Innovationsmotor
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MOBILITÄT & VERKEHR
Innovationsmotor
Mittwoch, 25. September 2024 | Ein Produkt des Werbemarktes der Kleinen Zeitung
Mobilität
im Wandel
Über die Transformation
der Mobilitätsindustrie
Mobilität
im Spotlight
Von Drohnen über Batterien bis
hin zu Flugsimulatoren
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FINKDRUCKGUSS ist eine Aluminium-
Gießerei mit eigenem Werkzeugbau und
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Kleine Zeitung
2 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
„Die Steiermark hat eine
Der massive Wandel
der Mobilitätsindustrie
stellt die
Automobilindustrie
vor große Herausforderungen.
Sind
die steirischen
Unternehmen dafür
gerüstet? Im
Gespräch: Christa
Zengerer, Geschäftsführerin
des ACstyria
Mobilitätsclusters.
Frau Zengerer. Man stößt heutzutage
immer häufiger auf den
Begriff der „Transformation der
Mobilität“. Was versteht man
eigentlich darunter?
Der Begriff Transformation der
Mobilität bzw. der Mobilitätsindustrie
beschreibt den tiefgreifenden
Wandel, den die Branche
derzeit durchläuft. Der Hintergrund
der Transformation ist,
dass die Zukunft der Mobilität
nachhaltiger, digitaler, vernetzter
und individueller sein wird, als sie
es jetzt ist.
Welche Rolle spielen fossile
Brennstoffe und CO 2
-Emissionen
bzw. erneuerbare Energien und
Klimaziele bei diesem Thema?
Um die gesetzten Klimaziele zu
erreichen, müssen wir neue, innovative
Antriebs- und Fahrzeugkonzepte
entwickeln und nutzen.
Aber auch bestehende Antriebe,
wie der klassische Verbrennungsmotor,
werden weiterhin auf der
Straße zu sehen sein. Gerade die
Steiermark hat über viele Jahrzehnte
eine enorme Kompetenz
im Bereich Verbrennungsmotor
aufgebaut. Hier gilt es, die Forschung
und Entwicklung weiterhin
zu forcieren, um auch bei
der Weiterentwicklung von herkömmlichen
Verbrennungsmotoren
an der Spitze zu stehen.
Wie wird die Transformation den
Personenverkehr verändern?
Er wird individueller und an die
jeweilige Anforderung angepasster
sein. Nachhaltigkeit, Digitalisierung
und neue Technologien
werden die Mobilität des Einzelnen
effizienter, sicherer und
umweltfreundlicher machen.
Und wie den Waren- und Güterverkehr?
Auch dort stehen Nachhaltigkeit
und Effizienzsteigerung an erster
Stelle. Intelligente Logistiklösungen
werden einen erheblichen
Beitrag zur Erreichung der
gesetzten Klimaziele leisten.
Was denken Sie: Wird über kurz
oder lang unsere gesamte Mobilität
elektrisch sein?
Christa Zengerer
ist seit 1. Juli 2024
Geschäftsführerin
des ACstyria
Mobilitätsclusters,
eine Funktion, die
sie bereits von
2018 bis 2022 inne
hatte. Der Cluster
vernetzt aktuell
mehr als 300
Unternehmen aus
der Automobil-,
Luftfahrt- und
Bahnindustrie
– mit mehr
als 70.000
Mitarbeiter:innen
und einem
Gesamtumsatz
von mehr als
17 Milliarden
Euro pro Jahr
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
3
große Innovationskraft“
Unser aller Ziel muss es sein, auf
kurz oder lang die gesamte Mobilität
nachhaltig zu machen, damit
wir als Gesellschaft die gesetzten
Vorgaben erreichen. Ein Schlüssel
dafür ist aus meiner Sicht Technologieoffenheit.
Den Fokus nur
auf eine einzige Technologie zu
legen, ist mit Sicherheit nicht der
richtige Weg. Es muss klare Ziele
geben. Mit welcher Technologie
diese erreicht werden, muss aber
offenbleiben, um Innovation nicht
einzuschränken.
Heißt das, dass aus Ihrer Sicht
Verbrennungsmotoren in naher
Zukunft nicht völlig aus der Mobilität
verschwinden werden?
Ihr Aus bedeutet nicht, dass es ab
sofort keine Autos mit Verbrennungsmotor
mehr auf den Straßen
geben wird.
Mit welchen Strategien geht die
Fahrzeugindustrie an das Thema
heran?
Da haben wir in den vergangenen
Wochen und Monaten einiges
über die Medien gehört und
gelesen. Es gibt jene OEMs, die
ganz auf eine Technologie setzen,
und andere, die einen Mix an
Antrieben in ihrem zukünftigen
Produktportfolio vorsehen. Wer
am Ende das Rennen macht und
auf die richtige Strategie gesetzt
hat, wird man sehen.
Die Steiermark ist ein Land, das
Die Steiermark ist mit einer F&E-Quote von über fünf Prozent
eine der innovativsten Regionen Europas. Das machen ihre Top-
Unternehmen und Forschungseinrichtungen möglich.“
Christa Zengerer, Geschäftsführerin des ACstyria Mobilitätsclusters
eine sehr lange Tradition im Fahrzeugbau
hat – sind Ihre Unternehmen,
die in und für die Branche
arbeiten, für die Veränderungen
gerüstet?
Nachdem die weltweite Automobilindustrie
vor diesen Herausforderungen
steht, sind auch unsere
Unternehmen nicht gefeit. Aber
schon in der Vergangenheit war
die Branche in der Steiermark mit
herausfordernden Zeiten konfrontiert,
denen sie mit viel Kraft und
Know-how begegnet ist. Dass wir
heute eine Forschungs- und Entwicklungsquote
im Netzwerk des
ACstyria von mehr als zwölf Prozent
haben, zeigt die Innovationsstärke
unserer Betriebe. Ich
bin zuversichtlich, dass auch dieses
Mal die bestehenden Herausforderungen
Treiber für Innovation
sind.
Die globale Konkurrenz ist gewaltig
– worin sehen Sie die zukunftsfitten
USPs der steirischen Unternehmen?
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Foto: photoworkers.at
TOGETHER WE MOVE
Kleine Zeitung
4 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
In ihrer großen Innovationsfähigkeit!
Die Steiermark zählt
mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote
von mehr als
fünf Prozent zu den innovativsten
Regionen Europas. Das ist
nur durch Top-Unternehmen und
spezialisierte Forschungseinrichtungen
möglich. Der USP des
Wirtschaftsstandortes Steiermark
liegt mit Sicherheit in der Bereitschaft
und Fähigkeit zur Kooperation
zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten
Hausaufgaben, damit die
Steiermark auch in zehn Jahren
noch zu den Erfolgreichen zählt?
Der Standort muss wettbewerbsfähig
bleiben. Dazu gehört der
Abbau von Regularien und Bürokratie
genauso wie die Senkung
von beispielsweise Energie- und
Personalkosten.
Und welche Aufgaben übernimmt
ACstyria dabei?
Der ACstyria Mobilitätscluster
fungiert für seine über 300
Unternehmen und Institutionen
aus der Automobil-, Luftfahrtund
Bahnindustrie als Informationsdrehscheibe.
Einerseits, um
relevante Trends und Entwicklungen
im Bereich der Mobilität aufzuzeigen
und andererseits, um
die vielen Erfolgsgeschichten aus
unserem Netzwerk über die Grenzen
der Steiermark und Österreichs
hinaus zu kommunizieren.
Als Netzwerkplattform sind
wir Bindeglied zwischen Industrie,
Wissenschaft und öffentlicher
Hand. Wir initiieren Kooperationen
zwischen Unternehmen
und bringen relevante Akteure
aus Wirtschaft und Wissenschaft
für gemeinsame F&E-Projekte
zusammen. Außerdem bieten wir
mit der ACstyria Academy speziell
auf die Mobilitätsindustrie
zugeschnittene Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
an.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung
bei der Transformation?
Sie nimmt eine zentrale Rolle bei
der Transformation der Mobilitätsindustrie
ein und wirkt als
treibende Kraft für Innovationen,
Effizienzsteigerungen und
neue Geschäftsmodelle. So können
etwa Produktionsprozesse
durch die gezielte Anwendung
von künstlicher Intelligenz optimiert
werden oder im Bereich
der Logistik die Routenplanung
und Flottensteuerung effizienter
gestaltet werden. Durch die Digitalisierung
sind auch zahlreiche
neue Mobilitätskonzepte wie Car-
Sharing oder multimodale Verkehrslösungen
entstanden. Aber
das ist nur ein Auszug aus den
Möglichkeiten, die sich durch die
Digitalisierung in der Branche
entwickelt haben.
