altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März April 2025
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Ausgabe 88 | März / April 2025
.de
Eine Produktion von
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate
Titelbild: AdobeStock, mmphoto
Panorama vom Auerberg
Die Retter aus der Luft
„Christoph Murnau“ im Interview
Am offenen Feuer
Schmiedekunst wie anno dazumal
Bräuche, Bauten & Berufe
Schon gewusst, dass für
modernen
Massivholzbau
ausschließlich
s
Nadelhöl-
zer genutzt werden? Um
in Zukunft auch Laubholz
wirtschaftlich rentabel als
Bauholz verwenden zu
können, forscht ein hiesiges
Unternehmen akribisch.
Inzwischen hat
H.R.W. sogar die Créme
de la Créme des Holzbaus
aus ganz Deutschland, Österreich
r und der Schweiz
mit im Boot sitzen. Weni-
ge
Kilometer vom Haupt-
sitz
dieses familiär geführten Betriebes
entfernt: Der Peitinger Ortsteil Birkland, der
seine Bürgerinnen und Bürger nicht gemeindlich,
sondern über einen ehrenamtlich organisierten Verband
mit Trinkwasser versorgt. Im zweiten Drittel
dieser März / April-Ausgabe finden Sie weitere Themen
zu Bauen, Wohnen und Energie. Schon vorher
dürfen Sie mit uns aber Eintauchen in zwei magische
Örtlichkeiten: Die eine ist weltberühmt, zieht jährlich
mehr als eine Million Menschen in ihren Bann. Die
andere ein fast vergessener Keller mit Gruselpotential.
Uneingeschränkt sinnhaft ist die Berufswelt von
Dr. med. Raphael Bender, Daniel Richter und Peter
Schellig. Im großen Interview auf der Roten Couch
verraten die Luftretter von „Christoph Murnau“ die
bahnbrechendste Erfindung im Rettungsdienst,
wie sie Bilder von Toten und Schwerstverletzten
verkraften und ob es bald einen neuen Windenhubschrauber
geben wird. Aufregend war für uns
auch der Besuch im 40 Autominuten entfernten Königsbrunn.
Dort befindet sich eines von bayernweit
sieben Ausbildungszentren der Bereitschaftspolizei.
Ein Schwerpunkt dort: Die Waffen- und Schießausbildung.
Wir durften fünf frischgebackene Polizisten
gemeinsam mit ihren Schießausbildern vom Handhabungstraining
bis zum scharfen Schuss hautnah
begleiten. Auf dem Rückweg bereits von weitem zu
erkennen: Der Auerberg, der mit 1 055 Metern Seehöhe
den höchsten Punkt unseres Verteilgebiets bildet.
Die Bewohnerinnen und Bewohner drumherum sind
bereits seit Wochen positiv angespannt. Der Grund:
100 Jahre Georgiritt. Wir haben uns in dieser Ausgabe
mit der Historie dieses in der Region einzigartigen
Brauchs beschäftigt. Und den Fanfarenbläsern einen
Besuch im Rahmen ihrer ersten Probe in 2025 abgestattet.
Ähnlich lange könnte auch ein äußerst seltener
Brauch im Schwabsoiener Ortsteil Sachsenried
praktiziert werden. Die Rede ist vom „Küachlebettla“,
im Rahmen dessen als Hexen verkleidete junge
Männer stillschweigend von Haus zu Haus ziehen.
Ein Haus mit langer Handwerkstradition befindet
sich inmitten des Wildsteiger Ortsteils Morgenbach:
Dort arbeiten Vater und Sohn zum Teil noch so, wie
es Schmiede vor 100 Jahren getan haben. Esse und
Ambos sind dieses Jahr auch zwei der zahlreichen
Highlights im Rahmen der Weilheimer Ausbildungsmesse.
Sie findet heuer zum bereits 21. Mal statt.
