BS 02-2025
Editorial: - Eine Frage der Perspektive | Personalien | Nachrichten | Markt: – SNEC, eine neue Chance für Binnenschiffe? | Schifffahrt: – Das SPC ist bald Geschichte | Neue Image-Kampagne: »Die Binnenschifffahrt war bislang zu leise« | Infrastruktur-Dialog endet mit klaren Empfehlungen an die Politik | Bank für Schiffahrt hält den Kurs | Schiffstechnik: – Trends bei Antrieben: Mit hybrider Technik in die Zukunft | »Letitia« emissionsfrei auf dem Rhein | SET bringt Innovation ins Wasser | ScanDiesel: 13.500 Motoren in 25 Jahren | Viva: Mit drittem Neubau auf »grünem« Kurs | | Schiffsattest für »Mannheim I+II« | Viking ordert weitere Flusskreuzer bei Neptun | Lux Werft: Neues E-Schiff für den Tegernsee | Ruderpropeller: Multitalente auf dem Vormarsch | Norden-Frisia: Elektro-Kat bereit für erste Fahrt | Interview: Kilian Hoffmann, Tesvolt Ocean »Die Batterie muss sich dem Schiff anpassen« | Logistik: – Sennebogen setzt auf die Wasserstraße | Tailwind kann jetzt auch Binnenschiff | Seehäfen | Shortsea: Antwerpen verzeichnet Plus und Minus | Cuxhaven: Neue Liegeplätze zur Energiewende | Bremische Häfen werden »robust« | Wasserstraßen | Häfen: – Die Mosel ist wieder frei | Kräftiges Güterplus auf dem Main | North Sea Port macht mehr Umschlag | VDE 17 – letzter Lückenschlus an der Havel | Dortmunder Hafen verbündet sich mit Startport | Erstes Binnenschiff passiert die Carolabrücke | Einkammerbetrieb in Iffezheim ist beendet | Buyer’s Guide | Recht: – Reisehindernis und Kostenlast | BDS - Justizministerium überprüft Verordnung über Liege- und Löschzeiten | Impressum
Editorial: - Eine Frage der Perspektive | Personalien | Nachrichten | Markt: – SNEC, eine neue Chance für Binnenschiffe? | Schifffahrt: – Das SPC ist bald Geschichte | Neue Image-Kampagne: »Die Binnenschifffahrt war bislang zu leise« | Infrastruktur-Dialog endet mit klaren Empfehlungen an die Politik | Bank für Schiffahrt hält den Kurs | Schiffstechnik: – Trends bei Antrieben: Mit hybrider Technik in die Zukunft | »Letitia« emissionsfrei auf dem Rhein | SET bringt Innovation ins Wasser | ScanDiesel: 13.500 Motoren in 25 Jahren | Viva: Mit drittem Neubau auf »grünem« Kurs | | Schiffsattest für »Mannheim I+II« | Viking ordert weitere Flusskreuzer bei Neptun | Lux Werft: Neues E-Schiff für den Tegernsee | Ruderpropeller: Multitalente auf dem Vormarsch | Norden-Frisia: Elektro-Kat bereit für erste Fahrt | Interview: Kilian Hoffmann, Tesvolt Ocean »Die Batterie muss sich dem Schiff anpassen« | Logistik: – Sennebogen setzt auf die Wasserstraße | Tailwind kann jetzt auch Binnenschiff | Seehäfen | Shortsea: Antwerpen verzeichnet Plus und Minus | Cuxhaven: Neue Liegeplätze zur Energiewende | Bremische Häfen werden »robust« | Wasserstraßen | Häfen: – Die Mosel ist wieder frei | Kräftiges Güterplus auf dem Main | North Sea Port macht mehr Umschlag | VDE 17 – letzter Lückenschlus an der Havel | Dortmunder Hafen verbündet sich mit Startport | Erstes Binnenschiff passiert die Carolabrücke | Einkammerbetrieb in Iffezheim ist beendet | Buyer’s Guide | Recht: – Reisehindernis und Kostenlast | BDS - Justizministerium überprüft Verordnung über Liege- und Löschzeiten | Impressum
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02
2025
02
SCHIFFFAHRT TECHNIK
LOGISTIK
Bank für Schiffahrt
ScanDiesel – 13.500 Motoren Tailwind kann jetzt
9 770939 191001
hält den Kurs 14 in 25 Jahren 22 auch Binnenschiff 37
Februar 2025 | 80. Jahrgang
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INHALT
02 2025
26
42
3 EDITORIAL
3 – Eine Frage der Perspektive
5 PERSONALIEN
6 NACHRICHTEN
10 MARKT
10 – SNEC, eine neue Chance für Binnenschiffe?
11 SCHIFFFAHRT
11 – Das SPC ist bald Geschichte
12 – Neue Image-Kampagne:
»Die Binnenschifffahrt war bislang zu leise«
13 – Infrastruktur-Dialog endet mit
klaren Empfehlungen an die Politik
14 – Bank für Schiffahrt hält den Kurs
16 SCHIFFSTECHNIK
16 – Trends bei Antrieben:
Mit hybrider Technik in die Zukunft
18 – »Letitia« emissionsfrei auf dem Rhein
21 – SET bringt Innovation ins Wasser
22 – ScanDiesel: 13.500 Motoren in 25 Jahren
24 – Viva: Mit drittem Neubau auf »grünem« Kurs
26 – Schiffsattest für »Mannheim I+II«
28 – Viking ordert weitere Flusskreuzer bei Neptun
29 – Lux Werft: Neues E-Schiff für den Tegernsee
30 – Ruderpropeller: Multitalente auf dem Vormarsch
33 – Norden-Frisia: Elektro-Kat bereit für erste Fahrt
34 – Interview: Kilian Hoffmann, Tesvolt Ocean
»Die Batterie muss sich dem Schiff anpassen«
36 LOGISTIK
36 – Sennebogen setzt auf die Wasserstraße
37 – Tailwind kann jetzt auch Binnenschiff
38 SEEHÄFEN | SHORTSEA
38 – Antwerpen verzeichnet Plus und Minus
39 – Cuxhaven: Neue Liegeplätze zur Energiewende
40 – Bremische Häfen werden »robust«
42 WASSERSTRASSEN | HÄFEN
42 – Die Mosel ist wieder frei
44 – Kräftiges Güterplus auf dem Main
44 – North Sea Port macht mehr Umschlag
45 – VDE 17 – letzter Lückenschlus an der Havel
45 – Dortmunder Hafen verbündet sich mit Startport
46 – Erstes Binnenschiff passiert die Carolabrücke
46 – Einkammerbetrieb in Iffezheim ist beendet
48 BUYER’S GUIDE
54 RECHT
54 – Reisehindernis und Kostenlast
58 BDS
58 – Justizministerium überprüft Verordnung
über Liege- und Löschzeiten
59 IMPRESSUM
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
4 Binnenschifffahrt 02 | 2025
PERSONALIEN
DUISPORT: Giordana Sperling-
Doppstadt komplettiert als Personalchefin
den Duisport-
Vorstand um CEO
Markus Bangen und
COO Lars Nennhaus.
Sie ist die erste
Frau in der Führung
der Hafengesellschaft
und verantwortet
unter anderem
Personal und Einkauf. Sperling-
Doppstadt war seit 2010 in verschiedenen
Positionen bei RWE Offshore Wind
beschäftigt, zuletzt als Director HR.
C-PORT KÜSTENKANAL: Jan
Sprock ist neuer Geschäftsführer des
c-Port. Er folgt auf
Inke Onnen-Lübben,
die zu Seaports of
Niedersachsen wechselt.
Sprock soll zum
1. April die Leitung
übernehmen und
sich auf die Güterverlagerung
von der
Straße aufs Wasser konzentrieren. Zuletzt
war der 30-Jährige für Neugeschäfte
von Nordfrost im Hafen Wilhelmshaven
verantwortlich.
Personalie des Monats: Generationswechsel bei Rhenus
RHENUS PORT LOGISTICS: Marcel Meyer (li.) übernimmt zum 1. Mai von
Thomas Maaßen die Leitung der Rhenus Port Transport innerhalb der Division Port
Logistics. In seiner aktuellen Rolle als Finanzchef (CFO) gestaltete er seit 2023 den
Wachstumskurs sowie die Internationalisierung der Division bereits aktiv mit. Davor
war er innerhalb der Rhenus seit 2018 in verschiedenen Funktionen tätig.
Philip Tomaskowicz leitet künftig den Bereich Binnenschifffahrt. Er folgt bei Rhenus
Partnership auf den bisherigen Geschäftsführer Dirk Gemmer, sobald dieser Ende
2025 in den Ruhestand geht. Tomaskowicz, studierter Betriebswirt, trat 2017 als
Leiter Schifffahrt in die Rhenus Gruppe ein. 2023 war er als dritter Geschäftsführer
berufen worden. Maaßen und Gemmer, die noch weitere Ämter in Branchenverbänden
und Gremien innehaben, werden diese noch bis auf weiteres ausüben.
BELGIEN: Jean-Luc Crucke ist unter
Ministerpräsident Bart de Wever zum
neuen belgischen
Minister für Mobilität
und Klima ernannt
worden. Der
studierte Jurist war
von 2017 bis 2022
bereits Finanzminister
in der wallonischen
Regierung, ehe
er von seinem Posten zurücktrat. Crucke
wechselte kurz darauf von der liberalen
Mouvement Réformateur (MR) zur
christlich-demokratischen Partei Les
Engagés.
MCN: Oliver Malmström ist neuer
Leiter der Geschäftsstelle Mecklenburg-
Vorpommern des
Maritimen Clusters
Norddeutschland. Er
folgt auf Katrin
Caldwell, die zum
VDMA gewechselt
ist. Malmström ist
seit 2019 Teil des
MCN und hatte die
Leitung bereits als Elternzeitvertretung
übernommen. Weiterhin arbeitete er als
Projektmanager Internationales an EU-
Projekten wie »Green OffshoreTech« und
»ResC4EU« mit.
HELLMANN: Gilles Duffaut ist
beim Logistikunternehmen Hellmann
zum neuen Managing
Director France
ernannt worden. Er
folgt auf Alex Delrue,
der in den vergangenen
fünf Jahren
sowohl für die
spanische als auch
die französische
Landesgesellschaft zuständig war. Duffaut
bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung
aus unterschiedlichen Leitungsfunktionen
bei internationalen Logistikdienstleistern
mit.
Binnenschifffahrt 02 | 2025
5
NACHRICHTEN
BMDV-BEDARFSPLANUNG
Schulterschluss zur Stärkung der Wasserstraßen
Partner aus Industrie, Häfen, Reedereien
und Logistikern wollen den Wirtschaftsfaktor
Wasserstraßen stärken und den Bedarfsplan
korrigieren.
Die kürzlich vorgestellte Bedarfsplanung
des Bundesverkehrsministeriums (BMDV)
für die Binnenschifffahrt sorgt für Kritik.
Vertreter von Häfen, Binnenschifffahrtsund
Logistikunternehmen sowie aus der
Industrie bemängeln ein »Verharren in alten
Mustern«. In der Realität seien nicht
zuletzt mit Blick auf die künftige Transformation
der Wirtschaft und dem daraus
erwachsenden Bedarf an erneuerbaren
Energien die entworfenen Konzepte bereits
viel weiter vorangeschritten.
Die Vorstellungen des Bundes berücksichtige
die zentralen Herausforderungen
und Potenziale des Systems Wasserstraße
nicht ausreichend. Der Hochlauf einer
wasserstoffbasierten Wirtschaft sowie der
parallele Abtransport von Kohlenstoffdioxidrückständen
aus Fabriken in Offshore-Felder
und die dafür entwickelten
Schiffsdesigns stünden beispielhaft für
neue Geschäftsmodelle in der Branche.
»Fit für die Zukunft«
Unter dem Motto »So machen wir
Deutschland fit für die Zukunft« diskutierten
auf Einladung von Schmid Mobility
Solutions in Kooperation mit der Schifferbörse
zu Duisburg-Ruhrort namhafte Redner
von ThyssenKrupp Steel Europe, BASF,
Air Liquide, Currenta, Rhenus, Evonik Industries,
duisport und HGK Shipping sowie
Gäste aus Industrie, Häfen, Reedereien
und Logistikern über die Systemrelevanz
Vertreter der Branche bemängeln die Planung des BMDV für die Binnenschifffahrt
der Wasserstraßen für Industrie und Handel
im Hafenhinterland, insbesondere am
Rhein. Im Schulterschluss wollen alle Beteiligten
an der Stärkung dieses Verkehrsträgers
arbeiten. Zu den zentralen Anliegen
zählen unter anderem eine ganzheitliche
Verkehrsprognose und ein Modal
Split, der Kapazitäten und Engpässe realistisch
einbezieht. Ebenso im Fokus steht der
Wunsch nach einer präziseren Analyse der
Situation an sämtlichen See- und Binnenhäfen
der Nord- und Ostsee- sowie der
Rheinschiene, um Investitionen in die Infrastruktur
zielgerichtet zu steuern.
»Die Energiewende ist ohne die Binnenschifffahrt
undenkbar. Wasserstoff wird in
den nächsten Jahren zu einem maßgeblichen
Teil in Form von Ammoniak transportiert
werden«, betonte duisport-CEO
Markus Bangen.
Die aktuell vom Bund veröffentlichte
Planung setzt auf einen Modal Split, der
den Straßen- und Schienenverkehr bis
2040 deutlich bevorzugt. »Die aktuelle Planung
des BMDV wird den realen Herausforderungen
nicht gerecht«, monierte Steffen
Bauer, CEO der HGK Shipping. Alleine
die Unternehmen duisport und HGK Shipping
prognostizieren ein Transportvolumen
von jährlich zwischen
20–25 Mio. t an CO2 und Ammoniak über
die Wasserstraße.
KF
© HGK Shipping
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6 Binnenschifffahrt 02 | 2025
Opera journey
The bel canto
masterpiece by
Vincenzo Bellini.
Here: The famous
aria „Casta Diva“.
Norma
33 deep sea tankers
including 12 newbuildings.
NACHRICHTEN
IVR-STATISTIK
Zahl der Neubauten sinkt um die Hälfte
Die Zahl der abgelieferten Neubauten in
der europäischen Binnenschifffahrt ist
im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.
Insgesamt finden sich in der
Datenbank der Binnenschifffahrtsplattform
IVR 20.00 Schiffe. An Neubauten
gab es im vergangenen Jahr 60 Zugänge.
Das ist deutlich weniger als noch 2023,
als mit 135 Ablieferungen die Zahl mehr
als doppelt so hoch lag.
Die meisten Aufträge kamen von Eignern
aus den Niederlanden. An sie wurden
21 Schiffe abgeliefert. 13 Schiffe gingen
an deutsche Besteller, zehn nach Belgien,
acht in die Schweiz und fünf nach
Die »Gas 95« ist seit dem 8. Februar 2024 im Dienst
Luxemburg. Im Jahr zuvor lagen die Zahlen
insgesamt deutlich höher. Auch damals
führten die Niederlande mit 73 Ablieferungen
vor Deutschland mit 37 Neubauten.
Es folgten die Schweiz (13), Belgien
(7) und Luxemburg (1). Während
2023 noch etwa die Hälfte aller gebauten
Schiffe für die Niederlande bestimmt
war, ist dieser Anteil im Jahr 2024 auf ein
Drittel gesunken.
RD
© HGK Shipping
STEIGENDE ZAHLEN
Flämische Binnenschifffahrt im Aufschwung
Die Binnenschifffahrt auf Flanderns Wasserstraßen
zeigt sich auch in einem schwierigen
wirtschaftlichen Umfeld robust und
kann sogar wachsen.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt
66,08 Mio. t Güter auf den flämischen
Wasserstraßen transportiert, was einem
Anstieg von 4,90 % gegenüber dem Vorjahr
entspricht. Auffällig ist das starke Wachstum
im vierten Quartal, in dem die Tonnage
um beachtliche 20,25 % zunahm. Dies
ist der stärkste vierteljährliche Anstieg
seit 2016. Ministerin Annick De Ridder betonte
bei der Vorstellung der Zahlen die
Notwendigkeit gezielter Investitionen und
eines strategischen Dialogs mit dem Sektor,
um den Anteil der Binnenschifffahrt
am Güterverkehr zu erhöhen.
Die Zahlen für 2024 zeigen einen Anstieg
in verschiedenen Warenkategorien,
etwa bei Düngemitteln (+29,06 %), Industrieprodukten
(+16,37 %) und Erdölprodukten
(+15 %). Dieses Wachstum beweist
trotz der aktuellen geopolitischen und
wirtschaftlichen Herausforderungen, dass
die Binnenschifffahrt nach wie vor eine zuverlässige
und nachhaltige Transportlösung
ist.
Die Synergie zwischen den flämischen
Häfen und der Binnenschifffahrt wird immer
deutlicher. Sowohl der North Sea Port
als auch der Hafen von Antwerpen-Brügge
meldeten positive Zahlen mit einem starken
Wachstum beim Containerverkehr
und beim Umschlag von Schüttgut und
Erdölprodukten.
RD
Auf Kurs bleiben.
Morgen kann kommen.
Wir machen den Weg frei.
Geld- und Vermögensanlage
Zahlungsverkehr
8 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFFAHRT
MARKTBERICHT
SNEC, eine neue Chance für Binnenschiffe?
Die Arbeiten am französischen Seine-Nord-Europa-Kanal (SNEC),
einer neuen europäischen Handelsroute, sind in vollem Gange.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2030 wird das gewaltige Infrastrukturprojekt
einen billigeren, schnelleren und umweltfreundlicheren
Güteraustausch zwischen Frankreich, Belgien und den
Niederlanden ermöglichen. Der 107 km lange und 54 m breite Kanal
kann Schiffe mit einer Länge von bis zu 185 m und einer Breite
von 11,40 m aufnehmen und ist ein wesentliches Glied der Verbindung
Seine-Escaut, die das französische Netz mit anderen europäischen
Wasserstraßen verbinden soll. Der bestehende und viel
schmalere Canal du Nord ist heute ein echtes Nadelöhr.
