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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März April 2025

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Ausgabe 88 | März / April 2025

.de

Eine Produktion von

mit Veranstaltungskalender für zwei Monate

Titelbild: AdobeStock, mmphoto

Panorama vom Auerberg

Die Retter aus der Luft

„Christoph Murnau“ im Interview

Am offenen Feuer

Schmiedekunst wie anno dazumal



Bräuche, Bauten & Berufe

Schon gewusst, dass für

modernen

Massivholzbau

ausschließlich

s

Nadelhöl-

zer genutzt werden? Um

in Zukunft auch Laubholz

wirtschaftlich rentabel als

Bauholz verwenden zu

können, forscht ein hiesiges

Unternehmen akribisch.

Inzwischen hat

H.R.W. sogar die Créme

de la Créme des Holzbaus

aus ganz Deutschland, Österreich

r und der Schweiz

mit im Boot sitzen. Weni-

ge

Kilometer vom Haupt-

sitz

dieses familiär geführten Betriebes

entfernt: Der Peitinger Ortsteil Birkland, der

seine Bürgerinnen und Bürger nicht gemeindlich,

sondern über einen ehrenamtlich organisierten Verband

mit Trinkwasser versorgt. Im zweiten Drittel

dieser März / April-Ausgabe finden Sie weitere Themen

zu Bauen, Wohnen und Energie. Schon vorher

dürfen Sie mit uns aber Eintauchen in zwei magische

Örtlichkeiten: Die eine ist weltberühmt, zieht jährlich

mehr als eine Million Menschen in ihren Bann. Die

andere ein fast vergessener Keller mit Gruselpotential.

Uneingeschränkt sinnhaft ist die Berufswelt von

Dr. med. Raphael Bender, Daniel Richter und Peter

Schellig. Im großen Interview auf der Roten Couch

verraten die Luftretter von „Christoph Murnau“ die

bahnbrechendste Erfindung im Rettungsdienst,

wie sie Bilder von Toten und Schwerstverletzten

verkraften und ob es bald einen neuen Windenhubschrauber

geben wird. Aufregend war für uns

auch der Besuch im 40 Autominuten entfernten Königsbrunn.

Dort befindet sich eines von bayernweit

sieben Ausbildungszentren der Bereitschaftspolizei.

Ein Schwerpunkt dort: Die Waffen- und Schießausbildung.

Wir durften fünf frischgebackene Polizisten

gemeinsam mit ihren Schießausbildern vom Handhabungstraining

bis zum scharfen Schuss hautnah

begleiten. Auf dem Rückweg bereits von weitem zu

erkennen: Der Auerberg, der mit 1 055 Metern Seehöhe

den höchsten Punkt unseres Verteilgebiets bildet.

Die Bewohnerinnen und Bewohner drumherum sind

bereits seit Wochen positiv angespannt. Der Grund:

100 Jahre Georgiritt. Wir haben uns in dieser Ausgabe

mit der Historie dieses in der Region einzigartigen

Brauchs beschäftigt. Und den Fanfarenbläsern einen

Besuch im Rahmen ihrer ersten Probe in 2025 abgestattet.

Ähnlich lange könnte auch ein äußerst seltener

Brauch im Schwabsoiener Ortsteil Sachsenried

praktiziert werden. Die Rede ist vom „Küachlebettla“,

im Rahmen dessen als Hexen verkleidete junge

Männer stillschweigend von Haus zu Haus ziehen.

Ein Haus mit langer Handwerkstradition befindet

sich inmitten des Wildsteiger Ortsteils Morgenbach:

Dort arbeiten Vater und Sohn zum Teil noch so, wie

es Schmiede vor 100 Jahren getan haben. Esse und

Ambos sind dieses Jahr auch zwei der zahlreichen

Highlights im Rahmen der Weilheimer Ausbildungsmesse.

Sie findet heuer zum bereits 21. Mal statt.

Wenige Wochen später: Das Pendant im westlichen

Landkreis – die Ausbildungsmesse in Schongau, bekannter

als SAM. Dass beide Messen von möglichst

vielen Schülerinnen und Schülern besucht werden,

und diese dort ihren Traumberuf finden, wünscht an

dieser Stelle,

Ihr Johannes Schelle

> > > AUS DEM INHALT

Seite 4

Mit Staubwedel

und Staubsauger

im Königsschloss

Seite 6

Der Keller im Berg:

Eintauchen in einen Ort

mit Gruselcharakter

Seite 9

Die Luftretter von „Christoph

Murnau“ im großen Interview

auf der Roten Couch

Seite 16

Polizei in Königsbrunn:

Vom Handhabungstraining

zum scharfen Schuss

Seite 20

Seltener Burschenbrauch:

Die als Hexen verkleideten

Küachlebettla

Seite 26

Leichte und gesunde

Gerichte — Rezepte der

Hauswirtschafterei

Seite 28

Erstmals 1925:

100 Jahre Georgiritt

auf dem Auerberg

Seite 34

Es werden immer mehr:

PV-Freiflächen-Anlagen

im Pfaffenwinkel

Seite 37

Mit Schnitzeljagd:

Musikschule Pfaffenwinkel

lädt zum Tag der offenen Tür

Seite 40

Bei den Siebers in

Morgenbach: Schmiedegruß

vom offenen „Fuir“

Seite 44

Zu Besuch bei

Notenschluss — die

Schulband ohne Schüler

Seite 48

Trinkwasserversorgung in

Birkland — der Quell des

Lebens in ehrenamtlicher Hand

Seite 52

Intensive Forschung:

Pionierarbeit für

modernen Holzbau

ab Seite 62

Messen, Berufe, Künstliche

Intelligenz — rund ums

Thema Ausbildung

Am Bahnhof 2 – Telefon 08862-8498 – Fax -7667

NEU!

Mo. bis Do. 7.00 - 18.30 Uhr

Fr. 7.00 - 18.00 Uhr

Sa. 8.00 - 14.00 Uhr

So. geschlossen

und nach Vereinbarung

märz / april 2025 | 3


Wildsteiger und Oberhausener arbeiten in Neuschwanstein

Mit Staubwedel im

Märchenschloss

Premium Pellets

Holzbriketts

Heizöl, Bontherma ® s´frei

Dieselkraftstoffe

AdBlue ®

Schmierstoffe

Unsere humanitären Projekte im In- und Ausland

Hilfe für

Kinder

in

Not

Aktion Mahakaruna e.V.

Wir

helfen –

mach

mit!

Schlossführer Eugen Hofstetter (li) und

Thomas Ort vor dem Bild „Gudrun hält

den Kriegern ein Totenmahl“.

Hohenschwangau | Morgens,

kurz nach acht: Eugen Maria

Hofstetter steht im sonst menschenleeren

Thronsaal von

Schloss Neuschwanstein und

hantiert mit einem überdimensional

großen Staubwedel. Damit

reinigt der Mann aus Oberhausen

die beiden vergoldeten Kandelaber,

die die Apsis schmücken.

Der Schlossführer steht

genau dort, wo eigentlich der

Thron von König Ludwig II. hätte

stehen sollen. Der wurde bis

zum rätselhaften Tod des Monarchen

(1845-1886) nicht mehr fertiggestellt

und fehlt deshalb bis

heute. „Das hat schon eine ganz

eigene Atmosphäre“, sagt Hofstetter

über die Tatsache, dass er

ganz alleine im Thronsaal steht.

Touristen sind um diese Uhrzeit

noch keine da. Im Winter startet

der reguläre Führungsbetrieb

ab zehn Uhr, im Sommer schon ab

neun. Dann schieben sich alle fünf

bis zehn Minuten Gruppen von bis

zu 45 Menschen durch die Gemächer

des Märchenkönigs – und das

den ganzen Tag über. An 361 Tagen

pro Jahr. Das macht über eine Million

Besucher jährlich. Schloss Neuschwanstein

ist der ungeschlagene

Besuchermagnet der Bayerischen

Schlösserverwaltung.

Aber morgens um acht ist es noch

ganz ruhig im Schloss, das bald

zum Weltkulturerbe zählen soll.

Vor den Führungen sind die meisten

Schlossführer und Schlossführerinnen

mit Reinigungsaufgaben

betreut. Sie saugen die Laufteppiche,

stauben die Möbel in der

Königswohnung ab und wischen

über die kostbaren Böden. So auch

Eugen Maria Hofstetter. Der über

70-Jährige arbeitet seit 2019 als

Saisonkraft in Neuschwanstein.

Nach Beginn seiner Rente hatte

sich der promovierte Ingenieur

als Gästeführer beworben.

„Meine Frau arbeitete damals

noch und ich wollte nicht zuhause

im Adidas-Smoking auf sie

warten“, sagt er und lacht.

1 000 Treppenstufen

pro Tag

Die Arbeit als Schlossführer

kannte er da bereits. Wie er berichtet,

war er 1970 zwischen Abitur

und Studienbeginn für ein

paar Monate auf der Insel Herrenchiemsee

beschäftigt. Dort,

im Bayerischen Meer, wollte

Ludwig II. ein zweites Versailles

errichten lassen. Doch wie auch

Schloss Neuschwanstein wurde

Schloss Herrenchiemsee nie

vollendet. „Ich habe die Arbeit

in guter Erinnerung behalten“,

sagt Hofstetter rückblickend. Die

Tätigkeit als Gästeführer habe ihm

schon vor 50 Jahren gut gefallen.

Dass man als Schlossführer in Neuschwanstein

bis zu 1 000 Treppenstufen

pro Tag steigen muss, macht

dem Mann nichts aus. Er arbeitet

www.aktion-mahakaruna.de

Sitz in Huttenried 2, 86980 Ingenried

Eugen Hofstetter beim Reinigen der

vergoldeten Kandelaber im Thronsaal

von Schloss Neuschwanstein.

4 | altlandkreis


Schlossführer Thomas Ort beim

Saugen des Roten Ganges.

an zwei Tagen in der Woche im

Schloss, das jeweils von April bis

Oktober wie auch in den Wintermonaten

Dezember und Januar. Fasziniert

ist er von der für die damalige

Zeit installierten modernsten

Technik. So ließ König Ludwig II.

eine elektrische Rufanlage einbauen,

außerdem gab es in allen

Stockwerken fließend Wasser sowie

eine Heißluft-Zentralheizung.

Die hat sich Eugen Maria Hofstetter

vor ein paar Jahren genauer angesehen

und im Auftrag der Schlossverwaltung

einen mehrseitigen

Bericht über die Heizungsleistung

verfasst. Für ihn als Ingenieur war

das kein Problem.

Während Hofstetter weiter im

Thronsaal beschäftigt ist, saugt

zwei Stockwerke tiefer sein Kollege

Thomas Ort aus Wildsteig den

Roten Gang. Routiniert schiebt der

60-Jährige den Staubsauger über

den Teppich, der die ziegelroten

Mettlacher Platten bedeckt. „Das

Putzen hat durchaus etwas Meditatives“,

sagt er. Der gelernte

Holzbildhauer gehört

zum Stammpersonal

von Neuschwanstein und

arbeitet das ganze Jahr

über im Märchenschloss.

Außerhalb der dicken

Mauern ist er als Schnitzer

tätig, in Wildsteig hat

er seit Jahrzehnten eine

eigene Werkstatt. Für

ihn ergänzen sich seine

beiden Beschäftigungen

perfekt: „Hier im Schloss

habe ich Leute um mich“, sagt er.

Bei der Holzbildhauerei sei er hingegen

allein. Ein „echtes Kontrastprogramm“,

wie er es nennt.

Promis durch

das Schloss geführt

Nach den Reinigungsarbeiten beginnt

der Führungsbetrieb. Jeder

Schlossführer macht durschnittlich

sieben bis acht Touren täglich, je

nach Saison können es auch mal

mehr oder weniger sein. Eine

Führung dauert gut 30 Minuten.

Während ihrer Touren erleben die

Schlossführer immer mal wieder

ungewöhnliche Situationen. So

sind Heiratsanträge keine Seltenheit.

„Meistens werden dafür

Exklusivführungen gebucht“, sagt

Thomas Ort. Sie finden in aller

Früh bei leerem Schloss und noch

vor Beginn des regulären Führungsbetriebes

statt. Vor allem bei

Prominenten sind solche einstündigen

Exklusivführungen beliebt.

Sowohl Ort als auch seine Kollegen

haben schon den ein oder anderen

Promi durchs Schloss geführt – wer

das allerdings war, verraten die

Schlossführer nicht. „Neuschwanstein

versteht sich in Diskretion“,

betont der Gästeführer.

Und wie wird man nun überhaupt

Schlossführer im bekanntesten

Schloss der Welt? Darüber kann

Schlossherr Christian Luksch Auskunft

geben. Der 56-Jährige ist seit

2020 Amtsvorstand in Neuschwanstein.

Sein Büro liegt in der Kemenate,

einem Teil des Schlosses,

der erst nach dem Tod des Königs

erbaut wurde. Von seinem Schreibtisch

aus hat der Schlossherr einen

atemberaubenden Blick auf die

Pöllatschlucht und die Marienbrücke,

die tagsüber von Touristenmassen

geflutet wird.

Über seine Schlossführer sagt

Luksch: „Wir haben ein sehr buntes

und extrem heterogenes Kollegium.“

In Neuschwanstein arbeiten

sowohl Menschen aus ganz unterschiedlichen

Berufen als auch

solche, die noch keinen Beruf erlernt

haben, weil sie zum Beispiel

noch studieren. Über eine spezielle

Ausbildung müssen Schlossführer

also nicht verfügen. Bezahlt werden

sie trotzdem wie Fachkräfte,

denn wer im Schloss arbeitet, wird

beim Freistaat Bayern angestellt –

Neuschwanstein untersteht dem

Finanzministerium.

Wer gerne fest in Neuschwanstein

arbeiten möchte, der muss sich

zunächst als Saisonkraft bewähren.

„All unsere Stammkräfte waren

vorher Saisonkräfte“, so der

Schlossherr. Bewerber müssten gut

Deutsch und Englisch sprechen,

außerdem sollten sie körperlich

fit sein und gut sehen können, da

im Schloss nicht alles idealtypisch

beleuchtet ist. „Das Mindestalter

liegt bei 18 Jahren“, sagt Luksch. Ob

gerade Saisonkräfte gesucht werden,

können Interessenten auf der

Homepage der Bayerischen Schlösserverwaltung

einsehen. Bestehe

man das Bewerbungsverfahren,

warte eine spannende Aufgabe auf

einen – an einem Ort, den rund um

den Globus so gut wie jeder kennt.

„Und ohne groß um die Welt fahren

zu müssen, hat man diese Welt

hier bei sich zuhause“, sagt Christian

Luksch. Ein Glück, das auch Eugen

Maria Hofstetter aus Oberhausen

und Thomas Ort aus Wildsteig

zu schätzen wissen.

jb

Eugen Hofstetter (li.) und Thomas

Ort vor dem Bild „Kampf der

Niflungen mit den Hunnen“.

märz / april 2025 | 5

märz / april 2025 | 5


Geschichtsträchtiger Ort mit Gruselcharakter

Der Keller im Berg

Schongau | Wer vom Kreisverkehr

an der Pfaffenwinkel

Realschule in Schongau

die Marktoberdorfer Straße

hinauffährt, erklimmt dabei

den Rößlekellerberg. Ein

starkbefahrener Streckenabschnitt,

den der Großteil

der „altlandkreis“-Leser

bereits mehrfach zurückgelegt

hat. Doch woher rührt

eigentlich dieser außergewöhnliche

Name? Schließlich

befinden sich Keller in

der Regel unter der Erde

und nicht in einem Berg?

„Das ist tatsächlich eine

spannende Frage, die der

Schongauer Stadtarchivar Franz

Grundner sicherlich am besten

beantworten kann“, meint Kreisheimatpfleger

Jürgen Erhard, der

damit Recht behalten sollte. Franz

Grundner, waschechter Schongauer,

ist bereits großgeworden

im Bereich des Rößlekellerbergs

und erinnert sich noch ganz genau

zurück: „Ein Ort, um den wir

als Kinder einen großen Bogen

gemacht haben, weil dort eine

gefürchtete Jugendbande zugegen

war und ihr Unwesen getrieben

hat.“ Es habe damals geheißen,

dass diese Bande Kinder in einen

Keller ziehen und verprügeln würde.

Mit diesem Keller gemeint: Der

Rößlekeller, nachdem früher ganz

Schongau-West benannt war. Und

der tatsächlich heute noch existiert.

Nur ist er entgegen Grundners

Kindheitstagen in den 1960er

Jahren nicht mehr freizugänglich,

insofern uninteressant für Banden.

„Tatsächlich war der Rößlekeller

lange Zeit offen, was jedoch mehrere

Probleme zur Folge hatte“, bestätigt

an dieser Stelle Elli Turner.

6 | altlandkreis 6 | altlandkreis

Stadtarchivar Franz Grundner beim Aufsperren.

Sie ist Sekretärin der Schongauer

Pfarrei Verklärung Christi. Und die

Frau, die über den Schlüssel des

mystischen Kellers wacht. „Vandalismus,

Obdachlose und Baufälligkeiten

führten dazu, dass im Rahmen

einer Sanierung eine massive

Eingangstüre aus Stahl installiert

worden ist.“ Umso erfreulicher,

dass die „altlandkreis“-Redaktion

den Schlüssel bekommen hat

und – wohlgemerkt auf eigene

Gefahr – einen Blick in diesen

geschichtsträchtigen wie gruseligen

Keller werfen durfte.

Idee stammt aus

München

Mit dabei an diesem Montagvormittag

ist auch Stadtarchivar

Franz Grundner. Obwohl er diesen

Ort als Kind bewusst gemieden

hatte, kennt er heute jeden

Winkel darin. Zum weltweiten

„Tag des Denkmals“ gab er dort

bereits mehrmals Führungen

für die interessierte Öffentlichkeit,

zuletzt im Jahr 2012. Für

die Historie des durchaus

mystischen Ortes holt der

Historiker etwas weiter

aus: „Ganz früher war

es so, dass Bier nur in

den Wintermonaten gebraut

wurde, weil es im

Sommer zu warm zum

Lagern war.“ Insbesondere

in München sei um

1800 herum jedoch die

Innovation aufgekommen,

Sommerbierkeller

zu errichten, um Frischgebrautes

darin einzulagern

und es so länger

haltbar zu machen. „In

München wurden die

Keller überwiegend in die Uferhänge

der Isar gegraben, was

logistisch einfacher war als das

Graben großer Keller in die Tiefe

des Erdreichs. Obendrein pflanzte

man über diese Keller ganz gezielt

Laubbäume wie beispielsweise

Blick vom tiefsten Punkt des Kellers

in die östliche Röhre. Stützen aus

Beton (hinten links) und Stahl sorgen

für Deckenstabilität.


Das Mauerwerk: Unten Bachkatzen, oben gebrannte Ziegel aus Ton.

Kastanien an und errichtete unter

ihnen Biergärten – die Bäume

hielten die Hitze von der Erdoberfläche

der Keller zusätzlich ab und

sorgten obendrein für schattige

Plätzchen der Besucher. Insofern

eine geniale Idee, die sich rasch

herumgesprochen hatte.

Schongau hatte 14

Brauereien!

Auch bis nach Schongau, wo es

zu Hochzeiten 14 (!) Brauereien

gab, allesamt angesiedelt in der

Altstadt. Die mit größte anno dazumal:

Rößlebräu, die damals von

Bierbrauer Franz Bader geführt

wurde – ein tüchtiger Geschäftsmann,

der die Brauerei unbedingt

erweiterten wollte. Mit Erfolg:

Im Jahr 1828 erwarb er von der

Stadt Schongau eine Teilfläche

des Waldgrundstücks im kleinen

Forchet, errichtete dort oben

Sommerbierkeller sowie darüber

eine Bierschänke, pflanzte außerdem

auch Laubbäume als Schattenspender

an. Etwas später, im

Jahre 1844, wurde dort oben auch

eine neue Schießstätte errichtet,

ehe Franz Bader das Areal im

Jahre 1857 nochmals vergrößerte.

Schützen, Arbeiter, Ausflügler: Der

Sommerkeller von Rößlebräu war

damals ein beliebter Anlaufpunkt

für Alt und Jung. Allen voran

im Rahmen der brauereieigenen

Kellerfeste, im Rahmen von

Schützenfesten aber auch im

Rahmen anderweitiger Feiern –

die Firma Haindl beispielsweise

hatte dort oben lange Zeit ihr

großes Sommerfest. Nun aber

genug geredet. Franz Grundner

knippst seine Taschenlampe an,

„altlandkreis“-Redakteur Schelle

seine Stirnlampe. Dann sperren

sie die beiden Schlösser an

dieser Stahltüre auf und tauchen

ein in eine fast vergessene Zeit.

Bachkatzen aus

dem Lech

Ein Dutzend Hausspinnen auf

der Innenseite der Stahltüre

heißt die beiden gleich zu Beginn

willkommen. Umso dankbarer

sind sie über den Einfall des

natürlichen Lichts sowie Stirn- und

Taschenlampe. Ansonsten wäre es

stockdunkel. „Es gibt dort keinen

Stromanschluss, insofern auch keine

installierten Lampen“, bestätigt

Franz Grundner. Die ersten neun

Meter führt ein einfacher Gang in

die Tiefe des Kellers. Danach teilt er

sich auf in zwei baugleiche, geräumige

Röhren, die jeweils vier Meter

breit und drei Meter hoch sind. Das

Fundament des Mauerwerks besteht

aus großen Bachkatzen, die

anno dazumal mühsam aus dem

Flussbett des Lechs hinauftransportiert

werden mussten. Ab einer

Höhe von rund 80 Zentimetern besteht

das Mauerwerk aus gebrannten

Tonziegeln. „Woher genau das

Material stammt und von wem der

Keller wie errichtet wurde, ist uns

nicht bekannt, weil wir dazu leider

keine genauen Pläne auffinden

konnten“, bedauert Franz Grundner.

In jedem Falle wussten die

Bauarbeiter damals ganz genau,

was zu tun ist – der Großteil des

Kellers besteht nämlich nach wie

vor im Original. Dazu gehören auch

klug durchdachte Lüftungsschächte,

die an den Übergängen von

Seitenwand und Deckengewölbe

senkrecht nach oben ins Freie hinausführen,

so für ideales Raumklima

sorgen.

Sützen stabilisieren

den Keller

An diesem Montagvormittag ist es

frisch in diesem Keller, aber mit

Winterjacke gut erträglich. Auch

dank guter Luftqualität. An manchen

Stellen tropft es von der Decke,

hinab auf das sogenannte Katzenbuckelpflaster.

„Eine spezielle

Art, Böden zu errichten, wie sie

üblich war Mitte des 19. Jahrhunderts“,

bekräftigt Franz Grundner.

Auch auffallend: Wie wunderbar

gleichmäßig das Deckengewölbe

des Kellers gemauert wurde. Und

wie aufgeräumt und Leer er ist –

von Bierfässern fehlt hier jede

Spur, seit vielen Jahrzehnten

schon. Dafür stechen an manchen

Stellen Zeugnisse aus

moderner Zeit ins Auge: Mobile,

höhenverstellbare Baustützen

aus Stahl sowie massive,

festinstallierte Stützen aus

Beton. „Der Keller wurde zwei

Mal saniert, zuletzt um 2000

herum, um einsturzgefährdete

Stellen zu stabilisieren“, bestätigt

Franz Grundner. Einzelne

Ziegel sind im Laufe der Zeit

aus den Seitenwänden sowie

von der Decke gebrochen. „Die

werden hier gesammelt und

aufbewahrt“, deutet Franz

Grundner mit dem Zeigefinger

an eine Stelle gestapelter Ziegelsteine

und macht sich anschließend

wieder auf in Richtung

Ausgang. „Was, wenn ich jetzt

zusperren würde?“, ruft er lachend

nach ganz hinten, wo Redakteur

Schelle noch weitere Bilder dieser

beeindruckenden Architektur

knippst.

Erst Kriegsgefangene,

dann Flüchtlinge

Der insgesamt rund 25 Meter tiefe

Rösslekeller, der früher einzig und

allein als Bierlager diente, wäre

heute in der Tat so etwas wie der

perfekte Drehort für einen Horrorfilm.

Wobei der Horror, auch

an diesem Ort, noch gar nicht so

lange zurückliegt. Bereits im Jahre

1916 wurde aus dem für feierliche

Anlässe beliebten Platz einer des

Grauens – der Sommerbierkeller

von Rößlebräu wurde damals zu

einem Gefangenenlager umfunktioniert,

in das laut Akten aus dieser

Zeit 120 russische Kriegsgefangene

eingezogen waren. Nur ein Jahr

später ist Rößlebräu an Löwenbräu

in München verkauft und das Bierbrauen

vor Ort eingestellt worden.

Im Jahre 1939, im Zuge des Zweiten

Weltkriegs, kaufte das komplette

Areal der sogenannte Reichsfiskus

– der brach das schöne Gebäude

Sorgt tfür gute Luft: Ein nach oben

führender Schacht.

über dem Keller ab und errichtete

stattdessen eine Offiziersunterkunft

für einen Militärflugplatz, der

ebenfalls dort oben in Schongau-

West großflächig errichtet wurde.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs

diente das Offiziersheim als Flüchtlingsunterkunft,

die aufgrund der

Bauweise „Steinbau“ getauft wurde.

Erst als diese wahrlich schlimme

Zeit vorüber war, wurde es ruhig

um diesen Ort, der schließlich

im Jahre 1959 von einer Katholischen

Pfarrkirchenstiftung gekauft,

und seit 1967 in Besitz der Pfarrei

Verklärung Christi ist. Der ebenfalls

in Schongau lebende Kreisheimatpfleger

Jürgen Erhard hat insofern

nicht zu viel versprochen mit seiner

Aussage, dass Stadtarchivar

Franz Grundner über den Rößlekeller

eine ganze Menge Spannendes

zu erzählen hat. Und die

„altlandkreis“-Leser? Die werden

diesen geschichtsträchtigen Ort mit

Gruselcharakter nun sicherlich mit

ganz anderen Augen betrachten,

wenn sie vom Kreisverkehr an der

Realschule die Marktoberdorfer

Straße hinauffahren – und beim

Blick nach rechts diesen betonbunkerartigen

Bau mit grauer Stahltüre

entdecken.

js

märz / april 2025 | 7


Rainer Hornberger verstärkt „altlandkreis“

Frischer Wind für

Ihre Werbung

Birkland | Das Team von „altlandkreis“

und „tassilo“ möchte

im Rahmen dieser Ausgabe auch

Werbung in eigener Sache machen.

Der gute Grund dafür: Rainer

Hornberger, der ab sofort Ihr neuer

Ansprechpartner für die Mediaberatung

unserer im Pfaffenwinkel

und darüber hinaus so beliebten

Regionalmagazine sein wird. Aber

nicht nur das: auch für viele weitere

Leistungen aus der uns angegliederten

Werbeagentur steht er

für Sie bereit. Von der Grundkonzeption

eines Unternehmensauftritts

bis hin zur Anzeigenbuchung,

aber auch bei Online-Stellenanzeigen

oder Werbetechnik wie Fahnen,

Banner oder Schilder wird er

gerne weiterhelfen. Der gelernte

Bankkaufmann konnte bei Banken

in Frankfurt und München recht

schnell das Thema kennenlernen.

„Schon früh hat sich für mich die

Chance ergeben, betriebsintern

im Vertrieb und Marketing zu arbeiten.“

Eines Tages zog es ihn

zurück nach Hohenpeißenberg.

Mit der Rückkehr in seine Heimat

veränderte sich auch die berufliche

Ausrichtung. Er wechselte aus

dem Banken- und Finanzwesen in

die Medienbranche. 15 Jahre war er

dann in zwei großen Verlagshäusern

der Region tätig und für die

Mediaberatung zuständig. Insofern

ein „alter Hase“ in dieser Branche,

der sein Know-how und insbesondere

seine regionalen Kenntnisse

nun für die Regionalmagazine

„tassilo“ und „altlandkreis“ einbringen

wird: „Diese Magazine

haben ein gewisses Etwas, weil sie

sich thematisch und gestalterisch

schlichtweg abheben von anderen

Printmedien in der Region. Vergleichbare

Produkte gibt es ja bei

uns nicht.“ Rainer Hornberger wird

künftig auch die Kunden unseres

Agenturpartners Wolfgang Stuhler

betreuen, der nach über 14 Jahren

die Zusammenarbeit aus Altersund

Gesundheitsgründen demnächst

beenden möchte. Er wird

zwar aus dem aktiven Vertrieb ausscheiden,

uns aber in den nächsten

Monaten weiterhin mit Rat und Tat

zur Seite stehen.

Legt Wert auf

persönlichen Kontakt

Sei es das große Interview mit

starken Persönlichkeiten auf der

kultigen Roten Couch. Seien es die

meist zeitlosen, hintergründigen

Beiträge, die bislang Unentdecktes

in den Vordergrund rücken. Vorberichte

auf Großveranstaltungen für

Alt und Jung. Der große Veranstaltungskalender

über zwei Monate

hinweg. Aber auch das kompakte

Sonderformat mit Druck in Magazinqualität.

Und natürlich die einzigartige

Möglichkeit für Betriebe,

Behörden, Dienstleister und Veranstalter

aller Art, sich der breiten

Masse in Form einer Anzeige zu

präsentieren. Kaum

eine andere Plattform

eignet sich so

gut für Werbung aus

der Region für die

Region wie „tassilo“

und „altlandkreis“.

Mit einer Auflage

von 43 000 Exemplaren des „tassilo“

sowie einer Auflage von 28 000

Exemplaren des „altlandkreis“ gelten

beide als die auflagenstärksten

nachrichtlichen Regionalmagazine

innerhalb ihres Verteilgebiets.

Dies erstreckt sich bei „tassilo“ von

Peißenberg bis Penzberg, von Murnau

bis Dießen am Ammersee und

entlang der Andechser Straße hoch

bis nach Starnberg am See. Im

Falle des „altlandkreis“ erstreckt

es sich von Hohenpeißenberg bis

Rettenbach am Auerberg, sowie

von Denklingen, Rott und Reichling

bis nach Bad Bayersoien und Lechbruck.

Somit decken wir mit beiden

Magazinen nicht nur den kompletten

Landkreis Weilheim-Schongau

ab, sondern zu Teilen auch die umliegenden

Landkreise Starnberg,

Landsberg am Lech, Ostallgäu

und Garmisch-Partenkirchen. Und

das Beste: Unsere Magazine kommen

alle zwei Monate kostenlos

an nahezu jedes Haus und liegen

außerdem in vielen Geschäften

und Behörden zum kostenlosen

Mitnehmen aus. Wo genau, finden

Sie auf auf der jeweiligen Website.

Dort finden Sie auch den Kontakt zu

Rainer Hornberger, der bekannt ist

für ein offenes, stets freundliches

und ehrliches Miteinander und den

persönlichen Kontakt.

op / js

> > > KONTAKTDATEN

Sie erreichen Rainer Hornberger telefonisch

unter 08869 / 9122-21 sowie unter

hornberger@ostenieder.com

8 | altlandkreis


Auf der Roten Couch

Die Luftretter

Ein starkes Team: Stationsleiter Peter Schellig (stehend), leitender Notfallsanitäter

Daniel Richter (li.) und Dr. med. Raphael Bender, leitender

Notarzt. Im Hintergrund: Der Windenhubschrauber am Hangar der ADAC

Luftrettungsstation an der BG Unfallklinik in Murnau. Foto: Felix Baab

märz / april 2025 | 9


Murnau | Ein Beruf, der uneingeschränkt

sinnhaft ist? Die Männer

und Frauen der Luftrettung „Christoph

Murnau“ haben genau den

gefunden. Das bestätigten auch

der dort leitende Notarzt Dr. med.

Raphael Bender, 48, aus Oberammergau.

Der leitende Notfallsanitäter

Daniel Richter, 50, wohnhaft

in Murnau. Und Stationsleiter Peter

Schellig, 51, wohnhaft in Schlehdorf

am Kochelsee. Im großen

Interview sprechen die drei Helden,

die sich niemals als Helden

sehen und bezeichnen würden,

über bahnbrechende Entwicklungen

von Technik und Mensch.

Wie schnell sie lebensbedrohlich

verletzte oder erkrankte Menschen

retten können. Welch Stellenwert

die Luftrettung im bayerischen

Oberland zukünftig haben wird.

Wie sie mit all den abstoßenden

Bildern von Toten und Schwerstverletzten

umgehen. Und welch

wertvolle Lehren ihnen dieser

außergewöhnliche Beruf ein ums

andere Mal mit auf den Weg gibt.

Herr Schellig, im bundesweiten

Durchschnitt werden Notfallpatienten

in unter 50 Prozent der Fälle via

Hubschrauber transportiert. „Christoph

Murnau“ hat hier eine Quote

von bis zu 80 Prozent! Warum?

Peter Schellig: In Ballungsgebieten

mit viel Infrastruktur und kurzen

Wegen zum nächstgelegenen

Krankenhaus wird oft entschieden,

trotz Hubschraubereinsatz die Notfallpatienten

mit dem Krankenwagen

zu transportieren. Bei uns auf

dem Land haben wir sehr lange

Strecken, die Berge und eine deutlich

kleinere Klinik-Infrastruktur –

das hat zur Folge, dass bodengebundene

Transporte länger dauern,

wir deshalb Dreiviertel aller

Patienten mit dem Hubschrauber

mitnehmen.

Was in Zukunft noch häufi ger passieren

wird?

Dr. med. Raphael Bender: Luftrettung,

das ist politisch so gewollt,

Dr. Raphael Bender (v.l.), Peter Schellig und Daniel Richter im Gespräch mit „altlandkreis“-Redakteur Schelle.

wird in Zukunft noch mehr Stellenwert

haben aufgrund der Veränderung

in der Krankenhausstruktur,

hin zu mehr Zentralversorgern.

Derzeit läuft bayernweit ein Gutachten

vor dem Hintergrund, die

Luftrettung auszweiten.

Finden Sie diese Entwicklung gut?

Raphael Bender: Grundsätzlich

fliegen wir alle gerne, weshalb 150

bis 300 Einsätze mehr pro Jahr kein

Problem für uns sind. Wichtig ist

nur, den Hubschrauber am Ende

des Tages dafür einzusetzen, wofür

er da ist. Unser Team ist sehr erfahren

und hochqualifiziert, weshalb

wir die Einsätze anfliegen sollten,

bei denen unsere Expertise tatsächlich

gefragt ist. Und da reden

wir nicht von leichten Schnittverletzungen

am Finger.

Wie viel kostet ein Luftrettungseinsatz,

wer bezahlt ihn?

Raphael Bender: Sobald es sich um

einen Notfalleinsatz mit medizinischem

Problem handelt, bezahlt

immer die Krankenkasse. Einsätze

ohne medizinischen Hintergrund

muss die aus dem Jubiläumsgrat

ausgeflogene Person selbst bezahlen,

sofern sie nicht Mitglied beim

Deutschen Alpenverein oder anderweitig

versichert ist.

Peter Schellig: Ein Standardeinsatz

im Gebirge mit Bergung eines Abgestürzten,

wofür wir in der Regel

die Bergretter der örtlichen Bergwacht

abholen, kann schnell mal

4 000 bis 8 000 Euro kosten.

In welchem Einzugsgebiet ist

„Christoph Murnau“ unterwegs?

Daniel Richter: Unser Primäreinsatzgebiet

erstreckt sich rund 70

Kilometer um unsere Station. Für

Intensivtransporte, also Patientenverlegungen,

fliegen wir auch mal

bis nach Nordrhein-Westfalen.

Ist die Nähe zu den Alpen mit viel

unwegsamem Steilgelände die

größte Herausforderung?

Peter Schellig: Der Anteil von Einsätzen

in den Wäldern und Bergen

ist für uns tatsächlich

hoch, aber in der Regel

keine große Herausforderung.

Wir fischen

Notfallpatienten mit unserem

bis zu 90 Meter

langen Windenseil auch

zwischen den Bäumen

heraus.

Raphael Bender: Luftrettungseinsätze

werden

dann zur Herausforderung,

wenn der Patient

schwer erkrankt oder

verletzt ist und medizinisch-invasive

Maßnahmen direkt vor Ort

gefordert sind. Wenn das bei nicht

so gutem Wetter, Gelände und

kurz vor Einbruch der Dunkelheit

in einem abgelegenen Waldstück

unterhalb vom Wanner passiert,

ist das natürlich etwas anderes wie

ein Einsatz mit Rettungswagen auf

der Umgehungsstraße südwestlich

von Schongau.

Wie schnell sind Sie am Einsatzort?

Peter Schellig: Wenn wir einen

Alarm für den Raum Mittenwald

bekommen, bräuchte man mit

Auto 30 bis 45 Minuten – mit dem

Heli sind wir in sechs Minuten vor

Ort.

Raphael Bender: In den Heli hinein

dauert es 20 Sekunden, weil

wir als Crew bereits einsatzbereit

gekleidet sind und der Heli immer

einsatzbereit gepackt, ausgestattet

und ausreichend vollgetankt ist. In

der Luft sind wir bereits zwei Minuten

nach der Alarmierung. Zumal

die zwei Triebwerke unseres

Hubschraubers nicht warmlaufen

müssen, wir quasi kalt durchstarten

können.

Die Crew besteht aus wie vielen

Personen?

Daniel Richter: Mit Pilot, Winden-

Operator, Notarzt und Notfallsanitäter

immer aus vier Personen. Nur

im Falle einer Einarbeitungsphase

neuer Mitarbeiter rücken wir auch

mal zu fünft aus.

Ausschließlich tagsüber?

Peter Schellig: Von Sonnauf- bis

Sonnenuntergang, jedoch nicht vor

7 Uhr in der Früh.

Hatten Sie trotzdem schon Einsätze

bei Dunkelheit?

Peter Schellig: Wenn kurz nach

Dienstabmeldung die Crew noch

da ist und ein Notruf eingeht,

fliegen wir auch bei Dunkelheit.

Technisch betrachtet sind Nachtflüge

auch kein Problem, weil unser

Hubschrauber dafür vollumfänglich

ausgestattet ist.

Raphael Bender: Wenn am Walchensee

jemand gegen Mitternacht

einen Herzinfarkt erleidet, wären

wir in fünf Minuten für die Erstversorgung

vor Ort und hätten ihn

nach 35 Minuten im Herzkatheter-

Der 1072PS starke Windenhubschrauber h b „H145“ H145“ist seit 2015 im Einsatz.

10 | altlandkreis


Labor in der Klinik. Bodengebunden

dauert die Rettung mehr als

doppelt so lange. Insofern wäre

der Nachtdienst schon ein Vorteil

für unsere Region, muss sich wirtschaftlich

aber auch tragen.

Peter Schellig: Deutschlandweit

gibt es bereits Luftrettungsstandorte

mit 24-Stunden-Diensten. Es gibt

auch Standorte mit Randzeitenerweiterungen

bei kürzeren Tagen

in den Wintermonaten. Wenn der

Freistaat Bayern sagt: Am Standort

Murnau gibt es diesen Bedarf in

Zukunft auch, haben wir das umzusetzen.

Grundsätzlich passiert

nachts jedoch deutlich weniger als

tagsüber.

Wie beginnt bei Ihnen ein klassischer

Arbeitstag?

Raphael Bender: Alle vier Crew-

Mitglieder treffen sich bereits eine

Dreiviertelstunde vor Dienstanmeldung,

um persönliche Schutzausrüstung

anzuziehen und die

Ausstattung im Hubschrauber

vorzubereiten, das Equipment zu

testen. Zehn Minuten vor Sonnenaufgang

machen wir am großen

Einsatzmonitor ein Morning-Briefing,

wo beispielsweise kritisches

Wetter wie eine hohe Lawinengefahr

besprochen wird. Dann folgt

der gemütlichste Teil des Tages:

Gemeinsames Frühstücken im Aufenthaltsraum,

wo wir uns im Team

austauschen, um mit guter Stimmung

in den Tag zu starten.

Plötzlich bimmelt es, geht der

Alarm!

Peter Schellig: Der uns sofort anzeigt,

ob es sich um einen Primäreinsatz,

also einen Notfall, oder

eine Patientenverlegung handelt,

wo der Zeitdruck geringer ist. Mit

einem kurzen Tastendruck senden

wir dann an die Leitstelle die

Nachricht „Christoph Murnau übernimmt“.

Dann fährt der erste den

Hubschrauber aus dem Hangar auf

die Start- und Landeplattform, der

zweite macht die Türen zu, der Pilot

lässt die Maschine an, der vierte

schließt das Hallentor und ab

geht’s – von uns weiß jeder ganz

genau, was in diesen wenigen Sekunden

zu tun ist.

Absturz am Geiselstein, Kenzengebiet!

Raphael Bender: Bei Einsätzen am

Berg sprechen wir uns bereits im

Anflug mit dem Einsatzleiter der

Bergwacht der jeweiligen Region

ab – wenn das Gelände Arbeiten

ohne Seilsicherung zulässt, fliegen

wir direkt hin, setzen unsere

medizinische Crew mit der Winde

am Unfallort ab. Wenn jemand

nicht verletzt ist, sich lediglich

verstiegen hat, landen wir häufig

zwischen, holen Bergwachtler

und setzen diese dann bei der in

Not geratenen Person ab. Häufig

ist es aber ein Mittelding aus beidem

– im ersten Anflug werden

der Notarzt und ein Bergretter von

der Bergwacht abgesetzt, im zweiten

kommt der Notfallsanitäter mit

einem weiteren Bergretter hinzu –

mit vier Leuten kann man in felsdurchsetztem

Absturzgelände gut

arbeiten.

Was gibt es am Einsatzort zu tun?

Raphael Bender: Die notfallmedizinische

Erstversorgung des Patienten

wie lebensrettende Maßnahmen,

Schmerztherapie und

Stabilisierung der Vitalfunktion ist

immer das Wichtigste. Erst, wenn

das sogenannte Grundübel behandelt

ist, geht’s darum, den Patienten

in den Hubschrauber und in die

Klinik zu bringen.

Daniel Richter: Wo wir den Patienten

letztlich hinfliegen, hängt stark

vom Alter und der Diagnose ab.

Will heißen: Nur weil wir in Murnau

stationiert sind, bedeutet das

nicht, dass wir auch alle unsere

Notfallpatienten hierherfliegen.

Die Einsatzbilanz 2024?

Peter Schellig: Knapp 1 250 Einsätze,

davon 80 Prozent Rettungseinsätze,

von denen wir wiederum

400 im Gebirge hatten und dabei

200 mal die Windenrettung eingesetzt

wurde. Die restlichen 20 Prozent

waren Patientenverlegungen.

