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Das Magazin für Turck-Kunden - Special Intralogistik
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Das Magazin für Turck-Kunden Ausgabe 1 | 2025
Special Intralogistik
Mit seinem smarten IP67-Portfolio ermöglicht Turck modulare und skalierbare
Intralogistiklösungen – von der Rollenmotorsteuerung bis zu RFID-Tunneln
IP67-Block-I/Os – Flexibel fördern
Intralox steuert seine flexibel skalierbare Fördertechnik
mit dem dezentralen Logikmodul ISC CAM
– die smarte IP67-Technik dazu stammt von Turck
RFID – Transparent transportieren
KEB Automation erweitert Fahrerloses Transportsystem
FTS mit Turcks RFID- und Sensortechnologie
zu vollautomatisierter Materiallogistik-Lösung
EDITORIAL | CONTENT
Fokus Intralogistik
Die Intralogistik steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Nie zuvor
waren die Anforderungen so hoch, die Herausforderungen so vielfältig.
Der E-Commerce-Boom, steigende und schnell wechselnde
Kundenerwartungen, der allgegenwärtige Fachkräftemangel und
der Ruf nach nachhaltigen Lösungen prägen die Branche. Steigender
Kostendruck zwingt Unternehmen zur Effizienzsteigerung und
Kostenreduktion, während gleichzeitig Flexibilität und Skalierbarkeit
immer wichtiger werden, um auf schwankende Nachfrage und
neue Anforderungen reagieren zu können.
Angesichts dieser Herausforderungen sind die Digitalisierung
und Vernetzung entlang der gesamten Lieferkette von entscheidender
Bedeutung. Smarte Automatisierungstechnik bietet hier
vielversprechende Lösungsansätze. Sie sorgt für eine signifikante
Effizienzsteigerung durch beschleunigte Prozesse, reduzierte
Fehler und erhöhte Produktivität. Zudem ermöglicht sie Flexibilität
und Skalierbarkeit durch modulare Lösungen, die sich schnell an
neue Anforderungen anpassen lassen.
In dieser Sonderausgabe Ihres Kundenmagazins more@TURCK
widmen wir uns den aktuellen Trends und Entwicklungen in der
Intralogistik. Wir zeigen Ihnen, wie unsere Kunden ihre Prozesse
mit Turck-Lösungen effizienter, flexibler und nachhaltiger gestalten
konnten. Neben RFID-Lösungen stehen dabei auch unsere intelligenten
TBEN-Block-I/O-Module mit ARGEE-Logik im Fokus, die wie
zahlreiche weitere IP67-Komponenten konsequent die Modularisierung
und Digitalisierung unterstützen. Ohne Schaltschränke sind
die robusten Blockmodule schnell installiert und angeschlossen,
Steuerungsaufgaben erledigen sie schnell und zuverlässig direkt an
der Anlage, ohne zwingend in übergeordnete Steuerungsprozesse
integriert werden zu müssen.
In elf Case Studies stellen wir Ihnen verschiedenste Lösungen
vor, die wir mit und für unsere Kunden umgesetzt haben, von der
Rollenmotorsteuerung über AGV-basierte Materiallogistik und
Tracking von Werkstückträgern bis hin zur Unterstützung manueller
Kommissionierprozesse durch Pick-to-Light-Systeme. Besonders
empfehlen möchte ich Ihnen unsere Titelstory ab Seite 8 zum
Thema „Digitale Förderstrecken“ und das folgende Interview. Der
Beitrag zeigt exemplarisch, wie modulare Fördertechnik durch
Digitalisierung flexibel, skalierbar und dank Condition Monitoring
hochverfügbar wird. Auch hier im Fokus: unser IP67-Portfolio
rund um TBEN-Block-I/O-Module mit Rollenmotorsteuerung und
Ein-/Ausgängen für Sensoren und Aktoren, Netzgeräte, Ethernet-
Switches, Safety-Module und RFID.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen innovative Lösungen
für Ihre Intralogistik umzusetzen, die Ihnen helfen, die Herausforderungen
zu meistern und die Chancen der Zukunft zu nutzen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Herzlichst, Ihr
Christian Wolf, Geschäftsführer
Inhalt
NEWS
INNOVATIONEN für Automatisierer 04
TREND
DIGITALE FÖRDERSTRECKEN: Auf die Rolle 08
Mit seinem Angebot zur Modularisierung digitaler Fördertechnik
unterstützt Turck den Trend zu flexiblen Intralogistikanlagen –
im Fokus: die IP67-Rollen motorsteuerung TBEN-LL-4RMC
INSIDE
INTERVIEW: »Gefragt ist vor allem Flexibilität« 12
KEM-Chefredakteur Michael Corban spricht mit vier Turck-Spezialisten
darüber, wie dezentrale Automatisierung, Modularisierung
und Digitalisierung flexibel skalierbare und hochverfügbare
Förderstrecken ermöglichen.
TECHNOLOGY
TRACK AND TRACE: Gewusst wo 16
RFID macht Prozesse in Produktion und Logistik hochgradig
transparent, vom Wareneingang über Produktion und Lager
bis zum Versand – eine ideale Lösung auch zum effizienten
Management von Mehrwegbehältern (RTI)
SOFTWARE: IIoT-Schaltzentrale 20
Die Turck Automation Suite TAS verspricht effizientes Gerätemanagement
in Ethernet-Automatisierungsnetzen – jetzt
zusätzlich mit Cloud-Integration für Echtzeitüberwachung
SENSORTECHNIK: Volle Fahrt voraus! 23
Turcks 3D-Radarscanner MR15-Q80 sorgt für zuverlässige
Objekterfassung und Kollisionsvermeidung – von Mobilen
Arbeitsmaschinen bis zur Intralogistik
more@TURCK 1 | 2025 02 | 03
APPLICATIONS
SYSTEMS: Zielstrebig 26
Proferro optimiert die Produktions- und Logistikeffizienz
sowie die Sicherheit mit fahrerlosen Transportsystemen –
rund um die Uhr gesteuert von einer sensorbasierten
Gesamtlösung von Turck
SYSTEMS: Autopilot 30
KEB Automation erweitert ihr Fahrerloses Transportsystem
FTS mit RFID-Technologie zu vollautomatisierter und fehlersicherer
Materiallogistik-Lösung
12
SYSTEMS: Baustein-Boom – modular auf ganzer Linie 34
Für einen Automobilzulieferer in Polen hat Smart Automation
eine modulare, dezentral gesteuerte Produktionslinie entwickelt
– und sich dafür im umfangreichen Turck-Portfolio bedient
SYSTEMS: Parkplatz-Organizer 38
Tiefkühlkostspezialist Ardo optimiert Ladeverkehr und Sicherheit
auf dem Firmengelände im belgischen Koolskamp mit Turcks
Multiprotokoll-IO-Link Master TBEN-S2-4IOL mit ARGEE-Logik
FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK: Charakterrolle 42
Mit der „Conveyor Control Unit“ zur Steuerung von Rollenmotoren
digitalisiert der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER
seine Förderstrecken – die Technik dahinter stammt von Turck
FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK: Flexibel fördern 46
EV-Batteriehersteller benötigen skalierbare Fördertechnik – zur
smarten Steuerung der Anlagen entwickelte Intralox mit robusten
Turck-Block-I/Os das dezentralisierte Logikmodul ISC CAM
30
RFID: Keimzelle 50
KWS sichert seine Saatgut-Produktion mit Turcks RFID-Lösung
zur drahtlosen Identifikation und Temperaturüberwachung von
Siloboxen – Profinet-S2-Systemredundanz inklusive
RFID: Sonnenklar 54
Chinesischer Solarzellenhersteller nutzt Turcks RFID-System,
um Qualität und Effizienz seiner Produktion zu steigern
RFID: Produktionslinie im Blick 56
Chinesischer Elektromotor-Hersteller sichert Qualität und
Rückverfolgbarkeit der Statorproduktion durch Tracking der
Werkstückträger mit Turcks RFID-System
42
© SSI SCHÄFER
PICK TO LIGHT: Licht-Lotse 58
Pick-to-Light-System von Turck sorgt für fehlerfreie und
deutlich schnellere Kommissionierprozesse bei Skylux in
Belgien – auch mit Aushilfskräften
PICK TO LIGHT: Lichtblick 60
Sioen Industries optimiert Intralogistikprozesse mit Pick-to-
Light-System auf Basis der Banner-PTL110-Serie und der
robusten Turck-Logik-I/O-Module TBEN
SERVICE
KONTAKT: Ihr schneller Weg zu Turck 62
Wir zeigen Ihnen, wie, wann und wo Turck für Sie da ist
KONTAKT: Impressum, Niederlassungen 63
58
NEWS INNOVATIONS
Kompaktes 4-I/O-
Modul für Intralogistik
Speziell für den Einsatz in Anwendungsfeldern
mit geringem I/O-Bedarf – beispielsweise
in Logistikapplikationen – bietet
Turck das Ethernet-I/O-Modul TBEN-S1-
4DXP an. Das kompakte Blockmodul stellt
vier flexibel nutzbare Ein- oder Ausgänge
in der kompakten Bauform TBEN-S bereit,
die standardmäßig über acht Kanäle
verfügt. Mit einem Temperaturbereich
von -40 bis 70 °C und den Schutzarten
IP65/IP67/IP69K ist das neue I/O-Modul
vielseitig einsetzbar.
Faktor-1-Sensor für
Logistikapplikationen
Mit dem induktiven Näherungsschalter
NI40UE-QV40 erweitert Turck die bewährte
uprox-Familie um eine quaderförmige
Efficiency-Line-Variante, die mit Fokus auf
Flexibilität, kurze Inbetriebnahmezeit und
preissensible Applikationen in Logistikund
Material-Handling-Aufgaben optimiert
wurde. Der Faktor-1-Sensor erfasst auch
kleinere Metall-Targets bei seitlicher
Annäherung sehr gut, wie sie in den
Zielapplikationen üblich sind. Der Sensor
ist magnetfeldfest bis 300 mT und erfüllt
Schutzart IP68. Mit diesen Kennwerten
und einer Temperaturbeständigkeit von
-30 bis +85 °C erfüllt er höchste Ansprüche
an Verfügbarkeit und Betriebssicherheit.
mehr ab
Seite 8
Schüsselfertiger RFID-Tunnel
für Förderstrecken
Turcks neuer UHF-RFID-Tunnel ist eine sofort einsatzbereite,
flexible Erfassungslösung für die Automatisierung von Intralogistikprozessen.
Die programmierfreie No-Code-Technologie
und eine standardisierte Schnittstelle erleichtern die Integration
in bestehende Systeme und beschleunigen so Datenerfassung und
Prozessintegration. Der UHF-SYS-Tunnel ist für vielfältige Anwendungen
im Warenfluss auf Förderbandapplikationen ausgelegt
und ideal für Ein- und Ausgangskontrollen sowie die Pulkerfassung
in der Produktions- und Lagerlogistik. Die Multi-Tag-Funktion und
das geschlossene Gehäuse gewährleisten eine sichere Erfassung,
selbst bei großen Warenmengen. Die All-in-One-Lösung besteht
aus einem UHF-Reader mit vier Antennen, passenden Koaxialkabeln
sowie einem geschlossenen Tunnelgehäuse.
UHF-RFID-Gates als
Komplettpaket
Auch UHF-RFID-Gates für Identifikationsaufgaben in Logistik- und
Intralogistik-Prozessen, beispielsweise zur sicheren Erfassung von
Warenein- und -ausgängen, sind ab sofort als Komplettpaket bei
Turck verfügbar. Alle Komponenten inklusive passender Middleund
Software sind aufeinander abgestimmt, sodass der Anwender
die Gates ohne weitere Programmierung montieren und In Betrieb
nehmen kann. Das Komplettpaket besteht neben der Software aus
einem UHF-Reader Q180 mit vier Antennen, vier Koaxialkabeln,
einer Ethernet-Leitung sowie der Traverse und den Seitenwangen.
04 | 05
IP67-Netzteile mit IO-Link
zur Feldmontage
Kompakter UHF-RFID-
Reader mit EtherCAT
Der kompakte UHF-RFID-Reader Q150 mit Multiprotokoll-
Ethernet-Schnittstelle kommuniziert ohne zusätzliches
Interface direkt mit PC- oder SPS-Systemen in Industrial-
Ethernet-Netzwerken mit den vier wichtigsten Protokollen:
Der Q150-EC ist der einzige Reader seiner Leistungsklasse mit
EtherCAT, die Multiprotokollvariante Q150-EN arbeitet in
Profinet, Ethernet/IP sowie Modbus TCP und benötigt dank
Power-over-Ethernet (PoE) keine zusätzliche Spannungsversorgung.
In der Steuerungsumgebung muss kein Funktionsbaustein
zur Integration programmiert werden. Stattdessen
stellt der IP67-Reader mit dem U-Interface werksseitig ein
einfaches Dateninterface bereit. Die Wahl der besten Parameter
erleichtern RFID-Apps zur Visualisierung in der Turck
Automation Suite (TAS).
Das Portfolio flexibler Energieversorgungen für 1- und
3-phasige Anwendungen im modularen Maschinenbau ist
um kompakte Netzteile in Schutzart IP67 erweitert worden.
Die robusten PSU67-Netzteile arbeiten im Temperaturbereich
von -25 bis +70 °C und lassen sich ohne Schutzmaßnahmen
direkt an der Maschine montieren. Die PSU67-Netzteile
sind mit 15, 20 oder 25 A sowie mit M12-, 7/8“- oder
HAN-Q4-Anschluss verfügbar. Die dezentralen Netzteile
liefern 24 bis 28 VDC ohne Verluste direkt vor Ort und bieten
hohe Ausfallsicherheit durch elektronischen Leerlauf-,
Überlast- und Kurzschlussschutz. Die Ausgangsspannung
kann direkt am Gerät via LED-Interface oder remote via
IO-Link konfiguriert werden.
3D-Radarscanner mit
IO-Link oder J1939
M12-Power-Portfolio
Ab sofort bietet Turck ein komplett durchgängiges M12-Power-Portfolio
in den Codierungen K, L, S und T an. Neben den bereits länger
verfügbaren vollumspritzten M12-Power-Leitungen sind jetzt auch
konfektionierbare Steckverbinder, Flansche, Verteiler sowie
M12-auf-7/8“-Adapterleitungen im M12-Power-Angebot enthalten.
Zusätzlich zur Anschlusstechnik bietet Turck seinen Kunden
M12-Power-Technologie auch in seinen robusten I/O-und RFID-
Blockmodulen sowie Netzteilen in IP67. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten
ermöglichen effiziente Lösungen für eine
strukturierte und dezentrale Spannungsversorgung – vom Netzteil
über den Schaltschrank bis zu beliebigen Endgeräten. Turcks
robuste M12-Power-Lösungen trotzen widrigsten Bedingungen. Die
kompakten M12-Steckverbinder passen in nahezu jede Anwendung.
Mit dem MR15-Q80 präsentiert Turck einen robusten
Rader-Scanner, der Umgebungsdaten dreidimensional
erfasst und ausgibt. Er ist das einzige Gerät mit diesen
Eigenschaften, das neben IO-Link auch mit J1939-Schnittstelle
für Mobile Arbeitsmaschinen verfügbar ist. Der
Radar-Scanner erfasst mit 60 Gigahertz Objekte in bis zu
15 Metern Entfernung innerhalb der frei definierbaren
Erfassungswinkel von 120° horizontal und 100° vertikal.
Anwender setzen die Daten zum Beispiel zur 3D-Objekterkennung,
Kollisionsvermeidung, Höhenkontrolle oder
Toter-Winkel-Überwachung ein.
NEWS INNOVATIONS
Ultrakompaktes 4-Kanal-
RFID-Interface für EtherCAT
HF-Schreib-Lesegerät
mit Systemredundanz
Ein HF-Schreib-Lesekopf mit Multiprotokoll-Ethernet-Interface
erweitert Turcks
RFID-Portfolio um eine effiziente Lösung
mit einzigartigen Eigenschaften in puncto
Start-up-Zeit, Kommunikation und Sicherheit.
Bei einer Start-up-Zeit unter 500 ms
ist der TNSLR-Q130-EN ideal für hochdynamische
Anwendungen wie etwa Werkzeugwechsel,
bei denen jede Sekunde zählt.
Dank Multiprotokoll kommuniziert das
Gerät in Profinet-, Ethernet/IP- oder Modbus-TCP-Netzwerken.
Die integrierte
S2-Systemredundanz ermöglicht zudem
die redundante Kommunikation zwischen
zwei Steuerungen.
Mini-RFID-Tags und
Schreib-Lesegeräte
Als weltweit kompaktestes 4-Kanal-RFID-Interface für EtherCAT
ist das neue TBEC-S2-4RFID ideal geeignet für beengte Einbauverhältnisse.
Jeder der vier RFID-Kanäle ermöglicht im HF-Busmodus
den Anschluss von bis zu 32 HF-Schreib-Leseköpfen, das gesamte
Modul mit Abmessungen von 32 x 144 x 32 mm kann somit bis
zu 128 HF-Schreib-Leseköpfe aufnehmen. Das reduziert effektiv
die Kosten für Applikationen mit vielen aufeinander folgenden
Lesepunkten, wie beispielsweise in der Intralogistik oder an
Produktionsstrecken in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau.
Turcks vielseitiges EtherCAT-Modul ist kompatibel mit
allen HF- und UHF-Schreib-Lesegeräten, die den Anschluss an das
RFID-Interface unterstützen. Die hohe Schutzart IP67/68/69K
erlaubt die direkte Montage des Moduls an der Maschine.
Hochauflösende Profinet-
Absolut-Drehgeber
Turcks Drehgeber-Portfolio bietet jetzt auch Encoder mit Profinet-
Schnittstelle für Echtzeit-Applikationen, vor allem für die Bereiche
Logistik, Food & Beverage und Maschinenbau. Die Drehgeber der
Baureihen REM (Multiturn) und RES (Singleturn) setzen auf das
aktuelle Profinet-Encoder-Profil (Version 4.2) und bieten Auflösungen
von 19 Bit für die Singleturn- und bis zu 24 Bit für die Multiturn-Geräte.
Alle Encoder unterstützen Profinet-Features wie
Media Redundancy Protocol (MRP), Link Layer Discovery Protocol
(LLDP) und Simple Network Management Protocol (SNMP).
Neu im RFID-Angebot sind auch kompakte
M12-Schreib-Lesegeräte und In-Metal Tags
im Format von 4 x 3 mm zur Identifizierung
kleinster Metallobjekte. Die HF-Schreib-
Lesegeräte sind sowohl für bündige als
auch für nicht bündige Montage verfügbar.
Zusätzlich bietet Turck Varianten mit HF-
Busmodus an, die es erlauben, mehrere
Schreib-Lesegeräte effizient in Linientopologie
anzuschließen.
06 | 07
Sichere Multiprotokoll-
Module mit Safe Link
Turck stellt eine vernetzte Maschinensicherheitslösung vor,
die speziell auf die Anforderungen kleiner bis mittlerer
Anlagen zugeschnitten ist: Die Kombination des Sicherheitsprotokolls
Turck Safe Link mit den sicheren IP67-Block-I/O-
Modulen TBEN-LL-4FDI-4FDX ermöglicht eine flexible und
kosteneffiziente Sicherheitssteuerung durch dezentrale
Installation. Die multiprotokollfähigen Module unterstützen
Ethernet/IP, Profinet und Modbus TCP und nutzen das
Turck-Safe-Link-Protokoll zur sicheren Kommunikation
untereinander. Die Logik wird direkt in den Modulen mit
sicheren Ein- und Ausgängen umgesetzt. Durch die Vernetzung
der Module entsteht eine modulare und skalierbare
Sicherheitsarchitektur, die Verkabelungsaufwand und
Installationszeit erheblich reduziert.
Funk-Steckverbinder
überwachen Leitungen
Mit seinen M12Plus-Steckverbindern verlagert Turck die
Zustandsüberwachung hochbeanspruchter Leitungen
direkt in die Anschlusstechnik. Die mit Spannungs- und
Stromüberwachungselektronik ausgestatteten Steckverbinder
können gemessene Werte drahtlos per Bluetooth
Low Energy an eine Steuerung senden. Durch den
Abgleich von Eingangs- und Ausgangswerten werden
Probleme wie Kabelknick, Kabelbruch oder fehlende
Spannungsversorgung frühzeitig erkannt. Dank der
individuellen MAC-Adresse jedes Steckverbinders kann
der Anwender ein vom Ausfall bedrohtes Kabel direkt
identifizieren und unverzüglich ersetzen. Die App Cable
Monitor der Turck Automation Suite TAS visualisert die
Messwerte des M12Plus und ermöglicht so Condition
Monitoring und weitere IIoT-Anwendungen.
IIoT-Funktionen für RFID-
Interfaces mit OPC-UA
Miniatur-Optosensoren
Mit der Q2X-Serie von Banner Engineering präsentiert Turck
kompakte Miniatur-Optosensoren mit höchsten Reichweiten und
fünf verschiedenen Erfassungsmodi für vielfältige Anwendungen.
Die Optosensoren erlauben eine präzise und zuverlässige Positionserfassung
von kleinen Bauteilen und lassen sich selbst auf
kleinsten Flächen installieren. Ein Highlight der Serie ist die
Q2X-Lasermessung mit einer Reichweite bis zu 3 Metern, fast
viermal so groß wie bei vergleichbaren Modellen. Die Q2X-Lasertaster
nutzen die Laser-Laufzeittechnologie (Time of Flight), die
hochpräzise Messungen ermöglicht und selbst kleine Objekte
zuverlässig erkennt.
Ein kostenloses Firmware-Update macht Turcks IP67-RFID-
Interfaces fit für die barrierefreie Kommunikation im IIoT,
etwa zur einfachen Identifizierung und Nachverfolgung.
Während der OPC-UA-Server samt AutoID Companion
Specification V. 1.01 für die reibungslose direkte Kommunikation
mit MES-, SPS-, ERP- oder Cloud-Systemen
sorgen, verspricht Turcks HF-Busmodus Kostenvorteile
bei Anwendungen mit vielen Lesepunkten. Nach dem
Update unterstützt der TBEN-L5-4RFID-8DXP-OPC-UA als
erstes RFID-Modul mit integriertem OPC-UA-Server den
HF-Busmodus, was den Anschluss von bis zu 32 HF-
Schreib-Lesegeräten an jedem RFID-Eingang erlaubt.
TREND DIGITALE FÖRDERSTRECKEN
Auf die Rolle
Mit seinem Angebot zur Modularisierung digitaler Fördertechnik
unterstützt Turck den Trend zu flexiblen Intralogistikanlagen –
im Fokus: die robuste IP67-Rollen motorsteuerung TBEN-LL-4RMC
Eine der drängendsten Herausforderungen für die
Industrie und damit auch für die Intralogistikbranche
ist der demografische Wandel. Viele Fachkräfte werden
in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen,
während gleichzeitig nicht genügend neue Talente
nachrücken. Laut ifo Institut leiden bereits mehr als
60 Prozent der Unternehmen unter Fachkräftemangel.
Dies führt dazu, dass rund ein Drittel der Logistikfach-
kräfte mehr Aufgaben in der gleichen Zeit bewältigen
müssen. Eine Antwort der Branche auf diesen Trend
ist stärkere Automatisierung, beispielsweise durch den
zunehmenden Einsatz von AMR (Autonomous Mobile
Robots) oder Cobots.
Zusätzlich stellt die unsichere Entwicklung im
Welthandel die Industrie vor Herausforderungen. Diese
Unsicherheit führt dazu, dass Unternehmen flexibel
more@TURCK 1 | 2025 08 | 09
Turck Automation Suite TAS: effizientes Gerätemanagement in Ethernet-Automatisierungsnetzen
– mit Cloud-Integration für Echtzeitüberwachung und Problembehandlung
Turcks Rollenmotorsteuerung
TBEN-LL-4RMC steuert direkt
am Fördermodul bis zu vier
Antriebe über CAN
bleiben wollen, um einfacher auf veränderte Rahmenbedingungen
reagieren zu können. Hinzu kommt, dass
auch das Konsumverhalten volatiler geworden ist, was
ebenso den Trend zu mehr Flexibilität treibt. Globale
Unternehmen müssen ihre Produktions- und Logistikprozesse
anpassen, um Wettbewerbsnachteile durch
Zölle und lange Lieferketten zu minimieren. Produktions-
und Logistikanlagen samt Fördertechnik müssen
gegebenenfalls verlegt oder erweitert werden. Schnelle
Reaktionen und Anpassungsfähigkeit an veränderte
Handelsbedingungen entwickeln sich zu einem starken
Wettbewerbsfaktor.
Lösung: Modulare Fördertechnik und smarte
Automatisierung
Innovationszyklen verkürzen sich. Monolithische
Anlagen, die Betreiber nach ihrer Errichtung für zehn
Jahre und mehr nur noch zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken
anfassen, gehören der Vergangenheit
an. Modulare Förderstrecken bieten hier einen klaren
Vorteil, da sie eine schnelle und effiziente Anpassung
der Anlagen ermöglichen. Dies trägt sowohl zur
Sicherung der Lieferketten als auch zur langfristigen
Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
im globalen Markt bei.
Durch den Einsatz von smarter Automatisierungstechnologie
können Prozesse optimiert und Arbeitsabläufe
automatisiert werden, was letztlich zu einer
Entlastung der Mitarbeiter und einer Steigerung der
Produktivität führt. Turck reagiert auf diese Anforderungen
eines höheren Automatisierungsgrads und einer
größeren Flexibilität mit dezentralen, vernetzten Lösungen
für digitale Förderstrecken, die drei Ziele für
Anlagenbauer, Integrationspartner und OEM der
Intralogistik unterstützen: Automatisierung, Nachverfolgbarkeit
und Skalierbarkeit.
Die Hersteller von Intralogistikanlagen sind angehalten,
immer flexiblere Anlagen zu planen, deren
Strukturen wieder geöffnet werden können – sowohl
mechanisch als auch hinsichtlich Datenkommunikation,
Spannungsversorgung, Schnittstellen und
Software-Architektur. Die klassischen Ansprüche an
Produktions- und Logistiktechnik – hohe Lebensdauer
und maximale Verfügbarkeit, kurze Taktzeiten, sprich
SCHNELL GELESEN
Der demografische Wandel und der resultierende Fachkräftemangel
sowie volatiles Konsumverhalten erfordern flexiblere Produktions- und
Logistikprozesse. Modulare Fördertechnik und smarte Automatisierung
bieten Chancen für die Intralogistik, indem sie schnelle Anpassungen
und hohe Produktivität bei geringem Personaleinsatz ermöglichen.
Turck unterstützt den Trend zur digitalen Förderstrecke mit dezentralen,
vernetzten Lösungen für flexible, skalierbare Fördertechnik mit besserer
Verfolgbarkeit. Die IP67-Rollenmotorsteuerung TBEN-LLH-4RMC bildet
die Basis für eine konsequent modulare, schaltschranklose Automatisierung
von Förderstrecken.
TREND DIGITALE FÖRDERSTRECKEN
Schneller am Markt mit modularen Lösungen
Ein zentraler Vorteil modularer Fördertechnik ist deren
schnellere Inbetriebnahme und Montage. Fördertechhohe
Produktionseffizienz – stehen weiterhin hoch
im Kurs. Durch eine intelligente, prädiktive Auswertung
von Prozess- und Zustandsdaten kann die maximale
Verfügbarkeit zudem noch optimiert werden.