Schätzungen zufolge wird der SNEC den Transport von rund
17 Mio. t pro Jahr ermöglichen und damit 1 Mio. Lkw-Fahrten in
der Region und sogar 2,3 Mio. Fahrten in ganz Europa ersetzen. Im
Ergebnis entfielen mehr als 50 Mio. t an CO2-Emissionen über einen
Zeitraum von 40 Jahren. Es wäre auch eine Chance für viele
Unternehmen der Region, fürs Erste bieten sich beste Geschäftsaussichten
für Consultingfirmen, die im Auftrag der Industrie und
der Handelsgesellschaften aktiv werden dürften.
In Le Havre befindet sich etwa ein Drittel der französischen Raffineriekapazität
für Erdöl. Der Hafen und zwei Raffinerien sind mit
dem Fluss Seine verbunden, der an Rouen und Paris vorbeifließt. In
Rouen befindet sich Seine-Terminal von Tepsa mit 145 Tanks und
778.000 m3 Lagerkapazität, das auch an die Pipeline zwischen Le
Havre und Paris angeschlossen ist. Seatank (110.000 m3) und Bolloré
(600.000 m3) kommen hinzu. Im Großraum Paris finden sich
drei weitere Tankterminals in Mitry-Mory (90.000 m3), in Grigny
116.000 m3) und in Nanterre (150.000 m3). 10.700 m3 für Benzin
und 104.300 m3 für Destillate. Alle drei Standorte sind an die Pipeline
von Le Havre nach Rouen angeschlossen, zwei davon können
auch von Binnenschiffen angelaufen werden.
Die Pipelines für den Transport von Fertigprodukten bilden zwei
ausgedehnte Netze, die von Le Havre ausgehen: das Netz Le Havre-
Paris (LHP) und das ODC-Netz (Nato-Pipelines in Frankreich,
hauptsächlich für die Versorgung mit Kerosin). Beide werden von
Trapil betrieben, die sich im Besitz von Total, Pisto SAS, Esso, Shell
und BP befindet.
Der SNEC-Kanal wird in einem Gebiet gebaut, in dem es derzeit
keine Terminals gibt. Die Raffinerie- und Lagerbetreiber könnten
daher Möglichkeiten eruieren, ihre Ware künftig per Schiffe zu befördern,
per Binnentanker oder Küstentanker. Sollten entlang der
SNEC-Route neue Terminals gebaut werden, könnten diese von
den Terminals in Paris und Rouen aus ohnehin per Binnenschiff
beliefert werden. Von dort aus könnten dann Lkw die Verteilung in
der Region über vergleichweise Strecken übernehmen. Die SNEC-
Route verläuft zudem nahe der A1, auch bekannt als Autoroute du
Nord, der meistbefahrenen Autobahn Frankreichs. Für die Unternehmen
im weiteren Umland wären die vier Binnenhäfen Noyon,
Nesle, Péronne und Marquion-Cambrai zum Tor zum neuen Kanal.
Um die Schifffahrt auf dem Seine-Nord-Europa-Kanal zu jeder Jahreszeit
zu gewährleisten, soll im Louette-Tal in Allaines ein Wasserreservoir
mit einer Kapazität von 14 Mio. m3 angelegt werden. damit
könnte der Kanal, der zu normalen Zeiten ausreichend von der
Oise versorgt wird, in Zeiten von Niedrigwasser aufzufüllen. RD
Frachtpreise im Januar
ARA 1.500 – 8.000 t
Monat Januar
Durchschnitt
im Hafengebiet
1,24 €
Rotterdam - Antwerp/Amsterdam
2,22 €
Antwerp - Amsterdam
3,20 €
Flushing - Antwerp
2,39 €
Flushing - Rotterdam
2,70 €
Flushing - Amsterdam
3,75 €
Ghent - Flushing
2,89 €
Ghent - Antwerp
3,00 €
Ghent - Rotterdam
3,35 €
Ghent - Amsterdam
4,16 €
Rhein 0 – 2.500 t
Monat Januar
Durchschnitt
Duisburg
7,91 €
Dortmund
9,94 €
Köln
10,07 €
Koblenz
12,82 €
Frankfurt
15,08 €
Mannheim
15,42 €
Karlsruhe
15,97 €
Strasbourg
16,74 €
Basel EUR
18,06 €
Basel CHF
17,02 CHF
In Kooperation mit
Monatstief
0,80 €
1,80 €
2,80 €
2,00 €
2,30 €
3,10 €
2,65 €
2,75 €
3,00 €
3,75 €
Diesel
7,41 €
9,44 €
9,57 €
12,32 €
14,58 €
14,92 €
15,47 €
16,24 €
17,56 €
16,52 CHF
Monatshoch
2,00 €
2,75 €
3,75 €
2,75 €
2,80 €
4,00 €
3,00 €
3,50 €
3,50 €
4,50 €
Benzin
8,41 €
10,44 €
10,57 €
13,32 €
15,58 €
15,92 €
16,47 €
17,24 €
18,56 €
17,52 CHF
© Spotbarge
10 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFFAHRT
»Die Binnenschifffahrt war bislang zu leise«
Unter Federführung des BDB und mit freiwilligen Spenden von bislang 18 Unterstützern
ist die neue Image-Kampagne PRO Binnenschifffahrt gestartet worden. Ziel ist es, mehr
Aufmerksamkeit auf den Verkehrsträger zu lenken und Nachwuchs zu gewinnen
Die Ende vergangenen Jahres gestartete
Initiative »PRO Binnenschifffahrt«
hat in den ersten beiden Monaten
bereits mehr als 550 Follower auf
LinkedIn gefunden. »Das ist ein etwas
überraschendes gutes, aber umso erfreulicheres
Ergebnis«, sagt Jens Schwanen,
Geschäftsführer des Bundesverbandes
der Deutschen Binnenschifffahrt.
Der BDB ist es auch, der hinter der
neuen Kampagne steht, die mit Hilfe von
zwei Werbeagenturen über eine eigne
Webseite und die drei Social-Media Kanäle
LinkedIn, Instagram und TikTok
mehr Aufmerksamkeit auf den Verkehr
auf den Wasserstraßen lenken soll. Hinter
dem Verband versammeln sich bislang
18 Unterstützer, die diesen neuen
Auftritt mit ihren freiwilligen Spenden finanzieren.
Das Startkapital lag laut
Schwanen bei mehr als 100.000 €.
Während die Webseite vor allem informiert
und Einblicke in viele Themen der
Binnenschifffahrt gibt, sind die Social-
Media-Kanäle mehr für aktuelle Ereignisse
und die Interaktion gedacht Neuigkeiten
gedacht. »Die Binnenschifffahrt
war kommunikativ bislang sehr leise. Mit
der Kampagne PRO Binnenschifffahrt
wollen wir mehr Aufmerksamkeit in der
Politik und Verwaltung, in der Wirtschaft
sowie bei allen Menschen, die sich für
eine Karriere in der Binnenschifffahrt
interessieren, schaffen«, erklärte Martin
Staats, Präsident des BDB.
Binnenschiffe leisten für den Wirtschaftsstandort
Deutschland Beachtliches:
Rund 171 Mio. t an Güter werden
pro Jahr auf den deutschen Flüssen und
Kanälen transportiert. Die entspricht einer
Transportleistung von 41,5 Mrd. tkm.
Komplette Industriesektoren wie die
Chemie- oder Stahlindustrie seien von
diesem Verkehrsträger abhängig, wie sich
zuletzt an der Mosel nach der Havarie an
der Schleuse Müden gezeigt hatte.
Ein Binnenschiff fahre pro tkm etwa
zwei Drittel CO2-sparender als ein Lkw.
Eine Verkehrswende werde zudem ohne
die freien Kapazitäten der Binnenschifffahrt
in Deutschland nicht zu leisten sein,
argumentiert die Branche.
Symbolbild der Kampagne PRO Binnenschifffahrt
Auf der Website, die kontinuierlich
ausgebaut wird, finden Interessenten
Wissenswertes rund um die Themen
Wasserstraßen, Binnenhäfen, Güterbinnenschifffahrt,
Motor der Wirtschaft,
Fahrgastschifffahrt, Innovation, Energiewende
und Nachhaltigkeit. Außerdem
stellt die Plattform die vielfältigen Berufsbilder
in der Binnenschifffahrt vor.
Andere Verbände und auch einige große
Reedereien halten sich bislang bedeckt.
»Schade«, findet das BDB-
Geschäftsführer Schwanen. »Aber es sind
alle herzlich eingeladen, genau jetzt noch
dazuzustoßen.« Denn der Fortbestand
der Kampagne ist von weiteren Spenden
abhängig, sobald das Startkapital aufgebraucht
ist. Durch die Darstellung als
Arbeitgeber gebe es aber auch einen direkten
Benefit für alle Unterstützer. KF
Ein Auszug aus dem Auftritt bei LinkedIn
© PRO Binnenschifffahrt
12 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFFAHRT
ZWEI JAHRE LANG BERATEN
Infrastruktur-Dialog endet mit klaren Empfehlungen an die Politik
Rund 80 Verbände haben sich zwei Jahre
lang über Leitlinien und die Finanzierung
beim nächsten Bundesverkehrs-
und Mobilitätsplan 2040 ausgetauscht.
Der Infrastrukturdialog war
ein Auftrag aus dem Ampel-Koalitionsvertrag
und hatte zum Ziel, allgemein akzeptierte
Prinzipien für die Bedarfsplanüberprüfung
und für den geplanten Bundesverkehrswege-
und Mobilitätsplan
2040 (BVMP 2040) aufzustellen.
Die nun auf 200 Seiten vorgestellten
Ergebnisse haben allerdings nur empfehlenden
Charakter und sind nicht bindend
für die nächste Bundesregierung.
Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan
gilt noch bis 2030. Der BDB hatte sich in
den Beratungen eng mit dem BDS abgestimmt,
so dass die Binnenschifffahrt mit
einer Stimme aufgetreten ist.
Nach mehr als zwei Jahren konnten
sich die Beteiligten auf einige Eckpunkte
einigen, andere, strittige Punkte über
Prioritäten in der Infrastrukturplanung
und -finanzierung konnten hingegen
nicht ausgeräumt werden, ist zu hören.
Demnach besteht im Wesentlichen Einigkeit
über die Notwendigkeit einer »verlässlichen
Finanzierung« des Verkehrssektors.
Der Mittelbedarf für Erhalt und
Ersatz sollte 1:1 im Bundeshaushalt abgebildet
werden, heißt es im Bericht. Das
Ziel sollte darüber hinaus nicht nur der Erhalt
des Status quo sein, nötig sei vielmehr
eine Verbesserung des Netzzustandes.
Würde diese Forderung umgesetzt, wäre
einer möglichen Unterfinanzierung der
Bestandsinfrastruktur künftig ein Riegel
vorgeschoben, der der BDB.
Langfristige, auch überjährige Finanzierungsperspektiven
könnten zum
Beispiel durch durch Fondslösungen erreicht
werden. Während das Bundesverkehrsministerium
dafür ist, wollen es
sich die Haushaltspolitiker nicht nehmen
lassen, jährlich nachzujustieren. Grundsätzlich
sind aber alle für einen verkehrsträgerübergreifenden
Ansatz. So könnte
vor dem Ausbau einer Autobahn geprüft
werden, ob das gleiche Ziel auch über
Schiene oder Wasserstraße erreicht werden
kann. In einem neuen BVMP sollen
Projekte zudem klarer priorisiert werden.
Strittig blieb unter anderem, ob politische
Ziele zum Modal Split vorgegeben
werden sollten und ob Klima- und Umweltziele
gleich- oder sogar vorrangig zu
den verkehrlichen Zielen zu betrachten
sind. Die Vertreter der Binnenschifffahrt
plädierten zudem für einen jährlichen
Verkehrsinfrastrukturbericht, wie er zuletzt
2016 veröffentlicht wurde. Eine ehrliche
Beschreibung von Schleusen und
Wehren würde es erleichtern, bei der Politik
eine Aufstockung der Erhaltungsmittel
zu begründen, heißt es. RD
EXPERIENCE.
INNOVATION.
PARTNERSHIP.
Port Logistics
Inland Navigation
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Binnenschifffahrt 02 | 2025
13
SCHIFFFAHRT
Bank für Schiffahrt hält den Kurs
Nach einem schwächeren Jahr 2024 hat die Bank für Schiffahrt (BfS) ihr Kreditvolumen
auf dem Niveau des Vorjahres halten können. Der Einstieg in den niederländischen Markt
gibt ebenso Anlass zur Hoffnung wie der Start ins neue Jahr. Von Krischan Förster
Das Jahr hatte eher ruhig begonnen,
erst im vierten Quartal zog das Geschäft
noch einmal kräftig an, berichtet
Dieter Schneider, Leiter der BfS. Immerhin
sei es gelungen, die anfänglichen Einbußen
noch einmal auszugleichen.
Zum 31. Dezember 2024 standen
419 Mio. € gegenüber 433 Mio. € für
2023 in den Büchern. 341 Mio. € stammen
direkt von der BfS, weitere 78 Mio €
kamen von genossenschaftlichen Konsortialpartnern.
Auf die Schiffsfinanzierung
entfielen 281 Mio. €, der
Rest stammt aus anderen Bankgeschäften
wie zum Beispiel mit Immobilien.
Dabei wurden deutlich weniger neue
Kreditzusagen gemacht als noch vor Jahresfrist.
55,7 Mio. € sind deutlich weniger
als die 80 Mio. € aus dem Jahr 2023 und
nur noch gut die Hälfte jener 93,8 Mio. €,
die noch 2022 zur Verfügung gestellt
worden waren.
Als besonders erfreulich wertete
Schneider den Start in den Niederlanden.
Die BfS hatte ihren Wirkungskreis im
vergangenen Jahr auf das Nachbarland
ausgeweitet. Erste Projekte seien bereits
finanziert worden, sagte er gegenüber der
Binnenschifffahrt. Darunter fielen zwei
Neubauten für Stream Shipping, das Joint
Venture der MSG aus Würzburg mit
Amer Shipping aus den Niederlanden.
Die Anzahl der beliehenen Schiffen
stieg im vergangenen Jahr um ganze drei
Einheiten auf 442. Den größten Anteil
am Kreditvolumen haben mit 48 % weiter
die Tankschiffe. Zahlenmäßig stärker in
der Flotte vertreten sind die Trockengüterschiffe
mit 206 Einheiten, aber
nur mit einem Portfolio-Anteil von 21 %
(+3%). Danach folgen die 91 Fahrgastschiffe
mit 7 %. 19 % statt zuvor 23 % machen
Unternehmensfinanzierungen aus,
sowohl für Reedereien als auch Befrachter.
Die Aussichten und Erwartungen für
das laufende Jahr bleiben positiv. Die BfS
rechnet mit einem moderaten Wachstum
von etwa 5 %. Dazu soll auch das Engagement
in den Niederlanden verstärkt beitragen.
»Wir sehen aber durchaus Potenzial«,
so Schneider.
Entwicklung des Kreditbestands BfS
in Mio. EUR
500
250
0
63 72 57
299 297 286
Bei der Finanzierung von Seeschiffen
hat die OVB im vergangenen Jahr das
Portfolio auf 462 Mio. € (+6,9 %) ausbauen
können. Zusammen mit Konsortialpartnern
wie der DZ Bank und weiteren
Genossenschaftsbanken übertrifft das
Kreditvolumen jetzt wieder die Marke
von 1 Mrd. € – eine solche Summe stand
zuletzt 2021 in den Büchern.
Die Zahl der durch die OVB finanzierten
Seeschiffe verharrte konstant bei 196 Einheiten.
Allerdings habe es einige Bewegung
im Portfolio gegeben, weil viele ältere darlehen
getilgt worden seien, dafür moderne,
oft auch teurere Schiffe neu ins Portfolio
gekommen seien, heißt es.
92 86 78
338 347 341
2019 2020 2021 2022 2023 2024
BfS ohne Fremdanteile
Guido Mülder ist neu im OVB-Vorstand und
verantwortet die Schiffsfinanzierung
Fremdanteile
Dieter Schneider leitet die
Bank für Schiffahrt (BfS)
Es bleibe bei den bewährten Kriterien
für die Schiffsfinanzierung mit relativ
klaren Eckwerten. Das heißt: keine allzu
hohe Beleihungsquote und keine allzu
langen Laufzeiten für Schiffe bis maximal
105 m Länge. Neben der Finanzierung
von Neubauten stehe die Bank auch für
die Refinanzierung von Gebrauchtschiffen
bereit.
Auch das Engagement im Bahnsektorwird
fortgesetzt. Vor drei Jahren war die
BfS erstmals in dieses für sie neue Segment
eingestiegen, nachdem sich der Mitbewerber
mit der UniCredit Leasing aus
dem Geschäft zurückgezogen und eine Lücke
hinterlassen hatte. Doch bleibt diese
© OVB
14 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFFAHRT
© Stream Shipping
Die »AM Explorer« wurde von der Bank Für Schifffahrt finanziert. Es fährt für Stream Shipping, das neue Joint Venture der MSG mit Amer Shipping
Sparte ein »zartes Pflänzchen, mit dem wir
Geduld haben müssen«, so Schneider.
Auch in anderen Geschäftsbereichen
ist die OVB gewachsen. Der Kreditbestand
der Gesamtbank nahm um 3,3 %
auf 2,4 Mrd. € (2023: 2,3 Mrd. €) zu. Ein
deutliches Plus gab es auch bei den Einlagen,
die um 12,5 % auf 3,1 Mrd. € (2023:
2,7 Mrd. €) anstiegen. Daran hatten die
zuletzt gut verdienenden Reeder ebenfalls
ihren Anteil.
Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank
erreicht jetzt gut 4 Mrd. €,
10,5 % über Vorjahr. Das Jahresergebnis
wird mit knapp 80 Mio. € ausgewiesen.
»Damit gehören wir zu den Top-Banken
in Deutschland«, sagt Guido Mülder, im
OVB-Vorstand zuständig für den Bereich
Schiffsfinanzierung.
Aufgrund der guten Ergebnisse will der
Vorstand eine Dividende von 9 % für die
Mitglieder der Genossenschaftsbank vorschlagen.
Für weiteres Wachstum sollen
die Eigenmittel und Rücklagen der Bank
weiter gestärkt werden, heißt es. Bei der
Rendite auf das Eigenkapital in Höhe von
430 Mio. € erreichte die Bank ebenfalls einen
Topwert. Dieser dürfte im laufenden
Jahr aber unter Druck kommen. »Wir wissen
schon, dass das Ergebnis niedriger liegen
wird, weil vermutlich Zinssenkungen
durchschlagen werden«, so Mülder.
Abschied für Holger Franz
Nach mehr als 21 Jahren im Vorstand
geht der seit 2011 amtierende
Vorstandsvorsitzende Holger
Franz Ende März in den Ruhestand.
Sein Nachfolger wird
Georg Alder, zuvor bereits im
Vorstand. Guido Mülder, zuvor
Bereichsleiter Seeschifffahrt, war
bereits 2024 in den Vorstand aufgerückt.
Ab Juli kommt Thomas
Lüken, Generalbevollmächtigter
für das Privat- und Firmenkundengeschäft,
hinzu.
Verteilung nach Kreditvolumen
19%
9%
Kreditzusagen BfS
in Mio. EUR
100
21%
3%
48%
50
78,7
67,0 66,1
93,8
75,9
55,7
Fahrgastschiffe
Gastanker
Reedereien und Befrachter
Tankschiffe
Trockengüterschiffe
0
2019 2020 2021 2022 2023 2024
© OVB
Binnenschifffahrt 02 | 2025
15
SCHIFFSTECHNIK
Mit hybrider Technik in die Zukunft
Vor einem Jahrzehnt noch Zukunftsmusik, sind innovative Antriebstechnologien heute auf
dem besten Weg, sich langfristig in der Binnenschifffahrt zu etablieren. Der »Durchburch«
lässt aber noch auf sich warten. Von Hermann Garrelmann
Vor zehn Jahren machte die »Nadorias«
auf sich aufmerksam. Wir berichteten,
dass das Binnenschiff einen
neuen, hybriden Antrieb erhalte habe –
mit positiven Folgen für die Wirtschaftlichkeit
und die Umwelt. Heute,
zehn Jahre später, ist die Anzahl der hybrid
betriebenen Binnenschiffe zwar größer.
Eine signifikante Transformation hat
es aber nicht gegeben. Allenfalls Neubauten
werden mit hybrider Technik ausgestattet.
Umrüstungen sind vor allem
aus den Niederlanden bekannt. Dort
wird der Umbau auf umweltfreundliche
Technik deutlich stärker als in Deutschland
gefördert.
Verschiedene Projekte mit hybrider
Antriebstechnik haben in der jüngeren
Vergangenheit unterschiedliche Aufmerksamkeit
erfahren. Die »Elektra«
wurde mit großer Öffentlichkeit begleitet,
der »E-Spatz«, ein Arbeitsschiff
der Bundeswasserstraßenverwaltung mit
batterieelektrischem Antrieb , wurde als
Pilotprojekt vorgestellt. Zum Jahresende
2024 lieferte der Werftenverbund von
Ostseestaal Ampereship zwei Elektro-
Solar-Fähren nach Italien. Sie sind für
den oberitalienischen Lago d’Iseo nahe
Bergamo vorgesehen.
Neubauten sind »ready«
Hybrid in Hamburg unterwegs: Die »Neuland« und ihre beiden Schwesterschiffe
Die »Helios« der Kölner HGK fährt dieselelektrisch und ist mit Solarpaneelen ausgestattet
© Hadag
Weitere innovative Neubauten kommen
von großen Reedereien: Mit drei emissionsarmen
Umbauten zeigte Rhenus
Flagge: Die »Rhenus Mannheim«, und
später auch die »Rhenus Ludwigshafen«,
verfügen über eine Brennstoffzelle mit
Basis Wasserstoff. Die »Rhenus Wörth«
ist H2-ready. Deren Motoren können später
auf Wasserstoffantrieb nachgerüstet
werden. Zum Konzept gehören zudem
Lithium-Ionen-Batterien in Verbindung
mit Stage-VI-Motoren.
Mit der »Helios« setzte die Kölner
HGK Mitte 2024 einen neuen Frachter
in Fahrt, mit dieselelektrischem Antrieb
bei inbegriffener »Future-Fuel-
Ready«-Tauglichkeit. Zum Konzept gehört
zudem die Installation von Solarmodulen.
Damit soll der Ausstoß von
Emissionen deutlich reduziert werden,
heißt es seitens der Reederei. Schon zuvor
hatten die Kölner mit der »Gas 95« einen
innovativen Neubau getauft. Emissionsarm
durch diesel-elektrischen Antrieb,
zudem als «Future-Fuel-Ready« für
weitere Neuerungen offen, wurde es als
»eines der modernsten Schiffe auf den
Wasserstraßen« betitelt. Der nächste
Neubau, die »Gas 96«, sei bereits beauftragt,
hieß es von der HGK.
Hybride Fähren
Ebenfalls mit Hybridantrieb gingen einige
Fähren in Betrieb. Die »Neuland« als
moderne Variante des Hadag-Bügeleisens
ist mit Diesel- und Elektroantrieb
ausgestattet. Zwei weitere Neubauten, die
»Finkenwerder« und die »Grasbrook«,
die zu Jahresende erwartet wurden, haben
ebenfalls hybride Antriebe. Die danach
folgenden weiteren Fähren sollen
nach Angaben von Hamburgs Verkehrssenator
Anjes Tjarks komplett elektrisch
ausgestattet sein.
Auf längere Erfahrung mit hybridem
Betrieb zurückgreifen kann die Weserfähre
in Farge. Getauft in 2018 ist sie mit
drei Dieselmotoren ausgestattet, die als
Generatoren funktionieren und so vier
Elektromotoren mit Strom versorgen.
© HGK Shipping
16 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Auf der »H2Barge2« kommen Brennstoffzellen zum Einsatz
Das von der Baumüller Anlagen-Systemtechnik,
dem Systemhaus der Nürnberger
Baumüller Gruppe entwickelte
Antriebskonzept lässt die Dieselmotoren
als Generatoren arbeiten, die immer im
Leistungsbereich des optimalen Wirkungsgrads
betrieben werden. So sind die
Motoren prinzipiell kleiner und der
Treibstoffverbrauch sowie die Emissionen
werden deutlich reduziert; und
das bei gleicher effektiver Leistung. Zusätzlich
wird überschüssige Energie, die
nicht für die Propellerantriebe verwendet
wird, ins System zurückgespeist und in
Batterien gespeichert, das verbessert
nochmal die Energieeffizienz.
Wasserstoff in der Testphase
Projekte wie »H2Barge2«, die auf der Basis
von Brennstoffzellen den für einen
elektrischen Antrieb benötigten Strom
erzeugen, sind auch im Nachbarland Niederlande
eher die Ausnahme. Gleichwohl,
das ist das Gemeinsame an den
Projekten, wird vorhandene, ausgereifte
Technik verbaut. Die individuelle Kombination
einzelner Module bringt im Ergebnis
eher geringe Unterschiede. Neben
den wasserstoffbasierten Lösungen, die
mit ergänzenden Akkupaketen die nötige
Energie an Bord zwischenspeichern,
kommen auch dieselbasierte Konzepte
zum Einsatz. Dabei läuft der Diesel als
Generator, der Antrieb selbst erfolgt elektrisch.
Auch wenn es bereits in 2020 rund
90 Binnenschiffe mit hybriden Antrieben
gab, sind das bei rund 4500 Einheiten nur
2 %. Verständlich, dass die Förderungen
entsprechender Vorhaben in den Niederlanden
einen hohen Stellenwert erreicht.
Das Ziel heißt noch immer: Emissionsfreie
Binnenschifffahrt bis zum Jahr
2050.
»RiverCell« soll Maßstäbe setzen
Auch wenn einzelne Vorhaben immer
wieder von sich reden machen, kann von
einem Durchbruch noch keine Rede sein.
Auf dem Weg, für die Binnenschifffahrt
deutliche Maßstäbe zu setzten, wähnt
sich das Projekt »RiverCell«. Nach zwei
Vorstufen wird aktuell an RiverCell3 gearbeitet.
Dabei hofft man, ein größeres
Potenzial zu erschließen, wenn der hybride
Einsatz von Energiespeichermöglichkeiten
mit nachhaltiger Energieerzeugung
durch Brennstoffzellen kombiniert
wird. Das maritime Brennstoffzellensystem
soll nicht nur technisch
»RiverCell« untersucht Hybridkonzepte
© Holland Shipyards Group
© RiverCell
punkten sondern auch Fragen der Wirtschaftlichkeit
und der Ökobilanz solcher
Energiesysteme beantworten.
In RiverCell3 wird, aufbauend auf den
Erfahrungen und Ergebnissen aus den
Vorläuferprojekten, die Marktreife einer
für Binnenschiffe besonders geeigneten
Brennstoffzellentechnologie weiter vorangetrieben.
Schwerpunktmäßig soll
das in RiverCell2 erstmalig entwickelte
schiffstaugliche
Brennstoffzellengenerator-System
für Methanol,
das Marine Fuel Cell System (MFCS) mit
Leistungsbereichen von 250 – 500 kW
weiterentwickelt werden. Unter anderem
ist geplant, eine neue Generation von
größeren Brennstoffzellen-Modulen mit
neuartiger Membrantechnologie zu entwickeln
und zu erproben.
Durch Simulation und weiterführende
Tests auf der RiverCell2-Versuchsanlage
werden zudem optimierte Lösungen zur
Bemessung und Regelung von hybriden
Energiesystemen sowie der sicheren
Schiffsintegration von Methanol erwartet.
Entsprechende Tools sollen für weiterführende
Untersuchungen entwickelt
und für eine erfolgreiche Übertragung
des Konzepts auf andere Binnenschiffe
vorbereitet werden.
Ein Demonstrationsschiff (Flusskreuzfahrtschiff)
soll am Ende des Projektes
mit dem auf Brennstoffzellen entwickelten
Hybridkonzept ausgestattet
werden und mit Methanol als Energieträger
einen sicheren, wirtschaftlichen und
emissionsminimierten Betrieb von Flusskreuzfahrtschiffen
ermöglichen.
Das Forschungsprojekt »RiverCell«
nimmt in Anspruch, eine komplexe, vor
allem aber zukunftsfähige Energieversorgung
an Bord herzustellen. Die dabei entstehenden
Produkte und Lösungen sollen
der Öffentlichkeit gerade im Hinblick auf
den Hybrid-Antrieb mit der Brennstoffzelle
die Machbarkeit und Ökologie komplexer
Schiffsantriebe zeigen und einen
Anstoß für Folgeprojekte geben, auch für
den Export. Partner im Projekt RiverCell
sind die Meyer Neptun Engineering
GmbH (MNE), ADVENT Technology
A/S, Siemens Energy Global GmbH &
Co. KG, Lloyd’s Register EMEA, Niederlassung
Deutschland und die Hochschule
Wismar, Bereich Seefahrt, Anlagetechnik
und Logistik. Koordiniert wird das vom
Bundesministerium für Verkehr und digitale
Infrastruktur geförderte Projekt
von der NOW GmbH (Nationale Organisation
Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie).
Binnenschifffahrt 02 | 2025
17
SCHIFFSTECHNIK
»Letitia«, beladen mit Containern. Das H2-betriebene Binnenschiff wird zwischen Rotterdam und Duisburg fahren
»Letitia« emissionsfrei auf dem Rhein
Auf der letzten Jahreskonferenz der Initiative Rh2ine gab es nicht nur organisatorische
Fortschritte zu verkünden. Mit dem Neubau der »Letitia« geht das erste
grenzüberschreitend eingesetzte Wasserstoff-Schiff in Fahrt. Von Hermann Garrelmann
© HTS Group / Heuvelman
Die Indienststellung des neuen, mit
Wasserstoffantrieb ausgestatteten
Binnenschiffs auf der Langstrecke ist ein
wichtiger Schritt für die Initiative: Am
8. November ist die »Letitia« zu ihren
Jungfernfahrt aufgebrochen. Das wasserstoffbetriebene
Binnenschiff soll die
240 km lange Strecke zwischen Rotterdam
und Duisburg befahren. Es wird das
vierte H2-Binnenschiff sein, das in Betrieb
ist. Für die Betankung sorgen wasserstoffgefüllte
H2-TankTainer entlang
der Strecke. Das Land Nordrhein-Westfalen
förderte deren Beschaffung mit
4,5 Mio. €.
Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-
Wirtschafts- und Klimaschutzministerium:
»Der Rhein ist eine wichtige
Lebensader für die Industrie und die
Bevölkerung. In Nordrhein-Westfalen
wird ein Viertel der Güter mit Binnenschiffen
transportiert. Die Einrichtung
eines emissionsfreien Transportkorridors
ist daher von enormer Bedeutung. Die
grenzüberschreitende Initiative Rh2ine
leistet hier einen wichtigen Beitrag, um
durch den Einsatz und die Verbreitung
von Wasserstoff die Antriebswende voranzutreiben
und die Verlagerusng des
Warenverkehrs auf den Rhein klimaschützend
zu ermöglichen.«
Die niederländische Regierung plant,
rund 200 Mio. € aus ihrem Klimafonds
für die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt
bereitzustellen. Dies unterstreiche
laut Rh2ine die Bedeutung des
Projekts für beide Länder.
Erstes H2-Binnenschiff
Mit der »Letitia« wird das erste wasserstoffbetriebene
Binnenschiff zwischen
Rotterdam und Duisburg verkehren. Im
wachsenden Netzwerk von Rh2ine sind
sechs Länder und mehr als 40 Partner aus
dem öffentlichen und privaten Sektor beteiligt.
Dies zeige die Bedeutung der wasserstoffbetriebenen
Binnenschifffahrt in
Europa, hieß es. Christian Mildenberger,
Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate,
zeigte sich sichtlich erfreut über
den Projektfortschritt: »In den letzten
Jahren haben wir gemeinsam einiges erreicht:
Drei wasserstoffbetriebene Binnenschiffe
wurden bereits realisiert. Nun
steht die Einweihung des ersten grenzüberschreitenden
Schiffs zwischen Nordrhein-Westfalen
und den Niederlanden
kurz bevor.« Mit dem Engagement der
Partner werde nun geplant, Umrüstung,
Bau und Einsatz von weiteren wasserstoffbetrieben
Schiffen noch gezielter voranzutreiben
und zu fördern.
Nur kurze Zeit nach dem Ausblick auf
die Projekte von Rh2ine stand die »Letitia«
tatsächlich im Mittelpunkt: Das neue
Containerschiff der HTS Group aus Gorinchem
erfuhr in feierlichem Rahmen
am 8. November den Flaggenwechsel,
18 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
eingebunden in die Feierlichkeiten zum
100-jährigen Bestehen der Olthof Marine
Group in Capelle aan den IJssel. Dort war
das Schiff auch fertiggestellt worden. Der
Rumpf des 135 m langen und 17,10 m
breiten Schiffs wurde von Rensen-
Driessen Shipbuilding entworfen und gebaut.
Das Schiff kann mit Diesel, diesel-elektrisch
oder vollelektrisch betrieben werden.
Es verfügt über fest installierte
1,2-MW-Batterien und erhält in den
kommenden Wochen auch einen Wasserstoffantrieb
mit 1,2-MW-Brennstoffzellen.
Mittschiffs ist Platz für acht Wechselbehälter
mit Wasserstoff. So wird der
CO2-neutrale Transport zwischen Rotterdam/Antwerpen
und Duisburg ermöglicht.
Die HTS Group wird das Schiff
über ihre Tochtergesellschaft MTS Duisburg
einsetzen und fährt somit unter
deutscher Flagge. In diesem Zusammenhang
erklärte sich auch die Anwesenheit
einer deutschen Delegation, zu der auch
Markus Bangen, Geschäftsführer der
Duisburger Hafengesellschaft duisport,
gehörte.
Vorzeigeobjekt für Rh2ine
Die Familie Heuvelman von der HTS
Group beteiligt sich an dem Projekt
Rh2ine für einen grünen Korridor am
Blick in die Batteriekammer des Schiffs: Hier können bis zu 1,2 MW gespeichert werden
Niederrhein. Die »Letitia« ist eines der
Highlights und Vorzeigeobjekte dieses
Wasserstoffprojekts (Rh2ine steht für
Rhine Hydrogen Integration Network of
Excellence), in dem Nordrhein-Westfalen
als Partner involviert ist.
Getragen wird Rh2ine von der Provinz
Südholland. Daher war auch sie am
8. November gut vertreten. Arne Weveling,
der für die Provinz sprach, bezeichnete
die »Letitia« als Schiff der Zukunft.
Henk Heuvelman von HTS stimmte zu.
Nach seiner Ansicht ist die grüne Schifffahrt
die Zukunft. Auf jeden Fall hat sich
sein Unternehmen mit Überzeugung für
dafür entschieden. »Wir haben dieses
Schiff mit Blick auf die nächsten Generationen
gebaut, die mit ihm weiterarbeiten
© HTS Group / Heuvelman
Das Steuerhaus ist modern und besonders hell gestaltet. Dafür sorgen auch Fenster an den Ecken, die bis auf den Fußboden reichen
© HTS Group / Heuvelman
Binnenschifffahrt 02 | 2025
19
SCHIFFSTECHNIK
Hier ist Platz für mehr als 500 Standardcontainer
müssen«, sagte er. Vor allem dankte der
den Partnern beim Projekt: »Den drei
großen: Olthof, Oechies und Hoogendoorn,
sowie allen Unterlieferanten,
auf die wir sehr glücklich und stolz sind.«
Eines dieser Unternehmen ist Kampers.