Kann sie uns helfen, die Mobilität
von heute rascher in eine nachhaltige,
umweltfreundliche Mobilität
zu transformieren?
Durch die Nutzung digitaler Technologien
und die Förderung vernetzter,
datengetriebener Lösungen
kann effizienter und rascher
eine umweltfreundlichere Mobilitätslandschaft
geschaffen werden,
die nicht nur ökologischen,
sondern auch sozialen und wirtschaftlichen
Mehrwert bietet.
Die Digitalisierung nimmt eine zentrale Rolle bei der Transformation der
Mobilitätsindustrie ein. Sie wirkt als treibende Kraft für Innovationen,
Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle.“
Christa Zengerer, Geschäftsführerin des ACstyria Mobilitätsclusters
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
5
Betriebliches
Mobilitätsmanagement
ist ein
wirkungsvolles
Instrument auf
dem Weg zu
einer klimafreundlicheren
Alltagsmobilität.
Unternehmen,
die sich
dahingehend
engagieren,
können
sogar ihre
Attraktivität als
Arbeitgeber
erhöhen
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Energieinstitut/VCÖ, adobestock/j-mel
Ein enormes
Potenzial
Betriebliches Mobilitätsmanagement ist
ein wirkungsvolles Instrument, das viel
dazu beiträgt, die täglichen Arbeits- und
Dienstwege auf Klimakurs zu bringen.
Mehr als die Hälfte aller
von österreichischen
Haushalten an Werktagen
zurückgelegten
Pkw-Kilometer sind – laut VCÖ –
Arbeits- und Dienstwege. Ein Riesen-Potenzial
u. a. für die Reduktion
von CO 2
-Emissionen, das mit
einem konsequenten betrieblichen
Mobilitätsmanagement wirkungsvoll
aktiviert werden kann.
Dessen Bausteine wären beispielsweise:
Klimaticket oder Öffi-
Jobticket statt Firmenparkplatz
oder Dienstwagen, überdachte,
sichere Radabstellplätze mit
Lademöglichkeiten für E-Fahrräder
oder mehr Homeoffice, Video-
Calls anstelle von Dienstreisen.
Diese Maßnahmen erzeugen
auf drei Ebenen Vorteile (siehe
auch Grafik oben): Die Arbeitnehmer:innen
können Kosten bei der
Fahrt zum Arbeitsplatz sparen
und etwa durch Fahrradfahren
statt Autofahren in ihre Gesundheit
investieren. Unternehmen
sparen sich teure Parkplätze und
– wie eine Studie des deutschen
Energieinstituts 2019 ergeben hat
– auch Krankenstandstage ihrer
Mitarbeiter:innen. Die Gesellschaft
profitiert u. a. von weniger CO 2
,
Verkehr und Energieverbrauch.
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Kleine Zeitung
6 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Heimisches
Know-how
hebt weltweit ab
Ein steirisches Unternehmen entwickelt Flugsimulatoren für
den Weltmarkt. Trainiert und simuliert werden kann damit
alles – vom Rettungsflug bis zur Bruchlandung. Andere
Aviation-Spezialist:innen kümmern sich um die Kabinenausstattung
– Marmorbäder inklusive.
Die Pilot:innen sitzen
hoch konzentriert im
Cockpit. Vor ihnen
taucht die Landebahn
auf. Mit routinierten Handgriffen
steuern sie das Flugzeug
langsam Richtung Boden. Tatsächlich
landen werden sie dort
nie. Auch bei einem Rettungsflug
durch unwirtliche Witterungsverhältnisse
sind die
Pilot:innen voll fokussiert. Der
Schneesturm tobt, schränkt die
Sicht massiv ein und lässt die
Maschine immer wieder absacken.
Tatsächlich passieren
wird nichts. Beide Situationen
sind nur Übungsannahmen. Die
vermeintlichen Testflüge spielen
sich in einer kleinen, würfelförmigen
Kapsel ab. Im Inneren
hat nicht viel mehr als ein originalgetreu
nachgebautes Cockpit
Platz. Statt aus dem Fenster
schauen die Pilot:innen auf
gebogene Bildschirme. Statt
Windstößen sorgen Teleskopbeine
für die Turbulenzen. Alles
für ein möglichst authentisches
Fluggefühl. Dafür ist Axis weltweit
bekannt.
Das Unternehmen mit Sitz
in Lebring im Süden von Graz
entwickelt und baut Vollflugsimulatoren
und gehört dabei
mittlerweile zu den global führenden
Unternehmen. Als einer
von nur fünf Herstellern weltweit
entwickelt man hochmoderne
Level-D-Simulatoren.
Das ist die höchste Qualifikationsstufe
für Flugsimulatoren,
die extrem realistische Bedingungen
simuliert, einschließlich
vollständiger Bewegungssimulation,
hochdetaillierter
visueller Darstellung und exakter
Nachbildung der Flugzeugsysteme.
Die Hightech-
Übungskapseln kommen rund
um den Globus von Indien über
die USA bis Südostasien zur
Ausbildung und zum Training
von Pilot:innen zum Einsatz.
Auch die Schweizer Rettungsflugwacht
übt ihre Einsätze in
einem Gerät von Axis. Trainiert
werden kann jedes erdenkliche
Flugmanöver und Notfallprozedere
– vom Strömungsabriss
über Schneesturm bis hin
zur Bruchlandung.
Steirische Innovationen
Aber nicht nur in Übungssituationen
der Flugzeugbranche
findet man steirisches
Know-how. So entwickelt, entwirft
und fertigt AMES, ein in
Peggau beheimateter Spezialist
für Innenraumausstattung
von Flugzeugen, Stauschränke,
Trennwände und andere Kabinenkomponenten
nach den
individuellen Wünschen und
Ansprüchen der Kund:innen.
Laut eigenen Angaben hat man
weltweit bisher über zweitausend
Umbauten von Kabinen
abgewickelt, unter anderem
den Boeing B787 Dreamliner
für die Austrian Airlines sowie
weitere Interieur-Adaptionen
für andere europäische und
südamerikanische Fluglinien.
Ebenfalls auf Innenräume von
Flugzeugen – in diesem Fall
aber kleinere Business Jets –
hat sich Hilitech aus Kindberg
spezialisiert. Dabei geht es vor
allem um Gewichtsoptimierung.
Die eigens entwickelten Leichtbauteile
sind um bis zu 25 Prozent
leichter als die herkömmliche
Bauweise – was hilft, den
Spritverbrauch der Flugzeuge
zu senken und die Reichweite
zu erhöhen. Zudem wird veredelt:
Auf Wunsch hat man in
Jets schon Mahagoniböden,
Marmorbäder und ganze Konferenzräume
verbaut.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bei Pankl Aerospace im nahen
Kapfenberg arbeitet man ebenfalls
an der Perfektionierung
und Optimierung von Fluggeräten.
Das Unternehmen gilt
weltweit als Top-Lieferant von
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
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Steirische
Unternehmen
liefern weltweit
Komponenten für
Fluggeräte aller Art
Pankl Aerospace
hochzuverlässigen Leichtbau-
Antriebskomponenten und
-systemen für die Luftfahrtindustrie.
Hier werden sicherheitskritische
Luftfahrt-Komponenten
zerspant, gedreht,
gefräst, lackiert, gewuchtet
und geprüft – und das ohne
den Einsatz von fossilen Brennstoffen.
Denn das neue Pankl-
Aerospace-Werk gilt nicht nur
als eines der modernsten Fertigungswerke
für die Luftfahrtindustrie
in Europa, sondern
ist auch ein Vorzeigemodell
für eine CO 2
-neutrale Produktion.
Die gesamte Gebäudekonditionierung
erfolgt durch
hocheffiziente Wärmepumpensysteme,
die von der Gebäudeleittechnik
angesteuert werden.
Die Gebäudeheizung wird
zusätzlich durch eine Abwärmenutzung
der Druckluftkompressoren
unterstützt. Das
Aerospace-Gebäude wurde
zudem mit einer Photovoltaikanlage
ausgestattet. Man zeigt
damit, wie die Hightech-Industrie
mit einem smarten Energiekonzept
perfekt kombiniert
werden kann.
