Man musste umziehen – Die „Linde“ wurde zu klein - Leuna echo

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Am Rande bemerkt „Es gibt Menschen, welche Schlagworte wie Münzen schlagen, und Menschen, welche mit Schlagworten wie mit Schlagringen zuschlagen“, schrieb Christian Morgenstern. Ein solches Schlagwort scheint heutzutage das Wort „sozial“ zu sein. Kaum eine Partei, die diesen Begriff nicht im Namen führt, kaum ein Redner, der nicht auf dieses Wörtlein setzt. „Sozial ist was Arbeit schafft“, schrie es vor der Landtagswahl von den Litfaßsäulen. „Soziale Marktwirtschaft statt Kapitalismus“, „Sozial sein heißt gerecht sein“ … Und selbst in einem mehrbändigen Lexikon finden sich „soziale“ Wortverbindungen über neun Seiten: „Sozialforschung, Sozialbrache, Sozialreform …“ Dabei soll nach dem gleichen Lexikon dieser Begriff nur ausdrücken: „Gesellig, gesellschaftlich, auf die Gesellschaft bezogen, die Beziehungen zwischen den Menschen betreffend, menschenfreundlich …“ Worin besteht nur die Zugkraft dieses Wortes? Es scheint wie ein Rattenfängerwort zu sein. Jeder kann es für sich gebrauchen und missbrauchen. Jeder deutet es anders als sein Kontrahent. Jeder kann seine wahre Absicht hinter diesem Schutzschild verbergen. Es ist ganz einfach viel tönend und missdeutbar. Im Streitgespräch und anderen Beiträgen dieses Heftes versuchen wir dem Inhalt dieses Wortes auf die Schliche zu kommen. Impressum: Das Leuna-Echo erscheint zehnmal im Jahr, in einer Auflage von 8.000 Exemplaren und wird kostenfrei an die Nachbarschaft in und um Leuna abgegeben bzw. gegen eine Versandgebühr von 2,50 Euro je Exemplar zugeschickt. Das nächste Heft erscheint am 19. Mai 2006 mit dem Themenschwerpunkt „Internationalität“. Redaktionsschluss ist der 4. Mai 2006. Herausgeber: Unicepta GmbH Am Haupttor, Geb. 4310, Zi. 2073 · 06237 Leuna Tel.: 0 34 61/ 43 46 70 · E-Mail: unicepta@leuna.de Redaktion: Dr. Ute Hirsch, Dr. Peter Drabe, Christof Stein Gestaltung: Wilbrandt-Design, Leipzig+Berlin Herstellung: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH Vertrieb und Anzeigen: Heike Luther Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.2 vom 1. März 2006. Nachdruck nur mit Genehmigung, Quellenangabe und bei Zusendung von zwei Belegexemplaren. 2 Passend dazu zwei winzige Anekdoten: Der französische König Heinrich IV. erklärte nach Beendigung der Religionskriege sein Staatsziel so: „Dass jeder Franzose sonntags ein Huhn im Topf hat.“ Gehalten hat er sein Wort nicht, sonst hätte es nicht die Revolution von 1789 gegeben. Der griechische Philosoph Diogenes ging gern zu luxuriösen Gastmählern, was ihn nicht davon abhielt, seine Gastgeber zu beschimpfen. Es sei seine Philosophie, sagte er, weshalb man ihn einmal einen Hund nannte und ihm Knochen vorwarf. „Gut“, sagte Diogenes und bepisste die Gäste, „wenn ich essen soll wie ein Hund, kann ich mich auch benehmen wie ein Hund.“ Geholfen hat solche Philosophie auch nicht, sonst würde die soziale Verarmung nicht wie ein Damoklesschwert über der Menschheit schweben, sondern nur als Schlagwort die Menschen bedrohen. Blutspenden sind wichtig! Deshalb setzen wir uns als Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes intensiv dafür ein und opfern sehr viel Freizeit. Seit unserer Gründung im Mai 1992 ist das für uns die wichtigste Aufgabe. Wir wissen, dass auch am Chemiestandort sehr viele Blutspender sind und möchten diese zu unseren Terminen ganz herzlich einladen. Der Abnahmeort ist immer in den Räumen des DRK-Ortsvereines Leuna im Gesundheitszentrum Leuna im Sockelgeschoss. Mittwoch, 10. Mai 2006 von 12 bis 16 Uhr Freitag, 19. Mai 2006 von 16 bis 20 Uhr Mittwoch, 5. Juli 2006 von 12 bis 16 Uhr Dienstag,1. August 2006 von 16 bis 20 Uhr Wir würden uns über eine große Spenderzahl freuen. Schauen Sie doch einfach mal