»Das speziell entworfene Steuerhaus
sorgt mit großen und vielen Fenstern
für mehr Licht und Sicht. Durch
Fenster in den Ecken und durch die Fenster
im Boden ergibt sich, dass man vom
Steuerhaus aus die Steuerbord- und
Backbordpoller sehen kann«, erklärt Kapitän
Jaap van den Dool.
Duisport ist vorbereitet
Markus Bangen von Duisport freute sich,
dass die »Letitia« unter deutscher Flagge
fahren wird. Aber noch mehr freute er
sich über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit
zwischen mehreren Parteien:
Regierungen und Unternehmen.
»Gemeinsam schaffen wir die erste dekarbonisierte
Transportkette von Rotterdam
nach Duisburg. Mit einem wasserstoffbetriebenen
Schiff und einem Elektro-Lkw
für den Nachlauf in Duisburg.
Kurz gesagt: der erste grüne Korridor.«
Auf die Containeraufstellung des
Schiffs sei man in Duisburg bereits vorbereitet:
»Wir haben bereits einen Kran
für sechs Reihen gebaut«, so Bangen. Die
»Es geht nicht so sehr um
die Pläne, die wir haben, sondern
um die Dinge, die wir tun.«
Boudewijn Siemons,
Hafenchef Rotterdam
»Letitia« werde einen wichtigen Beitrag
zum Aufbau eines grünen Transportkorridors
zwischen den Westhäfen
und Duisburg leisten. Sie stehe für die
Zukunft der nachhaltigen Mobilität und
zeige, wie innovative Technologie die
Schifffahrt emissionsfrei und effizient gestalten
könne.
»Energiewende erfordert Mut«
Boudewijn Siemons, CEO des Hafenbetriebs
Rotterdam, schloss sich seinem
deutschen Kollegen gern an. »Ich denke,
es ist wirklich eine Ehre, hier zu stehen.
Auf jeden Fall stehe ich sehr gerne hier
mit meinem Freund Markus. Denn die
Verbindung zwischen Rotterdam und
Duisburg ist unheimlich wichtig. Der
größte Seehafen Europas und der größte
Binnenhafen der Welt haben alles miteinander
zu tun. Und sie sind durch den
Rhein verbunden. Aber dann braucht
man auch mutige Unternehmer, die diese
Verbindung tatsächlich leben und den
© HTS Group / Heuvelman
Rhein rauf und runter fahren. Denn dieser
Rhein, der ist der Grund, warum es
uns als Hafen Rotterdam überhaupt gibt.
Am Ende des Deltas. Und deshalb ist diese
Zusammenarbeit zwischen uns so
wichtig.«
Siemons zeigte sich von der Initiative
überaus beeindruckt. »Die Energiewende
ist nicht einfach. Sie erfordert Mut. Sie erfordert
Unternehmen und Menschen, die
tatsächlich etwas für die nächsten Generationen
übrig haben. Sie sehen, es sind ja
oft Familienunternehmen.«
Der Rotterdamer Hafenchef weiter:
»Die Welt verändert sich und wir müssen
gemeinsam etwas tun. Und dass
dann ein Familienunternehmen wie
HTS so einen Schritt macht und der Binnenschifffahrt
zeigt, dass es geht, mit einem
Konzept, das sehr einfach zu multiplizieren
ist – das ist wirklich sehr beeindruckend.
Denn ich denke, dass ein börsennotiertes
Unternehmen diese Entscheidung
nicht getroffen hätte, und das
liegt daran, dass ihr als Familienunternehmen
einen so weiten Horizont
habt. Ich bin also stolz darauf, dass ihr
zwischen Rotterdam und Duisburg
fahrt. Ich bin stolz auf den Mut, den ihr
hier gerade zeigt. Und ich bin mir sicher,
dass das auch wirklich eine Auswirkung
auf den Markt haben wird. Denn
schließlich sind wir Rotterdamer, wir arbeiten
mit hochgekrempelten Ärmeln
und es geht nicht so sehr um die Pläne,
die wir haben, sondern um die Dinge,
die wir tun. Und ihr Jungs macht wirklich
etwas. Also vielen Dank dafür.«
Ab diesem Jahr auf dem Rhein
Das so viel gelobte Langstrecken-Wasserstoff-Schiff
kann bei einer Tragfähigkeit
von 5.993 t bis zu 564 Standardcontainer
aufnehmen. In der vorderen Maschinenkammer
sind zwei Generatoren mit je
850 PS eingebaut. Sie versorgen auch den
vorn eingebauten Optima-Bugstrahler
von 1.600 PS.
Im Achterschiff sind in einer eigenen
Batteriekammer 1,2 MW an Speicherkapazität
vorhanden. Die achterliche Maschinenkammer
weist zwei Generatoren
von jeweils 1.400 PS sowie entsprechende
Oswald-Elektromotoren mit je 2.000 PS
auf. Das komplette Fuelcell-System
stammt, wie das Powermanagement-
System, von Oechies Elektrotechnik. An
Bord ist Raum für bis zu acht Container
mit Wasserstoff. Ab 2025 wird die »Letitia«
auf dem Rhein verkehren.
20 Binnenschifffahrt 02 | 2025
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SCHIFFSTECHNIK
ScanDiesel: 13.500 Motoren in 25 Jahren
Das in Bremen beheimatete Unternehmen blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück.
Als Teil der Storm-Gruppe wird ständig an neuen Konzepten gearbeitet. In Kooperation
mit Baumüller stehen vor allem Hybrid-Antriebe im Fokus. Von Krischan Förster
Scania-Motoren sind zu Hunderten auf Schiffen im Einsatz. ScanDiesel bietet seit 25 Jahren komplette Dienstleistungen rund um den Motor an
© ScanDiesel
Im Jahr 2020 hatte der Motorenlieferant
ScanDiesel die Auslieferung des
5.000sten Scania-Motors gefeiert. Im 25.
Jahr des Bestehens gibt es eine weitere beeindruckende
Zahl: Insgesamt 13.500
Motoren hat das Unternehmen mit Sitz
in Bremen bereits verkauft. Im Sommer
wird das Jubiläum dann gemeinsam mit
dem Team gebührend gefeiert.
Als Rainer Dierks im Jahre 2000 gemeinsam
mit zwei Mitarbeitern das Unternehmen
ScanDiesel aufbaute, konnte wohl
keiner erahnen, was sich aus diesen Anfängen
eine Erfolgsgeschichte entwickeln
sollte. »Harte Leistung im täglichen Einsatz«
bildet als Motto bis heute die inhaltliche
Klammer für all das, was die mittlerweile
zwei Dutzend Mitarbeiter von
ScanDiesel anbieten: innovative Komplettlösungen.
Bei den Antriebsmaschinen legt man
größten Wert darauf, dass sie wirtschaftlich
und zuverlässig arbeiten. Das
wird in der Schifffahrtsbranche geschätzt,
weil die Motoren oft unter schweren Bedingungen
Höchstleistungen vollbringen
müssen. Die Hansestädter genießen bei
den Kunden einen guten Ruf. Jüngstes Beispiel
ihrer technischen Fertigkeiten sind
die drei neuen Hadag-Fähren, im vergangenen
Jahr von der SET Werft abgeliefert
wurden. Unter Deck wurden Scania-Motoren
als sogenannte Range Extender
mit Batterien zu einem Hybridantrieb
vereint, der zumindest zeitweise einen
emissionsfreien Betrieb ermöglicht.
Leistung des gesamten Teams
Dierks, noch heute Geschäftsführer des
Unternehmens, blickt mit Stolz auf das Erreichte
zurück. »Das ist die Leistung des
ganzen Teams«, sagt er. ScanDiesel ist seit
Beginn Teil der August-Storm-Gruppe,
»damit fühlen wir uns nicht nur pudelwohl,
sondern wir profitieren auch von
diesem Unternehmensverbund.«
Neben Scania sind auch Motoren anderer
Hersteller im Portfolio: AGCO Power,
Mitsubishi, ScandiNAOS und auch
HMG. »Wir sehen es als unsere Aufgabe,
dem Kunden die bestmögliche Komplettlösung
an die Hand zu geben, sagt der
ScanDiesel-Chef. Dierks, der Wert auf eine
partnerschaftliche Beziehung zum
Kunden legt, definiert die ScanDiesel-
Erfolgsformel so: »Wir verkaufen Komplettlösungen
statt einfach nur einen Motor,
also auch Steuerungen, Abgassysteme
oder Getriebe mit Partnerunternehmen.«
Dabei konzentriert sich das Unternehmen
auf die Produkte und Kompetenzen,
die der Kundschaft den größten Mehrwert
bieten. Das Ergebnis: Beste Werte bei Betriebssicherheit,
Langlebigkeit, Zuverlässigkeit
sowie ein minimaler Wartungsund
Reparaturaufwand dank eines leistungsstarken
Netzwerks.
Die Servicepalette umfasst darüber hinaus
die technische Beratung, die Angebotsgestaltung,
der Motoren- und Ersatzteilverkauf,
die Auftragsabwicklung,
Schulungen von Servicetechnikern, Einbauabnahme
und die Unterstützung bei
der Inbetriebnahme von Prototypen für
die Serienfertigung sowie die Garantieabwicklung
für die Motorenhersteller bis
hin zur Akquisition neuer Kunden.
22 Binnenschifffahrt 02 | 2025
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SCHIFFSTECHNIK
Mit drittem Neubau auf »grünem« Kurs
Der Flusskreuzfahrt-Anbieter Viva Cruises stellt den Neubau »Viva Enjoy« in Dienst.
Neben dem Komfort für die Gäste rückt immer mehr der nachhaltige Schiffsbetrieb in den
Fokus der Reedereien. Von Christoph Assies
In Düsseldorf wurde die »Viva Enjoy«, der dritte Neubau des Flussreise-Veranstalters Viva Cruises, getauft
© Christoph Assies
Neben der Hochsee-Kreuzfahrt ist die
Flusskreuzfahrt vor allem bei internationalem
Publikum sehr beliebt.
Entsprechend investieren Anbieter in den
Ausbau ihrer Flotte. Wie nachhaltig können
die Neubauten unterwegs sein? Der
Düsseldorfer Veranstalter VIVA Cruises
zeigt einen Ansatz mit dem jüngsten
Schiff der Flotte, der »Viva Enjoy«.
Bereedert wird das 135 m lange und
11 m breite Schiff von Scylla. Das Schweizer
Unternehmen besitzt mittlerweile 40
Schiffe und verchartert sie an verschiedene
Reiseveranstalter, wie Tauch,
Phoenix Reisen oder eben Viva Cruises.
Neben der offenen Architektur in den
öffentlichen Bereichen und großzügigen
Kabinen sowie acht Suiten mit je 24 m2
Wohnfläche sind vor allem die technischen
Einrichtungen zum Betrieb des
Schiffes auf der Höhe der Zeit, heißt es.
Ab 2026 soll die »Viva Enjoy« nach Angaben
von Scylla und Viva Cruises mit
HVO-Treibstoff betrieben werden. HVO
steht für Hydrotreated Vegetable Oil und
wird aus biogenen Ressourcen, wie
pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten
gewonnen. Nach Angaben von Bunkerlieferanten
werden damit die CO2-Emissionen
um bis zu 90 % im Vergleich zu
fossilem Diesel reduziert. Zudem werde
HVO aus nachwachsenden Rohstoffen
hergestellt, was ebenfalls die Umweltbelastung
senke, heißt es bei Shell.
Die »Viva Enjoy«, so wie auch alle weiteren
neun Schiffe der aktuellen Flotte,
sollen ab der Saison 2026 mit dem alternativen
und umweltfreundlicheren
Kraftstoff unterwegs sein.
Neben der HVO-Nutzung ist an Bord
des Neubau, ähnlich wie auf der »A-Rosa
Sena«, dem größten Flusskreuzfahrtschiff
Europas der Rostocker Reederei
A-Rosa, auch ein Batteriepaket an Bord.
Mit der »Viva Enjoy« habe man bei den
Antriebssystemen einen großen Schritt
nach vorne gemacht und ein Hybridantriebssystem
gebaut, so Nick Schouwenaar,
Technischer Direktor der Reederei
Scylla gegenüber der Binnenschifffahrt.
Als Hauptmotor ist ein MAN V12-Motor
verbaut. Dazwischen und dem Z-Antrieb
wurde ein Permanentmagnet-Elektromotor
mit Überholkupplung platziert.
Mit der Konfiguration wolle man die
Leerlaufstunden des Dieselmotors reduzieren,
was den Kraftstoffverbrauch wiederum
verringern werde, so Schouwenaar.
Beide Antriebssysteme verfügen über
eigene Batteriepakete, die 20 min komplett
emissionsfreie Fahrt ermöglichen,
zum Beispiel beim An- und Ablegen in
Stadtnähe. Die Akkus werden hauptsäch-
24 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Taufpatin Jeannine Williamson (li.) mit Viva-CEO Andrea Kruse vor dem Neubau
lich vom Elektromotor geladen, wenn die
Hauptmaschine in ihrem effizienten
Leistungsbereich läuft.
Für das Ziel, eine verantwortungsvolle
Routenplanung umzusetzen, die Meilen
und somit Emissionen einspart, zu erreichen,
ist die »Viva Enjoy«, wie auch die
beiden anderen Neubauten »Viva One«
und »Viva Two«, mit dem neuesten Radar-
Pilot ausgestattet. Schouwenaar zufolge ermöglicht
das dem Kapitän, effizienter und
stabiler den Fluss zu befahren. Ein weiteres
Feature für die Verringerung der Emissionen
ist ein Landstrom-Anschluss an
Bord. An immer mehr Anlegestellen werden
inzwischen die Powerlock-Anschlüsse
von 400 A auf 630 A oder sogar 800 A bei
zwei Powerlock-Anschlüssen aufgerüstet.
Der Grund: Die neuesten Flusskreuzfahrtschiffe
benötigen deutlich mehr Strom
während der Liegezeit.
Der Technische Direktor ist stolz auf
die neueste Generation der Viva-Schiffe.
Während »Two« und »Enjoy« nahezu
baugleiche Schwesterschiffe mit der entsprechenden
technischen Weiterentwicklung
sind, sei bereits die »Viva One« besonders
innovativ gewesen.
Schouwenaar nennt das Batteriepaket
an der Vorderseite des Schiffes in Kombination
mit einem Bugstrahler, das erstmals
installiert worden war. »Wir glauben,
dass wir den Wartungsaufwand
deutlich reduzieren können.« Außerdem
sei es möglich, das Batteriepaket zur Spitzenlastkappung
einzusetzen.
Vom ersten Neubau bis zur »Viva Enjoy«
haben sich die Flusskreuzfahrtschiffe
der Düsseldorfer somit nicht nur
optisch für die Gäste, sondern auch technologisch
für die Umweltbilanz weiterentwickelt.
© Christoph Assies
Die auf dem Schiff verlegten Solar-Panele sollen zusätzlich Strom für das Bordnetz liefern
Binnenschifffahrt 02 | 2025
25
SCHIFFSTECHNIK
Der erste Koppelverband wurde auf der niederländischen Werft Den Breejen gebaut und hat bereits erste Container transportiert
Schiffsattest für »Mannheim I+II«
Als erster Koppelverband weltweit hat die mit einem innovativen Wasserstoff-Antrieb
ausgerüstete »Mannheim I+II« von Rhenus eine Verkehrszulassung erhalten. Sie kann nun
im regulären Dienst eingesetzt werden. Außerdem gab es eine Umweltplakette in Platin
© Rhenus
Mit dem Attest wird bestätigt, dass
die »Mannheim I+II« alle bau- und
sicherheitsrelevanten Vorgaben erfüllt.
Dem Einsatz im regulären Betrieb auf
den europäischen Wasserstraßen stehe
nun nichts mehr im Weg, teilte das Unternehmen
mit.
Die Testphase sei in enger Zusammenarbeit
mit dem Sachverständigen von
Lloyd’s Register erfolgt, um auch die Anforderungen
an die Gefahrgutzulassung
für die Containerfahrt zu erfüllen. Bereits
Ende vergangenen Jahres hatte die erste
Fahrt mit einer Containerladung stattgefunden.
Die »Mannheim I+II« hat die Verkehrszulassung
erfolgreich erhalten,
nachdem sie umfangreichen Tests unterzogen
wurde. So wurden beispielsweise
Zickzack- und Crash-Stop-Manöver
durchgeführt, um die Stabilität und Sicherheit
des Schiffes im künftigen Einsatz
sicherzustellen. Gleichzeitig wurden
Schubleichter mitgeführt, um die maximale
Tonnage des Koppelverbands zu bestimmen,
die das Schiff künftig transportieren
darf.
Die »Mannheim I+II« ist der erste von
drei Neubauten für die Rhenus-Gruppe,
die wasserstoff- und batterieelektrisch
betrieben werden. Er ist für den Liniendienst
zwischen den Rheinmündungshäfen
Rotterdam und Antwerpen zu den
Mittelrheinhäfen vorgesehen. Die beiden
anderen Koppelverbände, »Wörth I+II«
und »Ludwigshafen I+II«, folgen dann
im Jahresverlauf 2025 und 2026.
Platin und Gold für Rhenus
Die Bemühungen für einen nachhaltigen
Schiffsbetrieb der Rhenus Gruppe mit ihren
Tochtergesellschaften Rhenus PartnerShip
und Contargo wurden jetzt ein
zweites Mal gewürdigt. Nachdem das
Projekt im Herbst vergangenen Jahres bereits
mit dem »Innovationspreis Binnenschifffahrt«
der Allianz Esa ausgezeichnet
worden war, hat die »Mannheim«
als erster Koppelverband weltweit
das exklusive Platin-Label erhalten.
Diese Auszeichnung wurde bisher nur
an 19 europäische Binnenschiffe verliehen.
