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Das Magazin für Turck-Kunden - Special Intralogistik

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Das Magazin für Turck-Kunden Ausgabe 1 | 2025

Special Intralogistik

Mit seinem smarten IP67-Portfolio ermöglicht Turck modulare und skalierbare

Intralogistiklösungen – von der Rollenmotorsteuerung bis zu RFID-Tunneln

IP67-Block-I/Os – Flexibel fördern

Intralox steuert seine flexibel skalierbare Fördertechnik

mit dem dezentralen Logikmodul ISC CAM

– die smarte IP67-Technik dazu stammt von Turck

RFID – Transparent transportieren

KEB Automation erweitert Fahrerloses Transportsystem

FTS mit Turcks RFID- und Sensortechnologie

zu vollautomatisierter Materiallogistik-Lösung


EDITORIAL | CONTENT

Fokus Intralogistik

Die Intralogistik steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Nie zuvor

waren die Anforderungen so hoch, die Herausforderungen so vielfältig.

Der E-Commerce-Boom, steigende und schnell wechselnde

Kundenerwartungen, der allgegenwärtige Fachkräftemangel und

der Ruf nach nachhaltigen Lösungen prägen die Branche. Steigender

Kostendruck zwingt Unternehmen zur Effizienzsteigerung und

Kostenreduktion, während gleichzeitig Flexibilität und Skalierbarkeit

immer wichtiger werden, um auf schwankende Nachfrage und

neue Anforderungen reagieren zu können.

Angesichts dieser Herausforderungen sind die Digitalisierung

und Vernetzung entlang der gesamten Lieferkette von entscheidender

Bedeutung. Smarte Automatisierungstechnik bietet hier

vielversprechende Lösungsansätze. Sie sorgt für eine signifikante

Effizienzsteigerung durch beschleunigte Prozesse, reduzierte

Fehler und erhöhte Produktivität. Zudem ermöglicht sie Flexibilität

und Skalierbarkeit durch modulare Lösungen, die sich schnell an

neue Anforderungen anpassen lassen.

In dieser Sonderausgabe Ihres Kundenmagazins more@TURCK

widmen wir uns den aktuellen Trends und Entwicklungen in der

Intralogistik. Wir zeigen Ihnen, wie unsere Kunden ihre Prozesse

mit Turck-Lösungen effizienter, flexibler und nachhaltiger gestalten

konnten. Neben RFID-Lösungen stehen dabei auch unsere intelligenten

TBEN-Block-I/O-Module mit ARGEE-Logik im Fokus, die wie

zahlreiche weitere IP67-Komponenten konsequent die Modularisierung

und Digitalisierung unterstützen. Ohne Schaltschränke sind

die robusten Blockmodule schnell installiert und angeschlossen,

Steuerungsaufgaben erledigen sie schnell und zuverlässig direkt an

der Anlage, ohne zwingend in übergeordnete Steuerungsprozesse

integriert werden zu müssen.

In elf Case Studies stellen wir Ihnen verschiedenste Lösungen

vor, die wir mit und für unsere Kunden umgesetzt haben, von der

Rollenmotorsteuerung über AGV-basierte Materiallogistik und

Tracking von Werkstückträgern bis hin zur Unterstützung manueller

Kommissionierprozesse durch Pick-to-Light-Systeme. Besonders

empfehlen möchte ich Ihnen unsere Titelstory ab Seite 8 zum

Thema „Digitale Förderstrecken“ und das folgende Interview. Der

Beitrag zeigt exemplarisch, wie modulare Fördertechnik durch

Digitalisierung flexibel, skalierbar und dank Condition Monitoring

hochverfügbar wird. Auch hier im Fokus: unser IP67-Portfolio

rund um TBEN-Block-I/O-Module mit Rollenmotorsteuerung und

Ein-/Ausgängen für Sensoren und Aktoren, Netzgeräte, Ethernet-

Switches, Safety-Module und RFID.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen innovative Lösungen

für Ihre Intralogistik umzusetzen, die Ihnen helfen, die Herausforderungen

zu meistern und die Chancen der Zukunft zu nutzen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Herzlichst, Ihr

Christian Wolf, Geschäftsführer

Inhalt

NEWS

INNOVATIONEN für Automatisierer 04

TREND

DIGITALE FÖRDERSTRECKEN: Auf die Rolle 08

Mit seinem Angebot zur Modularisierung digitaler Fördertechnik

unterstützt Turck den Trend zu flexiblen Intralogistikanlagen –

im Fokus: die IP67-Rollen motorsteuerung TBEN-LL-4RMC

INSIDE

INTERVIEW: »Gefragt ist vor allem Flexibilität« 12

KEM-Chefredakteur Michael Corban spricht mit vier Turck-Spezialisten

darüber, wie dezentrale Automatisierung, Modularisierung

und Digitalisierung flexibel skalierbare und hochverfügbare

Förderstrecken ermöglichen.

TECHNOLOGY

TRACK AND TRACE: Gewusst wo 16

RFID macht Prozesse in Produktion und Logistik hochgradig

transparent, vom Wareneingang über Produktion und Lager

bis zum Versand – eine ideale Lösung auch zum effizienten

Management von Mehrwegbehältern (RTI)

SOFTWARE: IIoT-Schaltzentrale 20

Die Turck Automation Suite TAS verspricht effizientes Gerätemanagement

in Ethernet-Automatisierungsnetzen – jetzt

zusätzlich mit Cloud-Integration für Echtzeitüberwachung

SENSORTECHNIK: Volle Fahrt voraus! 23

Turcks 3D-Radarscanner MR15-Q80 sorgt für zuverlässige

Objekterfassung und Kollisionsvermeidung – von Mobilen

Arbeitsmaschinen bis zur Intralogistik


more@TURCK 1 | 2025 02 | 03

APPLICATIONS

SYSTEMS: Zielstrebig 26

Proferro optimiert die Produktions- und Logistikeffizienz

sowie die Sicherheit mit fahrerlosen Transportsystemen –

rund um die Uhr gesteuert von einer sensorbasierten

Gesamtlösung von Turck

SYSTEMS: Autopilot 30

KEB Automation erweitert ihr Fahrerloses Transportsystem

FTS mit RFID-Technologie zu vollautomatisierter und fehlersicherer

Materiallogistik-Lösung

12

SYSTEMS: Baustein-Boom – modular auf ganzer Linie 34

Für einen Automobilzulieferer in Polen hat Smart Automation

eine modulare, dezentral gesteuerte Produktionslinie entwickelt

– und sich dafür im umfangreichen Turck-Portfolio bedient

SYSTEMS: Parkplatz-Organizer 38

Tiefkühlkostspezialist Ardo optimiert Ladeverkehr und Sicherheit

auf dem Firmengelände im belgischen Koolskamp mit Turcks

Multiprotokoll-IO-Link Master TBEN-S2-4IOL mit ARGEE-Logik

FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK: Charakterrolle 42

Mit der „Conveyor Control Unit“ zur Steuerung von Rollenmotoren

digitalisiert der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER

seine Förderstrecken – die Technik dahinter stammt von Turck

FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK: Flexibel fördern 46

EV-Batteriehersteller benötigen skalierbare Fördertechnik – zur

smarten Steuerung der Anlagen entwickelte Intralox mit robusten

Turck-Block-I/Os das dezentralisierte Logikmodul ISC CAM

30

RFID: Keimzelle 50

KWS sichert seine Saatgut-Produktion mit Turcks RFID-Lösung

zur drahtlosen Identifikation und Temperaturüberwachung von

Siloboxen – Profinet-S2-Systemredundanz inklusive

RFID: Sonnenklar 54

Chinesischer Solarzellenhersteller nutzt Turcks RFID-System,

um Qualität und Effizienz seiner Produktion zu steigern

RFID: Produktionslinie im Blick 56

Chinesischer Elektromotor-Hersteller sichert Qualität und

Rückverfolgbarkeit der Statorproduktion durch Tracking der

Werkstückträger mit Turcks RFID-System

42

© SSI SCHÄFER

PICK TO LIGHT: Licht-Lotse 58

Pick-to-Light-System von Turck sorgt für fehlerfreie und

deutlich schnellere Kommissionierprozesse bei Skylux in

Belgien – auch mit Aushilfskräften

PICK TO LIGHT: Lichtblick 60

Sioen Industries optimiert Intralogistikprozesse mit Pick-to-

Light-System auf Basis der Banner-PTL110-Serie und der

robusten Turck-Logik-I/O-Module TBEN

SERVICE

KONTAKT: Ihr schneller Weg zu Turck 62

Wir zeigen Ihnen, wie, wann und wo Turck für Sie da ist

KONTAKT: Impressum, Niederlassungen 63

58


NEWS INNOVATIONS

Kompaktes 4-I/O-

Modul für Intralogistik

Speziell für den Einsatz in Anwendungsfeldern

mit geringem I/O-Bedarf – beispielsweise

in Logistikapplikationen – bietet

Turck das Ethernet-I/O-Modul TBEN-S1-

4DXP an. Das kompakte Blockmodul stellt

vier flexibel nutzbare Ein- oder Ausgänge

in der kompakten Bauform TBEN-S bereit,

die standardmäßig über acht Kanäle

verfügt. Mit einem Temperaturbereich

von -40 bis 70 °C und den Schutzarten

IP65/IP67/IP69K ist das neue I/O-Modul

vielseitig einsetzbar.

Faktor-1-Sensor für

Logistikapplikationen

Mit dem induktiven Näherungsschalter

NI40UE-QV40 erweitert Turck die bewährte

uprox-Familie um eine quaderförmige

Efficiency-Line-Variante, die mit Fokus auf

Flexibilität, kurze Inbetriebnahmezeit und

preissensible Applikationen in Logistikund

Material-Handling-Aufgaben optimiert

wurde. Der Faktor-1-Sensor erfasst auch

kleinere Metall-Targets bei seitlicher

Annäherung sehr gut, wie sie in den

Zielapplikationen üblich sind. Der Sensor

ist magnetfeldfest bis 300 mT und erfüllt

Schutzart IP68. Mit diesen Kennwerten

und einer Temperaturbeständigkeit von

-30 bis +85 °C erfüllt er höchste Ansprüche

an Verfügbarkeit und Betriebssicherheit.

mehr ab

Seite 8

Schüsselfertiger RFID-Tunnel

für Förderstrecken

Turcks neuer UHF-RFID-Tunnel ist eine sofort einsatzbereite,

flexible Erfassungslösung für die Automatisierung von Intralogistikprozessen.

Die programmierfreie No-Code-Technologie

und eine standardisierte Schnittstelle erleichtern die Integration

in bestehende Systeme und beschleunigen so Datenerfassung und

Prozessintegration. Der UHF-SYS-Tunnel ist für vielfältige Anwendungen

im Warenfluss auf Förderbandapplikationen ausgelegt

und ideal für Ein- und Ausgangskontrollen sowie die Pulkerfassung

in der Produktions- und Lagerlogistik. Die Multi-Tag-Funktion und

das geschlossene Gehäuse gewährleisten eine sichere Erfassung,

selbst bei großen Warenmengen. Die All-in-One-Lösung besteht

aus einem UHF-Reader mit vier Antennen, passenden Koaxialkabeln

sowie einem geschlossenen Tunnelgehäuse.

UHF-RFID-Gates als

Komplettpaket

Auch UHF-RFID-Gates für Identifikationsaufgaben in Logistik- und

Intralogistik-Prozessen, beispielsweise zur sicheren Erfassung von

Warenein- und -ausgängen, sind ab sofort als Komplettpaket bei

Turck verfügbar. Alle Komponenten inklusive passender Middleund

Software sind aufeinander abgestimmt, sodass der Anwender

die Gates ohne weitere Programmierung montieren und In Betrieb

nehmen kann. Das Komplettpaket besteht neben der Software aus

einem UHF-Reader Q180 mit vier Antennen, vier Koaxialkabeln,

einer Ethernet-Leitung sowie der Traverse und den Seitenwangen.


04 | 05

IP67-Netzteile mit IO-Link

zur Feldmontage

Kompakter UHF-RFID-

Reader mit EtherCAT

Der kompakte UHF-RFID-Reader Q150 mit Multiprotokoll-

Ethernet-Schnittstelle kommuniziert ohne zusätzliches

Interface direkt mit PC- oder SPS-Systemen in Industrial-

Ethernet-Netzwerken mit den vier wichtigsten Protokollen:

Der Q150-EC ist der einzige Reader seiner Leistungsklasse mit

EtherCAT, die Multiprotokollvariante Q150-EN arbeitet in

Profinet, Ethernet/IP sowie Modbus TCP und benötigt dank

Power-over-Ethernet (PoE) keine zusätzliche Spannungsversorgung.

In der Steuerungsumgebung muss kein Funktionsbaustein

zur Integration programmiert werden. Stattdessen

stellt der IP67-Reader mit dem U-Interface werksseitig ein

einfaches Dateninterface bereit. Die Wahl der besten Parameter

erleichtern RFID-Apps zur Visualisierung in der Turck

Automation Suite (TAS).

Das Portfolio flexibler Energieversorgungen für 1- und

3-phasige Anwendungen im modularen Maschinenbau ist

um kompakte Netzteile in Schutzart IP67 erweitert worden.

Die robusten PSU67-Netzteile arbeiten im Temperaturbereich

von -25 bis +70 °C und lassen sich ohne Schutzmaßnahmen

direkt an der Maschine montieren. Die PSU67-Netzteile

sind mit 15, 20 oder 25 A sowie mit M12-, 7/8“- oder

HAN-Q4-Anschluss verfügbar. Die dezentralen Netzteile

liefern 24 bis 28 VDC ohne Verluste direkt vor Ort und bieten

hohe Ausfallsicherheit durch elektronischen Leerlauf-,

Überlast- und Kurzschlussschutz. Die Ausgangsspannung

kann direkt am Gerät via LED-Interface oder remote via

IO-Link konfiguriert werden.

3D-Radarscanner mit

IO-Link oder J1939

M12-Power-Portfolio

Ab sofort bietet Turck ein komplett durchgängiges M12-Power-Portfolio

in den Codierungen K, L, S und T an. Neben den bereits länger

verfügbaren vollumspritzten M12-Power-Leitungen sind jetzt auch

konfektionierbare Steckverbinder, Flansche, Verteiler sowie

M12-auf-7/8“-Adapterleitungen im M12-Power-Angebot enthalten.

Zusätzlich zur Anschlusstechnik bietet Turck seinen Kunden

M12-Power-Technologie auch in seinen robusten I/O-und RFID-

Blockmodulen sowie Netzteilen in IP67. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten

ermöglichen effiziente Lösungen für eine

strukturierte und dezentrale Spannungsversorgung – vom Netzteil

über den Schaltschrank bis zu beliebigen Endgeräten. Turcks

robuste M12-Power-Lösungen trotzen widrigsten Bedingungen. Die

kompakten M12-Steckverbinder passen in nahezu jede Anwendung.

Mit dem MR15-Q80 präsentiert Turck einen robusten

Rader-Scanner, der Umgebungsdaten dreidimensional

erfasst und ausgibt. Er ist das einzige Gerät mit diesen

Eigenschaften, das neben IO-Link auch mit J1939-Schnittstelle

für Mobile Arbeitsmaschinen verfügbar ist. Der

Radar-Scanner erfasst mit 60 Gigahertz Objekte in bis zu

15 Metern Entfernung innerhalb der frei definierbaren

Erfassungswinkel von 120° horizontal und 100° vertikal.

Anwender setzen die Daten zum Beispiel zur 3D-Objekterkennung,

Kollisionsvermeidung, Höhenkontrolle oder

Toter-Winkel-Überwachung ein.


NEWS INNOVATIONS

Ultrakompaktes 4-Kanal-

RFID-Interface für EtherCAT

HF-Schreib-Lesegerät

mit Systemredundanz

Ein HF-Schreib-Lesekopf mit Multiprotokoll-Ethernet-Interface

erweitert Turcks

RFID-Portfolio um eine effiziente Lösung

mit einzigartigen Eigenschaften in puncto

Start-up-Zeit, Kommunikation und Sicherheit.

Bei einer Start-up-Zeit unter 500 ms

ist der TNSLR-Q130-EN ideal für hochdynamische

Anwendungen wie etwa Werkzeugwechsel,

bei denen jede Sekunde zählt.

Dank Multiprotokoll kommuniziert das

Gerät in Profinet-, Ethernet/IP- oder Modbus-TCP-Netzwerken.

Die integrierte

S2-Systemredundanz ermöglicht zudem

die redundante Kommunikation zwischen

zwei Steuerungen.

Mini-RFID-Tags und

Schreib-Lesegeräte

Als weltweit kompaktestes 4-Kanal-RFID-Interface für EtherCAT

ist das neue TBEC-S2-4RFID ideal geeignet für beengte Einbauverhältnisse.

Jeder der vier RFID-Kanäle ermöglicht im HF-Busmodus

den Anschluss von bis zu 32 HF-Schreib-Leseköpfen, das gesamte

Modul mit Abmessungen von 32 x 144 x 32 mm kann somit bis

zu 128 HF-Schreib-Leseköpfe aufnehmen. Das reduziert effektiv

die Kosten für Applikationen mit vielen aufeinander folgenden

Lesepunkten, wie beispielsweise in der Intralogistik oder an

Produktionsstrecken in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau.

Turcks vielseitiges EtherCAT-Modul ist kompatibel mit

allen HF- und UHF-Schreib-Lesegeräten, die den Anschluss an das

RFID-Interface unterstützen. Die hohe Schutzart IP67/68/69K

erlaubt die direkte Montage des Moduls an der Maschine.

Hochauflösende Profinet-

Absolut-Drehgeber

Turcks Drehgeber-Portfolio bietet jetzt auch Encoder mit Profinet-

Schnittstelle für Echtzeit-Applikationen, vor allem für die Bereiche

Logistik, Food & Beverage und Maschinenbau. Die Drehgeber der

Baureihen REM (Multiturn) und RES (Singleturn) setzen auf das

aktuelle Profinet-Encoder-Profil (Version 4.2) und bieten Auflösungen

von 19 Bit für die Singleturn- und bis zu 24 Bit für die Multiturn-Geräte.

Alle Encoder unterstützen Profinet-Features wie

Media Redundancy Protocol (MRP), Link Layer Discovery Protocol

(LLDP) und Simple Network Management Protocol (SNMP).

Neu im RFID-Angebot sind auch kompakte

M12-Schreib-Lesegeräte und In-Metal Tags

im Format von 4 x 3 mm zur Identifizierung

kleinster Metallobjekte. Die HF-Schreib-

Lesegeräte sind sowohl für bündige als

auch für nicht bündige Montage verfügbar.

Zusätzlich bietet Turck Varianten mit HF-

Busmodus an, die es erlauben, mehrere

Schreib-Lesegeräte effizient in Linientopologie

anzuschließen.


06 | 07

Sichere Multiprotokoll-

Module mit Safe Link

Turck stellt eine vernetzte Maschinensicherheitslösung vor,

die speziell auf die Anforderungen kleiner bis mittlerer

Anlagen zugeschnitten ist: Die Kombination des Sicherheitsprotokolls

Turck Safe Link mit den sicheren IP67-Block-I/O-

Modulen TBEN-LL-4FDI-4FDX ermöglicht eine flexible und

kosteneffiziente Sicherheitssteuerung durch dezentrale

Installation. Die multiprotokollfähigen Module unterstützen

Ethernet/IP, Profinet und Modbus TCP und nutzen das

Turck-Safe-Link-Protokoll zur sicheren Kommunikation

untereinander. Die Logik wird direkt in den Modulen mit

sicheren Ein- und Ausgängen umgesetzt. Durch die Vernetzung

der Module entsteht eine modulare und skalierbare

Sicherheitsarchitektur, die Verkabelungsaufwand und

Installationszeit erheblich reduziert.

Funk-Steckverbinder

überwachen Leitungen

Mit seinen M12Plus-Steckverbindern verlagert Turck die

Zustandsüberwachung hochbeanspruchter Leitungen

direkt in die Anschlusstechnik. Die mit Spannungs- und

Stromüberwachungselektronik ausgestatteten Steckverbinder

können gemessene Werte drahtlos per Bluetooth

Low Energy an eine Steuerung senden. Durch den

Abgleich von Eingangs- und Ausgangswerten werden

Probleme wie Kabelknick, Kabelbruch oder fehlende

Spannungsversorgung frühzeitig erkannt. Dank der

individuellen MAC-Adresse jedes Steckverbinders kann

der Anwender ein vom Ausfall bedrohtes Kabel direkt

identifizieren und unverzüglich ersetzen. Die App Cable

Monitor der Turck Automation Suite TAS visualisert die

Messwerte des M12Plus und ermöglicht so Condition

Monitoring und weitere IIoT-Anwendungen.

IIoT-Funktionen für RFID-

Interfaces mit OPC-UA

Miniatur-Optosensoren

Mit der Q2X-Serie von Banner Engineering präsentiert Turck

kompakte Miniatur-Optosensoren mit höchsten Reichweiten und

fünf verschiedenen Erfassungsmodi für vielfältige Anwendungen.

Die Optosensoren erlauben eine präzise und zuverlässige Positionserfassung

von kleinen Bauteilen und lassen sich selbst auf

kleinsten Flächen installieren. Ein Highlight der Serie ist die

Q2X-Lasermessung mit einer Reichweite bis zu 3 Metern, fast

viermal so groß wie bei vergleichbaren Modellen. Die Q2X-Lasertaster

nutzen die Laser-Laufzeittechnologie (Time of Flight), die

hochpräzise Messungen ermöglicht und selbst kleine Objekte

zuverlässig erkennt.

Ein kostenloses Firmware-Update macht Turcks IP67-RFID-

Interfaces fit für die barrierefreie Kommunikation im IIoT,

etwa zur einfachen Identifizierung und Nachverfolgung.

Während der OPC-UA-Server samt AutoID Companion

Specification V. 1.01 für die reibungslose direkte Kommunikation

mit MES-, SPS-, ERP- oder Cloud-Systemen

sorgen, verspricht Turcks HF-Busmodus Kostenvorteile

bei Anwendungen mit vielen Lesepunkten. Nach dem

Update unterstützt der TBEN-L5-4RFID-8DXP-OPC-UA als

erstes RFID-Modul mit integriertem OPC-UA-Server den

HF-Busmodus, was den Anschluss von bis zu 32 HF-

Schreib-Lesegeräten an jedem RFID-Eingang erlaubt.


TREND DIGITALE FÖRDERSTRECKEN

Auf die Rolle

Mit seinem Angebot zur Modularisierung digitaler Fördertechnik

unterstützt Turck den Trend zu flexiblen Intralogistikanlagen –

im Fokus: die robuste IP67-Rollen motorsteuerung TBEN-LL-4RMC

Eine der drängendsten Herausforderungen für die

Industrie und damit auch für die Intralogistikbranche

ist der demografische Wandel. Viele Fachkräfte werden

in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen,

während gleichzeitig nicht genügend neue Talente

nachrücken. Laut ifo Institut leiden bereits mehr als

60 Prozent der Unternehmen unter Fachkräftemangel.

Dies führt dazu, dass rund ein Drittel der Logistikfach-

kräfte mehr Aufgaben in der gleichen Zeit bewältigen

müssen. Eine Antwort der Branche auf diesen Trend

ist stärkere Automatisierung, beispielsweise durch den

zunehmenden Einsatz von AMR (Autonomous Mobile

Robots) oder Cobots.

Zusätzlich stellt die unsichere Entwicklung im

Welthandel die Industrie vor Herausforderungen. Diese

Unsicherheit führt dazu, dass Unternehmen flexibel


more@TURCK 1 | 2025 08 | 09

Turck Automation Suite TAS: effizientes Gerätemanagement in Ethernet-Automatisierungsnetzen

– mit Cloud-Integration für Echtzeitüberwachung und Problembehandlung

Turcks Rollenmotorsteuerung

TBEN-LL-4RMC steuert direkt

am Fördermodul bis zu vier

Antriebe über CAN

bleiben wollen, um einfacher auf veränderte Rahmenbedingungen

reagieren zu können. Hinzu kommt, dass

auch das Konsumverhalten volatiler geworden ist, was

ebenso den Trend zu mehr Flexibilität treibt. Globale

Unternehmen müssen ihre Produktions- und Logistikprozesse

anpassen, um Wettbewerbsnachteile durch

Zölle und lange Lieferketten zu minimieren. Produktions-

und Logistikanlagen samt Fördertechnik müssen

gegebenenfalls verlegt oder erweitert werden. Schnelle

Reaktionen und Anpassungsfähigkeit an veränderte

Handelsbedingungen entwickeln sich zu einem starken

Wettbewerbsfaktor.

Lösung: Modulare Fördertechnik und smarte

Automatisierung

Innovationszyklen verkürzen sich. Monolithische

Anlagen, die Betreiber nach ihrer Errichtung für zehn

Jahre und mehr nur noch zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken

anfassen, gehören der Vergangenheit

an. Modulare Förderstrecken bieten hier einen klaren

Vorteil, da sie eine schnelle und effiziente Anpassung

der Anlagen ermöglichen. Dies trägt sowohl zur

Sicherung der Lieferketten als auch zur langfristigen

Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen

im globalen Markt bei.

Durch den Einsatz von smarter Automatisierungstechnologie

können Prozesse optimiert und Arbeitsabläufe

automatisiert werden, was letztlich zu einer

Entlastung der Mitarbeiter und einer Steigerung der

Produktivität führt. Turck reagiert auf diese Anforderungen

eines höheren Automatisierungsgrads und einer

größeren Flexibilität mit dezentralen, vernetzten Lösungen

für digitale Förderstrecken, die drei Ziele für

Anlagenbauer, Integrationspartner und OEM der

Intralogistik unterstützen: Automatisierung, Nachverfolgbarkeit

und Skalierbarkeit.

Die Hersteller von Intralogistikanlagen sind angehalten,

immer flexiblere Anlagen zu planen, deren

Strukturen wieder geöffnet werden können – sowohl

mechanisch als auch hinsichtlich Datenkommunikation,

Spannungsversorgung, Schnittstellen und

Software-Architektur. Die klassischen Ansprüche an

Produktions- und Logistiktechnik – hohe Lebensdauer

und maximale Verfügbarkeit, kurze Taktzeiten, sprich

SCHNELL GELESEN

Der demografische Wandel und der resultierende Fachkräftemangel

sowie volatiles Konsumverhalten erfordern flexiblere Produktions- und

Logistikprozesse. Modulare Fördertechnik und smarte Automatisierung

bieten Chancen für die Intralogistik, indem sie schnelle Anpassungen

und hohe Produktivität bei geringem Personaleinsatz ermöglichen.

Turck unterstützt den Trend zur digitalen Förderstrecke mit dezentralen,

vernetzten Lösungen für flexible, skalierbare Fördertechnik mit besserer

Verfolgbarkeit. Die IP67-Rollenmotorsteuerung TBEN-LLH-4RMC bildet

die Basis für eine konsequent modulare, schaltschranklose Automatisierung

von Förderstrecken.


TREND DIGITALE FÖRDERSTRECKEN

Schneller am Markt mit modularen Lösungen

Ein zentraler Vorteil modularer Fördertechnik ist deren

schnellere Inbetriebnahme und Montage. Fördertechhohe

Produktionseffizienz – stehen weiterhin hoch

im Kurs. Durch eine intelligente, prädiktive Auswertung

von Prozess- und Zustandsdaten kann die maximale

Verfügbarkeit zudem noch optimiert werden.