Die geforderte Modularisierung der Fördertechnik
hat zur Folge, dass statt großen AC-Antrieben, die
ganze Bahnen und mehrere Rollen gleichzeitig antreiben,
zunehmend kleinere DC-Antriebe eingesetzt
werden, die als Motorrolle direkt in die Rollenbahn
integriert sind. An der Wange der Förderbahn oder
darunter befinden sich keine ausladenden Motoren
mehr, sondern nur noch die Steuerungsmodule. Wenn
die Fördertechnikmodule dann auch hochverfügbar
sein und staudrucklos arbeiten sollen, geht kein Weg
an einer effizienten Digitalisierungsstrategie vorbei.
Der Trend geht weg von zentral gesteuerten und
angetriebenen Strecken hin zu dezentralen Steuermodulen
und Rollenantrieben direkt vor Ort.
I/O-Module steuern Rollenantriebe direkt vor Ort
Mit seinen robusten IP67-Lösungen kann Turck
Anwender bei der Digitalisierung ihrer Fördertechnik
unterstützen. Insbesondere die I/O-Module der
TBEN-S- und TBEN-L-Familien zur Signalverteilung
oder die IP67-SPS TBEN-L-PLC zur autarken Steuerung
direkt an der Strecke werden in Intralogistikanlagen
eingesetzt. Zur Antriebssteuerung können Anwender
von Interroll-Rollenmotoren schon seit einigen Jahren
Turcks TBEN-Lx-4RMC einsetzen. Das IP67-Modul
steuert Motoren mit CAN-Interface und kommuniziert
zur Steuerung über eine der drei Multiprotokoll-Ethernet-Sprachen.
Inzwischen können auch Rollenmotoren
der Hersteller MTA und MPC mit dem Modul gesteuert
werden, weitere Motorhersteller sollen folgen.
Staudrucklose Förderung direkt durchs
I/O-Modul steuern
Das TBEN-LL-4RMC ist zudem in der Lage, über seine
integrierte Steuerungslogik ARGEE als Field Logic
Controller (FLC) aus dem Feld heraus zum Beispiel die
staudrucklose Förderung zu etablieren. Die notwendigen
ARGEE-Programmbausteine liegen vor. Ein
TBEN-Block-I/O-Modul steuert bis zu vier CAN-Rollenmotoren
lokal und bindet gleichzeitig Sensoren und
Geschwindigkeit, Temperatur und Stromaufnahme jeder
Motorrolle werden kontinuierlich überwacht und ausgewertet
Aktoren über universelle DXP-Ports ein. Die Kommunikation
zur Zentralsteuerung der Anlage erfolgt über
eine der drei Multiprotokoll-Sprachen.
IP67-Netzgeräte bringen Leistung ins Feld
Um Modularisierung konsequent voranzutreiben,
müssen möglichst alle Automatisierungskomponenten
aus dem Schaltschrank ins Feld verlagert werden. Mit
seinen Netzteilen in IP67 geht Turck auch bei der
Spannungsversorgung in diese Richtung. Die PSU67
stellen 24 und 48 Volt zur Verfügung und erleichtern
mit M12-Power-Versorgung und Snap-on-Steckverbindern
die Konstruktion und den Aufbau autarker
Fördertechnikmodule.
Netzwerk- und Sicherheitstechnik schaltschranklos
Auch Ethernet-Switches finden man häufig im Schaltschrank.
Turck bietet robuste Alternativen in IP67, die
sowohl als managed (TBEN-Lx-SE-M2) als auch unmanaged
Switch (TBEN-Lx-SE-U1) die Netzwerkverwaltung
aus dem Schaltschrank an die Maschine verlagern.
Sicherheitssteuerungen in IP67 machen das Angebot
komplett. Turck bietet dazu mit dem TBEN-LL-4FDI-
4FDX eine vernetzte Maschinensicherheitslösung, die
speziell auf die Anforderungen kleiner bis mittlerer
Anlagen zugeschnitten ist: Die Kombination des
Sicherheitsprotokolls Turck Safe Link mit den sicheren
IP67-Block-I/O-Modulen TBEN-LL-4FDI-4FDX ermöglicht
eine flexible und kosteneffiziente Sicherheitssteuerung
durch dezentrale Installation. Die multiprotokollfähigen
Module unterstützen Ethernet/IP, Profinet und Modbus
TCP und nutzen das Turck-Safe-Link-Protokoll zur
sicheren Kommunikation untereinander. Die sicherheitsgerichtete
Logik wird direkt in den Modulen mit
sicheren Ein- und Ausgängen umgesetzt.
UHF-Identifikationstunnel als Komplettpaket
Identifikation ist gerade in der Intralogistik in nahezu
jeder Anlage integraler Bestandteil der Prozesse – ob
nun optisch oder mittels RFID. Auch diese lässt sich
komplett schaltschranklos umsetzen, beispielsweise
mit Turcks schlüsselfertigem UHF-RFID-Tunnel. Das
UHF-Tunnel-Komplettpaket besteht aus einem UHF-
Reader mit Antennen, passenden Koaxialkabeln sowie
einem geschlossenen Tunnelgehäuse mit sämtlichen
Halterungen für die schnelle Montage.
Ein zusätzliches Interface oder eine separate
Middleware sind nicht notwendig. Die programmierfreie
No-Code-Technologie und eine standardisierte
Schnittstelle erleichtern die Integration in bestehende
Systeme und beschleunigen so Datenerfassung und
Prozessintegration. Der UHF-RFID-Tunnel ist für
vielfältige Anwendungen im Warenfluss auf Förderbandapplikationen
ausgelegt und ideal für Ein- und
Ausgangskontrollen sowie die Pulk-Erfassung in der
Produktions- und Lagerlogistik. Die Multi-Tag-Funktion
und das geschlossene Gehäuse gewährleisten eine
sichere Erfassung, selbst bei großen Warenmengen.
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nikmodule können beim Hersteller bereits vorverdrahtet
werden, um sie beim Endanwender lediglich wie
Bausteine zusammenzufügen und im Idealfall nur zwei
Leitungen für Datenkommunikation und Leistungsversorgung
zu verbinden. Wenn Steuerung und Sicherheits-Controller
direkt an der Fördertechnik montiert
sind, konnten sie zudem bereits offline, ohne Verbindung
zur späteren Zentralsteuerung, getestet werden.
So lassen sich die Inbetriebnahmen deutlich beschleunigen
und die modulare Fördertechnik ist schneller
betriebsbereit. Auch bei späteren Erweiterungen einer
Fördertechnikanlage zahlt sich ein modulares Konzept
aus, wenn etwa ein Standardmodul durch eine Weiche
oder einen Sorter getauscht werden muss.
Condition Monitoring
Eine weitere Antwort auf Anlagen, die zukünftig
von weniger Fachkräften betrieben werden müssen,
ist intelligentes Condition Monitoring. Moderne
Automatisierungstechnik muss in der Lage sein, das
Applikationswissen erfahrener Fachkräfte zu integrieren.
Der Schlüssel dazu sind Daten. Nahezu jede
automatisierungstechnische Komponente von Turck
kann Zusatzdaten wie die interne Temperatur, Betriebsstunden,
Schaltzyklen oder die Stromaufnahme parallel
zu den eigentlichen Nutzdaten erfassen und übertragen.
Der Anwender kann entscheiden, ob er die Daten
auf einem Dienst seiner Wahl auf hauseigenen Servern
speichern und auswerten möchte, ob er eine Cloud
wie Microsoft Azure, Telekom Cloud, AWS dafür nutzt
oder die Daten über MQTT an Turcks Cloud-Plattform
TAS Cloud kommuniziert und dort auswertet.
TAS Cloud: Wartungsmanager und mehr
TAS Cloud bietet auf Industrieanwendungen zugeschnittene
Apps wie den Wartungsmanager. Mit dem
Dienst können Anwender ohne Programmierung im
Baukastenprinzip Wartungspläne für ihre Maschinen
erstellen, terminieren, durchführen und dokumentieren.
Damit können Instandhalter in weniger Zeit
mehrere Anlagen im Blick behalten und etwaige
Probleme frühzeitig erkennen, selbst über Standortoder
Ländergrenzen hinweg. Auchwenn spätestens bei
der Behebung von mechanischen Defekten ein Service-
Techniker vor Ort sein muss, deutensich viele Defekte
frühzeitig in den Daten an. Condition Monitoring öffnet
die Chance für eine effizientere Planung von Wartungseinsätzen
und Instandhaltungsressourcen.
Optosensoren komplettieren Logistik-Angebot
Als Komplettanbieter bietet Turck auch zahlreiche
Sensorvarianten, die in der Intralogistik zur Erfassung
von Behältern und Produkten eingesetzt werden.
Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering stellt
zudem ein breites Angebot an LED-Leuchten und
Signallampen, auch mit Pick-to-Light-Funktion, bereit,
das in Kombination mit Turcks hauseigenen I/O-Lösungen
nahezu jede Anforderung der Branche abbilden
kann.
Autor | Frank Morassi ist Key Account Manager Intralogistics
bei Turck
Webcode | more12500
Weitere Infos: www.turck.de/dcl
Digitale Förderstrecken:
flexibel, skalierbar, verfügbar!
UHF-RFID-Tunnel als
Komplettpaket ersparen
das langwierige Zusammenstellen
kompatibler
Systeme
INSIDE INTERVIEW
„Gefragt ist vor allem Flexibilität“
Mit kompakten I/O-Modulen seiner TBEN-Reihe kann Turck nicht nur Trommelmotoren in Rollenbahnen
ansteuern, sondern gleichzeitig die ganze Förderstrecke digitalisieren und für Transparenz
in der Intralogistik sorgen. Im Gespräch mit den vier Turck-Spezialisten Frank Morassi, Holger Spies,
Frederik Nitsche und Hendrik Schnabel erfuhr Michael Corban, Chefredakteur der Fachzeitschrift
KEM Konstruktion | Automation, wie dezentrale Automatisierung, Modularisierung und Digitalisierung
flexibel skalierbare und hochverfügbare Förderstrecken ermöglichen – besonders effizient in
Kombination mit RFID-Technik zur Identifikation des Förderguts.
Welche Herausforderungen adressiert
Turck mit seinem Angebot für die Intralogistik?
Frank Morassi (Vertical Sales Manager Intralogistics):
In der Intralogistik gleicht keine Anlage
der anderen – gefragt ist vor allem Flexibilität.
Einerseits bezüglich der eingesetzten
Komponenten, andererseits aber auch mit
Blick auf den schnellen Umbau der Förderanlage,
wenn sich wie heute die Anforderungen
oft und schnell ändern. Auf Seiten
des Maschinenbaus lautet die Antwort
darauf Modularisierung, in der Automation
ist es die dezentrale Automatisierung in
Verbindung mit der Digitalisierung – und
hier kennen wir uns aus. Auf diese Weise
lassen sich modulare, flexibel skalierbare
Förderstrecken realisieren – die bei Bedarf
zudem hochverfügbar sind und staudrucklos
arbeiten. Mit diesem Ansatz können wir
eine Reihe von Aufgaben lösen, die sich in
den kommenden Jahren verstärkt stellen.
Ändern sich die Anforderungen, ist
neben dem schnellen Umbau einer Anlage
zusätzlich Skalierbarkeit gefragt. Modular
aufgebaut und dezentral automatisiert,
lassen sich Fördermodule schnell und einfach
entsprechend einem neuen Streckenlayout
umstellen und ergänzen. Mit smarten
und robusten I/O-Modulen „an Bord“
bleibt der Verdrahtungsaufwand gering –
zudem bringen die Module Steuerungsfähigkeiten
sowie Anschlüsse für Aktoren
und Sensoren inklusive 24- oder 48-Volt-
Spannungsversorgung gleich mit.
Da wir mit unserem Angebot schon
immer modular und ganzheitlich denken,
kann Turck Intralogistikspezialisten eine
Lösung aus einer Hand bieten – und bringen
dabei dezentrale Automatisierung,
Traceability, Condition Monitoring, Scalability,
eine schnelle Time-to-Market und
»Turcks Lösungsangebot für
die Intralogistik ermöglicht
dezentrale Automatisierung,
Traceability, Condition Monitoring,
Scalability, eine schnelle
Time-to-Market und smarte
digitale Services mit der Turck
Automation Suite TAS.«
Frank Morassi | Vertical Sales Manager Intralogistics
more@TURCK 1 | 2025
12 | 13
»Mit der dezentralen Automatisierung
können wir insbesondere
auch Real-Time-Anwendungen
dezentral vor Ort abarbeiten
und so volle Flexibilität
von der Steuerung über die
Skalierung von Förderstrecken
bis hin zu Lösungen für Predictive
Maintenance anbieten.«
Holger Spies | Projektmanagement Vertrieb
digitale Services mit unserer Turck Automation
Suite TAS zusammen. Nicht unerwähnt
bleiben soll an dieser Stelle zudem unser
langjähriges RFID-Know-how.
Wollen Sie das etwas näher erläutern?
Morassi: Bei der Vielzahl von Aufgaben –
da wird beispielsweise etwas zusammengebaut,
geschweißt, gelötet, verpackt,
eingelagert, zwischengelagert, umgelagert
oder umgepackt – gilt es, genau zu erfassen,
welche Box oder Baugruppe sich zu
einem bestimmten Zeitpunkt an welcher
Stelle befindet. Das können wir mittels
RFID gut erfassen – und zwar nicht nur
über Gates am Warenein- oder -ausgang.
Wir können an den jeweiligen Stationen
Ein- und Ausbuchungen im übergeordneten
System veranlassen. Ein enorm wichtiger
Vorteil von RFID ist dabei, dass ich den
Datenträger im Gegensatz zum Barcode
nicht nur lesen, sondern auch beschreiben
kann. So lassen sich zum Beispiel bei Montagevorgängen
die Seriennummern der
verbauten Teile und Baugruppen einfach
mitgeben – die Nachverfolgbarkeit ist
sichergestellt.
Sie sprachen auch das Thema einer
schnellen Time-to-Market an...
Morassi: ...weil das einer der Vorteile der
dezentralen Automatisierung ist. Wir
können eine Anlage deutlich schneller
realisieren, weil dezentrale Anlagen autonom
laufen und geprüft werden können.
Eine neue Anlage oder auch eine Anlagenerweiterung
sind damit schneller implementiert.
Parallel haben wir die Möglichkeit,
Daten sehr einfach zu gewinnen
und zu verarbeiten. Damit lassen sich
Mehr werte generieren – etwa bei Serviceauf
gaben, nicht zuletzt auch über die
Datenauswertung in der Cloud.
Hier kommt unsere Automatisierungssoftware
ins Spiel, die Turck Automation
Suite TAS. Mit diesem Tool können wir alle
Komponenten mühelos einbinden und
integrieren. Idealerweise ist dazu jedes
Element einer Förderstrecke mit einem
unserer I/O-Module ausgestattet – sodass
Daten aufgenommen und an die übergeordnete
Steuerung weitergegeben werden
können.
Ihre smarten I/O-Module bringen ja auch
eine Steuerung mit – wie spielen lokale
und übergeordnete Steuerung zusammen?
Holger Spies (Projektmanagement Vertrieb): Indem
wir ‚an jedem Meter‘ der Förderstrecke
eines unserer TBEN-Module verbauen,
ermöglichen wir nicht nur die volle Kontrolle
der Rollenmotoren in dem jeweiligen
Fördermodul, sondern wir können auch
alles, was sich lokal – sprich dezentral –
steuern lässt, über die integrierte Steuerung
ansprechen. Hervorheben möchte ich,
dass wir sogar Aufgaben mit Echtzeitanforderungen
abarbeiten können. Die übergeordnete
Steuerung muss dann keine Detailaufgaben
auf den einzelnen Modulen
übernehmen und orchestriert nur die
Gesamtanlage. Neben die Steueraufgaben
der Module tritt dann zusätzlich das Erfassen
und Weitergeben von Daten für die
vorausschauende Wartung (Predictive
Maintenance).
Lassen Sie mich das kurz an einem
Beispiel klar machen: Nehmen wir an, ein
Paket soll an Station X ausgeschleust werden.
Dann erfassen wir die Informationen
vor Ort und geben sie über unser Modul
weiter – will heißen: Wir identifizieren das
Paket und steuern über die dezentrale
Automatisierung vor Ort die entsprechende
Ausschleuseinheit. In gleicher Weise
trifft das auch dann zu, wenn es sich um
eine Real-Time-Anwendung handelt. Über
die zentrale Steuerung müssen in diesen
Fällen keine Informationen laufen. So lassen
sich beispielsweise die Motorrollen
INSIDE INTERVIEW
dezentral vor Ort entsprechend der jeweiligen
Aufgabenstellung bewegen.
Mittels des CAN-basierten Kommunikationsprotokolls
können wir dabei parallel
weitere Daten übermitteln und bestimmte
Profile fahren oder umgekehrt Werte für
Temperatur, Strom und Spannung auslesen.
Ziel ist, eine digitale Durchgängigkeit zu
anbieten, bestimmte Motorrollen vorausschauend
zu wechseln – wenn sie etwa
nach einer definierten Betriebsstundenzahl
anfangen, höhere Ströme zu ziehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit
der dezentralen Automatisierung können
wir insbesondere auch Real-Time-Anwendungen
dezentral vor Ort abarbeiten und
Jedes Turck-Modul kann vier Rollenmotoren
versorgen und steuern – und damit ein
komplettes Fördermodul. Wie schon
erwähnt, sind wir bezüglich der Steueraufgaben
dabei natürlich nicht nur auf die
Rollenmotoren beschränkt, sondern können
auch weitere Aufgaben erledigen. In
der Summe steht dem Intralogistiker so
»Mit unserem Motorsteuerungsmodul
bieten wir eine
dezentrale Automatisierungslösung,
die exakt zu den Anforderungen
der Intralogistik passt –
und sowohl zum Motor, zur
Kopplung an Nachbarmodule
und zur Anlagensteuerung alle
Möglichkeiten der flexiblen
Anbindung eröffnet.«
Frederik Nitsche | Produktmanager Fabrikautomation Systeme
erreichen und auf diese Weise die Limitierungen
der üblicherweise genutzen
analogen Schnittstellen aufzuheben. Die
Digitalisierung gibt uns so die Möglichkeit,
die Transparenz über den Zustand der
ganzen Anlage zu erhalten – bis in den
letzten Meter hinein.
Das ermöglicht dann das Condition
Monitoring?
Spies: Exakt! Denn jetzt können wir auf die
einzelne Motorrolle heruntergebrochen
angeben, wie viel Strom sie benötigt – was
einerseits mehr Steuermöglichkeiten eröffnet,
andererseits aber auch die Grundlage
für Predictive Maintenance legt. Erst mit
dieser Datendurchlässigkeit kann der Anlagenbauer
seinem Kunden beispielsweise
so volle Flexibilität von der Steuerung über
die Skalierung von Förderstrecken bis hin
zu Lösungen für Predictive Maintenance
bieten.
Was zeichnet die zum Einsatz kommenden
smarten I/O-Module noch aus?
Frederik Nitsche (Produktmanager Fabrikautomation
Systeme): Wir bauen unsere IP67-Module
grundsätzlich für harsche Umgebungsbedingungen
– speziell in der Intralogistik ist
hier die Vibrationsfestigkeit gefragt. Darüber
hinaus erlauben wir auf der Motorversorgungsebene
auch eine Spannung von
48 Volt – das klingt trivial, halbiert aber
effektiv die Ströme, was gerade in ausgedehnten
Anlagen der Intralogistik nicht
unwichtig ist.
eine leicht und flexibel einsetzbare
dezen trale Logik zur Verfügung, die auf
den Fördermodulen sehr effizient arbeitet
und auch die staudrucklose Förderung
ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich
wunderbar Segmente von Rollenförderanlagen
automatisieren.
Bin ich bei den Motorrollen auf
bestimmte Hersteller angewiesen?
Nitsche: Aktuell unterstützen wir die CANbasierten
Motoren von MTA, MPC und
Interroll. Entsprechend dem Kerngedanken
der Modularisierung kapseln wir sowohl
die eigentliche Logik als auch die digitale
Rollenanbindung – auf diese Weise muss
sich niemand mit dem Thema Daten-Mapping
plagen und man kann jederzeit wahl-
more@TURCK 1 | 2025
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weise über Profinet oder EtherNet/IP die
Geschwindigkeit steuern oder umgekehrt
Daten für Predictive Maintenance auslesen.
Basierend auf unserem I/O-Modul TBEN-
LL4RM-4DI-4DXP haben wir beispielsweise
für SSI SCHÄFER ein Modul zur „Conveyor
Control Unit“ weiterentwickelt. Neben der
48-Volt-Spannung für die Rollenmotoren
Box direkt ausschleusen und zurückfahren
können. Wichtig ist, dass der Anwender
immer entscheiden kann, ob er solche
Aufgaben dezentral auf dem entsprechenden
Modul oder zentral lösen will – wir
können beides. Das ist vor allem auch bei
Erweiterungen und Umbauten ein sehr
großer Vorteil.
Rolle, weil wir bei den hohen Anforderungen
der Intralogistik an die Identifikation
technologisch an eine Grenze stoßen, an
der Barcodes nicht mehr ausreichen.
Sie sprachen das metallene Umfeld
bereits an – ist das Lesen von RFID-Tags
auf Metall oder Flüssigkeiten gelöst?
»Mit unserem Angebot eines
schlüsselfertigen und sofort
einsatzbereiten RFID-Tunnel-
Komplettpakets wollen wir
Anwendern in der Intralogistik
einen leichten Einstieg in die
Nutzung der RFID-Technologie
ermöglichen, nicht zuletzt auch
über die einfache Integration in
die Automatisierungstechnik.«
Hendrik Schnabel | Produktmanager RFID-UHF-Systeme
und 24 Volt für klassische Aktoren, CAN-
Kommunikation zum Motor und Profinet-
Kommunikation zur Steuerung waren hier
digitale Ein- und Ausgänge für externe
Trigger-Signale oder Aktoren eine weitere
Anforderung. Zusätzlich zu vier klassischen
I/Os stehen auf dem Modul vier DXP-Ports
bereit, die vom Anwender wahlweise als
Ein- oder Ausgang genutzt werden können.
Spies: Wie gesagt lassen sich mit diesen
Modulen auch Echtzeit-Steuerungsaufgaben
lösen, vor allem im Zusammenspiel
mit Turcks RFID-System – etwa unserem
neuen UHF-RFID-Tunnel. Häufig habe ich
in der Intralogistik Aufgabenstellungen der
Art, dass ich etwa prüfen will, ob in einer
Box auch wirklich fünf Datenträger enthalten
sind – sind nur vier drin, muss ich die
Wie leicht lässt sich denn solch ein
RFID-Tunnel integrieren?
Hendrik Schnabel (Produktmanager RFID-UHF-
Systeme): Sehr leicht – und vor allem skalierbar.
Unser RFID-Tunnel liefert einen RFID-
Lesepunkt, der sich sehr einfach auf die
Fördertechnik aufsetzen lässt. Ich betone
das deshalb, weil die Realisierung solch
eines Lesepunkts im Umfeld der metallenen
Fördertechnik nicht trivial ist. Um
reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten,
muss die Lesestelle gut geschirmt und auf
das Förderband ausgerichtet sein. All dies
ist bei unserem RFID-Tunnel bereits gegeben
– was den Vorteil bietet, dass der
Anwender bei einer Anlagenerweiterung
leicht weitere Tunnel ergänzen kann – alles
ist bereits vorkonfektioniert. RFID spielt an
dieser Stelle auch deshalb eine wichtige
Schnabel: Das ist grundsätzlich noch immer
ein Thema – aber eine Lösung existiert
beispielsweise in Form von speziellen
Metalldatenträgern. Sollten solche Anforderungen
vorhanden sein, bieten wir
zusätzlich auch Beratungsleistungen an –
denn diese Fälle sind meist komplex und
erfordern ein genaues Hinschauen. Im
Wesentlichen werden allerdings in der
Intralogistik heute Kunststoffbehälter und
-träger eingesetzt, so dass das Lesen der
Tags problemlos ist.
Autor | Michael Corban ist Chefredakteur der
Fachzeitschrift KEM Konstruktion | Automation
Web | https://kem.industrie.de
Info | www.turck.de/dcl
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TECHNOLOGY TRACK AND TRACE
Gewusst wo
RFID macht Prozesse in Produktion
und Logistik hochgradig transparent,
vom Wareneingang über Produktion
und Lager bis zum Versand – eine ideale
Lösung auch zum effizienten Management
von Mehrwegbehältern (RTI)
Mit UHF-Readern
und Displays auf
Gabelstaplern
gibt es auch beim
Transport mehrerer
Behälter in der
Produktion oder
im Lager keine
blinden Flecken
mehr
Komplexe Strukturen, intransparente Prozesse sowie
hoher Kostendruck stellen Unternehmen der Fertigungsindustrie
und der Logistik vor dieselbe Herausforderung:
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden
schnelle Entscheidungen auf der Grundlage von
Echtzeitinformationen immer wichtiger.
Zum Generieren entscheidungsrelevanter Informationen
sind RFID-Systeme heute die Mittel der Wahl. Sie
schlagen die Brücke zwischen der physischen Produktionswelt
(Operational Technology, OT) und IT-basierten
MES- und ERP-Systemen. Aus der Verknüpfung der
Objekte mit den Daten der IT-Systeme generieren
RFID-Systeme die notwendige Transparenz für schlanke
Prozesse und digitalisierte Lieferketten. Die aggregierten
Informationen, zum Beispiel über Zeitpunkte, Orte,
Benutzer oder durchgeführte Prozessschritte, erlauben
smarte Funktionen wie automatische Produktions- und
Bestellprozesse, die Identifikation von Fehlerquellen
oder die rechtzeitige Vorhersage eventueller Engpässe.
RFID-Informationen versetzen Systeme und Entscheider
in die Lage, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Transparenz von Wareneingang bis Versand
Mit RFID-basierten Informationen gewinnen zahllose
Prozesse in Produktion und Logistik an Transparenz,
vom Wareneingang über Produktion und Lager bis zum
Versand. Eine große Rolle spielen dabei sogenannte
Returnable Transport Items (RTI), also Mehrwegbehälter
wie beispielsweise Paletten, Gitterboxen, Kunststoffkisten
oder Metallwannen. Mehrwegbehälter sind ein
entscheidender Faktor für die Sicherung der Qualität
von Produktionsabläufen.
RFID-basiertes Behältermanagement sorgt dafür,
dass die Mehrwegbehälter immer zur richtigen Zeit
in der richtigen Menge und Qualität am richtigen Ort
sind. So amortisieren sich die Kosten für ein RFID-System
durch die enormen Einsparungen sehr schnell,
denn es müssen keine fehlenden Behälter mehr
kurzfristig beschafft und am Einsatzort verfügbar
gemacht werden.
Vorteile gegenüber Barcodes
RFID bietet bei der Identifikation von RTIs entscheidende
Vorteile gegenüber vergleichbaren Technologien,
insbesondere auch gegenüber Barcodes. So gibt es
kaum Einschränkungen beim Einsatz von RFID-basierten
Systemen, da es für fast alle Fälle und Umgebungsbedingungen
geeignete RFID-Datenträger (Tags) gibt.
Darüber hinaus kann in einem RFID-basierten System
das Auslesen großer Mengen leicht automatisiert
werden, ohne langsame und fehleranfällige manuelle
Schritte.