»Das unterstreicht die herausragende
Innovationskraft und das Engagement
der Rhenus Gruppe für eine
nachhaltige Zukunft in der Schifffahrt«,
heißt es von Seiten des Unternehmens.
Außerdem hat der Neubau den Green
Award in der Kategorie Gold erhalten.
An Bord der elektrisch angetriebenen
Schiffe kommt die benötigte Antriebsleistung
wahlweise oder kombiniert aus
fünf Stufe-5-Dieselgeneratoren, einer
Wasserstoff-Brennstoffzelle (400 kW)
oder aus zwei Lithium-Ionen-Batterien
(840 kWh). Angetrieben werden die
Schiffe von jeweils zwei Elektro-Motoren
mit 960 kW. Der benötigte Wasserstoff
wird auf dem Motorschiff in speziellen
Tankcontainern mitgeführt.
Alternativ zum herkömmlichen Diesel
kann der Kraftstoff HVO gebunkert werden,
mit dem erheblich weniger
CO2-Emissionen verursacht werden. Im
Ergebnis sinkt der Verbrauch im Vergleich
zu herkömmlichen Schiffen im
diesel-elektrischen Betrieb um -30%,
beim Einsatz der Brennstoffzelle sogar
um bis zu -84%. Entsprechend weniger
Schadstoffe werden emittiert.
26 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Rhenus Gruppe
Die Rhenus Gruppe ist einer der
führenden, weltweit operierenden
Logistikdienstleister mit einem
Jahresumsatz von zuletzt
7,5 Mrd. €. 40.000 Mitarbeitende
engagieren sich an 1.320 Standorten
in mehr als 70 Ländern und
entwickeln innovative Lösungen
entlang der gesamten Supply
Chain.
Bis 1,20 m Tiefgang fahrbereit
Durch die Verwendung von leichteren
Ladeböden und hochfestem Stahl konnte
erheblich an Gewicht eingespart werden.
Durch die Platzierung der Antriebskomponenten
im Vorschiff konnte die
Trimmlage deutlich verbessert werden.
In Kombination mit der Verwendung
von hochfestem Stahl ergibt sich eine
deutliche Gewichtseinsparung.
Auch in Niedrigwasserphasen kann
der Koppelverband bis zu einem Tiefgang
von 1,20 m ganzjährig fahren und
dabei noch 190 TEU transportieren. Die
maximale Kapazität liegt bei 378 TEU
und bei 768 TEU, wenn zwei weitere
Leichter zu einem Vierer-Verband angekoppelt
werden.
An 25 größtenteils trimodalen Containerterminals
in sechs Ländern und mit
einer eigenen Flotte von Binnenschiffen
bewegt Contargo jährlich 2 Mio. TEU
und zählt zu den führenden Unternehmen
der Hinterlandlogistik in Europa.
Der Anteil der Binnenschifffahrt an den
Emissionen liegt derzeit bei 50 %. Um das
Die Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 840 kWh stammen von EST Floattech
Das Motorschiff wurde vielen Tests unterzogen
Unternehmensziel Klimaneutralität bis
2045 zu erreichen, fiel bei Contargo gemeinsam
mit der Konzernreederei Rhenus
PartnerShip die Entscheidung, in
moderne Schiffe zu investieren.
Vor mehr als vier Jahren hatten die Planungen
begonnen, vor gut zwei Jahren
startete der Bau auf der niederländischen
Werft Den Breejen. Die Koppelverbände
»Wörth 1+2 und »Ludwigshafen 1+2«
sollen Anfang 2025 und 2026 folgen.
Auch danach sind weitere Neubauten
denkbar. »Es soll nicht bei diesen drei
Schiffen bleiben«, hatte Contargo-Chef Albersmann
schon im Herbst vergangenen
Jahres gesagt. »Aber für einen dauerhaft
wirtschaftlichen Betrieb und die Planungssicherheit
brauchen wir die richtigen politischen
Signale für die Förderung solcher
Projekte und eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur.«
KF
© Rhenus
Binnenschifffahrt 02 | 2025
27
SCHIFFSTECHNIK
Viking ordert weitere Flusskreuzer
Die US-amerikanische Reederei Viking River Cruises hat einen weiteren Großauftrag bei
der Rostocker Neptun Werft platziert. Die Flotte von bereits mehr als 60 »Longships« soll
noch einmal um acht Neubauten wachsen
Die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde
baut weitere acht Flusskreuzfahrtschiffe
für die Schweizer Reederei
Viking River Cruises.
Die Neubauten sind Teil der sogenannten
»Longship«-Baureihe. Derzeit
entstehen bei Neptun bereits zehn
Neubauten für Viking. Darunter sind
acht Longship-Einheiten und zwei
Flusskreuzer für die Seine, die alle 2023
in Auftrag gegeben worden waren. Insgesamt
hat die Neptun Werft bereits 65
Einheiten für die 1997 gegründete Reederei
Viking River Cruises gebaut, die
zwischen 2012 und 2021 abgeliefert
wurden.
Mit der Nachbestellung ist das Unternehmen,
das seit 1997 Teil der Meyer
Werft aus Papenburg ist, bis in das Jahr
2028 hinein beschäftigt. »Mit diesem
Auftrag setzen wir erneut die außerordentlich
erfolgreiche Partnerschaft mit
Viking fort. Für die Neptun Werft bedeuten
die acht neuen Schiffe Beschäftigung
in unserem Kerngeschäft der Flusskreuzfahrtschiffe«,
so Stephan Schmees, CEO
der Neptun Werft.
Lieferung bis 2028
Die nun beauftragten Schiffe sollen in
den Jahren 2027 und 2028 abgeliefert
werden. Die bereits im Bau befindlichen
zehn Flusskreuzfahrtschiffe, mit deren
Bau Ende 2023 begonnen wurde, werden
bereits in den Jahren 2025 und 2026 fertiggestellt.
Die Neubauten werden mit einem
Hybridsystem aus diesel-elektrischem
Antrieb und einem Batteriesystem
ausgestattet. Damit sollen Lastspitzen
abgefangen und erheblich Treibstoff
eingespart werden, heißt es von den
Schiffbauern. Die Flusskreuzer erhalten
außerdem einige technische Neuerungen,
wie eine Kompaktanlage für die Abwasserbehandlung.
Alle »Longships«, beginnend
mit der 2012 abgelieferten »Viking
Odin«, sind nach demselben Bauplan
gebaut: 135 m lang, 11,5 m breit und
ausgestattet mit 95 Kabinen auf drei
Decks, in denen maximal 180 Passagiere
Platz finden. Die Flotte befährt den
Rhein, die Elbe, den Main, die Donau
und weitere Flüsse in insgesamt zwölf
Ländern.
Neben den »Longships« betreibt Viking
außerdem noch eigens für die Seine
und das Pariser Stadtzentrum konzipierte
Schiffe, die mit 125 m Länge etwas
kürzer ausfallen. Die Flusskreuzer,
von denen sich aktuell noch zwei weitere
im Bau befinden, fassen 168 Passagiere.
»Viking Ingvi« auf der Donau bei Schönbühel
© Viking River Cruises
Celebrity verpasst Zeitfenster
Erst kurz zuvor sorgte in der Kreuzfahrt-
Branche der Einstieg des einstigen Meyer-
Werft-Stammkunden Celebrity Cruises
ins Flusskreuzfahrt-Geschäft für Schlagzeilen.
Die US-Reederei, die zuletzt von
den Papenburger Schiffbauern zwischen
2008 und 2012 die bis heute erfolgreichen
Hochsee-Schiffe der »Solstice«-Baureihe
erhielt, plant mit zehn bereits georderten
Flusskreuzfahrtschiffen unter der neuen
Marke Celebrity River Cruises ab 2027
mit besonderen Designer-Schiffen in den
Flusskreuzfahrt-Sektor auf den europäischen
Flüssen einzusteigen.
Den Auftrag für die Neubauten hat die
zur Royal Caribbean Group gehörende
Reederei bei der niederländischen Teamco-Werft
platziert. Nach Informationen
der Binnenschifffahrt vergab Celebrity
Cruises den Auftrag nicht an Neptun,
weil der gewünschte Bauslot durch den
jetzt veröffentlichen Viking-Auftrag vergeben
war.
CA
28 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Neues E-Schiff für den Tegernsee
Die Bayerische Seenschifffahrt hat nach der »Berg« ein zweites Elektroschiff bestellt. Wie
auch ihre Vorgängerin wird die »Gmund« von der Lux Werft für den Tegernsee gebaut – sie
soll 2026 abgeliefert werden
Das neue Schiff soll an die Stelle der
bisher eingesetzten »Gmund« treten
und ihren Namen übernehmen. Die Lux-
Werft habe langjährige Erfahrung im Bau
moderner Passagierschiffe und bringe die
besten Voraussetzungen mit, um dieses
anspruchsvolle Projekt erfolgreich umzusetzen,
teilte die Bayerische Seenschifffahrt
mit.
»Die weiß-blaue Flotte am Tegernsee
bekommt ein innovatives Elektro-
Schiff«, sagt der bayrische Finanzminister
Albert Füracker. »Mit unserem
neuen EMS ›Gmund‹ investieren wir
gleichzeitig in die Zukunft des regionalen
Tourismus und in den Schutz unserer
einzigartigen Natur.«
emissionsfrei und geräuscharm über den
Tegernsee gleiten und so einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit der
»Berg« fährt ein ähnliches Elektroschiff,
ebenfalls von der Lux Werft gebaut und
mit dem Innovationspreis Binnenschifffahrt
der Allianz Esa prämiert, seit dreieinhalb
Jahren auf dem Starnberger See.
Die Bayerische Seenschifffahrt GmbH ist
mit rund 200 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
und über 30 Schiffen auf
Starnberger See, Ammersee, Tegernsee
und Königssee eine der größten Binnenschifffahrten
Deutschlands. ga
Innovationspreis für »Berg«
Das Schiff soll Innovationen, Komfort
und höchste Standards für Barrierefreiheit
vereinen und zugleich ein starkes
Zeichen für eine umweltfreundliche Mobilität
in der Region setzen. Voraussichtlich
ab Mitte 2026 soll die »Gmund« mit
ihren rund 25 m Länge und 6 m Breite
Die »Berg« fährt seit 2021 elektrisch auf dem Starnberger See
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Binnenschifffahrt 02 | 2025
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SCHIFFSTECHNIK
© Kräutler
Kräutler-Pods sind
kompakt gebaut
Auch die Berliner Circle-Line hat Produkte
des österreichischen Unternehmens
in ihren beiden jüngsten
Schwesterschiffen, der »SunCat 120« und
der »SunCat 121«, beide bei der Werft
Kiebitzberg in Havelberg gebaut und ausschließlich
elektrisch betrieben. Sie speichern
die Energie, die aus auf dem Dach
verbauten Solarzellen oder von Land bezogen
wird, in einem auf 608 kWh Kapazität
ausgelegten Akkupackage und hat
zwei 45 kW starke, Kräutler-Antriebe
(KRP 75) an Bord. Diese speziell für die
gewerbliche Schifffahrt entwickelte Lösung
in kompakter Bauweise ist, so der
Hersteller, optimal für Einheiten mit einem
Gewicht von bis zu 150 t geeignet.
Der verstärkte Ruderpropeller mit Kegelradgetriebe
und Gleitringdichtung ist um
360 ° elektrisch drehbar und sorgt so für
beste Manövrierbarkeit.
Veth Propulsion
Veth Propulsion by Twin Disc kann auf
eine lange Geschichte erfolgreicher Installationen
seiner innovativen Produkte
zurückblicken und hat seine Wurzeln in
der Binnenschifffahrt. Das niederländische
Unternehmen hat eine zukunftssichere
Antriebslösung für Binnenschiffe
mit geringem Tiefgang entwickelt. Ein
Heck mit modifizierten Veth L-Antrieben
ermöglicht es Schiffen, trotz großer
Schwankungen der Fahrbedingungen
und des Tiefgangs effizient zu fahren. Die
Strahlruder mit Gondeln, integrierten
Düsen und Kappen verhindern die Propellerbelüftung
bei geringem Tiefgang
und niedrigem Wasserstand und minimieren
den Schiffswiderstand bei gleichzeitiger
Reduzierung des Stromverbrauchs
bei vollem Tiefgang.
ZF
© ZF
Der ZF AT 50 ist als L- oder Z-Antrieb erhältlich
Mit einem umfangreichen Programm an
schwenkbaren Strahlantrieben bietet ZF
Marine Propulsion Systems viele Antriebslösungen
für kommerziell verwendete
Schiffe, Yachten und Behördenschiffe. Neben
vielen Versionen von Ruderstrahlern
für unterschiedliche Antriebszwecke und
Montagearten stehen auch Querstrahlantriebe
mit Festpropellern und Verstellpropellern
und Strahlantriebe für seichte
Gewässer zur Verfügung.
Mit Diesel- und Elektromotoren als
Hauptantrieb kann ein Leistungsbereich
von 100 kW bis 2.000 kW abgedeckt werden.
Montiert im Schacht, eingeschweißt
im Rumpf oder ausfahrbar sind Strahlantriebe
von ZF Marine an verschie -
denste Verhältnisse angepasst. Bei jedem
Strahlantrieb ist eine Kontrolleinheit enthalten,
die mit allen Arten von Hauptantrieben
verbunden werden kann. Das
Thruster Command Standard-Kontrollsystem
besteht aus der Thruster Control
Unit direkt am Strahlantrieb und dem
Remote Control Panel auf der Brücke.
Die Anbindung an andere Systeme wie
Dynamic Positioning, Joysticks, Autopilot,
Voyage Data Recorder, Alarm- und
Monitoring ist optional.
Torqeedo liefert elektrische
Antriebe für Freizeit- und
kommerzielle Schiffe
Torqeedo
Torqeedo ist bekannt
für elektrische Antriebe
sowohl im Freizeitbereich als
auch in der kommerziellen Schifffahrt.
Mit einem gemeinsam mit der Fassmer-
Werft entwickelten vollelektrischen Fährenkonzept
für den öffentlichen Nahverkehr
auf dem Wasser, benannt als CIT-
E-Ferry, stößt Torqeedo in ein neues Segment
vor.
Pendlerfähren fahren typischerweise
mit effizienten Geschwindigkeiten und
sind 8–14 h im Einsatz, so dass viel Zeit
für das Aufladen über Nacht bleibt. Das
reduziert die Kosten für die Infrastruktur
und die Batteriebank und macht die gesamte
Investition ökonomisch und ökologisch
noch vorteilhafter.
Das Antriebssystem Deep Blue von
Torqeedo ist das Herzstück der CIT-E
Ferry von Fassmer. Zwei lenkbare Ruderpropeller
liefern eine Dauerleistung von
100 kW (Spitzenleistung von 130 kW)
und lassen sich um bis zu 360 ° drehen, so
dass sich die CIT-E Ferry auch in den
engsten städtischen Wasserstraßen leicht
manövrieren lässt. Deep Blue Lithium-
Ionen-Batterien mit einer Batteriekapazität
zwischen 80 kWh und 1 MWh versorgen
das integrierte Antriebssystem.
Die Fassmer CIT-E Ferry ist vollständig
ES-TRIN 2021-konform und
kann bis zu 100 Passagiere aufnehmen.
Das modulare Konzept erlaubt es dem
Kunden, Schiffe – je nach Route und Bedarf
– mit einer Länge von 12 m bis 24 m
auszuwählen. Der optimierte Katamaran-Rumpf
ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit
von bis zu 25 km/h.
»Unser CIT-E Ferry Design mit Elektroantrieb
bietet eine urbane Mobilität der
Zukunft ohne Luft- und Lärmbelästigung«,
sagt Wolfgang Moewes, Sales Manager
für Boote und Davits bei der Firma
Fassmer.
© Torqeedo
32 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
»Die Batterie muss sich dem Schiff anpassen«
Batteriemodule, die überall im Schiff installiert werden können und dabei ein geringes
Gewicht und eine hohe Energiedichte aufweisen – das ist die neue Kaptein-Serie von Tesvolt
Ocean. Kilian Hoffmann erklärt, was dieses System von anderen am Markt unterscheidet
Energiedichte auf dem Markt. Außerdem
erlaubt es eine kontinuierliche Lade- und
Entladerate von 4C, was extrem kurze Ladezeiten
ermöglicht. Die Frage, die uns
immer umtrieb, war: Warum scheitert die
Elektrifizierung auf größerem Maßstab?
Die Antwort der Reeder war stets: Zu
groß, zu schwer, wir bekommen einfach
diese Batterie nicht sinnig in unser Schiff
unter. Dann braucht diese auch noch
ewig, um sich aufzuladen. Somit steckten
wir sehr viele Ressourcen in die Umsetzung
des Gedankens »Das Schiff soll sich
nicht der Batterie anpassen, sondern die
Batterie dem Schiff«.
Ein weiterer Punkt, der unser System besonders
macht, ist dass wir ein Rundum-
Paket anbieten – von der Projektplanung
über Installation und Service bis hin zur
Rücknahme der Module am Ende des Lebenszyklus.
Das lässt sich immer leicht sagen
– jedoch ist dies ein Grundpfeiler unseres
Tuns – wir schließen ein Projekt erst
ab, nachdem es reibungslos läuft – sprich
nach Aufnahme des Liniendienstes.
Kilian Hoffmann ist Geschäftsführer von Tesvolt Ocean
Das Batteriesystem der Kaptein-Serie
beschreiben Sie als einen Meilenstein für
die Elektrifizierung der Schifffahrt. Was
sind die bedeutendsten technologischen
Neuerungen, die dieses System von aktuellen
Lösungen auf dem Markt abheben?
Kilian Hoffmann: Die Kaptein-Serie
zeichnet sich durch mehrere techno -
logische Durchbrüche aus, die sie von
anderen Lösungen auf dem Markt abheben.