Die geforderte Modularisierung der Fördertechnik

hat zur Folge, dass statt großen AC-Antrieben, die

ganze Bahnen und mehrere Rollen gleichzeitig antreiben,

zunehmend kleinere DC-Antriebe eingesetzt

werden, die als Motorrolle direkt in die Rollenbahn

integriert sind. An der Wange der Förderbahn oder

darunter befinden sich keine ausladenden Motoren

mehr, sondern nur noch die Steuerungsmodule. Wenn

die Fördertechnikmodule dann auch hochverfügbar

sein und staudrucklos arbeiten sollen, geht kein Weg

an einer effizienten Digitalisierungsstrategie vorbei.

Der Trend geht weg von zentral gesteuerten und

angetriebenen Strecken hin zu dezentralen Steuermodulen

und Rollenantrieben direkt vor Ort.

I/O-Module steuern Rollenantriebe direkt vor Ort

Mit seinen robusten IP67-Lösungen kann Turck

Anwender bei der Digitalisierung ihrer Fördertechnik

unterstützen. Insbesondere die I/O-Module der

TBEN-S- und TBEN-L-Familien zur Signalverteilung

oder die IP67-SPS TBEN-L-PLC zur autarken Steuerung

direkt an der Strecke werden in Intralogistikanlagen

eingesetzt. Zur Antriebssteuerung können Anwender

von Interroll-Rollenmotoren schon seit einigen Jahren

Turcks TBEN-Lx-4RMC einsetzen. Das IP67-Modul

steuert Motoren mit CAN-Interface und kommuniziert

zur Steuerung über eine der drei Multiprotokoll-Ethernet-Sprachen.

Inzwischen können auch Rollenmotoren

der Hersteller MTA und MPC mit dem Modul gesteuert

werden, weitere Motorhersteller sollen folgen.

Staudrucklose Förderung direkt durchs

I/O-Modul steuern

Das TBEN-LL-4RMC ist zudem in der Lage, über seine

integrierte Steuerungslogik ARGEE als Field Logic

Controller (FLC) aus dem Feld heraus zum Beispiel die

staudrucklose Förderung zu etablieren. Die notwendigen

ARGEE-Programmbausteine liegen vor. Ein

TBEN-Block-I/O-Modul steuert bis zu vier CAN-Rollenmotoren

lokal und bindet gleichzeitig Sensoren und

Geschwindigkeit, Temperatur und Stromaufnahme jeder

Motorrolle werden kontinuierlich überwacht und ausgewertet

Aktoren über universelle DXP-Ports ein. Die Kommunikation

zur Zentralsteuerung der Anlage erfolgt über

eine der drei Multiprotokoll-Sprachen.

IP67-Netzgeräte bringen Leistung ins Feld

Um Modularisierung konsequent voranzutreiben,

müssen möglichst alle Automatisierungskomponenten

aus dem Schaltschrank ins Feld verlagert werden. Mit

seinen Netzteilen in IP67 geht Turck auch bei der

Spannungsversorgung in diese Richtung. Die PSU67

stellen 24 und 48 Volt zur Verfügung und erleichtern

mit M12-Power-Versorgung und Snap-on-Steckverbindern

die Konstruktion und den Aufbau autarker

Fördertechnikmodule.

Netzwerk- und Sicherheitstechnik schaltschranklos

Auch Ethernet-Switches finden man häufig im Schaltschrank.

Turck bietet robuste Alternativen in IP67, die

sowohl als managed (TBEN-Lx-SE-M2) als auch unmanaged

Switch (TBEN-Lx-SE-U1) die Netzwerkverwaltung

aus dem Schaltschrank an die Maschine verlagern.

Sicherheitssteuerungen in IP67 machen das Angebot

komplett. Turck bietet dazu mit dem TBEN-LL-4FDI-

4FDX eine vernetzte Maschinensicherheitslösung, die

speziell auf die Anforderungen kleiner bis mittlerer

Anlagen zugeschnitten ist: Die Kombination des

Sicherheitsprotokolls Turck Safe Link mit den sicheren

IP67-Block-I/O-Modulen TBEN-LL-4FDI-4FDX ermöglicht

eine flexible und kosteneffiziente Sicherheitssteuerung

durch dezentrale Installation. Die multiprotokollfähigen

Module unterstützen Ethernet/IP, Profinet und Modbus

TCP und nutzen das Turck-Safe-Link-Protokoll zur

sicheren Kommunikation untereinander. Die sicherheitsgerichtete

Logik wird direkt in den Modulen mit

sicheren Ein- und Ausgängen umgesetzt.

UHF-Identifikationstunnel als Komplettpaket

Identifikation ist gerade in der Intralogistik in nahezu

jeder Anlage integraler Bestandteil der Prozesse – ob

nun optisch oder mittels RFID. Auch diese lässt sich

komplett schaltschranklos umsetzen, beispielsweise

mit Turcks schlüsselfertigem UHF-RFID-Tunnel. Das

UHF-Tunnel-Komplettpaket besteht aus einem UHF-

Reader mit Antennen, passenden Koaxialkabeln sowie

einem geschlossenen Tunnelgehäuse mit sämtlichen

Halterungen für die schnelle Montage.

Ein zusätzliches Interface oder eine separate

Middleware sind nicht notwendig. Die programmierfreie

No-Code-Technologie und eine standardisierte

Schnittstelle erleichtern die Integration in bestehende

Systeme und beschleunigen so Datenerfassung und

Prozessintegration. Der UHF-RFID-Tunnel ist für

vielfältige Anwendungen im Warenfluss auf Förderbandapplikationen

ausgelegt und ideal für Ein- und

Ausgangskontrollen sowie die Pulk-Erfassung in der

Produktions- und Lagerlogistik. Die Multi-Tag-Funktion

und das geschlossene Gehäuse gewährleisten eine

sichere Erfassung, selbst bei großen Warenmengen.


more@TURCK 1 | 2025

10 | 11

nikmodule können beim Hersteller bereits vorverdrahtet

werden, um sie beim Endanwender lediglich wie

Bausteine zusammenzufügen und im Idealfall nur zwei

Leitungen für Datenkommunikation und Leistungsversorgung

zu verbinden. Wenn Steuerung und Sicherheits-Controller

direkt an der Fördertechnik montiert

sind, konnten sie zudem bereits offline, ohne Verbindung

zur späteren Zentralsteuerung, getestet werden.

So lassen sich die Inbetriebnahmen deutlich beschleunigen

und die modulare Fördertechnik ist schneller

betriebsbereit. Auch bei späteren Erweiterungen einer

Fördertechnikanlage zahlt sich ein modulares Konzept

aus, wenn etwa ein Standardmodul durch eine Weiche

oder einen Sorter getauscht werden muss.

Condition Monitoring

Eine weitere Antwort auf Anlagen, die zukünftig

von weniger Fachkräften betrieben werden müssen,

ist intelligentes Condition Monitoring. Moderne

Automatisierungstechnik muss in der Lage sein, das

Applikationswissen erfahrener Fachkräfte zu integrieren.

Der Schlüssel dazu sind Daten. Nahezu jede

automatisierungstechnische Komponente von Turck

kann Zusatzdaten wie die interne Temperatur, Betriebsstunden,

Schaltzyklen oder die Stromaufnahme parallel

zu den eigentlichen Nutzdaten erfassen und übertragen.

Der Anwender kann entscheiden, ob er die Daten

auf einem Dienst seiner Wahl auf hauseigenen Servern

speichern und auswerten möchte, ob er eine Cloud

wie Microsoft Azure, Telekom Cloud, AWS dafür nutzt

oder die Daten über MQTT an Turcks Cloud-Plattform

TAS Cloud kommuniziert und dort auswertet.

TAS Cloud: Wartungsmanager und mehr

TAS Cloud bietet auf Industrieanwendungen zugeschnittene

Apps wie den Wartungsmanager. Mit dem

Dienst können Anwender ohne Programmierung im

Baukastenprinzip Wartungspläne für ihre Maschinen

erstellen, terminieren, durchführen und dokumentieren.

Damit können Instandhalter in weniger Zeit

mehrere Anlagen im Blick behalten und etwaige

Probleme frühzeitig erkennen, selbst über Standortoder

Ländergrenzen hinweg. Auchwenn spätestens bei

der Behebung von mechanischen Defekten ein Service-

Techniker vor Ort sein muss, deutensich viele Defekte

frühzeitig in den Daten an. Condition Monitoring öffnet

die Chance für eine effizientere Planung von Wartungseinsätzen

und Instandhaltungsressourcen.

Optosensoren komplettieren Logistik-Angebot

Als Komplettanbieter bietet Turck auch zahlreiche

Sensorvarianten, die in der Intralogistik zur Erfassung

von Behältern und Produkten eingesetzt werden.

Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering stellt

zudem ein breites Angebot an LED-Leuchten und

Signallampen, auch mit Pick-to-Light-Funktion, bereit,

das in Kombination mit Turcks hauseigenen I/O-Lösungen

nahezu jede Anforderung der Branche abbilden

kann.

Autor | Frank Morassi ist Key Account Manager Intralogistics

bei Turck

Webcode | more12500

Weitere Infos: www.turck.de/dcl

Digitale Förderstrecken:

flexibel, skalierbar, verfügbar!

UHF-RFID-Tunnel als

Komplettpaket ersparen

das langwierige Zusammenstellen

kompatibler

Systeme


INSIDE INTERVIEW

„Gefragt ist vor allem Flexibilität“

Mit kompakten I/O-Modulen seiner TBEN-Reihe kann Turck nicht nur Trommelmotoren in Rollenbahnen

ansteuern, sondern gleichzeitig die ganze Förderstrecke digitalisieren und für Transparenz

in der Intralogistik sorgen. Im Gespräch mit den vier Turck-Spezialisten Frank Morassi, Holger Spies,

Frederik Nitsche und Hendrik Schnabel erfuhr Michael Corban, Chefredakteur der Fachzeitschrift

KEM Konstruktion | Automation, wie dezentrale Automatisierung, Modularisierung und Digitalisierung

flexibel skalierbare und hochverfügbare Förderstrecken ermöglichen – besonders effizient in

Kombination mit RFID-Technik zur Identifikation des Förderguts.

Welche Herausforderungen adressiert

Turck mit seinem Angebot für die Intralogistik?

Frank Morassi (Vertical Sales Manager Intralogistics):

In der Intralogistik gleicht keine Anlage

der anderen – gefragt ist vor allem Flexibilität.

Einerseits bezüglich der eingesetzten

Komponenten, andererseits aber auch mit

Blick auf den schnellen Umbau der Förderanlage,

wenn sich wie heute die Anforderungen

oft und schnell ändern. Auf Seiten

des Maschinenbaus lautet die Antwort

darauf Modularisierung, in der Automation

ist es die dezentrale Automatisierung in

Verbindung mit der Digitalisierung – und

hier kennen wir uns aus. Auf diese Weise

lassen sich modulare, flexibel skalierbare

Förderstrecken realisieren – die bei Bedarf

zudem hochverfügbar sind und staudrucklos

arbeiten. Mit diesem Ansatz können wir

eine Reihe von Aufgaben lösen, die sich in

den kommenden Jahren verstärkt stellen.

Ändern sich die Anforderungen, ist

neben dem schnellen Umbau einer Anlage

zusätzlich Skalierbarkeit gefragt. Modular

aufgebaut und dezentral automatisiert,

lassen sich Fördermodule schnell und einfach

entsprechend einem neuen Streckenlayout

umstellen und ergänzen. Mit smarten

und robusten I/O-Modulen „an Bord“

bleibt der Verdrahtungsaufwand gering –

zudem bringen die Module Steuerungsfähigkeiten

sowie Anschlüsse für Aktoren

und Sensoren inklusive 24- oder 48-Volt-

Spannungsversorgung gleich mit.

Da wir mit unserem Angebot schon

immer modular und ganzheitlich denken,

kann Turck Intralogistikspezialisten eine

Lösung aus einer Hand bieten – und bringen

dabei dezentrale Automatisierung,

Traceability, Condition Monitoring, Scalability,

eine schnelle Time-to-Market und

»Turcks Lösungsangebot für

die Intralogistik ermöglicht

dezentrale Automatisierung,

Traceability, Condition Monitoring,

Scalability, eine schnelle

Time-to-Market und smarte

digitale Services mit der Turck

Automation Suite TAS.«

Frank Morassi | Vertical Sales Manager Intralogistics


more@TURCK 1 | 2025

12 | 13

»Mit der dezentralen Automatisierung

können wir insbesondere

auch Real-Time-Anwendungen

dezentral vor Ort abarbeiten

und so volle Flexibilität

von der Steuerung über die

Skalierung von Förderstrecken

bis hin zu Lösungen für Predictive

Maintenance anbieten.«

Holger Spies | Projektmanagement Vertrieb

digitale Services mit unserer Turck Automation

Suite TAS zusammen. Nicht unerwähnt

bleiben soll an dieser Stelle zudem unser

langjähriges RFID-Know-how.

Wollen Sie das etwas näher erläutern?

Morassi: Bei der Vielzahl von Aufgaben –

da wird beispielsweise etwas zusammengebaut,

geschweißt, gelötet, verpackt,

eingelagert, zwischengelagert, umgelagert

oder umgepackt – gilt es, genau zu erfassen,

welche Box oder Baugruppe sich zu

einem bestimmten Zeitpunkt an welcher

Stelle befindet. Das können wir mittels

RFID gut erfassen – und zwar nicht nur

über Gates am Warenein- oder -ausgang.

Wir können an den jeweiligen Stationen

Ein- und Ausbuchungen im übergeordneten

System veranlassen. Ein enorm wichtiger

Vorteil von RFID ist dabei, dass ich den

Datenträger im Gegensatz zum Barcode

nicht nur lesen, sondern auch beschreiben

kann. So lassen sich zum Beispiel bei Montagevorgängen

die Seriennummern der

verbauten Teile und Baugruppen einfach

mitgeben – die Nachverfolgbarkeit ist

sichergestellt.

Sie sprachen auch das Thema einer

schnellen Time-to-Market an...

Morassi: ...weil das einer der Vorteile der

dezentralen Automatisierung ist. Wir

können eine Anlage deutlich schneller

realisieren, weil dezentrale Anlagen autonom

laufen und geprüft werden können.

Eine neue Anlage oder auch eine Anlagenerweiterung

sind damit schneller implementiert.

Parallel haben wir die Möglichkeit,

Daten sehr einfach zu gewinnen

und zu verarbeiten. Damit lassen sich

Mehr werte generieren – etwa bei Serviceauf

gaben, nicht zuletzt auch über die

Datenauswertung in der Cloud.

Hier kommt unsere Automatisierungssoftware

ins Spiel, die Turck Automation

Suite TAS. Mit diesem Tool können wir alle

Komponenten mühelos einbinden und

integrieren. Idealerweise ist dazu jedes

Element einer Förderstrecke mit einem

unserer I/O-Module ausgestattet – sodass

Daten aufgenommen und an die übergeordnete

Steuerung weitergegeben werden

können.

Ihre smarten I/O-Module bringen ja auch

eine Steuerung mit – wie spielen lokale

und übergeordnete Steuerung zusammen?

Holger Spies (Projektmanagement Vertrieb): Indem

wir ‚an jedem Meter‘ der Förderstrecke

eines unserer TBEN-Module verbauen,

ermöglichen wir nicht nur die volle Kontrolle

der Rollenmotoren in dem jeweiligen

Fördermodul, sondern wir können auch

alles, was sich lokal – sprich dezentral –

steuern lässt, über die integrierte Steuerung

ansprechen. Hervorheben möchte ich,

dass wir sogar Aufgaben mit Echtzeitanforderungen

abarbeiten können. Die übergeordnete

Steuerung muss dann keine Detailaufgaben

auf den einzelnen Modulen

übernehmen und orchestriert nur die

Gesamtanlage. Neben die Steueraufgaben

der Module tritt dann zusätzlich das Erfassen

und Weitergeben von Daten für die

vorausschauende Wartung (Predictive

Maintenance).

Lassen Sie mich das kurz an einem

Beispiel klar machen: Nehmen wir an, ein

Paket soll an Station X ausgeschleust werden.

Dann erfassen wir die Informationen

vor Ort und geben sie über unser Modul

weiter – will heißen: Wir identifizieren das

Paket und steuern über die dezentrale

Automatisierung vor Ort die entsprechende

Ausschleuseinheit. In gleicher Weise

trifft das auch dann zu, wenn es sich um

eine Real-Time-Anwendung handelt. Über

die zentrale Steuerung müssen in diesen

Fällen keine Informationen laufen. So lassen

sich beispielsweise die Motorrollen


INSIDE INTERVIEW

dezentral vor Ort entsprechend der jeweiligen

Aufgabenstellung bewegen.

Mittels des CAN-basierten Kommunikationsprotokolls

können wir dabei parallel

weitere Daten übermitteln und bestimmte

Profile fahren oder umgekehrt Werte für

Temperatur, Strom und Spannung auslesen.

Ziel ist, eine digitale Durchgängigkeit zu

anbieten, bestimmte Motorrollen vorausschauend

zu wechseln – wenn sie etwa

nach einer definierten Betriebsstundenzahl

anfangen, höhere Ströme zu ziehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit

der dezentralen Automatisierung können

wir insbesondere auch Real-Time-Anwendungen

dezentral vor Ort abarbeiten und

Jedes Turck-Modul kann vier Rollenmotoren

versorgen und steuern – und damit ein

komplettes Fördermodul. Wie schon

erwähnt, sind wir bezüglich der Steueraufgaben

dabei natürlich nicht nur auf die

Rollenmotoren beschränkt, sondern können

auch weitere Aufgaben erledigen. In

der Summe steht dem Intralogistiker so

»Mit unserem Motorsteuerungsmodul

bieten wir eine

dezentrale Automatisierungslösung,

die exakt zu den Anforderungen

der Intralogistik passt –

und sowohl zum Motor, zur

Kopplung an Nachbarmodule

und zur Anlagensteuerung alle

Möglichkeiten der flexiblen

Anbindung eröffnet.«

Frederik Nitsche | Produktmanager Fabrikautomation Systeme

erreichen und auf diese Weise die Limitierungen

der üblicherweise genutzen

analogen Schnittstellen aufzuheben. Die

Digitalisierung gibt uns so die Möglichkeit,

die Transparenz über den Zustand der

ganzen Anlage zu erhalten – bis in den

letzten Meter hinein.

Das ermöglicht dann das Condition

Monitoring?

Spies: Exakt! Denn jetzt können wir auf die

einzelne Motorrolle heruntergebrochen

angeben, wie viel Strom sie benötigt – was

einerseits mehr Steuermöglichkeiten eröffnet,

andererseits aber auch die Grundlage

für Predictive Maintenance legt. Erst mit

dieser Datendurchlässigkeit kann der Anlagenbauer

seinem Kunden beispielsweise

so volle Flexibilität von der Steuerung über

die Skalierung von Förderstrecken bis hin

zu Lösungen für Predictive Maintenance

bieten.

Was zeichnet die zum Einsatz kommenden

smarten I/O-Module noch aus?

Frederik Nitsche (Produktmanager Fabrikautomation

Systeme): Wir bauen unsere IP67-Module

grundsätzlich für harsche Umgebungsbedingungen

– speziell in der Intralogistik ist

hier die Vibrationsfestigkeit gefragt. Darüber

hinaus erlauben wir auf der Motorversorgungsebene

auch eine Spannung von

48 Volt – das klingt trivial, halbiert aber

effektiv die Ströme, was gerade in ausgedehnten

Anlagen der Intralogistik nicht

unwichtig ist.

eine leicht und flexibel einsetzbare

dezen trale Logik zur Verfügung, die auf

den Fördermodulen sehr effizient arbeitet

und auch die staudrucklose Förderung

ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich

wunderbar Segmente von Rollenförderanlagen

automatisieren.

Bin ich bei den Motorrollen auf

bestimmte Hersteller angewiesen?

Nitsche: Aktuell unterstützen wir die CANbasierten

Motoren von MTA, MPC und

Interroll. Entsprechend dem Kerngedanken

der Modularisierung kapseln wir sowohl

die eigentliche Logik als auch die digitale

Rollenanbindung – auf diese Weise muss

sich niemand mit dem Thema Daten-Mapping

plagen und man kann jederzeit wahl-


more@TURCK 1 | 2025

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weise über Profinet oder EtherNet/IP die

Geschwindigkeit steuern oder umgekehrt

Daten für Predictive Maintenance auslesen.

Basierend auf unserem I/O-Modul TBEN-

LL4RM-4DI-4DXP haben wir beispielsweise

für SSI SCHÄFER ein Modul zur „Conveyor

Control Unit“ weiterentwickelt. Neben der

48-Volt-Spannung für die Rollenmotoren

Box direkt ausschleusen und zurückfahren

können. Wichtig ist, dass der Anwender

immer entscheiden kann, ob er solche

Aufgaben dezentral auf dem entsprechenden

Modul oder zentral lösen will – wir

können beides. Das ist vor allem auch bei

Erweiterungen und Umbauten ein sehr

großer Vorteil.

Rolle, weil wir bei den hohen Anforderungen

der Intralogistik an die Identifikation

technologisch an eine Grenze stoßen, an

der Barcodes nicht mehr ausreichen.

Sie sprachen das metallene Umfeld

bereits an – ist das Lesen von RFID-Tags

auf Metall oder Flüssigkeiten gelöst?

»Mit unserem Angebot eines

schlüsselfertigen und sofort

einsatzbereiten RFID-Tunnel-

Komplettpakets wollen wir

Anwendern in der Intralogistik

einen leichten Einstieg in die

Nutzung der RFID-Technologie

ermöglichen, nicht zuletzt auch

über die einfache Integration in

die Automatisierungstechnik.«

Hendrik Schnabel | Produktmanager RFID-UHF-Systeme

und 24 Volt für klassische Aktoren, CAN-

Kommunikation zum Motor und Profinet-

Kommunikation zur Steuerung waren hier

digitale Ein- und Ausgänge für externe

Trigger-Signale oder Aktoren eine weitere

Anforderung. Zusätzlich zu vier klassischen

I/Os stehen auf dem Modul vier DXP-Ports

bereit, die vom Anwender wahlweise als

Ein- oder Ausgang genutzt werden können.

Spies: Wie gesagt lassen sich mit diesen

Modulen auch Echtzeit-Steuerungsaufgaben

lösen, vor allem im Zusammenspiel

mit Turcks RFID-System – etwa unserem

neuen UHF-RFID-Tunnel. Häufig habe ich

in der Intralogistik Aufgabenstellungen der

Art, dass ich etwa prüfen will, ob in einer

Box auch wirklich fünf Datenträger enthalten

sind – sind nur vier drin, muss ich die

Wie leicht lässt sich denn solch ein

RFID-Tunnel integrieren?

Hendrik Schnabel (Produktmanager RFID-UHF-

Systeme): Sehr leicht – und vor allem skalierbar.

Unser RFID-Tunnel liefert einen RFID-

Lesepunkt, der sich sehr einfach auf die

Fördertechnik aufsetzen lässt. Ich betone

das deshalb, weil die Realisierung solch

eines Lesepunkts im Umfeld der metallenen

Fördertechnik nicht trivial ist. Um

reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten,

muss die Lesestelle gut geschirmt und auf

das Förderband ausgerichtet sein. All dies

ist bei unserem RFID-Tunnel bereits gegeben

– was den Vorteil bietet, dass der

Anwender bei einer Anlagenerweiterung

leicht weitere Tunnel ergänzen kann – alles

ist bereits vorkonfektioniert. RFID spielt an

dieser Stelle auch deshalb eine wichtige

Schnabel: Das ist grundsätzlich noch immer

ein Thema – aber eine Lösung existiert

beispielsweise in Form von speziellen

Metalldatenträgern. Sollten solche Anforderungen

vorhanden sein, bieten wir

zusätzlich auch Beratungsleistungen an –

denn diese Fälle sind meist komplex und

erfordern ein genaues Hinschauen. Im

Wesentlichen werden allerdings in der

Intralogistik heute Kunststoffbehälter und

-träger eingesetzt, so dass das Lesen der

Tags problemlos ist.

Autor | Michael Corban ist Chefredakteur der

Fachzeitschrift KEM Konstruktion | Automation

Web | https://kem.industrie.de

Info | www.turck.de/dcl

Webcode | more12530


TECHNOLOGY TRACK AND TRACE

Gewusst wo

RFID macht Prozesse in Produktion

und Logistik hochgradig transparent,

vom Wareneingang über Produktion

und Lager bis zum Versand – eine ideale

Lösung auch zum effizienten Management

von Mehrwegbehältern (RTI)

Mit UHF-Readern

und Displays auf

Gabelstaplern

gibt es auch beim

Transport mehrerer

Behälter in der

Produktion oder

im Lager keine

blinden Flecken

mehr

Komplexe Strukturen, intransparente Prozesse sowie

hoher Kostendruck stellen Unternehmen der Fertigungsindustrie

und der Logistik vor dieselbe Herausforderung:

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden

schnelle Entscheidungen auf der Grundlage von

Echtzeitinformationen immer wichtiger.

Zum Generieren entscheidungsrelevanter Informationen

sind RFID-Systeme heute die Mittel der Wahl. Sie

schlagen die Brücke zwischen der physischen Produktionswelt

(Operational Technology, OT) und IT-basierten

MES- und ERP-Systemen. Aus der Verknüpfung der

Objekte mit den Daten der IT-Systeme generieren

RFID-Systeme die notwendige Transparenz für schlanke

Prozesse und digitalisierte Lieferketten. Die aggregierten

Informationen, zum Beispiel über Zeitpunkte, Orte,

Benutzer oder durchgeführte Prozessschritte, erlauben

smarte Funktionen wie automatische Produktions- und

Bestellprozesse, die Identifikation von Fehlerquellen

oder die rechtzeitige Vorhersage eventueller Engpässe.

RFID-Informationen versetzen Systeme und Entscheider

in die Lage, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Transparenz von Wareneingang bis Versand

Mit RFID-basierten Informationen gewinnen zahllose

Prozesse in Produktion und Logistik an Transparenz,

vom Wareneingang über Produktion und Lager bis zum

Versand. Eine große Rolle spielen dabei sogenannte

Returnable Transport Items (RTI), also Mehrwegbehälter

wie beispielsweise Paletten, Gitterboxen, Kunststoffkisten

oder Metallwannen. Mehrwegbehälter sind ein

entscheidender Faktor für die Sicherung der Qualität

von Produktionsabläufen.

RFID-basiertes Behältermanagement sorgt dafür,

dass die Mehrwegbehälter immer zur richtigen Zeit

in der richtigen Menge und Qualität am richtigen Ort

sind. So amortisieren sich die Kosten für ein RFID-System

durch die enormen Einsparungen sehr schnell,

denn es müssen keine fehlenden Behälter mehr

kurzfristig beschafft und am Einsatzort verfügbar

gemacht werden.

Vorteile gegenüber Barcodes

RFID bietet bei der Identifikation von RTIs entscheidende

Vorteile gegenüber vergleichbaren Technologien,

insbesondere auch gegenüber Barcodes. So gibt es

kaum Einschränkungen beim Einsatz von RFID-basierten

Systemen, da es für fast alle Fälle und Umgebungsbedingungen

geeignete RFID-Datenträger (Tags) gibt.

Darüber hinaus kann in einem RFID-basierten System

das Auslesen großer Mengen leicht automatisiert

werden, ohne langsame und fehleranfällige manuelle

Schritte.