Um ein reibungsloses, RFID-basiertes Behältermanagement
zu gewährleisten, bieten spezielle Management-Tools
die Möglichkeit, alle RTI-Informationen auf
einer Plattform anzuzeigen. Damit schließt sich die
more@TURCK 1 | 2025 16 | 17
Lücke zwischen der physischen Produktionswelt und
IT-basierten MES- und ERP-Systemen. Durch die
Verknüpfung von Objekten mit Daten aus IT-Systemen
schaffen RFID-Systeme die notwendige Transparenz für
schlanke Prozesse und digitalisierte Lieferketten. Diese
Informationen ermöglichen es sowohl den Systemen
als auch den Entscheidungsträgern, fundiertere
Schlussfolgerungen zu ziehen, was zu einer gesteigerten
Effizienz im RTI-Management und einer hohen
Anpassungsfähigkeit gegenüber scheinbar unvorhersehbaren
Ereignissen im RTI-Umlauf führt.
Effizientes Behältermanagement spart Kosten
Es liegt auf der Hand, dass wiederverwendbare Behälter
nicht wie Einwegartikel behandelt werden sollten. Erst
SCHNELL GELESEN
Mehrwegbehälter wie Paletten, Gitterboxen oder Kunststoffkisten
sind die Lastesel vieler Produktions- und Logistikketten. Werden die
Bewegungen und Positionen der Mehrwegbehälter nicht kontinuierlich
erfasst, sind die Logistiksysteme intransparent. Die Folge sind hohe
Kosten durch den Aufbau von Ersatz- und Pufferbeständen sowie teure
Transporte. Der Einsatz von RFID-Technologie sorgt für die effiziente
Verwaltung eines RTI-Pools über die gesamte Prozesskette der Produktion
hinweg. Ein ganzheitliches Tracking-Konzept verbessert Sichtbarkeit
und Kontrolle im Ladungsträgermanagement und schafft so einen
Mehrwert in der Produktionslogistik, der die Pool-Transparenz erhöht
sowie Schwund und Verlust minimiert.
TECHNOLOGY TRACK AND TRACE
RFID-Handlesegeräte
sind ideal für das Lesen
von Tags unterwegs
und in Prozessen, die
mit Förderband-, Gateoder
Gabelstapler-Lesegeräten
nicht einfach
automatisiert werden
können
eine effiziente Pool-Verwaltung macht Mehrwegbehälter
zu einem leistungsstarken Instrument im Aufbau
nachhaltiger Lieferketten. Schwund, Beschädigung
oder ineffizientes Management führen oft dazu, dass
zur Vermeidung von Engpässen und Ausfallzeiten
zusätzliche Mehrwegbehälter beschafft werden
müssen, so dass der tatsächliche Gesamtbestand die
optimale Menge übersteigt. Oft weiß niemand genau,
wie viele Mehrwegbehälter in der gesamten Prozesskette
im Einsatz sind.
Daher ist es von großer Bedeutung, die Anzahl
der Mehrwegbehälter im Umlauf so gering wie mög -
lich zu halten, um möglichst wenig Kapital zu binden.
Gleichzeitig müssen sie aber in ausreichender Zahl zur
Verfügung stehen, um Unterbrechungen der Lieferkette
zu vermeiden. Im schlimmsten Fall droht ein
Stillstand der Just-in-Sequence- oder Just-in-Time-Linie,
weil Mehrwegbehälter nicht oder nicht in ausreichender
Menge dort sind, wo sie benötigt werden.
Tracking auf dem RTI
Eine so große und ständig in Bewegung befindliche
Investition wie Mehrwegbehälter sollte daher effizient
kontrolliert werden, um Angebot und Nachfrage
aufeinander abzustimmen. Die lückenlose Verfolgung
erfordert die eindeutige Identifizierung jedes Behälters
sowie eine Echtzeit-Kommunikation mit allen Beteiligten
innerhalb des Kreislaufs.
Dazu kann es sinnvoll sein, gleich mehrere Behälter
auf einmal zu erfassen. Befinden sich etwa auf einer
Palette mehrere Behälter mit RFID-Tags, ist Multi Tag
Reading gefordert, also das gleichzeitige Auslesen
mehrerer RFID-Tags. Dies geschieht meist über RFID-
Die mit RFID-Readern ausgestatteten Gabelstapler erlauben die
zuverlässige und schnelle Identifikation von Paletten und
Behältern
Gates, die mit mehreren Antennen ausgestattet sind
und so die Datenträger zuverlässig erfassen, ohne dass
ein direkter Sichtkontakt erforderlich wäre.
Auch die Auswahl des richtigen Mehrwegbehältertyps
ist eine wichtige Aufgabe. Die Behältergrößen
reichen vom Schuhkarton bis hin zu Paletten für größere
Güter. Sie sollten zuverlässig, nachhaltig und
langlebig sein. Jede Branche hat allerdings auch eigene
Anforderungen an Mehrwegbehälter. Entsprechend ist
die Variabilität sehr groß. Um eine lückenlose Mehrwegbehälter-Verfolgung
zu gewährleisten, müssen alle
Behältertypen mittels RFID erfassbar sein. Daher ist es
wichtig, dass die verwendeten RFID-Tags auf allen
Untergründen konsistent und zuverlässig lesbar sind
– also etwa auf Kunststoff, Metall und ESD-Materialien
(ElektroStatic Discharge) sowie bei zusammengefalteten
Mehrwegbehältern.
Die Auswahl des geeigneten RFID-Tags ist für die
Architektur einer RFID-Lösung grundlegend und hängt
von der jeweiligen Anwendung ab. Sind die gewählten
Tags für die Anwendung ungeeignet, nicht ausreichend
robust oder leistungsfähig, wird die Leserate des
RFID-Systems zu niedrig sein und das gesamte System
kann scheitern. Es ist daher notwendig, die technischen
Anforderungen und Anforderungen des jeweiligen
Prozesses so detailliert wie möglich zu verstehen.
Schlüsselfertige RFID-Lösungen
Neben den RFID-Tags, die am zu identifizierenden RTI
angebracht oder darin eingebettet werden können,
besteht eine schlüsselfertige RFID-Lösung in der Regel
aus den RFID-Lesepunkten und deren Antennen,
RFID-Serveranwendungen für Datenauswertung,
WHITEPAPER: MEHRWEGBEHÄLTER-MANAGEMENT
Das Whitepaper „Mehrwegbehälter-Management in Echtzeit“ zeigt detailliert auf, wie durch
den Einsatz von RFID bei der Verwaltung von RTI-Pools enorme Einsparpotenziale realisiert
werden können. Außerdem werden die verschiedenen Identifikationstechnologien erörtert,
die zur eindeutigen Zuordnung von RTIs verwendet werden können – und welche davon für
bestimmte Anwendungsszenarien am besten geeignet sind.
more@TURCK 1 | 2025
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Barcodes sind eine relativ günstige Identifikationstechnik, die
aber schwerer zu automatisieren ist – insbesondere wenn mehrere
Behälter gleichzeitig eingelesen werden sollen
Diagonal an gegenüberliegenden Seiten aufgeklebte RFID-Tags
sorgen dafür, dass sich immer ein Tag in Reichweite eines Lesegeräts
befindet
Systemüberwachung und -wartung, einschließlich
eines Integration Layers für die Unterstützung der
gängigsten Geschäftssysteme wie ERP und WMS, der
Integration in das Backend-System des Kunden sowie
einem Implementierungsplan.
Über seine Tochter Turck Vilant Systems TVS kann
Turck das komplette Spektrum für schlüsselfertige
RFID-Lösungen abdecken. TVS konzipiert und realisiert
seit 20 Jahren schlüsselfertige RFID-Systemlösungen
inklusive eigener Middleware und ERP-Integration für
Intralogistik, Asset Tracking und Bestandsmanagement.
Gepaart mit Turcks jahrelanger Erfahrung mit RFID zur
Produktionssteuerung, bieten beide Unternehmen
gemeinsame Komplettlösungen, die die gesamte
Liefer- und Produktionskette – vom Zulieferer über die
Produktion bis hin zur Auslieferung – abbilden.
Kunden vor Ort getestet wird, um sicherzustellen, dass
Tags, Lesegeräte oder Anwendungen in der angedachten
Anwendung funktionieren.
In der dritten Phase wird in einem Pilotprojekt alles
für den Rollout vorbereitet. Bevor es flächendeckend in
Betrieb genommen wird, wird das RFID-System an einer
Produktionslinie oder -anlage getestet. Die Nutzung
des Systems durch den Kunden kann dabei helfen,
Fehlerquellen aufzudecken, die vorher eventuell nicht
bedacht wurden.
Rollout und Inbetriebnahme erfolgen in der vierten
Phase. Der Kunde installiert die RFID-Lesegeräte, wobei
ein Turck-Vilant-Systems-Techniker vor Ort ist, um die
Software einzurichten und sicherzustellen, dass alles
funktioniert. Alle Prozesse werden live getestet und die
Kundenmitarbeiter geschult, wahlweise in Englisch,
Französisch, Deutsch, Schwedisch oder Finnisch.
Sobald das System betriebsbereit ist, beginnt die
fünfte Phase: der Support. Ein kontinuierlicher Systembetrieb
muss gewährleistet sein, rund um die Uhr –
auch an Feiertagen. Turck Vilant Systems erfüllt diese
Kundenerwartung und bietet weltweiten Service und
Support 24 Stunden am Tag, an sieben Tage in der
Woche.
Die RFID-Reader sind
so konzipiert, dass sie
mehrere RFID-Tags
gleichzeitig lesen
können, z. B. eine
Palette mit RTIs, die
sich durch ein Tor mit
RFID-Gate bewegt
In fünf Phasen zum Erfolg
Ein RFID-Projekt mit Turck Vilant Systems gliedert sich
in fünf Phasen. In der ersten Projektphase geht es
darum, ein Verständnis für die Kundenbedürfnisse zu
entwickeln und den Kunden mit RFID vertraut zu
machen. Der Ausgangspunkt für das Kunden-Engagement
ist die Standortuntersuchung, um eine Expertenanalyse
der Pläne und Prozesse des Kunden zu erhalten.
Auf der Grundlage der Standortuntersuchung erstellt
der Experte einen Vorschlag, wie die RFID-Technologie
eingesetzt werden kann und wo der ROI liegen könnte.
Diese Dienstleistungen sind für den Kunden kostenlos.
In der zweiten Phase werden dann konkrete RFID-
Machbarkeitsstudien durchgeführt. Für Kunden ohne
Erfahrung mit RFID beginnt dies mit einem Proof of
Concept. Das bedeutet, dass die RFID-Ausrüstung beim
Autor | Bernd Wieseler ist Leiter Produktmanagement
RFID-Systeme bei Turck
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Weitere Infos: www.turck.de/tat
»Track and Trace mit RFID:
Ready For Intelligent Decisions«
TECHNOLOGY SOFTWARE
IIoT-Schaltzentrale
Die Turck Automation Suite TAS verspricht effizientes Gerätemanagement
in Ethernet-Automatisierungsnetzen – jetzt zusätzlich mit Cloud-Integration
für ortsunabhängige Echtzeitüberwachung und Problembehandlung
Mit der Turck Automation Suite, kurz TAS, hat Turck eine
leistungsstarke IIoT- und Service-Plattform entwickelt,
die sich zunehmend als effizienter Werkzeugkasten für
zahlreiche Anwendungen etabliert. Die Vielfalt der
Funktionen geht einher mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit,
die Anwendern unter anderem Management
und Konfiguration von Turck-Geräten in industriellen
Ethernet-Netzwerken erleichtert.
Mit TAS vereint Turck erstmals die Konfigurationsund
Parametrierungstools seiner smarten Sensorik mit
den Netzwerkmanagement-Funktionen seiner Ethernet-Geräte
zentral in einer Software. Insbesondere die
Batch-Funktionen beschleunigen viele Aktionen, da
sie gleichzeitig für mehrere Netzwerkgeräte ausgeführt
werden können. Das spart viel Zeit, beispielweise bei
Firmware-Updates oder der Vergabe von IP-Adressen.
Selbst Codesys-Steuerungsprogramme lassen sich so
über das Netzwerk verwalten und einfach per Stapel-
Bearbeitung laden, sichern, ausführen und stoppen.
Herstellerunabhängige Unterstützung und
Überwachung von Profinet-Geräten
Mit jedem Update steigt die Funktionalität des IIoT- und
Service-Tools. Das neueste Release bringt zum Beispiel
das Discovery and Configuration Protocol (DCP) mit. Es
erweitert die Möglichkeiten von TAS, indem es erstmals
herstellerunabhängig die automatische Erkennung und
Konfiguration von Profinet-Geräten in einem Netzwerk
ermöglicht, was die Einrichtung und Verwaltung von
industriellen Automatisierungssystemen weiter vereinfacht.
Diese offene Herangehensweise ermöglicht es
Anwendern, eine breite Palette von Geräten in ihre
automatisierten Systeme zu integrieren und auch von
den Vorteilen der Turck Cloud zu profitieren.
Übersichtliche Diagnostic View
Das neue Feature Diagnostic View bietet TAS-Anwendern
einen deutlichen Mehrwert bei der Überwachung
und Fehlerdiagnose ihrer Anlagen. Speziell für Turck-
Geräte konzipiert, ermöglicht die Diagnostic View einen
umfassenden Überblick über den Zustand des Netzwerks
und zeigt alle Statusmeldungen übersichtlich in
einer einzigen Ansicht an. Anstatt einzelne Geräte
manuell zu überprüfen, genügt ein einziger Scan, um
sofort zu erfahren, welche Geräte Probleme aufweisen.
Die übersichtliche Darstellung aller Geräte und ihrer
Statusmeldungen in einer View vereinfacht die Fehlerbehebung
erheblich, insbesondere in komplexen
Anlagen mit vielen Geräten. Mit nur einem Klick
können Anwender einen umfassenden Diagnose-
Report erstellen, der alle relevanten Informationen
eines Geräts in einer pdf-Datei zusammenfasst. Dieser
Bericht kann dann zur Analyse und Fehlerbehebung
an den Support gesendet werden, was den gesamten
Prozess der Fehlerdiagnose und -behebung weiter
beschleunigt und vereinfacht.
Light Curtain Monitor und Radar Monitor
Vergleichbar mit anderen Monitor-Apps, die über die
TAS-Plattform zugänglich sind, konzentriert sich der
Light Curtain Monitor speziell auf die Visualisierung
und Überwachung von Lichtvorhängen vor Ort beim
Anwender. Er ist speziell für die Produkte von Turcks
Opto-Partner Banner Engineering entwickelt, signalisiert
zuverlässig blockierte Lichtstrahlen und erlaubt
eine individuelle Konfiguration für optimale Anlagenleistung.
Diese Funktion ermöglicht es Benutzern, den
Zustand ihrer Lichtvorhänge in Echtzeit zu überwachen
und potenzielle Probleme schnell zu identifizieren. Mit
Funktionen wie der Ausrichtung des Lichtvorhangs und
der Möglichkeit, bestimmte Lichtstrahlen auszublenden
oder zu invertieren, verspricht der Light Curtain Monitor
eine effiziente Anlagenüberwachung und trägt so zur
Sicherheit und Effizienz bei.
Ähnliche Vorteile bietet der Turck Radar Monitor:
Er stellt die Messwerte der Turck-Radar-Sensoren
grafisch dar und erleichtert deren Einrichtung durch
Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve – insbesondere
SCHNELL GELESEN
Mit dem neuesten Release der IIoT- und Service-
Plattform TAS und dem Launch von TAS Cloud
erreicht die Turck Automation Suite das nächste
Level. Das einfach zu handhabende Toolkit für
Installation, Service und Management von Turck-
Geräten in Automatisierungsnetzen ermöglicht
dank neuer Features wie dem Discovery and
Configuration Protocol (DCP) jetzt auch eine
herstellerunabhängige Unterstützung und Überwachung
von Profinet-Geräten. Mit Profinet View
können Anwender ihre Geräte erkennen und
konfigurieren. Die Erweiterung um TAS Cloud
erlaubt nun auch ortsunabhängig kontinuierliche
Überwachungsfunktionen sowie Cloud-basierte
Datenspeicherung und -verarbeitung.
bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von
Störsig nalen oder in verzwickten Montagesituationen.
Filter, Messfenster und andere Parameter können
Anwender so spielend leicht an die Gegebenheiten
jeder Appli kation anpassen.
Nächster Schritt: TAS Cloud
TAS Cloud ergänzt ab sofort die bestehende TAS-Desktop-Lösung.
Als Teil der TAS-Plattform bietet TAS Cloud
kontinuierliche Überwachungsfunktionen sowie
Cloud-basierte Datenspeicherung und -verarbeitung.
Durch die Integration mit anderen TAS-Modulen und
-Werkzeugen entsteht eine umfassende Lösung für
Gerätemanagement, -inbetriebnahme und den
effizienten Betrieb von Automatisierungslösungen.
Zu den Funktionalitäten der neuen Lösung gehören
Remote-Zugriff über VPN, Condition Monitoring und
ein Wartungsmanager. Diese Funktionen ermöglichen
es den Benutzern, ihre Anlagen und Geräte aus der
Ferne zu parametrieren sowie zu konfigurieren, zu
überwachen, Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen
und Ausfallzeiten zu minimieren. Mit der Integration
von Cloud-Technologien können Benutzer von einer
erhöhten Flexibilität und Skalierbarkeit profitieren,
da sie auf ihre Daten von jedem Ort und zu jeder Zeit
zugreifen können.
Die Tenant-Struktur der TAS Cloud bildet das Fundament
für eine hochgradig sichere und effiziente Datenverwaltung.
Mit bis zu fünf Ebenen ermöglicht sie
eine flexible Organisation und Kategorisierung von
Daten entsprechend den individuellen Anforderungen
der Nutzer. Die klare Hierarchie gewährleistet eine
übersichtliche und geordnete Verwaltung, die es
Benutzern ermöglicht, ihre Daten auf eine Weise zu
strukturieren, die ihren Geschäftsprozessen optimal
entspricht. Die Daten werden dabei physikalisch streng
nach Man danten getrennt, was eine granulare Zugriffskontrolle
ermöglicht, sodass Mandanten spezifische
Berechtigungen für den Zugriff auf ihre Daten erhalten
können. Dies schützt sensible Informationen vor
unautorisiertem Zugriff und gewährleistet die Einhaltung
von Datenschutzbestimmungen und branchenspezifischen
Vorschriften.
TAS Cloud im Corporate Design des OEM
Maschinen- und Anlagenbauer, die TAS Cloud in ihre
Lösungen integrieren, können den Look der Benutzeroberflächen
entsprechend ihrer Corporate-Design-
Vorgaben indiviuell gestalten oder auch an das
Corporate Designs des Maschinenkäufers anpassen.
Auch die Domain und damit die URL kann an die
Kundenwünsche angepasst werden.
ARGEE und BEEP View
Die Logiksoftware ARGEE macht aus Turcks Ethernet-
I/O-Modulen robuste IP67-Logiksteuerungen zum
schaltschranklosen Einsatz direkt im Feld (Field Logic
Controller). Bedingungen und Aktionen sind damit auf
einfachstem Weg ohne Softwareinstallation programmierbar.
ARGEE wird nicht jede SPS ersetzen können,
doch die Engineering-Software ermöglicht neue Wege
in der Steuerungstechnik, kann sie doch mit dem
Ausführen einfacher Logikaufgaben lokale Netzwerke
und übergeordnete Steuerungen entlasten. Bis heute
ist diese Funktion einzigartig auf dem Markt. Mit TAS
können ARGEE-Programme komfortabel als Batch-
Funktion gleich auf einer ganzen Gruppe von Geräten
eingespielt und zentral verwaltet werden.
Backplane Ethernet Extension Protocol BEEP
TAS ermöglicht auch die bequeme Verwaltung von
BEEP-Konfigurationen. Turcks smartes Tool BEEP
Effizienz-Booster TAS:
Die Turck Automation
Suite wird mit TAS
Cloud zu einer umfassenden
Lösung für
Gerätemanagement
und Betrieb von Automatisierungslösungen
TECHNOLOGY SOFTWARE
(Backplane Ethernet Extension Protocol) reduziert die
Zahl der benötigten IP-Adressen in Industrienetzwerken
und vereinfacht die Anwendung der Multiprotokoll-Block-I/O-Module
TBEN und FEN20. BEEP ermöglicht
es, Netzwerke mit bis zu 33 TBEN-Modulen über
eine einzige IP-Adresse in Profinet-, Ethernet/IP- und
Modbus-TCP-Netzen an die SPS anzubinden. Durch
die Reduzierung der IP-Adressen kann der Anwender
I/O-Netzwerke mit hoher Dichte im Handumdrehen
auch an kostengünstige Steuerungen anbinden.
IO-Link-Apps: IODD Configurator und mehr
Auch für Turcks IO-Link-Apps wie IODD Configurator,
Radar Monitor, Vibration Monitor etc. verspricht TAS
Unterstützung bei Inbetriebnahme und Verwaltung.
Der Anwender kann in der speziellen IO-Link View die
jeweilige App direkt aufrufen und ausführen. Mit dem
IODD Configurator beispielsweise können IO-Link-
Geräte aller Hersteller parametriert werden. Die App
stellt IO-Link-Prozessdaten in einer grafischen Verlaufskurve
dar, was bei der Einrichtung sehr hilfreich ist.
Zudem hat der Nutzer Zugriff auf den Klartext aller
relevanten Parameter der eingesetzten IO-Link-Geräte.
Ähnliche Vorteile bietet der Turck Radar Monitor:
Er stellt die Messwerte der Turck-Radar-Sensoren
grafisch dar und erleichtert deren Einrichtung durch
TAS Desktop: Der Radar Monitor erleichtert die Einrichtung der
Sensoren durch Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve
Echtzeit-Visualisierung der Signalkurve – insbesondere
bei der Einstellung von Filtern zur Ausblendung von
Störsignalen oder verzwickten Montagesituationen.
Filter, Messfenster und andere Parameter können
Anwender so leicht an die Gegebenheiten jeder
Applikation anpassen.
RFID-Apps: UHF-Demo-Tools
Auch für Turcks RFID-Geräte bietet TAS verschiedene
Werkzeuge, unter anderem drei UHF-Demo-Tools.
Gate Applications simuliert die Pulk-Erfassung, bei der
mehrere Datenträger gleichzeitig in RFID-Gate-Anwendungen
gelesen werden. Das Tool unterstützt die
zuverlässige Erfassung aller Datenträger und spart
damit Zeit und Mühe, die normalerweise für manuelle
Bewertungen erforderlich wären. Tag Trace ermöglicht
die Ermittlung optimaler Start- und Stoppzeitpunkte
für Lese- und Schreibprozesse in bewegten Anwendungen.
Mit Tag Population wird die Lese- und Schreibleistung
an verschiedenen Positionen von statischen
Objekten gemessen. Dabei steigert der UHF-Reader
kontinuierlich seine Leistung und zeigt die minimal
erforderliche Leistung zur zuverlässigen Erfassung des
Datenträgers an.
Für HF-RFID-Lösungen verspricht die Funktion
Tag Actions HF ein besonders komfortables Handling
von RFID-Datenträgern. Damit kann ein Anwender
verschiedene Funktionen mit einem HF-Reader testen
und ausführen. Dazu gehören die Erstellung einer Liste
mit gelesenen HF-Tags, das Auslesen von Informationen
aus dem Tag-Speicher sowie das einfache Bearbeiten,
Lesen und Schreiben von Daten in einem selbst
festgelegten Speicherbereich des Tags.
Da kommt noch was: TAS Edge
Die Zukunft von Turcks IIoT- und Service-Plattform TAS
verspricht eine nahtlose Integration von TAS Desktop,
TAS Cloud und dem kommenden TAS Edge, das im Lauf
dieses Jahres gelauncht werden soll. Diese innovative
Triade wird es Anwendern ermöglichen, ihre industriellen
Prozesse noch effizienter zu gestalten und eine umfassende
Kontrolle über ihre Geräte zu gewinnen. TAS
Edge wird die Plattform um leistungsstarke Edge-Computing-Funktionen
erweitern, die eine lokale Verarbeitung
von Daten ermöglichen und somit eine schnellere
Reaktionsfähigkeit gewährleisten. Mit dieser Integration
von Desktop-, Cloud- und Edge-Funktionalitäten
haben Anwender ein mächtiges Werkzeugset, um die
digitale Transformation der industriellen Automatisierung
aktiv mitzugestalten.
Um dem Anspruch einer IIoT-Plattform gerecht zu
werden, wird auch die Datenweitergabe über MQTT
und OPC UA an übergeordnete Systeme, automatische
Konfigurationsroutinen für Service-Fälle und vieles
mehr unterstützt. TAS wird die Konnektivität von
Produktionssysteme erheblich steigern und somit
die OT-Daten mit IT-Daten barrierefrei vereinen.
TAS Cloud: Das Dashboard liefert Einblicke in den Anlagenzustand,
der durch Turcks IIoT-Gateway TX700S überwacht wird
Autor | Christoph Schmermund ist Produktmanager bei Turck
Info | www.turck.de/tas
Webcode | more12471
TECHNOLOGY SENSORTECHNIK
22 | 23
Maßarbeit: Der Radarscanner
oben am
Stapler erfasst auch
die Höhe der
Rollenbahn
Volle Fahrt voraus!
Turcks 3D-Radarscanner MR15-Q80 sorgt für zuverlässige Objekterfassung und
Kollisionsvermeidung – von Mobilen Arbeitsmaschinen bis zur Intralogistik
Radartechnologie verbindet man entweder mit
Geschwindigkeitskontrollen im Straßenverkehr oder
mit Geräten zur Flugüberwachung. Doch seit den
2000ern hat die Technologie zunehmend auch Einsatz
im Auto selbst gefunden. Aktive Abstandsregelungen,
sogenannte ACC-Systeme (Adaptive Cruise Control),
nutzen Radare, um den Abstand zu vorausfahrenden
Autos und deren Geschwindigkeit zu ermitteln. Auch in
der industriellen Automation setzen sich Radare in den
vergangenen Jahren zunehmend durch. Insbesondere
bei Füllstand- und klassischen Abstandmessungen
zahlen sich die Vorteile gegenüber Ultraschall, optosensorischen
oder medienberührenden Technologien
in vielen Applikationen aus.
2020 hatte Turck bereits mit den LRS-Reihe seine
ersten Radarsensoren zur Füllstandsmessung vorgestellt,
auf die 2021 die DR-M30-Radar-Sensoren zur
Abstandmessung folgten. Beide Gerätefamilien arbeiten
im 120-Ghz-Bereich, was insbesondere der Reichweite
und der Auflösung, also der Genauigkeit des
Signals, zugutekommt. Als drittes Mitglied des Radar-
Portfolios bringt Turck jetzt den Radarsensor MR15-
Q80. Schon an der Gehäuseform wird sichtbar, dass
hier eine weitere Gerätegattung die Produktpalette
ergänzt. Im Unterschied zu den zylindrischen Geräten
für Abstände und Füllstände ist der MR15-Q80 flach
und quaderförmig konstruiert. Auch die zugrundeliegende
Technik unterschiedet sich: Im Inneren des
robusten IP69K-Gehäuses arbeitet eine Antenne mit
60 Gigahertz. Im Vergleich zum 120-Ghz-Frequenzband
liefert die geringere Frequenz zwar weniger Auflösung,
der Abstrahlwinkel hingegen verbreitert sich entscheidend.
