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Österreichische Post AG
MZ 09Z037953 M
Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien
KERAMISCHE RUNDSCHAU
2 l 2025
94. JAHRGANG Offizielle Fachzeitschrift der Bundesinnung der Hafner, Platten-/Fliesenleger und Keramiker, des Kachelofenverbandes und Österreichischen Fliesenverbandes
HAKA 89/45T
Frýdlant nad Ostravicí / Tschechien
HAKA Tunnel
37/50 60/50 63/51 67/51 78/57
80/50
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NEU
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Innovationskraft hat einen Namen:
INFINITA VON HAFNERTEC
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Jörg Böhme
Außendienst Deutschland Ost
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+49 152 546 209 51
Ben Wendl
Außendienst DE Bayern
ben.wendl@hafnertec.com
+49 151 140 658 17
E D I T O R I A L
Zukunft gestalten –
Tradition bewahren
Die Landesinnung der Hafner, Fliesen- und Plattenleger sowie Keramiker
in Oberösterreich setzt sich mit Nachdruck für die Weiterentwicklung
und Sicherung unseres Handwerks ein. In einer Zeit, in der Rahmenbedingungen
und Anforderungen einem ständigen Wandel unterliegen, stehen wir
vor wichtigen Herausforderungen, aber auch großen Chancen.
Bild: Angermayer
CHRISTOPH ANGERMAYER
Landesinnungsmeister Oberösterreich
Ein zentrales Anliegen ist der uneingeschränkte Einsatz von Biomasse als Brennstoff.
Die aktuelle Diskussion um nachhaltige Energieträger zeigt deutlich, dass
Biomasse nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch eine wirtschaftlich
sinnvolle Lösung ist. Wir setzen uns dafür ein, dass die Verwendung von
Biomasse als Brennstoff für unsere Betriebe und Kundinnen und Kunden langfristig
gesichert bleibt. Nur so können wir auch in Zukunft energieeffiziente und
nachhaltige Heizlösungen anbieten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Erhalt des Befähigungsnachweises als Zugangsberechtigung
zum Gewerbe. Unsere Berufe erfordern umfangreiches Fachwissen
und handwerkliches Geschick, das durch eine fundierte fachliche Ausbildung
und Meisterprüfung sichergestellt wird. Ich setzte mich daher entschieden dafür
ein, dass der Befähigungsnachweis weiterhin als Zugang zu unserem Handwerk
erhalten bleibt. Qualität, Sicherheit und Fachkompetenz dürfen nicht leichtfertig
aufs Spiel gesetzt werden.
Auch im Veranstaltungsbereich gehen wir in Oberösterreich neue Wege. Traditionelle
Branchentreffen werden modernisiert und zukunftsorientiert ausgerichtet, um
den Austausch zwischen Fachleuten, Industrie und Nachwuchs noch effektiver zu
gestalten. Gleichzeitig arbeiten wir aus OÖ aktiv an der Überarbeitung von Lehrabschluss-
und Meisterprüfung mit, um diese den ständig steigenden Anforderungen
anzupassen. Unser Ziel ist es, junge Menschen bestmöglich auf ihren Berufsweg
vorzubereiten und ihnen die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse zu
vermitteln, um in der Branche erfolgreich zu sein.
Der Ausschuss der oberösterreichischen Landesinnung arbeitet kontinuierlich daran,
die Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder zu verbessern. Gemeinsam
setzen wir uns dafür ein, unser traditionsreiches Handwerk in eine erfolgreiche Zukunft
zu führen. Lassen Sie uns diese Herausforderungen gemeinsam anpacken –
für eine starke Branche und eine erfolgreiche Zukunft!
Ihr Landesinnungsmeister Christoph Angermayer
2 l 2025
3
Bild: KR
20
Bild: Tanja Wagner
Bild: World of Fireplaces
23 16
I N H A L T 2 . 2 0 2 5
AKTUELL & WISSENSWERT
Abgrenzung zwischen Handwerk und Kunst 6
Neues aus dem Keramikverband
Angriff auf Holzöfen 10
Der KOV informiert
Merkblatt des Fliesenverbandes 13
Großformatige Keramische Belagselemente
World of Fireplaces 2025 16
Messe für die Feuerstättenbranche
Sachverständigerbericht 17
Gutachten zur Rutschfestigkeit
Herausforderungen für Hafner 21
Berufsanerkennung in der EU
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien, Tel.: +43 (01) 478 81 70, www.impactmedia.at; Mitherausgeber: Österreichischer Kachelofenverband;
Chefredaktion: Silvia Rothböck, BA, E-Mail: s.rothboeck@impactmedia.at, Tel.: + 43 (0)650 8604848; Redaktionelle Mitarbeit: Eva Fürtbauer, Martin Henze, Cornelia Becker,
Alexandra Lehrer; Anzeigenberatung: Richard Fassl, E-Mail: r.fassl@impactmedia.at, Tel.: +43 (0)676 7753903; Satz + Layout: Nicolas Lehrer; Abonnementverwaltung: Daniela Brany,
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für das folgende Jahr weiter. Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., 1100 Wien, Favoritner Gewerbering 19; Erscheinungsweise: Monatlich; Blattlinie: Fachliche Information der Angehörigen
keramischer Berufe, der Zulieferindustrie und des Fachhandels. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder werden
nicht zurückgeschickt. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, dass sie die
Meinung der Redaktion oder eine Empfehlung darstellen. Offenlegung der Eigentumsverhältnisse gemäß § 25 des Mediengesetzes: Alleinige Medieninhaberin ist Mag. Alexandra Lehrer.
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Bild: WIkipedia
34
Bild: Mapei
38
TERMINE
Bild: Rako
36
Cevisama 2025
24. - 28. Februar 2025
Valencia
cevisama.feriavalencia.com
Webuild Energiesparmesse
7. - 9.3.2025
Wels
www.energiesparmesse.at
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
Megaformate ohne sichtbare Fugen 30
PCI über ein gleichmäßiges, ästhetisches Fugenbild
Asbest – die unerkannte Gefahr 34
Gesundheitsschutz
Zeitdruck auf der Baustelle 38
Wenn der Estrich nicht trocknen will...
BRANCHEN & PRODUKTE
BAU München 2025 41
Berichte von der Weltleitmesse
Hinweis
Geschlechtsneutrale Formulierung
Zur Vereinfachung der Lesbarkeit erfolgt in der KR nur zum
Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung
ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.
World of Fireplaces 2025
28. - 30. April 2025
Leipzig
www.world-of-fireplaces.de
90. Bundestagung der Hafner,
Fliesen- und Plattenleger und
Keramiker
29. - 31. Mai 2025
Bregenz
19. Claydays Graz
22. – 24. August 2025
Graz
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Töpfermarkt Gmunden
29. – 31. August 2025
Gmunden
www.toepfermarkt.at
2 l 2025
5
AKTUELL & WISSENSWERT
NEUES AUS DEM KERAMIKVERBAND
Abgrenzung zwischen Handwerk
und Kunst
Keramik zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Handwerken – auch
in Österreich. Der Beruf des Keramikers ist ein reglementiertes Gewerbe
und setzt eine fundierte Ausbildung oder entsprechende Befähigung
voraus. Lange Zeit gab es Unklarheiten darüber, welche gewerblichen
Tätigkeiten dem Beruf des Keramikers zuzuordnen sind und welche dem
Kunsthandwerk – insbesondere innerhalb der Berufsgruppen selbst. Um
mehr Transparenz und Klarheit zu schaffen, wurde gemeinsam mit der
Innung der Kunsthandwerker eine verbindliche Grundlage erarbeitet.
Bild: Angermayer
Christoph Angermayer, Präsident
des Österreichischen Keramikverbandes,
betont: „Es war für uns
wichtig, dass wir gemeinsam mit den
Kunsthandwerkern einen klaren Rahmen
schaffen, der beiden Gewerben gerecht
wird. Es ging darum, eine Struktur
zu finden, die die unterschiedlichen Anforderungen
und Tätigkeiten im Bereich
der Keramik korrekt widerspiegelt.“
FACHWISSEN IST UNERLÄSSLICH
Der Beruf des Keramikers ist ein reglementiertes
Gewerbe – wie viele andere in
Österreich auch. Das bedeutet, dass bei
der Anmeldung des Gewerbes ein spezifischer
Befähigungsnachweis erforderlich
ist. „Es geht nicht nur um Talent und
Leidenschaft, sondern um fundiertes
Wissen, das notwendig ist, um die Sicherheit
und Gesundheit der Menschen
zu gewährleisten“, erklärt Angermayer.
„Keramik ist weit mehr als nur das Formen
von Ton – es geht um physikalische
und chemische Prozesse, die entscheidend
für die Qualität und Unbedenklichkeit
von keramischen Produkten
sind.“ Die Befähigungsnachweise dienen
in erster Linie dem Gesundheitsschutz
– sowohl für die Gewerbetreibenden als
auch für deren Mitarbeiter und Kunden.
Bei der Herstellung von Keramikerzeugnissen
können gefährliche Stoffe
wie Quarzstaub, Schwermetall-Sprühnebel
oder giftige Substanzen in Glasuren
freigesetzt werden. Eine unsachgemäße
Handhabung dieser Materialien kann zu
erheblichen gesundheitlichen Schäden
führen. Besonders bei keramischen Gebrauchsgegenständen
wie Geschirr oder
Trinkgefäßen besteht ein Risiko: Werden
diese unsachgemäß hergestellt, können
schädliche Substanzen in Kontakt mit
Lebensmitteln gelangen und so die Gesundheit
gefährden.
Als Präsident des Keramikverbandes ist es
Christoph Angermayer ein großes Anliegen,
die Qualität und Sicherheit im Handwerk
zu gewährleisten und den Fortbestand des
Berufes zu sichern.
TEILQUALIFIKATION FÜR ZIER
KERAMIK
Seit 2023 gibt es eine Möglichkeit für
alle, die sich ausschließlich mit Zierkeramik
beschäftigen möchten. Christoph
Angermayer erklärt: „Zusammen mit
der Innung der Kunsthandwerker haben
wir eine Teilqualifikation geschaffen, die
es ermöglicht, das eingeschränkte Gewerbe
der Keramik anzumelden. Dies
betrifft das Formen, Glasieren und Brennen
von Ziergegenständen.“ Der Kurs
auf dem Ceramico Campus in Stoob endet
mit einer schriftlichen Prüfung und
vermittelt alle nötigen Kenntnisse, um
sich im Bereich der Zierkeramik selbstständig
zu machen.
INDIVIDUELLE BEFÄHIGUNG
Für jene, die den Befähigungsnachweis
nicht auf die übliche Weise erbringen
können, besteht auch die Möglichkeit,
eine individuelle Befähigung für
einen bestimmten Teilbereich, wie Gebrauchskeramik,
Baukeramik oder Industriekeramik,
zu beantragen. Dazu
müssen die erforderlichen Kenntnisse,
Fertigkeiten und Erfahrungen durch
andere, gleichwertige Nachweise belegt
werden. Diese Flexibilität ermöglicht es
Antragstellern, Fachkenntnisse nachzuweisen,
auch wenn sie keine klassische
Ausbildung abgeschlossen haben. Hierzu
werden auch österreichweit gleichwertige
Prüfungen auf dem Niveau der
Meisterprüfung in den jeweiligen Landesinnungen
angeboten, um die Kennt-
6 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
nisse und Fertigkeiten nachzuweisen
und damit die Qualität der Keramikbetriebe
zu sichern.
GESETZLICHE VORGABEN FÜR GE-
BRAUCHSKERAMIK
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Angermayer
anspricht, ist die Einhaltung
gesetzlicher Vorschriften, insbesondere
im Bereich der Gebrauchskeramik. „Für
Produkte wie Speisegeschirr gelten EUweit
festgelegte Grenzwerte für Schwermetalle
und andere potenziell schädliche
Stoffe“, erklärt der Präsident des Keramikverbandes.
„Es ist unerlässlich, dass
keramische Betriebe sicherstellen, dass
ihre Produkte den gesetzlichen Anforderungen
entsprechen. Hierzu müssen
zum Beispiel Konformitätserklärungen
vorgelegt werden, die bestätigen, dass
die Produkte gesundheitlich unbedenklich
sind.“ Informationen, wie man zu
dieser Konformitätserklärung kommt,
stellt der Keramikverband auf seiner
Website zur Verfügung.
WEITERBILDUNG UND VERNET-
ZUNG
Der Österreichische Keramikverband
wurde im Jahr 2023 gegründet,
um den Keramikbereich stärker in den
Mittelpunkt zu rücken. Christoph Angermayer
hebt hervor, dass der Keramikverband
nicht nur als Plattform für
rechtliche und technische Unterstützung
dient, sondern auch die Weiterbildung
und Vernetzung der Mitglieder fördert:
„20 Jahre lang wurden keine Meisterprüfungen
mehr abgehalten. Wir haben
einen Meistervorbereitungskurs ins Leben
gerufen und organisieren nun bereits
zum dritten Mal in Folge erfolgreich
Meisterprüfungen, die regelmäßig
ausgebucht sind. Wir wollen, dass das
Handwerk der Keramiker weiterhin erfolgreich
und zukunftsfähig bleibt.“ Zudem
finden mittlerweile regelmäßig Keramiker
Stammtische statt, bei denen
sich Fachleute aus der Branche austauschen
und vernetzen können.
Bild: Foto Fischer
BIM Andreas Höller setzt sich mit großem
Engagement und viel Herzblut für die
Berufsgruppe der Keramiker ein.
ZUKUNFT DES HANDWERKS
„Durch die enge Zusammenarbeit verschiedenster
Branchenvertreter, insbesondere
auch mit der Innung der Kunsthandwerker,
konnten wir eine klare und
faire Regelung auf den Weg bringen.“,
erklärt Angermayer abschließend. „Die
Keramikbranche hat viel zu bieten – von
traditionellem Handwerk bis hin zu innovativen
Designansätzen. Es liegt nun
an uns, dieses Potenzial zu nutzen und
das Handwerk auch in Zukunft weiterzuentwickeln.“
„In den letzten Jahrzehnten wurde der
Berufsgruppe der Keramiker leider zu
wenig Aufmerksamkeit geschenkt“, ergänzt
BIM Andreas Höller. „Bei meiner
Amtsübernahme als Bundesinnungsmeister
hatte ich mir das Ziel gesetzt, hier
endlich etwas zu bewegen und vieles aufzuarbeiten.
Mit einem großartigen Team
und in enger Zusammenarbeit mit Christoph
Angermayer als Keramiksprecher
Österreich, dem gesamten Verbandsbüro
und dem Bundesinnungsbüro konnten
wir bereits viele neue Zeichen setzen.
Es war uns ein großes Anliegen,
ein Merkblatt zu erstellen, das den Beruf
des Keramikers und seine Abgrenzung
zum Kunsthandwerk klar definiert. Zudem
haben wir die Möglichkeit geschaffen,
in Stoob auszubilden und Meisterprüfungen
abzunehmen, was zuvor nur
sehr schwer möglich war. Heute sind die
Meisterkurse voll, was zeigt, dass unser
Engagement in die richtige Richtung
geht. Natürlich wissen wir, dass noch
viel zu tun ist und einige Herausforderungen
vor uns liegen. Aber in drei Jahren
können wir nicht alles umsetzen.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, den
Keramikern mehr Möglichkeiten zu bieten,
ihren Beruf richtig auszuüben und
die Lehrlingszahlen zu steigern. Wir
hoffen, dass auch Betriebe – selbst im
Gewerbeverbund – motiviert werden,
Lehrlinge im dualen Ausbildungssystem
auszubilden.“
DIE AUFGABEN DES KERAMIKVER-
BANDES
Der Österreichische Keramikverband
versteht sich als ein starker Partner der
Branche und als Brücke zwischen den
verschiedenen Akteuren. Seine Arbeit ist
von entscheidender Bedeutung, um die
Qualität und Sicherheit im Handwerk
zu gewährleisten und die Branche auf
die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
Der Verband setzt sich vor
allem für eine Bewusstseinsbildung hinsichtlich
der Bedeutung der Ausbildung
und für die Steigerung der öffentlichen
Wahrnehmung und Wertschätzung des
gewerberechtlich reglementierten Handwerks
der Keramikerinnen und Keramiker
ein. Dies betrifft besonders die
Bereiche der Baukeramik, Industriekeramik
und Gebrauchskeramik. Ein weiteres
Ziel des Verbandes ist es, den Beruf
der Keramik zu modernisieren, Innovationen
zu fördern und damit den langfristigen
Fortbestand der Branche zu sichern.
Hervorzuheben ist auch, dass alle
Funktionäre des Verbandes ihre Tätigkeiten
ehrenamtlich ausüben und dieser
nicht gewinnorientiert arbeitet.
Der Großteil der von den Mitgliedern
gezahlten Kammerumlage wird direkt in
Maßnahmen zur Förderung und Weiterentwicklung
des Handwerks investiert.
Dadurch ist jede Keramikerin und jeder
Keramiker, die bzw. der Mitglied einer
Landesinnung ist, automatisch auch
Teil des Verbandes. Durch sein aktives
Engagement bietet der Verband seinen
Mitgliedern spürbare Vorteile und zahlreiche
Initiativen, von denen sie direkt
profitieren.
y
Detaillierte Informationen zum Keramikgewerbe
und seinen Abgrenzungen stehen im
Downloadbereich der Website zur Verfügung:
https://keramikverband.at/service-download/
2 l 2025
7
AKTUELL & WISSENSWERT
AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND
Start Meisterkurs
Gleich nach der Weihnachtspause ist Anfang 2025 der Meisterkurs
für Hafner gestartet.
Bilder: KOV
Nachdem im Herbst noch unklar
war, ob überhaupt ein Meisterkurs
zustande kommen würde, nehmen
nun erfreulicherweise elf Teilnehmer
am Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung
teil. Die ersten beiden Wochen
wurde der Kurs online abgehalten, seit
Ende Jänner findet der Kurs im Präsenzunterricht
im Kachelofenverband statt.
Diese Teilnehmer streben die Meisterprüfung
an: Valentin Bandera aus Wien,
Niklas Berger aus Waldhausen, Joachim
Bickel aus Blons, Andre Heregger aus
Dellach im Drautal, Marco Hörfarter
aus Stuhlfelden, Kevin Langbrandtner
aus Taxenbach, Klaus Pichler aus Dellach,
Mario Pienz aus Navis, Matthias
Scheiblauer aus Gesten, Philipp Suppacher
aus Ebbs und Martin Taverner aus
Berndorf.
y
Die Meisterschüler mit KOV-GF Thomas Schiffert
und Kursleiter Rudolf Haselböck.
Schicken Sie uns Ihre Bilder!
Der KOV aktualisiert wieder seine Bilddatenbank und freut sich daher über die Zusendung
von neuem, schönen Bildmaterial (Kachelöfen und Co.) für die Verwendung von
zukünftigen Marketing-Maßnahmen. Bitte senden Sie Ihr hochauflösendes Bildmaterial
an: presse@kachelofenverband.at. Vielleicht finden Sie Ihre Bilder schon bald auf unserer
Facebook-Seite oder als Werbebild für den Tag des Kachelofens 2025!
Willkommen im Team!
Monika Schneider und Jozsef Kiss sind seit Anfang Jänner neu im KOV-Team. Monika
Schneider übernimmt schrittweise die Aufgaben im Sekretariat von Karin Graf, die sich im
Monika Schneider
und Jozsef Kiss
unterstützen das
KOV-Team.
Frühsommer in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden wird.
Monika Schneider ist 48 Jahre
alt und hat 16 Jahre Erfahrung
als Sekretärin in einer Steuerberatungskanzlei.
Jozsef Kiss unterstützt
in Zukunft das Technik-Team und die
Weiterentwicklung des Kachelofenberechnungsprogramms.
Er ist 20 Jahre
alt und Absolvent der HTL Wien West. y
Geballtes Wissen: Kachelofen-Woche
Von 20. bis 24. Jänner fand die Kachelofen-Woche statt – eine Online-
Veranstaltungsreihe des Kachelofenverbands, an der rund 270 Teilnehmer
an fünf Nachmittagen teilnahmen.
Folgende Themen wurden dabei
präsentiert und diskutiert: „Architektur
trifft Kachelofen“ (BM DI
Harald Dielacher), „UmweltPlus- vs.
15a-Brennraum“ (Podiumsdiskussion
mit Mitgliedern des Technischen Ausschusses),
„Rolle der Holzenergie bei
der Versorgungssicherheit“ (DI Kasimir
Nemestothy, Bereichsleiter Energie
in der Landwirtschaftskammer Öster-
reich), „Podiumsdiskussion Rauchfangkehrer
und Hafner – Miteinander oder
Gegeneinander“ (Hafner-Vertreter: Peter
Böckl/OÖ, Martin Greisberger/
SBG, Rauchfangkehrer-Vertreter: Michael
Cesnek/Wien, Mathias Gadenstätter/SBG)
und „Neuigkeiten bei Gesetzen,
Umweltzeichen und Förderungen“
(Thomas Schiffert, KOV).
y
Erfolgreiche
Pressearbeit
Vor Weihnachten veröffentlichte
der KOV eine Presseinformation
zum Thema „Kachelofen ganz
oben am Wunschzettel“, die in der
österreichischen Medienlandschaft
positive Resonanz gefunden hat.
Alle Presseinformationen können Sie hier
nachlesen: https://www.kachelofenverband.
at/presse/foto-und-grafikservice/
8 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND
Projektofen der Berufsschule Dornbirn
Auf Initiative von Harald Müller und dem Technischen Ausschuss bauten
Lehrlinge der Berufsschule Dornbirn im Zuge einer Projektarbeit einen
UmweltPlus Ofen. Die angehenden Hafner modifizierten den Ofen mit dem
Ziel, die Emissionen möglichst gering zu halten.