Um ein reibungsloses, RFID-basiertes Behältermanagement

zu gewährleisten, bieten spezielle Management-Tools

die Möglichkeit, alle RTI-Informationen auf

einer Plattform anzuzeigen. Damit schließt sich die


more@TURCK 1 | 2025 16 | 17

Lücke zwischen der physischen Produktionswelt und

IT-basierten MES- und ERP-Systemen. Durch die

Verknüpfung von Objekten mit Daten aus IT-Systemen

schaffen RFID-Systeme die notwendige Transparenz für

schlanke Prozesse und digitalisierte Lieferketten. Diese

Informationen ermöglichen es sowohl den Systemen

als auch den Entscheidungsträgern, fundiertere

Schlussfolgerungen zu ziehen, was zu einer gesteigerten

Effizienz im RTI-Management und einer hohen

Anpassungsfähigkeit gegenüber scheinbar unvorhersehbaren

Ereignissen im RTI-Umlauf führt.

Effizientes Behältermanagement spart Kosten

Es liegt auf der Hand, dass wiederverwendbare Behälter

nicht wie Einwegartikel behandelt werden sollten. Erst

SCHNELL GELESEN

Mehrwegbehälter wie Paletten, Gitterboxen oder Kunststoffkisten

sind die Lastesel vieler Produktions- und Logistikketten. Werden die

Bewegungen und Positionen der Mehrwegbehälter nicht kontinuierlich

erfasst, sind die Logistiksysteme intransparent. Die Folge sind hohe

Kosten durch den Aufbau von Ersatz- und Pufferbeständen sowie teure

Transporte. Der Einsatz von RFID-Technologie sorgt für die effiziente

Verwaltung eines RTI-Pools über die gesamte Prozesskette der Produktion

hinweg. Ein ganzheitliches Tracking-Konzept verbessert Sichtbarkeit

und Kontrolle im Ladungsträgermanagement und schafft so einen

Mehrwert in der Produktionslogistik, der die Pool-Transparenz erhöht

sowie Schwund und Verlust minimiert.


TECHNOLOGY TRACK AND TRACE

RFID-Handlesegeräte

sind ideal für das Lesen

von Tags unterwegs

und in Prozessen, die

mit Förderband-, Gateoder

Gabelstapler-Lesegeräten

nicht einfach

automatisiert werden

können

eine effiziente Pool-Verwaltung macht Mehrwegbehälter

zu einem leistungsstarken Instrument im Aufbau

nachhaltiger Lieferketten. Schwund, Beschädigung

oder ineffizientes Management führen oft dazu, dass

zur Vermeidung von Engpässen und Ausfallzeiten

zusätzliche Mehrwegbehälter beschafft werden

müssen, so dass der tatsächliche Gesamtbestand die

optimale Menge übersteigt. Oft weiß niemand genau,

wie viele Mehrwegbehälter in der gesamten Prozesskette

im Einsatz sind.

Daher ist es von großer Bedeutung, die Anzahl

der Mehrwegbehälter im Umlauf so gering wie mög -

lich zu halten, um möglichst wenig Kapital zu binden.

Gleichzeitig müssen sie aber in ausreichender Zahl zur

Verfügung stehen, um Unterbrechungen der Lieferkette

zu vermeiden. Im schlimmsten Fall droht ein

Stillstand der Just-in-Sequence- oder Just-in-Time-Linie,

weil Mehrwegbehälter nicht oder nicht in ausreichender

Menge dort sind, wo sie benötigt werden.

Tracking auf dem RTI

Eine so große und ständig in Bewegung befindliche

Investition wie Mehrwegbehälter sollte daher effizient

kontrolliert werden, um Angebot und Nachfrage

aufeinander abzustimmen. Die lückenlose Verfolgung

erfordert die eindeutige Identifizierung jedes Behälters

sowie eine Echtzeit-Kommunikation mit allen Beteiligten

innerhalb des Kreislaufs.

Dazu kann es sinnvoll sein, gleich mehrere Behälter

auf einmal zu erfassen. Befinden sich etwa auf einer

Palette mehrere Behälter mit RFID-Tags, ist Multi Tag

Reading gefordert, also das gleichzeitige Auslesen

mehrerer RFID-Tags. Dies geschieht meist über RFID-

Die mit RFID-Readern ausgestatteten Gabelstapler erlauben die

zuverlässige und schnelle Identifikation von Paletten und

Behältern

Gates, die mit mehreren Antennen ausgestattet sind

und so die Datenträger zuverlässig erfassen, ohne dass

ein direkter Sichtkontakt erforderlich wäre.

Auch die Auswahl des richtigen Mehrwegbehältertyps

ist eine wichtige Aufgabe. Die Behältergrößen

reichen vom Schuhkarton bis hin zu Paletten für größere

Güter. Sie sollten zuverlässig, nachhaltig und

langlebig sein. Jede Branche hat allerdings auch eigene

Anforderungen an Mehrwegbehälter. Entsprechend ist

die Variabilität sehr groß. Um eine lückenlose Mehrwegbehälter-Verfolgung

zu gewährleisten, müssen alle

Behältertypen mittels RFID erfassbar sein. Daher ist es

wichtig, dass die verwendeten RFID-Tags auf allen

Untergründen konsistent und zuverlässig lesbar sind

– also etwa auf Kunststoff, Metall und ESD-Materialien

(ElektroStatic Discharge) sowie bei zusammengefalteten

Mehrwegbehältern.

Die Auswahl des geeigneten RFID-Tags ist für die

Architektur einer RFID-Lösung grundlegend und hängt

von der jeweiligen Anwendung ab. Sind die gewählten

Tags für die Anwendung ungeeignet, nicht ausreichend

robust oder leistungsfähig, wird die Leserate des

RFID-Systems zu niedrig sein und das gesamte System

kann scheitern. Es ist daher notwendig, die technischen

Anforderungen und Anforderungen des jeweiligen

Prozesses so detailliert wie möglich zu verstehen.

Schlüsselfertige RFID-Lösungen

Neben den RFID-Tags, die am zu identifizierenden RTI

angebracht oder darin eingebettet werden können,

besteht eine schlüsselfertige RFID-Lösung in der Regel

aus den RFID-Lesepunkten und deren Antennen,

RFID-Serveranwendungen für Datenauswertung,

WHITEPAPER: MEHRWEGBEHÄLTER-MANAGEMENT

Das Whitepaper „Mehrwegbehälter-Management in Echtzeit“ zeigt detailliert auf, wie durch

den Einsatz von RFID bei der Verwaltung von RTI-Pools enorme Einsparpotenziale realisiert

werden können. Außerdem werden die verschiedenen Identifikationstechnologien erörtert,

die zur eindeutigen Zuordnung von RTIs verwendet werden können – und welche davon für

bestimmte Anwendungsszenarien am besten geeignet sind.


more@TURCK 1 | 2025

18 | 19

Barcodes sind eine relativ günstige Identifikationstechnik, die

aber schwerer zu automatisieren ist – insbesondere wenn mehrere

Behälter gleichzeitig eingelesen werden sollen

Diagonal an gegenüberliegenden Seiten aufgeklebte RFID-Tags

sorgen dafür, dass sich immer ein Tag in Reichweite eines Lesegeräts

befindet

Systemüberwachung und -wartung, einschließlich

eines Integration Layers für die Unterstützung der

gängigsten Geschäftssysteme wie ERP und WMS, der

Integration in das Backend-System des Kunden sowie

einem Implementierungsplan.

Über seine Tochter Turck Vilant Systems TVS kann

Turck das komplette Spektrum für schlüsselfertige

RFID-Lösungen abdecken. TVS konzipiert und realisiert

seit 20 Jahren schlüsselfertige RFID-Systemlösungen

inklusive eigener Middleware und ERP-Integration für

Intralogistik, Asset Tracking und Bestandsmanagement.

Gepaart mit Turcks jahrelanger Erfahrung mit RFID zur

Produktionssteuerung, bieten beide Unternehmen

gemeinsame Komplettlösungen, die die gesamte

Liefer- und Produktionskette – vom Zulieferer über die

Produktion bis hin zur Auslieferung – abbilden.

Kunden vor Ort getestet wird, um sicherzustellen, dass

Tags, Lesegeräte oder Anwendungen in der angedachten

Anwendung funktionieren.

In der dritten Phase wird in einem Pilotprojekt alles

für den Rollout vorbereitet. Bevor es flächendeckend in

Betrieb genommen wird, wird das RFID-System an einer

Produktionslinie oder -anlage getestet. Die Nutzung

des Systems durch den Kunden kann dabei helfen,

Fehlerquellen aufzudecken, die vorher eventuell nicht

bedacht wurden.

Rollout und Inbetriebnahme erfolgen in der vierten

Phase. Der Kunde installiert die RFID-Lesegeräte, wobei

ein Turck-Vilant-Systems-Techniker vor Ort ist, um die

Software einzurichten und sicherzustellen, dass alles

funktioniert. Alle Prozesse werden live getestet und die

Kundenmitarbeiter geschult, wahlweise in Englisch,

Französisch, Deutsch, Schwedisch oder Finnisch.

Sobald das System betriebsbereit ist, beginnt die

fünfte Phase: der Support. Ein kontinuierlicher Systembetrieb

muss gewährleistet sein, rund um die Uhr –

auch an Feiertagen. Turck Vilant Systems erfüllt diese

Kundenerwartung und bietet weltweiten Service und

Support 24 Stunden am Tag, an sieben Tage in der

Woche.

Die RFID-Reader sind

so konzipiert, dass sie

mehrere RFID-Tags

gleichzeitig lesen

können, z. B. eine

Palette mit RTIs, die

sich durch ein Tor mit

RFID-Gate bewegt

In fünf Phasen zum Erfolg

Ein RFID-Projekt mit Turck Vilant Systems gliedert sich

in fünf Phasen. In der ersten Projektphase geht es

darum, ein Verständnis für die Kundenbedürfnisse zu

entwickeln und den Kunden mit RFID vertraut zu

machen. Der Ausgangspunkt für das Kunden-Engagement

ist die Standortuntersuchung, um eine Expertenanalyse

der Pläne und Prozesse des Kunden zu erhalten.

Auf der Grundlage der Standortuntersuchung erstellt

der Experte einen Vorschlag, wie die RFID-Technologie

eingesetzt werden kann und wo der ROI liegen könnte.

Diese Dienstleistungen sind für den Kunden kostenlos.

In der zweiten Phase werden dann konkrete RFID-

Machbarkeitsstudien durchgeführt. Für Kunden ohne

Erfahrung mit RFID beginnt dies mit einem Proof of

Concept. Das bedeutet, dass die RFID-Ausrüstung beim

Autor | Bernd Wieseler ist Leiter Produktmanagement

RFID-Systeme bei Turck

Webcode | more12570

Weitere Infos: www.turck.de/tat

»Track and Trace mit RFID:

Ready For Intelligent Decisions«


TECHNOLOGY SOFTWARE

IIoT-Schaltzentrale

Die Turck Automation Suite TAS verspricht effizientes Gerätemanagement

in Ethernet-Automatisierungsnetzen – jetzt zusätzlich mit Cloud-Integration

für ortsunabhängige Echtzeitüberwachung und Problembehandlung

Mit der Turck Automation Suite, kurz TAS, hat Turck eine

leistungsstarke IIoT- und Service-Plattform entwickelt,

die sich zunehmend als effizienter Werkzeugkasten für

zahlreiche Anwendungen etabliert. Die Vielfalt der

Funktionen geht einher mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit,

die Anwendern unter anderem Management

und Konfiguration von Turck-Geräten in industriellen

Ethernet-Netzwerken erleichtert.

Mit TAS vereint Turck erstmals die Konfigurationsund

Parametrierungstools seiner smarten Sensorik mit

den Netzwerkmanagement-Funktionen seiner Ethernet-Geräte

zentral in einer Software. Insbesondere die

Batch-Funktionen beschleunigen viele Aktionen, da

sie gleichzeitig für mehrere Netzwerkgeräte ausgeführt

werden können. Das spart viel Zeit, beispielweise bei

Firmware-Updates oder der Vergabe von IP-Adressen.

Selbst Codesys-Steuerungsprogramme lassen sich so

über das Netzwerk verwalten und einfach per Stapel-

Bearbeitung laden, sichern, ausführen und stoppen.

Herstellerunabhängige Unterstützung und

Überwachung von Profinet-Geräten

Mit jedem Update steigt die Funktionalität des IIoT- und

Service-Tools. Das neueste Release bringt zum Beispiel

das Discovery and Configuration Protocol (DCP) mit. Es

erweitert die Möglichkeiten von TAS, indem es erstmals

herstellerunabhängig die automatische Erkennung und

Konfiguration von Profinet-Geräten in einem Netzwerk

ermöglicht, was die Einrichtung und Verwaltung von

industriellen Automatisierungssystemen weiter vereinfacht.

Diese offene Herangehensweise ermöglicht es

Anwendern, eine breite Palette von Geräten in ihre

automatisierten Systeme zu integrieren und auch von

den Vorteilen der Turck Cloud zu profitieren.

Übersichtliche Diagnostic View

Das neue Feature Diagnostic View bietet TAS-Anwendern

einen deutlichen Mehrwert bei der Überwachung

und Fehlerdiagnose ihrer Anlagen. Speziell für Turck-

Geräte konzipiert, ermöglicht die Diagnostic View einen

umfassenden Überblick über den Zustand des Netzwerks

und zeigt alle Statusmeldungen übersichtlich in

einer einzigen Ansicht an. Anstatt einzelne Geräte

manuell zu überprüfen, genügt ein einziger Scan, um

sofort zu erfahren, welche Geräte Probleme aufweisen.

Die übersichtliche Darstellung aller Geräte und ihrer

Statusmeldungen in einer View vereinfacht die Fehlerbehebung

erheblich, insbesondere in komplexen

Anlagen mit vielen Geräten. Mit nur einem Klick

können Anwender einen umfassenden Diagnose-

Report erstellen, der alle relevanten Informationen

eines Geräts in einer pdf-Datei zusammenfasst. Dieser

Bericht kann dann zur Analyse und Fehlerbehebung

an den Support gesendet werden, was den gesamten

Prozess der Fehlerdiagnose und -behebung weiter

beschleunigt und vereinfacht.

Light Curtain Monitor und Radar Monitor

Vergleichbar mit anderen Monitor-Apps, die über die

TAS-Plattform zugänglich sind, konzentriert sich der

Light Curtain Monitor speziell auf die Visualisierung

und Überwachung von Lichtvorhängen vor Ort beim

Anwender. Er ist speziell für die Produkte von Turcks

Opto-Partner Banner Engineering entwickelt, signalisiert

zuverlässig blockierte Lichtstrahlen und erlaubt

eine individuelle Konfiguration für optimale Anlagenleistung.

Diese Funktion ermöglicht es Benutzern, den

Zustand ihrer Lichtvorhänge in Echtzeit zu überwachen

und potenzielle Probleme schnell zu identifizieren. Mit

Funktionen wie der Ausrichtung des Lichtvorhangs und

der Möglichkeit, bestimmte Lichtstrahlen auszublenden

oder zu invertieren, verspricht der Light Curtain Monitor

eine effiziente Anlagenüberwachung und trägt so zur

Sicherheit und Effizienz bei.

Ähnliche Vorteile bietet der Turck Radar Monitor:

Er stellt die Messwerte der Turck-Radar-Sensoren

grafisch dar und erleichtert deren Einrichtung durch

Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve – insbesondere

SCHNELL GELESEN

Mit dem neuesten Release der IIoT- und Service-

Plattform TAS und dem Launch von TAS Cloud

erreicht die Turck Automation Suite das nächste

Level. Das einfach zu handhabende Toolkit für

Installation, Service und Management von Turck-

Geräten in Automatisierungsnetzen ermöglicht

dank neuer Features wie dem Discovery and

Configuration Protocol (DCP) jetzt auch eine

herstellerunabhängige Unterstützung und Überwachung

von Profinet-Geräten. Mit Profinet View

können Anwender ihre Geräte erkennen und

konfigurieren. Die Erweiterung um TAS Cloud

erlaubt nun auch ortsunabhängig kontinuierliche

Überwachungsfunktionen sowie Cloud-basierte

Datenspeicherung und -verarbeitung.


bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von

Störsig nalen oder in verzwickten Montagesituationen.

Filter, Messfenster und andere Parameter können

Anwender so spielend leicht an die Gegebenheiten

jeder Appli kation anpassen.

Nächster Schritt: TAS Cloud

TAS Cloud ergänzt ab sofort die bestehende TAS-Desktop-Lösung.

Als Teil der TAS-Plattform bietet TAS Cloud

kontinuierliche Überwachungsfunktionen sowie

Cloud-basierte Datenspeicherung und -verarbeitung.

Durch die Integration mit anderen TAS-Modulen und

-Werkzeugen entsteht eine umfassende Lösung für

Gerätemanagement, -inbetriebnahme und den

effizienten Betrieb von Automatisierungslösungen.

Zu den Funktionalitäten der neuen Lösung gehören

Remote-Zugriff über VPN, Condition Monitoring und

ein Wartungsmanager. Diese Funktionen ermöglichen

es den Benutzern, ihre Anlagen und Geräte aus der

Ferne zu parametrieren sowie zu konfigurieren, zu

überwachen, Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen

und Ausfallzeiten zu minimieren. Mit der Integration

von Cloud-Technologien können Benutzer von einer

erhöhten Flexibilität und Skalierbarkeit profitieren,

da sie auf ihre Daten von jedem Ort und zu jeder Zeit

zugreifen können.

Die Tenant-Struktur der TAS Cloud bildet das Fundament

für eine hochgradig sichere und effiziente Datenverwaltung.

Mit bis zu fünf Ebenen ermöglicht sie

eine flexible Organisation und Kategorisierung von

Daten entsprechend den individuellen Anforderungen

der Nutzer. Die klare Hierarchie gewährleistet eine

übersichtliche und geordnete Verwaltung, die es

Benutzern ermöglicht, ihre Daten auf eine Weise zu

strukturieren, die ihren Geschäftsprozessen optimal

entspricht. Die Daten werden dabei physikalisch streng

nach Man danten getrennt, was eine granulare Zugriffskontrolle

ermöglicht, sodass Mandanten spezifische

Berechtigungen für den Zugriff auf ihre Daten erhalten

können. Dies schützt sensible Informationen vor

unautorisiertem Zugriff und gewährleistet die Einhaltung

von Datenschutzbestimmungen und branchenspezifischen

Vorschriften.

TAS Cloud im Corporate Design des OEM

Maschinen- und Anlagenbauer, die TAS Cloud in ihre

Lösungen integrieren, können den Look der Benutzeroberflächen

entsprechend ihrer Corporate-Design-

Vorgaben indiviuell gestalten oder auch an das

Corporate Designs des Maschinenkäufers anpassen.

Auch die Domain und damit die URL kann an die

Kundenwünsche angepasst werden.

ARGEE und BEEP View

Die Logiksoftware ARGEE macht aus Turcks Ethernet-

I/O-Modulen robuste IP67-Logiksteuerungen zum

schaltschranklosen Einsatz direkt im Feld (Field Logic

Controller). Bedingungen und Aktionen sind damit auf

einfachstem Weg ohne Softwareinstallation programmierbar.

ARGEE wird nicht jede SPS ersetzen können,

doch die Engineering-Software ermöglicht neue Wege

in der Steuerungstechnik, kann sie doch mit dem

Ausführen einfacher Logikaufgaben lokale Netzwerke

und übergeordnete Steuerungen entlasten. Bis heute

ist diese Funktion einzigartig auf dem Markt. Mit TAS

können ARGEE-Programme komfortabel als Batch-

Funktion gleich auf einer ganzen Gruppe von Geräten

eingespielt und zentral verwaltet werden.

Backplane Ethernet Extension Protocol BEEP

TAS ermöglicht auch die bequeme Verwaltung von

BEEP-Konfigurationen. Turcks smartes Tool BEEP

Effizienz-Booster TAS:

Die Turck Automation

Suite wird mit TAS

Cloud zu einer umfassenden

Lösung für

Gerätemanagement

und Betrieb von Automatisierungslösungen


TECHNOLOGY SOFTWARE

(Backplane Ethernet Extension Protocol) reduziert die

Zahl der benötigten IP-Adressen in Industrienetzwerken

und vereinfacht die Anwendung der Multiprotokoll-Block-I/O-Module

TBEN und FEN20. BEEP ermöglicht

es, Netzwerke mit bis zu 33 TBEN-Modulen über

eine einzige IP-Adresse in Profinet-, Ethernet/IP- und

Modbus-TCP-Netzen an die SPS anzubinden. Durch

die Reduzierung der IP-Adressen kann der Anwender

I/O-Netzwerke mit hoher Dichte im Handumdrehen

auch an kostengünstige Steuerungen anbinden.

IO-Link-Apps: IODD Configurator und mehr

Auch für Turcks IO-Link-Apps wie IODD Configurator,

Radar Monitor, Vibration Monitor etc. verspricht TAS

Unterstützung bei Inbetriebnahme und Verwaltung.

Der Anwender kann in der speziellen IO-Link View die

jeweilige App direkt aufrufen und ausführen. Mit dem

IODD Configurator beispielsweise können IO-Link-

Geräte aller Hersteller parametriert werden. Die App

stellt IO-Link-Prozessdaten in einer grafischen Verlaufskurve

dar, was bei der Einrichtung sehr hilfreich ist.

Zudem hat der Nutzer Zugriff auf den Klartext aller

relevanten Parameter der eingesetzten IO-Link-Geräte.

Ähnliche Vorteile bietet der Turck Radar Monitor:

Er stellt die Messwerte der Turck-Radar-Sensoren

grafisch dar und erleichtert deren Einrichtung durch

TAS Desktop: Der Radar Monitor erleichtert die Einrichtung der

Sensoren durch Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve

Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve – insbesondere

bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von

Störsignalen oder verzwickten Montagesituationen.

Filter, Messfenster und andere Parameter können

Anwender so leicht an die Gegebenheiten jeder

Applikation anpassen.

RFID-Apps: UHF-Demo-Tools

Auch für Turcks RFID-Geräte bietet TAS verschiedene

Werkzeuge, unter anderem drei UHF-Demo-Tools.

Gate Applications simuliert die Pulk-Erfassung, bei der

mehrere Datenträger gleichzeitig in RFID-Gate-Anwendungen

gelesen werden. Das Tool unterstützt die

zuverlässige Erfassung aller Datenträger und spart

damit Zeit und Mühe, die normalerweise für manuelle

Bewertungen erforderlich wären. Tag Trace ermöglicht

die Ermittlung optimaler Start- und Stoppzeitpunkte

für Lese- und Schreibprozesse in bewegten Anwendungen.

Mit Tag Population wird die Lese- und Schreibleistung

an verschiedenen Positionen von statischen

Objekten gemessen. Dabei steigert der UHF-Reader

kontinuierlich seine Leistung und zeigt die minimal

erforderliche Leistung zur zuverlässigen Erfassung des

Datenträgers an.

Für HF-RFID-Lösungen verspricht die Funktion

Tag Actions HF ein besonders komfortables Handling

von RFID-Datenträgern. Damit kann ein Anwender

verschiedene Funktionen mit einem HF-Reader testen

und ausführen. Dazu gehören die Erstellung einer Liste

mit gelesenen HF-Tags, das Auslesen von Informationen

aus dem Tag-Speicher sowie das einfache Bearbeiten,

Lesen und Schreiben von Daten in einem selbst

festgelegten Speicherbereich des Tags.

Da kommt noch was: TAS Edge

Die Zukunft von Turcks IIoT- und Service-Plattform TAS

verspricht eine nahtlose Integration von TAS Desktop,

TAS Cloud und dem kommenden TAS Edge, das im Lauf

dieses Jahres gelauncht werden soll. Diese innovative

Triade wird es Anwendern ermöglichen, ihre industriellen

Prozesse noch effizienter zu gestalten und eine umfassende

Kontrolle über ihre Geräte zu gewinnen. TAS

Edge wird die Plattform um leistungsstarke Edge-Computing-Funktionen

erweitern, die eine lokale Verarbeitung

von Daten ermöglichen und somit eine schnellere

Reaktionsfähigkeit gewährleisten. Mit dieser Integration

von Desktop-, Cloud- und Edge-Funktionalitäten

haben Anwender ein mächtiges Werkzeugset, um die

digitale Transformation der industriellen Automatisierung

aktiv mitzugestalten.

Um dem Anspruch einer IIoT-Plattform gerecht zu

werden, wird auch die Datenweitergabe über MQTT

und OPC UA an übergeordnete Systeme, automatische

Konfigurationsroutinen für Service-Fälle und vieles

mehr unterstützt. TAS wird die Konnektivität von

Produktionssysteme erheblich steigern und somit

die OT-Daten mit IT-Daten barrierefrei vereinen.

TAS Cloud: Das Dashboard liefert Einblicke in den Anlagenzustand,

der durch Turcks IIoT-Gateway TX700S überwacht wird

Autor | Christoph Schmermund ist Produktmanager bei Turck

Info | www.turck.de/tas

Webcode | more12471


TECHNOLOGY SENSORTECHNIK

22 | 23

Maßarbeit: Der Radarscanner

oben am

Stapler erfasst auch

die Höhe der

Rollenbahn

Volle Fahrt voraus!

Turcks 3D-Radarscanner MR15-Q80 sorgt für zuverlässige Objekterfassung und

Kollisionsvermeidung – von Mobilen Arbeitsmaschinen bis zur Intralogistik

Radartechnologie verbindet man entweder mit

Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr oder

mit Geräten zur Flugüberwachung. Doch seit den

2000ern hat die Technologie zunehmend auch Einsatz

im Auto selbst gefunden. Aktive Abstandsregelungen,

sogenannte ACC-Systeme (Adaptive Cruise Control),

nutzen Radare, um den Abstand zu vorausfahrenden

Autos und deren Geschwindigkeit zu ermitteln. Auch in

der industriellen Automation setzen sich Radare in den

vergangenen Jahren zunehmend durch. Insbesondere

bei Füllstand- und klassischen Abstandmessungen

zahlen sich die Vorteile gegenüber Ultraschall, optosensorischen

oder medienberührenden Technologien

in vielen Applikationen aus.

2020 hatte Turck bereits mit den LRS-Reihe seine

ersten Radarsensoren zur Füllstandsmessung vorgestellt,

auf die 2021 die DR-M30-Radar-Sensoren zur

Abstandmessung folgten. Beide Gerätefamilien arbeiten

im 120-Ghz-Bereich, was insbesondere der Reichweite

und der Auflösung, also der Genauigkeit des

Signals, zugutekommt. Als drittes Mitglied des Radar-

Portfolios bringt Turck jetzt den Radarsensor MR15-

Q80. Schon an der Gehäuseform wird sichtbar, dass

hier eine weitere Gerätegattung die Produktpalette

ergänzt. Im Unterschied zu den zylindrischen Geräten

für Abstände und Füllstände ist der MR15-Q80 flach

und quaderförmig konstruiert. Auch die zugrundeliegende

Technik unterschiedet sich: Im Inneren des

robusten IP69K-Gehäuses arbeitet eine Antenne mit

60 Gigahertz. Im Vergleich zum 120-Ghz-Frequenzband

liefert die geringere Frequenz zwar weniger Auflösung,

der Abstrahlwinkel hingegen verbreitert sich entscheidend.

So erfassen die MR15-Q80 Objekte mit einem

Öffnungswinkel von 120 Grad horizontal und 100 Grad

vertikal.

SCHNELL GELESEN

Viele Radarsensoren zur Kollisionsvermeidung beschränken sich darauf,

den Abstand zu erfassen und so lediglich eine Dimension als Messwert

auszugeben. Turcks neuer Radarscanner MR15-Q80 hingegen liefert

echte 3D-Daten und verbessert damit die Abbildung von Objekten und

Räumen erheblich, was Entwicklern und Systemingenieuren mehr Freiheitsgrade

erlaubt. Durch seine robuste Konstruktion, die Schocks bis

100 g widersteht, und das SAE J1939-Interface eignet sich der Scanner

insbesondere für den Einsatz in Mobilen Arbeitsmaschinen, aber auch

für AGVs oder klassische Flurförderzeuge in der Intralogistik.