Daniel Richter: Zeitkritisch-internistische

Notfälle wie Herzinfarkte

und Schlaganfälle gehören natürlich

auch zum Schwerpunkt unserer

Primäreinsätze.

Zu welcher Jahreszeit hebt „Christoph

Murnau“ am häufi gsten ab?

Peter Schellig: Die absoluten Spitzenzeiten

mit bis zu zwölf Einsätzen

pro Tag haben wir bei schönem

Wetter, am Wochenende,

in den Sommerferien. Da gehen

sowohl einige der rund 800 000

Einheimischen, die in unserem Primäreinsatzgebiet

leben, als auch

die bis zu vier Millionen Urlauber

raus zum Bergsteigen, Radfahren,

Schwimmen, Motorradfahren,

Gleitschirmfliegen. An Saure-Gurken-Tagen

sind es dagegen häufig

nur zwei Einsätze.

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Haben sich die Einsatzschwerpunkte

im Laufe der vergangenen Jahre

und Jahrzehnte gewandelt?

Peter Schellig: In meinen ersten

Jahren bei der Luftrettung war ich

wesentlich häufiger bei schweren

Verkehrsunfällen mit tödlichem

Ausgang. Die gibt es natürlich immer

noch, aber bei weitem nicht

mehr in der Anzahl wie früher, weil

die Autos von heute deutlich sicherer

sind.

Manchmal haben wir Verkehrsunfälle,

die brutal aussehen, weil das

Auto nahezu vollständig zerstört

ist. Plötzlich steigt die Familie aus

dem A6 aus, klopft sich die Schulter

ab und alles ist gut. Es sind mittlerweile

deutlich mehr Sport- und

Freizeit- als Verkehrsunfälle.

Raphael Bender: Die vielen schweren

Verkehrsunfälle Anfang der

1970er Jahre, als der Verkehr immer

dichter und die Autos immer

schneller wurden, jedoch niemand

angeschnallt war und es keine Airbags

gab, waren im Grunde die

Geburtsstunde der Luftrettung.

Peter Schellig: Wobei die positive

Entwicklung des Autos nicht auf

Motorräder zutrifft – am Kesselberg,

Sylvensteinspeicher oder

im Graswangtal kennen wir jede

Kurve.

Die prägendsten Einsätze?

Daniel Richter: Grundsätzlich sind

in unserem Beruf Anblicke dabei,

die für den Laien jenseits der

menschlichen Vorstellungskraft

liegen.

Peter Schellig: Deshalb musst du in

unserem Beruf lernen, Einsätze zu

vergessen. Aber es gibt natürlich

trotzdem diese Bilder, die du nicht

gelöscht bekommst, weil sie vom

Ablauf her so schlimm sind, weil

sie dich in deiner Rolle als Familienvater

emotional anfassen, weil

sie derart abstoßend sind.

Kein Thema für konkrete Beispiele?

Peter Schellig: Wenn ein Motorradfahrer

mit 200 Stundenkilometern

in den Wald donnert, sich komplett

zerstört, sein Körper pulverisiert ist

und das Gehirn im wahrsten Sinne

am Baum klebt, berührt mich das

emotional überhaupt nicht, weil

es ein selbstgewähltes Schicksal

ist. Ertrinkt ein Kind im Pool und

sitzt die Mutter weinend daneben,

weißt du sofort: das kriegst du

nicht mehr gelöscht.

Hat diese ständige Konfrontation

mit Schwerstverletzten und Toten

auch etwas Positives?

Raphael Bender: Zu sehen, wie

schnell sich Dinge meist unverschuldet

zum Negativen verändern,

ist für die Wertschätzung der wirklich

wichtigen Dinge im Leben der

große Vorteil in unserem Beruf.

Man lernt dankbar und demütig zu

sein für das, was man hat.

Peter Schellig: Dass ich meine Gesundheit

wertschätze. Dass ich ein

aufrichtiger und ehrlicher Mensch

gegenüber meinen Mitmenschen

bin, weil ich nicht weiß, ob ich das

Verbockte morgen noch gutmachen

kann. Dass ich Dinge, die ich jetzt

erledigen kann, nicht auf morgen

schiebe. Dass ich geile Urlaube für

diesen und nicht erst kommenden

Sommer plane. Und dass ich auf

gar keinen Fall meine zu glauben:

Wenn ich mal in Rente bin, lasse

ich es mir so richtig gutgehen!

Und die schönsten Seiten dieses

außergewöhnlichen Berufs?

Raphael Bender: Sobald wir von

der Luftrettung dazustoßen, wird

es für die allermeisten Patienten

schlagartig besser. Das sind Erfolgserlebnisse,

die einem viel zurückgeben.

Peter Schellig: Für mich gibt es kein

erhabeneres Gefühl als das nach

einem fordernden Einsatz, bei dem

das Team fachdisziplinübergreifend

hochgradig gut und schnell zusammengearbeitet

hat. Und auch dieser

technische Fortschritt, der sich

mit den Jahrzehnten eingestellt

hat – wenn du dir vorstellst, dass

sich auf dem Jubiläumsgrat jemand

gnadenlos übernommen hat und

einen fulminanten Herzinfarkt bekommt,

können wir den heute über

das Windenseil direkt vom Grat

herausangeln und nur 20 Minuten

später, nachdem er seinen ersten

Schmerz verspürt hat, liegt er bereits

im Herzkatheter-Labor. Diese

Möglichkeit zu haben, Menschen

aus einer lebensgefährlichen Situation

am sprichwörtlichen Arsch

der Welt in solch kurzer Zeit retten

zu können, ist unglaublich.

Wie wertvoll ist an dieser Stelle der

Windenhubschrauber „Christoph

Murnau“?

Raphael Bender: Er gilt als einer

der modernsten Rettungshubschrauber

auf dem Markt und ist

allein deshalb immens wertvoll,

weil er für Medizin und Technik ein

riesengroßes Platzangebot hat, wir

mit und in ihm richtig gut arbeiten

können.

Peter Schellig: Den H145 haben wir

2014 zum Üben bekommen und

sind mit ihm seit 2015 im Einsatz.

Er hat 1072 PS, eine Fluggeschwindigkeit

von 220 Stundenkilometern,

eine Reichweite von bis zu 651 Kilometern

und ist dank seines geräumigen

Innenbereichs eben auch

als Intensivtransporthubschrauber

bestens geeignet. Nach aktuellem

Stand sieht es allerdings ganz danach

aus, dass unsere treue Seele

bald Geschichte sein wird – wir

bekommen noch dieses Jahr einen

neuen Windenhubschrauber.

Das sind ja interessante Neuigkeiten.

Und wie fühlt es sich generell

an, in einem Rettungshubschrauber

zu fliegen?

Raphael Bender: In der Regel sitzen

wir, sind angeschnallt und

haben den auf der Liege fixierten

Patienten fest im Blick. Wenn auch

noch das Wetter gut ist, fühlt es sich

im Grunde an wie ein entspannter

Flug im Passagierflugzeug.

Peter Schellig: Spannender ist das

Fliegen bei Gegenwind. Wenn wir

bei aufziehendem Gewitter, das bei

uns meistens von Westen kommt,

Was bei aller Ernsthaftigkeit nicht fehlen darf: Sinn für gesunden Humor.

in Richtung Allgäu abheben, müssen

wir die Stärke des Gegenwinds

von unserer Fluggeschwindigkeit

subtrahieren, brauchen insofern

länger zum Einsatzort. Dafür sind

wir auf dem Rückflug bei dann

Rückenwind umso schneller, erreichen

manchmal bis zu 350 Stundenkilometer!

Wow! Und wenn der Heli mal ausfällt?

Raphael Bender: Dafür haben wir

hier bei der ADAC Luftrettung klare

fliegerische Vorgaben, Handbücher,

Checklisten und eine eigene

Technikabteilung, die bei Bedarf

mit ihrem Wartungsfahrzeug vom

Standort in Landshut zu uns an den

Hangar kommt und das Problem

über Nacht versucht zu beheben.

Bei größeren Schäden oder planmäßigen

Inspektionen bekommen

wir eine Tauschmaschine, sodass

die Notfallversorgung aus der Luft

immer gewährleistet ist.

Skitour im Wettersteingebirge.

Lawinenabgang. Kein Handynetz.

Was tun?

Daniel Richter: Auf jeden Fall

versuchen, trotzdem die 112 zu

wählen, weil der Notruf netzbetreiberübergreifend

funktioniert.

Aber klar: Wenn du in einem tiefen

Graben zwischen den Bergen

stehst und gar keinen Empfang

reinbekommst, geht übers Handy

nichts. Es gibt aber GPS-Tracker

mit Notruftaste, die über Satelliten

funktionieren. Ab dem iPhone 15

kann der Notruf auch über Satellit

abgesetzt werden – da kannst du

zwar nicht telefonieren, aber die

Leitstelle bekommt eine Textnachricht

mit GPS-Koordinaten. Es gibt

inzwischen auch gute Notruf-Apps.

Was sagen Sie an dieser Stelle zur

geplanten Zusammenlegung der

ILS Oberland und ILS Fürstenfeldbruck?

Raphael Bender: Der Beschluss

ist ja im Moment ausgesetzt. Es

gibt neue Arbeitsgruppen, die

das Vorhaben nochmals genau

durchleuchten und analysieren.

Wir leben nun mal in einer sehr

speziellen Region, in der eine lokale

Leitstelle mit umfassender

Ortskenntnis und Detailwissen der

Mitarbeiter schon von Vorteil ist.

Prinzipiell ist die Zusammenarbeit

mit einer neuen oder anderen Leitstelle

aber kein Problem für uns.

Auch speziell: Dass Sie mit ADAC

und BG Unfallklinik quasi zwei

Arbeitgeber haben. Ein Vor- oder

Nachteil?

Peter Schellig: Die Mediziner kommen

von der Unfallklinik, die Piloten

und Bordtechniker vom ADAC.

Das ist nur von Vorteil, weil es sich

um zwei starke Partner handelt, die

supergut zusammenarbeiten.

12 | altlandkreis


Und wie kommt man überhaupt zu

dieser Ehre, für die Luftrettung arbeiten

zu dürfen?

Raphael Bender: Am Beispiel Ärzte

ist es so, dass sie bereits ausgebildete

Fachärzte für Anästhesie oder

Unfallchirurgie sowie zusätzlich

bereits ausgebildete Notärzte mit

mehreren Jahren Berufserfahrung

sind. Darüber hinaus müssen sie

grundlegende alpine Techniken

beherrschen und eine superhohe

Motivation mitbringen.

Peter Schellig: Das trifft auch auf

die anderen Fachrichtungen zu –

wer zu uns kommt, ist in seinem

Fach bereits richtig gut und erfahren.

Was jedoch noch lange nicht

heißt, dass wir den- oder diejenige

auch nehmen: Ein Bewerber kann

fachlich noch so gut sein – wenn

er nicht teamfähig ist und menschlich

nicht zu uns passt, hat er keine

Chance. Denn was wir explizit nicht

wollen sind die sogenannten Helden

in Strumpfhosen – also Menschen,

die denken, sie sind jetzt bei

der Luftrettung und deshalb was

Besseres. Um das zu vermeiden,

legen wir großen Wert darauf, potentielle

neue Mitarbeiter handverlesen

auszuwählen.

Bieten Sie auch Praktika an?

Raphael Bender: Leider nicht, weil

die Luftrettung dafür schlichtweg

zu speziell ist.

Wie lukrativ ist dieser Beruf aus fi -

nanzieller Sicht?

Raphael Bender: Wir Notärzte und

Notfallsanitäter arbeiten schwerpunktmäßig

in der BG Unfallklinik

und meist nur drei Tage pro Monat

für die Luftrettung – da bekommen

wir nahezu eins zu eins das gleiche

Gehalt wie bei Diensten im Krankenhaus.

Peter Schellig: Die Piloten und

Bordtechniker sind in Voll- oder

Teilzeit beim ADAC angestellt und

verdienen auch alle angemessen.

Wenngleich die älteren Mitarbeiter

schon noch bessere Verträge haben

als ein jüngerer Mensch, der

neu bei uns ist.

Am 20. Oktober 2024 feierte die

Luftrettungsstation in Murnau ihren

30. Geburtstag. Die bahnbrechendste

Entwicklung in diesen drei

Jahrzehnten?

Peter Schellig: Auch wenn es total

banal klingen mag: Das Smartphone

auf der Seite der Patienten.

Du sendest, bei Empfang,

aus dem Gebirge einen Notruf an

die nächstgelegene Leitstelle, die

sofort den exakten Standort abfragen

und an uns mit GPS-Daten

weitergeben kann. Im Idealfall sogar

mit einer Drei-Wort-Adresse,

über die wir bereits auf unserem

Bildschirm im Hangar drei auf drei

Meter genau sehen, wo sich der

Notanrufer gerade befindet. Vor

20 Jahren war es dagegen noch

völlig normal, dass bei einem

Unfall im Gebirge erstmal einer

stundenlang ins Tal laufen und im

Ort bei einem Anwohner fragten

musste, ob er die Rettung anrufen

kann.

Raphael Bender: In der Anfangsphase

der Luftrettung hat jemand

angerufen, einen Hubschrauber zu

brauchen, der im Übrigen damals

noch provisorisch rettungstauglich

ausgestattet war, weil es gar keine

Firmen gab, die auf den Bau von

Rettungshubschraubern spezialisiert

waren. Im nächsten Schritt

galt es dann einen geeigneten

Arzt aus dem OP zu holen, der sich

erstmal in den Overall schmeißen

musste… Weil das heute alles um

Welten schneller und professioneller

von statten geht, retten wir

auch deutlich mehr Menschen das

Leben.

Die sich Ihnen gegenüber hoffentlich

dankbar zeigen?

Peter Schellig: Das Smartphone

verleitet Leute auch dazu, die

Luftrettung zu missbrauchen.

„Wenn ich den Jubiläumsgrat

nicht schaffe, lasse ich mich halt

ausfliegen.“ Mitnehmen tun wir

letztlich alle. Der mit dem Sneaker

am Berg hat es offensichtlich nicht

besser gewusst. Der topfitte und

bestens ausgestattete Bergsteiger

kann sich auch mal überschätzen.

Was wir aber schon tun: Im Tal

zu differenzieren. Da erfahren wir

nämlich zwischen großer Dankbarkeit

bis hin zu Belehrungen

und Beschimpfungen alles. Wobei

letzteres definitiv nicht überwiegt –

im Vergleich zu den Luftrettungskollegen

aus den Ballungsräumen

in beispielsweise Berlin, wo du gar

nicht mehr landen kannst, ohne

dass sie dir den Hubschrauber

auseinandernehmen, leben wir

hier im bayerischen Oberland in

einer heilen Welt, in der Werte wie

Respekt und Anstand noch etwas

zählen.

Heißt: Sie würden diesen Beruf

wieder erlernen?

Daniel Richter: Ein absolut feiner

Beruf, der aber schon ein hohes

persönliches Engagement abverlangt

– auch in der Freizeit, wofür

die Familie häufig zurückstecken

muss.

Peter Schellig: Aber er lehrt dich

auch, Verantwortung für Mitmenschen

zu übernehmen. Allein deshalb

würde ich es genau so wieder

machen.

Raphael Bender: Für mich sind die

Tage im Hubschrauber die besten

Arbeitstage, weil dieser Beruf uneingeschränkt

sinnhaft ist. js

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märz / april 2025 | 13


Das Lebensmittellager ohne Stromverbrauch

Ein Kühlschrank unter der Erde

Oderding / Unterhausen | Der Versuch,

verderbliche Lebensmittel

länger haltbar zu machen, ist beinahe

so alt wie die Geschichte der

Menschheit. Bereits in der Antike

wurde fleißig geröstet, geräuchert,

eingelegt. Ende des 18. Jahrhunderts

hatte Frankreichs Kaiser

Napoleon sogar mal 12 000 Goldfranken

für die Erfindung eines

Haltbarkeitsverfahrens ausgelobt,

um so der oft mit Brachialgewalt

verbundenen Plünderei vorzubeugen.

Eine zu in dieser Zeit bereits

bewährte Methode, verderbliche

Lebensmittel haltbar einzulagern:

Erdkeller. Denn unter der Erde,

bereits ab 20 Zentimetern Tiefe, ist

die Temperatur Sommer wie Winter

relativ konstant, beträgt in etwa

kühle drei bis acht Grad Celsius.

Außerdem schützt die Erdoberfläche

vor aggressiver Sonneneinstrahlung.

Und dank gespeicherter

Feuchtigkeit in den Schichten

aus Humus, Lehm und Gestein

ist obendrein die Luftfeuchtigkeit

recht hoch, was ebenfalls für die

Haltbarkeit vieler Lebensmittel von

Vorteil ist. Kurzum: Unter der Erde

herrschen nahezu identische Bedingungen

wie im Hightech-Kühlschrank

zuhause in der Küche –

dem Lebensmittellager Nummer

eins von uns Menschen heute,

dessen Geschichte auch noch gar

nicht so alt ist. Den ersten elektrischen

Kühlschrank baute mit Fred

W. Wolf ein Amerikaner im Jahre

1913, flächendeckenden Einzug in

deutsche Haushalte hielt er allerdings

erst in den 1950er Jahren.

Dennoch erstaunlich, dass ausgerechnet

im hier und jetzt, im vom

Künstlicher Intelligenz geprägten

digitalen Zeitalter Menschen wieder

zu absolut ursprünglichen

Methoden zurückgreifen, um Lebensmittel

haltbar einzulagern.

Heike Grosser zum Beispiel, die

ehemalige Kreisfachberaterin für

Gartenkultur und Landespflege.

Sie betreibt auf den freien Feldern

westlich von Weilheim eine kleine

Landwirtschaft mit Schwerpunkt

Streuobstwiesen. Ihr Problem dort

draußen: „Dass ich hier keinen

Stromanschluss habe.“ Trotzdem

war ihr wichtig, die in Summe 100

verschiedenen Apfelsorten, die sie

anbaut, vor Ort lagern zu können.

Und zwar so, dass bestimmte Äpfel

sortengerecht reifen können. Und

die bereits bei der Ernte reifen

Sorten möglichst lange haltbar

bleiben. Die Lösung des

Problems letztlich: Ein Erdkühlschrank.

Obst und Gemüse

getrennt lagern!

Zugegeben: Der Name „Erdkühlschrank“

ist auf dem

Areal von Heike Grosser ein

wenig irreführend. Er wurde

nämlich nicht in die Tiefe

des Bodens, sondern in einen

vor mehreren Jahren aufgeschobenen

Erdwall gebaut,

ist sogar ebenerdig zugänglich

und dank Pflastersteinen

mit Rollwagen befahrbar.

„Das Prinzip ist aber das gleiche

wie unter der Erde – und es

funktioniert“, betont die Naturexpertin,

öffnet die massive Holztür

und wirft einen Blick ins Innere:

„Rund 30 Apfelsorten lagern darin

aktuell – sie alle wurden noch im

Herbst des alten Jahres geerntet.“

Die Temperatur betrage hier in

den Wintermonaten drei bis acht

Grad, die Luftfeuchtigkeit 85 bis 90

Prozent, was ideal sei. Während

die bereits erwähnte Eingangstüre

Dieser Kühlschrank ist in

einen Erdwall integriert.

aus Fichtenholz besteht, wurde das

restliche Gehäuse des begehbaren

Erdkühlschranks aus abgeflammter

Douglasie gefertigt. „Dunkel,

robust, haltbar.“ Und drumherum?

Noppenfolie, Filz, Humus, Kies

sowie große Steine. Dass Heike

Grosser hier ausschließlich Äpfel

einlagert, liegt nicht nur an ihrer

landwirtschaftlichen Ausrichtung.

„Beim Reifeprozess produzieren

Äpfel das Pflanzenhormon Ethylen,

das Gemüse befallen und

rascher zum Faulen bringen

würde.“ Deshalb wichtig: Obst

und Gemüse immer getrennt

voneinander lagern. Das weiß

auch Heiner Putzier, Leiter von

Slow-Food-Pfaffenwinkel, der

nur wenige Kilometer Luftlinie

von Heike Grossers Ammertaler

Biohof entfernt wohnt.

Genaugenommen in Weilheim-

Unterhausen, im Wohngebiet, wo

alles erschlossen ist. Stromanschluss

inklusive. Trotzdem legt

der frühere, international tätige

Key-Account-Manager für die großen

Discounter Europas seit Jahrzehnten

Wert auf eine möglichst

naturnahe, pflanzliche Ernährung.

Und auf einen privaten Lifestyle im

Sinne der Nachhaltigkeit. „Da gehört

natürlich viel Idealismus dazu,

14 | altlandkreis


aber es gibt einem schlichtweg ein

gutes Gefühl“, greift der 71-Jährige

vorweg, dreht sich um, geht auf

der Westseite seines Holzhauses

in Richtung Garten und deutet mit

dem rechten Zeigefinger nach unten:

„Da ist er.“

Zu 100 Prozent autark!

Naturnahes Gemüsedepot: Im Erdkühlschrank

h k

von Heiner Putzier befindet sich Wurzelgemüse.

Während Heike Grosser ihren

Erdkühlschrank professionell von

einer Landschafts-, Garten- und

Naturbaufirma in diesen Erdwall

hinein errichten hat lassen, lagert

Heiner Putzier Gemüse in einem

Erdkühlschrank, wie er natürlicher

nicht sein könnte. Hierfür hat er

eigenhändig ein Loch in den Boden

seines Gartens gegraben. 60

Zentimeter tief, 1,30 Meter lang

und 60 Zentimeter breit. Der Boden

des Kühlschranks ist Natur

pur, die seitlichen Wände bestehen

aus klassischen Ziegelsteinen, die

er mit langen Erdnägeln aus Stahl

verankert hat. Die Decke: Ein passgenauer,

aufhebbarer Holzdeckel.

In diesem Moment wirft Heiner

Putzier ein Styroporkissen auf den

Boden, kniet sich beidbeinig nieder

und hebt den Deckel seines

Erdkühlschranks auf. Zu sehen:

Zwei Gemüsekisten aus Kunststoff,

wiederum ausgekleidet mit Fließ,

das die Lebensmittel vor Schneckenbefall

schützt – „die kommen

nämlich überall hin, auch in unseren

Erdkühlschrank“. Heiner Putzier

lagert in seinem selbstgebauten

Erdkühlschrank ausschließlich

selbstgeerntetes, ungewaschenes

Wurzelgemüse wie Kartoffeln, gelbe

Rüben, Pastinaken sowie gelbe

und rote Beete ein. „Ungewaschen

bleibt es am längsten haltbar.“

Und? „Natürlich ist so ein Erdkühlschrank

im eigenen Garten nicht

alltäglich – aber das bereits selbst

angebaute Gemüse dort im Boden

auf natürliche Weise einzulagern,

es bei Bedarf rauszuholen und ein

Gericht daraus zu kochen, das auch

noch schmeckt, gibt dir schlichtweg

ein richtig gutes Gefühl.“

Besonders dann, wenn es stürmt,

schneit oder regnet aus Kübeln,

„kostet dich das natürlich schon

Überwindung rauszugehen – gerade

auch vor dem Hintergrund, dass

im Haus ein gut funktionierender,

Kühlschrank griffbereit steht“. Will

heißen: Der selbstgebaute Erdkühlschrank

im eigenen Garten

beinhaltet zwar keine Software

mit Künstlicher Intelligenz, die

den schon wieder aufgegessenen

Schokopudding auf die digitale

Einkaufsliste schreibt. Wer jedoch

die Zeit, Lust und Muße dazu hat,

in Zeiten der Klimaerwärmung

und hohen Energiekosten sich,

der Natur und seinem Geldbeutel

etwas Gutes zu tun, dem sei so

ein selbstgebauter Erdkühlschrank

im eigenen Garten durchaus ans

Herz gelegt. Allein Heiner Putzier

konnte bereits mehrere Menschen

überzeugen, einen

zu bauen. Denn

das Wurzelgemüse

kann darin tatsächlich

über mehrere

Monate hinweg

eingelagert werden.

Und das ohne

jeglichen Stromverbrauch.

Denn

der Erdkühlschrank

funktioniert bei

Heike Grosser wie

Heiner Putzier zu

100 Prozent autark.

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märz / april 2025 | 15


Die Schießausbildung bei der Bereitschaftspolizei

Der neue

Treffpunkt in

Steingaden

Vom Handhabungstraining

zum scharfen Schuss

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Königsbrunn | Donnerstagvormittag

in einer kampfsportaffinen

Trainingshalle der Bereitschaftspolizei

Königsbrunn: Fünf junge

Polizisten stehen aneinandergereiht

an der holzverkleideten Bretterwand.

Ihre Blicke wirken angespannt,

als ihr Gegenüber letzte

Anweisungen gibt. „Sie haben

zwischen den zwei Signalen exakt

vier Sekunden Zeit, um das Magazin

zu wechseln und die Pistole

wieder auf Anschlag zu bringen.“

Prompt ertönt auch schon das

Startsignal. Blitzartig entfernen

16 | altlandkreis

die Fünf das quasi leergeschossene

Magazin, lassen es auf den

Boden fallen, greifen mit ihrer jeweils

linken Hand an die am Gürtel

angebrachte Magazinträger-

Tasche, ziehen das Ersatzmagazin,

führen es in die Pistole und halten

diese wieder zielgerichtet mit

dann zwei Händen vors Gesicht.

„Sehr gut!“, lobt Ausbilder Daniel

W., der dieses Handhabungstraining

mit genaugenommen vier

jungen Männern und einer jungen

Frau offensichtlich nicht zum ersten

Mal macht. Denn im weiteren

Verlauf dieses Trockentrainings ni

ngs –

„wir nehmen jetzt eine Taschenlampe

dazu“ – wird variiert, was

die Übungen immer schwieriger

macht. Obendrein wird das Zeitfenster

von anfangs vier Sekunden

weiter reduziert. Für eine Übung

haben die fünf nur 0,8 Sekunden

Zeit! Weil selbst diese gut klappt,

erkennt auch der Laie sofort: Die

machen das in der Tat nicht zum

ersten Mal. „Wir hatten vor kurzem

bereits die Abschlussprüfung,

sind sozusagen frisch ausgebildet

und ab März erstmals als echte

Streifenpolizisten draußen im Einsatz“,

bestätigt ti Matthias P., 24, aus

Peiting ing den Verdacht, dass er und

seine Mitstreiter tre das erste Lehrjahr

längst hinter sich haben.

Auch auffallend fall

in diesem mit

Weichbodenmatten

enm ausgelegten

Trainingsraum samt

Spiegelwand: Dass

sowohl Schüler als

auch Ausbilder mit

schwarz-roten rote

Waffen hantieren.

„Für das

Handhabungstraining

arbeiten en

wir

aus Sicherheitsgründen

mit sogenannten Rotwaffen –

die sind

in Sachen Form, Größe,

Gewicht und Haptik eins zu eins

vergleichbar mit den Originalen,

können aber nicht scharf schießen“,

betont Daniel S., ebenfalls

zuständig für die Waffen- und

Schießausbildung il der Bayerischen

Bereitschaftspolizei. Was je-

doch

nicht heißt, dass im Rahmen

der Polizeiausbildung iau nicht scharf

geschossen ssen

wird. Ganz im Gegenteil

sogar. Ein Azubi absolviert in

etwa 1200

(!) Schuss, bevor er ins

eigentliche Berufsleben entlassen

wird. Wo und wie genau? „Kommt

im Anschluss“, verspricht Daniel

W., tauscht die Hallenschuhe gegen

robustere Stiefel und macht

sich mit den fünf frischgebackenen

Polizisten auf in Richtung Raumschießanlage,

die sich weiter südwestlich

auf dem mehr als 20 Hektar

großen Areal befindet – und

aufgrund ihrer stattlichen Größe

und modernen Architektur im Industriestil

bereits von weitem gut

zu erkennen ist.

Moment der besonderen

Anspannung

Grundsätzlich dauert die Polizeiausbildung

im Mittleren Dienst

(2. Qualifikationsebene) zweieinhalb

Jahre, setzt unter anderem

die deutsche Staatsangehörigkeit,

ein Mindestalter von 17 bis 30

Jahren, eine gute Mittlere Reife

oder bereits abgeschlossene Berufsausbildung,

gesundheitliche

Eignung und eine Mindestgröße

von 1,60 Metern voraus. Strafrecht,

Polizeirecht, Verkehrsrecht, Verfassungsrecht,

Verwaltungsrecht,

Besonderes Sicherheitsrecht,

Beamtenrecht, Kriminalistik und

Kriminologie, Politische Bildung,

Englisch, Elektronische Datenverarbeitung,

Berufsethik sowie

Kommunikations- und Konfliktbewältigung

sind die Fächer in

Theorie. Einsatzausbildung und

Einsatzverhalten, Selbstverteidigung,

Erste Hilfe, Fahrausbildung

und Fahrsicherheitstraining,

Dienstsport, Geschlossener Einsatz

sowie Waffen- und Schießausbil-


Das Areal der Bereitschaftspolizei Königsbrunn von oben.

dung sind die praktischen Lehrinhalte.

Bayernweit betrachtet wird mit

Königsbrunn, Eichstätt, Nürnberg,

Sulzbach-Rosenberg, Nabburg,

Dachau und Würzburg an sieben

Standorten der Mittlere Dienst

ausgebildet. „Wobei schon versucht

wird, möglichst heimatnah

auszubilden“, sagt an dieser Stelle

Polizeihauptmeister Joachim

M., der den Pressetermin für den

„altlandkreis“ organisatorisch

begleitet. Insofern lernen die

meisten aus dem Pfaffenwinkel

stammenden Azubis das Einmal-

Frisch ausgebildete Polizisten: Matthias P. (v.l.) aus Peiting, Fabiola S.

aus Bad Kohlgrub und Stefan N. aus Schongau.

eins der Polizei auch bei der Bereitschaftspolizei

Königsbrunn,

die über die B17 in rund 40 Autominuten

von Schongau aus gut

und zügig erreichbar ist. Und vor

Ort alles zu bieten hat, was es

für eine fundierte Ausbildung in

Theorie und Praxis braucht. „Wir

haben neben Wohnheim mit

Zwei-Bett-Zimmern, Fitnessstudio

und Kfz-Werkstätte sogar eine eigene

Schreinerei, um Einsatzorte

zu Trainingszwecken originalgetreu

und realitätsnah nachbauen

zu können.“ Wie es sich anfühlt,

das erste Mal eine scharfgeladene

Waffe in Händen zu halten?

„Schon ein Moment mit einer ganz

besonderen Anspannung“, betont

Matthias P. Aber auch einer, „auf

den wir alle sehr gut und umfangreich

vorbereitet worden sind“,

sind sich Fabiola S., 26, aus Bad

Kohlgrub und Stefan N., 24, aus

Schongau einig. Die beiden sind

ebenfalls Teil dieser frischausgebildeten

Fünfergruppe an diesem

Donnerstagvormittag.

„Das Wissen, was ich bei welcher

Gefahrenlage darf und was nicht,

muss zu 100 Prozent sitzen, um im

Ernstfall richtig zu handeln“, bekräftigt

Daniel W. Um Gefahr von

Leib und Leben sowohl von sich

selbst als auch dritten abzuwenden.

Bei Flucht oder Festnahme

im Rahmen schwerer Verbrechen.

Wenn andere Zwangsmittel erfolglos

angewendet wurden oder

absolut keinen Erfolg versprechen.

Oder um die gewaltsame Befreiung

einer Person aus amtlichem

Gewahrsam zu verhindern. All das

sind unter anderem im Polizeiaufgabengesetz

(PAG) verankerte

Gründe, bei denen Polizisten von

ihrer Schusswaffe Gebrauch machen

dürfen. „Letztlich muss der

Schusswaffengebrauch immer

verhältnismäßig sein“, betont Daniel

S. Und sollte im Idealfall nicht

zum Tod führen. „Das Ziel ist immer

die Angriffs- oder Fluchtunfähigkeit.“

In Bayerns modernster

Schießhalle

Inzwischen sind die Ex-Azubis

mit ihren Ausbildern am Haupteingang

der Raumschießanlage

angekommen. „Das müsste die

derzeit modernste in ganz Bayern

sein“, betont Daniel W. Fertigstellung

des Baus: 2020. Kosten: Mehr

als zehn Millionen Euro. „Der Teil

des Gebäudes links oben, der sich

optisch abhebt und in etwa ein

Drittel des gesamten Komplexes

ausmacht, dient einzig und allein

unserer Lüftungsanlage.“

märz / april 2025 | 17


Daniel W. erinnert an dieser Stelle

an einen bundesweit bekanntgewordenen

Skandal der Berliner

Polizei, wonach um 2015 zahlreiche

Schießausbilder an Krebs erkrankt

und verstorben waren. Der

Grund: Giftige Feinstaubpartikel

aus Blei und Asbest, die durch

Reibung und Bruch der Patronen

entstehen – und dort in Berlin

aufgrund einer zu schwachen und

zum Teil verstopften Lüftungsanlage

nicht ausreichend abgesaugt

werden konnten. „Das kann uns

hier nicht passieren“, versichert

der Experte und öffnet die Tür zum

nun wahren Ort des Geschehens:

Dem Schießstand im Inneren der

Halle. Er ist 25 Meter lang, acht

Meter breit. Auf dem blauen Boden

sind weiße Querstreifen mit

Abständen zum Ziel von drei über

sechs bis hin zu 20 Metern aufgeklebt.

Geschossen wird auf eine

weiße Wand aus speziellem Papier.

Dahinter befindet sich eine

weitere, eher gummiartige Wand,

gefolgt von einem Vorhang. Und

wiederum dahinter befinden sich

ganz viele, massive Platten aus

Stahl, rund fünf Millimeter dick.

Sie lenken die Geschosse in den

finalen Kugelfang hinein und verhindern

dank schräger Anordnung

ein Zurückprallen der Munition.

Die Ausbilder, Jungpolizisten und

„altlandkreis“-Redakteur Schelle

tragen inzwischen Kopfhörer zum

Schutz des Gehörs – ein Mensch

verspürt ab einem Schallpegel von

rund 120 Dezibel einen Schmerz

im Ohr sowie Unwohlsein. Der

Schuss mit einer SFP9 erzeugt in

etwa einen rund 160 Dezibel lauten

Knall. Und nun? Wird’s endgültig

ernst, werden zwei der fünf

jungen Polizisten an die vorderste

Markierungslinie zitiert. Ihre Aufgabe:

Aus drei Metern Entfernung

fünf Schüsse auf ein Ziel abfeuern,

das via Beamer auf die weiße Papierwand

projiziert wird. Die Ziele

sind in diesem Falle Ziffernblöcke

mit fingerdicken Zahlen von

1 bis 10. „Wir schießen zunächst

nicht auf Zeit, achten dafür umso

mehr auf eine technisch saubere

Ausführung“, betont Daniel S.,

während Daniel W. am Bildschirm

eines PCs steht, um das Trefferbild

der Schützlinge detailliert zu analysieren.

„altlandkreis“-Redakteur Schelle

darf selbst nicht schießen, steht jedoch

direkt neben den jungen Polizisten

mit scharfgeladener Waffe.

Obwohl er sich fest vornimmt, cool

zu bleiben, zuckt er beim ersten

Schuss zusammen. Was eine

Wucht! Um die Kraft der von Heckler

und Koch hergestellten SFP9,

eine laut Herstellerbeschreibung

„vollständig vorgespannte Schlagbolzenschlosspistole

mit Single

Action Abzug“ noch besser zu

demonstrieren, hält Daniel W. ein

Din A4-großes Blatt

Papier rund 30 Zentimeter

neben den Lauf des nächsten

Schützen. Als dieser abdrückt,

reißt beim Verlassen der 19 Millimeter

langen und neun Millimeter

dicken Kugel das Papier blitzartig

in zwei Teile. „Wohlgemerkt nur

durch die zur Seite abweichende

Druckwelle.“ Letztlich verlässt die

Kugel den Lauf der Waffe mit einer

Kraft von 2 700 (!) Bar. Im wahrsten

Sinne ein tödliches Geschoss!

Beneidenswerte Kantine,

vorbildliches Miteinander

Neben Schlagstock und Pfefferspray

gehört die gut 700 Gramm

(ohne Magazin) schwere SFP9 zur

Standardausstattung eines in Bayern

tätigen Streifenpolizisten, ist

für Wirkdistanzen im Nahbereich

von maximal 25 bis 50 Metern

ausgelegt. Was viele Bürgerinnen

und Bürger nicht wissen: Dass

den „ganz normalen“ Streifenpolizisten

mit der gut 2,5 Kilogramm

schweren (ohne Magazin) MP5

auch eine von Heckler und Koch

hergestellte Maschinenpistole für

Wirkdistanzen von bis zu 120 Metern

zur Verfügung steht. Und mit

der 3,3 Kilogramm schweren (ungeladen)

FN SCAR eine in Belgien

hergestellte Mitteldistanzwaffe für

Wirkdistanzen von bis zu 150 Metern,

die obendrein kompatibel ist

mit optischen Visieren zur effizienteren

Identifizierung von Zielen.

„Letztere wurde als Antwort auf

die zahlreichen terroristischen

Daniel W. (l.) analysiert die Schüsse am PC.

Rechts: Ausbilder und Jungpolizisten im

Schießstand, drei Meter vom Ziel entfernt.

18 | altlandkreis


Am Haupteingang der wohl modernsten Schießanlage Bayerns.

Anschläge in Europa, allen voran

in Paris, bei uns flächendeckend

eingeführt – die Fortbildung am

FN SCAR findet jedoch erst nach

abgeschlossener Ausbildung und

auch nicht mit allen Polizisten,

sondern einer jeweils angemessenen

Zahl an qualifizierten Schützen

pro Dienststelle statt“, betont

Daniel W.

Nach zwei weiteren Übungen im

Schießstand, die wie beim Handhabungstraining

auch durch Zeitlimitierung

und unterschiedlichen

Zielen und Distanzen sukzessive

komplexer geworden sind, sammeln

die fünf frischgebackenen

Polizisten die leeren Patronenhülsen

vom Boden, nehmen ihre

Kopfhörer ab und machen sich

auf in Richtung Kantine. „Um die

beneiden uns nicht wenige“, sagt

Joachim M. Täglich

wechselnde, gesunde

wie leckere Gerichte

samt Vor- und Nachspeisen

sowie ein

riesiges Salatbuffet

lassen hier in der Tat

keine kulinarischen

Wünsche offen. Noch

erfreulicher aber ist

dieser auffallend gute

Geist und freundliche

Umgangston auf dem

gesamten Areal der

Bereitschaftspolizei in

Königsbrunn, auf dem neben den

bis zu 500 Polizeischülern auch

das Polizeipräsidium Schwaben-

Nord samt Hundestaffel stationiert

ist: Hier grüßt wirklich jeder jeden.

Unaufgefordert und mit einem Lächeln

im Gesicht.

Dieses unverstellt freundliche Auftreten

trifft auch auf die frischgebackenen

Polizisten aus Schongau

und Umgebung zu. Matthias P. tritt

in diesen Tagen seinen Streifendienst

in München an. Stefan N.

kommt nach Dießen am Ammersee.

Felicitas S. nach Bad Tölz. Alle

drei sind dann erstmals dauerhaft

mit scharfgeladener Dienstwaffe

berufstätig. Denn während der

Ausbildung tragen sie zwar die

echte SFP9 bereits am Körper, jedoch

mit darin verbautem Rotstift.

„Damit kann, wie bei den Rotwaffen

auch, nicht geschossen werden“,

so Daniel W., der damit den

eigentlichen Sinn der in Summe

sehr teuren und umfangreichen

Waffen- und Schießausbildung

der Bayerischen Bereitschaftspolizei

nochmals anspricht: „Rein

statistisch betrachtet ist die Chance

gering, dass einer unserer Azubis

im Ernstfall von seiner Schusswaffe

Gebrauch machen muss.“ Wenn

aber doch, sind sie dank insgesamt

254 Unterrichtseinheiten nur

für die Waffen- und Schießausbildung

gut gerüstet.

js

märz / april 2025 | 19


Einzigartiger Burschenbrauch zu Aschermittwoch

Die maskierten

Küachlebettla

Sachsenried | Neuzugezogene

werden sich am 5. März 2025 verwundert

die Augen reiben, wenn

plötzlich drei, vier als Hexen verkleidete

Gestalten vor ihrer Haustüre

stehen, keinen einzigen Ton

von sich geben, aber rotzfrech

einen leeren Korb hinreichen

und warten, bis dieser sich füllt.

Die Rede ist vom weit und breit

einzigartigen Brauch des „Küachlebettla“,

der ausschließlich im

Schwabsoiener Ortsteil Sachsenried

praktiziert wird. Immer an

Aschermittwoch. Und immer von

als Hexen verkleideten jungen

Burschen, die am Nachmittag des

Aschermittwochs die Zeit haben,

von Haus zu Haus zu spazieren

und zu betteln. Wobei sie nicht

nur auf frischgebackene „Küachle“

aus sind, sondern auch auf

das Einsammeln von Eiern. Aber

warum? „Das ist tatsächlich eine

gute Frage, die niemand so richtig

beantworten kann, weil uns dazu

schlichtweg historische Unterlagen

fehlen – aber es hängt sicherlich

damit zusammen, die Faschingssaison

nochmals und endgültig zu

beenden“, meint Michael Kögel,

zweiter Bürgermeister von

Schwabsoien, der ein Riesenfan

dieses seltenen Brauchs ist. Auch

Ortshistorikerin Juditha Wolf muss

bei der Frage nach dem Ursprung

passen. „Ich kann nur sagen, dass

dieser schöne Brauch hier schon

sehr lange praktiziert wird, weil

mir bereits mein Vater erzählt

hat, dass er ihn schon als kleiner

Bub miterleben durfte – und mein

Vater war Jahrgang 1909.“ Wer genau

die große Ehre letztlich heuer

hat, alle 150 Häuser mit insgesamt

20 | altlandkreis


Wer's wohl war? Beim „Schinken-Brätschen“ wird der Hintern versohlt.

435 Einwohnern abzuklappern,

macht die Sachsenrieder Jugend

rechtzeitig und unter sich klar.

„Die meisten engagieren sich in

den gleichen Vereinen, sehen sich

über Landjugend, Feuerwehr und

Musik eh regelmäßig.“ Die dann

größte Schwierigkeit? „Ist sicherlich

dieses stumm bleiben“, bekräftigt

Michael Kögel, der selbst

schon mit alter Schürze und altem

Kopftuch von Omi sowie gruseliger

Larve aus der familieneigenen

Faschingskostüms-Kiste von Haus

zu Haus gezogen ist.