Die Berufsschüler vor dem Projektofen.
KOV-Techniker Rudolf Haselböck
besuchte die Berufsschule
Dornbirn vor Weihnachten und
referierte zum Thema „Emissionsmessungen“.
Er erläuterte den Schülern die
Funktionsweise der Verbrennung und
der Messgeräte.
Mit tatkräftiger Unterstützung der
Schüler führte er eine Messung durch,
die zeigte, dass die Emissionen in der
Hauptbrandphase reduziert werden
konnten. Aufgrund einer ungeeigneten
Tür ließen sich jedoch über den gesamten
Abbrand keine Verbesserungen fest-
stellen. Der Brennraum des Projektofens
wird nun in die Versuchsanstalt des Kachelofenverbands
gebracht, wo weitere
Modifikationen und Messungen zur
Optimierung der Emissionswerte vorgenommen
werden.
y
AKTUELL & WISSENSWERT
Neuigkeiten bei Gesetzen und Umweltzeichen
Angriff der Europäischen
Kommission auf Holzöfen
Autor: Thomas Schiffert, GF KOV
Kachelöfen und andere Heizsystem des Hafners treffen stetig auf neue Herausforderungen und
diese haben auch deutlich an Dynamik gewonnen. War in der Kachelofenbranche vor drei bis vier
Jahren von einem fast nicht zu bewältigenden Boom die Rede, so ist die Marktsituation heute
erheblich schwieriger geworden.
RAHMENBEDINGUNGEN
Betrachten wir die Wärmebereitstellung von Wärme (inklusive
Prozesswärme) in Österreich, so erkennt man, dass am Beispiel
des Jahres 2019 die Bioenergie mit rund 30 % nach Gas
mit 36 % der zweitgrößte Wärmebereitsteller ist. Öl hat in diesem
Mix lediglich einen Anteil von 9 %. Die Bioenergie setzt
sich zusammen aus rund 34 % Hackschnitzel, Rinde und Sägenebenprodukte
25 % Brennholz und rund 8 % Holzpellets.
Der Rest sind Ablauge der (Papier-) Industrie und Pflanzenöle.
Betrachtet man im speziellen den energetischen Endverbrauch
für die Raumwärme, so sieht man, dass die Biomasse die klare
Nummer eins ist und deren Energiemenge in den letzten 15
Jahren um rund 10 Petajoule gestiegen ist (Abb. 1).
Das mediale Interesse am Kachelofen ist gleichbleibend
hoch. In den letzten Jahren konnte der Kachelofenverband
das Echo bei Tageszeitungen auf einem ansehnlichen Niveau
stabilisieren. Insbesondere kommt die Pressekonferenz zu Beginn
der Heizsaison gut an. Ein weiterer positiver Aspekt ist,
dass eine regelmäßig durchgeführte, repräsentative Meinungsumfrage
in der österreichischen Bevölkerung über die Jahre ein
konstant hohes grundsätzliches Interesse am Kachelofen zeigt.
Während ca. 9 % mit einem Kachelofen heizen, würden dies
aber rund 27 % gerne tun. Dies bedeutet, dass das vorhandene
Potenzial beim Kachelofen unter allen Heizsystemen das größte
ist, auch wenn verschiedene Rahmenbedingungen eine Realisierung
aktuell verhindern.
Abbildung 1: So heizt Österreich – Holz ist die klare Nummer 1
NACHHALTIGKEIT
Die Europäische Union regelt in der „renewable energy directive“
(RED III) die Nachhaltigkeitsaspekte verschiedener
Energieformen. Dabei hat die EU das Ziel ausgegeben, bis
2030 den Anteil der erneuerbaren Energie bis zum Jahr 2030
auf 42,5 % anzuheben. Nach umfangreicher Diskussion ist es
trotz massiver – durch die fossile Energiewirtschaft finanzierten
Kampagnen - gelungen, Holz weiterhin als erneuerbaren Energieträger
zu verankern, sofern es zu keiner überbordenden Entnahme
kommt, sprich Wälder abgeholzt werden. In Österreich
und auch in den meisten anderen europäischen Ländern sind
wir weit davon entfernt, im Gegenteil, der Waldanteil hat in
den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Wesentlich in
der Argumentation für den Hafner ist, dass immer der Wald als
Ganzes und nicht das einzelne Scheit Holz betrachtet werden
muss. Die Holzverbrennung ist und bleibt also CO 2
-neutral.
DAUERTHEMA FEINSTAUB
Betrachtet man die Herkunft der Feinstaubemissionen, so
sieht man, dass in Österreich etwas mehr als 26 % davon von
Kleinfeuerungen – oft auch Hausbrand genannt – stammen.
Bei genauerer Betrachtung lässt sich feststellen, dass der Großteil
von Altanlagen und dabei insbesondere von Allesbrennerkesseln
stammt, die – wie der Name beschreibt – für mehrere
Brennstoffe gedacht waren und deshalb nicht gut verbrennen.
Der Anteil aller Öfen und Herde beträgt am gesamten Feinstaubaufkommen
beträgt knapp über 4 % (Abb. 2).
Die Europäische Union hat aufgrund der Verschärfung von
Richtwerten der Welt-Gesundheitsorganisation WHO ihrerseits
im Jahr 2024 die Grenzwerte der EU-Richtlinie für saubere
Luft (clean air) deutlich strikter gemacht. So ist beispielweise
der Grenzwert für PM 2.5 – Partikel von 25 µg/m 3 auf
10 µg/m 3 mehr als halbiert worden. Außerdem wurde die Anzahl
der zulässigen Überschreitungen pro Jahr von 35 auf 18
ebenfalls halbiert. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass
die Messstellen, die in den en letzten Jahren alle „grün“ im
Sinne von keinen häufigen Überschreitungen waren plötzlich
wieder auf „rot“ für zu häufige Überschreitungen springen werden
– und das, obwohl die Luftqualität nach wie vor jährlich
besser wird.
10 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
Grafiken: Thomas Schiffert
Abbildung 2: Verursacher der Feinstaubemissionen in Österreich
Zur Berechnung der Emissionen werden so genannte Emissionsfaktoren
verwendet. Diese liegen in Österreich für einen
durchschnittlichen Speicherofen (Kachelofen) bei 80 mg/m 3 .
Kaminöfen weisen im Vergleich dazu einen Faktor von 118
mg/m 3 auf. In anderen europäischen Ländern – jedenfalls in
Polen, in der Slowakei und in Ungarn werden Werte von fast
400 mg/m 3 verwendet, was dazu führt, dass in Österreich
die erwähnten 26 % für Kleinfeuerungen (Öfen und Herde
4,4 %), in den anderen Ländern jedoch rund 80 % der Feinstaubemissionen
den Kleinfeuerungen zugerechnet werden. In
Deutschland geht das dortige Umweltbundesamt in seinen Zukunftsszenarien
von einer Steigerung der Feinstaubemissionen
aus Holzfeuerungen aus und begründet dies mit der steigenden
Anlagenanzahl. Die Szenarien berücksichtigen allerdings in
keiner Weise, dass der Energieverbrauch aufgrund der besseren
Wärmedämmung pro Anlage geringer und die Technologie
weiterentwickelt wird.
ÖKODESIGN-VERORDNUNG UND UMWELTZEICHEN
Die Europäische Kommission plant aktuell einen massiven
Angriff auf Holzfeuerungen. Dies betrifft neben Holzheizungskesseln
auch alle von der Ökodesign-Verordnung betroffen
Öfen. Dies sind z.B. Kamineinsätze, Herde und fertige Speicheröfen,
der individuelle Kachelofen ist davon ausgenommen
und wird dies auch künftig bleiben.
Die Grenzwerte sollen einerseits dramatisch gesenkt werden,
so zum Beispiel beim Kohlenstoffmonoxid (CO) von 1.500
mg/m 3 auf nur mehr 500 mg/m 3 . Aber dies ist nicht die einzige
Verschärfung. Künftig sollen sieben Abbrände ausgehend
von einem Kaltstart für die Berechnung der Emissionswerte
herangezogen werden – 2x Startphase, 3x Nennwärmeleistung,
2x Teillast. Die Kommission plant die Novellierung zum Juli
2027, was ein weiteres Problem verursacht, da es unrealistisch
ist, dass bis zu diesem Zeitpunkt alle Geräte entwickelt und
dann auch noch von den Prüfstellen geprüft werden (Abb. 3).
Parallel zu den Arbeiten an der Ökodesign-Verordnung ist
auch eine Überarbeitung der Umweltzeichen Richtlinie 37
(UZ37) erfolgt. Der diesbezügliche Entwurf 2025 sieht ebenfalls
Verschärfungen der Grenzwerte vor, die zwar deutlich
reduziert, aber für Holzöfen nicht komplett unrealistisch gestaltet
wurden. Am relevantesten ist die Reduktion bei den
geforderten Staubwerten. Diese wurden von 30 mg/MJ auf
20 mg/MJ gesenkt. Dies vom aktuellen Entwurf der Umweltzeichen-Richtlinie
werden beispielsweise vom Kachelofen mit
UmweltPlus-Brennraum in der bestehenden Form erfüllt.
FAZIT
Das grundsätzliche Interesse am Kachelofen ist trotz der
aktuellen Flaute am Markt weiterhin stabil hoch, 26,8 % der
österreichischen Bevölkerung hätte gerne einen Kachelofen.
Der energetische Einsatz von Holz steigt, immer mehr Menschen
heizen damit. Die Diskussion über die Nachhaltigkeit
des Brennstoffs Holz wird zwar weiterhin immer wieder lanciert,
im Moment ist diese aber gesichert. Feinstaub ist und
bleibt ein dominierendes Thema. Verschärfungen im Bereich
der Luftreinhaltung führen gegenwärtig zu einem Angriff der
Europäischen Kommission auf die Holzverbrennung. Der aktuelle
Entwurf der Ökodesign-Verordnung stellt eine massive
Bedrohung der Kachelofenbranche dar, wobei der individuelle
Kachelofen davon nicht betroffen ist. Die im aktuellen Entwurf
der Umweltzeichen-Richtlinie 37 für Holzheizungen geforderten
Grenzwerte werden vom aktuellen Kachelofen mit
UmweltPlus-Brennraum eingehalten.
Anmerkung:
In der Zwischenzeit hat die Europäische Kommission den
Entwurf zur überarbeiteten Ökodesign-Verordnung für Einzelraumfeuerstätten
wegen der intensiven Interventionen zurückgezogen
und auf unbestimmte Zeit vertagt.
y
Der Österreichische Kachelofenverband hat dazu eine Stellungnahme
verfasst, wird diese beim Stakeholder-Meeting mit
der Kommission einbringen, die anderen Vertreter des Europäischen
Kachelofenverbandes Veuko mit den betreffenden
Informationen versorgen und auch die offizielle österreichische
Position mitgestalten.
Abbildung 3: geplante Emissionsgrenzwerte der novellierten Ökodesign-
Verordnung für Einzelraumfeuerstätten
2 l 2025
11
AKTUELL & WISSENSWERT
CERAMICO CAMPUS
Meisterkurs
Meisteranwärter 2025 in Stoob: Motivation und Perspektiven
In Stoob werden in diesem Jahr 16
Meisteranwärter ihre Ausbildung
durchlaufen. Die Gruppe der jungen
Fliesenleger hat sich bereits zu einem
motivierten Top-Team zusammengefunden.
Der Lehrgang umfasst neben
technischen Grundlagen und Normen
vor allem praxisnahe Themen wie Kalkulation
und rechtliche Aspekte. Das
Praxistraining ist für die Semesterferien
geplant und auf die Prüfungsinhalte
ausgerichtet.
Bundesinnungsmeister Andreas
Höller hat die Gruppe bereits besucht
und seine besten Wünsche für die Prüfungen
im Mai überbracht. Das Team
des Ceramico Campus blickt mit Freude
auf den zahlreichen Nachwuchs. y
Bild: Ceramico Campus
Die 16 Meisteranwärter 2025
in Stoob
NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND
Neue Mitarbeiterin beim ÖFV
Der ÖFV freut sich, eine neue Mitarbeiterin vorzustellen: Monika Treiber
verstärkt seit Jänner das Team im Büro des Verbandes. Die Burgenländerin
wird sich künftig um die Organisation der Mitglieder, das Eventmanagement
und Schulungen kümmern sowie die Geschäftsführung bzw. den Vorstand
unterstützen.
Als ersten Schritt hat Monika
Treiber bereits begonnen, die
Verwaltung für den technischen Ausschuss
sowie die Sachverständigen mittels
neuer Büroorganisation zu optimieren.
So soll in Zukunft eine nachhaltige
Struktur zur Sicherstellung der technischen
Arbeit der externen Mitarbeiter
gewährleistet werden.
Die Hobbyimkerin verfügt über langjährige
Erfahrung als Assistentin der Geschäftsführung.
Ein harmonisches und
kooperatives Arbeitsumfeld liegt ihr besonders
am Herzen. So freut sie sich auf
eine konstruktive Zusammenarbeit mit
einem vielseitigen Aufgabengebiet und
darauf, die Innungsmitglieder persönlich
kennenzulernen.
y
Monika Treiber, die neue Mitarbeiterin im ÖFV.
Bild: Fliesenverband / Picasa
12 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
Verlegeplan, Werkzeuge, Transport
Großformatige (XL, XXL, SL) keramische
Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich
Merkblatt
Dieses Merkblatt behandelt Besonderheiten und zusätzliche Anforderungen und Empfehlungen für
die Verlegung großformatiger keramischer „Großformatige Belagselemente (XL, XXL, für SL) den keramische Innenbereich.
Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich“
7
1.
Ausgabe
VORAUSSETZUNGEN
2025
bereits bei der Lagerung klimatisch der
Verlegeplan, Gemäß ÖNORM Werkzeuge, B 3407 gelten Transport als Baustelle angepasst gelagert werden. Bei
Großformate sämtliche Belagselemente,
deren Vorbemerkungen Flächen größer als 0,2m 2 (2.000
engen Eingängen und Räumen kann
eine 1.1 Simulation Vorbereitung und mit Organisation einer maßgefertigten
leichten
Dieses
cm 2 Merkblatt behandelt Besonderheiten und zusätzliche
) sind oder eine Seitenlänge von
der Baustelle
Anforderungen und Empfehlungen für die Verlegung großformatiger
als keramischer 1 m aufweisen. Belagselemente Darüber für den Innenbe-
Holz- oder Bauplatte eine
mehr
Eine Besichtigung der Baustelle ist unbedingt erforderlich.
hinaus
sprechen wir heute von 3 Gruppen über Baustelle die angepasst Zugänglichkeit gelagert werden. des Bei engen zu verflie-
Eingängen
praktische Hilfe sein, um Gewissheit
reich.
Das Material muss bereits bei der Lagerung klimatisch der
und Räumen kann eine Simulation mit einer maßgefertigten
leichten Raums Holz- oder zu Bauplatte erhalten. eine praktische Hilfe sein,
Großformatfliesen, welche sich in der senden
1. Voraussetzungen
um Gewissheit über die Zugänglichkeit des zu verfliesenden
Bearbeitung stark unterscheiden.
Raums zu erhalten.
Gemäß ÖNORM B 3407 gelten als Großformate sämtliche
Belagselemente, deren Flächen größer als 0,2m 1.2 Transport und Handhabung
(2.000 cm 2 )
sind oder eine Seitenlänge von mehr als 1 m aufweisen. Darüber
hinaus sprechen wir heute von 3 Gruppen Großformat-
1.2 Transport und Handhabung
Generell zu beachtende Punkte vor Werden die Großformatfliesen in Kisten
auf einer geliefert, ebenen Fläche müssen gestapelt sie werden. auf Auch einer beim ebe-
Bewe-
Werden die Großformatfliesen in Kisten geliefert, müssen sie
der fliesen, Verlegung welche sich in von der Bearbeitung mind. XL stark unterscheiden. Platten:
Format XL XXL
nen
gen oder
Fläche
Anheben
gestapelt
mit einem Kran
werden.
müssen die
Auch
Anhebepunkte
gleichmäßig verteilt sein.
beim
SL (Superlarge)
Bewegen Um das Risiko oder von Transportschäden Anheben mit so weit einem wie möglich Kran zu
Fläche ≤ 1 m² ≤ 3 m² > 3 m²
minimieren, ist ein vertikaler Transport vorzuziehen.
müssen die Anhebepunkte gleichmäßig
Seitenlänge > 60 cm > 100 cm > 300 cm verteilt
Die Unterzeichnung
sein. Um
des
das
Lieferscheins
Risiko
sollte
von
idealerweise
Transportschäden
angenommen” vorausgehen. so weit Diese wie Inhaltsprüfung möglich zu muss mi-
so
≤ 100 cm ≤ 300 cm
den Vermerk “Unter Vorbehalt der weiteren Inhaltsprüfung
Empf. 1 1-2,
3 oder mehr schnell als möglich durchgeführt werden.
Verleger
je nach Größe
nimieren, ist ein vertikaler Transport
u. Gewicht
vorzuziehen.
Generell zu beachtende Punkte vor der Verlegung von mind.
• XL Platten: Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds
• Spezielle Verlegetechniken
• Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds
• Passende Werkzeuge
• Spezielle Verlegetechniken
• Verlegepläne
• Passende • Verschnitt Werkzeuge
(bis zu 60 % möglich)
• Platzbedarf für Handhabung und Transport
• Verlegepläne
• Zusätzliches Personal für Transport und Verlegung
• Angebotspreis kann sich durch die tatsächlichen
• Verschnitt (bis zu 60 % möglich)
baulichen Bedingungen verändern
• Platzbedarf (Baustellenöffnung, für Zugänge, Handhabung Baumaße,...) und
Ein Transport
Kurs in XL- Verlegung ist VOR der ersten Baustelle empfehlenswert.
• Zusätzliches Personal für Transport
und Verlegung
• Angebotspreis kann sich durch die
tatsächlichen baulichen Bedingungen
www.fliesenverband.at
verändern (Baustellenöffnung, Zugänge,
Baumaße,...)
Ein Kurs in XL- Verlegung ist VOR
der ersten Baustelle empfehlenswert.
1.1 Vorbereitung und Organisation
der Baustelle
Eine Besichtigung der Baustelle ist unbedingt
erforderlich. Das Material muss
1.3 Verlegereife
Für die Verlegereife gelten die Bestimmungen der ÖNORM
B 2207. Hinsichtlich der Verlegereife und Tragfähigkeit sind außerdem
Die die Unterzeichnung Angaben des Untergrundherstellers des Lieferscheins
bzw. die Angaben
der Hersteller der dafür verwendeten Materialien zu befolgen.
Diese sind dem Verleger vom Bauherren zu übergeben.
sollte idealerweise den Vermerk “Unter
Vorbehalt der weiteren Inhaltsprüfung
Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme bzw. Nutzung des Belages
angenommen” ist nach den Angaben des vorausgehen. Fliesenlegers einzuhalten. Diese Inhaltsprüfung
muss so schnell als möglich
Zu frühes Begehen durch andere Gewerke auf der Baustelle,
kann zu Schäden führen.
durchgeführt werden.
1.4 Anforderungen an die Ebenächigkeit
des Untergrundes an Wand und Boden
1.3 Verlegereife
Die in der ÖNORM DIN 18202 festgelegten zulässigen Ebenheitsabweichungen
Für die Verlegereife des Verlegeuntergrundes gelten die sind Bestimmungen
der ÖNORM B 2207. Hin-
für die
Verlegung von großformatigen keramischen Belagselementen
nicht ausreichend. Es ist eine darüberhinausgehende,
sichtlich erhöhte Ebenflächigkeit der Verlegereife durch den Fliesenleger und herzustellen Tragfähigkeit
sind außerdem die Angaben des
Untergrundherstellers bzw. die Angaben 1 / 4
der Hersteller der dafür verwendeten
Materialien zu befolgen. Diese sind dem
Verleger vom Bauherren zu übergeben.
Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme
bzw. Nutzung des Belages ist nach den
Angaben des Fliesenlegers einzuhalten.
Zu frühes Begehen durch andere Gewerke
auf der Baustelle, kann zu Schäden
führen.
1.4 Anforderungen an die Ebenflächigkeit
des Untergrundes an Wand
und Boden
Die in der ÖNORM DIN 18202
festgelegten zulässigen Ebenheitsabweichungen
des Verlegeuntergrundes sind
für die Verlegung von großformatigen
keramischen Belagselementen nicht ausreichend.
Es ist eine darüberhinausgehende,
erhöhte Ebenflächigkeit durch
den Fliesenleger herzustellen (2 mm/m)
gemäß ÖNORM B 3407. Beim Ausgleichen
auf Calciumsulfatestrichen bzw.
Trockenbauplatten, ist eine schriftliche
Freigabe durch den Klebstoffhersteller
einzuholen. Das Ausgleichen für erhöhte
Ebenflächigkeit ist als Hauptleistung in
einer eigenen Position auszuschreiben.
Die Verlegung auf Trockenestrich sowie
auf Doppelböden ist nicht erlaubt.
2. MATERIALIEN
2.1 Belagselemente
Produktionstechnisch sind keramische
Belagselemente nicht völlig eben und
maßgenau herzustellen. In der ÖNORM
EN 14411 sind u.a. die Toleranzen für
die Ebenflächigkeit und Kantenwölbung
festgelegt. Hier siehe TMB 23 des ÖFV.
Diese Norm (EN 14411) berücksichtigt
nicht, dass bei großformatigen Belagselementen
sowie Fliesen mit rektifizierten
Kanten, erhöhte Anforderungen
an die Ebenflächigkeit und Kantenwölbung
des Belagsmaterials zu stellen sind.
Bei der Materialauswahl ist deshalb auf
diesbezügliche Herstellerangaben besonders
genau zu achten.