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Kleine Zeitung
8 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Alles auf
Schiene
Weichenstellungen Richtung
Zukunft: Immer mehr Personen
steigen in Österreich auf die Bahn
um, während die heimische Bahnindustrie
für innovative Weltneuheiten
sorgt.
Bis zur Sonne – und wieder
zurück. Und das
40 Mal. Diese Strecke
– über zwölf Milliarden
Personenkilometer – haben
die Züge der ÖBB im vergangenen
Jahr zurückgelegt. Allein im
Personenverkehr finden pro Tag
knapp 5000 Zugfahrten statt.
Heruntergebrochen auf nüchterne
Passagierzahlen weist die Statistik
für 2023 mehr als 278 Millionen
Fahrgäste aus. Die ÖBB
haben damit in den vergangenen
zehn Jahren 20 Prozent
an Fahrgästen auf der Schiene
dazugewonnen. Dazu kommen
noch einmal 78,5 Millionen Tonnen
beförderte Güter pro Jahr.
Es bleibt abstrakt, zeigt aber die
enorme Masse an Personen und
Produkten, die auf der Schiene
transportiert werden. Die Bahn
ist damit nicht nur ein Verkehrsmittel,
sondern auch ein Wirtschaftsfaktor.
Auch abseits des
eigenen Fahrbetriebs. Denn
allein in der heimischen Bahnindustrie
sind 15.000 Menschen
beschäftigt – umgerechnet ein
ausverkauftes Stadion bei einem
Heimspiel von Sturm Graz.
Erweitert man den Kreis um die
indirekt mit dieser Branche verbundenen
Jobs, kommen noch
einmal rund 13.000 Mitarbeiter:innen
dazu – ergibt zusammen
ein ausverkauftes Klagenfurter
Stadion. Nicht wenig.
Technologischer Vorreiter
Noch imposanter ist die von
ihnen generierte Bruttowertschöpfung
von 2,7 Milliarden
Euro. Bei den Exporten liegt man
weltweit im Pro-Kopf-Volumen
in Bezug auf die Einwohnerzahl
an der Spitze, in Absolutzahlen
immerhin auf dem vierten Platz
hinter den drei Wirtschaftsrie-
Die Motorturmwagen von Plasser & Theurer werden über hybride Antriebstechnik betrieben
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
9
sen Deutschland, China und den
USA, die noch mehr exportieren.
Der rot-weiß-rote Anteil am
gesamten Welthandel der Bahnindustrie
liegt demnach bei 7,9
Prozent. Als tragende Säule dieser
Spitzenposition gilt die hohe
Innovationskraft des Sektors: Mit
35,2 Prozent ist die Forschungsquote
mehr als zehnmal so hoch
wie die allgemeine F&E-Quote
Österreichs und gilt pro Kopf als
die höchste innerhalb der EU.
Der Bahnbaumaschinenhersteller
Plasser & Theurer und
die oberösterreichische Firma
Linsinger gelten diesbezüglich
als Impulsgeber. Plasser &
Theurer hat beispielsweise als
erster Hersteller ein Gerät mit
Hybrid-Antriebstechnik auf
Schiene gebracht. Linsinger hat
indes eine Wartungsmaschine
für Gleisanlagen entwickelt,
die mit Wasserstoff betrieben
wird. Denn so grobschlächtig
die tonnenschweren Lokomotiven
und Waggons wirken, die
auf den Gleisen unterwegs sind,
so feinfühlig und genau sind
die Schienen selbst zu behandeln.
Ansonsten quietscht und
ruckelt es. Da geht es um Zehntelmillimeter.
Linsinger hat sich
auf diese Anforderungen spezialisiert
und gilt heute als Welt-
Sieht aus wie
eine Lokomotive,
ist aber
eine – wasserstoffbetriebene
– Wartungsmaschine,
die die
Schienen abfräst
marktführer im Bereich der
mobilen Wartung von Schienen.
Je schneller das geht, desto kosteneffizienter
ist es. Je genauer
und materialschonender es
gemacht wird, desto länger
taugt der Schienenkörper – und
desto weniger Abfallstoffe fallen
an. Das schont die Umwelt.
Um die Präzision zu erhöhen
und die Lärm- und Staubentwicklung
sowie Feuergefahr zu
reduzieren, hat man eine Technologie
entwickelt, bei der die
Maschinen fräsen statt zu schleifen.
So sind als letzte Emissionsverursacher
die Dieselmotoren
der Fahrzeuge übriggeblieben.
Noch. Denn Linsinger setzt auf
Wasserstoff als umweltfreundliche
Alternative. Eine Weltpremiere.
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Impressum: ÖBB-Personenverkehr AG, Druckerei: Gerin Druck GmbH,
Verlagsort: Wien, Herstellungsort: Wolkersdorf, Foto: © stock.adobe.com/Przemyslaw Iciak
Kleine Zeitung
10 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Mit ihrer Hilfe können
wir uns in unübersichtlichen
Gebieten
und komplexen Einsatzsituationen
einen Überblick
und eine bessere Einschätzung
der Lage verschaffen“, lobt Peter
Hansak, Landesrettungskommandant
des Roten Kreuz Steiermark,
seine neue „Mitarbeiterin“:
eine Drohne. Sie kommt bei
der Personensuche, Großschadensereignissen
oder größeren
Unfällen zum Einsatz. Ihre hochauflösende
Kamera mit Wärmebildsensoren
kann beispielsweise
bei Lawinenabgängen Live-Bilder
zur Lageerkundung direkt
an die Leitstelle liefern.
Nach dem gleichen Prinzip
funktionieren Drohnen, die bei
Löscheinsätzen gleich mitsamt
Wasserschlauch über einen
Brandherd geflogen werden
oder für Inspektionsflüge über
Wäldern (auf der Suche nach
Glutnestern bei Waldbränden
oder Schädlingsbefall) oder in
Steinbrüchen (zur Vermessung
für 3D-Modelle, um exaktere
Sprengungen zu ermöglichen)
zum Einsatz kommen.
Schnelle Hilfe bei Notfällen
An Einsatzgebieten mangelt es
also nicht für die kleinen, aber
vielseitigen Fluggeräte, die
immer öfter im Luftraum über
Katastrophengebieten, Sehenswürdigkeiten,
Großkonzerten,
Berggipfeln oder bei Sportveranstaltungen
herumfliegen.
Nicht zur Freude aller, aber zur
Unterstützung mancher. So wird
in Österreich alle 90 Sekunden
eine Blutkonserve benötigt –
nicht immer nur im Operationssaal
mit direktem Anschluss an
die Blutbank, sondern bei Notfällen
auch irgendwo im unwegsamen
Gelände oder auf verstopften
Verkehrswegen. Wo
jede Sekunde überlebenswichtig
sein kann, sind Transportdrohnen
echte Gamechanger.
Lebensnotwendige Lieferungen
könnten so an unbemannte
Rettungsdrohnen geschnallt
und ohne weiteren Zeitverlust
zugestellt werden.
Game of Drones
Man hört „Drohne“ – und hat sofort ein Geräusch im Ohr.
Für die wenigsten ist es ein angenehmes. Die kleinen Fluggeräte
können aber Leben retten, Pakete liefern, Feuer
löschen oder Wälder und Steinbrüche untersuchen.
Pakete aus der Luft
Was mit Blutkonserven funktioniert,
gilt auch für „normale“
Pakete. So wird die vom oberösterreichischen
Unternehmen
FAAC mitentwickelte Drohne,
die für den Testflug zum Einsatz
kam, in China bereits erfolgreich
vom Paket- und Brief-Express-
Dienst DHL verwendet. Pakete
bis zu fünf Kilogramm können
mit bis zu 80 km/h rund
20 Kilometer weit vollautomatisiert
transportiert werden.
Kürzer, aber ebenfalls bereits
im Linienflugbetrieb im Einsatz
ist eine Transportdrohne in
Lüdenscheid, rund 40 Kilometer
südlich von Dortmund. Nachdem
dort eine Autobahnbrücke
zuerst gesperrt und dann
gesprengt wurde und regelmäßig
Verkehrschaos und Lieferverzögerungen
die Folge waren,
versorgt jetzt eine Drohne zwei
geschäftlich miteinander verbundene
Unternehmen. Sie
kann vorerst bis zu 80 Pakete
täglich ausliefern. Mithilfe eines
Greifers werden die Pakete
dabei zentimetergenau abgesetzt
oder auch aufgenommen,
die Flughöhe beträgt 40 Meter,
zur Sicherheit ist ein Fallschirm
eingebaut. Dabei muss nicht
jede Drohne einzeln von Pilot:innen
gesteuert werden. In einem
Leitstand – einer Art Zentrale –
kann ein:e geschulte:r Mitarbeiter:in
zehn bis zwölf der vollautonom
agierenden Drohnen
gleichzeitig beobachten und
bei Abweichungen eingreifen.