So erfassen die MR15-Q80 Objekte mit einem
Öffnungswinkel von 120 Grad horizontal und 100 Grad
vertikal.
SCHNELL GELESEN
Viele Radarsensoren zur Kollisionsvermeidung beschränken sich darauf,
den Abstand zu erfassen und so lediglich eine Dimension als Messwert
auszugeben. Turcks neuer Radarscanner MR15-Q80 hingegen liefert
echte 3D-Daten und verbessert damit die Abbildung von Objekten und
Räumen erheblich, was Entwicklern und Systemingenieuren mehr Freiheitsgrade
erlaubt. Durch seine robuste Konstruktion, die Schocks bis
100 g widersteht, und das SAE J1939-Interface eignet sich der Scanner
insbesondere für den Einsatz in Mobilen Arbeitsmaschinen, aber auch
für AGVs oder klassische Flurförderzeuge in der Intralogistik.
TECHNOLOGY SENSORTECHNIK
auch mögliche Spannungsspitzen übersteht der Sensor
schadlos. Turck positioniert den MR15-Q80 als Sensor
zur Kollisionsvermeidung und Objekterfassung für alle
nicht-sicherheitsrelevanten Aufgaben. Er erfasst Objek -
te in seiner Umgebung und gibt – im Unterschied zu
vergleichbaren Geräten – Messwerte für alle drei Dimensionen
aus. Für mobile Arbeitsmaschinen ist der neue
Radarscanner derzeit das einzige Gerät auf dem Markt,
das eine dreidimensionale Messung über das Kommunikationsprotokoll
SAE J1939 für den CAN-Bus ausgeben
kann.
Realistische Raumabbildung durch 3D-Daten
Der MR15-Q80 liefert Abstands- und Geschwindigkeitswerte
für Objekte auf allen drei Raumachsen. Damit
können die Umgebung und alle Objekte darin sehr
präzise abgebildet werden. So erhalten insbesondere
Maschinen, die mit Armen oder Auslegern auf unterschiedlichen
Höhen operieren, wertvolle Zusatzinformationen
über ihre Umgebung. Dank der 3D-Informationen
weiß die Steuerung nicht nur, wo ein Hindernis
beginnt, sondern auch, wo es endet und wo die Ma -
schine mit ihren Armen operieren kann. Es gibt noch
viele weitere Einsatzfelder, wo die genaue Kenntnis
des Raums vor Maschinen hilfreich sein kann, beispielsweise
bei der Erfassung von Topografie und Felsvorsprüngen
im Bergbau.
Turcks Radarscanner MR15-Q80 ist derzeit das einzige Gerät mit SAE-J1939-Interface
für den CAN-Bus, eine IO-Link-Version ist auch verfügbar
Der Sensor schafft eine Reichweite bis zu 15 Meter,
wobei das Erreichen dieses Maximalwerts von Material,
Winkel und Oberflächenbeschaffenheit der Objekte
abhängt. Da die Zielapplikationen vor allem in der
Objekterkennung und Kollisionsvermeidung liegen,
müssen sich Anwender um fehlende Reichweite keine
Sorgen machen.
Kollisionskontrolle und Objekterfassung
für Mobile Arbeitsmaschinen
Turcks neuer Radarscanner erreicht mit IP69K den
maximalen Schutz gegen Eindringen von Wasser und
Staub und erfüllt diesbezüglich alle Anforderungen
an die Robustheit von Komponenten für den Mobile-
Equipment-Bereich. Auch bei der mechanischen
Widerstandsfähigkeit kann der M15-Q80 punkten,
denn er verkraftet Schocks und Stöße bis 100 g. Hier
unterscheidet sich die Radartechnologie deutlich von
der laserbasierten Lidar-Technologie. Lidar-Systeme
benötigen bewegliche Spiegel, um die Laserstrahlen
in jeden Winkel des zu erfassenden Raums zu lenken.
Diese Spiegel sind naturgemäß anfällig für mechanische
Schäden durch Stöße und Vibration.
Radare sind also nicht nur unempfindlicher
gegenüber Störfaktoren wie Staub, Nebel oder Lichtreflexe,
sondern auch mechanisch viel robuster. Neben
starken Schocks toleriert der MR15-Q80 auch Versorgungsspannungen
von 12 und 24 Volt, die in den Bord -
netzen mobiler Arbeitsmaschinen genutzt werden –
Identifikation von Tieren und Gegenständen im Feld
Eine andere Applikation im Mobile-Equipment-Bereich
ist der Erfassung von Tieren und Gegenständen in
Feldern. Turcks Radarscanner kann dazu am Mähdrescher
direkt am Dreschwerk montiert werden, um das
vor ihm liegende Feld zu überwachen. Aufgrund der
unterschiedlichen Reflektionseigenschaften von Tieren,
Gegenständen und Getreidehalmen kann der Sensor
Fremdkörper im Feld erkennen, die entweder selbst
Schaden nehmen würden oder das Dreschwerk beschädigen
könnten. Dank der großen Öffnungswinkel von
120 Grad horizontal und 100 Grad vertikal sowie der
Reichweite von bis zu 15 Metern kann der Radarscanner
zuverlässig erkennen, ob das Feld vor dem Mähdrescher
problemlos geerntet werden kann.
Sechs Warnradien und drei Signalräume einstellbar
Für diese und andere Applikationen können Nutzer
Warnradien definieren, die ein Schaltsignal triggern,
sobald sich ein Objekt darin befindet. Auch durch
bestimmte Intensitätsschwellen, die zur Unterscheidung
von Objekten wichtig sind, lassen sich Schaltsignale
zuverlässig triggern. Die Steuerung kann jedoch
auch das IO-Link-Signal komplett auswerten, um die
gesamte Informationsdichte zu nutzen. Bis zu sechs
frei definierbare Warnfelder und drei dreidimensionale
Signalräume können eingelernt und mit einem der
beiden Schaltausgänge verknüpft werden. Ist eines
dieser Warnfelder im Radarschatten, weil sich ein
Objekt zwischen Sensor und Feld befindet, so erkennt
der Sensor auch dies und gibt eine entsprechende
Meldung aus.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit an mobilen
Arbeitsmaschinen ist die Toter-Winkel-Warnung, also
more@TURCK 1 | 2025
24 | 25
die Überwachung von schwer einsehbaren Bereichen
an der Maschine. Befinden sich dort Objekte, kann das
Fahrzeug Schaden nehmen. Auch für diese Zwecke sind
die Warnradien und Signalräume hilfreich, um Warnsignale
rechtzeitig auszugeben.
Kollisionsvermeidung in der Intralogistik
Weitere Einsatzfelder für Turcks Radrscanner liegen in
der Intralogistik. Insbesondere Flurförderzeuge und
fahrerlose Transportsysteme (FTS) benötigen Sensorik
zur Navigation und zur Vermeidung von Kollisionen. In
der Regel werden zur sicherheitsgerichteten Umfeldüberwachung
Lidar-Scanner eingesetzt. Doch zur
vertikalen Überwachung von Hubwegen an autonomen
Gabelstaplern eignen sich diese nur bedingt, da
sie meist einen geringen vertikalen Öffnungswinkel
erfassen. Spezielle Safety-Radare und -Scanner wären
für die nicht-sicherheitsrelevante Funktion der Höhenkontrolle
zudem überdimensioniert und damit zu teuer.
Mit 100 Grad vertikalem Öffnungswinkel ist der robuste Radscanner ideal zur vertikalen
Überwachung von Hubwegen an autonomen Gabelstaplern
Höhenkontrolle
Turcks 3D-Radarscanner liefert die notwendigen
Informationen für alle drei Raumdimensionen und
erkennt damit zuverlässig sämtliche Hindernisse in der
Umgebung. Diese Informationen erleichtern auch die
exakte und sichere Kontrolle von Hubbewegungen. Die
gescannten Daten können dabei zusätzlich zur Sicherung
von Durchfahrtshöhen und zur Vermeidung von
Schäden an Fahrzeugen, Gütern und Anlagenelementen
genutzt werden. Häufig werden für diese Aufgaben
Kamerasysteme eingesetzt, die allerdings teurer und in
der Inbetriebnahme meist deutlich aufwendiger sind.
Erleichterte Inbetriebnahme und Echtzeit-
Visualisierung in TAS
Die Parametrierung von derart komplexen Sensoren,
die mehr als nur ein Analogsignal oder ein bis zwei
Schaltsignale ausgeben, stellt häufig eine Herausforderung
dar. Turck unterstützt Anwender dabei mit seiner
Konfigurations- und IIoT-Software TAS (Turck Automa-
tion Suite). Das Toolkit erleichtert deutlich die Inbetriebnahme
und optimale Einstellung der Signal- und
Intensitätsfilter, Erfassungswinkel oder Warnradien. Die
Software visualisiert im Webbrowser in Quasi-Echtzeit
alle Rohdaten des Sensors. Auf zwei Graphen, einem
für die vertikalen Daten und einem für die horizontalen
Erfassungswinkel, werden Objekte als Punkte und
Punktewolken dargestellt.
Turck bietet zwei Varianten des 3D-Radar-Scanners
an: eine mit IO-Link und eine mit SAE-J1939-Interface,
das vor allem für Mobile Arbeitsmaschinen genutzt
wird. Beide Geräte verfügen neben der Schnittstelle
für die 3D-Daten über zwei klassische Schaltausgänge,
die durch unterschiedliche Schwellwerte getriggert
werden können.
Autor | Raphael Penning ist Produktmanager
Distanzsensoren bei Turck
Webcode | more12572
Fremdkörper im Feld
können von Radar
besser detektiert
werden als von alternativen
Technologien
APPLICATIONS SYSTEMS
Turcks sensorbasierte
Gesamtlösung sichert einen
reibungslosen Betrieb der
FTS rund um die Uhr
more@TURCK 1 | 2025 26 | 27
Zielstrebig
Proferro optimiert die Produktions- und
Logistikeffizienz sowie die Sicherheit mit
fahrerlosen Transportsystemen – rund
um die Uhr gesteuert von einer sensorbasierten
Gesamtlösung von Turck
Die Proferro NV zählt mit über 80 Jahren Erfahrung
zu den führenden Spezialisten für Metallverarbeitung.
Das Unternehmen mit Hauptsitz im belgischen Ypern
fertigt Gussteile nach Maß und bietet umfassende
Dienstleistungen, darunter Gusseisenproduktion,
spanende Bearbeitung, Montage und Co-Engineering
für Hersteller von Agrarmaschinen oder Bergbauausrüstung,
Kompressoren, Textilmaschinen und andere. Mit
seinem Fokus auf Qualität und Innovation gilt Proferro
als zuverlässiger, langfristiger Kooperationspartner
und weltweiter Partner für OEMs. Ein umfangreicher
Maschinenpark (mehr als 100 CNC-gesteuerte Maschinen)
und ein engagiertes Team von rund 600 Mitarbeitern
sind Grundlage für den Erfolg. Die smarte Automatisierung
ist ein zentraler Bestandteil der Produktion.
Um die Sicherheit und Ergonomie für die Mitarbeitenden
zu optimieren und Produktions- und Logistikprozesse
effizienter zu gestalten, plante das Unternehmen
die Einführung einer Flotte fahrerloser Transportfahrzeuge
(FTS). Diese sollten die bislang eingesetzten,
gasbetriebenen Gabelstapler ersetzen. Die Staplerfahrer
mussten immer wieder nach den richtigen Teilen
im Lager suchen und viel manuell scannen, was häufig
zu Fehlern und Verzögerungen geführt hat. Die FTS
sollen nun die Zu- und Abfuhr von Gussteilen zu CNC-
Maschinen automatisieren und möglichst vollautomatisch
arbeiten, um Zeitverluste und Fehler durch manu -
elle Tätigkeiten auszuschalten.
Robuste Lösung für staubige Umgebung
Eine Herausforderung bestand in der zuverlässigen
Steuerung der Flotte, insbesondere innerhalb der staubigen
Produktions umgebung eines metallverarbeitenden
Unternehmens, die eine besonders robuste Lösung
erfordert. Zuverlässige Sensorik wird ebenso benötigt
wie ein robustes System zum Erfassen, Sichern und
Übertragen der Daten an übergeordnete Systeme.
„Unser Ziel war eine automatisierte Logistiklösung, die
eine just-in-time Lieferung der Teile an die Maschinen
im benachbarten Produktionsbetrieb ermöglicht“,
beschreibt Mathieu van Den Berghe, Transformationsmanager
bei Proferro, die Aufgabenstellung. „Ein vollautomatisches
Hochregallager gewährleistet bereits
die Bereitstellung der benötigten Teile an den Abholplätzen.
Die Produktion selbst jedoch stellte aufgrund
der Staub- und Schmutzbelastung immer eine besonders
herausfordernde Umgebung dar.“ Ein System zur
Die kompakten Block-I/O-Module TBEN-LL-16DXP führen die Sensordaten
zusammen und übertragen sie in Echtzeit
sensorbasierten Datenerfassung und drahtlosen
Übertragung müsste diese Herausforderungen bewältigen
und den reibungslosen Betrieb der fahrerlosen
Transportsysteme dauerhaft sicherstellen.
Da sich ein RFID-System mit Vision-Kameras aufgrund
der Vielzahl der Teile als zu teuer erwies, hat
Turck eine integrierte Lösung mit Ultraschall- und
Optosensorik sowie robusten I/O-Modulen, Switches
und einem IIoT-Gateway vorgeschlagen: „Das Turck-
Multiprox-Team machte uns schnell klar, dass Sensoren
allein nicht ausreichen würden. Obwohl sie Signale
zuverlässig erfassen können, bedarf es einer Gesamtlösung
zur korrekten Datenübertragung an die Zielsoftware
zur FTS-Steuerung“, erklärt van Den Berghe.
Die vorgeschlagene Gesamtlösung überzeugte den
Anwender durch ihre Einfachheit und Robustheit. Die
Grundlage bilden Reflexionslichtschranken, Reflexionsultraschallsensoren
QS18UPAQ8 mit Schaltausgang und
Reflexionslasersensoren mit einstellbarer Hintergrundausblendung.
Als besonders effektiv erwies sich die
Anbringung von Ultraschallsensoren unter den Rega-
SCHNELL GELESEN
Als einer der führenden Spezialisten für hochpräzise Metallgussteile
beliefert Proferro weltweit OEM-Hersteller aus verschiedenen Marktsegmenten,
wie etwa Agrarmaschinen, Erdbaumaschinen, Kompressoren,
Textilmaschinen oder dem Maschinenbau allgemein. Um Ergonomie
und Sicherheit für die Mitarbeitenden zu optimieren sowie Produktionsund
Logistikprozesse effizienter zu gestalten, hat das belgische Unternehmen
eine Flotte fahrerloser Transportfahrzeuge (FTS) eingeführt.
Turck Multiprox entwickelte dafür eine sensorbasierte Gesamtlösung
zur autonomen und zuverlässigen Steuerung der FTS rund um die Uhr.
APPLICATIONS SYSTEMS
Die Optosensoren
QS18 reagieren
zuverlässig auf
das vom Objekt
reflektierte Licht
len, denn so konnten Staubablagerungen vermieden
werden. Zudem wurden Lichtschranken und Laser
eingesetzt, um Paletten auf dem Boden zu erfassen.
Echtzeitübertragung und Flexibilität durch
Turck Multiprotokoll
Die Sensoren erkennen zuverlässig, ob eine Palette
vorhanden ist, und übermitteln diese Informationen
kontinuierlich an das TBEN-LL-16DXP, das Herzstück
des Systems. Dieses kompakte Block-I/O-Modul mit
16 universellen digitalen Kanälen, die als Ein- oder
Ausgänge konfiguriert werden können, bündelt die
Sensordaten und überträgt sie in Echtzeit an die
Steuerung. Mit seiner IP67-Zertifizierung ist es gegen
Wasser und Staub geschützt, was die Montage im Feld
ohne zusätzlichen Schaltschrank erlaubt. Dadurch ist
es für den geplanten Einsatz in der anspruchsvollen
Damit sich kein Staub ablagert, sind die Ultraschallsensoren
QS18UPAQ8 geschützt unter den Regalen angebracht
Produktionsumgebung einer metallverarbeitenden
Anwendung, in der Zuverlässigkeit und Langlebigkeit
entscheidend sind, besonders geeignet.
Ein weiterer Vorteil der Block-I/O-Module ist das
Turck-Multiprotokoll-Konzept. Damit stellen sich die
Module selbstständig ohne Eingriff des Nutzers auf das
im Netzwerk gesprochene Ethernet-Protokoll ein, ob
Ethernet/IP, Profinet oder Modbus TCP. Dadurch können
sie flexibel und ohne aufwändige Anpassungen in den
unterschiedlichsten Systemen eingesetzt werden. Diese
Vielseitigkeit vereinfacht nicht nur die Integration in
bestehende Infrastrukturen, sondern macht Turcks
Gesamtlösung auch zukunftssicher, da sie mit einer
Vielzahl von Systemen kompatibel ist.
Robuste Netzwerkinfrastruktur und effiziente
Datenübertragung
Für eine robuste Netzwerkinfrastruktur lieferte Turck
industrielle Managed Ethernet Switches vom Typ
TBEN-L5-SE-M2. Die kompakten 10-Port-Switches mit
GBit-Highspeed-Backbone garantieren kurze Taktzeiten
und sicheren Betrieb bei höchsten Datenraten im IIoT.
Die Highspeed-Link-up-Funktion unterstützt schnelle
Werkzeugwechsel in unter 150 ms für minimalste
Taktzeiten. Durch die dezentrale Montagemöglichkeit
direkt im Feld reduziert der Switch zudem den
Verdrahtungsaufwand.
Ergänzend zu den Switches wurde der TX700Q als
IIoT-Gateway implementiert. Es bildet die Schnittstelle
zwischen den Sensoren und dem übergeordneten
System und steuert als SPS die Datenübertragung und
-verarbeitung, was die Komplexität des Gesamtsystems
reduziert. Der TX700Q ist besonders für weniger
komplexe Anwendungen geeignet, da er eine einfache
Integration in die bestehende Infrastruktur ermöglicht.
Mit seinen drei RJ45-Ethernet-Ports und einem seriellen
Interface bietet er ausreichend Schnittstellen für die
Kommunikation mit verschiedenen Geräten und
more@TURCK 1 | 2025
28 | 29
»Unsere bisherigen Erfahrungen haben
gezeigt, dass die Turck-Komponenten eine
perfekte Zuverlässigkeit bieten und keinerlei
Wartung erfordern. Dies macht sie zu einer
äußerst kosteneffizienten und robusten
Lösung – genau das, was wir gesucht haben.«
Mathieu van Den Berghe | Proferro
Systemen. Darüber hinaus unterstützt das Gateway
die Programmierung der logischen Funktionen mithilfe
von Codesys, was die Anpassung an die spezifischen
Anwendungsanforderungen erleichtert und die Implementierungszeit
verkürzt.
Durch die Kombination der TBEN-L5-SE-M2-Switches
mit dem TX700Q IIoT-Gateway konnte eine zuverlässige
und effiziente Datenübertragung in die Produktionsumgebung
gewährleistet werden. „Neben der Hardware
hat Turck Multiprox auch eine Codesys-Softwarelösung
geliefert, um die Integration mit unserem WMS-
System zu realisieren. Dank der Lösung von Turck werden
unsere FTS autonom und zuverlässig gesteuert“,
erklärt van Den Berghe.
Autonome FTS-Steuerung rund um die Uhr
Mit der neuen Lösung ist Proferro nun in der Lage,
zuverlässig zu erkennen, ob Paletten vorhanden sind,
und diese Daten drahtlos an übergeordnete Systeme zu
übertragen. Diese Informationen bilden die Grundlage
für die autonome Steuerung der FTS und ermöglichen
so einen reibungslosen Betrieb rund um die Uhr.
„Zwei Schlüsselelemente waren entscheidend für
die erfolgreiche Implementierung dieser Lösung“,
resümiert Mathieu van Den Berghe. „Die Software, um
Komplexität zu reduzieren und eine einfache Überwachung
zu ermöglichen, sowie die Zuverlässigkeit der
Sensoren. Unsere bisherigen Erfahrungen haben
gezeigt, dass die Turck-Komponenten eine perfekte
Zuverlässigkeit bieten und keinerlei Wartung erfordern.
Dies macht sie zu einer äußerst kosteneffizienten und
robusten Lösung – genau das, was wir gesucht haben.“
Autor | Bart Baert ist Sales Manager bei
Turck Multiprox in Belgien
Kunde | www.proferro.be/de
Webcode | more12550
Das IIoT-Gateway TX7000Q fungiert nicht nur als Schnittstelle zwischen den Sensoren und
dem übergeordneten System, sondern auch als SPS
APPLICATIONS SYSTEMS
»Durch die Nutzung dieser RFID-Lösung können
wir bewusst ein gewisses Maß an Chaos zulassen,
um effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Sobald
eine Palette den Bereich verlässt, wird automatisch
erkannt, um welche Palette es sich handelt
und wohin sie transportiert werden muss.«
Phillip Hannesen | KEB Automation
Autopilot
KEB Automation erweitert ihr Fahrerloses Transportsystem FTS mit RFID-
Technologie zu vollautomatisierter und fehlersicherer Materiallogistik-Lösung
SCHNELL GELESEN
Effiziente Materiallogistik erfordert weit mehr als nur
die bloße Verwaltung von Materialströmen im Zusammenhang
mit der Produktion. In erster Linie besteht
das Ziel darin, Prozesse zu optimieren, Kosten zu
senken und reibungslose Abläufe zu gewährleisten.
Transparenz spielt dabei eine entscheidende Rolle,
um Transportvorgänge effizient und flexibel verwalten
und steuern zu können.
Dazu ist eine Lösung gefragt, die möglichst alle
Aspekte der Materiallogistik nahtlos miteinander
verbindet. Um höchstmögliche Produktivität und
Effizienz zu erreichen und Engpässe zu vermeiden,
müssen materialbegleitende Informationsflüsse
sichergestellt werden. Vor dieser Herausforderung
stand KEB Automation bei der Intralogistik im
eigenen Elektronik-Werk.
Um die Materiallogistik für die Montage zu optimieren, setzt der
Antriebs- und Automatisierungstechnikspezialist KEB Automation auf
RFID-Technologie an Förderstrecke und Fahrenlosem Transportsystem
FTS. Die RFID-Lösung von Turck unterstützt die Automatisierung der
Logistikprozesse und ermöglicht eine durchgängige Transparenz im
Materialfluss der Frequenzumrichterproduktion – ohne zeitintensiven
manuellen Aufwand. Zudem trägt die Lösung zur optimierten Ressourcenauslastung
und effizienten Nutzung von Lagerkapazitäten bei,
indem die automatisierte Palettenerfassung eine schnelle und zuverlässige
Zuordnung zu den Zielen gewährleistet.
Als Spezialist für Antriebs- und Steuerungstechnik
entwickelt, produziert und vertreibt KEB Automation
weltweit Antriebe sowie Motoren, Getriebe, Bremsen,
Kupplungen und IIoT-Lösungen. Im Produktionswerk
in Barntrup wollte das Unternehmen alle nicht-wertschöpfenden
Lagerprozesse so weit wie möglich
automatisieren. Der konkrete Anlass dafür war der
Bezug einer neuen Produktionshalle, bei der eine
detaillierte Planung bis in die Produktionsflächen
möglich war. Von Anfang an war das Ziel, den Einsatz
von Gabelstaplern im Produktionsbereich durch ein
Fahrerloses Transportsystem zu ersetzen.
Lagersteuerung und Paletten-Tracking mittels
RFID-Technologie
„Auf den Fahrwegen im Produktionsbereich soll die
Identifikation und Verfolgung aller Paletten vollautomatisch
mithilfe von RFID-Etiketten gesichert werden“,
beschreibt Viktor Derksen, Leiter Industrial Engineering
bei KEB, die Hauptanforderung der Applikation. Die
Etiketten besitzen eine eindeutige Handling-Unit-
Nummer (HU), die den Ladungsträgern in SAP EWM
ihre Identität verleiht. Durch zusätzlichen Aufdruck der
Nummer als Barcode und im Klartext ist es unerheblich,
von wem, wo und auf welche Weise eine Palette
identifiziert wird. Ein Fahrauftrag bezieht sich folglich
immer auf eine HU, systemübergreifend auch zwischen
den Lagerorten, ausgeführt vom FTS oder durch
konventionelle Flurförderzeuge. Die Koordination des
Informationsaustauschs zwischen den unterschiedlichen
Systemen und SAP erfolgt über eine Middleware.
Am Automatiklager werden die kommissionierten
more@TURCK 2 | 2023 30 | 31
Paletten per Fördertechnik für das FTS bereitgestellt.
Von diesem Startpunkt aus erfolgt der Transport in
alle Hallen der Elektronikproduktion. Je nach Zielort
umfasst die Route mehrere Einzelabschnitte und
Zwischenpuffer. Die einzelnen Fahraufträge werden
dabei nicht nur vom FTS, sondern auch von manuell
bedienten Flurförderzeugen und stationärer Fördertechnik
ausgeführt. In diesem Mischbetrieb der
unterschiedlichen Intralogistiksysteme stellen die
genaue Verfolgung der Paletten und die präzise
Steuerung ihrer Bewegungen Herausforderungen
dar, die durch den Einsatz der RFID-Technologie
bewältigt werden können.
Optische ID-Lösung ungeeignet
Zur Bestimmung der Fahrtroute verlangt das FTS stets
Anweisungen bzw. Positionsinformationen. „Bei einem
einfachen Palettentransport von einem Arbeitsplatz
zu einem anderen ist dies recht unkompliziert“, erklärt
Phillip Hannesen, Digital Transformation Manager
Produktion bei KEB in Barntrup. „Problematisch wird
es bei Zonen, in denen mehrere Paletten zwischengelagert
werden, die später von einem anderen Fahrzeug
abgeholt und an einen anderen Ort gebracht werden
sollen. Wenn eine Durchmischung der Ladungsträger
stattfindet, ist eine konsistente HU-zu-Platz-Zuordnung
nicht mehr gewährleistet, weshalb die Verkehrsteilnehmer
stets die Möglichkeit haben müssen, die aufgeladene
Palette identifizieren zu können.“
Um eine zuverlässige Identifikation des Ladungs guts
sicherzustellen, ist es wichtig, dass dies unabhängig
von der Ausrichtung und Positionierung der Palette
erfolgen kann. Turcks UHF-RFID-System ermöglicht
eine Lösung für alle Einbausituationen und erreicht
eine Lesequote von nahezu 100 Prozent. Die Vielseitigkeit
und die Flexibilität des Systems offenbaren
sich beim Blick auf die verschiedenen Anwendungsfälle
bei KEB.
Palettenerkennung am Übergabeplatz
An einer Übergabestelle für Stapler und FTS erfolgt
die Anwesenheitsprüfung der Paletten an definierten
Stellplätzen. Dabei kommt der Laserdistanzsensor
Q5X von Turcks Opto-Partner Banner Engineering
zum Einsatz. Für die Erfassung von 20 Paletten werden
20 Q5X-Sensoren mit einer Reichweite von fünf Metern
verwendet. Die in einer Höhe von drei Metern angebrachten
Q5X-Sensoren stellen fest, ob Paletten am
Übergabeort vorhanden sind, die abtransportiert
werden können. Sobald der Distanzsensor das Vorhandensein
einer Palette erkannt hat, wird ein Fahrauftrag
für das FTS generiert. Dieses nimmt die Palette auf,
fährt durch das RFID-Gate und erhält schließlich die
Information zur HU aus SAP EWM.