TECHNOLOGY SENSORTECHNIK

auch mögliche Spannungsspitzen übersteht der Sensor

schadlos. Turck positioniert den MR15-Q80 als Sensor

zur Kollisionsvermeidung und Objekterfassung für alle

nicht-sicherheitsrelevanten Aufgaben. Er erfasst Objek -

te in seiner Umgebung und gibt – im Unterschied zu

vergleichbaren Geräten – Messwerte für alle drei Dimensionen

aus. Für mobile Arbeitsmaschinen ist der neue

Radarscanner derzeit das einzige Gerät auf dem Markt,

das eine dreidimensionale Messung über das Kommunikationsprotokoll

SAE J1939 für den CAN-Bus ausgeben

kann.

Realistische Raumabbildung durch 3D-Daten

Der MR15-Q80 liefert Abstands- und Geschwindigkeitswerte

für Objekte auf allen drei Raumachsen. Damit

können die Umgebung und alle Objekte darin sehr

präzise abgebildet werden. So erhalten insbesondere

Maschinen, die mit Armen oder Auslegern auf unterschiedlichen

Höhen operieren, wertvolle Zusatzinformationen

über ihre Umgebung. Dank der 3D-Informationen

weiß die Steuerung nicht nur, wo ein Hindernis

beginnt, sondern auch, wo es endet und wo die Ma -

schine mit ihren Armen operieren kann. Es gibt noch

viele weitere Einsatzfelder, wo die genaue Kenntnis

des Raums vor Maschinen hilfreich sein kann, beispielsweise

bei der Erfassung von Topografie und Felsvorsprüngen

im Bergbau.

Turcks Radarscanner MR15-Q80 ist derzeit das einzige Gerät mit SAE-J1939-Interface

für den CAN-Bus, eine IO-Link-Version ist auch verfügbar

Der Sensor schafft eine Reichweite bis zu 15 Meter,

wobei das Erreichen dieses Maximalwerts von Material,

Winkel und Oberflächenbeschaffenheit der Objekte

abhängt. Da die Zielapplikationen vor allem in der

Objekterkennung und Kollisionsvermeidung liegen,

müssen sich Anwender um fehlende Reichweite keine

Sorgen machen.

Kollisionskontrolle und Objekterfassung

für Mobile Arbeitsmaschinen

Turcks neuer Radarscanner erreicht mit IP69K den

maximalen Schutz gegen Eindringen von Wasser und

Staub und erfüllt diesbezüglich alle Anforderungen

an die Robustheit von Komponenten für den Mobile-

Equipment-Bereich. Auch bei der mechanischen

Widerstandsfähigkeit kann der M15-Q80 punkten,

denn er verkraftet Schocks und Stöße bis 100 g. Hier

unterscheidet sich die Radartechnologie deutlich von

der laserbasierten Lidar-Technologie. Lidar-Systeme

benötigen bewegliche Spiegel, um die Laserstrahlen

in jeden Winkel des zu erfassenden Raums zu lenken.

Diese Spiegel sind naturgemäß anfällig für mechanische

Schäden durch Stöße und Vibration.

Radare sind also nicht nur unempfindlicher

gegenüber Störfaktoren wie Staub, Nebel oder Lichtreflexe,

sondern auch mechanisch viel robuster. Neben

starken Schocks toleriert der MR15-Q80 auch Versorgungsspannungen

von 12 und 24 Volt, die in den Bord -

netzen mobiler Arbeitsmaschinen genutzt werden –

Identifikation von Tieren und Gegenständen im Feld

Eine andere Applikation im Mobile-Equipment-Bereich

ist der Erfassung von Tieren und Gegenständen in

Feldern. Turcks Radarscanner kann dazu am Mähdrescher

direkt am Dreschwerk montiert werden, um das

vor ihm liegende Feld zu überwachen. Aufgrund der

unterschiedlichen Reflektionseigenschaften von Tieren,

Gegenständen und Getreidehalmen kann der Sensor

Fremdkörper im Feld erkennen, die entweder selbst

Schaden nehmen würden oder das Dreschwerk beschädigen

könnten. Dank der großen Öffnungswinkel von

120 Grad horizontal und 100 Grad vertikal sowie der

Reichweite von bis zu 15 Metern kann der Radarscanner

zuverlässig erkennen, ob das Feld vor dem Mähdrescher

problemlos geerntet werden kann.

Sechs Warnradien und drei Signalräume einstellbar

Für diese und andere Applikationen können Nutzer

Warnradien definieren, die ein Schaltsignal triggern,

sobald sich ein Objekt darin befindet. Auch durch

bestimmte Intensitätsschwellen, die zur Unterscheidung

von Objekten wichtig sind, lassen sich Schaltsignale

zuverlässig triggern. Die Steuerung kann jedoch

auch das IO-Link-Signal komplett auswerten, um die

gesamte Informationsdichte zu nutzen. Bis zu sechs

frei definierbare Warnfelder und drei dreidimensionale

Signalräume können eingelernt und mit einem der

beiden Schaltausgänge verknüpft werden. Ist eines

dieser Warnfelder im Radarschatten, weil sich ein

Objekt zwischen Sensor und Feld befindet, so erkennt

der Sensor auch dies und gibt eine entsprechende

Meldung aus.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit an mobilen

Arbeitsmaschinen ist die Toter-Winkel-Warnung, also


more@TURCK 1 | 2025

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die Überwachung von schwer einsehbaren Bereichen

an der Maschine. Befinden sich dort Objekte, kann das

Fahrzeug Schaden nehmen. Auch für diese Zwecke sind

die Warnradien und Signalräume hilfreich, um Warnsignale

rechtzeitig auszugeben.

Kollisionsvermeidung in der Intralogistik

Weitere Einsatzfelder für Turcks Radrscanner liegen in

der Intralogistik. Insbesondere Flurförderzeuge und

fahrerlose Transportsysteme (FTS) benötigen Sensorik

zur Navigation und zur Vermeidung von Kollisionen. In

der Regel werden zur sicherheitsgerichteten Umfeldüberwachung

Lidar-Scanner eingesetzt. Doch zur

vertikalen Überwachung von Hubwegen an autonomen

Gabelstaplern eignen sich diese nur bedingt, da

sie meist einen geringen vertikalen Öffnungswinkel

erfassen. Spezielle Safety-Radare und -Scanner wären

für die nicht-sicherheitsrelevante Funktion der Höhenkontrolle

zudem überdimensioniert und damit zu teuer.

Mit 100 Grad vertikalem Öffnungswinkel ist der robuste Radscanner ideal zur vertikalen

Überwachung von Hubwegen an autonomen Gabelstaplern

Höhenkontrolle

Turcks 3D-Radarscanner liefert die notwendigen

Informationen für alle drei Raumdimensionen und

erkennt damit zuverlässig sämtliche Hindernisse in der

Umgebung. Diese Informationen erleichtern auch die

exakte und sichere Kontrolle von Hubbewegungen. Die

gescannten Daten können dabei zusätzlich zur Sicherung

von Durchfahrtshöhen und zur Vermeidung von

Schäden an Fahrzeugen, Gütern und Anlagenelementen

genutzt werden. Häufig werden für diese Aufgaben

Kamerasysteme eingesetzt, die allerdings teurer und in

der Inbetriebnahme meist deutlich aufwendiger sind.

Erleichterte Inbetriebnahme und Echtzeit-

Visualisierung in TAS

Die Parametrierung von derart komplexen Sensoren,

die mehr als nur ein Analogsignal oder ein bis zwei

Schaltsignale ausgeben, stellt häufig eine Herausforderung

dar. Turck unterstützt Anwender dabei mit seiner

Konfigurations- und IIoT-Software TAS (Turck Automa-

tion Suite). Das Toolkit erleichtert deutlich die Inbetriebnahme

und optimale Einstellung der Signal- und

Intensitätsfilter, Erfassungswinkel oder Warnradien. Die

Software visualisiert im Webbrowser in Quasi-Echtzeit

alle Rohdaten des Sensors. Auf zwei Graphen, einem

für die vertikalen Daten und einem für die horizontalen

Erfassungswinkel, werden Objekte als Punkte und

Punktewolken dargestellt.

Turck bietet zwei Varianten des 3D-Radar-Scanners

an: eine mit IO-Link und eine mit SAE-J1939-Interface,

das vor allem für Mobile Arbeitsmaschinen genutzt

wird. Beide Geräte verfügen neben der Schnittstelle

für die 3D-Daten über zwei klassische Schaltausgänge,

die durch unterschiedliche Schwellwerte getriggert

werden können.

Autor | Raphael Penning ist Produktmanager

Distanzsensoren bei Turck

Webcode | more12572

Fremdkörper im Feld

können von Radar

besser detektiert

werden als von alternativen

Technologien


APPLICATIONS SYSTEMS

Turcks sensorbasierte

Gesamtlösung sichert einen

reibungslosen Betrieb der

FTS rund um die Uhr


more@TURCK 1 | 2025 26 | 27

Zielstrebig

Proferro optimiert die Produktions- und

Logistikeffizienz sowie die Sicherheit mit

fahrerlosen Transportsystemen – rund

um die Uhr gesteuert von einer sensorbasierten

Gesamtlösung von Turck

Die Proferro NV zählt mit über 80 Jahren Erfahrung

zu den führenden Spezialisten für Metallverarbeitung.

Das Unternehmen mit Hauptsitz im belgischen Ypern

fertigt Gussteile nach Maß und bietet umfassende

Dienstleistungen, darunter Gusseisenproduktion,

spanende Bearbeitung, Montage und Co-Engineering

für Hersteller von Agrarmaschinen oder Bergbauausrüstung,

Kompressoren, Textilmaschinen und andere. Mit

seinem Fokus auf Qualität und Innovation gilt Proferro

als zuverlässiger, langfristiger Kooperationspartner

und weltweiter Partner für OEMs. Ein umfangreicher

Maschinenpark (mehr als 100 CNC-gesteuerte Maschinen)

und ein engagiertes Team von rund 600 Mitarbeitern

sind Grundlage für den Erfolg. Die smarte Automatisierung

ist ein zentraler Bestandteil der Produktion.

Um die Sicherheit und Ergonomie für die Mitarbeitenden

zu optimieren und Produktions- und Logistikprozesse

effizienter zu gestalten, plante das Unternehmen

die Einführung einer Flotte fahrerloser Transportfahrzeuge

(FTS). Diese sollten die bislang eingesetzten,

gasbetriebenen Gabelstapler ersetzen. Die Staplerfahrer

mussten immer wieder nach den richtigen Teilen

im Lager suchen und viel manuell scannen, was häufig

zu Fehlern und Verzögerungen geführt hat. Die FTS

sollen nun die Zu- und Abfuhr von Gussteilen zu CNC-

Maschinen automatisieren und möglichst vollautomatisch

arbeiten, um Zeitverluste und Fehler durch manu -

elle Tätigkeiten auszuschalten.

Robuste Lösung für staubige Umgebung

Eine Herausforderung bestand in der zuverlässigen

Steuerung der Flotte, insbesondere innerhalb der staubigen

Produktions umgebung eines metallverarbeitenden

Unternehmens, die eine besonders robuste Lösung

erfordert. Zuverlässige Sensorik wird ebenso benötigt

wie ein robustes System zum Erfassen, Sichern und

Übertragen der Daten an übergeordnete Systeme.

„Unser Ziel war eine automatisierte Logistiklösung, die

eine just-in-time Lieferung der Teile an die Maschinen

im benachbarten Produktionsbetrieb ermöglicht“,

beschreibt Mathieu van Den Berghe, Transformationsmanager

bei Proferro, die Aufgabenstellung. „Ein vollautomatisches

Hochregallager gewährleistet bereits

die Bereitstellung der benötigten Teile an den Abholplätzen.

Die Produktion selbst jedoch stellte aufgrund

der Staub- und Schmutzbelastung immer eine besonders

herausfordernde Umgebung dar.“ Ein System zur

Die kompakten Block-I/O-Module TBEN-LL-16DXP führen die Sensordaten

zusammen und übertragen sie in Echtzeit

sensorbasierten Datenerfassung und drahtlosen

Übertragung müsste diese Herausforderungen bewältigen

und den reibungslosen Betrieb der fahrerlosen

Transportsysteme dauerhaft sicherstellen.

Da sich ein RFID-System mit Vision-Kameras aufgrund

der Vielzahl der Teile als zu teuer erwies, hat

Turck eine integrierte Lösung mit Ultraschall- und

Optosensorik sowie robusten I/O-Modulen, Switches

und einem IIoT-Gateway vorgeschlagen: „Das Turck-

Multiprox-Team machte uns schnell klar, dass Sensoren

allein nicht ausreichen würden. Obwohl sie Signale

zuverlässig erfassen können, bedarf es einer Gesamtlösung

zur korrekten Datenübertragung an die Zielsoftware

zur FTS-Steuerung“, erklärt van Den Berghe.

Die vorgeschlagene Gesamtlösung überzeugte den

Anwender durch ihre Einfachheit und Robustheit. Die

Grundlage bilden Reflexionslichtschranken, Reflexionsultraschallsensoren

QS18UPAQ8 mit Schaltausgang und

Reflexionslasersensoren mit einstellbarer Hintergrundausblendung.

Als besonders effektiv erwies sich die

Anbringung von Ultraschallsensoren unter den Rega-

SCHNELL GELESEN

Als einer der führenden Spezialisten für hochpräzise Metallgussteile

beliefert Proferro weltweit OEM-Hersteller aus verschiedenen Marktsegmenten,

wie etwa Agrarmaschinen, Erdbaumaschinen, Kompressoren,

Textilmaschinen oder dem Maschinenbau allgemein. Um Ergonomie

und Sicherheit für die Mitarbeitenden zu optimieren sowie Produktionsund

Logistikprozesse effizienter zu gestalten, hat das belgische Unternehmen

eine Flotte fahrerloser Transportfahrzeuge (FTS) eingeführt.

Turck Multiprox entwickelte dafür eine sensorbasierte Gesamtlösung

zur autonomen und zuverlässigen Steuerung der FTS rund um die Uhr.


APPLICATIONS SYSTEMS

Die Optosensoren

QS18 reagieren

zuverlässig auf

das vom Objekt

reflektierte Licht

len, denn so konnten Staubablagerungen vermieden

werden. Zudem wurden Lichtschranken und Laser

eingesetzt, um Paletten auf dem Boden zu erfassen.

Echtzeitübertragung und Flexibilität durch

Turck Multiprotokoll

Die Sensoren erkennen zuverlässig, ob eine Palette

vorhanden ist, und übermitteln diese Informationen

kontinuierlich an das TBEN-LL-16DXP, das Herzstück

des Systems. Dieses kompakte Block-I/O-Modul mit

16 universellen digitalen Kanälen, die als Ein- oder

Ausgänge konfiguriert werden können, bündelt die

Sensordaten und überträgt sie in Echtzeit an die

Steuerung. Mit seiner IP67-Zertifizierung ist es gegen

Wasser und Staub geschützt, was die Montage im Feld

ohne zusätzlichen Schaltschrank erlaubt. Dadurch ist

es für den geplanten Einsatz in der anspruchsvollen

Damit sich kein Staub ablagert, sind die Ultraschallsensoren

QS18UPAQ8 geschützt unter den Regalen angebracht

Produktionsumgebung einer metallverarbeitenden

Anwendung, in der Zuverlässigkeit und Langlebigkeit

entscheidend sind, besonders geeignet.

Ein weiterer Vorteil der Block-I/O-Module ist das

Turck-Multiprotokoll-Konzept. Damit stellen sich die

Module selbstständig ohne Eingriff des Nutzers auf das

im Netzwerk gesprochene Ethernet-Protokoll ein, ob

Ethernet/IP, Profinet oder Modbus TCP. Dadurch können

sie flexibel und ohne aufwändige Anpassungen in den

unterschiedlichsten Systemen eingesetzt werden. Diese

Vielseitigkeit vereinfacht nicht nur die Integration in

bestehende Infrastrukturen, sondern macht Turcks

Gesamtlösung auch zukunftssicher, da sie mit einer

Vielzahl von Systemen kompatibel ist.

Robuste Netzwerkinfrastruktur und effiziente

Datenübertragung

Für eine robuste Netzwerkinfrastruktur lieferte Turck

industrielle Managed Ethernet Switches vom Typ

TBEN-L5-SE-M2. Die kompakten 10-Port-Switches mit

GBit-Highspeed-Backbone garantieren kurze Taktzeiten

und sicheren Betrieb bei höchsten Datenraten im IIoT.

Die Highspeed-Link-up-Funktion unterstützt schnelle

Werkzeugwechsel in unter 150 ms für minimalste

Taktzeiten. Durch die dezentrale Montagemöglichkeit

direkt im Feld reduziert der Switch zudem den

Verdrahtungsaufwand.

Ergänzend zu den Switches wurde der TX700Q als

IIoT-Gateway implementiert. Es bildet die Schnittstelle

zwischen den Sensoren und dem übergeordneten

System und steuert als SPS die Datenübertragung und

-verarbeitung, was die Komplexität des Gesamtsystems

reduziert. Der TX700Q ist besonders für weniger

komplexe Anwendungen geeignet, da er eine einfache

Integration in die bestehende Infrastruktur ermöglicht.

Mit seinen drei RJ45-Ethernet-Ports und einem seriellen

Interface bietet er ausreichend Schnittstellen für die

Kommunikation mit verschiedenen Geräten und


more@TURCK 1 | 2025

28 | 29

»Unsere bisherigen Erfahrungen haben

gezeigt, dass die Turck-Komponenten eine

perfekte Zuverlässigkeit bieten und keinerlei

Wartung erfordern. Dies macht sie zu einer

äußerst kosteneffizienten und robusten

Lösung – genau das, was wir gesucht haben.«

Mathieu van Den Berghe | Proferro

Systemen. Darüber hinaus unterstützt das Gateway

die Programmierung der logischen Funktionen mithilfe

von Codesys, was die Anpassung an die spezifischen

Anwendungsanforderungen erleichtert und die Implementierungszeit

verkürzt.

Durch die Kombination der TBEN-L5-SE-M2-Switches

mit dem TX700Q IIoT-Gateway konnte eine zuverlässige

und effiziente Datenübertragung in die Produktionsumgebung

gewährleistet werden. „Neben der Hardware

hat Turck Multiprox auch eine Codesys-Softwarelösung

geliefert, um die Integration mit unserem WMS-

System zu realisieren. Dank der Lösung von Turck werden

unsere FTS autonom und zuverlässig gesteuert“,

erklärt van Den Berghe.

Autonome FTS-Steuerung rund um die Uhr

Mit der neuen Lösung ist Proferro nun in der Lage,

zuverlässig zu erkennen, ob Paletten vorhanden sind,

und diese Daten drahtlos an übergeordnete Systeme zu

übertragen. Diese Informationen bilden die Grundlage

für die autonome Steuerung der FTS und ermöglichen

so einen reibungslosen Betrieb rund um die Uhr.

„Zwei Schlüsselelemente waren entscheidend für

die erfolgreiche Implementierung dieser Lösung“,

resümiert Mathieu van Den Berghe. „Die Software, um

Komplexität zu reduzieren und eine einfache Überwachung

zu ermöglichen, sowie die Zuverlässigkeit der

Sensoren. Unsere bisherigen Erfahrungen haben

gezeigt, dass die Turck-Komponenten eine perfekte

Zuverlässigkeit bieten und keinerlei Wartung erfordern.

Dies macht sie zu einer äußerst kosteneffizienten und

robusten Lösung – genau das, was wir gesucht haben.“

Autor | Bart Baert ist Sales Manager bei

Turck Multiprox in Belgien

Kunde | www.proferro.be/de

Webcode | more12550

Das IIoT-Gateway TX7000Q fungiert nicht nur als Schnittstelle zwischen den Sensoren und

dem übergeordneten System, sondern auch als SPS


APPLICATIONS SYSTEMS

»Durch die Nutzung dieser RFID-Lösung können

wir bewusst ein gewisses Maß an Chaos zulassen,

um effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Sobald

eine Palette den Bereich verlässt, wird automatisch

erkannt, um welche Palette es sich handelt

und wohin sie transportiert werden muss.«

Phillip Hannesen | KEB Automation

Autopilot

KEB Automation erweitert ihr Fahrerloses Transportsystem FTS mit RFID-

Technologie zu vollautomatisierter und fehlersicherer Materiallogistik-Lösung

SCHNELL GELESEN

Effiziente Materiallogistik erfordert weit mehr als nur

die bloße Verwaltung von Materialströmen im Zusammenhang

mit der Produktion. In erster Linie besteht

das Ziel darin, Prozesse zu optimieren, Kosten zu

senken und reibungslose Abläufe zu gewährleisten.

Transparenz spielt dabei eine entscheidende Rolle,

um Transportvorgänge effizient und flexibel verwalten

und steuern zu können.

Dazu ist eine Lösung gefragt, die möglichst alle

Aspekte der Materiallogistik nahtlos miteinander

verbindet. Um höchstmögliche Produktivität und

Effizienz zu erreichen und Engpässe zu vermeiden,

müssen materialbegleitende Informationsflüsse

sichergestellt werden. Vor dieser Herausforderung

stand KEB Automation bei der Intralogistik im

eigenen Elektronik-Werk.

Um die Materiallogistik für die Montage zu optimieren, setzt der

Antriebs- und Automatisierungstechnikspezialist KEB Automation auf

RFID-Technologie an Förderstrecke und Fahrenlosem Transportsystem

FTS. Die RFID-Lösung von Turck unterstützt die Automatisierung der

Logistikprozesse und ermöglicht eine durchgängige Transparenz im

Materialfluss der Frequenzumrichterproduktion – ohne zeitintensiven

manuellen Aufwand. Zudem trägt die Lösung zur optimierten Ressourcenauslastung

und effizienten Nutzung von Lagerkapazitäten bei,

indem die automatisierte Palettenerfassung eine schnelle und zuverlässige

Zuordnung zu den Zielen gewährleistet.

Als Spezialist für Antriebs- und Steuerungstechnik

entwickelt, produziert und vertreibt KEB Automation

weltweit Antriebe sowie Motoren, Getriebe, Bremsen,

Kupplungen und IIoT-Lösungen. Im Produktionswerk

in Barntrup wollte das Unternehmen alle nicht-wertschöpfenden

Lagerprozesse so weit wie möglich

automatisieren. Der konkrete Anlass dafür war der

Bezug einer neuen Produktionshalle, bei der eine

detaillierte Planung bis in die Produktionsflächen

möglich war. Von Anfang an war das Ziel, den Einsatz

von Gabelstaplern im Produktionsbereich durch ein

Fahrerloses Transportsystem zu ersetzen.

Lagersteuerung und Paletten-Tracking mittels

RFID-Technologie

„Auf den Fahrwegen im Produktionsbereich soll die

Identifikation und Verfolgung aller Paletten vollautomatisch

mithilfe von RFID-Etiketten gesichert werden“,

beschreibt Viktor Derksen, Leiter Industrial Engineering

bei KEB, die Hauptanforderung der Applikation. Die

Etiketten besitzen eine eindeutige Handling-Unit-

Nummer (HU), die den Ladungsträgern in SAP EWM

ihre Identität verleiht. Durch zusätzlichen Aufdruck der

Nummer als Barcode und im Klartext ist es unerheblich,

von wem, wo und auf welche Weise eine Palette

identifiziert wird. Ein Fahrauftrag bezieht sich folglich

immer auf eine HU, systemübergreifend auch zwischen

den Lagerorten, ausgeführt vom FTS oder durch

konventionelle Flurförderzeuge. Die Koordination des

Informationsaustauschs zwischen den unterschiedlichen

Systemen und SAP erfolgt über eine Middleware.

Am Automatiklager werden die kommissionierten


more@TURCK 2 | 2023 30 | 31

Paletten per Fördertechnik für das FTS bereitgestellt.

Von diesem Startpunkt aus erfolgt der Transport in

alle Hallen der Elektronikproduktion. Je nach Zielort

umfasst die Route mehrere Einzelabschnitte und

Zwischenpuffer. Die einzelnen Fahraufträge werden

dabei nicht nur vom FTS, sondern auch von manuell

bedienten Flurförderzeugen und stationärer Fördertechnik

ausgeführt. In diesem Mischbetrieb der

unterschiedlichen Intralogistiksysteme stellen die

genaue Verfolgung der Paletten und die präzise

Steuerung ihrer Bewegungen Herausforderungen

dar, die durch den Einsatz der RFID-Technologie

bewältigt werden können.

Optische ID-Lösung ungeeignet

Zur Bestimmung der Fahrtroute verlangt das FTS stets

Anweisungen bzw. Positionsinformationen. „Bei einem

einfachen Palettentransport von einem Arbeitsplatz

zu einem anderen ist dies recht unkompliziert“, erklärt

Phillip Hannesen, Digital Transformation Manager

Produktion bei KEB in Barntrup. „Problematisch wird

es bei Zonen, in denen mehrere Paletten zwischengelagert

werden, die später von einem anderen Fahrzeug

abgeholt und an einen anderen Ort gebracht werden

sollen. Wenn eine Durchmischung der Ladungsträger

stattfindet, ist eine konsistente HU-zu-Platz-Zuordnung

nicht mehr gewährleistet, weshalb die Verkehrsteilnehmer

stets die Möglichkeit haben müssen, die aufgeladene

Palette identifizieren zu können.“

Um eine zuverlässige Identifikation des Ladungs guts

sicherzustellen, ist es wichtig, dass dies unabhängig

von der Ausrichtung und Positionierung der Palette

erfolgen kann. Turcks UHF-RFID-System ermöglicht

eine Lösung für alle Einbausituationen und erreicht

eine Lesequote von nahezu 100 Prozent. Die Vielseitigkeit

und die Flexibilität des Systems offenbaren

sich beim Blick auf die verschiedenen Anwendungsfälle

bei KEB.

Palettenerkennung am Übergabeplatz

An einer Übergabestelle für Stapler und FTS erfolgt

die Anwesenheitsprüfung der Paletten an definierten

Stellplätzen. Dabei kommt der Laserdistanzsensor

Q5X von Turcks Opto-Partner Banner Engineering

zum Einsatz. Für die Erfassung von 20 Paletten werden

20 Q5X-Sensoren mit einer Reichweite von fünf Metern

verwendet. Die in einer Höhe von drei Metern angebrachten

Q5X-Sensoren stellen fest, ob Paletten am

Übergabeort vorhanden sind, die abtransportiert

werden können. Sobald der Distanzsensor das Vorhandensein

einer Palette erkannt hat, wird ein Fahrauftrag

für das FTS generiert. Dieses nimmt die Palette auf,

fährt durch das RFID-Gate und erhält schließlich die

Information zur HU aus SAP EWM.

Bevor ein Fahrauftrag generiert wird, prüft das

System, ob der Zielort eventuell bereits belegt ist.

Vor dem Einsatz der Q5X-Sensoren musste das FTS

erst zum Zielort fahren, um dies festzustellen. In diesem

Fall wartete das FTS vor dem blockierten Ablageplatz,

bis ein Mitarbeiter ihn räumte. Heute erhält das Fahr -

zeug vorab die Information, ob der Zielort belegt ist,

und startet die Fahrt nur dann, wenn er frei ist – das

verhindert Leerfahrten und Wartezeiten und verbessert

letztlich die Performance.

Nach generiertem

Fahrauftrag holt

das FTS die Palette

am Lagerplatz ab


APPLICATIONS SYSTEMS

Ein Sensor initiiert die standardisierte Kommunikation

zwischen Steuerung und FTS, indem er ein 24-Volt-

Signal an die Steuerung sendet, wenn er das Transportsystem

erfasst. Die SPS wiederum übermittelt die

Informationen über das TCP/IP-Netzwerk an das FTS.

