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kr02-25- Keramische Rundschau 02-2025 - HOXTER

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Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien

KERAMISCHE RUNDSCHAU

2 l 2025

94. JAHRGANG Offizielle Fachzeitschrift der Bundesinnung der Hafner, Platten-/Fliesenleger und Keramiker, des Kachelofenverbandes und Österreichischen Fliesenverbandes

HAKA 89/45T

Frýdlant nad Ostravicí / Tschechien

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37/50 60/50 63/51 67/51 78/57

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Jörg Böhme

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Ben Wendl

Außendienst DE Bayern

ben.wendl@hafnertec.com

+49 151 140 658 17


E D I T O R I A L

Zukunft gestalten –

Tradition bewahren

Die Landesinnung der Hafner, Fliesen- und Plattenleger sowie Keramiker

in Oberösterreich setzt sich mit Nachdruck für die Weiterentwicklung

und Sicherung unseres Handwerks ein. In einer Zeit, in der Rahmenbedingungen

und Anforderungen einem ständigen Wandel unterliegen, stehen wir

vor wichtigen Herausforderungen, aber auch großen Chancen.

Bild: Angermayer

CHRISTOPH ANGERMAYER

Landesinnungsmeister Oberösterreich

Ein zentrales Anliegen ist der uneingeschränkte Einsatz von Biomasse als Brennstoff.

Die aktuelle Diskussion um nachhaltige Energieträger zeigt deutlich, dass

Biomasse nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch eine wirtschaftlich

sinnvolle Lösung ist. Wir setzen uns dafür ein, dass die Verwendung von

Biomasse als Brennstoff für unsere Betriebe und Kundinnen und Kunden langfristig

gesichert bleibt. Nur so können wir auch in Zukunft energieeffiziente und

nachhaltige Heizlösungen anbieten.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Erhalt des Befähigungsnachweises als Zugangsberechtigung

zum Gewerbe. Unsere Berufe erfordern umfangreiches Fachwissen

und handwerkliches Geschick, das durch eine fundierte fachliche Ausbildung

und Meisterprüfung sichergestellt wird. Ich setzte mich daher entschieden dafür

ein, dass der Befähigungsnachweis weiterhin als Zugang zu unserem Handwerk

erhalten bleibt. Qualität, Sicherheit und Fachkompetenz dürfen nicht leichtfertig

aufs Spiel gesetzt werden.

Auch im Veranstaltungsbereich gehen wir in Oberösterreich neue Wege. Traditionelle

Branchentreffen werden modernisiert und zukunftsorientiert ausgerichtet, um

den Austausch zwischen Fachleuten, Industrie und Nachwuchs noch effektiver zu

gestalten. Gleichzeitig arbeiten wir aus OÖ aktiv an der Überarbeitung von Lehrabschluss-

und Meisterprüfung mit, um diese den ständig steigenden Anforderungen

anzupassen. Unser Ziel ist es, junge Menschen bestmöglich auf ihren Berufsweg

vorzubereiten und ihnen die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse zu

vermitteln, um in der Branche erfolgreich zu sein.

Der Ausschuss der oberösterreichischen Landesinnung arbeitet kontinuierlich daran,

die Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder zu verbessern. Gemeinsam

setzen wir uns dafür ein, unser traditionsreiches Handwerk in eine erfolgreiche Zukunft

zu führen. Lassen Sie uns diese Herausforderungen gemeinsam anpacken –

für eine starke Branche und eine erfolgreiche Zukunft!

Ihr Landesinnungsmeister Christoph Angermayer

2 l 2025

3


Bild: KR

20

Bild: Tanja Wagner

Bild: World of Fireplaces

23 16

I N H A L T 2 . 2 0 2 5

AKTUELL & WISSENSWERT

Abgrenzung zwischen Handwerk und Kunst 6

Neues aus dem Keramikverband

Angriff auf Holzöfen 10

Der KOV informiert

Merkblatt des Fliesenverbandes 13

Großformatige Keramische Belagselemente

World of Fireplaces 2025 16

Messe für die Feuerstättenbranche

Sachverständigerbericht 17

Gutachten zur Rutschfestigkeit

Herausforderungen für Hafner 21

Berufsanerkennung in der EU

Impressum

Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien, Tel.: +43 (01) 478 81 70, www.impactmedia.at; Mitherausgeber: Österreichischer Kachelofenverband;

Chefredaktion: Silvia Rothböck, BA, E-Mail: s.rothboeck@impactmedia.at, Tel.: + 43 (0)650 8604848; Redaktionelle Mitarbeit: Eva Fürtbauer, Martin Henze, Cornelia Becker,

Alexandra Lehrer; Anzeigenberatung: Richard Fassl, E-Mail: r.fassl@impactmedia.at, Tel.: +43 (0)676 7753903; Satz + Layout: Nicolas Lehrer; Abonnementverwaltung: Daniela Brany,

E-Mail: d.brany@impactmedia.at; Jahresabonnement: Inland Euro 115,00, Ausland Euro 152,00 | Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die Bestellung

für das folgende Jahr weiter. Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., 1100 Wien, Favoritner Gewerbering 19; Erscheinungsweise: Monatlich; Blattlinie: Fachliche Information der Angehörigen

keramischer Berufe, der Zulieferindustrie und des Fachhandels. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder werden

nicht zurückgeschickt. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, dass sie die

Meinung der Redaktion oder eine Empfehlung darstellen. Offenlegung der Eigentumsverhältnisse gemäß § 25 des Mediengesetzes: Alleinige Medieninhaberin ist Mag. Alexandra Lehrer.

4 2 l 2025


Bild: WIkipedia

34

Bild: Mapei

38

TERMINE

Bild: Rako

36

Cevisama 2025

24. - 28. Februar 2025

Valencia

cevisama.feriavalencia.com

Webuild Energiesparmesse

7. - 9.3.2025

Wels

www.energiesparmesse.at

SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

Megaformate ohne sichtbare Fugen 30

PCI über ein gleichmäßiges, ästhetisches Fugenbild

Asbest – die unerkannte Gefahr 34

Gesundheitsschutz

Zeitdruck auf der Baustelle 38

Wenn der Estrich nicht trocknen will...

BRANCHEN & PRODUKTE

BAU München 2025 41

Berichte von der Weltleitmesse

Hinweis

Geschlechtsneutrale Formulierung

Zur Vereinfachung der Lesbarkeit erfolgt in der KR nur zum

Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung

ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.

World of Fireplaces 2025

28. - 30. April 2025

Leipzig

www.world-of-fireplaces.de

90. Bundestagung der Hafner,

Fliesen- und Plattenleger und

Keramiker

29. - 31. Mai 2025

Bregenz

19. Claydays Graz

22. – 24. August 2025

Graz

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Töpfermarkt Gmunden

29. – 31. August 2025

Gmunden

www.toepfermarkt.at

2 l 2025

5


AKTUELL & WISSENSWERT

NEUES AUS DEM KERAMIKVERBAND

Abgrenzung zwischen Handwerk

und Kunst

Keramik zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Handwerken – auch

in Österreich. Der Beruf des Keramikers ist ein reglementiertes Gewerbe

und setzt eine fundierte Ausbildung oder entsprechende Befähigung

voraus. Lange Zeit gab es Unklarheiten darüber, welche gewerblichen

Tätigkeiten dem Beruf des Keramikers zuzuordnen sind und welche dem

Kunsthandwerk – insbesondere innerhalb der Berufsgruppen selbst. Um

mehr Transparenz und Klarheit zu schaffen, wurde gemeinsam mit der

Innung der Kunsthandwerker eine verbindliche Grundlage erarbeitet.

Bild: Angermayer

Christoph Angermayer, Präsident

des Österreichischen Keramikverbandes,

betont: „Es war für uns

wichtig, dass wir gemeinsam mit den

Kunsthandwerkern einen klaren Rahmen

schaffen, der beiden Gewerben gerecht

wird. Es ging darum, eine Struktur

zu finden, die die unterschiedlichen Anforderungen

und Tätigkeiten im Bereich

der Keramik korrekt widerspiegelt.“

FACHWISSEN IST UNERLÄSSLICH

Der Beruf des Keramikers ist ein reglementiertes

Gewerbe – wie viele andere in

Österreich auch. Das bedeutet, dass bei

der Anmeldung des Gewerbes ein spezifischer

Befähigungsnachweis erforderlich

ist. „Es geht nicht nur um Talent und

Leidenschaft, sondern um fundiertes

Wissen, das notwendig ist, um die Sicherheit

und Gesundheit der Menschen

zu gewährleisten“, erklärt Angermayer.

„Keramik ist weit mehr als nur das Formen

von Ton – es geht um physikalische

und chemische Prozesse, die entscheidend

für die Qualität und Unbedenklichkeit

von keramischen Produkten

sind.“ Die Befähigungsnachweise dienen

in erster Linie dem Gesundheitsschutz

– sowohl für die Gewerbetreibenden als

auch für deren Mitarbeiter und Kunden.

Bei der Herstellung von Keramikerzeugnissen

können gefährliche Stoffe

wie Quarzstaub, Schwermetall-Sprühnebel

oder giftige Substanzen in Glasuren

freigesetzt werden. Eine unsachgemäße

Handhabung dieser Materialien kann zu

erheblichen gesundheitlichen Schäden

führen. Besonders bei keramischen Gebrauchsgegenständen

wie Geschirr oder

Trinkgefäßen besteht ein Risiko: Werden

diese unsachgemäß hergestellt, können

schädliche Substanzen in Kontakt mit

Lebensmitteln gelangen und so die Gesundheit

gefährden.

Als Präsident des Keramikverbandes ist es

Christoph Angermayer ein großes Anliegen,

die Qualität und Sicherheit im Handwerk

zu gewährleisten und den Fortbestand des

Berufes zu sichern.

TEILQUALIFIKATION FÜR ZIER

KERAMIK

Seit 2023 gibt es eine Möglichkeit für

alle, die sich ausschließlich mit Zierkeramik

beschäftigen möchten. Christoph

Angermayer erklärt: „Zusammen mit

der Innung der Kunsthandwerker haben

wir eine Teilqualifikation geschaffen, die

es ermöglicht, das eingeschränkte Gewerbe

der Keramik anzumelden. Dies

betrifft das Formen, Glasieren und Brennen

von Ziergegenständen.“ Der Kurs

auf dem Ceramico Campus in Stoob endet

mit einer schriftlichen Prüfung und

vermittelt alle nötigen Kenntnisse, um

sich im Bereich der Zierkeramik selbstständig

zu machen.

INDIVIDUELLE BEFÄHIGUNG

Für jene, die den Befähigungsnachweis

nicht auf die übliche Weise erbringen

können, besteht auch die Möglichkeit,

eine individuelle Befähigung für

einen bestimmten Teilbereich, wie Gebrauchskeramik,

Baukeramik oder Industriekeramik,

zu beantragen. Dazu

müssen die erforderlichen Kenntnisse,

Fertigkeiten und Erfahrungen durch

andere, gleichwertige Nachweise belegt

werden. Diese Flexibilität ermöglicht es

Antragstellern, Fachkenntnisse nachzuweisen,

auch wenn sie keine klassische

Ausbildung abgeschlossen haben. Hierzu

werden auch österreichweit gleichwertige

Prüfungen auf dem Niveau der

Meisterprüfung in den jeweiligen Landesinnungen

angeboten, um die Kennt-

6 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

nisse und Fertigkeiten nachzuweisen

und damit die Qualität der Keramikbetriebe

zu sichern.

GESETZLICHE VORGABEN FÜR GE-

BRAUCHSKERAMIK

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Angermayer

anspricht, ist die Einhaltung

gesetzlicher Vorschriften, insbesondere

im Bereich der Gebrauchskeramik. „Für

Produkte wie Speisegeschirr gelten EUweit

festgelegte Grenzwerte für Schwermetalle

und andere potenziell schädliche

Stoffe“, erklärt der Präsident des Keramikverbandes.

„Es ist unerlässlich, dass

keramische Betriebe sicherstellen, dass

ihre Produkte den gesetzlichen Anforderungen

entsprechen. Hierzu müssen

zum Beispiel Konformitätserklärungen

vorgelegt werden, die bestätigen, dass

die Produkte gesundheitlich unbedenklich

sind.“ Informationen, wie man zu

dieser Konformitätserklärung kommt,

stellt der Keramikverband auf seiner

Website zur Verfügung.

WEITERBILDUNG UND VERNET-

ZUNG

Der Österreichische Keramikverband

wurde im Jahr 2023 gegründet,

um den Keramikbereich stärker in den

Mittelpunkt zu rücken. Christoph Angermayer

hebt hervor, dass der Keramikverband

nicht nur als Plattform für

rechtliche und technische Unterstützung

dient, sondern auch die Weiterbildung

und Vernetzung der Mitglieder fördert:

„20 Jahre lang wurden keine Meisterprüfungen

mehr abgehalten. Wir haben

einen Meistervorbereitungskurs ins Leben

gerufen und organisieren nun bereits

zum dritten Mal in Folge erfolgreich

Meisterprüfungen, die regelmäßig

ausgebucht sind. Wir wollen, dass das

Handwerk der Keramiker weiterhin erfolgreich

und zukunftsfähig bleibt.“ Zudem

finden mittlerweile regelmäßig Keramiker

Stammtische statt, bei denen

sich Fachleute aus der Branche austauschen

und vernetzen können.

Bild: Foto Fischer

BIM Andreas Höller setzt sich mit großem

Engagement und viel Herzblut für die

Berufsgruppe der Keramiker ein.

ZUKUNFT DES HANDWERKS

„Durch die enge Zusammenarbeit verschiedenster

Branchenvertreter, insbesondere

auch mit der Innung der Kunsthandwerker,

konnten wir eine klare und

faire Regelung auf den Weg bringen.“,

erklärt Angermayer abschließend. „Die

Keramikbranche hat viel zu bieten – von

traditionellem Handwerk bis hin zu innovativen

Designansätzen. Es liegt nun

an uns, dieses Potenzial zu nutzen und

das Handwerk auch in Zukunft weiterzuentwickeln.“

„In den letzten Jahrzehnten wurde der

Berufsgruppe der Keramiker leider zu

wenig Aufmerksamkeit geschenkt“, ergänzt

BIM Andreas Höller. „Bei meiner

Amtsübernahme als Bundesinnungsmeister

hatte ich mir das Ziel gesetzt, hier

endlich etwas zu bewegen und vieles aufzuarbeiten.

Mit einem großartigen Team

und in enger Zusammenarbeit mit Christoph

Angermayer als Keramiksprecher

Österreich, dem gesamten Verbandsbüro

und dem Bundesinnungsbüro konnten

wir bereits viele neue Zeichen setzen.

Es war uns ein großes Anliegen,

ein Merkblatt zu erstellen, das den Beruf

des Keramikers und seine Abgrenzung

zum Kunsthandwerk klar definiert. Zudem

haben wir die Möglichkeit geschaffen,

in Stoob auszubilden und Meisterprüfungen

abzunehmen, was zuvor nur

sehr schwer möglich war. Heute sind die

Meisterkurse voll, was zeigt, dass unser

Engagement in die richtige Richtung

geht. Natürlich wissen wir, dass noch

viel zu tun ist und einige Herausforderungen

vor uns liegen. Aber in drei Jahren

können wir nicht alles umsetzen.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, den

Keramikern mehr Möglichkeiten zu bieten,

ihren Beruf richtig auszuüben und

die Lehrlingszahlen zu steigern. Wir

hoffen, dass auch Betriebe – selbst im

Gewerbeverbund – motiviert werden,

Lehrlinge im dualen Ausbildungssystem

auszubilden.“

DIE AUFGABEN DES KERAMIKVER-

BANDES

Der Österreichische Keramikverband

versteht sich als ein starker Partner der

Branche und als Brücke zwischen den

verschiedenen Akteuren. Seine Arbeit ist

von entscheidender Bedeutung, um die

Qualität und Sicherheit im Handwerk

zu gewährleisten und die Branche auf

die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Der Verband setzt sich vor

allem für eine Bewusstseinsbildung hinsichtlich

der Bedeutung der Ausbildung

und für die Steigerung der öffentlichen

Wahrnehmung und Wertschätzung des

gewerberechtlich reglementierten Handwerks

der Keramikerinnen und Keramiker

ein. Dies betrifft besonders die

Bereiche der Baukeramik, Industriekeramik

und Gebrauchskeramik. Ein weiteres

Ziel des Verbandes ist es, den Beruf

der Keramik zu modernisieren, Innovationen

zu fördern und damit den langfristigen

Fortbestand der Branche zu sichern.

Hervorzuheben ist auch, dass alle

Funktionäre des Verbandes ihre Tätigkeiten

ehrenamtlich ausüben und dieser

nicht gewinnorientiert arbeitet.

Der Großteil der von den Mitgliedern

gezahlten Kammerumlage wird direkt in

Maßnahmen zur Förderung und Weiterentwicklung

des Handwerks investiert.

Dadurch ist jede Keramikerin und jeder

Keramiker, die bzw. der Mitglied einer

Landesinnung ist, automatisch auch

Teil des Verbandes. Durch sein aktives

Engagement bietet der Verband seinen

Mitgliedern spürbare Vorteile und zahlreiche

Initiativen, von denen sie direkt

profitieren.

y

Detaillierte Informationen zum Keramikgewerbe

und seinen Abgrenzungen stehen im

Downloadbereich der Website zur Verfügung:

https://keramikverband.at/service-download/

2 l 2025

7


AKTUELL & WISSENSWERT

AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND

Start Meisterkurs

Gleich nach der Weihnachtspause ist Anfang 2025 der Meisterkurs

für Hafner gestartet.

Bilder: KOV

Nachdem im Herbst noch unklar

war, ob überhaupt ein Meisterkurs

zustande kommen würde, nehmen

nun erfreulicherweise elf Teilnehmer

am Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung

teil. Die ersten beiden Wochen

wurde der Kurs online abgehalten, seit

Ende Jänner findet der Kurs im Präsenzunterricht

im Kachelofenverband statt.

Diese Teilnehmer streben die Meisterprüfung

an: Valentin Bandera aus Wien,

Niklas Berger aus Waldhausen, Joachim

Bickel aus Blons, Andre Heregger aus

Dellach im Drautal, Marco Hörfarter

aus Stuhlfelden, Kevin Langbrandtner

aus Taxenbach, Klaus Pichler aus Dellach,

Mario Pienz aus Navis, Matthias

Scheiblauer aus Gesten, Philipp Suppacher

aus Ebbs und Martin Taverner aus

Berndorf.

y

Die Meisterschüler mit KOV-GF Thomas Schiffert

und Kursleiter Rudolf Haselböck.

Schicken Sie uns Ihre Bilder!

Der KOV aktualisiert wieder seine Bilddatenbank und freut sich daher über die Zusendung

von neuem, schönen Bildmaterial (Kachelöfen und Co.) für die Verwendung von

zukünftigen Marketing-Maßnahmen. Bitte senden Sie Ihr hochauflösendes Bildmaterial

an: presse@kachelofenverband.at. Vielleicht finden Sie Ihre Bilder schon bald auf unserer

Facebook-Seite oder als Werbebild für den Tag des Kachelofens 2025!

Willkommen im Team!

Monika Schneider und Jozsef Kiss sind seit Anfang Jänner neu im KOV-Team. Monika

Schneider übernimmt schrittweise die Aufgaben im Sekretariat von Karin Graf, die sich im

Monika Schneider

und Jozsef Kiss

unterstützen das

KOV-Team.

Frühsommer in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden wird.

Monika Schneider ist 48 Jahre

alt und hat 16 Jahre Erfahrung

als Sekretärin in einer Steuerberatungskanzlei.

Jozsef Kiss unterstützt

in Zukunft das Technik-Team und die

Weiterentwicklung des Kachelofenberechnungsprogramms.

Er ist 20 Jahre

alt und Absolvent der HTL Wien West. y

Geballtes Wissen: Kachelofen-Woche

Von 20. bis 24. Jänner fand die Kachelofen-Woche statt – eine Online-

Veranstaltungsreihe des Kachelofenverbands, an der rund 270 Teilnehmer

an fünf Nachmittagen teilnahmen.

Folgende Themen wurden dabei

präsentiert und diskutiert: „Architektur

trifft Kachelofen“ (BM DI

Harald Dielacher), „UmweltPlus- vs.

15a-Brennraum“ (Podiumsdiskussion

mit Mitgliedern des Technischen Ausschusses),

„Rolle der Holzenergie bei

der Versorgungssicherheit“ (DI Kasimir

Nemestothy, Bereichsleiter Energie

in der Landwirtschaftskammer Öster-

reich), „Podiumsdiskussion Rauchfangkehrer

und Hafner – Miteinander oder

Gegeneinander“ (Hafner-Vertreter: Peter

Böckl/OÖ, Martin Greisberger/

SBG, Rauchfangkehrer-Vertreter: Michael

Cesnek/Wien, Mathias Gadenstätter/SBG)

und „Neuigkeiten bei Gesetzen,

Umweltzeichen und Förderungen“

(Thomas Schiffert, KOV).

y

Erfolgreiche

Pressearbeit

Vor Weihnachten veröffentlichte

der KOV eine Presseinformation

zum Thema „Kachelofen ganz

oben am Wunschzettel“, die in der

österreichischen Medienlandschaft

positive Resonanz gefunden hat.

Alle Presseinformationen können Sie hier

nachlesen: https://www.kachelofenverband.

at/presse/foto-und-grafikservice/

8 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

AKTUELLES AUS DEM KACHELOFENVERBAND

Projektofen der Berufsschule Dornbirn

Auf Initiative von Harald Müller und dem Technischen Ausschuss bauten

Lehrlinge der Berufsschule Dornbirn im Zuge einer Projektarbeit einen

UmweltPlus Ofen. Die angehenden Hafner modifizierten den Ofen mit dem

Ziel, die Emissionen möglichst gering zu halten.

