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06.12.2007 NR 4 - Quartier Pankstrasse

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quartier initiatiV<br />

E N T Wü R F E F ü R E I N E S C h U L E D E R z U K U N F T<br />

Wie können Schülerinnen und Schüler, die aus Migrationsfamilien kommen,<br />

bessere Bildungschancen erhalten? Darüber diskutierten <strong>Quartier</strong>smanager<br />

und Vertreter von Schulen, Eltern und Bildungs­Initiativen<br />

aus dem Wedding im Rahmen der „5. Berliner Tage des Interkulturellen<br />

Dialogs“.<br />

von andré Glasmacher<br />

„Chancengleichheit in der schule?“, so lautete der titel einer gemeinsamen<br />

Veranstaltung der quartiersmanagements pankstraße, soldiner Kiez und<br />

sparrplatz und des stadtteilmanagements Brunnenviertel im november.<br />

Fünfzig teilnehmer waren der einladung gefolgt und in die Freie schule am<br />

mauerpark gekommen, unter ihnen auch Bezirksbürgermeister Dr. Christian<br />

Hanke (spD).<br />

nach einem eingangsreferat von alev Deniz, stadtteilmanagerin im Brunnenviertel,<br />

ging es in sechs verschiedene arbeitsgruppen. es wurden ansätze<br />

entwickelt, wie man schülerinnen und schüler mit migrationshintergrund<br />

besser fördern und in das schulsystem integrieren kann.<br />

allgemeiner nenner war, dass eine integration der schüler mit migrationshintergrund<br />

nur durch einen besseren austausch mit deutschen schülern<br />

aus anderen Kiezen möglich sei.<br />

außerdem war man sich einig,<br />

dass der wichtigste Baustein<br />

die investition in Bildungs- und<br />

qualifizierungsmaßnahmen ist.<br />

illustration | caveng<br />

es ging aber zum teil auch sehr<br />

kontrovers zu: so, als ein sozialpädagoge<br />

vorschlug, die Kinder<br />

nicht mit sechs Jahren, sondern<br />

erst viel später einzuschulen<br />

und sie davor auf jeden Fall bei<br />

den eltern zu belassen. Heftigen<br />

Widerspruch bekam der Vorschlag<br />

von einem elternvertreter,<br />

der zu Bedenken gab, dass<br />

gerade dieses zu sprachlichen<br />

Defiziten führen würde. in einer<br />

anderen Gruppe wurde über die<br />

einführung von schulgeld debattiert,<br />

was aber aufgrund der finanziellen<br />

situation vieler eltern<br />

im Kiez alsbald wieder verworfen<br />

wurde.<br />

„man muss die eltern einbeziehen und mit ihnen<br />

zusammenarbeiten“, sagte michael Winkler von der<br />

‚sprachstube Deutsch‘, „sie so unterstützen, dass<br />

sie in der schule nachfragen können: Was macht<br />

mein Kind? Wie sind seine Leistungen?“ in der elternarbeit<br />

brauche man viel mehr sozialarbeiter, die<br />

über Kompetenzen in den jeweiligen muttersprachen<br />

verfügen.<br />

eine Lehrerin betonte aber auch, dass man mangelnde<br />

schulleistungen nicht immer mit dem migrationshintergrund<br />

entschuldigen könne: „Die<br />

Weddinger schulen haben gute schüler, die aus<br />

migranten-Familien stammen und tolle Leistungen<br />

erbringen, doch leider auch sehr schlechte. man<br />

darf nicht alle über einen Kamm scheren. Denn<br />

letztlich geht es doch darum, das Beste aus dem<br />

vorhandenen potenzial zu machen.“<br />

in der Diskussion um ein verstärktes eingehen auf<br />

den kulturellen Hintergrund der schüler, regte<br />

özlem ayaydinli, quartiersmanagerin im qm sparrplatz,<br />

an, sich für ein unterrichtsfach „Kultur“ stark<br />

zu machen.<br />

Dass die schule mehr Orientierung geben müsse,<br />

das forderte Herr Gharib, der sich an seinem Gymnasium<br />

als Konfliktlotse engagiert. Zum Beispiel<br />

solle man Vertreter unterschiedlicher Berufe in die<br />

schulen einladen, die vor den schülern sprechen<br />

und deutlich machen, dass das anzustrebende Ziel<br />

die Berufsausbildung sei, und dass man dafür gute<br />

noten brauche.<br />

am ende waren so viele ideen zusammengekommen,<br />

dass alev Deniz anbot, die Vorschläge zu einem<br />

Diskussionspapier zu bündeln. im Januar wird dann<br />

über die „schule der Zukunft“ weiterdiskutiert.<br />

Kontakt:<br />

quartiersmanagement pankstraße<br />

ansprechpartnerin:<br />

sükran altunkaynak<br />

prinz-eugen-straße 1<br />

13347 Berlin<br />

tel.: 7474 6347<br />

seite 5

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