßigkeit,

Fairness und Nichtdiskriminierung

sowie der Transparenz und Erklärbarkeit.

Der Verband fordert, dass

Grundsätze der menschlichen

Aufsicht über das maschinelle

Lernen von KI-Systemen, ihre Leistungsfähigkeit

sowie die Sicherheit

und Integrität der Datenverwaltung

erfüllt sein müssen.

„In unseren Positionen zur Nutzung

der KI formulieren wir

sieben Forderungen“, erklärt

BVK-Präsident Michael H. Heinz.

„Diese reichen von einem ethisch

geleiteten Umgang, regulatorischen

Rahmenbedingungen wie

dem AI-Act der Europäischen

Kommission, der Anerkennung

und Nutzung von Innovationspotenzialen,

bis zur Reflektion

der Risiken von KI-Systemen.

Wir bestehen auch darauf, dass

KI verantwortungsvoll und nach

Governance-Prinzipien eingesetzt

wird, ohne von ihrem zukunftsweisenden

Charakter abzusehen.

Um all dies zu erfüllen, befürwortet

der BVK einen breiten Dialog

unter allen Verantwortlichen, also

zwischen Versicherungsunternehmen,

Vermittlerbetrieben, Aufsichtsbehörden

und politischen

Entscheidungsträgern. Schließlich

sollte die letzte Entscheidung und

Verantwortung zur Nutzung von

KI immer Menschen obliegen.“

Das KI-Positionspapier des BVK

steht für das Engagement des

Verbandes, die Nutzung von KI in

der Versicherungsbranche zu optimieren,

dabei die gesellschaftlichen

Anforderungen zu erfüllen

und eine nachhaltige digitale

Transformation voranzutreiben.

Oberste Maxime ist, das vertrauensvolle

Verhältnis zu den Kunden

zu schützen, damit die sozialpolitische

Aufgabe der Vermittler

weiterhin erfüllt werden kann.

„Wir verstehen unser KI-Positionspapier

als eine Grundlage

und wünschen uns, dass unsere

Standpunkte und Forderungen

zur Nutzung von KI in der Versicherungsbranche

von möglichst

vielen Branchenangehörigen

anerkannt werden“, sagt BVK-

Präsident Heinz.

Autor: www.bvk.de

Quelle: © NAMPIX - AdobeStock.com

66 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Digitaler Versicherungsvertrieb

wächst deutlich

E

Eine Sonderabfrage des GDV hat

ergeben, dass der digitale Versicherungsvertrieb

im vergangenen

Jahr deutlich zugelegt hat. Gleichzeitig

bleibt die persönliche Beratung

und Unterstützung wichtig.

Der digitale Versicherungsvertrieb

hat im vergangenen Jahr deutlich

zugelegt. „2023 wurden 19,1

Prozent aller Versicherungen

digital abgeschlossen“, sagt Jörg

Asmussen, Hauptgeschäftsführer

des Gesamtverbandes der Deutschen

Versicherungswirtschaft

(GDV). Ein Jahr zuvor lag der Anteil

bei 16,7 Prozent, 2021 waren

es erst 15,3 Prozent. “Das ist eine

beachtliche Entwicklung, die dem

allgemeinen Trend der Digitalisierung

des Alltags- und Konsumverhaltens

folgt“, so Asmussen.

Die Ergebnisse stammen aus einer

Sonderabfrage des GDV unter

seinen Mitgliedsunternehmen,

die für etwa 80 Prozent der Beitragseinnahmen

stehen. Die

Zahlen beziehen sich auf das Privatkundengeschäft.

Als digitale

Abschlüsse gelten dabei solche,

die ohne menschliche Unterstützung

oder Beratung erfolgen

– also beispielsweise über eine

Webseite, ein Vergleichsportal

oder über eine App.

Persönliche Beratung

und Unterstützung bleiben

entscheidend

Umgekehrt heißt das aber auch,

dass persönliche Beratung mit

einem Anteil von rund 80 Prozent

an den Neuabschlüssen nach

wie vor einen hohen Stellenwert

hat. „Vermittler nutzen dabei

natürlich auch digitale Tools“, so

FinanzBusinessMagazin.de

Asmussen. Vor allem bei der Absicherung

existentieller Risiken

oder bei Vorsorge-Produkten,

wie zum Beispiel Lebensversicherungen

nehmen Verbraucher

gern Unterstützung und Beratung

in Anspruch. In diesem Segment

stagniert der Anteil digitaler Abschlüsse

seit Jahren bei knapp

drei Prozent.

Kfz-Versicherungen mit hohem

Digital-Anteil

Bei Kfz-Versicherungen ist der Anteil

digitaler Abschlüsse dagegen

regelmäßig hoch: Etwa ein Viertel

(24,4 Prozent) der Verträge werden

in diesem Segment bereits

über das Internet abgeschlossen.

Der Anteil ist schon seit Jahren

auf diesem Niveau, gegenüber

2022 (23,9 Prozent) ist er leicht

gestiegen.

Quelle: © K2Kstock - AdobeStock.com

In der Sach-/Unfall-Haftpflicht-

Versicherung lag der Neugeschäfts-Anteil

der digital abgeschlossenen

Verträge 2023 bei

15,5 Prozent – ein Plus von 2,5

Prozentpunkten gegenüber 2022.

Beispiele für Versicherungen aus

diesem Segment, die besonders

häufig digital abgeschlossen werden,

sind Geräteschutz-Versicherungen

oder Garantieverlängerungen.

„Solche Policen werden

beim Online-Kauf von teuren

Konsumgütern gern gleich mit

gekauft“, sagt Asmussen.

Geteiltes Bild

bei Krankenversicherungen

Eine private Krankenvollversicherung

wird – ähnlich wie die

Lebens- oder Rentenversicherung

– selten ohne persönliche

Beratung abgeschlossen. Eine

Ausnahme bilden die Krankenzusatz-

und Auslandskranken-

Versicherungen. Das sind eher

kleinvolumige Verträge. Viele Verbraucher

kaufen diese gern mit

wenigen Klicks selbst im Netz.

Deshalb beträgt der Anteil der

digital abgeschlossenen Verträge

in der gesamten Sparte Krankenversicherungen

inzwischen

29,4 Prozent – ein Zuwachs von

2,8 Prozentpunkten im Vergleich

zu 2022. Gemessen an dem Beitragsvolumen

beträgt der Anteil

der digitalen Abschlüsse aber nur

gut 10 % im Jahr 2023.

Autor: www.gdv.de

67


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Finanzplanung (IVFP) ist es jetzt

gelungen, diese gravierende Lücke

zu schließen und damit ein

ganz neues Kapitel im Bereich

des Ratings von Durchführungswegen

der betrieblichen Altersversorgung

(bAV) aufzuschlagen.

Eineinhalb Jahre intensiver Vorbereitung

waren dazu erforderlich.

Während dieser Phase wurde das

Projekt von eingeweihten sachkundigen

Außenstehenden als

„Meilenstein“ des Ratings bezeichnet,

auf den Arbeitgeber

(Trägerunternehmen) und die

NKompetenz bei den rückgedeckten

Unterstützungskassen – ein Rating des IVFP

Noch nie hat es ein Rating von Finanzwelt seit langem warten.

Unterstützungskassen gegeben „Denn gemäß Stand heute gibt es

– „zu vielschichtig, zu heterogen

und zu komplex“ waren die noch anderweitig eingerichtete

weder gesetzlich vorgeschriebene

Gründe, besonders aufgrund Institutionen, die Struktur, Leistungen,

Kosten und Vermögen von

steuerrechtlicher Vorschriften.

Unterstützungskassen miteinan-

Dem Institut für Vorsorge und

der vergleichen und auf steuerrechtliche

Risiken hin überprüfen“,

so Steuerberater Prof. Dr. Thomas

Dommermuth: „die BAFin ist bei

Unterstützungskassen nicht zuständig.

Darüber hinaus können

Unterstützungskassen, da sie in

Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit

stark eingeschränkt sind, auf ihre

jeweiligen Vorzüge und Wettbewerbsvorteile

nicht ungehindert

aufmerksam machen.“

Dieses zweiseitige Vakuum findet

nun durch das Rating des IVFP

für rückgedeckte Unterstützungskassen

sein Ende: Gut 40 tiefgehende

Fragen aus den Bereichen

• Größenordnung der Unterstützungskassen,

• Verwaltung, Kosten und Gestaltungsfreiheiten,

• rechtlicher Schutz der Versorgungsberechtigten

und Trägerunternehmen

sowie

• steuerrechtliche Kriterien

gehen zu jeweils 25 % in die Bewertung

ein und sind die Fundamente

eines präzisen Messinstrumentes,

an dem sich potenzielle

Trägerunternehmen, Versicherer

und Beraterinnen und Berater

künftig orientieren können.

Die Ergebnisse des Unterstützungskassen-Kompetenzratings

finden Sie hier:

https://ivfp.de/rating/ergebnisse/

ergebnisse-uk-kompetenzrating-2025/

Autor: www.ivfp.de

Versicherungsvermittlerinnen und

-vermittler keine Gewerbeversicherung.

Der AfW hat im Rahmen

eines umfassenden Stimmungs-

KAfW: Gewerbliche Versicherungsprodukte zu komplex

für die Beratung? Kooperationen sind im Kommen!

Kombipolicen, einfache Antragsstrecken

und Onlinevergleichspro-

Probleme bei der Beratung und

bildes der Branche eruiert, welche

gramme – inzwischen möchte Betreuung entstehen.

man meinen, dass die Versicherer

es möglichst leicht machen wollen,

das eigene Gewerbeprodukt makler ist sicherlich vielen ein

Der sogenannte Bauchladen-

an den Unternehmer oder die Begriff: egal ob private Altersvorsorge,

Hausrat oder Vermögens-

Unternehmerin zu bringen. Dennoch

vermitteln über 20% der

schaden-Haftpflicht – alles ist

möglich, in allem scheint er oder

sie fachlich top ausgebildet zu

sein. Dass dieses Bild in der Praxis

(glücklicherweise) nicht oder nicht

mehr alltäglich zu sein scheint,

zeigt das aktuelle Vermittlerbarometer

des AfW. Dabei haben

mehr als ein Fünftel der befragten

Vermittlerinnen und Vermittler

angegeben, keine Gewerbeversicherungen

zu vermitteln.

Komplexität der Produkte scheint

zunehmend abzuschrecken

Schaut man sich die Gründe an,

die durch die Befragten angege-

68 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

ben werden, steht insbesondere

die Komplexität der Produkte im

Vordergrund. Sei es der Aufwand

in der Beratung, im Schadenfall

oder die Haftung im Beratungsprozess

– in nahezu allen Punkten

stiegen die Anzahl der Angaben

bei der Frage nach besonderen

Herausforderungen in diesem

Bereich. Auffällig ist auch, dass

weniger Teilnehmende angeben,

keine besonderen Herausforderungen

im Vertrieb von gewerblichen

Versicherungen zu sehen.

„Wir sehen hier die Folge einer

immer stärker reduzierten Zahl

direkter Ansprechpartner, wie Underwriter,

für Vermittlerinnen und

Vermittler“, kommentiert Franziska

Geusen, Vorständin im AfW und

selbst Versicherungsmaklerin für

Gewerbeversicherung die Zahlen.

„Was früher noch Nasengeschäft

war, bei dem man gemeinsam

unkompliziert gute Lösungen für

die Unternehmen kreierte, wird

heute zunehmend auf Produkte

von der Stange und Hotlines gesetzt

– auch im Gewerbebereich.“

Quelle: © Viktor - AdobeStock.com

Spezialisierung als Schlüssel

zum Erfolg?

Neben den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten

gibt der AfW

auch immer Raum für individuelle

Kommentare. Auffallen häufig

wird hier auf Kooperationen mit

Kolleginnen und Kollegen verwiesen:

Quelle: © NDABCREATIVITY - AdobeStock.com

• „Hier ist Spezialisierung unabdingbar,

wenn man nicht

auf die Nase fallen will.“

• „Ich kooperiere mit Fachmaklern

für gewerbliche Versicherungen.“

• „Das überlasse ich lieber den

Profis.“

• „Die Versicherungen werden

bei mir über einen Partner

abgewickelt.“

Dies sind nur einige der vielen Hinweise

darauf, dass Versicherungsvermittlerinnen

und -vermittler

sich stärker fokussieren und nicht

nur einzelne Gewerbebereiche,

sondern das komplette Geschäft

an Kooperationspartner abgeben.

Aus Haftungsgesichtspunkten ist

dies sicherlich eine sehr gute Entwicklung

und erhöht die Qualität

der Beratung, nicht nur von Unternehmen.

Jüngere Vermittlerschaft

verstärkt im Gewerbegeschäft

unterwegs

Der Umsatzanteil aus der Vermittlung

von Gewerbeversicherungen

war in den vergangenen

Jahren schwankend. Im letzten

Jahr gaben die Befragten an, ca.

21 % Ihrer Einnahmen aus dem

Geschäft mit Gewerbekunden zu

generieren. Besonders interessant

ist hier jedoch ein Blick auf

die Altersstrukturen der Versicherungsmaklerinnen

und -makler.

Betrachtet man nun die Gruppe

der bis 40-jährigen steigt der Umsatzanteil

auf immerhin 24%.

„Eine gute Nachricht für die

Branche: Auch die Unternehmen

scheinen im Blickfeld der jungen

Generation von Versicherungsmaklerinnen

und -maklern zu stehen.

Wenn wir gemeinsam mehr

junge Menschen auch in den spezielleren

Bereichen der Versicherungsbranche

ausbilden, sollten

auch diese beratungsintensiveren

Produkte risikoadäquat vermittelt

werden können.“ kommentiert

Franziska Geusen die Zahlen.

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

FinanzBusinessMagazin.de

69


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Kunde des Versicherungsmaklers:

Junge Maklerkunden erwarten Online-Terminvergabe

und positive Online-Kundenbewertungen

MMaklerkunden sind der Digitalisierung

gegenüber positiv eingestellt.

80 Prozent sehen darin Vorteile

für den Kunden und erwarten

dadurch Zeit zu sparen und mehr

Flexibilität bei der Bearbeitung von

Versicherungsangelegenheiten zu

haben. Dementsprechend hoch

sind aber auch die Erwartungen

an Versicherungsgesellschaften

und Agenturen bezüglich digitaler

Services.

Besonders für junge Maklerkunden

spielen die Online-Präsenz und die

digitalen Angebote einer Versicherung

oder Agentur eine enorm

wichtige Rolle. Für 58 Prozent der

jungen Maklerkunden ist eine Online-Terminvergabe

eines der wichtigsten

digitalen Angebote. 65 Prozent

ist es wichtig, dass ihre Agentur

gute Online-Kundenbewertungen

hat. Auch bei der Auswahl von

Versicherern und Produkten achten

junge Maklerkunden vermehrt auf

Online-Bewertungen, da sie sich

viel im Internet dazu informieren.

Dies sind Ergebnisse der Zielgruppenanalyse

„Der Kunde des Versicherungsmaklers“,

auf Basis des

Kundenmonitor Assekuranz der

Jahre 2021 bis 2023, in der die

Einstellungen, Präferenzen und

Anforderungen von Maklerkunden

zu verschiedenen Themenblöcken

analysiert werden. Insgesamt

umfasst die Untersuchung Daten

aus mehr als 30.000 Interviews,

davon rund 7.700 Maklerkunden,

1.470 mit Neuabschluss über den

Makler, 827 junge Maklerkunden

bis 30 Jahre sowie 3.100 Kunden,

die vorwiegend durch einen Makler

betreut werden.

Hohe Vorsorgebereitschaft,

vor allem mit ETFs, Aktienfonds

und fondsgebundenen

Lebensversicherungen

Maklerkunden sind deutlich überdurchschnittlich

aktiv im Bereich

Altersvorsorge: Rund die Hälfte

(46%) gibt an, in den nächsten 12

Monaten etwas für ihre Altersvorsorge

tun zu wollen – das sind 10

Prozentpunkte mehr als bei Nicht-

Maklerkunden. Aktiengebundene

Anlageformen wie beispielsweise

fondsgebundene Lebensversicherungen

sind für Maklerkunden

wesentlich interessanter als für

Nicht-Maklerkunden. Auch ETFs

stehen hoch im Kurs – für jeden

dritten Maklerkunden sind sie

eine geeignete Anlage für die

Altersvorsorge. Unter den jungen

Maklerkunden hat bereits etwas

mehr als ein Viertel (28%) in den

letzten 24 Monaten in ETFs investiert,

weitere 55

Prozent interessieren sich generell

für den Erwerb von ETFs und

fast die Hälfte der jungen Maklerkunden

interessiert sich für den

Erwerb von fondsgebunden

Lebens- und privaten Rentenversicherungen

auf Basis von ETFs.

E-Mail-Kontakt präferiert – Duzen

und Gendern (noch) eher verpönt

Bei der Ansprache und Kommunikation

wünschen sich Maklerkunden

die Initiative des Vermittlers

oder der Gesellschaft. Der bevorzugte

Kanal ist per E-Mail – nur

11 Prozent wollen Dokumente

und Unterlagen lieber per Post

bekommen. Geschlechtergerechte

Sprache (gendern) sowie

Duzen in der Werbung oder in

sozialen Medien kommt bei Maklerkunden

eher nicht so gut an.

Jeden Vierten stört das Duzen explizit

und beim Gendern ist es fast

die Hälfte der Maklerkunden, die

sich dadurch gestört fühlen. Aber

auch hier bestehen deutliche

Altersunterschiede: Während sich

ältere Maklerkunden durch Duzen

oder Gendern eher gestört fühlen,

zeigen sich Jüngere deutlich

weniger verärgert – den meisten

ist es eher egal.

Attraktive Maklerkunden –

Maklermarkt wächst

Maklerkunden sind eine besonders

attraktive Zielgruppe, die

für Versicherer enormes Potenzial

bietet. Obwohl der Online-Vertrieb

stetig wächst und der personengebundene

Vertrieb tendenziell

eher zurückgeht, steigt der

Anteil der Neuabschlüsse über

Makler kontinuierlich an. Aufgrund

ihrer größeren Finanzkraft

und ihrer höheren Absicherungswünsche

sind Maklerkunden zudem

besonders attraktiv. In Summe

besitzt ein Maklerkunde eine

Versicherung mehr als ein Nicht-

Maklerkunde – vor allem bei Unfall-

oder Berufsunfähigkeitsversicherungen

ist der Unterschied

groß (beide +9 Prozentpunkte).

Auch tätigen Maklerkunden aktuell

mehr Neuabschlüsse als Nicht-

Maklerkunden, insbesondere

im Bereich Sachversicherungen.

„Aufgrund ihrer hohen Attraktivität

verbunden mit hohen Ansprüchen

ist es für Versicherer besonders

wichtig, die Anforderungen

70 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

von Maklerkunden zu kennen

und im Auge zu behalten“, betont

Christoph Müller, Geschäftsführer

und Gründer der Sirius

Campus GmbH. „Unsere Untersuchung

liefert dazu reichlich Anhaltspunkte

und Stellschrauben

und ist somit ein Leitfaden zum

erfolgreichen Umgang mit Maklerkunden.“

Neben den genannten Themen

umfasst die Untersuchung noch

viele weitere Themenblöcke zu

Präferenzen bei Beratung und

Vertrieb, Service-Erwartungen

am Telefon, Nutzung von Gütesiegeln

und Online-Kundenbewertungen

sowie Anforderungen

an Nachhaltigkeit. Dabei werden

die Einstellungen, Präferenzen

und Anforderungen in den jeweiligen

Themenblöcken untersucht

und Vergleiche zu Kunden

anderer Vertriebskanäle gezogen.

Zusätzlich wird in jedem Kapitel

dargestellt, welche Faktoren es

zu beachten gilt, um mehr Neuabschlüssen

über den Makler generieren

zu können.

Autor: www.siriuscampus.de

Quelle: © Media Srock - AdobeStock.com

IHohe Wertschätzung für

Versicherungsvermittler

Internetvertrieb steigt nur leicht.

Trotz eines Trends zum digitalen Krankenversicherungen

Versicherungsabschluss bleibt der

Vertriebsweg über Versicherungsvermittler

dominant. Denn rund

80 Prozent aller Versicherungen

werden durch die qualifizierte

Beratung und Vermittlung von

Versicherungskaufleuten abgeschlossen.

„Hier erfüllen wir einen wichtigen

sozialpolitischen Auftrag der

Absicherung unserer Kunden“,

konstatiert Michael H. Heinz,

Präsident des Bundesverbandes

Deutscher Versicherungskaufleute

(BVK). „Besonders bei so

beratungsintensiven wie komplexen

Verträgen zu biometrischen

Risiken wie Lebens-, Berufs- und

vertrauen

die Kunden auf unsere

Kompetenz und Wissen und

schätzen das persönliche Beratungsgespräch.

Dass dabei auch

Versicherungskaufleute digitale

Kalkulations- und Vertragstools

nutzen, um ihren Kunden den

Vertragsverlauf aufzuzeigen,

versteht sich von selbst. Schließlich

ist unser Berufsstand aufgeschlossen

und geht mit der Zeit.“

Auch bei den Sach-/Unfall-Haftpflicht-Versicherungen

präferieren

die Kunden die persönliche

und dialogische Beratung der

Versicherungsvermittler. Hier liegt

der Anteil von Neuabschlüssen laut

Angaben des Gesamtverbandes

der Deutschen Versicherungswirtschaft

(GDV) sogar bei rund

85 Prozent. Nur in der Kfz-Sparte

mit ihrer jährlichen Kündigungsoption

sowie bei kleinvolumigen

Verträgen wie Auslandskranken-

und Krankenzusatzversicherungen

sind die Anteile digital

abgeschlossener Verträge mit

rund 25 bzw. 30 Prozent etwas

höher.

„Diese Wertschätzung, die uns

Kunden tagtäglich entgegenbringen,

erfüllt uns mit Stolz“,

sagt BVK-Präsident Heinz, „und

ist uns zugleich Verpflichtung

und Auftrag für die Zukunft.“

Autor: www.bvk.de

Quelle: © Pete - AdobeStock.com

FinanzBusinessMagazin.de

71


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

IJunge Makler definieren das Image

der Branche neu

Image ist nichts – und doch irgendwie

alles. Vertrauen spielt gerade der Maklertätigkeit bedeutet. Der

die Frage, was dies für die Zukunft

bei solchen Themen wie Sicherheit

und Schutz eine tragende dabei auch die eigene Position in-

Hamburger Maklerpool reflektiert

Rolle, weshalb Versicherungsmakler

ihrer Außenwirkung schon triebsvorstand Kevin Jürgens in

nerhalb der Branche, die für Ver-

immer bewusst waren. Für junge der Mitte zwischen alten Tugenden

Makler bedeutet dies allerdings

etwas ganz anderes als für langjährige

Branchenprofis, die traditionell

ganz selbstverständlich auf

maximale Seriosität setzten. Deshalb

bricht der Nachwuchs immer

häufiger mit liebgewonnenen Gewohnheiten

– sei es beim Außenauftritt,

der Kundengewinnung

oder der zunehmenden Vernetzung

mit anderen Branchen. In

der Titelstory der aktuellen Ausgabe

der POOLWORLD geht

MAXPOOL dieser Entwicklung

auf den Grund und stellt zugleich

und neuen Technologien liegt:

„Wer digitale Unterstützung mit

persönlichem Service in Einklang

bringen kann, wird für Versicherungsmakler

auch künftig ein gefragter

Partner bleiben. Diesen

Schritt sind wir bereits gegangen,

weshalb die Zukunft kommen

kann.“

Ein echtes Zukunftsthema ist auch

die ESG-Beratungspflicht, die vor

knapp zwei Jahren eingeführt

wurde. Nachhaltigkeitsbeauftragte

Stephanie Kühn wirft in der

Quelle: © Inlovehem - AdobeStock.com

neuen Ausgabe einen kritischen

Blick auf die Umsetzung in der

Praxis und zeigt auf, mit welchen

Herausforderungen die Einhaltung

der Kriterien für Makler nach

wie vor verbunden ist. Nicht minder

aktuell ist das Thema betriebliche

Altersvorsorge, da hier derzeit

viele Verträge in die Auszahlung

kommen. Was dabei zu beachten

ist, erklärt den Lesern Claudia

Tüscher, Expertin für betriebliches

Vorsorge-Management.

Autor: www.maxpool.de

IVFP befragt Vermittler:innen zu den

Produkttrends 2025

in der Lebensversicherung

D

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung

(IVFP) hat knapp

90 Vermittler:innen zum Thema

Trends in der Lebensversicherung

befragt. Auf welche Kriterien achten

Vermittler:innen besonders,

wenn sie ihren Kund:innen eine

Fondspolice nahelegen? Welche

Auswirkungen wird die erstmalige

Erhöhung des Höchstrechnungszinses

nach langer Zeit auf

den Altersvorsorgemarkt haben?