Dazu zählen zum Beispiel vibrationsresistente
Module. Diese Module
können individuell und in jedem Winkel
installiert werden. Das ist besonders
wichtig für Schiffe, wo der Platz oft begrenzt
ist.
Eine zentrale Innovation war die Auswahl
geeigneter Zellen, die selbst unter
stärksten Vibrationen sicher und leistungsfähig
bleiben. Wir haben mit Partnern
zusammengearbeitet, um Zellen zu
entwickeln, die Delamination – also die
Trennung von Materialschichten – verhindern.
Dieses Problem, das oft zu Leistungsabfällen
führt, konnten wir durch
spezielle Produktionsmethoden lösen,
die wir zusammen mit dem Hersteller
entwickelten.
Was an der Kaptein-Serie außerdem
besonders ist, ist ihre Energiedichte und
Ladefähigkeit. Mit 4,68 kg pro kWh und
329 Wh/l bietet unser System die höchste
© Tesvolt Ocean
Das Joint Venture Tesvolt Ocean vereint
die Expertise von Tesvolt Maritime
Solutions und Ocean Batteries. Wie kam
diese Partnerschaft zustande und wie hat
sie die Entwicklung der Kaptein-Serie
beeinflusst?
Hoffmann: Tesvolt Ocean ist das Ergebnis
einer strategischen Partnerschaft zwischen
Tesvolt Maritime Solutions und
Ocean Batteries. Unser gemeinsames Ziel
war es, die Stärken beider Unternehmen
zu vereinen: innovative Batterietechnologie
und tiefes Verständnis für maritime
Anwendungen.
Die Partnerschaft hat entscheidend dazu
beigetragen, dass die Kaptein-Serie
spezifische Herausforderungen der
Schifffahrt adressiert – wie begrenzte
Platzverhältnisse und der Bedarf an
schnellen Ladezeiten. Durch agile Entwicklungsprozesse
und kontinuierliches
Kundenfeedback konnten wir sicherstellen,
dass unsere Produkte den Markt -
anforderungen immer einen Schritt
voraus sind.
34 Binnenschifffahrt 02 | 2025
Spende und werde ein Teil von uns.
seenotretter.de
Einsatzberichte, Fotos, Videos und
Geschichten von der rauen See erleben:
#teamseenotretter
LOGISTIK
Sennebogen setzt auf die Wasserstraße
Mit der Verladung von acht Großmaschinen am Hafen von Straubing stellte sich der
Kranhersteller Sennebogen einer logistischen Herausforderung. Die Bilanz zeigt jedoch:
Der Wasserweg lohnt sich – und soll künftig häufiger genutzt werden
Verladung der Maschinen am Hafen von Straubing
© Sennebogen
Der Kranhersteller Sennebogen hat
acht Großmaschinen auf ein Binnenschiff
verladen und auf dem Wasserweg
von Straubing bis nach Charleston
(USA) transportiert.
Der Maschinentransport wurde in enger
Zusammenarbeit mit der Spedition
Karl Groß aus Regensburg durchgeführt,
spezialisiert auf Schwerlasttransporte.
Mit Hilfe eines Tandem-Hubs wurden
die Maschinen präzise auf das Binnenschiff
gehoben.
Die Verladung der acht Maschinen, darunter
die Modelle Sennebogen 855 und
Sennebogen 870 in den Varianten Raupe
und Mobil, stellte eine logistische Herausforderung
dar. Mit Einsatzgewichten
zwischen 70 t und 105 t war die Verladung
ein komplexes Unterfangen.
»Die Herausforderung bestand darin,
die Maschinen ohne Unterbrechungen
und Stöße in das Binnenschiff zu heben«,
berichtet Roland Hermann, Leiter Zollund
Außenwirtschaft Maschinenversand
bei Sennebogen.
Der Einsatz des Binnenschiffs erfolgte
den Angaben zufolge mit Blick auf die
Umweltvorteile. Während der CO2-Ausstoß
bei Straßentransporten etwa 113 g
pro tkm beträgt, sind es beim Transport
per Binnenschiff lediglich 34 g. Damit reduziert
sich der CO2-Ausstoß für die
rund 800 km lange Strecke um 75 %, was
einer Einsparung von rund 49 t CO2 entspricht.
»Dies ist ein wichtiger Schritt, um die
Nachhaltigkeit unseres Maschinenversands
zu erhöhen. Wir planen, die Binnenschiffverladung
künftig regelmäßig
durchzuführen«, so Hermann weiter.
Ein reibungsloser Ablauf der Verladung
war nur durch die enge Zusammenarbeit
mit dem Hafen Straubing
möglich, der sich intensiv in die Planung
und Durchführung der Absperrmaßnahmen
einbrachte.
Die Reise der Maschinen führt von
Straubing über Antwerpen, wo ein Teil
der Maschinen direkt auf ein Seeschiff
verladen wurde, während der andere Teil
nach Zeebrugge weitertransportiert wurde.
Das endgültige Ziel ist der Hafen von
Charleston im US-Bundesstaat South Carolina.
Mit der erfolgreichen Verladung dieser
acht Maschinen zeigt sich das Potenzial
der Binnenschiffverladung als kostengünstige
und umweltschonende Alternative
zu konventionellen Transportwegen.
»Früher konzentrierten wir uns auf
Nordseehäfen wie Hamburg und Bremerhaven,
aber die hohen Umladekosten
in Duisburg machten dies zunehmend
unattraktiv. Die Binnenschiffverladung
ermöglicht es uns, die Logistikkosten zu
senken und gleichzeitig nachhaltiger zu
handeln«, erklärt Hermann
Im Sommer wurden weitere Transporte
per Binnenschiff durchgeführt. Dazu
zählten die Verladung einer Sennebogen
895 E Umschlagmaschine nach Israel
sowie eines Hafenkrans in die Türkei.
Das schwerste zu verladende Bauteil
brachte dabei beeindruckende 107 t auf
die Waage.
KF
36 Binnenschifffahrt 02 | 2025
LOGISTIK
Tailwind kann jetzt auch Binnenschiff
WEC Lines startet zusammen mit der Lidl-Reederei Tailwind Shipping Lines eine neue
Binnenschiffsverbindung von Moerdijk nach Duisburg. Beide Partner wollen zusammen
mit A2B online ihr Netzwerk im Hinterland ausbauen. Von Krischan Förster
Seit dem 3. Februar wird WEC Lines in
Zusammenarbeit mit A2B-online,
Tailwind Shipping Lines und Danser
Group eine neue Binennschiffsverbindung
im Hinterlandverkehr anbieten.
Dieser neue Service startet mit zwei Abfahrten
pro Woche zwischen dem CTT-
Terminal in Moerdijk und Duisburg
Gateway Terminal (DGT). Zum Einsatz
kommt zunächst ein Binnenschiff, die
»Tranquilo«.
»Mit diesem neuen Binnenschiff-
Service bieten wir unseren Kunden im
Ruhrgebiet eine wettbewerbsfähige Alternative
zum Straßentransport nach Südeuropa
und umgekehrt«, so Brian Vaz,
Intermodal Analyst bei WEC Lines.
Geplant ist zunächst, dass die »Tranquilo«
immer montags und mittwoch in
Moerdijk ablegt, dienstags und freitags
geht es ab Duisburg wieder rheinabwärts.
Ziel sei es, zunächst einen stabilen Service
mit einem zuverlässigen Liniendienst
anzubieten und die Abfahrtshäufigkeit
später zu erhöhen, heißt es.
WEC Lines schafft damit eine Erweiterung
des eigenen NWC-CAI-Service
zwischen Moerdijk und der Iberischen
Halbinsel ins Hinterland. Auch die Tailwind
Shipping Lines, die Reederei des
Discounters Lidl, fährt Moerdijk mit einem
eigenen Containerschiff-Shuttle
»Dolphin« an, der den »Panda«-Liniendienst
zwischen Asien und dem Mittelmeerhäfen
Barcelona verlängert.
Die Tailwind Shipping Lines mit Sitz in
Hamburg entstand vor drei Jahren in Reaktion
auf die Tonnage-Knappheit in der
Containerschifffahrt. Die Reederei befördert
Non-Food-Artikel für den Discounter
aus Asien nach Nordeuropa –
derzeit aufgrund der Krise im Roten
Meer rund ums Kap der Guten Hoffnung
statt auf direktem Weg durch den Suezkanal
ins Mittelmeer.
Die Route des »Panda«-Service führt
zuerst nach Barcelona als erstem europäischen
Anlaufhafen und danach ins slowenische
Koper. Von Barcelona startet
der Feeder-Service nach Moerdijk.
Von Koper aus organisiert die Schwestergesellschaft
Tailwind Intermodal aus
Die Karten zeigen das Netzwerk von WEC Lines und die Binnenschiffsroute von Moerdijk nach Duisburg
dem österreichischen Werndorf bei Graz
heraus den Weitertransport über Land. »
Die Bahnstrecke zwischen Koper und
Graz wird von Adria Transport mit bis zu
fünf täglichen Zugverbindungen ins Cargo
Center Graz bedient. Im Bedarfsfall
werden zudem Lkw-Transporte bei verschiedenen
Speditionen eingesetzt. Auch
für die Rückführung der Leercontainer
nach Koper ist Tailwind Intermodal verantwortlich.
Geschäftsführer des neuen
Unternehmens ist der Lidl-Manager
Christian Steindl.
Bei Tailwind hieß es damals, dass mit
dem neuen Angebot »für mehr Resilienz
in der gesamten Lieferkette« gesorgt werde.
Mit der Erweiterung der Infrastruktur
in Koper und in der Steiermark sehe man
sich, wie schon beim Aufbau der eigenen
Reederei, als Ergänzung zu etablierten
Reedereien und Intermodal-Anbietern.
Der Kopperationspartner A2B-online
ist ein Logistikdienstleister, der sich seit
seiner Gründung im Jahr 2006 auf Transportlösungen
zwischen dem Kontinent
und Großbritannien konzentriert.
A2B-online und Tailwind Shipping Lines
wollen den Angaben zufolge mit diesem
neuen Dienst ihr Netzwerk ins europäische
Hinterland hinein erweitern.
Betreiberin der »Tranquilo« ist die niederländische
Danser Group, die mit einer
Flotte von 40 Einheiten eine der größten
Binnenreedereien in Europa ist.
© WEC Lines
Binnenschifffahrt 02 | 2025
37
SEEHÄFEN | SHORTSEA
Antwerpen verzeichnet Plus und Minus
Während der Containerumschlag deutlich um 8,1 % zulegen konnte, gerieten andere
Segmente wie der Automobilumschlag angesichts eines turbulenten Wirtschaftsklimas
unter Druck. Die Energietransformation wird künftig jedoch als große Chance gesehen
Der Doppelhafen Antwerpen-Brügge
hat das Jahr 2024 mit einem Wachstum
des Gesamtumschlags von 2,3 % auf
278 Mio. t abgeschlossen – trotz eines
turbulenten Wirtschaftsklimas mit steigenden
Energiepreisen, geopolitischen
Spannungen und verstärktem internationalem
Wettbewerb.
Container waren mit einem Anstieg
von 8,9 % in Tonnage und 8,1 % in TEU
die treibende Kraft hinter diesem Wachstum.
Der Umschlag von Kühlcontainern
nahm um 9,2 % zu und machte 8,6 % des
gesamten Containerverkehrs aus. Der
Marktanteil in der Hamburg-Le-Havre-
Range stieg in den ersten neun Monaten
um 0,7 Prozentpunkte auf 30,6 %.
Andere Segmente waren hingegen von
schwierigen Marktbedingungen betroffen.
Der Chemiesektor erlebt sein
schlechtestes Jahr seit 2009, während
Sektoren wie das Baugewerbe und die
Automobilindustrie durch hohe Energieund
Rohstoffpreise und eine geringe
Nachfrage unter Druck geraten sind. Die
Instabilität im Roten Meer und die geopolitischen
Spannungen führten zu längeren
Fahrzeiten und Unsicherheit in der
internationalen Schifffahrt.
Stückgut blieb auf dem gleichen Niveau
(0,1%), wobei der Umschlag von Eisen
und Stahl zunahm (+3,7%) während
andere Produktgruppen rückläufig waren.
Im Jahr 2024 ging der RoRo-
Umschlag um 3,4 % zurück, was auf einen
Rückgang des Neuwagenumschlags
(-9,4%) zurückzuführen ist. Der Umschlag
von trockenem Massengut stieg
leicht (+0,4%). Steinkohle ging hingegen
stark zurück (-35,4%), aber Düngemittel
konnten dies mit einem Zuwachs von
22,9 % ausgleichen.
Deutlich weniger LNG und Diesel
Flüssiges Massengut verzeichneten einen
Rückgang um 5,8 %, der vor allem auf die
geringere Nachfrage nach Diesel
(-22,3 %) und LNG (-21,9 %) zurückzuführen
ist. Im Gegensatz dazu verzeichneten
Chemikalien ein starkes
Wachstum (+14,8 %), das durch einen
Auch die Binnenschifffahrt spielt im Hafen
Antwerpens eine wichtige Rolle
© Port of Antwerp
Anstieg bei den Biokraftstoffen (+60,1%)
begünstigt wurde, und dies trotz des anhaltenden
Drucks auf den europäischen
Chemiesektor.
Im Jahr 2024 liefen 20.195 Seeschiffe
Port of Antwerpen-Brügge an, ein leichter
Anstieg von 0,2 %. Zeebrugge begrüßte
im Jahr 2024 187 Kreuzfahrtschiffe
und 557.000 Passagiere.
Der belgische Hafen will seine traditionellen
Aktivitäten ausbauen. Die Entwicklung
der Infrastruktur für Wasserstoff
und CO2, einschließlich Pipelines
und Ammoniakspeicher, sei in vollem
Gange. Die Anbindung an Deutschland
für Wasserstoff ist demnachfür 2028 geplant,
während die CO2-Exportrouten
für 2030 vorgesehen sind. Die gute Anbindung
Antwerpens über den Rhein
und den Schienenweg an Deutschland
spiele bei der Transformation eine entscheidende
Rolle, heißt es.
KF
38 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SEEHÄFEN | SHORTSEA
Mit neuen Liegeplätzen zur Energiewende
Cuxhaven ist heute schon ein Offshore-Hafen. Für 300 Mio. € entstehen jetzt weitere
Kapazitäten für die Verladung von schweren Komponenten. Cuxport und Blue Water Breb
haben den Zuschlag für den Betrieb der neuen Terminals erhalten
Auf einer Länge von 1.250 m entstehen
in Cuxhaven drei neue Liegeplätze
und Terminalflächen, vorrangig
für den Umschlag von Windkraftanlagen.
Mit dem ersten Rammschlag
haben jetzt die Bauarbeiten begonnen.
Die Fertigstellung ist für 2028 vorgesehen.
Das zugehörige Terminal wird
eine Fläche von 38 ha umfassen.
Die Hafengesellschaft NPorts plant den
Ausbau der Liegeplätze mit einer Investitionssumme
von rund 300 Mio. €.
Bis zu 200 Mio. € stammen aus Mitteln
der »Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung
der regionalen Wirtschaftsstruktur«
(GRW) von Bund und Land
Niedersachsen. Die verbleibenden
100 Mio. € werden durch die Hafenwirtschaft
über Konzessionen vorfinanziert.
»Durch die beharrliche Weiterentwicklung
des Hafens haben das Land und
NPorts sowie die Akteure in der Stadt
dem Wirtschaftsstandort Cuxhaven einen
Ruf als Vorreiter erworben. Wir positionieren
uns als Teil der Lösung für die
Energiewende«, erklärt Holger Banik,
Geschäftsführer bei NPorts.
Die Firma Cuxport erhält eine Terminalkonzession
für die Liegeplätze und
Terminalbereiche 5 und 6.1, die nach
dem Bau der Liegeplätze rund 19 ha umfassen
wird. Die Fertigstellung ist für
2027 geplant. Einen weiteren Vertrag
Mit dem symbolischen ersten Rammschlag startete der Ausbau der Offshore-Hafens in Cuxhaven
über den gleich großen Terminalbereich
6.2 und 7 mit der gleichen Flächengröße
erhält die Firma Blue Water Breb.
»Wir werden genau dann fertig sein,
wenn die Anforderungen aus den bisherigen
Ausbauzielen am größten sind«, so
Hafenchef Banik.
Dieses Projekt stehe für eine resiliente,
saubere und dauerhaft günstige Energieversorgung
– nicht nur für Niedersachsen,
sondern für ganz Deutschland«,
betonte Niedersachsen Wirtschaftsminister
Olaf Lies. Cuxhaven werde weiter
zu einem zentralen Logistikdrehkreuz
für den Ausbau der Onshore- und Offshore-Windenergie
in Deutschland und
Europa. »Das bringt Wertschöpfung vor
Ort, sichert langfristig gute Arbeitsplätze
und stärkt die wirtschaftliche Zukunft
unserer Küste«, so Lies.
KF
© NPorts / Andreas Burmann
HAFEN HAMBURG
Spediteure fordern mehr Investitionen und weniger bürokratische Hürden
Der Verein Hamburger Spediteure (VHSp)
hat in einem aktuellen Positionspapier im
Vorfeld der Hamburger Bürgerschaftswahlen
klare Maßnahmen zur Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit, zur Modernisierung
des Hamburger Hafens und zur
Verbesserung der Infrastruktur gefordert.
Es seien gezielte Investitionen, effiziente
Prozesse und eine wirtschaftsfreundliche
Politik erforderlich, um die Zukunftsfähigkeit
zu sichern.
Das Positionspapier des VHSp benennt
acht zentrale Handlungsfelder. Dazu zählen
jährliche Investitionen von mindestens
500 Mio. € in Infrastruktur und Digitalisierung,
ein Ausbau der Hafenbahn,
die neue Köhlbrandquerung sowie die
Fertigstellung wichtiger Autobahnen
(A 26 Ost, A 20).
In der Wirtschaftspolitik werden ein
Abbau bürokratischer Hemmnisse,
schnellere Genehmigungsverfahren und
steuerliche Entlastungen gefordert.