Bevor ein Fahrauftrag generiert wird, prüft das
System, ob der Zielort eventuell bereits belegt ist.
Vor dem Einsatz der Q5X-Sensoren musste das FTS
erst zum Zielort fahren, um dies festzustellen. In diesem
Fall wartete das FTS vor dem blockierten Ablageplatz,
bis ein Mitarbeiter ihn räumte. Heute erhält das Fahr -
zeug vorab die Information, ob der Zielort belegt ist,
und startet die Fahrt nur dann, wenn er frei ist – das
verhindert Leerfahrten und Wartezeiten und verbessert
letztlich die Performance.
Nach generiertem
Fahrauftrag holt
das FTS die Palette
am Lagerplatz ab
APPLICATIONS SYSTEMS
Ein Sensor initiiert die standardisierte Kommunikation
zwischen Steuerung und FTS, indem er ein 24-Volt-
Signal an die Steuerung sendet, wenn er das Transportsystem
erfasst. Die SPS wiederum übermittelt die
Informationen über das TCP/IP-Netzwerk an das FTS.
An den Übergabestichen kommuniziert das Fördersystem
mit dem FTS, um einen reibungslosen Übergabeprozess
sicherzustellen. Beim Absetzen der Palette
sendet das FTS eine Anfrage an die Middleware, um
die Palette über die Nahfeldantennen des Q300-Readers
zu identifizieren. Diese Information wird an die
Middleware zurückgegeben, die aus den Daten des
SAP EWM die Lageraufgaben zu dieser Palette ermittelt.
Nach Abstellen der Palette am Übergabepunkt befördert
die Fördertechnik die Palette in die nächste Halle,
wo sie wieder mittels RFID erfasst wird.
Volle Transparenz
Die RFID-Lösung bietet KEB den entscheidenden Vorteil
der durchgängigen Transparenz. So ist es zu jeder Zeit
ersichtlich, wo sich eine Palette befindet – ob noch auf
Am Fördersystem
erfassen externe
RFID-Nahfeldantennen
ausschließlich die
unmittelbar vor ihnen
befindliche Palette
Palettenidentifikation bei voller Fahrt
An einem Hallentor sind auf beiden Seiten jeweils
externe Antennen angebracht, die am UHF-RFID-
Reader angeschlossen sind. Die externen Antennen
gewährleisten eine zuverlässige Erfassung der
RFID-Labels an den Paletten, unabhängig von deren
Ausrichtung auf dem FTS. Während das FTS sich dem
Tor nähert, sendet es über das Netzwerk ein Signal an
den Q300, um die Erfassung zu starten. Zu der HU, die
der Q300 erfasst, existiert in SAP EWM eine Lageraufgabe,
also der Auftrag, den Ladungsträger von A nach
B zu transportieren. Sobald das FTS das Tor passiert hat,
sendet es eine Anfrage an die Middleware. Diese ruft
die Paletteninformationen von der Antenne ab und
fragt anschließend das SAP-System nach dem Zielort
der Palette. Die ermittelten Daten werden dann an
das FTS transferiert.
Effiziente Identifikation auch im Nahfeld
Zwei Produktionshallen sind über eine Brücke mit
stationärer Paletten-Fördertechnik verbunden, die
ebenfalls mit RFID-Technik ausgestattet wurde. Im
Gegensatz zur Anwendung am Hallentor, bei dem
RFID-Labels über große Entfernungen erfasst werden
müssen, liegt die Herausforderung in diesem Anwendungsfall
darin, lediglich RFID-Labels in unmittelbarer
Nähe zu lesen, also im Abstand bis zu etwa zehn
Zentimeter. Dies wird mit Nahfeldantennen erreicht,
die links und rechts neben der Paletten-Fördertechnik
positioniert sind. Diese Nahfeldantennen erfassen
ausschließlich das RFID-Label der Palette, die sich
direkt vor ihnen befindet.
der Fördertechnik, vom Flurförderzeug abgeholt oder
bereits am Zielort angekommen. In einigen Situationen
ist es möglich, das Quittieren der EWM-Lageraufgaben
mittels RFID zu automatisieren. Ergänzt wird dies durch
die manuelle Bedienung mobiler Endgeräte. „Turcks
Lösung liefert uns die Transparenz, die wir haben
wollten, ohne zeitintensiven manuellen Aufwand“, so
Derksen. „Die RFID-Tags werden vollautomatisch erfasst
und damit gleichzeitig Lageraufgaben aus dem SAP
Extended Warehouse Management abgeschlossen
oder weiterbearbeitet.“
Agiles Lagermanagement erlaubt kontrolliertes
Chaos
Ein weiterer Vorteil der RFID-Lösung besteht darin,
dass sie Mischverkehr in der Produktionshalle erlaubt.
Das bedeutet, dass sowohl FTS als auch Mitarbeiter mit
Hubwagen oder Gabelstapler gleichzeitig in der Bereitstellzone
be- und entladen könnten. Eine separate Lagerplatzverwaltung
ist nicht erforderlich, da jede Palette
an jeder Gabelung identifiziert werden kann. „Durch
die Nutzung dieser RFID-Lösung können wir an dieser
more@TURCK 1 | 2025
32 | 33
»Turcks Lösung liefert uns die Transparenz, die wir
haben wollten, ohne zeitintensiven manuellen
Aufwand. Die RFID-Tags werden vollautomatisch
erfasst und damit gleichzeitig Lageraufgaben aus
dem SAP Extended Warehouse Management
abgeschlossen oder weiterbearbeitet.«
Viktor Derksen | KEB Automation
Stelle bewusst ein gewisses Maß an Chaos zulassen,
um effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Sobald eine
Palette den Bereich verlässt, wird automatisch erkannt,
um welche Palette es sich handelt und wohin sie transportiert
werden muss“, erklärt Hannesen, der auch die
gute Kooperation mit Turck hervorhebt: „Der Service
von Turck und die kurzen Kommunikationswege
ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit, wir
verlassen uns gerne auf diese vertrauensvolle und
eingespielte Partnerschaft.”
Ausblick
Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes der FTS mit
Turcks RFID-Technologie sind zusätzliche Erweiterungen
geplant. Auch die Abfallentsorgung wurde
erfolgreich in das System integriert: Behälter, in denen
Altkartonage gesammelt wird, werden vom FTS
abgeholt. Es ist geplant, dass diese Behälter direkt an
eine neue Abfallpresse übergeben werden, was eine
vollautomatische Entsorgung bedeuten würde.
Außerdem sollen die Laserdistanzsensoren künftig
mit IO-Link-Modulen von Turck ausgestattet werden,
die durch den Einsatz von Turcks Logiksoftware ARGEE
eigenständig Steuerungsaufgaben übernehmen. Dazu
zählen beispielsweise die Erfassung und Auswertung
der Sensorwerte. Zudem werden sie die erforderliche
Kommunikation mit Middleware bzw. FTS autonom
und effizient bewerkstelligen, was zu einer äußerst
schlanken Gesamtlösung führt.
Autor | Phil Whorton ist im Application Service Center bei Turck
verantwortlich für kundenspezifische Systemlösungen
Kunde | www.keb-automation.com
Webcode | more12551
Die in drei Metern Höhe
montierten Q5X-Laserdistanzsensoren
stellen
fest, ob Paletten am
Übergabeort vorhanden
sind
Externe Antennen am
Schnelllauftor erfassen
Tags an der Palette
über eine große Entfernung,
unabhängig von
der Fahrtrichtung
APPLICATIONS SYSTEMS
Baustein-Boom –
modular auf ganzer Linie
Für einen Automobilzulieferer in Polen hat Smart Automation eine modulare,
dezentral gesteuerte Produktionslinie entwickelt – und sich dafür im umfangreichen
Turck-Portfolio bedient, von Sensorik über Multiprotokoll-I/O-Module,
vorkonfektionierte Anschlusstechnik und LED-Leuchten bis zu RFID
Moderne Produktionsanlagen für die Industrie erfordern
immer flexiblere Lösungen. Ob wechselnde
Produktionsvolumina, dynamische Anforderungen
an Form und Größe der zu produzierenden Teile oder
die Notwendigkeit einer schnellen Umrüstung auf ein
neues Produkt, in vielen Branchen stehen die Hersteller
vor der Aufgabe, die neuen Herausforderungen
effizient zu meistern. Die Anforderungen sorgen auch
bei Maschinenbauern für ein Umdenken. Lange Zeit
waren hierarchisch strukturierte Maschinen mit einer
zentralen Steuerung Stand der Technik, heute lassen
sich viele Aufgaben meist wesentlich effizienter mit
modularen Maschinen- und Anlagenkonzepten realisieren,
deren Module dezentral gesteuert werden.
Modularität auf mehreren Ebenen
Die Entwicklung der modularen Produktionslinie war
eine besondere Herausforderung, einerseits hinsichtlich
der Kundenanforderungen an die Flexibiltät und
andererseits hinsichtlich ihrer Größe. Noch nie zuvor
hatte Smart Automation eine Produktionslinie konzi-
Neue Produktionslinie für Ventildeckel
Als Spezialist für die Automatisierung industrieller
Prozesse hat der polnische Systemintegrator Smart
Automation langjährige Erfahrung in verschiedenen
Branchen, unter anderem in den Bereichen Möbel,
Lebensmittel, Chemie, Pharma oder Automotive. Dabei
setzt das Unternehmen mit Sitz im polnischen Olsztyn
auf innovative Ansätze für seine kundenspezifischen
Lösungen auf Basis von Industrie 4.0-Technologien. Für
einen Tier-1-Automobilzulieferer hat Smart Automation
eine Produktionslinie für Ventildeckel entwickelt, die
auf modularen Maschinen und dezentralisierter
Steuerung basiert. Dieses modulare Konzept ermöglicht
eine flexiblere und effizientere Produktion und
erlaubt damit eine schnellere Reaktion auf sich ändernde
Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse.
SCHNELL GELESEN
Für einen Tier-1-Automobilzulieferer entwickelte und realisierte
der polnische Systemintegrator Smart Automation eine neue Produktionslinie
für Ventildeckel, die mit ihrem modularen Konzept
und dezentraler Steuerung alle Anforderungen des Kunden erfüllen
konnte. Für Flexibilität und Zuverlässigkeit der dynamischen Linie
sorgen Komponenten aus dem Turck-Portfolio, die nicht nur mit
ihrer Ethernet-Multiprotokoll-Funktionalität und der dezentralen
On-Board-Logik ARGEE überzeugen konnten.
Die umfangreiche Produktionslinie
des Zulieferers ist modular aufgebaut
und so flexibel an künftige
Anforderungen anpassbar
more@TURCK 1 | 2025 34 | 35
»Das breite Turck-Portfolio ermöglichte das einfache
Handling verschiedenster Signale, von digitalen und
analogen Standardsignalen bis hin zu RFID. Durch die
Zusammenarbeit mit Turck konnten wir ein hohes
Maß an Modularität über die gesamte Linie hinweg
erreichen.«
Cezary Zakrzewski | Smart Automation
piert und realisiert, die solche Dimensionen aufwies.
Die Linie kombiniert Module für zahlreiche Aufgaben,
darunter die UV-Laserbedruckung von Data-Matrix-
Codes für die Rückverfolgbarkeit, die induktive Erwärmung,
Montage und Messung von Aluminiumeinsätzen
sowie die Roboter-basierte Entionisierung und Reinigung
der Oberfläche für die Gummidichtung. Darüber
hinaus mussten zahlreiche Messungen und Dichtheitsprüfungen
durchgeführt werden, von Durchmesser und
Rundheit bis hin zu Leckage-, Durchfluss- und Druckabfalltests.
Jede Arbeitsstation besteht aus drei Teilmodulen
für Transport, Prozess und Konstruktion. Mit der
APPLICATIONS SYSTEMS
Die RFID-Schreib-Lesegeräte
in der Strecke
erfassen alle Warenträger
und erlauben
damit die lückenlose
Prozessdokumentation
Turcks Ethernet-Multiprotokoll-I/O-Module
sorgen entlang der
Anlage für die effiziente
Datenkommunikation
modularen Struktur der Arbeitsstationen konnte Smart
Automation eine Vereinheitlichung auf Konstruktions-,
Montage- und Programmierungsebene erreichen, was
eventuelle Änderungen im späteren Maschinenlebenszyklus
deutlich erleichtert.
Um diese hochflexible Linie umszusetzen, entschied
sich der Systemintegrator für Turck als Automatisierungspartner.
„Turck war bereits in der Konzeptphase
des Projekts involviert“, erinnert sich Cezary Zakrzewski,
Vertriebsleiter bei Smart Automation. „Das half uns,
gemeinsam mit dem Kunden die optimale Lösung zu
erörtern und erleichterte die folgenden Phasen der
Projektvorbereitung.“
Zukunftssicher dank standardisierter
Geräteintegration
Ein wesentliche Anforderung an die Produktionslinie
war der Einsatz unterschiedlicher Ethernet-Protokolle.
Mit ihrer Ethernet-Multiprotokoll-Funktionalität waren
Turcks I/O-Module der BL67- und TBEN-Serie daher die
ideale Lösung für dieses Projekt. Sie vereinen die drei
Ethernet-Protokolle Modbus TCP, Ethernet/IP und
Profinet in einem Gerät und lassen sich automatisch in
jedem der drei Netzwerke betreiben. Auf diese Weise
konnte die Vielfalt der benötigten Gerätevarianten
effektiv reduziert werden. Zudem erlaubt die identische
Planung von Maschinen- und Anlagenteilen mit
unterschiedlichen Ethernet-Protokollen eine Standardisierung
bei der Integration von Geräten mit unterschiedlichen
Kommunikationsstandards, sodass sich
eine künftige Rekonfiguration der Anlage ohne großen
Aufwand umsetzen lässt.
Zudem unterstützen die in der Linie eingesetzten
Turck-I/O-Module den dezentralen Steuerungsansatz
mit ihrer On-Board-Logik ARGEE. Diese „Field Logic
Controller“-Funktionaltität kann kleine bis mittlere
Steuerungsaufgaben übernehmen, ohne die zentrale
Steuerung zu belasten. So ist etwa bei Änderungen
oder Austausch der I/O-Module keine Anpassung des
Programms in der zentralen Steuerung notwendig und
die einzelnen Module können unabhängig voneinander
bereits vorher getestet werden. Damit unterstützen sie
das modulare Maschinenbauprinzip erheblich, wie
Zakrzewski bestätigt: „Durch die Zusammenarbeit mit
Turck konnten wir eine hohe Modularität der gesamten
Produktionslinie erreichen. Dadurch sind wir in der
Lage, den Prozess bei Bedarf einfach umzugestalten.“
Flexible Prozessüberwachung mit RFID
Zur vollständigen Überwachung des Herstellungsprozesses
hat Smart Automation ein RFID-basiertes
Tracking-System eingesetzt, in dem das TBEN-S-RFID-
Interface und HF-Schreib-Lesegeräte von Turck eine
zentrale Rolle spielen. Sämtliche Parameter und Mess -
werte des Herstellungsprozesses werden für jedes
einzelne Teil erfasst und in einer Datenbank auf einem
Server und in der Cloud gespeichert. Diese Lösung
ermöglicht es, den Herstellungsprozess flexibel zu
gestalten, indem beispielsweise einzelne Schritte
übersprungen oder bestimmte Elemente jederzeit
nachbearbeitet werden können.
Faktor-1-Sensoren mit maximalem Schaltabstand
auf alle Metalle
Im Bereich der induktiven Sensoren hat sich das
Unternehmen für die uprox-Serie von Turck entschieden.
Als Faktor-1-Sensoren erfassen die uprox-Geräte
sämtliche Metalle zuverlässig und mit gleichem
Schaltabstand, was eine Standardisierung bei der
Sensorauswahl ermöglicht – ein weiterer Vorteil in der
Maschinenkonstruktion. Die einheitliche Verwendung
dieser Sensoren führt zu einer einfacheren Integration
in die Anlage, da keine unterschiedlichen Abstände
und Target-Materialien beachtet werden müssen. Auch
Installation und Wartung sind weniger aufwendig.
Dadurch wird die Herstellung der Anlage effizienter.
more@TURCK 1 | 2025
36 | 37
WLS27-LED-Linienleuchten stellen
den jeweiligen Status eines Moduls
farbig dar
Mit ihrem kompakten Design lassen sich die TBEN-RFID-
Interfaces nahezu überall problemlos montieren
Produktion im Blick mit LED-Technologie
In einem so umfangreichen Projekt ist es sehr wichtig,
den aktuellen Status auf den verschiedenen Produktionsstufen
anzuzeigen. Das Unternehmen entschied
sich für die programmierbaren WLS27-LED-Linienleuchten
von Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering,
um den jeweiligen Status der Maschine in den
einzelnen Modulen durch verschiedene Farben anzuzeigen.
Für die intuitive Kommunikation mit dem
Anwender wurden K50-Leuchttaster verwendet.
Schnell und fehlersicher: vorkonfektionierte
Leitungen
Eine weitere Herausforderung bei der Komplexität
dieser Linie war die Anschlusstechnik. Aber auch dafür
hat Smart Automation im umfangreichen Connectivity-
Portfolio von Turck eine Lösung gefunden. So hat man
bereits in der Planungsphase vorkonfektionierte Lei -
tungen in verschiedenen Längen ausgewählt und bei
Bedarf passive Hubs eingesetzt. Auf diese Weise
konnten nicht nur Anschlussfehler von vornherein
ausgeschlossen werden, auch die Montage und
Inbetriebnahme der einzelnen Module wurde deutlich
beschleunigt.
Fazit
Hinsichtlich der steigenden Produktionsanforderungen
in der Automobilbranche bietet die Kombination aus
modularem Maschinenbau und dezentraler Steuerung
zahlreiche Vorteile. Dank der eingesetzten Lösungen
konnten die Anzahl der Bediener reduziert, der Verkabelungsaufwand
verringert und die Montagearbeiten
beschleunigt werden, was mit klassischer zentraler
Steuerungstechnik nicht möglich gewesen wäre.
Zudem erhöht das modulare Konzept die Anlagenverfügbarkeit,
da bei Ausfall eines Moduls nur dieses
ausgetauscht werden muss. Letztlich bietet die modulare
Bauweise einfache Erweiterungsmöglichkeiten der
Anlage, um auch künftigen Anforderungen gerecht zu
werden. Dadurch wird die Flexibilität erhöht und
langfristige Kosteneffizienz gewährleistet. „Es war uns
sehr wichtig, dass manuelle Operationen einfach
automatisiert werden können, falls der Kunde dies zu
einem späteren Zeitpunkt fordert“, so Zakrzewski. „Das
breite Turck-Portfolio ermöglicht das einfache Handling
verschiedenster Signale, von digitalen und analogen
Standardsignalen bis hin zu RFID, die sowohl zur
Bedienerprotokollierung als auch zur Prozessverfolgung
eingesetzt wurden. Durch die Zusammenarbeit
mit Turck konnten wir ein hohes Maß an Modularität
über die gesamte Linie hinweg erreichen.“
Autor | Przemysław Joachimiak ist Vertriebsingenieur
bei Turck Polen
Kunde | www.smartautomation.pl/en
Webcode | more12552
APPLICATIONS SYSTEMS
Parkplatz-Organizer
Tiefkühlkostspezialist Ardo optimiert Ladeverkehr und Sicherheit auf dem
Firmengelände im belgischen Koolskamp mit Turcks Multiprotokoll-IO-Link
Master TBEN-S2-4IOL mit ARGEE-Logik und programmierbaren LED-Leuchten
Die Ardo Foods NV mit Hauptsitz im belgischen
Ardooie produziert tiefgekühltes Gemüse, Kräuter
und Obst. Mit 17 Standorten in acht Ländern versorgt
das familiengeführte Unternehmen über ein globales
Vertriebsnetz seine Kunden aus Einzelhandel, Gastronomie
und Industrie mit hochwertiger Tiefkühlkost.
Am Standort im belgischen Koolskamp werden Erbsen,
Bohnen, Wurzelgemüse, Spinat und weitere Gemüsesorten
gewaschen, blanchiert, eingefroren, verpackt
und gelagert. Ein neu gestalteter LKW- und Mitarbeiter-
Parkplatz zwischen Zufahrt zum Firmengelände und
den Laderampen stellte das Unternehmen vor große
Herausforderungen, da kontinuierlich Transportfahrzeuge
ein- und ausfahren. Diese Dynamik auf der
begrenzten Manövrierfläche birgt Risiken wie Kollisionen,
Behinderungen des Zugangs und Verzögerungen,
die nicht nur den reibungslosen Ablauf, sondern auch
die Sicherheit von Personen gefährden könnten.
Ankommende LKW-Fahrer sollten daher rechtzeitig
wissen, ob das Gelände bereits belegt ist und wie lange
more@TURCK 1 | 2025 38 | 39
Die WLS27-LED-Leiste ist wasserdicht und auch bei Tageslicht gut
sichtbar – und damit perfekt geeignet für den Einsatz im Freien
Die begrenzte Manövrierfläche
auf dem Ardo-LKW-
Parkplatz erfordert eine
smarte Zufahrtsregelung
sie warten müssen, bis sie einfahren können. Da die
Fahrer aus verschiedenen Ländern stammen und oft
weder untereinander noch mit dem Personal vor Ort
kommunizieren können, musste das System sprachunabhängig
funktionieren. „Wir haben erkannt, dass
es möglicherweise Probleme beim Verkehr zwischen
der Laderampe und dem LKW-Parkplatz gibt“,
beschreibt Bart Nollet aus der Engineering-Abteilung
von Ardo die Ausgangssituation. „Deshalb war es uns
wichtig sicherzustellen, dass die Fernfahrer unabhängig
von der Sprache gewarnt werden, falls es zu Engpässen
kommt, und wissen, dass sie an der Schranke warten
müssen.“ Ein System zur Regulierung der LKW-Anzahl
im Verladebereich inklusiver einer Anzeige der Wartezeit
sollte diese Probleme lösen.
Steuerung, Visualisierung und Programmierung
aus einer Hand
„Das Turck-Multiprox-Team schlug vor, eine LED-Leiste
zu verwenden, die die Zeit herunterzählt, während der
Fahrer wartet“, so Nollet. „Neben der Hardware kümmerte
sich das Turck-Team auch um die Programmierung,
was uns sehr geholfen hat.“ Herzstück des
Verkehrssteuerungssystems ist das kompakte Multiprotokoll-I/O-Modul
TBEN-S2-4IOL für Ethernet mit
vier IO-Link-Masterkanälen. Eine seiner entscheidenden
SCHNELL GELESEN
Als einer der führenden Tiefkühlkosthersteller betreibt Ardo europaweit
17 Produktionsstandorte in acht Ländern und beliefert seine
Märkte mit Tiefkühlgemüse, -kräutern und -obst. Einen neuen Verladebereich
im belgischen Koolskamp gestaltete das Unternehmen so, dass
gefährliche Situationen trotz stetig ein- und ausfahrender Transportfahrzeuge
vermieden werden. Turck Multiprox entwickelte ein System zur
effizienten LKW-Navigation und Zufahrtskontrolle auf der begrenzten
Manövrierfläche.
APPLICATIONS SYSTEMS
»Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung. Kaum zwei
Monate, nachdem wir das Problem besprochen
hatten, war die Lösung dank der Systemingenieure
von Turck Multiprox bereits einsatzbereit. Dass seither
keine einzige gefährliche Situation aufgetreten
ist, beweist, dass das System perfekt funktioniert.«
Bart Nollet | Ardo
Stärken ist die Flexibilität in Bezug auf verschiedene
Kommunikationsprotokolle wie Profinet, EtherNet/IP
und Modbus-TCP, die eine problemlose Einbindung
in die bestehende Infrastruktur ermöglicht und die
Kommunikation mit IO-Link-Systemkomponenten
sicherstellt. Das Modul ermöglicht die schnelle Verarbeitung
von Datenströmen und somit eine präzise
und zeitnahe Steuerung des Verkehrsflusses. Die
Steuerungsfunktionen des TBEN-S2-4IOL werden über
Turcks browserbasierte Logik-Software ARGEE programmiert,
die eine leichte Anpassung sowie Erweiterung
des Systems und eine schnelle Implementierung
der Lösung ermöglicht.
Verbesserte Fahrerführung dank programmierbarer
WLS27-LED-Leuchten
Die programmierbare WLS27-LED-Leuchte von Turcks
Optosensorikpartner Banner Engineering zeigt den
Verlauf der voraussichtlichen Wartezeit an. Die LED-
Leiste leuchtet sehr hell und ist auch bei Tageslicht
Seit der Installation des Systems gab es keine Probleme mehr mit
den internationalen Fahrern oder Gefahrensituationen
gut sichtbar. Die zahlreichen Farben und Leuchtmodi
können über IO-Link parametriert werden. Dadurch
kann die WLS27 eine Vielzahl von Informationen klar
Die Leuchtpunkte der
WLS27-LED-Leiste
visualisieren einen
Timer, der die Warte -
zeit des Fahrers
herunterzählt
more@TURCK 1 | 2025
40 | 41
Turck ultrakompaktes Ethernet-Multiprotokoll-I/O-Modul TBEN-S2-4IOL ist als IO-Link Master das Herzstück des Verkehrssteuerungssystems bei Ardo
und intuitiv erfassbar darstellen. Aufgrund ihres
bruchsicheren, wasserfesten und UV-beständigen
Copolyester-Mantels in Schutzart IP69K ist sie perfekt
für den Einsatz im Freien geeignet.
An der Schranke zeigt die WLS27-Leuchte den
LKW-Fahrern mittels unterschiedlicher Farben und
Blinkmuster sprachunabhängig an, wann sie einfahren
können. Das klare, visuelle Signal verhindert Kollisionen
und sorgt für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss bei
verbesserter Sicherheit für Personen, Fahrzeuge und
Infrastruktur.
Flexibilität und Steuerungsintelligenz durch
ARGEE-Programmierumgebung
Wichtig für die unkomplizierte Programmierung des
TBEN-S2-4IOL-Moduls ist die webbasierte ARGEE-
Programmierumgebung. Sie erweitert das Multiprotokoll-I/O-Modul
um Logik-Funktionalitäten zur einem
Field Logic Controller, der ohne komplizierte Software-
Installationen und Programmiersprachen konfiguriert
werden kann. So ist es möglich, die LED-Anzeige
entsprechend den Anforderungen des Verkehrssteuerungssystems
anzupassen. Ein Beispiel dafür ist die
Programmierung eines dynamischen Timers, der dem
Fahrer die Wartezeit anzeigt. Abhängig von der
verbleibenden Wartezeit, reguliert der Timer die
Geschwindigkeit, mit der die roten LEDs abgeblendet
werden.
