immobilia 2025/02 - SVIT
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT
AREALENTWICKLUNG
POTENZIALE
MOBILISIEREN
Arealentwicklungen und Verdichtungsplanungen
werden oft rechtlich
blockiert. Baulandumlegungen sind
ein probates, aber noch zu selten
angewandtes Instrument in der
Raumplanung. Damit können ausgezeichnete
Resultate entstehen.
TEXT— REMI BUCHSCHACHER*
Erfolgreiche Innenentwicklungen – zum Beispiel in Agglomerationen – erfordern eine konsequente Mobilisierung der vorhanden Potenziale.
Ein probates Mittel dazu können Baulandumlegungen sein. BILD: REMI BUCHSCHACHER (KRIENS LU, SYMBOLBILD)
KNAPP TROTZ RESERVEN
In einer Bauzone liegende Grundstücke
werden mancherorts während Jahrzehnten
keiner zonenkonformen Nutzung
zugeführt. Dies kann zur paradoxen Situation
führen, dass es den Gemeinden trotz
erheblicher Baulandreserven an verfügbarem
Bauland mangelt. Früher haben
die Gemeinden in solchen Situationen am
Siedlungsrand neues Bauland ausgeschieden.
Das revidierte Raumplanungsgesetz
schiebt diesem Vorgehen jedoch einen Riegel
vor. Gemeinden dürfen, solange noch
Bauland gehortet wird, keine neuen Einzonungen
vornehmen.
Baulandumlegungen sind in solchen
Fällen ein probates Mittel, um Innenentwicklungspotenziale
zu mobilisieren. Richtig
angewendet, können sie ausgezeichnete
Resultate liefern und dringend nötige Verdichtungen
vereinfachen. Denn die Debatte
um den Wohnungsbau beschränkt sich
nicht darauf, das Angebot zu erhöhen. Es
geht um die Frage, welche Wohnformen
und Verdichtungen gewünscht sind. Projekt-
und Arealentwickler stossen bei der
Umsetzung des raumplanerischen Gebots
der Verdichtung aber immer häufiger auf
Widerstand von Bevölkerung, Behörden
und Quartiervereinen. Der Wohnraum in
den Städten ist knapp, neue Projekte sind
teuer und doch werden vor allem im Neubau
günstige Wohnungen gefordert.
AREALE UND
STANDORT E
Eine der grössten Herausforderungen
der Areal- und Standortentwicklung in
der Schweiz ist der begrenzte Raum.
Die grosse Bevölkerungsdichte führt
zu einem intensiven Wettbewerb um
die Nutzung von Flächen.
Besonders in städtischen Gebieten
wie Zürich, Genf oder Basel sind
diese knapp, was zu steigenden
Grundstückspreisen führt und der
Notwendigkeit, innovative Nutzungskonzepte
zu entwickeln. Ein zentrales
Thema ist die Verdichtung. Um den
urbanen Raum effizient zu nutzen,
müssen bestehende Areale intensiver
bebaut werden. Dies erfordert eine
sorgfältige Planung, um eine hohe
Lebensqualität zu gewährleisten, den
Verkehr zu minimieren und gleichzeitig
die Umwelt zu schonen. Die
Integration von Freiräumen und nachhaltigen
Infrastrukturen ist hierbei von
besonderer Bedeutung.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die
Mobilität. In einer zunehmend vernetzten
Welt müssen Areale so entwickelt
werden, dass sie gut an
öffentliche Verkehrsmittel angebunden
sind. Schliesslich spielt die soziale
Nachhaltigkeit eine grosse Rolle.
Die Entwicklung von Arealen soll den
Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht
werden, bezahlbaren Wohnraum
schaffen und gleichzeitig soziale
Vielfalt fördern. Dabei ist auch die
Einbindung der lokalen Bevölkerung
in den Entwicklungsprozess ein entscheidender
Faktor für den Erfolg.
Zusammenfassend erfordert die
Arealentwicklung in der Schweiz
eine ausgewogene Berücksichtigung
von ökologischen, sozia len und wirtschaftlichen
Aspekten, um zukunftsfähige,
lebenswerte und nachhaltige
Standorte zu schaffen.
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IMMOBILIA / Februar 2025