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immobilia 2025/02 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT

AREALENTWICKLUNG

WENIGER

LEERSTAND,

MEHR DRUCK

Weil an zentralen Lagen zu

wenig gebaut wird, nimmt die

Wohnungsknappheit zu.

Zusätzliche Mietregulierungen

bekämpfen die Symptome,

nicht aber die Ursachen.

TEXT— STEFAN FAHRLÄNDER UND PASCAL ZÜGER*

ABBILDUNG 1: ENTWICKLUNG DER LEERSTANDSQUOTE IN DER SCHWEIZ

NACH RAUMTYPEN

Leerwohnungen in Prozent des Wohnungsbestands

Quellen: BFS, Fahrländer Partner

2,5%

2,0%

1,5%

1,0%

0,5%

0,0%

3

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023

Top-Standorte Grosszentrale Agglomerationen Andere Agglomerationen

Touristische Gebiete

Ländlicher Raum

In den letzten zehn Jahren hielt die

Bautätigkeit mit der steigenden

Nachfrage in den urbanen Gebieten

nicht Schritt. Die Folge sind sinkende

Leerstände.

BILD: BAHNHOF STETTBACH, 123RF.COM

ANSTIEG DER MARKTMIETEN

Im dritten Quartal 2024 waren die Mieten

in der Schweiz zum Vorjahresquartal

um 5% höher, was Ausdruck von Knappheit

ist. Dabei ist allerdings nicht zu vergessen,

dass es sich um ein Insider-Outsider-Problem

handelt, denn die überwiegende Mehrheit

der Mieterinnen und Mieter ist davon

nicht betroffen. Sie sind Bestandsmieter

und profitierten in der Vergangenheit gar

von einigen Mietzinsreduktionen, bis die

Zinswende ab Herbst zu einem vorübergehenden

Anstieg führte.

URSACHEN DER KNAPPHEIT

Die Hauptursache für die steigenden

Marktmieten ist die unzureichende Bautätigkeit

– dies führt zu Knappheit. Vor

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WOHNUNGSNOT

IST EIN LOKAL

BEGRENZTES

PHÄNOMEN, DAS

STARK NACH­

GEFRAGTE STAND­

ORTE BETRIFFT.

dem Hintergrund der anhaltenden Zuwanderung

werden mindestens seit dem Jahr

2020 zu wenige Mietwohnungen gebaut.

Besonders in urbanen Zentren wie Zürich

ist die Situati on angespannt, denn dort befindet

sich ein Hotspot der Nachfrage. Am

1. Juni 2024 standen in der Stadt Zürich

lediglich 158 Mietwohnungen leer. Bei einem

Bestand von knapp 200 000 Wohnungen

entspricht dies einer Leerstandsquote

von nur 0,08%. Insgesamt befinden sich

44% des schweizweiten Mietwohnungsbestands

in Gemeinden mit einer Leerstandsquote

von weniger als 1%, was gemäss

gängiger Definition als Wohnungsnot gilt.

Doch nicht überall herrscht Knappheit.

Regionen wie Olten (Leerstandsquote:

5,5%) oder Solothurn (3,7%) zeigen, dass

Überproduktionen aus früheren Jahrzehnten

teilweise weiterhin spürbar sind. Diese

regionalen Unterschiede verdeutlichen,

dass Wohnungsnot ein lokal begrenztes

Phänomen ist, das vor allem stark nachgefragte

Standorte betrifft. Es ist, wie schon

seit längerer Zeit festgestellt: An sich hat es

genügend Wohnungen – und auch Bauzonen

–, doch oft liegen diese am falschen Ort.

NACHFRAGE BLEIBT HOCH

Für Neumieterinnen und -mieter wird

es durch die zunehmende Knappheit an

diesen Standorten immer kostspieliger.

Davon sind aufgrund der Erneuerungszyklen

sowie der energetischen Sanierung,

gegebenenfalls aufgrund von Verdichtung,

auch langjährige Mieterinnen und Mieter

betroffen. Dies, weil es bei Sanierungen

nicht immer möglich ist, diese im bewohnten

Zustand durchzuführen. Bei Abbruch

und Neubau ist dies offensichtlich und

kann nur bei grossen Vorhaben durch Etappierung

teilweise entschärft werden.

Die Wohnbautätigkeit wird voraussichtlich

erst 2026 so richtig in Fahrt kommen,

während die Nachfrage, getrieben von der

14

IMMOBILIA / Februar 2025

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