bei uns herein. Sollten Sie Fragen haben, dann rufen Sie einfach unter (01 70) 83 09 787 an! H. Haubenreißer, Vorsitzende des DRK Ortsvereines Leuna Meldungen +Meinungen Vom Standort und Umgebung Fachmesse „Leuna – Dialog 2006“ 27 regionale und überregionale Aussteller Erstmalig findet am 4. Mai in der Zeit von 10. bis 16.00 Uhr im cCe Kulturhaus Leuna die Fachmesse „Leuna – Dialog 2006“ statt. Mit dieser Messe möchte die InfraLeuna den Dienstleistungsunternehmen der Region eine Plattform bieten, um Ihr Leistungsprofil vorzustellen. Da dies eine Fachmesse der Dienstleistungsbranche ist, werden speziell die Fachleute der Unternehmen des Chemiestandortes eingeladen. Dieses neue Service-Angebot der InfraLeuna und des cCe Kulturhauses Leuna stieß auf eine große Resonanz bei den Unternehmen. Über 70 Firmen bekundeten Ihr Interesse, an der Fachmesse teilzunehmen. Bislang haben sich 27 Aussteller angemeldet, um sich in der Wirtschaftsregion Leuna zu präsentieren. Für die Eröffnung dieser Fachmesse hat bereits Dr. Reiner Haseloff aus dem Wirtschaftsministerium Sachsen- Anhalts sein Kommen zugesagt. Nach der Eröffnung wird er sich über das Leistungsangebot der Aussteller während eines Rundganges informieren lassen. Neben den Firmenpräsentationen in der Ausstellung werden auch Fachvorträge gehalten und Expertengespräche geführt. Der Eintritt für Fachbesucher ist kostenfrei. Der genaue zeitliche Ablauf und die Themen der Vorträge des Fachprogramms werden ab dem 24. April 2006 unter: www.infraleuna.de zu erfahren sein.
Bisher war man auf Importe angewiesen Erfolgreiche Umsetzung vom Technikum zur großtechnischen Produktionsanlage Das Investitionsvorhaben Phenolharze der LEUNA-Epilox GmbH befindet sich in der Zielgeraden. Momentan läuft die Anlage zur Herstellung von Bisphenol F im Probebetrieb. Mit der neuen Anlage sind insgesamt 13 neue Arbeitsplätze am Chemiestandort entstanden. Ein Grund für das Leuna Echo sich den neuen Betrieb zeigen zu lassen. Das übernimmt Carlo Seyberth. Er arbeitet bereits seit der Planung mit am Epilox-Projekt und kennt sich in allen Details der Anlage aus. Der 28-Jährige Verfahrenstechniker ist seit vier Jahren im Ingenieurteam der LEUNA-Harze GmbH beschäftigt und voll zufrieden, denn die ingenieur-technischen Aufgaben sind interessant. An seiner Arbeit schätzt er vor allem, dass sie mit viel Selbstständigkeit und Eigenverantwortung verbunden ist. Unsere erste Station des Rundganges ist die Messwarte. Hier arbeiten Patricia Stelzer und Lutz Prater. Auf dem Bildschirm können sie die gesamte Synthese und die dazu gehörende Peripherie beobachten. Das Bildschirmbild ist für einen Laien bestückt mit unzähligen Sym- Carlo Seyberth erläutert dem Leuna-Echo die mit viel Technik bestückte Messwarte – Arbeitsort von Patrizia Hölzer und Lutz Prater. bolen für Behälter, Rührwerke und Rohrleitungen usw. Die Symbole zeigen dem geschulten Anlagenfahrer jedoch die genauen Füllstände der Behälter, die exakte Temperatur des Produktes und den Druck in den Rohrleitungen an. 5.000 Mess- und Regelstellen in der gesamten Anlage sorgen dafür, dass alle Daten zur Überwachung des Produktionsprozesses in der Messwarte anzeigt werden. Der gesamte Produktionsablauf ist automatisiert. Die Mitarbeiter in der Messwarte überprüfen den Zustand des Prozesses und müssen, wenn es notwendig ist, auch regulierend eingreifen und die Anlage in einen sicheren Zustand steuern. Zwei- bis dreimal pro Schicht führen sie auch einen Kontrollgang durch die Anlage durch. Dabei werden Proben für die Qualitätskontrolle im firmeneigenen Labor genommen sowie die Füllstände an den Apparaturen kontrolliert. Patricia Stelzer ist 25 Jahre jung und arbeitet bereits seit ihrer Ausbildung zum Chemikant im Unternehmen. Nach der Lehre war sie zunächst in der „Leumal“-Anlage als