Und wie bewerten Makler:innen

die Situation nach dem Aus der

Ampel und unmittelbar vor der

anstehenden Bundestagswahl?

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung

wollte all dies und

mehr durch seine jährlich bei unabhängigen

Vermittler:innen von

Versicherungsprodukten durchgeführte

Umfrage herausfinden.

Bei der Auswahl einer Fondspolice

stellten sich für die Befragten

fünf Eigenschaften als besonders

einflussreich heraus: Die Flexibilität

während der Aufschubzeit

kann dabei als „höchstes Gut“

hervorgehoben werden: rund 80

% hoben diesen Aspekt als eines

der wichtigsten Auswahlkriterien

hervor. Mit jeweils über 60 %

folgten die Kosten, die Auswahl

an ETFs, die Finanzstärke des Unternehmens

und die Flexibilität in

der Auszahlungsphase. Am anderen

Ende der Rangfolge zeigt

sich, dass die Teilnehmer:innen

72 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

der Umfrage der Nachhaltigkeitsstrategie

des Unternehmens, der

Höhe der Provision und Zusatzleistungen

eine eher geringere Bedeutung

beimessen.

Die zum 01.01.2025 erfolgte Erhöhung

des Höchstrechnungszinses

in der Lebensversicherung

von 0,25 % auf 1,00 % wird den

Angaben der Vermittler:innen

zufolge keinen großen Effekt

auf den Altersvorsorgemarkt in

Deutschland haben. Nur rund

19 % der Befragten sind der Einschätzung,

dass klassische Rentenversicherungen

in Zukunft

wieder vermehrt nachgefragt

werden. Darüber hinaus würden

sogar nur 8 % ihrer Kundschaft

nahelegen, künftig wieder auf

Produkte mit einer hohen Garantiekomponente

zu setzen. 43 %

der Teilnehmer:innen sind der

Meinung, der in den vergangenen

Jahren zu beobachtende Trend

hin zu Produkten ohne Garantie

würde sich trotz der Rechnungszinserhöhung

weiter fortsetzen.

Der Riester-Rente trauen künftig

immerhin 27 % der Befragten

eine größere Rolle in der privaten

Altersvorsorge zu. Diese nimmt

Quelle: © JAKE STUDIO - AdobeStock.com

derzeit den Umfrageergebnissen

zufolge nur wenig Raum in der

Beratung ein: nur 28 % gaben an,

mindestens einmal pro Monat zu

diesem Produkt zu beraten.

Die Vermittler:innen wurden außerdem

dazu befragt, wie sich

ihrer Einschätzung nach das Aus

der Ampel-Koalition und das damit

verbundene Scheitern der

ursprünglich geplanten Rentenreform

auf die Nachfrage nach

Altersvorsorge auswirken wird.

Der Großteil der Befragten (80 %)

ist dabei der Meinung, dass dies

keinen großen Einfluss haben

wird und die Nachfrage weiter

auf dem bisherigen Level bleiben

wird. 8 % gehen von einer Erhöhung

der Nachfrage aus, 7 % hingegen

von einer Verminderung.

Die Umfrage zeigt aber auch,

dass mit 61 % die Mehrheit der

Teilnehmer:innen die zunächst

geplante Einführung eines Altersvorsorgedepots

(Rentenpaket IV)

begrüßt hätte. Mit Blick auf die

anstehenden Wahlen bescheinigen

die Makler:innen der Union

und der FDP gleichermaßen die

höchste Kompetenz auf dem Gebiet

der Altersvorsorge. Über 80 %

gaben an, einer von den beiden

Parteien diesbezüglich am meisten

zuzutrauen.

Mehr Details der Umfrage und

ein Auszug können hier eingesehen

werden. https://ivfp.de/

wp-content/uploads/2025/01/

IVFP-Maklerumfrage-Trends-inder-Lebensversicherung2025.pdf

Autor: www.ivfp.de

ZBeschwerden über Vermittler

verharren auf niedrigem Niveau

Zum wiederholten Mal waren kommentiert der Präsident des

die zulässigen Beschwerden über Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute

(BVK) die

Vermittler beim Versicherungsombudsmann

im letzten Jahr Beschwerdezahl. „Diese Promillequote

zeigt, dass unser Berufs-

gering. Nur 153 Eingänge (2023:

138) weist der am 21.1.2024 stand mit seinen Kunden fair,

vorgelegte Tätigkeitsbericht für transparent und verbraucherorientiert

umgeht. Sie bestätigt uns

2024 aus. „Wenn man bedenkt,

dass Versicherungsvermittler jedes

Jahr Millionen von Verträgen

vermitteln und dazu beraten, sind

153 Beschwerden ein Klacks“,

auch in unserem Bemühen das

Image der Versicherungsvermittler

zu verbessern und demonstriert

unsere Ehrbarkeit.“

Besonders im Hinblick auf die

um rund 20 Prozent gestiegenen

Beschwerden auf 21.548 (2024:

18.037) zeigen die Beanstandungen

gegenüber Versicherungsvermittlern

ebenfalls ein

sehr gutes Bild des Berufsstands.

Nicht zuletzt macht die geringe

Beschwerdezahl deutlich, dass

alle Pläne Provisionsverbote oder

-deckeln einzuführen völlig absurd

sind. Autor: www.bvk.de

FinanzBusinessMagazin.de

73


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

BVersicherungsfreier bAV-

Durchführungsweg wächst weiter stark

Bessere Finanzausstattung für Unternehmen

und höhere Arbeitgeberattraktivität

als Antreiber. Die

konstant hohe Nachfrage nach

Konzepten im versicherungsfreien

Durchführungsweg der betrieblichen

Altersvorsorge (bAV)

verstetigt sich. Wie der Bundesverband

pauschaldotierte Unterstützungskasse

mitteilt, verzeichneten

die Anbieter und

Konzeptionäre der Branche auch

im Jahr 2024 wieder ein durchschnittliches

Umsatzwachstum

von knapp 20 Prozent gegenüber

dem Vorjahr.

Der Verband schätzt die Zahl

derjenigen Unternehmen, die in

Deutschland, in den vergangenen

zehn Jahren ein firmeneigenes

Versorgungswerk eingerichtet

haben, auf rund 10.000. Einige

hundert U-Kassen befinden sich

aktuell in der Umsetzung. Das gesamte

Versorgungsvolumen liegt

Hochrechnungen des Verbandes

zufolge im mittleren zweistelligen

Milliardenbereich. In Deutschland

sind rund 200 Beratungsunternehmen

mit etwa 1.000 angebundenen

Beratern auf die Einrichtung

von pauschaldotierten

U-Kassen (pdUK) spezialisiert.

Wesentliches Merkmal der pdUK

ist, dass die bAV-Beiträge in erster

Linie im Unternehmen investiert

oder zur zwischenzeitlichen

Vorhaltung von Liquidität kostengünstig

am Kapitalmarkt geparkt

werden, meist in Exchange Traded

Funds (ETFs).

Mehr Unabhängigkeit

von Bankfinanzierungen

Für die anhaltend hohe Resonanz

auf Angebote zum Aufbau eigener,

versicherungsunabhängiger

Versorgungswerke nennt der

Verbandsvorsitzende Manfred

Baier zwei wesentliche Gründe:

Zum einen rüsten sich die Firmen

durch die Innenfinanzierungseffekte

der U-Kassen angesichts

der allgemein trüben Wirtschaftslage

für Krisensituationen. Baier:

„Die pauschaldotierte U-Kasse

ist ein attraktiver Weg zu mehr

Unabhängigkeit von Banken mit

zahlreichen positiven Begleiteffekten“.

Zum anderen suchen die

Unternehmen immer nach neuen

Möglichkeiten, um sich an regionalen

und umkämpften Arbeitsmärkten

als lukrativer Arbeitgeber

zu positionieren.

Viele Vorteile

auch für Arbeitnehmer

Die bAV-Durchdringung in den

Belegschaften läge bei den Versorgungswerken

im U-Kassenformat

seit Jahren durchschnittlich

bei über 80 Prozent. Alle Ansprüche

aus U-Kassen sind durch

den Pensionssicherungsverein

gesetzlich abgesichert. Zudem

erkennt der Gesetzgeber die pauschaldotierten

Unterstützungskassen

als soziale Einrichtungen

Quelle: © Dina - AdobeStock.com

an, mit entsprechenden steuerlichen

Vergünstigungen. Da die

Einrichtungs- und Verwaltungskosten

der pdUK im Vergleich

zu versicherungsförmigen bAV-

Durchführungswegen niedrig

ausfallen, voll steuerabzugsfähig

sind und sich die Beiträge für die

Belegschaft vom ersten Euro an

verzinsen, ist sie auch für Betriebe

im Niedriglohnsektor geeignet.

Daneben lassen sich auch in diesem

bAV-Durchführungsweg alle

Kombinationsmöglichkeiten mit

Elementen der Nettolohnoptimierung

umsetzen.

Rein arbeitgeberfinanzierte

bAV-Modelle auf dem Vormarsch

Aufgrund der erheblichen betriebswirtschaftlichen

und steuerlichen

Vorteile gingen immer

mehr Unternehmen dazu über,

rein arbeitgeberfinanzierte Versorgungseinrichtungen

zu implementieren,

so Baier. Im Durchschnitt

würden die Unternehmen

rund 60 Prozent als Arbeitgeberzulage

leisten.

Dem neuen Jahr 2024 sieht Baier

verhalten optimistisch entgegen.

Die allgemeine Wirtschaftslage

74 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

drückt zwar auf die Stimmung in

den vielfach exportgetriebenen

Unternehmen hierzulande. Aber

umso stärker würden die Unternehmen

auch die Dringlichkeit von

Instrumenten wie die pauschaldotierte

U-Kasse zur Krisenbewältigung

und Stabilisierung ihres wirtschaftlichen

Erfolgs erkennen.

Über den Bundesverband

pauschaldotierte

Unterstützungskassen e.V.

Der 2005 gegründete Bundesverband

pauschaldotierte Unterstützungskassen

mit Sitz in

Nürnberg ist Interessenvertreter

und Dienstleister für seine Mitglieder

nach außen und innen.

Dazu zählen im Sinne des Netzwerkens

Kontaktanbahnungen

und Kontaktpflege zwischen den

verschiedenen Parteien, die Vermittlung

von Informationen und

die Durchführung von Veranstaltungen.

Der Verein verfolgt

ausschließlich und unmittelbar

gemeinnützige und keine eigenwirtschaftlichen

Zwecke und ist

für alle Unterstützungskassen-

Konzeptionäre offen.

Pauschaldotierte Unterstützungskassen

dienen seit rund 150 Jahren

als Instrument der betrieblichen

Altersvorsorge (bAV). Ihr Wesen ist

die Anlage der Altersvorsorgebeträge

vornehmlich im Unternehmen

des Arbeitgebers. Die pauschaldotierten

U-Kassen genießen

weitreichende steuerliche und

wirtschaftliche Vorteile und die

Zusagen sind durch den Pensionssicherungsverein

PSV abgesichert.

Vorstandsvorsitzender des Vereins

ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

Manfred Baier.

Autor: www.bv-pduk.de

Florian Brokamp

gründet Zusammenschluss für Versicherungsmakler,

-vertriebe und – verbünde sowie Assekuradeure mit

Fokus auf Privatkunden- und Kleingewerbetreibende

Knapp 6 Monaten nach seinem

operativen Ausstieg bei Thinksurance

hat Brokamp im Dezember

2024 eine neue Unternehmensgruppe

gegründet. Die Ascendia

Gruppe soll die führende, unabhängige

Gruppe für Versicherungsmakler,

-vertriebe und -verbünde

im Privatkunden- und

Kleingewerbesegment in Deutschland

werden. Dabei sollen die be-

Ksten, langfristig orientierten Unternehmen

zusammengebracht

und gemeinsam weiterentwickelt

werden. Der partnerschaftliche

Umgang und die gegenseitige unternehmerische

Unterstützung im

Verbund spielen dabei eine wichtige

Rolle.

„Die Vorteile sich einer Unternehmensgruppe

anzuschließen und

seine Ressourcen zu bündeln ist

nicht neu, der klare Fokus auf das

sehr standardisierbare Geschäft

im Privatkunden und Kleingewerbesegment

in dieser Größenordnung

allerdings schon!“, sagt

Brokamp. Die Strategie der Ascendia

Gruppe besteht darin die regionale

Präsenz der Makler vor Ort zu

stärken, damit diese ihre Kunden

weiterhin persönlich und so gut

wie möglich betreuen können.

Dafür sollen zentrale Services angeboten

werden, die den Fokus

auf die Kundenberatung und den

Vertrieb ermöglichen sowie die

Beratungsqualität nochmal erhöhen.

Die Identität der Makler soll

bestmöglich beibehalten werden.

Brokamp wird sich als Gruppen-

CEO vor allem um die strategische

Ausrichtung und die weitere

Gewinnung von Gruppenmitgliedern

kümmern. Mit seiner

Erfahrung bei den Themen

Digitalisierung von Prozessen und

dem unternehmerischen Aufbau

von Wachstumsstrukturen, sieht

er sich als ergänzender Sparringspartner

für die Unternehmer in

der Gruppe.

„Die wenigsten Vertriebler, die ich

kenne, verbringen gerne Zeit mit

administrativen Tätigkeiten. Das

wollen wir ihnen abnehmen!“,

sagt Brokamp dazu. Gleichzeitig

sollen sich die Makler gerne auch

mit anderen Maklern vor Ort zusammenschließen.

Hierzu sollen

Ressourcen und Know-how zur

Verfügung gestellt werden. Damit

werdenauch die Standorte in der

Fläche und die persönliche Kundenversorgung

gesichert.

Durch den Zusammenschluss mit

den anderen Gruppenunternehmen

ergeben sich erhebliche Vorteile

für die Kunden, da diese von

plattformübergreifenden Investitionen

sowie von Spezialisierungen

der jeweiligen Gruppenunternehmen

profitieren. Ein zentrales

Element ist der holistische Blick

FinanzBusinessMagazin.de

75


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

auf den Kunden und diegemeinsamen

Investitionen in innovative

und digitale Prozesse. Hierdurch

entstehen erhebliche Vorteile, indem

die Effektivität der Makler erhöht

wird sowie die Möglichkeit,

die Kundenzufriedenheit und

-bindung weiter zusteigern.

„Viele erfolgreiche Makler und

Unternehmer mit Fokus auf Privatkunden

führen Gespräche mit

Konsolidierern, aber fühlen sich

nicht komplett verstanden. Es

geht oft nur darum, wie schnell

man seinen Gewerbebestand

ausbauen kann oder ob man die

Privatkundenreste der großen Gewerbe-

und Industriekundenmakler

bedienen kann. Das ist nicht

die Wertschätzung, die diese unternehmerische

Leistung verdient

hat und hilft auch dem Endkunden

nicht. Das möchten wir ändern

und gezielt in unsere Stärken

im Privatkunden- und Kleingewerbesegment

investieren.“

Die Ascendia Gruppe verbindet

die Vorteile in einem Gruppenverbund

zu agieren mit der unternehmerischen

Freiheit, die nur ein

Unternehmer selbst versteht.

Kapitalgeber für dieses ambitionierte

Vorhaben ist der in der

Branche bestens bekannte Investor

Hg aus München. Mit ihren

Investments in GGW, FondsFinanz

und auch Howden hat Hg viel Erfahrung

in der deutschen/ europäischen

Versicherungsbranche

vorzuweisen. Nun investiert Hg

mit Ascendia in eine weitere Plattform

und sucht den Weg in das

Privatkundensegment. „Hg Capital

war mein absoluter Wunschpartner

für den Aufbau der Gruppe.

Die handelnden Personen haben

sich in den letzten Jahren bereits

einen hervorragenden Ruf als verbindliche,

nachhaltig handelnde

und inhaltlich versierte Investoren

erarbeitet.“

Autor: www.ascendia-gruppe.de

Metzler Ratings:

Die Favoriten der Ratingagenturen –

das Meta-Rating der Privaten Krankenversicherer 2024

E

Erstmals hat Metzler Ratings

2024 neben dem bereits etablierten

Meta-Rating für deutsche

Lebensversicherer auch ein

„Rating der Ratings“ für Private

Krankenversicherer durchgeführt.

Basis der Untersuchung waren öffentlich

verfügbare Ratings zu 25

Privaten Krankenversicherern aus

den drei Bereichen Finanzstärke,

Produktqualität sowie Service &

Fairness. Diese wurden zu einem

Gesamtrating verdichtet. Insgesamt

schnitt die Allianz in diesem

Meta-Rating mit einer Gesamtnote

von 1,44 als einziger Anbieter mit

„Sehr Gut“ ab.

Den zweiten Platz errang die Inter

mit der Gesamtnote 1,68 vor der

Signal Iduna (1,78). Dabei schaffte

es die Allianz als einziger Anbieter

mehrfach in die Top Drei. Bei

Finanzstärke und Produktqualität

kam sie jeweils auf den zweiten

Platz. Bei Service & Fairness errang

sie punktgleich mit fünf anderen

Anbietern sogar Platz 1.

Die Barmenia schnitt hingegen

bei der Produktqualität am besten

ab und die Inter ließ bei der

Finanzstärke alle anderen Versicherer

hinter sich.

„Man muss das Rad ja nicht immer

wieder neu erfinden“, sagt

Dr. Marco Metzler, Gründer und

Chef von Metzler Ratings. „Nachdem

wir die Idee zu unserem

Meta-Rating hatten, testeten wir

das bei Ratings von deutschen

Versicherern völlig neue Konzept

im vergangenen Jahr zuerst bei

Lebensversicherern. Nun haben

wir die Idee auf Private Krankenversicherer

übertragen“, fährt

Metzler fort. „Und sie funktioniert

auch hier.“

Dabei hat Metzler durchaus Vorbilder

am Finanzmarkt: Bloomberg,

eine auf Nachrichten aus

der Finanzwelt spezialisierte

Agentur, veröffentlicht sogenannte

Konsensschätzungen

76 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

dazu, wie sich die Geschäfte und

letztlich die Aktienkurse großer

börsennotierter Unternehmen in

den kommenden Monaten entwickeln

werden. In diese Schätzungen

fließen die Prognosen all

der Finanzanalysten ein, die das

betreffende Unternehmen für

renommierte Investmentbanken

beobachten. In eine Konsensschätzung

fließen daher oft Dutzende

von Einzelprognosen ein.

So werden extreme Einschätzungen

einzelner Analysten „geglättet“.

Dieses Prinzip hat Metzler Ratings

mit dem Meta-Rating nun auch

auf Krankenversicherer übertragen.

Das Ziel der aktuellen Untersuchung:

Herauszufinden, welche

Kranken-Versicherer bei renommierten

Ratingagenturen am besten

abschneiden. Aber ist das

nun bloß eine nette Fingerübung

für Versicherungs-Analysten oder

ist das auch für normale Kunden

wichtig? „Wir finden, unser Meta-

Rating ist besonders für private

Versicherungsnehmer wichtig

und erspart ihnen viel Arbeit“,

so Metzler. Wer eine private Krankenversicherung

abschließe, binde

sich meist über Jahrzehnte an

einen Anbieter. Daher solle man

vor Abschluss so gut wie möglich

ermitteln, welche Krankenversicherer

von den verschiedenen Versicherungsexperten

als die Besten

am Markt eingeschätzt werden.

„Unser ,Rating der Ratings‘ erleichtert

diese Einschätzung ungemein.

Man muss nicht mehr mühsam

Dutzende von Ratings vergleichen.

Der Kunde muss nur noch

einen Blick auf unser Meta-Rating

werfen und er hat eine komplette

Markteinschätzung.“

Die Methode

Und wie funktioniert das Meta-

Rating? „Im Prinzip ist das ein aggregiertes

Rating – so der Fachbegriff

– also die Zusammenfassung

mehrerer Ratings“, sagt Experte

Quelle: © Kritdanai - AdobeStock.com

Metzler. Dabei werden mehrere

Noten, Punkte oder Ratings, die

für ein Produkt oder eine Dienstleistung

abgegeben wurden, zu

einem einzigen Wert zusammengefasst.

Dies kann durch verschiedene

Methoden geschehen. Eine

gängige Methode ist die Ermittlung

des arithmetischen Mittelwerts

aus allen Ratings. Dafür

werden alle Benotungen zuerst

addiert und dann das Ergebnis

der Addition durch die Anzahl der

Benotungen dividiert.

Zudem können einzelne Ratings

auch stärker oder schwächer

gewichtet werden. Inzwischen

werden bei aggregierten Ratings

auch immer häufiger selbstlernende

Algorithmen eingesetzt,

um die Ratings ständig zu verfeinern.

„Die Aggregation von

Ratings ist ein nützliches Instrument,

um mehrere Bewertungen

eines Produkts oder einer Dienstleistung

zusammenzufassen und

zu vergleichen“, erläutert Versicherungsanalyst

Metzler.

Die Grundgesamtheit

Metzler Ratings hat für sein „Rating

der Ratings“ alle in Deutschland

aktiven Krankenversicherer ermittelt,

deren Vollkosten-Tarife (Angestellte

und Selbstständige sowie

Beamte) und Zusatz-Tarife (Zahnbehandlungen,

Krankenhausbehandlungen

und Pflegetagegeld)

von den drei in Deutschland führenden

Produktrating-Agenturen

bewertet wurden und zudem mindestens

ein Finanzstärke- und ein

Service-Rating aufwiesen. Diese

Vorgaben erfüllten in diesem Jahr

exakt 25 Krankenversicherer.

Alle von Metzler für das aggregierte

Rating verwendeten Ratings der

einzelnen Ratingagenturen sind

auf den Webseiten der jeweiligen

Ratinganbieter öffentlich zugänglich.

Auf eine Gewichtung der einzelnen

Ratings oder der Ratinganbieter

wurde bei der Erstellung des

Metzler Meta-Ratings (MMR) bewusst

verzichtet.

Die Ergebnisse: Finanzstärke

In Sachen Finanzstärke hat Metzler

Ratings auf Bewertungen von S&P,

Fitch sowie des eigenen Hauses

zurückgegriffen und dergestalt

aggregiert, dass ein Durchschnittswert

der Finanzstärke und des

Qualitätsratings der drei Ratinganbieter

ermittelt wurde. In die Bewertung

der Finanzstärke flossen

dabei unter anderem Finanzkennzahlen

der aktuellsten Jahresabschlüsse

zu Eigenkapital, freier

Rückstellung für Beitragsrückerstattungen

(freie RfB) Stillen Lasten

und/oder Reserven sowie zur Nettorendite

der Kapitalanlagen ein.

Dabei schnitt die Inter mit einem

aggregierten Finanzstärke-Rating

FinanzBusinessMagazin.de

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Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

von 1,50 am besten ab, gefolgt

von Allianz (1,83) und Ergo (2,25).

Der Noten-Durchschnitt über alle

25 betrachteten Gesellschaften

betrug 3,40.

Die Ergebnisse: Produktqualität

Bei den Produktratings wurde auf

Ratings der drei renommiertesten

Ratingagenturen für Krankenversicherungsprodukte

– Franke &

Bornberg (F&B), Morgen & Morgen

sowie Ascore – zurückgegriffen,

da diese eine breite Abdeckung

an Ratings über alle Bereiche der

Krankenversicherung (Vollkostenund

Zusatz-Policen) sicherstellen.

Dafür wurden in einem ersten

Schritt für jeden Versicherer die

besten Produktratings von jeder

der drei Agenturen in jedem Bereich

zu Teilergebnissen zusammengefasst.

Diese Teilergebnisse

– in die auch einfloss, ob

im jeweiligen Bereich überhaupt

Ratings vorlagen – wurden dann

zum einem Produktrating über

alle Bereiche gebündelt.

Bei den gebündelten Produktratings

schnitt die Barmenia mit

einer Bewertung von 1,04 am

besten ab, gefolgt von der Allianz

mit Note 1,16 und der Halleschen

(1,17). Die Durchschnittsnote der

Produktratings über alle beobachteten

Gesellschaften lag bei 1,71.

Die Ergebnisse: Servicequalität

In Sachen Service & Fairness wurde

auf Bewertungen von Service Value

zurückgegriffen. In den aggregierten

Ratings schnitt die Allianz

mit der Note 1,33 mit am besten

ab. Mit DKV, HUK, LVM, Signal

Iduna und Süddeutsche erzielten

weitere fünf Anbieter das gleiche

Ergebnis. Die Durchschnittsnote

der Serviceratings über alle beobachteten

Gesellschaften lag

bei 2,52.