Dorfeigenes

Original-Rezept

Je nach Fitness, Wetter und Spendenbereitschaft

der Bewohner

sind die Hexen drei bis vier Stunden

unterwegs. Alteingesessene

Sachsenrieder kennen und lieben

diesen Brauch, bereiten in der

Regel Küachle und Eier schon vor

für diesen Nachmittag und können

es kaum erwarten, bis es an der

Haustüre läutet. Neuzugezogene

könnten dagegen in der Tat verdutzt

dreinschauen, sich wundern

oder gar gruseln, wenn sie zum

allerersten Mal die Küachlebettla

vor sich stehen sehen – und

dann auch noch all die Fragen,

die sie haben, nicht beantwortet

bekommen. Doch selbst für

Ortsteil-Neulinge ist es spätestens

beim Blick in die Körbe durchaus

selbsterklärend, was die Burschen

wollen. „Wobei man schon sagen

muss, dass in heutiger Zeit immer

weniger Küachle gebacken werden,

es primär um das Sammeln

von Eiern geht – allein deshalb,

weil die jungen Frauen das Rezept

der Küachle gar nicht kennen“,

sagt Juditha Wolf. Zumindest

nicht das dorfeigene Original

der „Schoape-Küachle“, auch

bekannt als Ausgezogene, e, das

Juditha Wolf bereits von ihrer

Großmutter übernommen hatte.

Unabhängig davon stellt

sich natürlich die Frage: Für

wen sammeln diese als Hexen

verkleidete Burschen überhaupt

Körbe voller Lebensmittel

– schließlich können sie

nicht alles alleine verzehren? en?

„Das ist im Grunde das allerschönste

an diesem Brauch –

dass die jüngsten für die älteren

Burschen und Männer

in unserem Dorf zum Betteln

gehen.“ Und am Abend,

wenn auch alle anderen

en

Feierabend haben, gemeinsam

Brotzeit gemacht wird.

Erst Spiegeleier und

Schinken-Brätschen

Tatsächlich bringen die

Küachlebettla am Ende

ihres Rundgangs ihre

fette Beute vollständig

zum Gemeindezentrum

schräg gegenüber des Sachsenrieder

Feuerwehrhauses. Dort

treffen sie sich dann mit bis zu 25

Sachsenrieder Burschen im Alter

von 16 bis 70 Jahren. Die wiederum

bekommen von Christian und

Birgit Hindelang, dem dortigen

Wirtepaar, dann traditionell die

gesammelten Eier als Spiegeleier

mit Schwarzbrot serviert.

Und natürlich auch die von den

Dorfbewohnerinnen gebackenen

Küachle als quasi Nachspeise.

Was den Reiz dieses Brauchs zusätzlich

aus- und sicherlich auch

so immens beliebt macht: Dass

im Rahmen des Beisammenseins

nicht gespeist, sondern auch gleichermaßen

abgefahrene wie lustige

Spiele gespielt werden. „Die

eigentlich nicht der Öffentlichkeit

preisgegeben werden“, betont

Michael Kögel, der sich an dieser

Stelle aber erbarmt und für die

„altlandkreis“-Redaktion eine

„Schoape-Küachle“

(Ausgezogene):

Einen leichten Hefeteig herstellen aus:

5 Eier

500 g Mehl

1 Hefewürfel

etwas Salz

ca. 1/4 Liter Milch

wenn vorhanden Vanillezucker

Den Hefeteig zugedeckt an warmen Ort

gehen lassen. Dann mit einem Löffel

Häufchen abstechen, auf ein bemehltes

Brett legen, wieder zudecken und

gehen lassen. Dann mit eingeölten

Fingern runde Küachle formen – mit

dickem Rand und einer hauchdünnen

Mitte.

In schwimmendem Fett ausbacken,

wenden, sobald sich eine schöne Farbe

gebildet hat. Abtropfen lassen und mit

Zucker bestreuen. Die Küachle schmecken

am besten warm.

Früher wurden die Küachle auch übers

Knie gezogen und geformt, deshalb

Ausgezogene.

Rezept von Theres Kößl (1885 -1957)

Prost-Mahlzeit: Am Abend gibt's Spiegeleier mit Goaßmaß.

seltene Ausnahme macht. „Weil

es sich bei diesem Spiel um eines

handelt, dass entgegen anderer

immer gespielt wird.“ Die Rede ist

vom „Schinken-Brätschen“. Das

Wort „Schinken“ steht hier für Po,

das Wort „Brätschen“ für „Draufhauen“.

Heißt? „Einer

von uns sitzt mit einem

Kissen auf dem Schoß auf

einem Stuhl.“ Einer von

denjenigen, die erstmals

bei diesem Brauch mitmachen,

müssen sich dann vor

dem Sitzenden beugen, das

Gesicht in das Kissen legen

und ihren Hintern nach hinten

strecken. Alle anderen jungen

und alten Männer versammeln

sich dann dahinter und geben dem

Neuling einen sanften, manchmal

auch heftigeren Klapps auf den

Hintern. Wird der „Brätscher“ vom

„Gebrätschten“ erraten, muss dieser

seinen Hintern hinhalten. „Das

mag für Außenstehende durchaus

altmodisch, martialisch und brutal

wirken, ist aber für uns alle

eine Riesengaudi – es gibt kaum

einen Abend im Jahr, wo so viel,

laut und herzlich gelacht wird.“ So

auch heuer wieder. Am Aschermittwoch.

Ausschließlich in Sachsenried.

js

Das gute alte Rezept der „Schoape-Küachle“ hl (links) ist laut Historikerin

ik i

Juditha Wolf der jüngeren Generation kaum noch bekannt.

märz / april 2025 | 21


Eine Produktion von

> > > ALLERLEI IM ALTLANDKREIS

Garteln, Karteln und Musizieren

Belli Club lädt zum

großen Watt-Turnier

Oderding | Der Forster Belli Club ist weit über

die Landkreisgrenzen hinaus bekannt, weil er

seit vielen Jahren das größte und beliebteste

Preiswatt-Turnier im Voralpenraum veranstaltet.

Leider kann das Turnier aus organisatorischen

Gründen nicht mehr in altbekannter

Größe (bis zu 600 Teilnehmer!) im Paterzeller

Eibenwald stattfinden, dafür in leicht abgespeckter

Form im Dorfgemeinschaftshaus

Oderding, Dorfstraße 37, in Polling-Oderding.

Das insgesamt 38. Watt-Turnier beginnt heuer

traditionell am Gründonnerstag, 17. April,

um 19.30 Uhr. Aber Achtung: Der Einlass ab

bereits 18 Uhr ist nur nach vorheriger E-Mail-

Anmeldung unter preiswatten-belli-club@

web.de möglich.

js

Hans Söllner - der

ruhiggewordene „wuide Hund“

Peiting | Um Liedermacher Hans Söllner ist es

vergleichsweise ruhig geworden die vergangenen

Jahre. Keine Skandale, kaum Schlagzeilen,

stattdessen eher seriöse Interviews in namhaften

Zeitungen wie beispielsweise der SZ. Das

Alter – Söllner feiert an Heiligabend seinen 70.

Geburtstag – habe ihn nachdenklicher werden

lassen, heißt es in seiner jüngsten Programmbeschreibung.

Umso spannender, welche Lieder

der einst „wuide Hund von Reichenhall“ heute

auf die Bühne bringt. Jahrelang polarisierte Söllner ja mit einer kompromisslosen

Haltung für ein selbstbestimmtes Leben, für die Legalisierung

von Marihuana und mit Gefechten vor Gericht, weil er mal wieder einen

Politiker etwas zu tief unter der Gürtellinie kritisierte im Rahmen seiner

Konzerte, weil er Titel und Texte mit einer oft grenzwertig ordinären Wortwahl

zum Besten gab. Was aus dieser Zeit noch übriggeblieben ist? Am

Donnerstagabend, 27. März, tritt der bayerische Rastamann in Peitings

Schloßberghalle auf. Vorverkaufskarten sind für 42 Euro bei der Tourist-

Information Peiting, Hauptplatz 4, oder telefonisch unter 08861/59961 erwerblich.

Einlass an der Münchner Straße 13 ist um 19 Uhr, Beginn des

Konzerts mit freier Platzwahl um 20 Uhr.

js

>>> Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost für das Söllner-Konzert

am Donnerstag, 27. März, 2 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis 15. März eine

Postkarte mit dem Stichwort „Marihuana“ an „altlandkreis“, Birkland

40, in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de. is.de.

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Viel Erfolg!

Heimatgeschichte und

Brauchtum: Die Gewinner

Altlandkreis | Mit dem heimatkundlichen

Jahrbuch „Lech-Isar-Land“ sowie dem

Brauchtumskalender „Der Oberbairische“

haben wir im Rahmen unserer Januar/

Februar-Ausgabe zwei lokalliterarische

Klassiker mit Kultcharakter vorgestellt und

verlost. Auf je ein Exemplar des mit „Festtäg

und alte Bräuch“ gespickten Kalenders

durften sich Emmi Ott aus Prem, Monika Lugert-Germiller

aus Altenstadt und Rosemarie

Ländlsberger aus Schongau freuen. Das

„Lech-Isar-Land“ ging heuer an Angelika

Schilcher aus Wildsteig, Katharina Schramm

aus Peiting und Kerstin Sporer aus Schwab-

soien. Wir gratulieren recht herzlich!

Titelbild: AdobeStock, ARochau

Lechbruck

Ausgabe 87 | Januar / Februar 2025

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mit Veranstaltungskalender für zwei Monate

Mann der klaren Worte

Kreiskämmerer Norbert Merk

Iron Man mit 71!

Birkländer erfü lt sich Lebenstraum

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22 | altlandkreis


Klezmer, Jazz und Pop:

Preisgekröntes Trio im Brauhaus

Schongau | Mit dem „Moritz Weiß

Klezmer Trio“ aus der Steiermark

tritt am Mittwoch, 19. März, eine

preisgekrönte Musikgruppe der

ganz besonderen Art im Schongauer

Brauhaus auf. Das Trio,

das mit Simon Reithofer an der

Gypsy-Gitarre an diesem Abend

zu viert aufspielen wird, ist bekannt

für einen musikalischen

Mix aus Klezmer (instrumentale

Musik), Jazz und Pop – und mu-

sikalischen Einflüssen aus aller Welt, die sie im Rahmen ihrer

Tour um den halben Globus gesammelt haben. Tickets unter

08861 / 9336222 oder www.brauhaus-schongau.de. Einlass mit

Bewirtung um 18.30 Uhr, Konzertbeginn um 20 Uhr.

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>>> „altlandkreis“ verlost 2 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis

Montag, 10. März, eine Postkarte mit dem Stichwort „Brauhaus“

an „altlandkreis“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder

eine Mail an info@altlandkreis.de. Das Los entscheidet,

der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Viel Erfolg!

Rockkonzert im Reaktor

Schongau | Im Gewerbegebiet an der Dießener

Straße wird nicht nur fleißig gearbeitet, sondern

auch leidenschaftlich musiziert. Am Freitag, 4.

April, findet in der dortigen Musikbar namens Reaktor,

Schützenhausstraße 1, ein Rockkonzert mit

zwei Bands statt, die eigens komponierte Songs

auf die Bühne bringen. Die eine, bekannt aus

unserem „altlandkreis“: Jack & the Whitebears,

besetzt mit vier leidenschaftlichen Musikern aus

Wildsteig. Die andere: Midge's Pocket aus Polling,

ebenfalls als Quartett aktiv und bekannt für

Rock'n'Roll mit dreistimmigem

Gesang im

Stile der 1970er. Karten

gibt's im Vorverkauf

für 18 Euro unter

www.reaktor-sog.de.

An der Abendkasse

kosten die Tickets 20

Euro. Beginn des Live-

Konzerts ist

um 20 Uhr.

js

Schnittkurs für

Obstbäume

Hohenfurch | Bäume mit Kernobst

wie Apfel, Birne oder Quitte sollten

in der Regel im Spätwinter, also Februar

oder März, zurechtgeschnitten

werden. Wie genau, erklärt

Baumwart Hermann Wörnzhofer,

der für den Landkreis Weilheim-

Schongau Schnittkurse für Obstbäume

anbietet. Unter anderem

in Kooperation mit dem Obst- und

Gartenbauverein Hohenfurch am

Samstag, 22. März, um 13.30 Uhr

bei Familie Rieger, Hoheneggstraße

38, in

Hohenfurch.

Eine Anmeldung

ist

nicht erfor-

derlich.

js

Bauerntheater

Peiting | Traditionell um Ostern bringt die Theatergruppe

des Peitinger Trachtenvereins Alpenrose

ein unterhaltsames Stück auf die Bühne

der örtlichen Schloßberghalle. So auch dieses

Jahr. Das Stück heißt „Der Hochzeiter meiner

Frau“, handelt von Gabi und Michl, ein glückliches

Paar und stolze Eltern eines süßen Babys.

Nur darf das Gabis Onkel aus dem Bayerischen

Wald nicht wissen — der schickt monatlich 1000

Mark, um sie als Hochzeiterin für seinen Sohn zu

reservieren. Ausgerechnet zum ersten Hochzeitstag

kommt er zu Besuch. Gespielt wird am 20.,

26. und 30. April, jeweils ab 19.30 Uhr, sowie am

27. April um 16 Uhr. Vorverkaufskarten bei Bella

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märz / april 2025 | 23


– ANZEIGE –

Drei Pflegekräfte berichten von ihren Erfahrungen

Die Pflege-Ausbildung

im Krankenhaus Weilheim

Weilheim | Der Pflegeberuf ist

spannend, abwechslungsreich und

herausfordernd zugleich. Wer sich

für eine Ausbildung in der Pflege

entscheidet, sollte ein Krankenhaus

wählen, das groß genug ist,

um alles zu bieten, was moderne

Medizin und Pflege erfordert, aber

auch klein genug, damit die Wege

kurz und die Ansprechpartner bekannt

und immer vor Ort sind: So

wie in Weilheim. Drei Pflegekräfte

schildern im „Altlandkreis“, was

das Besondere an ihrer Arbeit ist

und warum es sich lohnt, eine

Pflege-Ausbildung im Krankenhaus

Weilheim zu machen.

Anika Bohner und Katrin Schulze,

Stationsleitungen im OP Weilheim:

„In der modernen OP-Abteilung

spielt die interdisziplinäre Teamarbeit

eine zentrale Rolle, um

Anika Bohner

Sonderveröffentlichung entlic

hungd

der

optimale Versorgungsergebnisse

für die Patienten zu erzielen.

Hochmoderne Technologien, wie

roboter-gestützte Systeme und digitale

Bildgebung unterstützen das

Team dabei, präzise und weniger

invasive Eingriffe durchzuführen.

Katrin Schulze

Standardisierte Arbeitsprozesse

sorgen dafür, dass alle Teammitglieder

effizient und sicher miteinander

arbeiten, was die Patientensicherheit

erhöht. Fortlaufende

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten

ermöglichen es den Mitarbeitenden,

sich über die neusten

Entwicklungen und Techniken im

Operationsbereich zu informieren.

Dies fördert nicht nur die individuelle

Karriereentwicklung, sondern

trägt auch zur kontinuierlichen

Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung

bei.“

Andre Weil, Stationsleitung Intensivstation

Weilheim:

„Patienten auf der Intensivstation

haben komplexe und anspruchsvolle

Bedürfnisse und bleiben zum

großen Teil sehr lange bei uns auf

Station. Daher kann hier ein sehr

enges und intensives Verhältnis

zwischen den Pflegekräften und

den Patienten entstehen. Da der

Andre Weil

Personalschlüssel l für Patienten

auf einer Intensivstation im Vergleich

zu bettenführenden Stationen

deutlich höher sein muss,

genieße ich zudem die Möglichkeit,

mich um den einzelnen Patienten

individuell und mit mehr

Zeit kümmern zu können. Die Gerätetechnik

in Weilheim ist komplex

und anspruchsvoll, aber im

positiven Sinn. Denn wir kommen

immer wieder mit sehr neuen und

modernen Geräten in Berührung

und arbeiten nach den neuesten

Therapie- und Behandlungsmethoden.

All das macht meine Arbeit

spannend, vielseitig und sehr

erfüllend – nicht zuletzt, weil wir

sehr schnell Behandlungserfolge

bei unseren Patienten erzielen

können. Ich mache jeden Tag aufs

Neue wichtige Erfahrungen bei der

Pflege schwerstkranker Menschen.

Dies hilft mir dabei, mich auf meine

künftigen Aufgaben vorzubereiten

und mich permanent weiterzuentwickeln.

Nicht zuletzt kann ich

auf der Intensivstation in Weilheim

in einem spannenden und unterhaltsamen

Umfeld sowie in einem

dynamischen, inspirierenden, erfrischenden

und kooperativen interdisziplinären

Team arbeiten.“

Sandra Buchner, Pflegedienstleiterin

bei der Krankenhaus GmbH

„Flache Hierarchien, Teamgeist

und eine enge Zusammenarbeit

über alle Abteilungs- und Hierarchie-Ebenen

hinweg zeichnen

die Pflege-Arbeit bei uns aus. Die

Wege sind kurz, und wir kennen

uns alle beim Namen. Denn wir

sind ein sehr familiäres Krankenhaus.

Dennoch ist alles geboten,

was moderne Medizin und Pflege

Sandra Buchner

> > > KONTAKT FÜR BEWERBER

Klinik Weilheim

Johann-Baur-Straße 4 . 82362 Weilheim

Telefon 0881 188-8090 . WhatsApp: 0151 228 57 646

BFS | Berufsfachschule für Pflege

Marie-Eberth-Straße 8 . 86956 Schongau

Telefon 08861 215-7580 . WhatsApp: 0151 503 25 757

E-Mail: bewerbung@bfs-schongau.de

ausmacht: Modernste Geräte und

Technik-Ausstattung, Robotik, KI,

neueste Behandlungsmethoden

und -therapien sowie interdisziplinäre

Teams. Unsere Auszubildenden

sind ein wichtiger Teil

davon: Sie werden gefördert und

gefordert, dürfen selbständig arbeiten,

werden aber nie allein

gelassen – weder beruflich noch

privat. So bieten wir unseren

Azubis preiswerte Unterkunftsmöglichkeiten

in Weilheim oder

Wohnungen im Azubi-Wohnheim

neben der Berufsfachschule in

Schongau an. Neben der Arbeit

darf natürlich auch der Spaß nicht

zu kurz kommen. Ob Bewerberund

Azubi-Party, Aktionstage,

zum Beispiel zum Thema „Trisomie

21“ oder die Teilnahme am

Christopher-Street-Day – wir sind

weltoffen und vorurteilsfrei und

vermitteln auch unseren Azubis

eine offene Haltung zu allen Themen

– von der Nationalität bis

zum Leben mit Einschränkungen,

getreu unserem Motto ‚Sei jung.

Sei wild. Sei Pflege.‘“


Neue Bücher von regionalen Autoren

In Reimform

Schongau | Mit „Ich denke nur an

die Figur“ hat Marianne Porsche-

Rohrer ihr 14. lyrisches Handbuch

herausgebracht. Ihr Ziel: Möglichst

viele Menschen zu motivieren, um

über gesunde und ausgewogene

Ernährung den Weg zur Traumfigur

sowie zu einem glücklichen, langen

Leben zu finden. „Es gibt reichlich

Beweise dafür, dass eine maßvolle

Ernährung lebensverlängernd

wirkt und uns vor einer ganzen

Reihe von Erkrankungen schützen

kann“, betont die in Schongau lebende

Apothekerin, Heilpraktikerin,

Stadträtin, Kreisrätin und Autorin.

Gleichzeitig macht die 75-Jährige

auf das seit Jahrzehnten verfälschte

Schönheitsideal superschlanker

Models aufmerksam, dem viel zu

viele junge Mädchen nacheifern

würden. Bekannt sind die Bücher

von Marianne Porsche-Rohrer nicht

nur aufgrund alltagstauglicher und

von gesundem Menschenverstand

geprägter Gesundheitstipps, sondern

auch für die Art und Weise der

Darstellung: Auch in „Ich denke nur

an die Figur“ schreibt die Autorin

ausschließlich in Reimform. Das

macht das Buch kurzweilig und regt

Leserinnen und Leser zum Schmunzeln

an. Exemplarisch ein Beispiel

zum Thema „Einkauf“, Strophe

eins auf Seite 31: „Kauft man ganz

> > > RATGEBER ZU GEWINNEN

viel Gesun-

des

ein, so

kann das

keine Frage sein. Man kocht dann

auch Gesundheit pur, das ist sehr

gut für die Figur. Wer Fett- und

Zuckerbomben meidet, der weiß,

dass er sich klug entscheidet.“ Erhältlich

ist das 132 Seiten starke, im

Eigenverlag erschienene Buch mit

110 (!) Gedichten in allen regionalen

Buchhandlungen sowie online

unter www.porsche-rohrer.de. js

Ihr „altlandkreis“ verlost zwei Exemplare von „Ich denke nur an die

Figur“. Schicken Sie uns bis 15. März eine Postkarte mit dem Stichwort

„Porsche-Rohrer“ oder eine Mail an info@altlandkreis.de. Das

Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Der erste Schnee

Hohenfurch | Als Bernhard Rill aus

Hohenfurch vor rund zwei Jahren

sein erstes Kinderbuch veröffentlichte,

war die „altlandkreis“-

Redaktion ziemlich angetan. Der

Grund: Eine auffallend authentische

wie wunderschöne Darstellung

in Wort und Bild, fernab von

Kitsch, Fantasy, knalligen Farben.

Die Rede ist von „Mobsibär

und die Blaubeeren“ – ein

kleiner Braunbär, der erstmals

nach seiner Geburt die facettenreiche

Naturlandschaft für

sich entdeckt. Was der kleine

flauschige Vierbeiner bis dato

noch nicht kannte: Schnee. Ein

Wintereinbruch über Nacht änderte

dies jedoch schlagartig.

Erzählt wird diese Geschichte

nun in „Mobsibär – und der erste

Schnee“. Für die Gestaltung einer

märchenhaften Winterlandschaft

sorgte erneut Illustrator Martin

Ring. Gleich zu Beginn spitzelt

nicht nur die Stupsnase von Mobsibär

durch die Schneedecke – über

ihm kreist ein mächtiger Bartgeier,

vor ihm fliegt eine Bergdohle, eine

> > > KINDERBÜCHER ZU GEWINNENN

Ihr „altlandkreis“ verlost drei Exemplare von

„Mobsibär“. Schicken Sie uns bis Mitte März

eine Postkarte an „altlandkreis“, Birkland 40, in

86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de.

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist

ausgeschlossen. Viel Erfolg!

Gams blickt neugierig ums Eck, ein

Auerhahn kräht gen Himmel und

ein bestens getarnter Schneehase

versucht nicht aufzufallen. Wie

Mobsibär mit Schnee, Kälte und Eis

wohl zurechtkommt? Erhältlich ist

das 18 Seiten starke, im MBR-Verlag

erschienene Kinderbuch online

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Leichte und

gesunde Gerichte

Peiting | Die Zeit des Feste-Essens

rund um Weihnachten und Neujahr

liegt bereits mehrere Wochen

zurück. Und ab Aschermittwoch,

5. März, ist auch das Krapfen-

Mampfen wieder Geschichte. Zumindest

bis 11.11. Wonach sich der

Körper von uns allen nun sehnt:

Gesünderer, leichterer und kalorienärmerer

Ernährung. Dazu

passend haben die drei Damen

der Hauswirtschafterei mit Apfel-

Sauerkrautsalat, Kartoffeleintopf,

Krautwickel mit Kartoffeln und

Kirsch-Käsekuchen vier Rezeptvorschläge

für Sie, die in der Tat leicht

und gesund, aber auch lecker und

sättigend sind.

Apfel-Sauerkrautsalat

ZUTATEN:

500 g Sauerkraut (abgetropft)

2 rote Äpfel

1 Bund Frühlingszwiebeln

Dressing:

3 EL Weißweinessig

1 EL Rapsöl

Kräutersalz, Pfeffer

1 Prise Zucker

Kräuter

ZUBEREITUNG: Das Sauerkraut

etwas zerpflücken. Die Äpfel waschen,

vierteln, entkernen und

in kleine Würfel schneiden. Die

Frühlingszwiebeln putzen, waschen

und in Ringe schneiden.

Beides unter das Kraut heben.

Die Zutaten für das Dressing glattrühren

und über den Salat geben.

15 Min. ziehen lassen.

Pro Person unter 100 kcal

26 | altlandkreis

TIPP: Dazu passt eine Semmel

oder Brot. Eine Scheibe Vollkornbrot

ergibt pro Person ca. 100 kcal

mehr, bei einer Vollkornsemmel

wären es 236 kcal zusätzlich.

Info: Sauerkraut ist sehr gesund,

denn es enthält im frischen, unpasteurisierten

und nicht erhitzten

Zustand wertvolle Milchsäurebakterien,

die gut für Darm und Immunsystem

sind.

Nicht nur der Gesundheit, auch

der Figur tut Sauerkraut richtig

gut. Mit gerade mal 19 kcal auf

100 Gramm und einem Fettgehalt

von 0,1 Gramm ist das Gemüse ein

„leichter“ Begleiter.

Kartoffel-Eintopf

ZUTATEN:

3 Zwiebeln

300 g Kohlrabi

800 g festkochende Kartoffeln

1,5 EL Rapsöl

ca. 800 ml Gemüsebrühe

Salz, Pfeffer

50 g Sahne

Zum Anrichten:

80 g roh geräuchertes Wammerl

Schnittlauch

ZUBEREITUNG: Die Zwiebeln schälen

und in Streifen schneiden. Den

Kohlrabi und die Kartoffeln schälen

und beides in grobe Würfel

schneiden. Das Gemüse im heißen

Öl anbraten und mit der Brühe

aufgießen. Würzen und zugedeckt

bissfest kochen.

Das Wammerl in kleine Würfel

schneiden und ohne Fettbeigabe

knusprig braten.

Die Sahne zum Eintopf geben. Mit

dem Wammerl und Schnittlauch

bestreut servieren.

TIPP: Für einen intensiveren Geschmack

die Schwarte des Wammerls

im Eintopf mitkochen.

Pro Person unter 300 kcal

Apfe

fell-Sa

uerk

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raut

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sala

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Kart

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Ei

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Kr

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kel mi

t Kart

rtof

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Krautwickel mit

Kartoffeln

ZUTATEN:

4 große Weißkrautblätter

Salz

Füllung:

50 g Haferflocken

1 Zwiebel

100 g Gelbe Rüben

100 g Wurzelpetersilie

1 EL Rapsöl

400 g Rinderhackfleisch

1 Ei

Salz, Pfeffer

Majoran

1 TL Rapsöl zum Braten

ca. 200 ml Gemüsebrühe

Kartoffeln:

500 g Pellkartoffeln

1 rote Zwiebel

300 g Cocktailtomaten

Salz, Pfeffer, Thymian

ZUBEREITUNG: Die Krautblätter

in kochendem Salzwasser 2 Min.

blanchieren. Abgießen und abkühlen

lassen.

Für die Füllung die Haferflocken

mit 100 ml kaltem Wasser 15 Min.

quellen lassen. Die Zwiebel schälen

und fein würfeln. Gelbe Rüben

und Wurzelpetersilien schälen

und sehr klein schneiden. Das Gemüse

im heißen Öl andünsten und

etwas abkühlen lassen.

Gemüse, Haferflocken, Hackfleisch

und Ei mit den Knethaken des

Handrührgerätes gut durchmengen

und würzen. Die Füllung auf

den Krautblättern verteilen. Die

Seiten einschlagen und aufrollen.

Die Krautwickel in einer beschichteten

Pfanne im heißen Öl rundum

anbraten. Die Brühe dazugeben

und zugedeckt bei schwacher Hitze

30 Min. schmoren.

Die Kartoffeln schälen, größere

halbieren. Die Zwiebel schälen

und in Streifen schneiden. Die

Tomaten waschen und vierteln.

Kartoffeln und Gemüse zu den

Krautwickeln geben. Würzen und

10 Min. weiterschmoren.

Pro Person unter 500 kcal

Kirsch-Käsekuchen

ZUTATEN:

Füllung:

400 ml fettarme Milch (1,5 %)

1 Päck. Vanillepuddingpulver

30 g Zucker

400 g Magerquark (0,7 %)

50 g Zucker

2 Eier

Boden:

200g Vollkornbutterkekse

1 Ei

Belag:

200 g Kirschen (Glas)

1 Päck. Tortenguss

ZUBEREITUNG: Für die Füllung

aus Milch, Puddingpulver und 30

Gramm Zucker nach Anleitung einen

Pudding kochen und abkühlen

lassen.

Für den Boden die Kekse zerbröseln

und mit dem Ei verkneten. Einen

Backrahmen (30 x 25 cm) auf

ein mit Backpapier ausgelegtes

Backblech stellen. Die Mischung

darin verteilen. Mit einem Löffel

leicht festdrücken und vorbacken.

Backzeit: 8 Minuten bei 180 °C

(160 °C)

Quark, 50 Gramm Zucker und Eier

verrühren und den Pudding nach

und nach dazugeben. Auf dem

Keksboden verstreichen. Die Kirschen

abgießen, den Saft dabei

auffangen. Die Kirschen auf der

Füllung verteilen und weiterbacken.

Backzeit: ca. 35 Minuten bei 180 °C

(160 °C)

Aus Tortenguss und 250 ml Kirschsaft

nach Anleitung einen Guss

zubereiten und den abgekühlten

Kuchen damit überziehen.

Pro Stück unter 300 kcal

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märz / april 2025 | 27


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Erstmals 1925 – Georgiritt feiert 100-Jähriges

Die Pferdesegnung

auf dem Auerberg

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Auerberg | Wer glaubt, dass es ausschließlich

im digitalen Zeitalter

rasch zu Werke geht, hat noch keinen

Blick in die Chronik des Georgirittvereins

Auerberg geworfen –

der beraumte im Februar 1925 eine

erste Sitzung ein, diesen bis heute

wunderbaren Brauch aus der

Taufe zu heben. Keine zwei Monate

später fand er erstmals statt.

Auf Anhieb mit in Römerrüstung

gekleideten Reitern, mit einheitlichen

Pferdedecken, mit 118 teilnehmenden

Reitern insgesamt

und zahlreichen Besuchern aus

Nah und Fern. „Beeindruckend,

wie sie es damals in so kurzer Zeit,

ganz ohne WhatsApp, Homepage

und E-Mail, erfolgreich organisiert

haben“, meint Landwirt Franz

Seelos, 32, amtierender Vorsitzender

des Traditionsvereins. Wobei

sich, von den modernen Kommunikationsmitteln

abgesehen, von

damals zu heute gar nicht viel

Die Feldmesse unterhalb der Kirche.

Auf 1 055 Metern: Die Georgskirche auf dem Auerberg.

verändert hat. „Lediglich der Gottesdienst

des Georgiritts hat in den

ersten Jahren in der Kirche stattgefunden,

weshalb Ross und Reiter

für die Segnung draußen im Freien

warten mussten.“ Beweggründe

dieser wunderbaren Tradition

auf der höchsten Erhebung im

Weilheim-Schongauer Landkreis

hat es anno dazumal dafür gleich

mehrere gegeben: Zu Ehren des

Heiligen St. Georgs, dem Schutzpatron

der Reiter und Soldaten.

Eine in der Bevölkerung sich hartnäckig

haltende Sage, wonach

der auf einem weißen Schimmel

reitende Heilige St. Georg geholfen

habe, die Georgskirche dort

oben auf 1 055 Metern Höhe zu

errichten. Der in Form von archäo-

28 | altlandkreis


logischen Ausgrabungen wissenschaftlich

bewiesene Fakt, dass

es dort oben eine Römersiedlung

gab. Und die Tatsache, dass ausgerechnet

dort oben, am höchsten

Punkt des Auerbergs, eine Kirche

errichtet worden ist, sehen die um

den Auerberg lebenden Menschen

aus Hofen, Salchenried, Günther,

Prachtsried, Buchen, Hofstatt, Stötten

und Bernbeuren bis heute als

eine große Besonderheit an“, betont

Martin Greisel, 40, Landwirt,

wohnhaft in Hofstatt nördlich des

Auerbergs sowie Schriftführer des

Georgirittvereins. Die vergangenen

Monate investierte er gemeinsam

mit Ehefrau Sonja verdammt viel

Zeit darin, aus der bereits bekannten

Vereinsgeschichte eine dicke

Georgiritts-Chronik zu erstellen.

„Damit angefangen, dass ein Drittel

der uns bekannten Geschichte

erstmal von zwei verdienten Vereinsmitgliedern

aus dem Alt- ins

Hochdeutsch übersetzt werden

musste.“ Darunter auch einige

Anekdoten, die heute zum Staunen

und Schmunzeln anregen.

Wutpredigt und

schlechtes Wetter

So kamen 1928, keine drei Jahre

nach der Geburt des Georgiritts,

schier unglaubliche 15 000

(!) Besucher. Ähnlich viele waren

es auch 1959. Diese Massenbegeisterung

hatte den Bayerischen

Rundfunk erstmals im Jahre 1962

dazu bewogen, einen Filmbeitrag

über den Georgiritt am Auerberg

zu drehen. Weitere Kurzberichterstattungen

(Abendschau) folgten.

Wieder wesentlich früher, im Jahre

1949, ist der Ritt trotz schlechter

Witterung nicht abgesagt worden.

Aufgrund von Wind, Nässe

und Kälte erkrankte der damalige

Bernbeurener Pfarrer Braun derart

stark, dass er bis August (!)

im Bett bleiben musste – und anschließend

in die etwas tiefergelegene

Pfarrgemeinde Ebenhofen

bei Bissenhofen versetzt wurde.

Die „Römer“ vom Auerberg warten andächtig auf die Segnung

der Pferde. Auf diesem Feld unterhalb und östlich der Kirche findet

seit einigen Jahren schon der Gottesdienst statt.

Für Gesprächsstoff sorgte der im

Jahre 1988 am Georgiritt teilnehmende

damalige Augsburger Bischof

Dr. Josef Stimpfle, indem er

Wiese unterhalb der Festwiese zu

brennen begann. Während die in

feiner Uniform gekleideten Feuerwehrler

hektisch den Berg hinab

Vereinswebseite it zu werfen. „Wir

treffen uns an diesem Tag bereits

um 4 Uhr in der Früh oben auf

dem Berg und wägen ab, ob es

in Richtung Brandort rannten,

im Rahmen seiner Predigt über

die „Sittenlosigkeit“ der Jugend diesen gottlob mit Feuerlöschern

gut genug aussieht.“ Wenn nicht,

wird bereits bis 5 Uhr in der Früh

schimpfte. Wortwörtlich: „Viele

junge Menschen wissen nicht,

dass sie heutzutage in Diskotheken

und Rockfabriken zu Satanshymnen

nach der Peitsche des Teufels

tanzen.“ Ähnlich unterhaltsam:

in den Griff bekamen, hatten die

Reiter alle Hände voll zu tun, ihre

Pferde ruhig zu halten. „Was Gott

sei Dank geglückt ist“, betont

Franz Seelos, der seit Jahren selbst

auf einem Süddeutschen Kaltblut

die Absage übers Internet (www.

georgirittverein-auerberg.de) veröffentlicht.

„Was wir aber, allen

voran für heuer, nicht hoffen.“

Wie viele Rosserer letztlich teilnehmen,

„wissen wir im Vorfeld

Dass der Umritt im Jahre 1981 aktiv mit dabei ist und in diesen

zwar unfallfrei über die Bühne Minuten des Durcheinanders und

nie genau, weil wir keine Anmeldungen

voraussetzen“. Mitmachen

ging, sich allerdings der damalige darf letztlich jeder, sofern

lauten Sirenengeheuls wahrlich

Pfarrer Dolp samt Ministranten in kein gutes Gefühl hatte.

das jeweilige Pferd entsprechend

der Sakristei der Auerbergkirche

abgerichtet ist. Und Ross und Reiter

passend gekleidet, geschmückt

eingesperrt hatten, weil sie den Wetterkontrolle in aller

Schlüssel verlegten. Dagegen weniger

lustig: Dass tatsächlich auch

und rausgeputzt sind. Entweder in

Herrgottsfrüh

mal ein Pferd, bekanntlich von Dafür ist die Vorfreude auf heuer

Natur aus Fluchttier, im Rahmen

der Aufstellung erschrocken, gestiegen

und durchgegangen war,

sich die betroffene Reiterin dabei

schwer verletzte. Auch der Heilige

Georg sowie ein Pfarrer seien

schon jetzt ungebrochen groß.

Er wird, wie jedes Jahr, am ersten

Sonntag nach Gedenktag des

Heiligen Georgs (immer am 23.

April) stattfinden. Dieses Jahr also

am Sonntag, 27. April, um 10 Uhr.

mal vom Pferd gefallen. Umso „Vorausgesetzt, das Wetter spielt

glücklicher ist die in Summe neunköpfige

Vorstandschaft des Georgirittvereins,

mit“, betont Martin Greisel. Das

Vereinsverbot während des Zwei-

dass der kuriose ten Weltkriegs, die Pferdegrippe,

Vorfall vergangenes Jahr glimpflich

ausgegangen war: Mit Beginn

des Ritts von „Helmers Viehweide“

in Richtung Festplatz ging plötzlich

die auf dem Berg installierte Sirene

los. Der Grund: Ein Auto, das in

die Maul- und Klauenseuche sowie

schlechtes Wetter waren in

der 100-jährigen Geschichte die

Gründe, „dass der Georgiritt nicht

jedes Jahr stattfinden konnte“.

Wichtig zu wissen: Bei zweifelhaftem

Wetter einen Blick auf der als Parkplatz ausgewiesenen

die

traditioneller Tracht, in Stiefelreiterhose

samt Helm oder in Römerrüstung.

„Vergangenes Jahr waren

111 Reiter dabei“, weiß Martin

Greisel, der während des Umritts

mit Notizblock und Stift immer am

Zugang zum Festplatz steht und

via Strichliste alle aktiven Teilnehmer,

aufgeteilt in drei Züge, zählt.

Im Rahmen dessen unverkennbar:

Der Heilige St. Georg in Ritterrüstung,

mit rot-weißer Römerfahne

und stets auf einem prächtigen

Schimmel sitzend. Und nach der

Feldmesse? „Reiten wir vom windgeschützten

Feld hinauf auf den

höchsten Punkt des Auerbergs,

einmal um die Kirche herum und

wieder zurück auf den Festplatz,

wo sich Reiter und Besucher traditionell

mit Wienern und Semmeln

stärken können – und im Zuge

dessen Zeit zum Ratschen haben.

„Es gibt Menschen, die triffst du

nur einmal im Jahr – und das ist

beim Georgiritt“, so Franz Seelos

und Martin Greisel über die nun

hundert Jahre alte Tradition, die

für viele Einheimische so etwas

wie der wichtigste und schönste

Tag im Jahr ist. Und sicherlich

auch dieses Jahr wieder mehrere

tausend Besucher im Umkreis von

bis zu 40 Kilometern und darüber

hinaus in seinen Bann ziehen

wird.

js

Reitet traditionell auf einem Schimmel: Der Heilige St. Georg, der laut

einer Sage beim Bau der gleichnamigen Kirche geholfen habe.

märz / april 2025 | 29


Fanfarenbläser auf dem Rücken der Pferde

Die Meister des

natürlichen Tons

30 | altlandkreis

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Bernbeuren | Dienstagabend im

Probeheim östlich der Auerberghalle:

Acht gestandene Männer

stehen aneinandergereiht an der

Fensterfront, halten ein baugleiches

Blechblasinstrument in ihrer

jeweils rechten Hand. Anders als

bei klassischen Blaskapellen gibt

hier nicht ein Dirigent das Signal

zum Ansetzen der Fanfaren – in

diesem Falle ist es Paukist Martin

Sprenzel, der seitlich zur Achtergruppe

an zwei großen Trommeln

steht und von dort aus den Takt

vorgibt. Nach wenigen Schlägen

von ihm steigen die Fanfarenbläser

ein, fangen an, kräftige, gleichmäßige,

mehrstimmige Töne zu spielen.

Der erste Eindruck: Gänsehaut

pur! „Wobei in Sachen Rhythmus,

Gleichklang und Harmonie noch

Hoch zu Ross: Die Fanfarenbläser im Römerkostüm.

viel Luft nach oben ist“, betont

Maximilian Müller, Chef der Fanfarenbläser

des Georgirittvereins

Auerberg. Der Ehrzgeiz der neun

Männer im Alter von 19 bis 42

Jahren ist anlässlich „100 Jahre

Georgiritt“ heuer noch größer als

ohnehin schon. Im Laufe des Monats

März wird zwei Mal, ab Anfang

April sogar drei bis vier Mal

die Woche geprobt. Hinzu kommen

eine berittene Probe sowie eine

Generalprobe, was in Summe fast

20 Proben in nur zwei Monaten

macht. „Wir sehen uns in der Konstellation

eigentlich das ganze Jahr

über nicht, dafür in diesen zwei

Monaten umso häufiger“, sind

sich die Männer einig. In Summe

geben sie 14 verschiedene Stücke

im Rahmen des Georgiritts zum

Besten, darunter acht gemeinsam

mit der Blaskapelle Bernbeuren.

Der größte Unterschied dabei:

Während die klassischen Blasmusikanten

in Tracht gekleidet zu Fuß

marschieren, sitzen die Fanfarenbläser

inklusive des Paukisten auf

dem Rücken prächtig herausgeputzter

Pferde. Doch dazu später

mehr. Schließlich sollte zunächst

einmal geklärt werden, woher dieser

Brauch des Fanfarenspielens

überhaupt rührt. „Der Ursprung

der Fanfare reicht zurück bis in die

Antike“, weiß Schriftführer Martin

Greisel. Tatsächlich setzten bereits

die alten Ägypter, Griechen, Etrusker,

Kelten, Germanen und Römer

dieses Signalinstrument zu militärischen

und höfischen Zwecken

ein. Und weil sich im Gipfelbereich

des Auerbergs die wohl älteste

stadtähnliche Römer-Siedlung in

ganz Bayern befand, erinnern die

Veranstalter des Georgiritts eben

auch mit Fanfaren an diese Zeit

kurz nach Christi Geburt zurück.

Und zwar vom ersten Georgiritt an.