Die Berufsschüler vor dem Projektofen.

KOV-Techniker Rudolf Haselböck

besuchte die Berufsschule

Dornbirn vor Weihnachten und

referierte zum Thema „Emissionsmessungen“.

Er erläuterte den Schülern die

Funktionsweise der Verbrennung und

der Messgeräte.

Mit tatkräftiger Unterstützung der

Schüler führte er eine Messung durch,

die zeigte, dass die Emissionen in der

Hauptbrandphase reduziert werden

konnten. Aufgrund einer ungeeigneten

Tür ließen sich jedoch über den gesamten

Abbrand keine Verbesserungen fest-

stellen. Der Brennraum des Projektofens

wird nun in die Versuchsanstalt des Kachelofenverbands

gebracht, wo weitere

Modifikationen und Messungen zur

Optimierung der Emissionswerte vorgenommen

werden.

y


AKTUELL & WISSENSWERT

Neuigkeiten bei Gesetzen und Umweltzeichen

Angriff der Europäischen

Kommission auf Holzöfen

Autor: Thomas Schiffert, GF KOV

Kachelöfen und andere Heizsystem des Hafners treffen stetig auf neue Herausforderungen und

diese haben auch deutlich an Dynamik gewonnen. War in der Kachelofenbranche vor drei bis vier

Jahren von einem fast nicht zu bewältigenden Boom die Rede, so ist die Marktsituation heute

erheblich schwieriger geworden.

RAHMENBEDINGUNGEN

Betrachten wir die Wärmebereitstellung von Wärme (inklusive

Prozesswärme) in Österreich, so erkennt man, dass am Beispiel

des Jahres 2019 die Bioenergie mit rund 30 % nach Gas

mit 36 % der zweitgrößte Wärmebereitsteller ist. Öl hat in diesem

Mix lediglich einen Anteil von 9 %. Die Bioenergie setzt

sich zusammen aus rund 34 % Hackschnitzel, Rinde und Sägenebenprodukte

25 % Brennholz und rund 8 % Holzpellets.

Der Rest sind Ablauge der (Papier-) Industrie und Pflanzenöle.

Betrachtet man im speziellen den energetischen Endverbrauch

für die Raumwärme, so sieht man, dass die Biomasse die klare

Nummer eins ist und deren Energiemenge in den letzten 15

Jahren um rund 10 Petajoule gestiegen ist (Abb. 1).

Das mediale Interesse am Kachelofen ist gleichbleibend

hoch. In den letzten Jahren konnte der Kachelofenverband

das Echo bei Tageszeitungen auf einem ansehnlichen Niveau

stabilisieren. Insbesondere kommt die Pressekonferenz zu Beginn

der Heizsaison gut an. Ein weiterer positiver Aspekt ist,

dass eine regelmäßig durchgeführte, repräsentative Meinungsumfrage

in der österreichischen Bevölkerung über die Jahre ein

konstant hohes grundsätzliches Interesse am Kachelofen zeigt.

Während ca. 9 % mit einem Kachelofen heizen, würden dies

aber rund 27 % gerne tun. Dies bedeutet, dass das vorhandene

Potenzial beim Kachelofen unter allen Heizsystemen das größte

ist, auch wenn verschiedene Rahmenbedingungen eine Realisierung

aktuell verhindern.

Abbildung 1: So heizt Österreich – Holz ist die klare Nummer 1

NACHHALTIGKEIT

Die Europäische Union regelt in der „renewable energy directive“

(RED III) die Nachhaltigkeitsaspekte verschiedener

Energieformen. Dabei hat die EU das Ziel ausgegeben, bis

2030 den Anteil der erneuerbaren Energie bis zum Jahr 2030

auf 42,5 % anzuheben. Nach umfangreicher Diskussion ist es

trotz massiver – durch die fossile Energiewirtschaft finanzierten

Kampagnen - gelungen, Holz weiterhin als erneuerbaren Energieträger

zu verankern, sofern es zu keiner überbordenden Entnahme

kommt, sprich Wälder abgeholzt werden. In Österreich

und auch in den meisten anderen europäischen Ländern sind

wir weit davon entfernt, im Gegenteil, der Waldanteil hat in

den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Wesentlich in

der Argumentation für den Hafner ist, dass immer der Wald als

Ganzes und nicht das einzelne Scheit Holz betrachtet werden

muss. Die Holzverbrennung ist und bleibt also CO 2

-neutral.

DAUERTHEMA FEINSTAUB

Betrachtet man die Herkunft der Feinstaubemissionen, so

sieht man, dass in Österreich etwas mehr als 26 % davon von

Kleinfeuerungen – oft auch Hausbrand genannt – stammen.

Bei genauerer Betrachtung lässt sich feststellen, dass der Großteil

von Altanlagen und dabei insbesondere von Allesbrennerkesseln

stammt, die – wie der Name beschreibt – für mehrere

Brennstoffe gedacht waren und deshalb nicht gut verbrennen.

Der Anteil aller Öfen und Herde beträgt am gesamten Feinstaubaufkommen

beträgt knapp über 4 % (Abb. 2).

Die Europäische Union hat aufgrund der Verschärfung von

Richtwerten der Welt-Gesundheitsorganisation WHO ihrerseits

im Jahr 2024 die Grenzwerte der EU-Richtlinie für saubere

Luft (clean air) deutlich strikter gemacht. So ist beispielweise

der Grenzwert für PM 2.5 – Partikel von 25 µg/m 3 auf

10 µg/m 3 mehr als halbiert worden. Außerdem wurde die Anzahl

der zulässigen Überschreitungen pro Jahr von 35 auf 18

ebenfalls halbiert. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass

die Messstellen, die in den en letzten Jahren alle „grün“ im

Sinne von keinen häufigen Überschreitungen waren plötzlich

wieder auf „rot“ für zu häufige Überschreitungen springen werden

– und das, obwohl die Luftqualität nach wie vor jährlich

besser wird.

10 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

Grafiken: Thomas Schiffert

Abbildung 2: Verursacher der Feinstaubemissionen in Österreich

Zur Berechnung der Emissionen werden so genannte Emissionsfaktoren

verwendet. Diese liegen in Österreich für einen

durchschnittlichen Speicherofen (Kachelofen) bei 80 mg/m 3 .

Kaminöfen weisen im Vergleich dazu einen Faktor von 118

mg/m 3 auf. In anderen europäischen Ländern – jedenfalls in

Polen, in der Slowakei und in Ungarn werden Werte von fast

400 mg/m 3 verwendet, was dazu führt, dass in Österreich

die erwähnten 26 % für Kleinfeuerungen (Öfen und Herde

4,4 %), in den anderen Ländern jedoch rund 80 % der Feinstaubemissionen

den Kleinfeuerungen zugerechnet werden. In

Deutschland geht das dortige Umweltbundesamt in seinen Zukunftsszenarien

von einer Steigerung der Feinstaubemissionen

aus Holzfeuerungen aus und begründet dies mit der steigenden

Anlagenanzahl. Die Szenarien berücksichtigen allerdings in

keiner Weise, dass der Energieverbrauch aufgrund der besseren

Wärmedämmung pro Anlage geringer und die Technologie

weiterentwickelt wird.

ÖKODESIGN-VERORDNUNG UND UMWELTZEICHEN

Die Europäische Kommission plant aktuell einen massiven

Angriff auf Holzfeuerungen. Dies betrifft neben Holzheizungskesseln

auch alle von der Ökodesign-Verordnung betroffen

Öfen. Dies sind z.B. Kamineinsätze, Herde und fertige Speicheröfen,

der individuelle Kachelofen ist davon ausgenommen

und wird dies auch künftig bleiben.

Die Grenzwerte sollen einerseits dramatisch gesenkt werden,

so zum Beispiel beim Kohlenstoffmonoxid (CO) von 1.500

mg/m 3 auf nur mehr 500 mg/m 3 . Aber dies ist nicht die einzige

Verschärfung. Künftig sollen sieben Abbrände ausgehend

von einem Kaltstart für die Berechnung der Emissionswerte

herangezogen werden – 2x Startphase, 3x Nennwärmeleistung,

2x Teillast. Die Kommission plant die Novellierung zum Juli

2027, was ein weiteres Problem verursacht, da es unrealistisch

ist, dass bis zu diesem Zeitpunkt alle Geräte entwickelt und

dann auch noch von den Prüfstellen geprüft werden (Abb. 3).

Parallel zu den Arbeiten an der Ökodesign-Verordnung ist

auch eine Überarbeitung der Umweltzeichen Richtlinie 37

(UZ37) erfolgt. Der diesbezügliche Entwurf 2025 sieht ebenfalls

Verschärfungen der Grenzwerte vor, die zwar deutlich

reduziert, aber für Holzöfen nicht komplett unrealistisch gestaltet

wurden. Am relevantesten ist die Reduktion bei den

geforderten Staubwerten. Diese wurden von 30 mg/MJ auf

20 mg/MJ gesenkt. Dies vom aktuellen Entwurf der Umweltzeichen-Richtlinie

werden beispielsweise vom Kachelofen mit

UmweltPlus-Brennraum in der bestehenden Form erfüllt.

FAZIT

Das grundsätzliche Interesse am Kachelofen ist trotz der

aktuellen Flaute am Markt weiterhin stabil hoch, 26,8 % der

österreichischen Bevölkerung hätte gerne einen Kachelofen.

Der energetische Einsatz von Holz steigt, immer mehr Menschen

heizen damit. Die Diskussion über die Nachhaltigkeit

des Brennstoffs Holz wird zwar weiterhin immer wieder lanciert,

im Moment ist diese aber gesichert. Feinstaub ist und

bleibt ein dominierendes Thema. Verschärfungen im Bereich

der Luftreinhaltung führen gegenwärtig zu einem Angriff der

Europäischen Kommission auf die Holzverbrennung. Der aktuelle

Entwurf der Ökodesign-Verordnung stellt eine massive

Bedrohung der Kachelofenbranche dar, wobei der individuelle

Kachelofen davon nicht betroffen ist. Die im aktuellen Entwurf

der Umweltzeichen-Richtlinie 37 für Holzheizungen geforderten

Grenzwerte werden vom aktuellen Kachelofen mit

UmweltPlus-Brennraum eingehalten.

Anmerkung:

In der Zwischenzeit hat die Europäische Kommission den

Entwurf zur überarbeiteten Ökodesign-Verordnung für Einzelraumfeuerstätten

wegen der intensiven Interventionen zurückgezogen

und auf unbestimmte Zeit vertagt.

y

Der Österreichische Kachelofenverband hat dazu eine Stellungnahme

verfasst, wird diese beim Stakeholder-Meeting mit

der Kommission einbringen, die anderen Vertreter des Europäischen

Kachelofenverbandes Veuko mit den betreffenden

Informationen versorgen und auch die offizielle österreichische

Position mitgestalten.

Abbildung 3: geplante Emissionsgrenzwerte der novellierten Ökodesign-

Verordnung für Einzelraumfeuerstätten

2 l 2025

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AKTUELL & WISSENSWERT

CERAMICO CAMPUS

Meisterkurs

Meisteranwärter 2025 in Stoob: Motivation und Perspektiven

In Stoob werden in diesem Jahr 16

Meisteranwärter ihre Ausbildung

durchlaufen. Die Gruppe der jungen

Fliesenleger hat sich bereits zu einem

motivierten Top-Team zusammengefunden.

Der Lehrgang umfasst neben

technischen Grundlagen und Normen

vor allem praxisnahe Themen wie Kalkulation

und rechtliche Aspekte. Das

Praxistraining ist für die Semesterferien

geplant und auf die Prüfungsinhalte

ausgerichtet.

Bundesinnungsmeister Andreas

Höller hat die Gruppe bereits besucht

und seine besten Wünsche für die Prüfungen

im Mai überbracht. Das Team

des Ceramico Campus blickt mit Freude

auf den zahlreichen Nachwuchs. y

Bild: Ceramico Campus

Die 16 Meisteranwärter 2025

in Stoob

NEUES AUS DEM FLIESENVERBAND

Neue Mitarbeiterin beim ÖFV

Der ÖFV freut sich, eine neue Mitarbeiterin vorzustellen: Monika Treiber

verstärkt seit Jänner das Team im Büro des Verbandes. Die Burgenländerin

wird sich künftig um die Organisation der Mitglieder, das Eventmanagement

und Schulungen kümmern sowie die Geschäftsführung bzw. den Vorstand

unterstützen.

Als ersten Schritt hat Monika

Treiber bereits begonnen, die

Verwaltung für den technischen Ausschuss

sowie die Sachverständigen mittels

neuer Büroorganisation zu optimieren.

So soll in Zukunft eine nachhaltige

Struktur zur Sicherstellung der technischen

Arbeit der externen Mitarbeiter

gewährleistet werden.

Die Hobbyimkerin verfügt über langjährige

Erfahrung als Assistentin der Geschäftsführung.

Ein harmonisches und

kooperatives Arbeitsumfeld liegt ihr besonders

am Herzen. So freut sie sich auf

eine konstruktive Zusammenarbeit mit

einem vielseitigen Aufgabengebiet und

darauf, die Innungsmitglieder persönlich

kennenzulernen.

y

Monika Treiber, die neue Mitarbeiterin im ÖFV.

Bild: Fliesenverband / Picasa

12 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

Verlegeplan, Werkzeuge, Transport

Großformatige (XL, XXL, SL) keramische

Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich

Merkblatt

Dieses Merkblatt behandelt Besonderheiten und zusätzliche Anforderungen und Empfehlungen für

die Verlegung großformatiger keramischer „Großformatige Belagselemente (XL, XXL, für SL) den keramische Innenbereich.

Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich“

7

1.

Ausgabe

VORAUSSETZUNGEN

2025

bereits bei der Lagerung klimatisch der

Verlegeplan, Gemäß ÖNORM Werkzeuge, B 3407 gelten Transport als Baustelle angepasst gelagert werden. Bei

Großformate sämtliche Belagselemente,

deren Vorbemerkungen Flächen größer als 0,2m 2 (2.000

engen Eingängen und Räumen kann

eine 1.1 Simulation Vorbereitung und mit Organisation einer maßgefertigten

leichten

Dieses

cm 2 Merkblatt behandelt Besonderheiten und zusätzliche

) sind oder eine Seitenlänge von

der Baustelle

Anforderungen und Empfehlungen für die Verlegung großformatiger

als keramischer 1 m aufweisen. Belagselemente Darüber für den Innenbe-

Holz- oder Bauplatte eine

mehr

Eine Besichtigung der Baustelle ist unbedingt erforderlich.

hinaus

sprechen wir heute von 3 Gruppen über Baustelle die angepasst Zugänglichkeit gelagert werden. des Bei engen zu verflie-

Eingängen

praktische Hilfe sein, um Gewissheit

reich.

Das Material muss bereits bei der Lagerung klimatisch der

und Räumen kann eine Simulation mit einer maßgefertigten

leichten Raums Holz- oder zu Bauplatte erhalten. eine praktische Hilfe sein,

Großformatfliesen, welche sich in der senden

1. Voraussetzungen

um Gewissheit über die Zugänglichkeit des zu verfliesenden

Bearbeitung stark unterscheiden.

Raums zu erhalten.

Gemäß ÖNORM B 3407 gelten als Großformate sämtliche

Belagselemente, deren Flächen größer als 0,2m 1.2 Transport und Handhabung

(2.000 cm 2 )

sind oder eine Seitenlänge von mehr als 1 m aufweisen. Darüber

hinaus sprechen wir heute von 3 Gruppen Großformat-

1.2 Transport und Handhabung

Generell zu beachtende Punkte vor Werden die Großformatfliesen in Kisten

auf einer geliefert, ebenen Fläche müssen gestapelt sie werden. auf Auch einer beim ebe-

Bewe-

Werden die Großformatfliesen in Kisten geliefert, müssen sie

der fliesen, Verlegung welche sich in von der Bearbeitung mind. XL stark unterscheiden. Platten:

Format XL XXL

nen

gen oder

Fläche

Anheben

gestapelt

mit einem Kran

werden.

müssen die

Auch

Anhebepunkte

gleichmäßig verteilt sein.

beim

SL (Superlarge)

Bewegen Um das Risiko oder von Transportschäden Anheben mit so weit einem wie möglich Kran zu

Fläche ≤ 1 m² ≤ 3 m² > 3 m²

minimieren, ist ein vertikaler Transport vorzuziehen.

müssen die Anhebepunkte gleichmäßig

Seitenlänge > 60 cm > 100 cm > 300 cm verteilt

Die Unterzeichnung

sein. Um

des

das

Lieferscheins

Risiko

sollte

von

idealerweise

Transportschäden

angenommen” vorausgehen. so weit Diese wie Inhaltsprüfung möglich zu muss mi-

so

≤ 100 cm ≤ 300 cm

den Vermerk “Unter Vorbehalt der weiteren Inhaltsprüfung

Empf. 1 1-2,

3 oder mehr schnell als möglich durchgeführt werden.

Verleger

je nach Größe

nimieren, ist ein vertikaler Transport

u. Gewicht

vorzuziehen.

Generell zu beachtende Punkte vor der Verlegung von mind.

• XL Platten: Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds

• Spezielle Verlegetechniken

• Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds

• Passende Werkzeuge

• Spezielle Verlegetechniken

• Verlegepläne

• Passende • Verschnitt Werkzeuge

(bis zu 60 % möglich)

• Platzbedarf für Handhabung und Transport

• Verlegepläne

• Zusätzliches Personal für Transport und Verlegung

• Angebotspreis kann sich durch die tatsächlichen

• Verschnitt (bis zu 60 % möglich)

baulichen Bedingungen verändern

• Platzbedarf (Baustellenöffnung, für Zugänge, Handhabung Baumaße,...) und

Ein Transport

Kurs in XL- Verlegung ist VOR der ersten Baustelle empfehlenswert.

• Zusätzliches Personal für Transport

und Verlegung

• Angebotspreis kann sich durch die

tatsächlichen baulichen Bedingungen

www.fliesenverband.at

verändern (Baustellenöffnung, Zugänge,

Baumaße,...)

Ein Kurs in XL- Verlegung ist VOR

der ersten Baustelle empfehlenswert.

1.1 Vorbereitung und Organisation

der Baustelle

Eine Besichtigung der Baustelle ist unbedingt

erforderlich. Das Material muss

1.3 Verlegereife

Für die Verlegereife gelten die Bestimmungen der ÖNORM

B 2207. Hinsichtlich der Verlegereife und Tragfähigkeit sind außerdem

Die die Unterzeichnung Angaben des Untergrundherstellers des Lieferscheins

bzw. die Angaben

der Hersteller der dafür verwendeten Materialien zu befolgen.

Diese sind dem Verleger vom Bauherren zu übergeben.

sollte idealerweise den Vermerk “Unter

Vorbehalt der weiteren Inhaltsprüfung

Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme bzw. Nutzung des Belages

angenommen” ist nach den Angaben des vorausgehen. Fliesenlegers einzuhalten. Diese Inhaltsprüfung

muss so schnell als möglich

Zu frühes Begehen durch andere Gewerke auf der Baustelle,

kann zu Schäden führen.

durchgeführt werden.

1.4 Anforderungen an die Ebenächigkeit

des Untergrundes an Wand und Boden

1.3 Verlegereife

Die in der ÖNORM DIN 18202 festgelegten zulässigen Ebenheitsabweichungen

Für die Verlegereife des Verlegeuntergrundes gelten die sind Bestimmungen

der ÖNORM B 2207. Hin-

für die

Verlegung von großformatigen keramischen Belagselementen

nicht ausreichend. Es ist eine darüberhinausgehende,

sichtlich erhöhte Ebenflächigkeit der Verlegereife durch den Fliesenleger und herzustellen Tragfähigkeit

sind außerdem die Angaben des

Untergrundherstellers bzw. die Angaben 1 / 4

der Hersteller der dafür verwendeten

Materialien zu befolgen. Diese sind dem

Verleger vom Bauherren zu übergeben.

Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme

bzw. Nutzung des Belages ist nach den

Angaben des Fliesenlegers einzuhalten.

Zu frühes Begehen durch andere Gewerke

auf der Baustelle, kann zu Schäden

führen.

1.4 Anforderungen an die Ebenflächigkeit

des Untergrundes an Wand

und Boden

Die in der ÖNORM DIN 18202

festgelegten zulässigen Ebenheitsabweichungen

des Verlegeuntergrundes sind

für die Verlegung von großformatigen

keramischen Belagselementen nicht ausreichend.

Es ist eine darüberhinausgehende,

erhöhte Ebenflächigkeit durch

den Fliesenleger herzustellen (2 mm/m)

gemäß ÖNORM B 3407. Beim Ausgleichen

auf Calciumsulfatestrichen bzw.

Trockenbauplatten, ist eine schriftliche

Freigabe durch den Klebstoffhersteller

einzuholen. Das Ausgleichen für erhöhte

Ebenflächigkeit ist als Hauptleistung in

einer eigenen Position auszuschreiben.

Die Verlegung auf Trockenestrich sowie

auf Doppelböden ist nicht erlaubt.

2. MATERIALIEN

2.1 Belagselemente

Produktionstechnisch sind keramische

Belagselemente nicht völlig eben und

maßgenau herzustellen. In der ÖNORM

EN 14411 sind u.a. die Toleranzen für

die Ebenflächigkeit und Kantenwölbung

festgelegt. Hier siehe TMB 23 des ÖFV.