An den Übergabestichen kommuniziert das Fördersystem

mit dem FTS, um einen reibungslosen Übergabeprozess

sicherzustellen. Beim Absetzen der Palette

sendet das FTS eine Anfrage an die Middleware, um

die Palette über die Nahfeldantennen des Q300-Readers

zu identifizieren. Diese Information wird an die

Middleware zurückgegeben, die aus den Daten des

SAP EWM die Lageraufgaben zu dieser Palette ermittelt.

Nach Abstellen der Palette am Übergabepunkt befördert

die Fördertechnik die Palette in die nächste Halle,

wo sie wieder mittels RFID erfasst wird.

Volle Transparenz

Die RFID-Lösung bietet KEB den entscheidenden Vorteil

der durchgängigen Transparenz. So ist es zu jeder Zeit

ersichtlich, wo sich eine Palette befindet – ob noch auf

Am Fördersystem

erfassen externe

RFID-Nahfeldantennen

ausschließlich die

unmittelbar vor ihnen

befindliche Palette

Palettenidentifikation bei voller Fahrt

An einem Hallentor sind auf beiden Seiten jeweils

externe Antennen angebracht, die am UHF-RFID-

Reader angeschlossen sind. Die externen Antennen

gewährleisten eine zuverlässige Erfassung der

RFID-Labels an den Paletten, unabhängig von deren

Ausrichtung auf dem FTS. Während das FTS sich dem

Tor nähert, sendet es über das Netzwerk ein Signal an

den Q300, um die Erfassung zu starten. Zu der HU, die

der Q300 erfasst, existiert in SAP EWM eine Lageraufgabe,

also der Auftrag, den Ladungsträger von A nach

B zu transportieren. Sobald das FTS das Tor passiert hat,

sendet es eine Anfrage an die Middleware. Diese ruft

die Paletteninformationen von der Antenne ab und

fragt anschließend das SAP-System nach dem Zielort

der Palette. Die ermittelten Daten werden dann an

das FTS transferiert.

Effiziente Identifikation auch im Nahfeld

Zwei Produktionshallen sind über eine Brücke mit

stationärer Paletten-Fördertechnik verbunden, die

ebenfalls mit RFID-Technik ausgestattet wurde. Im

Gegensatz zur Anwendung am Hallentor, bei dem

RFID-Labels über große Entfernungen erfasst werden

müssen, liegt die Herausforderung in diesem Anwendungsfall

darin, lediglich RFID-Labels in unmittelbarer

Nähe zu lesen, also im Abstand bis zu etwa zehn

Zentimeter. Dies wird mit Nahfeldantennen erreicht,

die links und rechts neben der Paletten-Fördertechnik

positioniert sind. Diese Nahfeldantennen erfassen

ausschließlich das RFID-Label der Palette, die sich

direkt vor ihnen befindet.

der Fördertechnik, vom Flurförderzeug abgeholt oder

bereits am Zielort angekommen. In einigen Situationen

ist es möglich, das Quittieren der EWM-Lageraufgaben

mittels RFID zu automatisieren. Ergänzt wird dies durch

die manuelle Bedienung mobiler Endgeräte. „Turcks

Lösung liefert uns die Transparenz, die wir haben

wollten, ohne zeitintensiven manuellen Aufwand“, so

Derksen. „Die RFID-Tags werden vollautomatisch erfasst

und damit gleichzeitig Lageraufgaben aus dem SAP

Extended Warehouse Management abgeschlossen

oder weiterbearbeitet.“

Agiles Lagermanagement erlaubt kontrolliertes

Chaos

Ein weiterer Vorteil der RFID-Lösung besteht darin,

dass sie Mischverkehr in der Produktionshalle erlaubt.

Das bedeutet, dass sowohl FTS als auch Mitarbeiter mit

Hubwagen oder Gabelstapler gleichzeitig in der Bereitstellzone

be- und entladen könnten. Eine separate Lagerplatzverwaltung

ist nicht erforderlich, da jede Palette

an jeder Gabelung identifiziert werden kann. „Durch

die Nutzung dieser RFID-Lösung können wir an dieser


more@TURCK 1 | 2025

32 | 33

»Turcks Lösung liefert uns die Transparenz, die wir

haben wollten, ohne zeitintensiven manuellen

Aufwand. Die RFID-Tags werden vollautomatisch

erfasst und damit gleichzeitig Lageraufgaben aus

dem SAP Extended Warehouse Management

abgeschlossen oder weiterbearbeitet.«

Viktor Derksen | KEB Automation

Stelle bewusst ein gewisses Maß an Chaos zulassen,

um effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Sobald eine

Palette den Bereich verlässt, wird automatisch erkannt,

um welche Palette es sich handelt und wohin sie transportiert

werden muss“, erklärt Hannesen, der auch die

gute Kooperation mit Turck hervorhebt: „Der Service

von Turck und die kurzen Kommunikationswege

ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit, wir

verlassen uns gerne auf diese vertrauensvolle und

eingespielte Partnerschaft.”

Ausblick

Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes der FTS mit

Turcks RFID-Technologie sind zusätzliche Erweiterungen

geplant. Auch die Abfallentsorgung wurde

erfolgreich in das System integriert: Behälter, in denen

Altkartonage gesammelt wird, werden vom FTS

abgeholt. Es ist geplant, dass diese Behälter direkt an

eine neue Abfallpresse übergeben werden, was eine

vollautomatische Entsorgung bedeuten würde.

Außerdem sollen die Laserdistanzsensoren künftig

mit IO-Link-Modulen von Turck ausgestattet werden,

die durch den Einsatz von Turcks Logiksoftware ARGEE

eigenständig Steuerungsaufgaben übernehmen. Dazu

zählen beispielsweise die Erfassung und Auswertung

der Sensorwerte. Zudem werden sie die erforderliche

Kommunikation mit Middleware bzw. FTS autonom

und effizient bewerkstelligen, was zu einer äußerst

schlanken Gesamtlösung führt.

Autor | Phil Whorton ist im Application Service Center bei Turck

verantwortlich für kundenspezifische Systemlösungen

Kunde | www.keb-automation.com

Webcode | more12551

Die in drei Metern Höhe

montierten Q5X-Laserdistanzsensoren

stellen

fest, ob Paletten am

Übergabeort vorhanden

sind

Externe Antennen am

Schnelllauftor erfassen

Tags an der Palette

über eine große Entfernung,

unabhängig von

der Fahrtrichtung


APPLICATIONS SYSTEMS

Baustein-Boom –

modular auf ganzer Linie

Für einen Automobilzulieferer in Polen hat Smart Automation eine modulare,

dezentral gesteuerte Produktionslinie entwickelt – und sich dafür im umfangreichen

Turck-Portfolio bedient, von Sensorik über Multiprotokoll-I/O-Module,

vorkonfektionierte Anschlusstechnik und LED-Leuchten bis zu RFID

Moderne Produktionsanlagen für die Industrie erfordern

immer flexiblere Lösungen. Ob wechselnde

Produktionsvolumina, dynamische Anforderungen

an Form und Größe der zu produzierenden Teile oder

die Notwendigkeit einer schnellen Umrüstung auf ein

neues Produkt, in vielen Branchen stehen die Hersteller

vor der Aufgabe, die neuen Herausforderungen

effizient zu meistern. Die Anforderungen sorgen auch

bei Maschinenbauern für ein Umdenken. Lange Zeit

waren hierarchisch strukturierte Maschinen mit einer

zentralen Steuerung Stand der Technik, heute lassen

sich viele Aufgaben meist wesentlich effizienter mit

modularen Maschinen- und Anlagenkonzepten realisieren,

deren Module dezentral gesteuert werden.

Modularität auf mehreren Ebenen

Die Entwicklung der modularen Produktionslinie war

eine besondere Herausforderung, einerseits hinsichtlich

der Kundenanforderungen an die Flexibiltät und

andererseits hinsichtlich ihrer Größe. Noch nie zuvor

hatte Smart Automation eine Produktionslinie konzi-

Neue Produktionslinie für Ventildeckel

Als Spezialist für die Automatisierung industrieller

Prozesse hat der polnische Systemintegrator Smart

Automation langjährige Erfahrung in verschiedenen

Branchen, unter anderem in den Bereichen Möbel,

Lebensmittel, Chemie, Pharma oder Automotive. Dabei

setzt das Unternehmen mit Sitz im polnischen Olsztyn

auf innovative Ansätze für seine kundenspezifischen

Lösungen auf Basis von Industrie 4.0-Technologien. Für

einen Tier-1-Automobilzulieferer hat Smart Automation

eine Produktionslinie für Ventildeckel entwickelt, die

auf modularen Maschinen und dezentralisierter

Steuerung basiert. Dieses modulare Konzept ermöglicht

eine flexiblere und effizientere Produktion und

erlaubt damit eine schnellere Reaktion auf sich ändernde

Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse.

SCHNELL GELESEN

Für einen Tier-1-Automobilzulieferer entwickelte und realisierte

der polnische Systemintegrator Smart Automation eine neue Produktionslinie

für Ventildeckel, die mit ihrem modularen Konzept

und dezentraler Steuerung alle Anforderungen des Kunden erfüllen

konnte. Für Flexibilität und Zuverlässigkeit der dynamischen Linie

sorgen Komponenten aus dem Turck-Portfolio, die nicht nur mit

ihrer Ethernet-Multiprotokoll-Funktionalität und der dezentralen

On-Board-Logik ARGEE überzeugen konnten.

Die umfangreiche Produktionslinie

des Zulieferers ist modular aufgebaut

und so flexibel an künftige

Anforderungen anpassbar


more@TURCK 1 | 2025 34 | 35

»Das breite Turck-Portfolio ermöglichte das einfache

Handling verschiedenster Signale, von digitalen und

analogen Standardsignalen bis hin zu RFID. Durch die

Zusammenarbeit mit Turck konnten wir ein hohes

Maß an Modularität über die gesamte Linie hinweg

erreichen.«

Cezary Zakrzewski | Smart Automation

piert und realisiert, die solche Dimensionen aufwies.

Die Linie kombiniert Module für zahlreiche Aufgaben,

darunter die UV-Laserbedruckung von Data-Matrix-

Codes für die Rückverfolgbarkeit, die induktive Erwärmung,

Montage und Messung von Aluminiumeinsätzen

sowie die Roboter-basierte Entionisierung und Reinigung

der Oberfläche für die Gummidichtung. Darüber

hinaus mussten zahlreiche Messungen und Dichtheitsprüfungen

durchgeführt werden, von Durchmesser und

Rundheit bis hin zu Leckage-, Durchfluss- und Druckabfalltests.

Jede Arbeitsstation besteht aus drei Teilmodulen

für Transport, Prozess und Konstruktion. Mit der


APPLICATIONS SYSTEMS

Die RFID-Schreib-Lesegeräte

in der Strecke

erfassen alle Warenträger

und erlauben

damit die lückenlose

Prozessdokumentation

Turcks Ethernet-Multiprotokoll-I/O-Module

sorgen entlang der

Anlage für die effiziente

Datenkommunikation

modularen Struktur der Arbeitsstationen konnte Smart

Automation eine Vereinheitlichung auf Konstruktions-,

Montage- und Programmierungsebene erreichen, was

eventuelle Änderungen im späteren Maschinenlebenszyklus

deutlich erleichtert.

Um diese hochflexible Linie umszusetzen, entschied

sich der Systemintegrator für Turck als Automatisierungspartner.

„Turck war bereits in der Konzeptphase

des Projekts involviert“, erinnert sich Cezary Zakrzewski,

Vertriebsleiter bei Smart Automation. „Das half uns,

gemeinsam mit dem Kunden die optimale Lösung zu

erörtern und erleichterte die folgenden Phasen der

Projektvorbereitung.“

Zukunftssicher dank standardisierter

Geräteintegration

Ein wesentliche Anforderung an die Produktionslinie

war der Einsatz unterschiedlicher Ethernet-Protokolle.

Mit ihrer Ethernet-Multiprotokoll-Funktionalität waren

Turcks I/O-Module der BL67- und TBEN-Serie daher die

ideale Lösung für dieses Projekt. Sie vereinen die drei

Ethernet-Protokolle Modbus TCP, Ethernet/IP und

Profinet in einem Gerät und lassen sich automatisch in

jedem der drei Netzwerke betreiben. Auf diese Weise

konnte die Vielfalt der benötigten Gerätevarianten

effektiv reduziert werden. Zudem erlaubt die identische

Planung von Maschinen- und Anlagenteilen mit

unterschiedlichen Ethernet-Protokollen eine Standardisierung

bei der Integration von Geräten mit unterschiedlichen

Kommunikationsstandards, sodass sich

eine künftige Rekonfiguration der Anlage ohne großen

Aufwand umsetzen lässt.

Zudem unterstützen die in der Linie eingesetzten

Turck-I/O-Module den dezentralen Steuerungsansatz

mit ihrer On-Board-Logik ARGEE. Diese „Field Logic

Controller“-Funktionaltität kann kleine bis mittlere

Steuerungsaufgaben übernehmen, ohne die zentrale

Steuerung zu belasten. So ist etwa bei Änderungen

oder Austausch der I/O-Module keine Anpassung des

Programms in der zentralen Steuerung notwendig und

die einzelnen Module können unabhängig voneinander

bereits vorher getestet werden. Damit unterstützen sie

das modulare Maschinenbauprinzip erheblich, wie

Zakrzewski bestätigt: „Durch die Zusammenarbeit mit

Turck konnten wir eine hohe Modularität der gesamten

Produktionslinie erreichen. Dadurch sind wir in der

Lage, den Prozess bei Bedarf einfach umzugestalten.“

Flexible Prozessüberwachung mit RFID

Zur vollständigen Überwachung des Herstellungsprozesses

hat Smart Automation ein RFID-basiertes

Tracking-System eingesetzt, in dem das TBEN-S-RFID-

Interface und HF-Schreib-Lesegeräte von Turck eine

zentrale Rolle spielen. Sämtliche Parameter und Mess -

werte des Herstellungsprozesses werden für jedes

einzelne Teil erfasst und in einer Datenbank auf einem

Server und in der Cloud gespeichert. Diese Lösung

ermöglicht es, den Herstellungsprozess flexibel zu

gestalten, indem beispielsweise einzelne Schritte

übersprungen oder bestimmte Elemente jederzeit

nachbearbeitet werden können.

Faktor-1-Sensoren mit maximalem Schaltabstand

auf alle Metalle

Im Bereich der induktiven Sensoren hat sich das

Unternehmen für die uprox-Serie von Turck entschieden.

Als Faktor-1-Sensoren erfassen die uprox-Geräte

sämtliche Metalle zuverlässig und mit gleichem

Schaltabstand, was eine Standardisierung bei der

Sensorauswahl ermöglicht – ein weiterer Vorteil in der

Maschinenkonstruktion. Die einheitliche Verwendung

dieser Sensoren führt zu einer einfacheren Integration

in die Anlage, da keine unterschiedlichen Abstände

und Target-Materialien beachtet werden müssen. Auch

Installation und Wartung sind weniger aufwendig.

Dadurch wird die Herstellung der Anlage effizienter.


more@TURCK 1 | 2025

36 | 37

WLS27-LED-Linienleuchten stellen

den jeweiligen Status eines Moduls

farbig dar

Mit ihrem kompakten Design lassen sich die TBEN-RFID-

Interfaces nahezu überall problemlos montieren

Produktion im Blick mit LED-Technologie

In einem so umfangreichen Projekt ist es sehr wichtig,

den aktuellen Status auf den verschiedenen Produktionsstufen

anzuzeigen. Das Unternehmen entschied

sich für die programmierbaren WLS27-LED-Linienleuchten

von Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering,

um den jeweiligen Status der Maschine in den

einzelnen Modulen durch verschiedene Farben anzuzeigen.

Für die intuitive Kommunikation mit dem

Anwender wurden K50-Leuchttaster verwendet.

Schnell und fehlersicher: vorkonfektionierte

Leitungen

Eine weitere Herausforderung bei der Komplexität

dieser Linie war die Anschlusstechnik. Aber auch dafür

hat Smart Automation im umfangreichen Connectivity-

Portfolio von Turck eine Lösung gefunden. So hat man

bereits in der Planungsphase vorkonfektionierte Lei -

tungen in verschiedenen Längen ausgewählt und bei

Bedarf passive Hubs eingesetzt. Auf diese Weise

konnten nicht nur Anschlussfehler von vornherein

ausgeschlossen werden, auch die Montage und

Inbetriebnahme der einzelnen Module wurde deutlich

beschleunigt.

Fazit

Hinsichtlich der steigenden Produktionsanforderungen

in der Automobilbranche bietet die Kombination aus

modularem Maschinenbau und dezentraler Steuerung

zahlreiche Vorteile. Dank der eingesetzten Lösungen

konnten die Anzahl der Bediener reduziert, der Verkabelungsaufwand

verringert und die Montagearbeiten

beschleunigt werden, was mit klassischer zentraler

Steuerungstechnik nicht möglich gewesen wäre.

Zudem erhöht das modulare Konzept die Anlagenverfügbarkeit,

da bei Ausfall eines Moduls nur dieses

ausgetauscht werden muss. Letztlich bietet die modulare

Bauweise einfache Erweiterungsmöglichkeiten der

Anlage, um auch künftigen Anforderungen gerecht zu

werden. Dadurch wird die Flexibilität erhöht und

langfristige Kosteneffizienz gewährleistet. „Es war uns

sehr wichtig, dass manuelle Operationen einfach

automatisiert werden können, falls der Kunde dies zu

einem späteren Zeitpunkt fordert“, so Zakrzewski. „Das

breite Turck-Portfolio ermöglicht das einfache Handling

verschiedenster Signale, von digitalen und analogen

Standardsignalen bis hin zu RFID, die sowohl zur

Bedienerprotokollierung als auch zur Prozessverfolgung

eingesetzt wurden. Durch die Zusammenarbeit

mit Turck konnten wir ein hohes Maß an Modularität

über die gesamte Linie hinweg erreichen.“

Autor | Przemysław Joachimiak ist Vertriebsingenieur

bei Turck Polen

Kunde | www.smartautomation.pl/en

Webcode | more12552


APPLICATIONS SYSTEMS

Parkplatz-Organizer

Tiefkühlkostspezialist Ardo optimiert Ladeverkehr und Sicherheit auf dem

Firmengelände im belgischen Koolskamp mit Turcks Multiprotokoll-IO-Link

Master TBEN-S2-4IOL mit ARGEE-Logik und programmierbaren LED-Leuchten

Die Ardo Foods NV mit Hauptsitz im belgischen

Ardooie produziert tiefgekühltes Gemüse, Kräuter

und Obst. Mit 17 Standorten in acht Ländern versorgt

das familiengeführte Unternehmen über ein globales

Vertriebsnetz seine Kunden aus Einzelhandel, Gastronomie

und Industrie mit hochwertiger Tiefkühlkost.

Am Standort im belgischen Koolskamp werden Erbsen,

Bohnen, Wurzelgemüse, Spinat und weitere Gemüsesorten

gewaschen, blanchiert, eingefroren, verpackt

und gelagert. Ein neu gestalteter LKW- und Mitarbeiter-

Parkplatz zwischen Zufahrt zum Firmengelände und

den Laderampen stellte das Unternehmen vor große

Herausforderungen, da kontinuierlich Transportfahrzeuge

ein- und ausfahren. Diese Dynamik auf der

begrenzten Manövrierfläche birgt Risiken wie Kollisionen,

Behinderungen des Zugangs und Verzögerungen,

die nicht nur den reibungslosen Ablauf, sondern auch

die Sicherheit von Personen gefährden könnten.

Ankommende LKW-Fahrer sollten daher rechtzeitig

wissen, ob das Gelände bereits belegt ist und wie lange


more@TURCK 1 | 2025 38 | 39

Die WLS27-LED-Leiste ist wasserdicht und auch bei Tageslicht gut

sichtbar – und damit perfekt geeignet für den Einsatz im Freien

Die begrenzte Manövrierfläche

auf dem Ardo-LKW-

Parkplatz erfordert eine

smarte Zufahrtsregelung

sie warten müssen, bis sie einfahren können. Da die

Fahrer aus verschiedenen Ländern stammen und oft

weder untereinander noch mit dem Personal vor Ort

kommunizieren können, musste das System sprachunabhängig

funktionieren. „Wir haben erkannt, dass

es möglicherweise Probleme beim Verkehr zwischen

der Laderampe und dem LKW-Parkplatz gibt“,

beschreibt Bart Nollet aus der Engineering-Abteilung

von Ardo die Ausgangssituation. „Deshalb war es uns

wichtig sicherzustellen, dass die Fernfahrer unabhängig

von der Sprache gewarnt werden, falls es zu Engpässen

kommt, und wissen, dass sie an der Schranke warten

müssen.“ Ein System zur Regulierung der LKW-Anzahl

im Verladebereich inklusiver einer Anzeige der Wartezeit

sollte diese Probleme lösen.

Steuerung, Visualisierung und Programmierung

aus einer Hand

„Das Turck-Multiprox-Team schlug vor, eine LED-Leiste

zu verwenden, die die Zeit herunterzählt, während der

Fahrer wartet“, so Nollet. „Neben der Hardware kümmerte

sich das Turck-Team auch um die Programmierung,

was uns sehr geholfen hat.“ Herzstück des

Verkehrssteuerungssystems ist das kompakte Multiprotokoll-I/O-Modul

TBEN-S2-4IOL für Ethernet mit

vier IO-Link-Masterkanälen. Eine seiner entscheidenden

SCHNELL GELESEN

Als einer der führenden Tiefkühlkosthersteller betreibt Ardo europaweit

17 Produktionsstandorte in acht Ländern und beliefert seine

Märkte mit Tiefkühlgemüse, -kräutern und -obst. Einen neuen Verladebereich

im belgischen Koolskamp gestaltete das Unternehmen so, dass

gefährliche Situationen trotz stetig ein- und ausfahrender Transportfahrzeuge

vermieden werden. Turck Multiprox entwickelte ein System zur

effizienten LKW-Navigation und Zufahrtskontrolle auf der begrenzten

Manövrierfläche.


APPLICATIONS SYSTEMS

»Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung. Kaum zwei

Monate, nachdem wir das Problem besprochen

hatten, war die Lösung dank der Systemingenieure

von Turck Multiprox bereits einsatzbereit. Dass seither

keine einzige gefährliche Situation aufgetreten

ist, beweist, dass das System perfekt funktioniert.«

Bart Nollet | Ardo

Stärken ist die Flexibilität in Bezug auf verschiedene

Kommunikationsprotokolle wie Profinet, EtherNet/IP

und Modbus-TCP, die eine problemlose Einbindung

in die bestehende Infrastruktur ermöglicht und die

Kommunikation mit IO-Link-Systemkomponenten

sicherstellt. Das Modul ermöglicht die schnelle Verarbeitung

von Datenströmen und somit eine präzise

und zeitnahe Steuerung des Verkehrsflusses. Die

Steuerungsfunktionen des TBEN-S2-4IOL werden über

Turcks browserbasierte Logik-Software ARGEE programmiert,

die eine leichte Anpassung sowie Erweiterung

des Systems und eine schnelle Implementierung

der Lösung ermöglicht.

Verbesserte Fahrerführung dank programmierbarer

WLS27-LED-Leuchten

Die programmierbare WLS27-LED-Leuchte von Turcks

Optosensorikpartner Banner Engineering zeigt den

Verlauf der voraussichtlichen Wartezeit an. Die LED-

Leiste leuchtet sehr hell und ist auch bei Tageslicht

Seit der Installation des Systems gab es keine Probleme mehr mit

den internationalen Fahrern oder Gefahrensituationen

gut sichtbar. Die zahlreichen Farben und Leuchtmodi

können über IO-Link parametriert werden. Dadurch

kann die WLS27 eine Vielzahl von Informationen klar

Die Leuchtpunkte der

WLS27-LED-Leiste

visualisieren einen

Timer, der die Warte -

zeit des Fahrers

herunterzählt


more@TURCK 1 | 2025

40 | 41

Turck ultrakompaktes Ethernet-Multiprotokoll-I/O-Modul TBEN-S2-4IOL ist als IO-Link Master das Herzstück des Verkehrssteuerungssystems bei Ardo

und intuitiv erfassbar darstellen. Aufgrund ihres

bruchsicheren, wasserfesten und UV-beständigen

Copolyester-Mantels in Schutzart IP69K ist sie perfekt

für den Einsatz im Freien geeignet.

An der Schranke zeigt die WLS27-Leuchte den

LKW-Fahrern mittels unterschiedlicher Farben und

Blinkmuster sprachunabhängig an, wann sie einfahren

können. Das klare, visuelle Signal verhindert Kollisionen

und sorgt für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss bei

verbesserter Sicherheit für Personen, Fahrzeuge und

Infrastruktur.

Flexibilität und Steuerungsintelligenz durch

ARGEE-Programmierumgebung

Wichtig für die unkomplizierte Programmierung des

TBEN-S2-4IOL-Moduls ist die webbasierte ARGEE-

Programmierumgebung. Sie erweitert das Multiprotokoll-I/O-Modul

um Logik-Funktionalitäten zur einem

Field Logic Controller, der ohne komplizierte Software-

Installationen und Programmiersprachen konfiguriert

werden kann. So ist es möglich, die LED-Anzeige

entsprechend den Anforderungen des Verkehrssteuerungssystems

anzupassen. Ein Beispiel dafür ist die

Programmierung eines dynamischen Timers, der dem

Fahrer die Wartezeit anzeigt. Abhängig von der

verbleibenden Wartezeit, reguliert der Timer die

Geschwindigkeit, mit der die roten LEDs abgeblendet

werden.

Verbindung mit dem lokalen Parkleitsystem

Durch die Kommunikation mit dem lokalen Parkleitsystem

von Ardo erhält das TBEN-S2-4IOL Echtzeitinformationen

über die Belegung der Laderampen und den

Zustand der Schranke. Diese Daten zur Parkplatzbelegung

ermöglichen dem Verkehrssteuerungssystem eine

präzise Steuerung der WLS27-LED-Leuchten. Turcks

TBEN-I/O-Modul erfasst heute kontinuierlich Daten

über Parkplatzverfügbarkeit und Schrankenstatus, um

den Fahrern ankommender Lastwagen per Lichtsignal

anzuzeigen, wann sie einfahren dürfen oder wie lange

sie warten müssen. Zusätzlich wird abhängig von der

Parkplatzverfügbarkeit auch die Öffnung der Schranke

koordiniert. Die einfache Integration des lokalen Parkleitsystems

war mit ausschlaggebend für die Gesamteffizienz

der neuen Lösung, die den Lieferverkehr bei

Ardo in Koolskamp heute deutlich sicherer und

effizienter macht.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung von Turck

Multiprox“, resümiert Bart Nollet. „Kaum zwei Monate,

nachdem wir das Problem besprochen hatten, war die

Lösung dank der Systemingenieure von Turck Multiprox

bereits einsatzbereit. Die Tatsache, dass wir seither

keinen einzigen Kommentar von einem ausländischen

Fahrer gehört haben und keine einzige gefährliche

Situation aufgetreten ist, beweist, dass das System

perfekt funktioniert.“

Autor | Bart Baert ist Sales Manager

bei Turck Multiprox in Belgien

Kunde | ardo.com

Webcode | more12554


APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK

Charakterrolle

Mit der „Conveyor Control Unit“ zur Steuerung von CAN-Rollenmotoren

digitalisiert der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER seine Förderstrecken –

die Technik dahinter stammt von Turck

In der neuen Generation

seiner Förderanlagen

nutzt SSI SCHÄFER

die „Conveyor Control

Unit“ CCU, ein von

Turck entwickeltes

CAN-I/O-Modul zur

Steuerung der Trommelmotoren

und Erfassung

der Sensordaten

Viele Menschen hierzulande berühren regelmäßig

ein Produkt von SSI SCHÄFER, denn die Hausmülltonne,

die sie an den Straßenrand stellen, stammt häufig aus

dieser Unternehmensgruppe. Die Prominenz ihrer

Mülltonnen sollte aber nicht zu falschen Rückschlüssen

über die Produktvielfalt der Gruppe verleiten, die am

Hauptsitz in Neunkirchen/Siegerland die vielen Teil -

unternehmen koordiniert. Mit mehr als 80 Gesellschaften

und rund 8.600 Mitarbeitenden erwirtschaftet die

Unternehmensgruppe etwa 1,9 Milliarden Euro Umsatz.