Mindeststärke Wand: 3 mm
Mindeststärke Boden: 6 mm
bei gewöhnlicher Belastung.
ð
2 l 2025
13
AKTUELL & WISSENSWERT
2.2 Verlegematerialien
Alle verwendeten Materialien müssen
für die Verlegung von Großformatfliesen
laut Herstellerangaben freigegeben
sein. Bei der Verwendung von netzbewehrten
Platten und bei feuchtigkeitsempfindlichen
Untergründen sind
ebenfalls Herstellerangaben zu befolgen
bzw. eine schriftliche Herstellerfreigabe
einzuholen. Das Verlegesystem und die
Kleberdicke sind für die Aushärtungszeit
des Klebers ausschlaggebend. Ausgleichs-
oder Abdichtungs- bzw. Entkoppelungsarbeiten
sind zeitlich so zu
planen, dass die Austrocknung gewährleistet
ist. Beim Einsatz von Entkoppelungssystemen
sind Herstellerangaben
zu beachten.
2.3 Werkzeuge und Hilfsmittel
Um ordnungsgemäß zu verlegen, werden
folgende Werkzeuge empfohlen:
• Transportwagen auf drehbaren Rädern,
der zum Transport der Platten
und zum bequemen Auftragen des
Fliesenklebers auf der Rückseite konzipiert
ist
• Hebegestelle mit Saugnäpfen, um ein
Durchhängen der Fliesen beim Bewegen
zu verhindern
• Stabiler Arbeitstisch, der flach und
im Lot steht, zum Schneiden, Bohren
und Schleifen
• Schneideschiene und Brechzange
• Verlegehilfen
Bearbeitete Werkstücke sind in ihrer
Struktur geschwächt und müssen mit
besonderer Sorgfalt bewegt werden.
Immer häufiger werden Großformatfliesen
mit dem Wasserstrahl bearbeitet
und somit vorgefertigt.
3. AUSFÜHRUNG
Produktionsbedingt unterliegen
Großformate (speziell helle Platten) einer
hohen Spannung. Die Platten gehören
vor den Bohrungen, Eckbohrungen
und Ausschnitten geschnitten. Das z.B.
Vorbohren, oder ein Entspannungsschnitt
(geradliniger Schnitt durch die
Platte) kann zu Entspannung führen.
Schnittproben vor der Verlegung sind
anzuraten.
Der Schnitt sollte genau an der Fliesenkante
beginnen und enden und mit
gleichem Druck und gleicher Geschwindigkeit
über die gesamte Länge erfolgen.
Eine ausreichend lange gerade Leiste
(Glasleiste) oder eine spezielle Führung
ist zu verwenden. Als Unterlage muss
eine flache und ausreichend dicke Platte,
die gut befestigt und von Böcken gestützt
wird, dienen. Werkzeughersteller
bieten dazu spezielle Arbeitstische an,
die von allen Seiten verstellbar sind. Diese
sind stabil aufzustellen. Wenn die Verlegeseite
mit Keramikstaub oder anderem
Pulver verunreinigt ist, muss dieses
entfernt werden. Beim Bearbeiten mit
Wasserstrahl dürfen die Fliesen nicht
nass verlegt werden (Trennfilm!).
Durch die Verwendung von professionellen
Saugern (mit oder ohne Entlüftungspumpe),
können die Fliese bei Bedarf
korrigiert werden. Nivelliersysteme
sind bei der Verlegung hilfreich, solange
die angrenzende Fliese in einem ausreichend
dicken Kleberbett nicht zu hoch
angehoben wird.
Großformatfliesen sind im Buttering-
Floating Verfahren zu verkleben. Die
Stege des Klebers sollten in die gleiche
Richtung, parallel zueinander aufgetragen
werden. Um die Platten in die
richtige Position zu „schieben“, ist ausreichend
Druck auszuüben. Beim Entfernen
der Saugnäpfe ist auf die richtige
Position der Fliese zu achten. Bei Großformatfliesen
sind bis zu 30 % geringere
Benetzungen, als die ÖNORM B 3407
es vorschreibt zulässig. Dies stellt keinen
Mangel dar. Vibrationssaugrüttler
können beim richtigen Einsatz zu einer
verbesserten Benetzung führen.
Beispiel für Zahnung: Wand 6-8 mm,
Platte 4 mm
3.1 Fugen
Fugen haben nicht nur optische, sondern
vor allem auch technische Funktionen.
Empfehlungen der Hersteller
großformatiger keramischer Belagselemente
zur Fugenbreite, berücksichtigen
in erster Linie das optische Erscheinungsbild.
Sie nehmen keine Rücksicht
auf die technische Funktion der Fuge.
Sie sind deshalb nur als unverbindlicher
Gestaltungsvorschlag zu verstehen. Um
Spannungen abzubauen sind daher Fugenbreite,
sowie der Einbau von elastischen
Fugen zu beachten. Zwischen
Boden- und Wandflächen muss eine ausreichende
Freistellung gewährleistet sein.
Bei der Wahl der Fugenbreite ist auf
das Format und die Dicke der Belagsmaterialien
Rücksicht zu nehmen sowie
auf die Art des Verfüllmaterials. Es sind
Fugenmörtel gemäß EN 13888 zu verwenden.
Feldbegrenzungs- / Belagsdehnfugen
Grundsätzlich ist auf die Gesamtsituation
Rücksicht zu nehmen (thermische
Belastung durch z.B. Sonneneinstrahlung,
Größe und Geometrie des Raumes,
Fugenbreite, Farbe des Belages, Fugen
aus dem Untergrund, usw.). Fugen aus
dem Untergrund sind zu übernehmen
oder durch Zusatzmaßnahmen (Verdübeln,
Entkoppelung,...) zu bearbeiten.
Mindestfugenbreite
Zementär: 2 mm
Elastisch: 3 mm
3.2 Verlegemuster
Großformatige Belagselemente sollten
möglichst mit durchlaufenden Fugen
verlegt werden. Bei allen anderen Verlegemustern
(Halbverband u.ä.), sind -
mit Hinweis auf das Versatzmaß (Überkanten)
sowie zum Abbau möglicher
Scherspannungen - zusätzliche Maßnahmen
(Entkoppelung) einzuplanen und
zu vereinbaren.
3.3 Hinweise
Im Rahmen der uns als Auftragnehmer
treffenden Warn- und Hinweispflicht
haben wir den Auftraggeber über
gewisse Punkte bei der Verlegung von
XL Platten zu informieren. Diesen Endkundenhinweis
können Sie beim Österreichischen
Fliesenverband beantragen.
Es ist zu erwähnen, dass eine Großformatverlegung
am Fußboden, bei erhöhter
Belastung nicht geeignet sind. y
14 2 l 2025
Merkblatt
Ausgabe 2025 7
„Großformatige (XL, XXL, SL) keramische
AKTUELL & WISSENSWERT
Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich“
4. FUGENTEILUNGSPLAN
4. Anhang - Fugenteilungsplan
X X
X
X
X
X
Grafik: Fliesenverband
Literaturnachweis
www.fliesenverband.at
4 / 4
• ÖNORM B 3732 „Estriche - Planung, Ausführung, Produkte und deren Anforderungen - Ergänzende Anforderungen zur
ÖNORM EN 13813“
• ÖNORM B 2110 „Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen – Werkvertragsnorm“
• ÖNORM DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“
• ÖNORM EN 14411 „Keramische Fliesen und Platten - Definitionen, Klassifizierung, Eigenschaften, Konformitätsbewertung und
Kennzeichnung“
• ÖNORM EN 13888 „Fugenmörtel für Fliesen und Platten - Anforderungen, Konformitätsbewertung, Klassifikation und
Bezeichnung“
• Technisches Merkblatt des Europäischen Fliesenverbandes EUF
2 l 2025
15
AKTUELL & WISSENSWERT
TRENDFAIRS
World of Fireplaces 2025
Die zweite Ausgabe der World of Fireplaces (WOF) in Leipzig steht vor
der Tür und verspricht, die Feuerstättenbranche erneut zu begeistern. Mit
einer Vergrößerung der Ausstellungsfläche, über 325 Ausstellern aus aller
Welt – darunter zahlreiche Neuzugänge – sowie führenden Vertretern aus
Wirtschaft, Politik und Verbänden zeigt die internationale Fachmesse vom
28. bis 30. April 2025 eindrucksvoll, warum sie als „the fireplace to be“ gilt.
Innovationen, Networking und ein vielseitiges Programm, das die wichtigen
Themen des Sektors in den Fokus rückt, machen die WOF zum bedeutenden
Branchentreffpunkt. Mit einer Mischung aus historischer Architektur, Kultur
und moderner Infrastruktur bietet Leipzig dafür den idealen Rahmen.
Das Programm wird vor und während
der Veranstaltung tagesaktuell auf der
Webseite der WOF kommuniziert:
www.world-of-fireplaces.de/alles-ueberdie-messe/fireplace-hub
Nur noch wenige Wochen, dann
öffnet die World of Fireplaces
(WOF) auf dem Messegelände in Leipzig
zum zweiten Mal ihre Tore. Vom
28. bis 30. April 2025 wird neben den
attraktiven Produkten ein umfassendes
und vielseitiges Programm, das den hohen
Erwartungen der Fachwelt gerecht
wird, präsentiert. Seit der überaus erfolgreichen
Premiere vor zwei Jahren hat
sich in der Feuerstättenbranche viel getan:
Neue gesetzliche Vorgaben und höhere
Auflagen stellen die Unternehmen
vor Herausforderungen, eröffnen jedoch
zugleich Raum für innovative Lösungen
und technischen Fortschritt. Die Branche
befindet sich in einer Phase des
Wandels, und der Bedarf an Austausch,
Inspiration und praxisnahen Lösungen
ist größer denn je.
Dieser Aufbruch spiegelt sich eindrucksvoll
im Buchungsstand wider:
Über 325 Unternehmen und Marken
– ein Zuwachs von 35 Prozent im Vergleich
zu 2023 – haben ihre Teilnahme
bereits zugesagt. Um der gestiegenen
Nachfrage gerecht zu werden, wurde die
Ausstellungsfläche der Messehalle um
beeindruckende 37 Prozent auf 20.000
Quadratmeter erweitert. Diese Entwicklung
wird nicht nur vom Messeorganisator
Trendfairs GmbH begrüßt, sondern
auch vom Industrieverband Haus-,
Heiz- und Küchentechnik (HKI). Frank
Kienle betont ihre Bedeutung als zentrales
B2B-Event. „(...) Mit der WOF
verbinden wir Tradition und Innovation,
bieten mit dem Hub eine zentrale
Dialogplattform für die Branche sowie
den politischen Diskurs. Dabei steht der
persönliche Austausch im Mittelpunkt
des Geschehens. So sorgen wir alle zusammen
dafür, dass unsere Unternehmen
und die Verbraucher klimafreundlicher
handeln. (...) Wir alle freuen uns
auf eine spannende Messezeit!”
FIREPLACE HUB
Der Fireplace Hub bildet das kommunikative
Herzstück der World of Fireplaces
und fungiert während der Messetage
als zentrale Plattform für Vorträge,
interaktive Diskussionen und Networking.
Er dient nicht nur als Bühne für
Fachthemen und den Austausch von Erfahrungen,
sondern auch als entscheidende
Anlaufstelle für den politischen
Dialog. Hier stehen persönliche Begegnungen
und die direkte Interaktion zwischen
Akteuren aus Wirtschaft, Politik
und Verbänden und Fachbesuchern im
Mittelpunkt. Ein besonderer Erfolg ist
es, bedeutende Verbände der Branche
auf dieser Plattform zusammenzubringen
– ein klares Signal für den Zusammenhalt
und die Stärke des Sektors. Zu
den teilnehmenden Verbänden gehören
der Bundesverband Brennholz, das
Deutsche Biomasseforschungszentrum
(DBFZ), die Fachagentur Nachwach-
BIld: World of Fireplaces
16 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
sende Rohstoffe (FNR), die Europäische
Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft (EFA),
der Gesamtverband Ofenbau (GVOB),
der Industrieverband Haus-, Heiz- und
Küchentechnik (HKI), der Bundesverband
des Schornsteinfegerhandwerks
(ZIV) sowie das Technologie- und Förderzentrum
Straubing (TFZ).
Im Fokus stehen Fragen und Trends,
die die Branche aktuell bewegen. Täglich
erwartet die Besucher ein vielseitiges
Programm mit Vorträgen und Diskussionen
zu Themen wie Versorgungssicherheit,
Hybride Wärme, Emissionsminderung
und Feinstaub, Handwerksfragen,
Fachthemen der Verbände, Energie sowie
Innovationen.
VON INDOOR-FEUERSTÄTTEN BIS
OUTDOOR-TRENDS
Die WOF 2025 vereint internationale
Branchenführer, innovative Mittelständler
und visionäre Newcomer aus
der ganzen Welt und bietet Besuchern
exklusive Einblicke in die neueste Produktinnovationen
und Technologien der
Feuerstättenwelt, die den Markt nachhaltig
prägen.
„Wir freuen uns auf die Teilnahme an
der World of Fireplaces 2025, wo wir
unsere Handwerkskunst präsentieren,
mit Branchenführern in Kontakt treten
und neue Ideen entwickeln werden.
Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft
des Feuers gestalten!“ erklärt Michel Di
Piazza, CCO von Metalfire. Das Produktspektrum
umfasst Pellet-, Kachelund
Speicheröfen, Elektrokamine und
Kaminöfen, Dekofeuerstätten, Herde
und Grillgeräte, Abgasanlagen, Kessel-,
Abscheide- und Steuerungstechnik sowie
Brennstoff, Ziegel und Schamotte.
Ergänzt wird das Angebot durch Software
für Smarthome und Anlagensteuerung
sowie verschiedene Zulieferer und
Zubehörlieferanten. „Die World of Fireplaces
ist zu einem einzigartigen Branchentreffpunkt
geworden. Auch 2025
sind wir wieder dabei und freuen uns
auf spannende Gespräche mit der Branche.“,
lässt Bjarne Varre von Nordpeis
verlauten. Stark vertreten ist in diesem
Jahr der wachsende Bereich der Outdoor-Brennstätten.
Die Aussteller zeigen,
wie Feuerstätten im Freien – ob auf
Terrassen, in Gärten oder Hotelanlagen
– eine neue Dimension von Eleganz und
Funktionalität erreichen.
Die Energiewende ist eines der beherrschenden
Themen der Branche, und die
WOF trägt dieser Entwicklung mit der
Sondershow „Hybride Wärme“ Rechnung.
Hier werden Heizsysteme präsentiert,
die konventionellen und regenerativen
Technologien kombinieren. Von
Holzfeuerstätten mit moderner Wärmetauschtechnik
bis
müssen.
zu
Falls
Kombinationen
im früher üblichen
mit Solar- und sich Photovoltaikanlagen:
die 10 mm-Platte.
Die Vielfalt der Lösungen beeindruckt. y
Dicke in mm Abmessungen Anwendugsbeispiele
4, 6, 10 1300 x 600 mm Als Ausgleichsplatte z.B. bei halbhoch
gefliesten Bädern. Alte Fliesen haben oft
eine Dicke von 4 – 6 mm. Raumhohes
Neuverfliesen wird ermöglicht, ohne dass
die alten Fliesen abgeschlagen werden
Mörtelbettverfahren gefliest wurde, eignet
10, 12,5 2600 x 600 mm Verwendung u. a. als bündig schließende
Anschlussplatte bei handelsüblichen
Bauplatten im Nass- und Feuchtbereich.
MARGIT LEIDINGER, GF FINALIT KOMPLETT-STEINPFLEGE
Auftrag an den Sachverständigen
Erstellung eines Gutachtens, ob die gelieferten und im Hallenbad verlegten
Bodenplatten R 10A + B rutschfest sind. Weiters die Beantwortung der
Fragen: Ist die Rutschfestigkeit durch die Reinigungsmittel veränderbar?
Waren die gelieferten Bodenplatten für den Bodenbereich des Hallenbades
geeignet?
20, 30, 40, 50 2600 x 600 mm Für Konstruktionen aller Art, z.B.
Verkleidungen, Möbel im Badebereich wie
Waschtische und Regale,
Vorsatzinstallationen etc.
60, 80 2600 x 600 mm Für individuelle Gestaltungs- und
Ausgleichsmöglichkeiten, z.B. für Möbel im
Badebereich, bei Stufen.
100, 120 auf Anfrage,
Sonderanfertigung
2600 x 600 mm Wenn höhere Stabilität gefragt ist, z.B. als
selbststehende Trennwände
Neigungswinkel –
Bewertungsgruppen A-C
Barfußbereich
Neigungswinkel Rampe
C >24°
B 18° - 24°
A 12° - 18°
Im Labor, EN 16165.
METHODEN ZUR BEFUNDAUFNAH-
ME – BESCHREIBUNG:
Als maßgeblich werden die Prüfergebnisse
der Prüfstelle angesehen, die auf
der schiefen Ebene ermittelt wurden.
Bestimmung der Rutschhemmung von
Fußböden nach EN 16165 mittels A,
B, C - Werte im Labor
Klassifizierung der Ergebnisse durch
barfüßiges Begehen der schiefen
Ebene
Kurzbeschreibung :
Der Winkel des Ausrutschens wird
durch zwei barfüßige Prüfpersonen bestimmt,
während das zu prüfende Fußbodenmaterial
kontinuierlich mit netzmittelhaltigem
Wasser bedeckt wird.
Die Prüfpersonen gehen nacheinander
in aufrechter Haltung und den Blick auf
die Rampe gerichtet vor- und rückwärts
über die Prüffläche, wobei sie deren Neigungswinkel
steigern, bis die Grenze des
sicheren Gehens erreicht ist und sie ausrutschen.
Der erreichte mittlere Winkel
des Ausrutschens dient zur Beurteilung
des Grades der Rutschhemmung.
Subjektive Einflüsse auf den Winkel des
Ausrutschens werden durch ein Korrekturverfahren
eingegrenzt.
PRÜFGERÄT MIT SICHERHEITS-
EINRICHTUNGEN
Als Prüfeinrichtung dient eine ebene
und verwindungssteife Platte von etwa
600 mm Breite und 2000 mm Länge,
deren Neigung in Längsrichtung in kontinuierlicher
Bewegung zwischen 0‘ bis
etwa 45‘ verstellt werden kann.
Die Hubbewegung wird durch die
Prüfperson gesteuert. Ein an der Prüf
einrichtung angebrachtes Winkelmessgerät
muss den Neigungswinkel der Platte
gegenüber der Waagerechten auf ±0,2°
anzeigen. Die Prüfeinrichtung muss so
ð
2 l 2025
17
AKTUELL & WISSENSWERT
ehrstiefel, den es je gab
steif konstruiert sein, dass der Neigungswinkel
beim Begehen um nicht mehr als
±0,5° schwankt. Die Anzeige des Winkelmessgerätes
muss so positioniert werden,
dass die Prüfperson sie während
der Prüfung nicht ablesen kann. Die
Prüfperson ist durch an den Längsseiten
des Prüfgerätes angebrachte Geländer,
sowie durch ein Sicherheitsgeschirr,
das die Prüfperson beim Begehen des
zu prüfenden Fußbodenmaterials nicht
behindern darf, gegen Absturz gesichert.
Entsprechend der unterschiedlichen
Rutschgefahren werden die einzelnen
nassbelasteten Barfußbereiche in die drei
Gruppen A, B und C eingeteilt.
Die erforderliche Rutschhemmung
steigt von A über B bis C hin an.
Fliesen der Bewertungsgruppe A erreichen
in diesem Prüfverfahren einen
Mindestneigungswinkel von 12°, B entspricht
einem Mindestneigungswinkel
von 18° und C von 24°.
• Im gegenständlichen Fall, muss ein
Neigungswinkel von mindestens 18°,
d.i. der niedrigste Wert in der Bewertungsgruppe
B, gegeben sein.
• Im Neuzustand weisen die Platten
einen Neigungswinkel mit einem
Mittelwert von 19,8° auf, Bewertungsgruppe
B, ausreichend rutschhemmend.
• Hingegen weisen die bereits verlegten
Platten ein Ergebnis von 16,2°, Bewertungsgruppe
A, nicht ausreichend,
auf.
IST DIE RUTSCHFESTIGKEIT DURCH
REINIGUNGSMITTEL VERÄNDERBAR?
Dem Prüfbericht ist zu entnehmen,
dass die Platten im Neuzustand der Bewertungsgruppe
B zuzuordnen sind.
Der Prüfbericht, der sich auf die verlegten
Platten in deren Istzustand bezieht,
zeigt ein Ergebnis von 16,2°, das
in der Bewertungsgruppe A (nicht ausreichend)
angesiedelt ist.
Reinigungsmittel (als auch Glanzmittel)
können die Rutschhemmung einer
Bodenfläche auf verschiedene Weise beeinflussen:
• Seifenhaltige, Wachshaltige oder rückfettende
Reiniger können die Oberfläche
rutschiger machen.
• Unzureichende Reinigung kann
Schmutz und Fett verteilen, anstatt
sie zu entfernen, was die Rutschhemmung
reduziert.
Praktische Tipps zur Vermeidung von
Rutschgefahr durch Reinigungsmittel
Den richtigen Reiniger für den Bodenbelag
wählen (z. B. Finalit Nr.40 Citrusduft
Reiniger).
• Nachwischen mit klarem Wasser zur
Entfernung von Rückständen, sowie
Nachtrocknen oder Absaugen der gereinigten
Fläche.
• Regelmäßige Grundreinigung zur Vermeidung
von Schichtbildung.