Diese Norm (EN 14411) berücksichtigt

nicht, dass bei großformatigen Belagselementen

sowie Fliesen mit rektifizierten

Kanten, erhöhte Anforderungen

an die Ebenflächigkeit und Kantenwölbung

des Belagsmaterials zu stellen sind.

Bei der Materialauswahl ist deshalb auf

diesbezügliche Herstellerangaben besonders

genau zu achten.

Mindeststärke Wand: 3 mm

Mindeststärke Boden: 6 mm

bei gewöhnlicher Belastung.

ð

2 l 2025

13


AKTUELL & WISSENSWERT

2.2 Verlegematerialien

Alle verwendeten Materialien müssen

für die Verlegung von Großformatfliesen

laut Herstellerangaben freigegeben

sein. Bei der Verwendung von netzbewehrten

Platten und bei feuchtigkeitsempfindlichen

Untergründen sind

ebenfalls Herstellerangaben zu befolgen

bzw. eine schriftliche Herstellerfreigabe

einzuholen. Das Verlegesystem und die

Kleberdicke sind für die Aushärtungszeit

des Klebers ausschlaggebend. Ausgleichs-

oder Abdichtungs- bzw. Entkoppelungsarbeiten

sind zeitlich so zu

planen, dass die Austrocknung gewährleistet

ist. Beim Einsatz von Entkoppelungssystemen

sind Herstellerangaben

zu beachten.

2.3 Werkzeuge und Hilfsmittel

Um ordnungsgemäß zu verlegen, werden

folgende Werkzeuge empfohlen:

• Transportwagen auf drehbaren Rädern,

der zum Transport der Platten

und zum bequemen Auftragen des

Fliesenklebers auf der Rückseite konzipiert

ist

• Hebegestelle mit Saugnäpfen, um ein

Durchhängen der Fliesen beim Bewegen

zu verhindern

• Stabiler Arbeitstisch, der flach und

im Lot steht, zum Schneiden, Bohren

und Schleifen

• Schneideschiene und Brechzange

• Verlegehilfen

Bearbeitete Werkstücke sind in ihrer

Struktur geschwächt und müssen mit

besonderer Sorgfalt bewegt werden.

Immer häufiger werden Großformatfliesen

mit dem Wasserstrahl bearbeitet

und somit vorgefertigt.

3. AUSFÜHRUNG

Produktionsbedingt unterliegen

Großformate (speziell helle Platten) einer

hohen Spannung. Die Platten gehören

vor den Bohrungen, Eckbohrungen

und Ausschnitten geschnitten. Das z.B.

Vorbohren, oder ein Entspannungsschnitt

(geradliniger Schnitt durch die

Platte) kann zu Entspannung führen.

Schnittproben vor der Verlegung sind

anzuraten.

Der Schnitt sollte genau an der Fliesenkante

beginnen und enden und mit

gleichem Druck und gleicher Geschwindigkeit

über die gesamte Länge erfolgen.

Eine ausreichend lange gerade Leiste

(Glasleiste) oder eine spezielle Führung

ist zu verwenden. Als Unterlage muss

eine flache und ausreichend dicke Platte,

die gut befestigt und von Böcken gestützt

wird, dienen. Werkzeughersteller

bieten dazu spezielle Arbeitstische an,

die von allen Seiten verstellbar sind. Diese

sind stabil aufzustellen. Wenn die Verlegeseite

mit Keramikstaub oder anderem

Pulver verunreinigt ist, muss dieses

entfernt werden. Beim Bearbeiten mit

Wasserstrahl dürfen die Fliesen nicht

nass verlegt werden (Trennfilm!).

Durch die Verwendung von professionellen

Saugern (mit oder ohne Entlüftungspumpe),

können die Fliese bei Bedarf

korrigiert werden. Nivelliersysteme

sind bei der Verlegung hilfreich, solange

die angrenzende Fliese in einem ausreichend

dicken Kleberbett nicht zu hoch

angehoben wird.

Großformatfliesen sind im Buttering-

Floating Verfahren zu verkleben. Die

Stege des Klebers sollten in die gleiche

Richtung, parallel zueinander aufgetragen

werden. Um die Platten in die

richtige Position zu „schieben“, ist ausreichend

Druck auszuüben. Beim Entfernen

der Saugnäpfe ist auf die richtige

Position der Fliese zu achten. Bei Großformatfliesen

sind bis zu 30 % geringere

Benetzungen, als die ÖNORM B 3407

es vorschreibt zulässig. Dies stellt keinen

Mangel dar. Vibrationssaugrüttler

können beim richtigen Einsatz zu einer

verbesserten Benetzung führen.

Beispiel für Zahnung: Wand 6-8 mm,

Platte 4 mm

3.1 Fugen

Fugen haben nicht nur optische, sondern

vor allem auch technische Funktionen.

Empfehlungen der Hersteller

großformatiger keramischer Belagselemente

zur Fugenbreite, berücksichtigen

in erster Linie das optische Erscheinungsbild.

Sie nehmen keine Rücksicht

auf die technische Funktion der Fuge.

Sie sind deshalb nur als unverbindlicher

Gestaltungsvorschlag zu verstehen. Um

Spannungen abzubauen sind daher Fugenbreite,

sowie der Einbau von elastischen

Fugen zu beachten. Zwischen

Boden- und Wandflächen muss eine ausreichende

Freistellung gewährleistet sein.

Bei der Wahl der Fugenbreite ist auf

das Format und die Dicke der Belagsmaterialien

Rücksicht zu nehmen sowie

auf die Art des Verfüllmaterials. Es sind

Fugenmörtel gemäß EN 13888 zu verwenden.

Feldbegrenzungs- / Belagsdehnfugen

Grundsätzlich ist auf die Gesamtsituation

Rücksicht zu nehmen (thermische

Belastung durch z.B. Sonneneinstrahlung,

Größe und Geometrie des Raumes,

Fugenbreite, Farbe des Belages, Fugen

aus dem Untergrund, usw.). Fugen aus

dem Untergrund sind zu übernehmen

oder durch Zusatzmaßnahmen (Verdübeln,

Entkoppelung,...) zu bearbeiten.

Mindestfugenbreite

Zementär: 2 mm

Elastisch: 3 mm

3.2 Verlegemuster

Großformatige Belagselemente sollten

möglichst mit durchlaufenden Fugen

verlegt werden. Bei allen anderen Verlegemustern

(Halbverband u.ä.), sind -

mit Hinweis auf das Versatzmaß (Überkanten)

sowie zum Abbau möglicher

Scherspannungen - zusätzliche Maßnahmen

(Entkoppelung) einzuplanen und

zu vereinbaren.

3.3 Hinweise

Im Rahmen der uns als Auftragnehmer

treffenden Warn- und Hinweispflicht

haben wir den Auftraggeber über

gewisse Punkte bei der Verlegung von

XL Platten zu informieren. Diesen Endkundenhinweis

können Sie beim Österreichischen

Fliesenverband beantragen.

Es ist zu erwähnen, dass eine Großformatverlegung

am Fußboden, bei erhöhter

Belastung nicht geeignet sind. y

14 2 l 2025


Merkblatt

Ausgabe 2025 7

„Großformatige (XL, XXL, SL) keramische

AKTUELL & WISSENSWERT

Belagselemente für Wand und Boden im Innenbereich“

4. FUGENTEILUNGSPLAN

4. Anhang - Fugenteilungsplan

X X

X

X

X

X

Grafik: Fliesenverband

Literaturnachweis

www.fliesenverband.at

4 / 4

• ÖNORM B 3732 „Estriche - Planung, Ausführung, Produkte und deren Anforderungen - Ergänzende Anforderungen zur

ÖNORM EN 13813“

• ÖNORM B 2110 „Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen – Werkvertragsnorm“

• ÖNORM DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“

• ÖNORM EN 14411 „Keramische Fliesen und Platten - Definitionen, Klassifizierung, Eigenschaften, Konformitätsbewertung und

Kennzeichnung“

• ÖNORM EN 13888 „Fugenmörtel für Fliesen und Platten - Anforderungen, Konformitätsbewertung, Klassifikation und

Bezeichnung“

• Technisches Merkblatt des Europäischen Fliesenverbandes EUF

2 l 2025

15


AKTUELL & WISSENSWERT

TRENDFAIRS

World of Fireplaces 2025

Die zweite Ausgabe der World of Fireplaces (WOF) in Leipzig steht vor

der Tür und verspricht, die Feuerstättenbranche erneut zu begeistern. Mit

einer Vergrößerung der Ausstellungsfläche, über 325 Ausstellern aus aller

Welt – darunter zahlreiche Neuzugänge – sowie führenden Vertretern aus

Wirtschaft, Politik und Verbänden zeigt die internationale Fachmesse vom

28. bis 30. April 2025 eindrucksvoll, warum sie als „the fireplace to be“ gilt.

Innovationen, Networking und ein vielseitiges Programm, das die wichtigen

Themen des Sektors in den Fokus rückt, machen die WOF zum bedeutenden

Branchentreffpunkt. Mit einer Mischung aus historischer Architektur, Kultur

und moderner Infrastruktur bietet Leipzig dafür den idealen Rahmen.

Das Programm wird vor und während

der Veranstaltung tagesaktuell auf der

Webseite der WOF kommuniziert:

www.world-of-fireplaces.de/alles-ueberdie-messe/fireplace-hub

Nur noch wenige Wochen, dann

öffnet die World of Fireplaces

(WOF) auf dem Messegelände in Leipzig

zum zweiten Mal ihre Tore. Vom

28. bis 30. April 2025 wird neben den

attraktiven Produkten ein umfassendes

und vielseitiges Programm, das den hohen

Erwartungen der Fachwelt gerecht

wird, präsentiert. Seit der überaus erfolgreichen

Premiere vor zwei Jahren hat

sich in der Feuerstättenbranche viel getan:

Neue gesetzliche Vorgaben und höhere

Auflagen stellen die Unternehmen

vor Herausforderungen, eröffnen jedoch

zugleich Raum für innovative Lösungen

und technischen Fortschritt. Die Branche

befindet sich in einer Phase des

Wandels, und der Bedarf an Austausch,

Inspiration und praxisnahen Lösungen

ist größer denn je.

Dieser Aufbruch spiegelt sich eindrucksvoll

im Buchungsstand wider:

Über 325 Unternehmen und Marken

– ein Zuwachs von 35 Prozent im Vergleich

zu 2023 – haben ihre Teilnahme

bereits zugesagt. Um der gestiegenen

Nachfrage gerecht zu werden, wurde die

Ausstellungsfläche der Messehalle um

beeindruckende 37 Prozent auf 20.000

Quadratmeter erweitert. Diese Entwicklung

wird nicht nur vom Messeorganisator

Trendfairs GmbH begrüßt, sondern

auch vom Industrieverband Haus-,

Heiz- und Küchentechnik (HKI). Frank

Kienle betont ihre Bedeutung als zentrales

B2B-Event. „(...) Mit der WOF

verbinden wir Tradition und Innovation,

bieten mit dem Hub eine zentrale

Dialogplattform für die Branche sowie

den politischen Diskurs. Dabei steht der

persönliche Austausch im Mittelpunkt

des Geschehens. So sorgen wir alle zusammen

dafür, dass unsere Unternehmen

und die Verbraucher klimafreundlicher

handeln. (...) Wir alle freuen uns

auf eine spannende Messezeit!”

FIREPLACE HUB

Der Fireplace Hub bildet das kommunikative

Herzstück der World of Fireplaces

und fungiert während der Messetage

als zentrale Plattform für Vorträge,

interaktive Diskussionen und Networking.

Er dient nicht nur als Bühne für

Fachthemen und den Austausch von Erfahrungen,

sondern auch als entscheidende

Anlaufstelle für den politischen

Dialog. Hier stehen persönliche Begegnungen

und die direkte Interaktion zwischen

Akteuren aus Wirtschaft, Politik

und Verbänden und Fachbesuchern im

Mittelpunkt. Ein besonderer Erfolg ist

es, bedeutende Verbände der Branche

auf dieser Plattform zusammenzubringen

– ein klares Signal für den Zusammenhalt

und die Stärke des Sektors. Zu

den teilnehmenden Verbänden gehören

der Bundesverband Brennholz, das

Deutsche Biomasseforschungszentrum

(DBFZ), die Fachagentur Nachwach-

BIld: World of Fireplaces

16 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

sende Rohstoffe (FNR), die Europäische

Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft (EFA),

der Gesamtverband Ofenbau (GVOB),

der Industrieverband Haus-, Heiz- und

Küchentechnik (HKI), der Bundesverband

des Schornsteinfegerhandwerks

(ZIV) sowie das Technologie- und Förderzentrum

Straubing (TFZ).

Im Fokus stehen Fragen und Trends,

die die Branche aktuell bewegen. Täglich

erwartet die Besucher ein vielseitiges

Programm mit Vorträgen und Diskussionen

zu Themen wie Versorgungssicherheit,

Hybride Wärme, Emissionsminderung

und Feinstaub, Handwerksfragen,

Fachthemen der Verbände, Energie sowie

Innovationen.

VON INDOOR-FEUERSTÄTTEN BIS

OUTDOOR-TRENDS

Die WOF 2025 vereint internationale

Branchenführer, innovative Mittelständler

und visionäre Newcomer aus

der ganzen Welt und bietet Besuchern

exklusive Einblicke in die neueste Produktinnovationen

und Technologien der

Feuerstättenwelt, die den Markt nachhaltig

prägen.

„Wir freuen uns auf die Teilnahme an

der World of Fireplaces 2025, wo wir

unsere Handwerkskunst präsentieren,

mit Branchenführern in Kontakt treten

und neue Ideen entwickeln werden.

Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft

des Feuers gestalten!“ erklärt Michel Di

Piazza, CCO von Metalfire. Das Produktspektrum

umfasst Pellet-, Kachelund

Speicheröfen, Elektrokamine und

Kaminöfen, Dekofeuerstätten, Herde

und Grillgeräte, Abgasanlagen, Kessel-,

Abscheide- und Steuerungstechnik sowie

Brennstoff, Ziegel und Schamotte.

Ergänzt wird das Angebot durch Software

für Smarthome und Anlagensteuerung

sowie verschiedene Zulieferer und

Zubehörlieferanten. „Die World of Fireplaces

ist zu einem einzigartigen Branchentreffpunkt

geworden. Auch 2025

sind wir wieder dabei und freuen uns

auf spannende Gespräche mit der Branche.“,

lässt Bjarne Varre von Nordpeis

verlauten. Stark vertreten ist in diesem

Jahr der wachsende Bereich der Outdoor-Brennstätten.

Die Aussteller zeigen,

wie Feuerstätten im Freien – ob auf

Terrassen, in Gärten oder Hotelanlagen

– eine neue Dimension von Eleganz und

Funktionalität erreichen.

Die Energiewende ist eines der beherrschenden

Themen der Branche, und die

WOF trägt dieser Entwicklung mit der

Sondershow „Hybride Wärme“ Rechnung.

Hier werden Heizsysteme präsentiert,

die konventionellen und regenerativen

Technologien kombinieren. Von

Holzfeuerstätten mit moderner Wärmetauschtechnik

bis

müssen.

zu

Falls

Kombinationen

im früher üblichen

mit Solar- und sich Photovoltaikanlagen:

die 10 mm-Platte.

Die Vielfalt der Lösungen beeindruckt. y

Dicke in mm Abmessungen Anwendugsbeispiele

4, 6, 10 1300 x 600 mm Als Ausgleichsplatte z.B. bei halbhoch

gefliesten Bädern. Alte Fliesen haben oft

eine Dicke von 4 – 6 mm. Raumhohes

Neuverfliesen wird ermöglicht, ohne dass

die alten Fliesen abgeschlagen werden

Mörtelbettverfahren gefliest wurde, eignet

10, 12,5 2600 x 600 mm Verwendung u. a. als bündig schließende

Anschlussplatte bei handelsüblichen

Bauplatten im Nass- und Feuchtbereich.

MARGIT LEIDINGER, GF FINALIT KOMPLETT-STEINPFLEGE

Auftrag an den Sachverständigen

Erstellung eines Gutachtens, ob die gelieferten und im Hallenbad verlegten

Bodenplatten R 10A + B rutschfest sind. Weiters die Beantwortung der

Fragen: Ist die Rutschfestigkeit durch die Reinigungsmittel veränderbar?

Waren die gelieferten Bodenplatten für den Bodenbereich des Hallenbades

geeignet?

20, 30, 40, 50 2600 x 600 mm Für Konstruktionen aller Art, z.B.

Verkleidungen, Möbel im Badebereich wie

Waschtische und Regale,

Vorsatzinstallationen etc.

60, 80 2600 x 600 mm Für individuelle Gestaltungs- und

Ausgleichsmöglichkeiten, z.B. für Möbel im

Badebereich, bei Stufen.

100, 120 auf Anfrage,

Sonderanfertigung

2600 x 600 mm Wenn höhere Stabilität gefragt ist, z.B. als

selbststehende Trennwände

Neigungswinkel –

Bewertungsgruppen A-C

Barfußbereich

Neigungswinkel Rampe

C >24°

B 18° - 24°

A 12° - 18°

Im Labor, EN 16165.

METHODEN ZUR BEFUNDAUFNAH-

ME – BESCHREIBUNG:

Als maßgeblich werden die Prüfergebnisse

der Prüfstelle angesehen, die auf

der schiefen Ebene ermittelt wurden.

Bestimmung der Rutschhemmung von

Fußböden nach EN 16165 mittels A,

B, C - Werte im Labor

Klassifizierung der Ergebnisse durch

barfüßiges Begehen der schiefen

Ebene

Kurzbeschreibung :

Der Winkel des Ausrutschens wird

durch zwei barfüßige Prüfpersonen bestimmt,

während das zu prüfende Fußbodenmaterial

kontinuierlich mit netzmittelhaltigem

Wasser bedeckt wird.

Die Prüfpersonen gehen nacheinander

in aufrechter Haltung und den Blick auf

die Rampe gerichtet vor- und rückwärts

über die Prüffläche, wobei sie deren Neigungswinkel

steigern, bis die Grenze des

sicheren Gehens erreicht ist und sie ausrutschen.

Der erreichte mittlere Winkel

des Ausrutschens dient zur Beurteilung

des Grades der Rutschhemmung.

Subjektive Einflüsse auf den Winkel des

Ausrutschens werden durch ein Korrekturverfahren

eingegrenzt.

PRÜFGERÄT MIT SICHERHEITS-

EINRICHTUNGEN

Als Prüfeinrichtung dient eine ebene

und verwindungssteife Platte von etwa

600 mm Breite und 2000 mm Länge,

deren Neigung in Längsrichtung in kontinuierlicher

Bewegung zwischen 0‘ bis

etwa 45‘ verstellt werden kann.

Die Hubbewegung wird durch die

Prüfperson gesteuert. Ein an der Prüf

einrichtung angebrachtes Winkelmessgerät

muss den Neigungswinkel der Platte

gegenüber der Waagerechten auf ±0,2°

anzeigen. Die Prüfeinrichtung muss so

ð

2 l 2025

17


AKTUELL & WISSENSWERT

ehrstiefel, den es je gab

steif konstruiert sein, dass der Neigungswinkel

beim Begehen um nicht mehr als

±0,5° schwankt. Die Anzeige des Winkelmessgerätes

muss so positioniert werden,

dass die Prüfperson sie während

der Prüfung nicht ablesen kann. Die

Prüfperson ist durch an den Längsseiten

des Prüfgerätes angebrachte Geländer,

sowie durch ein Sicherheitsgeschirr,

das die Prüfperson beim Begehen des

zu prüfenden Fußbodenmaterials nicht

behindern darf, gegen Absturz gesichert.

Entsprechend der unterschiedlichen

Rutschgefahren werden die einzelnen

nassbelasteten Barfußbereiche in die drei

Gruppen A, B und C eingeteilt.

Die erforderliche Rutschhemmung

steigt von A über B bis C hin an.

Fliesen der Bewertungsgruppe A erreichen

in diesem Prüfverfahren einen

Mindestneigungswinkel von 12°, B entspricht

einem Mindestneigungswinkel

von 18° und C von 24°.

• Im gegenständlichen Fall, muss ein

Neigungswinkel von mindestens 18°,

d.i. der niedrigste Wert in der Bewertungsgruppe

B, gegeben sein.

• Im Neuzustand weisen die Platten

einen Neigungswinkel mit einem

Mittelwert von 19,8° auf, Bewertungsgruppe

B, ausreichend rutschhemmend.

• Hingegen weisen die bereits verlegten

Platten ein Ergebnis von 16,2°, Bewertungsgruppe

A, nicht ausreichend,

auf.

IST DIE RUTSCHFESTIGKEIT DURCH

REINIGUNGSMITTEL VERÄNDERBAR?

Dem Prüfbericht ist zu entnehmen,

dass die Platten im Neuzustand der Bewertungsgruppe

B zuzuordnen sind.

Der Prüfbericht, der sich auf die verlegten

Platten in deren Istzustand bezieht,

zeigt ein Ergebnis von 16,2°, das

in der Bewertungsgruppe A (nicht ausreichend)

angesiedelt ist.

Reinigungsmittel (als auch Glanzmittel)

können die Rutschhemmung einer

Bodenfläche auf verschiedene Weise beeinflussen:

• Seifenhaltige, Wachshaltige oder rückfettende

Reiniger können die Oberfläche

rutschiger machen.

• Unzureichende Reinigung kann

Schmutz und Fett verteilen, anstatt

sie zu entfernen, was die Rutschhemmung

reduziert.

Praktische Tipps zur Vermeidung von

Rutschgefahr durch Reinigungsmittel

Den richtigen Reiniger für den Bodenbelag

wählen (z. B. Finalit Nr.40 Citrusduft

Reiniger).