Das Gesamtergebnis

In einem weiteren Schritt hat

Metzler Ratings dann die Teilratings

in Sachen Finanzstärke,

Produktqualität sowie Service &

Fairness zu einem Gesamtrating

zusammengefasst, um den Krankenversicherer

mit den besten

Ratings insgesamt zu ermitteln.

Dabei wurden alle drei Bereiche

gleich gewichtet.

Insgesamt überzeugt im Metzler

Meta-Rating (MMR) die Allianz mit

zwei zweiten Plätzen und einem

geteilten ersten Platz am meisten.

Sie schnitt mit einer Gesamtnote

von 1,44 im diesjährigen Meta-

Rating PKV als einziger PKV-Versicherer

„Sehr Gut“ ab. Mit „Gut“

wurden zehn Anbieter bewertet.

Darunter auf den Plätzen zwei bis

fünf: die Inter (1,68), die Signal

Iduna (1,78), der Münchener Verein

(1,80) und die DKV (1,99). Die

Durchschnittsbewertung lag bei

2,54.

Das Fazit

„Dank unseres Meta-Ratings für

Private Krankenversicherer ist es

für Endkunden so einfach wie

nie zuvor, sich im Dschungel der

Krankenversicherungs-Ratings

zurechtzufinden“, erläutert Marco

Metzler, Geschäftsführer der

Metzler Ratings GmbH. Kunden

erkennen nun auf einen Blick die

Qualität der Produkte und des

Services sowie die Finanzstärke

der einzelnen Gesellschaften.

„Kunden können ihre Entscheidungen

nun ganz einfach auf

der Basis der Ratings mehrerer

renommierter Ratingagenturen

treffen“, erklärt Marco Metzler.

„Wer hier zu einem der top platzierten

Versicherer unseres MMR

Meta-Ratings geht, sollte nichts

falsch machen und auch noch in

ein paar Jahrzehnten mit seiner

Wahl zufrieden sein.“

Autor: www.metzler-ratings.com

Quelle: © naka - AdobeStock.com

78 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

JDC Trendbarometer:

Beitragssteigerungen – es kommt

Bewegung in den PKV-Markt

V

Vor allem Angestellte, Beamte

und Freiberufler haben sich im

2024 neue Tarife für eine private

Kranken-Voll- oder Zusatzversicherung

berechnen lassen. Bei den

Zusatzversicherungen werden die

Bereiche stationäre Versorgung,

Pflegetagegeld und ambulante

Versorgung immer stärker nachgefragt.

Während die Nachfrage nach

einer prämiensparenden Selbstbeteiligung

sinkt, steigen die Wünsche

der Menschen nach mehr Komfort

bei stationären Leistungen.

Krankenversicherte müssen im

kommenden Jahr mit höheren

Kosten rechnen. Bei der gesetzlichen

Krankenversicherung werden

der Höchstbeitragssatz und

die Zusatzbeiträge angehoben,

und auch die privaten Krankenversicherer

haben deutliche Prämiensteigerungen

angekündigt.

Versicherte haben aber die

Möglichkeit, sich einen günstigeren

Anbieter zu suchen und

bestimmte Leistungen über Zusatzversicherungen

abzudecken.

Laut den Tarifberechnungen des

unabhängigen Analysehauses

MORGEN & MORGEN als Basis

für das aktuelle JDC Trendbarometer

kommt Bewegung in den

PKV-Markt.

Vor allem die Gruppe der Angestellten

sind die großen Nachfrager

nach neuen PKV Tarifen.

Ihr Anteil an allen M&M Tarifberechnungen

für PKV voll und

PKV Zusatz im bisherigen Jahresverlauf

beträgt 20 Prozent.

Vor zwei Jahren waren es erst

16,8 Prozent.

Zweitgrößte Nachfrager sind die

Beamten mit einem Anteil an allen

KV-Tarifberechnungen von

16,8 Prozent. Allerdings betrug

dieser Anteil vor zwei Jahren noch

20,6 Prozent. Bei der drittstärksten

Nachfragegruppe, den Freiberuflern,

liegt der Anteil neuer

Tarifberechnungen an allen KV-

Berechnungen mehr oder weniger

stabil bei 15,8 Prozent (2024: 15,5

Prozent).

Mehr als 90 Prozent der Deutschen

sind gesetzlich krankenversichert.

Aber immer mehr schließen

private Zusatzversicherungen ab,

um Leistungen abdecken, die von

der gesetzlichen Krankenversicherung

nicht oder nur teilweise übernommen

werden. Zuletzt erreichte

die Zahl der Zusatzversicherungen

laut PKV-Verband auf den Rekordwert

von knapp 30 Millionen.

Zahnzusatzversicherungen

bleiben gefragt

Allerdings gibt es auch im Bereich

der Zusatzversicherungen Bewegung

im Markt. Zwar ist die Zahnzusatzversicherung

nach wie vor

die beliebteste Extra Absicherung.

Allerdings ging der Anteil an Tarifberechnungen

an allen berechneten

PKV Zusatztarifen beim M&M

von 42,3 Prozent vor zwei Jahren

auf aktuell 41,1 Prozent zurück.

Einen Nachfrageanstieg – allerdings

auf wesentlich niedrigerem

Niveau – verzeichneten 2023

dagegen die Zusatzleistungen

für die stationäre Versorgung im

Krankenhaus auf 19,4 Prozent,

das Pflegetagesgeld auf 10,2 Prozent

und ambulante Zusatzversicherungen

auf 7,5 Prozent.

Kunden wollen gute Absicherung

ohne eigenes finanzielles Risiko

Um bei den Prämien für eine privaten

Krankenversicherung zu

sparen, ist die Höhe der Selbstbeteiligung

ein adäquates Mittel.

Die meistgewählte Selbstbeteiligungshöhe

bei den Tarifberechungen

von M&M liegt zwischen

400 bis 500 Euro.

Allerdings ist der Anteil der Tarifberechnungen

mit dieser Selbstbeteiligung

von 47 Prozent vor

zwei Jahren kräftig auf aktuell 40

Prozent gefallen. Gleichzeitig ist

der Anteil an Tarifberechnungen

ganz ohne Selbstbeteiligung von

18,9 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell

20,7 Prozent gestiegen. Vielen

Menschen ist offensichtlich eine

umfängliche Absicherung ohne

finanzielles Risiko wichtiger als

niedrigere laufende Prämien für

ihre PKV.

Während die Nachfrage nach einer

prämiensparenden Selbstbeteiligung

sinkt, steigen die Ansprüche

der Menschen an ihre PKV im

Fall der Fälle. So ist die Nachfrage

nach stationären Leistungen im

Mehrbettzimmer in den zurückliegenden

zwei Jahren von 11,7 auf

9,8 Prozent gefallen. Gleichzeitig

ist die Nachfrage nach Tarifen mit

Unterbringung im Einbettzimmer

von 21,7 auf 27 Prozent gestiegen.

Autor: www.jungdms.de

FinanzBusinessMagazin.de

79


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

ABVK geht mit Altersvorsorgecheck

DRÜ voran

Als erster Vermittlerverband Der “BVK-Altersvorsorgecheck

präsentiert der Bundesverband DRÜ” ist in zwei Versionen verfügbar:

Eine Basisversion mit

Deutscher Versicherungskaufleute

(BVK) ein neues Beratungstool: Schnellberechnung, kostenlos für

Der “BVK-Altersvorsorgecheck alle Vermittler auf www.bvk.de

inkl. Analyse der DRÜ-Daten“. und in einer erweiterten Version

Dieses kostenlose Instrument mit Detailberechnung, exklusiv

ergänzt die Digitale Rentenübersicht

(DRÜ) der Deutschen Rentenversicherung

und unterstützt

Vermittler bei der Kundenberatung

zur Altersvorsorge. Es

ermöglicht ihnen, den Vorsorgebedarf

ihrer Kunden neutral

und anschaulich darzustellen.

Das Tool, entwickelt in Kooperation

mit der teckpro AG, nutzt

die Daten der DRÜ, die ab dem

1. Januar 2025 verpflichtend von

allen Versorgungsträgern bereitgestellt

werden müssen.

für BVK-Mitglieder im Mitgliederbereich

der BVK-Website. Mit

der erweiterten Version können

dem Berechnungstool in Kürze

auch weitere Einkunftsarten

wie z.B. Vermietung und Verpachtung

manuell hinzugefügt

werden. Dadurch kann der Vorsorgebereich

wirklichkeitsnäher

erfasst werden.

BVK-Präsident Michael H. Heinz

betont: “Mit diesem Tool bieten

wir als erster Vermittlerverband in

Deutschland eine einmalige Basis

für die Vorsorgeberatung. Das ist

einer unserer Beiträge zur Förderung

der privaten Altersvorsorge.

Sie wird sehr gut angenommen.

Doch die Versicherungswirtschaft

muss auch die Kompatibilität der

Systeme sicherstellen, damit die

Datenbasis breiter, vollständiger

und integrativer wird und die Anfragen

an die DRÜ realistischer beantwortet

werden können. Dafür

haben wir gestern (11.12.2024)

eine Webkonferenz mit Vertretern

der Deutschen Rentenversicherung,

Versicherungsvorständen,

Politikern und Dienstleistern

durchgeführt, um die Funktionalität

des Berechnungstools zu

erweitern.“

Autor: www.bvk.de

DFiDA-Verordnung? VEMA ist bereit!

Und die Versicherer?

Die Europäische Union wird aller Versicherungsbranche ähnliche

Voraussicht nach bis Anfang 2025 Rahmenbedingungen entstehen.

die FiDA-Verordnung verabschieden

(Financial Data Access). Dies fung eines einheitlichen „Open

Ziel der Verordnung ist die Schaf-

wird eine umfassende Regulierung

des Datenaustausches in der EU. Dieser ermöglicht es autori-

Finance“-Raums innerhalb der

Finanzbranche darstellen, welche

gut mit der PSD2-Richtlinie von Versicherern zuzugreifen,

sierten Drittanbietern, auf Daten

im Bankenbereich vergleichbar

ist. Hierüber wurde der Datenaustausch

zwischen Kunde und

Bank standardisiert. Heute sind

Apps wie Multibanking im Grunde

gelebter Alltag für einen Großteil

der Bevölkerung. FiDA geht

jetzt noch einen Schritt weiter

und möchte, dass auch für die

und Kunden aufzubereiten – beispielsweise

in einer App oder im

Rahmen der Angebotserstellung.

Die Verordnung sieht die Rollen

des Dateninhabers und die des

Datennutzer vor. Die VEMA kann

– analog BiPRO – beide Positionen

einnehmen. Die Maklergenossenschaft

setzt mit VEMAoffice

bereits heute genau an dieser

Stelle an. So werden beispielsweise

GDV-Daten zu den Bestandsverträgen

der angeschlossenen

Maklerbetriebe von den Versicherern

(Dateninhabern) abgeholt.

Die VEMA wird in diesem Zusammenhang

zum Datennutzer. Den

Kunden der Makler werden diese

Daten dann über die VEMAapp

zur Verfügung gestellt. Vorstellbar

wäre es aber auch, dass die

VEMA als Auftragsverarbeiter eines

Maklers die Rolle des Dateninhaber

annimmt. So in der App eines

Nutzers hinterlegt können dann

80 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Bestandsdaten auch in der vom

Anwender favorisierten App eingesehen

und verwaltet werden

und nicht nur in der VEMAapp.

Die VEMA fühlt sich gut für die

kommenden Anforderungen

gewappnet, da die grundsätzlich

geforderten Prozesse bereits

heute unterstützt werden. Nach

Verabschiedung der Verordnung

müssen dann lediglich noch die

konkreten Datenbausteine mit

Leben gefüllt werden. In Vorbereitung

der Verabschiedung

der Norm sind unterschiedliche

Marktteilnehmer an der Erstellung

eines Vorschlags beteiligt.

Auch die VEMA engagiert sich

hier in den Vereinen BiPRO und

FRIDA, um die Interessen des Versicherungsmaklers

in seiner Rolle

zwischen Kunde und Versicherer

zu vertreten. Die VEMA ist für die

Anforderungen der Zukunft bereit.

Anders als die meisten Versicherer,

die nun liefern und beweisen

müssen, dass Sie den Bedarf der

Zeit verstanden haben.

Autor: www.vema-ag.de

Neugeschäft:

Vertriebswege und Produktkategorien

in der Lebensversicherung 2023

E

Einfirmenvermittler bleiben auch

2023 der führende Vertriebsweg

für Lebensversicherungsprodukte:

Nachdem sie 2022 nach langer

Zeit wieder zum erfolgreichsten

Kanal avanciert waren, haben sie

diese Führung 2023 auf einen

Anteil von 36 Prozent (Vorjahr: 34

Prozent) weiter ausgebaut. Auch

Makler und Mehrfachagenten

konnten auf 32 Prozent (30 Prozent)

zulegen, während der Vertriebswegeanteil

der Banken auf

24 Prozent (28 Prozent) gesunken

ist. Das sind die Kernergebnisse

der 25. Studie zur Lebensversicherung,

die das Beratungs- und

Dienstleistungsunternehmen

WTW für das Jahr 2023 erstellt

hat. WTW analysiert dabei das

eingelöste Neugeschäft jedes

Lebensversicherers, aufgeteilt

auf Produktkategorien und Vertriebswege.

„Wie im letzten Jahr haben

sehr viele Anbieter mit überwiegendem

Bankvertrieb hohe Rückgänge

bei den Einmalbeiträgen hinnehmen

müssen. Jedoch konnten

viele von ihnen beim Neuzugang

von laufenden Beiträgen zulegen“,

sagt Henning Maaß, Director

Insurance Management Consulting

bei WTW in Deutschland.

Neugeschäft gegen

Einmalbeitrag eingebrochen

2023 betrug das APE-Neugeschäft

aus neu eingelösten Versicherungsscheinen

5,8 Milliarden

Euro und somit 180 Millionen

Euro bzw. 3 Prozent weniger als

im Vorjahr. Ursächlich für diesen

Rückgang war das um 3,2 Milliarden

Euro gesunkene Neugeschäft

mit Einmalbeiträgen. Dagegen ist

das Neugeschäft mit laufenden

Beiträgen um 142 Millionen Euro

gestiegen.

Quelle: © metamorworks - AdobeStock.com

Einfirmenvermittler konnten als

einziger Vertriebsweg beim Vertrieb

von Einmalbeiträgen leicht

zulegen, während Banken mehr

als ein Viertel und Makler und

Mehrfachagenten nahezu ein

Fünftel beim Neuzugang mit

Einmalbeitrag verloren haben:

Wie im Vorjahr trugen Banken

mit einem Minus von 2,4 Milliarden

Euro den Großteil des

Rückgangs. Während auch Makler

und Mehrfachagenten ein

Minus von 700 Millionen Euro

verzeichneten, konnten die Einfirmenvermittler

bei den Einmalbeiträgen

sogar um 230 Millionen

Euro zulegen. Aus diesem

FinanzBusinessMagazin.de

81


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Grund sank der Vertriebsanteil

der Banken bei Einmalbeiträgen

besonders stark von 43 Prozent

im Vorjahr auf 37 Prozent in

2023, mit der entsprechenden

Auswirkung auf den Vertriebsanteil

gemäß APE.

„Die Zinsangebote der Banken

belasten das Einmalbeitragsgeschäft

der Lebensversicherer. Unter

diesen Umständen waren 17,5

Milliarden Euro neu eingelöste

Einmalbeiträge dennoch beachtlich“,

sagt Maaß. „Die Produkte

der privaten Altersvorsorge haben

mit 2,7 Milliarden Euro zum erheblichen

Rückgang beigetragen.“

Neugeschäft gegen laufenden

Beitrag mit Zuwachs

Das Neugeschäft 2023 mit laufenden

Beiträgen stieg um 4 Prozent.

Dieser Zuwachs ist jedoch

einzig auf Einfirmenvermittler

sowie Makler und Mehrfachagenten

zurückzuführen. Insbesondere

Letztere haben ihren Anteil

zu Lasten der Banken erhöht

(Abb. 3). „Dieser Vertriebsweg

hat derart zugelegt, dass sein

Anteil am Neugeschäft mit laufenden

Beiträgen nun jenem der

Einfirmenvermittler entspricht“,

so Maaß.

Wachstumssegmente

der letzten Jahre

Seit 2018 konnten Makler und

Mehrfachagenten bei der Vermittlung

laufender Beiträge im Schnitt

4,7 Prozent pro Jahr zulegen.

Damit sind sie der am stärksten

wachsende Vertriebsweg in diesem

Segment. Einfirmenvermittler

weisen ein Plus von 2,6 Prozent

pro Jahr auf, gefolgt von den

Banken mit plus 1,5 Prozent pro

Jahr. „Diese Entwicklung ist den

Maklern und Mehrfachagenten

mit Produkten der betrieblichen

Altersvorsorge sowie der Invaliditätsabsicherung

gelungen. Dort

haben sie seither die größten Zuwächse

und sind marktführender

Vertriebsweg“, so Maaß.

Bei den Produktkategorien war

in den vergangenen fünf Jahren

die betriebliche Altersvorsorge

vertriebswegeübergreifend führend.

Hier wuchs das Geschäft

mit laufenden Beiträgen mit einer

Wachstumsrate von durchschnittlich

4,2 Prozent pro Jahr, gefolgt

von der privaten Altersvorsorge

und der Invaliditätsabsicherung.

Die Kategorie Todesfallabsicherung

verlor hingegen im Schnitt

6,2 Prozent pro Jahr.

Ausblick bleibt positiv

„Im laufenden Jahr erwarte ich

die Fortsetzung der jüngsten

Trends“, so Maaß. „Daher ist weiter

mit Zuwächsen beim Neugeschäft

mit laufenden Beiträgen

zu rechnen sowie insbesondere

in den Produktkategorien der

betrieblichen Altersvorsorge und

der Invaliditätsabsicherung.“

Autor: www.willistowerswatson.com

DVEMA schüttet 12 Millionen Euro

an Genossen aus

Die VEMA baut ihre Position als dieses Jahr 12,2 Millionen Euro

größter genossenschaftlicher Verbund

von Versicherungsmaklern rung von knapp 2 Millionen Euro

ausgeschüttet. Das ist eine Steige-

weiter aus. Inzwischen haben sich und die bisher höchste Summe,

mehr als 4.700 mittelständische die zur Auszahlung kommt. Hinzu

Maklerhäuser mit zusammen kommt eine Verzinsung von 7,5 angeschlossenen

mehr als 32.000 Mitarbeitern der Prozent auf die Zeichnungssumme

des Anteils. Die Verzinsung

VEMA-Gemeinschaft angeschlossen.

2.166 Unternehmen zeichneten

einen Genossenschaftsanteil

und sind dadurch Miteigentümer

der VEMA geworden. Für diese

stehen im Dezember wieder die

Ausschüttungen der Umsatzbeteiligung

sowie der Tantieme auf

die Einlagesumme an. Als Gesamtumsatzbeteiligung

werden

findet bereits seit 2012 durchgehend

in dieser Höhe statt.

Partner der VEMA kann jeder

Versicherungsmaklerbetrieb werden,

der die Aufnahmekriterien

der Genossenschaft erfüllt. Für

Jungmakler gelten erleichterte

Aufnahmehürden. Eine Partnerschaft

ist nicht mit Kosten verbunden.

Die VEMA finanziert sich

aus den Overhead-Zahlungen der

kooperierenden Versicherer, die

zusätzlich zu den Courtagen der

Maklerfirmen

ausgezahlt wird. Die Verpflichtung,

einen Genossenschaftsanteil

zu zeichnen, besteht nicht.

Dies steht jedem Makler frei, der

sich mit dem genossenschaftlichen

Gedanken der VEMA identifizieren

kann und eine gute

Nutzung der Produkte und Techniklösungen

der Genossenschaft

aufweist. Neben den oben genannten

Zahlungen profitieren

82 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Genossen auch vom Stimmrecht

in der Hauptversammlung und

diversen weiteren Mitglieder-

Goodies.

Ausgestattet mit sehr guten finanziellen

Reserven und einer

Eigenkapitalquote von 68 Prozent,

ist die VEMA wirtschaftlich

kerngesund. Sie ist bestens gerüstet,

die Herausforderungen der

nächsten Jahre zu meistern. Dabei

werden technische Lösungen

weiter ausgebaut und Produktlösungen

weiter verfeinert. Dank

der finanziellen Aufstellung kann

sich die Genossenschaft auch

das dafür nötige Personal leisten.

Kürzlich konnte der 275. Mitarbeiter

gezählt werden. Keinem

externen Finanzinvestor, sondern

ausschließlich den „eigenen“

Maklern verpflichtet, bleibt die

die VEMA der verlässliche Partner,

als den man sie kennt. Genossenschaft

macht stark – jetzt und in

Zukunft!

Autor: www.vema-ag.de

Quelle: © Thanate - AdobeStock.com

Altersvorsorge:

Das läuft aus Maklersicht schief

Umfrage im Auftrag von Canada

Life. Diese Fehler sehen Makler:

• Keine Altersvorsorge

• Altersvorsorge-Exit

• Unpassende Verträge

Das empfehlen Makler:

• Analyse der Absicherungssituation

• Transparentes Aufzeigen

von Bedarf und Rentenlücke

Private Altersvorsorge – welche

Verbraucher-Entscheidungen hier

richtig oder falsch sind, steht aktuell

wieder in der Diskussion. Die

Perspektive von Versicherungsmaklern

dazu ermittelte eine

Studie des Fachmagazins Ass-

Compact im Auftrag des Lebensversicherers

Canada Life.

Was der Altersvorsorge schadet:

Die folgenschwersten Fehler aus

Maklersicht

In der Studie haben Versicherungsmakler

die aus ihrer Sicht

gravierendsten Fehlentscheidungen

von Verbraucherinnen

und Verbrauchern rund um die

Altersvorsorge aufgezeigt. Die

meisten Befragten (59,1%) halten

es für den größten Fehler,

aus fehlendem Risikobewusstsein

heraus gar keine Versicherung abzuschließen.

Fast genauso so viele

Makler (57,7%) nennen den Ausstieg

aus einem Versicherungsvertrag,

ohne dass Kunden die Folgen

verstanden haben.

Auch die Wahl von geeigneten

Versicherungsverträgen birgt

laut den Befragten Stolpersteine.

54,8% der Umfrage-Teilnehmer

kritisieren Tarif-Abschlüsse, die

nicht zur Lebenssituation der

Kunden passen. Ähnlich viele

(53,6%) meinen, dass Kunden in

der Altersvorsorge zu viel Wert

auf Garantien legen und zu wenig

auf Renditeoptionen. Bei der

Frage waren Mehrfachnennungen

möglich.

Fehlentscheidungen verhindern:

Das empfehlen Makler

Mehr als drei Viertel der befragten

Makler denken, dass sie

ihre Kunden vor solchen Fehlern

bewahren können. Um Fehlentscheidungen

vorzubeugen, empfehlen

Versicherungsmakler vor

allem zwei Schritte: Umfassende

Information zur gesamten Absicherungssituation

(37,1%) und

transparentes Aufzeigen des Bedarfs

und der Rentenlücke im Alter

(36,2%).

Makler über den

Vorsorge-Aufschub der Kunden

Dass Verbraucher die finanzielle

Vorsorge oft auf die lange Bank

schieben, hat aus der Maklerperspektive

vor allem folgende Gründe:

Mit 64,3% gehen die meisten

Makler davon aus, dass Verbrauchern

aufgrund ihres Alters das

nötige Risikobewusstsein fehlt

und sie deshalb eine Beschäftigung

mit dem Thema für nicht

nötig halten. 62,9% denken, dass

sich Verbraucher generell ungern

damit befassen, und 57,1%, dass

sie sich nicht genügend dafür interessieren.

Das Ergebnis steht im Widerspruch

zu einer kürzlich im Auftrag von

Canada Life durchgeführten repräsentativen

Verbraucher-Umfrage

des Marktforschungsunternehmens

YouGov. Hier hatten die

FinanzBusinessMagazin.de

83


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

Menschen in Deutschland angegeben,

die finanzielle Vorsorge

vor allem aus Zeitmangel im Alltagsstress

aufzuschieben.

„Die Einblicke, die uns Makler in

der Umfrage geben, sprechen

Bände über die Vorsorge-Realität

in Deutschland. Völlig zu Recht

weisen Makler darauf hin, dass sie

für eine gelungene Absicherung

des Ruhestands kompetente Ansprechpartner

sind. Gerade beim

Faktor Zeitmangel könnten Makler

noch deutlicher machen, dass

sie den Kunden Aufgaben abnehmen,

zu denen diese im Alltag

nicht kommen”, kommentiert Dr.

Igor Radović, Vorstandsmitglied

bei Canada Life, die Umfrageergebnisse.