Wenige Wochen später: Das Pendant im westlichen
Landkreis – die Ausbildungsmesse in Schongau, bekannter
als SAM. Dass beide Messen von möglichst
vielen Schülerinnen und Schülern besucht werden,
und diese dort ihren Traumberuf finden, wünscht an
dieser Stelle,
Ihr Johannes Schelle
> > > AUS DEM INHALT
Seite 4
Mit Staubwedel
und Staubsauger
im Königsschloss
Seite 6
Der Keller im Berg:
Eintauchen in einen Ort
mit Gruselcharakter
Seite 9
Die Luftretter von „Christoph
Murnau“ im großen Interview
auf der Roten Couch
Seite 16
Polizei in Königsbrunn:
Vom Handhabungstraining
zum scharfen Schuss
Seite 20
Seltener Burschenbrauch:
Die als Hexen verkleideten
Küachlebettla
Seite 26
Leichte und gesunde
Gerichte — Rezepte der
Hauswirtschafterei
Seite 28
Erstmals 1925:
100 Jahre Georgiritt
auf dem Auerberg
Seite 34
Es werden immer mehr:
PV-Freiflächen-Anlagen
im Pfaffenwinkel
Seite 37
Mit Schnitzeljagd:
Musikschule Pfaffenwinkel
lädt zum Tag der offenen Tür
Seite 40
Bei den Siebers in
Morgenbach: Schmiedegruß
vom offenen „Fuir“
Seite 44
Zu Besuch bei
Notenschluss — die
Schulband ohne Schüler
Seite 48
Trinkwasserversorgung in
Birkland — der Quell des
Lebens in ehrenamtlicher Hand
Seite 52
Intensive Forschung:
Pionierarbeit für
modernen Holzbau
ab Seite 62
Messen, Berufe, Künstliche
Intelligenz — rund ums
Thema Ausbildung
Am Bahnhof 2 – Telefon 08862-8498 – Fax -7667
NEU!
Mo. bis Do. 7.00 - 18.30 Uhr
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und nach Vereinbarung
märz / april 2025 | 3
Wildsteiger und Oberhausener arbeiten in Neuschwanstein
Mit Staubwedel im
Märchenschloss
Premium Pellets
Holzbriketts
Heizöl, Bontherma ® s´frei
Dieselkraftstoffe
AdBlue ®
Schmierstoffe
Unsere humanitären Projekte im In- und Ausland
Hilfe für
Kinder
in
Not
Aktion Mahakaruna e.V.
Wir
helfen –
mach
mit!
Schlossführer Eugen Hofstetter (li) und
Thomas Ort vor dem Bild „Gudrun hält
den Kriegern ein Totenmahl“.
Hohenschwangau | Morgens,
kurz nach acht: Eugen Maria
Hofstetter steht im sonst menschenleeren
Thronsaal von
Schloss Neuschwanstein und
hantiert mit einem überdimensional
großen Staubwedel. Damit
reinigt der Mann aus Oberhausen
die beiden vergoldeten Kandelaber,
die die Apsis schmücken.
Der Schlossführer steht
genau dort, wo eigentlich der
Thron von König Ludwig II. hätte
stehen sollen. Der wurde bis
zum rätselhaften Tod des Monarchen
(1845-1886) nicht mehr fertiggestellt
und fehlt deshalb bis
heute. „Das hat schon eine ganz
eigene Atmosphäre“, sagt Hofstetter
über die Tatsache, dass er
ganz alleine im Thronsaal steht.
Touristen sind um diese Uhrzeit
noch keine da. Im Winter startet
der reguläre Führungsbetrieb
ab zehn Uhr, im Sommer schon ab
neun. Dann schieben sich alle fünf
bis zehn Minuten Gruppen von bis
zu 45 Menschen durch die Gemächer
des Märchenkönigs – und das
den ganzen Tag über. An 361 Tagen
pro Jahr. Das macht über eine Million
Besucher jährlich. Schloss Neuschwanstein
ist der ungeschlagene
Besuchermagnet der Bayerischen
Schlösserverwaltung.
Aber morgens um acht ist es noch
ganz ruhig im Schloss, das bald
zum Weltkulturerbe zählen soll.
Vor den Führungen sind die meisten
Schlossführer und Schlossführerinnen
mit Reinigungsaufgaben
betreut. Sie saugen die Laufteppiche,
stauben die Möbel in der
Königswohnung ab und wischen
über die kostbaren Böden. So auch
Eugen Maria Hofstetter. Der über
70-Jährige arbeitet seit 2019 als
Saisonkraft in Neuschwanstein.
Nach Beginn seiner Rente hatte
sich der promovierte Ingenieur
als Gästeführer beworben.
„Meine Frau arbeitete damals
noch und ich wollte nicht zuhause
im Adidas-Smoking auf sie
warten“, sagt er und lacht.
1 000 Treppenstufen
pro Tag
Die Arbeit als Schlossführer
kannte er da bereits. Wie er berichtet,
war er 1970 zwischen Abitur
und Studienbeginn für ein
paar Monate auf der Insel Herrenchiemsee
beschäftigt. Dort,
im Bayerischen Meer, wollte
Ludwig II. ein zweites Versailles
errichten lassen. Doch wie auch
Schloss Neuschwanstein wurde
Schloss Herrenchiemsee nie
vollendet. „Ich habe die Arbeit
in guter Erinnerung behalten“,
sagt Hofstetter rückblickend. Die
Tätigkeit als Gästeführer habe ihm
schon vor 50 Jahren gut gefallen.