„Für die ersten zwei Ritte wurden

damals Fanfarenbläser aus Kaufbeuren

engagiert, seit 1927 stellen

wir eine vereinseigene Bläsergruppe.“

Die großen

Herausforderungen

Um 1815, lange vor der Geburt

des Georgiritts auf dem Auerberg,

wurden für Blechblasinstrumente

Ventile erfunden. Seither werden

Fanfaren auch als Naturtrompeten

bezeichnet, weil mit ihnen nur


Hat Seltenheitswert: Die Fanfarenbläser in Tracht, hier bei

einem Ausflug im österreichischen Holzgau, Lechtal.

natürliche Töne gespielt werden

können. Wie viele, hängt letztlich

von der Größe und Stimmung des

Instruments sowie insbesondere

dem Können des jeweiligen Spielers

ab. „Wir kommen größtenteils

mit acht verschiedenen Tönen aus,

theoretisch kannst du aber noch

viel höher und tiefer gehen, sofern

es eben Können und Technik

zulassen“, bekräftigt Maximilian

Müller. Genau darin liegt für die

Fanfarenbläser des Georgirittvereins

auch die große Herausforderung:

„Dass du einerseits deutlich

mehr Kraft, Luft und Spannung im

Mund brauchst als bei klassischen

Blechblasinstrumenten mit Ventilen

wie Trompete oder Flügelhorn,

andererseits aber auch in der Lage

sein musst, die Töne wohldosiert,

mit Gefühl, gleichmäßig sowie

lauter und leiser herauszubekommen“,

sagt in diesem Falle Philipp

Schuster. Neben der speziellen

Spieltechnik gibt es allerdings

noch eine zweite, große Herausforderung

für die Fanfarenbläser

des Georgiritts: „Selbst im Stand

macht ein Pferd andauernd leichte

Bewegungen, die sich direkt

auf unseren Körper übertragen“,

sagt Andreas Hindelang, der auch

stolzer Besitzer von zwei Pferden

ist. Heißt? „Dass wir beim Reiten

einerseits stabil sitzen und uns

mit den Beinen gut festhalten,

gleichzeitig aber die Bewegungen

des Pferdes durch eine lockere,

geschmeidige Hüfte ausgleichen

müssen.“ Werden die oft unberechenbaren

Bewegungen des

Pferdes nicht ausreichend ausgeglichen,

sei die Gefahr groß, „dass

wir uns beim Spielen die Zähne

ausschlagen“. Um dies zu verhindern,

achten die Fanfarenbläser

auch darauf, ihr Instrument bewusst

schräg zur Seite zu halten –

so prallt das Mundstück im Falle

eines unkontrollierten Schlages

nicht mit voller Wucht ins Gesicht,

sondern an der Wange vorbei ins

Leere.

Nicht immer als

Römer verkleidet

Im Rahmen dieser ersten Probe

üben die Fanfarenbläser deutlich

kürzer als die üblichen eineinhalb

bis zwei Stunden, nehmen

sich stattdessen Zeit für das

„altlandkreis“-Interview und

schwärmen im Rahmen dessen

immer wieder über einen „außergewöhnlichen

Zusammenhalt

und Geist“, der in dieser Truppe

herrscht. „Obwohl wir uns ja

wirklich nur zwei Monate im Jahr

sehen.“ In der Tat treten die Fanfarenbläser

des Georgirittvereins

abseits ihrer vereinseigenen Veranstaltung

nur selten auf. Wenn

doch? „Dann in Tracht.“ Beim

Georgiritt sind sie nämlich als

Römer verkleidet, tragen traditionell

schwarze Haferlschuhe,

weiße Strumpfhose, weißes Trachtenhemd,

rot-gelbe Kutte sowie

einen roten, umhangähnlichen

Latz. Hinzu kommen Holzschwert,

römischer Helm und natürlich

die Fanfare, an der wiederum

die Vereinsfahne des Georgirittvereins

in rot, grün sowie eingesticktem

Vereinslogo in goldener

Farbe angebracht ist. „Das macht

in Summe ein beeindruckendes

Gesamtbild, das von den Leuten

seit Jahrzehnten geschätzt wird –

auch wir haben bereits als kleine

Buben immer ganz aufgeregt und

ehrfürchtig aufgeschaut zu den auf

den Pferden sitzenden Fanfarenbläsern“,

erinnert sich Wolfgang

Angerhofer, der den Moment, als

er von seinem Vorgänger Josef

Schmölz gefragt wurde, dessen

Nachfolge anzutreten, nie vergessen

wird. „Das mag für Außenstehende

vielleicht lächerlich

klingen – aber für mich ist damals

ein Kindheitstraum in Erfüllung

gegangen. Das war wie ein Ritterschlag.“

Die anderen acht Aktiven

der Fanfarenbläser bestätigen

dies, freuen sich im Prinzip das

ganze Jahr über auf diese zwei

Monate intensiver Proben. Und

auch die Ehemaligen schwärmen

noch heute von ihrer jeweils aktiven

Zeit. „Wir kümmern uns ja

auch um das Einkranzen der Pferde,

auf denen wir reiten dürfen“,

sagt Maximilian Müller. Insofern

klingelt auch bei den Fanfarenbläsern

am Tag des Georgiritts

(Sonntag, 27. April) der Wecker

verdammt früh, um pünktlich um

10 Uhr samt Pferd, Instrument und

Römerkostüm oben auf Helmers

Viehweide zu sein. Dort startet

heuer der Georgiritt traditionell

mit dem vierstimmigen A-Marsch

– dem Stück, mit dem die Fanfarenbläsergruppe

auch ihre erste

Probe in 2025 erfolgreich beendet

haben.

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> > > DAS HEIMATRÄTSEL

Innehalten an

Station Elf

Altlandkreis | Kreuzwege stellen

im Christlichen Glauben den

Weg Jesu von seiner Verurteilung

über die Kreuzigung bis hin zur

Grablegung in und um Jerusalem

dar. Die ersten Kreuzzüge im

deutschen Raum entstanden mit

sieben Stationen. Seit 1600 wurden

mehrere mit 14 Stationen errichtet.

In Bayern, insbesondere

im Gebiet des Bistums Augsburg,

gibt es auch Kreuzwege mit 15

Stationen – die dort letzte Station

stellt in der Regel die sogenannte

„Kreuzauffindung von Helena“

dar. Traditionell werden Kreuzwege

im Rahmen der Fastenzeit –

heuer von Mittwoch, 5. März, bis

Samstag, 19. April, begangen. Vor

diesem Hintergrund hat sich die

„altlandkreis“-Redaktion schon

vorher auf den Weg gemacht, unter

anderem an Station elf – „Jesus

wird ans Kreuz genagelt“ – innegehalten.

Wir möchten nun von

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,

wissen: Wo befindet sich der zum

hier abgebildeten Motiv passende

Kreuzweg? Und aus wie vielen

Stationen besteht er?

Schicken Sie uns bis Mitte März

die Lösung mit dem Stichwort

„Heimaträtsel“ an „altlandkreis“,

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besteht aus Bärlauchfrühling, Alprahmkäse,

Camembert, Almbutter,

geschnittenem Bauernschinken

und Schwarzkirschkonfitüre, ist insofern

sowohl zum Brotzeiten als

auch Frühstücken hervorragend

geeignet. Das Los entscheidet, der

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir

wünschen viel Erfolg!

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> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG

Ein Tyrannosaurus Rex im Schongauer Altlandkreis? Zu entdecken ecken

galt es diese exotische, fast lebendgroße Figur im Garten eines

Gewerbetreibenden im Kinsauer Gewerbegebiet, oben an der

B17. Gewusst hatten das unter anderem Michael und Annelise

Kögel aus Schwabsoien, denen wir recht herzlich zum Gewinn

des Spezialitätenkorbs der Schönegger Käse-Alm mit Heumilch-

Alpkäse, Almblütenkäse, Bergblumenkäse, Kirschpaprika und d

Rosé-Glühwein gratulieren.

> > > IMPRESSUM

der „altlandkreis“ ist ein Medium von

„altlandkreis“

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Telefon: 08869 / 91 22-16

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Mail: info@altlandkreis.de

Stand bei Drucklegung im Februar 2025

Änderungen und Fehler vorbehalten

Auflage: 28000 Exemplare

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten

Ausgabe Mai / Juni 2025:

Freitag, 25. April 2025 (Anzeigenschluss:

4. April 2025) – Für eingesandte Manuskripte

wird keine Haftung und keine Erscheinungsgewähr

übernommen.

Herausgeber: Peter Ostenrieder

Redaktion: Johannes Schelle,

Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler,

Rainer Hornberger

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ernst-Dietrich

Limper, Christian Rauch, Jennifer Battaglia

Satz, Layout & Anzeigengestaltung:

Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard

Gruber, Alexander Berndt, Heidi Berndt

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,

Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,

Am Weidenbach 8, 82362 Weilheim

Erscheinungsweise: zweimonatig,

kostenlose Verteilung an alle Haushalte

im Altlandkreis Schongau und einzelnen

angrenzenden Gemeinden

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und

weitere technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite

www.altlandkreis.de.

Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, ARochau, Jennifer

Battaglia, Bereitschaftspolizei Königsbrunn, Michael Kögel, Juditha Wolf,

Archiv Gemeinde Schwabsoien-Sachsenried, Stefan Wiebel, Reithofer

Media, Bettina Eder, Georgirittverein Auerberg, Schönegger Käse-Alm,

Raifeisenbank Steingaden, Musikschule Pfaffenwinkel, Christian Rauch,

Notenschluss, Freiwillige Feuerwehr Peißenberg, H.R.W., Stefan Herbst,

Screenshot Solarpotentialkataster, Landratsamt Weilheim-Schongau,

Screenshot Ausbildungskompass, Julius Waldmann, Speldrich e.K., Roche

www.altlandkreis.de

märz / april 2025 | 33


und:in ebenfalls 50 Euro.

PV-Freiflächenanlagen im Pfaffenwinkel

Immer mehr Solarparks

Weilheim-Schongau | Wer mit offenen

Augen durch den Pfaffenwinkel

fährt, wird sie längst bemerkt haben:

Photovoltaikfreiflächenanlagen.

Von denen gibt es inzwischen

jedoch deutlich mehr als noch vor

fünf bis zehn Jahren. Allen voran

östlich des Hohen Peißenbergs hat

sich dahingehend einiges getan

in jüngster Zeit. Insofern ein guter

Grund, Ihnen liebe Leserinnen

und Leser, einen Gesamteindruck

hiesiger PV-Freiflächenanlagen,

die deutlich größer sind als PV-

Anlagen auf Privat- und Firmendächern,

zu vermitteln. Die allererste

solcher Anlagen wurde im westlichsten

Bereich des Weilheim-

Schongauer Landkreises bereits im

Jahre 2001 auf der Mülldeponie der

EVA GmbH bei Erbenschwang in

Betrieb genommen. Die kleinste im

Jahr 2012, östlich von Schongau an

der Rösenauerstraße, unmittelbar

vor der dort städtischen Kläranlage.

Und die größte Anlage im Jahr

2019, nördlich von Sachsenried –

drei Landwirte haben sich hierfür

zusammengetan, um einerseits

der Klimaerwärmung entgegenzuwirken,

sich andererseits das

Renteneinkommen aufzubessern.

Wesentlich weiter westlich des

Pfaffenwinkels stechen dagegen

Anlagen ins Auge, die erst seit kurzem

in Betrieb sind. Zum Beispiel

eine an der Ortsverbindungsstraße

zwischen Antdorf und Penzberg.

Eine am südlichen Ortseingang

von Obersöchering. Und eine an

der starkbefahrenen B2 zwischen

Murnau und Weilheim, ziemlich

genau auf Höhe Eglfing-Tauting.

Wieder andere, zum Beispiel am

Schlagberg auf der Nordseite des

Hohenpeißenbergs oder die in

der idyllisch gelegenen Hirschau

bei Steingaden-Urspring werden

gerade gebaut und gehen voraussichtlich

schon in wenigen Wochen

in Betrieb.

Blick in den digitalen

Energieatlas

Um nahezu alle PV-Anlagen in

Weilheim-Schongau und darüber

hinaus auf einen Blick dargestellt

zu bekommen, empfiehlt sich die

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Bayern“. Sie liefert unter www.

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aller bereits gebauten und in Betrieb

genommen Stromerzeuger im

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Dazu gehören neben PV-Anlagen

auf freien Flächen sowie PV-Anlagen

auf Haus- und Firmendächern

auch Solarthermie-Anlagen,

Windräder, Wasserkraftwerke und

Biomasse-Anlagen. Über die Reiter

Sonne, Karten, Analyse, Daten-

Recherche und Download, Abfrage,

Thema Solarenergie, Photovoltaikanlagen,

Freiflächenanlage, Region

Oberbayern, Weilheim-Schongau

und weiteren Feineinstellungen

kann die explizite Suche nach PV-

Freiflächenanlagen bis auf den

jeweiligen Heimatort heruntergebrochen

werden. Allerdings, das

stellte die „altlandkreis“-Redaktion

gemeinsam mit Energieberater

Andreas Scharli und Projektkoordinatorin

Christiane Regauer von der

Energiewende Oberland fest, ist die

grafische Darstellung derzeit nicht

auf aktuellstem Stand – es fehlen

rund eine Hand voll neuer Anlagen,

die bereits in Betrieb sind.

Obendrein zeigt der Energieatlas

Bayern auch nicht immer die korrekten

Ergebnisse. So mischten sich

beispielsweise unter die großen

PV-Freiflächenanlagen auch die

Brandneu: Diese Agri-PV-Anlage befindet sich nordöstlich des Hohen Peißenbergs, direkt am Schlagberg.

34 | altlandkreis


Bifaziale Solarmodule wie diese hier können über die Rückseite die von

Schnee reflektierten Sonnenstrahlen in Strom umwandeln.

eine oder andere deutlich kleinere

PV-Anlagen mit wesentlich weniger

Leistung. „Hier muss es sich

um ein Balkonkraftwerk an einer

Privatwohnung handeln“, meint

Andreas Scharli zu einem konkreten

Beispiel bei Weilheim. Letztlich

aber kein Problem, da selbst der

Laie rasch ein Gespür für Größe

und Leistung von kleinen und

großen PV-Anlagen bekommt, sie

so gut voneinander unterscheiden

kann.

Aufbau einer

PV-Freiflächenanlage

Grundsätzlich besteht eine PV-Freiflächenanlage

aus Solarmodulen,

die Sonnenstrahlen in elektrische

Energie umwandeln. Montiert sind

diese schwarzblauen Platten auf

verzinkten Stahlprofilen, die fundamentlos

in den Boden gerammt

werden. Dieses Verfahren schont

einerseits den Boden, ermöglicht

andererseits einen unkomplizierten

Rückbau. Auch wichtig:

Große Wechselrichter, die den bei

Sonneneinstrahlung erzeugten

Gleichstrom in den fürs Stromnetz

benötigten Wechselstrom umwandeln.

Über ein auf dem Areal der

PV-Freiflächenanlage stehendes

Trafohäuschen gelangt der Strom

letztlich via unterirdisch verlegter

Kabel, die wiederum in verbissfesten

Leerrohren (zum Schutz

vor Wühlmausen und anderen

gefräßigen Nagetieren) zum dann

nächstgelegenen Niederspannungs-

oder Mittelspannungswerk

führen – und dort direkt ins Stromverbundnetz.

Heißt: In der Regel

wird PV-Strom immer ins Stromverbundnetz

eingespeist. Um dafür

Geld zu bekommen, muss sich

der jeweilige Betreiber vorab bei

der Bundesnetzagentur mit einem

Preisangebot bewerben. 2024 lag

die sogennante EEG-Vergütung

bei 5,05 Cent pro Kilowattstunde

(kWh). Am Beispiel der größten

Anlage nördlich von Sachsenried:

Sie ist auf einer Fläche von 14

Hektar mit 36400 Solarmodulen

und einer Leistungsfähigkeit von

10000 Kilowattpeak errichtet worden,

womit in etwa Sonnenstrom

für 2700 Vier-Personen-Haushalte

erzeugt wird. Bei dieser Einspeisevergütung

von 5,05 Cent pro Kilowattstunde

könnte die rund 5,5

Millionen Euro teure Anlage nach

gut zehn Jahren abbezahlt sein.

An dieser Stelle jedoch wichtig

zu wissen: Dass die Laufzeit eines

EEG-Vertrags mit dem zu Beginn

bestimmten Preis gesetzlich auf 20

Jahre beschränkt ist. „Weil die Anlagen

jedoch über diesen Zeitraum

hinaus produktiv sind, erfolgt nach

diesen zwei Jahrzehnten in der

Regel kein Rückbau, sondern eine

Umnutzung für den Eigenbedarf.“

Aus diesem Grund produziert beispielsweise

die inzwischen 24 Jahre

alte PV-Anlage der EVA GmbH

seit vier Jahren Sonnenstrom nicht

mehr fürs Verbundnetz, sondern

den firmeneigenen Betrieb der

Mülldeponie.

Agri-PV und

effiziente Rückseite

Wiederum als Trend zu beobachten:

Dass es sich bei einigen neuen

Anlagen in der Region um sogenannte

Agri-PV-Anlagen handelt.

Deren Unterkante der jeweiligen

Solarmodule befinden sich in einer

Höhe von 2,20 Metern. Dadurch

können nicht nur kleingewachsene

Nutztiere wie Schafe und Ziegen,

sondern auch die deutlich größeren

Rinder und Pferde unter der

jeweiligen Anlage grasen, finden

an heißen Sommertagen obendrein

wohltuenden Schatten unter

den Modulen. Und im Winter? „Die

modernen Anlagen werden inzwischen

mit Solarmodulen gebaut,

die beidseitig Sonnenstrahlen aufnehmen

und in Strom umwandeln

können“, erwähnt Andreas Scharli

ein Beispiel für die Weiterentwicklung

von PV-Anlagen, hin zu noch

mehr Effizienz. Heißt konkret: Liegt

zwischen den Reihen sowie auf den

Modulen der Anlage eine geschlossene

Schneedecke, wird an sonnigen

Wintertagen trotzdem Strom

produziert, weil die Sonnenstrahlen

von der Schneeoberfläche auf

die Rückseite dieser doppelseitigen

Solarmodule reflektiert werden.

Weniger Gegenwind

aus Bevölkerung

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Das ewig leidige Thema bei PV-

Freiflächenanlagen generell: Dass

sie in dieser wundervollen wie

abwechslungsreichen Naturlandschaft

aus flachen Wiesen, markanten

Hügeln, Wäldern, Flüssen,

Bächen und Seen optisch nicht

wirklich hineinpassen, zumindest

stark gewöhnungsbedürftig sind.

„Wobei momentan Planungen

für weitere Großanlagen ohnehin

an der Kapazität des Stromnetzes

scheitern können – Anschlusspunkte

an das Stromverbundnetz

müssen vorab mit dem Netzbetreiber

vereinbart werden“, betont Andreas

Scharli, der in Summe jedoch

feststellt, „dass der Gegenwind aus

der Bevölkerung deutlich schwächer

geworden ist, viele den Kompromiss

aus landschaftlicher Beeinträchtigung

für umweltschonenden

Strom gerne in Kauf nehmen“.

Thomas Hipp, Vorstandsvorsitzender

der Raiffeisenbank Steingaden,

die für den genossenschaftlichen

Bau und Betrieb der ebenfalls sehr

großen Agri-PV-Anlage in Hirschau

mitverantwortlich ist, kann dieses

wachsende Verständnis in der Bevölkerung

bestätigen: „Es gab bei

uns auch Kritik und Gegenwind

aus der Bevölkerung, jedoch

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märz / april 2025 | 35


häufig durch Missverständnisse

oder falsche Gerüchte. Manche

vermuteten beispielsweise, dass

wir keinen auskömmlichen EEG-

Tarif gesichert hätten und somit

ein unkalkulierbares Risiko für die

Genossenschaft eingehen. Andere

meinten, dass die Fläche unter

den Modulen mit einem Roboter

gemäht werden würde oder dort

nur Schafe grasen sollen. Dabei

haben wir uns von Beginn an

ganz bewusst für eine hohe Agri-

PV-Anlage entschieden, um den

Almbetrieb dort unten mit Rindern

und Pferden aufrecht erhalten zu

können.“ Insofern ein gesunder

Mix aus Natur, landwirtschaftliche

Nutzung und umweltfreundliche

Stromgewinnung. Läuft alles nach

Plan, geht die auf einer Fläche von

neun bis zehn Hektar gebauten

Agri-PV-Anlage der Raiffeisenbank

Steingaden im Laufe des Aprils in

Betrieb. Und soll bei idealer Auslastung

Sonnenstrom für bis zu

3 800 Vier-Personen-Haushalte (!)

erzeugen.

Noch viel Luft nach oben

Bei den Betreibern hinter hiesigen

PV-Freiflächenanlagen handelt

es sich grundsätzlich um Privatpersonen,

die größtenteils genossenschaftlich

organisiert sind,

um Gewerbetreibende oder um

einer Kombination aus privat und

gewerblich, in dem beispielsweise

ein Landwirt seine Fläche für

Bau und Betrieb eines Solarparks

Im Norden von Steingaden-Uspring: Diese Agri-PV-Anlage in der sogenannten

Hirschau wird in wenigen Wochen in Betrieb genommen.

zur Verfügung stellt. In Summe

dürften es in Weilheim-Schongau

mittlerweile rund 30 PV-Freiflächenanlagen

sein. Hinzu kommen

zahlreiche weitere solcher Anlagen

in den umliegenden Landkreisen

Starnberg, Garmisch-Partenkirchen,

Ostallgäu und Landsberg

am Lech. In wie weit sich dieses

Wachstum von PV-Freiflächenanlagen

auf die Energiebilanz auswirkt?

„Können wir Stand jetzt

noch nicht genau sagen, weil die

jüngste Statistik dazu voraussichtlich

erst Mitte des Jahres veröffentlicht

werden kann“, betont

Christiane Regauer, die die Energiebilanzen

im Zuständigkeitsbereich

der Energiewende Oberland

erstellt, insofern für die Landkreise

Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach,

Garmisch-Partenkirchen

und Weilheim-Schongau. Sie gehe

aber schon vor Veröffentlichung

neuer Zahlen davon aus, dass der

Anteil des grünen Stroms aus Sonne,

Wind, Wasser und Biomasse in

etwa 60 Prozent des Gesamtstrombedarfs

in Weilheim-Schongau

ausmache. Insofern ist noch viel

Luft nach oben, insbesondere was

PV-Anlagen auf Privatdächern betrifft.

Allein der Blick über die Dächer

von Weilheim und Schongau

zeigt, dass zwar mehr Zubau erfolgte

in den vergangenen Jahren,

das Potential jedoch bei weitem

noch nicht ausgeschöpft ist. js

Auch neu ist diese PV-Freiflächenanlage an der B2 zwischen Weilheim und Murnau auf Höhe Tauting.

36 | altlandkreis


Musikschule Pfaffenwinkel öffnet ihre Pforten

Schnitzeljagd durchs Schulhaus

Schongau | Die Zuhörer der

Faschingskonzerte in Peitings

Schloßberghalle waren

durchwegs begeistert,

zeigten sich fasziniert vom

hohen musikalischen Niveau

der Interpreten allen

Alters. Ende März präsentiert

sich die Musikschule

Pfaffenwinkel nun erneut.

Dieses Mal jedoch im Rahmen

eines Tages der offenen

Tür. Er findet am Sonntag,

30. März, von 13.30 bis

17 Uhr am Hauptsitz der

Musikschule Pfaffenwinkel,

Marienplatz 7, in Schongaus

Altstadt sowie im gegenüberliegenden

Ballenhaus

statt. Dabei geboten? „Eine

ganze Menge“, verspricht Schulleiter

Marcus Graf. Allen voran

die Vorstellung nahezu aller Instrumente,

die dort gelernt werden

können: Von den Streichinstrumenten

Violine, Viola, Cello und

Kontrabass über die Blechblasinstrumente

Trompete, Flügelhorn,

Bariton, Posaune, Waldhorn, Tuba

und Alphorn sowie den Tasteninstrumenten

Klavier, Akkordeon,

Cembalo und Kirchenorgel bis

hin zu den Schlaginstrumenten

Schlagzeug, Cajon, Percussion,

Pauke und Stabspiel. Hinzu kommt

Gesangsunterricht in den Bereichen

Klassik, Musical, Pop, Rock,

Jazz und Stimmbildung.

Aktuell werden an der Musikschule

Pfaffenwinkel rund 1 200

Schülerinnen und Schüler von 45

Lehrkräften unterrichtet.

Von eineinhalb

bis 70 Jahren

Das Einzugsgebiet erstreckt sich

rund um Schongau bis nach

Fuchstal, Rettenbach, Lechbruck,

Steingaden und Hohenpeißenberg.

Die jüngsten sind gerade

einmal eineinhalb Jahre alt, „was

sich bei uns Mini-Musik nennt“.

Die älteste Schülerin ist 70. Insofern

ist der Tag der offenen Tür

für wirklich alle Altersklassen

gedacht. Neben den gängigen

Instrumenten dürfen die Besucher

an diesem Nachmittag auch

eher seltene ausprobieren, zum

Beispiel Kontrabass, Harfe, Fagott

und Veeharfe. Sie können die Musiklehrerinnen

und -lehrer in persönlichen

Gesprächen kennenlernen.

Und sich umfassend beraten

lassen zu Themen wie Leihinstrumente,

Kooperationen mit Schulen,

Einzel- und Ensembleunterricht,

Instrumentenwahl, Kosten,

Schnupperstunde, Einstiegsalter

und Außenstellen der Musikschule

– die Musikschule Pfaffenwinkel

unterrichtet seine Schülerinnen

und Schüler auch in Orten abseits

der Schongauer Altstadt.

Livemusik bei

Kaffee und Kuchen

Zu den Highlights zählen an diesem

Tag sicherlich auch die musikalischen

Kostproben von

den schuleigenen Ensembles,

der Big Band, dem Jugendblasorchester

und dem

Streichensemble. Außerdem

geplant: Eine musikalische

Schnitzeljagd, die die Besucher

durch alle Räumlichkeiten

der Musikschule führen

und sie vor kleinen, lösbaren

Aufgaben stellen wird. Wer

im Rahmen dieser „Jagd“

verschiedene musikalische

Fragen richtig beantwortet,

bekommt am Ende kleine Geschenke

wie Spitzer, Bleistift,

Hüpfgummi sowie Süßigkeiten

überreicht. Apropos: Kaffee

und Kuchen gibt’s im Café

des Ballenhauses, wo ebenfalls

Schülerinnen und Schüler

der Musikschule Pfaffenwinkel ihr

musikalisches Können im Rahmen

eines Live-Konzerts zum Besten

geben werden. Insofern ein buntes

Rahmenprogramm, zu dem Alt

und Jung aus Nah und Fern recht

herzlich eingeladen sind – allen

voran Eltern, die für ihr Kind nach

einem geeigneten Instrument suchen.

js

> > > TAG DER OFFENEN TÜR

Die Musikschule Pfaffenwinkel lädt am Sonntag, 30. März, alle

Interessierten recht herzlich zum Tag der offenen Tür an den Marienplatz

7, Schongau. Beginn ist um 13.30 Uhr. Veranstaltungsende

gegen 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

märz / april 2025 | 37


Passend zu Ostern – Eier aus dem Hühnermobil

Alle 14 Tage woanders

Manfred Lang beim

Umparken seines

Hühnermobils.

Schwabniederhofen / Maxlried | Bekanntlich

laufen Hühner gerne

herum. Sie scharren und picken.

Machen sie das auf dem immer

gleichen Boden, verwandelt sich

der nach einer Weile in Dreck und

Matsch. Hühnerhalter können zur

Abhilfe Sand streuen, doch wäre

es nicht besser, die Tiere immer

wieder auf verschiedene Böden

zu schicken? Das dachte sich vor

knapp 15 Jahren Elisabeth Schödlbauer.

„Wir haben unseren festen

Stall abgeschafft und zwei Hühnermobile

angeschafft“, erzählt die

Landwirtin aus Maxlried bei Oberhausen.

Jeweils 150 Hühner sind

darin untergebracht. Auch Manfred

und Susanne Lang aus Schwabniederhofen

haben vor sechs Jahren

Hühnermobile angeschafft: erst

eins zum Testen, jetzt sind es drei

mit rund 700 Tieren.

Hühnermobile ersetzen einen festen

Hühnerstall vollständig. Das

ganze Jahr über sind die Tiere in

ihrem fahrbaren Stall und davor.

Nachts sitzen sie im Inneren auf

ihren Stangen, haben es sicher und

warm – selbst im tiefsten Winter,

denn eine gute Isolierung erhält

die Eigenwärme der Tiere. Morgens

können sie auf der unteren

Ebene des Hühnermobils auf einer

Glückliches Huhn und glückliche

Halterin: Elisabeth Schödlbauer

an ihrem Hühnermobil.

gestreuten Fläche herumlaufen,

ehe vormittags eine Zeitschaltuhr

automatisch die Klappen öffnet, die

Tiere so hinausspazieren können

auf ihr eingezäuntes Wiesenstück.

Dort können sie sich mindestens

sieben Stunden artgerecht austoben

und neben dem Spezialfutter

natürliches Gras und Kräuter fressen.

Nur bei extremen Wetterlagen

wie Sturm oder Dauerregen bleiben

sie auch tagsüber im Hühnermobil.

Etwa alle 14 Tage, bei sehr

nassem Wetter auch öfter, bringt

der Hühnerhalter das Hühnermobil

auf ein benachbartes, frisches Wiesenstück

– einfach angekoppelt an

den Traktor. Bis wieder das gleiche

Wiesenstück drankommt, vergeht

mindestens ein Jahr. Das schont

einerseits den Boden, andererseits

finden die Tiere immer wieder frische

natürliche Bedingungen.

Praktischer Stall,

vitale Tiere

Fürs Eierlegen haben die Hühner

an den Seiten des Hühnermobils

eigene Gruppennester. Darin können

sie sich nach Belieben zurückziehen.

Manche legen schon ab

fünf Uhr früh, andere erst im Laufe

des Tages – so ist in den Gruppennestern

immer genügend Platz. Da

die Nester eigene seitliche Klappen

haben, kann man bequem von Zeit

zu Zeit hineingreifen und Eier absammeln.

Bei den Schödlbauers

sind es pro Tag rund 200 Eier, bei

Familie Lang rund 500 Eier. Praktisch

sind Hühnermobile auch beim

Ausmisten. „Als wir noch einen

festen Stall hatten, musste ich alle

14 Tage ausmisten“, erinnert sich

38 | altlandkreis


Gesund und munter: Die Legehennen, hier bei Schwabniederhofen,

erfreuen sich an einem nährstoffreichen Boden.

Elisabeth Schödlbauer. „Jetzt liegt

im Hühnermobil unterhalb der

Stange ein Kotband. Das ziehe ich

einmal die Woche mit einer Kurbel

heraus, der Kot fällt in die Frontladerschaufel

des Traktors und wird

dann zur Güllegrube gefahren.“

Dennoch ist der Arbeitsaufwand für

die mobile Haltung größer als bei

einem festen Stall. Denn dort sind

Wasser- und Futterzufuhr meist

automatisiert. „Zu den Hühnermobilen

muss ich regelmäßig das

Futter fahren und die Wasserfässer

auffüllen“, erklärt Manfred Lang.

„Es ist einfach wesentlich mehr

Handarbeit.“ Vor diesem Hintergrund

haben manche Hühnerhalter

in der Region die mobile Haltung

nach einer Probephase wieder aufgegeben.

Unter dem Strich aber

sieht man immer mehr Hühnermobile

im Pfaffenwinkel, auch

wenn es keine offiziellen Zahlen

gibt. Und der Kontakt mit der Natur

zahlt sich aus. „Man merkt es den

Hühnern an, wie gerne sie rauslaufen

und sich auf ihren Wiesenstücken

wohlfühlen“, sagt Lang. „Sie

sind einfach gesund und vital.“

Und da sich die Wiesenstücke regelmäßig

ändern, können die Tiere

neben dem Spezialfutter immer frisches

Gras, Blumen und Klee fressen.

Auch Würmer und Kleingetier

finden sie im Grünland leichter als

im Bereich fester Ausläufe.

Gefahr durch

Habicht, Uhu, Fuchs

Mit größerer Entfernung zum Hof

wächst allerdings auch die Gefahr

durch Raubtiere. Besonders Greifvögel

haben dann leichtes Spiel.

„Wir treiben mit den Hühnern

immer auch unsere Schafe mit,

das schreckt die Vögel ab“, erklärt

Manfred Lang. Trotzdem werden

jedes Jahr ein paar seiner rund

700 Hühner Opfer von Habichten

und auch Füchsen. Einmal hat der

Schwabniederhofener sogar einen

Uhu auf frischer Tat ertappt, als er

Fette Beute: Elisabeth

Schödlbauer beim

Einsammeln zahlreicher

frischgelegter Eier.

abends nochmal nach dem Rechten

gesehen hat. „Normalerweise

laufen fast alle Hühner bis zur

Dämmerung von selbst in das Hühnermobil,

dann schließt die Klappe

automatisch. Aber in diesem Fall

waren noch ein paar wenige draußen

und das hat der Uhu genutzt.“

Auch Elisabeth Schödlbauer hat mit

Beutegreifern schon Bekanntschaft

gemacht. „Es war vor gut zehn

Jahren. Damals bin ich abends

raus, um nach der automatischen

Schließung der Klappen nochmal

nachzusehen. Ich habe mit der

Taschenlampe ins Hühnermobil

geleuchtet – und da saß ein Fuchs

mittendrin!“ Als die Landwirtin

die Tür öffnete, nahm der Fuchs

schnellstens Reißaus. Gottlob hatte

er noch keinen Schaden angerichtet.

„Seitdem mache ich das

Schließen der Klappen am Abend

immer händisch“, so Schödlbauer.

Aber auch bei ihr bleiben Verluste

unter den Hühnern nicht ganz aus.

Haben die Tiere Auslauf, besteht

immer eine gewisse Gefahr. Auch

ein fester Stall bietet in dieser Hinsicht

niemals vollständigen Schutz.

In Summe überwiegen für die beiden

Hühnerhalter aber die Vorteile

der mobilen Ställe. Vor allem die

Vitalität und Gesundheit der Tiere

haben überzeugt. Familie Schödlbauer

und Familie Lang geben einen

Teil ihrer Eier an den örtlichen

Dorfladen, an verschiedene Bäckereien

oder Cafés. Die meisten aber

verkaufen sie direkt ab Hof. „Die

Menschen interessieren sich für

die Haltungsform“, erzählt Manfred

Lang. „Und wenn ich ihnen

die Hühnermobile auf den Wiesen

zeige, sind viele begeistert und

zahlen gern einen etwas höheren

Preis.“ Auch mit Schulklassen und

Ferienprogrammen hat Lang schon

gearbeitet: mit den Kindern Eier

gesammelt, die mobilen Ställe angesehen

und viel zur Haltungsform

erklärt. „Gerade in unserer Zeit, in

der die Landwirtschaft immer wieder

in der Kritik steht, finde ich das

sehr wichtig.“

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märz / april 2025 | 39


In einer 100 Jahre alten Dorfschmiede

Der Schmiedegruß

vom „Fuir“

Morgenbach | Wer aufmerksam

durch den idyllisch gelegenen

Wildsteiger Ortsteil Morgenbach

fährt, wird es dank Inschrift einer

Wandmalerei bereits bemerkt haben:

Die traditionelle Dorfschmiede

von Familie Sieber wird heuer

100 Jahre alt. „Dabei wurde bereits

mir als junger Bub davon abgeraten,

einen Beruf zu erlernen, der

doch keine Zukunft mehr habe“,

erinnert sich Johann Georg Sieber,

heute 63, noch ganz genau

zurück an diese Zeit, in der er als

angehender Schmied die Berufsschulklasse

der Kfz-Mechaniker

besuchen musste. „Weil es damals

noch Pflicht war, in seinem Landkreis

zur Berufsschule zu gehen,

es aber kaum noch Schmiede gab

für eine komplette, eigenständige

Klasse.“ Und heute? „Tun wir gut

daran, nicht zu viel Werbung zu

machen.“ Gute Handwerker sind

bekanntlich rar gesät, entsprechend

stark nachgefragt. Noch

dazu jene mit Blick und Gabe für

das gewisse Etwas. „Im Grunde

machen wir alles, was nicht der

Norm entspricht“, sagt an dieser

Stelle Sohn und Metallbaumeister

Josef Sieber, 35, der vor gut zwei

Jahren den Familienbetrieb übernommen

hat und ihn mittlerweile

in vierter Generation führt. Und

bereits von klein auf unbedingt

in die Fußstapfen seines Vaters

treten wollte. Quasi genetisch

bedingt. Hintergrund: Der Beruf

des traditionellen Schmieds ist in

der Tat vom Aussterben bedroht.

Die Letztverbliebenen, die es in

der Region noch gibt, heißen jedoch

ohne Übertreibung fast

alle Sieber. „Unsere Sieber,

ursprünglich aus Prem stammend,

sind seit 1695 durchgehend

Schmied“, bestätigt

Johann Georg, dessen Großvater

damals einer von drei

Burschen war – und da die

elterliche Schmiede nur von

einem übernommen werden

konnte, zogen die jüngeren

von Zuhause aus. Einer kaufte

schließlich die alte Dorfschmiede

in Morgenbach, um

sich dort im Jahre 1925 selbstständig

zu machen.

Links die Esse, rechts

der Hufbeschlag

Vorhangstangen, die 90 Grad

um die Ecke gehen. Oder für

einen Erker vorgesehen sind,

insofern durchwegs gebogen

werden müssen. Eine Verbindungstüre

zwischen Wohnhaus

und Garage, die aus Platzgründen

nur körperbreit sein kann.

Geländer für eine sich nach oben

schraubende Wendeltreppe, für

ums Hauseck gehende Balkone.

„Die Abwechslung in diesem Beruf

ist schier grenzenlos“, sind

sich Vater und Sohn einig. Drei

bis fünf Mal im Jahr arbeiten sie

sogar noch an der 100 Jahre alten

Esse. „Mir sagat dazua einfach nur

Fuir“, meint Johann Georg Sieber,

der für den „altlandkreis“-Besuch

bereits Feuer gemacht und ein

rund zwei Meter langes Vierkanteisen

in die lodernde Glut gelegt

hat. „Da wird es bis zu 2000

Seit 1925 in Betrieb: Die Dorfschmiede

von Josef (li.) und Johann Georg Sieber.

Grad heiß!“ Mithilfe einer ebenfalls

jahrhundertealten, handgeschmiedeten

Zange – „früher hat

ein Schmied sein Werkzeug selbst

gebaut“ – wendet er den Stahl immer

wieder und so oft, bis er vollständig

und gleichmäßig durchglüht.

Dann klopft der Senior mit

einem Hammer kurz und präzise

auf den neben der Esse stehenden

Ambos. „Schmiedesprache – so

weiß der Kollege, dass das Eisen

bereit ist zur Verarbeitung.“ Keine

zehn Sekunden später steht

Junior Josef Sieber parat, holt mit

dem großen Schmiedehammer

aus und fängt an, gemeinsam mit

seinem Vater den glühenden Stahl

40 | altlandkreis


um einige Millimeter

schmaler zu klopfen.

Geschlagen wird, ähnlich

eines Uhrwerks,

immer im gleichmäßigen

Rhythmus und in

beeindruckender Harmonie.

Auch auffallend

an diesem Freitagvormittag:

Ein beißendstrenger

Geruch, der

nicht weichen möchte.

„Wir riechen das gar

nicht mehr“, sagt Johann

Georg und grinst. Am frühen

Morgen habe er bereits ein Pferd

beschlagen. Auch dafür sind die

Siebers bekannt. „Früher waren

wir noch als mobiler Hufschmied

unterwegs, heute machen wir nur

noch die, die zu uns kommen.“ Die

alte Dorfschmiede ist dafür ideal

geeignet. Links im Raum sind

Esse, Ambos, Werkbank, Metallbohrmaschine,

Metallkreissäge,

Bandschleifer, Schraubstöcke und

jede Menge Werkzeuge. Rechts

an der Wand Anbindemöglichkeiten

für bis zu vier Vierbeiner.

Süddeutsches Kaltblut, Haflinger,

Isländer. „Wir machen eigentlich

alle Rassen.“ Und der gute Ruf für

den perfekten Hufbeschlag? Der

kommt nicht von ungefähr. An der

Wand gegenüber der großen Eingangstüre

hängen linker Hand die

handgeschmiedeten Prüfungshufeisen

von Vater Johann Georg,

Das handgeschmiedete Kupferdach für die Morgenbacher

Gedenkkapelle. Josef war damals noch ein Bub.

rechts davon die von Sohn Josef.

Beide legten ihre Prüfung im berühmten

Gestüt Schwaiganger ab.

Appell an jüngere

Generation

Die bis dato schönsten Aufträge?

„Sicherlich der Bau des Kuppeldaches

aus Kupfer für die damals

renovierungsbedürftige Morgenbacher

Gedenkkapelle.“ Sie steht

südlich von Morgenbach. Josef

war damals noch ein kleiner Bub,

erst sieben Jahre alt, aber schon

voller Eifer aktiv mit dabei. Oder

der 34 Meter lange Eisensteg mit

Edelstahlgeländer für den barrierefreien

Zugang von der Wildsteiger

Kirche hin zu Europas größter

Lourdesgrotte, die erst vor wenigen

Jahren saniert wurde. Aber

auch das maßangepasste Fertigen

und Montieren von Dachrinnen,

zum Beispiel für eine

kleine Almhütte im

Kräutergarten am weltberühmten

Schachenhaus,

das Märchenprinz

König Ludwig II.

im Wettersteingebirge

auf rund 1800 Metern

Seehöhe errichten

ließ, „ist einer dieser

unvergessenen Aufträge

gewesen“. Am

allerschönsten aber

sei es, wenn man bei

Tageslicht durch die Region fahre,

vorbei an zahlreichen Häusern,

Ställen und Stadeln, und immer

wieder sehe: „Mei, schau, des isch

o vo uns – und hebt no immer wia

am ersta Dag.“ An dieser Stelle

möchte Josef Sieber einen Appell

an die noch jüngere Generation

richten: „Diese Abwechslung an

Auftragen, der Mix aus traditioneller

Handarbeit und Arbeiten

mit modernen Maschinen und

Zeichenprogrammen. Vor allem

aber das Erlebnis, vom Rohauftrag

bis zum fertigen, beim Kunden

endmontierten Bauteil alles

aus einer Hand gemacht zu haben

und damit die Leute glücklich zu

machen, gibt dir in diesem Beruf

unglaublich viel – dafür lohnt es

sich, auf die in der Industrie womöglich

bessere Bezahlung zu

verzichten.“ Die moderneren Maschinen

von Familie Sieber stehen

in einer an die traditionelle Dorfschmiede

angebaute Werkstätte.

Es gibt sogar einen eigenen Raum

für komplexe Schweißarbeiten.

Und in einer wenige hundert Meter

weiter nördlich gebauten Halle

genug Platz für Großaufträge. Am

allerliebsten aber stehen die beiden

in ihrer 100 Jahre alten Dorfschmiede.