“Eine gute Beratung

hilft nicht nur, die Zukunft zu planen.

Sie entlastet Kunden im Hier

und Jetzt, da sie ein oft verdrängtes

Thema mit Profi-Unterstützung

endlich angehen können.”

Autor: www.canadalife.de

GClever fürs Erbe:

Geht es ums Erbe, sind Streitigkeiten

an der Tagesordnung.

Erblasser sollten daher schon zu

Lebzeiten ihr Erbe regeln und

frühzeitig Vermögenswerte übertragen.

Was vielen Betroffen unbekannt

ist: Mit einer Versicherungslösung

sinkt nicht nur das

Versicherungen bieten große Gestaltungspielräume

Streitpotenzial, sondern unter bestimmten

Voraussetzungen auch

die Steuerlast. Ein Leitfaden von

Carsten Telaar, Versicherungsexperte

der LAUREUS AG PRIVAT

FINANZ.

Es wird viel vererbt in Deutschland.

Immer mehr Menschen hierzulande

verfügen im Laufe ihres

Lebens über ein Vermögen, das

schon ihre Eltern und Großeltern

aufgebaut haben. Schätzungsweise

2,6 Billionen Euro, also

2.600 Milliarden Euro, werden

noch in diesem Jahrzehnt auf die

nächste Generation übertragen.

Dies bringt jedoch oft Herausforderungen

mit sich. Es häufen

sich die Erbstreitigkeiten und die

Einnahmen des Staates aus Erbschafts-

und Schenkungssteuer

steigen seit Jahren an. Allein 2023

kassierte der deutsche Staat 11,8

Milliarden Euro aus Erbschaften

und Schenkungen im Volumen

von 121,5 Milliarden Euro.

Um Streit ums Erbe und unnötig

hohe Belastungen aus der

Einkommens-, Erbschafts- und

Schenkungssteuer zu vermeiden,

ist ein geordneter und vorausschauender

Übergang des Vermögens

mehr als ratsam. Vor allem

eine frühzeitige Übertragung des

Vermögens noch zu Lebzeiten

des Erblassers ist oft sinnvoll, zumal

die Gestaltungsmöglichkeiten

damit weit über die gesetzliche

Erbfolge mit ihren starren Steuerfreibeträgen

hinausgehen. Eine

besonders vielfältige und unter

bestimmten Voraussetzungen

steuerschonende Variante ist dabei

die Vermögensübertragung

im Versicherungsmantel.

Versicherungsprinzip bietet

Gestaltungsraum fürs Erbe

Der Vermögende beziehungsweise

künftige Erblasser zahlt einmalig

oder regelmäßig ein, die Versicherung

legt das Geld im Sinne

des Kunden an und zahlt alles im

Todesfall oder zu einem Stichtag

Quelle: © Miha Creative - AdobeStock.com

aus. Der Begünstigte erhält das

so angelegte Vermögen als Einmalzahlung

im Todesfall oder zu

einem bestimmten Datum auf einen

Schlag oder aber als fortlaufende

Rentenzahlung.

Der Clou: Die Gestaltungsmöglichkeiten

sind sehr vielfältig. Die

Police ist nicht an die gesetzliche

Erbfolge gebunden und kann

nach Wunsch gestaltet werden.

Außerdem lässt sich der Begünstigte

im Vergleich zum notariellen

Testament oder Erbvertrag schnell

und kostenneutral ändern. Wichtig

ist außerdem: Das Vermögen

aus dem Versicherungsmantel

steht den Begünstigten nach Einreichen

der Sterbeurkunde sofort

zur Verfügung. Testamentseröffnungen

und Erbschein-Beantragungen

dauern in der Regel deutlich

länger.

Nachlass und Auszahlungen

werden langfristig planbar

Zum einen können Versiche-

84 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

rungslösungen auch Dritte, außerhalb

der gesetzlichen Erbfolge,

begünstigen, ohne dass ein anderer

Erbe dies anfechten kann.

Denn: Die Begünstigung aus dem

Versicherungsvertrag hat immer

Vorrang vor dem Nachlass. Zum

anderen lässt sich ein Datum –

oder auf Wunsch sogar verschiedene

Zeitpunkte – bestimmen, ab

dem die Vermögensübertragung

stattfinden soll, selbst wenn der

Erblasser noch lebt. Dann handelt

es sich um eine Schenkung, für

die die gleichen Steuerfreibeträge

und Steuersätze gelten wie für

eine Erbschaft. Dadurch wird eine

Nachlassübertragung langfristig

planbar und es können Steuerfreibeträge

genutzt werden.

Versicherungsnehmer behalten

bis zu ihrem Tod die Kontrolle

So eine Police können auch zwei

Personen gemeinsam abschließen.

Beispielsweise können sich

Eltern die Versicherungsnehmereigenschaft

teilen und auch jeweils

allein weiterführen, sollte

ein Partner vorzeitig versterben.

So sichern die Vermögenden bis

zur endgültigen Übertragung des

Kapitals an den Begünstigten die

Kontrolle über das Vermögen.

Ein anderes Beispiel: Ein Vater

möchte seinem Sohn das Vermögen

in Form einer Versicherung

schenken, um ihn abzusichern

und gleichzeitig eine Altersvorsorge

für seinen Sohn aufzubauen.

Der Vater selbst ist dabei die

versicherte Person, zahlt aber

auch die laufenden Beiträge.

Es handelt sich somit um eine

Schenkung an den begünstigten

Sohn, die im Rahmen der Steuerfreibeträge

schenkungssteuerfrei

ist. Weitere Zahlungen des Vaters

während der Vertragslaufzeit

bleiben schenkungssteuerfrei, bis

dass der Freibetrag erschöpft ist.

Dieser wird alle 10 Jahre erneuert.

Das beschriebene Konstrukt funktioniert

auch, wenn der Vater die

Police nur zu 99 Prozent an den

Sohn überträgt und ein Prozent

behält, aber weiterhin die Beiträge

zahlt. Der Vorteil: Der Vater

behält die Kontrolle und kann

den Vertrag auch nach der Übertragung

weiter schützend begleiten,

denn der Sohn kann ihn nicht

alleine verfügen oder verändern.

Bei einer solchen Vermögensübertragung

per Versicherung spricht

die Branche auch vom Schenken

mit schützender Hand, da das

Vermögen schon heute in weiten

Teilen übertragen werden kann

und man selbst trotzdem weiter

über das Vermögen mitbestimmen

kann. Erst mit dem Ablauf

des Vertrages oder im Todesfall

geht der Kapitalstock ganz auf

den Begünstigten über – entweder

in einer Zahlung oder als monatliche

Rente. Dieser Schutz gilt

zum Beispiel auch, wenn statt der

monatlichen Beiträge eine einmalige

große Summe in den Vertrag

eingezahlt wird.

Versicherungslösung

bringt Steuervorteile

Solange der Vater als versicherte

Person lebt, der Vertrag läuft

und keine Entnahmen erfolgen,

sind die Erträge einkommensteuerfrei.

So profitieren Vater und

Sohn vom Zinseszinseffekt. Bei

vorzeitigen Entnahmen oder Ablauf

zu Lebzeiten sind die Erträge

einkommensteuerpflichtig. Unter

Umständen profitiert man dabei

von Steuervorteilen, wenn der

Vertrag bereits zwölf Jahre bestand

und der Begünstigte bei der

Auszahlung mindestens 62 Jahre

alt ist.

Im Todesfall des Vaters als versicherte

Person erhält der Sohn

als Begünstigter die Leistung aus

dem Vertrag einkommensteuerfrei.

Auch Erbschaftssteuer fällt

auf den 99%-Anteil des Sohnes

keine mehr an, da ja dieser Anteil

des Kapitalstocks bereits auf den

Sohn übertragen wurde.

Die gesetzlichen Steuerfreibeträge

der Schenkungs- und Erbschaftssteuer

können nach zehn

Jahren erneut genutzt werden.

Bei den eigenen Kindern etwa

sind dies 400.000 Euro alle zehn

Jahre.

Freibeträge

in den drei Steuerklassen

Steuerklasse

Verwandtschaftsgrad

I Ehepartner 500.000 Euro

I

Freibetrag

Kinder, Stiefkinder, Adoptivkinder,

Enkel 400.000 Euro

I Enkel, deren Eltern noch leben und

Urenkel 200.000 Euro

I

Sonstige Personen 100.000 Euro

II Eltern, Geschwister, Nichten,

Neffen, Stiefeltern, Schwiegereltern

und -kinder, geschiedene Ehepartner,

bei Schenkung: Eltern und Großeltern

20.000 Euro

III

Fazit

Sonstige Personen 20.000 Euro

Mit kaum einer anderen Form des

Vererbens haben Erblasser größere

Gestaltungsmöglichkeiten als

mit der Versicherungsvariante. Allerdings

sollten sich Vermögende

sowohl zu den verschiedenen

Versicherungsvarianten als auch

zur Form der Geldanlage – z.B.

Fonds, ETF, vermögensverwaltende

Lösungen – und den möglichen

Steuervorteilen fachkundig

beraten lassen. Dann gelingt nicht

nur der Vermögensübertrag besser,

sondern auch die Rendite des

Kapitalstocks fällt angemessen

aus. Und überdies werden mögliche

Erbstreitigkeiten schon zu

Lebzeiten ausgeschlossen.

Autor: www.laureus-ag.de

FinanzBusinessMagazin.de

85


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

BDVM-MAKLER blicken optimistisch in

die Zukunft – Personalgewinnung und

-bindung und Digitalisierung Top-Themen

D

Der ausgeprägte Fachkräftemangel,

die schleppende Schadenbearbeitung

der Versicherer und

Investitionen in die weitere Digitalisierung

bewegen den Markt

und stellen auch BDVM-Makler

vor Herausforderungen. Trotzdem:

die Geschäftssituation der

BDVM Makler ist insgesamt gut

und es überwiegt die Zuversicht,

dass dies auch so bleibt.

Quelle: © Coloures-Pic - AdobeStock.com

An der diesjährigen Umfrage haben

149 Mitglieder (2023: 168,

2022: 131; Ergebnisse 2023 nachfolgend

in der Klammer mit VJ –

Vorjahr – gekennzeichnet) teilgenommen.

Wie bereits im Vorjahr

beurteilen die Teilnehmer ihre

Lage weiterhin positiv: 98% (VJ:

96,4%) bewerten ihre Geschäftslage/Gewinnsituation

in den ersten

acht Monaten 2024 als sehr

gut (26,4 %; erstmals erhoben),

gut 56,4 % (VJ 62,5%) oder befriedigend

15,4% (VJ 33,9 %,).

Grund dafür sind unter anderem

steigende Courtage-Einnahmen

bei 85,7 % (VJ 83,2 %) der teilnehmenden

Unternehmen. Allerdings

fallen die gesteigerten

Courtage-Einnahmen moderat

aus: 51 % der Mitgliedsunternehmen

geben an, die Steigerung sei

unter 10%.

Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung

war der Anstieg bei

den Sach-Courtage-Einnahmen.

Insgesamt konnten 75,7 % (VJ:

70,83 %) der Mitglieder gestiegene

Courtage-Einnahmen melden.

16,9 % (VJ: 22,2 %) der

Makler konnten ihre Einnahmen

insgesamt konstant halten. Damit

sind wie im Vorjahr bei ca.

93 % der Makler die Courtage-

Einnahmen gleichgeblieben bzw.

gestiegen und nur bei wenigen

Maklern gesunken. Im Segment

Leben ist das Bild weniger positiv:

dort konnten nur ca. 18 % der

Teilnehmenden steigende Courtageeinnahmen

verzeichnen, bei

etwa 2/3 der antwortenden BD-

VM-Mitglieder sind sie gleichgeblieben

oder gesunken. Hier setzt

sich der Trend aus der Umfrage

von 2023 fort.

Personal

Erfreulich ist, dass bei knapp über

56,4 % (59,52 % VJ) der Mitgliedsunternehmen

die Mitarbeiteranzahl

konstant geblieben ist

und sogar bei 33,5 % (29,76 %

VJ) sich die Anzahl der Mitarbeiter

erhöht hat. Dies hat seinen Preis.

Bei nur ca. 18,8 % (22,62 % VJ)

der Mitglieder sind die Personalkosten

im Vergleich zum Vorjahr

gleichgeblieben, bei ca. 81,2 %

(76,79 % VJ) sind hingegen höhere

Personalkosten entstanden.

Personalgewinnung ist zudem für

45,6 % der Makler sehr wichtig

und für weitere 37,6 % wichtig.

Auch die Personalbindung ist für

67,8 % sehr wichtig und für weitere

28,2 % wichtig und kann

damit in der Relevanz (insgesamt

96 %) als TOP-Thema bezeichnet

werden.

Digitalisierung bewegt

die Unternehmen unverändert

Erneut haben wir in der diesjährigen

Mitgliederumfrage einen

Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung/Künstliche

Intelligenz

gesetzt. Wir wollten wissen, ob

unsere Mitgliedsunternehmen bereits

künstliche Intelligenz einsetzen

und wenn ja, in welchen Bereichen

und wie. 45 % (VJ: 33%)

der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen

geben an, künstliche

Intelligenz bei der Auslesung von

Dokumenten einzusetzen. Mit

53,7 % (VJ: 28%) setzen beinah

doppelt so viele Makler ChatGPT

im Unternehmen ein.

Auch der Einsatz von künstlicher

Intelligenz in den Bereichen Marketing

mit knapp 25 % und Recherche

mit knapp 34 % (VJ jeweils

22 %) steigen an. Zudem

wollten wir wissen, ob die Kunden

der Maklerunternehmen verstärkt

digitale Serviceangebote nachfra-

86 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

gen. Fast identisch wie im Vorjahr

geben 71,1% der teilnehmenden

Verbandsmitglieder an, dass die

Kunden nicht verstärkt digitale

Serviceangebote nachfragen, lediglich

28,9% bejahen dies.

Außerdem haben wir gefragt, wie

die Verbandsmitglieder den Stand

ihrer Digitalisierung im eigenen

Unternehmen bewerten. Nur

2 % (VJ: 4,8%) beurteilen den

Stand der eigenen Digitalisierung

als sehr gut, immerhin noch 39,6

% (VJ: 33,9%) als gut. Gleichwohl

bewerten 44,3 % (VJ: 44,6%)

den Stand der eigenen Digitalisierung

lediglich als befriedigend

und 11,4 % (VJ: 13,7%) als nur

ausreichend. Der Investitionsbedarf

beim Thema Digitalisierung

dürfte also weiterhin hoch sein.

Dazu passt, dass 87,9 % (VJ:

84,5%) der teilnehmenden Versicherungsmakler

keine Versicherungsgeschäfte

rein über das Internet

abwickeln.

Eine Mehrheit von 56,4 % (VJ:

59,5%) der Teilnehmer nutzt hingegen

Cloud-Dienste. Nach den

relevantesten Themen im Bereich

Technik & Digitalisierung befragt

rangieren Maklerverwaltungsprogramme

und BiPro / Schnittstellen

/ Datenaustausch absolut

an der Spitze mit jeweils 2/3 der

Einschätzungen als „sehr wichtig“

und einem weiteren knappen

Drittel als „wichtig“. Dem korrespondieren

mit ähnlichen Werten

die Themen „Prozessoptimierung“

und „Digitalisierung“ bei

den relevantesten Marktthemen.

Sozialen Netzwerken hingegen

wird die wenigste Bedeutung beigemessen

(sehr wichtig: 6,7 %,

wichtig: 27,5 %, weniger wichtig:

43 %, gar nicht wichtig: 4,8 %).

Schaden- und

Bestandsbearbeitung durch

Versicherer

Erstmals abgefragt haben wir die

Thematik „Schadenbearbeitung

durch Versicherer“. Das Ergebnis

muss überaus bedenklich stimmen:

mehr als ein Drittel der Befragten

(36,9 %) gegen hier die

Note 5 (=mangelhaft), 11,4 % gar

eine 6 (=ungenügend). Nur etwa

die Hälfte der Teilnehmenden

kann sich mit einer (=ausreichend)

oder besser anfreunden. Ganz

offensichtlich besteht hier massiver

Handlungsbedarf! Auch die

Anmerkungen sind teils drastisch

(„Explosion der Bearbeitungszeiten

/ an der Grenze zur Serviceverweigerung“),

wobei auch

darauf hingewiesen wird, dass es

sehr große Unterschiede bei den

Versicherungsunternehmen gibt.

Etwas besser, aber alles andere als

optimal, sieht es bei der Bestandsbearbeitung

(Policierung) durch

die Versicherer aus: 2/3 der Befragten

vergaben die Noten „befriedigend“

und „ausreichend“

– allerdings beurteilen auch hier

etwa 20 % die Performance als

„mangelhaft“ und „ungenügend“.

In den Kommentaren wird

auf immer weniger Kompetenz

bei den Versicherern hingewiesen.

Insgesamt zeigt sich, dass unsere

Mitglieder gut durch die

wirtschaftlich angespannte Lage

kommen. Aufgrund der Personalknappheit

werden die Themen

Personalgewinnung und Mitarbeiterbindung

immer wichtiger.

Und trotz der insgesamt positiven

wirtschaftlichen Entwicklung sehen

die Mitglieder durch die Bank

beim Thema Digitalisierung noch

einige Luft nach oben.

Im Bereich für weitere Anmerkungen

wird insbesondere darauf

hingewiesen, dass die Versicherer

einen mindestens ebenso großen

Bedarf an Prozessoptimierung

haben und die Qualität der Schadenbearbeitung

zwar von Versicherer

zu Versicherer unterschiedlich

ist, insgesamt aber deutlich

zu wünschen übriglässt. Dies

betrifft sowohl die telefonische

Erreichbarkeit als auch die Länge

der Bearbeitungszeiten.

Autor: www.bdvm.de

Quelle: © Funtap - AdobeStock.com

FinanzBusinessMagazin.de

87


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

IStrategische Allianz von germanBroker.net AG

und CHARTA Börse für Versicherungen AG

In einer strategischen Allianz werden von den Versicherern

bündeln der Maklerverbund germanBroker.net

AG (gBnet) und die Standardprozesse behin-

zunehmend als Störfälle bewertet,

die CHARTA Börse für Versicherungen

AG (CHARTA) ab sofort einem echten Mengenproblem

dern. Auch sind die Schäden zu

ihre Kräfte. Ziel der Kooperation geworden.

ist es, den angebundenen Partnern

beider Häuser neue wechselseitige

Mehrwerte zu bieten. Das

erste Pilotprojekt befindet sich bereits

in der Umsetzung und sieht

vor, dass gBnet die vollständige

Vertragsverwaltung und weitestgehend

die Schadenabwicklung

des exklusiven CHARTA-Spezialkonzepts

in der Sparte Wohngebäude

mit dem Risikoträger die

Bayerische übernimmt.

Hintergrund:

Services selbst in die Hand nehmen

und gemeinsam stärker sein

Im Maklermarkt wird die Gebäudeversicherungssparte

sehr

kritisch gesehen. Sonderkonzepte,

Sideletter und Klauselbögen

„Die langjährige enge Zusammenarbeit

mit germanBroker.net

ermöglicht uns, das Wohngebäude-Spezialkonzept

auch in

Zukunft in bewährter Qualität

fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Wir wollen unseren Maklerpartnern

weiterhin qualitativ

höherwertige Lösungen bieten.

Die Versicherer entlasten wir, indem

wir die Prozesse in Betrieb

und Schaden selbst verantworten

und künftig gemeinsame

Produkte entwickeln“, so Ulrich

Neumann, Vorstand CHARTA.

„Mit beiden Häusern arbeiten

wir seit Jahren erfolgreich und

vertrauensvoll zusammen und

aus Sicht der Bayerischen verfügt

gBnet über das entsprechende

Know-how sowie die digitalen

und personellen Ressourcen, um

das CHARTA-Konzept nahtlos in

die eigene Vertragsverwaltung zu

übernehmen“, so Martin Gräfer,

Vorstand die Bayerische.

Die neue strategische Allianz

basiert auf einer langjährigen

freundschaftlichen Zusammenarbeit,

unter anderem im Arbeitskreis

Beratungsprozesse. Beide

Maklerverbünde teilen zudem

ähnliche Werte und Philosophien,

insbesondere im Umgang

mit ihren Partnermaklern. „Diese

gemeinsame Genetik ist der

Schlüssel zu einer erfolgreichen

Kooperation, die beiden Seiten

und ihren Partnern zukünftig signifikante

Mehrwerte bietet,“ erläutert

Hartmut Goebel, Vorstand

gBnet. Weitere konkrete Schritte

zur Intensivierung der Zusammenarbeit

sind bereits in Planung.

Autor: www.germanbroker.net

Quelle: © itchaznong - AdobeStock.com

88 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Metzler Ratings:

Die Favoriten der Ratingagenturen – Rating Beste,

das Meta-Rating der Lebensversicherer 2024

WWie schon 2023 hat Metzler Ratings

auch 2024 sein „Rating der Ratings“

für deutsche Lebensversicherer

durchgeführt. Dafür wurde auf

öffentlich verfügbare Ratings zu

28 Lebensversicherern aus den

Bereichen Finanzstärke, Produktsowie

Servicequalität zurückgegriffen

und zu einem Gesamtrating

verdichtet.

Insgesamt schnitt die WWK in

diesem Meta-Rating mit einer

Gesamtnote von 1,19, wie schon

2023, am besten ab. Den zweiten

Platz verteidigte die Allianz mit

einer Gesamtnote von 1,63 ganz

knapp vor der LV 1871 (1,65). Dabei

haben WWK und Hannoversche

in Sachen Finanzstärke mit jeweils

1,00 die besten Meta-Ratings.

Bei der Produktqualität liegen hingegen

Axa und Alte Leipziger jeweils

mit einer Note von 1,33 vorn. Bei

der Servicequalität kamen hingegen

neun Anbieter jeweils mit

Note 1 gemeinsam auf Platz 1,

darunter mit WWK, Allianz und

LV 1871 auch die Anbieter, die in

der Gesamtwertung vorne liegen.

Wer Abitur gemacht hat, weiß:

Zwar fließen in die Abiturnote

nicht nur die Ergebnisse der Abiturprüfungen

ein, sondern auch

viele Noten aus den Zeugnissen

der Oberstufe. Doch unterm

Strich zählt einzig und allein die

aus diesen vielen Einzelnoten

gebildete Abiturnote. So etwas

ähnliches gibt es auch am Finanzmarkt:

Bloomberg, eine auf Nachrichten

aus der Finanzwelt spezialisierte

Agentur, veröffentlicht

sogenannte Konsensschätzungen

dazu, wie sich die Geschäfte und

letztlich die Aktienkurse großer

börsennotierter Unternehmen in

den kommenden Monaten entwickeln

werden. In diese Schätzungen

fließen die Prognosen all

der Finanzanalysten ein, die das

betreffende Unternehmen für renommierte

Investmentbanken beobachten.

In eine Konsensschätzung

fließen daher oft Dutzende

von Einzelprognosen ein. So werden

extreme Einschätzungen einzelner

Analysten „geglättet“. Diese

Konsensschätzung wird damit sozusagen

zur „Abiturnote für Aktiengesellschaften“.

Im vergangenen Jahr hat Metzler

Ratings dieses Prinzip mit seinem

Meta-Rating auf deutsche Lebensversicherer

übertragen. Das

Ziel: Herausfinden, welche Versicherer

bei renommierten Ratingagenturen

am besten abschneiden.

Doch warum ist das wichtig?

„Nun, wer eine Lebensversicherung

abschließt, bindet sich meist

über Jahrzehnte an einen Anbieter“,

so Dr. Marco Metzler, Gründer

und Chef von Metzler Ratings.

„Da sollte man vor Abschluss so

gut wie möglich ermitteln, welche

Lebensversicherer von den verschiedensten

Versicherungsexperten

als die Besten am Markt

eingeschätzt werden. Dabei kann

unser, Rating der Ratings‘ eine

wertvolle Hilfe sein.“

Die Methode

Und wie funktioniert Metzlers

Meta-Rating? „Im Prinzip ist das

die Zusammenfassung mehrerer

Ratings“, sagt Experte Metzler.

„Oder – wie der Fachbegriff lautet

– ein aggregiertes Rating.“ Dabei

werden mehrere Noten, Punkte

oder Ratings, die für ein Produkt

oder eine Dienstleistung abgegeben

wurden, zu einem einzigen

Wert zusammengefasst. Dies

kann durch verschiedene Methoden

geschehen. Eine gängige

Methode ist die Ermittlung des

arithmetischen Mittelwerts aus

allen Ratings. Dafür werden alle

Benotungen zuerst addiert und

dann das Ergebnis der Addition

durch die Anzahl der Benotungen

dividiert.