Verbindung mit dem lokalen Parkleitsystem
Durch die Kommunikation mit dem lokalen Parkleitsystem
von Ardo erhält das TBEN-S2-4IOL Echtzeitinformationen
über die Belegung der Laderampen und den
Zustand der Schranke. Diese Daten zur Parkplatzbelegung
ermöglichen dem Verkehrssteuerungssystem eine
präzise Steuerung der WLS27-LED-Leuchten. Turcks
TBEN-I/O-Modul erfasst heute kontinuierlich Daten
über Parkplatzverfügbarkeit und Schrankenstatus, um
den Fahrern ankommender Lastwagen per Lichtsignal
anzuzeigen, wann sie einfahren dürfen oder wie lange
sie warten müssen. Zusätzlich wird abhängig von der
Parkplatzverfügbarkeit auch die Öffnung der Schranke
koordiniert. Die einfache Integration des lokalen Parkleitsystems
war mit ausschlaggebend für die Gesamteffizienz
der neuen Lösung, die den Lieferverkehr bei
Ardo in Koolskamp heute deutlich sicherer und
effizienter macht.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung von Turck
Multiprox“, resümiert Bart Nollet. „Kaum zwei Monate,
nachdem wir das Problem besprochen hatten, war die
Lösung dank der Systemingenieure von Turck Multiprox
bereits einsatzbereit. Die Tatsache, dass wir seither
keinen einzigen Kommentar von einem ausländischen
Fahrer gehört haben und keine einzige gefährliche
Situation aufgetreten ist, beweist, dass das System
perfekt funktioniert.“
Autor | Bart Baert ist Sales Manager
bei Turck Multiprox in Belgien
Kunde | ardo.com
Webcode | more12554
APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK
Charakterrolle
Mit der „Conveyor Control Unit“ zur Steuerung von CAN-Rollenmotoren
digitalisiert der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER seine Förderstrecken –
die Technik dahinter stammt von Turck
In der neuen Generation
seiner Förderanlagen
nutzt SSI SCHÄFER
die „Conveyor Control
Unit“ CCU, ein von
Turck entwickeltes
CAN-I/O-Modul zur
Steuerung der Trommelmotoren
und Erfassung
der Sensordaten
Viele Menschen hierzulande berühren regelmäßig
ein Produkt von SSI SCHÄFER, denn die Hausmülltonne,
die sie an den Straßenrand stellen, stammt häufig aus
dieser Unternehmensgruppe. Die Prominenz ihrer
Mülltonnen sollte aber nicht zu falschen Rückschlüssen
über die Produktvielfalt der Gruppe verleiten, die am
Hauptsitz in Neunkirchen/Siegerland die vielen Teil -
unternehmen koordiniert. Mit mehr als 80 Gesellschaften
und rund 8.600 Mitarbeitenden erwirtschaftet die
Unternehmensgruppe etwa 1,9 Milliarden Euro Umsatz.
Möglich wird das durch ein Produktportfolio, das heute
die gesamten Anforderungen der Logistik abgedeckt –
angefangen bei nachhaltigen Behältersystemen, über
Fördertechnik für Klein- und Großladungsträger, bis zu
komplexen Gesamtlösungen in der Intralogistik, inklu -
sive Software für den innerbetrieblichen Materialfluss
und begleitende Dienstleistungen.
Innerhalb der SSI SCHÄFER-Gruppe produziert und
entwickelt der Standort im österreichischen Graz Behäl-
terfördertechnik. Dort überlegten Christian Steiner,
Produktmanager Conveyor Control, und seine Kollegen
Ende 2018, welche Anforderungen die Förderanlagen
der nächsten Generation erfüllen sollten. Als Produktmanager
ist Steiner auch für die Automatisierung und
Steuerung der Fördertechnik verantwortlich. Teil des
Projektteams war seinerzeit auch Hansjörg Lerchster
als Project Manager R&D. Heute ist Lerchster als
Product Owner und Business Operations Manager bei
dem durch SSI SCHÄFER gegründeten Startup Supply-
Brain verantwortlich für die Entwicklung von Predictive-Maintenance-Lösungen
und anderen datenbasierten
Services für Intralogstikanlagen.
Digitalisierung der Fördertechnik
Die nächste Generation der Fördertechnik sollte
weitestgehend digital automatisiert und gesteuert
werden. Die bisher eingesetzten Rollenmotoren mit
analoger Steuerung und die dazugehörigen Steuer-
© SSI SCHÄFER
more@TURCK 1 | 2025 42 | 43
»Man konnte zwar auch CAN-Bus-
Steuerungen am Markt kaufen, aber
wir wollten eine SSI SCHÄFER-Lösung,
die wirklich auf unsere Bedürfnisse
zugeschnitten ist.«
Christian Steiner | SSI SCHÄFER
Turck hat sein I/O-Modul TBEN-LL-4RM zur Steuerung von
CAN-Rollenmotoren und zur Digitalisierung der Förderstrecken
exakt auf die Anforderungen von SSI SCHÄFER zugeschnitten
module konnten die gestiegenen Anforderungen nicht
mehr erfüllen. Die Motorrollenantriebe der nächsten
Generation sollten daher durchgehend digital gesteuert
werden. Da Interroll als Lieferant und Hersteller
der eingesetzten Motorrollen den CAN-Bus nutzt, war
dieses Feldbusprotokoll auch für die I/O- und Steuerungstechnik
gesetzt, nachdem die Entscheidung
für die Motorrollen dieses Anbieters gefallen war.
Die neueren Motoren sollten zudem nicht mehr mit
24 Volt, sondern mit 48 Volt versorgt werden. Der
höhere Spannungsbereich erlaubt kleinere Kabelquerschnitte
und aufgrund geringerer Verluste längere
Leitungen und somit größere Netzteile mit besserem
Wirkungsgrad.
Keine perfekte I/O-Lösung am Markt
SSI SCHÄFER begab sich am Markt auf die Suche nach
Systemen, die eine Datenanbindung zu den Motorrollen
mit CAN-Schnittstelle, die geforderte 48-Volt-Spannung
sowie Profinet-Kommunikation zur Steuerung
der Anlagen bieten konnte. Die Geräte sollten robust
in Schutzart IP67 zur direkten Installation an den
Förderbändern ausgeführt sein. Die perfekte Lösung
dafür war am Markt nicht vorhanden: „Man konnte
zwar auch CAN-Bus-Steuerungen am Markt kaufen,
aber wir wollten eine SSI SCHÄFER-Lösung, die wirk -
lich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist“, erklärt
Christian Steiner die damalige Ausgangssituation.
Nach einem ersten Kontakt mit Turck auf der SPS-
Messe in Nürnberg prüfte der Automatisierungsspezialist,
ob man eigene I/O-Lösungen entsprechend den
Anforderungen von SSI SCHÄFER modifizieren konnte.
So viel vorab, man konnte.
© SSI SCHÄFER
CCU-Modul spart separate I/O-Module ein
Das daraufhin von Turck weiterentwickelte I/O-Modul
TBEN-LL-4RM-4DI-4DXP zur Steuerung von CAN-Rollenmotoren
firmiert bei SSI SCHÄFER nun als Conveyor
Control Unit, kurz CCU. Neben der 48-Volt-Spannung
für die Rollenmotoren und 24 Volt für klassische Akto -
ren, CAN-Kommunikation zum Motor und Profinet-
Kommunikation zur Steuerung waren digitale Ein- und
Ausgänge für externe Trigger-Signale oder Aktoren
eine weitere Anforderung. Zusätzlich zu vier klassischen
I/Os stehen auf dem Modul vier DXP-Ports bereit, die
wahlweise als Ein- oder Ausgang genutzt werden
können. „Wir haben mit dem Modul jetzt die Möglichkeit,
mehr Sensordaten einzusammeln, genauer gesagt
die doppelte Anzahl an I/Os im Vergleich zum Vorgängermodul.
Früher mussten wir zusätzlich I/O-Module
anderer Hersteller verwenden, um die Signale der
Sensorik einzusammeln“, erklärt Hansjörg Lerchster
den Vorteil der neuen CCU. „Das können wir heute
zusammenfassen. Zudem wird die Lösung durch die
Buskommunikation Plug-and-Play-fähig.“
Automatische Adressvergabe vereinfacht
Inbetriebnahme
Vorteile zeigen sich auch bei der vereinfachten Montage
und Inbetriebnahme der CCU-Module. „Die
Adressvergabe erfolgt jetzt automatisch. Wir haben von
den im Bau befindlichen Werken sehr gutes Feedback
erhalten. Das CCU-Modul sei einfach zu installieren und
auch das Fehlerhandling ist sehr gut. Es wird direkt
SCHNELL GELESEN
Der Intralogistikspezialist SSI SCHÄFER ist im Begriff, seine Fördertechnik
durchgängig zu digitalisieren. Energieeffizienz, kurze Time-To-Market
und eine maximale Verfügbarkeit durch vorausschauende Wartung sind
die treibenden Faktoren dahinter. Turck unterstützt diesen Weg mit
einem Profinet-I/O-Modul zur digitalen, dezentralen Steuerung und
Spannungsversorgung von 48V-Rollenmotoren über CAN. Neben der
effizienteren Montage und der Zentralisierung der Netzteilarchitektur
seiner Fördertechnik schätzt SSI SCHÄFER an dem Modul auch die
Möglichkeit, dank der transparenten Daten auch digitale Services wie
Predictive Maintenance anbieten zu können.
APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK
»Wir haben mit dem Modul jetzt die Möglichkeit,
mehr Sensordaten einzusammeln, genauer gesagt
die doppelte Anzahl an I/Os im Vergleich zum
Vorgängermodul. Früher mussten wir zusätzlich
I/O-Module anderer Hersteller verwenden.«
Hansjörg Lerchster | SSI SCHÄFER
angezeigt, welche Motorrolle nicht funktioniert. Das
war mit der alten Technik so nicht möglich“, schildert
Steiner die Rückmeldungen seiner Kollegen.
Die Einführung der neuen Motorrollen läuft sukzessive
seit 2021. SSI SCHÄFER produziert jährlich über
100 Kilometer Fördertechnik. Die Motorrollen sind in
verschiedenen Produktgruppen integriert, von geraden
Förderbändern über Kurven und Schrägrollen bis hin zu
komplexen Ausrichtern. Aufgrund der umfangreichen
Umstellungen und Anpassungen in den Konstruktionszeichnungen
erfolgt so eine Umstellung nicht über
Nacht.
Zukunftssicherheit und Modularität
Die CCU-Module bieten durch ihre digitale Ansteuerung
vielseitige Möglichkeiten zur Optimierung und
Automatisierung. Die Option, die Module sowohl über
Profinet als auch über I/O-Signale anzusteuern, sorgt
für hohe Flexibilität und Rückwärtskompatibilität. Diese
Flexibilität ermöglicht es dem Intralogistikspezialisten,
auch ältere Anlagen mit der neuen Technik nachzurüsten.
Über die Feldbusschnittstelle können die Motoren
nicht nur präziser gesteuert werden, parallel zur
zyklischen Prozesskommunikation der Betriebsdaten
können Zustandsdaten, etwa die Temperatur oder
Betriebsparameter, wie ihre Betriebsstunden übertragen
werden. „Mit der neuen Firmware des Moduls
können wir dies nicht nur über Profinet, sondern auch
über die I/O-Signale ansteuern. Das bietet uns die
Möglichkeit, die Module auch im Kontext von Geräten
mit Software einzusetzen, die noch nicht mit Profinet
arbeiten kann“, ergänzt Steiner. Auch wenn nicht jede
Option heute schon im vollen Umfang genutzt wird,
schätzt man bei SSI SCHÄFER die Flexibilität und
Zukunftssicherheit, die das CCU-Modul von Turck
bietet.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Das Projekt starteten Turck und SSI SCHÄFER mitten
in der Corona-Pandemie und damit genau in der Zeit
der Lieferkettenprobleme. „Neben der verbesserten
Kosteneffizienz und dem, was wir technisch erreicht
haben, war für mich die Zusammenarbeit mit Turck
ganz entscheidend. Die habe ich als sehr partnerschaftlich,
auf Augenhöhe und zielorientiert erlebt, trotz der
Herausforderungen in der gemeinsamen Entwicklung“,
erinnert sich Hansjörg Lerchster an die Arbeit im
Projekt. „Wir sind weiterhin sehr zufrieden, auch mit
den laufenden Aktivitäten wie Firmware-Updates etc.“,
ergänzt sein Kollege Christian Steiner.
Autor | Holger Spies ist Projektmanager Vertrieb bei Turck
Kunde | www.ssi-schaefer.com
Webcode | more12555
Die Förderstrecken
von SSI SCHÄFER
lassen sich mit dem
dezentralen CCU-Modul
deutlich effizienter und
montagefreundlicher
aufbauen, testen und
betreiben – die Möglichkeit
vorausschauender
Wartung inklusive
© SSI SCHÄFER
more@TURCK 1 | 2025
44 | 45
Auf den Punkt.
Turcks Intralogistikspezialist Frank Morassi über den Trend zu Digitalisierten Förderstrecken
»Modularisierung und Digitalisierung zäh -
len zu den Topthemen im Maschinen- und
Anlagenbau, nicht zuletzt auch in der Intralogistik.
Schnell wechselnden Anforderungen
ihrer Kunden begegnen Anwender am
besten mit modularen, flexibel skalierbaren
Förderstrecken. Wenn diese dann auch hochverfügbar
sein und idealwerweise staudrucklos
arbeiten sollen, geht kein Weg an
einer effizienten Digitalisierungsstrategie
vorbei. Der Trend geht weg von massiven,
zentral gesteuerten und angetriebenen
Strecken hin zu dezentralen Steuermodulen
und Rollenantrieben direkt vor Ort.
Die Digitalisierung der Förderstrecke
und dezentrale, schaltschranklose Steuerungskonzepte
bringen gleich eine Reihe
von Vorteilen mit sich. Da ist zum einen die
einfache Skalierbarkeit. Ändern sich die
Anforderungen, lassen sich digitalisierte
Fördermodule schnell zu neuen Streckenlayouts
zusammenstellen, das alles mit
jeweils nicht genutzten Motorrollen nahezu
verzögerungsfrei abgeschaltet werden
können, profitieren solcherart ausgerüstete
Förderstrecken von einer verbesserten
Energieeffizienz.
Nicht zuletzt erhöht die Digitalisierung
der Förderstrecke auch deren Verfügbarkeit.
Intelligente Steuermodule erfassen quasi
nebenbei auch den Zustand der angeschlossen
Motorrollen. Steigt der Strombedarf
über einen Normwert an, steht in
absehbarer Zeit ein Ausfall des Antriebs
bevor. Werden diese Werte kontinuierlich
überwacht, gibt das System rechtzeitig
eine Warnung aus, die es dem Anwender
erlaubt, im Rahmen einer geplanten
Wartungsmaßnahme die defekten Motorrollen
zu ersetzen. Ungeplante Stillstände
lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.
Turck begegnet dem Trend zur Digitalisierung
von Förderstrecken mit einem
ausgeklügelten Portfolio an robusten IP67-
können bereits seit einiger Zeit Turcks
TBEN-L-4RMC-Modul einsetzen. Es steuert
die Motorrollen mittels CAN-Interface und
kommuniziert zur Steuerung dank Turck
Multiprotokoll vollautomatisch über eine
der drei Ethernet-Sprachen Profinet,
EtherNet/IP oder Modbus TCP. Das Modul ist
ab sofort auch für die Motoren der Hersteller
MPC und MTA einsetzbar. Aktoren oder
Sensoren sind über vier digitale Eingänge
oder vier universelle Ein- oder Ausgänge
(DXP-Ports) anschließbar. Über die vier
CAN-Ports des Moduls kann der Anwender
verschiedene vorprogrammierte Steuerungsroutinen
ausführen, um beispielsweise
einfach eine staudruckfreie Förderung
(Zero Pressure Accumulation, ZPA) einzurichten.
Spezifische Steuerungsroutinen,
die nicht in den vorprogrammierten
Logiken enthalten sind, kann der Anwender
über die Programmcode-freie Steuerungslogik
ARGEE selbst vornehmen.«
»Digitalisierte Förderstrecken
sind hochperformant, maximal
flexibel und im Handumdrehen
staudrucklos eingerichtet.«
einem sehr geringen Verdrahtungsaufwand.
Smarte I/O-Module an den Fördermodulen
bringen nicht nur die Steuerungsintelligenz
mit, sondern gleich auch Ein- und Ausgänge
für Sensoren und Aktoren, letztere vor
allem in Form von Rollenmotoren. Versorgt
werden alle Geräte über robuste IP67-Netzteile
an den Modulen, deren Spannung sich
dank Linientopologie über M12-Power-
Leitungen durchschleifen lässt. Die Spannungsversorgung
der angeschlossenen
Motoren sollte wahlweise mit 48 oder
24 Volt erfolgen.
Dezentrale Steuermodule reduzieren
deutlich den Datenverkehr und ermöglichen
zudem kurze Zykluszeiten. Da die
Blockmodulen. Insbesondere die
I/O-Module der TBEN-S- und TEBEN-L-
Familien zur Signalverteilung direkt
an der Fördertechnik oder die
IP67-SPS TBEN-L-PLC zur autarken
Steuerung direkt am Modul werden
zunehmend in Intralogistikanlagen
eingesetzt. Mit einem speziellen
IP67-Modul, das dediziert zur
Steuerung von Rollenmotoren
entwickelt wurde, steht eine weitere
wichtige Komponente zur
Flexibilisierung und Modularisierung
der Fördertechnikanlagen
zur Verfügung: Anwender von
Interroll-Trommelmotoren
APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK
»Das ISC CAM löst viele der
Probleme, die die klassische
Automatisierungsstruktur
aufgeworfen hat.«
Lazlo Kleczewski | Intralox
Flexibel fördern
EV-Batteriehersteller benötigen einfach skalierbare Fördertechniklösungen
– zur smarten Steuerung der variablen
Anlagen entwickelte Intralox mit robusten Turck-Block-I/Os
das dezentralisierte Logikmodul ISC CAM
Die E-Mobilität revolutioniert den globalen Automobilmarkt.
Nicht nur die Automobilhersteller spüren die
steigende Nachfrage nach alternativen Antriebskonzepten,
von denen Elektrofahrzeuge derzeit die wich -
tigsten sind. Der gesamte Zulieferermarkt ist gefordert,
den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.
Dabei muss vor allem die Produktion von Lithium-
Ionen-Batterien mit dem Nachfragetempo nach Elektro -
fahrzeugen Schritt halten. „Wir haben Kunden, die sehr
dynamisch skalieren müssen, um den Anforderungen
der Hersteller von Elektrofahrzeugen gerecht zu
werden“, sagt Martina Costa, Business Development
Analyst für das Automotive Team bei Intralox in
Amsterdam, einem der führenden Fördertechnik- und
Materialflussspezialisten für zahlreiche Branchen. Für
den Automobilmarkt ist sich Costa sicher, dass „die
Batteriehersteller die notwendige Dynamik nicht
allein durch den Bau neuer Anlagen auf der grünen
Wiese erreichen können. Sie werden den Durchsatz
ihrer bestehenden Anlagen erhöhen müssen.“
EV-Batterie-Förderlösung: skalierbar, flexibel
und palettenfrei
Neben der steigenden Nachfrage nach Skalierbarkeit
hat Intralox zwei weitere Kriterien identifiziert, um die
Spreu vom Weizen zu trennen, wenn Batteriehersteller
nach der Förderlösung für ihre nächste Produktionsanlage
suchen: An erster Stelle steht die Flexibilität, da
die Anzahl der verschiedenen Batterietypen in den
nächsten fünf Jahren drastisch ansteigen wird. Die
Anlagen müssen daher in der Lage sein, eine große
Anzahl unterschiedlicher Typen auf demselben
Intra logistiksystem zu verarbeiten. Lösungen für die
Produktionslinie von morgen müssen eine Vielzahl von
Gewichten, Abmessungen und anderen unterschiedlichen
Eigenschaften handhaben können. Die dritte
Anforderung, die Costa identifiziert hat, ist eine Lösung
ohne Paletten und Werkstückträger. Diese würden nur
die Komplexität und die Kosten der Produktionslinie
in die Höhe treiben, da Paletten ständig eingesammelt,
zurückgebracht und kontrolliert werden müssten. Das
Handling von Batterien direkt auf der Förderfläche
reduziert die Investitionskosten und die Zeit bis zur
Markteinführung.
Innovative Fördertechnik von Intralox
Intralox ist ein innovatives Unternehmen, wie die mehr
als 1400 Patente zeigen, die man auf der ganzen Welt
hält. Mit einem Erfinder als Gründer hat man sich schon
immer auf die Entwicklung neuer Lösungen konzentriert,
in denen die Patente einen Mehrwert schaffen.
Dies ist ein Grund für die Konzentration von Intralox
auf Technologien wie modulare Kunststoffbänder für
spezielle Zwecke, zum Beispiel hygienische Bänder für
den Transport unverpackter Lebensmittel. Intralox-
Lösungen sind Teil der logistischen Infrastruktur von
Marktführern in fast allen Branchen.
Ein Beispiel für diesen Erfindergeist ist die Intralox
Activated Roller Belt (ARB)-Technologie, die vor 15 Jahren
eingeführt wurde. Bei herkömmlichen Rollenförderern
werden meist so genannte Pop-up-Ausschleuser
eingesetzt, um Güter zu vereinzeln oder quer zur För -
derrichtung zu transportieren. Diese Bänder springen
zwischen den Rollen auf und werden separat motori-
Mit einer Demo-
Anlage in Shanghai
zeigt Intralox, dass die
dezentrale Automatisierung
viele Probleme
der Anlagenhersteller
bei der Integration in
größere Systeme löst
siert, um die seitliche Bewegung der Güter zu ermöglichen.
Ein Nachteil dieser Technologie ist, dass die
Bänder zwischen den Rollen nicht die gesamte Bodenfläche
des Transportguts unterstützen und daher die
Größe der beförderten Gegenstände einschränken.
Die ARB-Technologie von Intralox löst diese Problematik
durch ein Band, in das kleine Rollen eingelassen
sind, die in einem bestimmten Winkel zur Laufrichtung
stehen. Vor allem, wenn ein hoher Durchsatz und eine
vorsichtige Handhabung bei der Vereinzelung erforderlich
sind, können ARB-Geräte und insbesondere DARB-
Geräte die ideale Lösung sein. DARB steht für Dual-
Stacked Angled Roller Belt, eine spezielle Version der
ARB-Technologie, die in der Lage ist, Gegenstände bis
zu 90 Grad quer zur Linie zu transportieren.
Die DARB-Technologie erfüllt perfekt die drei kritischen
Anforderungen an die Produktionslogistik für
Elektroautobatterien: Skalierbarkeit, Flexibilität und
die Fähigkeit, Batterien ohne Paletten zu bewegen.
Sie verbessert die Skalierbarkeit, da sie den Durchsatz
von Batterielinien im Vergleich zu konventionellen
Gliederbandförderern erheblich erhöhen kann, denn
die Stopp- und Startzeiten vor orthogonalen Bewegungen
entfallen. Außerdem ist die Förderstrecke mit
DARB flexibler, da durch die Unterstützung der vollen
Bandbreite Größenbeschränkungen für die Artikel
entfallen. Die einzige Begrenzung ist die Abmessung
des Bandes selbst. Kleinere Teile können zudem nicht
wie bei Standardrollenbahnen zwischen die Rollen
fallen. Schließlich machen DARB-Lösungen Paletten
überflüssig, da sie die EV-Batterie über die gesamte
Grundplatte tragen.
Problem: Zentrale SPS-Lösungen schlecht skalierbar
Einige Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien profitieren
bereits von den Fähigkeiten der DARB-Anlagen in
ihrer Produktion, so Martina Costa. Aber das Unternehmen
hat bei der Suche nach dem optimalen Förderer
für die wachsende Batterieindustrie weiteres Potenzial
für Verbesserungen gefunden. Als OEM (Original Equipment
Manufacturer) automatisiert Intralox die ARB-
Anlagen in der Regel nicht selbst, dies wird traditionell
vom Integrator der Intralogistiksysteme gemäß der
Intralox-Richtlinien erledigt. „Wir haben festgestellt,
dass dieser Prozess nicht immer effizient ist, da viel
Know-how in der Kommunikation verloren geht. Wir
arbeiten ständig mit DARB, aber der Integrator macht
SCHNELL GELESEN
Müssen Maschinenbauer ihre Lösungen in übergeordnete Systeme
integrieren, haben sie meist die Wahl zwischen zwei suboptimalen
Alternativen: Entweder integrieren sie ihre Steuerungen in die
Haupt linien-SPS oder sie bauen einen Schaltschrank mit SPS an jedes
Anlagenmodul. Beide Varianten sind nicht nur aufwendig und teuer,
sondern auch nicht skalierbar genug, um den wachsenden Anforderungen
an moderne Intralogistikanlagen gerecht zu werden. Deshalb hat
der Gurt- und Fördertechnikspezialist Intralox das Intralox Smart
Carryway Automation Module (ISC CAM) entwickelt, eine autonome
IP67-Lösung zur Steuerung von Förderanlagen wie der DARB 4500.
Turck lieferte die TBEN-Blockmodule für das ISC CAM, die IP67-Netzteile
PSU67 und farbcodierte Leitungen zur einfachen Inbetriebnahme und
schaltschranklosen Installation.
APPLICATIONS FELDBUS/STEUERUNGSTECHNIK
Turcks großes Portfolio an IP67-
I/O-Modulen gewährleistet einen
nahtlosen, dezentralen Ansatz für
modulare Maschinen und Anlagen
ISC CAM: Die dezentrale Intralox-Logik auf Turcks robusten
TBEN-S-Blockmodulen ermöglicht ein variables Anlagenlayout
ohne aufwendige Schaltschrankinstallation
Schnelle Verkabelung,
einfache Installation:
Das robuste PSU67-
Netzteil liefert alle
benötigten Spannungen
direkt vor Ort
dies nur ab und zu. Das kann für alle Parteien eine
Herausforderung sein“, erklärt Martin Benavidez,
Intralox-Produktmanager für ISC. Das Kürzel steht für
„Intralox Smart Carryway“, ein innovatives Programm,
das darauf abzielt, eine Automatisierungslösung für
die Steuerung von Intralox-Anlagen, einschließlich der
DARB-Produktlinie, zu entwickeln. Benavidez leitet das
Projekt gemeinsam mit Lazlo Kleczewski als Product
Design Manager für ISC.
Die Integratoren entscheiden sich oft dafür, eine
in der Anlage vorhandene SPS zur Steuerung der
DARB-Lösung zu nutzen. Wenn eine SPS aber mehrere
Maschinen steuert, können die Fehlersuche bei der
Inbetriebnahme und Änderungen im Betrieb zeitaufwändig
und riskant sein. Um dieses Problem im Sinne
der Kunden zu lösen, erweiterte Intralox sein Angebot
um die Automatisierung der DARB-Anlage. „Wir began -
nen mit einer separaten SPS für die DARB-Anlagen,
aber das ist nicht kosteneffizient, da wir verschiedene
SPSen anbieten und große Schaltschränke bauen
mussten, um den Kundenanforderungen und regionalen
Vorschriften gerecht zu werden. Das macht die
Produktentwicklung und -wartung sehr komplex“,
erklärt Benavidez. Traditionelle SPS-Lösungen seien
schwer zu skalieren, da der Aufwand für die Entwicklung
und Montage des Schaltschranks und die Wartung
verschiedener SPS-Plattformen, die seit Jahren in den
Kundenfabriken etabliert sind, sehr hoch ist. „Skalierbarkeit
ist für uns sehr wichtig. Deshalb haben wir nach
einer Lösung gesucht, bei der wir unsere langjährige
Erfahrung und unser Wissen in ein kleines Gerät
einfließen lassen können, das einfach und problemlos
zu bedienen ist“, ergänzt Lazlo Kleczewski.