• Nachwischen mit klarem Wasser zur

Entfernung von Rückständen, sowie

Nachtrocknen oder Absaugen der gereinigten

Fläche.

• Regelmäßige Grundreinigung zur Vermeidung

von Schichtbildung.

Glänzer aus dem Drogeriemarkt können

die Rutschhemmung eines Bodens

erheblich beeinflussen. Diese Produkte

enthalten oft Polymere oder Wachse,

die eine glänzende Schutzschicht auf

der Oberfläche hinterlassen. Dies kann

je nach Bodenart und Anwendung die

Rutschhemmung erhöhen:

Mögliche Auswirkungen von Glanzmittel

auf die Rutschhemmung:

Erhöhte Rutschgefahr:

• Viele Glänzer bilden eine glatte, geschlossene

Oberfläche, die den Reibungskoeffizienten

verringert.

• Besonders auf Fliesen kann das zu erhöhter

Rutschgefahr führen.

Schichtbildung:

Bei häufiger Anwendung können sich

mehrere Schichten aufbauen, was die

ursprüngliche Rutschhemmung des Bodens

verändern kann.

Tipps zur Anwendung, um Rutschgefahr

zu vermeiden:

Geeignete Imprägnierungen als

Schutz für den Boden verwenden, am

Besten Imprägnierungen mit Rutschhemmungseffekt,

wie zB Finalit Nr.25

Premium Schutz Imprägnierung.

Waren die gelieferten Bodenplatten

für den Bodenbereich des Hallenbades

geeignet?

Gemäß Prüfbericht sind die Platten

im unbehandelten Neuzustand mit

einem Wert von 19,8° der Bewertungsgruppe

B zuzuordnen.

Die Fliesen waren somit für den Bodenbereich

des Hallenbades geeignet. y

LANDESINNUNG SALZBURG

Treffen der Hafner und Keramiker

Am 31. Januar 2025 fand im Hotel Königgut in Wals das erste gemütliche

Keramikertreffen in Salzburg statt, organisiert von der Landesinnung.

Die Veranstaltung wurde von Innungsmeister

Gerhart Eder eröffnet,

der alle Salzburger Keramiker

herzlich willkommen hieß. Ziel des Treffens

war es, in entspannter Atmosphäre

neue Kontakte zu knüpfen und sich

besser kennenzulernen – sowohl auf beruflicher

als auch auf persönlicher Ebene.

Bei einem gemeinsamen Abendessen

wurden nicht nur fachliche Fragen und

Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch

über die Zukunft der Keramikbranche

und die Herausforderungen der aktuellen

Zeit gesprochen. Es war ein inspirierender

Austausch von Ideen und Visionen,

der das Netzwerk der Salzburger

Keramiker

Weyland

stärkte.

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SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

LANDESINNUNG STEIERMARK

Verleihung Berufstitel Kommerzialrat an

Ing. Michael Kohlroser

Der 16. Dezember 2024 war für den Innungsmeister der Hafner,

Platten- und Fliesenleger und Keramiker Steiermark, Herrn Ing.

Michael Kohlroser, ein besonderer Ehrentag. Im Erzherzog-Johann-

Saal der WKO-Steiermark wurde Ing. Kohlroser im Rahmen einer

feierlichen Zeremonie von WKO-Steiermark Vizepräsident Andreas

Herz, MSc und WKO-Steiermark Direktor Dr. Karl-Heinz Dernoscheg,

MBA die Urkunde für den Berufstitel „Kommerzialrat“ überreicht.

v.l.n.r.: BIM KommR Mst. Andreas Höller, KommR Ig.

Michael Kohlroser, KOV-Präsident KommR Peter Böckl

und Geschäftsführer der LI Steiermark Mag. Johannes

Weiß, MSc. bei der feierlichen Verleihung der Urkunde.

Bild: Foto Fischer

Unter den Gratulanten waren

unter anderem der Bundesinnungsmeister

der Hafner, Plattenund

Fliesenleger und Keramiker, Herr

KommR Mst. Andreas Höller, sowie der

Präsident des Österreichischen Kachel

ofenverbandes, KommR Peter Böckl sowie

der Landesinnungsgeschäftsführer

der Hafner, Platten- und Fliesenleger

und Keramiker, Herr Mag. Johannes

Weiß, MSc.

Die Verleihung des Titels „Kommerzialrat“

ist eine verdiente Anerkennung

für die herausragenden Verdienste von

Ing. Michael Kohlroser in Wirtschaft

und Gesellschaft. Sein Lebensweg ist

ein inspirierendes Beispiel dafür, wie

unternehmerischer Erfolg, soziales Engagement,

Familie und Freundschaften

harmonisch miteinander verbunden

werden können.

Die Landesinnung Steiermark gratuliert

Herrn KommR Ing. Michael Kohlroser

und dankt ihm für seinen Einsatz

für die Branche der Hafner, Plattenund

Fliesenleger und Keramiker in

Österreich.

y

LANDESINNUNG VORARLBERG

Auftakt zur 90. Bundestagung

Ende Jänner lud Vorarlbergs Landesinnungsmeister Rudolf Gort zu einem lockeren Treffen der österreichischen

Landesinnungsmeister in Wien, um das Programm der 90. Bundetagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und

Keramiker in Bregenz zu präsentieren. Im Weinkeller des „Schwarzen Kameel“ konnten sich die geladenen Gäste

nicht nur über das vielfältige und abwechslungsreiche Angebot während der Bundestagung informieren, sondern sie

wurden auch kulinarisch verwöhnt.

Treffen der Landesinnungsmeister im „Schwarzen Kameel“ in Wien als Auftakt zur

90. Bundestagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger in Bregenz Ende Mai

Die Jubiläumsveranstaltung im Mai wird neben einem

spannenden Programm mit wertvollem fachlichem Austausch

auch zahlreiche Gelegenheiten bieten, die kulturellen und

historischen Schätze in und um Bregenz zu entdecken.

Das gesamte Programm sowie die Anmeldeformulare sind unter:

„90. Bundestagung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und

Keramiker – WKO“ im Internet abrufbar!

y

Bild: LI Vorarlberg

20 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

LANDESINNUNG WIEN

300. BiWi-Werkstatt:

Berufsorientierung in Wien

Vom 14. bis 16. Januar 2025 fand in der Berufsschule für Baugewerbe

die 300. BiWi-Werkstatt seit ihrer Gründung im Jahr 1991 statt. Dieses

bemerkenswerte Ereignis markiert einen wichtigen Meilenstein für ein

bewährtes Format, das Jugendlichen in Wien seit über 30 Jahren bei der

Auswahl ihres Berufs- und Ausbildungsweges hilft. Bis heute konnten

bereits mehr als 227.000 Schülerinnen und Schüler aus Wien für

verschiedene Berufe begeistert werden.

v.l.n.r: Mst. Alexander Eppler, Spartenobfrau-Stv. &

LIM der Dachdecker, Glaser und Spengler, MMst.

Maximilian Soukup, LIM-Stv. der Hafner, Platten- und

Fliesenleger und Keramiker, DI Walter Ruck, Präsident

der Wirtschaftskammer Wien, Mst. Christian Leiner,

LIM der Rauchfangkehrer, Dipl.-Päd. Ing. Gernot Kulle,

BEd, Berufsschuldirektor BS Baugewerbe

Bild: Florian Wieser

Die BiWi-Werkstätten sind ein

kostenloses Angebot der Wirtschaftskammer

Wien, das speziell auf die

Bedürfnisse von Jugendlichen im Alter

von 13 bis 20 Jahren abgestimmt ist.

Im Rahmen von Berufsorientierungs-

Schwerpunkten besuchen Lehrkräfte

zusammen mit ihren Schülerinnen und

Schülern verschiedene Branchenveranstaltungen.

Dort präsentieren Ausbilderinnen

und Ausbilder sowie Lehrlinge

verschiedene Lehrberufe an Praxisstationen,

die von den Jugendlichen selbst

ausprobiert werden können. Unter den

Stationen waren auch Angebote für Platten-

und Fliesenleger sowie Hafner, bei

denen die Schülerinnen und Schüler

unter Anleitung Fliesen schneiden, verlegen

und einfache Hafner-Tätigkeiten

ausprobieren konnten. Durch diese

praktischen Erfahrungen erhalten die

Jugendlichen einen realistischen Einblick

in die Arbeitswelt.

„Eine Lehre bietet eine exzellente Basis

für Erfolg im Beruf. Und das Angebot

an Lehrberufen ist vielfältig und breit.

Um eine gute berufliche Wahl zu treffen,

ist es daher wichtig, alle Optionen

zu kennen. Die BiWi-Werkstätten helfen

jungen Menschen dabei, sich einen

Überblick zu verschaffen“, betont Walter

Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer

Wien, der der Veranstaltung beiwohnte.

Auch Maximilian Soukup, Innungsmeister-Stv.

der Wiener Hafner, Plattenund

Fliesenleger und Keramiker, war vor

Ort und überreichte den glücklichen

Gewinnern der Verlosung ein Goodie-

Bag, das von der Landesinnung Wien

der Hafner, Platten- und Fliesenleger

und Keramiker mitgesponsert wurde. y

Berufsanerkennung in der EU

Herausforderungen für das Hafnergewerbe

Österreich sieht sich erneut mit einem Vertragsverletzungsverfahren der

Europäischen Kommission konfrontiert. Dieses Mal betrifft es die Umsetzung der EU-

Berufsanerkennungsrichtlinie (RL 2005/36/EG), die den freien Dienstleistungsverkehr innerhalb

der EU fördern soll.

Die Kommission wirft Österreich

vor, in mehreren reglementierten

Gewerben eine unzulässige

Nachprüfung der Berufsqualifikationen

vorzuschreiben, wodurch die grenz

überschreitende Erbringung von Dienstleistungen

erschwert und ausländische

Dienstleister unverhältnismäßig benachteiligt

würden. Da insbesondere auch

das Hafnergewerbe zu den betroffenen

Berufsgruppen zählt, sind die Entwickð

2 l 2025

21


AKTUELL & WISSENSWERT

lungen in diesem Verfahren von besonderer

Relevanz für die Branche. Die

zentrale Frage lautet: Welche Risiken

entstehen, wenn Qualifikationen aus

dem Ausland nicht mehr überprüft werden

dürfen?

EU GEGEN ÖSTERREICH

Freier Dienstleistungsverkehr oder Sicherheitsrisiko?

Die EU-Berufsanerkennungsrichtlinie

(RL 2005/36/EG) bildet den rechtlichen

Rahmen für die Anerkennung von

Berufsqualifikationen innerhalb der Europäischen

Union. Ihr wesentliches Ziel

ist es, den freien Dienstleistungsverkehr

und die Mobilität von Fachkräften zu

erleichtern, indem sie klare Vorgaben für

die grenzüberschreitende Anerkennung

von Qualifikationen schafft. Grundsätzlich

gilt, dass eine Person, die in einem

Mitgliedstaat eine reglementierte Tätigkeit

ausüben darf, diese auch in einem

anderen Mitgliedstaat vorübergehend

oder gelegentlich erbringen kann, ohne

eine erneute umfassende Prüfung ihrer

Qualifikation durchlaufen zu müssen.

Allerdings erlaubt die Richtlinie Ausnahmen.

In gewissen Fällen können

Mitgliedstaaten unter strengen Bedingungen

eine Nachprüfung der Berufsqualifikationen

vorschreiben. Dafür

müssen vier Kriterien erfüllt sein:

1. Der Beruf berührt die öffentliche Gesundheit

bzw. Sicherheit.

2. Der Zweck der Nachprüfung der Berufsqualifikation

besteht darin, eine

schwerwiegende Beeinträchtigung

der Gesundheit bzw. Sicherheit des

Dienstleistungsempfängers zu verhindern.

3. Diese schwerwiegende Beeinträchtigung

ergibt sich aus einer mangelnden

Berufsqualifikation des Dienstleisters

4. Die Nachprüfung geht nicht über das

für diesen Zweck erforderliche Maß

hinaus.

Die Europäische Kommission kritisiert,

dass Österreich diese Vorgaben

nicht ausreichend beachtet habe und für

mehrere reglementierte Berufe – darunter

das Hafnergewerbe – eine Nachprüfung

der Qualifikationen verlange, ohne

dass alle genannten Voraussetzungen erfüllt

seien. Laut Kommission sei nicht

in jedem Fall nachgewiesen, dass eine

unzureichende Qualifikation der Dienstleister

tatsächlich eine schwerwiegende

Gefährdung darstelle. Zudem fehle es

an einer verhältnismäßigen Begründung

dafür, warum alternative Kontrollmaßnahmen,

die erst während oder nach der

Erbringung der Dienstleistung erfolgen,

nicht ausreichend wären. In einem ersten

Schritt wurde nun ein Mahnschreiben

an Österreich übermittelt, in der die

Bedenken der Europäischen Kommission

dargelegt und eine Stellungnahme

angefordert wurde.

QUALIFIKATION ALS SICHER-

HEITSFAKTOR

Bundesinnung verteidigt die Nachprüfung

Die Bundesinnung der Hafner, Platten-

und Fliesenleger und Keramiker hat

sich intensiv mit den Vorwürfen der Europäischen

Kommission auseinandergesetzt

und eine detaillierte Stellungnahme

an das Bundesministerium für Arbeit

und Wirtschaft (BMAW) übermittelt. In

dieser wird dargelegt, warum eine Nachprüfung

der Qualifikationen für das

Hafnergewerbe nicht nur gerechtfertigt,

sondern auch erforderlich ist, um die öffentliche

Gesundheit und Sicherheit zu

gewährleisten.

Ein zentrales Argument ist die besonders

hohe Qualifikation, die Hafner

in Österreich nachweisen müssen. Diese

Anforderungen bestehen aus gutem

Grund: Hafner sind für die Planung,

Errichtung und Wartung von Feuerstätten,

Kachelöfen und Heizsystemen verantwortlich

– Tätigkeiten, die erhebliche

sicherheitsrelevante Aspekte aufweisen.

Fehler in der Installation oder Wartung

können schwerwiegende Folgen haben:

Kohlenmonoxidvergiftungen durch

mangelhafte Abgasführungen, Brände

und Explosionen durch fehlerhafte Bauweisen

bzw. falsche Materialien oder etwa

unzureichende Wärmedämmung, die

angrenzende Bauteile überhitzen kann.

Konkrete Beispiele von Unfällen aus der

Praxis verdeutlichen diese Risiken.

Die Einhaltung von technischen

Normen und Bauvorschriften kann nur

durch eine fundierte Ausbildung gewährleistet

werden. Während in Österreich

strenge gesetzliche Vorgaben für

Feuerstätten bestehen, bieten diese allein

keine Gewähr für eine sichere Umsetzung,

wenn die fachliche Kompetenz

des Dienstleisters nicht sichergestellt ist.

Eine rein nachträgliche Kontrolle von

Feuerstätten ist zudem kaum praktikabel:

Viele sicherheitsrelevante Mängel

sind nach der Fertigstellung nicht

mehr erkennbar oder können nur mit

erheblichem Aufwand überprüft werden.

Zudem wäre eine stichprobenartige

Kontrolle mit hohem Personal- und

Kostenaufwand verbunden.

Die Bundesinnung betont daher,

dass die Nachprüfung nicht nur eine

Schutzmaßnahme für Verbraucher, sondern

auch ein wesentliches Instrument

zur Qualitätssicherung des Handwerks

ist. Österreich hat hohe Ausbildungsstandards

etabliert, die über Jahrzehnte

hinweg ihre Berechtigung bewiesen haben.

Eine unkontrollierte Öffnung des

Marktes könnte dazu führen, dass weniger

qualifizierte Dienstleister in den

Wettbewerb eintreten – mit potenziellen

Risiken für die Sicherheit und Umweltstandards.

FAZIT UND AUSBLICK

Die Debatte um die Nachprüfung

der Hafner-Qualifikationen zeigt, wie

schwierig die Balance zwischen EU-

Rechtsvorgaben und nationalen Sicherheitsinteressen

ist. Es bleibt nun

abzuwarten, ob die Kommission die Argumente

anerkennt oder das Vertragsverletzungsverfahren

in die nächste Stufe

überführt. Gleichzeitig gilt es, weiterhin

auf die Bedeutung einer fundierten Ausbildung

und einer strengen Qualifikationskontrolle

hinzuweisen – nicht als

bürokratische Hürde, sondern als notwendige

Schutzmaßnahme für Qualität,

Sicherheit und Umweltstandards. y

22 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

2. NÖ ZUKUNFTSTAG DER BAUGEWERBE: GRUND ZU LEICHTEM OPTIMISMUS

Ruf nach Ankurbelung durch Entlastungen

LH Mikl-Leitner, WKNÖ-Präsident Ecker, WKNÖ-

Spartenobmann Flicker und WIFO-Direktor Felbermayr

übereinstimmend für Stärkung der Baubranche durch weniger

Regulierung

WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Landeshauptfrau

Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk

Jochen Flicker

Bilder: Tanja Wagner

Innovationen und Perspektiven von

und für den Bau in Niederösterreich

standen im Zentrum beim 2. NÖ

Zukunftstag der Baugewerbe am Messegelände

in Tulln. Nach den zuletzt

schwierigen Jahren für die Baubranche

gebe es nun endlich Grund zu leichtem

Optimismus, lautete der Tenor bei einer

hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion

mit Niederösterreichs Landeshauptfrau

Johanna Mikl-Leitner, Wolfgang

Ecker, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer

NÖ (WKNÖ), dem Obmann

der WKNÖ-Sparte Gewerbe und Handwerk

Jochen Flicker, sowie Gabriel

Felbermayr, dem Direktor des Österreichischen

Instituts für Wirtschaftsforschung

(WIFO). Weitere Maßnahmen

zur Ankurbelung der Bauwirtschaft

seien aber nötig.

Dazu gehöre insbesondere eine umfassende

Entlastung der Betriebe von bürokratischen

Belastungen. „Wir müssen

die Bürokratie für unsere Betriebe abbauen.

Klagen über bürokratische Fesseln

sind das absolute Top-Thema in

unseren Gesprächen mit Unternehmerinnen

und Unternehmern“, sagte LH

Johanna Mikl-Leitner. Und das gelte

nicht nur für Österreich. „Ich denke,

dass das auch in Europa angekommen

ist. Die Zeit des Golden Plating ist vorbei.“

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker

pochte neben einer Reduzierung der

Bürokratie auf Maßnahmen wie Entlastungen

bei den Lohnnebenkosten sowie

eine Zuwanderung von qualifizierten

Arbeitskräften. Die zukünftige Bundesregierung

müsse unbedingt „die Wirtschaft

im Fokus“ haben. „Ganz wichtig

ist Technologieoffenheit und eine Unterstützung

bei Innovationen und Investitionen.

Die Wirtschaft ist immer Teil

der Lösung.“

AUS FÜR KIM-VERORDNUNG

BRINGT NEUEN SCHWUNG

Rundum begrüßt wurde das Aus für

die umstrittene KIM-Verordnung, die

die Kreditvergabe und damit die Bauwirtschaft

in einer ohnedies schwierigen

Lage noch zusätzlich gebremst habe.

„Dass die KIM-Verordnung gefallen ist,

erzeugt eine andere, positivere Stimmung

in der Bevölkerung und damit auch für

unsere Baugewerbe“, so WKNÖ-Spartenobmann

Jochen Flicker. Zusätzlichen

Schwung für die Bauwirtschaft erwartet

er sich von einem derzeit in Entwicklung

befindlichen KI-Tool, das das

Zusammenführen von Auftraggebern

und Bauunternehmen optimieren soll.

WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr sah

in einer eigenen Key-Note zum Thema

„Die Bauwirtschaft: Ist-Stand und Ausblick“

die Arbeit als „großes Thema“.

Angesichts einer steigenden Bevölkerung

bei gleichzeitig sinkenden Arbeitsstunden,

Stichwort Teilzeitboom, sei es

zentral, Menschen verstärkt in Beschäftigung

zu bringen. „Wenn wir unseren

Wohlstand halten wollen, brauchen wir

hohe Ziele.“ Das gelte für eine ausgewogene

Regulierung ebenso wie für eine

„clever designte Zuwanderung“ oder das

Bildungssystem.

GEMEINSAME VERANSTALTUNG

VON 14 LANDESINNUNGEN

Veranstaltet wurde der 2. NÖ Zukunftstag

von der in der Wirtschaftskammer

NÖ angesiedelten ARGE der

Baugewerbe, die 14 Landesinnungen

rund um den Bau umfasst.

HOCHKARÄTIGE VORTRÄGE VOR

600 TEILNEHMERINNEN UND

TEILNEHMERN

Die rund 600 Teilnehmerinnen und

Teilnehmer konnten sich beim Zukunftstag

- als „Tag voller Wissen“, so

der Obmann der ARGE Baugewerbe Jochen

Flicker - überdies bei zahlreichen

Info-Ständen über aktuelle Produkte

und Entwicklungen rund um die Bauwirtschaft

informieren. Auf größtes Interesse

stießen überdies vier hochkarätige

Vorträge zu den top-aktuellen Themen:

• „Bildung der Zukunft – Anregungen

für Gewerbe und Handwerk“ (Markus

Hengstschläger)

• „KI in der Bauwirtschaft und deren

Anwendung für Planung, Bauausführung

und Gebäudebetrieb“ (Steffen

Robbi)

• „Zukunft der Energieversorgung in Ö

– Energiemasterplan für Österreich“

(Siegfried Nagl)

• „Haftungen und rechtliche Risken im

Baubereich – Judikaturen und Entwicklung“

(Jan Philipp Schifko und

Julian Ring)

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AKTUELL & WISSENSWERT

LEHRLINGE IN OBERÖSTERREICH

Starke Partnerschaft sichert Ausbildungsqualität

Die Zusammenarbeit zwischen der Berufsschule Linz2

und der Landesinnung in Oberösterreich zeigt sich

als Erfolgsmodell für die Ausbildung im Hafner- und

Fliesenlegerhandwerk.