Gerade einmal zwei Minuten
braucht die mit bis zu sechseinhalb
Kilo schweren Werkzeugund
Schrauben-Paketen beladene
Drohne für die rund einen
Kilometer lange Strecke.
Die Zukunft der Logistik
Weg von der Straße, rauf in
die Luft: Um künftig Staus und
andere Nadelöhre im terrest-
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
11
Zustelldienst der Zukunft? Drohnen für die „letzte Meile“ werden als
Alternative für straßengebundenen (staugeplagten) Verkehr getestet
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DB Schenker
rischen Verkehr zu umgehen,
hat der oberösterreichische
Fahrzeugbauer Schwarzmüller
einen Lkw-Anhänger entwickelt,
auf dem Schwerlastdrohnen
starten und landen können.
Das ist genau so spektakulär,
wie es klingt. Denn der Container
faltet seine Wände nach
dem Origamiprinzip auf und es
entsteht eine kreisförmige Plattform
mit 20 Meter Durchmesser.
Sie dient der „VoloDrone“
als Start- und Landefläche. Die
elektrisch angetriebene Frachtdrohne
kann eine Nutzlast von
200 Kilogramm über eine Distanz
von bis zu 40 Kilometer
transportieren. Unter anderem
können schwere Pakete an
abgelegene Orte, auf Schiffe
oder zu Baustellen transportiert
werden.
Deutlich kürzer sind die Flugwege
der Drohnen, die bei Ikea
für die Lagerlogistik eingesetzt
werden. Der schwedische
Möbelhändler schickt dafür eine
Flotte kleiner Drohnen nach
Filialschluss durch die Gänge
seiner Hochlager und inventarisiert
damit autonom den aktuellen
Produktvorrat und scannt
Paletten auf vorhandene, falsch
abgelegte oder beschädigte
Waren, bevor sie automatisch
zu ihren Ladestationen zurückkehren.
Die 2021 erstmals in der
Schweiz eingesetzten Drohnen
fliegen mittlerweile in Filialen
in Deutschland, den Niederlanden,
Belgien, Kroatien und
Slowenien. Die zeitintensive
und aufwendige Kontrolle der
Lagerbestände, die vormals nur
alle halben Jahre und im Zuge
einer vorübergehenden Pause
des Normalbetriebs durchgeführt
wurde, ist jetzt tagesaktuell
während der Betriebszeiten
und ohne dass Mitarbeiter:innen
lange gebunden sind, möglich.
Technologien, die die Welt bewegen.
Made in Bad Goisern.
Die Schunk Group, als global tätiger Technologiekonzern mit über 9600
Mitarbeitern in 26 verschiedenen Ländern, entwickelt und produziert am
Standort Bad Goisern Hightech-Komponenten aus Kohlenstoff für Stromübertragung
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Mittwoch, 25. September 2024
Mercedes-Benz G 580:
Ein kompromissloser
Offroader
Die neue elektrische G-Klasse von Mercedes-Benz überzeugt mit einzigartigen Offroad-Fähigkeiten,
ihrer EQ – „Electric Intelligence“ – Technologie und ihrer legendären Formensprache. Darüber hinaus bietet
der Mercedes-Benz G 580 den Offroad-Fans nahezu grenzenlose Möglichkeiten zur Individualisierung.
Mit dem neuen G 580
mit EQ-Technologie
präsentiert Mercedes-
Benz das erste vollelektrische
Modell seiner Offroad-Ikone. Es
steht wie kein anderes für das
Verschmelzen von Tradition und
Fortschritt und für eine konsequente
Fortführung des Charakters
der Baureihe. Es übernimmt
die kantige Silhouette
inklusive der ikonischen Elemente.
Die Karosserie basiert,
wie bei den konventionell angetriebenen
Modellvarianten, auf
einem Leiterrahmen. Das Entwicklungsteam
hat diesen zur
Integration des Elektroantriebs
modifiziert und verstärkt. Auf
bestens Bewährtes setzt man
auch bei der Kombination von
Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern
vorn – und neu
entwickelter Starrachse hinten.
Die im Leiterrahmen integrierte
Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie
sorgt für einen tiefen Fahrzeugschwerpunkt.
Mit ihrer nutzbaren
Kapazität von 116 kWh
stellt sie ausreichend Energie für
Reichweiten von bis zu 473 Kilometern
(nach WLTP) bereit.
Markus Schäfer, Vorstandsmitglied
der Mercedes-Benz
Group AG und Chief Technology
Officer: „In ihrer mehr als 45-jäh-
rigen Modellgeschichte kam in
der G-Klasse stets die zum jeweiligen
Zeitpunkt modernste und
geeignetste Antriebstechnologie
zum Einsatz. Daher ist es absolut
konsequent, dass das innovative
Antriebskonzept mit vier
individuell gesteuerten Elektromotoren
die legendäre Performance
unserer Geländewagen-
Ikone wieder einmal auf ein
neues Level hebt.“
Neue Maßstäbe im Gelände
Diese vier radnahen Elektromotoren
entwickeln eine maximale
Gesamtleistung von 432 kW.
Zusammen mit der zuschaltbaren
Geländeuntersetzung LOW
RANGE ermöglichen sie einzigartige
Fahreigenschaften
und exklusive Funktionen: So
erlaubt der G-TURN ein Wenden
des Fahrzeugs fast auf der
Stelle auf losem oder unbefestigtem
Untergrund. Die Funktion
G-STEERING kann bei Geländefahrten
einen deutlich kleineren
Wendekreis gewährleisten.
Und dank der Intelligenten Offroad-Kriechen-Funktion
mit drei
Geschwindigkeitsstufen stellt die
neue elektrische G-Klasse vollkommen
selbstständig einen
idealen Vortrieb abseits befestigter
Wege sicher.
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
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13
MERCEDES-BENZ G GMBH
Die Mercedes-Benz G GmbH in Raaba ist Österreichs einziger automobiler OEM
(Gesamtfahrzeughersteller). Als weltweiter Technologieführer im Geländewagenbau
entwickelt sie als eigenständiges Unternehmen im Mercedes-Benz-Konzern die
G-Klasse. Seit stolzen 45 Jahren wird in Graz/Raaba nun an der Erfolgsgeschichte
der Offroad-Ikone geschrieben – aktuell mit rund 500 Mitarbeiter:innen.
KARRIERE
Werden Sie
Mitglied der
G-Family!
Lang
Unverkennbar:
Der neue Mercedes-Benz
G
580 mit EQ-
Technologie
steht ganz in
der Tradition der
seit 1979 etablierten
Baureihe
Mercedes Benz AG (2)
Seit ihrer Geburtsstunde im
Jahr 1979 wird die Mercedes
G-Klasse in Österreich entwickelt.
Damit erfüllt sich der
Karrieretraum jedes Engineering-begeisterten
Offroad-
Fans mit Herz für die Steiermark:
Arbeiten bei einer
Offroad-Ikone in Graz/Raaba.
Dort erwarten Sie ein
mittelständisches Unternehmen,
eingebettet in die Ressourcen
und Kompetenzen
eines großen Konzerns, ein
familiäres Arbeitsklima zum
Wohlfühlen und Entfalten
und ein begeistertes Team,
das am legendärsten Geländewagen
der Welt arbeitet.
Sie haben Interesse?
Website: mercedes-benz-g.
at/karriere
LinkedIn: linkedin.com/
company/mercedes-benzg-gmbh
MERCEDES BENZ G 580: AUF EINEN BLICK
· Fahrwerk und Getriebe: Leiterrahmenkonzept, Einzelradaufhängung vorne, Starrachse hinten, Geländeuntersetzung LOW RANGE.
· Energieverbrauch kombiniert (WLTP): 30,4–27,7 kWh/100 km; CO 2
-Emissionen kombiniert: 0 g/km; CO 2
-Klasse: A
· Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie: 116 kWh, 473 km Reichweite nach WLPT, im Leiterrahmen integriert und von einem verwindungssteifen
Gehäuse und einem speziellen Unterboden geschützt.
· Antrieb: vier radnahe, individuell ansteuerbare Einzel-Elektromotoren. Gesamtleistung: 432 kW. Maximales Drehmoment: 1164 Nm.