Glänzer aus dem Drogeriemarkt können
die Rutschhemmung eines Bodens
erheblich beeinflussen. Diese Produkte
enthalten oft Polymere oder Wachse,
die eine glänzende Schutzschicht auf
der Oberfläche hinterlassen. Dies kann
je nach Bodenart und Anwendung die
Rutschhemmung erhöhen:
Mögliche Auswirkungen von Glanzmittel
auf die Rutschhemmung:
Erhöhte Rutschgefahr:
• Viele Glänzer bilden eine glatte, geschlossene
Oberfläche, die den Reibungskoeffizienten
verringert.
• Besonders auf Fliesen kann das zu erhöhter
Rutschgefahr führen.
Schichtbildung:
Bei häufiger Anwendung können sich
mehrere Schichten aufbauen, was die
ursprüngliche Rutschhemmung des Bodens
verändern kann.
Tipps zur Anwendung, um Rutschgefahr
zu vermeiden:
Geeignete Imprägnierungen als
Schutz für den Boden verwenden, am
Besten Imprägnierungen mit Rutschhemmungseffekt,
wie zB Finalit Nr.25
Premium Schutz Imprägnierung.
Waren die gelieferten Bodenplatten
für den Bodenbereich des Hallenbades
geeignet?
Gemäß Prüfbericht sind die Platten
im unbehandelten Neuzustand mit
einem Wert von 19,8° der Bewertungsgruppe
B zuzuordnen.
Die Fliesen waren somit für den Bodenbereich
des Hallenbades geeignet. y
LANDESINNUNG SALZBURG
Treffen der Hafner und Keramiker
Am 31. Januar 2025 fand im Hotel Königgut in Wals das erste gemütliche
Keramikertreffen in Salzburg statt, organisiert von der Landesinnung.
Die Veranstaltung wurde von Innungsmeister
Gerhart Eder eröffnet,
der alle Salzburger Keramiker
herzlich willkommen hieß. Ziel des Treffens
war es, in entspannter Atmosphäre
neue Kontakte zu knüpfen und sich
besser kennenzulernen – sowohl auf beruflicher
als auch auf persönlicher Ebene.
Bei einem gemeinsamen Abendessen
wurden nicht nur fachliche Fragen und
Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch
über die Zukunft der Keramikbranche
und die Herausforderungen der aktuellen
Zeit gesprochen. Es war ein inspirierender
Austausch von Ideen und Visionen,
der das Netzwerk der Salzburger
Keramiker
Weyland
stärkte.
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SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
LANDESINNUNG STEIERMARK
Verleihung Berufstitel Kommerzialrat an
Ing. Michael Kohlroser
Der 16. Dezember 2024 war für den Innungsmeister der Hafner,
Platten- und Fliesenleger und Keramiker Steiermark, Herrn Ing.
Michael Kohlroser, ein besonderer Ehrentag. Im Erzherzog-Johann-
Saal der WKO-Steiermark wurde Ing. Kohlroser im Rahmen einer
feierlichen Zeremonie von WKO-Steiermark Vizepräsident Andreas
Herz, MSc und WKO-Steiermark Direktor Dr. Karl-Heinz Dernoscheg,
MBA die Urkunde für den Berufstitel „Kommerzialrat“ überreicht.
v.l.n.r.: BIM KommR Mst. Andreas Höller, KommR Ig.
Michael Kohlroser, KOV-Präsident KommR Peter Böckl
und Geschäftsführer der LI Steiermark Mag. Johannes
Weiß, MSc. bei der feierlichen Verleihung der Urkunde.
Bild: Foto Fischer
Unter den Gratulanten waren
unter anderem der Bundesinnungsmeister
der Hafner, Plattenund
Fliesenleger und Keramiker, Herr
KommR Mst. Andreas Höller, sowie der
Präsident des Österreichischen Kachel
ofenverbandes, KommR Peter Böckl sowie
der Landesinnungsgeschäftsführer
der Hafner, Platten- und Fliesenleger
und Keramiker, Herr Mag. Johannes
Weiß, MSc.
Die Verleihung des Titels „Kommerzialrat“
ist eine verdiente Anerkennung
für die herausragenden Verdienste von
Ing. Michael Kohlroser in Wirtschaft
und Gesellschaft. Sein Lebensweg ist
ein inspirierendes Beispiel dafür, wie
unternehmerischer Erfolg, soziales Engagement,
Familie und Freundschaften
harmonisch miteinander verbunden
werden können.
Die Landesinnung Steiermark gratuliert
Herrn KommR Ing. Michael Kohlroser
und dankt ihm für seinen Einsatz
für die Branche der Hafner, Plattenund
Fliesenleger und Keramiker in
Österreich.
y
LANDESINNUNG VORARLBERG
Auftakt zur 90. Bundestagung
Ende Jänner lud Vorarlbergs Landesinnungsmeister Rudolf Gort zu einem lockeren Treffen der österreichischen
Landesinnungsmeister in Wien, um das Programm der 90. Bundetagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und
Keramiker in Bregenz zu präsentieren. Im Weinkeller des „Schwarzen Kameel“ konnten sich die geladenen Gäste
nicht nur über das vielfältige und abwechslungsreiche Angebot während der Bundestagung informieren, sondern sie
wurden auch kulinarisch verwöhnt.
Treffen der Landesinnungsmeister im „Schwarzen Kameel“ in Wien als Auftakt zur
90. Bundestagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger in Bregenz Ende Mai
Die Jubiläumsveranstaltung im Mai wird neben einem
spannenden Programm mit wertvollem fachlichem Austausch
auch zahlreiche Gelegenheiten bieten, die kulturellen und
historischen Schätze in und um Bregenz zu entdecken.
Das gesamte Programm sowie die Anmeldeformulare sind unter:
„90. Bundestagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und
Keramiker – WKO“ im Internet abrufbar!
y
Bild: LI Vorarlberg
20 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
LANDESINNUNG WIEN
300. BiWi-Werkstatt:
Berufsorientierung in Wien
Vom 14. bis 16. Januar 2025 fand in der Berufsschule für Baugewerbe
die 300. BiWi-Werkstatt seit ihrer Gründung im Jahr 1991 statt. Dieses
bemerkenswerte Ereignis markiert einen wichtigen Meilenstein für ein
bewährtes Format, das Jugendlichen in Wien seit über 30 Jahren bei der
Auswahl ihres Berufs- und Ausbildungsweges hilft. Bis heute konnten
bereits mehr als 227.000 Schülerinnen und Schüler aus Wien für
verschiedene Berufe begeistert werden.
v.l.n.r: Mst. Alexander Eppler, Spartenobfrau-Stv. &
LIM der Dachdecker, Glaser und Spengler, MMst.
Maximilian Soukup, LIM-Stv. der Hafner, Platten- und
Fliesenleger und Keramiker, DI Walter Ruck, Präsident
der Wirtschaftskammer Wien, Mst. Christian Leiner,
LIM der Rauchfangkehrer, Dipl.-Päd. Ing. Gernot Kulle,
BEd, Berufsschuldirektor BS Baugewerbe
Bild: Florian Wieser
Die BiWi-Werkstätten sind ein
kostenloses Angebot der Wirtschaftskammer
Wien, das speziell auf die
Bedürfnisse von Jugendlichen im Alter
von 13 bis 20 Jahren abgestimmt ist.
Im Rahmen von Berufsorientierungs-
Schwerpunkten besuchen Lehrkräfte
zusammen mit ihren Schülerinnen und
Schülern verschiedene Branchenveranstaltungen.
Dort präsentieren Ausbilderinnen
und Ausbilder sowie Lehrlinge
verschiedene Lehrberufe an Praxisstationen,
die von den Jugendlichen selbst
ausprobiert werden können. Unter den
Stationen waren auch Angebote für Platten-
und Fliesenleger sowie Hafner, bei
denen die Schülerinnen und Schüler
unter Anleitung Fliesen schneiden, verlegen
und einfache Hafner-Tätigkeiten
ausprobieren konnten. Durch diese
praktischen Erfahrungen erhalten die
Jugendlichen einen realistischen Einblick
in die Arbeitswelt.
„Eine Lehre bietet eine exzellente Basis
für Erfolg im Beruf. Und das Angebot
an Lehrberufen ist vielfältig und breit.
Um eine gute berufliche Wahl zu treffen,
ist es daher wichtig, alle Optionen
zu kennen. Die BiWi-Werkstätten helfen
jungen Menschen dabei, sich einen
Überblick zu verschaffen“, betont Walter
Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer
Wien, der der Veranstaltung beiwohnte.
Auch Maximilian Soukup, Innungsmeister-Stv.
der Wiener Hafner, Plattenund
Fliesenleger und Keramiker, war vor
Ort und überreichte den glücklichen
Gewinnern der Verlosung ein Goodie-
Bag, das von der Landesinnung Wien
der Hafner, Platten- und Fliesenleger
und Keramiker mitgesponsert wurde. y
Berufsanerkennung in der EU
Herausforderungen für das Hafnergewerbe
Österreich sieht sich erneut mit einem Vertragsverletzungsverfahren der
Europäischen Kommission konfrontiert. Dieses Mal betrifft es die Umsetzung der EU-
Berufsanerkennungsrichtlinie (RL 2005/36/EG), die den freien Dienstleistungsverkehr innerhalb
der EU fördern soll.
Die Kommission wirft Österreich
vor, in mehreren reglementierten
Gewerben eine unzulässige
Nachprüfung der Berufsqualifikationen
vorzuschreiben, wodurch die grenz
überschreitende Erbringung von Dienstleistungen
erschwert und ausländische
Dienstleister unverhältnismäßig benachteiligt
würden. Da insbesondere auch
das Hafnergewerbe zu den betroffenen
Berufsgruppen zählt, sind die Entwickð
2 l 2025
21
AKTUELL & WISSENSWERT
lungen in diesem Verfahren von besonderer
Relevanz für die Branche. Die
zentrale Frage lautet: Welche Risiken
entstehen, wenn Qualifikationen aus
dem Ausland nicht mehr überprüft werden
dürfen?
EU GEGEN ÖSTERREICH
Freier Dienstleistungsverkehr oder Sicherheitsrisiko?
Die EU-Berufsanerkennungsrichtlinie
(RL 2005/36/EG) bildet den rechtlichen
Rahmen für die Anerkennung von
Berufsqualifikationen innerhalb der Europäischen
Union. Ihr wesentliches Ziel
ist es, den freien Dienstleistungsverkehr
und die Mobilität von Fachkräften zu
erleichtern, indem sie klare Vorgaben für
die grenzüberschreitende Anerkennung
von Qualifikationen schafft. Grundsätzlich
gilt, dass eine Person, die in einem
Mitgliedstaat eine reglementierte Tätigkeit
ausüben darf, diese auch in einem
anderen Mitgliedstaat vorübergehend
oder gelegentlich erbringen kann, ohne
eine erneute umfassende Prüfung ihrer
Qualifikation durchlaufen zu müssen.
Allerdings erlaubt die Richtlinie Ausnahmen.
In gewissen Fällen können
Mitgliedstaaten unter strengen Bedingungen
eine Nachprüfung der Berufsqualifikationen
vorschreiben. Dafür
müssen vier Kriterien erfüllt sein:
1. Der Beruf berührt die öffentliche Gesundheit
bzw. Sicherheit.
2. Der Zweck der Nachprüfung der Berufsqualifikation
besteht darin, eine
schwerwiegende Beeinträchtigung
der Gesundheit bzw. Sicherheit des
Dienstleistungsempfängers zu verhindern.
3. Diese schwerwiegende Beeinträchtigung
ergibt sich aus einer mangelnden
Berufsqualifikation des Dienstleisters
4. Die Nachprüfung geht nicht über das
für diesen Zweck erforderliche Maß
hinaus.
Die Europäische Kommission kritisiert,
dass Österreich diese Vorgaben
nicht ausreichend beachtet habe und für
mehrere reglementierte Berufe – darunter
das Hafnergewerbe – eine Nachprüfung
der Qualifikationen verlange, ohne
dass alle genannten Voraussetzungen erfüllt
seien. Laut Kommission sei nicht
in jedem Fall nachgewiesen, dass eine
unzureichende Qualifikation der Dienstleister
tatsächlich eine schwerwiegende
Gefährdung darstelle. Zudem fehle es
an einer verhältnismäßigen Begründung
dafür, warum alternative Kontrollmaßnahmen,
die erst während oder nach der
Erbringung der Dienstleistung erfolgen,
nicht ausreichend wären. In einem ersten
Schritt wurde nun ein Mahnschreiben
an Österreich übermittelt, in der die
Bedenken der Europäischen Kommission
dargelegt und eine Stellungnahme
angefordert wurde.
QUALIFIKATION ALS SICHER-
HEITSFAKTOR
Bundesinnung verteidigt die Nachprüfung
Die Bundesinnung der Hafner, Platten-
und Fliesenleger und Keramiker hat
sich intensiv mit den Vorwürfen der Europäischen
Kommission auseinandergesetzt
und eine detaillierte Stellungnahme
an das Bundesministerium für Arbeit
und Wirtschaft (BMAW) übermittelt. In
dieser wird dargelegt, warum eine Nachprüfung
der Qualifikationen für das
Hafnergewerbe nicht nur gerechtfertigt,
sondern auch erforderlich ist, um die öffentliche
Gesundheit und Sicherheit zu
gewährleisten.
Ein zentrales Argument ist die besonders
hohe Qualifikation, die Hafner
in Österreich nachweisen müssen. Diese
Anforderungen bestehen aus gutem
Grund: Hafner sind für die Planung,
Errichtung und Wartung von Feuerstätten,
Kachelöfen und Heizsystemen verantwortlich
– Tätigkeiten, die erhebliche
sicherheitsrelevante Aspekte aufweisen.
Fehler in der Installation oder Wartung
können schwerwiegende Folgen haben:
Kohlenmonoxidvergiftungen durch
mangelhafte Abgasführungen, Brände
und Explosionen durch fehlerhafte Bauweisen
bzw. falsche Materialien oder etwa
unzureichende Wärmedämmung, die
angrenzende Bauteile überhitzen kann.
Konkrete Beispiele von Unfällen aus der
Praxis verdeutlichen diese Risiken.
Die Einhaltung von technischen
Normen und Bauvorschriften kann nur
durch eine fundierte Ausbildung gewährleistet
werden. Während in Österreich
strenge gesetzliche Vorgaben für
Feuerstätten bestehen, bieten diese allein
keine Gewähr für eine sichere Umsetzung,
wenn die fachliche Kompetenz
des Dienstleisters nicht sichergestellt ist.
Eine rein nachträgliche Kontrolle von
Feuerstätten ist zudem kaum praktikabel:
Viele sicherheitsrelevante Mängel
sind nach der Fertigstellung nicht
mehr erkennbar oder können nur mit
erheblichem Aufwand überprüft werden.
Zudem wäre eine stichprobenartige
Kontrolle mit hohem Personal- und
Kostenaufwand verbunden.
Die Bundesinnung betont daher,
dass die Nachprüfung nicht nur eine
Schutzmaßnahme für Verbraucher, sondern
auch ein wesentliches Instrument
zur Qualitätssicherung des Handwerks
ist. Österreich hat hohe Ausbildungsstandards
etabliert, die über Jahrzehnte
hinweg ihre Berechtigung bewiesen haben.
Eine unkontrollierte Öffnung des
Marktes könnte dazu führen, dass weniger
qualifizierte Dienstleister in den
Wettbewerb eintreten – mit potenziellen
Risiken für die Sicherheit und Umweltstandards.
FAZIT UND AUSBLICK
Die Debatte um die Nachprüfung
der Hafner-Qualifikationen zeigt, wie
schwierig die Balance zwischen EU-
Rechtsvorgaben und nationalen Sicherheitsinteressen
ist. Es bleibt nun
abzuwarten, ob die Kommission die Argumente
anerkennt oder das Vertragsverletzungsverfahren
in die nächste Stufe
überführt. Gleichzeitig gilt es, weiterhin
auf die Bedeutung einer fundierten Ausbildung
und einer strengen Qualifikationskontrolle
hinzuweisen – nicht als
bürokratische Hürde, sondern als notwendige
Schutzmaßnahme für Qualität,
Sicherheit und Umweltstandards. y
22 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
2. NÖ ZUKUNFTSTAG DER BAUGEWERBE: GRUND ZU LEICHTEM OPTIMISMUS
Ruf nach Ankurbelung durch Entlastungen
LH Mikl-Leitner, WKNÖ-Präsident Ecker, WKNÖ-
Spartenobmann Flicker und WIFO-Direktor Felbermayr
übereinstimmend für Stärkung der Baubranche durch weniger
Regulierung
WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk
Jochen Flicker
Bilder: Tanja Wagner
Innovationen und Perspektiven von
und für den Bau in Niederösterreich
standen im Zentrum beim 2. NÖ
Zukunftstag der Baugewerbe am Messegelände
in Tulln. Nach den zuletzt
schwierigen Jahren für die Baubranche
gebe es nun endlich Grund zu leichtem
Optimismus, lautete der Tenor bei einer
hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion
mit Niederösterreichs Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner, Wolfgang
Ecker, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer
NÖ (WKNÖ), dem Obmann
der WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk
Jochen Flicker, sowie Gabriel
Felbermayr, dem Direktor des Österreichischen
Instituts für Wirtschaftsforschung
(WIFO). Weitere Maßnahmen
zur Ankurbelung der Bauwirtschaft
seien aber nötig.
Dazu gehöre insbesondere eine umfassende
Entlastung der Betriebe von bürokratischen
Belastungen. „Wir müssen
die Bürokratie für unsere Betriebe abbauen.
Klagen über bürokratische Fesseln
sind das absolute Top-Thema in
unseren Gesprächen mit Unternehmerinnen
und Unternehmern“, sagte LH
Johanna Mikl-Leitner. Und das gelte
nicht nur für Österreich. „Ich denke,
dass das auch in Europa angekommen
ist. Die Zeit des Golden Plating ist vorbei.“
WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker
pochte neben einer Reduzierung der
Bürokratie auf Maßnahmen wie Entlastungen
bei den Lohnnebenkosten sowie
eine Zuwanderung von qualifizierten
Arbeitskräften. Die zukünftige Bundesregierung
müsse unbedingt „die Wirtschaft
im Fokus“ haben. „Ganz wichtig
ist Technologieoffenheit und eine Unterstützung
bei Innovationen und Investitionen.
Die Wirtschaft ist immer Teil
der Lösung.“
AUS FÜR KIM-VERORDNUNG
BRINGT NEUEN SCHWUNG
Rundum begrüßt wurde das Aus für
die umstrittene KIM-Verordnung, die
die Kreditvergabe und damit die Bauwirtschaft
in einer ohnedies schwierigen
Lage noch zusätzlich gebremst habe.
„Dass die KIM-Verordnung gefallen ist,
erzeugt eine andere, positivere Stimmung
in der Bevölkerung und damit auch für
unsere Baugewerbe“, so WKNÖ-Spartenobmann
Jochen Flicker. Zusätzlichen
Schwung für die Bauwirtschaft erwartet
er sich von einem derzeit in Entwicklung
befindlichen KI-Tool, das das
Zusammenführen von Auftraggebern
und Bauunternehmen optimieren soll.
WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr sah
in einer eigenen Key-Note zum Thema
„Die Bauwirtschaft: Ist-Stand und Ausblick“
die Arbeit als „großes Thema“.
Angesichts einer steigenden Bevölkerung
bei gleichzeitig sinkenden Arbeitsstunden,
Stichwort Teilzeitboom, sei es
zentral, Menschen verstärkt in Beschäftigung
zu bringen. „Wenn wir unseren
Wohlstand halten wollen, brauchen wir
hohe Ziele.“ Das gelte für eine ausgewogene
Regulierung ebenso wie für eine
„clever designte Zuwanderung“ oder das
Bildungssystem.
GEMEINSAME VERANSTALTUNG
VON 14 LANDESINNUNGEN
Veranstaltet wurde der 2. NÖ Zukunftstag
von der in der Wirtschaftskammer
NÖ angesiedelten ARGE der
Baugewerbe, die 14 Landesinnungen
rund um den Bau umfasst.
HOCHKARÄTIGE VORTRÄGE VOR
600 TEILNEHMERINNEN UND
TEILNEHMERN
Die rund 600 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer konnten sich beim Zukunftstag
- als „Tag voller Wissen“, so
der Obmann der ARGE Baugewerbe Jochen
Flicker - überdies bei zahlreichen
Info-Ständen über aktuelle Produkte
und Entwicklungen rund um die Bauwirtschaft
informieren. Auf größtes Interesse
stießen überdies vier hochkarätige
Vorträge zu den top-aktuellen Themen:
• „Bildung der Zukunft – Anregungen
für Gewerbe und Handwerk“ (Markus
Hengstschläger)
• „KI in der Bauwirtschaft und deren
Anwendung für Planung, Bauausführung
und Gebäudebetrieb“ (Steffen
Robbi)
• „Zukunft der Energieversorgung in Ö
– Energiemasterplan für Österreich“
(Siegfried Nagl)
• „Haftungen und rechtliche Risken im
Baubereich – Judikaturen und Entwicklung“
(Jan Philipp Schifko und
Julian Ring)
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LEHRLINGE IN OBERÖSTERREICH
Starke Partnerschaft sichert Ausbildungsqualität
Die Zusammenarbeit zwischen der Berufsschule Linz2
und der Landesinnung in Oberösterreich zeigt sich
als Erfolgsmodell für die Ausbildung im Hafner- und
Fliesenlegerhandwerk.
Seit Anfang 2024 verstärkt Andrea
Wöhrer-Wegel als neue Lehrlingswartin
diese Kooperation. „Meine
Aufgabe ist es, zwischen Berufsschule,
Innung und Lehrherren zu vermitteln,
eine Plattform zum Austausch zu bieten
und Informationen weiterzuleiten“, erklärt
Wöhrer-Wegel ihre Position.