Lösung: Dezentrale IP67-Steuerungen bringen
Flexibilität
Die Lösung ist das ISC CAM (Intralox Smart Carryway
controlled by a Carryway Automation Module), ein
kompaktes IP67-Blockmodul, das die Software-Logik
von Intralox enthält. ISC CAM maximiert die Leistung
der Anlage, ohne dass ein Schaltschrank benötigt wird.
Turcks TBEN-S bildet die Hardware-Plattform für das
ISC CAM. Dank seiner Multiprotokoll-Fähigkeit kann
das TBEN-Modul eine breite Palette von Kunden mit
minimalen Produktvariationen bedienen. Turcks Multiprotokoll-Geräte
unterstützen Profinet, Modbus TCP
und Ethernet/IP und stellen sich selbstständig ohne
Eingriff des Nutzers auf das im Netzwerk gesprochene
Ethernet-Protokoll ein. Dies bringt eine Verbesserung
für alle Beteiligten: Der Integrator muss seine SPS nur
so programmieren, dass sie einige grundlegende
Befehle übermittelt, was den Aufwand und das Risiko
bei Integration und Inbetriebnahme von DARB-Geräten
reduziert. Der Endanwender kann sicher sein, dass die
Geräte immer dem Stand der Technik entsprechen und
er sich auf den Intralox-Support für DARB-Geräte
verlassen kann. „Das ISC CAM löst viele der Probleme,
die die klassische Automatisierungsstruktur aufgeworfen
hat“, so Kleczewski.
DARB-Demoanlage mit dezentraler Automatisierung
Um die DARB-Technologie als ideale Förderlösung
für die EV-Batterieindustrie präsentieren zu können,
hat Intralox in Shanghai eine Demo-Anlage errichtet,
an der sich potenzielle Kunden ein Bild von den Möglichkeiten
der Technologie machen können. Darüber
hinaus demonstriert die Anlage die Vorteile der dezen -
tralen Automatisierung. Jedes DARB-Gerät verfügt
über ein eigenes ISC CAM für die Automatisierung und
andere Module für Funktionen wie Motorsteuerung
und Sicherheit. Das Ergebnis ist ein hohes Maß an Modu -
larität sowohl der Hardware als auch der Software, was
die Einrichtung, Fehlersuche und Änderungen wie das
Hinzufügen oder Entfernen eines Förderers erleichtert.
Mit dieser Demo-Anlage zeigt Intralox, dass die dezentrale
Automatisierung viele Probleme der Anlagenhersteller
bei der Integration ihrer Produkte in größere
Systeme löst. Herkömmliche Lösungen würden einen
more@TURCK 1 | 2025
48 | 49
»Wir begannen mit einer separaten SPS für die DARB-
Anlagen, aber das ist nicht kosteneffizient, da wir verschiedene
SPSen anbieten und große Schaltschränke
bauen mussten, um den Kundenanforderungen und
regionalen Vorschriften gerecht zu werden. Das macht
die Produktentwicklung und -wartung sehr komplex.«
Martin Benavidez | Intralox
Schaltschrank erfordern für die Komponenten, die oft
nicht in hohen Schutzarten verfügbar sind, wie etwa
HMI, Motorsteuerung, Frequenzumrichter, Stromversorgung
oder andere Komponenten. Das ISC und das
breite Turck-Portfolio an modularen Feldkomponenten
in IP67 bieten jedoch Lösungen für diese Probleme.
Damit lassen sich saubere und flexible Lösungen
realisieren.
Turck: Umfassendes IP67-Portfolio für die
dezentrale Automatisierung
Das HMI der Anlage verfügt nicht über den typischen
Bildschirm am Schrank. „Es besteht keine Notwendigkeit
für ein physisches HMI, da die Anlage über ein
virtuelles HMI, das auf dem Webserver des ISC CAM
gehostet wird, gesteuert, eingestellt und geändert
werden kann. Dies ist mit einem Laptop oder einem
beliebigen Gerät mit Webbrowser leicht zugänglich“,
sagt Lazlo Kleczewski. Die Automatisierung der
Motoren und Sicherheitssysteme erfolgt dezentral
durch eine Kombination von Field Controllern aus
der Turck-TBEN-Familie. Dank des großen Portfolios
an IP67-I/O-Komponenten für serielle und Ethernet-
Kommunikation ist der Schaltschrank der Demo-Anlage
nicht größer als ein Schuhkarton. Er enthält lediglich
einige Sicherheitskomponenten. Die Fähigkeit der
Turck-Ethernet-Lösungen, entweder mit Profinet,
Ethernet/IP oder Modbus TCP zu kommunizieren,
Eine schnelle und problemlose Verkabelung versprechen die M12-Steckverbinder mit
farbcodierten Ringen für Poka-Yoke-Verbindungen
macht die Entwicklung individueller Lösungen für
die Kunden in verschiedenen Regionen überflüssig.
Turcks robustes Netzteil PSU67 vereinfacht die Versorgung
mit 24 VDC für den Betrieb der Automatisierungskomponenten
an der Anlage.
Das „integrierte und ganzheitliche Design“ von
Intralox bietet dem Nutzer noch weitere Vorteile: So
werden durch den Verzicht auf einen Schaltschrank
nicht nur weniger Teile benötigt, sondern auch Kabel
mit losen Enden vermieden, sodass die Anlagen
praktisch plug-and-play-fähig sind. Durch die Farbcodierung
der Steckverbinder wird ein hohes Maß an
Passgenauigkeit erreicht, was die Gefahr von Fehlern
minimiert. So wird die Verkabelung der Geräte einfacher
und intuitiver und es ist fast unmöglich, sie falsch
anzuschließen. „Wir versuchen zu zeigen, dass es
möglich ist, diese komplexen Systeme einfach und
intuitiv zu gestalten. Dazu muss man lediglich ein
wenig anders denken“, fasst das ISC-Team zusammen.
Die Unterstützung der EV-Batteriemodule über die gesamte
Grundfläche ist ein entscheidender Vorteil der DARB-Technologie
Autor | Frank de Jong ist Marketing Manager bei Turck B.V.
in den Niederlanden
Kunde | www.intralox.com
Webcode | more12556
APPLICATIONS RFID
Jeder Regalplatz ist mit einem RFID-
Schreib-Lesegerät ausgestattet, der
den RFID-Tag unterhalb der Box ausliest,
sobald diese eingelagert wird
Keimzelle
KWS optimiert und sichert seine Saatgut-Produktion mit Turcks RFID-Lösung
BL ident zur drahtlosen Identifikation und Temperaturüberwachung von Siloboxen
– Profinet-S2-Systemredundanz inklusive
Als einer der weltweit führenden Saatgut-Spezialisten
für Mais, Zuckerrüben und Getreide setzt die KWS Saat
SE & Co. KGaA modernste Methoden der Pflanzenzüchtung
ein, um die Erträge von Landwirten zu steigern
sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krank-
heiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu
verbessern. Das Saatgut muss dazu unter kontrollierten
Klimabedingungen und höchsten Qualitätsstandards
vermehrt und aufbereitet werden. In der Zuckerrübensaatgut-Produktion
am Standort Einbeck bereitet KWS
more@TURCK 1 | 2025 50 | 51
»Das ist für uns die perfekte
Lösung. Die Messwerte
werden drahtlos übertragen
und die Lagerboxen
berührungslos identifiziert.«
Dr. Joris van Dort | KWS
die Zuckerrübensamen in einem hochautomatisierten,
mehrstufigen Prozess auf. Zwischen den einzelnen
Prozessschritten wird das Saatgut vollautomatisch in
Boxen transportiert und in einem dynamischen Hoch -
regalsystem gelagert. Zur Sicherung der Saatgut-Qualität
ist es erforderlich, die Temperatur im Inneren der
Lagerboxen bestimmen und überwachen zu können –
jederzeit und möglichst exakt.
Hochverfügbar durch Profinet-S2-Systemredundanz
Das Saatgut muss bestimmte Anforderungen erfüllen,
zum Beispiel hinsichtlich der Toleranzen gegen verschiedene
Krankheiten oder Trockenheit. Die entsprechenden
Daten werden im System zwischen einem
Server und der Steuerung ausgetauscht und verarbeitet.
„Käme es in Folge eines Steuerungsausfalls zum
Verlust von Silodaten, könnte nicht mehr nachvollzogen
werden, welches Saatgut in welcher Box gelagert
wird“, sagt Christian Fricke, Team Leader Technische
Innovationen bei KWS. „In diesem Fall bliebe nichts
anderes, als das nicht mehr zuordenbare Saatgut zu
entsorgen. Das ist bei einem hochpreisigen Produkt,
das kurzfristig nicht reproduzierbar ist, natürlich
nicht gewollt.“
Das gesuchte Lagerhaltungssystem muss daher
höchste Verfügbarkeit und Datensicherheit garantieren.
Systeme auf Profinet-Basis können für diese
Zwecke mit einer redundanten Steuerung ausgelegt
werden, die in der Profinet-Spezifikation als S2-Redundanz
bezeichnet wird. Turcks kompakte TBEN-RFID-
Interfaces mit Profinet-S2-Systemredundanz für
hochverfügbare Systeme erfüllen diese Anforderung.
Im Falle eines steuerungsbedingten Ausfalls übernimmt
eine parallele SPS die Prozesssteuerung automatisch
und ohne Datenverlust. Ein weiterer Vorteil: Die
robusten RFID-Interfaces in Schutzart IP67 können
ohne Schutzgehäuse direkt vor Ort im Lager montiert
werden.
Drahtlose Energie- und Messwertübertragung
Im Aufbereitungsprozess übernimmt ein Roboter die
dynamische Entnahme und Platzierung der Saatgut-
Boxen auf dem jeweiligen Regalplatz. Basierend auf
Turcks RFID-Interfaces TBEN in IP67-Ausführung werden ohne Schaltschrank im Lager auf
einer Metalltafel verschraubt
SCHNELL GELESEN
Als Weltmarktführer für Zuckerrüben-Saatgut versorgt die KWS Saat
SE & Co. KGaA ihre Kunden mit speziell auf deren Anforderungen zugeschnittenen
Saatgut-Sorten für den konventionellen und ökologischen
Landbau. Dazu muss das Saatgut unter geeigneten klimatischen Bedingungen
vermehrt und aufbereitet werden. In diesem hochautomatisierten
Aufbereitungsprozess für Zuckerrüben-Saatgut sichert Turcks RFID-
Lösung BL ident die kontaktlose Energie-, Adressdaten- und Messwertübertragung
von Temperatursensoren im Inneren von Siloboxen und
damit eine hohe Anlagenverfügbarkeit – auch durch Profinet-S2-Redundanz
der RFID-Interfaces. Die Möglichkeit der automatischen Adresszuweisung
und Turcks einzigartiger HF-Busmodus zum Anschluss von bis zu
32 HF-Schreib-Lesegeräten pro Port garantieren dabei schnelle Installation,
effiziente Lagerhaltung und einfachen Gerätetausch im Servicefall.
APPLICATIONS RFID
»Dass die Turck-Lösung den HF-Busmodus
verwendet, spielte uns super in die Karten. So
konnten wir die RFID-Schreib-Lesegeräte einer
Regaletage ohne großen Aufwand installieren
und mussten die vorkonfektionierten Leitungen
nur noch mit T-Stücken verbinden.«
Christian Fricke | KWS
den bisherigen Erfahrungen des Produktionsteams, lag
das Augenmerk bei der neuen Lösung auf einer kontaktlosen
Energie- und Signalübertragung: „Im vorherigen
System erfolgte die Signalübertragung über Kontaktstifte
unter der Box“, erklärt Christian Fricke die Ausgangssituation.
„Jedoch führten Verunreinigungen an
den Kontaktstiften oder eine ungenaue Platzierung der
Boxen auf den Stiften immer wieder zu Stillstandzeiten
in der Produktion, weshalb wir nach einer verbesserten
Lösung suchten.“
Turcks RFID-Lösung sieht an der Unterseite jeder
Box RFID-Tags mit angeschlossenem-Sensorelement
vor, das die Temperatur im Inneren des Lagerbehälters
misst. Jeder Regalplatz ist mit einem RFID-Schreib-
Lesegerät ausgestattet, das den Datenträger an der Box
ausliest, sobald sie eingelagert wird. Zudem versorgt
das Schreib-Lesegerät den Temperatursensor über
die im Datenträger induzierte Spannung mit Energie.
Dadurch entfällt der Wartungsaufwand einer batterieversorgten
Lösung vollständig.
Automatische Identifikation der Saatgut-Lagerboxen
mittels RFID
Die Verwaltung der Boxen übernimmt das Leitsystem
des Hochregallieferanten. Gleichzeitig empfängt ein
Prozessleitsystem die Buchungstelegramme der
Steuerung. Wird beispielsweise eine Box auf eine
neue Position gestellt, passt das Prozessleitsystem die
Einträge in der Datenbank an. „Das Lagersystem merkt
sich, wo eine Box eingelagert wurde“, erklärt Christian
Fricke.
Die RFID-Technologie erlaubt eine eindeutige und
lückenlose Überwachung aller Boxen während des
Transports und der Lagerung. Durch die auf dem
RFID-Tag an der Unterseite der Box gespeicherte ID
kann jederzeit geprüft werden, ob die Box auf dem
richtigen Regalplatz steht. Kommt es zu Unstimmigkeiten,
wird ein Lagerabgleich vorgenommen. Damit
liefert das RFID-System die Basis zur Verifikation der
Datenbankinformation. „Das ist für uns die perfekte
Lösung“, sagt Dr. Joris van Dort, Manager Technische
Am RFID-Datenträger
ist ein Sensor-Element
angeschlossen, das die
Temperatur im Inneren
des Lagerbehälters
misst
more@TURCK 1 | 2025
52 | 53
Schnell und zuverlässig: Dank Turcks HF-Busmodus lassen sich die HF-Schreib-Lesegeräte pro Regaletage ganz einfach mit T-Stücken
in Reihe anbinden, was Verdrahtungsaufwand und Kosten erheblich senkt
Innovationen bei KWS. „Die Messwerte werden draht -
los übertragen und die Lagerboxen berührungslos
identifiziert.“
Schnelle Inbetriebnahme dank HF-Busmodus
Eine Hauptanforderung an das neue System bestand
darin, die komplexe Geometrie der alten Lösung und
seinen hohen Verkabelungs- und Verdrahtungsaufwand
zu vermeiden. Hier punkten Turcks RFID-Interfaces mit
einem marktweit einzigartigen Feature: dem HF-Busmodus.
Diese Funktion erlaubt den Anschluss von bis
zu 32 HF-Schreib-Lesegeräten pro Port. Das senkt in
Applikationen mit vielen Schreib- und/oder Lese-Positionen
Verdrahtungsarbeit wie auch Kosten erheblich.
Temperaturwerte und IDs werden zyklisch ausgelesen.
Auf diese Weise ist eine kontinuierliche Temperaturüberwachung
sichergestellt. Zudem können die
ausgelesenen Werte den Behältern jederzeit zugeordnet
werden. „Dass die Turck-Lösung den HF-Busmodus
verwendet, spielte uns super in die Karten“, so Christian
Fricke. „So konnten wir die RFID-Schreib-Lesegeräte
einer Regaletage ohne großen Aufwand installieren
und mussten die vorkonfektionierten Leitungen nur
noch mit T-Stücken verbinden.“
Vorteile durch automatische Adressierung
Sowohl bei Inbetriebnahme als auch im Servicefall
erweist sich die automatische Adressierung der
RFID-Schreib-Lesegeräte als großer Vorteil der Turck-
Lösung. Nach Verbindung mit den T-Stücken erhalten
die Geräte automatisch Adressen zugewiesen, die im
Webserver freigeschaltet wurden. Ist ein Gerät defekt
und muss ausgetauscht werden, registriert die TBEN
nach der Entnahme, welches Schreib-Lesegerät fehlt.
Wird ein neues Modul verbunden, erhält es automatisch
die Adresse seines Vorgängers. Die Lagerung
vorkonfigurierter Ersatzgeräte oder das umständliche
Adressieren von Ersatzgeräten im Servicefall sind damit
nicht mehr nötig.
Autor | Thorsten Enthöfer ist Produktmanager
RFID-HF-Systeme bei Turck
Anwender | www.kws.com/de
Webcode | more12557
APPLICATIONS RFID
Sonnenklar
Das Schreib-Lesegerät
erfasst die RFID-Tags
in den Waferträgern
Chinesischer Solarzellenhersteller nutzt
Turcks RFID-System, um Qualität und
Effizienz seiner Produktion zu steigern
Die Photovoltaikindustrie nimmt im Zuge der Energiewende
weltweit eine Schlüsselrolle ein. Solarzellenhersteller
stehen vor der Herausforderung, konsistent
gute Qualität zu produzieren und ihre Produktionsleistung
zu steigern – bei gleichbleibenden oder sinkenden
Kosten. Doch wo im Produktionsprozess häufen
sich die Fehler? An welchen Stellen lohnt sich eine
Anpassung der Produktion? Um fundierte Antworten
auf diese Fragen zu finden, benötigen Hersteller eine
vollständige und lückenlose Erfassung der Produktionsdaten.
Ein chinesischer Systemintegrator wurde daher
von einem Hersteller beauftragt, diese Daten für seine
Solarzellenproduktion zu erfassen, um daraus fundierte
Produktionsentscheidungen abzuleiten. Eine automatisierte
Lösung war gefordert, die eine reibungslose
Produktion und Qualitätskontrolle garantieren sollte.
Folgerichtig setzt der Kunde auf RFID, um die Datenerfassung
und -verarbeitung im gesamten Produktionsprozess
möglichst effizient umzusetzen. Die berührungslose
RFID-Technologie erlaubt die Verfolgung
von Produkten und die Identifikation von Anomalien
in Echtzeit, sodass fundierte, datenbasierte Entscheidungen
zeitnah getroffen werden können.
Produktions-Tracking durch Erfassung der
Waferträger
Bei der Herstellung von Solarzellen spielen die Qualitätssicherung
und -kontrolle eine entscheidende Rolle.
Der komplexe Fertigungsprozess erfordert die präzise
Zuordnung von Produktions-Chargen bis hinunter zum
einzelnen Siliziumwafer. Die Solarzellenwafer werden
zwischen den Produktionsschritten in speziellen
Waferkassetten transportiert und aufbewahrt. Diese
Waferträger sind so konzipiert, dass sie die Solarwafer
vor äußeren Einflüssen wie Staub, Feuchtigkeit und
mechanischen Belastungen schützen. Durch die
Installation von RFID-Tags erhält jeder Waferträger
einen eindeutigen Identifikationscode, dem ein
Produktionsauftrag zugeordnet ist.
An den Stationen jedes Prozessschritts sind Schreib-
Lesegeräte installiert, die die Informationen der Tags
erfassen, sobald sie in ihren Lesebereich gelangen.
Basierend auf den gesammelten Prozessdaten, wurde
ein RFID-Datenerfassungssystem eingerichtet, das die
Informationen automatisch in das System einspeist
und in Echtzeit mit diesem interagiert. Auf diese Weise
können Echtzeitinformationen über die Wafer auf jeder
Produktionslinie abgerufen und analysiert werden, was
eine genaue Produktionsüberwachung vor Ort und
Entscheidungsfindung in Echtzeit ermöglicht.
more@TURCK 1 | 2025 54 | 55
Turcks TBEN-S-
RFID-Modul überzeugt
mit einem
Datenpuffer von
16 Kilobyte
HF-Schreib-Lesegeräte an jeder Prozessstation gewährleisten
eine sichere Datenerfassung
RFID-Lösung überzeugt Integrator
Durch ihre modulare und variationsreiche Struktur
lässt sich Turcks RFID-Lösung BL ident problemlos an
jede Applikation anpassen und in bestehende Anlagen
integrieren. Zur einfachen Systemintegration und
Inbetriebnahme stehen standardisierte Software-
Bausteine zur Verfügung. Entsprechend einfach ließ
sich das System in den komplexen Prozess der Solarzellenfertigung
integrieren.
Turcks TBEN-RFID-Module unterstützen mit Profi net,
Ethernet/IP und Modbus TCP drei Ethernet-Protokolle,
die wiederum mit den Steuerungen vieler Herstellern
kompatibel sind. So ist der Anwender in der Lage, die
Zahl der unterschiedlichen Varianten im Lager zu
reduzieren und damit auch die vorzuhaltenden Produktbestände
pro Projekt zu senken, was erheblich
Kosten spart. Bei Wartung und Instandhaltung schätzt
der Systemintegrator die Möglichkeit, die Komponenten
des RFID-Systems im laufenden Betrieb austauschen
und so die Stillstandzeiten für seine Kunden
minimieren zu können.
Im konkreten Projekt überzeugten auch die Datenträger,
die für diesen Einsatz in der Solarzellenproduktion
robust genug sind. Die Tags in Schutzart IP68
können bis zu 100 Stunden bei Temperaturen bis zu
140 Grad Celsius gelagert werden. Dank des 16 Kilobyte
großen Datenpuffers des TBEN-RFID-Interfaces müssen
die Waferträger zudem nicht mehr vor den Schreib-
Lesegeräten warten, bis alle Schreib-Lesevorgänge
abgeschlossen sind. So kann der Hersteller eine höhere
Produktionsgeschwindigkeit realisieren – ohne an der
Qualität zu sparen. Das TBEN-Modul bietet zudem
einen integrierten Switch, der eine Linien- oder
Ringtopologie ermöglicht und somit die Netzwerkverkabelung
vereinfacht.
All diese Features überzeugten den Kunden und
ermöglichen ihm entscheidende Effizienzgewinne
in seiner Produktion. „Durch den Einsatz von Turcks
RFID-Lösung ist das Unternehmen jetzt in der Lage,
alle Produktionsprozesse durchgehend zu verfolgen
und eine hohe Prozessqualität sicherzustellen. Das
RFID-System verbessert nicht nur den Informationsfluss,
sondern bildet auch eine zuverlässige Basis für
fundierte Entscheidungen zur zukünftigen Optimierung“,
resümiert der Systemintegrator.
Autor | Qiang (Richard) Lin, Marketing & Product Management
Department, Turck (Tianjin) Sensors Co.
Webcode | more12558
SCHNELL GELESEN
Über den integrierten
RFID-Tag kann jeder
Waferträger eindeutig
identifiziert und einem
Produktionsauftrag
zugeordnet werden
Ein chinesischer Systemintegrator automatisiert die Qualitätssicherung
und Rückverfolgbarkeit der Solarzellenproduktion seines Kunden mittels
RFID-Technologie. Seine Wahl fiel auf Turcks RFID-System BL ident, das
sich reibungslos in bestehende Anlagen integrieren lässt. Diese Lösung
ermöglicht eine Echtzeitkontrolle und -überwachung der einzelnen
Produktionsschritte, liefert zuverlässig Daten für das Produktionsmanagement
und erlaubt eine umfassende, zeitnahe und exakte Produktionsüberwachung
vor Ort.
APPLICATIONS RFID
RFID-Tags auf den
Werkstückträgern
speichern Produktionsdaten
und ermöglichen
eine eindeutige
Identifikation des
Materials auf der
Trägerplatte
Produktionslinie im Blick
Chinesischer Elektromotor-Hersteller sichert Qualität und Rückverfolgbarkeit der
Statorproduktion durch Tracking der Werkstückträger mit Turcks RFID-System
SCHNELL GELESEN
Mit dem rasanten Aufstieg der Elektrofahrzeuge in den
letzten Jahren hat sich die Automobilindustrie erheblich
gewandelt. Elektrofahrzeuge verdrängen immer
mehr Fahrzeuge mit reinen Verbrennungsmotoren und
versprechen ein umweltfreundlicheres, geräusch- und
wartungsarmes Fahrerlebnis. Ein entscheidender Be-
Ein chinesischer Systemintegrator automatisiert die Qualitätssicherung
und Rückverfolgbarkeit der Motorstator-Produktion seines Kunden
mittels RFID-Technologie. Die Wahl fiel auf das RFID-System BL ident von
Turck, das sich dank Multiprotokoll-Ethernet nahtlos in die bestehenden
Anlagen integrieren lässt. Die Lösung ermöglicht eine flexible Produktion
auf komplexen Mischlinien, liefert aktuelle Daten für das Produktionsmanagement
und erlaubt eine umfassende Produktionsüberwachung.
Turcks robuste RFID-Technologie garantiert auch unter rauen Bedingungen
zuverlässige Lesevorgänge, was die Produktivität und Effizienz der
Produktionslinie erhöht.
standteil dieser Fahrzeuge ist der Elektromotor, bestehend
aus einem Stator und einem Rotor. Die Montage
des Stators erfordert höchste Präzision, insbesondere
bei der Wicklung und dem Verbinden der Leitungen.
Die verwendeten Materialien und Bauteile müssen
während des gesamten Produktionsprozesses erfasst
und jederzeit zurückverfolgt werden können. So kann
schon während der Produktion sichergestellt werden,
dass die korrekten Materialen eingesetzt werden.
Ein chinesischer Automobilhersteller beauftragte
daher seinen Systemintegrator damit, diese Daten
für seine Motorstator-Fertigung zu erfassen, um die
Qualität der Motoren schon während der Produktion zu
sichern und die Verwendung der korrekten Materialien
auch langfristig dokumentieren zu können. Eine automatisierte
Identifikationslösung war gefordert, die eine
lückenlose Überwachung und Dokumentation aller
Produktionsschritte garantieren sollte.
Digitale Werkstückträger als ideale Lösung
Nach sorgfältiger Bewertung verschiedener Technologien
und einem Vergleich mit optischer Identifikation
more@TURCK 1 | 2025 56 | 57
per Barcode entschied sich der Systemintegrator
schließlich für eine RFID-Lösung, um die Daten des
gesamten Produktionsprozesses zu erfassen. Dazu
werden die Werkstückträger mit RFID-Tags ausgestattet,
um sie digital zu erfassen.
Digitalisierte Werkstückträger mit eingebetteten
RFID-Tags erwiesen sich als ideale Lösung. Sie ermöglichen
eine eindeutige Identifikation des Materials auf
der Trägerplatte, da sie berührungslos und zuverlässig
ausgelesen und beschrieben werden können, selbst
in anspruchsvollen Umgebungen. RFID-Tags können
zudem größere Datenmengen speichern und sind
widerstandsfähiger gegenüber Verschmutzungen im
Vergleich zu Barcodes.
Dies gewährleistet eine flexible Produktion auf
komplexen Mischlinien, da die Informationen über
jedes Material und jeden Stator direkt auf dem RFID-
Tag des jeweiligen Werkstückträgers gespeichert
werden. Diese Produktionsdaten erleichtern die
Steuerungslogik des Informationsmanagementsystems,
indem sie eine kontinuierliche und präzise
Überwachung und Anpassung des Produktionsprozesses
ermöglichen.
Turcks kompaktes TBEN-S2-RFID-
Interface sorgt für schnelle und sichere
Datenübertragung
Verbesserte Rückverfolgbarkeit und Produktivität
Am Anfang der Montagelinie werden die relevanten
Daten in den RFID-Tag der Palette geschrieben. Dafür
wird der HF-Schreib-Lese-Kopf Q80 mit einem erweiterten
Leseabstand verwendet. Sobald ein Stator auf
die Palette gelegt wird, schreibt das System eine Viel -
zahl von Informationen, einschließlich der Produkt-ID,
aus dem Enterprise Management System (EMS) auf den
RFID-Tag. Da es sich um eine geschlossene Kreislaufanwendung
handelt, in der die Werkstückträger innerhalb
des Systems wiederverwendet werden, ist keine lang -
fristige Dokumentation der RFID-Daten erforderlich.