Das Antriebskonzept bietet einzigartige Fahrfunktionen fürs Gelände: G-TURN, G-STEERING und die Intelligente Offroad-Kriechen-
Funktion. Das Sounderlebnis G-ROAR umfasst einen G-Klasse spezifischen Fahrsound, eine „Aura“ sowie verschiedene „Event“-Sounds.
· Eine leicht angehobene Motorhaube, eine neue A-Säulenverkleidung, eine Spoilerlippe an der Dachzierleiste und sogenannte
„Air Curtains“ in den hinteren Radlaufverbreiterungen tragen zur optimierten Aerodynamik und Aeroakustik im Interieur bei.
· Die neu gestaltete Offroad-Bedieneinheit, das neue OFFROAD COCKPIT und die „Transparente Motorhaube“ ermöglichen ein digitales
Offroad-Erlebnis.
· Das Infotainmentsystem MBUX und ein 12,3 Zoll großes Fahrer- und Mediadisplay samt Touchbedienung zählen zur Serienausstattung.
Kleine Zeitung
14 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Ergebnis-Analyse vor
der Testkammer
Bootcamp
für Batterien
Um besser zu werden, muss man viele
Strapazen auf sich nehmen. Das gilt
auch für Batterien. Genau das macht
Green Testing Lab (GTL).
Sie haben es nicht leicht,
die Batterien bei GTL,
und fast könnte man
Mitleid mit ihnen haben.
Sie werden angezündet, mit
Nägeln angestochen, unter Wasser
gesetzt, gegen die Wand
gedrückt, aus großer Höhe fallen
gelassen sowie großer Umgebungshitze
und hohen Stromstärken
ausgesetzt. Nicht, dass
das Forschungsteam in Greinbach
bei Hartberg keine Batterien
mag – ganz im Gegenteil.
„Wir sind spezialisiert auf
Sicherheitstests, was bedeutet,
dass Batterien gezielt extremen
Bedingungen, etwa Hochwasser,
ausgesetzt werden“, erklärt
Geschäftsführer und Gründer
Max Hofer. „Es werden Szenarien
simuliert, um das Verhalten
einer Batterie in verschiedenen,
potenziell gefährlichen Situationen
zu testen. Batterieentwickler
bekommen dadurch wichtige
Erkenntnisse für die Entwicklung
sicherer und umweltfreundlicher
Batterien. Zum Beispiel wird ein
Unfall simuliert, in dem Kraft von
bis zu 30 Tonnen auf die Batterie
einwirkt. Die Batterie wird
„Wir sind fest davon überzeugt, dass E-Mobilität die
Zukunft ist. GTL als Testlabor ist unentbehrlich
für die Weiterentwicklung von Batterien.“
Max Hofer, Gründer und CEO von Green Testing Lab
dann als sicher eingestuft, wenn
sie nicht zu brennen beginnt.“
Kund:innen weltweit
Damit Batterien am Markt zugelassen
werden, müssen sie diese
aufwendigen Tests bestehen.
Doch solche Testmethoden gibt
es nicht von der Stange. Sie alle
wurden von Max Hofer und seinem
Team selbst entwickelt.
Damit war GTL so etwas wie ein
Pionier in diesem Bereich. Heute
ist das Testgelände in Greinbach
eines der modernsten Batterie-
Prüfzentren in ganz Europa.
Deshalb nehmen weltweit
Unternehmen aus allen Bereichen
der Elektromobilität die
Dienste von GTL in Anspruch.
Auch wenn hierzulande der
E-Automarkt etwas schwächelt,
ist Max Hofer von der Zukunft
der Elektromobilität überzeugt.
„Zurzeit drängen Automobilhersteller
aus dem asiatischen
Raum mit neuen Fahrzeugmarken
auf den europäischen Markt.
Hier wurde erkannt, dass Elektromobilität
die Zukunft ist. Leider
kommen aktuelle moderne
Zellen für die E-Mobilität ausschließlich
aus diesem Raum.
Diese Expertise muss in Europa
aufgebaut werden, um hier in
Zukunft wirtschaftlich mithalten
zu können“, meint er. „Die
europäische Politik muss rasch
darauf reagieren und entsprechende
Gegenmaßnahmen setzen,
um hier die Entwicklung
voranzutreiben und so wichtige
Arbeitsplätze zu sichern.“
Zukunft E-Mobilität
Für Max Hofer ist klar: Wenn
Europa es schafft, auf den Zug
der E-Mobilität aufzuspringen,
kann der hohe Wohlstand aufrechterhalten
werden. Gerade
die Steiermark mit dem ACstyria
und dem Hotspot Graz hat
viele gute Fachleute, welche
die nötige Expertise haben. So
wäre Europa in der Lage, wichtige
Ressourcen, Technologien
und Know-how selbst bereitzustellen,
sodass eine wirtschaftliche
Unabhängigkeit erreicht
werden könnte. Und noch etwas
ist ihm wichtig: „Die Sicherheit
von Elektroautos muss immer
wieder betont werden. Darüber
hinaus ist essenziell, dass
die Kreislaufwirtschaft effektive
Lösungen für das Recycling entwickelt
und Europa im Bereich
der E-Mobilität nicht von China
überholt wird.“
greentestinglab.com
Green Testing Lab
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
15
Batteriebrand in sicherer Testumgebung
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ZUKUNFT DER MOBILITÄT
Digitale Fahrerlebnisse im Fokus
Intelligente Software und KI
prägen die Fahrzeugentwicklung
von heute und morgen.
Weltweit an vorderster Stelle
unter den Entwicklern: AVL.
Mit den sich verändernden
Erwartungen an
Fahrzeuge als zentrale
Mobilitätslösung rückt vor
allem das durchgängig digitale
Fahrerlebnis immer mehr in
den Fokus. Das neue Entwicklungsparadigma
setzt dementsprechend
auf individuelle
Kundenerlebnisse und maßgeschneiderten
Kundenwert – die
Fahrzeugsoftware wird dabei
zum zentralen Designwerkzeug
für Fahrzeugfunktionen.
Fahrzeugnutzer werden künftig
digitale Fahrerassistenzfunktionen
– auch nach dem Kauf –
flexibel abonnieren können,
Der digitale Konsument rückt ins Zentrum des Fahrzeug-Ökosystems
um zeitweise von Vorteilen wie
erweiterter elektrischer Reichweite,
Schnellladeoptionen oder
neuen Fahrzeugsounds zu profitieren.
Dies hat weitreichende
Auswirkungen auf die zukünftige
Fahrzeugentwicklung, die
regelmäßige Softwareupdates
in monatlichem oder wöchentlichem
Rhythmus erfordert.
AVL
AVL entwickelt intelligente
Softwarelösungen und unterstützt
Fahrzeughersteller und
Zulieferer weltweit bei dieser
Transformation mit mehr
als 3000 Softwareexperten
und einem globalen Entwicklungsnetzwerk.
Dabei ist sie in
Bereichen wie konventionelle
Antriebe, Hybridfahrzeuge,
Elektrofahrzeuge, autonomes
Fahren, Infotainment und Cloud-
Lösungen aktiv. Erste digitale
Assistenten-Lösungen wurden
bereits auf den Markt gebracht
und werden die Fahrzeugentwicklung
in den kommenden
Jahren maßgeblich prägen.
Mit innovativen Softwarelösungen
rückt AVL den Nutzer in
den Mittelpunkt der Fahrzeugentwicklung.
Durch die flexible
Integration digitaler Funktionen
entsteht ein dynamisches Fahrerlebnis,
das sich gezielt an individuelle
Bedürfnisse anpasst.
Diese wegweisenden Technologien
machen AVL zu einem globalen
Vorreiter in der Automobilbranche
und ebnen den Weg
für eine neue Ära der Mobilität –
vernetzt, intelligent und optimal
auf die Anforderungen der Nutzer
zugeschnitten.
Info: www.avl.com
Kleine Zeitung
16 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Hightech
für den
Katastrophenfall
Hier laufen
die Systeme
zusammen
(Bild oben)
Übersicht im
Einsatz
(Bild rechts)
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren müssen
ein immer weiteres Einsatzspektrum
abdecken. Dafür werden sie zu Rechenzentren
auf vier Rädern. Einige der
modernsten kommen aus Gnas.
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KISKA.COM Foto: R. Schedl
KTM.COM
CELEBRATING
Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten!
Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
Ein Feuerwehrauto ist rot
und macht tatütata. So
weit, so klar. Die von der
Stefan Rauch GmbH aus
Grabersdorf bei Gnas können noch
viel mehr. Müssen sie auch, weil die
Anforderungen immer höher werden,
zum Beispiel durch den Klimawandel.
Ein Einsatzfahrzeug der
Feuerwehr muss beim Waldbrand
genauso effektiv sein und perfekt
funktionieren wie in einer Hochwassersituation.
Auch die Elektromobilität
bringt neue Herausforderungen
für die Feuerwehren im
Land. Stefan Rauch hat für so gut
wie alle Problemstellungen, denen
sich die heimischen Feuerwehren
gegenübersehen, eine Lösung.
Sein Unternehmen für Feuerwehrausrüstung,
Brand- und Katastrophenschutz
ist ein Komplettanbieter
in diesem Bereich. „Wir haben
jedes technische Equipment für
die Feuerwehr bis hin zum Komplettfahrzeug“,
erklärt der Mechatronik-Meister
und begeisterte
Feuerwehrmann. „Die Königsdisziplin
ist natürlich der Fahrzeugbau.
Wir bauen jedes Feuerwehrfahrzeug
in unserer Manufaktur nach
speziellen Kundenwünschen, quasi
als Maßanfertigung.“ Etwa 20
komplette Fahrzeuge verlassen
jedes Jahr die Produktionshalle
in Dietersdorf bei St. Peter am
Ottersbach.
Was macht jetzt ein modernes
Feuerwehrauto so komplex?
„Man muss sich jedes Feuerwehrfahrzeug
als einen kompletten
Werkzeugkasten mit
verschiedensten Werkzeugen
für alle Einsatzzwecke vorstellen,
die alle Energie brauchen
und mit den unterschiedlichsten
Systemen gesteuert werden“,
erklärt Stefan Rauch. „Im Ernstfall
muss alles schnell gehen, es
darf keinem System die Energie
ausgehen und außerdem
müssen diese Werkzeuge auch
in Drucksituationen von den
Mannschaften schnell und einfach
bedient werden können –
auch mit Arbeitshandschuhen.“
Neben dem Energiemanagement
ist auch der laufende Informationsaustausch
zwischen den
Fahrzeugen notwendig. So weiß
der Einsatzleiter genau, welches
Fahrzeug zum Beispiel wie
„In einem modernen Feuerwehrfahrzeug
kommunizieren
unterschiedlichste Systeme
miteinander.“
Stefan Rauch, Feuerwehrtechnik-Komplettausstatter
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
17
Ein Auto voller
Hightech:
modernes Feuerwehrfahrzeug
viel Löschwasser hat und kann
so den gesamten Einsatz effizient
koordinieren. Hier spielen
ganz viele Teilbereiche zusammen:
Elektrotechnik, Elektronik,
Mechatronik. Das alles muss reibungslos
ineinandergreifen und
auf Anhieb funktionieren. Im
Ernstfall gibt es keinen Reboot.
Das alles hat man hier in der
Hand. Stefan Rauch, nicht ohne
Stolz: „Wir entwickeln und produzieren
sogar die Bedienerschnittstelle
zwischen Mensch
und Maschine selbst.“
Systemsicherheit
Was uns zur nächsten Herausforderung
bringt: Cyber-Security.
Die Fahrzeuge weisen einen
hohen Automatisierungsgrad
auf. „Die Komponenten in den
Fahrzeugen stehen über eine
Vielzahl an Schnittstellen in
ständigem Austausch untereinander
und mit anderen Fahrzeugen“,
weiß Stefan Rauch. „Wenn
hier ein System gehackt würde,
könnte das im Einsatzfall schnell
eine Katastrophe bedeuten.“ Es
wird also noch spannend für
Stefan Rauch und sein 20-köpfiges
Team. Hervorgegangen
ist sein Unternehmen übrigens
vor 15 Jahren aus einem kleinen
Betrieb für Pumpenservice,
den er gekauft hat. Pumpen
sind natürlich weiterhin in
den Feuerwehrfahrzeugen von
Stefan Rauch, wenn auch heute
automatisiert. Ach ja: Und die
Autos sind immer noch rot und
machen tatütata.
stefan-rauch.at
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Adobestock/aerial-drone, LEC
Die ersten Schritte im Rohbau
pankl.com
Kleine Zeitung
18 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Ammoniak:
„Schlüsselrolle
bei der
Energiewende!“
Das Ammoniak gilt als grüner Hoffnungsträger
hinsichtlich alternativer Kraftstoffe der
Zukunft – vor allem in der Energiewirtschaft,
in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr.
Im Gespräch dazu: Geschäftsführer Thomas
Jauk vom Large Engines Competence Center
LEC in Graz.
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Da war doch was? Können
Sie sich noch erinnern
… diese Werbung
für ein Putzmittel … mit
Ammoniak. Ja? Als Beigabe zu
einem Reinigungsmittel ist uns
Ammoniak ein Begriff. Aber als
grüner Kraftstoff der Zukunft?
Herr Jauk. Warum ist man gerade
auf Ammoniak als grünen Kraftstoff
der Zukunft gekommen?
Weil es mit seinen Eigenschaften
ein großer Hoffnungsträger
für die Dekarbonisierung der
Energiewirtschaft, Schifffahrt
und Industrie ist. Und weil es in
Zukunft als Energieträger auch
für den Transport und die saisonale
Speicherung von erneuerbaren
Energiequellen entscheidend
an Bedeutung gewinnen wird.
Das heißt also: Ammoniak ist auch
für die Energiewende und Energiesysteme
relevant?
Ammoniak spielt eine Schlüsselrolle
in der Energiewende.
Es kann als effizienter Energieträger
dienen und ermöglicht
die Speicherung und den
Transport von erneuerbarer
Energie über weite Strecken.
Dadurch wird es zu einer Brücke
zwischen saisonaler alternativer
Stromproduktion aus
Wind- und Sonnenenergie und
dem kontinuierlichen Energiebedarf.
Gerade beim Einsatz in
Energiesystemen, die auf Flexibilität
und Langzeitspeicherung
angewiesen sind, hat Ammoniak
ein großes Potenzial, den
Ausbau erneuerbarer Energien
weiter voranzutreiben und die
Abhängigkeit von fossilen Energieträgern
zu reduzieren. In der
direkten Nutzung von grünem
Ammoniak als Kraftstoff hilft es,
aufgrund des Wegfalls von CO2-
Emissionen während der Verbrennung,
den CO2-Fußabdruck
erheblich zu verringern.
Welche Eigenschaften sind dafür
verantwortlich?
Ammoniak enthält keinen Kohlenstoff
und somit auch kein
CO2, das bei der Verbrennung
freigesetzt werden würde.
Die Schifffahrt mit ihren weiten
Strecken auf den Weltmeeren,
dem enormen Energiebedarf
und ihren Großmotoren ist
eines der Einsatzgebiete, in
denen Ammoniak seine Eigenschaften
als grüner Kraftstoff
optimal ausspielen kann
Zudem zeichnet es sich durch
hohe Energiedichte aus und
ist vergleichsweise einfach zu
lagern und zu transportieren.
Welche Vorteile bietet es, beispielsweise
im Vergleich zu reinem
Wasserstoff?
Der Vorteil gegenüber einer
direkten Wasserstoffspeicherung
sind die moderaten Druckund
Temperaturbedingungen
für die Ammoniakverflüssigung,
das senkt die Kosten für das
Gesamtsystem deutlich. Da der
Transport von Ammoniak etabliert
ist, ist es sinnvoll, für weite
Transportwege Wasserstoff in
„Wenn es darum geht, fossile
Brennstoffe zu ersetzen, ist
Ammoniak einer der wichtigsten
Energieträger der Zukunft.“
Thomas Jauk,
Geschäftsführer LEC Graz
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
19
Adobestock/aerial-drone, LEC
Form von Ammoniak zu speichern
und am Ort der Nutzung
wieder abzuspalten.
Hat Ammoniak auch Nachteile?
Ja, der Einsatz von Ammoniak
birgt auch Herausforderungen.
Es ist toxisch und beim Handling
sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen
notwendig. In der
motorischen Anwendung ist die
Zündwilligkeit geringer als bei
herkömmlichen Kraftstoffen,
was spezielle technische Anpassungen
bei Motoren erfordert,
um eine effiziente Verbrennung
sicherzustellen.
Für die Minimierung von
Schadstoffemissionen – beispielsweise
von Stickoxiden und
Lachgas – müssen noch neue
Abgasreinigungssysteme entwickelt
werden.