Möglich wird das durch ein Produktportfolio, das heute

die gesamten Anforderungen der Logistik abgedeckt –

angefangen bei nachhaltigen Behältersystemen, über

Fördertechnik für Klein- und Großladungsträger, bis zu

komplexen Gesamtlösungen in der Intralogistik, inklu -

sive Software für den innerbetrieblichen Materialfluss

und begleitende Dienstleistungen.

Innerhalb der SSI SCHÄFER-Gruppe produziert und

entwickelt der Standort im österreichischen Graz Behäl-

terfördertechnik. Dort überlegten Christian Steiner,

Produktmanager Conveyor Control, und seine Kollegen

Ende 2018, welche Anforderungen die Förderanlagen

der nächsten Generation erfüllen sollten. Als Produktmanager

ist Steiner auch für die Automatisierung und

Steuerung der Fördertechnik verantwortlich. Teil des

Projektteams war seinerzeit auch Hansjörg Lerchster

als Project Manager R&D. Heute ist Lerchster als

Product Owner und Business Operations Manager bei

dem durch SSI SCHÄFER gegründeten Startup Supply-

Brain verantwortlich für die Entwicklung von Predictive-Maintenance-Lösungen

und anderen datenbasierten

Services für Intralogstikanlagen.

Digitalisierung der Fördertechnik

Die nächste Generation der Fördertechnik sollte

weitestgehend digital automatisiert und gesteuert

werden. Die bisher eingesetzten Rollenmotoren mit

analoger Steuerung und die dazugehörigen Steuer-

© SSI SCHÄFER


more@TURCK 1 | 2025 42 | 43

»Man konnte zwar auch CAN-Bus-

Steuerungen am Markt kaufen, aber

wir wollten eine SSI SCHÄFER-Lösung,

die wirklich auf unsere Bedürfnisse

zugeschnitten ist.«

Christian Steiner | SSI SCHÄFER

Turck hat sein I/O-Modul TBEN-LL-4RM zur Steuerung von

CAN-Rollenmotoren und zur Digitalisierung der Förderstrecken

exakt auf die Anforderungen von SSI SCHÄFER zugeschnitten

module konnten die gestiegenen Anforderungen nicht

mehr erfüllen. Die Motorrollenantriebe der nächsten

Generation sollten daher durchgehend digital gesteuert

werden. Da Interroll als Lieferant und Hersteller

der eingesetzten Motorrollen den CAN-Bus nutzt, war

dieses Feldbusprotokoll auch für die I/O- und Steuerungstechnik

gesetzt, nachdem die Entscheidung

für die Motorrollen dieses Anbieters gefallen war.

Die neueren Motoren sollten zudem nicht mehr mit

24 Volt, sondern mit 48 Volt versorgt werden. Der

höhere Spannungsbereich erlaubt kleinere Kabelquerschnitte

und aufgrund geringerer Verluste längere

Leitungen und somit größere Netzteile mit besserem

Wirkungsgrad.

Keine perfekte I/O-Lösung am Markt

SSI SCHÄFER begab sich am Markt auf die Suche nach

Systemen, die eine Datenanbindung zu den Motorrollen

mit CAN-Schnittstelle, die geforderte 48-Volt-Spannung

sowie Profinet-Kommunikation zur Steuerung

der Anlagen bieten konnte. Die Geräte sollten robust

in Schutzart IP67 zur direkten Installation an den

Förderbändern ausgeführt sein. Die perfekte Lösung

dafür war am Markt nicht vorhanden: „Man konnte

zwar auch CAN-Bus-Steuerungen am Markt kaufen,

aber wir wollten eine SSI SCHÄFER-Lösung, die wirk -

lich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist“, erklärt

Christian Steiner die damalige Ausgangssituation.

Nach einem ersten Kontakt mit Turck auf der SPS-

Messe in Nürnberg prüfte der Automatisierungsspezialist,

ob man eigene I/O-Lösungen entsprechend den

Anforderungen von SSI SCHÄFER modifizieren konnte.

So viel vorab, man konnte.

© SSI SCHÄFER

CCU-Modul spart separate I/O-Module ein

Das daraufhin von Turck weiterentwickelte I/O-Modul

TBEN-LL-4RM-4DI-4DXP zur Steuerung von CAN-Rollenmotoren

firmiert bei SSI SCHÄFER nun als Conveyor

Control Unit, kurz CCU. Neben der 48-Volt-Spannung

für die Rollenmotoren und 24 Volt für klassische Akto -

ren, CAN-Kommunikation zum Motor und Profinet-

Kommunikation zur Steuerung waren digitale Ein- und

Ausgänge für externe Trigger-Signale oder Aktoren

eine weitere Anforderung. Zusätzlich zu vier klassischen

I/Os stehen auf dem Modul vier DXP-Ports bereit, die

wahlweise als Ein- oder Ausgang genutzt werden

können. „Wir haben mit dem Modul jetzt die Möglichkeit,

mehr Sensordaten einzusammeln, genauer gesagt

die doppelte Anzahl an I/Os im Vergleich zum Vorgängermodul.

Früher mussten wir zusätzlich I/O-Module

anderer Hersteller verwenden, um die Signale der

Sensorik einzusammeln“, erklärt Hansjörg Lerchster

den Vorteil der neuen CCU. „Das können wir heute

zusammenfassen. Zudem wird die Lösung durch die

Buskommunikation Plug-and-Play-fähig.“

Automatische Adressvergabe vereinfacht

Inbetriebnahme

Vorteile zeigen sich auch bei der vereinfachten Montage

und Inbetriebnahme der CCU-Module. „Die

Adressvergabe erfolgt jetzt automatisch. Wir haben von

den im Bau befindlichen Werken sehr gutes Feedback

erhalten. Das CCU-Modul sei einfach zu installieren und

auch das Fehlerhandling ist sehr gut. Es wird direkt

SCHNELL GELESEN

Der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER ist im Begriff, seine Fördertechnik

durchgängig zu digitalisieren. Energieeffizienz, kurze Time-To-Market

und eine maximale Verfügbarkeit durch vorausschauende Wartung sind

die treibenden Faktoren dahinter. Turck unterstützt diesen Weg mit

einem Profinet-I/O-Modul zur digitalen, dezentralen Steuerung und

Spannungsversorgung von 48V-Rollenmotoren über CAN. Neben der

effizienteren Montage und der Zentralisierung der Netzteilarchitektur

seiner Fördertechnik schätzt SSI SCHÄFER an dem Modul auch die

Möglichkeit, dank der transparenten Daten auch digitale Services wie

Predictive Maintenance anbieten zu können.


APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK

»Wir haben mit dem Modul jetzt die Möglichkeit,

mehr Sensordaten einzusammeln, genauer gesagt

die doppelte Anzahl an I/Os im Vergleich zum

Vorgängermodul. Früher mussten wir zusätzlich

I/O-Module anderer Hersteller verwenden.«

Hansjörg Lerchster | SSI SCHÄFER

angezeigt, welche Motorrolle nicht funktioniert. Das

war mit der alten Technik so nicht möglich“, schildert

Steiner die Rückmeldungen seiner Kollegen.

Die Einführung der neuen Motorrollen läuft sukzessive

seit 2021. SSI SCHÄFER produziert jährlich über

100 Kilometer Fördertechnik. Die Motorrollen sind in

verschiedenen Produktgruppen integriert, von geraden

Förderbändern über Kurven und Schrägrollen bis hin zu

komplexen Ausrichtern. Aufgrund der umfangreichen

Umstellungen und Anpassungen in den Konstruktionszeichnungen

erfolgt so eine Umstellung nicht über

Nacht.

Zukunftssicherheit und Modularität

Die CCU-Module bieten durch ihre digitale Ansteuerung

vielseitige Möglichkeiten zur Optimierung und

Automatisierung. Die Option, die Module sowohl über

Profinet als auch über I/O-Signale anzusteuern, sorgt

für hohe Flexibilität und Rückwärtskompatibilität. Diese

Flexibilität ermöglicht es dem Intralogistikspezialisten,

auch ältere Anlagen mit der neuen Technik nachzurüsten.

Über die Feldbusschnittstelle können die Motoren

nicht nur präziser gesteuert werden, parallel zur

zyklischen Prozesskommunikation der Betriebsdaten

können Zustandsdaten, etwa die Temperatur oder

Betriebsparameter, wie ihre Betriebsstunden übertragen

werden. „Mit der neuen Firmware des Moduls

können wir dies nicht nur über Profinet, sondern auch

über die I/O-Signale ansteuern. Das bietet uns die

Möglichkeit, die Module auch im Kontext von Geräten

mit Software einzusetzen, die noch nicht mit Profinet

arbeiten kann“, ergänzt Steiner. Auch wenn nicht jede

Option heute schon im vollen Umfang genutzt wird,

schätzt man bei SSI SCHÄFER die Flexibilität und

Zukunftssicherheit, die das CCU-Modul von Turck

bietet.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Das Projekt starteten Turck und SSI SCHÄFER mitten

in der Corona-Pandemie und damit genau in der Zeit

der Lieferkettenprobleme. „Neben der verbesserten

Kosteneffizienz und dem, was wir technisch erreicht

haben, war für mich die Zusammenarbeit mit Turck

ganz entscheidend. Die habe ich als sehr partnerschaftlich,

auf Augenhöhe und zielorientiert erlebt, trotz der

Herausforderungen in der gemeinsamen Entwicklung“,

erinnert sich Hansjörg Lerchster an die Arbeit im

Projekt. „Wir sind weiterhin sehr zufrieden, auch mit

den laufenden Aktivitäten wie Firmware-Updates etc.“,

ergänzt sein Kollege Christian Steiner.

Autor | Holger Spies ist Projektmanager Vertrieb bei Turck

Kunde | www.ssi-schaefer.com

Webcode | more12555

Die Förderstrecken

von SSI SCHÄFER

lassen sich mit dem

dezentralen CCU-Modul

deutlich effizienter und

montagefreundlicher

aufbauen, testen und

betreiben – die Möglichkeit

vorausschauender

Wartung inklusive

© SSI SCHÄFER


more@TURCK 1 | 2025

44 | 45

Auf den Punkt.

Turcks Intralogistikspezialist Frank Morassi über den Trend zu Digitalisierten Förderstrecken

»Modularisierung und Digitalisierung zäh -

len zu den Topthemen im Maschinen- und

Anlagenbau, nicht zuletzt auch in der Intralogistik.

Schnell wechselnden Anforderungen

ihrer Kunden begegnen Anwender am

besten mit modularen, flexibel skalierbaren

Förderstrecken. Wenn diese dann auch hochverfügbar

sein und idealwerweise staudrucklos

arbeiten sollen, geht kein Weg an

einer effizienten Digitalisierungsstrategie

vorbei. Der Trend geht weg von massiven,

zentral gesteuerten und angetriebenen

Strecken hin zu dezentralen Steuermodulen

und Rollenantrieben direkt vor Ort.

Die Digitalisierung der Förderstrecke

und dezentrale, schaltschranklose Steuerungskonzepte

bringen gleich eine Reihe

von Vorteilen mit sich. Da ist zum einen die

einfache Skalierbarkeit. Ändern sich die

Anforderungen, lassen sich digitalisierte

Fördermodule schnell zu neuen Streckenlayouts

zusammenstellen, das alles mit

jeweils nicht genutzten Motorrollen nahezu

verzögerungsfrei abgeschaltet werden

können, profitieren solcherart ausgerüstete

Förderstrecken von einer verbesserten

Energieeffizienz.

Nicht zuletzt erhöht die Digitalisierung

der Förderstrecke auch deren Verfügbarkeit.

Intelligente Steuermodule erfassen quasi

nebenbei auch den Zustand der angeschlossen

Motorrollen. Steigt der Strombedarf

über einen Normwert an, steht in

absehbarer Zeit ein Ausfall des Antriebs

bevor. Werden diese Werte kontinuierlich

überwacht, gibt das System rechtzeitig

eine Warnung aus, die es dem Anwender

erlaubt, im Rahmen einer geplanten

Wartungsmaßnahme die defekten Motorrollen

zu ersetzen. Ungeplante Stillstände

lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.

Turck begegnet dem Trend zur Digitalisierung

von Förderstrecken mit einem

ausgeklügelten Portfolio an robusten IP67-

können bereits seit einiger Zeit Turcks

TBEN-L-4RMC-Modul einsetzen. Es steuert

die Motorrollen mittels CAN-Interface und

kommuniziert zur Steuerung dank Turck

Multiprotokoll vollautomatisch über eine

der drei Ethernet-Sprachen Profinet,

EtherNet/IP oder Modbus TCP. Das Modul ist

ab sofort auch für die Motoren der Hersteller

MPC und MTA einsetzbar. Aktoren oder

Sensoren sind über vier digitale Eingänge

oder vier universelle Ein- oder Ausgänge

(DXP-Ports) anschließbar. Über die vier

CAN-Ports des Moduls kann der Anwender

verschiedene vorprogrammierte Steuerungsroutinen

ausführen, um beispielsweise

einfach eine staudruckfreie Förderung

(Zero Pressure Accumulation, ZPA) einzurichten.

Spezifische Steuerungsroutinen,

die nicht in den vorprogrammierten

Logiken enthalten sind, kann der Anwender

über die Programmcode-freie Steuerungslogik

ARGEE selbst vornehmen.«

»Digitalisierte Förderstrecken

sind hochperformant, maximal

flexibel und im Handumdrehen

staudrucklos eingerichtet.«

einem sehr geringen Verdrahtungsaufwand.

Smarte I/O-Module an den Fördermodulen

bringen nicht nur die Steuerungsintelligenz

mit, sondern gleich auch Ein- und Ausgänge

für Sensoren und Aktoren, letztere vor

allem in Form von Rollenmotoren. Versorgt

werden alle Geräte über robuste IP67-Netzteile

an den Modulen, deren Spannung sich

dank Linientopologie über M12-Power-

Leitungen durchschleifen lässt. Die Spannungsversorgung

der angeschlossenen

Motoren sollte wahlweise mit 48 oder

24 Volt erfolgen.

Dezentrale Steuermodule reduzieren

deutlich den Datenverkehr und ermöglichen

zudem kurze Zykluszeiten. Da die

Blockmodulen. Insbesondere die

I/O-Module der TBEN-S- und TEBEN-L-

Familien zur Signalverteilung direkt

an der Fördertechnik oder die

IP67-SPS TBEN-L-PLC zur autarken

Steuerung direkt am Modul werden

zunehmend in Intralogistikanlagen

eingesetzt. Mit einem speziellen

IP67-Modul, das dediziert zur

Steuerung von Rollenmotoren

entwickelt wurde, steht eine weitere

wichtige Komponente zur

Flexibilisierung und Modularisierung

der Fördertechnikanlagen

zur Verfügung: Anwender von

Interroll-Trommelmotoren


APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK

»Das ISC CAM löst viele der

Probleme, die die klassische

Automatisierungsstruktur

aufgeworfen hat.«

Lazlo Kleczewski | Intralox

Flexibel fördern

EV-Batteriehersteller benötigen einfach skalierbare Fördertechniklösungen

– zur smarten Steuerung der variablen

Anlagen entwickelte Intralox mit robusten Turck-Block-I/Os

das dezentralisierte Logikmodul ISC CAM

Die E-Mobilität revolutioniert den globalen Automobilmarkt.

Nicht nur die Automobilhersteller spüren die

steigende Nachfrage nach alternativen Antriebskonzepten,

von denen Elektrofahrzeuge derzeit die wich -

tigsten sind. Der gesamte Zulieferermarkt ist gefordert,

den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.

Dabei muss vor allem die Produktion von Lithium-

Ionen-Batterien mit dem Nachfragetempo nach Elektro -

fahrzeugen Schritt halten. „Wir haben Kunden, die sehr

dynamisch skalieren müssen, um den Anforderungen

der Hersteller von Elektrofahrzeugen gerecht zu

werden“, sagt Martina Costa, Business Development

Analyst für das Automotive Team bei Intralox in

Amsterdam, einem der führenden Fördertechnik- und

Materialflussspezialisten für zahlreiche Branchen. Für

den Automobilmarkt ist sich Costa sicher, dass „die

Batteriehersteller die notwendige Dynamik nicht

allein durch den Bau neuer Anlagen auf der grünen

Wiese erreichen können. Sie werden den Durchsatz

ihrer bestehenden Anlagen erhöhen müssen.“

EV-Batterie-Förderlösung: skalierbar, flexibel

und palettenfrei

Neben der steigenden Nachfrage nach Skalierbarkeit

hat Intralox zwei weitere Kriterien identifiziert, um die

Spreu vom Weizen zu trennen, wenn Batteriehersteller

nach der Förderlösung für ihre nächste Produktionsanlage

suchen: An erster Stelle steht die Flexibilität, da

die Anzahl der verschiedenen Batterietypen in den

nächsten fünf Jahren drastisch ansteigen wird. Die

Anlagen müssen daher in der Lage sein, eine große

Anzahl unterschiedlicher Typen auf demselben

Intra logistiksystem zu verarbeiten. Lösungen für die

Produktionslinie von morgen müssen eine Vielzahl von

Gewichten, Abmessungen und anderen unterschiedlichen

Eigenschaften handhaben können. Die dritte

Anforderung, die Costa identifiziert hat, ist eine Lösung

ohne Paletten und Werkstückträger. Diese würden nur

die Komplexität und die Kosten der Produktionslinie

in die Höhe treiben, da Paletten ständig eingesammelt,

zurückgebracht und kontrolliert werden müssten. Das

Handling von Batterien direkt auf der Förderfläche

reduziert die Investitionskosten und die Zeit bis zur

Markteinführung.

Innovative Fördertechnik von Intralox

Intralox ist ein innovatives Unternehmen, wie die mehr

als 1400 Patente zeigen, die man auf der ganzen Welt

hält. Mit einem Erfinder als Gründer hat man sich schon

immer auf die Entwicklung neuer Lösungen konzentriert,

in denen die Patente einen Mehrwert schaffen.

Dies ist ein Grund für die Konzentration von Intralox

auf Technologien wie modulare Kunststoffbänder für

spezielle Zwecke, zum Beispiel hygienische Bänder für

den Transport unverpackter Lebensmittel. Intralox-

Lösungen sind Teil der logistischen Infrastruktur von

Marktführern in fast allen Branchen.

Ein Beispiel für diesen Erfindergeist ist die Intralox

Activated Roller Belt (ARB)-Technologie, die vor 15 Jahren

eingeführt wurde. Bei herkömmlichen Rollenförderern

werden meist so genannte Pop-up-Ausschleuser

eingesetzt, um Güter zu vereinzeln oder quer zur För -

derrichtung zu transportieren. Diese Bänder springen

zwischen den Rollen auf und werden separat motori-


Mit einer Demo-

Anlage in Shanghai

zeigt Intralox, dass die

dezentrale Automatisierung

viele Probleme

der Anlagenhersteller

bei der Integration in

größere Systeme löst

siert, um die seitliche Bewegung der Güter zu ermöglichen.

Ein Nachteil dieser Technologie ist, dass die

Bänder zwischen den Rollen nicht die gesamte Bodenfläche

des Transportguts unterstützen und daher die

Größe der beförderten Gegenstände einschränken.

Die ARB-Technologie von Intralox löst diese Problematik

durch ein Band, in das kleine Rollen eingelassen

sind, die in einem bestimmten Winkel zur Laufrichtung

stehen. Vor allem, wenn ein hoher Durchsatz und eine

vorsichtige Handhabung bei der Vereinzelung erforderlich

sind, können ARB-Geräte und insbesondere DARB-

Geräte die ideale Lösung sein. DARB steht für Dual-

Stacked Angled Roller Belt, eine spezielle Version der

ARB-Technologie, die in der Lage ist, Gegenstände bis

zu 90 Grad quer zur Linie zu transportieren.

Die DARB-Technologie erfüllt perfekt die drei kritischen

Anforderungen an die Produktionslogistik für

Elektroautobatterien: Skalierbarkeit, Flexibilität und

die Fähigkeit, Batterien ohne Paletten zu bewegen.

Sie verbessert die Skalierbarkeit, da sie den Durchsatz

von Batterielinien im Vergleich zu konventionellen

Gliederbandförderern erheblich erhöhen kann, denn

die Stopp- und Startzeiten vor orthogonalen Bewegungen

entfallen. Außerdem ist die Förderstrecke mit

DARB flexibler, da durch die Unterstützung der vollen

Bandbreite Größenbeschränkungen für die Artikel

entfallen. Die einzige Begrenzung ist die Abmessung

des Bandes selbst. Kleinere Teile können zudem nicht

wie bei Standardrollenbahnen zwischen die Rollen

fallen. Schließlich machen DARB-Lösungen Paletten

überflüssig, da sie die EV-Batterie über die gesamte

Grundplatte tragen.

Problem: Zentrale SPS-Lösungen schlecht skalierbar

Einige Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien profitieren

bereits von den Fähigkeiten der DARB-Anlagen in

ihrer Produktion, so Martina Costa. Aber das Unternehmen

hat bei der Suche nach dem optimalen Förderer

für die wachsende Batterieindustrie weiteres Potenzial

für Verbesserungen gefunden. Als OEM (Original Equipment

Manufacturer) automatisiert Intralox die ARB-

Anlagen in der Regel nicht selbst, dies wird traditionell

vom Integrator der Intralogistiksysteme gemäß der

Intralox-Richtlinien erledigt. „Wir haben festgestellt,

dass dieser Prozess nicht immer effizient ist, da viel

Know-how in der Kommunikation verloren geht. Wir

arbeiten ständig mit DARB, aber der Integrator macht

SCHNELL GELESEN

Müssen Maschinenbauer ihre Lösungen in übergeordnete Systeme

integrieren, haben sie meist die Wahl zwischen zwei suboptimalen

Alternativen: Entweder integrieren sie ihre Steuerungen in die

Haupt linien-SPS oder sie bauen einen Schaltschrank mit SPS an jedes

Anlagenmodul. Beide Varianten sind nicht nur aufwendig und teuer,

sondern auch nicht skalierbar genug, um den wachsenden Anforderungen

an moderne Intralogistikanlagen gerecht zu werden. Deshalb hat

der Gurt- und Fördertechnikspezialist Intralox das Intralox Smart

Carryway Automation Module (ISC CAM) entwickelt, eine autonome

IP67-Lösung zur Steuerung von Förderanlagen wie der DARB 4500.

Turck lieferte die TBEN-Blockmodule für das ISC CAM, die IP67-Netzteile

PSU67 und farbcodierte Leitungen zur einfachen Inbetriebnahme und

schaltschranklosen Installation.


APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK

Turcks großes Portfolio an IP67-

I/O-Modulen gewährleistet einen

nahtlosen, dezentralen Ansatz für

modulare Maschinen und Anlagen

ISC CAM: Die dezentrale Intralox-Logik auf Turcks robusten

TBEN-S-Blockmodulen ermöglicht ein variables Anlagenlayout

ohne aufwendige Schaltschrankinstallation

Schnelle Verkabelung,

einfache Installation:

Das robuste PSU67-

Netzteil liefert alle

benötigten Spannungen

direkt vor Ort

dies nur ab und zu. Das kann für alle Parteien eine

Herausforderung sein“, erklärt Martin Benavidez,

Intralox-Produktmanager für ISC. Das Kürzel steht für

„Intralox Smart Carryway“, ein innovatives Programm,

das darauf abzielt, eine Automatisierungslösung für

die Steuerung von Intralox-Anlagen, einschließlich der

DARB-Produktlinie, zu entwickeln. Benavidez leitet das

Projekt gemeinsam mit Lazlo Kleczewski als Product

Design Manager für ISC.

Die Integratoren entscheiden sich oft dafür, eine

in der Anlage vorhandene SPS zur Steuerung der

DARB-Lösung zu nutzen. Wenn eine SPS aber mehrere

Maschinen steuert, können die Fehlersuche bei der

Inbetriebnahme und Änderungen im Betrieb zeitaufwändig

und riskant sein. Um dieses Problem im Sinne

der Kunden zu lösen, erweiterte Intralox sein Angebot

um die Automatisierung der DARB-Anlage. „Wir began -

nen mit einer separaten SPS für die DARB-Anlagen,

aber das ist nicht kosteneffizient, da wir verschiedene

SPSen anbieten und große Schaltschränke bauen

mussten, um den Kundenanforderungen und regionalen

Vorschriften gerecht zu werden. Das macht die

Produktentwicklung und -wartung sehr komplex“,

erklärt Benavidez. Traditionelle SPS-Lösungen seien

schwer zu skalieren, da der Aufwand für die Entwicklung

und Montage des Schaltschranks und die Wartung

verschiedener SPS-Plattformen, die seit Jahren in den

Kundenfabriken etabliert sind, sehr hoch ist. „Skalierbarkeit

ist für uns sehr wichtig. Deshalb haben wir nach

einer Lösung gesucht, bei der wir unsere langjährige

Erfahrung und unser Wissen in ein kleines Gerät

einfließen lassen können, das einfach und problemlos

zu bedienen ist“, ergänzt Lazlo Kleczewski.

Lösung: Dezentrale IP67-Steuerungen bringen

Flexibilität

Die Lösung ist das ISC CAM (Intralox Smart Carryway

controlled by a Carryway Automation Module), ein

kompaktes IP67-Blockmodul, das die Software-Logik

von Intralox enthält. ISC CAM maximiert die Leistung

der Anlage, ohne dass ein Schaltschrank benötigt wird.

Turcks TBEN-S bildet die Hardware-Plattform für das

ISC CAM. Dank seiner Multiprotokoll-Fähigkeit kann

das TBEN-Modul eine breite Palette von Kunden mit

minimalen Produktvariationen bedienen. Turcks Multiprotokoll-Geräte

unterstützen Profinet, Modbus TCP

und Ethernet/IP und stellen sich selbstständig ohne

Eingriff des Nutzers auf das im Netzwerk gesprochene

Ethernet-Protokoll ein. Dies bringt eine Verbesserung

für alle Beteiligten: Der Integrator muss seine SPS nur

so programmieren, dass sie einige grundlegende

Befehle übermittelt, was den Aufwand und das Risiko

bei Integration und Inbetriebnahme von DARB-Geräten

reduziert. Der Endanwender kann sicher sein, dass die

Geräte immer dem Stand der Technik entsprechen und

er sich auf den Intralox-Support für DARB-Geräte

verlassen kann. „Das ISC CAM löst viele der Probleme,

die die klassische Automatisierungsstruktur aufgeworfen

hat“, so Kleczewski.