Für die effiziente und zuverlässige Datenerfassung
entschied sich der Systemintegrator für ein TBEN-S-
RFID-Interface, das als Turck-Multiprotokoll-Gerät auch
Profinet unterstützt und einen 16 kByte großen Daten -
puffer pro Kanal für schnelle Lesevorgänge bietet. Die
Profinet-Fähigkeit ermöglicht die nahtlose Integration
und schnelle Datenübertragung in der Produktionsumgebung.
Das Modul bietet einen Modus, in dem es
automatisch Daten an die Steuerung meldet, sobald
sich ein Datenträger im Erfassungsbereich des Schreib-
Lese-Kopfes befindet. Diese automatische Datenmeldefunktion
vereinfacht die Programmierung der SPS und
entlastet die Steuerung sowie das Netzwerk im Prozess.
Der in der Anlage eingesetzte HF-Schreib-Lese-
Kopf Q80 mit erweitertem Leseabstand garantiert den
zuverlässigen Betrieb des RFID-Systems, selbst wenn
sich ein Datenträger nicht millimetergenau im Zentrum
des Lesebereichs befindet. Bei der Wahl des Datenträgers
entschied sich der Systemintegrator für den FRAM-
Chip TW-R30-K2, der bis zu 10 Milliarden Schreibvorgänge
unterstützt. Sein Datenspeicher von 2 kByte
reicht für den gegebenen Prozess aus.
Durch die Implementierung des RFID-Systems von
Turck konnte der Systemintegrator eine zuverlässige
Rückverfolgung der Materialien während der Stator-
Montage sicherstellen. Die damit erhobenen Produktionsdaten
bieten auch eine solide Grundlage für die
Erkennung von Schwachstellen und Fehlerquellen und
damit die kontinuierliche Verbesserung von Produktionsprozessen.
Turcks robuste RFID-Technologie in
IP67 sorgt dafür, dass die Träger auch unter rauen
Umgebungsbedingungen zuverlässig gelesen werden
können, was die Gesamtproduktivität der Produktionslinie
erhöht und zu einer signifikanten Steigerung der
Betriebseffizienz führt.
„Durch den Einsatz von Turcks RFID-Produkten
haben wir eine zuverlässige Materialrückverfolgbarkeit
während der Stator-Montage erreicht. Das öffnet nicht
nur den Datenfluss in der Produktion, sondern bietet
auch eine effektive Datenunterstützung für Produktionsentscheidungen“,
resümiert der Systemintegrator.
Autor | Lin Qiang, Marketing & Product Management
Department, Turck (Tianjin) Sensors Co., China
Webcode | more12559
Der TW-R30-K2 gewährleistet mit
10 Milliarden Schreibvorgängen auch
auf Dauer eine sehr gute Lesbarkeit
Turcks robuster HF-Schreib-Lese-Kopf Q80 ermöglicht dank hoher Reichweite die
zuverlässige RFID-Erkennung – auch bei Positionsabweichungen der Datenträger
APPLICATIONS PICK TO LIGHT
Licht-Lotse
Pick-to-Light-System von Turck sorgt für fehlerfreie und deutlich schnellere
Kommissionierprozesse bei Skylux in Belgien – auch mit Aushilfskräften
Insgesamt 750 PTL110-
Leuchttaster leiten die
Mitarbeiter durch den
Kommissionierprozess
bei Skylux – und halbieren
die Zeit der Kommissionierung;
die
TL50 Tower Lights mit
Hupenmodul (rechts
oben) warnen Bediener
bei Fehlgriffen
„Als Familienunternehmen bringt Skylux seit drei
Generationen natürliches Tageslicht in das Leben der
Menschen“, sagt Veronique Mattheeuws, Chief Commercial
Officer bei Skylux. Das Unternehmen aus dem
belgischen Stasegem ist bekannt für seine Lichtkuppeln
und Flachdachfenster, setzt mittlerweile aber
auch auf ein zweites Standbein: „Outdoor Living“.
„Mit unseren Aluminium-Wintergartensystemen
holen wir den Zauber der Natur auch nach drinnen«,
beschreibt Mattheeuws und ergänzt: „Wir glauben,
dass wir uns ständig verbessern können, und zwar
in allen Bereichen. Deshalb streben wir ständig nach
besseren Lösungen, Dienstleistungen und Produkten
– für unsere Kunden, aber auch für unsere Mitarbeiter.“
Pick-to-Light-Lösung
Bei einem kürzlich durchgeführten Projekt in der
Kommissionierabteilung für den Bereich Outdoor
Living hat Skylux diese Ambition konkretisiert. Skylux
ist ein B2B-Anbieter, der seine Produkte an Installateure
liefert. Diese sind für eine einwandfreie Installation und
Verarbeitung beim Endkunden verantwortlich. Jede
Bestellung enthält zahlreiche Kleinteile: Schrauben und
Muttern, Handbücher, Endkappen, Gummis, Kabel und
mehr. Diese werden von Mitarbeitern kommissioniert
und im Anschluss einer umfassenden Qualitätskontrolle
unterzogen, bevor die Bestellung das Lager verlässt.
„Die Kommissionierung war sehr zeitaufwändig und
fehleranfällig, wie Kontrollen gezeigt haben. Daher
wollte Skylux in eine Pick-to-Light-Lösung investieren“,
erklärt Tsjelle Stevens, Gründer und Geschäftsführer
des Integrationspartners Code Care.
Lampen gesucht, Gesamtlösung gefunden
Code Care unterstützt Fertigungsunternehmen bei
ihren digitalen Transformationsprojekten. Der Intergrationspartner
zählt Skylux zu seinen wichtigsten Kunden
und war auch für die Umsetzung dieses Pick-to-Light-
Projekts verantwortlich. Stevens hatte bereits gute
Erfahrungen mit den robusten und vielseitigen
Signalleuchten von Banner Engineering gemacht und
sie daher auch für diese Lösung eingeplant. Die
Systemingenieure von Turck Multiprox stellten für Code
Care und Skylux eine Komplettlösung zusammen. Diese
besteht neben den TL50-Signalleuchten aus den
kaskadierbaren Pick-to-Light-Leuchttastern PTL110 mit
Display, Touch-Button und optischem Sensor sowie den
intelligenten Turck-I/O-Modulen TBEN-S2-2COM-4DXP
mit der standardmäßig integrierten Logik-Steuerungs-
Die Steuerungslogik ARGEE auf den TBEN-Blockmodulen übersetzt
ERP-Daten in Leuchtsignale für die PTL110 – ohne externe SPS
more@TURCK 1 | 2025 58 | 59
»Die TBEN-S-Blockmodule übersetzen die Daten
aus dem ERP-System in Befehle an die Leuchten
und das dazugehörige Display, ohne dass dazu
eine SPS erforderlich wäre. Darum kümmert sich
die ARGEE-Software auf den Modulen.«
Tsjelle Stevens | Code Care
software ARGEE. Die Lösung konnte Code Care problemlos
an das ERP-System von Skylux anbinden.
Schluss mit langer Suche nach Artikeln
„Alles beginnt damit, dass der Bediener mit seinem
Tablet einen QR-Code auf einem dieser blauen Behälter
scannt“, erklärt Stevens. „Der entsprechende Kommissionierauftrag
erscheint auf seinem Tablet. Dann geht
er mit dem Laufwagen, auf dem sich der Behälter
befindet, an den Regalen entlang. Insgesamt gibt es
750 Picking Locations im Lager. Die Bediener arbeiten
jeweils pro Gang. Auf seinem Tablet sieht er ein Bild des
Artikels, den er entnehmen muss. Zusätzlich leuchtet
am Behälter, aus dem der Artikel entnommen werden
muss, die PTL110-Leuchte grün. Der Kommissionierer
wird so visuell geführt, ohne lange suchen zu müssen.“
Die Kommissionierung ist mit dem neuen System heute
fehlersicher. Nimmt ein Mitarbeiter einen Artikel aus
einem falschen Fach, gibt eine der fünfzehn TL50-Signallampen
einen Warnton aus und leuchtet rot. „Ein
optisches Signal, das zusätzliche Sicherheit bietet“, sagt
Stevens.
Kommissionieren in der Hälfte der Zeit – auch für
Anfänger
Nach der Entnahme eines Artikels drückt der Bediener
die Taste der PTL110, um das grüne Licht auszuschalten
und zum nächsten Artikel zu gelangen. Der kapazitive
Taster der PTL ist sehr robust, erfordert aber keine
große Druckkraft. So arbeitet der Bediener die gesamte
Bestellung Position für Position ab. „Früher konnte das
leicht eineinhalb Stunden dauern, jetzt dauert es nur
noch halb so lang“, sagt er. In der Hochsaison, wenn
auch viele Aushilfskräfte zum Einsatz kommen, spürt
Skylux die Zeitersparnis noch deutlicher. „Wo wir früher
jede Aushilfskraft vier Stunden schulen mussten, um
das ganze Lager und alle Artikel kennenzulernen,
kommissionieren die neuen Kollegen jetzt schon nach
einer halben Stunde.“ Die PTL110-Leuchten zeigen über
ihr numerisches Display zudem genau an, wieviele Teile
entnommen werden müssen.
Dynamische und flexible Anpassung
Die Signale der Leuchten werden von Turcks I/O-Modulen
TBEN-S2-2COM-4DXP gesteuert. „Sie sind in IP67
ausgeführt, so dass sie in jeder Umgebung reibungslos
funktionieren. Noch wichtiger ist die Intelligenz im
Inneren. Die TBEN-S-Blockmodule übersetzen die Daten
aus dem ERP-System in Befehle an die Leuchten und
das dazugehörige Display, ohne dass dazu eine SPS
erforderlich wäre. Darum kümmert sich die ARGEE-Software
auf den Modulen“, erklärt Stevens. Die Leuchten
werden kaskadiert angeschlossen. So ist nur ein Port
auf dem TBEN-S-2COM notwendig, um 64 oder mehr
PTL in Reihe anzuschließen. Die Kommunikation
zwischen I/O-Modul und PTL-Leuchten läuft über
Modbus RTU. „Die Kombination macht es zu einem
besonders dynamischen und flexibel anpassbaren
System. Kommen Kommissionierplätze hinzu oder zeigt
die Fehleranalyse, dass es besser ist, bestimmte Artikel
weiter auseinander zu platzieren, lässt sich das sehr
einfach und flexibel realisieren.“
Einfache Arbeit
Tsjelle Stevens, der mittlerweile ein vertrautes Gesicht
in der Werkstatt von Skylux ist, stellt fest, dass die
Mitarbeiter bereits sehr zufrieden sind. „Es hat ihnen die
Arbeit wirklich sehr erleichtert. Früher mussten sie die
Etiketten durchgehen, um den richtigen Artikelcode zu
finden, jetzt sehen sie sofort, wo sie hinmüssen.“ Seine
eigene Aufgabe, die Installation der Pick-to-Light-Hardware
und die Anpassung der ARGEE-Software sowie
das Schreiben der Schnittstelle zwischen der Pick-to-
Light-Lösung und dem ERP-System von Skylux, verlief
ebenfalls reibungslos. „Da ARGEE mit Standardprotokollen
arbeitet, war das ein Kinderspiel, so Stevens
abschließend.
Autor | Bart Baert ist Sales Manager bei
Turck Multiprox in Belgien
Kunde | https://skylux.eu/de-de
Webcode | more12560
SCHNELL GELESEN
Skylux, belgischer Spezialist für Lichtkuppeln, Flachdachfenster und
Wintergärten, hat mit dem Integrationspartner Code Care seine Kommissionierung
mit einem Pick-to-Light-System von Turck und Banner Engineering
digitalisiert. Das Komplettsystem aus kaskadierbaren PTL110-Leuchttastern,
TL50-Signalleuchten und dezentralen TBEN-S-2COM-I/O-Modulen
mit integrierter Steuerungslogik reduziert Fehler und die Dauer der
Kommissionierung heute erheblich – und erleichtert sowohl etablierten
Mitarbeitern als auch Aushilfskräften ihre Arbeit.
Turcks TBEN-S-Module sichern die Kommunikation
zwischen den PTL110 und dem WMS
Lichtblick
Sioen Industries optimiert Intralogistikprozesse
mit Pick-to-Light-System auf
Basis der Banner-PTL110-Serie und der
robusten Turck-Logik-I/O-Module TBEN
Die Mitarbeiter stellen
den Karton auf die
angezeigte Palette und
quittieren die Aktion
über den Touch-Button
des PTL110
Ob Feuerwehrleute, Schweißer oder Baumpfleger –
jeder, der in potenziell gefährlichen Umgebungen
arbeitet, benötigt hochwertige Schutzkleidung, die
vor Verletzungen oder Unfällen schützt. Das belgische
Unternehmen Sioen ist auf technische Textilien und
Berufsschutzkleidung spezialisiert und produziert
weltweit an 22 Standorten in 20 Ländern mehr als
drei Millionen Stück Schutzkleidung. Sioen beschäftigt
weltweit rund 5.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet
einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro. In Mouscron
betreibt das Familienunternehmen neben vier
Produktionswerken ein großes Versand- und Distributionszentrum.
Dort werden weltweit produzierte
Bekleidungsteile verarbeitet, gelagert und kommissioniert,
sodass sie schnell und effizient an die Kunden
versendet werden können.
Bisher erfolgten die Inbound- und Outbound-
Prozesse größtenteils manuell. Nach der Anlieferung
wurden die Paletten zu einem Mitarbeiter transportiert,
der die Kartons einzeln scannte und auf definierten
Palettenpositionen ablegte. Die Positionen waren für
bestimmte Waren reserviert – ob diese vorrätig waren
oder nicht. Auf diese Weise disponierten vier bis fünf
Mitarbeiter einen LKW in rund fünf Stunden.
Im Outbound erhielt ein Mitarbeiter für jeden
Kunden eine Kommissionierliste und ging durch das
Lager, um die Ware zu sammeln. „Diese Arbeitsweise
war nicht effizient“, erinnert sich Filiep Vanwymelbeke,
Logistikleiter bei Sioen Apparel. „Deswegen suchten wir
nach einem System, das die Herausforderungen sowohl
der Inbound- als auch der Outbound-Logistik bewältigen
kann.“ Zur Lösung des Problems hat man schließlich
ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem
(WMS) in Kombination mit einer fehlersicheren Pickto-Light-Lösung
auf Grundlage der PTL110-Serie von
Turcks Optosensorik-Partner Banner Engineering
implementiert.
Inbound: Pick-to-Light als Spielmacher
Beim Wareneingang (Inbound) heben Mitarbeiter die
Kartons von den Paletten auf ein Förderband. Ein
Scanner erfasst die Etiketten an den Kartons automatisch
im Vorbeifahren. Je nach Etikett werden sie dann
zu einem von sechs Förderbändern geleitet. Ist das
Etikett nicht lesbar, wird der Karton zur manuellen
Bearbeitung auf ein dafür vorgesehenes Band befördert.
Nachdem ein Mitarbeiter am Ende des Förderbands
den angelieferten Karton gescannt hat, signalisiert
das WMS über das Pick-to-Light-System sofort,
auf welche Palette dieser abgelegt werden muss. Der
Mitarbeiter stellt den Karton auf die jeweilige Palette
ab und quittiert seine Aktion über den Touch-Button
des PTL110-Geräts, der sich über der Palette befindet.
Das dreistellige Display der PTL110 zeigt umgehend
die Anzahl der Kartons auf der Palette an.
Das Pick-to-Light-System stellt mehrere Signalzustände
bereit. Ein grünes Signal zeigt an, dass das
System einsatzbereit ist, während rot auf einen Bedienfehler
hinweist. Außerdem zeigt ein violettes Signal,
Die PTL110 mit Touch-Button, Sensor und Display gewährleisten
eine zuverlässige Bedienerführung
more@TURCK 1 | 2025 60 | 61
»Wo bisher fünf Mitarbeiter bis zu fünf Stunden
für einen Lkw benötigten, wird dieser heute von
drei Mitarbeitern in zwei bis drei Stunden abgefertigt.
Das entspricht pro Lkw einer Zeitersparnis
von täglich bis zu 15 Stunden.«
Filiep Vanwymelbeke | Sioen Apparel
dass eine gemischte Palette einer Qualitätskontrolle
unterzogen werden muss. Ist die Palette vollständig
und kann entnommen werden, leuchtet die LED der
PTL110 schließlich blau.
Outbound: zuverlässige Auftragskonsolidierung
Auf dem Ausgangsförderer laufen zwei Warenströme
zusammen: Kartons mit einheitlichem Inhalt und
Kartons mit einer Mischung unterschiedlicher Waren,
die je nach Inhalt in der Höhe variieren. An dieser Stelle
wird erneut das Pick-to-Light-System aktiv. Der Mitarbeiter
scannt den Karton, woraufhin das WMS, je
nach Kunde bzw. Spediteur, die Palette bestimmt, auf
die er abgelegt werden soll. Die PTL110 signalisieren
mittels einfacher Farbsignale den jeweiligen Standort
der Palette. „Mit dieser Arbeitsmethode sind wir sehr
zufrieden“, sagt Vanwymelbeke. „Wir denken darüber
nach, die Anzahl der PTL110-Geräte im Outbound zu
verdoppeln, damit noch mehr Kunden und Spediteure
gleichzeitig bedient werden können.“
Multiprotokoll-I/O-Modul sichert Betrieb
Die Kommunikation der PTL110-Geräte mit dem
WMS ist für den optimalen Betrieb der Lösung entscheidend.
Dazu sind sämtliche PTL110-Geräte über
Turcks Multiprotokoll-I/O-Module TBEN-S angeschlossen.
Die robusten IP67-Module können ohne Schaltschrank
direkt an der Förderstrecke montiert werden
und sind standardmäßig mit der webbasierten Field-
Logic-Controller-Software ARGEE ausgestattet. ARGEE
ermöglicht den Betrieb des Moduls als kleine Steuerungseinheit
durch Verwendung von Standard-
Kommunikations protokollen (ModBus-Register).
Die Kommunikation mit dem WMS kann einfach
durch die Verwendung von PickIQ konfiguriert werden.
So stellt die ARGEE-Software ohne großen Programmieraufwand
eine Verbindung zwischen den PTL110 und
dem WMS her. Das IT-Personal des Kunden benötigt
dafür keine speziellen Kenntnisse in Bezug auf Automatisierungssoftware.
PickIQ verwendet ein serielles
Busprotokoll, das eine gemeinsame ID nutzt, um Latenzen
bei der Abfrage mehrerer Geräte zu vermeiden.
Dadurch kann das System auch während der Stoßzeiten
ohne Verzögerungen arbeiten.
Fehlerquote auf null gesunken
Die Vielseitigkeit der PTL110-Geräte wird durch ihre
Anwendung sowohl im Inbound- als auch im Outbound-System
deutlich. Die multifunktionalen Anzeigen
mit Touch-Button-Optionen, optischen Sensoren
und dreistelligem Display ermöglichen mit klaren
Signalanzeigen die einfache und zuverlässige Überwachung
der Kartonanzahl auf einer Palette. Die PTL110
zeichnen sich durch ihre schnelle Reaktionszeit und
flexible Installationsmöglichkeiten aus, was eine
einfache Anpassung und Erweiterung der Anlage
ermöglicht. M12-Steckverbinder ermöglichen eine
schnelle und sichere Installation mehrerer Geräte.
Darüber hinaus kann die Anzeige bis zu 14 Farben
darstellen, kombiniert mit mehreren Animationsfunktionen
zur Unterscheidung verschiedener Zustände.
„Die Fehlerquote im Inbound ist praktisch auf null
gesunken“, stellt Vanwymelbeke fest. „Wo bisher fünf
Mitarbeiter bis zu fünf Stunden für einen Lkw benötigten,
wird dieser heute von drei Mitarbeitern in zwei bis
drei Stunden abgefertigt. Das entspricht pro Lkw einer
Zeitersparnis von täglich bis zu 15 Stunden. So können
wir unsere Mitarbeiter für andere Aufgaben einsetzen.“
Autor | Hans De Craemer ist Marketing Manager bei
Turck Multiprox in Belgien
Kunde | www.sioen.com/de
Webcode | more12561
SCHNELL GELESEN
Als Spezialist für technische Textilien und Schutzbekleidung entwickelt,
produziert und vertreibt Sioen Apparel weltweit Garne, Gewebe, Vliesstoffe,
Textilien und Bekleidung für verschiedene Anwendungen. Zur
Optimierung der In- und Outbound-Prozesse im Distributionszentrum
am Standort Mouscron in Belgien hat Sioen ein leistungsstarkes Lagerverwaltungssystem
in Kombination mit einer Pick-to-Light-Lösung auf
Basis der PTL110-Serie IP67-I/O-Module TBEN implementiert. Durch den
Einsatz der kaskadierbaren Anzeigemodule mit optionalem Touch-Button
und optischem Sensor wurden Fehlerquoten drastisch reduziert und
Sortier- sowie Kommisionierprozesse deutlich beschleunigt.
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62 | 63
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(+973) 17 55 11 89 ı albakali@albakali.net
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(+32) (53) 766566 ı mail@multiprox.be
BOLIVIEN ı Centralmatic
(+591) 7 7457805 ı contacto@centralmatic.net
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CHINA ı Turck (Tianjin) Sensor Co. Ltd.
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(+974) 44651441 ı dohamotor@qatar.net.qa
KENIA ı Westlink Limited
(+254) (53) 2062372 ı sales@westlinkltd.co.ke
KOLUMBIEN ı Dakora S.A.S.
(+57) (1) 883-7047 ı ventas@dakora.com.co
KOREA ı Turck Korea Co. Ltd.
(+82) (2) 69595490 ı korea@turck.com
KROATIEN ı Tipteh Zagreb d.o.o.
(+385) (1) 80 53 628 ı tipteh@tipteh.hr
KUWAIT ı Warba National Contracting
(+965) 24763981 ı sales.wncc@warbagroup.com
LETTLAND ı Will Sensors
(+37) (1) 67718678 ı info@willsensors.lv
LIBANON ı Industrial Technologies (ITEC)
(+961) 1 491161 ı info@iteclive.com
LITTAUEN ı Hidroteka
(+370) (37) 352195 ı hidroteka@hidroteka.lt
LUXEMBURG ı Turck Multiprox N. V.
(+32) (53) 766566 ı mail@multiprox.be
MALAYSIA ı Turck Banner Malaysia Sdn Bhd
(+60) 3 5569 7939 ı malaysia@turckbanner.com
MEXIKO ı Turck Comercial, S. de RL de CV
(+52) 844 4116630 ı mexico@turck.com
MYANMAR ı RobAioTric Co. Ltd.
(+95) 1 572028 ı zawta@robaiotric.com
NEUSEELAND ı Turck New Zealand Ltd.
(+64) (9) 300 6048 ı newzealand@turck.com
NIEDERLANDE ı Turck B. V.
(+31) (38) 4227750 ı netherlands@turck.com
NICARAGUA ı Iprocen S.A.
(+505) 22442214 ı ventas@iprocen.com
NIGERIA ı Milat Nigeria Ltd.
(+234) (84) 485382 ı commercial@milat.net
NORDMAZEDONIEN ı Tipteh d.o.o. Skopje
(+389) 231 74197 ı info@tipteh.mk
NORWEGEN ı Hans Følsgaard A/S
(+47) 37 090 940 ı norway@folsgaard.com
OMAN ı Oman Oil Industry Supplies & Services Co. LLC
(+968) 24117600 ı info@ooiss.com
ÖSTERREICH ı Turck GmbH
(+43) (1) 4861587 ı austria@turck.com
PAKISTAN ı Route One Engineering
(+92) 051-5735181 ı Info@route1.com.pk
PANAMA ı Accesorios Industriales, S.A.
(+507) 230 0333 ı accindsa@cableonda.net
PERU ı NPI Peru S.A.C.
(+51) 1 2454501 ı npiperu@npiperu.com
PERU ı Segaflow
(+51) 966 850 490 ı douglas.santamaria@segaflow.com
PHILIPPINEN ı Turck Banner Singapore Pte Ltd
(+65) 6206 5095 ı singapore@turckbanner.com
POLEN ı Turck sp.z o.o.
(+48) (77) 4434800 ı poland@turck.com
PORTUGAL ı Bresimar Automação S.A.
(+351) 234303320 ı bresimar@bresimar.pt
PUERTO RICO ı Inseco Inc.
(+1) (787) 781-2655 ı sales@insecopr.com
PUERTO RICO ı Stateside Industrial Solutions
(+1) (305) 301-4052 ı sales@statesideindustrial.com
RUMÄNIEN ı Turck Automation Romania SRL
(+40) (21) 2300594 ı romania@turck.com
SAUDI-ARABIEN ı Codcon
(+966) 13 38904510 ı codconest@gmail.com
SAUDI-ARABIEN ı Salim M. Al Joaib & Partners Co.
(+966) 3 8175065 ı salim@aljoaibgroup.com
SCHWEDEN ı Turck AB
(+46) 10 4471600 ı sweden@turck.com
SCHWEIZ ı Bachofen AG
(+41) (44) 9441111 ı info@bachofen.ch
SERBIEN ı Tipteh d.o.o. Beograd
(+381) (11) 8053628 ı office@tipteh.rs
SINGAPUR ı Turck Banner Singapore Pte. Ltd.
(+65) 6206 5095 ı singapore@turckbanner.com
SLOWAKEI ı Marpex s.r.o.
(+421) (42) 4440010 ı info@marpex.sk
SLOWENIEN ı Tipteh d.o.o.
(+386) (1) 2005150 ı info@tipteh.si
SPANIEN ı Elion S.A.
(+34) 932982000 ı elion@elion.es
SÜDAFRIKA ı Turck Banner (Pty) Ltd
(+27) (11) 4532468 ı sales@turckbanner.co.za
TAIWAN ı E-Sensors & Automation Int‘l Corp.
(+886) 7 7323606 ı ez-corp@umail.hinet.net
TAIWAN ı Jach Yi International Co. Ltd.
(+886) 2 27312820 ı james.yuan@jachyi.com
THAILAND ı Turck Banner Trading (Thailand) co., Ltd
(+66) 2 116 5699 ı thailand@turckbanner.com
TRINIDAD AND TOBAGO ı Control Technologies Ltd.
(+1) (868) 658 5011 ı sales@ctltech.com
TSCHECHISCHE REPUBLIK ı Turck s.r.o.
(+420) 495 518 766 ı turck-cz@turck.com
TÜRKEI ı Turck Otomasyon Tic. Ltd. Ști.
(+90) (216) 5722177 ı turkey@turck.com
TUNESIEN ı Codaprint
(+216) 95 66 6647 ı info@codaprint.com.tn
UKRAINE ı SKIF Control Ltd.
(+380) 611 8619 ı d.startsew@skifcontrol.com.ua
UNGARN ı Turck Hungary Kft.
(+36) (1) 4770740 ı hungary@turck.com
URUGUAY ı Fidemar S.A.
(+598) 2 4021717 ı info@fidemar.com.uy
USA ı Turck Inc.
(+1) (763) 553-7300 ı usa@turck.com
VENEZUELA ı Turck Inc.
(+1) (763) 553-7300 ı usa@turck.com
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE ı Experts e&i
(+971) 2 5525101 ı sales@experts-ei.com
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE ı Indulge Oil and Gas
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VIETNAM ı Viet Duc Automation co., Ltd.
(+84) 8 3997 6678 ı sales@vietducautomation.com.vn
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