Und arbeiten so, wie es

ihre Vorfahren bereits erfolgreich

getan haben.

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XTL – ein Bericht über synthetische Kraftstoffe

Der umweltschonendere

Diesel

Weilheim | Lobby und Politik pushen

chemischen Prozess,

seit Jahren die E-Mobilität als der sogenannten „Syn-

Allheilmittel umweltschonender these“, zusammengebaut

Fortbewegung der Zukunft. „Auch

ich habe nichts gegen die E-Mobilität,

bin grundsätzlich aber für Technologieoffenheit

werden. Insofern

handelt es sich hierbei

um einen künstlich her-

und dafür, dass gestellten Diesel, für

sich die jeweils geeignetere Technologie

durchsetzen darf“, sagt Dr.

Bernd Hartmann, Geschäftsführer

der Mineralöl Harrer GmbH in

den es vier prinzipielle

Herstellungsverfahren

gibt: Den Coal to Liquid,

kurz CTL, dessen An der Zapfsäule: fäl Harrer-Geschäftsführer füh Dr.

Weilheim, die in erster Linie bekannt

Ausgangsstoff Kohle Bernd Hartmann beim Betanken eines Betriebswagens

ist für die Auslieferung von

Heizöl in ganz Weilheim-Schongau

oder Braunkohle ist.

Den Gas to Liquid, kurz

mit HVO.

und darüber hinaus. Spezialisiert GTL, dessen Ausgangsstoff Erdgas

mindestens minus 22 Grad Celsius.

ist der in zweiter und dritter Generation

ist. Den Power to Liquid, kurz Aufgrund seiner guten biologischen

geführte Familienbetrieb PTL, bekannter als E-Fuel, der aus Abbaubarkeit wird er der Wassergefährdungsklasse

aber auch auf die Auslieferung von (im Idealfall regenerativem) Strom

1 zugeordnet,

Diesel an beispielsweise Landwirte,

und Wasserstoff hergestellt wird. ist daher wesentlich weniger gefährlich

Spediteure, Baufirmen. „Zudem

betreiben wir auf unserem Firmenareal

Am Öferl 7 in Weilheim eine

Und Biomass to Liquid, kurz BTL,

zu dem unter anderem auch der

„HVO“ (steht für Hydrotreated Vegetable

in Sachen Grundwasser-

verschmutzung. Fahrzeuge, die bei

konventionellem Diesel häufig mit

eigene Dieseltankstelle.“ Dabei

Oil) gehört. Der wird wie-

Partikelfilterproblemen zu kämpfen

auffallend: Drei Zapfsäulen, aus derum aus Rest- und Abfallstoffen haben, haben dieses Problem mit

denen drei unterschiedliche Dieselkraftstoffe

wie Biomüll und Speiseölresten HVO100 im Tank oft nicht, „weil

erhältlich sind. Der hergestellt. Interessant an dieser es sich um eine äußerst saubere

„B7“, der für konventionellen Diesel

Stelle: Jeder dieser synthetischen Verbrennung handelt“. Auch die

mit bis zu sieben Prozent an Kraftstoffe kann in beliebigem Ver-

Feinstaubbildung ist im Rahmen

biogenem Inhalt steht. Der „B0“, hältnis mit konventionellem Diesel der HVO100-Verbrennung deutlich

der für reinen Diesel steht. Und gemischt werden. Die Firma Harrer reduziert. Außerdem könne der

der „HVO“, den die Firma Harrer

bereits seit 2023 an Geschäftskunden

hat sich dazu entschieden, den aus

Biomasse hergestellten HVO in Re-

HVO100 wesentlich länger gelagert

werden, „weil hier die sogenannte

ausliefert und seit Januar inform anzubieten, deshalb heißt Dieselpest ausgeschlossen werden

2025 auch an der für jedermann er hier auch HVO100.

freizugänglichen Tankstelle anbietet.

kann“. Das macht ihn auch für die

Nutzung in beispielsweise Not-

„Bei unserem HVO100 handelt Die Besonderheiten stromaggregaten, die häufig Mo-

es sich um einen synthetischen

nate oder gar Jahre ungenutzt auf

des „neuen“ Diesels

Kraftstoff, der eine deutlich bessere

ihren Einsatz warten, interessant.

CO 2 -Bilanz vorzuweisen hat als es Der größte Vorteil des HVO100: Darüber hinaus kann der HVO100

beim herkömmlichen Diesel der Eine CO 2 -Einsparung von 85 bis ohne Umrüstung von Motoren

Fall ist.“ Doch der Reihe nach: Der 90 Prozent (!) im Vergleich zu herkömmlichem

getankt werden. „Bei manchen

Diesel. Aber auch Begriff „Synthetisch“ rührt daher,

Fahrzeugen ist es auch so, dass

dass synthetische Kraftstoffe via eine ganzjährige Kältefestigkeit von der Verbrauch mit dem HVO100

42 | altlandkreis


um bis zu 15 Prozent gesenkt wird“,

erklärt Bernd Hartmann an dieser

Stelle mit einem Praxisbeispiel

aus eigener Erfahrung. Und: Die

Langlebigkeit des Motors sei bei

synthetischen Kraftstoffen ebenfalls

als deutlich höher zu bewerten.

Doch für welche Fahrzeuge ist so

ein HVO100 überhaupt geeignet?

„Technisch gesehen im Grunde für

alle Dieselkraftfahrzeuge, die auf

dem Markt sind.“ Egal ob alt oder

jung, ob Pkw oder Bagger, ob Hoflader,

Bulldog oder Sattelschlepper,

ob Räumfahrzeug oder Pistenraupe.

Rein Rechtlich betrachtet

sei es jedoch für Fahrzeuge, die

sich im Garantiezeitraum befinden,

empfehlenswert, die Herstellerfreigaben

zu berücksichtigen. Hintergrund:

„Die Fahrzeughersteller

haben erst zu einem bestimmten

Zeitpunkt angefangen, Freigaben

für Ihre Fahrzeuge für synthetische

Kraftstoffe zu erteilen.“ Bei Neufahrzeugen

erkenne man Freigaben

für synthetische Kraftstoffe am

„XTL“ im Tankdeckel. „Bei älteren

Fahrzeugen helfen Freigabelisten,

die im Internet zur Verfügung stehen“,

merkt Bernd Hartmann an

dieser Stelle an.

Fehlt hier

der politische Wille?

Und die wahren Nachteile des

HVO100? „Ist für den Endverbraucher

eigentlich nur der höhere

Preis.“ Die Rede ist von fünf bis 25

Cent pro Liter mehr im Vergleich

zum herkömmlichen Diesel. Am

Tag des „altlandkreis“-Interviews

lag der HVO100-Preis an der Zapfsäule

der Firma Harrer bei 1,779

Euro pro Liter, „was sich mit weniger

Verschleiß aufgrund sauberer

Verbrennung jedoch an anderer

Stelle wieder rechnen kann“, betont

Bernd Hartmann, der auch

noch etwas zur politischen Bewertung

von synthetischen Kraftstoffen

anmerken möchte: „Aktuell

wird in der EU aufgrund der

geltenden Gesetzeslage nur der

Schadstoffausstoß am Auspuff

eines Fahrzeuges zur Bewertung

der Umweltfreundlichkeit eines

Fahrzeuges herangezogen. Nicht

berücksichtigt werden hierbei die

Fahrzeugherstellung und -entsorgung

sowie die Herstellung

des Kraftstoffs oder des Stroms.“

Aufgrund dieser einseitigen Betrachtungsweise

gelten aktuell

E-Autos mit einer CO 2 -Bilanz

von 0 gCO 2 /km als klimaneutral,

während der Verbrenner –

unabhängig vom eingesetzten

Treibstoff – mit durchschnittlich

198 g CO 2 /km angesetzt wird.

„Würde der gesamte Lebenszyklus

betrachtet, wäre sogar schon

der mit konventionellem Kraftstoff

betriebene Verbrenner mehr oder

weniger gleichauf mit dem E-Auto.

Der mit HVO100 betriebene Verbrenner

hat in der ganzheitlichen

Betrachtung insofern eine deutlich

bessere Bilanz als das E-Auto.“

Aktuell stünden nicht genug Mengen

an synthetischem Kraftstoff

zur Verfügung, um schlagartig

von konventionellem auf synthetischen

Treibstoff umzustellen. „Die

weltweite Produktionsmenge von

HVO entspricht in etwa 80 Prozent

des gesamten Dieselbedarfs

in Deutschland. Nach Aussagen

des Marktführers „Neste“ könnte

die Produktionsmenge potenziell

jedoch um den Faktor 30 bis 40

erhöht werden – Siedlungsabfälle

werden hier als mögliche Verwertungsstoffe

in Betracht gezogen.

„Diese Potenziale können aber erst

gehoben werden, wenn die Politik

die Nutzung von klimafreundlichen

Kraftstoffen wie HVO100 in

der CO 2 -Bilanz als CO 2 -mindernd

anerkennt.“ Erst dann werde es in

Bernd Hartmanns Augen auch die

notwendigen Investitionen geben,

um dann auch eine industrielle

Herstellung von E-Fuels zu ermöglichen.

„In Ländern mit reichlich

Wind und Sonne könnten hiermit

große Mengen an synthetischem

Kraftstoff zu wettbewerbsfähigen

Preisen hergestellt werden.“ js

märz / april 2025 | 43


Notenschluss rockt den Musiksaal

Die Schulband

ohne Schüler

Schongau | Jede zweite Woche,

werktags, wenn die Schülerinnen

und Schüler die Klassenzimmer

längst verlassen haben, geht im

Musiksaal des Welfen-Gymnasiums

nochmals das Licht an.

Gerhard Windisch ist an diesem

Dienstagabend einer der ersten,

der den für besondere Akustik

konzipierten Unterrichtsraum

samt Bühne betritt. Zuallererst

zieht er die Schutzhaube des Klaviers

ab – das Instrument, auf

dem er später wild wie virtuos wie

leidenschaftlich über die Tasten

fliegen wird. Dann räumt er ein

wenig Platz frei, ordnet Kabel und

Verstärker so an, damit die nach

und nach eintrudelnden Bandmitglieder

ausreichend Platz zum

Proben haben. Wobei das Einzählen

zum Spielen des erstens Songs

durchaus auf sich warten lassen

könnte. „Meistens stehen wir erstmal

in lockerer Runde zusammen

und unterhalten uns über Gott, die

Welt und natürlich die Schule“,

sagt die inzwischen dazugestoßene

Sängerin Nicola Hellwig, die

nach Babypause gerne zurückgekehrt

ist, „weil es wahnsinnig viel

Spaß macht und wir seit Jahren

gut miteinander auskommen“.

In der Tat existiert die Schulband

„Notenschluss“ seit mittlerweile

15 Jahren in fast unveränderter

Größe. Grund der Gründung

war damals das bevorstehende

50-Jährige des Welfen-Gymnasiums

am 28. März 2009. Gerhard

Windisch und Manfred Menner,

bis heute Schlagzeuger der Band,

haben im Rahmen der damals

44 | altlandkreis

geplanten Jubiläumsfeier die Idee

gehabt, musikalisches Können in

die Aula zu bringen. Und zwar

im bunten Mix aus Lehrern und

Schülern. Auch Holger Nachtigall,

bis heute Manager und Bassist

der Band, war eine der treibenden

Kräfte. Und? „Wir waren alle

sehr nervös, weil der Auftritt zum

50-Jährigen zugleich unser allererstes

Konzert war – aber es hat

alles supergut geklappt.“ Dieses

Bühnendebüt kam bei Schülern,

Lehrern und Eltern sogar so gut

an, „dass uns der Vater eines

Schülers ein Instrument, das wir

nur ausgeliehen hatten, gekauft

hat“. Doch genug geredet. Jetzt

wird tatsächlich geprobt. „Black

Night“ von Deep Purple. Danach

„Love like a man“ von Ten Years

After – ein auffallend langer Song,

bei dem Klaus Strempel, der Bandälteste,

ein Solo auf der E-Violine

leidenschaftlich zum Besten gibt.

Rock mit Pop, Jazz, Blues

Rocksongs mit Violine? „Von

Beginn an hat uns ausgezeichnet,

dass wir alle auf Rockmusik

stehen, Songs aus diesem Genre

aber nie eins zu eins covern,

sondern stets neu interpretieren“,

sagt Gerhard Windisch. „Unter

anderem mit instrumentalen wie

gesanglichen Einflüssen aus Jazz,

Pop und Blues.“ Aber dieser Mix

ist nicht die einzige Besonderheit

von „Notenschluss“: Während die

Band in den ersten Jahren stets

aus Schülern und Lehrern bestand,

also so, wie es der Außenstehende

von

einer Schulband

erwarten

kann, sind seit

einigen Jahren

keine Schülerinnen

und

Schüler mehr

dabei. Sozusagen

eine

Schulband ohne Schüler. „Das

hat sich im Laufe der vergangenen

Jahre so entwickelt, stört aber

absolut niemanden an unserer

Schule und schließt auch nicht

aus, dass sich das wieder ändern

wird“, meint Holger Nachtigall.

Klar: Die Bandältesten

en

werden nicht jünger. Und bei einer

stattlichen Größe von mehr

als zehn Mitgliedern ist immer

wieder mal Platz für neue Gesichter.

„Auch das ist sicherlich außergewöhnlich

an uns: Dass wir

Größer als eine Rockband, kleiner als ein Orchester — so mitgliederstark

ist die Schongauer Schulband „Notenschluss“.


Im Musiksaal des Welfen-Gymnasiums wird regelmäßig geprobt.

deutlich größer sind als klassische

Rockbands mit drei, vier Musikern,

gleichzeitig aber um einiges kleiner

als ein richtiges Orchester.“

Genaugenommen sind es derzeit

elf Bandmitglieder von „Notenschluss“.

Sie spielen Schlagzeug,

Gitarre, E-Bass, Klavier, Akkordeon,

Klarinette, Percussion, Mundharmonika,

Ukulele, E-Violine

und singen mehrstimmig. Manche

spielen ein Instrument, andere

singen ausschließlich, wieder

andere sind mit Instrument und

Gesang multimusikalisch aktiv.

Hervorzuheben ist an dieser Stelle

Klaus Strempel, der mit Akkordeon,

Mundharmonika, Ukulele,

Mandoline und E-Violine gleich

fünf Instrumente beherrscht.

Mehr als 100 Songs

Für Konzert- und Probenbesucher

wie „altlandkreis“-Redakteur

Schelle bemerkenswert: Mit welch

großer Freude die Lehrer, ehemaligen

Schüler sowie Lehrergattin

Sylvie Strempel an diesem Dienstagabend

die neuinterpretierten

Songs von Cream, Beyoncé, Eagles,

Beatles und weiteren bekannten

Größen in der Geschichte

der Rockmusik auf ihre ganz

eigene Art einstudieren. Manche

tanzen während des Singens und

Spielens, andere schließen die

Augen und genießen den Moment,

wieder andere grinsen bis über

beide Ohren. „Obwohl wir keinen

einzigen Song spielen, der uns

allen gleich gut gefällt und eine

verhältnismäßig sehr große Band

mit unterschiedlichsten Charakteren

sind, verstehen wir uns seit

jeher richtig gut und harmonieren

sowohl auf als auch neben der

Bühne“, schwärmt Holger Nachtigall.

36 Live-Auftritte stehen mittlerweile

in der imaginären Chronik

von Notenschluss geschrieben.

Und mehr als 100 Songs, „die wir

bis dato gespielt haben“. Immer

wieder mal tritt Notenschluss in

der Aula des Welfen-Gymnasiums

auf. Aber auch außerhalb

des Schulhauses. Waldstraße 4 in

Huglfing, Gärtnerei Löwenzahn in

Reichling und Kuhstall Schwabbruck

sind an dieser Stelle nur

drei Beispiele. Und auch für 2025

sind mit Reichling, Brandachfest

Lechbruck und einem Auftritt im

Brauhaus Schongau am Samstag,

22. März, um 19 Uhr Konzerte außerhalb

des Schulhauses geplant.

Auftritte der weit und breit einzigen

Schulband ohne Schüler. js

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50 Jahre Welfen-Gymnasium —

die Geburtsstunde der Band „Notenschluss“.

märz / april 2025 | 45


Peißenberger Feuerwehr feiert 150-jähriges Bestehen

300 Einsätze in einem Jahr!

Peißenberg | Die Aktiven der Freiwilligen

Feuerwehr Peißenberg

haben derzeit alle Hände voll zu

tun. Das in die Jahre gekommene

Feuerwehrhaus in der Ebertstraße

wird saniert, die Fahrzeughalle

erweitert, gleichzeitig das wohl

größte Fest in der Vereinsgeschichte

auf die Beine gestellt –

das zum 150-jährigen Bestehen,

das rund vier Monate vor dem

offiziellen Geburtstag am 5. August

1875 zelebriert wird. Neben

Penzberg, Weilheim, Schongau

und Peiting stellt Peißenberg eine

der fünf großen Stützpunktfeuerwehren

im Weilheim-Schongauer

Landkreis. Aktuell zählt sie 180

Vereinsmitglieder insgesamt, darunter

82 aktive Männer und drei

aktive Frauen im Alter von 18 bis 64

Jahren. Darüber hinaus 27 aktive

Jugendliche im Alter von 14 bis 18

Jahren, die der örtlichen Jugendfeuerwehr

angehören. „Was die

Anzahl unserer Mitglieder betrifft,

können wir wahrlich nicht meckern,

sind wir sehr zufrieden, zumal

wir tendenziell auch eine eher

junge Feuerwehr sind was den

Altersdurchschnitt bei den Aktiven

betrifft“, betont Kommandant

Philipp Reichert. „Wenngleich

du aber auch stets viel dafür tun

musst, um immer wieder neue

junge Menschen für unser Ehrenamt

zu begeistern“, ergänzt Robert

Pickert, Vorstandsvorsitzender

der Peißenberger Feuerwehr.

Erst kürzlich habe man über einen

Jugendfeuerwehrtag neue Nachwuchskräfte

gewinnen können,

„von denen dir erfahrungsgemäß

dann rund ein viertel erhalten

bleiben und zu den Erwachsenen

dazustoßen“. Langweilig wird

es den Aktiven der Peißenberger

Wehr in jedem Falle nicht. „Wir reden

von durchschnittlich rund 160

Einsätzen pro Jahr.“ 2024 waren

es genaugenommen 154. „Von der

Verkehrssicherung an Leonhardi,

Wohnungsöffnungen und Ölspurbeseitigungen

über kleinere Brände

in Mülltonnen und Garagen bis

hin zu schweren Verkehrsunfällen,

Großbränden und Hochwasser ist

da wirklich alles dabei.“ Darunter

auch immer wieder kuriose

Einsätze. „Wir konnten mal eine

schreiende Katze befreien, die

vom Hausdach in ein nach unten

gerichtetes Regenrohr gefallen ist,

das wiederum in die Tiefe des Bodens

verbaut war.“

Großbrand und

Hochwasser

Die Rettung von Kuh, Katze und

Hund ist meist emotional bedeutsam

für die jeweiligen Halter von

Tieren. So richtig ernst wird es für

die Männer und Frauen der Peißenberger

Feuerwehr aber dann,

wenn es um Leben und Tod von

Menschen geht. „Den Verkehrsunfall

in der Hohenwarter Kurve, bei

dem zwei viel zu junge Brüder ihr

Leben verloren haben, vergisst du

nicht.“ Ebenso wenig das komplette

Einsatzjahr 2016, das statistisch

betrachtet eindrucksvoll aus der

Reihe tanzt beim Blick in die Peißenberger

Feuerwehr-Chronik –

da rückten die Aktiven nämlich zu

mehr als 300 Einsätzen aus! Darunter

auch zwei, die bayernweit

groß in den Schlagzeilen gestanden

waren: Zum einen, am 11.

Februar 2016, der Großbrand der

Rigi Rutsch’n. Zum anderen, Ende

Mai und Anfang Juni 2016, eine

Hochwasserkatastrophe, „die uns

innerhalb einer Woche gleich zwei

Mal heimgesucht hat“. Damals

hatte es derart viel geregnet, dass

binnen weniger Minuten alle Bäche

und Kanäle des Ortes voll- und

übergelaufen waren – und flli folglich

die halbe Marktgemeinde geflutet

wurde. Philipp Reichert hatte damals

noch mitgeschrieben, ist in

dieser Hochwasserwoche alleine

auf 80 Einsatzstunden gekommen.

„Der Hohe Peißenberg ist für uns

Fluch und Segen zugleich – meistens

teilt er Gewitterwolken in

zwei, lenkt sie entlang Ammer und

Lech an uns vorbei. Wenn aber mal

eine Wolke hängenbleibt und sich

vollständig entlädt, entwickeln sich

die unzähligen Gräben und Bäche,

die vom Berg in unseren Ort

hinunterführen, zu regelrechten

Sturzfluten.“

Ein bereicherndes

Ehrenamt

Trotzdem sei die Peißenberger

Feuerwehr nicht nur auf Hochwasser,

sondern alle Arten von

Einsätzen spezialisiert. Das sei

bereits früher der Fall gewesen,

„weil man aufgrund des Bergbaus

natürlich einen großen, finanzstarken

und für die ganze Region beudeutenden

Arbeitgeber im Ort hat-

> > > KARTENVORVERKAUF

Insgesamt zählt die Peißenberger Feuerwehr derzeit 85 Aktive, darunter auchdreiFrauen

Frauen.

Vorverkaufskarten für Brettlspitzen, Allgäu Feager und Bayern-

3-Band sind in Peißenberg bei Peissenbuch, Hauptstr. 24, Möbelhaus

Palmberger, Kranebitterstr. 2 und Bäckerei Andrä, Haupstr. 13 erhältlich.

Weitere Informationen zum Fest sowie Online-Kartenvorverkauf

hält die Internetseite www.feuerwehr-peissenberg.de bereit.

46 | altlandkreis


Balkongeländer · Anbaubalkone

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Ausstellungshalle

te, der auch darauf bedacht

war, bei Notfällen entsprechend

Hilfe zu bekommen“.

Und das ist auch heute noch

so. „In enger und guter Zusammenarbeit

mit der Gemeinde

haben wir unseren

Fuhrpark samt technischer

Ausstattung die vergangenen

zehn Jahre grundsolide

erneuert und auf Vordermann

gebracht, weshalb

wir für Brände, Hochwasser

und Verkehrsunfälle gut gerüstet

sind.“ Die Rede ist von Einsatzleitwagen,

Mehrzweckfahrzeug,

Tanklöschfahrzeug, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge,

Drehleiter,

Versorungs-Lkw, Gerätewagen mit

Schwerpunkt Logistik, Tunnellüfter,

Sandsackabfüllmaschine und

großem Notstromaggregat. Die

beste Ausstattung bringt allerdings

nur dann etwas, sofern sie auch

professionell angewandt werden

kann. Die Jugend der Peißenberger

Feuerwehr übt alle zwei Wochen,

die Erwachsenen in der Regel wöchentlich.

Und? „Es macht aus verschiedensten

Gründen unglaublich

viel Spaß, hier aktiv zu sein“, sind

sich Pickert und Reichert einig. Einerseits

sei es eine Bereicherung,

regelmäßig mit unterschiedlichsten

Menschen, die wiederum unterschiedlichste

Berufe ausüben,

zusammenzukommen. „Dann natürlich

das Arbeiten mit topmodernen

Fahrzeugen, Maschinen und

Werkzeugen.“ Vor allem aber sei

es die Kameradschaft, der Zusammenhalt

zwischen Alt und Jung aus

unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten.

Hinzu kommt eine spürbare

Wertschätzung von Seiten der

Gesellschaft für das, „was wir im

Grunde rund um die Uhr ehrenamtlich

leisten für die Menschen

hier in der Region“. Sich für das

Gemeinwohl einzusetzen stand

und steht auch im Mittelpunkt im

Rahmen der Jubiliäumsvorbereitungen.

Geplant ist ein riesen Fest

über fünf Tage, das für alle Geschmäcker

und Altersgruppen jede

Menge zu bieten hat. Und zwar auf

dem großen Areal der Neuen Bergehalde,

die sich östlich der Ecke

Schongauer Straße und Haupstraße

sowie Nähe Bahnhof befindet.

Jubiläumsfeier

über fünf Tage

Beginnend am Mittwochabend,

30. April, um 18 Uhr mit einem Tag

der Betriebe, Vereine und Nachbarschaft

in einem fürs Jubiläum

aufgebauten 1 500-Mann-Zelt inklusive

Festeinzug vom Rathaus

und blasmusikalischer Umrahmung

der örtlichen Knappschaftskapelle.

Gefolgt von einem offenen

Oldtimertreffen am Donnerstag,

1. Mai, ab 10 Uhr, Kesselfleischessen

und musikalischer Umrahmung

von vier regional ansässigen

Jugendkapellen. Am

Donnerstagabend, 20 Uhr,

treten dann die aus Funk und

Fernsehen bekannten Brettlspitzen

mit ihrem berüchtigten

Musikkabarett auf.

Am Freitagabend, 2. Mai,

gönnen sich die Peißenberger

Feuerwehrler dann

eine wohlverdiente Pause, richtet

stattdessen um 20 Uhr die örtliche

Landjugend einen Partyabend mit

der Stimmungsmacher-Band „Allgäu

Feager“ aus. Der Samstag, 3.

Mai, dürfte ab 11 Uhr wiederum für

Feuerwehr- und Technikbegeisterte

von Interesse sein: Im Rahmen

einer großen Ausstellung gibt es

topmoderne Fahrzeuge zu sehen,

die zum Teil aus ganz Bayern nach

Peißenberg kommen – unter anderem

ein Raupenfahrzeug, das via

Fernsteuerung zur Bekämpfung

von Bränden eingesetzt werden

kann. Und am Abend? Wieder Party

im Festzelt mit der legendären

Bayern-3-Band samt DJ. Das absolute

Highlight startet schließlich

am Sonntag, 4. Mai, um 8.30 Uhr

mit Kirchenzug, Feldmesse und

Fahrzeugweihe. Sowie ab 14 Uhr

mit großem Festzug, an dem sich

alle hiesigen und umliegenden

Feuerwehren, aber auch Musikkapellen,

Trommlerzüge und Rosserer

mit Pferdegespannen beteiligen.

Abschließend klingen die

Feierlichkeiten zu 150 Jahre Freiwillige

Feuerwehr Peißenberg mit

Blasmusik im Bierzelt nochmals

klangvoll aus.

js

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märz / april 2025 | 47


Über einen Wasserbeschaffungsverband

Der Quell des Lebens

in ehrenamtlicher Hand

48 | altlandkreis

Birkland | Das bayerische Oberland

ist aufgrund der Nähe zu den

Alpen gesegnet mit Quell- und

Grundwasser, das sich von Natur

aus bestens als Trinkwasser eignet.

Damit der Quell des Lebens es

von Quellfassungen und Brunnen

über große Speicher wie Hochbehälter

letztlich über unterirdisches

Leitungsnetz in die Häuser,

Firmengebäude und Ställe schafft,

sind die jeweiligen Kommunen

selbst verantwortlich. In der Regel

kümmern sich darum Fachkräfte

in Voll- oder Teilzeit, die direkt bei

der jeweiligen Stadt oder Gemeinde

angestellt sind. In abgelegenen

Ortsteilen und Weilern gibt es

jedoch bis heute die Ausnahme,

dass die Trinkwasserversorgung

nicht von hauptamtlichen Fachkräften,

sondern Ehrenamtlern

sichergestellt wird. Manch abgelegene

Einsiedlerhof ist sogar

an eine eigene, private Trinkwasserquelle

angeschlossen. Wieder

Das Wehr am Wielenbach muss weichen.

andere leisten die Wasserversorgung

für ganze Ortsteile durch

vereins- oder verbandsähnliche

Zusammenschlüsse. Zum Beispiel

über einen Wasserbeschaffungsverband,

kurz WBV. Das ist unter

anderem im Steingadener Ortsteil

Riesen der Fall. In den zu Weilheim

gehörenden Ortsteilen Lichtenau

und Zellsee. Und im zu Peiting

gehörenden Birkland. Der knapp

600 Einwohner starke Ortsteil

zehn Autokilometer nördlich der

Marktgemeinde fasst sein Trinkwasser

in einer bewaldeten Senke

südlich des Ortes, direkt am recht

ursprünglichen Wielenbach. „Dort

drüben sieht man die zwei Quellfassungen“,

deutet der Birkländer

Wasserbeschaffungsverbandsvorsitzende

Reinhard Geiger mit dem

Zeigefinger über den Bach hinweg

auf einen baumfreien Hang. Von

dort gelangt das natürliche Trinkwasser

über zwei Leitungen, die

unter den Wielenbach hindurchführen,

in das Pumpenhäuschen

direkt hinter ihm. „Wir arbeiten

hier noch mit Wasserkraft“, betont

an dieser Stelle Konrad Socher, 64,

ehemaliger Maschinenbautechnikermeister,

der auf Nebenjobbasis

und gemeinsam mit Tobias

Guffler, hauptberuflicher Installateur-

und Heizungsbaumeister,

die verantwortungsvolle Aufgabe

des Birkländer Wasserwartes innehat.

Jeden Tag schaue er oder

sein Kollege dort unten nach dem

Rechten. „Ob die Pumpen und die

UV-Anlage noch funktionieren, der

Rechen am Wehr nicht verstopft

ist und ausreichend Quellwasser

ins Pumpenhäuschen fließt – und

wenn etwas kaputtgeht, wird es

repariert.“

„Wichtige Aufgabe fürs

Allgemeinwohl“

Von dort unten muss das Birkländer

Trinkwasser dann über zwei

unterirdisch verlegte Wasserleitungen

78 Höhenmeter und gut

einen Kilometer Strecke zurücklegen,

um es in den im Jahre 1954

neugebauten Hochbehälter auf

einer Anhöhe südlich des Ortes

zu schaffen. Sollte die Wasserkraft

aufgrund von anhaltender

Trockenheit oder Schwemmgut-

Verstopfung ausfallen, „können

wir eine elektrische Pumpe zuschalten“.

Der dafür notwendige

Strom kommt vom fast eineinhalb

Kilometer entfernten LVN-

Anschlusspunkt Nähe Sägewerk.

Und? „Von wenigen Zwischenfällen

aufgrund von Bauarbeiten, bei


Am Hochbehälter von Birkland: Kassier Martin Huber (v.l.), Verbandsvorsitzender

Reinhard Geiger und Wasserwart Konrad Socher.

denen die Wasserversorgung mal

für wenige Stunden unterbrochen

war, hat bis jetzt immer alles funktioniert,

konnten wir die Trinkwasserversorgung

für Birkland

rund um die Uhr, insbesondere zu

Spitzenlastzeiten am Morgen, zu

Mittag und am Abend, gewährleisten“,

betont Reinhard Geiger.

Er arbeitet hauptberuflich in der

Prozess-Entwicklung eines in der

Region bekannten Industriebetriebes.

Dass er vor rund einem Jahr

die federführende Verantwortung

für die Birkländer Trinkwasserversorgung

als Vorsitzender des

WBV übernommen hat, bezeichnet

er als „wichtige Aufgabe fürs

Treppenabgang im Pumpenhäusl.

Allgemeinwohl“. Aber nicht als

Selbstverständlichkeit. „Natürlich

stellt man sich beim Blick

auf andere Gemeinden die Frage

der Gerechtigkeit – wir machen

es ehrenamtlich, bekommen lediglich

eine kleine Aufwandsentschädigung,

während andere für

diese Aufgaben Vollzeit bezahlt

werden.“ Martin Huber, 64, ehemaliger

Technik-Chef einer in der

Region bestens bekannten Bank,

ist seit mittlerweile 28 Jahren

Kassier des Birkländer Wasserbeschaffungsverbandes.

Und längst

auch so etwas wie Wasserrahmenrichtlinienexperte,

Buchhalter

und Steuerberater in einem, „weil

wir wirklich alles selbst machen“.

Der WBV legt auch den Preis fürs

Birkländer Trinkwasser fest. Er

rechnet bei den Bürgerinnen und

Bürgern ab. Und er veranstaltet

die Jahreshauptversammlung, zu

der alle 180 Verbandsmitglieder

mit ihren insgesamt 202 Trinkwasseranschlüssen

eingeladen sind.

Darunter befindet sich im Übrigen

auch ein Anwesen in Apfeldorf.

Hinzu kommen, je nach Bedarf,

zwei bis fünf Vorstandssitzungen

pro Jahr. Auch das direkte Miteinbeziehen

und Mitgestalten

bei Planungen und Erschließungen

von Neubaugebieten gehöre

zum Aufgabenspektrum dazu.

märz / april 2025 | 49


„Die Aufgabenliste ist lang

und vielseitig“, sind sich Huber,

Geiger und Socher einig.

„Wobei wir bei Planungsgeschichten

fachlich sehr gut

unterstützt werden von den

Fachkräften der Marktgemeinde

Peiting – und auch

Martin Mühlegger vom

Landratsamt in Schongau

steht stets hinter uns.“

1,8 Millionen Euro

günstiger

Dieser Rückhalt ist für einen

ehrenamtlich organisierten

Wasserversorger insbesondere

bei Großprojekten

von größter Wichtigkeit. Ein

solches hat der Birkländer

Wasserbeschaffungsverband

nämlich gerade umzusetzen:

Den Rückbau des einst

im Jahre 1887 gebauten Wehres

dort unten im Wielenbach. Und

die vollständige Umstellung des

Pumpenantriebs von Wasserkraft

auf Strom, der wiederum langfristig

von einer PV-Freiflächenanlage

bezogen, die in den Hang südlich

des Hochbehälters installiert werden

soll. „Der Plan hierfür steht

bereits“, betont Reinhard Geiger.

Hintergrund: Im Rahmen der

jüngsten, EU-weit gültigen Wasserrahmenrichtlinien

müssen

Hier kommt das frischgezapfte Quellwasser

bereits in Trinkwasserqualität an.

bis 2027 Querbauwerke in einst

ursprünglichen Flüssen und Bächen

rückgebaut werden, damit

Fische wieder ihrem natürlichen

Instinkt nachgehen und zum Laichen

flussaufwärts schwimmen

können. Die größte Schwierigkeit

für den Birkländer WBV: Das rund

200 000 Euro schwere Projekt zu

finanzieren. „Wir dürfen als gemeinnützige

Organisation keine

Gewinne erwirtschaften, immer

nur so viel Ausgeben, wie wir

einnehmen“, betont Martin

Huber. Gespart habe man für

dieses Großprojekt trotzdem.

Und den Wasserpreis von 70

Cent pro Kubikmeter auf 1,10

Euro pro Kubikmeter erhöht.

„Was in Zeiten der Inflation

natürlich nicht bei allen unserer

Bürgerinnen und Bürgern

gut angekommen ist“,

betont Martin Huber, der sich

in diesem Zusammenhang

jedoch die Mühe gemacht

hat auszurechnen, um wie

viel günstiger das Birkländer

Trinkwasser im Vergleich

zum Peitinger im Allgemeinen

war und ist. „Gegenüber

den Wasserpreisen

und Anschlussbeiträgen der

Marktgemeinde haben wir

uns seit der Eingemeindung

nach Peiting im Jahr 1976 bis

Ende 2024 rund 1,8 Millionen

Euro gespart.“ Ein Fakt, der die

zum Teil leicht erhitzten Gemüter

aufgrund der Preiserhöhung wieder

abkühlen hat lassen. Und einmal

mehr unterstreicht, wie viel

Mühe sich die aktiven Mitglieder

der Wasserbeschaffungsverbands-

Vorstandschaft machen, um die

Birkländer Bewohner so gut und

günstig wie nur irgendwie möglich

mit dem Quell allen Lebens zu

versorgen. Wohlgemerkt ehrenamtlich.

js

Manfred Filser

Dipl.Ing. für Bauwesen

Innen- und Außenputz

Wärmedämmsysteme

Planung und Projektierung

Bautrocknung

Gerüstarbeiten

86971 Peiting, 08861-5673

50 | altlandkreis


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Pioniere der Wärmepumpe: So gestaltet ein Familienunternehmen die Zukunft

WECHNER Wärmepumpen

wird WECHNER Haustechnik

Peiting | Seit 45 Jahren steht ein

mittelständisches Familienunternehmen

aus Peiting für nachhaltige

Heiztechnik. Was einst als Spezialist

für Wärmepumpen begann,

hat sich zu einem Anbieter für

moderne Haustechnik entwickelt.

Mit der Fusion mit Elektrotechnik

Stange erweitert das Unternehmen

sein Leistungsspektrum und

bietet Komplettlösungen aus einer

Hand.

Die Kombination aus jahrzehntelanger

Erfahrung im Bereich

Wärmepumpen und der Elektrotechnik-Expertise

des neuen Partners

eröffnet Kunden neue Möglichkeiten.

„Unser Fokus liegt auf

der perfekten Systemintegration

von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen

und Batteriespeichern“,

erklärt Geschäftsführer Maximilian

Barnickel. Ziel sei ein intelligentes

Energiemanagement, das

nachhaltig ist und einen hohen

Grad an Autarkie ermöglicht. Diese

spezialisierte Abstimmung der

Technologien hebt das Unternehmen

von herkömmlichen Anbietern

ab.

Die Mitarbeiterzahl hat sich in den

letzten zehn Jahren von 8 auf 45

Mitarbeiter vergrößert – ein Beweis

für Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit.

Um dem Fachkräftemangel

entgegenzuwirken,

setzen die Wärmepumpen- und

Haustechnikexperten auf Ausbildung

und suchen aktiv nach

Verstärkung, insbesondere im Bereich

Anlagenmechanik SHK. „Wir

bieten einen sicheren Arbeitsplatz

mit modernster Technik“, erklärt

Geschäftsführer Maximilian Barnickel.

„Ganze Teams sind ebenfalls

willkommen.“

Digitalisierung und

Beratung als Erfolgsfaktor

Firmengebäude in der Klammspitzstraße 11 in Peiting.

Joachim Stange (Mitglied

der Geschäftsleitung,

links) und

Maximilian Barnickel,

Geschäftsführer der

Wechner Wärmepumpen

GmbH.

Auch in der Prozessoptimierung

geht das Unternehmen neue

Wege. Auftrags- und Projektinformationen

werden digital erfasst

und verknüpft, was eine klare

Kommunikation und effizientere

Abläufe ermöglicht. „So behalten

wir alle Details im Blick – von der

Anfrage bis zur Nachbetreuung“,

betont Barnickel.

Ein weiteres Highlight ist die Integration

künstlicher Intelligenz, die

Probleme frühzeitig erkennt und

Abläufe automatisiert. „So können

wir unsere Kapazitäten erweitern,

ohne die Qualität zu gefährden –

ein großer Vorteil angesichts des

Fachkräftemangels“, erklärt Barnickel.

Joachim Stange ergänzt: „Mit

der Software sichern wir das Wissen

unserer erfahrenen Mitarbeiter

und machen es für das gesamte

Team zugänglich.“

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal

ist die umfassende Beratung.

Für ein Erstgespräch wird zwar

eine Pauschale von 300 Euro fällig,

doch der Ansatz überzeugt: „Unsere

Berater sind keine Verkäufer,

sondern Fachleute aus der Praxis“,

sagt Barnickel. Sie analysieren

unabhängig von Herstellern die

Gegebenheiten vor Ort und entwickeln

individuelle Lösungen. Oft

werden Aspekte angesprochen, die

Interessenten zuvor nicht bedacht

hatten – wie die Optimierung der

Heizkurve, effizientes Erwärmen

von Warmwasser oder richtiges

Heizen mit Heizkörpern.

Viele Interessenten nehmen sich

nach der Beratung Zeit, um ihre

Entscheidung zu treffen. „Das ist

uns bewusst, denn es geht um

eine Investition, die die nächsten

20 Jahre prägt“, betont Barnickel.

Genau dieser Ansatz schafft Vertrauen

– auch bei jenen, die sich

für einen anderen Anbieter entscheiden.

Innovative Lösungen

und Zukunftsvisionen

Zudem wurden Kapazitäten erweitert:

Mit einem neuen Gebäude direkt

gegenüber dem Hauptstandort

können viele Komponenten für Heizungssanierungen

vorproduziert

werden. „Das spart Zeit und reduziert

Lärm sowie Schmutz beim

Kunden. Dadurch verkürzt sich die

Montagezeit vor Ort“, so Barnickel.

Die vorproduzierten Komponenten

könnten bei Interesse auch anderen

Handwerksbetrieben zur Verfügung

stehen.

Ein weiteres Zukunftsfeld ist die

Konzeption von Nahwärmenetzen

mit Wärmepumpen bis 300 kW.

Diese eignen sich für kleinere Siedlungen,

Gehöfte oder Neubaugebiete.

„Nahwärmenetze ermöglichen

es, mehrere Gebäude zentral

mit umweltfreundlicher Energie zu

versorgen“, erklärt Barnickel.

Die Entwicklung des Unternehmens

zeigt, dass Vision und Umsetzung

Hand in Hand gehen. Bereits

heute ist der Auftragskalender für

2025 gut gefüllt – ein Beweis für

das Vertrauen der Kunden. Doch

an Stillstand ist nicht zu denken.

„Wir möchten auch in Zukunft Pioniere

bleiben“, unterstreicht der

41-jährige Geschäftsführer. Das

bedeutet, sich kontinuierlich zu

verbessern – sei es durch Digitalisierung,

neue Technologien oder

optimierte Prozesse. „Unser Ziel ist

es, individuelle, nachhaltige Energiekonzepte

zu schaffen, die langfristig

überzeugen.“

Ein Partner, der überzeugt

Wer eine Rundum-Lösung für

Haustechnik sucht, findet in diesem

Unternehmen einen verlässlichen

Partner. Mit Fokus auf Qualität,

Innovation und individuelle

Lösungen hebt es sich von der Konkurrenz

ab. Mehr Informationen

gibt es auf deren Webseite www.

wechner.de und den Social-Media-

Kanälen des Unternehmens: Facebook,

Instagram, LinkedIn und

YouTube unter @wechnerwaerme.

> > > KONTAKT

Wechner Haustechnik

Klammspitzstraße 11

D-86971 Peiting

Telefon 08861 / 909 746 - 0

www.wechner.de

märz / april 2025 | 51


H.R.W. forscht intensiv an Laubholz als Bauholz

Pionierarbeit für

modernen Holzbau

Peiting | Schon gewusst? Für den

Bau von Massivholzhäusern werden

nahezu ausschließlich Nadelhölzer

wie Tanne, Kiefer, Fichte

verwendet, jedoch keine Laubhölzer

wie Esche, Eiche, Buche. Die

Gründe dafür: Nadelhölzer sind

weicher, leichter, schnelltrocknender

und somit ideal dafür geeignet,

vom Fällen über die Lagerung

bis hin zur Weiterverarbeitung

und Endmontage wirtschaftlich

effizient als Bauholz zu nutzen.