Angenommen ein Produkt wurde

sechsmal bewertet und erhielt dabei

die Benotungen 4, 3, 5, 2, 3

und 4. Dann ist die durchschnittliche

Bewertung 3,5. Rechenweg:

(4+3+5+2+3+4)/6 = 21/6 = 3,5.

Zudem können einzelne Ratings

auch stärker oder schwächer

gewichtet werden. Inzwischen

werden bei aggregierten Ratings

auch immer häufiger selbstlernende

Algorithmen eingesetzt,

um die Ratings ständig zu verfeinern.

„Die Aggregation von

Ratings ist ein nützliches Instrument,

um mehrere Bewertungen

eines Produkts oder einer Dienstleistung

zusammenzufassen und

zu vergleichen“, erläutert Versicherungsanalyst

Metzler.

Die Grundgesamtheit

Metzler Ratings hat für sein „Rating

der Ratings“ alle in Deutschland

aktiven Lebensversicherer ermittelt,

die von den drei in Deutschland

führenden Produktrating-

Agenturen in allen drei Schichten

FinanzBusinessMagazin.de

89


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

der Lebensversicherung (Rürupund

Riester-Rente, betriebliche

und private Altersvorsorge) bewertet

wurden und mindestens

ein Finanzstärke- und ein Service-

Rating aufweisen können. Diese

Vorgaben erfüllten in diesem Jahr

exakt 28 Lebensversicherer. Alle

von Metzler für das aggregierte

Rating verwendeten Ratings der

einzelnen Ratingagenturen sind

auf den Webseiten der jeweiligen

Ratinganbieter öffentlich zugänglich.

Auf eine Gewichtung der

einzelnen Ratings oder der Ratinganbieter

wurde bei der Erstellung

des Metzler Meta-Ratings

(MMR) bewusst verzichtet.

Die Ergebnisse: Finanzstärke

In Sachen Finanzstärke hat Metzler

Ratings auf die Ratings von S&P,

Fitch sowie die eigenen Qualitätsratings

zurückgegriffen und

dergestalt aggregiert, dass ein

Durchschnittswert der Finanzstärke

und des Qualitätsratings

der drei Ratinganbieter ermittelt

wurde. In die Bewertung der Substanzkraft

beziehungsweise der

Finanzstärke flossen dabei unter

anderem Finanzkennzahlen aus

den Jahresabschlüssen 2023 zum

Eigenkapital, zur freien Rückstellung

für Beitragsrückerstattungen

(freie RfB) und zum Schlussüberschussanteilsfonds

sowie stille

Reserven ein.

Dabei schnitten WWK und Hannoversche

jeweils mit aggregierten

Finanzstärke-Ratings von 1,0

am besten ab, gefolgt von Condor

(2,0.), Allianz (2,33) und Axa

(2,42). Der Noten-Durchschnitt

über alle 28 betrachteten Gesellschaften

betrug 2,97.

Die Ergebnisse: Produktqualität

Bei den Produktratings wurden

auf Ratings der drei renommiertesten

Ratingagenturen für

Lebensversicherungsprodukte –

Franke & Bornberg (F&B), Ascore

und Institut für Vorsorge und

Finanzplanung (IVFP) –zurückgegriffen,

da diese eine breite

Abdeckung an Ratings über alle

drei Schichten der Altersvorsorge

(gesetzliche Schicht – hier also

Rürup-Rente, betriebliche und

private Schicht) sicherstellen.

Dafür wurden in einem ersten

Schritt für jeden Lebensversicherer

die besten Produktratings

von jeder der drei Agenturen in

jeder Schicht zu Teilergebnissen

zusammengefasst. Diese drei Teilergebnisse

– in die auch einfloss,

ob in der jeweiligen Schicht überhaupt

Ratings vorlagen – wurden

dann zu einem Produktrating über

alle drei Schichten gebündelt.

Bei den gebündelten Produktratings

schnitten Axa und Alte Leipziger mit

Bewertungen von jeweils 1,33 am

besten ab, gefolgt von Ergo Vorsorge,

LV 1871 und Nürnberger

mit jeweils 1,44. Der Durchschnitt

der Produktratings über alle beobachteten

Gesellschaften lag

bei 1,97.

Die Ergebnisse: Servicequalität

In Sachen Servicequalität gab es

in diesem Jahr nur einen Anbieter,

der alle 28 hier betrachteten

Lebensversicherer mit eigenen

Service-Ratings abdeckte: Service

Value. In dessen Serviceratings

schnitten insgesamt neun Lebensversicherer

mit Bestnote 1,0 ab:

Allianz, Cosmos, Ergo Vorsorge,

HUK-Coburg, LV 1871, Provinzial

NordWest, Targo, Württembergische

und WWK. Der Durchschnitt der

Serviceratings über alle beobachteten

Gesellschaften lag bei 2,21.

Das Gesamtergebnis

In einem weiteren Schritt hat

Metzler Ratings dann die Teilratings

in Sachen Finanzstärke,

Produkt- und Service-Qualität

zu einem Gesamtrating zusammengefasst,

um den Lebensversicherer

mit den besten Ratings

insgesamt zu ermitteln. Dabei

wurden alle drei Bereiche gleich

gewichtet.

Insgesamt überzeugt im Metzler

Meta-Rating (MMR) die WWK

mit Werten von jeweils 1,00 bei

den Finanzstärke- und den Service-Ratings.

Bei den Produktratings

kam sie mit 1,56 auf den

vierten Platz. Dies ergab unterm

Strich ein Gesamtrating von 1,19.

Das sicherte der WWK den ersten

Platz im diesjährigen Meta-Rating

von Metzler Ratings. Ebenfalls in

die Top Five schafften es die Allianz

mit einer Note von 1,63, die

LV 1871 (1,65), die Ergo Vorsorge

(1,73) und die Hannoversche mit

1,80.

Das Fazit

„Das von uns

entwickelte

Meta-Rating,

also die Zusammenfassung

der vielen

verschiedenen

Quelle: © fotomek - Fotolia.com

Ratings für Lebensversicherer

macht es für Endkunden

einfach, sich im Dschungel

der Lebensversicherungs-Ratings

zurechtzufinden“, erläutert Marco

Metzler, Geschäftsführer der

Metzler Ratings GmbH. Kunden

erkennen so auf einen Blick die

Qualität der Produkte und des

Services sowie die Finanzstärke

der einzelnen Gesellschaften.

„Sie können ihre Entscheidungen

also ganz einfach auf der Basis

der Ratings mehrerer renommierter

Ratingagenturen treffen“,

erklärt Marco Metzler. „Wer hier

zu einem der top platzierten Versicherer

unseres „Rating der Ratings“

Meta-Ratings geht, sollte

nichts falsch machen. Und auch

noch in ein paar Jahrzehnten mit

seiner heutigen Wahl zufrieden

sein.“

Autor: www.metzler-ratings.com

90 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Online-Marketing von

Versicherungsagenturen immer erfolgreicher:

Über 3 Millionen Neukunden jährlich, seit 2020 plus 62 Prozent

J

Jährlich werden bereits 3,1 Millionen

Neukunden von Versicherungsvertretern

durch Online-

Marketing gewonnen. Im Jahr

2020 lag diese Zahl noch bei

1,9 Millionen Neukunden, also

ein Wachstum um 62%. Dies

ist hochgerechnet von 150.000

Versicherungsagenturen, die im

Durchschnitt 21 Neukunden im

Jahr über Online-Marketingmaßnahmen

gewinnen. Weiterhin

sind jedoch die persönliche Ansprache

durch Vertreter in der

Ausschließlichkeit mit 44 Neukunden

im Jahr (2020: 37) und die

Weiterempfehlung durch Kunden

mit 38 Neukunden (2020: 35) am

häufigsten für Agenturen. Vor

allem die Versicherungsvertreter

der Hanse-Merkur mit 55 Neukunden

im Jahr durch Online-

Marketing, HUK-COBURG (50),

Barmenia (47) und ARAG (39)

fallen als besonders erfolgreich

auf. Manche anderen Vertriebe

zeichnen sich dagegen durch eine

sehr wirksame Weiterempfehlung

durch Kunden aus. So gewinnen

Vertreter der HUK-COBURG mit

67 die meisten Neukunden durch

die Promotion ihrer Kunden, gefolgt

von DEVK (52), Debeka (50),

Barmenia (49) und ARAG (48)

Vertretern. Die Neukundengewinnung

über klassische Werbung

wie Printanzeigen oder Plakate ist

nach Einschätzung der Vertreter

mit durchschnittlich 9 Kontakten

im Jahr (2020: 8) am geringsten.

Quelle: © navee - AdobeStock.com

Dies sind die Ergebnisse der Sirius

Campus Benchmark-Untersuchung

„Erfolgsfaktoren im Ausschließlichkeitsvertrieb“

mit 1.576 Telefoninterviews

bei Ausschließlichkeitsvertretern

vom April bis Juli

2024. Zu den 23 Ausschließlichkeitsvertrieben

(Allianz, ARAG,

AXA, Barmenia, Concordia, Die

Continentale, Debeka, DEVK,

ERGO, Gothaer, HanseMerkur,

HDI, HUK-COBURG, LVM, Mecklenburgische,

Nürnberger,

Provinzial, R+V, SDK, Signal Iduna,

VGH, Württembergische und

Zurich) wurden neben der jährlichen

Messung zur Vermittlermotivation

und -loyalität dieses

Jahr auch die Aktivitäten beim

Online-Marketing und die Beurteilung

der Unternehmensstrategie

ermittelt.

Beiträge in sozialen Medien

und Online-Anzeigen sind am

wirksamsten

Beiträge und Meldungen in den

sozialen Netzwerken werden von

rund der Hälfte (49%) aller Vertreter

als Marketing-Maßnahme

im Vergleich zu 2020 (45%) etwas

häufiger eingesetzt. Dabei

wird Facebook insgesamt von den

meisten (67%) netzwerkaktiven

Vertretern genutzt. Auf dem am

zweithäufigsten genutzten Instagram-Kanal

(56%) werden mit

7,8 Meldungen im Monat häufiger

Botschaften versendet als

über Facebook. LinkedIn und Xing

werden seltener und TikTok, You-

Tube oder Snapchat bisher fast

gar nicht von Vertretern genutzt.

Tatsächlich steigern regelmäßige

Beiträge in den sozialen Medien

den Erfolg in der Rekrutierung

neuer Kunden. So berichten Vertreter

mit mindestens wöchentlichen

Meldungen in sozialen

Medien von jährlich 30 Neukunden

durch ihr Online-Marketing.

Bei einer halbjährlichen oder selteneren

Nutzung der sozialen

Medien gewinnen Vertreter nur

18 Neukunden.

Noch etwas wirksamer ist das

Schalten von Online-Anzeigen

in den sozialen Medien oder bei

Suchmaschinen. Etwas mehr als

ein Drittel (39%) der Agenturen

schalten etwas weniger Anzeigen

in den Sozialen Medien als

in 2020 (42%). Nur rund ein Viertel

(24%) der Agenturen schalten

Anzeigen bei Suchmaschinen, im

Wesentlichen bei Google (2020:

22%). Agenturen mit wöchentlicher

Schaltung von Anzeigen

gewinnen hierdurch 27 Neukunden

im Jahr im Gegensatz zu

halbjährlichen oder selteneren

Online-Anzeigen mit nur 14 Neukunden

im Jahr. „Online-Mar-

FinanzBusinessMagazin.de

91


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

keting wird auch für Vermittler

weiter an Bedeutung zunehmen.

Versicherer sollten ihre Agenturen

gezielt Unterstützung, um die ersten

Kontakte gerade zur Gen Z

zu ermöglichen“, gibt Dr. Oliver

Gaedeke, Geschäftsführer von

Sirius Campus, zu bedenken.

Der Einsatz von Online-Marketing

schwankt über die 23 untersuchten

Versicherungsvertrieb

tatsächlich erheblich. Während

in manchen Vertrieben fast drei

Viertel aller Vertreter in den sozialen

Medien aktiv sind, sind es

bei anderen noch nicht einmal

ein Drittel. Gerade Vertriebe

mit älteren Vertretern hinken der

Marktentwicklung hinterher.

Unterstützung aus der Zentrale

wichtiger Erfolgstreiber

Um das Online-Marketing der

Agenturen zu fördern, können

Versicherer ganz konkrete Unterstützung

bereitstellen. Vor allem

zentral gesteuerte Aktionen von

den Gesellschaften, eine kontinuierliche

Bereitstellung von

möglichen Beiträgen für die sozialen

Medien oder Werbetexte

für Online-Anzeigen sind die

wichtigsten Stellschrauben. Jedoch

sind noch nicht einmal die

Hälfte der Vertreter von diesen

Angeboten ihrer Gesellschaft

begeistert (ausgezeichnet / sehr

gut). Fast ein Fünftel äußert sogar

klare Kritik an diesen Formen der

Marketing-Unterstützung. Für die

Bestandskundenbearbeitung ist

die Bereitstellung von Newsletter-

Texten besonders wichtig. Hierzu

werden die Barmenia, Debeka,

ERGO, HUK-COBURG und LVM

besonders gut von ihren Vertretern

beurteilt (alphabetische Reihenfolge).

Kundenbewertungsportale

wichtiger Hebel

Quelle: © sdecoret - Fotolia.com

Immer mehr Kunden prüfen die

Qualität einer Agentur oder eines

Versicherungsanbieters in Kundenbeurteilungsportalen.

Deswegen

überprüft bereits jeder

zweite (51%) Vertreter seine Einträge

vor allem bei Google und

Facebook. Vor vier Jahren waren

dies noch ein Zehntel weniger

(2020: 41%). Im Schnitt erreichen

die Agenturen 30 Beurteilungen

bei Google und 23 bei Facebook.

Das aktive Einfordern von Online-

Bewertungen kann die Anzahl an

Feedbacks auf bis zu 65 für eine

Agentur steigern. „In Zeiten zunehmender

Online-Kommunikation

sind Kunden als glaubwürdige

Testimonials besonders relevant.

Vermittler sollten ihre Kunden vor

allem um ausführliche Online-Beurteilungen

bitten. Denn Kunden

lesen Beurteilungen sehr differenziert

und lassen sich je nach Kontext

auch nicht von negativen Beurteilungen

verunsichern“, erklärt

Dr. Oliver Gaedeke.

Autor: www.siriuscampus.de

DVorsorgefavoriten der Makler:

Die Ergebnisse der diesjährigen Studie belegen auch in diesem

Studie „AssCompact AWARD – Jahr die führende Rolle der Allianz in

Private Vorsorge 2024“ zeigen der privaten Vorsorge. In den

erneut die Spitzenposition der Kategorien „Klassisch/Klassik

Allianz und der Alten Leipziger Plus“ sowie „Fondsgebunden mit

im Markt der privaten Vorsorgeprodukte.

Mit interessanten Entsicherer

erneut an die Spitze setwicklungen

in den Kategorien zen. Während die Alte Leipziger ihre

Garantien“ konnte sich der Ver-

fondsgebundener Produkte sowie

Aktuelle Entwicklungen und Top-Anbieter 2024

in der Nachhaltigkeit bieten die

Ergebnisse spannende Einblicke

in aktuelle Trends und Maklerpräferenzen.

Die Ergebnisse der „AssCompact

AWARD – Private Vorsorge 2024“

Vormachtstellung bei den fondsgebundenen

Produkten ohne

Garantien erfolgreich verteidigte,

sicherte sich die Nürnberger

den dritten Rang – ein deutlicher

Sprung nach oben.

In der Kategorie „Klassisch / Klassik

Plus“, die 2024 nach längerer Abstinenz

in die Studie zurückkehrt,

geht die Allianz als klarer Sieger

hervor. Die Alte Leipziger und der

VOLKSWOHL BUND komplettieren

die Top 3 in dieser traditionellen

Produktsparte.

Im Bereich „Fondsgebunden mit

Garantien“ hat die Allianz ihren

Vorjahreszweiten Platz hinter sich

gelassen und den ersten Rang

erobert. Canada Life, die im vergangenen

Jahr überraschend den

Spitzenplatz belegte, fiel auf den

zweiten Rang zurück. Die Alte

92 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Leipziger kletterte um zwei Plätze

auf Rang drei, was ihre verstärkte

Marktpräsenz unterstreicht.

Bei den fondsgebundenen Produkten

ohne Garantien behauptet

sich die Alte Leipziger auch 2024

als Marktführer. Sie sicherte sich

erneut den ersten Platz, gefolgt

von der Allianz, die ebenfalls ihre

Vorjahresplatzierung verteidigte.

Die Nürnberger zeigte in dieser

Kategorie eine bemerkenswerte

Entwicklung und kletterte von Platz

sieben im Vorjahr auf Platz drei.

Markttrends in der privaten

Vorsorge

Die Studie zeigt auch interessante

Entwicklungen auf: Fondsgebundene

Produkte ohne Garantien

bleiben in der Gunst der Makler

ganz oben und werden weiterhin

von über 70 % der Befragten

regelmäßig vermittelt. Fast zwei

Drittel der Vermittler erwarten zudem

einen wachsenden Umsatz in

diesem Segment. Hingegen geht

die Vermittlungstendenz fondsgebundener

Produkte mit Garantien

zurück. Nur noch 57 % der

Makler vermitteln diese regelmäßig

(im Vorjahr 62 %). Ein weiteres

bemerkenswertes Ergebnis: Nur gut

jeder zweite Vermittler fragt seine

Kunden aktiv nach deren Interesse

an nachhaltigen Vorsorgeprodukten.

Autor: www.asscompact.de

Quelle: © Chaiyawat - Fotolia.com

DBaFin: Lebensversicherungen müssen

einen angemessenen Kundennutzen bieten

Lebensversicherer müssen den ders auffällig geworden waren,

Kundennutzen ihrer Produkte hat die BaFin mittlerweile einer

stärker in den Fokus nehmen. wohlverhaltensaufsichtlichen

Das fordert die Bundesanstalt Prüfung unterzogen. Das Ergebnis:

Neben formalen Defiziten

für Finanzdienstleistungsaufsicht

(BaFin). „Lebensversicherungen genügten manche Versicherer

sollen den Absicherungsbedürfnissen

und den Renditeerwar-

des BaFin-Merkblatts. „Was wir

bei Weitem nicht den Vorgaben

tungen der Kundinnen und Kunden

gerecht werden. Das klingt

wie eine Selbstverständlichkeit,

ist es aber leider nicht“, moniert

BaFin-Exekutivdirektorin Julia Wiens.

Mehrere Versicherer müssten

dringend nachbessern.

Die BaFin hatte im Mai vergangenen

Jahres ihr Merkblatt zu

wohlverhaltensaufsichtlichen Aspekten

bei kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukten

veröffentlicht

und darin dargelegt,

was sie von den Unternehmen erwartet.

Parallel dazu hatte sie verschiedene

Aspekte der Produkte

analysiert, darunter die Effektivkosten,

die Abschlussprovisionen

und die Stornoquote, und dabei

Ausreißer identifiziert.

13 Lebensversicherer, die beson-

bislang herausgefunden haben,

entspricht nicht unseren Erwartungen“,

sagte Wiens beim diesjährigen

Strategiemeeting Lebensversicherung

des Handelsblatts.

Dabei geht es der BaFin insbesondere

um die Höhe der Effektivkosten

und den Vertrieb von

Produkten außerhalb des Zielmarkts.

Die Effektivkosten geben

an, wie stark die jährliche Rendite

durch die Kosten gemindert

wird. Bei den Produkten mehrerer

Unternehmen betrugen sie

zum Zeitpunkt, zu dem die Hälfte

der Versicherten ihre Verträge

vorzeitig gekündigt hatte, vier

Prozent oder mehr. Die Unternehmen

müssten also mit den dazugehörigen

Kapitalanlagen eine

Rendite mindestens in derselben

Höhe erwirtschaften, damit die

Kundinnen und Kunden davon

profitierten. „Wenn die Effektivkosten

so hoch sind, müssen die

Versicherer prüfen, ob zumindest

für diejenigen Kundinnen

und Kunden das Renditeziel mit

hinreichender Wahrscheinlichkeit

erreicht wird, die ihren Vertrag ab

dem genannten Zeitpunkt kündigen“,

sagte Wiens. Nur dann

könne von einem angemessenen

Kundennutzen des Produkts die

Rede sein.

Einige Lebensversicherungsprodukte

sind zudem mit sehr hohen

Stornoquoten aufgefallen – speziell

in den ersten Jahren nach

Vertragsabschluss, in denen ein

großer Teil der Kosten anfällt. Für

solche Produkte dürfte ein angemessener

Kundennutzen laut

Wiens nicht gegeben sein. Ein

hohes Frühstorno könne ein Hinweis

dafür sein, dass die betreffenden

Produkte außerhalb des

für sie bestimmten Zielmarktes

vertrieben wurden. „Wenn ein

angemessener Kundennutzen

fehlt, wenn ein Produkt also nicht

den Bedürfnissen des Zielmarkts

FinanzBusinessMagazin.de

93


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

entspricht, dann ist das ein Missstand“,

stellte Wiens klar. Und

wenn die BaFin Missstände feststelle,

dann werde sie auch einschreiten.

Wir können beispielsweise den

Vertrieb von Produkten untersagen

oder Maßnahmen gegenüber

einzelnen Vorstandsmitgliedern

verhängen, wenn deren fachliche

Eignung angesichts von Missständen

in Frage steht“, erläuterte

Wiens. Am liebsten wäre es der

obersten Versicherungsaufseherin

jedoch, wenn die BaFin solche

Maßnahmen gar nicht erst ergreifen

müsse, weil alle Lebensversicherungsprodukte

nicht nur dem

Anbieter nutzen, sondern nachweislich

auch den Versicherten.

Das seien die Versicherer ihren

Kundinnen und Kunden schuldig

– und das dürfe man auch von ihnen

erwarten.

Autor: www.bafin.de

Quelle: © iceteaimages - AdobeStock.com

Fondspolice versus Direktanlage –

Continentale-Tool hilft Vermittlern

beim Rendite-Vergleich

W

Wer hat bei der Rendite die Nase

vorn? Die Fondspolice oder die

Direktanlage? Diese Fragen beantworten

Vermittler jetzt ganz

einfach mit dem Fondsanlagen-

OPTIMIERER der Continentale

Versicherung. Das digitale Tool

vergleicht individuell für jeden

Kunden, ob die Fondspolice oder

die Direktanlage das bessere Investment

ist. Dabei zeigt sich,

dass die fondsgebundene Rentenversicherung

hinsichtlich der

Rendite oft empfehlenswerter ist.

Die wesentlichen Gründe dafür

sind Steuervorteile: keine Steuern

in der Ansparphase, günstige Besteuerung

bei Rentenzahlung oder

Kapitalauszahlung. Ebenso sind

die Fondswechsel steuerfrei und

erfolgen ohne Ausgabeaufschlag.

Tool verarbeitet

eine Vielzahl von Faktoren

Entwickelt wurde das Tool mit

dem Institut für Vorsorge und

Finanzplanung (IVFP). Als Grundlagen

für die Berechnung dienen

die Fondsrenten Continentale

EasyRente Invest und Continentale

Rente Invest der 3. Schicht.

Neben den Tarifangaben berücksichtigt

das Tool auch die aktuellen

Steuer- und Fondsdaten, die prognostizierte

Rendite, die Anzahl

der Fondswechsel und einige

weitere Faktoren, die Einfluss auf

die voraussichtliche Ablaufleistung

haben. Das sind zum Beispiel Angaben

zur Flexibilität oder Qualität

und Art der ausgewählten Fonds.

Dabei lässt sich die Auswirkung

von bis zu 20 Fondswechseln simulieren.

Auf dieser Basis macht

der FondsanlagenOPTIMIERER

individuell für jeden Kunden die

Unterschiede zwischen Fondspolice

und Direktanlage deutlich.

Fondsrente punktet bei

Steuervorteilen und Flexibilität

„Dabei zeigt sich sehr oft, dass die

Fondspolice die profitablere ist“,

sagt Thomas Pollmer, Leiter Produktmanagement

Leben bei der

Continentale Versicherung. „Der

FondsanlagenOPTIMIERER widerlegt

somit die hartnäckige Behauptung,

eine Direktanlage in Fonds sei

generell besser als eine Versicherung.“

Besonders deutlich werde

das bei einer langen Ansparphase,

ergänzt Thomas Pollmer. „Und der

Kunde sichert sich mit einer lebenslang

garantierten Rente auch noch

optimal fürs Alter ab.“

Der Vergleich zeigt, wo die Vorteile

der fondsgebundenen Versicherung

liegen:

Während der gesamten Vertragslaufzeit

bleiben Fondswechsel

(Shift/Switch) kosten und steuerfrei.

