immobilia 2025/02 - SVIT
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BAU & HAUS
FASSADEN
AUS GRAU
MACH GRÜN
Begrünte Fassaden werten das Stadtbild
auf und verbessern die Luftqualität.
Dies bringt Vorteile und schafft
positive Kontraste zur Verdichtung.
TEXT— RAPHAEL MEYER & MIRIAM HODEL*
nachhaltiges Image zu präsentieren. Der
Einsatz von Kletterpflanzen ist bereits
weithin bekannt. In Europa und zunehmend
auch im Schweizer Raum gewinnt die
wandgebundene Begrünung immer mehr
an Bedeutung. Diese Form der Begrünung
bietet zahlreiche Vorteile und zeichnet sich
durch ihre Flexibilität aus. Ein Unternehmen,
das diese Art der Begrünung seit Sommer
2024 umsetzt, ist Hodel & Partner AG.
Die Begrünung basiert auf Modulen, die aus einem Grundgerüst aus Aluminiumprofilen und
Steinwolle besteht. BILD: HODEL & PARTNER AG
VORTEILE BEGRÜNTER
FASSADEN
Das verdichtete Bauen führt zu einem
Verlust an Grünflächen, wodurch Städte
zunehmend grau werden. Grünflächen sind
jedoch entscheidend für eine nachhaltige
Stadtentwicklung, weil sie die Luftqualität
verbessern, das Stadtklima fördern und
das Wohlbefinden der Bewohner steigern.
Pflanzen binden die CO2-Emissionen, verbessern
die Energieeffizienz von Gebäuden
und schaffen Lebensräume für Tiere. Zudem
steigern sie die Lebensqualität und
fördern den sozialen Austausch.
Begrünte Fassaden wirken als «Luftreiniger»,
indem sie Schadstoffe und CO2
absorbieren und gleichzeitig Sauerstoff
produzieren. Dies verbessert die Luftqualität,
besonders in städtischen Gebieten. Sie
reduzieren den städtischen Wärmeinseleffekt
und verbessern das Mikroklima. Begrünte
Wände bieten zudem Lebensräume
für Flora und Fauna, was zur Förderung der
Biodiversität beiträgt.
WANDGEBUNDENE
BEGRÜNUNGEN
In vielen Städten prägt zunehmend Beton
das Stadtbild. Begrünte Fassaden setzen
einen Kontrast, indem sie das Stadtbild
aufwerten und einladende Räume schaffen,
welche die Lebensqualität spürbar
steigern. Diese grünen Oasen fördern das
soziale Miteinander und bieten Unternehmen
die Chance, mit einer attraktiven
Fassaden gestaltung ein positives und
BEPFLANZUNG
Der Einsatz von wandgebundenen Begrünungen
kann auf verschiedene Weise
erfolgen. Nachfolgend wird das von Hodel
& Partner AG angewendete System beschrieben.
Die wandgebundene Begrünung
basiert auf Modulen, die hauptsächlich aus
Steinwolle bestehen. Auf den Einsatz von
vertikalen Töpfen wird bewusst verzichtet,
weil diese das Wurzelwachstum der Pflanzen
behindern können. Weiter bietet die
Verwendung von Steinwolle auch brandschutzmässig
Vorteile. Die Panels werden
bereits sechs Monate vor der Montage bepflanzt
und vertikal im Gewächshaus aufgehängt
(Bild rechts). Die Gewächshäuser,
in denen die Pflanzen heranwachsen, verwenden
keine zusätzliche Energie, was
den natürlichen Wachstumsbedingungen
entgegenkommt. Eine automatische Bewässerungsanlage
sorgt lediglich für die
notwendige Wasserzufuhr.
Pflanzen, die an einer Südfassade installiert
werden, werden im Gewächshaus
südseitig platziert, während jene für eine
Nordfassade nordseitig angeordnet werden.
Diese gezielte Platzierung stellt sicher,
dass die Pflanzen optimal an die verschiedenen
Lichtverhältnisse angepasst werden,
was das gesunde Wachstum fördert.
AUFBAU UND MONTAGE
Als Grundgerüst dienen Aluminiumprofile,
die in Form von Bahnen an der Fassade
montiert werden. Die Panels werden
modular an diese Profile gehängt und verschraubt.
Die Rückseite der Panels ist mit
einer wasserdichten Folie versehen, die die
ursprüngliche Fassade schützt und verhindert,
dass Feuchtigkeit oder Wurzeln eindringen.
Am unteren Ende der Begrünung
fängt eine Abwasserrinne überschüssiges
Wasser auf und leitet es in den Abwasserkanal.
Alternativ kann ein Kreislaufsystem
installiert werden, bei dem das Wasser
gefiltert und wiederverwendet wird. Seit-
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IMMOBILIA / Februar 2025