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Schweden aktuell 1/25

Schweden aktuell ist das Wirtschaftsmagazin der Schwedischen Handelskammer in Deutschland

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Gegründet wurde das nach dem schwedischen

Liederdichter Carl-Michael Bellman benannte Unternehmen

1988 von Peter Jungvid. In dem gleichen

Jahr gewann das erste Produkt des Unternehmens,

der Bellman Ringer, den Ideenwettbewerb

des schwedischen Säkerhetsråd. Später kamen

auch Hörgeräte dazu, es folgte ein internationales

Wachstum mit mehreren Firmenübernahmen.

Heute kommen die Geräte der Firma vor allem in

der Altenpflege und in Privathaushalten von Menschen

mit eingeschränktem Hörvermögen zum Einsatz.

2. Healsafe: Sicherheit für gefährdete

Patienten

Design für maximale Sicherheit: Das ist das Credo

von Healsafe. Das schwedische Unternehmen hat

sich auf Produkte und Lösungen für psychiatrische

Einrichtungen und Pflegeheime spezialisiert. Denn

diese Umgebungen benötigen oft besonders gestaltete

Möbel und Accessoires.

Ob in psychiatrischen Kliniken, speziellen Jugendwohnheimen

oder Justizvollzugsanstalten:

Menschen in psychischen Krisen werden durch

Healsafes Portfolio geschützt. Vandalismussichere

Möbel und Anti-Suizid-Produkte sollen sicher und

gleichzeitig attraktiv und funktional designt sein,

so Healsafes Philosophie. Dabei liege der Fokus

darauf, die Würde der Patienten zu bewahren, ohne

Abstriche bei der Sicherheit zu machen.

Die Unternehmensgeschichte begann 2010, als

Healsafe Interiör das erste Produkt für forensische

psychiatrische Kliniken entwarf. Seitdem ist die

Nachfrage nach sicheren Innenarchitekturprodukten

jedes Jahr gestiegen. Heute bietet das Unternehmen

eine völlig einzigartige und breite Palette

an sicheren, robusten und selbstverletzungs- und

suizidsicheren Produkten an. Die meisten Produkte

werden in Zusammenarbeit mit Einrichtungen für

konkrete Problemstellungen entwickelt, für die es

bisher keine Lösung gibt.

3. Atos Medical: Hilfe bei Tracheostoma

Die eigene Stimme zurückbekommen: Für Menschen

mit einem Luftröhrenschnitt ist dies ein

großer Schritt. Das schwedische Unternehmen

Atos Medical hat sich auf diese Patienten mit Tracheostoma

spezialisiert. Auch Patienten, denen der

Kehlkopf entfernt wurde, erhalten Hilfsmittel zur

Versorgung. Das Kammermitglied entwickelt Produkte

wie Stimmprothesen und Zubehör, die es den

Betroffenen ermöglichen, wieder zu sprechen, besser

zu atmen und am sozialen Leben teilzunehmen.

So gibt es HME (Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher)

für unterschiedliche Situationen, zu Hause,

beim Sport, an belebten Orten oder für die Nacht.

Unter dem Namen Atos Care wird ein Patientenservice

für medizinische Fachkräfte angeboten.

Atos unterstützt medizinisches Personal bei der

Patientenaufklärung und bietet aktuelle Informationen

über medizinische Entwicklungen an. Für

Betroffene stellt Atos Ansprechpartner im gesamten

Versorgungsprozess und der nachstationären

Betreuung.

So hat Atos Medical seit seiner Gründung 1986 in

der Care-Tech-Branche Maßstäbe gesetzt, besonders

bei Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen.

4. Doktor.de: Arztbesuch per Smartphone

Statt im Wartezimmer zu sitzen, einfach den Arzt

in der Hosentasche haben: Was utopisch klingt, ist

in Schweden schon lange Standard. Nun bringt das

schwedische Unternehmen Doktor.se, in Deutschland

Doktor.de, die Telemedizin-Lösungen auch

nach Deutschland. Die Anwendung ermöglicht

Patienten, schnelle ärztliche Konsultationen zu

erhalten und Rezepte online zu verwalten – ein

bedeutender Schritt, um das Gesundheitssystem

zu entlasten. Ein positiver Aspekt liegt auch darin,

ÄrztInnen auf ihre persönlichen Bedürfnisse

zugeschnittene Arbeitsmodelle zu ermöglichen.

Für diese Pionierarbeit erhielt das deutsche Tochterunternehmen

2022 bereits den Schwedischen

Unternehmenspreis. Die Doktor.Se-Unternehmensgruppe

wurde 2016 in Schweden gegründet, zählt

mehr als 1.200 Mitarbeitende in ganz Europa und

ist bereits in vier Ländern fester Bestandteil des

Gesundheitssystems. Damit gehört Doktor.De zu

den am schnellsten wachsenden Gesundheitsunternehmen.

5. Tobii: Mit den Augen steuern

Bereits vor mehr als 20 Jahren brachte Tobii den

weltweit ersten Remote Eye Tracker auf den Markt.

Seitdem verfolgt das Unternehmen das Ziel, eine

Technologie zu entwickeln, die menschliche Aufmerksamkeit

und Absichten versteht – sogenanntes

Attention Computing. Für Menschen mit

Kommunikationsbarrieren und schweren Bewegungseinschränkungen

sind Tobiis technische

Geräte und Sprachinstrumente die Möglichkeit zu

kommunizieren und ihren Alltag selbstständiger

zu bewältigen. Ging es anfangs vor allem um Hilfe

für Querschnittsgelähmte, sind die Einsatzbereiche

heute mit über 1.000 Patenten breit gefächert, von

Mensch-Maschine-Schnittstellen bis zu psychologischer

Forschung. Tobii, mit deutscher Zentrale in

Frankfurt, entschlüsselt Kopf- und Augenbewegungen,

übersetzt mikroskopische Gesten in präzise

Blicksignale und generiert daraus Erkenntnisse, um

herauszufinden, was die Aufmerksamkeit einer Person

erregt, und um Absichten zu interpretieren.

Eine Zukunft mit mehr Tech

und mehr Mensch

Atos Medical ist spezialisiert auf Patienten mit Luftröhrenschnitt

„Der technologische Fortschritt

wird neue Möglichkeiten eröffnen,

die Pflege effizienter und individueller

zu gestalten.“

Gut designte Möbel und Gegenstände für Suizidgefährdete sind das Thema von Healsafe.

Die schwedische Care-Tech-Branche könnte sich

zu einer Boombranche entwickeln. Denn die Nachfrage

nach Lösungen für die Pflegebranche wird

auf jeden Fall stetig weiter steigen. Mit dem wachsenden

Anteil älterer Menschen und dem zunehmenden

Fokus auf präventive Gesundheit dürften

Unternehmen wie Bellman&Symfon, Atos Medical,

Doktor.de, Healsafe und Tobii auch in Deutschland

eine noch wichtigere Rolle spielen. Der technologische

Fortschritt wird neue Möglichkeiten eröffnen,

die Pflege effizienter und individueller zu gestalten.

Idealerweise bleibt so mehr Zeit für das, was

die PatientInnen mindestens ebenso brauchen, wie

smarte Technologie: echte menschliche Zuwendung.

Von augengesteuerten Assistenzsystemen für Querschnittsgelähmte hat sich

Tobii inzwischen zum umfassenden Entwickler von Mensch-Maschine-

Schnittstellen entwickelt.

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