Bei Direktanlagen hingegen

wird jedes Mal die volle Kapitalertragsteuer

inklusive Solidaritätszuschlag

von 26,38 Prozent fällig.

Bei einer Auszahlung als lebenslange

Rente muss der Kunde nur

einen Teil der Rentenzahlungen

versteuern (Ertragsanteilbesteuerung).

Erträge besteuert der Staat

nicht jährlich, sondern erst bei der

Auszahlung oder Veräußerung.

Wenn eine Fondspolice mindestens

zwölf Jahre besteht und die

Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr

erfolgt, bleibt die Hälfte der

Erträge steuerfrei.

Autor: www.continentale.de

94 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

AAon Marktreport 2024:

Risiken werden immer komplexer

Aon plc eines der international führenden

Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen,

hat seinen

Marktreport 2024 für den

deutschen Versicherungsmarkt

veröffentlicht. Der Report fasst

die wichtigsten Trends zusammen

und liefert eine Einschätzung zur

aktuellen Marktsituation.

Die globale Risikolandschaft stellt

Unternehmen und Versicherer vor

immer größere Herausforderungen.

Die Anspannung auf dem Versicherungsmarkt

hat im vergangenen

Jahr weiter zugenommen; das Gefahrenszenario

aus fortdauerndem

Ukraine-Krieg, den Konflikten im

Nahen Osten sowie den Risiken im

asiatisch-pazifischen Raum sorgt

für Unruhe hinsichtlich der Vorhersehbarkeit

sowohl bestehender als

auch neuer Risiken. Nicht zu vergessen

sind in diesem Zusammenhang

die zunehmenden Terrorgefahren,

die weltweit zu finanziellen

Schäden bei Unternehmen führen

können. Auch die Lieferkettenproblematik

wirkt sich weiterhin

nachhaltig auf Unternehmen aus

– dies häufig in Verbindung mit

anderen Risiken wie geopolitischen

Spannungen, Terror und Naturgefahren.

Neue Gesetzgebungen

zu Produkt- und Cybersicherheit,

Künstlichen Intelligenz oder auch

der EU-Entgelttransparenzrichtlinie,

die teilweise mit hohen Strafen bei

Nichteinhaltung garniert sind, versetzen

viele Unternehmensleiter in

Anspannung.

In diesem Szenario, welches zusätzlich

von steigenden Energiekosten

und den immer einflussreicheren

ESG-Kriterien geprägt ist,

sind Organisationen gefordert,

weitsichtige Entscheidungen für

ihr Risikomanagement zu treffen.

FinanzBusinessMagazin.de

Quelle: © amnaj - AdobeStock.com

Der Versicherungsmarkt zeigt sich

derweil sehr heterogen. Er ist geprägt

von knappen Kapazitäten

und hohen Preisen, während

gleichzeitig ein gesteigerter Risikoappetit

seitens der Versicherer

zu beobachten ist. Wie sich diese

Situation langfristig auswirken

wird, bleibt abzuwarten.

Top-Thema des Marktreports

2024 ist die Sparte der Sachversicherung.

Hier können die

Versicherer bei einer Schadenquote

von 103 Prozent (Vorjahr:

98 Prozent) trotz eines Beitragswachstums

von 10 Prozent keine

nachhaltig besseren Ergebnisse

verzeichnen. „Die Möglichkeiten

der Prämienerhöhungen sind

begrenzt“, so Hartmuth Kremer-

Jensen, Geschäftsführer und

Chief Broking Officer für die

DACH-Region bei Aon. „Für die

anstehenden Renewals werden

sich die Versicherer kompromissbereit

zeigen müssen.“

Die Herausforderung einer veränderten

Risikolandschaft, in der die

Entwicklung der Naturgefahrenschäden

für die Marktteilnehmer

die Hauptrolle einnimmt, bleibt

bestehen und verändert auch die

geeignete Risikobewältigungsstrategie.

„Der klassische Marktzyklus

gehört der Vergangenheit

an. Neben dem Risikotransfer

muss eine geeignete Risikobewältigungsstrategie

der Unternehmen

für die erfolgreiche Transformation

in eine klimaneutrale

Wirtschaft durch eine fundierte

Risikoberatung unterstützt werden“,

so Kremer-Jensen.

Sowohl in der Haftpflicht- als

auch in der Warentransportversicherung

zeichnet sich ein stabiler

bis positiver Trend ab. Im Bereich

Haftpflicht stehen die Vorzeichen

speziell für risikounauffällige, mittelständische

Industrieunternehmen

günstiger als im Vorjahr; die

Versicherer haben speziell in diesem

Segment wieder mehr Risikoappetit.

Mit Blick auf Konzerne

und komplexen Risiken sind die

Versicherer dagegen vorsichtiger.

Neue gesetzliche Vorschriften

schaffen neue Risikoqualitäten,

die ggf. bei Renewals geprüft

und angepasst werden müssen.

Die Sparte Warentransport entwickelt

sich dagegen zunehmend

vom Verkäufer- zum Käufermarkt

und wendet sich ab von allgemeinen

Themen wie Inflation und

Cybergefahren und hin zum individuellen

Kundenrisiko. Biswei-

95


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

len zeigen sich jedoch auch hier

die Einflüsse der weltpolitischen

Lage. Dies unter anderem in Form

von Deckungskündigungen für

Politische Risiken, hohe Mehrprämien

im Falle von schwierigen

Risiken, höheren Versicherungssummen

oder aber durch Reduzierung

von Kapazitäten sowie

den zunehmenden Einfluss von

ESG-Kriterien auf die Zeichnungsbereitschaft

der Versicherer.

Der Einfluss der vier Megatrends

Handel, Technologie, Klima und

Personal, die bereits im aktuellen

Aon Client Trends Report

thematisiert wurden, ist auch im

deutschen Versicherungsmarkt

in allen Sparten und Specialties

bemerkbar und beeinflusst die

Versicherungslandschaft maßgeblich.

Dies gilt für Unternehmen

ebenso wie für Versicherer.

Vor diesem Hintergrund sind

individuelle Risikoanalysen und

die detaillierte Aufbereitung

von Risikoinformationen für ein

lückenloses Risikomanagement

seitens der Unternehmen zwingend

notwendig. Kremer-Jensen

unterstreicht: „Je komplexer die

Risiken, desto dringender wird

es, flexibel und weitsichtig damit

umzugehen.“

Autor: www.aon.com

Quelle: © H_Ko - AdobeStock.com

DEcclesia Gruppe setzt auf Nachhaltigkeit:

Die Ecclesia Gruppe hat ein ESG- Olaynig, der seit Juli 2024 das Produkt-

und Portfoliomanagement Bewertung

Transparente und objektive

Scoring-Tool implementiert, um

ihren Kunden zukünftig ein noch der Ecclesia Gruppe leitet. Transparenz

und greifbare Informati-

nachhaltigeres Leistungsportfolio

anbieten zu können. Mithilfe onen spielen auch in Bezug auf

des Zielke Ratings wird die Konformität

eines Versicherers in ESG eine wichtige Rolle. Zudem

den

Einführung eines ESG-Scoring-Tools für die Auswahl von Risikoträgern

Bereichen Environmental, Social

und Governance bewertet. Das

Scoring deckt alle relevanten ESG-

Themen ab, vom ökologischen

Fußabdruck über die Verantwortung

gegenüber internen und

externen Stakeholdern bis hin zur

Verankerung der Nachhaltigkeitsverantwortung

im Unternehmen.

„Unsere wesentliche Aufgabe

als Versicherungsmakler und Risikoberater

besteht darin, unsere

Kunden zu bekannten und neuen

Risiken umfassend zu beraten

und mit Blick auf das individuelle

Risiko den jeweils passenden Versicherer

mit dem besten Versicherungsschutz

zu finden und so zukunftsfähige

Lösungen zu bieten.

Dazu gehört unter anderem, die

ESG-Performance der Versicherer

zu kennen und zu verstehen, wie

nach-haltig diese Unternehmen

aufgestellt sind“, erklärt Thomas

sind regulatorische Anforderungen

essenziell. Ein prominentes

Beispiel hierfür ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Nachhaltigkeit ist neben anderen

Faktoren ein immer wichtigeres

Kriterium bei der Aus-wahl eines

Risikoträgers. „Unsere Kunden

erwarten neben einem optimalen

Preis-Leistungsverhältnis

und einer schnellen, vertragsgemäßen

und kundenorientierten

Schadenabwicklung auch eine

gewisse ESG-Konformität von

den Versicherern. Für viele dieser

Faktoren bieten wir unseren Kunden

bereits Entscheidungshilfen

an – nun auch im Bereich ESG“,

erklärt Leonhard Ihli, Leiter des

Versicherer-Managements bei der

Ecclesia Gruppe. Das neue Tool

ermöglicht es der Ecclesia nachhaltige

Risikoträger auszuwählen,

die zur ESG-Strategie der Kunden

passen.

Beim Scoringverfahren setzt die

Ecclesia Gruppe auf die Expertise

der Zielke Research Consult

GmbH. Zielke erstellt ihre ESG-

Rankings ausschließlich auf Basis

öffentlich zugänglicher Daten,

wie Nachhaltigkeitsberichte sowie

nicht-finanzielle Erklärungen

nach der Non-Financial Reporting

Directive (NFRD) und ab nächstem

Jahr nach der CSRD (Corporate

Sustainability Reporting Directive).

„Die Ergebnisse sind somit

für jedermann nachvollziehbar

und bieten unseren Kunden objektive

Vergleichsmöglichkeiten“

begründet Dr. Carsten Zielke, Geschäftsführer

der Zielke Research

Consult und Zielke Rating, das

Rankingverfahren. Technisch umgesetzt

wird es mittels der ESG-

Plattform vom deutschen Technologieunternehmen

Ubirch, auf der

Emissionsdaten von Suppliern automatisch

erhoben und integriert

werden können.

Autor: www.ecclesia-gruppe.de

96 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

Geschäftsanteil als auch nach Zufriedenheit

mit den Produktgebern

ermittelt. Die VHV konnte

erneut ihre Führungsposition bestätigen.

Klarer Favorit der unabhängigen

Vermittler im Bereich des gewerblichen

Schaden-/ Unfallgeschäfts

ist weiterhin die VHV. Dies

ist das Ergebnis der Studie „Ass-

Compact AWARD – Gewerbliches

Schaden-/ Unfallgeschäft 2024“.

Die Ergebnisse der Studie „Ass-

Compact AWARD – Gewerbliches

Schaden-/Unfallgeschäft 2024“

zeigen, dass die VHV, wie in den

Vorjahren, im Bereich Betriebs-/

Berufshaftpflicht führend ist und

den größten Marktanteil auf sich

vereinen kann. AXA folgt auf

dem zweiten Platz, während Rhion

sich knapp vor R+V den dritten

Platz sicherte.

AUnabhängige Vermittler küren VHV erneut

zum Favoriten im Gewerbegeschäft

Die aktuellen Favoriten der unabhängigen

Vermittlerinnen und Sachversicherung ist die VHV die

Auch im Bereich der gewerblichen

Vermittler im gewerblichen Schaden-/Unfallgeschäft

stehen fest. von Allianz und Rhion.

erste Wahl der Vermittler, gefolgt

Die aktuelle Studie “AssCompact

AWARD – Gewerbliches Schaden-/Unfallgeschäft

2024” des den Produktanbietern wird maß-

Fachmagazins AssCompact hat geblich durch verschiedene Lei-

Die Zufriedenheit der Makler mit

die Spitzenreiter sowohl nach

stungskriterien beeinflusst, vor

allem durch Schadenregulierung,

Produktqualität und Image. In der

Betriebs-/ Berufshaftpflicht übernahm

die Rhion die Spitzenposition

als Qualitätsführer, verdrängte

Markel auf den zweiten sowie Die

Haftpflichtkasse und VHV auf den

geteilten dritten Platz. Im Bereich

der gewerblichen Sachversicherung

konnte die VHV ihre Top-Position

aus dem Vorjahr verteidigen,

gefolgt von Allianz und Rhion.

Erfolgsfaktor

Zielgruppenansprache

Ein entscheidender Erfolgsfaktor

für Versicherungsmakler ist das

Verständnis und die gezielte Ansprache

von Zielgruppen. Die Studie

zeigt jedoch, dass nur etwas

mehr als ein Viertel der Befragten

einen gezielten Zielgruppenfokus

im gewerblichen Schaden- und

Unfallgeschäft verfolgt. Trotzdem

gibt es klare Präferenzen bei

den Zielgruppen: Freiberufler und

Handwerker stehen dabei mit

einem Anteil von jeweils knapp

44% an erster Stelle, gefolgt

von Dienstleistern und produzierendem

Gewerbe.

Quo vadis Cyberversicherung?

Nach Angaben der unabhängigen

Vermittler wird der größte Umsatz-Trend

der kommenden drei

Jahre die Cyberversicherung sein.

Sie steht mit großem Abstand an

der Spitze, denn knapp 70% sehen

hier eine Verbesserung des Umsatzpotenzials.

Zieht man jedoch die zum heutigen

Tage vermittelten Produkte

zum Vergleich heran, so verharrt

die Cyberversicherung hinter

den beiden Klassikern (Betriebs-/

Berufshaftpflicht und gewerbliche

Sachversicherung) sowie

der gewerblichen Rechtsschutzund

Kfz-Flottenversicherung mit

einem leichten Rückgang auf

Rang 5; ein Effekt, der sich schon

mehrere Jahre beobachten lässt.

Autor: www.asscompact.de

Quelle: © thien - AdobeStock.com

FinanzBusinessMagazin.de

97


Vertriebserfolg 2025 |

VERSICHERUNGEN

BWelche Versicherer empfehlen VEMA-Makler?

Betriebliche Vorsorge – so wählen VEMA-Makler

Betriebliche Vorsorge hat sich

Beihilfeberechtigte

im „war for talents“ zu einem

wichtigen Benefit entwickelt, mit

AXA/DBV (27,84 % der Nennungen)

dem Arbeitgeber positiv auf sich

aufmerksam machen können.

Sei es der Zuschuss zur Betriebsrente

über den Pflichtteil hinaus,

der Krankenzusatzschutz für die

Signal Iduna (9,73

Barmenia (15,72 %)

%)

gesamte Belegschaft oder die

klassische Gruppenunfallversicherung

– der Mitarbeiter profitiert

von zusätzlicher Versorgung bzw.

Vorsorge. Das ist eine gute Sache.

In ihrer Qualitätsumfrage befragte

VEMA ihre Partner und Genossen

nach deren favorisierten Anbieter in

den Bereichen betriebliche Altersvorsorge,

betriebliche Krankenversicherung

und Gruppenunfall. Wo

stimmen Qualität, Preis und die

Leistungsbearbeitung? Wo wurden

gute Erfahrungen gemacht?

Betriebliche Altersvorsorge

Allianz (25,48 % der Nennungen)

Alte Leipziger (14,52 %)

Swiss Life (8,23 %)

Betriebliche Krankenversicherung

Hallesche (21,43 %)

Allianz (17,21 %)

Barmenia (14,61 %)

Gruppenunfall

Zurich (19,28 %, VEMA-Deckungskonzept)

Gothaer (17,27 %, VEMA-Deckungskonzept)

die Haftpflichtkasse (14,06 %)

Quelle: © yanlev - AdobeStock.com

VEMA-Makler bevorzugen diese

PKV-Anbieter

Die Private Krankenversicherung

ist nach wie vor ein wichtiger

Stützpfeiler zur Finanzierung unseres

Gesundheitssystems. Sie

bietet Ihren Kunden durch eine

Vielfalt an Tarifen die Möglichkeit,

die Gesundheitsvorsorge zu

finden, die zu den eigenen Vorstellungen

passt – dauerhaft gesichert

und geschützt vor jeder politischen

Einflussnahme. Sie ist die

perfekte Ergänzung für Beihilfeberechtigte

und auch mit deutlich

besserem Schutz für Selbständige

und Angestellte die preiswerte

Alternative zur GKV – auch wenn

der Preis immer eine nachrangige

Rolle spielen sollte. In ihrer Qualitätsumfrage

befragte VEMA

ihre Partner und Genossen nach

deren favorisierten Anbietern im

Bereich der Privaten Krankenversicherung

für Beihilfeberechtigte,

Selbständige und Angestellte. Wo

stimmen Qualität, Preis und die

Leistungsbearbeitung? Wo wurden

gute Erfahrungen gemacht?

Selbständige

Hallesche (17,21 %)

HanseMerkur (11,47 %)

Universa (9,65 %)

Angestellte

Hallesche (18,18 %)

HanseMerkur (10,82 %)

Universa (10,10 %)

Diese Pflege-Anbieter

empfehlen VEMA-Makler

Mit der privaten Pflegeergänzung

ist es ein Kreuz. Gebetsmühlenartig

wird landauf landab inzwischen

seit Jahrzehnten gepredigt,

dass die Leistungen der gesetzlichen

Pflegeversicherung nicht

ausreichen werden, um die anfallenden

Kosten einer stationären

Unterbringung zu tragen. Auch

bei häuslicher Pflege reichen sie

nicht, aber da fällt es nicht so

sehr auf, da sich oft genug Familienmitglieder

kümmern und bei

ambulanter Pflege niedrigere Kosten

anfallen. Aber wissen müsste

eigentlich jeder, dass man etwas

machen muss. Machen aber nur

wenige. Dass Kinder jetzt erst ab

100.000 Euro Jahreseinkommen

unterhaltspflichtig werden, gau-

98 FinanzBusinessMagazin.de


VERSICHERUNGEN | Vertriebserfolg 2025

kelt vielen erfolgreich vor, dass

diese jetzt nicht mehr betroffen

sind und man ja nur “dem Staat”

auf der Tasche läge, was man

recht entspannt hinnehmen wird.

Spätestens wenn nach dem Tod

eines Elternteils dann aber Schenkungen

rückgängig gemacht werden

oder das Erbe angegangen

wird, stellt man doch wieder fest,

dass Pflege immer ein Familienthema

ist. Vermittler dürfen daher

nicht müde werden, dieses

Thema immer und immer wieder

anzusprechen. In ihrer Qualitätsumfrage

befragte VEMA ihre

Partner und Genossen nach deren

favorisierten Anbieter in den

Bereichen des Pflegetagegelds

und der Pflegerente. Wo stimmen

Qualität, Preis und die Leistungsbearbeitung?

Wo wurden gute

Erfahrungen gemacht?

Quelle: © Kzenon - AdobeStock.com

Pflegetagegeld

Allianz (27,82 % der Nennungen)

Hallesche (11,65 %)

HanseMerkur (7,14 %)

Pflegerente

Ideal (32 %)

Swiss Life (16,67 %)

Allianz (16 %)

Welche Kfz-Versicherer

empfehlen VEMA-Makler?

Es gibt kaum eine Versicherungssparte,

welche Vermittler so polarisiert

wie die Kfz-Versicherung. Für

die einen ist sie viel Aufwand mit

wenig Ertrag. Die anderen sehen

sie nach wie vor auch als Türöffner.

Und es soll sogar Vermittler geben,

die wirklich aufrichtig gerne

Kfz-Geschäft vermitteln. Zweifellos

ist die Kfz-Versicherung auch

die Sparte, die am ehesten im Bewusstsein

des Kunden ist. Der alljährliche

Werbewahn suggeriert

ihm seit Jahren, dass er viel zu

teuer versichert sei und macht ihn

entsprechend Preissensibel. Im

Schadenfall zeigt sich dann, wie

harmonisch eine geschmeidige

Regulierung und ein niedriger

Beitrag zueinander passen. In

ihrer Qualitätsumfrage befragte

VEMA ihre Partner und Genossen

nach deren favorisierten Anbieter

in den Bereichen privaten und gewerblichen

Kfz-Versicherung. Wo

stimmen Qualität, Preis und die

Leistungsbearbeitung? Wo wurden

gute Erfahrungen gemacht?

Private Einzelrisiken

Itzehoer (16,28 % der Nennungen)

VHV (16,12 %)

R+V Gruppe (13,62 %)

Oldtimer

OCC (34,82 %)

Württembergische (19,22 %)

Allianz (7,89 %)

Kleinflotten

R+V Gruppe (23,41 %)

Allianz (17,31 %)

VHV (14,33 %)

Großflotten

R+V Gruppe (25,74 %)

Allianz (16,91 %)

VHV (12,13 %)

Die VEMA eG führt in regelmäßigen

Abständen Makler-Befragungen

zur Produktqualität in

verschiedenen Sparten durch. Im

Rahmen dieser Qualitätsumfragen

wurden die Partnerbetriebe der

VEMA gebeten, die drei meistgenutzten

Anbieter in den jeweiligen

Sparten zu nennen. Mit

dieser Begrenzung möchte die

Genossenschaft sicherstellen,

dass negative Einzelerlebnisse mit

Versicherern nicht dominieren. Zu

bewerten galt es die Produktqualität,

die Qualität der Antragsbearbeitung

sowie die Policierung.

Und auch nach den Erfahrungen

im Leistungsfall und der Erreichbarkeit

wurde gefragt.

Die VEMA steht inzwischen knapp

4.600 mittelständischen Partnerbetrieb

mit rund 32.000 Personen

als zentrale Anlaufstelle zur

Erleichterung der täglichen Arbeit

zur Verfügung. Die Maklergenossenschaft

zählt inzwischen zum

Kreis der führenden Maklerdienstleister.

Getreu dem Firmenmotto

„Von Maklern – für Makler!“

schafft man mit einem ganzheitlichen

Ansatz Mehrwerte für die

angeschlossenen Maklerkollegen

von der technischen Abwicklung,

durchdachten Deckungskonzepten,

bis hin zur Unternehmensoptimierung

und Weiterbildung.

Autor: www.vema-ag.de

Quelle: © yurolaitsalbert - AdobeStock.com

FinanzBusinessMagazin.de

99


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

ELEMENT Insurance AG:

Was Vermittler jetzt wissen müssen

D

Die Insolvenz der ELEMENT

Insurance AG, eines der führenden

digitalen Versicherer

Deutschlands, stellt Vermittler

und ihre Kunden vor zahlreiche

Herausforderungen.

Als auf Vermittlerrecht spezialisierte

Anwaltskanzlei möchten wir

Sie über die wichtigsten Entwicklungen

und rechtlichen Aspekte

informieren, um Orientierung

und Handlungsempfehlungen zu

bieten.

Allgemeines zur Insolvenz

1.1 Was ist der aktuelle Status

des Insolvenzverfahrens? Am

8. Januar 2025 wurde das vorläufige

Insolvenzverfahren über

die ELEMENT Insurance AG eröffnet.

Ziel ist die Sicherung des

Vermögens und die Prüfung

einer Übertragung der Verträge

auf einen solventen Versicherer.

Der endgültige Beschluss zur Eröffnung

des Insolvenzverfahrens

steht noch aus. Bis dahin bleibt

der vorläufige Insolvenzverwalter

Friedemann Schade dafür verantwortlich,

den Betrieb zu sichern.

1.2 Warum wurde der Insolvenzantrag

gestellt? ELEMENT meldete

am 20. Dezember 2024 eine

Überschuldung, nachdem der

wichtigste Rückversicherer sein

Engagement beendet hatte. Dies

führte zu erheblichen finanziellen

Schwierigkeiten und einem

Antrag der BaFin auf Eröffnung

eines Insolvenzverfahrens.

1.3 Welche Versicherungsverträge

sind betroffen? Betroffen sind

Sach- und Unfallversicherungen

wie Wohngebäude-, Unfall-, Fahrrad-,

Haftpflicht- und Tierkrankenversicherungen.

Lebensversicherungen

sind nicht betroffen, da

ELEMENT keine Lizenz für diese

Bereiche hatte. Insbesondere Policen

von Partnerunternehmen wie

AutoProtect, asspario, Mailo und

Panda, bei denen ELEMENT als

Risikoträger auftritt, sind betroffen.

Quelle: © Scott Maxwell - Fotolia.com

Auswirkungen des vorläufigen

Insolvenzverfahrens

2.1 Wie wirkt sich das vorläufige

Insolvenzverfahren auf die Versicherungsverträge

aus? Die

Versicherungsverträge bleiben

bestehen, jedoch sind Schadenzahlungen

ausgesetzt. Während

der Prüfung möglicher Bestandsübertragungen

können Versicherungsnehmer

keine neuen Ansprüche

geltend machen.

2.2 Was passiert bei bereits gemeldeten

Schäden? Gemeldete

Schäden werden vom Insolvenzverwalter

geprüft, aber erst nach

Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens

bearbeitet. Die

Regulierung erfolgt, wenn über

das Sicherungsvermögen eine Deckung

sichergestellt ist. Versicherten

steht ein vorrangiger Anspruch

zu, aber eine anteilige Schadensregulierung

ist wahrscheinlich.