Auch werkstoffseitig muss
bei allen Komponenten, die mit
Ammoniak in Kontakt sind, die
stark korrosive Wirkung von
Ammoniak berücksichtigt werden.
All dies sind Herausforderungen,
die wir am Large Engine
Competence Center LEC, insbesondere
im Rahmen des Forschungsprogramms
COMET, in
Angriff nehmen.
Wo sehen Sie die besten Einsatzgebiete?
In der Schifffahrt und im
Schwerlastverkehr, wo lange
Strecken und hohe Energiedichten
erforderlich sind. Auch
in der industriellen Energieversorgung
könnte es eine wichtige
Rolle spielen, wenn es
darum geht, fossile Brennstoffe
zu ersetzen.
Was wird am LEC in Bezug auf
Ammoniak konkret erforscht?
Die Optimierung der Ammoniakverbrennung.
Im Fokus
stehen die Leistungsdichte,
die Optimierung des Wirkungsgrades
und die Minimierung
der Schadstoffemissionen.
Die physikalischen und
chemischen Eigenschaften
von Ammoniak, insbesondere
die hohe Zündtemperatur und
die engen Explosionsgrenzen,
erhöhen die Sicherheit von
Transport und Speicherung,
stellen jedoch für die motorische
Umsetzung eine Herausforderung
dar. Ein Hauptaugenmerk
bei der Erforschung
der Ammoniakverbrennung
liegt daher auf den Zündkonzepten.
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Entgeltliche Einschaltung
6 GRÜNDE,
WARUM KÄRNTEN
EINFACH TOP IST!
Grund 5 – Logistisches Zentrum.
Die Koralmbahn, Teil Österreichs neuer Südstrecke, stärkt als eines der
größten Infrastrukturprojekte Europas den Kärntner Wirtschaftsraum.
Sie schafft efÏziente, umweltfreundliche Mobilität und verkürzt Fahrzeiten
erheblich. Das Logistik Center Austria Süd sorgt auf einer Fläche von
160 ha für efÏziente Logistiklösungen. Mehr als 55 Unternehmen und
Dienstleister mit über 1.050 Mitarbeiter:innen nutzen den Standort
für ihr Logistikzentrum und Schaffensraum im Alpen-Adria-Raum.
Alle Gründe unter carinthia.com
© ÖBB/Zeppcam blaupapier
Kleine Zeitung
20 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Die neue Mobilität
braucht mehr
Fahrradverkehr
Das Fahrrad ist eine leider noch immer unterschätzte
Triebkraft für die Mobilitätswende. Denn durch den
konsequenten Ausbau der Radinfrastruktur könnten
CO 2
-Emissionen massiv eingespart, die Gesundheit und
Lebensqualität der Menschen verbessert und langfristig
auch Kosten für die Gesellschaft reduziert werden.
Ja, die Zeit drängt! Allzu deutlich zeigen
verschiedenste Messdaten rund um die
Welt, aber auch die zunehmende Anzahl
an schweren Unwetterereignissen vor
unserer eigenen Haustür, dass wir dringend
reagieren und der bedrohlichen Klimaerwärmung
– mit ihren unabsehbaren Folgen für die
Menschheit – ein entschiedenes Handeln entgegensetzen
müssen.
Eine der größten Herausforderungen in diesem
Prozess ist die dafür notwendige Transformation
unserer heutigen, auf fossilen
Brennstoffen basierenden Mobilität, in eine
nachhaltige, auf erneuerbare Energien aufbauende.
Diese Mobilitätswende muss ganz
oben auf den staatlichen Hausaufgabenzetteln
stehen. Einiges ist dazu schon in Bewegung
gekommen, doch manche Expert:innen
kritisieren in den Diskussionen zur Mobilitätswende
ein Versäumnis: Für sie stehen E-Autos
und der öffentliche Verkehr zu sehr im Fokus
– das Potenzial des naheliegendsten umweltfreundlichen
Verkehrsmittels, des Fahrrads,
wird für sie vielerorts noch immer nicht genug
berücksichtigt.
Ein Blick nach Dänemark
Um das Potenzial des Fahrradverkehrs besser
einschätzen zu können, bietet sich ein
Blick über unsere Grenzen an – nach Dänemark,
genauer gesagt nach Kopenhagen. Die
dänische Hauptstadt gilt nämlich heute als die
Fahrrad-Welthauptstadt – ein Ruf, den sie sich
mit dem konsequenten Ausbau der innerstädtischen
Fahrradinfrastruktur über die letzten
Jahrzehnte erarbeitet hat.
Kostenersparnisse
Mit dafür verantwortlich ist der Stadtplaner
und Experte für urbane Mobilität Mikael Colville-Andersen.
Er war CEO der Copenhagenize
Design Company und arbeitet mit Städten und
Regierungen auf der ganzen Welt zusammen,
um sie darin zu coachen, fahrradfreundlicher
zu werden. „Kopenhagen hat in den vergangenen
zehn Jahren 150 Millionen Euro in die
Fahrradinfrastruktur investiert – das spart ihr
langfristig 230 Millionen Euro“, rechnet er vor
und erklärt auch, worauf dieses Einsparungspotenzial
basiert: „Straßenbau ist teurer, Radfahrer,
die seltener krank werden, sparen Kosten
im Gesundheitssystem und nicht zuletzt
verursachen sie keine Umweltverschmutzung
und keine schlechte Luft.“ Das dänische Verkehrsministerium
hat überdies errechnen las-
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
21
Je besser die Infrastruktur
für Fahrradfahrer:innen
im öffentlichen Raum
designt und ausgebaut
ist, desto größer wird
der Fahrradfahreranteil
Adobestock/photschmidt/william87/arcady/tensorspark/Ursi/mahnoor
sen, wie viel jeder mit dem Fahrrad statt mit
einem Auto zurückgelegte Kilometer der dänischen
Gesellschaft spart: Es sind 1,12 Euro.
CO 2
-Ersparnisse
Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Institut für
System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag
des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs
hat für Deutschland eine Potenzialabschätzung
zum Radverkehr erstellt. Diese zeigt, dass mit
optimaler Infrastruktur auf allen Wegen bis
30 Kilometer Länge der Anteil an Radfahrer:innen
von heute 13 Prozent auf durchschnittlich
45 Prozent steigen könnte. Gleichzeitig würden
laut Fraunhofer ISI dadurch im Verkehrssektor
jährlich zusätzlich 19 Millionen Tonnen
CO 2
-Äquivalente Treibhausgase eingespart
(siehe auch Kasten auf Seite 23).
RAD-WELTHAUPTSTADT KOPENHAGEN
· 56 Prozent aller Kopenhagener:innen fahren täglich mit
dem Rad, nur 14 Prozent nutzen täglich ihr Auto
· In Kopenhagen gibt es fünfmal mehr Räder als Autos
· 26 Prozent aller Kopenhagener Familien mit zwei oder
mehr Kindern besitzen ein Cargo-Bike
· In Kopenhagen gibt es 400 Kilometer Radwege, die
sowohl von der Straße als auch vom Gehweg getrennt
sind und eine Mindestbreite von 1,7 Metern aufweisen
· Fahrrad-Highways haben die Attraktivität des Radfahrens
massiv gesteigert
· Öffis bieten eigene Rampen, um mit Fahrrädern einfacher
in die Waggons zu kommen
· Auch Fahrrad-Überlandstrecken, die Kopenhagen mit
der Umgebung verbinden, wurden stark ausgebaut
· Zahlreiche Lufttankstellen und Rad-Parkplätze wurden
eingerichtet
Kleine Zeitung
22 MOBILITÄT & VERKEHR
Mittwoch, 25. September 2024
Ein dänisches Forschungsteam (Anm.:
Chen, W., Carstensen, T.A., Wang, R. et al. Historical
patterns and sustainability implications
of worldwide bicycle ownership and use)
hat 2022 ausgerechnet, dass durch die 1,6
Kilometer, die jede:r dänische Bürger:in täglich
mit dem Rad zurücklegt, CO 2
-Emissionen
in Höhe von 400 Millionen Tonnen CO 2
eingespart
werden. Sogar noch besser schneiden
dabei die Niederländer:innen ab, die mit
ihren 2,6 Kilometern per Rad pro Tag Emissionen
von 686 Millionen Tonnen einsparen. Der
Appell des Forschungsteams: „Eine weltweite
fahrradfreundliche Politik und Infrastrukturentwicklung,
die eine Verkehrsverlagerung nach
dem Vorbild Dänemarks und der Niederlande
ermöglichen, können zu erheblichen, bisher
ungenutzten Klima- und Gesundheitsvorteilen
führen.“ Nicht zuletzt sei das ein wesentlicher
Beitrag zur Erfüllung des „Weltzukunftsvertrags“,
AGENDA 2030, der 2015 von 193
Staats- und Regierungschefinnen und -chefs
auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen
in New York verabschiedet worden ist.