Dass man als Schlossführer in Neuschwanstein
bis zu 1 000 Treppenstufen
pro Tag steigen muss, macht
dem Mann nichts aus. Er arbeitet
www.aktion-mahakaruna.de
Sitz in Huttenried 2, 86980 Ingenried
Eugen Hofstetter beim Reinigen der
vergoldeten Kandelaber im Thronsaal
von Schloss Neuschwanstein.
4 | altlandkreis
Schlossführer Thomas Ort beim
Saugen des Roten Ganges.
an zwei Tagen in der Woche im
Schloss, das jeweils von April bis
Oktober wie auch in den Wintermonaten
Dezember und Januar. Fasziniert
ist er von der für die damalige
Zeit installierten modernsten
Technik. So ließ König Ludwig II.
eine elektrische Rufanlage einbauen,
außerdem gab es in allen
Stockwerken fließend Wasser sowie
eine Heißluft-Zentralheizung.
Die hat sich Eugen Maria Hofstetter
vor ein paar Jahren genauer angesehen
und im Auftrag der Schlossverwaltung
einen mehrseitigen
Bericht über die Heizungsleistung
verfasst. Für ihn als Ingenieur war
das kein Problem.
Während Hofstetter weiter im
Thronsaal beschäftigt ist, saugt
zwei Stockwerke tiefer sein Kollege
Thomas Ort aus Wildsteig den
Roten Gang. Routiniert schiebt der
60-Jährige den Staubsauger über
den Teppich, der die ziegelroten
Mettlacher Platten bedeckt. „Das
Putzen hat durchaus etwas Meditatives“,
sagt er. Der gelernte
Holzbildhauer gehört
zum Stammpersonal
von Neuschwanstein und
arbeitet das ganze Jahr
über im Märchenschloss.
Außerhalb der dicken
Mauern ist er als Schnitzer
tätig, in Wildsteig hat
er seit Jahrzehnten eine
eigene Werkstatt. Für
ihn ergänzen sich seine
beiden Beschäftigungen
perfekt: „Hier im Schloss
habe ich Leute um mich“, sagt er.
Bei der Holzbildhauerei sei er hingegen
allein. Ein „echtes Kontrastprogramm“,
wie er es nennt.
Promis durch
das Schloss geführt
Nach den Reinigungsarbeiten beginnt
der Führungsbetrieb. Jeder
Schlossführer macht durschnittlich
sieben bis acht Touren täglich, je
nach Saison können es auch mal
mehr oder weniger sein. Eine
Führung dauert gut 30 Minuten.
Während ihrer Touren erleben die
Schlossführer immer mal wieder
ungewöhnliche Situationen. So
sind Heiratsanträge keine Seltenheit.
„Meistens werden dafür
Exklusivführungen gebucht“, sagt
Thomas Ort. Sie finden in aller
Früh bei leerem Schloss und noch
vor Beginn des regulären Führungsbetriebes
statt. Vor allem bei
Prominenten sind solche einstündigen
Exklusivführungen beliebt.
Sowohl Ort als auch seine Kollegen
haben schon den ein oder anderen
Promi durchs Schloss geführt – wer
das allerdings war, verraten die
Schlossführer nicht. „Neuschwanstein
versteht sich in Diskretion“,
betont der Gästeführer.
Und wie wird man nun überhaupt
Schlossführer im bekanntesten
Schloss der Welt? Darüber kann
Schlossherr Christian Luksch Auskunft
geben. Der 56-Jährige ist seit
2020 Amtsvorstand in Neuschwanstein.
Sein Büro liegt in der Kemenate,
einem Teil des Schlosses,
der erst nach dem Tod des Königs
erbaut wurde. Von seinem Schreibtisch
aus hat der Schlossherr einen
atemberaubenden Blick auf die
Pöllatschlucht und die Marienbrücke,
die tagsüber von Touristenmassen
geflutet wird.
Über seine Schlossführer sagt
Luksch: „Wir haben ein sehr buntes
und extrem heterogenes Kollegium.“
In Neuschwanstein arbeiten
sowohl Menschen aus ganz unterschiedlichen
Berufen als auch
solche, die noch keinen Beruf erlernt
haben, weil sie zum Beispiel
noch studieren. Über eine spezielle
Ausbildung müssen Schlossführer
also nicht verfügen. Bezahlt werden
sie trotzdem wie Fachkräfte,
denn wer im Schloss arbeitet, wird
beim Freistaat Bayern angestellt –
Neuschwanstein untersteht dem
Finanzministerium.