Seit Anfang 2024 verstärkt Andrea

Wöhrer-Wegel als neue Lehrlingswartin

diese Kooperation. „Meine

Aufgabe ist es, zwischen Berufsschule,

Innung und Lehrherren zu vermitteln,

eine Plattform zum Austausch zu bieten

und Informationen weiterzuleiten“, erklärt

Wöhrer-Wegel ihre Position.

Bilder: LI Oberösterreich / Linz2

Andrea Wöhrer-Wegel ist gelernte Fliesenlegerin

mit 25 Jahren Berufserfahrung

und führt den Familienbetrieb seit 2009

als Geschäftsführerin. In ihrem Betrieb

bildet sie auch Lehrlinge aus, derzeit sind

es fünf. Seit 2024 ist sie in Oberösterreich

als Lehrlingswartin tätig.

VIELFÄLTIGE HERAUSFORDE-

RUNGEN

Die Herausforderungen beim Gewinnen

von neuen Lehrlingen sind vielfältig.

„Im urbanen Bereich, besonders in

Linz, kommen die Lehrlinge nicht von

sich aus. Der Zulauf erfolgt oft über verschiedene

Maßnahmen wie z.B. durch

das AMS“, berichtet die Lehrlingswartin.

„Viele Jugendliche sind auf der Suche

nach einer neuen beruflichen Richtung.

Fliesenleger steht auf der Liste der

Wunschberufe nicht immer an erster

Stelle.“ Anders stelle sich die Situation

am Land dar, wo familiäre Verbindungen

zum Handwerk noch eine größere

Rolle spielen. Hier kennt man den

Beruf vielleicht aus der Verwandtschaft

oder dem Bekanntenkreis – wenn z.B.

der Onkel Fliesenleger ist.

Berufsschullehrer Herbert Maier betont

die Bedeutung der praktischen Ausbildung:

„Wir sind hervorragend ausgebildet

– mein Kollege Kurt Bauernfeind

ist Fliesenlegermeister, gerichtlich beeideter

und zertifizierter Sachverständiger,

Ingenieur für Bautechnik und hat einen

MBA für die Baubranche. Aber Baustellenerfahrung

kann man nicht studieren,

die Praxis ist unersetzbar.“

Die Unterstützung durch die Branche

ist vorbildlich. „Wir sind eine kleine

Familie mit den Zulieferern“, erklärt

Maier. Firmen wie PCI, Ceresit, Ceraflex,

Sopro, Mapei, Ardex, Brunner,

Hoxter, Spartherm, Ortner, Hafnertec,

Rath und Sommerhuber stellen großzügig

Materialproben zur Verfügung, was

einen hochwertigen Werkstättenunterricht

ermöglicht. „Dafür sind wir sehr

dankbar“, ergänzt Maier.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf

der individuellen Förderung. „Die Hälfte

unserer Lehrlinge braucht eine verlängerte

Lehre, oft wegen Lernproblemen“,

berichtet Wöhrer-Wegel. „Diese

Investition zahlt sich aus, denn es sind

dann diejenigen, die bleiben.“ Die Unterstützungsmaßnahmen

sind zu 100 %

förderbar, sodass den Betrieben keine

zusätzlichen Kosten entstehen.

Die gute Zusammenarbeit zeigt sich

auch bei Großveranstaltungen. Bei der

jährlichen Jugend- und Berufsmesse in

Wels betreuen Berufsschüler den Messestand.

Die Innung unterstützt zudem

Exkursionen zu Herstellern wie Ardex

oder Mapei durch Übernahme von Kosten,

z.B. für den Bus.

Für die Zukunft plant Wöhrer-Wegel,

noch näher an die Betriebe heranzugehen:

„Im zweiten Schulsemester möchten

wir die Betriebe gewinnen, aktiv in

die Schulen zu gehen. Sie können sich

dort präsentieren und neue Lehrlinge direkt

aus der Schule gewinnen.“

Der Doppelberuf Ofenbauer und Verlegetechniker

erweist sich als besonders

erfolgreich. „Wer einen Doppelberuf

lernt, weiß, dass höhere Anforderungen

gestellt werden und mehr Leistungsbereitschaft

nötig ist“, erläutert Maier.

„Das zieht hochmotivierte Leute an -

eine Riesenerrungenschaft für die Branche.“

Die „Wofür brennst du“-Kampagne

der Innung unterstützt die Nachwuchsgewinnung.

Allerdings sieht Wöhrer-

Wegel hier noch Potenzial: „Als Ausbildungsbetrieb

ist die Kampagne bei mir

etwas untergegangen. Dass sie auch für

Fliesenleger gilt, ist noch nicht so angekommen.“

PERSÖNLICHE BETREUUNG ALS

ERFOLGSREZEPT

Ein besonderes Erfolgsrezept der Berufsschule

Linz2 ist der respektvolle

Umgang mit den Jugendlichen. „Den

Schülern auf Augenhöhe zu begegnen ist

entscheidend, egal welchen Hintergrund

sie haben“, betont Maier. Dieser respektvolle

Ansatz unterscheide die Schule von

anderen und trage maßgeblich zum Erfolg

bei. „Die Schüler erzählen mir viel,

weil sie mir vertrauen“, ergänzt der „Berufsschullehrer

mit Herz“ – wie auch

sein Instagram-Account heißt, auf dem

er unermüdlich postet, um die großartigen

Leistungen seiner Schüler zu präsentieren

und die Klassengemeinschaft

zu stärken. Die Verbindung durch das

gemeinsame Handwerk und die Lei-

26 2 l 2025


AKTUELL & WISSENSWERT

denschaft für den Beruf schaffe eine besondere

Atmosphäre des Vertrauens, ist

Maier überzeugt. Beide Experten betonen

die Bedeutung der persönlichen Betreuung.

„Der Schüler-Lehrer Umgang

funktioniert, uns verbindet das Handwerk

und das Herz“, sagt Maier. Wöhrer-Wegel

ergänzt: „Dieses Alter ist generell

eine schwierige Zeit für Teenager.

Sie brauchen Erwachsene, die sie an der

Hand nehmen und begleiten.“

VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFTS-

PERSPEKTIVE

Die Erfolge dieser engen Zusammenarbeit

und des wertschätzenden

Umgangs werden bereits sichtbar. Die

Abbrecherquote ist gering, und die Ausbildungsqualität

findet überregional Anerkennung.

„Wir haben die größte Unterstützung,

ich kann es mir nicht besser

vorstellen“, resümiert Maier. „Ich wünsche

mir, dass es so bleibt und dass der

Lehrberuf weiter an Anerkennung gewinnt.“

Auch die neue Lehrlingswartin

blickt optimistisch in die Zukunft. „Die

Kommunikation mit der Berufsschule

ist viel unkomplizierter, als ich gedacht

habe“, berichtet Wöhrer-Wegel. Besonders

erfreulich sei die Entwicklung in

der Innung: „Es kommen jüngere Kollegen

nach, die aktiv werden und etwas

ändern wollen.“ Die ersten Erfolge sind

bereits sichtbar, etwa bei den Lehrabschlussvorbereitungskursen,

die nun gezielter

auf die individuellen Bedürfnisse

der Lehrlinge eingehen. Auch die verstärkte

Vernetzung mit Lehrlingswarten

aus anderen Bundesländern bringt neue

Impulse. Andrea Wöhrer-Wegel schätzt

die Gestaltungsfreiheit in ihrer Position:

„Ich habe hier sehr freie Hand und einen

sehr guten Austausch mit unserem jungen

Landesinnungsmeister Christoph

Angermayer. Als Frau in einer traditionell

männlich geprägten Branche kann

ich einen anderen Blickwinkel und neue

Herangehensweisen in die Ausbildungsarbeit

einbringen.“ Durch die Kombination

aus bewährter Handwerkstradition,

frischen Impulsen und der engen Zusammenarbeit

aller Beteiligten sowie der

individuellen Förderung der Lehrlinge

zeigt sich die Zukunft des Hafner- und

Fliesenlegerhandwerks in Oberösterreich

vielversprechend.

y

MMst. Ing. Herbert Maier, MA BEd ist

Berufsschullehrer für Hafner, Platten- und

Fliesenleger, Ofenbau- und Verlegetechniker.

Er unterrichtet seit 2008 an der LBS

Linz 2 die Fächer Angewandte Mathematik,

Fachtechnologische Übungen, Fachtechnologie

und Fachpraktikum. Auf Instagram

postet er mit Begeisterung die Werke

seiner Schüler.

@berufsschullehrer_mit_herz

CORNELIAS FLASCHENPOST

Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd 2016 von

Franz Hirtzberger - Der Wein, der rockt

Manchmal gibt es diese besonderen Flaschen, die so viel Charakter haben, dass sie

das ganze Programm allein stemmen können. Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd

2016 vom Weingut Franz Hirtzberger ist genau so ein Tropfen - ein Rockstar, der

keine Vorband braucht.

Bilder: Cornelia Becker

Schon der erste Blick ins Glas verspricht Großes: tiefgoldene Reflexe, die aussehen, als hätte jemand die

Bühne mit Spotlight und Glitzerkonfetti ausgeleuchtet. Und dann der Duft - frische Äpfel, Mango, Birnen,

Honig und ein kleiner Kick Zitrus, der direkt nach mehr verlangt.

Auf der Zunge? Pure Performance. Dieser Wein liefert ein Solo ab, das direkt ins Gedächtnis geht: intensiv,

kraftvoll, stoffig, aber auch mit einer Eleganz, die man nicht vergisst. Dazu eine mineralische Note, die

so klar ist wie ein gutes Gitarrenriff - sauber, direkt, unwiderstehlich.

Food Pairing? Diesmal nicht. Dieser Smaragd ist wie der Headliner, der die Bühne allein beherrscht.

Warum ablenken? Ein Glas, und die Stimmung steigt. Zwei Gläser, und plötzlich fühlt man sich wie auf

einem Festival - frei, lebendig und irgendwie ein bisschen größer als das Leben selbst.

Der Rotes Tor Grüner Veltliner Smaragd 2016 ist nicht einfach ein Wein - er ist ein Erlebnis, das genau

das macht, was gute Musik auch macht: Er holt dich ab, nimmt dich mit und hinterlässt dich mit einem

Lächeln. Cheers auf diesen großartigen Solokünstler!

2 l 2025

27


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

KONJUNKTUREINSCHÄTZUNG

Zuversicht und Optimismus

Das Jahr 2025 wird herausfordernd. Nach wie vor sieht sich die Baubranche mit wenig

investitionsfördernden Rahmenbedingungen, wie den hohen Rohstoff-, Energie- und

Personalkosten, der - noch geltenden - KIM-Verordnung, dem Stop-and- Go in der Förderpolitik

und den globalen Krisenherden konfrontiert. Dementsprechend gedämpft sind die Erwartungen

zur Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten 12 Monaten. Für die Branche der

Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker zeigen sich namhafte Vertreter der Industrie

jedoch vorsichtig optimistisch und zuversichtlich.

HUBERTUS BRUNNER, ULRICH BRUNNER GMBH

Für 2025 sehe ich aufgrund der schwächelnden

Baukonjunktur keine nennenswerten Lichtblicke

– der Gesamtmarkt wird voraussichtlich auf dem

Niveau von 2024 stagnieren. Die allgemeine wirtschaftliche

Lage bleibt angespannt, und es gibt

wenig Aussicht auf kurzfristige Erholung.

Positiv ist jedoch, dass die Themen Verbrennungs-

und Holzheizverbote in der öffentlichen

Diskussion voraussichtlich keine größere Rolle

mehr spielen werden, was uns als Branche entlastet.

Die Nachfrage nach handwerklich gefertigten

Produkten bleibt stabil, aber wir müssen

uns auch in diesem Jahr mit einem Markt mit

geringerem Wachstumspotenzial auseinandersetzen.

In diesen herausfordernden Zeiten ist

es besonders wichtig, Optimismus zu bewahren.

Wir haben ein Produkt, das den Menschen gerade

in schwierigen Zeiten Geborgenheit, Wärme

und Unabhängigkeit bietet. Der Ofenbau ist

und bleibt ein zukunftsfähiges Handwerk, das

mit hoher Qualität und Wertigkeit überzeugt. Es

liegt an uns, diese Stärken selbstbewusst in der

Kommunikation zu betonen. Mit dieser positiven

Perspektive können wir auch weiterhin den Herausforderungen

begegnen und unsere Branche

erfolgreich in die Zukunft führen.“ y

Bild: Sebastian Hoffmann

Bild: Hoxter

MICHAL GEISLER, HOXTER A.S.

Die letzten 4 Jahre waren für unsere Branche

in vielerlei Hinsicht sehr dynamisch und turbulent.

Ich bin persönlich sehr froh, dass wir diese

Achterbahnfahrt ohne Blessuren überstanden

haben. Wir konnten unsere Händler in den unsicheren

Zeiten immer zuverlässig bedienen und

sind als Hersteller, dank rechtzeitiger Investition

kombiniert mit sehr gelungener Materiallogistik,

gestärkt und stabiler aus der Situation hervorgekommen.

Bereits im Laufe des Jahres 2024 konnten wir

eine Stabilisierung der Märkte spüren, so dass wir

das vergangene Jahr insgesamt positiv und in guter

Verfassung abschließen konnten. Die erfolgreiche

Einführung der neuen Produktlinie der Modularen

Kamine Blox, die der aktuellen Marktanforderungen

nach einem qualitativ hochwertigen,

kompakten Speicherkamin zu einem fairen Preis

entspricht, trägt sicherlich zu dieser guten Stimmung

bei Hoxter bei. Wir starten somit aus einer

guten Ausgangsposition und mit Optimismus in

das neue Jahr. In der ersten Jahreshälfte erwarten

wir keinen raschen Aufschwung der Baubranche,

eine Stabilisierung auf normales Niveau ist erkennbar.

Für die zweite Jahreshälfte ist aus meiner

Sicht eine leichte Wiederbelebung zu erwarten.

Daher planen wir bei Hoxter auch für dieses Jahr

wieder mit einer moderaten Wachstumsprognose.

Wir sind überzeugt, dass die Ofenbauer auch

weiterhin unser Qualitätsprodukt und die Endkunden

das Handwerk in Verbindung mit einer

guten Qualität verlangen und schätzen werden. y

28 2 l 2025


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

DI MANFRED HUBER, ORTNER GMBH

Nach schwierigen Jahren für die Branche gibt

es nun Grund zu leichtem Optimismus. Das

Auslaufen der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsverordnung

(KIM-Verordnung) erleichtert

das Bauen und gibt der Bauwirtschaft insgesamt

neue Impulse. Der Wunsch nach einem

Eigenheim bleibt nach wie vor groß, und die steigenden

Energiepreise für Strom und Gas lenken

den Fokus auf Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit.

Diese Faktoren wecken Interesse an

Messebesuchen und führen zu vermehrten Nachfragen

bei unseren Hafnern, sowohl im Neubau

als auch in der Sanierung. Mit unseren Speicheröfen

bieten wir dabei effiziente Lösungen, die Sicherheit

und Unabhängigkeit ermöglichen und

so einen Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung

leisten. Der Wunsch an die Politik ist es, keine

zusätzliche Verunsicherung zu schaffen, sondern

für mehr Planbarkeit zu sorgen. Besonders Holz

als Energieträger spielt eine zentrale Rolle in der

Energiewende und sollte dementsprechend wertgeschätzt

werden.

Dennoch bleibt die wirtschaftliche Entwicklung,

sowohl aufgrund nationaler als auch internationaler

Rahmenbedingungen, weiterhin unbeständig.

Wir bleiben jedoch zuversichtlich und

arbeiten weiter daran, unseren Kunden innovative

Lösungen für ihre Bedürfnisse zu bieten. y

Bild: Ortner

DI THOMAS HAGENAUER, TECE ÖSTERREICH GMBH

Bild: Tece

Die öffentlich zugänglichen Zahlen zum Wohnungsneubau

zeigen seit 2022 einen dramatischen

Rückgang im Vergleich zum Volumen der Vorjahre.

Natürlich benötigt die Baubrache und Wohnungswirtschaft

dringend und längst überfällige

positive Signale aus der Politik, um gewerbliche

und private Investoren wieder für Immobilieninvestitionen

zu motivieren. Wir sehen trotz des

schwierigen Umfelds einen leichten Aufwärts

trend in der Nachfrage, insbesondere im Bereich

der Sanierung, aber auch im Neubau. Tece ist ein

deutsches Familienunternehmen und spezialisiert

auf innovative Produkte der Sanitärinstallation.

Wir sind weltweit mit eigenen Vertriebsgesellschaften

und Produktionsstätten aktiv und können

deshalb einen Markteinbruch in einzelnen

europäischen Märkten durch Zusatzgeschäft in

anderen Ländern und Regionen kompensieren.

Wir werden daher auch in den europäischen Märkten

unsere Investitionen in unseren als erstklassig

bekannten Kundenservice und in innovative

Produktlösungen, trotz derzeit geringerer Nachfrage,

weiter fortsetzen. Wenn wir unsere Ziele für

Kundenservice und Produktentwicklung definieren,

steht dabei immer der Mehrwert für die Verarbeiter

im Vordergrund. Insbesondere auch der

Mehrwert für den Fliesenleger in Zusammenhang

mit unserem Produktsortiment für die Duschentwässerung.

Unsere vom Fliesenverband mit dem

Gütezeichen zertifizierten Produkte bieten dem

Fliesenleger einfache Verarbeitung und jahrzehntelange

Zuverlässigkeit.

y

OLIVER K. SEMSCH, LASSELSBERGER S.R.O, MARKE RAKO

Wir sind als Lasselsberger mit der Marke Rako

sehr optimistisch, auch in diesem Jahr unsere

Wachstumsziele erreichen zu können, wenngleich

wir insbesondere im deutschsprachigen Raum

kaum Signale für eine Marktbelebung wahrnehmen.

Aus vielen Kundengesprächen, die meine

Kollegen und ich in den letzten Wochen geführt

haben, gibt es einzelne Stimmen im Markt, die

für 2025 sogar nochmals von einem Marktrückgang

ausgehen, wogegen die Mehrheit jedoch mit

einer stagnierenden ersten Jahreshälfte und einem

leichten Anstieg im zweiten Halbjahr rechnet. Ich

glaube, dass inzwischen in den meisten europäischen

Ländern die Talsohle erreicht ist und wir

Bild: Lasselsberger

bereits im laufenden Jahr eine moderate Markterholung

sehen werden, die sich im Jahr 2026 noch

einmal verstärkt fortsetzen wird. Wir wissen natürlich

auch, dass die Gebäude, die im vergangenen

Jahr nicht beantragt und genehmigt wurden,

dieses Jahr auch nicht gebaut werden, doch sehen

wir im Renovierungsgeschäft noch deutliches

Potential. Von DIY-Kunden haben wir erfahren,

dass die Konsumlaune der Endverbraucher in den

vergangenen Monaten deutlich angestiegen ist.

Ganz aktuell können wir sagen, dass der Januar

für uns in allen europäischen Ländern erfreulich

positiv verlaufen ist, was uns zuversichtlich in

ein neues Jahr mit vielen Chancen blicken lässt. y

2 l 2025

29


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

PCI

Megaformate ohne sichtbare Bewegungsfugen

Ob im Innen- oder Außenbereich – so genannte

Megaformate sind im Trend. Die Integration der

insbesondere bei großen Flächen erforderlichen

Bewegungsfuge führt jedoch oft dazu, dass die optisch

attraktiven großen Fliesen mit vielen kleinen Teilstücken

versetzt sind, was den gesamten Raumeindruck

mindert. Dieser Beitrag erklärt, wie man ein

gleichmäßiges, ästhetisches Fugenbild ohne störende

sichtbare Bewegungsfugen erzielt.

Bilder: PCI

Fliesen-Megaformate sind ein absolutes

Trend-Thema und bedienen

die Kundenwünsche nach individueller

Gestaltung und attraktiven

Akzenten, insbesondere für große Flächen.

Durch den geringen Fugenanteil

erscheinen die großformatigen Fliesen

fast fugenlos und schaffen visuell großzügig

wirkende Räume. Doch bei der

Verlegung muss der Handwerker beachten,

dass er je nach Raumgeometrie

und -größe Bewegungsfugen im Estrich

vorsehen und diese in den Fliesenbelag

deckungsgleich übernehmen muss. Das

bedeutet das Zerschneiden einer großformatigen

Fliese, die kleineren Teilstücke

stören am Ende den ästhetischen

Gesamteindruck des Belags. Mit dem

System „Gleichmäßiges Fugenbild“ besteht

die Möglichkeit, die Bewegungsfuge

zu versetzen und so an das natürliche

Fugenbild anzupassen. Dadurch wird

die Bewegungsfuge quasi unsichtbar und

fällt nicht mehr unschön ins Auge.

VORAUSSETZUNG

Zunächst muss der Handwerker sicherstellen,

dass es im Bereich der Estrich-Bewegungsfugen

zu keinem Höhenversatz

der Estrichfelder kommt, der

zu Rissen und Hohllagen im Fliesenbelag

führen würde. Ursächlich für einen

Höhenversatz kann spätes Austrocknen

des Estrichs mit der Folge von konvexem

Verformen sein. Der mögliche Höhenversatz

muss verhindert werden, in dem

Autor

Markus Balleisen

Leiter der Zentralen Anwendungstechnik bei der

PCI Augsburg GmbH.