Bilder: LI Oberösterreich / Linz2
Andrea Wöhrer-Wegel ist gelernte Fliesenlegerin
mit 25 Jahren Berufserfahrung
und führt den Familienbetrieb seit 2009
als Geschäftsführerin. In ihrem Betrieb
bildet sie auch Lehrlinge aus, derzeit sind
es fünf. Seit 2024 ist sie in Oberösterreich
als Lehrlingswartin tätig.
VIELFÄLTIGE HERAUSFORDE-
RUNGEN
Die Herausforderungen beim Gewinnen
von neuen Lehrlingen sind vielfältig.
„Im urbanen Bereich, besonders in
Linz, kommen die Lehrlinge nicht von
sich aus. Der Zulauf erfolgt oft über verschiedene
Maßnahmen wie z.B. durch
das AMS“, berichtet die Lehrlingswartin.
„Viele Jugendliche sind auf der Suche
nach einer neuen beruflichen Richtung.
Fliesenleger steht auf der Liste der
Wunschberufe nicht immer an erster
Stelle.“ Anders stelle sich die Situation
am Land dar, wo familiäre Verbindungen
zum Handwerk noch eine größere
Rolle spielen. Hier kennt man den
Beruf vielleicht aus der Verwandtschaft
oder dem Bekanntenkreis – wenn z.B.
der Onkel Fliesenleger ist.
Berufsschullehrer Herbert Maier betont
die Bedeutung der praktischen Ausbildung:
„Wir sind hervorragend ausgebildet
– mein Kollege Kurt Bauernfeind
ist Fliesenlegermeister, gerichtlich beeideter
und zertifizierter Sachverständiger,
Ingenieur für Bautechnik und hat einen
MBA für die Baubranche. Aber Baustellenerfahrung
kann man nicht studieren,
die Praxis ist unersetzbar.“
Die Unterstützung durch die Branche
ist vorbildlich. „Wir sind eine kleine
Familie mit den Zulieferern“, erklärt
Maier. Firmen wie PCI, Ceresit, Ceraflex,
Sopro, Mapei, Ardex, Brunner,
Hoxter, Spartherm, Ortner, Hafnertec,
Rath und Sommerhuber stellen großzügig
Materialproben zur Verfügung, was
einen hochwertigen Werkstättenunterricht
ermöglicht. „Dafür sind wir sehr
dankbar“, ergänzt Maier.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf
der individuellen Förderung. „Die Hälfte
unserer Lehrlinge braucht eine verlängerte
Lehre, oft wegen Lernproblemen“,
berichtet Wöhrer-Wegel. „Diese
Investition zahlt sich aus, denn es sind
dann diejenigen, die bleiben.“ Die Unterstützungsmaßnahmen
sind zu 100 %
förderbar, sodass den Betrieben keine
zusätzlichen Kosten entstehen.
Die gute Zusammenarbeit zeigt sich
auch bei Großveranstaltungen. Bei der
jährlichen Jugend- und Berufsmesse in
Wels betreuen Berufsschüler den Messestand.
Die Innung unterstützt zudem
Exkursionen zu Herstellern wie Ardex
oder Mapei durch Übernahme von Kosten,
z.B. für den Bus.
Für die Zukunft plant Wöhrer-Wegel,
noch näher an die Betriebe heranzugehen:
„Im zweiten Schulsemester möchten
wir die Betriebe gewinnen, aktiv in
die Schulen zu gehen. Sie können sich
dort präsentieren und neue Lehrlinge direkt
aus der Schule gewinnen.“
Der Doppelberuf Ofenbauer und Verlegetechniker
erweist sich als besonders
erfolgreich. „Wer einen Doppelberuf
lernt, weiß, dass höhere Anforderungen
gestellt werden und mehr Leistungsbereitschaft
nötig ist“, erläutert Maier.
„Das zieht hochmotivierte Leute an -
eine Riesenerrungenschaft für die Branche.“
Die „Wofür brennst du“-Kampagne
der Innung unterstützt die Nachwuchsgewinnung.
Allerdings sieht Wöhrer-
Wegel hier noch Potenzial: „Als Ausbildungsbetrieb
ist die Kampagne bei mir
etwas untergegangen. Dass sie auch für
Fliesenleger gilt, ist noch nicht so angekommen.“
PERSÖNLICHE BETREUUNG ALS
ERFOLGSREZEPT
Ein besonderes Erfolgsrezept der Berufsschule
Linz2 ist der respektvolle
Umgang mit den Jugendlichen. „Den
Schülern auf Augenhöhe zu begegnen ist
entscheidend, egal welchen Hintergrund
sie haben“, betont Maier. Dieser respektvolle
Ansatz unterscheide die Schule von
anderen und trage maßgeblich zum Erfolg
bei. „Die Schüler erzählen mir viel,
weil sie mir vertrauen“, ergänzt der „Berufsschullehrer
mit Herz“ – wie auch
sein Instagram-Account heißt, auf dem
er unermüdlich postet, um die großartigen
Leistungen seiner Schüler zu präsentieren
und die Klassengemeinschaft
zu stärken. Die Verbindung durch das
gemeinsame Handwerk und die Lei-
26 2 l 2025
AKTUELL & WISSENSWERT
denschaft für den Beruf schaffe eine besondere
Atmosphäre des Vertrauens, ist
Maier überzeugt. Beide Experten betonen
die Bedeutung der persönlichen Betreuung.
„Der Schüler-Lehrer Umgang
funktioniert, uns verbindet das Handwerk
und das Herz“, sagt Maier. Wöhrer-Wegel
ergänzt: „Dieses Alter ist generell
eine schwierige Zeit für Teenager.
Sie brauchen Erwachsene, die sie an der
Hand nehmen und begleiten.“
VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFTS-
PERSPEKTIVE
Die Erfolge dieser engen Zusammenarbeit
und des wertschätzenden
Umgangs werden bereits sichtbar. Die
Abbrecherquote ist gering, und die Ausbildungsqualität
findet überregional Anerkennung.
„Wir haben die größte Unterstützung,
ich kann es mir nicht besser
vorstellen“, resümiert Maier. „Ich wünsche
mir, dass es so bleibt und dass der
Lehrberuf weiter an Anerkennung gewinnt.“
Auch die neue Lehrlingswartin
blickt optimistisch in die Zukunft. „Die
Kommunikation mit der Berufsschule
ist viel unkomplizierter, als ich gedacht
habe“, berichtet Wöhrer-Wegel. Besonders
erfreulich sei die Entwicklung in
der Innung: „Es kommen jüngere Kollegen
nach, die aktiv werden und etwas
ändern wollen.“ Die ersten Erfolge sind
bereits sichtbar, etwa bei den Lehrabschlussvorbereitungskursen,
die nun gezielter
auf die individuellen Bedürfnisse
der Lehrlinge eingehen. Auch die verstärkte
Vernetzung mit Lehrlingswarten
aus anderen Bundesländern bringt neue
Impulse. Andrea Wöhrer-Wegel schätzt
die Gestaltungsfreiheit in ihrer Position:
„Ich habe hier sehr freie Hand und einen
sehr guten Austausch mit unserem jungen
Landesinnungsmeister Christoph
Angermayer. Als Frau in einer traditionell
männlich geprägten Branche kann
ich einen anderen Blickwinkel und neue
Herangehensweisen in die Ausbildungsarbeit
einbringen.“ Durch die Kombination
aus bewährter Handwerkstradition,
frischen Impulsen und der engen Zusammenarbeit
aller Beteiligten sowie der
individuellen Förderung der Lehrlinge
zeigt sich die Zukunft des Hafner- und
Fliesenlegerhandwerks in Oberösterreich
vielversprechend.
y
MMst. Ing. Herbert Maier, MA BEd ist
Berufsschullehrer für Hafner, Platten- und
Fliesenleger, Ofenbau- und Verlegetechniker.
Er unterrichtet seit 2008 an der LBS
Linz 2 die Fächer Angewandte Mathematik,
Fachtechnologische Übungen, Fachtechnologie
und Fachpraktikum. Auf Instagram
postet er mit Begeisterung die Werke
seiner Schüler.
@berufsschullehrer_mit_herz
CORNELIAS FLASCHENPOST
Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd 2016 von
Franz Hirtzberger - Der Wein, der rockt
Manchmal gibt es diese besonderen Flaschen, die so viel Charakter haben, dass sie
das ganze Programm allein stemmen können. Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd
2016 vom Weingut Franz Hirtzberger ist genau so ein Tropfen - ein Rockstar, der
keine Vorband braucht.
Bilder: Cornelia Becker
Schon der erste Blick ins Glas verspricht Großes: tiefgoldene Reflexe, die aussehen, als hätte jemand die
Bühne mit Spotlight und Glitzerkonfetti ausgeleuchtet. Und dann der Duft - frische Äpfel, Mango, Birnen,
Honig und ein kleiner Kick Zitrus, der direkt nach mehr verlangt.
Auf der Zunge? Pure Performance. Dieser Wein liefert ein Solo ab, das direkt ins Gedächtnis geht: intensiv,
kraftvoll, stoffig, aber auch mit einer Eleganz, die man nicht vergisst. Dazu eine mineralische Note, die
so klar ist wie ein gutes Gitarrenriff - sauber, direkt, unwiderstehlich.
Food Pairing? Diesmal nicht. Dieser Smaragd ist wie der Headliner, der die Bühne allein beherrscht.
Warum ablenken? Ein Glas, und die Stimmung steigt. Zwei Gläser, und plötzlich fühlt man sich wie auf
einem Festival - frei, lebendig und irgendwie ein bisschen größer als das Leben selbst.
Der Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd 2016 ist nicht einfach ein Wein - er ist ein Erlebnis, das genau
das macht, was gute Musik auch macht: Er holt dich ab, nimmt dich mit und hinterlässt dich mit einem
Lächeln. Cheers auf diesen großartigen Solokünstler!
2 l 2025
27
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
KONJUNKTUREINSCHÄTZUNG
Zuversicht und Optimismus
Das Jahr 2025 wird herausfordernd. Nach wie vor sieht sich die Baubranche mit wenig
investitionsfördernden Rahmenbedingungen, wie den hohen Rohstoff-, Energie- und
Personalkosten, der - noch geltenden - KIM-Verordnung, dem Stop-and- Go in der Förderpolitik
und den globalen Krisenherden konfrontiert. Dementsprechend gedämpft sind die Erwartungen
zur Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten 12 Monaten. Für die Branche der
Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker zeigen sich namhafte Vertreter der Industrie
jedoch vorsichtig optimistisch und zuversichtlich.
HUBERTUS BRUNNER, ULRICH BRUNNER GMBH
Für 2025 sehe ich aufgrund der schwächelnden
Baukonjunktur keine nennenswerten Lichtblicke
– der Gesamtmarkt wird voraussichtlich auf dem
Niveau von 2024 stagnieren. Die allgemeine wirtschaftliche
Lage bleibt angespannt, und es gibt
wenig Aussicht auf kurzfristige Erholung.
Positiv ist jedoch, dass die Themen Verbrennungs-
und Holzheizverbote in der öffentlichen
Diskussion voraussichtlich keine größere Rolle
mehr spielen werden, was uns als Branche entlastet.
Die Nachfrage nach handwerklich gefertigten
Produkten bleibt stabil, aber wir müssen
uns auch in diesem Jahr mit einem Markt mit
geringerem Wachstumspotenzial auseinandersetzen.
In diesen herausfordernden Zeiten ist
es besonders wichtig, Optimismus zu bewahren.
Wir haben ein Produkt, das den Menschen gerade
in schwierigen Zeiten Geborgenheit, Wärme
und Unabhängigkeit bietet. Der Ofenbau ist
und bleibt ein zukunftsfähiges Handwerk, das
mit hoher Qualität und Wertigkeit überzeugt. Es
liegt an uns, diese Stärken selbstbewusst in der
Kommunikation zu betonen. Mit dieser positiven
Perspektive können wir auch weiterhin den Herausforderungen
begegnen und unsere Branche
erfolgreich in die Zukunft führen.“ y
Bild: Sebastian Hoffmann
Bild: Hoxter
MICHAL GEISLER, HOXTER A.S.
Die letzten 4 Jahre waren für unsere Branche
in vielerlei Hinsicht sehr dynamisch und turbulent.
Ich bin persönlich sehr froh, dass wir diese
Achterbahnfahrt ohne Blessuren überstanden
haben. Wir konnten unsere Händler in den unsicheren
Zeiten immer zuverlässig bedienen und
sind als Hersteller, dank rechtzeitiger Investition
kombiniert mit sehr gelungener Materiallogistik,
gestärkt und stabiler aus der Situation hervorgekommen.
Bereits im Laufe des Jahres 2024 konnten wir
eine Stabilisierung der Märkte spüren, so dass wir
das vergangene Jahr insgesamt positiv und in guter
Verfassung abschließen konnten. Die erfolgreiche
Einführung der neuen Produktlinie der Modularen
Kamine Blox, die der aktuellen Marktanforderungen
nach einem qualitativ hochwertigen,
kompakten Speicherkamin zu einem fairen Preis
entspricht, trägt sicherlich zu dieser guten Stimmung
bei Hoxter bei. Wir starten somit aus einer
guten Ausgangsposition und mit Optimismus in
das neue Jahr. In der ersten Jahreshälfte erwarten
wir keinen raschen Aufschwung der Baubranche,
eine Stabilisierung auf normales Niveau ist erkennbar.
Für die zweite Jahreshälfte ist aus meiner
Sicht eine leichte Wiederbelebung zu erwarten.
Daher planen wir bei Hoxter auch für dieses Jahr
wieder mit einer moderaten Wachstumsprognose.
Wir sind überzeugt, dass die Ofenbauer auch
weiterhin unser Qualitätsprodukt und die Endkunden
das Handwerk in Verbindung mit einer
guten Qualität verlangen und schätzen werden. y
28 2 l 2025
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
DI MANFRED HUBER, ORTNER GMBH
Nach schwierigen Jahren für die Branche gibt
es nun Grund zu leichtem Optimismus. Das
Auslaufen der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsverordnung
(KIM-Verordnung) erleichtert
das Bauen und gibt der Bauwirtschaft insgesamt
neue Impulse. Der Wunsch nach einem
Eigenheim bleibt nach wie vor groß, und die steigenden
Energiepreise für Strom und Gas lenken
den Fokus auf Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit.
Diese Faktoren wecken Interesse an
Messebesuchen und führen zu vermehrten Nachfragen
bei unseren Hafnern, sowohl im Neubau
als auch in der Sanierung. Mit unseren Speicheröfen
bieten wir dabei effiziente Lösungen, die Sicherheit
und Unabhängigkeit ermöglichen und
so einen Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung
leisten. Der Wunsch an die Politik ist es, keine
zusätzliche Verunsicherung zu schaffen, sondern
für mehr Planbarkeit zu sorgen. Besonders Holz
als Energieträger spielt eine zentrale Rolle in der
Energiewende und sollte dementsprechend wertgeschätzt
werden.
Dennoch bleibt die wirtschaftliche Entwicklung,
sowohl aufgrund nationaler als auch internationaler
Rahmenbedingungen, weiterhin unbeständig.
Wir bleiben jedoch zuversichtlich und
arbeiten weiter daran, unseren Kunden innovative
Lösungen für ihre Bedürfnisse zu bieten. y
Bild: Ortner
DI THOMAS HAGENAUER, TECE ÖSTERREICH GMBH
Bild: Tece
Die öffentlich zugänglichen Zahlen zum Wohnungsneubau
zeigen seit 2022 einen dramatischen
Rückgang im Vergleich zum Volumen der Vorjahre.
Natürlich benötigt die Baubrache und Wohnungswirtschaft
dringend und längst überfällige
positive Signale aus der Politik, um gewerbliche
und private Investoren wieder für Immobilieninvestitionen
zu motivieren. Wir sehen trotz des
schwierigen Umfelds einen leichten Aufwärts
trend in der Nachfrage, insbesondere im Bereich
der Sanierung, aber auch im Neubau. Tece ist ein
deutsches Familienunternehmen und spezialisiert
auf innovative Produkte der Sanitärinstallation.
Wir sind weltweit mit eigenen Vertriebsgesellschaften
und Produktionsstätten aktiv und können
deshalb einen Markteinbruch in einzelnen
europäischen Märkten durch Zusatzgeschäft in
anderen Ländern und Regionen kompensieren.
Wir werden daher auch in den europäischen Märkten
unsere Investitionen in unseren als erstklassig
bekannten Kundenservice und in innovative
Produktlösungen, trotz derzeit geringerer Nachfrage,
weiter fortsetzen. Wenn wir unsere Ziele für
Kundenservice und Produktentwicklung definieren,
steht dabei immer der Mehrwert für die Verarbeiter
im Vordergrund. Insbesondere auch der
Mehrwert für den Fliesenleger in Zusammenhang
mit unserem Produktsortiment für die Duschentwässerung.
Unsere vom Fliesenverband mit dem
Gütezeichen zertifizierten Produkte bieten dem
Fliesenleger einfache Verarbeitung und jahrzehntelange
Zuverlässigkeit.
y
OLIVER K. SEMSCH, LASSELSBERGER S.R.O, MARKE RAKO
Wir sind als Lasselsberger mit der Marke Rako
sehr optimistisch, auch in diesem Jahr unsere
Wachstumsziele erreichen zu können, wenngleich
wir insbesondere im deutschsprachigen Raum
kaum Signale für eine Marktbelebung wahrnehmen.
Aus vielen Kundengesprächen, die meine
Kollegen und ich in den letzten Wochen geführt
haben, gibt es einzelne Stimmen im Markt, die
für 2025 sogar nochmals von einem Marktrückgang
ausgehen, wogegen die Mehrheit jedoch mit
einer stagnierenden ersten Jahreshälfte und einem
leichten Anstieg im zweiten Halbjahr rechnet. Ich
glaube, dass inzwischen in den meisten europäischen
Ländern die Talsohle erreicht ist und wir
Bild: Lasselsberger
bereits im laufenden Jahr eine moderate Markterholung
sehen werden, die sich im Jahr 2026 noch
einmal verstärkt fortsetzen wird. Wir wissen natürlich
auch, dass die Gebäude, die im vergangenen
Jahr nicht beantragt und genehmigt wurden,
dieses Jahr auch nicht gebaut werden, doch sehen
wir im Renovierungsgeschäft noch deutliches
Potential. Von DIY-Kunden haben wir erfahren,
dass die Konsumlaune der Endverbraucher in den
vergangenen Monaten deutlich angestiegen ist.
Ganz aktuell können wir sagen, dass der Januar
für uns in allen europäischen Ländern erfreulich
positiv verlaufen ist, was uns zuversichtlich in
ein neues Jahr mit vielen Chancen blicken lässt. y
2 l 2025
29
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
PCI
Megaformate ohne sichtbare Bewegungsfugen
Ob im Innen- oder Außenbereich – so genannte
Megaformate sind im Trend. Die Integration der
insbesondere bei großen Flächen erforderlichen
Bewegungsfuge führt jedoch oft dazu, dass die optisch
attraktiven großen Fliesen mit vielen kleinen Teilstücken
versetzt sind, was den gesamten Raumeindruck
mindert. Dieser Beitrag erklärt, wie man ein
gleichmäßiges, ästhetisches Fugenbild ohne störende
sichtbare Bewegungsfugen erzielt.
Bilder: PCI
Fliesen-Megaformate sind ein absolutes
Trend-Thema und bedienen
die Kundenwünsche nach individueller
Gestaltung und attraktiven
Akzenten, insbesondere für große Flächen.
Durch den geringen Fugenanteil
erscheinen die großformatigen Fliesen
fast fugenlos und schaffen visuell großzügig
wirkende Räume. Doch bei der
Verlegung muss der Handwerker beachten,
dass er je nach Raumgeometrie
und -größe Bewegungsfugen im Estrich
vorsehen und diese in den Fliesenbelag
deckungsgleich übernehmen muss. Das
bedeutet das Zerschneiden einer großformatigen
Fliese, die kleineren Teilstücke
stören am Ende den ästhetischen
Gesamteindruck des Belags. Mit dem
System „Gleichmäßiges Fugenbild“ besteht
die Möglichkeit, die Bewegungsfuge
zu versetzen und so an das natürliche
Fugenbild anzupassen. Dadurch wird
die Bewegungsfuge quasi unsichtbar und
fällt nicht mehr unschön ins Auge.
VORAUSSETZUNG
Zunächst muss der Handwerker sicherstellen,
dass es im Bereich der Estrich-Bewegungsfugen
zu keinem Höhenversatz
der Estrichfelder kommt, der
zu Rissen und Hohllagen im Fliesenbelag
führen würde. Ursächlich für einen
Höhenversatz kann spätes Austrocknen
des Estrichs mit der Folge von konvexem
Verformen sein. Der mögliche Höhenversatz
muss verhindert werden, in dem
Autor
Markus Balleisen
Leiter der Zentralen Anwendungstechnik bei der
PCI Augsburg GmbH.
Ein spezieller Dübel lässt weiterhin horizontale Bewegung
zu, verhindert aber den Höhenversatz der Estrichfelder.
Bei herkömmlicher Verlegung müssen vorhandene Bewegungsfugen
deckungsgleich in den Fliesenbelag übernommen
werden. Das System „Gleichmäßiges Fugenbild“
ermöglicht ein Versetzen der Bewegungsfuge.
30 2 l 2025
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
Kraftschlüssiges Einbinden des Dübels mittels
Gießharz.
eine Verbindung zwischen den Estrichfeldern
geschaffen wird, die zwar weiterhin
horizontale, aber keine vertikale
Bewegung zulässt.