Wer gerne fest in Neuschwanstein
arbeiten möchte, der muss sich
zunächst als Saisonkraft bewähren.
„All unsere Stammkräfte waren
vorher Saisonkräfte“, so der
Schlossherr. Bewerber müssten gut
Deutsch und Englisch sprechen,
außerdem sollten sie körperlich
fit sein und gut sehen können, da
im Schloss nicht alles idealtypisch
beleuchtet ist. „Das Mindestalter
liegt bei 18 Jahren“, sagt Luksch. Ob
gerade Saisonkräfte gesucht werden,
können Interessenten auf der
Homepage der Bayerischen Schlösserverwaltung
einsehen. Bestehe
man das Bewerbungsverfahren,
warte eine spannende Aufgabe auf
einen – an einem Ort, den rund um
den Globus so gut wie jeder kennt.
„Und ohne groß um die Welt fahren
zu müssen, hat man diese Welt
hier bei sich zuhause“, sagt Christian
Luksch. Ein Glück, das auch Eugen
Maria Hofstetter aus Oberhausen
und Thomas Ort aus Wildsteig
zu schätzen wissen.
jb
Eugen Hofstetter (li.) und Thomas
Ort vor dem Bild „Kampf der
Niflungen mit den Hunnen“.
märz / april 2025 | 5
märz / april 2025 | 5
Geschichtsträchtiger Ort mit Gruselcharakter
Der Keller im Berg
Schongau | Wer vom Kreisverkehr
an der Pfaffenwinkel
Realschule in Schongau
die Marktoberdorfer Straße
hinauffährt, erklimmt dabei
den Rößlekellerberg. Ein
starkbefahrener Streckenabschnitt,
den der Großteil
der „altlandkreis“-Leser
bereits mehrfach zurückgelegt
hat. Doch woher rührt
eigentlich dieser außergewöhnliche
Name? Schließlich
befinden sich Keller in
der Regel unter der Erde
und nicht in einem Berg?
„Das ist tatsächlich eine
spannende Frage, die der
Schongauer Stadtarchivar Franz
Grundner sicherlich am besten
beantworten kann“, meint Kreisheimatpfleger
Jürgen Erhard, der
damit Recht behalten sollte. Franz
Grundner, waschechter Schongauer,
ist bereits großgeworden
im Bereich des Rößlekellerbergs
und erinnert sich noch ganz genau
zurück: „Ein Ort, um den wir
als Kinder einen großen Bogen
gemacht haben, weil dort eine
gefürchtete Jugendbande zugegen
war und ihr Unwesen getrieben
hat.“ Es habe damals geheißen,
dass diese Bande Kinder in einen
Keller ziehen und verprügeln würde.
Mit diesem Keller gemeint: Der
Rößlekeller, nachdem früher ganz
Schongau-West benannt war. Und
der tatsächlich heute noch existiert.
Nur ist er entgegen Grundners
Kindheitstagen in den 1960er
Jahren nicht mehr freizugänglich,
insofern uninteressant für Banden.
„Tatsächlich war der Rößlekeller
lange Zeit offen, was jedoch mehrere
Probleme zur Folge hatte“, bestätigt
an dieser Stelle Elli Turner.
6 | altlandkreis 6 | altlandkreis
Stadtarchivar Franz Grundner beim Aufsperren.
Sie ist Sekretärin der Schongauer
Pfarrei Verklärung Christi. Und die
Frau, die über den Schlüssel des
mystischen Kellers wacht. „Vandalismus,
Obdachlose und Baufälligkeiten
führten dazu, dass im Rahmen
einer Sanierung eine massive
Eingangstüre aus Stahl installiert
worden ist.“ Umso erfreulicher,
dass die „altlandkreis“-Redaktion
den Schlüssel bekommen hat
und – wohlgemerkt auf eigene
Gefahr – einen Blick in diesen
geschichtsträchtigen wie gruseligen
Keller werfen durfte.