Ein spezieller Dübel lässt weiterhin horizontale Bewegung

zu, verhindert aber den Höhenversatz der Estrichfelder.

Bei herkömmlicher Verlegung müssen vorhandene Bewegungsfugen

deckungsgleich in den Fliesenbelag übernommen

werden. Das System „Gleichmäßiges Fugenbild“

ermöglicht ein Versetzen der Bewegungsfuge.

30 2 l 2025


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

Kraftschlüssiges Einbinden des Dübels mittels

Gießharz.

eine Verbindung zwischen den Estrichfeldern

geschaffen wird, die zwar weiterhin

horizontale, aber keine vertikale

Bewegung zulässt.

Dafür ist ein spezieller Dübel geeignet,

der im Abstand von 20 – 30 cm,

ca. 2 cm tief, in den Estrich integriert

wird. Dieser Dübel (PCI Apogel Dübel)

besteht aus stabilen, in sich verschiebbaren

Stahlstiften mit gleitaktiver

Kunststoffummantelung. In seiner Mitte

ist ein Schaumstoffelement integriert,

das beim Vergießen sicherstellt, dass die

Bewegungsfuge frei bleibt. Die in die

Estrichoberfläche eingeschnittenen Nuten

werden mit Gießharz vergossen, so

dass Dübelummantelung und Estrich

eine kraftschlüssige Verbindung eingehen.

ABTRAGEN VON SPANNUNGEN

Bedingt durch das Auf- und Abheizen

bei Heizestrichen, aber auch durch das

späte Trocknen von Estrichen, entstehen

Spannungen zwischen Estrich und

Fliesenbelag. Die dabei resultierenden

Scherkräfte können Ablösungen des

Belags bewirken. Durch hochwirksame

Entkopplungen, kombiniert mit einem

flexiblem Fliesenkleber, kann dies verhindert

werden. Durch den Einsatz eines

solchen Entkopplungssystems werden

die Mörtelschichten erheblich entlastet

und Bewegungen und Belastungen verteilen

sich gleichmäßig in der Fläche.

Im ZDB-Merkblatt (Zentralverband

des Deutschen Baugewerbes): „Verlegung

von Fliesen und Platten auf Entkopplungssysteme

im Innenbereich,

Ausgabe August 2019“ ist dazu ver-

Berechnungen in Bezug auf Dehnung

und Stauchung der Bewegungsfugen

gemäß folgender Formeln haben die

Funktionalität bestätigt:

Entkopplung E (%)

EE (%) = 100 ∗ [ 1 −

(ll KK, ee

− ll KK, aa

)

(ll UU, ee

− ll UU, aa

) ]

LK,e – LK,a = DLK = Fugenöffnung im Keramikbelag (K)

a = Fugenbreite am Anfang, e = Fugenbreite am Ende

LU,e – LU,a = DLU = Spaltöffnung im Untergrund (ll

(ll UU, ee

− ll UU, eennttsspp. RR EE (%) = 100 100 ∗ ∗ [ [ 1 1 − − KK, ee

− (U); ll KK, aa

)

a = Spaltweite am Anfang, e = Spaltweite am Ende

]

Entspannung R (%)

RR (%) = 100 ∗ [ 1 −

(ll (ll

UU,

UU,

ee

ee − llll UU, UU, aa

) aa

) ]

(ll UU, ee

− ll UU, eennttsspp.

)

(ll UU, ee

− ll UU, aa

)

LU,e – LU,a = DLU = Spaltöffnung im Untergrund (U) durch

Zugeinwirkung

a = Spaltweite am Anfang, e = Spaltweite am Ende

LU,e – LU,entsp. = DLU,entsp = Spaltöffnung im Untergrund

(U) nach Entspanung

entsp = Spaltweite Untergrund nach Entspannung, e =

Spaltweite nach Zugversuch

]

merkt, dass der Einsatz von Entkopplungssystemen

das Verlegen auf kritischen

Untergründen ermöglicht und

dabei Spannungsabbau bewirken kann.

Ganz gleich, ob Bewegungen des Untergrunds

oder Risse, die sich durch den

Estrich arbeiten – die Entkopplung mindert

die Kräfte, fängt sie auf und gibt

Spannungen lediglich reduziert weiter.

Dabei muss der Handwerker berücksichtigen,

dass auch die Bewegungsfugen

des Estrichs überbrückt werden müssen,

und zwar sowohl bei Dehnung als auch

bei Stauchung (Entspannung).

Verwendet der Handwerker für das

Verkleben der Entkopplungsmatte einen

hochverformungsfähigen Flexkleber, der

die Anforderungen der DIN EN 12004

an die Verformungsklassifizierung S2

ð

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2 l 2025

31


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

Verlegen von großformatigen Fliesen auf der Entkopplungsbahn mit

hochflexiblem Fliesenkleber.

Verkleben einer Entkopplungsbahn, ohne die vorhandene Bewegungsfuge zu

berücksichtigen.

Anordnen der Bewegungsfuge im

natürlichen Fugenbild.

Systemkomponenten

nicht nur erfüllt, sondern sogar übertrifft,

wird die entkoppelnde Wirkung

noch zusätzlich unterstützt. Das ermöglicht

ein schadensfreies Versetzen der im

Untergrund vorhandenen Bewegungsfuge.

Diese Entkoppelung ist selbst dann

wirksam, wenn der Belag im Verband

oder diagonal über die Bewegungsfugen

verlegt werden soll. Auch das ist möglich,

ohne die Fliesen zu schneiden. Die

mit Silikon auszufüllende Bewegungsfuge

des Fliesenbelags folgt einfach der

natürlichen Fuge.

Grundierung

• PCI Gisogrund 404: Spezial-Haftgrundierung auf saugenden und nicht saugenden Untergründen

Alternativ

PCI Gisogrund: Haft- und Schutzgrundierung für Wand und Boden

Fliesenkleber/Verklebung der Entkopplungsbahn

• PCI Flexmörtel S2: hochverformungsfähiger Fliesenkleber für alle keramischen Beläge

Abdichtung/Entkopplung

• PCI Pecilastic U: Abdichtungs- und Entkopplungsbahn unter Keramik-, Mosaik- und Naturwerksteinbelägen

Fliesenkleber

• PCI Flexmörtel S2: hochverformungsfähiger Fliesenkleber für alle keramischen Beläge

Fugenmörtel

• PCI Nanofug Premium: variabler Flexfugenmörtel für alle Fliesen und Natursteine

Dichtstoff

• PCI Silcofug E: elastischer Dichtstoff für innen und außen

Einlegen und Verharzen von Estrichdübeln

• PCI Apogel Dübel: Estrichdübel zum nachträglichen Verdübeln von Estrichfugen

Alternativ

PCI Apogel SH: Silikat-Gießharz zum Vergießen von Rissen in Estrichen

plus Quarzsand 0,3 - 0,8 mm

System „Gleichmäßiges Fugenbild“

ANORDNEN DER BEWEGUNGS

FUGE IM FLIESENBELAG

In einem Belagsfeld sind die Spannungen

am Belagsrand am größten und

erfordern dort üblicherweise die Ausbildung

einer elastischen Fuge. Durch die

hochwirksame Entkopplung wird die

Spannung vom Belagsrand in die Fläche

abgeleitet und verteilt. So kann der

Handwerker die elastische Fuge versetzt

anordnen. Sinnvoll ist dabei die Anordnung

in der Nähe der Estrichfuge, am

besten in der nächstgelegenen Belagsfuge.

FAZIT

Mit dem System „Gleichmäßiges Fugenbild“

kann ein gleichmäßiges, ästhetisches

Fugenbild ohne störende sichtbare

Bewegungsfugen bei der Verlegung

von XXL-Fliesen erreicht werden. So

wird die Verlegung ein Erfolg und ein

optisches Highlight für die Kunden. y

32 2 l 2025


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SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

GESUNDHEITSSCHUTZ

Asbest – die (oft) unerkannte Gefahr

Die kleinsten Teilchen können für die Gesundheit die Schlimmsten sein. Ganz besonders gilt

das für Asbest, einen fasernden Stoff, der über viele Jahrzehnte im Bau breite Verwendung

fand und dessen krebserregende Wirkung gut belegt ist. Obwohl längst verboten, können

Handwerker damit bei Arbeiten im Gebäudebestand nach wie vor konfrontiert sein.

Asbest, früher wegen ihrer universellen

und herausragenden Eigenschaften sogar

als „Wunderfaser“ gelobt, ist eine Sammelbezeichnung

für eine Gruppe natürlich vorkommender,

faserförmiger Silikatminerale. Asbest

besitzt eine große Festigkeit und ist hitze- und

säurebeständig. Die Asbestfasern lassen sich überdies

gut zu Garnen verspinnen und verweben.

Mit diesen Voraussetzungen konnte sich Asbest in

der Werftindustrie für die Schifffahrt, der Bauindustrie,

der Autoreifenindustrie und für Textilien

sogar im Bereich des Arbeitsschutzes und der Filtration

(!) durchsetzen. Aufgrund der inzwischen

eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren bis

hin zur nachgewiesenen krebserzeugenden Wirkung,

die von Asbest ausgehen, ist der Einsatz

heute in vielen Staaten, unter anderem in der EU

(seit 1993), verboten. In Österreich gilt das Verbot

sogar schon seit 1990. Was kaum zu glauben

ist: Asbest wird weltweit trotzdem noch immer in

großem Umfang abgebaut und genutzt! Die Asbestminenproduktion

weltweit lag im Jahr 2023

bei 1,3 Millionen t, wobei Russland als größter

Produzent dazu 630.000 t, Kasachstan 260.000 t,

China 200.000 t und Brasilien 190.000 t beitrug.

Trotz des Verwendungsverbots sind natürlich

viele Bestandsgebäude in Österreich, insbesondere

solche, die vor 1990 errichtet wurden, noch

immer mit asbesthaltigen Materialien belastet.

Für Handwerker im Baugewerbe ist es daher essenziell,

die Asbestproblematik zu verstehen und

die aktuellen gesetzlichen Regelungen zu kennen,

um Gesundheitsgefahren zu vermeiden und

rechtliche Vorgaben einzuhalten.

Ein zentrales Problem beginnt allerdings schon

damit, die asbestbelasteten Baustoffe überhaupt

erkennen zu können. Besonders erschwert wird

die Identifizierung dadurch, dass Asbest höchst

selten in Reinform verarbeitet wurde, dafür allerdings

sehr häufig stoffgemischlich in einer Vielzahl

von Baumaterialien vorhanden ist.

Typische Einsatzbereiche waren:

• Well- und Flachzementplatten (Eternit)

• Bodenbeläge (Vinyl-Asbest-Platten, Kleber)

• Dichtungen und Dämmstoffe

• Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber

• Brandschutzverkleidungen und Rohrisolierungen

Eine visuelle Identifikation ist nicht immer eindeutig.

Daher ist im Zweifelsfall eine Materialprobe

von einem zugelassenen Labor analysieren

zu lassen. In Österreich sind Asbestanalysen

durch spezialisierte Fachunternehmen durchzuführen.

VORSCHRIFTEN UND SCHUTZMASS

NAHMEN

Der Umgang mit Asbest ist in Österreich streng

reguliert. Die wichtigste gesetzliche Grundlage ist

die Asbestverordnung 2019 sowie das Arbeitnehmerschutzgesetz

(ASchG), weiters für die Verwendung

von persönlicher Schutzausrüstung (PSA)

die PSA-V und im Hinblick auf Grenzwerte und

spezielle Regelungen für Asbest die GKV (Grenzwerteverordnung).

Die VGÜ (Verordnung Gesundheitsüberwachung

am Arbeitsplatz) sieht Eignungsund

Folgeuntersuchungen bei Asbestexposition

vor. Diese Vorschriften regeln den sicheren Umgang

mit asbesthaltigen Materialien, insbesondere

bei Sanierungs- und Abbrucharbeiten.

§ 27 GKV sieht vor, dass vor Beginn der Arbeiten

Informationen über mögliche Asbestbelastungen

einzuholen sind, erforderlichenfalls bei

den Eigentümerinnen und Eigentümern des Gebäudes.

Für den Fall, dass Grenzwertüberschreitungen

trotz Ausschöpfens aller Maßnahmen

nicht vermeidbar sind, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen

sowie Bereichskennzeichnungen zu

setzen.

Bild: hikoshot.com

Bild: U.J. Alexander

Einst als „Wunderfaser“

geschätzt, sorgt das wegen

seiner erheblichen Gesundheitsgefahren

in Deutschland

seit 1993 verbotene

Fasermaterial heute nur

noch für Probleme

Je nach Belastungs-Exposition

sind beim Umgang

mit Asbestbaustoffen

besondere Sachkunde und

auch Schutzvorkehrungen

vorgeschrieben.

34 2 l 2025


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

SCHUTZMASSNAHMEN FÜR BAUHAND-

WERKER

• Gefahrenbewusstsein: Bauhandwerker sollten

für Asbest sensibilisiert und über typische Vorkommen

informiert sein.

• Schutzkleidung und Atemschutz: Arbeiten an

asbesthaltigen Materialien erfordern spezielle

Schutzmaßnahmen wie FFP3-Masken, Einwegoveralls

und Handschuhe.

• Vermeidung von Staubfreisetzung: Mechanische

Bearbeitung (z. B. Schleifen, Bohren

oder Fräsen) ist zu vermeiden. Stattdessen sind

staubarme Verfahren oder Feuchtbearbeitung

anzuwenden.

• Fachgerechte Entsorgung: Asbestabfälle müssen

in gekennzeichneten, staubdichten Behältern

gesammelt und an autorisierte Entsorgungsstellen

übergeben werden.

• Spezialausbildung: Arbeiten an schwach gebundenem

Asbest dürfen nur von zertifizierten

Fachbetrieben durchgeführt werden.

ARBEITSPLAN UND MELDUNG VON AR-

BEITEN UNTER ASBESTEXPOSITION

Vor Beginn von Abbrucharbeiten mit Asbest

oder der Entfernung asbesthaltiger Materialien ist

immer ein schriftlicher Arbeitsplan zu erstellen,

der dem Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument

anzuschließen ist (ein Muster für die Erstellung

eines Arbeitsplans findet sich auf der Website

der WKO).

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen vor

Beginn von Arbeiten, bei denen Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer Asbeststaub oder Staub

von asbesthaltigen Materialien ausgesetzt sein

könnten, dem zuständigen Arbeitsinspektorat

schriftlich folgende Informationen melden:

• Ort (Anschrift)

• Beginn und Dauer der Arbeiten

• Name der Arbeitgeberin/des Arbeitgebers

• Voraussichtlich jährlich verwendete Mengen

der betreffenden Stoffe und der Zubereitungen,

in denen die betreffenden Stoffe enthalten sind

• Art der Arbeitsvorgänge

• Zahl der exponierten Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer

• Angaben zur Exposition

• Beabsichtigte Maßnahmen zur Gefahrenverhütung

• Sofern es sich um Bauarbeiten handelt: Name

der vorgesehenen Aufsichtsperson

Arbeitstyp

Sichtprüfung ohne

Eingriff

Bohren, Schleifen,

Entfernen von Platten

Entfernen von

Spritzasbest,

Sanierungen

Arbeiten mit stark

gebundenem Asbest

Tabelle 1

Erwartete

Asbestfaserbelastung

Gering bis keine Belastung

Mittlere Belastung

Hohe Belastung

Mittlere bis hohe Belastung

Der Teufel steckt im Detail: Die Bildbeispiele aus der Bestimmungshilfe

von RECBest zeigen, wie schwierig die präzise

Identifizierung von Asbestbeimischungen in verschiedenen

Baumaterialien ist. Das Unternehmen bietet unter www.asbestakademie.de

ebenfalls Schulungen zum Thema an.

Diese Meldung kann elektronisch über das Portal

der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse

(BUAK) erfolgen. Eine Eintragung dort

wird vom zuständigen Arbeitsinspektorat als Asbest-Meldung

anerkannt.

Eine Ausnahme von der Asbest-Meldepflicht ist

vorgesehen, wenn es sich um gelegentliche Arbeiten

mit geringer Exposition (höchstens 15.000 F/

m 3 ) folgender Art handelt:

• Kurze Wartungsarbeiten an nicht brüchigen

Materialien

• Zerstörungsfreie Entfernung intakter Materialien,

in denen Asbestfasern in einer festen Matrix

eingebunden sind

• Einkapselung/Einhüllung unbeschädigter asbesthaltiger

Materialien

• Durchführung von Luftmessungen und Probenahmen

zum Nachweis von Asbest

SCHUTZMASSNAHMEN JE NACH ASBEST-

FASERBELASTUNG

Die Tabelle 1 zeigt, welche Schutzmaßnahmen

je nach Art der Arbeit und der erwarteten Asbestfaserbelastung

erforderlich sind.

y

Weiterführende Informationen

Schutzmaßnahmen

Einfache Arbeitskleidung

FFP3-Maske, Einwegoverall,

Handschuhe

Vollschutzanzug,

Gebläseatemschutz, Spezialfilter,

abgeschotteter Arbeitsbereich

Schutzanzug, Atemschutz,

Staubvermeidung

Floor-Flex-Platte: asbesthaltig

(Formate, organisch)

Faserzement – Wellplatte: asbesthaltig

(Fertigformate, mineralisch)

Österreichische Handwerksunternehmen können sich bei folgenden Stellen über den Umgang mit

Asbest informieren:

• Arbeitsinspektion: Die offizielle Website der Arbeitsinspektion bietet umfassende Informationen zu

Asbest, einschließlich gesetzlicher Grundlagen, Schutzmaßnahmen und Meldepflichten.

• Wirtschaftskammer Österreich (WKO): Die WKO stellt Merkblätter und Leitfäden zum richtigen

Umgang mit Asbest bereit, die speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben zugeschnitten

sind.

• Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

(BMK): Das BMK bietet Materialien und Informationen zu Asbest, einschließlich dessen Eigenschaften,

Gefährdungspotenzial und Umgang mit asbesthaltigem Abfall.

Zusätzlich können Unternehmen spezialisierte Prüfstellen wie die Österreichische Staub- (Silikose-)

Bekämpfungsstelle (ÖSBS) kontaktieren, um Materialproben auf Asbest untersuchen zu lassen.

Bilder: Henze

2 l 2025

35


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

RAKO

Digitaldrucktechnologie in der Fliesenproduktion

Die heutige Fliesenproduktion bietet eine schier grenzenlose Vielfalt an Farben, Mustern

und Oberflächenstrukturen. Von täuschend echten Holz- und Natursteinoptiken bis hin zu

künstlerischen Designs scheinen den gestalterischen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Diese

beeindruckende Produktvielfalt ist das Ergebnis einer langen technologischen Entwicklung, die in

der modernen Digitaldrucktechnologie ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.

DIE ANFÄNGE DER KERAMIKHER-

STELLUNG

Die Geschichte der Keramiktechnologie

für Bauzwecke reicht bis zu den

ältesten Zivilisationen zurück. Die

grundlegende Entdeckung wurde in der

Steinzeit gemacht: Durch Feuereinwirkung

veränderten sich die Eigenschaften

von plastischem Ton grundlegend - die

Festigkeit erhöhte sich deutlich und die

Oberfläche verbesserte sich. Zwischen

3.000 und 4.000 vor Christus begannen

die Sumerer und Babylonier, gebrannte

Keramikfliesen als Baumaterial einzusetzen.

Was zunächst als reines Dekorationsmaterial

diente, entwickelte sich zu

einem vollwertigen Baustoff.

FRÜHE DEKORATIONSTECHNIKEN

Mit der Weiterentwicklung des technischen

Wissens verfeinerten sich auch

die Herstellungs- und Dekorierungsmethoden

der Baukeramik. In der Antike

genügten noch einfache Werkzeuge: ein

Meißel zur Reliefgestaltung und ein Pinsel

zum Bemalen mit farbigem Ton. Ein

bedeutender Fortschritt war die Einführung

der Glasur. Diese verbesserte nicht

nur die funktionalen Eigenschaften wie

Wasserundurchlässigkeit, sondern steigerte

auch die ästhetische Qualität und

Oberflächengüte erheblich.

ENTWICKLUNG IM MITTELALTER

UND WÄHREND DER INDUSTRIEL-

LEN REVOLUTION

Im Mittelalter stieg die Nachfrage

nach Baukeramik, insbesondere für

Fußböden. Damit wuchsen auch die

Anforderungen an Qualität und Gebrauchswert

– von der mechanischen

Beständigkeit über die Pflegeleichtigkeit

bis hin zur Maßgenauigkeit und dekorativen

Wirkung. Die industrielle Revolution

läutete dann den Übergang von der

Manufaktur zur industriellen Produktion

ein. Die frühe industrielle Dekoration

beschränkte sich auf Reliefprägungen

und die Verwendung unterschiedlich gefärbter

Rohstoffe, hauptsächlich mit natürlichem

Ton oder einfachen Pigmenten

wie Fe 2

O 3

, TiO 2

und Kobaltoxiden.

TECHNOLOGISCHE FORTSCHRITTE

IM 20. JAHRHUNDERT

Das 20. Jahrhundert brachte zunächst

halbautomatische Maschinen

für die Dekorierung nach dem Glasieren,

insbesondere den Siebdruck. In

den 1960er Jahren erschienen Dekorationsmaschinen,

die die Glasur durch

Besprühen auftrugen. Ein weiterer Meilenstein

folgte in den 1980er Jahren, als

sich besonders in der italienischen Region

Sassuolo die Technologie des Rotationsdrucks

mit Pasten etablierte. Diese

Technik, sei es als Rotationssiebdruck

oder verschiedene Formen des Flexodrucks,

ermöglichte eine so feine Dekorierung,

dass das Design der Keramik

seinem natürlichen Vorbild, dem Stein,

sehr nahekam.