Dafür ist ein spezieller Dübel geeignet,
der im Abstand von 20 – 30 cm,
ca. 2 cm tief, in den Estrich integriert
wird. Dieser Dübel (PCI Apogel Dübel)
besteht aus stabilen, in sich verschiebbaren
Stahlstiften mit gleitaktiver
Kunststoffummantelung. In seiner Mitte
ist ein Schaumstoffelement integriert,
das beim Vergießen sicherstellt, dass die
Bewegungsfuge frei bleibt. Die in die
Estrichoberfläche eingeschnittenen Nuten
werden mit Gießharz vergossen, so
dass Dübelummantelung und Estrich
eine kraftschlüssige Verbindung eingehen.
ABTRAGEN VON SPANNUNGEN
Bedingt durch das Auf- und Abheizen
bei Heizestrichen, aber auch durch das
späte Trocknen von Estrichen, entstehen
Spannungen zwischen Estrich und
Fliesenbelag. Die dabei resultierenden
Scherkräfte können Ablösungen des
Belags bewirken. Durch hochwirksame
Entkopplungen, kombiniert mit einem
flexiblem Fliesenkleber, kann dies verhindert
werden. Durch den Einsatz eines
solchen Entkopplungssystems werden
die Mörtelschichten erheblich entlastet
und Bewegungen und Belastungen verteilen
sich gleichmäßig in der Fläche.
Im ZDB-Merkblatt (Zentralverband
des Deutschen Baugewerbes): „Verlegung
von Fliesen und Platten auf Entkopplungssysteme
im Innenbereich,
Ausgabe August 2019“ ist dazu ver-
Berechnungen in Bezug auf Dehnung
und Stauchung der Bewegungsfugen
gemäß folgender Formeln haben die
Funktionalität bestätigt:
Entkopplung E (%)
EE (%) = 100 ∗ [ 1 −
(ll KK, ee
− ll KK, aa
)
(ll UU, ee
− ll UU, aa
) ]
LK,e – LK,a = DLK = Fugenöffnung im Keramikbelag (K)
a = Fugenbreite am Anfang, e = Fugenbreite am Ende
LU,e – LU,a = DLU = Spaltöffnung im Untergrund (ll
(ll UU, ee
− ll UU, eennttsspp. RR EE (%) = 100 100 ∗ ∗ [ [ 1 1 − − KK, ee
− (U); ll KK, aa
)
a = Spaltweite am Anfang, e = Spaltweite am Ende
]
Entspannung R (%)
RR (%) = 100 ∗ [ 1 −
(ll (ll
UU,
UU,
ee
ee − llll UU, UU, aa
) aa
) ]
(ll UU, ee
− ll UU, eennttsspp.
)
(ll UU, ee
− ll UU, aa
)
LU,e – LU,a = DLU = Spaltöffnung im Untergrund (U) durch
Zugeinwirkung
a = Spaltweite am Anfang, e = Spaltweite am Ende
LU,e – LU,entsp. = DLU,entsp = Spaltöffnung im Untergrund
(U) nach Entspanung
entsp = Spaltweite Untergrund nach Entspannung, e =
Spaltweite nach Zugversuch
]
merkt, dass der Einsatz von Entkopplungssystemen
das Verlegen auf kritischen
Untergründen ermöglicht und
dabei Spannungsabbau bewirken kann.
Ganz gleich, ob Bewegungen des Untergrunds
oder Risse, die sich durch den
Estrich arbeiten – die Entkopplung mindert
die Kräfte, fängt sie auf und gibt
Spannungen lediglich reduziert weiter.
Dabei muss der Handwerker berücksichtigen,
dass auch die Bewegungsfugen
des Estrichs überbrückt werden müssen,
und zwar sowohl bei Dehnung als auch
bei Stauchung (Entspannung).
Verwendet der Handwerker für das
Verkleben der Entkopplungsmatte einen
hochverformungsfähigen Flexkleber, der
die Anforderungen der DIN EN 12004
an die Verformungsklassifizierung S2
ð
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2 l 2025
31
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
Verlegen von großformatigen Fliesen auf der Entkopplungsbahn mit
hochflexiblem Fliesenkleber.
Verkleben einer Entkopplungsbahn, ohne die vorhandene Bewegungsfuge zu
berücksichtigen.
Anordnen der Bewegungsfuge im
natürlichen Fugenbild.
Systemkomponenten
nicht nur erfüllt, sondern sogar übertrifft,
wird die entkoppelnde Wirkung
noch zusätzlich unterstützt. Das ermöglicht
ein schadensfreies Versetzen der im
Untergrund vorhandenen Bewegungsfuge.
Diese Entkoppelung ist selbst dann
wirksam, wenn der Belag im Verband
oder diagonal über die Bewegungsfugen
verlegt werden soll. Auch das ist möglich,
ohne die Fliesen zu schneiden. Die
mit Silikon auszufüllende Bewegungsfuge
des Fliesenbelags folgt einfach der
natürlichen Fuge.
Grundierung
• PCI Gisogrund 404: Spezial-Haftgrundierung auf saugenden und nicht saugenden Untergründen
Alternativ
PCI Gisogrund: Haft- und Schutzgrundierung für Wand und Boden
Fliesenkleber/Verklebung der Entkopplungsbahn
• PCI Flexmörtel S2: hochverformungsfähiger Fliesenkleber für alle keramischen Beläge
Abdichtung/Entkopplung
• PCI Pecilastic U: Abdichtungs- und Entkopplungsbahn unter Keramik-, Mosaik- und Naturwerksteinbelägen
Fliesenkleber
• PCI Flexmörtel S2: hochverformungsfähiger Fliesenkleber für alle keramischen Beläge
Fugenmörtel
• PCI Nanofug Premium: variabler Flexfugenmörtel für alle Fliesen und Natursteine
Dichtstoff
• PCI Silcofug E: elastischer Dichtstoff für innen und außen
Einlegen und Verharzen von Estrichdübeln
• PCI Apogel Dübel: Estrichdübel zum nachträglichen Verdübeln von Estrichfugen
Alternativ
PCI Apogel SH: Silikat-Gießharz zum Vergießen von Rissen in Estrichen
plus Quarzsand 0,3 - 0,8 mm
System „Gleichmäßiges Fugenbild“
ANORDNEN DER BEWEGUNGS
FUGE IM FLIESENBELAG
In einem Belagsfeld sind die Spannungen
am Belagsrand am größten und
erfordern dort üblicherweise die Ausbildung
einer elastischen Fuge. Durch die
hochwirksame Entkopplung wird die
Spannung vom Belagsrand in die Fläche
abgeleitet und verteilt. So kann der
Handwerker die elastische Fuge versetzt
anordnen. Sinnvoll ist dabei die Anordnung
in der Nähe der Estrichfuge, am
besten in der nächstgelegenen Belagsfuge.
FAZIT
Mit dem System „Gleichmäßiges Fugenbild“
kann ein gleichmäßiges, ästhetisches
Fugenbild ohne störende sichtbare
Bewegungsfugen bei der Verlegung
von XXL-Fliesen erreicht werden. So
wird die Verlegung ein Erfolg und ein
optisches Highlight für die Kunden. y
32 2 l 2025
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SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
GESUNDHEITSSCHUTZ
Asbest – die (oft) unerkannte Gefahr
Die kleinsten Teilchen können für die Gesundheit die Schlimmsten sein. Ganz besonders gilt
das für Asbest, einen fasernden Stoff, der über viele Jahrzehnte im Bau breite Verwendung
fand und dessen krebserregende Wirkung gut belegt ist. Obwohl längst verboten, können
Handwerker damit bei Arbeiten im Gebäudebestand nach wie vor konfrontiert sein.
Asbest, früher wegen ihrer universellen
und herausragenden Eigenschaften sogar
als „Wunderfaser“ gelobt, ist eine Sammelbezeichnung
für eine Gruppe natürlich vorkommender,
faserförmiger Silikatminerale. Asbest
besitzt eine große Festigkeit und ist hitze- und
säurebeständig. Die Asbestfasern lassen sich überdies
gut zu Garnen verspinnen und verweben.
Mit diesen Voraussetzungen konnte sich Asbest in
der Werftindustrie für die Schifffahrt, der Bauindustrie,
der Autoreifenindustrie und für Textilien
sogar im Bereich des Arbeitsschutzes und der Filtration
(!) durchsetzen. Aufgrund der inzwischen
eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren bis
hin zur nachgewiesenen krebserzeugenden Wirkung,
die von Asbest ausgehen, ist der Einsatz
heute in vielen Staaten, unter anderem in der EU
(seit 1993), verboten. In Österreich gilt das Verbot
sogar schon seit 1990. Was kaum zu glauben
ist: Asbest wird weltweit trotzdem noch immer in
großem Umfang abgebaut und genutzt! Die Asbestminenproduktion
weltweit lag im Jahr 2023
bei 1,3 Millionen t, wobei Russland als größter
Produzent dazu 630.000 t, Kasachstan 260.000 t,
China 200.000 t und Brasilien 190.000 t beitrug.
Trotz des Verwendungsverbots sind natürlich
viele Bestandsgebäude in Österreich, insbesondere
solche, die vor 1990 errichtet wurden, noch
immer mit asbesthaltigen Materialien belastet.
Für Handwerker im Baugewerbe ist es daher essenziell,
die Asbestproblematik zu verstehen und
die aktuellen gesetzlichen Regelungen zu kennen,
um Gesundheitsgefahren zu vermeiden und
rechtliche Vorgaben einzuhalten.
Ein zentrales Problem beginnt allerdings schon
damit, die asbestbelasteten Baustoffe überhaupt
erkennen zu können. Besonders erschwert wird
die Identifizierung dadurch, dass Asbest höchst
selten in Reinform verarbeitet wurde, dafür allerdings
sehr häufig stoffgemischlich in einer Vielzahl
von Baumaterialien vorhanden ist.
Typische Einsatzbereiche waren:
• Well- und Flachzementplatten (Eternit)
• Bodenbeläge (Vinyl-Asbest-Platten, Kleber)
• Dichtungen und Dämmstoffe
• Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber
• Brandschutzverkleidungen und Rohrisolierungen
Eine visuelle Identifikation ist nicht immer eindeutig.
Daher ist im Zweifelsfall eine Materialprobe
von einem zugelassenen Labor analysieren
zu lassen. In Österreich sind Asbestanalysen
durch spezialisierte Fachunternehmen durchzuführen.
VORSCHRIFTEN UND SCHUTZMASS
NAHMEN
Der Umgang mit Asbest ist in Österreich streng
reguliert. Die wichtigste gesetzliche Grundlage ist
die Asbestverordnung 2019 sowie das Arbeitnehmerschutzgesetz
(ASchG), weiters für die Verwendung
von persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
die PSA-V und im Hinblick auf Grenzwerte und
spezielle Regelungen für Asbest die GKV (Grenzwerteverordnung).
Die VGÜ (Verordnung Gesundheitsüberwachung
am Arbeitsplatz) sieht Eignungsund
Folgeuntersuchungen bei Asbestexposition
vor. Diese Vorschriften regeln den sicheren Umgang
mit asbesthaltigen Materialien, insbesondere
bei Sanierungs- und Abbrucharbeiten.
§ 27 GKV sieht vor, dass vor Beginn der Arbeiten
Informationen über mögliche Asbestbelastungen
einzuholen sind, erforderlichenfalls bei
den Eigentümerinnen und Eigentümern des Gebäudes.
Für den Fall, dass Grenzwertüberschreitungen
trotz Ausschöpfens aller Maßnahmen
nicht vermeidbar sind, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen
sowie Bereichskennzeichnungen zu
setzen.
Bild: hikoshot.com
Bild: U.J. Alexander
Einst als „Wunderfaser“
geschätzt, sorgt das wegen
seiner erheblichen Gesundheitsgefahren
in Deutschland
seit 1993 verbotene
Fasermaterial heute nur
noch für Probleme
Je nach Belastungs-Exposition
sind beim Umgang
mit Asbestbaustoffen
besondere Sachkunde und
auch Schutzvorkehrungen
vorgeschrieben.
34 2 l 2025
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
SCHUTZMASSNAHMEN FÜR BAUHAND-
WERKER
• Gefahrenbewusstsein: Bauhandwerker sollten
für Asbest sensibilisiert und über typische Vorkommen
informiert sein.
• Schutzkleidung und Atemschutz: Arbeiten an
asbesthaltigen Materialien erfordern spezielle
Schutzmaßnahmen wie FFP3-Masken, Einwegoveralls
und Handschuhe.
• Vermeidung von Staubfreisetzung: Mechanische
Bearbeitung (z. B. Schleifen, Bohren
oder Fräsen) ist zu vermeiden. Stattdessen sind
staubarme Verfahren oder Feuchtbearbeitung
anzuwenden.
• Fachgerechte Entsorgung: Asbestabfälle müssen
in gekennzeichneten, staubdichten Behältern
gesammelt und an autorisierte Entsorgungsstellen
übergeben werden.
• Spezialausbildung: Arbeiten an schwach gebundenem
Asbest dürfen nur von zertifizierten
Fachbetrieben durchgeführt werden.
ARBEITSPLAN UND MELDUNG VON AR-
BEITEN UNTER ASBESTEXPOSITION
Vor Beginn von Abbrucharbeiten mit Asbest
oder der Entfernung asbesthaltiger Materialien ist
immer ein schriftlicher Arbeitsplan zu erstellen,
der dem Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument
anzuschließen ist (ein Muster für die Erstellung
eines Arbeitsplans findet sich auf der Website
der WKO).
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen vor
Beginn von Arbeiten, bei denen Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer Asbeststaub oder Staub
von asbesthaltigen Materialien ausgesetzt sein
könnten, dem zuständigen Arbeitsinspektorat
schriftlich folgende Informationen melden:
• Ort (Anschrift)
• Beginn und Dauer der Arbeiten
• Name der Arbeitgeberin/des Arbeitgebers
• Voraussichtlich jährlich verwendete Mengen
der betreffenden Stoffe und der Zubereitungen,
in denen die betreffenden Stoffe enthalten sind
• Art der Arbeitsvorgänge
• Zahl der exponierten Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer
• Angaben zur Exposition
• Beabsichtigte Maßnahmen zur Gefahrenverhütung
• Sofern es sich um Bauarbeiten handelt: Name
der vorgesehenen Aufsichtsperson
Arbeitstyp
Sichtprüfung ohne
Eingriff
Bohren, Schleifen,
Entfernen von Platten
Entfernen von
Spritzasbest,
Sanierungen
Arbeiten mit stark
gebundenem Asbest
Tabelle 1
Erwartete
Asbestfaserbelastung
Gering bis keine Belastung
Mittlere Belastung
Hohe Belastung
Mittlere bis hohe Belastung
Der Teufel steckt im Detail: Die Bildbeispiele aus der Bestimmungshilfe
von RECBest zeigen, wie schwierig die präzise
Identifizierung von Asbestbeimischungen in verschiedenen
Baumaterialien ist. Das Unternehmen bietet unter www.asbestakademie.de
ebenfalls Schulungen zum Thema an.
Diese Meldung kann elektronisch über das Portal
der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse
(BUAK) erfolgen. Eine Eintragung dort
wird vom zuständigen Arbeitsinspektorat als Asbest-Meldung
anerkannt.
Eine Ausnahme von der Asbest-Meldepflicht ist
vorgesehen, wenn es sich um gelegentliche Arbeiten
mit geringer Exposition (höchstens 15.000 F/
m 3 ) folgender Art handelt:
• Kurze Wartungsarbeiten an nicht brüchigen
Materialien
• Zerstörungsfreie Entfernung intakter Materialien,
in denen Asbestfasern in einer festen Matrix
eingebunden sind
• Einkapselung/Einhüllung unbeschädigter asbesthaltiger
Materialien
• Durchführung von Luftmessungen und Probenahmen
zum Nachweis von Asbest
SCHUTZMASSNAHMEN JE NACH ASBEST-
FASERBELASTUNG
Die Tabelle 1 zeigt, welche Schutzmaßnahmen
je nach Art der Arbeit und der erwarteten Asbestfaserbelastung
erforderlich sind.
y
Weiterführende Informationen
Schutzmaßnahmen
Einfache Arbeitskleidung
FFP3-Maske, Einwegoverall,
Handschuhe
Vollschutzanzug,
Gebläseatemschutz, Spezialfilter,
abgeschotteter Arbeitsbereich
Schutzanzug, Atemschutz,
Staubvermeidung
Floor-Flex-Platte: asbesthaltig
(Formate, organisch)
Faserzement – Wellplatte: asbesthaltig
(Fertigformate, mineralisch)
Österreichische Handwerksunternehmen können sich bei folgenden Stellen über den Umgang mit
Asbest informieren:
• Arbeitsinspektion: Die offizielle Website der Arbeitsinspektion bietet umfassende Informationen zu
Asbest, einschließlich gesetzlicher Grundlagen, Schutzmaßnahmen und Meldepflichten.
• Wirtschaftskammer Österreich (WKO): Die WKO stellt Merkblätter und Leitfäden zum richtigen
Umgang mit Asbest bereit, die speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben zugeschnitten
sind.
• Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
(BMK): Das BMK bietet Materialien und Informationen zu Asbest, einschließlich dessen Eigenschaften,
Gefährdungspotenzial und Umgang mit asbesthaltigem Abfall.
Zusätzlich können Unternehmen spezialisierte Prüfstellen wie die Österreichische Staub- (Silikose-)
Bekämpfungsstelle (ÖSBS) kontaktieren, um Materialproben auf Asbest untersuchen zu lassen.
Bilder: Henze
2 l 2025
35
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
RAKO
Digitaldrucktechnologie in der Fliesenproduktion
Die heutige Fliesenproduktion bietet eine schier grenzenlose Vielfalt an Farben, Mustern
und Oberflächenstrukturen. Von täuschend echten Holz- und Natursteinoptiken bis hin zu
künstlerischen Designs scheinen den gestalterischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Diese
beeindruckende Produktvielfalt ist das Ergebnis einer langen technologischen Entwicklung, die in
der modernen Digitaldrucktechnologie ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.
DIE ANFÄNGE DER KERAMIKHER-
STELLUNG
Die Geschichte der Keramiktechnologie
für Bauzwecke reicht bis zu den
ältesten Zivilisationen zurück. Die
grundlegende Entdeckung wurde in der
Steinzeit gemacht: Durch Feuereinwirkung
veränderten sich die Eigenschaften
von plastischem Ton grundlegend - die
Festigkeit erhöhte sich deutlich und die
Oberfläche verbesserte sich. Zwischen
3.000 und 4.000 vor Christus begannen
die Sumerer und Babylonier, gebrannte
Keramikfliesen als Baumaterial einzusetzen.
Was zunächst als reines Dekorationsmaterial
diente, entwickelte sich zu
einem vollwertigen Baustoff.
FRÜHE DEKORATIONSTECHNIKEN
Mit der Weiterentwicklung des technischen
Wissens verfeinerten sich auch
die Herstellungs- und Dekorierungsmethoden
der Baukeramik. In der Antike
genügten noch einfache Werkzeuge: ein
Meißel zur Reliefgestaltung und ein Pinsel
zum Bemalen mit farbigem Ton. Ein
bedeutender Fortschritt war die Einführung
der Glasur. Diese verbesserte nicht
nur die funktionalen Eigenschaften wie
Wasserundurchlässigkeit, sondern steigerte
auch die ästhetische Qualität und
Oberflächengüte erheblich.
ENTWICKLUNG IM MITTELALTER
UND WÄHREND DER INDUSTRIEL-
LEN REVOLUTION
Im Mittelalter stieg die Nachfrage
nach Baukeramik, insbesondere für
Fußböden. Damit wuchsen auch die
Anforderungen an Qualität und Gebrauchswert
– von der mechanischen
Beständigkeit über die Pflegeleichtigkeit
bis hin zur Maßgenauigkeit und dekorativen
Wirkung. Die industrielle Revolution
läutete dann den Übergang von der
Manufaktur zur industriellen Produktion
ein. Die frühe industrielle Dekoration
beschränkte sich auf Reliefprägungen
und die Verwendung unterschiedlich gefärbter
Rohstoffe, hauptsächlich mit natürlichem
Ton oder einfachen Pigmenten
wie Fe 2
O 3
, TiO 2
und Kobaltoxiden.
TECHNOLOGISCHE FORTSCHRITTE
IM 20. JAHRHUNDERT
Das 20. Jahrhundert brachte zunächst
halbautomatische Maschinen
für die Dekorierung nach dem Glasieren,
insbesondere den Siebdruck. In
den 1960er Jahren erschienen Dekorationsmaschinen,
die die Glasur durch
Besprühen auftrugen. Ein weiterer Meilenstein
folgte in den 1980er Jahren, als
sich besonders in der italienischen Region
Sassuolo die Technologie des Rotationsdrucks
mit Pasten etablierte. Diese
Technik, sei es als Rotationssiebdruck
oder verschiedene Formen des Flexodrucks,
ermöglichte eine so feine Dekorierung,
dass das Design der Keramik
seinem natürlichen Vorbild, dem Stein,
sehr nahekam.
DIE DIGITALE REVOLUTION IN
DER FLIESENPRODUKTION
Die revolutionärste Entwicklung begann
um die Jahrtausendwende mit der
Einführung des digitalen Auftrags keramischer
Tinten. Nach einer zehnjährigen
Entwicklungsphase erreichte diese
Technologie um 2010 ein so hohes
technisches und technologisches Niveau,
dass sie die traditionellen Rotationsdrucktechniken
vollständig verdrängte.
Bilder: Rako
Die Druckköpfe tragen eine spezielle Tinte auf, die einen hochauflösenden
Druck auf der Fliesenoberfläche ermöglicht. Einige Fliesenserien werden unmittelbar
nach dem Druck zusätzlich mit der DryFix-Technologie beschichtet.
Sie verbessert die Oberflächen- und Kontrasteffekte durch das Aufbringen
von Materialien auf Glasbasis.
36 2 l 2025
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
Ein HD-Drucker von RAKO in einer Produktionsanlage
für Bodenfliesen. Nach dem Druck (400
dpi) werden die Fliesen zum Ofen transportiert
und gebrannt.