Radhauptstadt Graz
Graz galt einst als die Radhauptstadt Österreichs.
Ein Ehrentitel, den man sich mit der
sogenannten Radoffensive 2030 wieder
zurückholen möchte. Mithilfe von neuen Maßstäben
und Richtlinien bei der übergeordneten
Radverkehrsplanung soll bis 2030 das Grazer
Radwegenetz spürbar erweitert werden. Eines
der markantesten aktuellen Projekte ist der
Radring um die Innenstadt, eine rund vier Kilometer
lange, durchgängige Radroute rund um
die Grazer Altstadt (Infos unter: rad.graz.at).
Aktuelle Zähldaten
Laut der Mobilitätsorganisation VCÖ-Mobilität
mit Zukunft ist das Fahrrad in Graz mehr
denn je en vogue. So waren im 1. Halbjahr 2024
bei den innerstädtischen Zählstellen in Summe
um rund sechs Prozent mehr Radfahrer:innen
unterwegs als im 1. Halbjahr 2023. Bei den fünf
Radverkehrszählstellen der Stadt wurden im
1. Halbjahr in Summe 3.053 Millionen Radfahrer:innen
gezählt, um 172.000 mehr als 2023.
NACHHALTIGE MOBILITÄT IN
REGIONALEN ZENTREN
Rund 1,5 Millionen Österreicherinnen
und Österreicher leben in jenen 124 Städten
und Gemeinden, die von der Österreichischen
Raumordnungskonferenz als
regionale Zentren definiert wurden. Diese
haben mit ihren Arbeitsplätzen, Schulen,
Geschäften, Freizeiteinrichtungen und
ihrer medizinischen Versorgung eine zentrale
Bedeutung für ihre Regionen.
Und das nicht nur für jene Menschen,
die direkt in ihnen leben, sondern auch
für rund 560.000 Menschen aus dem
Umland, die dort ihren Arbeitsplatz
haben, sowie auch für Schüler:innen,
Lehrlinge und Studierende, die für ihre
Ausbildung in die Zentren pendeln.
Die Attraktivität eines regionalen Zentrums
wird nicht zuletzt vom Mobilitätsangebot,
das auch Menschen ohne Auto
eine eigenständige Mobilität ermöglicht,
definiert. Neben guten Bahn- oder Busverbindungen
vom Umland, braucht es
auch ein attraktives Netz von Geh- und
Radverbindungen, um vom Bahnhof oder
von der Bushaltestelle weiter zum tatsächlichen
Ziel zu gelangen.
Eine gute Radinfrastruktur – etwa in
Form von Radhauptrouten – erweitert
das Einzugsgebiet von Haltestellen und
Bahnhöfen massiv. Sie schaffen hochwertige,
sichere Verbindungen, über die
man im regionalen Zentrum zügig ans
Ziel kommt. Auch gut wettergeschützte
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen
neue Anreize. Elektro-Fahrräder können
viele kurze Autofahrten ersetzen. Ihre
größere Reichweite erhöht den Aktionsradius
und ermöglicht auch den Ausbau
von Bike-and-Ride-Angeboten.
Kopenhagen gilt heute als
die radfreundlichste Stadt
der Welt. Rund 56 Prozent
ihrer Einwohner:innen nutzen
täglich das Fahrrad auf den
insgesamt 400 Kilometer
Radwegen der Stadt
Kleine Zeitung
Mittwoch, 25. September 2024
INNOVATIONSMOTOR MOBILITÄT
23
Die meisten, 826.000, waren bei der Keplerbrücke
unterwegs, vor der Zählstelle Augarten
mit 727.000, dem Stadtpark mit 715.000,
der Bertha-von-Suttner-Brücke mit 519.000
und der Körösistraße (Anm.: Dort war im Juni
aber die Zählstelle ausgefallen). Die stärkste
Zunahme gab es bei der Zählstelle Stadtpark
mit rund zwölf Prozent. „Wer Alltagswege
mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegt,
ist nicht nur kostengünstiger und klimafreundlicher
mobil, sondern kommt so auch
auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung,
stärkt damit die eigene Gesundheit und
Fitness. Darüber hinaus wird auch ein wichtiger
Beitrag zur Reduktion von Staus geleistet“,
stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.
Graz fährt (wieder) aufs Rad ab
Der Radverkehrsanteil ist in Graz laut VCÖ in
den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich
gestiegen: von 16 Prozent 2013 auf 19 Prozent
im Jahr 2018 und bis auf 20 Prozent in 2021. Die
Radoffensive möchte bis 2030 stolze 30 Prozent
Radfahreranteil schaffen. Das Potenzial
dafür sei laut VCÖ vorhanden – rund die Hälfte
der Autofahrten sei kürzer als sechs Kilometer,
eine Distanz, die gut mit dem Fahrrad zu
bewältigen ist.
Der wichtigste Hebel, um diese Mobilitätswende
zu schaffen, ist die Radinfrastruktur.
Deren Qualität ließe sich vor allem an der
Anzahl von Familien mit Kindern sowie von
älteren Menschen, die Rad fahren, messen.
Eine konsequent
fahrradfreundliche
Politik und
Infrastrukturentwicklung
können zu erheblichen,
bisher
ungenutzten
Klima- und
Gesundheitsvorteilen
führen
WARUM WIR ALLE RADFAHREN SOLLTEN!
· Moderates Radfahren hilft, das Stresshormon Kortisol abzubauen. Im Rahmen
einer Studie der Universität Zürich gaben 9000 Befragte an, dass sie sich bei
der Bewältigung von Alltagswegen mit dem Rad weniger gestresst fühlen.
Die zyklische Tretbewegung aktiviert den Parasympathikus und beruhigt den
Geist. Ähnliches gilt auch für den Abbau von Wut: Zahlreiche Studien belegen,
dass Ausdauersportarten wie Radfahren
helfen können, das destruktive Gefühl der
(cholerischen) Wut, das unserem Körper
schadet, in den Griff zu bekommen.
· In einer Studie der Universität Tübingen
wurde durch Blutabnahme der BDNF-Wert
(brain-derived neurotrophic factor) bei an
Depression Leidenden vor und nach einer
Ergometer-Einheit von 30 Minuten gemessen
und festgestellt, dass dieser Wert
sich nach dem Training normalisiert hatte.
Der Dopamin-Ausstoß bei und nach dem
Radeln trägt auch zu einem zufriedenen
Allgemeinbefinden bei.
Adobestock/photschmidt/william87/arcady/tensorspark/Ursi/mahnoor
FRAUNHOFER ISI-STUDIE
Forschende des Fraunhofer ISI haben im Auftrag des Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Clubs eine Abschätzung der Potenziale des Radverkehrs in Deutschland
vorgenommen. Fazit: Werden umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen
für ein fahrradfreundliches Land umgesetzt, dann kann der Radverkehrsanteil
laut Fraunhofer ISI auf allen Wegen bis 30 Kilometer Länge auf durchschnittlich
45 Prozent steigen. Jährlich können so zusätzlich 19 Millionen Tonnen CO 2
-
Äquivalente (CO 2
e) Treibhausgase
(THG) im Verkehr
eingespart werden.
Spannende Erkenntnis: Die
errechneten Potenziale des
Radverkehrs liegen in der Größenordnung
der Radverkehrsanteile
von dezidierten
Fahrradstädten wie Utrecht,
Amsterdam oder Münster, die
viele der notwendigen Maßnahmen
bereits umgesetzt haben.
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Mit Sicherheit
für die Steiermark
Unsere Arbeit ist nicht weniger als ein
Bekenntnis zur Region und einer grünen
Welt. Als verantwortungsvoller Partner mit
dem notwendigen Überblick und Wissen
tun wir alles dafür, den Menschen in der
Steiermark eine stabile Energieversorgung
zu gewährleisten. Indem wir Ressourcen
der Natur nutzen und sie zugleich für nachfolgende
Generationen bewahren. Nähe mit
Nachhaltigkeit verbinden und da sind, wenn
man uns braucht. Damit sicherer Strom auch
in Zukunft sicher bleibt.
mein-steirerstrom.at
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