DIE DIGITALE REVOLUTION IN

DER FLIESENPRODUKTION

Die revolutionärste Entwicklung begann

um die Jahrtausendwende mit der

Einführung des digitalen Auftrags keramischer

Tinten. Nach einer zehnjährigen

Entwicklungsphase erreichte diese

Technologie um 2010 ein so hohes

technisches und technologisches Niveau,

dass sie die traditionellen Rotationsdrucktechniken

vollständig verdrängte.

Bilder: Rako

Die Druckköpfe tragen eine spezielle Tinte auf, die einen hochauflösenden

Druck auf der Fliesenoberfläche ermöglicht. Einige Fliesenserien werden unmittelbar

nach dem Druck zusätzlich mit der DryFix-Technologie beschichtet.

Sie verbessert die Oberflächen- und Kontrasteffekte durch das Aufbringen

von Materialien auf Glasbasis.

36 2 l 2025


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

Ein HD-Drucker von RAKO in einer Produktionsanlage

für Bodenfliesen. Nach dem Druck (400

dpi) werden die Fliesen zum Ofen transportiert

und gebrannt.

Das DryFix-Dekorationsverfahren: Mit Hilfe von

Bändern wird ein trockenes Basismaterial auf

die Fliesen aufgetragen und anschließend mit

einem Kleber auf der Oberfläche fixiert. Der

Kleber ist farblich auf das Design abgestimmt.

So kann eine perfekte Synchronisation

zwischen Fliesengrafik und DryFix-Dekoration

gewährleistet werden.

FUNKTIONSWEISE DES MODER-

NEN DIGITALDRUCKS

Das Prinzip des modernen Digitaldrucks

basiert auf einem hochentwickelten

Tintenstrahlsystem, das mit keramischen

Pigmentsuspensionen arbeitet.

Mit einer Druckpräzision von 360-400

Dpi und Tröpfchengrößen zwischen

6 und 80 Pikolitern entstehen Designs

von beispielloser Qualität. Da das

menschliche Auge erst Tropfen ab etwa

30 Pikolitern wahrnimmt, erscheint das

gedruckte Muster völlig homogen - vergleichbar

mit dem Erscheinungsbild von

Naturstein. Als kontaktloses Dekorationsverfahren

ermöglicht es sogar die Gestaltung

von Reliefoberflächen und lässt

sich hervorragend mit klassischen Dekorationsmethoden

kombinieren.

TECHNISCHE HERAUSFORDE-

RUNGEN UND LÖSUNGEN

Die technischen Herausforderungen

bei diesem Verfahren sind beträchtlich.

Die verwendeten keramischen

Tinten unterscheiden sich fundamental

von gewöhnlichen Drucktinten. Als

stark abrasive Suspensionen neigen sie

zur Sedimentation und reagieren empfindlich

auf Temperaturschwankungen.

Dies erfordert ein ausgeklügeltes System

mit präziser Temperaturregulierung auf

±1°C und kontinuierlicher Tintenzirkulation.

Die Steuerung erfolgt durch

leistungsstarke Computer mit spezieller

Software, die pro Sekunde Gigabyte an

Daten verarbeiten können. Eine besondere

technische Herausforderung stellte

die Kondensation von Wasserdampf

auf den vorbeifahrenden Keramikfliesen

dar. Die Lösung wurde durch ein komplexes

System der Dampffixierung direkt

unter der Fliesenoberfläche und gezielte

Absaugung im Bereich der Druckköpfe

erreicht. Nach der Dekorierung durchlaufen

die Fliesen einen Brennprozess,

der ihnen ihre endgültigen mechanischchemischen

und physikalischen Eigenschaften

verleiht.

AKTUELLE DESIGNTRENDS UND

PRODUKTVIELFALT

Die aktuellen Trends in der Fliesenproduktion

spiegeln die technischen

Möglichkeiten des Digitaldrucks wider.

Im Portfolio von Lasselsberger, Rako finden

sich drei dominante Designgruppen:

erstens Stein- und Marmoroptiken, von

dezenter Maserung bis zu ausdrucksstarken

Natursteinimitationen; zweitens

zeitlose Zement- und Betonoptiken in

verschiedenen Ausführungen; und drittens

vielfältige Holzimitationen mit unterschiedlichsten

Farb-, Design- und

Oberflächenvariationen. Ergänzt wird

das Sortiment durch weitere Designs wie

Cotto, Majolika, Metall sowie originelle

Eigenkreationen.

ERFOLGSBEISPIEL AUS DER

PRAXIS

Die Erfolgsgeschichte dieser Technologie

wird am Beispiel der Firma Lasselsberger

deutlich, die 2012 mit der

Digitaldruckdekoration bei Wandfliesen

begann. Heute betreibt das Unternehmen

14 Produktionsanlagen und exportiert

seine Produkte in mehr als 92 Länder

auf allen Kontinenten. y

Ungebrannte, fertig dekorierte Fliesen

mit DryFix-Oberfläche auf dem Weg zum

Brennofen.

2 l 2025

37


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

MAPEI TECHNIKERBERICHT

Zeitdruck auf der Baustelle

Wenn der Estrich nicht trocknen will…

Die Restfeuchtigkeit im Estrich setzt Fliesenleger

unter enormen Zeitdruck: Oft

müssen sie Unmögliches leisten, um Bauzeitpläne

einzuhalten.

Die Gründe für die überhöhte Restfeuchtigkeit

sind vielfältig. Verzögerungen in der Planungsphase

bzw. in der Ausführungsphase der Bauarbeiten

können meistens nicht hinten angehängt

werden, da Eröffnungs- oder Übergabetermine

nicht mehr verschoben werden können.

Aber auch wenn alles laut Bauzeitplan begonnen

wurde, können widrige Umstände auf der

Baustelle dazu führen, dass sich Abbinde- und

Austrocknungszeiten von Estrichen verlängern.

Sei es durch fehlendes oder falsches Lüften, hohe

Luftfeuchtigkeit oder niedrigen Temperaturen.

Die maximal zulässigen CM-Werte (Calciumcarbid-Methode)

von Estrichen sind in den einschlägigen

Önormen der Belagshersteller geregelt

und in den meisten Fällen sind diese Normen

auch vertraglich vereinbart. Bei der Fliesenverlegung

ist dies die Önorm B 3407 – Planung und

Ausführung von Fliesen-, Platten- und Mosaiklegearbeiten

(aktuelle Ausgabe: 2022-10-01).

Eine besondere Herausforderung stellte lange

Zeit eine überhöhte Restfeuchtigkeit bei Calciumsulfatestrichen

dar, da zum einen der zulässige

Wert am geringsten ist und daher auch schwieriger

zu erreichen ist, zum anderen aber, weil

die Risiken durch zu frühe Belagsverlegung mit

zementären Klebemörteln deutlich größer sind.

AUS DER PRAXIS

Das Praxisbeispiel zeigt eine Sonderlösung der

Firma Mapei, die das Feuchtigkeitsproblem rechtzeitig

vor dem Eröffnungstermin lösen konnte:

Im EG eines Hotels in Wien sollte auf einem

durchschnittlich 7 cm starken Calciumsulfatestrich

auf Alpha-Halbhydratbasis ein keramischer

Bodenbelag verlegt werden. Es handelt sich um

die Empfangshalle mit Rezeption und Barbereich

mit einer Fläche von ca. 750 m². Der Einbau des

Estrichs erfolgte Anfang März des Ausführungsjahres.

Im Zuge der CM-Messungen wurden folgende

Werte ermittelt:

1.CM-Messung KW 18 – Ergebnis 2,2CM %

2.CM-Messung KW 20 – 1,6CM %

In den zwei Wochen zwischen der ersten und

zweiten CM-Messung wurden bauseits Entfeuchtungsgeräte

aufgestellt, die durchgehend in Betrieb

waren.

Damit die Verlegung trotz des schlechten

Trocknungsverhaltens zum geplanten Termin begonnen

werden kann, wurde bei der Mapei Austria

GmbH angefragt, ob es Systemlösungen gibt,

die die Verlegung auf feuchten und/oder nicht

vollständig ausgehärteten Untergründen auf Calciumsulfatbasis

ermöglichen.

Mit der Fliesenverlegung sollte in der KW 22

begonnen werden. Eine Trocknung des Estrichs

auf den erforderlichen CM-Wert war bis dahin

nicht mehr zu erwarten, eine Verschiebung der

Arbeiten aber unter allen Umständen zu verhindern.

Die Technikabteilung der Mapei Austria GmbH

konnte gemeinsam mit dem renommierten Verlegebetrieb,

dem Auftraggeber, dem Planer und der

Projektleitung eine Lösung anbieten, die es ermöglichte,

unter Einhaltung gewisser Parameter

mit der Verlegung von keramischen Fliesen und

Platten auf feuchten und/oder nicht vollständig

ausgehärteten Untergründen dem Zeitplan entsprechend

beginnen zu können.

Die unten angeführten Produkte und Maßnahmen

ermöglichten einen Dampfdruckausgleich

Autor

Markus Leitner

Produkttechnik für Keramik &

Naturstein und Profilpas,

Mapei Austria

Auszug aus der

Önorm B3407:

Der zulässige Feuchtigkeitsgehalt

des

Untergrundes ist den

einschlägigen Regelwerken

oder den Herstellerangaben

zu entnehmen.

Der maximal zulässige

Feuchtigkeitsgehalt zum

Zeitpunkt der Belagsverlegung

(ermittelt mittels

CM-Messung) beträgt bei

Normklima (20 °C und 65

% relative Luftfeuchtigkeit)

- 2,0 % (Bindemittelart CT),

- 0,5 % (Bindemittelart CA).

Die Durchführung der

Feuchtigkeitsmessung hat

gemäß Önorm B 3732 zu

erfolgen.

Bei Warmwasser-Fußbodenheizungen

darf die

Restfeuchtigkeit (ermittelt

mittels CM-Messung)

bei Zementestrichen den

Wert von 1,8 % und bei

Calciumsulfatestrichen

den Wert von 0,3 % nicht

überschreiten.

38 2 l 2025


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

zwischen dem Estrich und dem Belagsmaterial

und dadurch eine Verlegung vor dem Erreichen

der üblichen bzw. vorgeschriebenen Grenzwerte

des Restfeuchtegehalts (CM %). Eine weitere, jedoch

verlangsamte Trocknung des Estrichs konnte

so auch nach der Belagsverlegung stattfinden.

Wie bei allen Maßnahmen, die eine Verlegung

bei überhöhten Restfeuchtewerten ermöglichen,

bestand grundsätzlich dabei das Risiko, dass die

Feuchtigkeit in angrenzende Bauteile eindringen

und dort zu Folgeschäden führen kann. Für solche

Folgeschäden und auch für Schäden, die auf

Grund der ggf. geringeren Estrichfestigkeiten entstehen

könnten, wurde vereinbart, dass sowohl

der Fliesenlegerbetrieb als auch die Mapei Austria

GmbH schad- und klaglos gehalten werden.

Es wurde eine schriftliche System-Aufbauempfehlung

verfasst, die als Grundlage zur Vereinbarung

der Ausführung einer sogenannten Sonderkonstruktion

diente.

VORGEHENSWEISE:

Entkoppeln inkl. Dampfdruckausgleich auf

unbeheiztem Calciumsulfat-Estrich mit überhöhter

Restfeuchtigkeit:

Es musste – wie bei allen Bauvorhaben – vor

Beginn der Fliesenverlegung der Untergrund geprüft

werden. Damit die geplanten Maßnahmen

auch tatsächlich schadensfrei durchgeführt werden

konnten, wurden weitere CM-Messungen

durchgeführt, um zu kontrollieren, ob tatsächlich

alle Estrichbereiche einen CM-Wert von maximal

2,0 CM % aufweisen.

Bilder: Mapei

Zuschneiden

von

MAPE-

GUARD UM

35

Auftragen

des Verlegemörtels

mit einer

Zahntraufel

Nr. 5

Hinweis zur System-

Aufbauempfehlung:

Alle Sonderkonstruktionen –

also Ausführungsvarianten,

die nicht der Önorm entsprechen,

– sind als solche

immer schriftlich zwischen

Auftraggeber und Auftragnehmer

zu vereinbaren.

Weiters wurde überprüft, ob der Verlegeuntergrund

ausreichend fest, rissfrei, schwingungsfrei,

staubfrei ist und frei von sämtlichen trennend

wirkenden Substanzen wie Fetten, Ölen, Staub,

Sinterschichten usw. und tragfähig ist. Mittels

Reinigungsschliff wurden sämtliche minderfeste

Schichten restlos entfernt.

Nach dem Reinigungsschliff wurde der weitgehend

staubfrei gereinigte Untergrund mit

der pigmentierten Dispersionsgrundierung auf

Kunstharzbasis für den Innenbereich PRIMER

G BLUE, 1:1 mit Wasser verdünnt grundiert.

Durch die blaue Farbe der Grundierung kann

der Verarbeiter erkennen, ob die Grundierung

in ausreichender Menge und vor allem gleichmäßig

aufgebracht wurde, und ob auch alle Flächen

grundiert sind. Nach frühestens 12 Stunden Ablüftezeit

/ Trocknungszeit der Grundierung konnten

die Arbeiten weitergeführt werden.

ð

Ausrollen

von MAPE-

GUARD UM

35

Andrücken

von MAPE-

GUARD UM

35

Hinweis zur Vorgehensweise:

Vom Estrichhersteller/-

produzenten wird der

Reinigungsschliff vor der

Plattenverlegung nicht

immer vorausgesetzt.

Mapei Austria GmH

empfiehlt grundsätzlich

einen Reinigungsschliff von

Calciumsulfatestrich, um

das Eindringen der erforderlichen

Grundierun in den

Estrich in ausreichendem

Maße zu gewährleisten und

die Sinterschicht zu entfernen

sowie die Trocknung

des Estrichs zu gewährleisten

bzw. zu beschleunigen.

2 l 2025

39


SCHWERPUNKTE & REPORTAGEN

PRIMER G BLUE entspricht der Klasse EC1

Plus gemäß EMICODE.

Zur Herstellung einer Entkoppelung mit integriertem

Dampfdruckausgleich unter dem Belagsmaterial

wurde die wasserabdichtende, entkoppelnde,

rissüberbrückende, bahnförmige

Entkoppelungs- und Abdichtungsbahn MAPE-

GUARD UM 35 mit dem schnell erhärtenden,

zemetären Dünnbettklebemörtel KERAQUICK

MAXI S1 C2FT/S1 unter Verwendung einer

max. 6x6 mm Zahnkelle verklebt.

Der Eröffnungstermin konnten mit Hilfe der

Spezialprodukte und der sorgfältigen Ausführung

des Fliesenlegerbetriebes jedenfalls eingehalten

werden und das Projekt konnte trotz der

schwierigen Situation erfolgreich und zur vollsten

Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden.

y

Hinweis zur Trocknungszeit:

Bei zeitbedrängten Arbeiten

bzw. bei großen Formaten

(>60x60 cm) empfiehlt

die Mapei Austria GmbH

jedenfalls die Verwendung

von schnell erhärtenden Klebemörteln.

Als Mindestanforderung

an System-Klebemörtel

für die Verlegung

auf MAPEGUARD UM 35

gilt jedenfalls die Klasse C2/

S1 gemäß EN 12004

Die Bahnen wurden ohne Überlappung mit

einem Abstand von 2-3 mm zueinander angebracht

und mit einer Rolle (max. 35 kg) vollflächig

angepresst. Hohe Belastungen durch zu schwere

Anpressrollen oder häufiges Betreten während der

Verlegung von MAPEGUARD UM 35 wurden

vermieden, um die dampfdruckausgleichende Wirkung

nicht negativ zu beeinflussen.

Zur Abdichtung der Bahnstöße wurde das

Dichtband MAPEBAND EASY mit der zweikomponentigen,

zementären, schnell erhärtenden

Verbundabdichtung MAPELASTIC TURBO

verklebt.

Nach der Trocknungszeit wurden die keramischen

Platten verlegt. Je nach Materialtyp und

Format kamen zementäre Klebemörtel, wie der

staubreduzierte Dünn- und Mittelbettklebemörtel

KERAFLEX MAXI S1 Zero C2TE/S1, und

der schnell erhärtende Dünn- und Mittelbettklebemörtel

KERAQUICK MAXI S1 C2TE/S1 im

Buttering-Floating-Verfahren zum Einsatz.

• KERAFLEX MAXI S1 Zero entspricht der

Klasse EC1 PLUS gemäß EMICODE.

• KERAQUICK MAXI S1 entspricht der Klasse

EC1 PLUS gemäß EMICODE.

Nach einer Trocknungszeit von mind. 24 Stunden

konnte der Belag mit dem flexiblen Schnellfugenmörtel

mit „Bio Block- & Drop Effekt“,

ULTRACOLOR PLUS, für Fugenbreiten von

2-20 mm geeignet, verfugt werden. ULTRACO-

LOR PLUS entspricht der Klasse EC1-R PLUS

gemäß EMICODE.

Alle Anschluss- und Dehnfugen wurden mit

Dichtstoffen der MAPESIL – Linie elastisch verfugt

und unter Verwendung von ULTRACARE

SMOOTH SILICONE (Hilfsmittel zum Glätten

der Oberflächen von elastischen Silicon -, Polyurethan

– und MS-Hybrid-Polymer – Füllstoffen)

geglättet

Abdichtung

der Ränder

mit MAPE-

BAND

EASY,

verklebt mit

MAPE-

GUARD WP

ADHESIVE

Abdichten

der Fugen

zwischen

Bahnen mit

MAPE-

BAND

EASY,

verklebt mit

MAPE-

GUARD WP

ADHESIVE

Verlegen

von Keramik

oder

Natursteinplatten

mit einem

geeigneten

Mapei Klebemörtel

(mindestens

C2)

Hinweis zu den

Fugen:

die Anschluss- und Dehnfugen

wurden in diesem Fall

so lange als möglich offen

gelassen, um den Austritt

der Restfeuchtigkeit aus

dem Calciumsulfatestrich zu

ermöglichen.

40 2 l 2025


BRANCHE & PRODUKTE

BAU München 2025

Auf Geht‘s!

München war wieder einmal Hotspot der Bauszene. Schon bei der Anfahrt zum Messegelände, waren der

unvermeidliche Stau hin zur Parkgarage sowie die restlos überfüllten U-Bahnen bemerkenswert. Betrat man das

Messegelände, mit seinen unzähligen Ausstellungshallen, so konnte man den Eindruck gewinnen, die Bauwelt ist in

Ordnung. Dies unterstrich auch die Stimmung innerhalb der Hallen. Egal ob Aussteller oder Besucher, überall wurde

Optimus versprüht, so dass man meinen konnte, es gibt gar keine Krise und schon gar nicht in der Baubranche.

Die Anzeichen, dass es wieder bergauf geht, stehen zumindest in Deutschland nicht so schlecht. In Österreich

wohl auch nicht. Die Immobilienpreise stabilisieren sich, Finanzierungen werden wieder günstiger und der Bedarf

an Wohnraum hat sich durch das Nichtbauen auch nicht minimiert. Also alles Indikatoren dafür, dass es besser

werden könnte. Wären da nicht manch Unsicherheiten, die kaum jemand beeinflussen kann. Folgend ein Ausschnitt

von Neuheiten, die uns auf der BAU in München besonders aufgefallen sind.

PROLINE ALFERPRO

Zahlreiche Architekten, Planer und Verarbeiter

informierten sich am Gemeinschaftsstand

über die Vielfalt der Produkte

von Proline alferpro. In qualitativ

hochwertigen Gesprächen erläuterte das

gemeinsame Fachteam die Vorteile der

Fusionierung und die beiden sich ergänzenden

Produktsortimente.

Proline alferpro live

Auf große Resonanz stießen die stündlichen

Vorführungen zu den beiden Themen

Stelzlagersyteme und LED-Profile.

Durch Stelzlager lassen sich auch in Bereichen

Terrassenflächen schaffen, bei

denen es aufgrund mangelnder Statik

bisher nicht möglich war. LED-Profile

sorgen nicht nur für eine angenehme Atmosphäre,

sondern machen auch Räume

sicherer. Denn hell beleuchtet sind Stolperfallen

oder Treppen kaum zu übersehen.

Ein weiteres Highlight auf der

Messe war die ablängbare Duschrinne

alferline slim flex.

Bild: Proline

Das Team von Proline

Umzug von alferpro nach Boppard

Im Zuge der Fusionierung werden

zurzeit Vorkehrungen für den Umzug

des alferpro-Lagers nach Boppard

auf das Proline Firmengelände getroffen.

„Wir schätzen, dass wir bis Mitte

März den Umzug abschließen können.

Ab 1. April 2025 soll dann die komplette

Kommissionierung von Boppard

aus geschehen,“ erläutert Christian Grünendahl.

Im April, so die Planung, sollen

auch neue Farben und neue Oberflächen

im Winkel- und Quadratbereich

mit entsprechendem Zubehör auf den

Markt kommen.

y

SCHÖNOX

Sika Handel Bau präsentiert zur

BAU 2025 in München den neuen

Schönox Fliesenkleber Q30 mit innovativer

Y-Technologie für besonders

schnelle Belastbarkeit. Der flexible Spezial-Pulver-Kleber

ist für die komfortable

Verlegung keramischer Fliesen und

Platten entwickelt und punktet mit einer

langen Verarbeitungs- und Korrigierzeit.

Auch sonst überzeugt der Schönox

Q30 mit hervorragenden Verarbeitungseigenschaften,

vielfältigen Einsatzgebieten

und einer nachhaltigen CO 2

-Bilanz.