2.3 Was ist die rechtliche Grundlage

für das vorläufige Verfahren?

Das vorläufige Insolvenzverfahren

gemäß der Insolvenzordnung

(InsO) dient dazu, das Vermögen

des Unternehmens zu sichern

und Gläubigerinteressen zu wahren.

Versicherer dürfen währenddessen

keine neuen Verträge

abschließen oder bestehende

Verträge erweitern.

Auswirkungen eines endgültigen

Insolvenzverfahrens

3.1 Was ändert sich bei Eröffnung

des endgültigen Insolvenzverfahrens?

Nach §16 VVG enden

alle Versicherungsverträge einen

Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

automatisch. Der

Insolvenzverwalter wird die Gläubiger

über Fristen und das Verfahren

zur Anmeldung von Forderungen

informieren. Kunden

können anteilige Prämien zurückfordern.

Noch ist nicht bekannt,

ob und ggf. wann das endgültige

Insolvenzverfahren eröffnet wird.

3.2 Welche Konsequenzen hat

dies für Versicherungsmaklerinnen

und -makler? Sie sollten

sicherstellen, dass Sie ihre Kunden

rechtzeitig über Alternativen informieren.

Bei automatischem

Vertragsende besteht die Gefahr,

dass Kunden ohne Versicherungsschutz

verbleiben. Im Raum steht

in jedem Einzelfall die Überlegung,

lieber eine Doppelversicherung zu

haben, als am Ende keinen hinreichenden

Versicherungsschutz.

100 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | Vertriebserfolg 2025

Die Dokumentation der Beratung

wird zur Vermeidung von Haftungsrisiken

dringend empfohlen.

3.3 Wie wirkt sich das Sicherungsvermögen

aus? Das Sicherungsvermögen

wird gemäß §315 VAG

vorrangig für die Ansprüche der

Versicherungsnehmer verwendet.

Falls es nicht ausreicht, erfolgt eine

nur quotale Schadensregulierung.

Sie sollten betroffene Kunden auf

diese Unsicherheit hinweisen.

3.4 Ist eine fristlose Kündigung

sinnvoll? Eine fristlose Kündigung

der betroffenen Verträge kann

unter bestimmten Umständen

sinnvoll sein, ist jedoch nicht immer

die beste Lösung. Die Insolvenz

allein gibt kein Sonderkündigungsrecht.

Sie sollten folgende Aspekte beachten:

Prüfung der Alternativen: Kunden

sollten vor einer Kündigung eine

Ersatzversicherung abgeschlossen

haben, um Versicherungslücken

zu vermeiden. Doppelversicherungen

sind fehlendem Versicherungsschutz

klar vorzuziehen.

Kündigungsrechte: Bei Tarifen mit

täglichem Kündigungsrecht (z. B.

einigen Asspario-Policen) kann

eine fristlose Kündigung in Betracht

gezogen werden.

Einzelfallentscheidung: Fristlose

Kündigungen sollten individuell

geprüft und nur bei unzureichendem

Schutz des bestehenden

Vertrags erwogen werden.

Sie sollten alle Beratungsschritte

dokumentieren.

Empfehlungen der BaFin

4.1 Welche Empfehlungen gibt

die BaFin? Die BaFin fordert

Versicherungsmakler auf, betroffene

Kunden aktiv zu informieren.

Kunden sollen ihre

Vertragsunterlagen prüfen und

bei Bedarf Alternativen suchen.

Wichtige Policen wie Haftpflicht-

oder Wohngebäudeversicherungen

sollten umgehend

ersetzt werden. Makler sollten

FinanzBusinessMagazin.de

sicherstellen, dass Kunden eine

vorläufige Deckungszusage erhalten.

4.2 Welche Rolle spielt die BaFin

im Verfahren? Die BaFin überwacht

das Insolvenzverfahren in

Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter.

Sie prüft Möglichkeiten

zur Bestandsübertragung

auf solvente Versicherer. Die Ba-

Fin betont, dass Kundenansprüche

vorrangig behandelt werden.

Nähere Informationen finden Sie

dazu auf der Webseite der Ba-

Fin: https://www.bafin.de/DE/

Verbraucher/Versicherung/QuA_

ELEMENT/Element_node.html

Quelle: © contrastwerkstatt - Fotolia.com

Dynamik des Geschehens

5.1 Warum ist schnelle Reaktion

wichtig? Die Insolvenz von ELEMENT

hat weitreichende Konsequenzen

für Kunden und Makler. Die Unsicherheit

über die Zukunft des Unternehmens

erfordert proaktives

Handeln. Verzögerungen können

dazu führen, dass Kunden ohne

Versicherungsschutz bleiben.

5.2 Welche Entwicklungen sind

zu erwarten? Sollte die Übertragung

der Bestände scheitern,

endet der Versicherungsschutz

automatisch. Kunden müssen

neue Versicherungen abschließen.

Makler sollten auf eine dynamische

Entwicklung vorbereitet

sein und rechtzeitig mit Kunden

kommunizieren.

Empfehlungen für Makler

6.1 Wie sollten Makler mit der

Situation umgehen?

Vertragsprüfung: Identifizieren

Sie betroffene Policen in Ihrem

Bestand.

Beratung: Bieten Sie Ihren Kunden

zeitnah Alternativen an und dokumentieren

Sie die Beratung umfassend.

Vorläufige Deckung: Organisieren

Sie eine vorläufige Deckungszusage

bei alternativen Anbietern.

6.2 Wie können Haftungsrisiken

vermieden werden? Dokumentieren

Sie alle Schritte der Beratung

und Kommunikation mit

den Kunden. Klären Sie die Risiken

und stellen Sie sicher, dass Kunden

rechtzeitig auf Alternativen hingewiesen

werden.

6.3 Welche rechtlichen Hinweise

sollten Makler beachten? Makler

sind verpflichtet, ihre Kunden über

die Einschränkungen des Versicherungsschutzes

zu informieren.

Die unterlassene Aufklärung kann

zu Haftungsansprüchen führen.

Regelmäßige Updates zur Entwicklung

des Insolvenzverfahrens

sind empfehlenswert.

Fachanwalt für Versicherungsrecht

Norman Wirth:

„Die Insolvenz der Element Versicherung

AG ist nicht nur eine

erhebliche Herausforderung für

alle Betroffenen, sondern auch

eine Gelegenheit, Kompetenz

und Professionalität unter Beweis

zu stellen. Proaktive Kommunikation,

umfassende Beratung und

rechtssichere Dokumentation sind

essenziell, um das Vertrauen der

Kunden zu bewahren und Haftungsrisiken

zu minimieren. Viel

Erfolg dabei!“

Diese und regelmäßig aktualisierte

Informationen zu diesem

konkreten Thema finden Sie auf

https://wirth-rae.de/ratgeber/insolvenz-der-element-versicherung-ag/ .

Autor: www.wirth-rechtsanwaelte.com

101


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

Unzulässigkeit kollektiver

Massenkündigungen durch Versicherer

bestätigt

D

Der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung

e.V. macht

auf die Ergebnisse eines von ihm

beauftragten rechtswissenschaftlichen

Gutachtens aufmerksam,

das die Praxis kollektiver, bestandsauflösender

Kündigungen durch

Versicherer klar als rechtswidrig

einstuft.

Die von einigen Versicherern avisierten

Maßnahmen, ganze Versicherungsbestände

– oder zumindest

große Teile der Bestände

– aufzulösen, sind nicht nur unzulässig,

sondern haben weitreichende

negative Konsequenzen

– insbesondere für Versicherungsmakler

und deren Kunden.

Das Gutachten von Prof. Dr. Hans-

Peter Schwintowski, Humboldt-

Universität zu Berlin, legt dar:

Rechtswidrigkeit und Missbrauch

von Kündigungsrechten

Die flächendeckende Auflösung

von Versicherungsbeständen –

oder großer Teile der Bestände

– mittels kollektiver Kündigungen

verstößt gegen grundlegende

Rechtsprinzipien, wie das Schädigungsverbot

(§ 226 BGB) und die

Grundsätze von Treu und Glauben

(§ 242 BGB). Derartige Maßnahmen

stellen einen Missbrauch des

Kündigungsrechts dar und sind

rechtlich unzulässig.

Quelle: © Proxima Studio - AdobeStock.com

Pflichten der BaFin

zur Intervention

Die Umgehung der Bestandsübertragungsregelungen

(§ 13 VAG)

durch Massenkündigungen ist ein

klarer Verstoß gegen aufsichtsrechtliche

Vorgaben. Die BaFin ist

verpflichtet, gemäß § 298 Abs. 1

VAG einzuschreiten und geeignete

Maßnahmen zu ergreifen,

um diese Missstände zu beheben.

Belastungen für

Versicherungsmakler und

Vertrauensverlust bei Kunden

Für unabhängige Versicherungsvermittler

(Makler) ist diese Praxis

katastrophal. Sie müssen Kunden

erklären, dass Versicherungsverträge

– trotz Schadensfreiheit

und ohne sachlichen Grund –

unerwartet gekündigt werden.

Dies gefährdet nicht nur die Kundenbeziehung,

sondern schädigt

massiv das Vertrauen in die

gesamte Branche. Viele Makler

werden gezwungen, in kurzer

Zeit neuen Versicherungsschutz

zu finden, was sowohl für sie als

auch für die Kunden erhebliche

zusätzliche Belastungen und Kosten

mit sich bringt – und nicht immer

erfolgreich sein wird.

Der Verfasser des Gutachtens,

Prof. Dr. Schwintowski, war lange

Jahre u.a. Vorsitzender des wissenschaftlichen

Beirats der Verbraucherorganisation

„Bund der

Versicherten“, Mitglied des Versicherungsbeirats

bei der Bundesanstalt

für Finanzdienstleistungen

(BaFin) und Mitglied der vom Bundesministerium

der Justiz eingesetzten

Kommission zur Reform

des Versicherungsvertragsrechts

(VVG-Reformkommission). Seine

Expertise ist unbestritten.

Norman Wirth, Geschäftsführender

Vorstand des AfW, betont:

„Das Vorgehen einzelner Versicherer

bringt Vermittler in unmögliche

Situationen und hinterlässt

Kunden völlig unvorbereitet

in einer Lage, in der sie ohne Versicherungsschutz

dastehen oder

deutlich höhere Prämien zahlen

müssen. Die BaFin muss einschreiten,

um solche Praktiken sofort zu

unterbinden.“

102 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | Vertriebserfolg 2025

Ein weiterer kritischer Punkt,

den der AfW hervorhebt, ist

die essenzielle Bedeutung der

Wohngebäudeversicherung für

die Immobilienfinanzierung.

Banken und Kreditinstitute setzen

bei der Vergabe von Bauoder

Immobilienkrediten in der

Regel eine gültige Wohngebäudeversicherung

voraus, um das

finanzierte Objekt abzusichern.

Der Verlust dieser Versicherung

kann zu erheblichen Problemen

für Immobilieneigentümer führen.

Wirth ergänzt: „Wenn Banken aufgrund

fehlenden Versicherungsschutzes

zusätzliche Sicherheiten

verlangen oder sogar bestehende

Kredite gefährden, entsteht für

Immobilienbesitzer eine existenzbedrohende

Situation. Dies unterstreicht,

wie unverantwortlich es

ist, durch kollektive Kündigungen

den Versicherungsschutz ohne

sachlichen Grund zu entziehen.“

Der AfW fordert die Versicherer

auf, sich strikt an die gesetzlichen

Regelungen zu halten. Anstelle

von Massenkündigungen steht

Versicherern das Instrument der

Bestandsübertragung gemäß § 13

VAG zur Verfügung. Dieses Verfahren

gewährleistet, dass die

Interessen der Versicherer, der

Versicherten und auch der Vermittlerschaft

gleichermaßen

berücksichtigt werden.

Sollten Versicherer dennoch versuchen,

Massenkündigungen

umzusetzen, drohen rechtliche

Konsequenzen. Unwirksame Kündigungen

führen dazu, dass die

betroffenen Verträge fortbestehen.

Zudem könnten Versicherer

Schadensersatzansprüche seitens

der Versicherten ausgesetzt sein.

Das Gutachten ist auf der Webseite

des AfW unter diesem Link

abrufbar. https://www.bundesverband-finanzdienstleistung.de/

wp-content/uploads/2024/12/

Rechtswissenschaftliches-Gutachten-zur-Frage-der-Zulaessigkeit-kollektiver-bestandsaufloesender-Kuendigungen.pdf

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

Praxishilfe: Mit wenigen Klicks durch

die KI-Verordnung navigieren

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in

Unternehmen - Zwei Drittel der Unternehmen brauchen Hilfe bei der

Umsetzung des AI Acts

D

Darf ich eine bestimmte KI-

Anwendung anbieten oder in

meinem Unternehmen verwenden?

Und wenn ja, welche Voraussetzungen

muss ich dafür erfüllen?

Rechtliche Unsicherheiten

sind für 40 Prozent der Unternehmen

in Deutschland ein Hemmnis

für den KI-Einsatz. Und sogar

68 Prozent jener Unternehmen,

die KI bereits im Praxiseinsatz

haben, sehen den Einsatz aufgrund

rechtlicher Unsicherheiten

behindert. Mehr als zwei Drittel

(69 Prozent) benötigen nach eigenem

Bekunden Unterstützung

bei der Auseinandersetzung mit

der seit 1. August geltenden KI-

Verordnung (AI Act). Vor diesem

Hintergrund hat der Digitalverband

Bitkom heute ein Online-

Tool veröffentlicht, mit dessen

Hilfe Unternehmen in wenigen

Schritten durch Fragen und Antwortoptionen

geleitet werden.

Dabei können sie prüfen, ob ihr

KI-System unter die Verordnung

fällt und welche Maßnahmen sie

gegebenenfalls ergreifen müssen.

Begleitend zu dem Online-Tool

stellt Bitkom einen Umsetzungsleitfaden

bereit, der Hintergrundwissen

vermittelt und Erläuterungen

zu den einzelnen

Prüfschritten enthält. „Wir brauchen

mehr KI aus und in Deutschland.

Deshalb helfen wir den Unternehmen

in Deutschland ganz

konkret und praxisnah dabei, KI-

Angebote auf den Markt zu bringen

und KI-Systeme im eigenen

Unternehmen einzusetzen“, sagt

Bitkom-Geschäftsleiterin Susanne

Dehmel. „Bei der Umsetzung der

KI-Verordnung sind noch einige

Fragen offen. Die Politik ist gefordert,

praxistaugliche und bürokratiearme

Vorgaben zu schaffen

und vor allem – anders als bei der

Umsetzung der Datenschutz-

Grundverordnung – nicht über die

europaweiten Vorgaben hinauszugehen.“

Der umfangreiche Leitfaden ist

in einzelne Prüfungsschritte gegliedert,

die als Fragen formuliert

sind, und ergänzt das Online-Tool.

Nach einer Einleitung zu den Zielen

und der Systematik der KI-VO beginnt

die Prüfung mit der Frage,

ob überhaupt ein KI-System im

Sinne der Verordnung vorliegt.

FinanzBusinessMagazin.de

103


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

Darauf folgen Fragen nach dem

persönlichen und räumlichen Anwendungsbereich.

Im Anschluss

wird die Risikoklassifizierung thematisiert.

Je nachdem, welcher

Risikoklasse das KI-System zugeordnet

wird und in welche Gruppe

von sogenannten Regelungsadressaten

das Unternehmen fällt,

werden die Compliance-Anforderungen

der Verordnung nacheinander

einzeln behandelt. Am

Ende wird für Anbieter Schritt für

Schritt erklärt, wie die Konformität

nachgewiesen werden kann und

welche fortlaufenden Pflichten es

zu erfüllen gilt. Schwerpunktmäßig

geht es in dem Leitfaden um

sogenannte „KI-Systeme mit konkretem

Verwendungszweck“. Daneben

wird auch auf KI-Modelle

mit allgemeinem Verwendungszweck

eingegangen.

Der Leitfaden steht kostenlos zum

Download bereit unter: www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/

Umsetzungsleitfaden-zur-KI-Verordnung

Das Online-Tool ist zur kostenlosen

Nutzung verfügbar unter:

www.bitkom.org/Klick-Tool-Umsetzungsleitfaden-KI-Verordnung

Autor: www.bitkom.org

Rentenversicherungspflicht des Pool-Maklers

oder: Ein Handelsvertreter ist kein Pool-Makler

Beitrag von Oliver Timmermann , RA, Kanzlei Michaelis

Z

Zugleich Anmerkung zu LSG Baden-

Württemberg, 17.11.2023 – L 8 R

1779/22

Die Bestimmung des Personenkreises,

der aus der Vertriebsbranche

als typisierend schutzbedürftig i.

S. des § 2 S. 1 Nr. 9 SGB VI angesehen

werden muss, birgt für

das Sozialrecht nach wie vor Unsicherheiten.

Mit Urt. v. 17.11.2023

stellte nun das LSG Baden-Württemberg

fest (vgl. LSG Baden-

Württemberg, 17.11.2023 – L 8

R 1779/22, BeckRS 2023, 41290;

anders die Vorinstanz SG Mannheim,

24.5.2022 – S 13 R 759/20),

dass ein Versicherungsvermittler,

der für eine Servicegesellschaft

(die E1 AG) als Handelsvertreter

tätig ist, wegen seines gleichzeitigen

Status als “selbständiger

Makler” für diese nicht als seine

alleinige Auftraggeberin tätig sei.

Auftraggeber seien vielmehr die

Vielzahl der von ihm beratenen

Kunden. Die Servicegesellschaft

träte lediglich als Abrechnungsstelle

in Erscheinung. Das Urteil

muss streng verwundern. Es setzt

sich in direkten Widerspruch zu

Vorentscheidungen, ohne dass

Abweichungen überhaupt thematisiert

werden. Als Problem ist

die typologische Betrachtung der

Merkmale “selbständig” und “einen

Auftraggeber” auszumachen,

verbunden mit der Frage, ob bzw.

inwieweit zivilrechtliche Abgrenzungen

übertragen werden können

(vgl. unter I.). Eine Bemerkung zur

richterrechtlichen Fallgruppenentscheidung

steht am Schluss des

Artikels (vgl. unter III.).

Sozialversicherungsrechtliche

Typologie

Grundlagen

Die Beurteilung sozialversicherungsrechtlicher

Sachverhalte

erfolgt einerseits aufgrund einer

sog. typisierenden Betrachtung.1

Die nähere Prüfung, ob der konkrete

Kläger “schutzbedürftig”

ist, bedarf es gerade nicht. Wenn

der Selbständige sich keinen eigenen

Angestellten leisten kann

und nur von einem Auftraggeber

abhängig ist, sind dies Anhaltspunkte

genug, von einem Regelsachverhalt

auszugehen, der

eine Schutzbedürftigkeit indiziert.

Diese am Sachverhalt ansetzende

Betrachtung ist jedoch wiederum

von der normativen Typologie zu

unterscheiden, die anstelle des

klassifikatorischen Begriffs eine

wertende Zuordnung im Obersatz

der Rechtsprüfung erlauben soll.2

Die unbestimmten Rechtsbegriffe

“selbständig” und “Auftraggeber”

bedürfen, um als Sachverhaltsmerkmale

fungieren zu können,

zuvor einer Bestimmung.

Für das Merkmal “selbständig”

führte das LSG Baden-Württemberg

in seiner Entscheidung aus

2011 noch aus:

“Wie das BSG bereits mehrfach

entschieden hat, darf im Sozialversicherungsrecht

an den Begriff

der Selbstständigkeit im HGB jedenfalls

dann angeknüpft werden,

wenn er wie beim Handelsvertreter

den gleichen Inhalt hat.”3

Der Handelsvertreter nach § 84

Abs. 1 HGB ist selbständig. Ein

Befund, der aber nichts daran

ändert, dass dieser zugleich in

schutzbedürftiger Weise auch in

das Unternehmen des Prinzipalen

104 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | Vertriebserfolg 2025

integriert sein kann.4 Das Merkmal

“Auftraggeber” dagegen

konnte, nach einer Entscheidung

des LSG Baden-Württemberg

aus dem Jahre 2011, weder beim

Versicherungsvertreter noch beim

Versicherungsmakler der Kunde

oder der Versicherer erfüllen. Da

der Vermittler selbst nicht Partei

des zustande kommenden Versicherungsvertrages

wird, besteht

zu diesen Dritten insoweit kein

vertragliches Band.5 Nach der

jetzt vorliegenden Entscheidung

soll jedoch allein die gewerbeordnungs-

bzw. versicherungsvertragsrechtliche6

Wertung des

Klägers als selbständiger Makler

maßgeblich sein. Die handelsrechtliche

Beziehung zum Prinzipalen

wird dagegen ausgeblendet.

Es besteht mithin Konfusion.

Die Schutzbedürftigkeit des Handelsvertreters

ist nicht nur vorrangiges

Ziel der Handelsvertreter-Richtlinie7,

dieser ist als

“selbstständige Hilfsperson des

Kaufmanns” kaum mehr als dessen

qualifizierte Zweigniederlassung.8

Sozialversicherungsrechtliche

Normen sind autonom

auszulegen, folgen also nicht

zwingend dem Zivilrecht. Ob

der Handelsvertreter von einem

Auftraggeber abhängig ist, kann

mithin nicht allein von einer zivilrechtlichen

Rekonstruktion abhängen.

Doch woran wollen sich

die sozialversicherungsrechtlichen

Kriterien sonst orientieren, wenn

die zentrale Wertung des handelsrechtlichen

Status unerwogen

bleibt? Im Rahmen der vorzunehmenden

Abwägung, ob eine Auftraggeberstellung

vorliegt, bilden

die handelsrechtlichen Grundsätze

einen schwerwiegenden Anhaltspunkt.

“Typologische Betrachtung” muss

Vertragsverhältnis beachten

An dieser Stelle kommt man zur

typologischen Betrachtung. Nach

der Entscheidung des BSG vom

4.11.2009 (Backshop-Urteil)9

ist Auftraggeber i. S. des § 2 S.

FinanzBusinessMagazin.de

1 Nr. 9 SGB VI, wer “im Wege

eines Auftrags oder in sonstiger

Weise eine andere Person mit

einer Tätigkeit betraut, sie dieser

vermittelt oder ihr Vermarktung

oder Verkauf von Produkten nach

einem bestimmten Organisationsund

Marketingkonzept überlässt

und dadurch eine wirtschaftliche

Abhängigkeit des selbständig Tätigen

ihr gegenüber begründet”.

Eine solche Einbindung erfordert

nach Auffassung des BSG

zunächst eine vertragliche Bindung,10

die es dem Selbständigen

nicht nur ermöglicht, sich

des Organisations- und Marketingkonzepts

zu bedienen, sondern

die ihm zugleich “nicht nur

unwesentliche Verpflichtungen”

auferlegt, für einen anderen, den

Auftraggeber, auch tätig zu werden.

Diese “Wesentlichkeit” ist dann

Gegenstand empirischer Zuordnung

auf wertender Grundlage.

Tatsächlich geschieht es im Versicherungsvertrieb

nicht selten,

dass ein Vermittler, der gewerbeordnungsrechtlich

den Status

eines “Versicherungsmaklers”

nach § 34d Abs. 1 Nr. 2 GewO

inne hat, handelsrechtlich zugleich

auch als Handelsvertreter

für einen Unternehmer tätig ist.

Hingegen hilft der Hinweis im

LSG-Urteil von 2011, wonach ein

Versicherungsvermittler, der als

Handelsvertreter eines Versicherungsmaklers

tätig wird, nach §

59 Abs. 3 VVG auch “selbst als

Versicherungsmakler i. S. des § 59

Abs. 3 VVG” angesehen werden

kann, so nicht weiter.

Der dortige Verweis auf BT-Drs.

16/1935 11 führt lediglich den

bekannten Grundsatz aus, dass

sich der Status des Versicherungsmaklers

nach § 59 Abs. 3 VVG

anhand der objektiven Kundenwahrnehmung

beurteilt, wie dies

nun auch in § 34d Abs. 1 S. 2

GewO festgeschrieben ist und für

diesen Pseudomakler eine Haftung

als Makler zur Folge hat.12

Auswirkung auf die interne Beziehung

des Handelsvertreters zum

Prinzipalen hat diese gesetzliche

Fiktion aber gerade nicht.13 Viel

bedeutsamer, aber bereits damals

ausgeblendet, ist der Umstand,

dass der Handelsvertreter im

Staus des Versicherungsvertreters

nach § 92 HGB den Antrag für

seinen Unternehmer “vermittelt”,

d. h. er schließt keinen Vertrag im

fremden Namen, sondern bringt

den Kunden unternehmensbezogen

mit dem Prinzipalen zusammen.