Hinzu kommt, dass insbesondere

der bayerische Alpen- und Voralpenraum

wie der Pfaffenwinkel

geprägt ist von der bereits im 18.

Jahrhundert ins Leben gerufenen

Monokultur mit Fichte als Nutzholz

– ein Baum, der vergleichsweise

schnell wächst, noch dazu

in dichten Abständen angepflanzt

werden kann.

Das Problem: Dass die flachwurzelnde

Fichte mittel- bis langfristig

selbst im niederschlagsreichen

Pfaffenwinkel den stetig steigenden

Temperaturen, trockeneren

Böden sowie zunehmenden Extremwettern

mit Sturm und Orkan,

aber auch damit einhergehender

Borkenkäferplagen, verstärkt zum

Opfer fallen wird. „Man muss nur

mit offenen Augen unterwegs

sein, zum Beispiel in den naheliegenden

Bergen wie Hörnle oder

hoch zur Rohrkopfhütte – der Boden

rund um die dortigen, durch

Fichtenwälder führenden Wanderwege

ist quasi tot. Da wächst seit

Jahren nichts nach. Wobei dieses

Problem bei uns im Süddeutschen

Raum noch vergleichsweise gering

52 | altlandkreis

Deckenelement der Zukunft? Außen Laub-, innen Nadelholz.

ist – auf ganz Deutschland, Europa

und die Welt betrachtet sind mittlerweile

ganze Wälder verschwunden“,

sagt H.R.W.-Geschäftsführer

Andreas Ressle.

Stünden dagegen kräftige Laubbäume

zwischen den Fichten,

würde sich dort immer wieder

blühendes Leben entwickeln.

„Laubbäume wurzeln tiefer und

breiter, können wesentlich mehr

Wasser speichern und in Trockenperioden

Feuchtigkeit an umliegende

Pflanzen und Bäume wieder

abgeben. Und die im Herbst

herabfallenden Blätter bilden

neuen, nährstoffreichen Humus,

während die herabfallenden Nadeln

von Fichten anfänglich nur

aggressive Säure freisetzen.“ Auf

Basis dieser nährstoffreichen Fauna

können wiederum neue Bäume,

Kräuter und Sträucher austreiben,

während der monokulturelle

Fichtenboden glatt, braun, trocken

bleibt. Kurzum: Ein gesunder

Mischwald ist für das ökologische

Gleichgewicht, insbesondere aber

für die Bindung des so schädlichen

CO 2 von enormer Bedeutung.

„Wir brauchen in Zukunft einen

Wald als stabilen, nährstoffreichen,

wasserspeicherfähigen Ort,

von dem Tiere, Pflanzen und Menschen

gleichermaßen profitieren.“

Die ideale Lösung für Andreas

Ressle aus Unternehmersicht deshalb:

„Dass wir in Zukunft für den

Bau von Holzhäusern nicht nur

Nadel-, sondern auch Laubhölzer

in einer Art und Weise verwenden

können, ohne das die Kosten für


Laubholz muss länger luftgetrocknet werden als Nadelholz.

uns und den Endverbraucher ins

unermessliche steigen.“

Autarkes Sägewerk bei

Roßhaupten

Andreas Ressle, gelernter Zimmerer,

machte sich im Jahr 2009

selbstständig mit dem Ziel, Massivholzhäuser

mit einer eigens

entwickeltelten und patentierten

Vollholzwand so regional und

nachhaltig wie nur möglich zu

bauen. „Das von uns verbaute

Holz im vergangenen Geschäftsjahr

haben wir ausschließlich von

Wäldern im Umkreis von 17,2 Kilometern

bezogen – näher geht’s

nicht. Noch dazu aus schonender,

nachhaltiger Forstwirtschaft – wir

haben also keinen Raubbau betrieben,

wie es in anderen Regionen

häufig der Fall ist.“

Das hartnäckige Dranbleiben an

seinen Träumen und Visionen hat

sich insofern bezahlt gemacht:

In kürzester Zeit entwickelte er

H.R.W. und ARS von einem Zwei-

Mann-Betrieb zum mit größten

Holzbau-Unternehmen im bayerischen

Oberland mit derzeit 100

Mitarbeitenden. Hauptsitz mit

Planungsbüros ist an der Ammergauer

Straße in Peiting.

alle Ausgaben online unter

www.altlandkreis.de

Imposantes Imperium: Das Sägewerk von H.R.W. bei Roßhaupten.

märz / april 2025 | 53


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bei Roßhaupten, wo er mittlerweile

voller Stolz die innovativste

Abbundhalle Europas vorzeigen

kann.

Dank flächendeckener Photovoltaikdachanlagen

auf allen Firmengebäuden

sowie einem kürzlich

in Betrieb genommenen Hackschnitzel-Kraftwerk

„sind wir dort

zu fast 100 Prozent autark“. Dieser

Meilenstein reicht dem Holz- und

Naturliebhaber jedoch noch lange

nicht. „Zu sehen, was wir mit unseren

Laubhölzern machen, stört

mich im Grunde schon seit 2015“,

betont er an dieser Stelle, um zum

Thema „Laubholz als Bauholz“ zurückzkommen.

Denn obwohl die

Fichte hierzulande prägend ist,

„haben wir trotzdem jede Menge

Laubholz, und werden davon, um

die Wälder zukunftsfähig zu machen,

noch viel mehr aufforsten

müssen“.

Das Problem hierbei: Nur ein geringer

Teil von beispielsweise Buche

oder Eiche wird letztlich als

meist millimeterdünnes Furnier

für die Möbelherstellung wie Bett,

Schrank, Esstisch, Küchenzeile

oder Fußbodendiele verwendet,

der größere Teil jedoch thermisch

verwertet, also verbrannt. „Was

mir in der Seele wehtut, weil dadurch

der gebundene Kohlenstoff

wieder freigesetzt wird. Dabei sollten

wir versuchen, das CO 2 möglichst

lange im Holz zu speichern.“

Abgesehen davon hat Laubholz

herausragende Eigenschaften für

das Bauen mit Holz. Es ist härter,

dichter, schwerer, weist dadurch

deutlich bessere Eingenschaften

in den Bereichen Statik, Brandschutz

und Schallschutz auf. „Die

Bereiche Statik, Brandschutz und

Schallschutz stellen im Holzbau

mitunter die zentralen Herausforderungen

beim Bau hochwertiger

Gebäude dar – mit der herausragenden

Statik von Laubholz könnte

man zum Beispiel Hochhäuser in

Städten aufstocken, ohne dafür

Zur effizienteren Laubholzbearbeitung wurden die

Maschinen bei H.R.W. sprichwörtlich „aufgemotzt“.

die noch viel schwereren, konventionell

hergestellten Platten

aus Beton zu benötigen.“ Doch

dieses stabiler, stärker und dichter

von Laubhölzern im Vergleich zu

Nadelhölzern hat eben den eingangs

erwähnten Nachteil, dass

es wahnsinnig kostenintensiv zu

verarbeiten ist.

36 000 Euro in

zwei Minuten!

Bereits beim Fällen und Heraustransportieren

von Laubbäumen

wie Buche oder Eiche in und aus

den Wäldern braucht es größere

und leistungsstärkere Maschinen

und Transporter, wird mehr

„Sprit“ verbraucht. Die Lagerung

und Trocknung „ist bei Laubholz

eine Wissenschaft für sich,

von Art zu Art unterschiedlich“.

In jedem Falle aber muss Laubholz

in der Regel mindestens

ein Jahr nach dem Einschnitt

draußen im Freien luftgetrocknet

werden, „wofür man wiederum

deutlich größere Lagerflächen

und leistungsstärkere

Gabelstapler und Kräne braucht –

das schwere, oft sperrige, im

Durchmesser bis zu 80 Zentimeter

dicke Laubholz muss erst einmal

bewegt werden“. Erst nach dieser

langwierigen Lufttrocknung

kann Laubholz schließlich in die

Trockenkammer kommen, und

so endgültig zum Rohstoff für die

eigentliche Herstellung von Bauelementen

vorbereitet werden.

Dann: Hobeln, Fräsen, Bohren.

„Als wir in unserer Abbundhalle

zum ersten Mal Laubholzplatten

für den Hausbau als Prototypen

herstellen wollten, haben wir in

zwei Minuten Fräser im Wert von

36000 Euro geschrottet!“ Will

heißen: Für Laubholz braucht

es deutlich härtere, sonderbeschichtete

und anders geformte

Sägeblätter, Fräser und Bohrer.

Hinzu kommt, dass mit höheren

Vorschubgeschwindigkeiten bei

geringerer Drehzahl gearbeitet

werden muss, was wiederum

deutlich leistungsstärkere Maschi-

54 | altlandkreis


nenmotoren erfordert und somit

mehr Energie frisst. Insofern Fluch

und Segen zugleich für Andreas

Ressle: Holz mit herausragenden

Eigenschaften einerseits, derzeit

noch viel zu hohe Herstellungskosten

andererseits.

Die Lösung: Noch mehr Geld, Zeit

und Leidenschaft in Kauf nehmen

und eine firmeneigene Forschungsabteilung

gründen, die

sich mit dem Thema „Laubholz als

Bauholz“ intensiv befasst. Genau

das hat Andreas Ressle mit H.R.W.

vor rund vier Jahren gemacht, dafür

sogar kompetente Mitarbeiter

nur dafür ein- oder abgestellt.

Und? „Es kostet uns wirklich brutal

viel Geld, Zeit und Kraft – aber

wenn ich mir etwas, das in meinen

Augen die Zukunft ist und zu

100 Prozent Sinn macht, in den

Kopf setze, möchte ich es auch

durchziehen.“

Crème de la Crème

des Holzbaus

Das primäre Ziel: Zunächst nicht

ein komplettes Massivholzhaus

aus Laubholz zu bauen, sondern

Bauteile aus Laub- und Nadelholz

herzustellen und genau

dort einzusetzen, wo sie ihre jeweils

besten Eigenschaften optimal

entfalten können. Heißt?

„Wir konstruieren dafür hybride

Bauteile, woraus unter anderem

die Idee kombinierter Deckenelemente

entstand.“ Am Tag des

„altlandkreis“-Interviews hatte

Andreas Ressle auch ein Gespräch

mit jemandem, „der als erster

H.R.W.-Kunde im Rahmen seiner

Gebäudeaufstockung so eine

Kombidecke aus Buche und Fichte

bekommen wird“. Zur Herstellung

dieses Deckenelements, dessen

oberste und unterste Schicht aus

bis zu vier Zentimeter dicken Buchenlamellen

besteht, wurden bei

H.R.W. die Maschinen am Standort

Roßhaupten inzwischen aufund

umgerüstet. „Die sind jetzt

deutlich leistungsstärker, können

Bereit zum Abtransport: Fertige Wand- und Deckenelemente.

sowohl Nadel- als auch Laubholz

verarbeiten.“ Dennoch sind die

Herstellungskosten bei Laubholz

in Summe nach wie vor rund doppelt

so teuer wie bei Projekten mit

Nadelholz. „Das können wir niemals

auf den Kunden umlegen.“

Insofern ein Draufzahlgeschäft für

mehr Regionalität und Nachhaltigkeit?

„Kann man fürs erste so sagen“,

sagt der Unternehmer. „Soll

aber keinesfalls so bleiben.“ Ganz

im Gegenteil sogar. Andreas Ressle

und sein Forschungsteam arbeiten

für das Projekt „Laubholz als

Bauholz“ inzwischen mit nahezu

allen Größen der Holzbaubranche

in ganz Deutschland, Österreich

und der Schweiz zusammen. „Wir

reden hier wirklich von der Crème

de la Crème des Holzbaus.“ An

der Technischen Universität (TU)

in München beispielsweise wird

das Laubholz von H.R.W. in Sachen

Statik unter die Lupe genommen.

In einer Brandprüfstelle in

Leipzig hinsichtlich Brandschutzeigenschaften.

An der Hochschule

in Eberswalde wird das Lagern

und Trocknen von Laubholz erforscht.

An der TU Braunschweig

die Dämmeigenschaften. Am Institut

für Fenstertechnik (IFT) in

Rosenheim der Schallschutz. Und

mit Unterstützung des Österreichischen

Instituts für Bautechnik

(OiB) gehe es um EU-weite Zulassungen.

„Wir haben inzwischen wirklich

viele Experten mit im Boot sitzen,

die sich regelmäßig zum Austausch

treffen.“ Unter anderem

mit dem Ziel, adäquate Fördergelder

für die weitere Entwicklung zu

bekommen. „In Deutschland gibt

es gefühlt für jedes noch so kleine

Vorhaben einen Link zur Beantragung

von Förderung – für das, was

wir hier vorhaben, gibt es bis dato

absolut nichts.“ Dabei handelt es

sich bei diesem Versuch, Laubholz

als Bauholz wirtschaftlich salonfähig

zu machen, ohne Übertreibung

um eine Revolution für den

modernen Holzhausbau. Dass dieses

Vorhaben von Andreas Ressle

gut sein muss, zeigt auch der Gegenwind,

der ihm in Papierform

entgegenbläst. „Wir haben auf

Anmeldung unseres Patents inzwischen

sehr viele Querschläge,

also von Rechtsanwälten unterschriebene

Einwände, bekommen,

die jedoch bisher noch alle als unbegründet

zurückgewiesen werden

konnten.“ Heißt erfreulicherweise:

„Die H.R.W.-Patentierung

der hybriden Vollholzdecke aus

Laub- und Nadelholz ist bereits

abgeschlossen.“ Was jedoch noch

fehle, sind bundes- und EU-weite

Fördergelder. Und ein politischer

Wille, der den Holzhausbau der

Zukunft, passend zum Wald der

Zukunft, finanziell ermöglicht. js

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märz / april 2025 | 55


Neuerungen der Bayerischen Bauordnung

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Erleichterungen

mit Aufschrei

Weilheim | Wer ein Haus bauen

oder im Bestand sanieren möchte,

hat sich prinzipiell an die Gesetze

der Bayerischen Bauordnung

zu halten. Sie umfasst in Summe

84 Artikel und ist seit Beginn des

Jahres mit einigen Neuerungen

versehen. Manche erleichtern

insbesondere kleinere Vorhaben,

weil sie neuerdings verfahrensfrei

umsetzbar sind und somit

bürokratischer Aufwand entfällt.

Wieder andere sind Experten zufolge

unzureichend definiert und

werfen Fragen auf. Eine geplante

Gesetzesänderung hatte bei Stadtund

Gemeindeverantwortlichen

im ländlichen Raum zunächst für

sprichwörtliche Bauchschmerzen

gesorgt, da sie Verkehrschaos und

Nachbarschaftsstreitigkeiten hervorrufen

hätte können. Doch dazu

später mehr. Denn das Allerwichtigste

bei Bauvorhaben: „Dass sich

Bauherren direkt bei uns oder in

ihrer jeweiligen Stadt oder Gemeinde

bereits vor der jeweiligen

Planung eines Projekts informieren

und somit sichergehen, was

auf ihrem jeweiligen Grundstück

tatsächlich erlaubt ist – denn verfahrensfrei

heißt nicht automatisch

auch rechtsfrei. Hinzu kommt, dass

Städte und Gemeinden in vielen

Bereichen Satzungen mit eigenen

Regeln rechtskräftig beschließen

dürfen, es obendrein eine Anzeigenpflicht

für bereits abgeschlossene

Projekte gibt“, sagt Juristin und

Regierungsdirektorin Franka Knauer,

seit November 2022 Leiterin der

Abteilung „Bauen und Umwelt“ im

Landratsamt Weilheim-Schongau,

die der „tassilo“-Redaktion einige

interessante Gesetzesänderungen

der neuen Bayerischen Bauordnung

in einem persönlichen Gespräch

mitgeteilt hat. Angefangen

beim Thema „Terrassenüberdachungen“.

Die dürfen bereits seit

längerem verfahrensfrei errichtet

werden, sofern die Gesamtfläche

des Daches nicht größer als 30

Quadratmeter (Länge mal Breite)

beträgt. Neu im Zuge dieser Regelung

ist allerdings, dass die Tiefe

des Daches, also der Abstand von

der Hauswand in Richtung Garten

hinaus, nicht mehr auf drei Meter

beschränkt ist. „Der könnte beispielsweise

nun auch fünf oder

sechs Meter betragen, sofern die

30 Quadratmeter Fläche insgesamt

eingehalten werden.“

Verfahrensfreier Ausbau

des Dachgeschosses

Um die Klimawende etwas rascher

voranzutreiben, hat die neue

Franka Knauer über Neuerungen

in der Bayerischen Bauordnung.

Bayerische Bauordnung auch im

Bereich „Erneuerbare Energien“

etwas Wind aus den Segeln der

Bürokratie genommen. So dürfen

seit Anfang des Jahres Ladestationen

für E-Autos verfahrensfrei installiert

werden. Und für den Bau

von Photovoltaik- und Solaranlagen

sind die Sicherheitsabstände

für Brandschutz auf Dächern reduziert

worden – so können Dachflächen

von beispielsweise Doppel-

oder Mehrparteienhäusern

etwas umfangreicher mit Solarmodulen

ausgekleidet werden als

bisher. Die wohl interessanteste

Änderung für hiesige Bürgerinnen

56 | altlandkreis


und Bürger: Der verfahrensfreie

Ausbau „kalter“ Dachgeschosse.

Heißt? „Dass noch unbewohnte

Dachgeschosse seit Anfang Januar

ebenso verfahrensfrei und

somit mit wesentlich weniger

bürokratischem Aufwand ausgebaut

werden dürfen.“ Aber Achtung:

Ausbauen heißt in diesem

Falle nicht Aufstocken. „Es geht

um den Dachgeschossausbau im

Bestand.“ Hier lukrativ: Der Einbau

von Gauben, die bei Schrägdächern

wesentlich mehr Raum,

Licht und somit auch aufrechtes

Stehen ermöglichen – und nach

aktuellem Stand der Regelungen

ebenfalls verfahrensfrei und sogar

ohne Größenbeschränkung (!) errichtet

werden dürfen. „Weil Städte

und Gemeinden hier von ihrem

Satzungsrecht entbunden worden

sind.“ So ganz trauen Expertinnen

wie Franka Knauer dieser Regelung

jedoch noch nicht – allein die

Vorstellung, dass Gauben auf allen

Dächern Bayerns nun verfahrensfrei

quasi so groß gebaut werden

dürfen, wie es die jeweilige Statik

hergibt, sei kaum vorstellbar.

„Hier warten wir deshalb noch auf

finale Vollzugshinweise und hoffen

auf eine baldige, eindeutige

Rechtsklarheit.“ Hintergrund dieser

Regelung grundsätzlich: Das

Fördern von neuem Wohnraum

in Bestandsgebäuden, was aus

mehreren Gründen Sinn macht:

Einerseits soll so dringend benötigter

Wohnraum geschaffen werden,

ohne dabei neue, natürliche

Flächen zu versiegeln. In leerstehenden

Gebäuden oder Wohnungen

kehrt wieder Leben ein, was

> > > SO INFORMIEREN SIE SICH

Stadt- und Ortskerne aufwertet.

Andererseits sind Sanierungen

und Erweiterungen von Bestandsgebäuden

für viele junge, aber

auch ältere Menschen die finanziell

einzige Möglichkeit, in Zeiten

hoher Lebensunterhaltungs- und

Energiekosten sowie gestiegenen

Zinsen sich einen zusätzlichen, eigenen

Wohnraum zu schaffen.

Streitpotential durch

Stellplatzänderung

Ein in der Region brisantes Thema

sei laut Franka Knauer der Bau

von Pools. Auch der ist nach Bayerischer

Bauordnung für Grundstückseigentümer

verfahrensfrei

erlaubt, ebenfalls ohne Größenbeschränkung.

Doch des Poolbesitzers

Freud, scheint des Nachbars

Leid zu sein. „Wir bekommen hier

im Landratsamt auffallend viele

Beschwerdeanrufe wegen Lärmbelastung

durch die Nutzung von

Pools.“ Ähnliches gilt auch beim

Thema Einfriedungen, womit beispielsweise

Gartenzäune, Hecken

oder Mauern zu benachbarten

Grundstücken gemeint sind. „Hier

nehmen es einige Bürgerinnen

und Bürger in Sache Höhe, Breite

und Gestalt besonders genau,

um nicht zu sagen zu genau.“

Die brisanteste Änderung in der

neuen Bayerischen Bauordnung

erfolgte jedoch zunächst zum Thema

„Stellplatzpflicht“. Die sollte

nämlich von zwei Stellplätzen auf

einen Stellplatz halbiert werden.

Dies hätte bedeutet: Wer fortan

ein Haus baut, darf auf seinem

Privatgrundstück zwar so viele

Bauvorhaben sollten bereits vor der Planung rechtlich abgeklärt

sein. Entweder in der Verwaltung Ihrer jeweiligen Stadt oder

Gemeinde. Oder direkt im Bauamt des Landratsamtes Weilheim-

Schongau, telefonisch erreichbar unter 0881 / 681-1210, via E-Mail

unter bauamt@lra-wm.bayern.de. Die Beratung ist in der Regel

kostenlos.

Pkw-Stellplätze errichten, wie er

möchte. „Ist allerdings nur noch

zum Bau von einem verpflichtet.“

In Großstädten kein Problem, weil

dort ohnehin nicht mehr Platz zur

Verfügung steht, außerdem viele

Menschen dank Car-Sharing

sowie engmaschigem öffentlichen

Personennahverkehr mit

Straßenbahn, U-Bahn, Bus und

Zug ohnehin kein eigenes Auto

besitzen. In ländlichen Regionen

sind dagegen nicht nur Eltern und

Großeltern, sondern auch volljährig

gewordene Kinder auf ein eigenes

Auto angewiesen, um von

A nach B zu kommen. Zwei, drei

oder mehr Autos pro Familie sind

deshalb hierzulande keine Seltenheit.

Heißt: Wenn hiesige Häuslebauer

in Zukunft nur noch einen

Stellplatz auf Privatgrund errichten

müssten, würden Zweit- und Drittwagen

draußen auf den Straßen

geparkt – also dort, wo es ohnehin

keine freien Parkflächen mehr

gibt und der eigentliche Straßenverkehr,

aber auch Rettungs- und

Räumdienste schon jetzt ihre liebe

Müh und Not haben, reibungslos

durchzukommen. Zahlreiche

Stadt- und Gemeindeverantwortliche

sahen bei der Umsetzung

einer solchen Regelung hohes

Streitpotential unter hiesigen Bürgerinnen

und Bürgern, plädierten

deshalb inständig für eine Änderung

im Gesetzestext. Franka

Knauer bestätigt diesen Aufschrei

aus den hiesigen Rathäusern zum

Jahreswechsel, kann die hiesigen

Bürgermeister inzwischen aber

wieder beruhigen: Aufgrund des

starken Gegenwinds wurde die

Stellplatzänderung noch vor Beschlussfassung

durch den Bayerischen

Landtag nochmals verändert

– ab 1. Oktober 2025 gilt bei

Neubauten, dass pro neu gebauter

Wohnung zwei Stellplätze gefordert

werden können. Allerdings

nur, wenn die jeweiligen Stadtund

Gemeinderäte sich bis dahin

mehrheitlich auf eine Satzung für

zwei Stellplätze geeinigt haben. js

märz / april 2025 | 57


Hochwasserschutz beim Bau eines Eigenheims

Von weißer Wanne

bis Rückstauklappe

Altlandkreis | Sobald anhaltender

Starkregen mal fällt, oder sich eine

Gewitterzelle punktuell entlädt,

können Feuerwehren und Technische

Hilfswerke präventiv nichts

mehr retten. Umso wichtiger: Hochwasserschutz

bereits bei Planung

und Umsetzung eines Neubaus

vollumfänglich zu berücksichtigen.

Angefangen bei der Beurteilung

des vorgesehenen Grundstücks.

„Mich bei der jeweiligen Stadt

oder Gemeinde über potentielle

Hochwassergefahren informieren,

die sowohl vom Grundwasser als

auch von umliegenden Bächen,

Flüssen und Seen ausgehen können.

Mit zukünftigen Nachbarn

über deren Erfahrungen sprechen.

Sich Informationen aus einer Gewässeranalyse

einholen, über die

beispielsweise die Sickerfähigkeit

des Bodens beurteilt wird und ersichtlich

ist, wie hoch der Grundwasserstand

ist. Aber auch den

Blick ins Internet nicht scheuen –

das kostenlos zugängliche Geoportal

BayernAtlas liefert beispielsweise

über die Reiter Themen,

Umwelt- und Naturgefahren, sowie

Hochwasser wertvolle, auf die

Region zugeschnittene Informationen“,

sagt Karl Neuner, der als Vorstandsvorsitzender

der Stadtwerke

Weilheim, Kreisbrandmeister für

Weilheim-Schongau sowie Katastrophenschutz-Experte

vielfach

massivste Hochwasserschäden in

hiesigen Häusern hautnah miterlebt

und aktiv bekämpft hat. „Zum

Beispiel herausgerissene Tanks von

Ölheizungen – allein den Gestank

bringst du über Monate nicht mehr

raus aus dem Gebäude.“ Dabei

sind es oft Kleinigkeiten, die darüber

entscheiden, ob ein Keller von

Wassermassen geflutet wird oder

nicht. „Vor dem Hintergrund der

offensichtlichen Klimaerwärmung

und der Tatsache, dass wir es in

jüngster Zeit auffallend häufiger

mit Extremwetterereignissen zu

tun gehabt haben, kann ich nur jedem

empfehlen: Für Planung und

Bau eines Gebäudes lieber von

vorne herein etwas mehr Geld in

die Hand zu nehmen, um für den

Fall der Fälle gerüstet zu sein.“

Neben der eingangs erwähnten

Gefahrenanalyse für den Bereich

des Grundstücks an sich ist ebenfalls

von größter Wichtigkeit: Sich

erkundigen, ob das auserkorene

Areal auch vollständig mit einer

Elementar-Schadenversicherung

abgesichert werden kann. Auch

das sei im Ernstfall immer wieder

ein Riesenproblem mit oft existenzbedrohlichen

Auswirkungen –

dass sich Leute entweder gar nicht

versichern, oder die Versicherung

wenig bis nichts bezahlt im Schadensfall,

weil das Haus auf einem

Grundstück steht, das Teil eines

Hochwasserrisikogebiets ist.

Wasserdichte und

druckfeste Fenster

Was in Sachen Hochwasserschutz

so oder so jeder Häuslebauer

berücksichtigen kann und im

Idealfall auch sollte: Den Keller

mit wasserdichten Abdichtungen

ausbetonieren lassen. „Im Volksmund

spricht man hier von der

sogenannten weißen Wanne.“

Fenster in Kellerschächten, wenn

möglich, höher setzen, „im besten

Fall über die Stauhöhe“. Sich bei

Schleich

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TROCKENLEGUNG

und Wild

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BETONSANIERUNG

x 01 71 / 300 95 07

Land unter: In Hochwasserzeiten wie diesen können wasserdichte Bauweisen große Schäden verhindern.

58 | altlandkreis


der Kellergestaltung grundsätzlich

für hochwassersichere Fenster und

Lichtschächte entscheiden – die

sind nicht nur wasserdicht, sondern

halten auch dem Druck der

potentiellen Wassermassen stand.

„Natürlich kosten solche Fenster

mehr, sorgen aber für eine hohe

Werthaltigkeit des Hauses an sich

und können im Notfall massive

Schäden wirklich verhindern“, bekräftigt

Karl Neuner. Ein weiterer,

häufig vergessener Punkt: Eine

Kanalrückstausicherung. Hintergrund:

Bei Hochwasser kommt es

immer wieder dazu, dass Abwasser

im Kanal nicht mehr abfließen

kann und sich zwangsläufig zurückstaut

– im schlimmsten Falle

so weit, dass mit Kot und Urin

verdrecktes Schmutzwasser Räumlichkeiten

von Wohnhäusern flutet.

Genau das lässt sich mit dem

Verbau einer Rückstausicherung,

auch Rückstauklappe genannt,

verhindern. „Die kosten auch nicht

die Welt“, weiß Karl Neuner, der

bei diversen Feuerwehreinsätzen

schon mit Abwasser geflutete Häuser

mitausgepumpt hat. Und tatsächlich:

So ein Rückstauventil ist

bereits ab erschwinglichen 60 Euro

erhältlich. Wichtig an dieser Stelle:

„Dass diese Rückstauklappen,

von denen es sowohl mechanische

als auch elektronische gibt, regelmäßig

gewartet und auf Funktionalität

überprüft werden – nicht

dass ausgerechnet im Ernstfall die

Klappe nicht schließt.“ Weitere

wertvolle Tipps: Den Hauseingang

im Erdgeschoss via Podest etwas

höher zu setzen. Den Strom-Verteilkasten

nicht im Keller sondern

Erdgeschoss installieren. Und die

die Bodenplatte des Hauses so

massiv, stabil und wasserdicht

bauen, dass sie im Falle des nach

oben drückenden Grundwasserpegels

weder aufschwimmt noch

bricht. „Was ein Statiker in der Regel

genau berechnen und bestimmen

kann.“

Infoveranstaltung

für Bürger

Gemeinsam mit den auf kommunaler

Ebene bereits vorhandenen

und weiterhin geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen

wie

Rückhaltebecken, Staumauern,

Monitoring über Pegelmessgeräte

für rechtzeitige Gefahrenwarnung

an Bevölkerung und Rettungsdienste

können auch hauseigene

Sandsäcke oft entscheidend sein

über trockene oder vollgelaufene

Keller. Wer beispielsweise die

Bachstraße in Peißenberg entlangspaziert,

wird an und zwischen

den klassischen Gartenzäunen

der dortigen Einfamilien- und

Mehrparteienhäuser auch immer

wieder Hochwasserschutz-Utensilien

entdecken. Zum Beispiel

Vorrichtungen für passgenaues

Anbringen von Massivholzbrettern,

die das vom Wörthersbach

kommende Hochwasser an den

Kellerfenstern vorbeilenken sollen.

Wie brisant das Thema Hochwasser

im Pfaffenwinkel ganz generell

ist, unterstreicht eine jüngst von

der Weilheim-Schongauer Kreisbrandinspektion

aus dem Boden

gestampfte Großveranstaltung, die

> > > INFOS ZUM SYMPOSIUM

sowohl für die breite Öffentlichkeit

als auch alle Blaulichtorganisationen

hochinteressant werden wird.

Die Rede ist von einem Symposium

mit dem Titel „Hochwasserlagen

und Starkregenereignisse“,

das am Freitagabend, 28. März, ab

17 Uhr und Samstag, 29. März, ab

9 Uhr alle interessierten Bürgerinnen

und Bürger sowie Mitglieder

von Behörden und Organisationen

mit Sicherheitsaufgaben, kurz

BOS, wie Feuerwehren, Technisches

Hilfswerk, Bayerisches Rotes

Kreuz, Johanniter, Polizei und viele

mehr auf den Volksfestplatz an der

Wessobrunner Straße in Weilheim

lädt. Sowohl die Bürgerinnen

und Bürger als auch die hiesigen

Feuerwehren sollen im Rahmen

dessen über Risiken durch Starkregen-

und Hochwasserereignisse

informiert und sensibilisiert werden.

js

Die Feuerwehr beim Auspumpen

eines vollgelaufenen Heizraums.

Alle Informationen zu Fachvorträgen, Ausstellern und Rahmenprogramm

des großen Hochwasser-Symposiums für Weilheim-

Schongau am Freitagabend, 28. März, ab 18 Uhr und Samstag, 29.

März, ab 9 Uhr auf dem Volksfestplatz und in den Hochlandhallen

an der Wessobrunner Straße 8 in Weilheim finden Sie online unter

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märz / april 2025 | 59


Das Solarpotentialkataster

Kann Ihr Haus

Sonnenstrom?

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Weilheim-Schongau | Mit Sonnenenergie

Strom und Wärme

erzeugen ist für Umwelt- und Naturschutz

längst von großer Bedeutung

in Zeiten der offensichtlichen

Klimaerwärmung. Viele Hausbesitzer

zögern dahingehend aber

noch. Und stellen sich die für sie

entscheidende Frage: Ist die Lage

und Ausrichtung meines Hausdachs

überhaupt dafür geeignet,

grünen Strom aus Sonnenenergie

herzustellen? Noch vor der Planung

einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage

empfehlenswert:

Der Blick auf das Solarpotentialkataster,

das es auch explizit für

den Landkreis Weilheim-Schongau

gibt. Prinzipiell handelt es sich bei

diesem Online-Tool um eine freizugängliche

Internetseite, über die

auf einer virtuellen Landkarte alle

Gebäude hiesiger Städte und Gemeinden

samt Ortsteilen und Weilern

angezeigt wird. Ob sich nun

auch Ihr Hausdach für eine Photovoltaik-

oder Solarthermieanlage

eignet, kann über diesen Online-

Dienst mit wenigen weiteren Suchwörtern

und Klicks herausgefunden

werden. Denn: Die Entwickler

des Solarpotentialkatasters arbeiten

mit Daten zu „durchschnittliche

Sonneneinstrahlung“ und „Ausrichtung

der Dachfläche“. Heißt:

Wer seine exakte Wohnadresse in

die Suchleiste des Solarpotentialkatasters

eintippt und die Entertaste

drückt, bekommt sofort angezeigt,

ob und wie gut sich seine

Dachanlage zur Strom- oder Wärmegewinnung

aus Sonnenstrahlen

eignet. Grundlage für die Solarpotenzialanalyse

sind genaugenommen

Laserscandaten, die

beim Überfliegen des jeweiligen

Untersuchungsgebietes

generiert wurden. Laut Andreas

Scharli, Energiemanager

von Energiewende Oberland,

„werden die Daten durch einen

Dienstleister rund alle

zehn Jahre aktualisiert“. Die

jüngsten Daten für Weilheim-

Schongau stammen wohl aus 2019.

Photovoltaik oder

Solarthermie

Prinzipiell haben Hausdachbesitzer

mit einer Photovoltaik-Anlage

oder einer Solarthermie-Anlage

zwei verschiedene Möglichkeiten

der regenerativen Energiegewinnung

durch Sonneneinstrahlung.

Photovoltaikanlagen erzeugen mit

Hilfe von Solarmodulen Strom aus

Sonnenlicht. Wird zur selben Zeit

Strom im Haus gebraucht, kann

dieser direkt genutzt werden. Produziert

die PV-Anlage Strom, der

nicht direkt verbraucht wird, wird

dieser ins öffentliche Stromverbundnetz

eingespeist und nach

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz

(EEG) vergütet. In der Regel kann

in etwa ein Drittel des gesamten

Strombedarfs mit einer PV-Anlage

auf dem Dach gedeckt werden.

Allerdings besteht auch die Möglichkeit,

den eigens produzierten

Strom mit einer zusätzlich installierten

Batterie zwischenzuspeichern.

So lässt sich die Selbstversorgung

auf bis zu zwei Drittel

des Gesamtstrombedarfs steigern.

Sonneneinstrahlung ermöglicht

jedoch nicht nur eine umweltfreundliche

Erzeugung von Strom,

sondern auch die von Warmwasser

und Heizwärme. Hierzu braucht es

eine Solarthermieanlage, die wie

folgt funktioniert: Auf dem Dach

oder an der Fassade des Hauses

wird ein sogenannter Kollektor angebracht.

Ein darin eingebautes,

dunkel beschichtetes Blech nimmt

die Wärme durch Sonneinstrahlung

auf. Ein Wärmeträgermedium

transportiert diese Wärme schließlich

zum im Haus installierten

Wärmetauscher, von dem wiederum

warmes Wasser in Richtung

Badezimmer oder Küche fließen

kann. Eine Solarthermieanlage für

einen Vier-Personen-Haushalt benötigt

in etwa eine vier bis sechs

Quadratmeter große Kollektorfläche

sowie einen Speicher von 90

Litern pro Person. Im Durchschnitt

können damit rund 60 Prozent des

Warmwasserbedarfs durch Sonnenenergie

gedeckt werden. Und

wenn die Sonne aufgrund von

Dunkelheit oder schlechtem Wetter

nicht scheint? Lässt sich Wärme aus

einem herkömmlichen Heizkessel

hinzuschalten. Auch die Raumhei-

60 | altlandkreis


Code zur

Webseite:

zung kann durch eine Solarthermieanlage

unterstützt werden. In

Kombination mit einer Holz-Pelletheizung

kann hier eine vollständige

Unabhängigkeit von fossilen

Brennstoffen erreicht werden.

„Verhindert unseriöse

Angebote“

Doch zurück zum Solarpotenzialkataster

des Landkreises Weilheim-

Schongau, das wie folgt bedient

wird: Es online über die Internetseite

www.weilheim-schongau.de

suchen und öffnen. Auf der Startseite

angekommen, geben Sie die

exakte Adresse Ihres Wohnhauses

in die Suchleiste ein. Das Programm

zoomt daraufhin auf der

Landkarte in das Dach des zur Adresse

passenden Gebäudes hinein.

Es folgt die Analyse der Dachfläche

über Farbmarkierungen. Grün bedeutet

eine hohe, gelb eine mittlere

und rot eine geringe bis gar keine

Eignung. Dank Detailansicht und

individuelle Berechnungen können

weitere wichtige Parameter wie

Dachneigung, Verschattung und

Modulgröße in die Analyse miteinbezogen

werden. Unter Berücksichtigung

aller bisheriger Parameter

berechnet das Programm schlussendlich

die für Ihr Dach ideale Größe

der Anlage, die zu erwartende

Leistung (wie viel Strom produziert

wird), die voraussichtlichen Kosten

für den Bau und Unterhalt der Anlage

sowie den Verdienst durch die

Einspeisevergütung.

Nutzer haben insofern die Möglichkeit,

verschiedene Szenarien

durchzusimulieren, um die für

sie wirtschaftlich beste Lösung zu

finden. Nach Abschluss der Analyse

kann ein detaillierter Bericht

heruntergeladen werden und als

Grundlage für eine fachliche Beratung

beim Experten dienen. Will

heißen: Obwohl das Solarpotentialkataster

ziemlich genau Neigung,

Ausrichtung erwartbare Energieerträge

von Dachanlagen errechnet,

kann es eine fundierte Fachberatung

eines Experten vor Ort nicht

ersetzen. Andreas Scharli möchte

dennoch auf die großen Vorteile

dieser objektiven, kostenlosen und

für jedermann freizugänglichen

Solarpotentialanalyse hinweisen:

„Dank des benutzerfreundlichen

Aufbaus können selbst Laien in

wenigen Minuten einschätzen, ob

ihr Dach das Zeug zum Sonnenkraftwerk

hat. Und im Gegensatz

zu den Analysen bei kommerziellen

Anbietern müssen die

Nutzer beim Solarkataster keine

persönlichen Daten angeben –

das verhindert ungebetene Anrufe

und unseriöse Angebote, die interessierte

Hauseigentümer oder Gewerbetreibende

zu einer Investition

verleiten sollen.“

edl/js

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märz / april 2025 | 61


Große Ausbildungsmesse in Weilheimer Berufsschule

Pflegefachfrau/-mann

Dauer: 3 Jahre

Pflegefachhilfe

Dauer: 1 Jahr

schulgeldfrei

jährlich ab

September

Berufsfachschulen Heimerer GmbH

Marienplatz 4, 86956 Schongau

Tel. 08861 2335-0

schongau@heimerer.de

www.heimerer.de

Anschauen, Ansprechen

und selbst mit Anpacken

Bereits im Eingangsbereich der Berufsschule ist jede Menge geboten.

Weilheim | Sich umschauen, ausprobieren

und informative Gespräche

auf Augenhöhe führen:

Bereits zum 21. Mal findet am

Samstag, 22. März, von 9 bis 16

Uhr die große Ausbildungsmesse

für Weilheim-Schongau statt.

Und zwar erneut in Kombination

mit einem Tag der offenen Tür

der inzwischen rund dreieinhalb

Jahre alten Berufsschule Weilheim.

Diese Großveranstaltung

am Narbonner Ring wird auch

heuer wieder eine einzigartige

Gelegenheit für Schülerinnen

und Schüler, aber auch deren

Eltern, Lehrkräfte und allgemein

Interessierte sein, sich über die

zahlreichen Ausbildungs-, Praktikums-

und Studienmöglichkeiten

im Landkreis Weilheim-Schongau

und Umgebung umfassend zu

informieren. Nach Angaben von

Kreisentwicklerin Christiane Wurm

werden sich heuer rund 110 regionale

Aussteller im Rahmen der

Messe präsentieren, die wiederum

mehr als 180 verschiedene Ausbildungs-,

Praktikums- und Studienplätze

mit im Gepäck haben. Von

renommierten Unternehmen über

Institutionen und Fachschulen bis

hin zu traditionellen wie innovativen

Handwerksberufen und

der Berufsschule Weilheim selbst

– die Messe bietet insofern allen

Interessierten einen umfassenden

Überblick über das vielfältige Ausbildungsangebot

aus den Bereichen

Industrie, Handel, Handwerk,

Soziales, Gesundheit, Einzelhandel,

IT, Dienstleistungen und vieles

mehr. Für die besonders praxisorientierten

Besucher gibt es zahlreiche

Mitmachaktionen, um Industrie-

und Handwerksberufe in den

topausgestatteten Werkstätten der

neuwertigen Berufsschule kennenzulernen.

Aber auch draußen

auf dem großzügigen Vorplatz der

Berufsschule können Gäste sich

ausprobieren. Zum Beispiel am

Informationsmobil der Deutschen

Bundeswehr, das bekannt ist für

einfachverständliche Karriereberatung.

An den Werkzeugen, Streichtechniken

sowie der Farbenvielfalt

der Maler im Brillux-Malertruck.

Oder an einer mittelalterlichen

Schmiede.

Mitmachaktionen

für alle Sinne

Federführend organisiert wird

die diesjährige Ausbildungsmesse

in Weilheim von der Kreisentwicklung

des Landratsamtes

Weilheim-Schongau, unterstützt

Besucher können beim Errichten eines Mauerwerks helfen.

62 | altlandkreis


Weilheim-Schongau, empfehlen

die Veranstalter für eine dennoch

stressfreie Anreise folgendes: Den

kostenfrei zur Verfügung gestellten

Shuttle-Service nutzen. Der

pendelt im Zehn-Minuten-Takt

zwischen dem Volksfestplatz an

der Wessobrunner Straße und

der Berufsschule am Narbonner

Ring hin und her. Denn: Parkplätze

an der Berufsschule selbst

sind Ausstellern und Veranstaltern

vorbehalten, weshalb die am

Volksfestplatz sowie in der Töllern-

Senke ausgewiesenen Parkflächen

genutzt werden sollten. Unter

Einhaltung dieser Bitte steht der

in Summe 21. Ausbildungsmesse

Weilheim-Schongau sowie dem

bereits vierten Tag der offenen Tür

der Berufsschule Weilheim nichts

mehr im Weg, den

Schulabgängern von

Morgen und Übermorgen

eine wertvolle

Orientierungshilfe in

Sachen Berufsausbildung zu bieten.