Das DryFix-Dekorationsverfahren: Mit Hilfe von
Bändern wird ein trockenes Basismaterial auf
die Fliesen aufgetragen und anschließend mit
einem Kleber auf der Oberfläche fixiert. Der
Kleber ist farblich auf das Design abgestimmt.
So kann eine perfekte Synchronisation
zwischen Fliesengrafik und DryFix-Dekoration
gewährleistet werden.
FUNKTIONSWEISE DES MODER-
NEN DIGITALDRUCKS
Das Prinzip des modernen Digitaldrucks
basiert auf einem hochentwickelten
Tintenstrahlsystem, das mit keramischen
Pigmentsuspensionen arbeitet.
Mit einer Druckpräzision von 360-400
Dpi und Tröpfchengrößen zwischen
6 und 80 Pikolitern entstehen Designs
von beispielloser Qualität. Da das
menschliche Auge erst Tropfen ab etwa
30 Pikolitern wahrnimmt, erscheint das
gedruckte Muster völlig homogen - vergleichbar
mit dem Erscheinungsbild von
Naturstein. Als kontaktloses Dekorationsverfahren
ermöglicht es sogar die Gestaltung
von Reliefoberflächen und lässt
sich hervorragend mit klassischen Dekorationsmethoden
kombinieren.
TECHNISCHE HERAUSFORDE-
RUNGEN UND LÖSUNGEN
Die technischen Herausforderungen
bei diesem Verfahren sind beträchtlich.
Die verwendeten keramischen
Tinten unterscheiden sich fundamental
von gewöhnlichen Drucktinten. Als
stark abrasive Suspensionen neigen sie
zur Sedimentation und reagieren empfindlich
auf Temperaturschwankungen.
Dies erfordert ein ausgeklügeltes System
mit präziser Temperaturregulierung auf
±1°C und kontinuierlicher Tintenzirkulation.
Die Steuerung erfolgt durch
leistungsstarke Computer mit spezieller
Software, die pro Sekunde Gigabyte an
Daten verarbeiten können. Eine besondere
technische Herausforderung stellte
die Kondensation von Wasserdampf
auf den vorbeifahrenden Keramikfliesen
dar. Die Lösung wurde durch ein komplexes
System der Dampffixierung direkt
unter der Fliesenoberfläche und gezielte
Absaugung im Bereich der Druckköpfe
erreicht. Nach der Dekorierung durchlaufen
die Fliesen einen Brennprozess,
der ihnen ihre endgültigen mechanischchemischen
und physikalischen Eigenschaften
verleiht.
AKTUELLE DESIGNTRENDS UND
PRODUKTVIELFALT
Die aktuellen Trends in der Fliesenproduktion
spiegeln die technischen
Möglichkeiten des Digitaldrucks wider.
Im Portfolio von Lasselsberger, Rako finden
sich drei dominante Designgruppen:
erstens Stein- und Marmoroptiken, von
dezenter Maserung bis zu ausdrucksstarken
Natursteinimitationen; zweitens
zeitlose Zement- und Betonoptiken in
verschiedenen Ausführungen; und drittens
vielfältige Holzimitationen mit unterschiedlichsten
Farb-, Design- und
Oberflächenvariationen. Ergänzt wird
das Sortiment durch weitere Designs wie
Cotto, Majolika, Metall sowie originelle
Eigenkreationen.
ERFOLGSBEISPIEL AUS DER
PRAXIS
Die Erfolgsgeschichte dieser Technologie
wird am Beispiel der Firma Lasselsberger
deutlich, die 2012 mit der
Digitaldruckdekoration bei Wandfliesen
begann. Heute betreibt das Unternehmen
14 Produktionsanlagen und exportiert
seine Produkte in mehr als 92 Länder
auf allen Kontinenten. y
Ungebrannte, fertig dekorierte Fliesen
mit DryFix-Oberfläche auf dem Weg zum
Brennofen.
2 l 2025
37
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
MAPEI TECHNIKERBERICHT
Zeitdruck auf der Baustelle
Wenn der Estrich nicht trocknen will…
Die Restfeuchtigkeit im Estrich setzt Fliesenleger
unter enormen Zeitdruck: Oft
müssen sie Unmögliches leisten, um Bauzeitpläne
einzuhalten.
Die Gründe für die überhöhte Restfeuchtigkeit
sind vielfältig. Verzögerungen in der Planungsphase
bzw. in der Ausführungsphase der Bauarbeiten
können meistens nicht hinten angehängt
werden, da Eröffnungs- oder Übergabetermine
nicht mehr verschoben werden können.
Aber auch wenn alles laut Bauzeitplan begonnen
wurde, können widrige Umstände auf der
Baustelle dazu führen, dass sich Abbinde- und
Austrocknungszeiten von Estrichen verlängern.
Sei es durch fehlendes oder falsches Lüften, hohe
Luftfeuchtigkeit oder niedrigen Temperaturen.
Die maximal zulässigen CM-Werte (Calciumcarbid-Methode)
von Estrichen sind in den einschlägigen
Önormen der Belagshersteller geregelt
und in den meisten Fällen sind diese Normen
auch vertraglich vereinbart. Bei der Fliesenverlegung
ist dies die Önorm B 3407 – Planung und
Ausführung von Fliesen-, Platten- und Mosaiklegearbeiten
(aktuelle Ausgabe: 2022-10-01).
Eine besondere Herausforderung stellte lange
Zeit eine überhöhte Restfeuchtigkeit bei Calciumsulfatestrichen
dar, da zum einen der zulässige
Wert am geringsten ist und daher auch schwieriger
zu erreichen ist, zum anderen aber, weil
die Risiken durch zu frühe Belagsverlegung mit
zementären Klebemörteln deutlich größer sind.
AUS DER PRAXIS
Das Praxisbeispiel zeigt eine Sonderlösung der
Firma Mapei, die das Feuchtigkeitsproblem rechtzeitig
vor dem Eröffnungstermin lösen konnte:
Im EG eines Hotels in Wien sollte auf einem
durchschnittlich 7 cm starken Calciumsulfatestrich
auf Alpha-Halbhydratbasis ein keramischer
Bodenbelag verlegt werden. Es handelt sich um
die Empfangshalle mit Rezeption und Barbereich
mit einer Fläche von ca. 750 m². Der Einbau des
Estrichs erfolgte Anfang März des Ausführungsjahres.
Im Zuge der CM-Messungen wurden folgende
Werte ermittelt:
1.CM-Messung KW 18 – Ergebnis 2,2CM %
2.CM-Messung KW 20 – 1,6CM %
In den zwei Wochen zwischen der ersten und
zweiten CM-Messung wurden bauseits Entfeuchtungsgeräte
aufgestellt, die durchgehend in Betrieb
waren.
Damit die Verlegung trotz des schlechten
Trocknungsverhaltens zum geplanten Termin begonnen
werden kann, wurde bei der Mapei Austria
GmbH angefragt, ob es Systemlösungen gibt,
die die Verlegung auf feuchten und/oder nicht
vollständig ausgehärteten Untergründen auf Calciumsulfatbasis
ermöglichen.
Mit der Fliesenverlegung sollte in der KW 22
begonnen werden. Eine Trocknung des Estrichs
auf den erforderlichen CM-Wert war bis dahin
nicht mehr zu erwarten, eine Verschiebung der
Arbeiten aber unter allen Umständen zu verhindern.
Die Technikabteilung der Mapei Austria GmbH
konnte gemeinsam mit dem renommierten Verlegebetrieb,
dem Auftraggeber, dem Planer und der
Projektleitung eine Lösung anbieten, die es ermöglichte,
unter Einhaltung gewisser Parameter
mit der Verlegung von keramischen Fliesen und
Platten auf feuchten und/oder nicht vollständig
ausgehärteten Untergründen dem Zeitplan entsprechend
beginnen zu können.
Die unten angeführten Produkte und Maßnahmen
ermöglichten einen Dampfdruckausgleich
Autor
Markus Leitner
Produkttechnik für Keramik &
Naturstein und Profilpas,
Mapei Austria
Auszug aus der
Önorm B3407:
Der zulässige Feuchtigkeitsgehalt
des
Untergrundes ist den
einschlägigen Regelwerken
oder den Herstellerangaben
zu entnehmen.
Der maximal zulässige
Feuchtigkeitsgehalt zum
Zeitpunkt der Belagsverlegung
(ermittelt mittels
CM-Messung) beträgt bei
Normklima (20 °C und 65
% relative Luftfeuchtigkeit)
- 2,0 % (Bindemittelart CT),
- 0,5 % (Bindemittelart CA).
Die Durchführung der
Feuchtigkeitsmessung hat
gemäß Önorm B 3732 zu
erfolgen.
Bei Warmwasser-Fußbodenheizungen
darf die
Restfeuchtigkeit (ermittelt
mittels CM-Messung)
bei Zementestrichen den
Wert von 1,8 % und bei
Calciumsulfatestrichen
den Wert von 0,3 % nicht
überschreiten.
38 2 l 2025
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
zwischen dem Estrich und dem Belagsmaterial
und dadurch eine Verlegung vor dem Erreichen
der üblichen bzw. vorgeschriebenen Grenzwerte
des Restfeuchtegehalts (CM %). Eine weitere, jedoch
verlangsamte Trocknung des Estrichs konnte
so auch nach der Belagsverlegung stattfinden.
Wie bei allen Maßnahmen, die eine Verlegung
bei überhöhten Restfeuchtewerten ermöglichen,
bestand grundsätzlich dabei das Risiko, dass die
Feuchtigkeit in angrenzende Bauteile eindringen
und dort zu Folgeschäden führen kann. Für solche
Folgeschäden und auch für Schäden, die auf
Grund der ggf. geringeren Estrichfestigkeiten entstehen
könnten, wurde vereinbart, dass sowohl
der Fliesenlegerbetrieb als auch die Mapei Austria
GmbH schad- und klaglos gehalten werden.
Es wurde eine schriftliche System-Aufbauempfehlung
verfasst, die als Grundlage zur Vereinbarung
der Ausführung einer sogenannten Sonderkonstruktion
diente.
VORGEHENSWEISE:
Entkoppeln inkl. Dampfdruckausgleich auf
unbeheiztem Calciumsulfat-Estrich mit überhöhter
Restfeuchtigkeit:
Es musste – wie bei allen Bauvorhaben – vor
Beginn der Fliesenverlegung der Untergrund geprüft
werden. Damit die geplanten Maßnahmen
auch tatsächlich schadensfrei durchgeführt werden
konnten, wurden weitere CM-Messungen
durchgeführt, um zu kontrollieren, ob tatsächlich
alle Estrichbereiche einen CM-Wert von maximal
2,0 CM % aufweisen.
Bilder: Mapei
Zuschneiden
von
MAPE-
GUARD UM
35
Auftragen
des Verlegemörtels
mit einer
Zahntraufel
Nr. 5
Hinweis zur System-
Aufbauempfehlung:
Alle Sonderkonstruktionen –
also Ausführungsvarianten,
die nicht der Önorm entsprechen,
– sind als solche
immer schriftlich zwischen
Auftraggeber und Auftragnehmer
zu vereinbaren.
Weiters wurde überprüft, ob der Verlegeuntergrund
ausreichend fest, rissfrei, schwingungsfrei,
staubfrei ist und frei von sämtlichen trennend
wirkenden Substanzen wie Fetten, Ölen, Staub,
Sinterschichten usw. und tragfähig ist. Mittels
Reinigungsschliff wurden sämtliche minderfeste
Schichten restlos entfernt.
Nach dem Reinigungsschliff wurde der weitgehend
staubfrei gereinigte Untergrund mit
der pigmentierten Dispersionsgrundierung auf
Kunstharzbasis für den Innenbereich PRIMER
G BLUE, 1:1 mit Wasser verdünnt grundiert.
Durch die blaue Farbe der Grundierung kann
der Verarbeiter erkennen, ob die Grundierung
in ausreichender Menge und vor allem gleichmäßig
aufgebracht wurde, und ob auch alle Flächen
grundiert sind. Nach frühestens 12 Stunden Ablüftezeit
/ Trocknungszeit der Grundierung konnten
die Arbeiten weitergeführt werden.
ð
Ausrollen
von MAPE-
GUARD UM
35
Andrücken
von MAPE-
GUARD UM
35
Hinweis zur Vorgehensweise:
Vom Estrichhersteller/-
produzenten wird der
Reinigungsschliff vor der
Plattenverlegung nicht
immer vorausgesetzt.
Mapei Austria GmH
empfiehlt grundsätzlich
einen Reinigungsschliff von
Calciumsulfatestrich, um
das Eindringen der erforderlichen
Grundierun in den
Estrich in ausreichendem
Maße zu gewährleisten und
die Sinterschicht zu entfernen
sowie die Trocknung
des Estrichs zu gewährleisten
bzw. zu beschleunigen.
2 l 2025
39
SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN
PRIMER G BLUE entspricht der Klasse EC1
Plus gemäß EMICODE.
Zur Herstellung einer Entkoppelung mit integriertem
Dampfdruckausgleich unter dem Belagsmaterial
wurde die wasserabdichtende, entkoppelnde,
rissüberbrückende, bahnförmige
Entkoppelungs- und Abdichtungsbahn MAPE-
GUARD UM 35 mit dem schnell erhärtenden,
zemetären Dünnbettklebemörtel KERAQUICK
MAXI S1 C2FT/S1 unter Verwendung einer
max. 6x6 mm Zahnkelle verklebt.
Der Eröffnungstermin konnten mit Hilfe der
Spezialprodukte und der sorgfältigen Ausführung
des Fliesenlegerbetriebes jedenfalls eingehalten
werden und das Projekt konnte trotz der
schwierigen Situation erfolgreich und zur vollsten
Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden.
y
Hinweis zur Trocknungszeit:
Bei zeitbedrängten Arbeiten
bzw. bei großen Formaten
(>60x60 cm) empfiehlt
die Mapei Austria GmbH
jedenfalls die Verwendung
von schnell erhärtenden Klebemörteln.
Als Mindestanforderung
an System-Klebemörtel
für die Verlegung
auf MAPEGUARD UM 35
gilt jedenfalls die Klasse C2/
S1 gemäß EN 12004
Die Bahnen wurden ohne Überlappung mit
einem Abstand von 2-3 mm zueinander angebracht
und mit einer Rolle (max. 35 kg) vollflächig
angepresst. Hohe Belastungen durch zu schwere
Anpressrollen oder häufiges Betreten während der
Verlegung von MAPEGUARD UM 35 wurden
vermieden, um die dampfdruckausgleichende Wirkung
nicht negativ zu beeinflussen.
Zur Abdichtung der Bahnstöße wurde das
Dichtband MAPEBAND EASY mit der zweikomponentigen,
zementären, schnell erhärtenden
Verbundabdichtung MAPELASTIC TURBO
verklebt.
Nach der Trocknungszeit wurden die keramischen
Platten verlegt. Je nach Materialtyp und
Format kamen zementäre Klebemörtel, wie der
staubreduzierte Dünn- und Mittelbettklebemörtel
KERAFLEX MAXI S1 Zero C2TE/S1, und
der schnell erhärtende Dünn- und Mittelbettklebemörtel
KERAQUICK MAXI S1 C2TE/S1 im
Buttering-Floating-Verfahren zum Einsatz.
• KERAFLEX MAXI S1 Zero entspricht der
Klasse EC1 PLUS gemäß EMICODE.
• KERAQUICK MAXI S1 entspricht der Klasse
EC1 PLUS gemäß EMICODE.
Nach einer Trocknungszeit von mind. 24 Stunden
konnte der Belag mit dem flexiblen Schnellfugenmörtel
mit „Bio Block- & Drop Effekt“,
ULTRACOLOR PLUS, für Fugenbreiten von
2-20 mm geeignet, verfugt werden. ULTRACO-
LOR PLUS entspricht der Klasse EC1-R PLUS
gemäß EMICODE.
Alle Anschluss- und Dehnfugen wurden mit
Dichtstoffen der MAPESIL – Linie elastisch verfugt
und unter Verwendung von ULTRACARE
SMOOTH SILICONE (Hilfsmittel zum Glätten
der Oberflächen von elastischen Silicon -, Polyurethan
– und MS-Hybrid-Polymer – Füllstoffen)
geglättet
Abdichtung
der Ränder
mit MAPE-
BAND
EASY,
verklebt mit
MAPE-
GUARD WP
ADHESIVE
Abdichten
der Fugen
zwischen
Bahnen mit
MAPE-
BAND
EASY,
verklebt mit
MAPE-
GUARD WP
ADHESIVE
Verlegen
von Keramik
oder
Natursteinplatten
mit einem
geeigneten
Mapei Klebemörtel
(mindestens
C2)
Hinweis zu den
Fugen:
die Anschluss- und Dehnfugen
wurden in diesem Fall
so lange als möglich offen
gelassen, um den Austritt
der Restfeuchtigkeit aus
dem Calciumsulfatestrich zu
ermöglichen.
40 2 l 2025
BRANCHE & PRODUKTE
BAU München 2025
Auf Geht‘s!
München war wieder einmal Hotspot der Bauszene. Schon bei der Anfahrt zum Messegelände, waren der
unvermeidliche Stau hin zur Parkgarage sowie die restlos überfüllten U-Bahnen bemerkenswert. Betrat man das
Messegelände, mit seinen unzähligen Ausstellungshallen, so konnte man den Eindruck gewinnen, die Bauwelt ist in
Ordnung. Dies unterstrich auch die Stimmung innerhalb der Hallen. Egal ob Aussteller oder Besucher, überall wurde
Optimus versprüht, so dass man meinen konnte, es gibt gar keine Krise und schon gar nicht in der Baubranche.
Die Anzeichen, dass es wieder bergauf geht, stehen zumindest in Deutschland nicht so schlecht. In Österreich
wohl auch nicht. Die Immobilienpreise stabilisieren sich, Finanzierungen werden wieder günstiger und der Bedarf
an Wohnraum hat sich durch das Nichtbauen auch nicht minimiert. Also alles Indikatoren dafür, dass es besser
werden könnte. Wären da nicht manch Unsicherheiten, die kaum jemand beeinflussen kann. Folgend ein Ausschnitt
von Neuheiten, die uns auf der BAU in München besonders aufgefallen sind.
PROLINE ALFERPRO
Zahlreiche Architekten, Planer und Verarbeiter
informierten sich am Gemeinschaftsstand
über die Vielfalt der Produkte
von Proline alferpro. In qualitativ
hochwertigen Gesprächen erläuterte das
gemeinsame Fachteam die Vorteile der
Fusionierung und die beiden sich ergänzenden
Produktsortimente.
Proline alferpro live
Auf große Resonanz stießen die stündlichen
Vorführungen zu den beiden Themen
Stelzlagersyteme und LED-Profile.
Durch Stelzlager lassen sich auch in Bereichen
Terrassenflächen schaffen, bei
denen es aufgrund mangelnder Statik
bisher nicht möglich war. LED-Profile
sorgen nicht nur für eine angenehme Atmosphäre,
sondern machen auch Räume
sicherer. Denn hell beleuchtet sind Stolperfallen
oder Treppen kaum zu übersehen.
Ein weiteres Highlight auf der
Messe war die ablängbare Duschrinne
alferline slim flex.
Bild: Proline
Das Team von Proline
Umzug von alferpro nach Boppard
Im Zuge der Fusionierung werden
zurzeit Vorkehrungen für den Umzug
des alferpro-Lagers nach Boppard
auf das Proline Firmengelände getroffen.
„Wir schätzen, dass wir bis Mitte
März den Umzug abschließen können.
Ab 1. April 2025 soll dann die komplette
Kommissionierung von Boppard
aus geschehen,“ erläutert Christian Grünendahl.
Im April, so die Planung, sollen
auch neue Farben und neue Oberflächen
im Winkel- und Quadratbereich
mit entsprechendem Zubehör auf den
Markt kommen.
y
SCHÖNOX
Sika Handel Bau präsentiert zur
BAU 2025 in München den neuen
Schönox Fliesenkleber Q30 mit innovativer
Y-Technologie für besonders
schnelle Belastbarkeit. Der flexible Spezial-Pulver-Kleber
ist für die komfortable
Verlegung keramischer Fliesen und
Platten entwickelt und punktet mit einer
langen Verarbeitungs- und Korrigierzeit.
Auch sonst überzeugt der Schönox
Q30 mit hervorragenden Verarbeitungseigenschaften,
vielfältigen Einsatzgebieten
und einer nachhaltigen CO 2
-Bilanz.
Der neue Fliesenkleber Schönox Q30
ist für die Verlegung von Natursteinen
und Großformaten im Dünn-, Mittelund
Fließverfahren sowohl für den Innen-
als auch Außenbereich entwickelt.
Handwerker profitieren von seiner
Kombination aus langer Verarbeitungsbzw.
Korrigierzeit und kurzer Abbindezeit.
Schon nach ca. eineinhalb Stunden
ist der neue Belag begehbar, nach rund
zwei Stunden verfugbar. Dies führt besonders
bei der Verlegung von Großformaten
zu einer höheren Effizienz und
einem schnelleren Baufortschritt. y
2 l 2025
41
BRANCHE & PRODUKTE
BAU München 2025
FINALIT
Die Messe BAU 2025 war für die Pflegeprofis
von Finalit ein gelungener Jahresauftakt
mit vielen interessanten Gesprächen
und Fachbesuchern. An den
fünf Tagen präsentierte das Unternehmen
das gesamte Produktsortiment für
Reinigung, Imprägnierung und Pflege
von Fliesen und Natursteinen sowie das
Dienstleistungsangebot der Franchise-
Partner der Finalit StoneCare. Der
zweite Schwerpunkt neben den Profi-Produkten
war die Ausführung der
Dienstleistungen Reinigung und Imprägnierung
von Natursteinen und Fliesen.