DARB-Demoanlage mit dezentraler Automatisierung

Um die DARB-Technologie als ideale Förderlösung

für die EV-Batterieindustrie präsentieren zu können,

hat Intralox in Shanghai eine Demo-Anlage errichtet,

an der sich potenzielle Kunden ein Bild von den Möglichkeiten

der Technologie machen können. Darüber

hinaus demonstriert die Anlage die Vorteile der dezen -

tralen Automatisierung. Jedes DARB-Gerät verfügt

über ein eigenes ISC CAM für die Automatisierung und

andere Module für Funktionen wie Motorsteuerung

und Sicherheit. Das Ergebnis ist ein hohes Maß an Modu -

larität sowohl der Hardware als auch der Software, was

die Einrichtung, Fehlersuche und Änderungen wie das

Hinzufügen oder Entfernen eines Förderers erleichtert.

Mit dieser Demo-Anlage zeigt Intralox, dass die dezentrale

Automatisierung viele Probleme der Anlagenhersteller

bei der Integration ihrer Produkte in größere

Systeme löst. Herkömmliche Lösungen würden einen


more@TURCK 1 | 2025

48 | 49

»Wir begannen mit einer separaten SPS für die DARB-

Anlagen, aber das ist nicht kosteneffizient, da wir verschiedene

SPSen anbieten und große Schaltschränke

bauen mussten, um den Kundenanforderungen und

regionalen Vorschriften gerecht zu werden. Das macht

die Produktentwicklung und -wartung sehr komplex.«

Martin Benavidez | Intralox

Schaltschrank erfordern für die Komponenten, die oft

nicht in hohen Schutzarten verfügbar sind, wie etwa

HMI, Motorsteuerung, Frequenzumrichter, Stromversorgung

oder andere Komponenten. Das ISC und das

breite Turck-Portfolio an modularen Feldkomponenten

in IP67 bieten jedoch Lösungen für diese Probleme.

Damit lassen sich saubere und flexible Lösungen

realisieren.

Turck: Umfassendes IP67-Portfolio für die

dezentrale Automatisierung

Das HMI der Anlage verfügt nicht über den typischen

Bildschirm am Schrank. „Es besteht keine Notwendigkeit

für ein physisches HMI, da die Anlage über ein

virtuelles HMI, das auf dem Webserver des ISC CAM

gehostet wird, gesteuert, eingestellt und geändert

werden kann. Dies ist mit einem Laptop oder einem

beliebigen Gerät mit Webbrowser leicht zugänglich“,

sagt Lazlo Kleczewski. Die Automatisierung der

Motoren und Sicherheitssysteme erfolgt dezentral

durch eine Kombination von Field Controllern aus

der Turck-TBEN-Familie. Dank des großen Portfolios

an IP67-I/O-Komponenten für serielle und Ethernet-

Kommunikation ist der Schaltschrank der Demo-Anlage

nicht größer als ein Schuhkarton. Er enthält lediglich

einige Sicherheitskomponenten. Die Fähigkeit der

Turck-Ethernet-Lösungen, entweder mit Profinet,

Ethernet/IP oder Modbus TCP zu kommunizieren,

Eine schnelle und problemlose Verkabelung versprechen die M12-Steckverbinder mit

farbcodierten Ringen für Poka-Yoke-Verbindungen

macht die Entwicklung individueller Lösungen für

die Kunden in verschiedenen Regionen überflüssig.

Turcks robustes Netzteil PSU67 vereinfacht die Versorgung

mit 24 VDC für den Betrieb der Automatisierungskomponenten

an der Anlage.

Das „integrierte und ganzheitliche Design“ von

Intralox bietet dem Nutzer noch weitere Vorteile: So

werden durch den Verzicht auf einen Schaltschrank

nicht nur weniger Teile benötigt, sondern auch Kabel

mit losen Enden vermieden, sodass die Anlagen

praktisch plug-and-play-fähig sind. Durch die Farbcodierung

der Steckverbinder wird ein hohes Maß an

Passgenauigkeit erreicht, was die Gefahr von Fehlern

minimiert. So wird die Verkabelung der Geräte einfacher

und intuitiver und es ist fast unmöglich, sie falsch

anzuschließen. „Wir versuchen zu zeigen, dass es

möglich ist, diese komplexen Systeme einfach und

intuitiv zu gestalten. Dazu muss man lediglich ein

wenig anders denken“, fasst das ISC-Team zusammen.

Die Unterstützung der EV-Batteriemodule über die gesamte

Grundfläche ist ein entscheidender Vorteil der DARB-Technologie

Autor | Frank de Jong ist Marketing Manager bei Turck B.V.

in den Niederlanden

Kunde | www.intralox.com

Webcode | more12556


APPLICATIONS RFID

Jeder Regalplatz ist mit einem RFID-

Schreib-Lesegerät ausgestattet, der

den RFID-Tag unterhalb der Box ausliest,

sobald diese eingelagert wird

Keimzelle

KWS optimiert und sichert seine Saatgut-Produktion mit Turcks RFID-Lösung

BL ident zur drahtlosen Identifikation und Temperaturüberwachung von Siloboxen

– Profinet-S2-Systemredundanz inklusive

Als einer der weltweit führenden Saatgut-Spezialisten

für Mais, Zuckerrüben und Getreide setzt die KWS Saat

SE & Co. KGaA modernste Methoden der Pflanzenzüchtung

ein, um die Erträge von Landwirten zu steigern

sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krank-

heiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu

verbessern. Das Saatgut muss dazu unter kontrollierten

Klimabedingungen und höchsten Qualitätsstandards

vermehrt und aufbereitet werden. In der Zuckerrübensaatgut-Produktion

am Standort Einbeck bereitet KWS


more@TURCK 1 | 2025 50 | 51

»Das ist für uns die perfekte

Lösung. Die Messwerte

werden drahtlos übertragen

und die Lagerboxen

berührungslos identifiziert.«

Dr. Joris van Dort | KWS

die Zuckerrübensamen in einem hochautomatisierten,

mehrstufigen Prozess auf. Zwischen den einzelnen

Prozessschritten wird das Saatgut vollautomatisch in

Boxen transportiert und in einem dynamischen Hoch -

regalsystem gelagert. Zur Sicherung der Saatgut-Qualität

ist es erforderlich, die Temperatur im Inneren der

Lagerboxen bestimmen und überwachen zu können –

jederzeit und möglichst exakt.

Hochverfügbar durch Profinet-S2-Systemredundanz

Das Saatgut muss bestimmte Anforderungen erfüllen,

zum Beispiel hinsichtlich der Toleranzen gegen verschiedene

Krankheiten oder Trockenheit. Die entsprechenden

Daten werden im System zwischen einem

Server und der Steuerung ausgetauscht und verarbeitet.

„Käme es in Folge eines Steuerungsausfalls zum

Verlust von Silodaten, könnte nicht mehr nachvollzogen

werden, welches Saatgut in welcher Box gelagert

wird“, sagt Christian Fricke, Team Leader Technische

Innovationen bei KWS. „In diesem Fall bliebe nichts

anderes, als das nicht mehr zuordenbare Saatgut zu

entsorgen. Das ist bei einem hochpreisigen Produkt,

das kurzfristig nicht reproduzierbar ist, natürlich

nicht gewollt.“

Das gesuchte Lagerhaltungssystem muss daher

höchste Verfügbarkeit und Datensicherheit garantieren.

Systeme auf Profinet-Basis können für diese

Zwecke mit einer redundanten Steuerung ausgelegt

werden, die in der Profinet-Spezifikation als S2-Redundanz

bezeichnet wird. Turcks kompakte TBEN-RFID-

Interfaces mit Profinet-S2-Systemredundanz für

hochverfügbare Systeme erfüllen diese Anforderung.

Im Falle eines steuerungsbedingten Ausfalls übernimmt

eine parallele SPS die Prozesssteuerung automatisch

und ohne Datenverlust. Ein weiterer Vorteil: Die

robusten RFID-Interfaces in Schutzart IP67 können

ohne Schutzgehäuse direkt vor Ort im Lager montiert

werden.

Drahtlose Energie- und Messwertübertragung

Im Aufbereitungsprozess übernimmt ein Roboter die

dynamische Entnahme und Platzierung der Saatgut-

Boxen auf dem jeweiligen Regalplatz. Basierend auf

Turcks RFID-Interfaces TBEN in IP67-Ausführung werden ohne Schaltschrank im Lager auf

einer Metalltafel verschraubt

SCHNELL GELESEN

Als Weltmarktführer für Zuckerrüben-Saatgut versorgt die KWS Saat

SE & Co. KGaA ihre Kunden mit speziell auf deren Anforderungen zugeschnittenen

Saatgut-Sorten für den konventionellen und ökologischen

Landbau. Dazu muss das Saatgut unter geeigneten klimatischen Bedingungen

vermehrt und aufbereitet werden. In diesem hochautomatisierten

Aufbereitungsprozess für Zuckerrüben-Saatgut sichert Turcks RFID-

Lösung BL ident die kontaktlose Energie-, Adressdaten- und Messwertübertragung

von Temperatursensoren im Inneren von Siloboxen und

damit eine hohe Anlagenverfügbarkeit – auch durch Profinet-S2-Redundanz

der RFID-Interfaces. Die Möglichkeit der automatischen Adresszuweisung

und Turcks einzigartiger HF-Busmodus zum Anschluss von bis zu

32 HF-Schreib-Lesegeräten pro Port garantieren dabei schnelle Installation,

effiziente Lagerhaltung und einfachen Gerätetausch im Servicefall.


APPLICATIONS RFID

»Dass die Turck-Lösung den HF-Busmodus

verwendet, spielte uns super in die Karten. So

konnten wir die RFID-Schreib-Lesegeräte einer

Regaletage ohne großen Aufwand installieren

und mussten die vorkonfektionierten Leitungen

nur noch mit T-Stücken verbinden.«

Christian Fricke | KWS

den bisherigen Erfahrungen des Produktionsteams, lag

das Augenmerk bei der neuen Lösung auf einer kontaktlosen

Energie- und Signalübertragung: „Im vorherigen

System erfolgte die Signalübertragung über Kontaktstifte

unter der Box“, erklärt Christian Fricke die Ausgangssituation.

„Jedoch führten Verunreinigungen an

den Kontaktstiften oder eine ungenaue Platzierung der

Boxen auf den Stiften immer wieder zu Stillstandzeiten

in der Produktion, weshalb wir nach einer verbesserten

Lösung suchten.“

Turcks RFID-Lösung sieht an der Unterseite jeder

Box RFID-Tags mit angeschlossenem-Sensorelement

vor, das die Temperatur im Inneren des Lagerbehälters

misst. Jeder Regalplatz ist mit einem RFID-Schreib-

Lesegerät ausgestattet, das den Datenträger an der Box

ausliest, sobald sie eingelagert wird. Zudem versorgt

das Schreib-Lesegerät den Temperatursensor über

die im Datenträger induzierte Spannung mit Energie.

Dadurch entfällt der Wartungsaufwand einer batterieversorgten

Lösung vollständig.

Automatische Identifikation der Saatgut-Lagerboxen

mittels RFID

Die Verwaltung der Boxen übernimmt das Leitsystem

des Hochregallieferanten. Gleichzeitig empfängt ein

Prozessleitsystem die Buchungstelegramme der

Steuerung. Wird beispielsweise eine Box auf eine

neue Position gestellt, passt das Prozessleitsystem die

Einträge in der Datenbank an. „Das Lagersystem merkt

sich, wo eine Box eingelagert wurde“, erklärt Christian

Fricke.

Die RFID-Technologie erlaubt eine eindeutige und

lückenlose Überwachung aller Boxen während des

Transports und der Lagerung. Durch die auf dem

RFID-Tag an der Unterseite der Box gespeicherte ID

kann jederzeit geprüft werden, ob die Box auf dem

richtigen Regalplatz steht. Kommt es zu Unstimmigkeiten,

wird ein Lagerabgleich vorgenommen. Damit

liefert das RFID-System die Basis zur Verifikation der

Datenbankinformation. „Das ist für uns die perfekte

Lösung“, sagt Dr. Joris van Dort, Manager Technische

Am RFID-Datenträger

ist ein Sensor-Element

angeschlossen, das die

Temperatur im Inneren

des Lagerbehälters

misst


more@TURCK 1 | 2025

52 | 53

Schnell und zuverlässig: Dank Turcks HF-Busmodus lassen sich die HF-Schreib-Lesegeräte pro Regaletage ganz einfach mit T-Stücken

in Reihe anbinden, was Verdrahtungsaufwand und Kosten erheblich senkt

Innovationen bei KWS. „Die Messwerte werden draht -

los übertragen und die Lagerboxen berührungslos

identifiziert.“

Schnelle Inbetriebnahme dank HF-Busmodus

Eine Hauptanforderung an das neue System bestand

darin, die komplexe Geometrie der alten Lösung und

seinen hohen Verkabelungs- und Verdrahtungsaufwand

zu vermeiden. Hier punkten Turcks RFID-Interfaces mit

einem marktweit einzigartigen Feature: dem HF-Busmodus.

Diese Funktion erlaubt den Anschluss von bis

zu 32 HF-Schreib-Lesegeräten pro Port. Das senkt in

Applikationen mit vielen Schreib- und/oder Lese-Positionen

Verdrahtungsarbeit wie auch Kosten erheblich.

Temperaturwerte und IDs werden zyklisch ausgelesen.

Auf diese Weise ist eine kontinuierliche Temperaturüberwachung

sichergestellt. Zudem können die

ausgelesenen Werte den Behältern jederzeit zugeordnet

werden. „Dass die Turck-Lösung den HF-Busmodus

verwendet, spielte uns super in die Karten“, so Christian

Fricke. „So konnten wir die RFID-Schreib-Lesegeräte

einer Regaletage ohne großen Aufwand installieren

und mussten die vorkonfektionierten Leitungen nur

noch mit T-Stücken verbinden.“

Vorteile durch automatische Adressierung

Sowohl bei Inbetriebnahme als auch im Servicefall

erweist sich die automatische Adressierung der

RFID-Schreib-Lesegeräte als großer Vorteil der Turck-

Lösung. Nach Verbindung mit den T-Stücken erhalten

die Geräte automatisch Adressen zugewiesen, die im

Webserver freigeschaltet wurden. Ist ein Gerät defekt

und muss ausgetauscht werden, registriert die TBEN

nach der Entnahme, welches Schreib-Lesegerät fehlt.

Wird ein neues Modul verbunden, erhält es automatisch

die Adresse seines Vorgängers. Die Lagerung

vorkonfigurierter Ersatzgeräte oder das umständliche

Adressieren von Ersatzgeräten im Servicefall sind damit

nicht mehr nötig.

Autor | Thorsten Enthöfer ist Produktmanager

RFID-HF-Systeme bei Turck

Anwender | www.kws.com/de

Webcode | more12557


APPLICATIONS RFID

Sonnenklar

Das Schreib-Lesegerät

erfasst die RFID-Tags

in den Waferträgern

Chinesischer Solarzellenhersteller nutzt

Turcks RFID-System, um Qualität und

Effizienz seiner Produktion zu steigern

Die Photovoltaikindustrie nimmt im Zuge der Energiewende

weltweit eine Schlüsselrolle ein. Solarzellenhersteller

stehen vor der Herausforderung, konsistent

gute Qualität zu produzieren und ihre Produktionsleistung

zu steigern – bei gleichbleibenden oder sinkenden

Kosten. Doch wo im Produktionsprozess häufen

sich die Fehler? An welchen Stellen lohnt sich eine

Anpassung der Produktion? Um fundierte Antworten

auf diese Fragen zu finden, benötigen Hersteller eine

vollständige und lückenlose Erfassung der Produktionsdaten.

Ein chinesischer Systemintegrator wurde daher

von einem Hersteller beauftragt, diese Daten für seine

Solarzellenproduktion zu erfassen, um daraus fundierte

Produktionsentscheidungen abzuleiten. Eine automatisierte

Lösung war gefordert, die eine reibungslose

Produktion und Qualitätskontrolle garantieren sollte.

Folgerichtig setzt der Kunde auf RFID, um die Datenerfassung

und -verarbeitung im gesamten Produktionsprozess

möglichst effizient umzusetzen. Die berührungslose

RFID-Technologie erlaubt die Verfolgung

von Produkten und die Identifikation von Anomalien

in Echtzeit, sodass fundierte, datenbasierte Entscheidungen

zeitnah getroffen werden können.

Produktions-Tracking durch Erfassung der

Waferträger

Bei der Herstellung von Solarzellen spielen die Qualitätssicherung

und -kontrolle eine entscheidende Rolle.

Der komplexe Fertigungsprozess erfordert die präzise

Zuordnung von Produktions-Chargen bis hinunter zum

einzelnen Siliziumwafer. Die Solarzellenwafer werden

zwischen den Produktionsschritten in speziellen

Waferkassetten transportiert und aufbewahrt. Diese

Waferträger sind so konzipiert, dass sie die Solarwafer

vor äußeren Einflüssen wie Staub, Feuchtigkeit und

mechanischen Belastungen schützen. Durch die

Installation von RFID-Tags erhält jeder Waferträger

einen eindeutigen Identifikationscode, dem ein

Produktionsauftrag zugeordnet ist.

An den Stationen jedes Prozessschritts sind Schreib-

Lesegeräte installiert, die die Informationen der Tags

erfassen, sobald sie in ihren Lesebereich gelangen.

Basierend auf den gesammelten Prozessdaten, wurde

ein RFID-Datenerfassungssystem eingerichtet, das die

Informationen automatisch in das System einspeist

und in Echtzeit mit diesem interagiert. Auf diese Weise

können Echtzeitinformationen über die Wafer auf jeder

Produktionslinie abgerufen und analysiert werden, was

eine genaue Produktionsüberwachung vor Ort und

Entscheidungsfindung in Echtzeit ermöglicht.


more@TURCK 1 | 2025 54 | 55

Turcks TBEN-S-

RFID-Modul überzeugt

mit einem

Datenpuffer von

16 Kilobyte

HF-Schreib-Lesegeräte an jeder Prozessstation gewährleisten

eine sichere Datenerfassung

RFID-Lösung überzeugt Integrator

Durch ihre modulare und variationsreiche Struktur

lässt sich Turcks RFID-Lösung BL ident problemlos an

jede Applikation anpassen und in bestehende Anlagen

integrieren. Zur einfachen Systemintegration und

Inbetriebnahme stehen standardisierte Software-

Bausteine zur Verfügung. Entsprechend einfach ließ

sich das System in den komplexen Prozess der Solarzellenfertigung

integrieren.

Turcks TBEN-RFID-Module unterstützen mit Profi net,

Ethernet/IP und Modbus TCP drei Ethernet-Protokolle,

die wiederum mit den Steuerungen vieler Herstellern

kompatibel sind. So ist der Anwender in der Lage, die

Zahl der unterschiedlichen Varianten im Lager zu

reduzieren und damit auch die vorzuhaltenden Produktbestände

pro Projekt zu senken, was erheblich

Kosten spart. Bei Wartung und Instandhaltung schätzt

der Systemintegrator die Möglichkeit, die Komponenten

des RFID-Systems im laufenden Betrieb austauschen

und so die Stillstandzeiten für seine Kunden

minimieren zu können.

Im konkreten Projekt überzeugten auch die Datenträger,

die für diesen Einsatz in der Solarzellenproduktion

robust genug sind. Die Tags in Schutzart IP68

können bis zu 100 Stunden bei Temperaturen bis zu

140 Grad Celsius gelagert werden. Dank des 16 Kilobyte

großen Datenpuffers des TBEN-RFID-Interfaces müssen

die Waferträger zudem nicht mehr vor den Schreib-

Lesegeräten warten, bis alle Schreib-Lesevorgänge

abgeschlossen sind. So kann der Hersteller eine höhere

Produktionsgeschwindigkeit realisieren – ohne an der

Qualität zu sparen. Das TBEN-Modul bietet zudem

einen integrierten Switch, der eine Linien- oder

Ringtopologie ermöglicht und somit die Netzwerkverkabelung

vereinfacht.

All diese Features überzeugten den Kunden und

ermöglichen ihm entscheidende Effizienzgewinne

in seiner Produktion. „Durch den Einsatz von Turcks

RFID-Lösung ist das Unternehmen jetzt in der Lage,

alle Produktionsprozesse durchgehend zu verfolgen

und eine hohe Prozessqualität sicherzustellen. Das

RFID-System verbessert nicht nur den Informationsfluss,

sondern bildet auch eine zuverlässige Basis für

fundierte Entscheidungen zur zukünftigen Optimierung“,

resümiert der Systemintegrator.

Autor | Qiang (Richard) Lin, Marketing & Product Management

Department, Turck (Tianjin) Sensors Co.

Webcode | more12558

SCHNELL GELESEN

Über den integrierten

RFID-Tag kann jeder

Waferträger eindeutig

identifiziert und einem

Produktionsauftrag

zugeordnet werden

Ein chinesischer Systemintegrator automatisiert die Qualitätssicherung

und Rückverfolgbarkeit der Solarzellenproduktion seines Kunden mittels

RFID-Technologie. Seine Wahl fiel auf Turcks RFID-System BL ident, das

sich reibungslos in bestehende Anlagen integrieren lässt. Diese Lösung

ermöglicht eine Echtzeitkontrolle und -überwachung der einzelnen

Produktionsschritte, liefert zuverlässig Daten für das Produktionsmanagement

und erlaubt eine umfassende, zeitnahe und exakte Produktionsüberwachung

vor Ort.


APPLICATIONS RFID

RFID-Tags auf den

Werkstückträgern

speichern Produktionsdaten

und ermöglichen

eine eindeutige

Identifikation des

Materials auf der

Trägerplatte

Produktionslinie im Blick

Chinesischer Elektromotor-Hersteller sichert Qualität und Rückverfolgbarkeit der

Statorproduktion durch Tracking der Werkstückträger mit Turcks RFID-System

SCHNELL GELESEN

Mit dem rasanten Aufstieg der Elektrofahrzeuge in den

letzten Jahren hat sich die Automobilindustrie erheblich

gewandelt. Elektrofahrzeuge verdrängen immer

mehr Fahrzeuge mit reinen Verbrennungsmotoren und

versprechen ein umweltfreundlicheres, geräusch- und

wartungsarmes Fahrerlebnis. Ein entscheidender Be-

Ein chinesischer Systemintegrator automatisiert die Qualitätssicherung

und Rückverfolgbarkeit der Motorstator-Produktion seines Kunden

mittels RFID-Technologie. Die Wahl fiel auf das RFID-System BL ident von

Turck, das sich dank Multiprotokoll-Ethernet nahtlos in die bestehenden

Anlagen integrieren lässt. Die Lösung ermöglicht eine flexible Produktion

auf komplexen Mischlinien, liefert aktuelle Daten für das Produktionsmanagement

und erlaubt eine umfassende Produktionsüberwachung.

Turcks robuste RFID-Technologie garantiert auch unter rauen Bedingungen

zuverlässige Lesevorgänge, was die Produktivität und Effizienz der

Produktionslinie erhöht.

standteil dieser Fahrzeuge ist der Elektromotor, bestehend

aus einem Stator und einem Rotor. Die Montage

des Stators erfordert höchste Präzision, insbesondere

bei der Wicklung und dem Verbinden der Leitungen.

Die verwendeten Materialien und Bauteile müssen

während des gesamten Produktionsprozesses erfasst

und jederzeit zurückverfolgt werden können. So kann

schon während der Produktion sichergestellt werden,

dass die korrekten Materialen eingesetzt werden.

Ein chinesischer Automobilhersteller beauftragte

daher seinen Systemintegrator damit, diese Daten

für seine Motorstator-Fertigung zu erfassen, um die

Qualität der Motoren schon während der Produktion zu

sichern und die Verwendung der korrekten Materialien

auch langfristig dokumentieren zu können. Eine automatisierte

Identifikationslösung war gefordert, die eine

lückenlose Überwachung und Dokumentation aller

Produktionsschritte garantieren sollte.

Digitale Werkstückträger als ideale Lösung

Nach sorgfältiger Bewertung verschiedener Technologien

und einem Vergleich mit optischer Identifikation


more@TURCK 1 | 2025 56 | 57

per Barcode entschied sich der Systemintegrator

schließlich für eine RFID-Lösung, um die Daten des

gesamten Produktionsprozesses zu erfassen. Dazu

werden die Werkstückträger mit RFID-Tags ausgestattet,

um sie digital zu erfassen.

Digitalisierte Werkstückträger mit eingebetteten

RFID-Tags erwiesen sich als ideale Lösung. Sie ermöglichen

eine eindeutige Identifikation des Materials auf

der Trägerplatte, da sie berührungslos und zuverlässig

ausgelesen und beschrieben werden können, selbst

in anspruchsvollen Umgebungen. RFID-Tags können

zudem größere Datenmengen speichern und sind

widerstandsfähiger gegenüber Verschmutzungen im

Vergleich zu Barcodes.

Dies gewährleistet eine flexible Produktion auf

komplexen Mischlinien, da die Informationen über

jedes Material und jeden Stator direkt auf dem RFID-

Tag des jeweiligen Werkstückträgers gespeichert

werden. Diese Produktionsdaten erleichtern die

Steuerungslogik des Informationsmanagementsystems,

indem sie eine kontinuierliche und präzise

Überwachung und Anpassung des Produktionsprozesses

ermöglichen.

Turcks kompaktes TBEN-S2-RFID-

Interface sorgt für schnelle und sichere

Datenübertragung

Verbesserte Rückverfolgbarkeit und Produktivität

Am Anfang der Montagelinie werden die relevanten

Daten in den RFID-Tag der Palette geschrieben. Dafür

wird der HF-Schreib-Lese-Kopf Q80 mit einem erweiterten

Leseabstand verwendet. Sobald ein Stator auf

die Palette gelegt wird, schreibt das System eine Viel -

zahl von Informationen, einschließlich der Produkt-ID,

aus dem Enterprise Management System (EMS) auf den

RFID-Tag. Da es sich um eine geschlossene Kreislaufanwendung

handelt, in der die Werkstückträger innerhalb

des Systems wiederverwendet werden, ist keine lang -

fristige Dokumentation der RFID-Daten erforderlich.

Für die effiziente und zuverlässige Datenerfassung

entschied sich der Systemintegrator für ein TBEN-S-

RFID-Interface, das als Turck-Multiprotokoll-Gerät auch

Profinet unterstützt und einen 16 kByte großen Daten -

puffer pro Kanal für schnelle Lesevorgänge bietet. Die

Profinet-Fähigkeit ermöglicht die nahtlose Integration

und schnelle Datenübertragung in der Produktionsumgebung.

Das Modul bietet einen Modus, in dem es

automatisch Daten an die Steuerung meldet, sobald

sich ein Datenträger im Erfassungsbereich des Schreib-

Lese-Kopfes befindet. Diese automatische Datenmeldefunktion

vereinfacht die Programmierung der SPS und

entlastet die Steuerung sowie das Netzwerk im Prozess.

Der in der Anlage eingesetzte HF-Schreib-Lese-

Kopf Q80 mit erweitertem Leseabstand garantiert den

zuverlässigen Betrieb des RFID-Systems, selbst wenn

sich ein Datenträger nicht millimetergenau im Zentrum

des Lesebereichs befindet. Bei der Wahl des Datenträgers

entschied sich der Systemintegrator für den FRAM-

Chip TW-R30-K2, der bis zu 10 Milliarden Schreibvorgänge

unterstützt. Sein Datenspeicher von 2 kByte

reicht für den gegebenen Prozess aus.

Durch die Implementierung des RFID-Systems von

Turck konnte der Systemintegrator eine zuverlässige

Rückverfolgung der Materialien während der Stator-

Montage sicherstellen. Die damit erhobenen Produktionsdaten

bieten auch eine solide Grundlage für die

Erkennung von Schwachstellen und Fehlerquellen und

damit die kontinuierliche Verbesserung von Produktionsprozessen.