Chemiefacharbeiter tätig. Die Arbeit im 12-Stunden-Schichtsystem der LEUNA- Harze GmbH gefällt ihr gut und sie möchte nicht mit einer Arbeit in der Tagschicht tauschen. Das Schichtsystem hat für sie Vorteile. „Man hat mehr freie Zeit zur Verfügung,“ meint sie überzeugend. Nach einer Schulung und Einarbeitungszeit ist sie nun als eine von drei Mitarbeitern pro Schicht in der Epilox-Anlage tätig. Ihr Kollege, Lutz Prater, kommt eigentlich vom Bau. Er war lange Zeit als Einschaler auf den Baustellen des Landes tätig. Der heute Fünfzigjährige bekam nach einer Umschulung zum Maschinenbediener bei der Bildungsakademie Leuna die Chance, ein zweimonatiges Praktikum im Unternehmen LEUNA- Harze GmbH zu absolvieren und erhielt einen von den dreizehn neuen Arbeitsplätzen. Seit Dezember letzten Jahres arbeitet er als Anlagenfahrer in der Epilox-Anlage. Heute hat er sich an die Arbeit am Computer gewöhnt und ist überzeugt: „Egal wo man heute arbeitet, man muss ständig dazulernen.“ Neben der Messwarte befindet sich die Engineering-Station, das eigentliche Herzstück der Epilox-Anlage. Vor hier aus kann Manfred Kinne, Mitarbeiter des Ingenieur-Teams der Leuna Harze, das die Anlage von Anfang an betreut, die Prozessparameter verändern sowie die Sicherheitsregelungen vorgeben. An den Bildschirmen können ähnlich wie in der Messwarte alle Parameter aufgerufen werden. Die Zugriffsebenen sind hier jedoch größer, damit die Parameter von dieser Station aus eingestellt werden können. Die Ingenieure haben u. a. die Aufgabe, den Prozessablauf zu optimieren und die Rezepturen zu verbessern. Im Probebetrieb werden die Rezepturen für die einzelnen Schritte ausgewertet, Trends festgestellt, Analysen ausgewertet und schließlich die Parameter für die Rezeptur neu eingestellt. Die Produktionsanlage ist in drei Ebenen gegliedert. Die eigentliche Reaktion läuft in drei Reaktoren ab, an die sich drei Destillationsstufen anschließen. Auf der obersten, der Zwölf- Meter-Bühne, findet die Kondensation statt. Das verdampfte Phenol wird dem System wieder zur Verfügung gestellt Die gesamten Ebenen sind lichtdurchflutet und die neuen Behälter blitzen im Tageslicht. Eine Vielzahl von Ventilen und andere Sicherheitseinrichtungen sorgen für die notwendigen Sicherheitsstandards. Ein wichtiger Bestandteil der Anlage sind die Apparate zur Aufarbeitung des phenolhaltigen Prozesswassers. Unzählige Leitungen und Kabel sind verlegt, um die Anlage zu überwachen. Für Holger König gehören die Kontrollgänge in der neuen Anlage nun schon zur Routine. Er arbeitet als Anlagenfahrer bereits seit 1995 im Unternehmen und kennt alle Prozessanlagen. „Man muss als Anlagenfahrer an jedem Arbeitsplatz einsetzbar sein“, meint der 42-Jährige. Die Technologie der Produktionsanlage war „Neuland“ für das Ingenieurteam. Zuvor wurde die Technologie intensiv in Laborund Technikumsversuchen erprobt. Doch die Überführung in den großtechnischen Maßstab erfolgte erstmals mit der Aufnahme des Probebetriebes dieser Anlage. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Alle Konzeptionen und Berechnungen waren richtig. Sowohl die angestrebte Qualität als auch die mengenmäßige Kapazität erfüllt die neue Anlage. Mit der Produktionsaufnahme der Epilox-Anlage konnten die Importe von Bisphenol F abgelöst werden. Damit ist die LEUNA-Harze GmbH als einer der wenigen Epoxidharzproduzenten weltweit von den Lieferanten des Bisphenol F unabhängig und hat eine eigene Rohstoffbasis. 3
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Seite 7 und 8: Sie nennt es einen „gewinnbringen
Seite 9 und 10: „Der Mitarbeiter ist das wichtigs
Seite 11 und 12: Wussten Sie schon … ... dass 1916
Seite 13 und 14: Fast so wie der Wettlauf zwischen H
Seite 15 und 16: Osterrätsel und Preisausschreiben

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