Eine,

die neben

e zahlreichen

en

Infoständen mit Azubis und bildern als Gesprächspartner eben

auch praxisnahe ahe Einblicke dank

Mitmachaktionen verspricht.

Aus-

js

Dank Esse und Amboss: Schmiedekunst wie zu Zeiten des Mittelalters.

von „uns wichtigen Partnern wie

der Agentur für Arbeit, dem Netzwerk

Schule-Wirtschaft, der Handwerkskammer

für München und

Oberbayern, der IHK für München

und Oberbayern sowie der Kreishandwerkerschaft

Oberland“. Als

besonderes Highlight unter all den

interaktiven Angeboten sind die

zahlreichen Mitmachaktionen, die

den Besuchern nicht nur im Außenbereich

die Möglichkeit bieten,

sondern insbesondere auch in den

topausgestatteten Werkstätten der

Berufsschule, selbst Hand anzulegen

und verschiedene technische

Ausbildungsberufe wie Industriemechaniker,

Werkzeugmechaniker

oder Kfz-Mechatroniker praxisnah

zu erleben. Gleiches gilt für die

Aula, in der mit Bäckern Brezen,

Semmeln oder Brote gebacken

werden können. Bei den Friseuren

dürfen ersten Berührungen

mit Schere und Kamm gemacht

werden. Via VR-Brille kann virtuell

in das ehrbare Handwerk

der Metzger eingetaucht werden.

Aber auch Zimmerer, Elektriker

und Maler werden ihre wichtigsten

Werkzeuge und Arbeitsweisen

aktiv zur Schau stellen – und Alt

und Jung zum Ausprobieren animieren.

Weitere interessante Aktionen

wird das Format „Haustechnik

live“ darstellen, das praktische

Einblicke in die moderne Welt der

Wärme-, Trink- und Abwassertechnik

bietet. Oder „CNC-Drehen

eines Kreisels“, was wertvolle Einblicke

und Erfahrungen der modernen

Zerspanungstechnik zeigt.

Nicht zu vergessen sind an dieser

Stelle auch „Maurertombola“ und

„Pinnwand to go“, die ebenso Alt

und Jung aus Nah und Fern zum

Mitmachen einladen und so nicht

nur lehrreiche, sondern auch unterhaltsame

Messe-Momente versprechen.

Starkes Zeichen

für Inklusion

Ein besonderes Augenmerk liegt

auf der Weilheimer Ausbildungsmesse

dieses Jahr auf dem Stand

der Fachabteilung „Inklusion“ des

Integrationsfachdienstes, kurz IFD.

Hiermit wird ein starkes Zeichen

dahingehend gesetzt, dass auch

junge Menschen mit Behinderung

auf ihrem Weg in die Berufsausbildung

nicht alleine gelassen

werden, sondern tatkräftige, professionelle

Unterstützung erhalten.

Obendrein haben alle Schülerinnen

und Schüler die Chance, an

einem Gewinnspiel teilzunehmen,

das drei Geldpreise im Wert von

jeweils 300 Euro bereithält.

Weil Interesse und Andrang erfahrungsgemäß

groß sind auf

die größte Ausbildungsmesse in

> > > INFOS ZUR VERANSTALTUNG

Weitere Informationen zur 21. Ausbildungsmesse Weilheim-Schongau

sowie zum 4. Tag der offenen Tür am

Samstag, 22. März, von 9 bis 16 Uhr in der Berufsschule

am Narbonner Ring in Weilheim hält die Internetseite

www.bildungsstandort-wmsog.de bereit.

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märz / april 2025 | 63


Die Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe

Betreiben, Beobachten,

Retten

Weilheim | Immer wieder hat die

vergangenen Jahre bundesweit

eine flächendeckende „Bademeister-Not“

die Schlagzeilen in den

Medien bestimmt. Hintergrund:

Wer ein für die Öffentlichkeit zugängliches

Frei- oder Hallenbad

betreiben möchte, ist sowohl zum

fachgerechten Betrieb der Anlage

als auch zur Badeaufsicht verpflichtet.

Insofern eine vielschichte

Aufgabe, die von einer Fachkraft

oder einem Meister für Bäderbetriebe

abgedeckt werden kann.

Im Pfaffenwinkel gibt es mit den

Hallenbädern in Weilheim und

Penzberg, den Hallen- und Freibädern

in Schongau und Peißenberg

sowie den Freibädern in Peiting

und Altenstadt sechs Anlaufstellen

für Badespaß. Auch sie haben

und hatten die vergangenen Jahre

immer wieder Probleme, in Zeiten

des branchenübergreifenden

Am Sprungturm und Schwimmbecken: Gewässeraufsicht zählt für

Sebastian Mühlbauer und Azubine Tanja Borr zur Hauptaufgabe.

Fachkräftemangels ausreichend

qualifiziertes Personal zu finden,

mussten im schlimmsten Falle

sogar den Bäderbetrieb temporär

einstellen. Erstmals in seiner

Historie bildet genau deshalb nun

auch der Landkreis Weilheim-

Schongau ab September 2025 einen

Fachangestellten für Bäderbetriebe

aus. Hintergrund: Betreiber

des Hallenbads an der Jahnstraße

2 in Weilheim ist nicht die Stadt,

die sich mit rund 50 Prozent an

den Unterhaltungskosten finanziell

beteiligt, sondern der Landkreis.

Im Zuge dessen wollten wir

von der „altlandkreis“-Redaktion

wissen, wo und wie so eine Ausbildung

zum Fachangestellten für

Bäderbetriebe denn abläuft.

Das Bedienen technischer Anlagen eines Schwimmbades gehört ebenfalls

zur Aufgabe von Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Nach Lindau und

Lauingen

Sie dauert, ganz klassisch, drei

Jahre, kann optional auf zwei Jahre

verkürzt werden und beinhaltet

einen bunten Mix aus Theorie und

Praxis. Die Berufsschule befindet

sich im wunderbar gelegenen,

rund 160 Autokilometer entfernten

64 | altlandkreis


Herzlich Willkommen! Ausbilder

und Azubi an der Kundenkasse.

Lindau am Bodensee. Und zwar

immer blockweise über meist zwei

bis drei Wochen am Stück, Wohnheimübernachtung

inklusive. Darüber

hinaus haben die Azubis

auch überbetrieblichen Unterricht

an der Bayerischen Verwaltungsschule,

kurz BVS, im rund 135 Autokilometer

entfernten Lauingen

an der Donau. „Da reden wir von

vier Blöcken über je eine Woche,

im Rahmen dessen die Azubis

ebenfalls im dortigen Wohnheim

übernachten können“, sagt Verena

Steidl, die im Landratsamt

Weilheim-Schongau für die Organisation

und Koordinierung der

Azubis verantwortlich ist. Heißt:

Wer den Beruf des Fachangestellten

für Bäderbetriebe erlernt,

kommt in jedem Falle raus aus

seiner Heimatregion, lernt neue

Gegenden und Leute kennen, was

erfahrungsgemäß eine Bereicherung

für junge Menschen ist. Die

wichtigsten Fächer in Theorie sind

beispielsweise Chemie und Biologie,

in denen es unter anderem

um die Wasserzusammensetzung

in Zusammenhang mit Hygienevorschriften

geht. Selbstverständlich

ist auch Sport ein wichtiges

Fach im Rahmen des Berufsschulunterrichts,

ebenso die Theorie in

technischen Kenntnissen hinsichtlich

des Bäderbetriebs sowie in

Erster Hilfe.

Kooperation zwischen

Hallen- und Freibad

Die Praxis der Ausbildung zum

Fachangestellten für Bäderbetriebe

erfolgt beim Landkreis Weilheim-

Schongau im Hallenbad Weilheim,

wo dessen Betriebsleiter Sebastian

Mühlbauer, ebenfalls Fachangestellter

für Bäderbetriebe, unter

anderem das korrekte Beaufsichtigen

des Bäderbetriebes, lebensrettende

Maßnahmen im Wasser,

Pflege von Becken und Umkleiden,

aber auch das Kassieren am Eingang

den potentiellen Azubis näherbringt.

Insofern handelt es sich

beim Beruf des Fachangestellten

für Bäderbetriebe um einen der

abwechslungsreichsten überhaupt.

An dieser Stelle erwähnenswert:

Eine Kooperation zwischen Landratsamt

und Marktgemeinde Peiting,

dank der die potentiellen

Azubis praktische Einblicke sowohl

in einen Hallenbad- als auch Freibadbetrieb

samt Wellenbecken ermöglicht

bekommen. Denn entgegen

Plantsch und Rigi Rutsch’n, die

dank Hallen- und Freibad ganzjährig

in Betrieb sind, sind Freibäder

logischerweise nur in den warmen

Frühsommer-, Sommer- und Spätsommer-Monaten

geöffnet.

Grundsolide Vergütung

Die an Bewerberinnen und Bewerber

gerichteten Voraussetzungen

sind: Qualifizierender Mittelschulabschluss,

gute Leistungen in

naturwissenschaftlichen und technischen

Schulfächern, sportliche

Fitness und – na klar: Man sollte

bereits zum Antritt der Ausbildung

ein guter bis sehr guter Schwimmer

sein und dies vor allen Dingen

leidenschaftlich gerne tun.

Ähnliche Anforderungen stellen

im Übrigen auch die anderen Anlaufstellen

in der Region, die eine

Ausbildung zum Fachangestellten

für Bäderbetriebe anbieten –

ebenfalls mit Berufsschule in

Lindau und überbetrieblicher Ausbildung

in Lauingen. Interessenten

können sich auf den Internetseiten

der jeweiligen Schwimmbadbetreiber

in Penzberg, Peißenberg,

Schongau, Peiting und Weilheim

(Altenstadt bildet keine Fachangestellten

für Bäderbetriebe aus) informieren,

im Idealfall Telefonkontakt

aufnehmen. Speziell für die

Ausbildung beim Landkreis (www.

weilheim-schongau.de) wäre Verena

Steidl (Tel. 0881 / 681 1135) die

richtige Ansprechpartnerin. Und

in Sachen Azubi-Vergütung? Die

kann sich bei monatlich 1218,26

Euro im ersten, 1268,20 Euro im

zweiten sowie 1314,02 Euro im

dritten Lehrjahr durchaus sehen

lassen.

js

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märz / april 2025 | 65

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Ausbildungsmesse in Schongaus Lechsporthalle

Auf zur SAM2025!

Schongau | Die Schongauer Ausbildungsmesse,

bekannter als

SAM, ist seit ihrer r Geburt im Jahr

2017 nicht mehr wegzudenken

aus dem Veranstaltungskalender

im Pfaffenwinkel – und wird auch

dieses Jahr wieder zahlreiche

junge wie auch ältere Menschen

in ihren Bann ziehen. Genaugenommen

am Mittwochnachmittag,

9. April, von 13.30 bis 17.30 Uhr in

der Lechsporthalle an der Bürgermeister-Lechenbauer-Straße

11 in

Schongau. Dabei handelt es sich

um die größte Ausbildungsmesse

im Schongauer Altlandkreis, bei

der sich auch heuer wieder mehr

als 80 Betriebe, Behörden und

Dienstleister aus den Branchen

Handwerk, Industrie, Gesundheit,

Handel, Gastro und Hotellerie sowie

öffentlicher und sozialer Bereich

den Schülerinnen und Schülern,

aber auch Eltern, Lehrern,

Großeltern und allen an einer Ausbildung

interessierten Menschen

präsentieren werden. Zum Beispiel

mit Infobroschüren, Flyern, Mitmachaktionen,

Image-Filmen, Bilderstrecken.

Insbesondere aber in

Form von persönlichen Gesprächen

auf Augenhöhe, im Rahmen derer

entscheidende Fragen beantwortet

werden. Fragen, die den Azubis

von Morgen und Übermorgen unter

den Nägeln brennen: Wie läuft

die jeweilige Ausbildung in Theorie

und Praxis ab? Wie lange dauert

sie? Kann sie verkürzt werden?

Wo wäre die Berufsschule? Wöchentlich

oder blockweise? Welche

Aufstiegsmöglichkeiten gibt es im

jeweiligen Ausbildungsbetrieb

nach erfolgreichem Abschluss der

Lehre? Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Wie viel Geld

wird im ersten, zweiten und dritten

Lehrjahr verdient? Wie steht es um

die jeweilige Unternehmenskultur?

Die Antworten auf diese und

viele weitere Fragen geben sowohl

Auszubildende als auch Ausbilder

oder Geschäftsführer, die an diesem

Mittwochnachmittag an den

jeweiligen Messeständen vertreten

sind und ihre Firma, samt Ausbildungsangebot

umfassend präsentieren.

Messepass mit

lukrativem Gewinn

Das Interesse an der Ausbildungsmesse in Schongau ist riesig.

gau, des Informationskreises der

Wirtschaft, der Bundesagentur

für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft

Oberland, der Industrie-

und Handelskammer für

München und Oberbayern, der

Bundesagentur für Arbeit, AmmerLechLand

sowie den Firmen

Heuberger, Eirenschmalz,

Hirschvogel Group, Raiffeisenbank

Pfaffenwinkel, Hoerbiger

und Sparkasse Oberland auf die

Beine gestellt hat. Zum seit Jahren

bewährten Konzept der SAM

gehört der bei Schülerinnen und

Schülern äußerst beliebte Messepass,

der im Foyer der Lechsporthalle

zum kostenlosen Mitnehmen

ausliegen wird – und mit einem

tollen Gewinnspiel verbunden ist.

Zur Erklärung: Für jedes persönliche

Gespräch, das die Schülerinnen

und Schüler mit Ausbildern,

Azubis oder Geschäftsführern

der jeweils ausstellenden Ausbildungsbetriebe

führen, bekommen

sie einen Stempel. Wer den

Pass mit insgesamt vier freien

Feldern vollgestempelt bekommt,

darf ihn vor Verlassen der Veranstaltung

zur großen Verlosung in

eine gläserne Box werfen. Und

mit etwas Losglück den heißbegehrten

Hauptgewinn – ein nigelnagelneues

iPad der Edelmarke

Apple – einstreichen. Insofern

Das bereits auf 2024 geänderte

Konzept, an die Aussteller keine

Doppelstände mehr zu vergeben,

um so noch mehr Ausbildungsbetrieben

eine Plattform zu gewähren,

hat sich bewährt, wurde für

2025 beibehalten. Heißt? „Dass

wir auch heuer wieder mehr als

80 Aussteller vor Ort haben werden“,

betont Alexander Berndt aus

dem Hause Ostenrieder Design

& Marketing, der die insgesamt

sechste SAM als Präsenzveranstaltung

mit Unterstützung des

Landratsamtes Weilheim-Schon-

66 | altlandkreis


Wir bilden Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus

ein toller Anreiz für die Kinder

und Jugendlichen, mit Mut und

Selbstvertrauen auf die Verantwortlichen

der Ausbildungsbetriebe

zuzugehen.

In wenigen Fußminuten

gut zu erreichen

Ein Großteil der Schülerinnen und

Schüler wird sich direkt nach Unterrichtsschluss

an den benachbarten

Schulen – Pfaffenwinkel-

Realschule, Mittelschule Schongau

und Welfen-Gymnasium – zu Fuß

auf in Richtung Lechsporthalle

machen. Für alle, die aus anderen

Orten in Weilheim-Schongau

und darüber hinaus sich auf nach

Schongau machen an diesem letzten

Mittwoch vor den Osterferien

und erfahrungsgemäß von Eltern

oder Großeltern via Auto gefahren

werden: Unbedingt die Parkflächen

abseits der Lechsporthalle

nutzen, da die ohnehin begrenzte

Parkfläche direkt am Haupteingang

nicht zur Verfügung steht.

Stattdessen können Besucher

am Wilhelm-Köhler-Stadel unterhalb

der Lechsporthalle, auf

dem Volksfestplatz an der Lechuferstraße

oder oberhalb des Veranstaltungsortes

am Waldfriedhof

parken – von allen drei Parkflächen

ist die Schongauer Lechsporthalle

in wenigen Fußminuten gut zu erreichen.

Darüber hinaus empfiehlt

sich ein Blick auf die Internetseite

des Veranstalters, die unter www.

schongauer-ausbildungsmesse.de

jede Menge weitere Informationen

sowie tolle Impressionen aus den

Vorjahren bereithält.

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Infos unter eirenschmalz.de

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märz / april 2025 | 67


Bewerbungsschreiben mit Künstlicher Intelligenz

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Mitarbeiterin“

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Dein Kontakt: Verena Steidl

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Weilheim | Auch wenn es die meis-

ten ungern zugeben: Wer im Jahr

2025 eine Bachelorarbeit schreibt,

nutzt dafür auch Künstliche Intel-

ligenz. Sei es zum Recherchieren

über das KI-gestützte Recherche-

Tool „perplexity“. Oder das Aus-

formulieren, ja das Schreiben

lassen ganzer Texte von ChatG-

PT. An dieser Stelle stellt sich für

immer mehr Schüler, aber auch

deren Eltern und Lehrkräfte die

Frage: Welche Rolle spielt Künstliche

Intelligenz beim Erstellen und

Schreiben einer Bewerbung. Und

was erwarten hiesige Ausbildungsbetriebe

dahingehend von

zukünftigen Schulabgängern?

Immerhin arbeitet das eine oder

andere Großunternehmen bereits

dahingehend mit KI, um eingehende

Bewerbungen vorsortieren

zu lassen. Ob dies auch auf

Firmen und Ausbildungsbetriebe

in der Region zutrifft, ist nicht

öffentlich bekannt und nach aktuellem

Stand der Dinge auch

eher unwahrscheinlich. „Kleine,

mittelständische Unternehmen

und Handwerksbetriebe sichten

die Unterlagen nach wie vor

händisch“, sagt Ulrike Sommer,

Vorsitzende der Geschäftsführung

der Agentur für Arbeit in Weilheim,

die sich zum Thema „KI

bei Bewerbungen“ bereits umfassende

Gedanken gemacht hat.

Angefangen bei der Frage: Wie

hilfreich ist KI bei der Erstellung

von Bewerbungsunterlagen, allen

voran in Sachen Anschreiben und

Lebenslauf? „Das steckt bei den

Jugendlichen noch in den Kinderschuhen.

Wobei wir hier ganz klar

unterscheiden müssen zwischen

Gymnasiasten, Realschülern oder

den Abschlussklassen an Mittelschulen.“

Ulrike Sommer meint,

dass KI bei angehenden Abiturienten

allein deshalb eine größere

Rolle spielt, „weil sie in der Schule

weniger Informationen darüber

bekommen, wie man sich richtig

zu bewerben hat“. In Mittel- und

Realschulen gäbe es dagegen spezielle

Bewerbungstrainings, gehen

die Jugendlichen zum Teil auf

sogenannte Bewerbungsorientie-

g

rungs-Camps, im Rahmen derer

das Schreiben einer korrekten

Bewerbung gelernt wird. Wobei

an dieser Stelle nicht auszuschließen

ist, dass auch hier gewiefte

Schülerinnen und Schüler mit KI

arbeiten.

Zu professionell

für einen Teeny

Grundsätzlich gilt: Wer mit Künstlicher

Intelligenz wie eben Chat-

GPT arbeitet, sollte ihr auf gar

keinen Fall uneingeschränkt über

68 | altlandkreis


den Weg trauen, die Ergebnisse

des Tools stets akribisch überprüfen.

„KI ist wie eine schlampige

Mitarbeiterin, der man immer

über die Schulter gucken muss.“

Will am Beispiel Bewerbungsschreiben

heißen: Es inhaltlich

mehrfach und mit Argusaugen auf

Richtigkeit überprüfen. Auch die

„tassilo“-Redaktion bemerkt beim

Ausprobieren von KI immer wieder,

wie entscheidende Informationen

– unerheblich des Themas –

nicht korrekt angegeben werden.

Selbst bereits offiziell bekannte

Daten von Veranstaltungsterminen

werden von der Künstlichen Intelligenz

oft falsch niedergeschrieben.

In der Arbeitswelt an sich sind diese

digitalen Tools schon jetzt, spätestens

jedoch in wenigen Jahren,

branchenübergreifend nicht mehr

wegzudenken. „Auszubildende

sollten bei ihrer Bewerbung auf

KI aber möglichst verzichten“, rät

Ulrike Sommer. „Wenn Personalern

von einem, nur als Beispiel,

15-jährigen Mittelschüler ein Bewerbungsschreiben

in hochgestochenem,

aber auch eckigem und

roboterähnlichem Deutsch vorliegt,

erkennen die das in der Regel

sofort“. Wer seine Bewerbung

dennoch KI-gestützt erstellt, sollte

das Tool entsprechend „füttern“.

Zum Beispiel mit „schreibe die

Bewerbung mit den Worten eines

15-jährigen Realschülers“.

Vertrauliche Daten

in die USA

In der Regel bevorzugen hiesige

Ausbildungsbetriebe jedoch nach

wie vor individuell zusammengestellte

Bewerbungsunterlagen mit

einer gewissen persönlichen Note,

die zum jeweiligen Bewerber, zur

jeweiligen Bewerberin, gut passen.

„Wer sich insbesondere bei

kleinen, mittelständischen sowie

handwerklichen Betrieben bewirbt,

sollte deshalb von einer Bewerbung

mit KI absehen – Betriebe

wollen authentische Bewerbungen

sehen.“ Schließlich interessiert

den Arbeitgeber am Ende des

Tages die menschliche Intelligenz

des Bewerbers, der Bewerberin.

Natürlich werden auch Eltern immer

wieder mal drüberlesen und

an Ausdruck und Rechtschreibung

feilen – aber selbst dann ist das

Schreiben nicht so, wie von einem

professionellen Texter geschrieben

– oder eben von ChatGPT. Unabhängig

davon birgt das Arbeiten

mit KI-gestützten Programmen

auch eine Gefahr, die vielen erst

noch bewusst werden muss. „Hier

sollten sich die Nutzerinnen und

Nutzer darüber bewusst sein,

dass hinter ChatGPT und OpenAI

ein US-amerikanisches Unternehmen

steht. Die Daten, die ich hier

eingebe, werden also in die USA

übertragen und dort nach USamerikanischem

Recht verarbeitet.

Es ist deshalb wichtig, vertrauliche

Informationen nicht unbedacht in

öffentliche Tools wie ChatGPT einzugeben.“

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Das AWO-Seniorenzentrum

in Peiting bildet aus:

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märz / april 2025 | 69


Einblicke in „richtiges Berufsleben“

Praktikum für Lehrkräfte

STARTE DEINE

70 | altlandkreis

KARRIERE IN

VOLL- ODER

TEILZEIT

IM V-MARKT.

Altlandkreis | Abitur, Studium, Unterrichten:

Lehrkräfte bekommen

in der Regel keine praxisnahen

Einblicke in die Berufswelt außerhalb

von Schule, Hochschule und

Universität. Um dieser fehlenden

Erfahrung entgegenzuwirken, haben

die Macher des Ausbildungskompasses

einen neuen Ansatz ins

Leben gerufen, der befruchtend

sein könnte für Schüler, Lehrer und

Ausbildungsbetriebe. Die Rede ist

von einem „Praktikum für Lehrkräfte“.

Heißt: Firmen bieten nicht nur

Praktika für Schüler an, sondern

auch für Lehrer, die so hautnah in

den Berufsalltag von beispielsweise

Werkzeugmacher, Bankkaufrau,

Pflegekraft, IT-Systemkaufmann,

Metzger, Maurer oder Zimmerer

hineinschnuppern können. Norbert

Kees, Gründer und Inhaber eines

Elektro-Fachbetriebes mit Sitz in

Peiting, findet diese Idee super.

„Lehrer sind nach Abi und Studium

in der Tat praxisfremd, weshalb ein

Praktikum für sie, die Schüler und

uns sicherlich sehr wertvoll wäre“,

bekräftigt er. Zum einen bekämen

Lehrkräfte konkrete Eindrücke davon,

wie es im alltäglichen Berufsleben

fachlich und zwischenmenschlich

zugehe. Zum anderen

würden zahlreiche Fragen beantwortet

werden: Mit welchen Werkzeugen

und Maschinen arbeiten

die Azubis? Bekommen sie grundlegende

Kenntnisse im Betrieb gezeigt,

oder fahren sie von Tag eins

an mit auf die Baustellen? Ist der

Azubi viel auf sich alleine gestellt,

oder hat er stets einen erfahrenen

Mitarbeiter, Meister oder gar Ausbilder

an seiner Seite? Alles Fragen,

die im Rahmen eines Praktikums

beantwortet werden würden – und

weitere Vorteile mit sich bringt.

Im Ausbildungskompass pink untermalt: „Praktikum für Lehrkräfte“.

„Lehrer könnten Übungsaufgaben

in beispielsweise Mathematik mit

konkreten Beispielen aus der Praxis

des – in unserem Falle – Elektriker-

Berufs erstellen, so ihren Unterricht

authentischer gestalten. Sie lernen

im Rahmen eines Praktikums aber

auch das Klima in den jeweiligen

Ausbildungsbetrieben kennen und

können so einschätzen, für welchen

Schüler die jeweilige Firma

als Ausbildungsort geeignet wäre

und für welchen eher weniger.“ In

Norbert Kees Augen sei dies auch

eine Frage des Vertrauens. „Dass

der Lehrer sagen kann: Dort wäre

mein Schüler in guten Händen,

dem kann ich eine Ausbildung in

diesem Betrieb guten Gewissens

ans Herz legen.“

„Geht nicht nur ums

Studieren“

Von dieser Idee „Praktikum für

Lehrkräfte“ zeigt sich auch die Firma

Edelstahl Mayr in Böbing begeistert.

Dort werden aktuell die

Berufe Technische Systemplaner,

Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik

sowie Kaufleute

für Büromanagement ausgebildet.

Und in all diese Bereiche könnten

nun auch Lehrkräfte hineinschnuppern.

„Eine neue Art des Zugangs

für mehr Praxisnähe, über den wir

bei Lehrerinnen und Lehrern explizit

darauf aufmerksam machen

möchten, dass es in unserer Berufswelt

nicht nur ums Studieren

geht, sondern wir dringend gut

ausgebildete Fachkräfte in Büro

und Werkstätte brauchen“, sagt

Junior-Chefin Maresa Mayr. Beim

Thema „Zugang zur Praxisnähe“

muss allerdings unterschieden

werden zwischen Mittelschulen,

Realschulen und Gymnasien. Allen

voran letztere sind bekannt dafür,

keine Pflichtpraktika anzubieten.

Dabei wünschen sich viele Schüler,

Eltern und Firmen, dass auch die

klügsten Köpfe der Region außerhalb

der Ferien Freiraum für praktische

Berufseinblicke bekämen.

„Wenn ein Abiturient vor oder nach

erfolgreichem Abschluss seines

Bauingenieur-Studiums auch mal

als Maurer oder Zimmerer gearbeitet

hat, bringt das nur Vorteile mit

sich“, betont Norbert Kees. Doch

zurück zum „Praktikum für Lehrkräfte“,

was auch von Seiten hiesiger

Schulen prinzipiell als gute Idee

gesehen wird. „Grundsätzlich ist es

immer positiv, wenn Lehrkräfte so

viel Einblick wie möglich in Betriebe

und deren Abläufe erhalten“,

sind sich Bettina Walther und Stefan

Eberhorn von der Mittelschule

Weilheim einig. Beide sind dort

auch als Koordinatoren für „Be-


rufliche Orientierung“ verantwortlich

und sehen im Praktikum für

Lehrkräfte mehrere Vorteile: „Eine

intensivere Vernetzung würde bedeuten,

dass die Wege zwischen

den Lehrern und Betrieben noch

kürzer sind, wir effizienter Ausbildungsstellen

und Praktikumsplätze

an die Schüler vermitteln können.

Und wir Lehrer könnten in der Tat

den Unterricht praxisnäher durchführen

und unsere Schüler so besser

auf bevorstehende Praktika und

den späteren Übergang aus der

Schul- in die Arbeitswelt vorbereiten.

Auch deshalb, weil wir über

die Bedürfnisse der Betriebe besser

Bescheid wüssten.“

Letztlich eine Frage der

Umsetzung

Das große Problem beim Thema

„Praktikum für Lehrkräfte“ allerdings:

Die Umsetzung. „Aufgrund

der angespannten Personalsituation

ist es während der Unterrichtszeit

nahezu unmöglich, Lehrkräfte

für Betriebspraktika abzustellen“,

betonen Bettina Walther und Stefan

Eberhorn. Norbert Kees wirft

an dieser Stelle folgende Idee ein:

„Es heißt ja, dass Lehrkräfte deutlich

weniger Freizeit haben als

Schüler, weil sie in den Ferien Vorund

Nacharbeiten müssen, sich

Fort- und Weiterbilden. Vielleicht

könnte man im Zuge dessen auch

eine Woche Praktikum für Lehrkräfte

verpflichtend einführen.“ Stand

jetzt steckt das Projekt „Praktikum

für Lehrkräfte“ in jedem Falle noch

in den Kinderschuhen, „wurde

in Weilheim-Schongau praktisch

noch nicht umgesetzt“, wie Bettina

Hosse vom Ausbildungskompass

betont. Trotzdem zeigen sich mehrere

hiesige Betriebe offen dafür.

Auf der Internetsseite des Ausbildungskompasses

(www.ausbildungskompass.de),

auf der nahezu

alle in der Region ansässigen Firmen,

Behörden und Dienstleister

ihre Ausbildungsangebote präsentieren,

haben nicht nur Elektro

Kees und Edelstahl Mayr den Reiter

„Praktikum für Lehrkräfte“ in ihr

Angebotsrepertoire mitaufgenommen.

Insbesondere ein engerer

und offenerer Austausch zu Realschulen

und Gymnasien ist von vielen

gewünscht. Denn Mittelschulen

sind in Sachen „Zusammenarbeit

mit Schulen“ und „Praktikum für

Schüler“ deutlich aktiver, worüber

auch deren Lehrkräfte mehr praxisbezogene

Einblicke in hiesige

Lehrbetriebe bekommen. „Für uns

ist es selbstverständlich, dass wir

Lehrer die Betriebe im Rahmen

der Pflichtpraktika von unseren

Schülern besuchen“, betonen Bettina

Walther und Stefan Eberhorn.

Diese Besuche sind häufig mit

Betriebsführungen verbunden, die

zumindest einen kurzen Einblick in

die Praxis einzelner Berufe ermöglichen.

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märz / april 2025 | 71


Der Beruf des Anlagenmechanikers im Wandel

Pressmaschine, Tablet,

Kreuzlinienlaser

Böbing / Pähl | Obwohl alle drei

älteren Brüder von Julius Waldmann

in der Metallindustrie arbeiten,

dort gutes Geld verdienen,

hat er sich ganz bewusst für eine

Ausbildung im Handwerk entschieden.

Inzwischen hat der 20-jährige

Böbinger seine Ausbildung

vor wenigen Wochen erfolgreich

beendet und bereut den Weg

zum Anlagenmechaniker für Sanitär,

Heizung und Klimatechnik in

keinster Weise. „Ich war zuvor auf

der Realschule in Peißenberg, bin

da bei meinem Lehrbetrieb schon

immer vorbeigegangen und hab da

dann mal nach einem Praktikum

gefragt.“ Fazit nach viertägigem

72 | altlandkreis

Hineinschnuppern: Überragende

Kollegen, Viertagewoche und

eine Arbeit, die Spaß macht und

Goldwert ist fürs Leben. „Da war

für mich schnell klar, dass ich dort

auch meine Ausbildung machen

möchte.“ Wichtig war der Beruf

des Gas- und Wasserinstallateurs,

wie er früher hieß, schon immer.

Allerdings nicht ansatzweise so

facettenreich wie heutzutage. Das

bestätigt auch Michael Heiß, Inhaber

der Firma Speldrich in Pähl.

„Vor einigen Jahrzehnten waren

wir essentiell für einen funktionierenden

Trink- und Abwasseranschluss,

für dichte Rohrleitungen

und das Reinigen verstopfter Abflüsse

– die Heizungen bestanden

ganz früher meist noch ausschließlich

aus Holzöfen, wofür eher der

Ofenbauer zuständig war.“ Heute

dagegen sind Anlagenmechaniker

ohne Übertreibung absolute Alleskönner:

Vom maßgenauen Montieren

von Kloschüssel, Dusche,

Badewanne und Spiegelschrank

über das Verlegen von Rohrleitungen

über Wasser- und Abwasseranschlüsse

bis hin zum Verbauen

hochtechnischer, energieeffizienter

Heizungsanlagen, ja sogar Solarthermie

inklusive Installation von

Solarzellen auf Hausdächern. „Das

Schöne an diesem Beruf ist, dass

man einerseits auch heute noch

mit altbewährten Materialien und

Werkzeugen wie Handbügelsäge,

Rohrzange und Meterstab arbeitet,

aber eben auch mit topmodernen“,

sagt Julius Waldmann, der auch

den wetterabhängigen Arbeitsplatzwechsel

schätzt: Bei Regen im

Haus, bei Sonne auf dem Dach.

Prüfungsvorbereitung

im Anbau

Eine elektronisch betriebene Pressmaschine

ist unter anderem ein

gutes Beispiel für ein modernes,

vergleichsweise kompaktes Werkzeug.

Ebenso die elektronisch

betriebene, mobile Rohrbiegemaschine,

„mit der man ohne großen

Kraftaufwand ganz entscheidende

Anpassungen für das Verlegen

von Rohrleitungen machen kann“.

Noch innovativer ist in Julius Waldmanns

Augen der Kreuzlinienlaser.

„Das für mich beste und wichtigste

Gerät in unserem Arbeitsalltag,

weil er schnell aufgebaut ist, du nur

einen Punkt markieren musst und

er dir dann auf den ersten Blick alle

vertikalen und horizontalen Linien

maßgenau und präzise anzeigt,

an denen du dann beispielsweise

Voll in seinem Element: Julius

Waldmann hantiert hier mit einer

elektronischen Pressmaschine.

Rohrleitungen in die Wand hineinverlegen,

oder die Halterung für

die Montage von Armaturen setzen

musst.“ Letztlich ersetzt der Kreuzlinienlaser

das wesentlich aufwändigere

Ausmessen und Aufzeichnen

mit Meterstab und Bleistift. Die

noch modernere Arbeit im Bereich

Sanitär, Heizung und Klimatechnik

obliege dagegen den dann schon

ausgelernten Fachkräften mit Berufserfahrung,

die beispielsweise

neuinstallierte Heizungsanlagen

via Tablet und Spezialsoftware in

Betrieb nehmen, korrekt einstellen,

überprüfen und analysieren.

Insofern längst keine Seltenheit

mehr, dass Handwerker sich nicht

nur mit Meterstab, Bleistift und

Rohrzange, sondern eben auch

mit Smartphone und Tablet sowie

darauf installierter Spezialsoftware

auf Baustellen bewegen. Bei dieser

enormen Vielschichtigkeit dieses


Berufs stellt sich natürlich

die Frage: Wie bekommt man

all das Wissen, Können und

Know-how in die Köpfe und

Hände der Mitarbeiter? Und

wie gewinnt man in Zeiten

des branchenübergreifenden

Fachkräftemangels gute,

motivierte Leute? „Für mich

gibt’s da im Grunde nur eine

Lösung: Dass man sich seine

Leute selbst gut ausbildet,

auch wenn dabei die Gefahr

natürlich immer größer ist,

sie nach der Lehre zu verlieren,

weil sie motiviert sind

und weitermachen möchten“,

sagt Michael Heiß an einem

Dienstagabend, an dem seine

drei Azubis noch fleißig

sind. Der Grund: Die damals bevorstehende

Zwischenprüfung.

„Wir haben bei uns in der Firma

vor wenigen Jahren einen Anbau

mit großzügiger Werkbank gebaut,

damit die Lehrlinge immer wieder

mal zusätzlich zum Arbeitsalltag

und den überbetrieblichen Lehrgängen

bei der Handwerkskammer

die praktischen Aufgaben für die

Zwischen- und Abschlussprüfung

üben können.“

Ein systemrelevanter

Lehrberuf

Julius Waldmann hat die Zwischenprüfung

mit Zeichnen, Planen,

Rechnen und Fragenbeantworten

in der Theorie sowie Biegen, Löten,

Schweißen, Gewindeschneiden

und Aufhanfen in der Praxis

Julius Waldmann beim Verdrahten von Elektrik.

Hier ist Know-how, Fingerspitzengefühl

und Geduld gleichermaßen gefragt.

längst und mit sehr gutem Erfolg

hinter sich gebracht – Dank der

Note eins hat er sogar einen Bonus

von Seiten der Handwerkskammer

bekommen: 100 Euro brutto pro

Monat on top auf sein Lehrlingsgehalt,

das somit bei zuletzt rund

1 100 Euro brutto lag. Insgesamt

erstreckt sich die Ausbildung zum

Anlagenmechaniker für Sanitär,

Heizung und Klimatechnik mit wöchentlich

einem Tag Berufsschule

in Weilheim über 3,5 Jahre hinweg.

Instandhaltung, Bauelemente,

Heizungstechnik und Sanitärtechnik

sind die berufsspezifischen

Fächer in der Schule. Religion,

Deutsch sowie Politik und Gesellschaft

die allgemeinbildenden. Julius

Waldmann hat inzwischen den

Endspurt seiner Ausbildung hinter

sich, obwohl er sich gegen eine

Azubigerecht umgebaut:

Diese Werkstätte dient den

Lehrlingen zum Üben.

möglich gewesene Lehrzeitverkürzung

entschieden

hatte. „Weil meine engsten

Klassenkameraden es auch

nicht gemacht haben und

der Beruf ohnehin so vielschichtig

ist, habe ich trotz

sehr guter Noten bewusst

nicht verkürzt.“ Der inhaltliche

Schwerpunkt seiner

Ausbildung in den letzten

Monaten vor der Abschlussprüfung

sah so aus: Sich

neben dem Arbeitsalltag

Schritt für Schritt bestmöglich

auf die Abschlussprüfung

vorzubereiten. Die hat

von den Azubis im Rahmen

des praktischen Teils unter

anderem das Verdrahten

eines Heizkessels abverlangt. „Die

Aufgabe, die auch in unserem

Arbeitsalltag für uns Azubis eine

Herausforderung ist“, sagt der

junge Böbinger über das Verlegen

von Stromkabeln an topmodernen

Heizanlagen, die insbesondere

seit den Verunsicherungen durch

die Regierung stark gefragt sind

bei den Kunden. „Wir können uns

beim Thema moderne Heizung

kaum retten vor Anfragen“, bekräftigt

Michael Heiß, der an dieser

Stelle die Bedeutung seines

Handwerks nochmals hervorheben

möchte: „Ein systemrelevanter

Beruf, der die Klimawende draußen

vor Ort durch die Installation

moderner Heizungen in Form von

Wärmepumpen, Solarthermie

oder mit Biomasse wie Pellets oder

Hackschnitzel umsetzt. Und auch

in Krisenzeiten für die Bürgerinnen

und Bürger rund um die Uhr da

war und ist.“ Paradebeispiel hierfür

war auch die Coronapandemie:

Während die Welt aufgrund von

Maßnahmen regelrecht stillstand,

haben Anlagenmechaniker für Sanitär,

Heizung und Klimatechnik

trotzdem ausgefallene Heizungen

wieder zum Laufen gebracht, geplatzte

Rohrleitungen durch neue

ersetzt und verstopfte Toiletten

durchgängig gemacht.

js

märz / april 2025 | 73


Roche lädt zum großen Tag der Ausbildung

Experimentierfreudiges

Eintauchen

Penzberg | Der mit Abstand größte

Arbeitgeber im bayerischen Oberland:

Die Firma Roche in Penzberg,

die derzeit rund 7730 Mitarbeitende

beschäftigt. Der Standort im

Nonnenwald gilt nach konzerneigener

Aussage als „weltweit wichtige

Zentrale für die Erforschung,

Entwicklung und Produktion von

biopharmazeutischen Wirkstoffen,

diagnostischen Tests und Reagenzien

sowie Analyse-Systemen“.

Auch molekulares Tumorprofiling

und Gentherapie gehöre zum Portfolio

des Pharma-Giganten, der

seit Jahrzehnten kräftig investiert –

allein im Zeitraum von 2014 bis

2023 habe der Konzern rund 2,7

Milliarden Euro für den Standort

Penzberg in die Hand genommen.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses

stetigen Wachstums ist auch die

firmeneigene Ausbildung fachkompetenter

Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Derzeit beschäftigt das

Unternehmen ehme

360 Auszubildende

ubil

und duale Studenten – und sucht

bereits nach weiteren Nachwuchskräften

für den Ausbildungsstart

im September 2026. Eine große

Gelegenheit, hautnahe Einblicke

in Standort, Berufe, Ausbildung

und Studiengänge bei Roche in

Penzberg zu bekommen: Der Tag

der offenen Tür der Ausbildung

am Samstag, 29. März, von 9.30

bis 13.30 Uhr, zu dem insbesondere

Schülerinnen und Schüler

ab dem 13. Lebensjahr, aber auch

Eltern, Großeltern, Lehrkräfte und

alle an Roche interessierte Menschen

herzlich eingeladen sind.

„Die Besucherinnen und Besucher

erwartet ein spannendes und ab-

wechslungsreiches Programm mit

zahlreichen hen Mitmach-Experimen-

ten und Einblicken in die Welt der

Chemie“, verspricht Roche-Pressesprecher

Ferdinand von hardstoettner einen kurzweiligen,

igen,

Rein-

praxisnahen Aufenthalt. Unter anderem

können sich die Besucher

er

am Mikroskopieren versuchen, einen

Pipettierführerschein machen

oder eine Glucosemessung durchführen.