Turcks robuste RFID-Technologie in

IP67 sorgt dafür, dass die Träger auch unter rauen

Umgebungsbedingungen zuverlässig gelesen werden

können, was die Gesamtproduktivität der Produktionslinie

erhöht und zu einer signifikanten Steigerung der

Betriebseffizienz führt.

„Durch den Einsatz von Turcks RFID-Produkten

haben wir eine zuverlässige Materialrückverfolgbarkeit

während der Stator-Montage erreicht. Das öffnet nicht

nur den Datenfluss in der Produktion, sondern bietet

auch eine effektive Datenunterstützung für Produktionsentscheidungen“,

resümiert der Systemintegrator.

Autor | Lin Qiang, Marketing & Product Management

Department, Turck (Tianjin) Sensors Co., China

Webcode | more12559

Der TW-R30-K2 gewährleistet mit

10 Milliarden Schreibvorgängen auch

auf Dauer eine sehr gute Lesbarkeit

Turcks robuster HF-Schreib-Lese-Kopf Q80 ermöglicht dank hoher Reichweite die

zuverlässige RFID-Erkennung – auch bei Positionsabweichungen der Datenträger


APPLICATIONS PICK TO LIGHT

Licht-Lotse

Pick-to-Light-System von Turck sorgt für fehlerfreie und deutlich schnellere

Kommissionierprozesse bei Skylux in Belgien – auch mit Aushilfskräften

Insgesamt 750 PTL110-

Leuchttaster leiten die

Mitarbeiter durch den

Kommissionierprozess

bei Skylux – und halbieren

die Zeit der Kommissionierung;

die

TL50 Tower Lights mit

Hupenmodul (rechts

oben) warnen Bediener

bei Fehlgriffen

„Als Familienunternehmen bringt Skylux seit drei

Generationen natürliches Tageslicht in das Leben der

Menschen“, sagt Veronique Mattheeuws, Chief Commercial

Officer bei Skylux. Das Unternehmen aus dem

belgischen Stasegem ist bekannt für seine Lichtkuppeln

und Flachdachfenster, setzt mittlerweile aber

auch auf ein zweites Standbein: „Outdoor Living“.

„Mit unseren Aluminium-Wintergartensystemen

holen wir den Zauber der Natur auch nach drinnen«,

beschreibt Mattheeuws und ergänzt: „Wir glauben,

dass wir uns ständig verbessern können, und zwar

in allen Bereichen. Deshalb streben wir ständig nach

besseren Lösungen, Dienstleistungen und Produkten

– für unsere Kunden, aber auch für unsere Mitarbeiter.“

Pick-to-Light-Lösung

Bei einem kürzlich durchgeführten Projekt in der

Kommissionierabteilung für den Bereich Outdoor

Living hat Skylux diese Ambition konkretisiert. Skylux

ist ein B2B-Anbieter, der seine Produkte an Installateure

liefert. Diese sind für eine einwandfreie Installation und

Verarbeitung beim Endkunden verantwortlich. Jede

Bestellung enthält zahlreiche Kleinteile: Schrauben und

Muttern, Handbücher, Endkappen, Gummis, Kabel und

mehr. Diese werden von Mitarbeitern kommissioniert

und im Anschluss einer umfassenden Qualitätskontrolle

unterzogen, bevor die Bestellung das Lager verlässt.

„Die Kommissionierung war sehr zeitaufwändig und

fehleranfällig, wie Kontrollen gezeigt haben. Daher

wollte Skylux in eine Pick-to-Light-Lösung investieren“,

erklärt Tsjelle Stevens, Gründer und Geschäftsführer

des Integrationspartners Code Care.

Lampen gesucht, Gesamtlösung gefunden

Code Care unterstützt Fertigungsunternehmen bei

ihren digitalen Transformationsprojekten. Der Intergrationspartner

zählt Skylux zu seinen wichtigsten Kunden

und war auch für die Umsetzung dieses Pick-to-Light-

Projekts verantwortlich. Stevens hatte bereits gute

Erfahrungen mit den robusten und vielseitigen

Signalleuchten von Banner Engineering gemacht und

sie daher auch für diese Lösung eingeplant. Die

Systemingenieure von Turck Multiprox stellten für Code

Care und Skylux eine Komplettlösung zusammen. Diese

besteht neben den TL50-Signalleuchten aus den

kaskadierbaren Pick-to-Light-Leuchttastern PTL110 mit

Display, Touch-Button und optischem Sensor sowie den

intelligenten Turck-I/O-Modulen TBEN-S2-2COM-4DXP

mit der standardmäßig integrierten Logik-Steuerungs-

Die Steuerungslogik ARGEE auf den TBEN-Blockmodulen übersetzt

ERP-Daten in Leuchtsignale für die PTL110 – ohne externe SPS


more@TURCK 1 | 2025 58 | 59

»Die TBEN-S-Blockmodule übersetzen die Daten

aus dem ERP-System in Befehle an die Leuchten

und das dazugehörige Display, ohne dass dazu

eine SPS erforderlich wäre. Darum kümmert sich

die ARGEE-Software auf den Modulen.«

Tsjelle Stevens | Code Care

software ARGEE. Die Lösung konnte Code Care problemlos

an das ERP-System von Skylux anbinden.

Schluss mit langer Suche nach Artikeln

„Alles beginnt damit, dass der Bediener mit seinem

Tablet einen QR-Code auf einem dieser blauen Behälter

scannt“, erklärt Stevens. „Der entsprechende Kommissionierauftrag

erscheint auf seinem Tablet. Dann geht

er mit dem Laufwagen, auf dem sich der Behälter

befindet, an den Regalen entlang. Insgesamt gibt es

750 Picking Locations im Lager. Die Bediener arbeiten

jeweils pro Gang. Auf seinem Tablet sieht er ein Bild des

Artikels, den er entnehmen muss. Zusätzlich leuchtet

am Behälter, aus dem der Artikel entnommen werden

muss, die PTL110-Leuchte grün. Der Kommissionierer

wird so visuell geführt, ohne lange suchen zu müssen.“

Die Kommissionierung ist mit dem neuen System heute

fehlersicher. Nimmt ein Mitarbeiter einen Artikel aus

einem falschen Fach, gibt eine der fünfzehn TL50-Signallampen

einen Warnton aus und leuchtet rot. „Ein

optisches Signal, das zusätzliche Sicherheit bietet“, sagt

Stevens.

Kommissionieren in der Hälfte der Zeit – auch für

Anfänger

Nach der Entnahme eines Artikels drückt der Bediener

die Taste der PTL110, um das grüne Licht auszuschalten

und zum nächsten Artikel zu gelangen. Der kapazitive

Taster der PTL ist sehr robust, erfordert aber keine

große Druckkraft. So arbeitet der Bediener die gesamte

Bestellung Position für Position ab. „Früher konnte das

leicht eineinhalb Stunden dauern, jetzt dauert es nur

noch halb so lang“, sagt er. In der Hochsaison, wenn

auch viele Aushilfskräfte zum Einsatz kommen, spürt

Skylux die Zeitersparnis noch deutlicher. „Wo wir früher

jede Aushilfskraft vier Stunden schulen mussten, um

das ganze Lager und alle Artikel kennenzulernen,

kommissionieren die neuen Kollegen jetzt schon nach

einer halben Stunde.“ Die PTL110-Leuchten zeigen über

ihr numerisches Display zudem genau an, wieviele Teile

entnommen werden müssen.

Dynamische und flexible Anpassung

Die Signale der Leuchten werden von Turcks I/O-Modulen

TBEN-S2-2COM-4DXP gesteuert. „Sie sind in IP67

ausgeführt, so dass sie in jeder Umgebung reibungslos

funktionieren. Noch wichtiger ist die Intelligenz im

Inneren. Die TBEN-S-Blockmodule übersetzen die Daten

aus dem ERP-System in Befehle an die Leuchten und

das dazugehörige Display, ohne dass dazu eine SPS

erforderlich wäre. Darum kümmert sich die ARGEE-Software

auf den Modulen“, erklärt Stevens. Die Leuchten

werden kaskadiert angeschlossen. So ist nur ein Port

auf dem TBEN-S-2COM notwendig, um 64 oder mehr

PTL in Reihe anzuschließen. Die Kommunikation

zwischen I/O-Modul und PTL-Leuchten läuft über

Modbus RTU. „Die Kombination macht es zu einem

besonders dynamischen und flexibel anpassbaren

System. Kommen Kommissionierplätze hinzu oder zeigt

die Fehleranalyse, dass es besser ist, bestimmte Artikel

weiter auseinander zu platzieren, lässt sich das sehr

einfach und flexibel realisieren.“

Einfache Arbeit

Tsjelle Stevens, der mittlerweile ein vertrautes Gesicht

in der Werkstatt von Skylux ist, stellt fest, dass die

Mitarbeiter bereits sehr zufrieden sind. „Es hat ihnen die

Arbeit wirklich sehr erleichtert. Früher mussten sie die

Etiketten durchgehen, um den richtigen Artikelcode zu

finden, jetzt sehen sie sofort, wo sie hinmüssen.“ Seine

eigene Aufgabe, die Installation der Pick-to-Light-Hardware

und die Anpassung der ARGEE-Software sowie

das Schreiben der Schnittstelle zwischen der Pick-to-

Light-Lösung und dem ERP-System von Skylux, verlief

ebenfalls reibungslos. „Da ARGEE mit Standardprotokollen

arbeitet, war das ein Kinderspiel, so Stevens

abschließend.

Autor | Bart Baert ist Sales Manager bei

Turck Multiprox in Belgien

Kunde | https://skylux.eu/de-de

Webcode | more12560

SCHNELL GELESEN

Skylux, belgischer Spezialist für Lichtkuppeln, Flachdachfenster und

Wintergärten, hat mit dem Integrationspartner Code Care seine Kommissionierung

mit einem Pick-to-Light-System von Turck und Banner Engineering

digitalisiert. Das Komplettsystem aus kaskadierbaren PTL110-Leuchttastern,

TL50-Signalleuchten und dezentralen TBEN-S-2COM-I/O-Modulen

mit integrierter Steuerungslogik reduziert Fehler und die Dauer der

Kommissionierung heute erheblich – und erleichtert sowohl etablierten

Mitarbeitern als auch Aushilfskräften ihre Arbeit.


Turcks TBEN-S-Module sichern die Kommunikation

zwischen den PTL110 und dem WMS

Lichtblick

Sioen Industries optimiert Intralogistikprozesse

mit Pick-to-Light-System auf

Basis der Banner-PTL110-Serie und der

robusten Turck-Logik-I/O-Module TBEN

Die Mitarbeiter stellen

den Karton auf die

angezeigte Palette und

quittieren die Aktion

über den Touch-Button

des PTL110

Ob Feuerwehrleute, Schweißer oder Baumpfleger –

jeder, der in potenziell gefährlichen Umgebungen

arbeitet, benötigt hochwertige Schutzkleidung, die

vor Verletzungen oder Unfällen schützt. Das belgische

Unternehmen Sioen ist auf technische Textilien und

Berufsschutzkleidung spezialisiert und produziert

weltweit an 22 Standorten in 20 Ländern mehr als

drei Millionen Stück Schutzkleidung. Sioen beschäftigt

weltweit rund 5.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet

einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro. In Mouscron

betreibt das Familienunternehmen neben vier

Produktionswerken ein großes Versand- und Distributionszentrum.

Dort werden weltweit produzierte

Bekleidungsteile verarbeitet, gelagert und kommissioniert,

sodass sie schnell und effizient an die Kunden

versendet werden können.

Bisher erfolgten die Inbound- und Outbound-

Prozesse größtenteils manuell. Nach der Anlieferung

wurden die Paletten zu einem Mitarbeiter transportiert,

der die Kartons einzeln scannte und auf definierten

Palettenpositionen ablegte. Die Positionen waren für

bestimmte Waren reserviert – ob diese vorrätig waren

oder nicht. Auf diese Weise disponierten vier bis fünf

Mitarbeiter einen LKW in rund fünf Stunden.

Im Outbound erhielt ein Mitarbeiter für jeden

Kunden eine Kommissionierliste und ging durch das

Lager, um die Ware zu sammeln. „Diese Arbeitsweise

war nicht effizient“, erinnert sich Filiep Vanwymelbeke,

Logistikleiter bei Sioen Apparel. „Deswegen suchten wir

nach einem System, das die Herausforderungen sowohl

der Inbound- als auch der Outbound-Logistik bewältigen

kann.“ Zur Lösung des Problems hat man schließlich

ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem

(WMS) in Kombination mit einer fehlersicheren Pickto-Light-Lösung

auf Grundlage der PTL110-Serie von

Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering

implementiert.

Inbound: Pick-to-Light als Spielmacher

Beim Wareneingang (Inbound) heben Mitarbeiter die

Kartons von den Paletten auf ein Förderband. Ein

Scanner erfasst die Etiketten an den Kartons automatisch

im Vorbeifahren. Je nach Etikett werden sie dann

zu einem von sechs Förderbändern geleitet. Ist das

Etikett nicht lesbar, wird der Karton zur manuellen

Bearbeitung auf ein dafür vorgesehenes Band befördert.

Nachdem ein Mitarbeiter am Ende des Förderbands

den angelieferten Karton gescannt hat, signalisiert

das WMS über das Pick-to-Light-System sofort,

auf welche Palette dieser abgelegt werden muss. Der

Mitarbeiter stellt den Karton auf die jeweilige Palette

ab und quittiert seine Aktion über den Touch-Button

des PTL110-Geräts, der sich über der Palette befindet.

Das dreistellige Display der PTL110 zeigt umgehend

die Anzahl der Kartons auf der Palette an.

Das Pick-to-Light-System stellt mehrere Signalzustände

bereit. Ein grünes Signal zeigt an, dass das

System einsatzbereit ist, während rot auf einen Bedienfehler

hinweist. Außerdem zeigt ein violettes Signal,

Die PTL110 mit Touch-Button, Sensor und Display gewährleisten

eine zuverlässige Bedienerführung


more@TURCK 1 | 2025 60 | 61

»Wo bisher fünf Mitarbeiter bis zu fünf Stunden

für einen Lkw benötigten, wird dieser heute von

drei Mitarbeitern in zwei bis drei Stunden abgefertigt.

Das entspricht pro Lkw einer Zeitersparnis

von täglich bis zu 15 Stunden.«

Filiep Vanwymelbeke | Sioen Apparel

dass eine gemischte Palette einer Qualitätskontrolle

unterzogen werden muss. Ist die Palette vollständig

und kann entnommen werden, leuchtet die LED der

PTL110 schließlich blau.

Outbound: zuverlässige Auftragskonsolidierung

Auf dem Ausgangsförderer laufen zwei Warenströme

zusammen: Kartons mit einheitlichem Inhalt und

Kartons mit einer Mischung unterschiedlicher Waren,

die je nach Inhalt in der Höhe variieren. An dieser Stelle

wird erneut das Pick-to-Light-System aktiv. Der Mitarbeiter

scannt den Karton, woraufhin das WMS, je

nach Kunde bzw. Spediteur, die Palette bestimmt, auf

die er abgelegt werden soll. Die PTL110 signalisieren

mittels einfacher Farbsignale den jeweiligen Standort

der Palette. „Mit dieser Arbeitsmethode sind wir sehr

zufrieden“, sagt Vanwymelbeke. „Wir denken darüber

nach, die Anzahl der PTL110-Geräte im Outbound zu

verdoppeln, damit noch mehr Kunden und Spediteure

gleichzeitig bedient werden können.“

Multiprotokoll-I/O-Modul sichert Betrieb

Die Kommunikation der PTL110-Geräte mit dem

WMS ist für den optimalen Betrieb der Lösung entscheidend.

Dazu sind sämtliche PTL110-Geräte über

Turcks Multiprotokoll-I/O-Module TBEN-S angeschlossen.

Die robusten IP67-Module können ohne Schaltschrank

direkt an der Förderstrecke montiert werden

und sind standardmäßig mit der webbasierten Field-

Logic-Controller-Software ARGEE ausgestattet. ARGEE

ermöglicht den Betrieb des Moduls als kleine Steuerungseinheit

durch Verwendung von Standard-

Kommunikations protokollen (ModBus-Register).

Die Kommunikation mit dem WMS kann einfach

durch die Verwendung von PickIQ konfiguriert werden.

So stellt die ARGEE-Software ohne großen Programmieraufwand

eine Verbindung zwischen den PTL110 und

dem WMS her. Das IT-Personal des Kunden benötigt

dafür keine speziellen Kenntnisse in Bezug auf Automatisierungssoftware.

PickIQ verwendet ein serielles

Busprotokoll, das eine gemeinsame ID nutzt, um Latenzen

bei der Abfrage mehrerer Geräte zu vermeiden.

Dadurch kann das System auch während der Stoßzeiten

ohne Verzögerungen arbeiten.

Fehlerquote auf null gesunken

Die Vielseitigkeit der PTL110-Geräte wird durch ihre

Anwendung sowohl im Inbound- als auch im Outbound-System

deutlich. Die multifunktionalen Anzeigen

mit Touch-Button-Optionen, optischen Sensoren

und dreistelligem Display ermöglichen mit klaren

Signalanzeigen die einfache und zuverlässige Überwachung

der Kartonanzahl auf einer Palette. Die PTL110

zeichnen sich durch ihre schnelle Reaktionszeit und

flexible Installationsmöglichkeiten aus, was eine

einfache Anpassung und Erweiterung der Anlage

ermöglicht. M12-Steckverbinder ermöglichen eine

schnelle und sichere Installation mehrerer Geräte.

Darüber hinaus kann die Anzeige bis zu 14 Farben

darstellen, kombiniert mit mehreren Animationsfunktionen

zur Unterscheidung verschiedener Zustände.

„Die Fehlerquote im Inbound ist praktisch auf null

gesunken“, stellt Vanwymelbeke fest. „Wo bisher fünf

Mitarbeiter bis zu fünf Stunden für einen Lkw benötigten,

wird dieser heute von drei Mitarbeitern in zwei bis

drei Stunden abgefertigt. Das entspricht pro Lkw einer

Zeitersparnis von täglich bis zu 15 Stunden. So können

wir unsere Mitarbeiter für andere Aufgaben einsetzen.“

Autor | Hans De Craemer ist Marketing Manager bei

Turck Multiprox in Belgien

Kunde | www.sioen.com/de

Webcode | more12561

SCHNELL GELESEN

Als Spezialist für technische Textilien und Schutzbekleidung entwickelt,

produziert und vertreibt Sioen Apparel weltweit Garne, Gewebe, Vliesstoffe,

Textilien und Bekleidung für verschiedene Anwendungen. Zur

Optimierung der In- und Outbound-Prozesse im Distributionszentrum

am Standort Mouscron in Belgien hat Sioen ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem

in Kombination mit einer Pick-to-Light-Lösung auf

Basis der PTL110-Serie IP67-I/O-Module TBEN implementiert. Durch den

Einsatz der kaskadierbaren Anzeigemodule mit optionalem Touch-Button

und optischem Sensor wurden Fehlerquoten drastisch reduziert und

Sortier- sowie Kommisionierprozesse deutlich beschleunigt.


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62 | 63

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ARGENTINIEN ı Aumecon S.A.

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AUSTRALIEN ı Turck Australia Pty. Ltd.

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BAHRAIN ı Al Bakali General Trading

(+973) 17 55 11 89 ı albakali@albakali.net

BELGIEN ı Turck Multiprox N. V.

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BOLIVIEN ı Centralmatic

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BULGARIEN ı Sensomat Ltd.

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CHILE ı Egaflow S.P.A.

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CHINA ı Turck (Tianjin) Sensor Co. Ltd.

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COSTA RICA ı Tecnologia Interactiva

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DÄNEMARK ı Hans Følsgaard A/S

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DOMINIKANISCHE REPUBLIK ı Suplitek SRL

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DOMINIKANISCHE REPUBLIK ı VZ Controles Industriales

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EL SALVADOR ı Elektro S.A. de C.V.

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ESTLAND ı Osauhing „System Test“

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FRANKREICH ı Turck Banner S.A.S.

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GRIECHENLAND ı Athanassios Greg. Manias

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GROSSBRITANNIEN ı Turck Banner Ltd.

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HONDURAS ı Partes Industriales

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INDONESIEN ı Turck Banner Singapore Pte Ltd

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IRLAND ı Tektron Electrical

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ISLAND ı KM stál ehf

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ISRAEL ı RDT

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ITALIEN ı Turck Banner srl

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JAPAN ı Turck Japan Corporation

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KANADA ı Turck Canada Inc.

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(+974) 44651441 ı dohamotor@qatar.net.qa

KENIA ı Westlink Limited

(+254) (53) 2062372 ı sales@westlinkltd.co.ke

KOLUMBIEN ı Dakora S.A.S.

(+57) (1) 883-7047 ı ventas@dakora.com.co

KOREA ı Turck Korea Co. Ltd.

(+82) (2) 69595490 ı korea@turck.com

KROATIEN ı Tipteh Zagreb d.o.o.

(+385) (1) 80 53 628 ı tipteh@tipteh.hr

KUWAIT ı Warba National Contracting

(+965) 24763981 ı sales.wncc@warbagroup.com

LETTLAND ı Will Sensors

(+37) (1) 67718678 ı info@willsensors.lv

LIBANON ı Industrial Technologies (ITEC)

(+961) 1 491161 ı info@iteclive.com

LITTAUEN ı Hidroteka

(+370) (37) 352195 ı hidroteka@hidroteka.lt

LUXEMBURG ı Turck Multiprox N. V.

(+32) (53) 766566 ı mail@multiprox.be

MALAYSIA ı Turck Banner Malaysia Sdn Bhd

(+60) 3 5569 7939 ı malaysia@turckbanner.com

MEXIKO ı Turck Comercial, S. de RL de CV

(+52) 844 4116630 ı mexico@turck.com

MYANMAR ı RobAioTric Co. Ltd.

(+95) 1 572028 ı zawta@robaiotric.com

NEUSEELAND ı Turck New Zealand Ltd.

(+64) (9) 300 6048 ı newzealand@turck.com

NIEDERLANDE ı Turck B. V.

(+31) (38) 4227750 ı netherlands@turck.com

NICARAGUA ı Iprocen S.A.

(+505) 22442214 ı ventas@iprocen.com

NIGERIA ı Milat Nigeria Ltd.

(+234) (84) 485382 ı commercial@milat.net

NORDMAZEDONIEN ı Tipteh d.o.o. Skopje

(+389) 231 74197 ı info@tipteh.mk

NORWEGEN ı Hans Følsgaard A/S

(+47) 37 090 940 ı norway@folsgaard.com

OMAN ı Oman Oil Industry Supplies & Services Co. LLC

(+968) 24117600 ı info@ooiss.com

ÖSTERREICH ı Turck GmbH

(+43) (1) 4861587 ı austria@turck.com

PAKISTAN ı Route One Engineering

(+92) 051-5735181 ı Info@route1.com.pk

PANAMA ı Accesorios Industriales, S.A.

(+507) 230 0333 ı accindsa@cableonda.net

PERU ı NPI Peru S.A.C.

(+51) 1 2454501 ı npiperu@npiperu.com

PERU ı Segaflow

(+51) 966 850 490 ı douglas.santamaria@segaflow.com

PHILIPPINEN ı Turck Banner Singapore Pte Ltd

(+65) 6206 5095 ı singapore@turckbanner.com

POLEN ı Turck sp.z o.o.

(+48) (77) 4434800 ı poland@turck.com

PORTUGAL ı Bresimar Automação S.A.

(+351) 234303320 ı bresimar@bresimar.pt

PUERTO RICO ı Inseco Inc.

(+1) (787) 781-2655 ı sales@insecopr.com

PUERTO RICO ı Stateside Industrial Solutions

(+1) (305) 301-4052 ı sales@statesideindustrial.com

RUMÄNIEN ı Turck Automation Romania SRL

(+40) (21) 2300594 ı romania@turck.com

SAUDI-ARABIEN ı Codcon

(+966) 13 38904510 ı codconest@gmail.com

SAUDI-ARABIEN ı Salim M. Al Joaib & Partners Co.

(+966) 3 8175065 ı salim@aljoaibgroup.com

SCHWEDEN ı Turck AB

(+46) 10 4471600 ı sweden@turck.com

SCHWEIZ ı Bachofen AG

(+41) (44) 9441111 ı info@bachofen.ch

SERBIEN ı Tipteh d.o.o. Beograd

(+381) (11) 8053628 ı office@tipteh.rs

SINGAPUR ı Turck Banner Singapore Pte. Ltd.

(+65) 6206 5095 ı singapore@turckbanner.com

SLOWAKEI ı Marpex s.r.o.

(+421) (42) 4440010 ı info@marpex.sk

SLOWENIEN ı Tipteh d.o.o.

(+386) (1) 2005150 ı info@tipteh.si

SPANIEN ı Elion S.A.

(+34) 932982000 ı elion@elion.es

SÜDAFRIKA ı Turck Banner (Pty) Ltd

(+27) (11) 4532468 ı sales@turckbanner.co.za

TAIWAN ı E-Sensors & Automation Int‘l Corp.

(+886) 7 7323606 ı ez-corp@umail.hinet.net

TAIWAN ı Jach Yi International Co. Ltd.

(+886) 2 27312820 ı james.yuan@jachyi.com

THAILAND ı Turck Banner Trading (Thailand) co., Ltd

(+66) 2 116 5699 ı thailand@turckbanner.com

TRINIDAD AND TOBAGO ı Control Technologies Ltd.

(+1) (868) 658 5011 ı sales@ctltech.com

TSCHECHISCHE REPUBLIK ı Turck s.r.o.

(+420) 495 518 766 ı turck-cz@turck.com

TÜRKEI ı Turck Otomasyon Tic. Ltd. Ști.

(+90) (216) 5722177 ı turkey@turck.com

TUNESIEN ı Codaprint

(+216) 95 66 6647 ı info@codaprint.com.tn

UKRAINE ı SKIF Control Ltd.

(+380) 611 8619 ı d.startsew@skifcontrol.com.ua

UNGARN ı Turck Hungary Kft.

(+36) (1) 4770740 ı hungary@turck.com

URUGUAY ı Fidemar S.A.

(+598) 2 4021717 ı info@fidemar.com.uy

USA ı Turck Inc.

(+1) (763) 553-7300 ı usa@turck.com

VENEZUELA ı Turck Inc.

(+1) (763) 553-7300 ı usa@turck.com

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE ı Experts e&i

(+971) 2 5525101 ı sales@experts-ei.com

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE ı Indulge Oil and Gas

(+971) 2 4957050 ı sales@indulgeglobal.com

VIETNAM ı Viet Duc Automation co., Ltd.

(+84) 8 3997 6678 ı sales@vietducautomation.com.vn

ZYPERN ı AGF Trading & Engineering Ltd.

(+357) (22) 313900 ı agf@agfelect.com

DEUTSCHLAND ı Turck Vilant Systems GmbH

(+49) 69 8700 39 125 ı info-germany@turckvilant.com

IMPRESSUM

Herausgeber

Hans Turck GmbH & Co. KG

Witzlebenstraße 7, 45472 Mülheim an der Ruhr

Tel. +49 208 4952-0, more@turck.com

Redaktion

Klaus Albers (verantwortlich), klaus.albers@turck.com

Simon Dames

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Bart Baert, Michael Corban, Hans De Craemer,

Thorsten Enthöfer, Przemysław Joachimiak,

Frank de Jong, Qiang (Richard) Lin, Frank Morassi,

Raphael Penning, Christoph Schmermund,

Holger Spies, Phil Whorton, Bernd Wieseler

Art Direction/Grafik

Arno Krämer, Britta Fehr

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und elektronische Verarbeitung mit schriftlicher

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