14 Die LSG-Entscheidung

aus 2011 stellte aber richtigerweise

den Handelsvertretervertrag

in den Fokus ihrer weiteren

Überlegungen. Auch der Kläger

im Sachverhalt des LSG-Urteils

aus dem Jahre 2023 war lediglich

“Vermittler” i. S. des § 84 Abs.

1 S. 1, 1. Alt. HGB und kein Abschlussvertreter.

Die Entscheidung des LSG

Das LSG Baden-Württemberg

folgt in seiner jetzigen Entscheidung

dagegen vollkommen den

Angaben des Klägers, wonach dieser

angeblich keinen Weisungen

unterstünde, keine Quoten zu

erfüllen noch sonst Leistungsvorgaben

zu beachten hätte und

keiner “Gebietsbeschränkung”

unterläge; er sei vorgeblich auch

nicht in irgendeine “Arbeitsorganisation

eingegliedert” und die

Provision würde von den Kunden

gezahlt, die Servicegesellschaft

übernähme lediglich Abrechnungsdienste.

Das Gericht hat

jedoch im Tatbestand Auszüge

des “Handelsvertretervertrages”

zwischen dem Kläger und der E1

AG wiedergegeben. Danach (vgl.

Ziff. 2.1 HV-Vertrag) war dieser

verpflichtet, “neue Kunden zu

werben, bestandsfähige Verträge

für die E1 AG zu vermitteln”15

und in Ziff. 2.3 HV-Vertrag wird

festgestellt, dass der Kläger “nur

zur Vermittlung, nicht zum Abschluss

von Geschäften berechtigt”

sei; in Ziff. 4.1. HV-Vertrag

wird des Weiteren bestimmt, dass

105


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

dieser “für seine Vermittlungstätigkeiten

eine Provision (erhält),

die durch das jeweils gültige E1

Vergütungssystem bestimmt und

festgelegt wird” und schließlich

hält Ziff. 6.1 HV-Vertrag fest, dass

der Kläger für die E1 AG “ausschließlich

tätig” wird.

Warum die baren Behauptungen

des Klägers16, dessen Dafürhaltungen

aus einer jur. Laiensphäre,

die eindeutigen vertraglichen

Regelungen aushebeln konnten,

letztere sogar gänzlich unberücksichtigt

blieben, ist unverständlich.

Eine methodische Auseinandersetzung

findet nicht statt. Das

LSG Baden-Württemberg selbst

hatte noch in seiner Entscheidung

(hier war es allerdings der 7. Senat)

aus dem Jahr 2020 entschieden,

dass jedenfalls bei einem

Ausschließlichkeitsvertreter regelmäßig

Grund zu der Annahme

eines “Auftraggebers” besteht.17

Auch die Ausführung des Ausgangsgerichts

zu der fünf-sechstel-Regel

ließ der Senat aktuell

unbeachtet.18

Zum Autor:

Wenn der 8. Senat dagegen darauf

abstellen möchte, dass eine

wirtschaftliche Abhängigkeit des

Maklers nicht dadurch entstünde,

dass die Servicegesellschaft für

ihn die Abrechnung bzw. Abwicklung

der Verträge übernimmt, er

von dieser “nur” eine entsprechende

Provision erhält und dabei

auf das Urteil des SG Lüneburg

vom 2.11.2022 rekurriert, ist dies

kein solides Argument.19 In der

zitierten Entscheidung ging es

um die Frage, ob ein Makler-Pool

einem assoziierten Handelsmakler

“Auftraggeber” i. S. des § 2 S. 1

Nr. 9 SGB VI sein könne. Dabei

handelt es sich um eine vollkommen

andere Kooperationsform

unter Handelsmaklern.20 Hier lag

jedoch ein Handelsvertretervertrag

vor. Doch selbst bei einem

Pool-Makler kann aber – werden

die dort anzutreffenden faktischen

Abhängigkeiten innerhalb

dieser ambidextren Hybridorganisationen

berücksichtigt – sozialversicherungsrechtlich

durchaus

eine Abhängigkeit vorliegen; die

Äußerungen des SG Lüneburg

sind denn auch nicht unwidersprochen

geblieben.21

III. Methodische Vorgaben

Will das Sozialversicherungsrecht

seine Normen autonom bestimmen,

ohne bloß auf das Zivilrecht

zu verweisen, sind auch dabei gewisse

methodische Vorgaben unerlässlich.

Selbst wenn der “Auftraggebers”

i. S. des § 2 S. 1 Nr. 9

SGB VI als unbestimmten Begriff

für flexible typologische Zuordnungen

geöffnet wird22, muss

in der Obersatzbildung eine argumentative

Auseinandersetzung

mit Vorgänger-Entscheidungen

stattfinden, die einen vergleichbaren

Fall komplett anders entschieden

haben.23 Mag das

Richterrecht unser Schicksal bleiben,24

so darf die Rechtsgemeinde

immerhin doch nach wie vor

eine gewisse Erwartungssicherheit

verlangen. Das setzt voraus,

dass bei der Entscheidung über

eine Fallgruppenzugehörigkeit ein

Minimum an Nachvollziehbarkeit

erkennbar wird. Soll mithin von

einer zuvor festgelegten Ähnlichkeits-Regel

abgewichen werden,

verlangt dies zumindest nach einer

Begründung.

Eine Methodologie des Richterrechts

ist bislang nicht gefunden.

Sind die Thesen seiner Bändigung

vielfältig bis ungeordnet, so ist der

faktische Einfluss jedoch immer

stärker geworden. Das dahinterstehende

methodische Problem

ist die fehlende Formalisierbarkeit

von Ähnlichkeitsurteilen. Man

bleibt angewiesen auf eine umsichtige

Auswertung der zuvor

gewonnenen empirischen Ergebnisse,

d. h. kann der Merkmalsbestimmung

(eigener) Vorgängerergebnisse

nicht ausweichen.25

Oliver Timmermann ist seit 1999 Rechtsanwalt, zunächst in München für die Kanzlei Prof. Nauschütt im

Bereich Versicherungsrecht und Franchiserecht, ab 2018 in der Kanzlei Michaelis in Hamburg, dort für das

Dezernat Versicherungs-Vertriebsrecht.

Fußnoten

1) Vgl. BSG, 24.11.2005 – B 12 RA 1/04 R, BSGE 95, 275, unter II. 1.) lit. e).

2) Vgl. Roloff, in: Brose u. a. (Hrsg.), FS Preis, 2021, S. 1087, 1091 f.; Krause, Mitarbeit im Unternehmen,

2002, S. 141 ff. m. w. N.

3) Mit Hinweis auf BSG, 10.5.2006 – B 12 RA 2/05 R, NZS 2007, 97 f.

4) Vgl. i. E. Busche, in: Omlor (Hrsg.), FS Martinek, 2020, S. 107 ff.

5) Vgl. LSG Baden-Württemberg, 1.2.2011 – L 11 R 2461/10, NZS 2011, 946 f.; hier nahm das LSG seinerzeit

106 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | Vertriebserfolg 2025

Bezug auf BSG, 4.11.2009 – B 12 R 7/08 R. Vgl. unter BeckRS 2010, 66916.

6) Das LSG Baden-Württemberg verwies 2011 für den Makler, der für einen anderen Makler zugleich auch

als Handelsvertreter tätig wird, auf BT-Drs. 16/1935, 22, wonach auch dieser als

Makler anzusehen sei und umging das Problem; so auch Dörner, in: Prölss/Martin, VVG, 32. Aufl. 2024, §

59, Rn. 65.

7) Vgl. Emde/Valdini, ZVertriebsR 2016, 353, 355.

8) Vgl. Schmidt, JuS 2008, 665, 669.

9) Vgl. BSG, 4.11.2009 – B 12 R 3/08 R, NZS 2010, 145 ff.; auch BSG, 23.4.2015 – B 5 RE 21/14 R, BSGE 118,

286.

10) Ist dem Betreffenden die Tätigkeit für andere Auftraggeber erlaubt, ist er jedoch faktisch an den Auftraggeber

gebunden, so reicht diese faktische Bindung aus, vgl. BT-Drs. 14/1855, 7.

11) Vgl. BT-Drs. 16/1935, 23 und Dörner, in: Prölss/Martin, VVG, 32. Aufl. 2024, § 59, Rn. 65.

12) Vgl. Schulze-Werner, GewArch 2017, 418 ff.; OLG Dresden, 16.5.2019 – 4 U 441/19, VersR 2020, 98 f.

13) Vgl. Romahn, Vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung und effektiver Schutz des VN, 2020, S. 295 ff.

14) Vgl. Bergmann, in: Oetker, HGB, 8. Aufl. 2024, § 383, Rn. 15 m. w. N.

15) Hervorhebung durch den Verfasser.

16) Dessen Behauptung, dass im Finanzdienstleistungsvertrieb “Gebietsvorgaben” angeblich häufig anzutreffen

wären, wird bereits durch § 92 Abs. 3 S. 2 HGB widerlegt.

17) Vgl. LSG Baden-Württemberg, 30.7.2020 – L 7 R 2030/19, BeckRS 2020, 21873, Rn. 26 ff.

18) Vgl. dagegen LSG Baden-Württemberg, 11.10.2021 – L 11 R 3681/20, NWB 2022, 80.

19) Vgl. SG Lüneburg, 1.11.2022 – S 4 BA 32/19, ZVertriebsR 2023, 236 ff. m. Anm. Timmermann.

20) Vgl. OLG Nürnberg, 10.8.2022 – 8 U 840/22, r+s 2023, 431 ff. und mit Anmerk. Grams unter: FD-VersR

2022, 451635, verweist darauf, dass ein solcher Pool nicht “vermittelt”, dennoch verfügen diese zum einen

i. d. R. selbst über eine Maklererlaubnis nach dem Gewerbeordnungsrecht und sind diese zum anderen aber

als Treuhänder des Vermittlungsmaklers auch selbst Handelsmakler.

21) Vgl. LSG Bayern, 3.6.2016 – L 1 R 679/14, ZVertriebsR 2016, 369 ff. m. Anm. Flohr.

22) Im Gegensatz zur strengeren begrifflichen Subsumtion, vgl. Leenen, Typus und Rechtsfindung, 1971, S.

22, 143 ff., wonach das flexiblere typologische Denken von den Unzulänglichkeiten starrer Begriffszuordnungen

befreien sollte.

23) Vgl. zur Nähe der Typusbildung zur Analogie Wernsmann, DStR-Beih. zu Heft 31/2011, 72 ff.

24) Vgl. Gamillscheg, AcP 164 (1964), 385, 445.

25) Vgl. dazu auch Röhl, Analogie, Logik und Argumentationstheorie,

unter www.rsozblog.de/analogie-logik-und-argumentationstheorie/ (Abruf: 11.10.2024).

Autor: www.kanzlei-michaelis.de

FinanzBusinessMagazin.de

107


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

OLG Dresden:

Keine Haftung des Versicherungsmaklers

für fehlende Risikolebensversicherung

Zum Abschluss einer Risikolebensversicherung muss laut dem OLG

Dresden nur bei besonderen Umständen geraten werden.

D3 U 79/23) die Rechte von

Das Oberlandesgericht (OLG)

Dresden hat in einem Urteil

vom 26. April 2024 (Az.

Versicherungsmakler(innen) gestärkt

und entschieden, dass diese

ohne besondere Umstände nicht

verpflichtet sind, ihren Kunden zum

Abschluss einer Risikolebensversicherung

zu raten. Der Fall betraf

eine Klägerin, die ihren Versicherungsmakler

verklagt hatte, weil

ihr verstorbener Ehemann keine

ausreichende Absicherung im

Todesfall hatte. Sie forderte von

diesem nun Schadensersatz in

Höhe von 500.000 Euro.

Ausgangspunkt des Rechtsstreites

war ein gemeinsames Beratungsgespräch

zwischen dem Beklagten,

der Klägerin und deren verstorbenen

Ehemann. Gegenstand

dieses Beratungsgespräches

waren neben einer Unfall- und

Rentenabsicherung auch eine Risikolebensversicherung

für den

verstorbenen Ehemann. Was

zu der Risikolebensversicherung

besprochen wurde, blieben zwischen

den Streitenden streitig.

Während der Beklagte meinte,

diese empfohlen zu haben, was

aber sofort „abgeblockt“ worden

sein soll, meinte die Klägerin, dass

es ein hohes Interesse an dem

Abschluss einer solchen Versicherung

gegeben habe. In jedem Fall

wurde das Beratungsgespräch

durch den verklagten Versicherungsmakler

nicht dokumentiert.

Quelle: © sdecoret - AdobeStock.com

Während das Landgericht der Klage

noch überwiegend stattgab,

stellte das OLG Dresden klar, dass

die Absicherung von Todesfallrisiken

im Privatkundengeschäft in

erster Linie auf subjektiven Vorstellungen

des Versicherungsnehmers

beruht und keine Pflicht des

Maklers besteht, standardmäßig

auf eine Risikolebensversicherung

hinzuweisen. Eine Pflicht zum Anraten

einer solchen Versicherung

kann nur in Ausnahmefällen bestehen,

etwa wenn eine besondere

Gefährdung vorliegt, was im

vorliegenden Fall nicht gegeben

war. Zwar war der verstorbene

Ehemann der Hauptverdiener, allerdings

bestand kein mit einem

Darlehen belastetes Eigenheim, er

war auch nicht besonders gefährdet

und die Klägerin war selbst

Akademikerin. Sie hätte im ohnehin

auch unwahrscheinlichen

Todesfall ihres Mannes zumindest

mittelfristig wieder arbeiten und

für den Lebensunterhalt sorgen

können. Das darüber hinaus der

verstorbene Ehemann oder die

Klägerin einen klaren Absicherungswunsch

geäußert hätten,

konnte das OLG Dresden auch

nicht feststellen. Da es nach der

Auffassung des OLG Dresden bei

einer Risikolebensversicherung

um keine besonders schwierige

Versicherung handelt, wäre dann

auch ein Abschluss zu erwarten

gewesen.

Weiterhin betonte das Gericht,

dass das Fehlen einer Beratungsdokumentation

zwar Beweiserleichterungen

für den Versicherungsnehmer

nach sich ziehen

kann, dies jedoch nicht automatisch

zu einer Beweislastumkehr

führt. Laut dem OLG Dresden

kann sich die Beweislastumkehr

nur auf solche Umstände beziehen,

die streitig sind und die

hätten dokumentiert werden

müssen. Diese Voraussetzungen

lagen nicht vor. Das OLG Dresden

äußerte ebenfalls Bedenken, dass

eine „generelle“ Beweislastumkehr

zu einer „uferlosen“ Haftung

des Versicherungsmaklers

führen würde, der dann praktisch

schutzlos dastünde.

Damit musste die Klägerin nachweisen,

dass der Makler eine

falsche oder unzureichende Bera-

108 FinanzBusinessMagazin.de


RECHT | Vertriebserfolg 2025

tung durchgeführt hatte, was ihr

jedoch nicht gelang. Aus diesem

Grund hat das OLG Dresden sodann

die Klage abgewiesen.

„Mit diesem Urteil stellt das OLG

Dresden zwar Grenzen der Beratungspflicht

von Versicherungsmaklern

klar und betont die Verantwortung

der Kunden, auch

selbst über ihre Absicherungsbedürfnisse

zu entscheiden. Es zeigt

aber auch, wie schnell Haftung

entstehen kann und, welche Bedeutung

die gesetzlich verpflichtende

Beratungsdokumentation

hat. Versicherungsmaklern und

Versicherungsmaklerinnen können

wir trotz des positiven Urteils

weiterhin nur raten, auch

die Motive zu dokumentieren,

weswegen ein bestimmter vom

Vermittler empfohlener Versicherungsschutz

abgelehnt wurde.“

so Rechtsanwalt Tobias Strübing

der Kanzlei Wirth Rechtsanwälte.

Autor: www.wirth-rechsanwaelte.com

MRückholanrufe ohne Kundeneinwilligung

sind wettbewerbswidrig

Mit Urteil vom 13.10.2023 zum Der Widerruf war wie folgt

Aktenzeichen 26 0 247/23 entschied

das Landgericht Hannover,

schriftlich formuliert:

dass

“Hiermit kündige ich meinen Vertrag

zu Ihnen und entziehe Ihnen

Anrufe und Mails an ehemalige gleichzeitig die Kontakterlaubnis

Kunden, mit dem Ziel, diese zurückzugewinnen,

[. .. ]. ”

wettbewerbswidrig

sind, wenn keine ausdrückliche

Einwilligung vorliegt.

Wettbewerbswidriges Verhalten

des den Kunden neu betreuenden

Maklers hieran nichts ändert.

Ein Versicherungsmakler, stellte

einen Antrag auf einstweilige

Verfügung gegen einen Strukturvertrieb,

für den er zuvor selbst

als Handelsvertreter tätig war,

die Deutsche ProVentus AG (Antragsgegnerin).

Diese hatte trotz

ausdrücklichen Widerrufs der

Kontakterlaubnis durch einen

Kunden weiterhin unerlaubt Kontakt

aufgenommen. Der Kunde

wurde früher von dem Makler im

Rahmen seiner Tätigkeit als Handelsvertreter

für die Antragsgegnerin

betreut. Nachdem sich der

Antragssteller entschlossen hatte,

selbständiger Versicherungsmakler

zu werden und die Zusammenarbeit

mit der Antragsstellerin

zu beenden, wollte der Kunde

weiterhin von ihm betreut werden

und übertrug ihm ein Maklermandat.

Gleichzeitig entzog er

der Antragsgegnerin die bis dato

bestehende Kontakterlaubnis.

Einige Woche darauf erfolgte ein

versuchter Anruf und eine nachfolgende

E-Mail durch eine Mitarbeiterin

der Beklagten, die den

Kunden wiederholt kontaktieren

wollte.

Darin hieß es:

Betreff:

telefonische Kontaktaufnahme

Sehr geehrter Herr (Name),

wie Ihnen in der letzten Mail von

ProVentus mitgeteilt wurde, hat

sich Ihr zuständiger Betreuer geändert.

Ich habe Sie versucht telefonisch

zu erreichen, leider hat

dies nicht geklappt.

Ich würde mich gerne einmal bei

Ihnen persönlich vorstellen, denn

ich bin Ihre neue Ansprechpartnerin.

Über eine Rückmeldung

Ihrerseits würde ich mich freuen,

anbei meine Kontaktdaten.

Herzliche Grüße,

Gefordert wurde von dem durch

Wirth-Rechtsanwälte vertretenen

Makler hiergegen eine einstweilige

Verfügung zur Unterlassung dieser

wettbewerbswidrigen Handlungen

sowie die Androhung von

Ordnungsgeld oder -haft bei

Zuwiderhandlung.

Der Vertrieb argumentierte, dass

der Makler selbst auch gegen

Wettbewerbsregeln verstoßen

habe, so durch Hinweise bzw.

Aufforderungen an Vertriebspartner

der Antragsgegnerin per Whats-

App und YouTube, deren Kunden

umzudecken. Insoweit sei das

Verhalten der Antragsgegnerin

eine berechtigte Verteidigung

gegen die Verstöße des Antragstellers

gewesen und zudem sei

die Kontaktaufnahmen gerechtfertigt

gewesen, um den Kunden

über die Folgen seiner Kündigungen

zu informieren.

Das Gericht entschied zugunsten

unseres Mandanten und untersagte

der Antragsgegnerin die

unerlaubten Kontaktaufnahmen.

Das Urteil stellte klar, dass Verstöße

unabhängig von etwaigem

Fehlverhalten unseres Mandanten

zu bewerten seien und der Schutz

der Verbraucher Vorrang habe.

Das Gericht betonte, dass selbst

eventuelle unlautere Methoden

unseres Mandanten die wettbe-

FinanzBusinessMagazin.de

109


Vertriebserfolg 2025 |

RECHT

werbswidrigen Handlungen der

Beklagten nicht rechtfertigen.

Derartiges lasse die Schutzbedürftigkeit

der Kunden gegenüber

unzumutbarer Belästigung

nicht entfallen und macht ihren

Kontaktverbotswunsch nicht unwirksam.

Die Interessen seien getrennt

zu beurteilen. Der Schutz

der Kunden vor unzumutbaren

Belästigungen stehe im Vordergrund.

Das Gericht stellte klar, dass die

Beklagte keine Berechtigung

hatte, den Kunden erneut zu

kontaktieren, nachdem dieser

die Kontakterlaubnis widerrufen

hatte. Der Versuch, durch unaufgeforderte

E-Mails und Anrufe

Kunden zurückzugewinnen,

wurde als unzumutbare Belästigung

und als wettbewerbswidrig

eingestuft.

Ein Verstoß gegen diese einstweilige

Verfügung führt zu

Ordnungsgeld von bis zu

250.000,00 €, ersatzweise Ordnungshaft,

oder Ordnungshaft

bis zu sechs Monaten, letztere

zu vollziehen am Vorstand der

Antragsgegnerin.

Der prozessführende Anwalt des

Maklers, Rechtsanwalt Daniel

Berger, Partner bei Wirth Rechtsanwälte,

wertet die Entscheidung

wie folgt: „Leider sind solche Verfahren

immer wieder erforderlich,

obwohl die Spielregeln eigentlich

allen klar sein müssten. Bemerkenswert

hier ist besonders, dass

das Gericht sich auch mit der angebliche

Wettbewerbsverstößen

des Antragsstellers, des Maklers,

beschäftigen musste. Aber die

Ansage des Gerichts ist klar: Hier

gibt es keine Aufrechnung der –

angeblichen – jeweiligen Verstöße.

Das Kundeninteresse und der

Kundenwille sind entscheidend.“

Autor: www.wirth-rechtsanwaelte.com

§34f GewO für die Erlaubnis der

Berufsausübung eine Berufshaftpflichtversicherung

( oder auch

Vermögensschadenshaftpflichtversicherung

– VSH genannt).

Um kein Risiko einzugehen, ist es

für Vermittlerinnen und Vermittler

wichtig, den eigenen Versicherungsschutz

regelmäßig zu überprüfen:

Sind alle Mitarbeitenden erfasst?

Haben sich rechtliche Rahmenbedingungen

geändert?

Wurden neue Geschäftsfelder

und -praktiken erschlossen?

Sind alle Produkte, zu denen beraten

und die vermittelt werden vom

Versicherungsschutz umfasst?

ZAfW hat seine Checkliste zur VSH für

Vermittlerinnen und Vermittler aktualisiert

Zum eigenen Schutz vor finanziellen

Risiken, aber auch insbe-

Checkliste für die Überprüfung

Schon 2021 hat der AfW eine

sondere zum Schutz der Kunden des eigenen Versicherungsschutzes

vorgestellt. „Aufgrund der

im Fall der Fälle, benötigen Versicherungsmaklerinnen

und -makler

nach §34d Gewerbeordnung mittlerschaft führen wir das Pro-

hohen Bedeutung für die Ver-

(GewO) und Finanzanlagenvermittlerinnen

und -vermittler jekt fort“, so Norman Wirth, Ge-

nach

schäftsführender Vorstand des

AfW.

Die Liste wurde nun erneut mit

Unterstützung des langjährigen

Fördermitgliedes des Verbandes,

der Hans John Versicherungsmakler

GmbH, aktualisiert. Die Checkliste

Version 2.4 berücksichtigt

einerseits zusätzliche Tätigkeitsfelder,

die als versicherte Risiken

in den jeweiligen Versicherungsvertrag

eingeschlossen werden

sollten, sofern diese vom Vermittler

ausgeübt werden . Dazu

zählt neben der Vermittlung von

Fertighäusern auch die Tätigkeit

als Demografieberater sowie die

Tätigkeit als Autor, Dozent oder

Referent. Andererseits wurde die

Checkliste bei der Versicherungssumme

ergänzt um die vermehrt

in Bedingungswerken vorzufindende

zusätzliche Versicherungssumme

im Ruhestand, das sog.

retirement cover. Neben kleineren

redaktionellen Anpassungen

wurden zudem die Erläuterungen

zu den Anzeigepflichten im Schadenfall

überarbeitet, um besser

zu verdeutlichen, dass es mehrere

Auslöser der Obliegenheit gibt.

„Wir bleiben unbedingt bei unserer

Empfehlung, auch den eigenen

Versicherungsschutz regelmäßig

zu überprüfen – oder

mit Hilfe fachkundiger Spezialisten

überprüfen zu lassen, damit

es nicht irgendwann heißt: Der

Schuster trägt die schlechtesten

Schuhe!“ so Wirth ergänzend.

Die Checkliste ist frei zugänglich

auf der Webseite des AfW https://www.bundesverband-finanzdienstleistung.de/vsh-checkliste/

abrufbar.

Autor: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

110 FinanzBusinessMagazin.de


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