Sieben Ausbildungsberufe

In Summe bildet Roche in Penzberg

mit Biologielaborantin und Biologielaborant,

Chemielaborantin und

Chemielaborant, Chemikantin und

Chemikant, Fachinformatikerin und

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung,

Mechatronikerinnen

und Mechatroniker, Kaufleute für

Büromanagement und erstmals

auch Elektrikerinnen und Elektriker

für Automatisierungstechnik sie-

ben verschiedene Berufe aus. Wie

eine Ausbildung bei Roche konkret

ablaufen kann, verdeutlicht der

Konzern am Beispiel Chemikant/

in: Sie setzt eine erfolgreich abgeschlossene

Mittlere Reife voraus,

dauert dreieinhalb Jahre, kann auf

drei Jahre verkürzt rzt werden en und

74 | altlandkreis


ist genaugenommen keine duale,

sondern sogar triale Lehre. Der

Grund: Berufsschule in München,

Praxis im Ausbildungszentrum

Penzberg sowie gezielte Einsätze

in verschiedenen Fachabteilungen

des Unternehmens. Prozessleittechnik,

Produktions- und Verfahrenstechnik,

Anlagentechnik,

Chromatographie, Biotechnologie

und Zellkultur sowie physikalische

Kennzahlen sind unter anderem

die Themenfelder, in denen die

Azubis fundierte Kenntnisse erwerben.

Ergänzt wird das vielseitige

Ausbildungsangebot bei Roche in

Penzberg durch Studiengänge an

der Hochschule Weihenstephan-

Triesdorf, der Jacobs University

Bremen und dem Management

Center Innsbruck. Im Fokus stehen

hier der Bachelorstudiengang in

Angewandter Informatik sowie die

Masterstudiengänge in Biotechnologie,

Data Engineering sowie Biotechnologie

/ Bioingenieurwesen.

Filtern von Cola

Am Tag der offenen Tür der Ausbildung

können sich die Besucherinnen

und Besucher umfassend über

die genannten Ausbildungsberufe

und Studienkooperationen informieren.

Azubis, Studierende und

Ausbilder stehen für einen Austausch

auf Augenhöhe in Form von

persönlichen Gesprächen bereit.

Darüber hinaus stehen zahlreiche

weitere Experimente auf dem

Programm, die Interessierte selbst

ausprobieren dürfen. Die Rede ist

unter anderem vom Filtern von

Cola in einer sogenannten Filtriernutsche,

dem Aufbau eines chemischen

Gartens, der Herstellung

von Acetylsalicylsäure, die Produktion

von Calciumcarbonat oder die

Soxhlet-Extraktion von Fetten in Lebensmitteln.

„Neben diesen konkreten

Experimenten gibt es viele

weitere spannende Stationen, die

die Welt der Chemie und Biotechnologie

hautnah erlebbar machen –

ein perfekter Tag für alle, die Naturwissenschaften

faszinierend

finden“, bekräftigt Stefan Bleicher,

Standortkoordinator der Ausbildung

bei Roche in Penzberg. Wie

beliebt der Tag der offenen Tür der

Ausbildung dort ist bei in der Region

lebenden Menschen, zeigte sich

beim jüngsten Termin: Im Oktober

2024 nutzten mehr als 800 Schüler,

Eltern und Lehrer die Gelegenheit,

in das größte Biotechnologische

Ausbildungszentrum Bayerns hineinzuschnuppern.

js

> > > INFOS ZUM AUSBILDUNGSTAG

Der Tag der offenen Tür der Ausbildung bei Roche, Nonnenwald 2,

in Penzberg, findet am Samstag, 29. März, von 9.30 bis 13.30 Uhr im

Gebäude 371 statt. Das Bewerbungsportal für den Ausbildungsstart

im September 2026 öffnet am 1. April unter roche.de/ausbildung.

märz / april 2025 | 75


MÄRZ /


Veranstaltungskalender 1. März bis 30. April 2025

SCHWABSOIEN

SA 01.03.

14.00 Uhr

Faschingszug durchs Dorf,

anschließend Gardeauftritte vor

dem Rathaus. Warm-up ab 12 Uhr.

Einlass ins Festzelt ab 16 Jahren.

Infos siehe www.schwabsoien.de

SCHONGAU

SO 02.03.

Ab 12.00 Uhr

Faschingsumzug mit Faschingstreiben

am Marienplatz mit Barbetrieb

und DJ

HERZOGSÄGMÜHLE

9.00 bis 11.00 Uhr

Faschings-Frühstücksbuffet im

Café & Wirtshaus Herzog am

Dorfplatz 8. Reservierung unter

08861 / 219213

BERNBEUREN

14.00 bis 16.00 Uhr

Auerbergmuseum geöffnet.

Jeden Sonntag

LECHBRUCK

11.00 bis 14.00 Uhr

Schlemmer-Brunch auf der Gsteig.

Gsteig 1. Kosten 39 €, Tischreservierung

unter 08862 / 987749

ROTTENBUCH

14.00 und 20.00 Uhr

Faschingstheater in der Gemeindehalle,

Franz-von-Heeren-Str. 7

WILDSTEIG

9.30 bis 11.30 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Sonntag

BAD BAYERSOIEN

17.00 bis 20.00 Uhr

Museum im Bierlinghaus geöffnet.

Eintritt 2,50 €. Jeden 1. Sonntag im

Monat

PEISSENBERG

13.30 bis 16.30 Uhr

Bergbaumuseum geöffnet.

Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

SCHONGAU

MO 03.03.

Rosenmontag

ab 13.30 Uhr

Kinderfasching in der Lechsporthalle

mit abwechslungsreichem

Programm

PEITING

Ab 14.00 Uhr

Rosenmontags-Fasching mit dem

kath. Frauenbund Peiting e.V. im

kath. Pfarrsaal, Pfarrweg 3. Motto:

Bunt und Fröhlich. Zum Tanz spielen

die lustigen Weinländer und

die Hohenfurcher Prinzengarde

mit Prinzenpaar tritt auf. Eintritt 12

€ (Mitglieder 10 €)

INGENRIED

9.00 bis 12.00 &

13.30 bis 18.00 Uhr

Rabattaktion bei Flowbikes in der

Steingadener Str. 3 mit bis zu 40 %

Rabatt. Infos unter www.flowbikes.

de. Aktionszeit bis 30.04.2025.

Siehe Anzeige Seite 27

BERNBEUREN

16.00 bis 18.30 Uhr

Bücherei geöffnet.

Jeden Montag und Donnerstag

ROTTENBUCH

20.00 Uhr

Faschingstheater in der Gemeindehalle,

Franz-von-Heeren-Str. 7

Ganztägig

Kunst im Krieg – Exponate aus der

Ukraine 2022-2024 im Klosterhof

42. Täglich bis 18.04.2025

SCHONGAU

DI 04.03.

Faschingsdienstag

Ab 19.00 Uhr

Kehraus im Trachtenheim auf

dem Helgoland. Ausklang der Faschingssaison

mit Beerdigung des

Faschingsprinzen um Mitternacht

PEITING

ab 14.00 Uhr

Bankmuseum in der Raiffeisenbank

Pfaffenwinkel eG in der

Bahnhofstraße 26 geöffnet. Besichtigung

nur mit Anmeldung unter

08861 / 6760. Jeden 1. Dienstag im

Monat

HOHENPEISSENBERG

09.30 bis 11.00 Uhr

Seniorentreff in gemütlicher

Runde im HOP im Schächen.

Jeden Dienstag

13.00 bis 22.00 Uhr

Damensauna in der Rigi Rutsch’n

in der Pestalozzistr. 8. Jeden

Dienstag

LECHBRUCK

13.30 bis 19.00 Uhr

Faschingsumzug in der Flößerstraße

Ab 18.00 Uhr

Faschingsparty im Café und Bar

„Unter Palmen“ in der untere

Dorfstr. 35 mit saurem Käs-Essen

Ab 19.00 Uhr

Kehraus in der Lechhalle, Lechhallenweg

8

Ab 19.30 Uhr

Stammtisch der Motorradfreunde

im Gasthof Holler. Jeden 1. Dienstag

im Monat

SCHONGAU

MI 05.03.

Aschermittwoch

14.30 bis 18.00 Uhr

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener

Str. 7 geöffnet. Jeden

Mittwoch und Donnerstag

PEITING

14.00 bis 17.00 Uhr

Museum im Klösterle geöffnet,

Kapellenstr. 1. Jeden Mittwoch,

außer an Feiertagen

> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ

Do, 13. März 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle

Mi, 26.März 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob-Pfeiffer-Haus

Mo, 31. März 15.00 bis 20.00 Uhr Landsberg, Sportzentrum

Do, 03. April 16.00 bis 20.00 Uhr Weilheim, BRK-Haus

Fr, 04. April 16.00 bis 20.00 Uhr Weilheim, BRK-Haus

Mo, 14. April 15.00 bis 20.00 Uhr Landsberg, Sportzentrum

Weitere Termine und Reservierung: www.blutspendedienst.com

märz / april 2025 | 77

Starkbierzeit 2025

März/April

Mittwoch, 19. März, 20 Uhr:

Musik mit Moritz Weiß Klezmer

Trio aus der Steiermark,

Weltmusik, neue CD „Wind“

Freitag, 21. März, 19 Uhr:

Starkbieranstich Fastinator 2025

Fastenpredigt Bruder Cengiz

Musik mit ScheinEilig

Samstag, 22. März, 19 Uhr:

Musik mit Notenschluss

- Eine Reise durch die Welt von

Rock und Pop (Lehrerband)

Freitag, 28. März, 19 Uhr:

Starkbierfest mit Musikverein

Klosterlechfeld

Feiern Sie mit bei Starkbier,

Haxn, Schweinebraten und co.

Kultur- und Eventbrauerei

bay. Küche, eigenes Bier, kinderfreundlich

Altenstadter Str. 13, 86956 Schongau

Tickets: www.brauhaus-schongau.de

08861-9336222


17.00 bis 19.00 Uhr

Raum der Begegnung - offener

Treffpunkt für Trauernde für

Jung und Alt in den Räumen von

VerdeSia in der Angermoosstr. 28.

Jeden 1. Mittwoch im Monat

ALTENSTADT

19.30 bis 21.00 Uhr

Treffen der Fotogruppe im MIZ,

Schulweg 10. Kontakt: info@

fotogruppe-altenstadt.de, Veranstaltungen

sind für alle offen und

kostenlos. Jeden Mittwoch

LECHBRUCK

12.30 bis 20.00 Uhr

„Allgäuer Fisch“ Auf der Gsteig -

à la carte. Tischreservierung unter

08862 / 987749

14.30 bis 16.00 Uhr

Kinder stärken mit Pferdestärken.

Familie Riedle in Helmenstein 2.

Anmeldung telefonisch unter

08367 / 9122792. Unkostenbeitrag

pro Reiter 16 €. Jeden Mittwoch

WILDSTEIG

17.00 bis 19.00 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Mittwoch

BAD BAYERSOIEN

14.30 bis 17.30 Uhr

Museum im Bierlinghaus geöffnet.

Eintritt: 2,50 €. Jeden Mittwoch

KINSAU

14.45 bis 17.30 Uhr

Bücherstube im Turnraum der

Schule geöffnet Jeden Mittwoch

15.00 bis 16.00 Uhr

Vorlesestunde im Turnraum der

Schule Jeden Mittwoch

APFELDORF

15.45 bis16.30 Uhr

Bücherei im Untergeschoß der

Grundschule geöffnet. Jeden

Mittwoch außer in den Ferien

SCHONGAU

DO 06.03.

14.30 bis 18.00 Uhr

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener

Str. 7 geöffnet. Jeden

Mittwoch und Donnerstag

14.00 bis 17.00 Uhr

Gesellschafts- & Spielenachmittag

mit Bewirtung in der AWO. Infos

unter 08861 / 3625. Jeden Donnerstag

BERNBEUREN

16.00 bis 18.30 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Montag

und Donnerstag

STEINGADEN

14.00 bis 18.00 Uhr

Kameramuseum in der Füssener

Str. geöffnet. Jeden Donnerstag

SCHONGAU

FR 07.03.

07.30 bis 13.00 Uhr

Wochenmarkt am Marienplatz

Jeden Freitag

13.30 bis 15.30 Uhr

Treffen der Selbsthilfegruppe Lunge

im Besprechungsraum der AOK

in der Blumenstraße. Infos unter

www.shg-lunge.de

19.00 bis 21.00 Uhr

Weltgebetstag in der Dreifaltigkeitskirche

in der Blumenstr. 5

PEITING

8.30 bis 12.00 Uhr

Bauernmarkt am oberen Hauptplatz

mit Gemüse und Obst (nach

Saison), Schmalzgebäck, Kesselfleisch

und frischem Ziegenfleisch

sowie Produkte aus der Partnerstadt

Calvi dell’Umbria uvm. Jeden

ersten Freitag im Monat

HERZOGSÄGMÜHLE

18.00 bis 21.00 Uhr

Burger-Abend im Café & Wirtshaus

Herzog am Dorfplatz 8.

Reservierung unter 08861 / 219213

BERNBEUREN

15.00 bis 16.30 Uhr

Märchentheater „König Drosselbart“

ab 4 Jahren im Waldseminarhaus

Gut Kinsegg. Kosten

8 € pro Kind, 10 € pro Erwachsener

(inkl. Lagerfeuer, Stockbrot,

Getränk). Anmeldung bei Susanne

Steger unter 08342 / 914458 oder

per WhatsApp 0176 / 73899215 oder

steger.mod@magenta.de

SCHONGAU

SA 08.03.

11.00 bis 14.00 Uhr

Rares und Regionales aus der

Samentüte in der Gärtnerei

„Blumenschule“. Weitere Infos

und teilnehmende Gärten werden

auf der Website des Netzwerkes

veröffentlicht: www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de

19.00 bis 20.00 Uhr

Erlebnisführung „In’s Licht

gerückt“. Genießen Sie Ruhe

und besondere Augenblicke in

der abendlichen St. Anna Kirche.

Kosten pro Person 10 €. Anmeldung:

Tourist Information Tel.

08861 / 214181

78 | altlandkreis


ROTTENBUCH

11.00 bis 14.00 Uhr

Rares und Regionales aus der

Samentüte Privatgarten „Gartenglück

& Apfelreich“. Weitere Infos

und teilnehmende Gärten sind

auf der Website des Netzwerkes

veröffentlicht: www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de

SO 09.03.

HERZOGSÄGMÜHLE

9.30 bis 12.00 Uhr

Tauschtag der Sammlerfreunde

Peiting und Umgebung für Briefmarken,

Postkarten und Münzen

im Rainer-Endisch-Saal

BERNBEUREN

9.30 bis 11.30 Uhr

Märchen-Frühstück für Erwachsene

im Waldseminarhaus Gut

Kinsegg, Kinsegg 1. Kosten 30 €.

Anmeldung bei Susanne Steger

unter 08342 / 914458 oder per

WhatsApp 0176 / 73899215 oder

steger.mod@magenta.de

WEILHEIM

18.00 Uhr

Das Huhn – Komödie von Frank

Geerk. Ein Gastspiel vom Hoftheater

Bergkirchen im Stadttheater.

Siehe Anzeige links

SCHONGAU

MI 12.03.

11.00 bis 17.00 Uhr

Kleiderkammer in der Blumenstraße

2 geöffnet. Jeden Mittwoch

außer in den Ferien

18.00 bis 19.00 Uhr

Infoabend der drei Berufsschulen

für Kinderpflege, Sozialpflege und

Ernährung und Versorgung im

Beruflichen Schulzentrum in der

Wilhelm-Köhler-Str. 40.

PEITING

14.00 bis 17.30 Uhr

Besuch des Bunkers in der

Welfenkaserne Landsberg mit

der VHS Peiting in der Siegfried-

Meister-Str. 1. Anfahrt selbständig,

Anmeldung unter 08861 / 59962

DENKLINGEN

DO 13.03.

16.00 bis 18.00 Uhr

Gemeindebücherei geöffnet. Jeden

Donnerstag außer in den Ferien

SCHONGAU

FR 14.03.

18.00 bis 19.30 Uhr

Klamottenkiste für Schwangere

und Behinderte in der Pfarrei

Verklärung Christi in der Schönlinderstr.

39

LECHBRUCK

18.00 bis 21.00 Uhr

Vortrag „Der Lech im Gebirge 2“

mit Peter Nasemann im Flößermuseum,

Weidach 8. Anmeldung

unter info@lechbruck.de oder Tel.

08862 / 987830. Eintritt frei, Spenden

willkommen

ab 19.30 Uhr

MSC Clubabend im Gasthof Holler

Jeden 2. Freitag im Monat

SCHONGAU

SA 15.03.

9.00 bis 12.00 Uhr

Klamottenkiste in der Pfarrei

Verklärung Christi in der Schönlinderstr.

39

PEITING

9.30 bis 11.30 Uhr

Kinderkleiderbasar Frühjahr/Sommer

in der Schloßberghalle. Infos

zu Anmeldung und Verkauf unter

www.basarlino.de/LA91

HOHENPEISSENBERG

9.00 bis 12.00 Uhr

Kinderkleidermarkt im Haus der

Vereine in der Nordstr. 3. Einlass

für Schwangere mit Mutterpass

ab 9 Uhr. Mehr Informationen

auf https://kinder-kleidermarkthohenpeissenberg.jimdosite.com/

zu finden

LECHBRUCK

10.00 bis 12.00 Uhr

Familienführung im Flößermuseum,

Weidach 8. Kosten:

Erwachsene 3 €, Kinder 1 €.

Anmeldung bis spätestens Fr. 10 Uhr

unter info@lechbruck.de oder Tel.

08862 / 987830

PEITING

SO 16.03.

9.00 bis 17.00 Uhr

Frühjahrsmarkt rund um den

Hauptplatz. Ab 13 Uhr freuen sich

auch die Einzelhändler auf Ihren

Besuch.

14.00 bis 18.00 Uhr

Tanz - die „Original Tanzfreunde“

laden zum Tanz ein im Pfarrsaal

St. Michael im Pfarrweg 1. Unkostenbeitrag

8 €

LECHBRUCK

11.00 bis 14.00 Uhr

Frühstücks-Brunch auf der Gsteig,

Gsteig 1. Kosten: 39 € Tischreservierung

unter 08862 / 987749

STEINGADEN

MO 17.03.

ab 14.00 Uhr

Kurs Faszination Kalligrafie in der

Bildungs- und Erholungsstätte

Langau, Langau 1. Weitere Infos

unter www.langau.de/events/

faszination-kalligrafie/

Bis Freitag 21.03.

ab 18.00 Uhr

Seminar Begleitung von Trauernden

in der Bildungs- und

Erholungsstätte Langau, Langau

1. Weitere Infos unter: https://www.

langau.de/events/begleitung-vontrauernden-3/

Bis Mittwoch 19.03.

SCHONGAU

MI 19.03.

Ab 20.00 Uhr

Musik mit dem Moritz Weiß

Klezmer Trio aus der Steiermark

im Brauhaus in der Altenstadter

Str. 13. Feiern Sie mit bei Starkbier,

Haxn, Schweinebraten und Co.

Tickets und Infos unter www.

brauhaus-schongau.de oder Tel.

08861 / 9336222. Siehe Seite 23 und

Anzeige Seite 77

DO 20.03.

Frühlingsanfang

HERZOGSÄGMÜHLE

10.00 bis 13.00 Uhr

Weißwurstessen im Café &

Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.

Reservierung unter 08861 / 219213

SCHONGAU

FR 21.03.

Ab 19.00 Uhr

Starkbieranstich Fastinator 2025

mit Fastenprediger Bruder Cengiz

und Musik von ScheinEilig im

Brauhaus in der Altenstadter Str.

13. Feiern Sie mit bei Starkbier,

Haxn, Schweinebraten und Co.

Tickets und Infos unter www.

brauhaus-schongau.de oder Tel.

08861 / 9336222. Siehe Anzeige

Seite 77

SCHONGAU

SA 22.03.

Ab 19.00 Uhr

Musik „Notenschluss – Eine Reise

durch die Welt von Rock und Pop“

im Brauhaus in der Altenstadter

Str. 13. Feiern Sie mit bei Starkbier,

Haxn, Schweinebraten und Co.

Tickets und Infos unter www.

brauhaus-schongau.de oder Tel.

08861 / 9336222. Siehe Bericht Seite

44 / 45 und Anzeige Seite 77

ALTENSTADT

Ab 19.30 Uhr

Best-Of Kabarettabend mit Alexandra

Stiglmeier im Schalander in

der St.-Lorenz-Str. 14. Eintritt: 14 €

Karten unter 0176 / 72561588. Infos

unter www.stiglmeier-alexandra.de

HOHENFURCH

13.30 Uhr

Schnittkurs für Obstbäume bei

Familie Rieger in der Hoheneggstraße

38. Siehe Seite 23

LECHBRUCK

Ab 14.00 Uhr

Kinderkleiderbasar in der Lechhalle,

Lechhallenweg 8

ROTTENBUCH

Ganztags

Kinderbibeltage in der Pfarrkirche,

Klosterhof 32. Bis 23.03.

WEILHEIM

9.00 bis 16.00 Uhr

Ausbildungsmesse und 4. Tag der

offenen Tür in der Berufsschule

Weilheim, Narbonner Ring. Siehe

Seite 62 / 63 und Anzeige Seite 64

märz / april 2025 | 79


LECHBRUCK

SO 23.03.

9.00 bis 12.00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

am oberen Lechsee. Treffpunkt

Rathaus in der Flößerstr. 1. Weitere

Infos unter 0881 / 9249941 oder

0160 / 90917247. Kostenlos, um

Fahrkostenzuschuss wird gebeten

ROTTENBUCH

Ganztags

Kinderbibeltage in der Pfarrkirche,

Klosterhof 32

PEITING

DO 27.03.

20.00 bis 22.00 Uhr

Hans Söllner – Solo in der

Schlossberghalle, Münchener Str.

13. Karten: 42 €, erhältlich bei der

Tourist-Information Peiting, Hauptplatz

4, 08861 / 59961, touristinfo@

peiting.de. Einlass ab 19 Uhr, freie

Platzwahl. Siehe Seite 22

SCHONGAU

FR 28.03.

Ab 19.00 Uhr

Starkbierfest mit dem Musikverein

Klosterlechfeld im Brauhaus in der

Altenstadterstr. 13. Feiern Sie mit

bei Starkbier, Haxn, Schweinebraten

und Co. Tickets und Infos unter

www.brauhaus-schongau.de oder

Tel. 08861 / 9336222. Siehe Anzeige

Seite 77

LECHBRUCK

Ab 19.00 Uhr

Gau-Preisschafkopfen in der

Lechhalle, Lechhallenweg 8.

WEILHEIM

18.00 Uhr

Hochwasser-Symposium mit

Fachvorträgen, Ausstellern und

Rahmenprogramm auf dem Volksfestplatz

und in den Hochlandhallen

an der Wessobrunner Straße

8. Infos unter www.kbi-wm-sog.de.

Siehe Seite 58 / 59

PEITING

SA 29.03.

9.00 bis 12.00 Uhr

Selbstverteidigungsseminar für

Frauen im Fitness-Studio Atlantis,

Widmannweg 2. Kosten 50 €, Teilnahme

ab 14 Jahren. Anmeldung

bis spätestens 24.03.2025 bei Karl

Jesberger Tel. 0170 / 7881195 oder

kj@msdo-bayern.com oder www.

msdo-bayern.com

15.00 bis 18.00 Uhr

Kleiderbörse für Erwachsene in

der Schloßberghalle. Infos für Verkäufer

unter: www.kleiderboersepeiting.de

LECHBRUCK

18.00 bis 21.00 Uhr

Lesung „Der kleine Prinz“ mit

Elisabeth Rass im Flößermuseum,

Weidach 8. Karten 8 €,

VVK bei der Tourist Information

unter info@lechbruck.de oder Tel.

08862 / 987830.

STEINGADEN

14.00 bis 17.00 Uhr

Offenes Singen in der Bildungsund

Erholungsstätte Langau.

Informationen unter: https://www.

langau.de/veranstaltungen-langau/

ROTTENBUCH

14.00 bis 17.00 Uhr

Veteranenausstellung im Klosterhof

42

15.00 bis 17.00 Uhr

Flohmarkt rund ums Kind in der

Weichberghalle

DENKLINGEN

9.30 bis 12.00 Uhr

Klamottenkiste / Kleiderbasar für

Kids und Teens in der Schulturnhalle

in der Birkenstr. 4.

Anmeldung ab 13.03.2025 unter

klamottenkiste-denklingen@gmx.

de. Anmeldegebühr 2 €. Einlass für

Schwangere ab 8.30 Uhr

WEILHEIM

9.00 Uhr

Hochwasser-Symposium mit

Fachvorträgen, Ausstellern und

Rahmenprogramm auf dem Volksfestplatz

und in den Hochlandhallen

an der Wessobrunner Straße

8. Infos unter www.kbi-wm-sog.de.

Siehe Seite 58 / 59

PENZBERG

9.30 bis 13.30 Uhr

Tag der offenen Tür der Ausbildung

bei der Roche Diagnostic

GmbH, Nonnenwald 2. Einblicke

in die vielfältigen Ausbildungsberufe.

Siehe Bericht Seite 74 / 75 und

Anzeige Seite 71

SCHONGAU

SO 30.03.

13.30 bis 17.00 Uhr

Tag der offenen Tür mit musikalischer

Schnitzeljagd, Livemusik in

der Musikschule Pfaffenwinkel am

Marienplatz 7. Siehe Seite 37

LECHBRUCK

11.00 bis 14.00 Uhr

Schlemmer-Brunch auf der Gsteig.

Kosten 39 €. Tischreservierung unter

08862 / 987749

KINSAU

10.00 bis 15.00 Uhr

Flohmarkt im Dorfgemeinschaftshaus

(Kirchweg 1) und den Garagen

in Kinsau. Für das leibliche

Wohl wird gesorgt

PEITING

DI 01.04.

ab 14.00 Uhr

Bankmuseum im Hauptgebäude

der Raiffeisenbank Pfaffenwinkel

eG in der Bahnhofstraße 26

geöffnet. Besichtigung nur mit

Anmeldung unter 08861 / 6760.

Jeden 1. Dienstag im Monat

HOHENPEISSENBERG

09.30 bis 11.00 Uhr

Seniorentreff in gemütlicher

Runde im HOP im Schächen. Jeden

Dienstag

13.00 bis 22.00 Uhr

Damensauna in der Rigi Rutsch’n.

Jeden Dienstag

LECHBRUCK

Ab 19.30 Uhr

Stammtisch der Motorradfreunde

im Gasthof Holler. Jeden 1. Dienstag

im Monat

STEINGADEN

15.00 bis 17.00 Uhr

Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.

Eintritt frei. Sonderführungen

auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.

Jeden Dienstag und Donnerstag

SCHONGAU

MI 02.04.

11.00 bis 17.00 Uhr

Kleiderkammer in der Blumenstraße

2 geöffnet. Jeden Mittwoch,

außer in den Ferien

80 | altlandkreis


14.30 bis 18.00 Uhr

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener

Str. 7 geöffnet. Jeden

Mittwoch und Donnerstag

PEITING

14.00 bis 17.00 Uhr

Museum im Klösterle geöffnet, Kapellenstr.

1. Jeden Mittwoch, außer

an Feiertagen

17.00 bis 19.00 Uhr

Raum der Begegnung – offener

Treffpunkt für Trauernde bei

VerdeSia in der Angermoosstr. 28

Jeden 1. Mittwoch im Monat

ALTENSTADT

19.30 bis 21.00 Uhr

Treffen der Fotogruppe im MIZ,

Schulweg 10. Kontakt: info@

fotogruppe-altenstadt.de, Gäste

willkommen. Jeden Mittwoch

LECHBRUCK

16.00 bis 19.00 Uhr

Gemeindebücherei geöffnet. Jeden

Mittwoch außer in den Ferien

WILDSTEIG

17.00 bis 19.00 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Mittwoch

BAYERSOIEN

14.30 bis 17.30 Uhr

Museum im Bierlinghaus geöffnet.

Eintritt 2,50 €. Jeden Mittwoch

KINSAU

14.45 bis 17.30 Uhr

Bücherstube im Turnraum der

Schule geöffnet. Jeden Mittwoch

15.00 bis 16.00 Uhr

Vorlesestunde im Turnraum

der Schule. Jeden Mittwoch

APFELDORF

15.45 bis 16.30 Uhr

Bücherei im Untergeschoß

der Grundschule geöffnet. Jeden

Mittwoch außer in den Ferien

DO 03.04.

SCHONGAU

14.30 bis 18.00 Uhr

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener

Str. 7 geöffnet. Jeden

Mittwoch und Donnerstag

14.00 bis 17.00 Uhr

Gesellschafts- & Spielenachmittag

in der AWO. Infos unter

08861 / 3625. Jeden Donnerstag

BERNBEUREN

16.00 bis 18.30 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Montag

und Donnerstag

STEINGADEN

14.00 bis 18.00 Uhr

Kameramuseum in der Füssener

Str. geöffnet. Jeden Donnerstag

15.00 bis 17.00 Uhr

Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.

Eintritt frei. Sonderführungen

auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.

Jeden Dienstag und Donnerstag

DENKLINGEN

16.00 bis 18.00 Uhr

Gemeindebücherei geöffnet. Jeden

Donnerstag außer in den Ferien

FR 04.04.

SCHONGAU

07.30 bis 13.00 Uhr

Wochenmarkt am Marienplatz

Jeden Freitag

13.30 bis 15.30 Uhr

Treffen der Selbsthilfegruppe Lunge

im Besprechungsraum der AOK

in der Blumenstraße. Infos unter

www.shg-lunge.de

18.15 bis 23.30 Uhr

Dine and Crime: Tödliche Familienbande

im Schongauer Brauhaus

in der Altenstadter Str. 13. Vier-

Akte-Live-Krimi bei einem Drei-

Gänge-Menü. Tickets und Infos

unter www.brauhaus-schongau.de

oder Tel. 08861 / 9336222

20.00 Uhr

Midge's Pocket & Jack and the

Whitebears Live im Reaktor in der

Schützenhausstraße 1. Ein Abend

ganz im Zeichen der Blues und

Rock-Musik. Siehe Seite 23

PEITING

8.30 bis 12.00 Uhr

Bauernmarkt am oberen Hauptplatz.

Jeden ersten Freitag im Monat

18.00 bis 24.00 Uhr

12. Museumsnacht im Klösterle mit

breitgefächertem Programm in der

Kapellenstr. 1. Eintritt frei

HERZOGSÄGMÜHLE

18.00 bis 21.00 Uhr

Neu! Schnitzel-Abend im Café &

Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.

Reservierung unter 08861 / 219213

SCHWABNIEDERHOFEN

20.00 Uhr

Paganini in Paris - Secrets Tour im

KulZe mit Jean-Manuel Bez (Violine)

& Raphael Béreau (Gitarre) Ein

großartiges interaktives Erlebnis

zwischen Tränen und Lachen. Infos

unter www.kulze.info/Programm,

Eintritt frei

WEILHEIM

20.00 Uhr

Souvenier – Florence Foster

Jenkins, die Königin der falschen

Töne. Ein Gastspiel vom Theater

Regensburg im Stadttheater.

Siehe Anzeige Seite 78

SA 05.04.

SCHONGAU

18.00 Uhr

Friedenskonzert mit dem Vokalensemble

ANIMA aus St. Petersburg,

Rußland in der Dreifaltigkeitskirche,

Blumenstraße 5. Eintritt frei,

Spenden erbeten

19.30 Uhr

Goldmund – Anna Veit & sechs

Münchner Philharmoniker im

Ballenhaus, Marienplatz 2. Weitere

Infos unter info@wieskonzerte.de

oder www.wieskonzerte.de

PEITING

Ganztangs

2. Rock'n Roll Pfaffenwinkel-Cup

in der Sporthalle Birkenried,

Alfons-Peter-Sr. 10

SCHWABNIEDERHOFEN

19.30 Uhr

Unser Lech - wild, gezähmt und

einzigartig? im KulZe. Ein Abend

mit Lyrik, Musik und Lechexpertise.

Infos unter www.kulze.info/Programm.

Freie Platzwahl – Eintritt frei

LECHBRUCK

Ab 19.00 Uhr

Starkbierfest in der Lechhalle,

Lechhallenweg 8

WEILHEIM

20.00 Uhr

Souvenier – Florence Foster

Jenkins, die Königin der falschen

Töne. Ein Gastspiel vom Theater

Regensburg im Stadttheater.

Siehe Anzeige Seite 78

SO 06.04.

SCHONGAU

Ab 19.00 Uhr

Konzert „Sehnsucht nach Alpinistan“

mit Gruberich im Ballenhaus.

Eintritt: 22 € VVK bei Buch am Bach

Peiting, Touristinfo Schongau und

online unter www.liccambra.org

BERNBEUREN

14.00 bis 16.00 Uhr

Auerbergmuseum geöffnet.

Jeden Sonntag

märz / april 2025 | 81


WILDSTEIG

9.30 bis 11.30 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Sonntag

BAD BAYERSOIEN

17.00 bis 20.00 Uhr

Museum im Bierlinghaus geöffnet.

Eintritt 2,50 €. Jeden 1. Sonntag im

Monat

PEISSENBERG

13.30 bis16.30 Uhr

Bergbaumuseum geöffnet.

Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

BERNBEUREN

MO 07.04.

16.00 bis 18.30 Uhr

Bücherei geöffnet. Jeden Montag

und Donnerstag

LECHBRUCK

DI 08.04.

19.00 bis 21.00 Uhr

Stammtisch der Motorradfreunde

im Gasthof Holler in der Bahnhofstr.

10

SCHONGAU

MI 09.04.

13.30 bis 17.30 Uhr

SAM2025 – Schongauer Ausbildungsmesse

in der Lechsporthalle

mit über 80 Ausstellern zu Handwerk,

Industrie, Gesundheitswesen

und Öffentlichem Dienst. Infos

unter www.schongauer-ausbildungsmesse.de.

Siehe Seite 66 / 67

und Anzeige Seite 76

> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“

Anschrift

„altlandkreis“

Birkland 40

86971 Peiting

Tel.: 08869 / 91 22-16

Fax: 08869 / 91 22-17

www.altlandkreis.de

Email

Redaktion: redaktion@altlandkreis.de

Termine: veranstaltungen@altlandkreis.de

Anzeigen: anzeigen@altlandkreis.de

Anregungen / Kritik: info@altlandkreis.de

Das Impressum finden Sie auf Seite 40.

LECHBRUCK

FR 11.04.

ab 19.30 Uhr

MSC Clubabend im Gasthof Holler.

Jeden 2. Freitag im Monat

STEINGADEN

ab 18.00 Uhr

Singend sein – Heilsames Singen

in der Bildungs- und Erholungsstätte

Langau. Weitere Informationen

unter: www.langau.de/events/

singend-sein-heilsames-singen-2/.

Bis Sonntag 13.04.

PEITING

SA 12.04.

Ab 14.00 Uhr

3. Xaver Frühlingsfest – Die kleine

Hausmesse im Hotel-Restaurant

Zum Dragoner OHG und Xaver

Cocktailbar und Whiskylounge mit

vielen tollen Ausstellern aus den

Bereichen Gin, Whisky und Rum.

Eintritt frei. Siehe Anzeige Seite 42

16.00 bis 19.30 Uhr

Bezirksliga in Judo: TSV Peiting vs.

JV Ammerland-Münsing im Sportzentrum,

Alfons-Peter-Str. 10

LECHBRUCK

19.00 bis 22.00 Uhr

Konzert: „Highligths der 1950er

und 60er Jahre“ mit den Dissonanten

im Flößermuseum.

Eintritt 17 €, VVK bei der Tourist

Information unter info@lechbruck.

de oder Tel. 08862 / 987830

PEITING

SO 13.04.

Palmsonntag

14.30 bis 18.00 Uhr

Tanz - die „Original Tanzfreunde“

laden zum Tanz ein im Pfarrsaal

St. Michael im Pfarrweg 1.

Unkostenbeitrag 8 €

HERZOGSÄGMÜHLE

9.00 bis 12.00 Uhr

Tauschtag der Sammlerfreunde

Peiting für Briefmarken, Postkarten

und Münzen im Rainer-Endisch-

Saal

LECHBRUCK

8.00 bis 17.00 Uhr

Autoslalom MSC 12 und MSC Lechbruck

am See in Helmenstein

9.00 bis 12.00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

am oberen Lechsee. Treffpunkt

Rathaus in der Flößerstr. 1. Weitere

Infos unter 0881 / 9249941 oder

0160 / 90917247

STEINGADEN

ab 18.00 Uhr

Gartentage im Frühjahr in der

Bildungs- und Erholungsstätte

Langau. Weitere Informationen unter:

https://www.langau.de/events/

gartentage-im-frühjahr/.

Bis Mittwoch 16.04.

BERNBEUREN

DI 15.04.

15.00 bis 16.30 Uhr

„Die Ostergeschichte – von Palmsonntag

bis zur Auferstehung“ für

Kinder ab 4 Jahren im Waldseminarhaus

Gut Kinsegg. Kosten: 8 €

pro Kind und 10 € pro Erwachsener.

Anmeldung bei Susanne Steger

unter 08342 / 914458 oder per

WhatsApp 0176 / 73899215 oder

steger.mod@magenta.de

STEINGADEN

MI 16.04.

18.00 Uhr

Kar- und Ostertage in der

Bildungs- und Erholungsstätte

Langau. Weitere Informationen unter:

https://www.langau.de/events/

kar-und-ostertage-2025/

Bis Ostermontag, 21.04.

PEITING

DO 17.04.

8.30 bis 12.00 Uhr

Gründonnerstags-Bauernmarkt

am oberen Hauptplatz mit Bienenwachskerzen

und frischem

Ziegenfleisch sowie Produkten aus

der Partnerstadt Calvi dell’Umbria,

Gemüse und Obst der Saison,

Fisch, Blumen und vieles mehr

LECHBRUCK

20.00 bis 23.00 Uhr

Schafkopfturnier im Schützenheim

in der Siebenbürgerstr. 31

ODERDING

19.30 Uhr

Watt-Turnier des Belli Clubs im

Dorfgemeinschaftshaus. Anmeldung

unter preiswatten-belliclub@web.de.

Siehe Seite 22

PEITING

FR 18.04.

Karfreitag

11.00 bis 14.30 Uhr

Steckerlfischessen im Kleingartenverein

Tiefenlachen e.V. in

der Hauser Straße. Verbindliche

Bestellungen der Fische unter:

08861 / 258635

LECHBRUCK

12.30 bis 20.00 Uhr

„Allgäuer Fisch“ - à la carte Auf

der Gsteig, Gsteig 1. Tischreservierung

unter 08862 / 987749

PEITING

SO 20.04.

Ostersonntag

19.30 bis 22.00 Uhr

Theater „Der Hochzeiter meiner

Frau“ in der Schloßberghalle.

Schwank in 3 Akten. Karten am

31.03. von 18 bis 19 Uhr in der

82 | altlandkreis


Schloßberghalle und ab 01.04. bei

Bella Martha, Bahnhofstr. 6, Telefon

08861 / 2703. Siehe Seite 23

LECHBRUCK

11.00 bis 14.00 Uhr

Oster-Brunch Auf der Gsteig,

Gsteig 1. Kosten: 42 €, Tischreservierung

unter 08862 / 987749

MO 21.04.

Ostermontag

HERZOGSÄGMÜHLE

9.00 bis 11.00 Uhr

Feiertags-Frühstücksbuffet im Café

& Wirtshaus Herzog am Dorfplatz

8. Reservierung unter 08861 / 219213

DO 24.04.

HERZOGSÄGMÜHLE

10.00 bis 13.00 Uhr

Weißwurstfrühstück im Café &

Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.

Reservierung unter 08861 / 219213

WEILHEIM

19.30 Uhr

Vortrag „Immobilien / Landwirtschaftlichen

Betrieb jetzt übertragen

oder doch später vererben“

von RA Caroline Kistler im Dachsbräustüberl.

Siehe Anzeige links

PEITING

FR 25.04.

HEUTE ERSCHEINT

DER NEUE ALTLANDKREIS

19.00 Uhr

Theaterprojekt „Tage im April“

im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.

Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach

Peiting und Touristinfo Schongau

SCHONGAU

SA 26.04.

10.30 bis 15.30 Uhr

Literarischer Spaziergang mit

Oliver Pötzsch und der Stadtführerin,

auf den Spuren der Henkerstochter

durch das historische

Schongau. Kosten: 49 € pro Person.

Anmeldung unter Tourist Information

Tel. 08861 / 214181

Ab 11.00 Uhr

Open-Season der Motorradfreunde

Pfaffenwinkel. Treffpunkt Parkplatz

Gustav Klein mit gemeinsamer

Ausfahrt und anschließendem

Kaffee und Kuchen, abends Party

im Clubhaus in der Drosselstraße

PEITING

18.00 Uhr

Peitinger auf Haxe in Peitings

Küchen. Ein rotierendes Dinner-

Event. Weitere Infos unter peitinger.

aufhaxe@gmail.com und Anmeldung

unter https://aufhaxe.de/de/

peiting

19.00 Uhr

Theaterprojekt „Tage im April“

im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.

Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach

Peiting und Touristinfo Schongau

19.30 bis 22.00 Uhr

Theater „Der Hochzeiter meiner

Frau“ in der Schloßberghalle.

Schwank in 3 Akten. Karten am

31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in

der Schloßberghalle und ab 01.04.

bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6 Tel.

08861 / 2703. Siehe Seite 23

STEINGADEN

14.00 bis 17.00 Uhr

Offenes Singen in der Langau in

der Bildungs- und Erholungsstätte,

Langau 1. Weitere Informationen

unter: https://www.langau.de/

veranstaltungen-langau/

PEITING

SO 27.04.

16.00 bis 19.00 Uhr

Theater „Der Hochzeiter meiner

Frau“ in der Schloßberghalle.

Schwank in 3 Akten. Karten am

31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in

der Schloßberghalle und ab 01.04.

bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6,Tel.

08861 / 2703. Siehe Seite 23

Ab 19.00 Uhr

Theaterprojekt „Tage im April“

im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.

Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach

Peiting und Touristinfo Schongau

BERNBEUREN

Ab 10.00 Uhr

Georgiritt auf dem Auerberg.

Aufmarsch der drei Reiterzüge mit

Feldmesse und Pferdesegnung.

Siehe Seite 28 bis 31

PEITING

MI 30.04.

19.30 bis 22.00 Uhr

Theater „Der Hochzeiter meiner

Frau“ in der Schloßberghalle.

Schwank in 3 Akten. Karten am

31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in

der Schloßberghalle und ab 01.04.

bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6, Tel.

08861 / 2703. Siehe Seite 23

PEISSENBERG

18.00 Uhr

Start der Festtage zu 150 Jahre

Freiwillige Feuerwehr mit Tag der

Betriebe, Vereine und Nachbarschaft

mit Festeinzug vom Rathaus

zum Festzelt an der Neuen

Bergehalde. Blasmusikalische

Unterhaltung durch die örtlichen

Knappschaftskapelle. Siehe Seite

46 / 47

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märz / april 2025 | 83

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84 | altlandkreis

DER

MACHER

Werkzeugmechaniker (m/w/d)*

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