Der neue Fliesenkleber Schönox Q30

ist für die Verlegung von Natursteinen

und Großformaten im Dünn-, Mittelund

Fließverfahren sowohl für den Innen-

als auch Außenbereich entwickelt.

Handwerker profitieren von seiner

Kombination aus langer Verarbeitungsbzw.

Korrigierzeit und kurzer Abbindezeit.

Schon nach ca. eineinhalb Stunden

ist der neue Belag begehbar, nach rund

zwei Stunden verfugbar. Dies führt besonders

bei der Verlegung von Großformaten

zu einer höheren Effizienz und

einem schnelleren Baufortschritt. y

2 l 2025

41


BRANCHE & PRODUKTE

BAU München 2025

FINALIT

Die Messe BAU 2025 war für die Pflegeprofis

von Finalit ein gelungener Jahresauftakt

mit vielen interessanten Gesprächen

und Fachbesuchern. An den

fünf Tagen präsentierte das Unternehmen

das gesamte Produktsortiment für

Reinigung, Imprägnierung und Pflege

von Fliesen und Natursteinen sowie das

Dienstleistungsangebot der Franchise-

Partner der Finalit StoneCare. Der

zweite Schwerpunkt neben den Profi-Produkten

war die Ausführung der

Dienstleistungen Reinigung und Imprägnierung

von Natursteinen und Fliesen.

Ausbau des Franchise System

Das Franchise-System der Finalit

StoneCare GmbH ist in den letzten

Jahren in Deutschland und den umliegenden

Ländern ständig ausgebaut

worden. „Auf der Messe BAU haben

wir weitere Gespräche mit potentiellen

Franchise-Partnern geführt und planen

bereits den weiteren Ausbau“, sagt Evangelos

Iordanidis. Dazu gab es Anfang

Februar das Jahrestreffen der Franchisepartner

zum praktischen und theoretischen

Erfahrungsaustausch und zur aktiven

Erweiterung des Netzwerks. „Wir

tagen in diesem Jahr auf geschichtsträchtigem

Boden mit zahlreichen historischen

Bauwerken und Artefakten in

der griechischen Stadt Thessaloniki. Hier

werden wir an praktischen Beispielen

die Reinigung von archäologisch wertvollen

oder denkmalgeschützten Bauwerken

mit unseren Finalit-Produkten

und unseren verschiedenen Reinigungsmethoden

gemeinsam demonstrieren.

Im Rahmen der Materialkunde ist auch

die Besichtigung eines Steinbruchs der

Stone Group International außerhalb

von Thessaloniki geplant. Hier wird der

markante tiefgrüne Marmor Verde Alpi

Bild: Finalit

abgebaut“, berichtet Evangelos Iordanidis

über das Jahrestreffen. Nach dem

Treffen starteten die Steinpfleger dann

in die Frühlingssaison und mit der Reinigung

von Steinen und Fliesen unter

freien Himmel.

y

Finalit Team

Chirstoph Schulze

Marketing & Communications,

Deutsches Steinzeug

Agrob Buchtal stellt auf der BAU 2025

ihre neueste Fliesenkollektion Solid

Ground vor, die in Kooperation mit

AGROB BUCHTAL

dem international renommierten Architekturbüro

Hadi Teherani Design entwickelt

wurde. Die Serie vereint zwei

charakteristische Grunddesigns: eine naturnahe

Travertinoptik und eine zeitlose

Betonoptik, die sowohl einzeln als auch

in Kombination überzeugen.

Das Farbspektrum der Kollektion

basiert auf einer durchdachten Grauskala,

die von Italian white über ein

warmes Belgish grey bis hin zu Nordic

grey reicht. Zusätzlich wurden intensive

Farbtöne wie Red clay und Mud green

integriert, die von natürlichen Erd- und

Tonfarben inspiriert sind. Insgesamt stehen

zwölf Grundfarben zur Verfügung,

jeweils sechs für die Beton- und Travertinoptik,

die harmonisch aufeinander abgestimmt

sind.

Die Formatvielfalt ist ein weiteres

Kernelement von Solid Ground. Das

Grundformat von 30 x 60 cm wird

durch Mosaike und Riegelformate ergänzt.

Großformate bis 120 x 120 cm

vermitteln zusätzliche Eleganz. Für die

Wandgestaltung bietet die Serie Steingutfliesen

im Format 30 x 60 cm an, die

sowohl mit glatten als auch mit reliefierten

Oberflächen erhältlich sind. Eine

besondere Ergänzung ist die 145 cm

breite Treppenstufe in Travertinoptik.

Die technischen Eigenschaften der Serie

erfüllen hohe funktionale Ansprüche:

Sie verfügt über eine durchgängige

Rutschhemmung R10/A+B und ist mit

einer antibakteriellen hytect®-Veredelung

ausgestattet. Die Kollektion eignet sich

für vielfältige Einsatzbereiche - von privaten

Wohnräumen über Bürowelten

bis hin zu Hotels und Geschäftsflächen.

Dabei unterstreicht Agrob Buchtal die

Nachhaltigkeit von Keramik als Baustoff

auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.

y

42 2 l 2025


BRANCHE & PRODUKTE

BAU München 2025

BOTAMENT

Im Mittelpunkt des Messeauftritts

von Botament stand, wie auch bereits

auf der BAU 2023, die Produktlinie

BotaGreen®, die für emissionsarme

und umweltschonende Baustoffe steht.

Der einzigartige ökologische Nutzen

bei den BotaGreen®-Produkten wird

durch konkrete innovative Ansätze, wie

die Verwendung von CO 2

-reduzierten

Bindemitteln sowie den Einsatz von

nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingrohstoffen,

erreicht.

Besonders die Produktneuheiten der

ökologischen Marke weckten das Interesse

der Messebesucher: Der multifunktionale

Fliesen- und Naturstein-Leicht-

Schnellkleber BotaGreen® GreenRocket

überzeugte durch seine klimafreundliche

Rezeptur, Vielseitigkeit und beeindruckende

Schnelligkeit. Gemeinsam

mit dem bewährten GreenHero® bildet

er ein unschlagbares Duo, das nahezu

alle Anforderungen der Fliesen- und

Natursteinverlegung abdeckt. Ein weiterer

Publikumsmagnet war die neue

Hermann Rohling, Gesamtvertriebsleiter D-A-CH/

Head of Marketing Building Distribution, Timur

Rönnert, GF Österreich und Schweiz und Gerald

Grandits, Vertriebsleiter Österreich

klimafreundliche Bauwerksabdichtung

BotaGreen® RD 2morrow, die ebenfalls

in der Praxis überzeugte.

An ihrem Stand lud Botament die

Besucher ein, die Produkte live zu erleben.

In interaktiven Demonstrationen

wurde die technische Performance der

BotaGreen®-Lösungen gezeigt. Moderiert

von der Fernsehmoderatorin Saskia

Naumann und Hermann Rohling, Gesamtvertriebsleiter

D-A-CH und Head

of Marketing bei Botament, konnten

Besucher die Produkte in kleinen Wettbewerben

selbst ausprobieren und bei

Ratespielen Preise gewinnen.

Ein besonderes Highlight war die von

Botament und MC-Bauchemie organisierte

„Heldenbier-Party“ am Mittwochabend.

Rund 250 Gäste feierten

bei Livemusik von einem DJ und Saxophonisten

und genossen die entspannte

Atmosphäre für Gespräche und Networking.

Die BAU 2025 war für Botament ein

großer Erfolg und bot dem Unternehmen

die ideale Gelegenheit, die Bedeutung

nachhaltiger Baustoffe für Fachhändler,

Verarbeiter und Endkunden in

den Vordergrund zu stellen. Hermann

Rohling betonte: „Die BAU 2025 hat

eindrucksvoll gezeigt, dass unsere nachhaltigen

Lösungen nicht nur gefragt

sind, sondern die Branche nachhaltig

prägen.“

y

KARL DAHM

Die Firma präsentierte zahlreiche Neuheiten

aus dem Bereich Fliesenwerkzeuge

und setzte mit wegweisenden

Produkten Akzente. Besonders hervorgehoben

wurden die extrem scharfen und

leistungsstarken Sharkahm Diamanttrennscheiben,

die neuen Bohrmeister

Nassbohrkronen, der Vibrofix Saugrüttler,

staubeffiziente Industriesauger wie

der Janvac 1600-H Power, sowie innovative

Nivelliersysteme, darunter die revolutionären

SOS-Laschen. Darüber hinaus

präsentierte Karl Dahm eine große

Auswahl ihrer besten Produkte, die seit

Jahren für Qualität und Zuverlässigkeit

stehen. Von bewährten Klassikern bis

hin zu neuen Entwicklungen – die breite

Produktpalette zeigte einmal mehr,

warum das Unternehmen eine bedeutende

Rolle in der Branche einnimmt.

Ein besonderes Highlight des diesjährigen

Auftritts war die DNS 13 Terr

Ultra-Sonderedition im Schallplatten-

Design. Das kreative Marketingteam

von Karl Dahm überraschte die Besucher

mit einem außergewöhnlichen

Konzept: Neben dem Design einer „Out

of the Dust“-Schallplattenhülle für die

Terr Ultra Diamanttrennscheibe wurden

gleich neun Heavy-Metal- und Rock-

Songs komponiert, die die verschiedene

Produkte von Karl Dahm auf eine originelle

Weise in Szene setzten. Dieser kreative

Ansatz zog viele Besucher an und

sorgte für Begeisterung.

Ein weiteres Highlight war die Fliesenkellengravur.

Besucher konnten sich

vor Ort ein Motiv aussuchen, das live

Felizitas Heuckmann und Caroline Heuckmann-

Wiesinger, Geschäftsführerinnen Karl Dahm

auf eine Fliesenkelle gelasert wurde. So

konnten sie ihre personalisierte Kelle direkt

mit nach Hause nehmen – ein Andenken,

das großen Anklang fand und

die Individualität der Messebesucher unterstrich.

y

2 l 2025

43


BRANCHE & PRODUKTE

BAU München 2025

Bild: Schlüter Systems

DUSTCONTROL

Fliesenleger und Handwerker stehen bei

Badsanierungen oder anderen staubintensiven

Arbeiten vor einem bekannten

Problem: Feiner Staub wird während der

Arbeiten in großen Mengen aufgewirbelt,

verteilt sich unkontrolliert in der

Umgebung und gelangt oft auch in angrenzende

Räume. Dies führt nicht nur

zu verschmutzten Arbeits- und Wohnbereichen,

sondern birgt auch erhebliche

Gesundheitsrisiken. Feinstaub kann zu

chronischen Lungenschäden und anderen

ernsthaften Erkrankungen führen.

Dies wiederum führt zu erhöhten Krankenständen,

die langfristig hohe Kosten

für Betriebe verursachen können.

Der DC AirCube von Dustcontrol

Der Luftreiniger DC AirCube wurde

speziell entwickelt, um die Herausforderungen

bei der Staubkontrolle effizient

zu meistern. Der DC AirCube

saugt aufgewirbelten Staub direkt aus

der Raumluft ab und filtert diese mit

einem leistungsstarken Hepa-Filter (Abscheidegrad

99,995 %). Die gereinigte

Die Nischen können wahlweise bündig mit dem

Fliesenspiegel oder, als besonderes Gestaltungselement,

hervorstehend eingebaut werden.

Mit Schlüter-Design-Nische präsentierte

Schlüter etwa eine ebenso elegante wie

individuelle Möglichkeit, mit pulverbeschichteten

Nischenelementen formschöne,

flexible und praktische Ablagen

in gefliesten Wänden zu schaffen.

Dabei handelt es sich um vorgefertigte

Einbauelemente aus pulverbeschichtetem

Aluminium mit höhenverstellbarem

Rahmen. Mit ihnen lassen sich Nischen

Luft wird anschließend zurück in den

Raum geführt, wodurch eine kontinuierliche

Luftumwälzung entsteht, die einen

sauberen und sicheren Arbeitsbereich

gewährleistet.

Optimale Kombination: Luftreiniger

und Staubschutztür

In Kombination mit einer Staubschutztür

schafft der DC AirCube eine

nahezu abgeschlossene Arbeitszone. Diese

Kombination verhindert die Ausbreitung

des Staubs in angrenzende Räume

und ermöglicht eine effektive Zirkulation

der gereinigten Luft. Während

Schwebstoffe normalerweise bis zu zwei

Stunden benötigen, um sich abzusetzen,

entfernt der DC AirCube in einem geschlossenen

Raum Staubpartikel in nur

zwei Minuten vollständig aus der Luft.

Vorteile auf einen Blick

• Gesundheitsschutz: Reduziert lungengängigen,

unsichtbaren Feinstaub,

der langfristige Gesundheitsschäden

verursachen kann.

SCHLÜTER

errichten, die als praktische Ablagefläche

in Wandbereichen aller Art dienen. In

fünf Trendline-Farben und drei verschiedenen

Größen können sie mit zahllosen

Fliesenoberflächen sowie passenden Abschlussprofilen

kombiniert werden, um

einen individuellen Look aus einem

Guss herzustellen.

Ein neues Komplettset zum Bau individueller

Waschtische erweitert das

Schlüter-Sortiment zur Gestaltung von

schönen und komfortablen Bädern mit

System. Kerdi-Board-WS ist für die Aufnahme

von Standarmaturen geeignet

und kann auf Wunsch barrierefrei ausgeführt

werden. Für diesen Waschtisch

ist zusätzlich ein neues Entwässerungsprofil

erhältlich, das für einen besonders

dezenten Ablauf des Wassers sorgt.

Staubschutz Schwingtür in Kombination mit

Luftreiniger DC AirCube

• Sauberkeit: Hält Arbeitsbereiche und

angrenzende Räume sauber.

• Effizienz: Schnelle Luftreinigung sorgt

für optimale Arbeitsbedingungen.

• Wirtschaftlichkeit: Senkt krankheitsbedingte

Ausfallzeiten und die damit

verbundenen Kosten.

Dank des DC AirCube arbeiten Fliesenleger

und andere Handwerker in einer

sauberen und sicheren Umgebung – ein

Vorteil, der nicht nur die Gesundheit

schützt, sondern auch die Zufriedenheit

der Endkunden garantiert. y

Bild: Dustcontrol / Amela E

Ihre Premiere feierten in München außerdem

neue Gefällekeile in attraktiven

Trendline-Farben. Sie schaffen eine dekorative

Abdeckung der seitlichen Wangen

des Waschtischs.

Neu im Sortiment ist außerdem

das Cove-Entwässerungsprofil der Serie

Schlüter-Kerdi-Line-Vario in einer

Breite von 34 mm. Mit seinem 14 mm

breiten Entwässerungsschlitz erlaubt es

einen optimalen Zugang zum Ablaufgehäuse,

und der herausnehmbare Abdecksteg

macht es möglich, optional ein

passendes Haarsieb einzusetzen. Wie alle

Varianten der Kerdi-Line-Vario-Profile

ist Cove 34 sowohl aus gebürstetem

Edelstahl als auch aus strukturbeschichtetem

Aluminium in neun Trendline-

Farben erhältlich.

y

44 2 l 2025


MARKTFÜHRER

BAUCHEMIE

Ardex Baustoff GmbH

Hürmer Straße 40

A-3382 Loosdorf

+43-2754-7021-0

office@ardex.at

www.ardex.at

www.teamardex.at

Bostik GmbH

Steinabrücklerstraße 48

A-2751 Wöllersdorf

+43-2633-413990

info.austria@bostik.com

www.bostik.de

Botament Systembaustoffe

GesmbH & Co. KG

IZ NÖ-Süd Straße 7, Objekt 58 C / Top 4

A-2355 Wiener Neudorf

+43-2236-387-025

info@botament.at

www.botament.com

Codex GmbH & Co. KG

Heuweg 5/1

D-89079 Ulm

+ 43-660-8617525

info@codex-x.com

www.codex-x.com

GEMAR GmbH

FILA Vertrieb Österreich

Arthof 24

A-4303 St. Pantaleon

+43-664-9133000

martin.mayr@gemar.at

www.tauceramica.com | www.filasolutions.com

www.natucer.es | www.kiesel.com

www.gemar.at | www.vivesceramica.com

www.profilitec.com

Mapei Austria GmbH

Fräuleinmühle 2

A-3134 Nußdorf ob der Traisen

+43-2783-8891-0

office@mapei.at

www.mapei.at

Murexin GmbH

Franz von Furtenbach-Straße 1

A-2700 Wiener Neustadt

+43-2622-27401

info@murexin.com

www.murexin.com

Oxiegen GmbH

Hohe Kamp 23

D-33175 Bad Lippspringe

+49-5252-977717-0

info@oxiegen.de

www.oxiegen.de

Patina-Fala Beizmittel GmbH

Stahlstraße 5

D-30916 Isernhagen bei Hannover

+49-511-9738629

info@patina-fala.de

www.patina-fala.de

SIMO GmbH

Untere Lände 6, Postfach 1

A-6820 Frastanz

+43-5522-52652-0

anfrage@silikon.at

www.silikon.at

Sopro Bauchemie GmbH Lagerstraße

7

A-4481 Asten

+43-7224-67141-0

marketing@sopro.at

www.sopro.at

PCI Augsburg GmbH

Niederlassung Österreich

Dresdner Straße 87/A2/Top 3

A-1200 Wien

+43-50610-5000

www.pci.at

BAUSTAUBSAUGER

Dustcontrol GmbH

Gradnerstraße 122

A-8054 Graz

+43-316-428081

info@dustcontrol.at

www.dustcontrol.at

Janser GmbH

Bahnhofstraße 37

A-4860 Lenzing

+43 7672 95154 0

verkauf@janser.at

www.janser.at

BODENEBENES DUSCHEN

TECE Österreich GmbH

Betriebsring 27

A-2483 Ebreichsdorf

+43-2254-20702-0

info@tece.at

www.tece.at

FLIESEN

AGROB BUCHTAL GmbH

Buchtal 1

D-92521 Schwarzenfeld

+49-9435-391-0

agrob-buchtal@deutsche-steinzeug.de

www.agrob-buchtal.de

2 l 2025

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MARKTFÜHRER

Quester Baustoffhandel GmbH

Heiligenstädter Straße 24

A-1190 Wien

+43-50-1616-710

info@quester.at

www.quester.at

ARDEX Baustoff GmbH

Hürmer Straße 40

A-3382 Loosdorf

+43-2754-7021-0

office@ardex.at

www.ardex.at

www.teamardex.at

H. Stocker GmbH

Stocker Weg 1

A-6175 Kematen in Tirol

+43-512-288881

office@stocker.tirol

www.stocker.tirol

FLIESENZUBEHÖR

GROSSHANDEL

RUTSCHHEMMUNG

Blanke Systems GmbH & Co KG

Stenglingser Weg 68-70

D-58642 Iserlohn

+49-2374-507-0

info@blanke-systems.de

www.blanke-blue-base.de

Hagos GmbH & Co KG

Schlitpacherstraße 6

A-3390 Melk

+43-2752-50120-0

office@hagos.at

www.hagos.at

RAWI Rauch Wilhelm jun.

Welser Straße 40

A-4060 Leonding

+43-732-681738

office@rawi.at

www.rawi.at

Fila Deutschland Vertriebs GmbH

FILAsolutions D/A/CH

Kundenservice:

+49-89-20190313

filadach@filasolutions.com

Technische Unterstützung:

+39-340-1260138

technik@filasolutions.com

W&M Kachelöfen und Herde GmbH

Ehring 6

A-5112 Lamprechtshausen

+43-6274-76628-0

office@wm-kacheloefen.com

www.wm-kacheloefen.com

KAMINSYSTEME

H. u. R. Steinöcker OG

Schauerleithen 28

A-4180 Zwettl an der Rodl

+43-7212-6363 Fax: DW 20

office@stonegrip.at

www.stonegrip.at

SCHAMOTTE

ARDEX Baustoff GmbH

Hürmer Straße 40

A-3382 Loosdorf

+43-2754-7021-0

office@ardex.at

www.ardex.at

www.teamardex.at

EAH Hupfauf GmbH

Innsbrucker Straße 68,

Gewerbepark Völs, Halle 2 - Top 23

A-6176 Völs

+43-512-295394

office@edelstahlkamine.at

www.edelstahlkamine.at

Aug. Rath jun. GmbH

Hafnerstraße 3

A-3375 Krummnußbaum

+43-2757-2401-0,

Fax DW 2286

info@rath.at

www.rath.at

Kaltenböck Robert GmbH

Daxbergerstraße 12

A-4076 St. Marienkirchen

+43-7249-47022

office@kaltenboeck-werkzeuge.at

www.kaltenboeck-werkzeuge.at

Schiedel GmbH

Friedrich-Schiedel-Straße 2-6,

A-4542 Nußbach

+43-50-6161

bestellung.at@schiedel.com

www.schiedel.at

Schamottewerk Radeburg GmbH

An den Ziegeleien 1-2

D-01471 Radeburg

+49-35208-80921

buero@schamotte-radeburg.de

www.schamotte-radeburg.de

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BUCHEN: +43 (0)681 84806230 | R.FASSL@IMPACTMEDIA.AT

Mott-Schamotte

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Hahnemanngasse 5

A-1210 Wien

Lager: 3141 Kapelln, Rapoltendorf 26

+43-1-2929440

+43-660-4971775

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Karl Dahm & Partner GmbH

Ludwigstraße 5

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+49-8667-878-0

info@dahm-werkzeuge.de

www.karldahm.com

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Kachelöfen vom Profi

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Tel.: 09081-2 41 42

Mobil:0175-360 44 00

Mail: kachelofen-bieber@t-online

WEB: www.kachelofen-bieber.de

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