Beim Thema Zoll und Außenhandel seien
effizientere Prozesse und eine stärkere Digitalisierung
der Zollabfertigung nötig,
heißt es weiter. Für einen besseren Klimaschutz
müssten emissionsfreie Technologien
wie Wasserstoff und synthetische
Kraftstoffe stärker gefördert werden. Um
dem Fachkräftemangel zu begegnen, plädiert
der Verein für mehr Anstrengungen
und eine erleichterte Anerkennung ausländischer
Berufsabschlüsse. Bei der Nutzung
der begrenzt verfügbaren Flächen
müssten zudem hafenaffine Unternehmen
bevorzugt gewonnen werden. Digitalisierung
und flexiblere IT-Lösungen stehen
ebenfalls auf der Agenda.
RD
Binnenschifffahrt 02 | 2025
39
SEEHÄFEN | SHORTSEA
HOCHWASSERSCHUTZ
Bremische Häfen werden »robust«
Extreme Sturmfluten stellen eine besondere
Herausforderung für die Hochwassersicherheit
in Bremerhaven dar. Einsatzkräfte
müssen in solchen Situationen
eine Vielzahl von Verschlussobjekten vor
Ort manuell bedienen – also Tore, Deichscharte
oder Durchlässe, durch die ansonsten
Wasser eindringen könnte, schließen
und den Vollzug dieser Arbeiten oder
etwaige Probleme dabei umgehend, beispielsweise
dem Deichschutzlagezentrum,
melden. Das passiert gegenwärtig unter
anderem per Mobiltelefon mit allen
Schwächen dieser Technik – angefangen
von besetzten Leitungen aufgrund der
Vielzahl von Meldungen, bis hin zu Verständigungsproblemen
durch die oft
schwierigen Wetterbedingungen am Einsatzort
der Verschlussteams.
»Gerade im Hochwasserschutz gilt aber:
Vorbereitung ist alles«, sagt Henry Behrends,
der in der Bremenports-Geschäftsleitung
unter anderem das Thema Hochwasserschutz
verantwortet. Für einen
bessseren Informationsfluss brauche man
robuste Strukturen – dies erkläre auch
den Namen des Projekts, das sich nun damit
befassen soll: »Robust«
Unter diesem Titel hat sich Bremenports
für eine entsprechende Förderung
beworben und kürzlich den Zuschlag des
Bundesministeriums für Digitales und
Verkehr erhalten. Für insgesamt knapp
1 Mio. € – die Förderung des Ministeriums
deckt etwa 80 % davon ab –
soll in den bremischen Häfen eine digitale
Lösung geschaffen werden, die den
Hochwasserschutz noch effizienter und
sicherer macht. »Das Ziel des Projekts ist
es, ein digitales Hochwassermonitoring
in Echtzeit zu entwickeln«, erläutert Bremenports-Teamleiter
Deiche, Christian
von Deetzen, und ergänzt: »Dafür wird
im Rahmen von ›Robust‹ nun an den Toren
und Durchlässen zur Weser hin moderne
Sensorik installiert, die wichtige
Werte – angefangen damit ob der jeweilige
Verschluss offen oder geschlossen ist –
erfasst und verarbeitet.«
Digitales Testfeld für »Robust«
An den Toren sollen künftig Daten erfasst und übermittelt werden, um den Schutz zu verbessern
An einigen Durchlässen ist bei höheren Wasserständen Kraft und Handarbeit gefragt
© Bremenports
Diese Daten ermöglichen es, die Informationskette
während kritischer Situationen
zu optimieren, um so nicht nur
den Schutz der Infrastruktur zu verbessern,
sondern auch die Arbeitssicherheit
für die Einsatzkräfte zu erhöhen und die
Wiederaufnahme des Hafenbetriebs nach
Sturmfluten zu beschleunigen. Im Überseehafen
entsteht dazu zunächst ein digitales
Testfeld, das 31 der insgesamt knapp
80 Verschlussobjekte entlang der Hochwasserschutzlinie
umfasst. An jedem dieser
Objekte werden, je nach Bedarf, berührungslose
oder mechanische/magnetische
Endlagenschalter zur Positionsüberwachung
installiert. Die erfassten
Daten werden anschließend zentral gesammelt,
digital aufbereitet und in einer
interaktiven Lagekarte dargestellt, die
dann sowohl lokal als auch mobil abrufbar
sein soll. Zudem sind Schnittstellen
vorgesehen, die weiteren berechtigten
Akteuren beispielsweise Katastrophenschutzbehörden
oder Forschungseinrichtungen
den Zugriff auf die Daten ermöglichen.
Darüber hinaus soll »Robust« den
Raum bieten, innovative Technologien
und Prozesse unter realen Bedingungen
zu erproben: Die Daten aus dem Testfeld
werden genutzt, um neue Standards für
Verschlussobjekte zu entwickeln und
Sensortechnologien an weiteren Standorten
einzuführen. Ziel ist es, den Hochwasserschutz
langfristig zu stärken und
die Erfahrungen aus Bremen auf andere
Regionen zu übertragen.
»Robust« markiert nach Angaben von
Bremenports einen Meilenstein in der
Entwicklung innovativer Hochwasserschutzlösungen.
Das Projekt zeigt, wie
moderne Technologie helfen kann, komplexe
Herausforderungen zu bewältigen.
Bremen setzt damit einen neuen Standard
für die Resilienz seiner Häfen und
leistet einen wichtigen Beitrag zum
Schutz von Infrastruktur und Bevölkerung.
Die Grundlage für das digitale Testfeld
wurde im Rahmen der IHATEC-Förderprojekte
»Port2Connect« und »Sams«
gelegt. Die Laufzeit des Projekts beträgt
ein Jahr bis Ende 2025.
RD
© Bremenports
40 Binnenschifffahrt 02 | 2025
SEEHÄFEN | SHORTSEA
Foto: Lorenzo Moscia/Greenpeace
Binnenschifffahrt 02 | 2025
41
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Die zweite Schleusenkammer in Müden kann seit dem Monatswechsel wieder voll für die Schifffahrt genutzt werden
© GDWS
Die Mosel ist wieder frei
Nach der schweren Havarie hat die Reparatur der beschädigten Schleuse in Müden nur
halb so lange gedauert wie zunächst befürchtet werden musste. Der Millionenschaden rückt
einmal mehr die anfällige Infrastruktur in den Blickpunkt. Von Krischan Förster
Mit dem ersten Februartag war es soweit:
55 Tage nach der schwerwiegenden
Havarie konnte die Mosel-
Schleuse in Müden wieder freigegeben
werden. Die Zwangspause für die Schifffahrt
konnte damit einen Monat als ursprünglich
befürchtet beendet werden.
Das Bereisungsschiff »Mainz« passierte
als erstes Schiff die frisch sanierte
Schleuse. An Bord prominente Gäste: Mit
dabei waren Bundesverkehrsminister
Volker Wissing ebenso wie Eric Oehlmann,
Leiter der GDWS, der saarländische
Wirtschaftsminister Jürgen Barke,
Umweltministerin Petra Berg aus dem
Saarland, Wirtschaftsstaatssekretär Andy
Becht aus Rheinland-Pfalz sowie Vertreter
der Länder Luxemburg und Frankreich.
Ein mit Schrott beladenes Güterschiff
hatte Mitte Dezember beim Einfahren in
die Schleuse Müden das noch nicht vollständig
geöffnete Schleusentor gerammt
und zerstört. Wegen der Sperrung waren
zwischenzeitlich mehr als 70 Schiffe auf
der Mosel »gefangen«, bevor sie nach
Notschleusungen ihre Fahrt fortsetzen
konnten.
Die beiden zerstörten Torflügel am
Unterhaupt der Schleuse mussten ausgebaut
und ersetzt werden, auch Betonschäden
an der Kammer mussten ausgebessert
werden. Es folgten in den ersten
Wochen des neuen Jahres noch die Feinjustierung,
die Inbetriebnahme der Antriebs-
und Steuerungstechnik und Programmierarbeiten
für die Torsteuerung.
Das neue Schleusentor kam per Binnenschiff
zur Schleuse. Die beiden Flügel,
die zusammen eine 12 m hohe, 14 m
breite und etwa 80 t schwere Konstruktion
ergeben, waren auf dem Bauhof
des Amtes in Trier gefertigt worden.
Der durch die Havarie entstandene
Schaden wird auf mehrere Millionen
Euro beziffert. Die Staatsanwaltschaft
Koblenz ermittelt gegen den Kapitän des
Unfallschiffes wegen des Verdachts der
Gefährdung des Schiffsverkehrs. Die Justizbehörde
hat nach eigenen Angaben ein
zweites Gutachten zur Auswertung der
Daten in Auftrag gegeben, um weitere Informationen
zu erlangen.
Die gute Nachricht: Mindestens vier
Wochen früher als erhofft konnte die reparierte
Schleuse wieder in Betrieb genommen
werden. Ursprünglich war von
frühestens Ende Februar ausgegangen
worden.
Schlosser, Wasserbauer, Elektriker und
weitere Spezialisten hatten an der Schleuse
Müden eng zusammengearbeitet. Die
Unterwasserarbeiten wurden von fünf
Taucherteams mit jeweils vier Tauchern
durchgeführt. Beauftragte Unternehmen
waren mit Spezialkränen im Einsatz. Zunächst
mussten alle beschädigten Teile
ausgebaut und anschließend repariert
oder ersetzt werden.
42 Binnenschifffahrt 02 | 2025
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
So viele Schiffe waren nach der Havarie
in Müden zunächst auf der Mosel gefangen
Der neue rechte Torflügel ist am Unterhaupt der Schleuse Müden eingebaut, der linke hängt noch am Kran
Um die betroffenen Schiffe und Schubverbände
im Notbetrieb sicher zu schleusen
wurde Heiligabend im 24/7-Betrieb
gearbeitet. Über 1.000 Dammbalken waren
zu setzen, um die mehr als 70 Schiffe
sicher durch die Schleuse zu bringen.
»Dem WSV-Team ist damit ein Weihnachtswunder
gelungen«, lobte Bundesverkehrsminister
Volker Wissing.
Direkt nach Neujahr wurde die Reparatur
forciert. Die neuen Schleusen-
Torflügel wurden in Trier gefertigt und
eingebaut. Dies sei ein »Technikwunder«
gewesen, so Wissing, denn das Vorhaben
sei in Rekordzeit gelungen. Nicht ohne
Stolz sprach auch Eric Oehlmann, Präsident
der Generaldirektion Wasserstraßen
und Schifffahrt (GDWS) von der
neuen WSV-Geschwin digkeit: »Wir haben
Tempo gegeben und Wort gehalten.«
So schnell die schlimmsten Auswirkungen
auf die Schifffahrt und die industriellen
Anrainer an Mosel und Saar
auch eingedämmt werden konnten, so
hat die Havarie dennoch den bestehenden
Sanierungs- und Modernisierungsstau
an den deutschen Wasserstraßen
aufgezeigt. Die angereisten Ländervertreter
machten daher ihre Forderungen
klar.
»Die Havarie an der Schleuse Müden
hat uns erneut drastisch vor Augen geführt,
welche existenzielle Bedeutung die
Mosel als Bundeswasserstraße für die
Wirtschaft hat, sowohl für die Zulieferung
von Rohstoffen als auch beim
Abtransport der Produkte», sagte die
Reisten zur Wiedereröffnung der Schleuse an (v.l.): Eric Oehlmann (Leiter GDWS), Ministerin Petra
Berg (Saarland), Bundesminister Volker Wissing und Staatssekretär Andy Becht (Rheinland-Pfalz)
Umweltministerin des Saarlands, Petra
Berg. »Jetzt aber muss es darum gehen,
mit dem beschleunigten Ausbau der Moselschleusen
die Leistungsfähigkeit und
die Resilienz der Infrastruktur für die
Binnenschifffahrt zu erhöhen.«
Auch Staatssekretär Andy Becht aus
dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium
lobte, »wie schnell und professionell
bei der Reparatur der Schleuse
gearbeitet wurde.« Er richtete seinen
Dank aber auch an die Binnenschiffer für
deren Geduld und die saarländische
Stahlindustrie, die das WSA bei der
Schleusenreparatur unterstützt habe.
»Hier haben alle Ebenen von Bund, über
Länder bis hin zur Region und der Branche
sehr gut und verständnisvoll zusammengearbeitet.«
Die Mosel
Die Mosel ist eine der verkehrsreichsten
Nebenwasserstraßen
des Rheins. Die 242 km lange
Mosel verbindet die Wirtschaftsregionen
Lothringen, Luxemburg,
Saar und Trier mit den
Nordseehäfen in den Niederlanden
und Belgien. Über die
Mosel werden jährlich 8 Mio. t
transportiert. Unter anderem die
Rohölversorgung Luxemburgs
und die An- und Ablieferung der
Dillinger Stahlwerke sowie volumenstarke
Getreidetransporte
aus Lothringen sind von diesem
Wasserweg abhängig.
© GDWS
Binnenschifffahrt 02 | 2025
43
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
ANSTIEG IM ZWEITEN JAHR IN FOLGE
Kräftiges Güterplus auf dem Main
Der Güterverkehr auf dem Main verzeichnete
2024 das zweite Jahr in Folge
einen signifikanten Anstieg. Trotz wirtschaftlicher
Unsicherheiten stieg die
transportierte Menge auf 12,1 Mio. t, ein
Plus von 5,6 % oder 600.000 t im Vergleich
zu 2023. Bereits im Vorjahr hatte
sich ein Wachstum um 400.000 t zum
Jahr 2022 ergeben.
»Die Rahmenbedingungen waren im
vergangenen Jahr alles andere als einfach«,
erklärt Jörg Huber, Amtsleiter des
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes
(WSA) Main. »Die allgemeine Wirtschaftsflaute
und der Strukturwandel in
der Binnenschifffahrt infolge der Dekarbonisierung
der Energieversorgung stellen
uns vor erhebliche Veränderungen.«
Umso erfreulicher sei es, dass der Main
als Bundeswasserstraße nun schon das
zweite Jahr hintereinander seine Bedeutung
und Leistungsfähigkeit eindrucksvoll
unter Beweis gestellt habe. Baustoffe
führten erneut die Liste der transportierten
Güter an, gefolgt von Mineralölerzeugnissen
sowie Nahrungs- und Futtermitteln.
Der Transport von Kohle hatte
mit 2,9 % eine untergeordnete Bedeutung.
Ein Gütermotorschiff fährt in die Schleuse Schweinfurt am Main ein
2024 wurden an der Schleuse Kostheim,
der Mündung des Mains in den
Rhein, 12.575 Güterschiffspassagen registriert
– ein Rückgang von 8,2 % im
Vergleich zu 2023. Dennoch konnte die
transportierte Gesamtmenge gesteigert
werden, was auf eine verbesserte Schiffsauslastung
hinweist. Neben dem Güterverkehr
zeigte sich auch der Containertransport
mit 39.413 TEU stabil.
Die Anzahl der Flusskreuzfahrtschiffe
an der Schleuse Kostheim stieg auf rund
2.000 – ein Zuwachs von 29 % (450 Schiffe)
gegenüber dem Vorjahr. Damit erreichte
dieser Bereich ein neues Rekordniveau.
RD
© WSA Main
BINNENSCHIFFFAHRT LEGT ZU
North Sea Port macht mehr Umschlag
An den Standorten der North Sea Port hat es 2024 einen deutlichen
Anstieg im Umschlag gegeben. Insgesamt wurden
66,3 Mio. t an Seegütern verladen, was einem Plus von 0,7 % gegenüber
2023 entspricht. Einen Zuwachs gab es vor allem beim
Massen- und Stückgut. Der Binnenschiffumschlag profitierte den
Mehr Binnengüter wurden an den Kaikanten von North Sea Port verladen
© North Sea Port
Angaben zufolge von der Lage des Nordseehafens am Schnittpunkt
der westeuropäischen Binnenwasserstraßen und von Verlagerungsprojekten,
die darauf abzielen, mehr Güter über die
Binnenwasserstraßen zu transportieren. Insgesamt seien in diesem
Bereich 64,2 Mio. t umgeschlagen worden. Davon entfielen
34,5 Mio. t (+7%) auf Flüssiggüter, trockenes Massengut legte um
5 % auf 23,3 Mio. t zu, vor allem durch Futtermittel, Sand und
Kies sowie Rohmineralien. Der Containerverkehr ging andererseits
um 15 % auf 2,2 Mio. t zurück.
Im laufenden Jahr seien erhebliche Investitionen in den Bereichen
Energie, Offshore, Logistik und Kreislaufwirtschaft geplant,
heißt es weiter.
RD
44 Binnenschifffahrt 02 | 2025
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
50 MIO. € FÜR DEN AUSBAU
VDE 17 – letzter Lückenschluss an der Havel
In Berlin-Brandenburg beginnt ein neues
Zeitalter für die Binnenschifffahrt. Die
Verkehrszahlen steigen und das letzte große
Ausbauprojekt an der Havel beginnt. Es
handelt sich nach Angaben des Wasserstraße-Neubauamtes
(WNA) Berlin um
der letzten großen Streckenabschnitt des
VDE 17 zwischen Brandenburg an der
Havel und Ketzin/Havel. Das Vorhaben
sei bestandskräftig planfestgestellt und
die Baudurchführung habe begonnen,
teilte das WNA mit.
Die Ausgaben für den 22 km langen
Streckenabschnitt werden auf rund
50 Mio. € beziffert und vom Bund finanziert.
»Trotz seiner langen Laufzeit befindet
sich das VDE 17 damit immer noch
im Rahmen der im Jahr 1991 vorgegebenen
Zielkosten«, heißt es aus der GWDS.