Ausbau des Franchise System
Das Franchise-System der Finalit
StoneCare GmbH ist in den letzten
Jahren in Deutschland und den umliegenden
Ländern ständig ausgebaut
worden. „Auf der Messe BAU haben
wir weitere Gespräche mit potentiellen
Franchise-Partnern geführt und planen
bereits den weiteren Ausbau“, sagt Evangelos
Iordanidis. Dazu gab es Anfang
Februar das Jahrestreffen der Franchisepartner
zum praktischen und theoretischen
Erfahrungsaustausch und zur aktiven
Erweiterung des Netzwerks. „Wir
tagen in diesem Jahr auf geschichtsträchtigem
Boden mit zahlreichen historischen
Bauwerken und Artefakten in
der griechischen Stadt Thessaloniki. Hier
werden wir an praktischen Beispielen
die Reinigung von archäologisch wertvollen
oder denkmalgeschützten Bauwerken
mit unseren Finalit-Produkten
und unseren verschiedenen Reinigungsmethoden
gemeinsam demonstrieren.
Im Rahmen der Materialkunde ist auch
die Besichtigung eines Steinbruchs der
Stone Group International außerhalb
von Thessaloniki geplant. Hier wird der
markante tiefgrüne Marmor Verde Alpi
Bild: Finalit
abgebaut“, berichtet Evangelos Iordanidis
über das Jahrestreffen. Nach dem
Treffen starteten die Steinpfleger dann
in die Frühlingssaison und mit der Reinigung
von Steinen und Fliesen unter
freien Himmel.
y
Finalit Team
Chirstoph Schulze
Marketing & Communications,
Deutsches Steinzeug
Agrob Buchtal stellt auf der BAU 2025
ihre neueste Fliesenkollektion Solid
Ground vor, die in Kooperation mit
AGROB BUCHTAL
dem international renommierten Architekturbüro
Hadi Teherani Design entwickelt
wurde. Die Serie vereint zwei
charakteristische Grunddesigns: eine naturnahe
Travertinoptik und eine zeitlose
Betonoptik, die sowohl einzeln als auch
in Kombination überzeugen.
Das Farbspektrum der Kollektion
basiert auf einer durchdachten Grauskala,
die von Italian white über ein
warmes Belgish grey bis hin zu Nordic
grey reicht. Zusätzlich wurden intensive
Farbtöne wie Red clay und Mud green
integriert, die von natürlichen Erd- und
Tonfarben inspiriert sind. Insgesamt stehen
zwölf Grundfarben zur Verfügung,
jeweils sechs für die Beton- und Travertinoptik,
die harmonisch aufeinander abgestimmt
sind.
Die Formatvielfalt ist ein weiteres
Kernelement von Solid Ground. Das
Grundformat von 30 x 60 cm wird
durch Mosaike und Riegelformate ergänzt.
Großformate bis 120 x 120 cm
vermitteln zusätzliche Eleganz. Für die
Wandgestaltung bietet die Serie Steingutfliesen
im Format 30 x 60 cm an, die
sowohl mit glatten als auch mit reliefierten
Oberflächen erhältlich sind. Eine
besondere Ergänzung ist die 145 cm
breite Treppenstufe in Travertinoptik.
Die technischen Eigenschaften der Serie
erfüllen hohe funktionale Ansprüche:
Sie verfügt über eine durchgängige
Rutschhemmung R10/A+B und ist mit
einer antibakteriellen hytect®-Veredelung
ausgestattet. Die Kollektion eignet sich
für vielfältige Einsatzbereiche - von privaten
Wohnräumen über Bürowelten
bis hin zu Hotels und Geschäftsflächen.
Dabei unterstreicht Agrob Buchtal die
Nachhaltigkeit von Keramik als Baustoff
auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.
y
42 2 l 2025
BRANCHE & PRODUKTE
BAU München 2025
BOTAMENT
Im Mittelpunkt des Messeauftritts
von Botament stand, wie auch bereits
auf der BAU 2023, die Produktlinie
BotaGreen®, die für emissionsarme
und umweltschonende Baustoffe steht.
Der einzigartige ökologische Nutzen
bei den BotaGreen®-Produkten wird
durch konkrete innovative Ansätze, wie
die Verwendung von CO 2
-reduzierten
Bindemitteln sowie den Einsatz von
nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingrohstoffen,
erreicht.
Besonders die Produktneuheiten der
ökologischen Marke weckten das Interesse
der Messebesucher: Der multifunktionale
Fliesen- und Naturstein-Leicht-
Schnellkleber BotaGreen® GreenRocket
überzeugte durch seine klimafreundliche
Rezeptur, Vielseitigkeit und beeindruckende
Schnelligkeit. Gemeinsam
mit dem bewährten GreenHero® bildet
er ein unschlagbares Duo, das nahezu
alle Anforderungen der Fliesen- und
Natursteinverlegung abdeckt. Ein weiterer
Publikumsmagnet war die neue
Hermann Rohling, Gesamtvertriebsleiter D-A-CH/
Head of Marketing Building Distribution, Timur
Rönnert, GF Österreich und Schweiz und Gerald
Grandits, Vertriebsleiter Österreich
klimafreundliche Bauwerksabdichtung
BotaGreen® RD 2morrow, die ebenfalls
in der Praxis überzeugte.
An ihrem Stand lud Botament die
Besucher ein, die Produkte live zu erleben.
In interaktiven Demonstrationen
wurde die technische Performance der
BotaGreen®-Lösungen gezeigt. Moderiert
von der Fernsehmoderatorin Saskia
Naumann und Hermann Rohling, Gesamtvertriebsleiter
D-A-CH und Head
of Marketing bei Botament, konnten
Besucher die Produkte in kleinen Wettbewerben
selbst ausprobieren und bei
Ratespielen Preise gewinnen.
Ein besonderes Highlight war die von
Botament und MC-Bauchemie organisierte
„Heldenbier-Party“ am Mittwochabend.
Rund 250 Gäste feierten
bei Livemusik von einem DJ und Saxophonisten
und genossen die entspannte
Atmosphäre für Gespräche und Networking.
Die BAU 2025 war für Botament ein
großer Erfolg und bot dem Unternehmen
die ideale Gelegenheit, die Bedeutung
nachhaltiger Baustoffe für Fachhändler,
Verarbeiter und Endkunden in
den Vordergrund zu stellen. Hermann
Rohling betonte: „Die BAU 2025 hat
eindrucksvoll gezeigt, dass unsere nachhaltigen
Lösungen nicht nur gefragt
sind, sondern die Branche nachhaltig
prägen.“
y
KARL DAHM
Die Firma präsentierte zahlreiche Neuheiten
aus dem Bereich Fliesenwerkzeuge
und setzte mit wegweisenden
Produkten Akzente. Besonders hervorgehoben
wurden die extrem scharfen und
leistungsstarken Sharkahm Diamanttrennscheiben,
die neuen Bohrmeister
Nassbohrkronen, der Vibrofix Saugrüttler,
staubeffiziente Industriesauger wie
der Janvac 1600-H Power, sowie innovative
Nivelliersysteme, darunter die revolutionären
SOS-Laschen. Darüber hinaus
präsentierte Karl Dahm eine große
Auswahl ihrer besten Produkte, die seit
Jahren für Qualität und Zuverlässigkeit
stehen. Von bewährten Klassikern bis
hin zu neuen Entwicklungen – die breite
Produktpalette zeigte einmal mehr,
warum das Unternehmen eine bedeutende
Rolle in der Branche einnimmt.
Ein besonderes Highlight des diesjährigen
Auftritts war die DNS 13 Terr
Ultra-Sonderedition im Schallplatten-
Design. Das kreative Marketingteam
von Karl Dahm überraschte die Besucher
mit einem außergewöhnlichen
Konzept: Neben dem Design einer „Out
of the Dust“-Schallplattenhülle für die
Terr Ultra Diamanttrennscheibe wurden
gleich neun Heavy-Metal- und Rock-
Songs komponiert, die die verschiedene
Produkte von Karl Dahm auf eine originelle
Weise in Szene setzten. Dieser kreative
Ansatz zog viele Besucher an und
sorgte für Begeisterung.
Ein weiteres Highlight war die Fliesenkellengravur.
Besucher konnten sich
vor Ort ein Motiv aussuchen, das live
Felizitas Heuckmann und Caroline Heuckmann-
Wiesinger, Geschäftsführerinnen Karl Dahm
auf eine Fliesenkelle gelasert wurde. So
konnten sie ihre personalisierte Kelle direkt
mit nach Hause nehmen – ein Andenken,
das großen Anklang fand und
die Individualität der Messebesucher unterstrich.
y
2 l 2025
43
BRANCHE & PRODUKTE
BAU München 2025
Bild: Schlüter Systems
DUSTCONTROL
Fliesenleger und Handwerker stehen bei
Badsanierungen oder anderen staubintensiven
Arbeiten vor einem bekannten
Problem: Feiner Staub wird während der
Arbeiten in großen Mengen aufgewirbelt,
verteilt sich unkontrolliert in der
Umgebung und gelangt oft auch in angrenzende
Räume. Dies führt nicht nur
zu verschmutzten Arbeits- und Wohnbereichen,
sondern birgt auch erhebliche
Gesundheitsrisiken. Feinstaub kann zu
chronischen Lungenschäden und anderen
ernsthaften Erkrankungen führen.
Dies wiederum führt zu erhöhten Krankenständen,
die langfristig hohe Kosten
für Betriebe verursachen können.
Der DC AirCube von Dustcontrol
Der Luftreiniger DC AirCube wurde
speziell entwickelt, um die Herausforderungen
bei der Staubkontrolle effizient
zu meistern. Der DC AirCube
saugt aufgewirbelten Staub direkt aus
der Raumluft ab und filtert diese mit
einem leistungsstarken Hepa-Filter (Abscheidegrad
99,995 %). Die gereinigte
Die Nischen können wahlweise bündig mit dem
Fliesenspiegel oder, als besonderes Gestaltungselement,
hervorstehend eingebaut werden.
Mit Schlüter-Design-Nische präsentierte
Schlüter etwa eine ebenso elegante wie
individuelle Möglichkeit, mit pulverbeschichteten
Nischenelementen formschöne,
flexible und praktische Ablagen
in gefliesten Wänden zu schaffen.
Dabei handelt es sich um vorgefertigte
Einbauelemente aus pulverbeschichtetem
Aluminium mit höhenverstellbarem
Rahmen. Mit ihnen lassen sich Nischen
Luft wird anschließend zurück in den
Raum geführt, wodurch eine kontinuierliche
Luftumwälzung entsteht, die einen
sauberen und sicheren Arbeitsbereich
gewährleistet.
Optimale Kombination: Luftreiniger
und Staubschutztür
In Kombination mit einer Staubschutztür
schafft der DC AirCube eine
nahezu abgeschlossene Arbeitszone. Diese
Kombination verhindert die Ausbreitung
des Staubs in angrenzende Räume
und ermöglicht eine effektive Zirkulation
der gereinigten Luft. Während
Schwebstoffe normalerweise bis zu zwei
Stunden benötigen, um sich abzusetzen,
entfernt der DC AirCube in einem geschlossenen
Raum Staubpartikel in nur
zwei Minuten vollständig aus der Luft.
Vorteile auf einen Blick
• Gesundheitsschutz: Reduziert lungengängigen,
unsichtbaren Feinstaub,
der langfristige Gesundheitsschäden
verursachen kann.
SCHLÜTER
errichten, die als praktische Ablagefläche
in Wandbereichen aller Art dienen. In
fünf Trendline-Farben und drei verschiedenen
Größen können sie mit zahllosen
Fliesenoberflächen sowie passenden Abschlussprofilen
kombiniert werden, um
einen individuellen Look aus einem
Guss herzustellen.
Ein neues Komplettset zum Bau individueller
Waschtische erweitert das
Schlüter-Sortiment zur Gestaltung von
schönen und komfortablen Bädern mit
System. Kerdi-Board-WS ist für die Aufnahme
von Standarmaturen geeignet
und kann auf Wunsch barrierefrei ausgeführt
werden. Für diesen Waschtisch
ist zusätzlich ein neues Entwässerungsprofil
erhältlich, das für einen besonders
dezenten Ablauf des Wassers sorgt.
Staubschutz Schwingtür in Kombination mit
Luftreiniger DC AirCube
• Sauberkeit: Hält Arbeitsbereiche und
angrenzende Räume sauber.
• Effizienz: Schnelle Luftreinigung sorgt
für optimale Arbeitsbedingungen.
• Wirtschaftlichkeit: Senkt krankheitsbedingte
Ausfallzeiten und die damit
verbundenen Kosten.
Dank des DC AirCube arbeiten Fliesenleger
und andere Handwerker in einer
sauberen und sicheren Umgebung – ein
Vorteil, der nicht nur die Gesundheit
schützt, sondern auch die Zufriedenheit
der Endkunden garantiert. y
Bild: Dustcontrol / Amela E
Ihre Premiere feierten in München außerdem
neue Gefällekeile in attraktiven
Trendline-Farben. Sie schaffen eine dekorative
Abdeckung der seitlichen Wangen
des Waschtischs.
Neu im Sortiment ist außerdem
das Cove-Entwässerungsprofil der Serie
Schlüter-Kerdi-Line-Vario in einer
Breite von 34 mm. Mit seinem 14 mm
breiten Entwässerungsschlitz erlaubt es
einen optimalen Zugang zum Ablaufgehäuse,
und der herausnehmbare Abdecksteg
macht es möglich, optional ein
passendes Haarsieb einzusetzen. Wie alle
Varianten der Kerdi-Line-Vario-Profile
ist Cove 34 sowohl aus gebürstetem
Edelstahl als auch aus strukturbeschichtetem
Aluminium in neun Trendline-
Farben erhältlich.
y
44 2 l 2025
MARKTFÜHRER
BAUCHEMIE
Ardex Baustoff GmbH
Hürmer Straße 40
A-3382 Loosdorf
+43-2754-7021-0
office@ardex.at
www.ardex.at
www.teamardex.at
Bostik GmbH
Steinabrücklerstraße 48
A-2751 Wöllersdorf
+43-2633-413990
info.austria@bostik.com
www.bostik.de
Botament Systembaustoffe
GesmbH & Co. KG
IZ NÖ-Süd Straße 7, Objekt 58 C / Top 4
A-2355 Wiener Neudorf
+43-2236-387-025
info@botament.at
www.botament.com
Codex GmbH & Co. KG
Heuweg 5/1
D-89079 Ulm
+ 43-660-8617525
info@codex-x.com
www.codex-x.com
GEMAR GmbH
FILA Vertrieb Österreich
Arthof 24
A-4303 St. Pantaleon
+43-664-9133000
martin.mayr@gemar.at
www.tauceramica.com | www.filasolutions.com
www.natucer.es | www.kiesel.com
www.gemar.at | www.vivesceramica.com
www.profilitec.com
Mapei Austria GmbH
Fräuleinmühle 2
A-3134 Nußdorf ob der Traisen
+43-2783-8891-0
office@mapei.at
www.mapei.at
Murexin GmbH
Franz von Furtenbach-Straße 1
A-2700 Wiener Neustadt
+43-2622-27401
info@murexin.com
www.murexin.com
Oxiegen GmbH
Hohe Kamp 23
D-33175 Bad Lippspringe
+49-5252-977717-0
info@oxiegen.de
www.oxiegen.de
Patina-Fala Beizmittel GmbH
Stahlstraße 5
D-30916 Isernhagen bei Hannover
+49-511-9738629
info@patina-fala.de
www.patina-fala.de
SIMO GmbH
Untere Lände 6, Postfach 1
A-6820 Frastanz
+43-5522-52652-0
anfrage@silikon.at
www.silikon.at
Sopro Bauchemie GmbH Lagerstraße
7
A-4481 Asten
+43-7224-67141-0
marketing@sopro.at
www.sopro.at
PCI Augsburg GmbH
Niederlassung Österreich
Dresdner Straße 87/A2/Top 3
A-1200 Wien
+43-50610-5000
www.pci.at
BAUSTAUBSAUGER
Dustcontrol GmbH
Gradnerstraße 122
A-8054 Graz
+43-316-428081
info@dustcontrol.at
www.dustcontrol.at
Janser GmbH
Bahnhofstraße 37
A-4860 Lenzing
+43 7672 95154 0
verkauf@janser.at
www.janser.at
BODENEBENES DUSCHEN
TECE Österreich GmbH
Betriebsring 27
A-2483 Ebreichsdorf
+43-2254-20702-0
info@tece.at
www.tece.at
FLIESEN
AGROB BUCHTAL GmbH
Buchtal 1
D-92521 Schwarzenfeld
+49-9435-391-0
agrob-buchtal@deutsche-steinzeug.de
www.agrob-buchtal.de
2 l 2025
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MARKTFÜHRER
Quester Baustoffhandel GmbH
Heiligenstädter Straße 24
A-1190 Wien
+43-50-1616-710
info@quester.at
www.quester.at
ARDEX Baustoff GmbH
Hürmer Straße 40
A-3382 Loosdorf
+43-2754-7021-0
office@ardex.at
www.ardex.at
www.teamardex.at
H. Stocker GmbH
Stocker Weg 1
A-6175 Kematen in Tirol
+43-512-288881
office@stocker.tirol
www.stocker.tirol
FLIESENZUBEHÖR
GROSSHANDEL
RUTSCHHEMMUNG
Blanke Systems GmbH & Co KG
Stenglingser Weg 68-70
D-58642 Iserlohn
+49-2374-507-0
info@blanke-systems.de
www.blanke-blue-base.de
Hagos GmbH & Co KG
Schlitpacherstraße 6
A-3390 Melk
+43-2752-50120-0
office@hagos.at
www.hagos.at
RAWI Rauch Wilhelm jun.
Welser Straße 40
A-4060 Leonding
+43-732-681738
office@rawi.at
www.rawi.at
Fila Deutschland Vertriebs GmbH
FILAsolutions D/A/CH
Kundenservice:
+49-89-20190313
filadach@filasolutions.com
Technische Unterstützung:
+39-340-1260138
technik@filasolutions.com
W&M Kachelöfen und Herde GmbH
Ehring 6
A-5112 Lamprechtshausen
+43-6274-76628-0
office@wm-kacheloefen.com
www.wm-kacheloefen.com
KAMINSYSTEME
H. u. R. Steinöcker OG
Schauerleithen 28
A-4180 Zwettl an der Rodl
+43-7212-6363 Fax: DW 20
office@stonegrip.at
www.stonegrip.at
SCHAMOTTE
ARDEX Baustoff GmbH
Hürmer Straße 40
A-3382 Loosdorf
+43-2754-7021-0
office@ardex.at
www.ardex.at
www.teamardex.at
EAH Hupfauf GmbH
Innsbrucker Straße 68,
Gewerbepark Völs, Halle 2 - Top 23
A-6176 Völs
+43-512-295394
office@edelstahlkamine.at
www.edelstahlkamine.at
Aug. Rath jun. GmbH
Hafnerstraße 3
A-3375 Krummnußbaum
+43-2757-2401-0,
Fax DW 2286
info@rath.at
www.rath.at
Kaltenböck Robert GmbH
Daxbergerstraße 12
A-4076 St. Marienkirchen
+43-7249-47022
office@kaltenboeck-werkzeuge.at
www.kaltenboeck-werkzeuge.at
Schiedel GmbH
Friedrich-Schiedel-Straße 2-6,
A-4542 Nußbach
+43-50-6161
bestellung.at@schiedel.com
www.schiedel.at
Schamottewerk Radeburg GmbH
An den Ziegeleien 1-2
D-01471 Radeburg
+49-35208-80921
buero@schamotte-radeburg.de
www.schamotte-radeburg.de
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BUCHEN: +43 (0)681 84806230 | R.FASSL@IMPACTMEDIA.AT
Mott-Schamotte
Werksvertretungen GmbH
Hahnemanngasse 5
A-1210 Wien
Lager: 3141 Kapelln, Rapoltendorf 26
+43-1-2929440
+43-660-4971775
office@mott-schamotte.at
www.mott-schamotte.at
Karl Dahm & Partner GmbH
Ludwigstraße 5
D-83358 Seebruck
+49-8667-878-0
info@dahm-werkzeuge.de
www.karldahm.com
CAD-Planung von
Kachelöfen vom Profi
Heideweg 25,
86720 Nördlingen
Tel.: 09081-2 41 42
Mobil:0175-360 44 00
Mail: kachelofen-bieber@t-online
WEB: www.kachelofen-bieber.de
STELZLAGER
Stelzlagershop
Stelzlager & Unterkonstruktionen für Terrassenplatten
Keramikstraße 2
A-4810 Gmunden
+43-7612-66668
office@natursteinversand.com
www.stelzlagershop.com
Kaufmann GmbH
Römerstraße 93
A-6811 Göfis
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www.kaufmann-tools.at
VERBÄNDE
Terra Level ®
Terrassensysteme
Raimundstraße 45
A-4020 Linz
+43-732-701091
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www.terra-level.at
Österreichischer Fliesenverband
Keramikstraße 16
A-7344 Stoob
+43-664-1904646
office@fliesenverband.at
www.fliesenverband.at
WERKZEUGE
+41-62-2163363
Italmont GmbH
Benzstraße 20
D-82178 Puchheim
+49-89-804020
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www.italmont.de
Österreichischer Kachelofenverband
Dassanowskyweg 8
A-1220 Wien
+43-1-2565885-0
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www.kachelofenverband.at
Österreichischer Keramikverband
Janser GmbH
Bahnhofstraße 37
A-4860 Lenzing
+43-7672-95154-0
verkauf@janser.at
www.janser.at
Keramikstraße 16
A-7344 Stoob
+43-664-3561119
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