Der Abschnitt an der Havel ist durch
zahlreiche Seen und seeartige Aufweitungen
sowie zahlreiche kanalartige Durchstiche
gekennzeichnet, die im Zuge historischer
Baumaßnahmen entstanden
sind. Die Ausbauplanung verzichtet
durchgängig auf Uferrückverlegungen. In
den Seenstrecken finden praktisch keine
Baumaßnahmen mehr statt. Als Sollwassertiefe
dort wird eine Fahrrinnentiefe
von 3,20 m angehalten. In
den Durchstichen wurde die Sollfahrrinnentiefe
auf 3,50 m festgelegt. Vorhandene
Ufereinfassungen werden nur noch
dort erneuert, wo ein Abflachen des Ufers
infolge schiffsinduzierter Wellen und
Strömungen aus Verkehrssicherheitsgründen
nicht zugelassen werden kann.
Die Bemessungsfahrzeuge der europäischen
Wasserstraßenklasse Vb werden
nach der Fahrrinnenanpassung dennoch
mit Abmessungen von bis zu 185 m
Die Flusshavel – Einfahrt vom Dammgraben in den Trebelsee
Länge, 11,45 m Breite und 2,80 m Abladetiefe
verkehren können, müssen aber Einschränkungen
in der Leichtigkeit des
Schiffsverkehrs in Form von Begegnungsund
Geschwindigkeitseinschränkungen
in Kauf nehmen. Die Bauausführung
wird in drei zeitversetzt auszuschreibende
Baulose aufgeteilt. Das Wasserstraßen-
Neubauamt Berlin rechnet mit einer Bauzeit
von insgesamt vier Jahren.
Das Land Berlin hat parallel mit dem
Bau der 100 Mio. € teuren Modernisierung
des Südhafens Spandau an der Havel
begonnen. Aber auch im Nachbarland
Polen starten Projekte, die der Binnenschifffahrt
in der Region einen Schub geben
dürften.
Nachdem die Beschwerden gegen den
Bau des neuen Tiefwassercontainerterminals
Swinoujscie zurückgewiesen wurden,
kann dessen Inbetriebnhame wie geplant
zum Jahreswechsel 2028/29 erfolgen. Der
Umbau der wichtigsten Terminals im Seehafen
Szczecin zur Anpassung an die neu
hergestellte Fahrrinnentiefe für die seewärtige
Zufahrt von 12,5 m werde in diesem
Jahr abgeschlossen.
Schon Anfang vergangenen Jahres hatte
die Europäische Kommission die einzige
für die Binnengüterschifffahrt interessante
Seehafenhinterlandanbindung eines
Ostseehafens an das 22.000 km lange
Binnenwasserstraßennetz Westeuropas
in das neu definierte Kernnetz des transeuropäischen
Wasserstraßennetzes
TEN-V aufgenommen. Damit könne der
im Wasserstraßenausbaugesetz von 2016
verankerte weitere Fahrrinnenausbau
entlang der VDE 17–Strecke und der Havel-Oder-Wasserstaße
von der EU mit bis
zu 50 % der Planungs- und Baukosten
kofinanziert werden.
RD
© WNA Berlin
AUF DER SUCHE NACH INNOVATIONEN
Dortmunder Hafen verbündet sich mit Duisburger Startport
Der Dortmunder Hafen und Startport gehen
eine dreijährige Partnerschaft ein, die
auf Innovationen und die Förderung zukunftsweisender
Logistiklösungen abzielt.
Ziel sei es, Effizienz, Digitalisierung
und Nachhaltigkeit in der Hafenlogistik
weiter auszubauen. Darüber hinaus bietet
die Partnerschaft die Möglichkeit,
vielversprechende Start-ups aus dem
startport-Netzwerk einzubinden, teilten
die beiden Kooperationspartner mit.
»Die Zusammenarbeit mit startport
bietet uns eine großartige Gelegenheit,
unsere Kommunikationsarbeit zu professionalisieren
und gleichzeitig innovative
Impulse für unsere Zukunft zu erhalten«,
sagt Bettina Brennenstuhl, Vorständin
der Dortmunder Hafen AG.
Der Dortmunder Hafen ist ein zentrales
Drehkreuz des Güterverkehrs im
östlichen Ruhrgebiet. Zu den Kernaufgaben
der Dortmunder Hafen AG gehören
die Hafenaufsicht und -instandhaltung
ebenso wie das Liegenschaftsmanagement.
Die startport GmbH engagiert sich als
Tochtergesellschaft der Duisburger Hafen
AG dafür, eine kreative Innovationskultur
zu initiieren und die Weiterentwicklung
im Bereich Logistik und Supply
Chain aktiv voranzutreiben. Mit diesem
Anspruch fördert und fordert sie junge
Start-ups.
RD
Binnenschifffahrt 02 | 2025
45
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
NACH EINSTURZ
Erstes Binnenschiff passiert die Carolabrücke
Koppelverband »Dick« und »Dick 1« in Dresden
Nach fast fünf Monaten Sperrung konnte
das erste Güterschiff die teilweise eingestürzte
Carolabrücke in Dresden passieren.
Der Koppelverband der tschechischen
Reederei EVD war mit einem
Generator und Düngemitteln beladen,
die vom Hafen Lovosice zum Hafen Antwerpen
transportiert werden.
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke
in Dresden am 11. September
2024 konnte kein Schiff mehr von und
nach Tschechien die Elbe passieren. Seit
Anfang Februar ist die Durchfahrt für die
Güterschifffahrt nach Voranmeldung des
Transports beim Wasserstraßen- und
Schifffahrtsamt wieder möglich.
Die tschechische Reederei EVD nutzte
die Freigabe der Schifffahrt, um wieder
Waren auf dem Wasserweg aus Tschechien
exportieren zu können. Der Koppelverband,
bestehend aus dem Gütermotorschiff
»Dick« und dem Schubleichter
»Dick 1«, war im SBO-Tochterhafen
Lovosice mit einem 221 t schweren Generator
sowie rund 400 t Düngemitteln
beladen worden. Die Probleme der verbleibenden
Brückenzüge bestehen allerdings
fort: Sie sind weiterhin akut einsturzgefährdet
und müssen abgerissen
werden. Es kann demnach jederzeit wieder
zu längeren Sperrungen der Bundeswasserstraße
Elbe kommen. KF
© SBO
SCHLEUSE REPARIERT
»Einkammerbetrieb« in Iffezheim ist beendet
Die Schleuse Iffezheim am Oberrhein ist
nach umfangreichen Reparaturarbeiten
wieder betriebsbereit. Das beschädigte
Obertor der rechten Kammer ist erfolgreich
ersetzt worden. Ab sofort stehen
beide Schleusenkammern wieder für den
Schiffsverkehr zur Verfügung und gewährleisten
einen reibungslosen Ablauf
des internationalen Güter- und Personenverkehrs
auf dem Rhein, teilt das
zuständige WSA Oberrhein mit.
Der monatelange »Einkammerbetrieb«
findet damit ein Ende. Die linke Kammer
hatte während der gesamten Bauzeit
den erhöhten Belastungen des Dauerbetriebes
störungsfrei standgehalten.
Über 100 Probeschleusungen ohne
Schiffsverkehr seien im Testbetrieb
durchgeführt worden.
Das neue Obertor ist 25,5 m breit und
einschließlich Laufsteg 11 m hoch. Mit
seinem statisch optimierten und gewichtssparenden
Tragwerk ist es für eine
Betriebsdauer von 70 Jahren ausgelegt.
Die rechte Kammer der Schleuse war
seit Herbst 2023 aufgrund einer Havarie
außer Betrieb. Damals war ein mit 2.360 t
beladenes niederländisches Güterschiff
ungebremst gegen das geschlossene rechte
Obertor gefahren. Die angetrunkene Steuerfrau,
die den Millionenschaden verursacht
hatte, wurde später zu einer Bewährungsstrafe
verurteilt.
KF
© WSA Oberrhein
Blick auf die Schleuse Iffezheim, die jetzt wieder im Zwei-Kammer-Betrieb läuft
46 Binnenschifffahrt 02 | 2025
Vom Leben auf See, von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt.
Ulrike Fischer, Axel Martens, Oliver Tjaden, »EIN SCHIFF IST NUR SO STARK WIE SEINE CREW«
Softcover / 192 Seiten / Format 19 x 23,5 cm / Der Titel ist zweisprachig: Deutsch/English
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RECHT
ten hat. Diese Anspruchsgrundlage findet
Anwendung, da Lade- und Löschhafen
gem. Art. 2 CMNI in unterschiedlichen
Staaten liegen. Der angeordnete Abbruch
des Transportes hat hierauf keine Auswirkung
(Otte, in: Münchener Kommentar
zum HGB, 5. Aufl. 2023, Art. 2 CMNI Rn. 2).
Diese Regelung zum Verspätungsschaden
als Form des Verzugsschadens schließt insoweit
andere Anspruchsgrundlagen aus.
Dem steht wiederum nicht entgegen, dass
die Obhutszeit der Frachtführerin mit dem
Entladen endete, da die Verspätungshaftung
keine Obhutshaftung darstellt (Herber/Harm,
in: Münchener Kommentar zum
HGB, 5. Aufl. 2023, § 425 Rn. 3).
Anderweitige Anspruchsgrundlagen
scheiden aufgrund der Einbeziehung der
IVTB in den Frachtvertrag und des dort
geregelten Haftungsausschlusses nach
§ 16 Abs. 2 lit. d) IVTB ohnehin aus.
Ein etwaiger Anspruch nach Art. 16 Abs. 1
CMNI ist gem. Art. 24 CMNI jedenfalls
verjährt. Die Verjährungsfrist des Anspruches
beginnt mit dem Tag nachdem die
Güter abgeliefert worden sind oder hätten
abgeliefert werden müssen. Maßgeblich
ist der frühere Zeitpunkt. Somit begann
die Verjährungsfrist spätestens am
15.11.2021, da die Umladung an diesem
Tag stattfand. Zu diesem Zeitpunkt muss
der Liefertermin bereits verstrichen gewesen
sein. Dies ist von der Klägerin
zwar nicht konkret vorgetragen worden.
Allerdings würde ein Anspruch aus
Art. 16 Abs. 1 CMNI gar nicht in Betracht
kommen, sollte der Liefertermin am
15.11.2021 noch nicht verstrichen gewesen
sein, da andernfalls mangels Überschreitung
der Lieferfrist bzw. mangels
kausalen Schadens schon kein Schadensersatzanspruch
bestehen würde. Demnach
ist spätestens am 15.11.2022 Verjährung
eingetreten. Die Verjährung ist zudem
nicht nach Art. 24 Abs. 3 CMNI i.V.m.
§ 204 Abs. 1 Nr. 1 BGB durch die Erhebung
der Klage gehemmt worden, da diese
erst am 31.01.2023 anhängig geworden
und der Beklagten sogar erst am
03.03.2023 zugestellt worden ist.
Beschluss des Schiffahrtsobergerichts
Hamm vom 25. Juni 2024, Az.: I-27 U
117/23 BSch
Die Berufung der Klägerin gegen das am
07.11.2023 verkündete Urteil des Amts -
gerichts – Schifffahrtsgericht – Minden
wird als unzulässig verworfen.
Die Kosten des Berufungsverfahrens einschließlich
der durch die Nebenintervention
entstandenen Kosten werden der
Klägerin auferlegt …
Aus den Gründen
Die Klägerin macht mit ihrer Klage einen
transportrechtlichen Schadensersatz -
anspruch gegen die Beklagte geltend …
Das Schifffahrtsgericht hat die Klage abgewiesen
…
Hiergegen wendet sich die Klägerin mit ihrer
Berufung. Zur Begründung macht sie
geltend, dass das Schifffahrtsgericht einen
Schadensersatzanspruch aus Art. 16 Abs.
1 CMNI zu Unrecht verneint habe. Das
Schiff MS Klena sei bereits bei Fahrtantritt
seeuntüchtig gewesen. Aufgrund der Seeuntüchtigkeit
habe der transportierte Weizen
umgeladen werden müssen, wodurch
die streitgegenständlichen Kosten angefallen
seien. Aufgrund der anfänglichen
Seeuntüchtigkeit sei von einem qualifizierten
Verschulden der Beklagten auszugehen
mit der Folge, dass sich diese gemäß
Art. 21 CMNI nicht auf etwaige Haftungsbeschränkungen
berufen könne …
Der Streithelfer hält die Berufung für unzulässig,
weil die Berufungsschrift nicht
an das Schifffahrtsobergericht, sondern
an das Oberlandesgericht Hamm gerichtet
gewesen sei. In der Sache verteidigen
die Beklagte und der Streithelfer das
angefochtene Urteil mit näheren Ausführungen.
Die Berufung der Klägerin ist unzulässig
und war deshalb gemäß § 522 Abs. 1 S. 2
und 3 ZPO durch Beschluss als unzulässig
zu verwerfen.
Die Unzulässigkeit der Berufung ergibt
sich daraus, dass innerhalb der bis zum
12.02.2024 verlängerten Berufungsbegründungsfrist
keine ordnungsgemäße
Berufungsbegründung eingegangen ist.
Insoweit kann auf die Ausführungen im
Hinweisbeschuss des Senats vom
07.05.2024 Bezug genommen werden, in
dem der Senat im Einzelnen dargelegt
hat, weshalb die Berufungsbegründung
der Klägerin unzureichend ist.
Die Einwendungen der Klägerin aus
ihrem Schriftsatz vom 19.06.2024 geben
zu einer abweichenden Beurteilung keinen
Anlass.
1. Soweit die Klägerin meint, dass im Rahmen
der Berufungsbegründung Tatsachenvortrag
ausreiche und keine Rechtsausführungen
erforderlich seien, trifft dies
nicht zu. Wie im Hinweisbeschluss des Senats
im Einzelnen ausgeführt, hat ein Berufungskläger
im Rahmen der Berufungsbegründung
konkret darzulegen, weshalb
das angefochtene Urteil aus seiner Sicht
unrichtig ist. Wenn das Erstgericht – wie
hier das Schifffahrtsgericht – eine Klage
wegen Verjährung abgewiesen hat, obliegt
es daher dem Berufungskläger, zu
begründen, weshalb entgegen der Auffassung
des Erstgerichts keine Verjährung
eingetreten ist. Wenn und soweit hierzu
im Einzelfall Rechtsausführungen erforderlich
sind, hat der Berufungskläger diese
zum Gegenstand seiner Berufungs -
begründung zu machen.
2. Wenn ein Erstgericht eine Klage wegen
Verjährung abgewiesen hat, kann der
Berufungskläger den Anforderungen an
eine ordnungsgemäße Berufungsbegründung
nach § 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2 ZPO dadurch
Genüge tun, dass er entweder darlegt,
dass in Bezug auf die vom Erstgericht
herangezogene Anspruchsgrundlage
keine Verjährung eingetreten sei, oder
geltend macht, dass eine weitere Anspruchsgrundlage
einschlägig sei, hinsichtlich
derer der Verjährungseinwand
nicht greife. Beides ist hier nicht erfolgt.
Die Klägerin hat sich in ihrer Berufungsbegründung
weder darauf berufen, dass
eine andere als die vom Schifffahrts -
gericht herangezogene Anspruchsgrund -
lage (Art. 16 Abs. 1 CMNI) einschlägig sei,
noch eine andere Anspruchsgrundlage
genannt. Vielmehr hat sie zu Beginn ihrer
Berufungsbegründung ausgeführt, dass
die Auffassung des Schifffahrtsgerichts,
wonach ihr kein Anspruch aus Art. 16
CMNI zustehe, falsch sei, und dies nachfolgend
näher begründet. Dies konnte
nur dahin verstanden werden, dass die
Klägerin ihre Berufung (allein) darauf
stützt, dass entgegen der Auffassung des
Schifffahrtsgerichts ein Anspruch aus
Art. 16 CMNI gegeben sei.
Auch hat die Klägerin in der Berufungsbegründung
nicht geltend gemacht, dass
in Bezug auf die Anspruchsgrundlage des
Art. 16 Abs. 1 CMNI keine Verjährung eingetreten
sei. Ihre Ausführungen in der
Berufungsbegründung wiesen keinen erkennbaren
Bezug zur Verjährungsfrage
auf. Sie hat weder den Begriff der Verjährung
noch die vom Schifffahrtsgericht herangezogene
Verjährungsvorschrift des
Art. 24 CMNI an irgendeiner Stelle in der
Berufungsbegründung erwähnt. Dass die
Klägerin mit ihren Ausführungen zu
Art. 21 CMNI deutlich machen wollte,
dass die Verjährungsvorschrift des Art. 24
CMNI nicht einschlägig sei, ließ sich der
Berufungsbegründung nicht entnehmen.
Dies gilt auch deshalb, weil die Klägerin
in der Berufungsbegründung zu diversen
Aspekten vorgetragen hat, die für das
Schifffahrtsgericht nicht entscheidungserheblich
waren. In diesem Zusammenhang
ist ergänzend zu berücksichtigen,
dass sich die Beklagten und der Streithelfer
erstinstanzlich auf die getroffenen vertraglichen
Haftungsausschlüsse berufen
haben. Daher war es ohne weiteres denkbar,
dass die Klägerin mit ihrem Verweis
auf das Eingreifen der Vorschrift des
Art. 21 CMNI und die fehlende Möglichkeit
der Beklagten, sich auf Haftungsbeschränkungen
zu berufen, geltend machen
wollte, dass die vertraglichen Haftungsausschlüsse
nicht zugunsten der
Beklagten eingreifen (vgl. auch Art. 25
Abs. 2 CMNI). Ebenso kam in Betracht,
dass die Klägerin bei ihren Ausführungen
zu Art. 21 CMNI andere Haftungsbeschränkungen
nach den Art. 17 ff. CMNI
im Blick hatte. Gegen einen Bezug zur Verjährungsfrage
sprach im Übrigen, dass
(Sammlung Seite 2916)
Binnenschifffahrt 02 | 2025
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Auf der Landstraße: Weitertransport auf einem 30-Achsen-Tieflader vom Naturhafen in Richtung Technik Museum Speyer
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Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg
Moselkommission, Trier
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg
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