Idee stammt aus
München
Mit dabei an diesem Montagvormittag
ist auch Stadtarchivar
Franz Grundner. Obwohl er diesen
Ort als Kind bewusst gemieden
hatte, kennt er heute jeden
Winkel darin. Zum weltweiten
„Tag des Denkmals“ gab er dort
bereits mehrmals Führungen
für die interessierte Öffentlichkeit,
zuletzt im Jahr 2012. Für
die Historie des durchaus
mystischen Ortes holt der
Historiker etwas weiter
aus: „Ganz früher war
es so, dass Bier nur in
den Wintermonaten gebraut
wurde, weil es im
Sommer zu warm zum
Lagern war.“ Insbesondere
in München sei um
1800 herum jedoch die
Innovation aufgekommen,
Sommerbierkeller
zu errichten, um Frischgebrautes
darin einzulagern
und es so länger
haltbar zu machen. „In
München wurden die
Keller überwiegend in die Uferhänge
der Isar gegraben, was
logistisch einfacher war als das
Graben großer Keller in die Tiefe
des Erdreichs. Obendrein pflanzte
man über diese Keller ganz gezielt
Laubbäume wie beispielsweise
Blick vom tiefsten Punkt des Kellers
in die östliche Röhre. Stützen aus
Beton (hinten links) und Stahl sorgen
für Deckenstabilität.
Das Mauerwerk: Unten Bachkatzen, oben gebrannte Ziegel aus Ton.
Kastanien an und errichtete unter
ihnen Biergärten – die Bäume
hielten die Hitze von der Erdoberfläche
der Keller zusätzlich ab und
sorgten obendrein für schattige
Plätzchen der Besucher. Insofern
eine geniale Idee, die sich rasch
herumgesprochen hatte.
Schongau hatte 14
Brauereien!
Auch bis nach Schongau, wo es
zu Hochzeiten 14 (!) Brauereien
gab, allesamt angesiedelt in der
Altstadt. Die mit größte anno dazumal:
Rößlebräu, die damals von
Bierbrauer Franz Bader geführt
wurde – ein tüchtiger Geschäftsmann,
der die Brauerei unbedingt
erweiterten wollte. Mit Erfolg:
Im Jahr 1828 erwarb er von der
Stadt Schongau eine Teilfläche
des Waldgrundstücks im kleinen
Forchet, errichtete dort oben
Sommerbierkeller sowie darüber
eine Bierschänke, pflanzte außerdem
auch Laubbäume als Schattenspender
an. Etwas später, im
Jahre 1844, wurde dort oben auch
eine neue Schießstätte errichtet,
ehe Franz Bader das Areal im
Jahre 1857 nochmals vergrößerte.
Schützen, Arbeiter, Ausflügler: Der
Sommerkeller von Rößlebräu war
damals ein beliebter Anlaufpunkt
für Alt und Jung. Allen voran
im Rahmen der brauereieigenen
Kellerfeste, im Rahmen von
Schützenfesten aber auch im
Rahmen anderweitiger Feiern –
die Firma Haindl beispielsweise
hatte dort oben lange Zeit ihr
großes Sommerfest. Nun aber
genug geredet. Franz Grundner
knippst seine Taschenlampe an,
„altlandkreis“-Redakteur Schelle
seine Stirnlampe. Dann sperren
sie die beiden Schlösser an
dieser Stahltüre auf und tauchen
ein in eine fast vergessene Zeit.
Bachkatzen aus
dem Lech
Ein Dutzend Hausspinnen auf
der Innenseite der Stahltüre
heißt die beiden gleich zu Beginn
willkommen. Umso dankbarer
sind sie über den Einfall des
natürlichen Lichts sowie Stirn- und
Taschenlampe. Ansonsten wäre es
stockdunkel. „Es gibt dort keinen
Stromanschluss, insofern auch keine
installierten Lampen“, bestätigt
Franz Grundner. Die ersten neun
Meter führt ein einfacher Gang in
die Tiefe des Kellers. Danach teilt er
sich auf in zwei baugleiche, geräumige
Röhren, die jeweils vier Meter
breit und drei Meter hoch sind. Das
Fundament des Mauerwerks besteht
aus großen Bachkatzen, die
anno dazumal mühsam aus dem
Flussbett des Lechs hinauftransportiert
werden mussten. Ab einer
Höhe von rund 80 Zentimetern besteht
das Mauerwerk aus gebrannten
Tonziegeln. „Woher genau das
Material stammt und von wem der
Keller wie errichtet wurde, ist uns
nicht bekannt, weil wir dazu leider
keine genauen Pläne auffinden
konnten“, bedauert Franz Grundner.
In jedem Falle wussten die
Bauarbeiter damals ganz genau,
was zu tun ist – der Großteil des
Kellers besteht nämlich nach wie
vor im Original. Dazu gehören auch
klug durchdachte Lüftungsschächte,
die an den Übergängen von
Seitenwand und Deckengewölbe
senkrecht nach oben ins Freie hinausführen,
so für ideales Raumklima
sorgen.
Sützen stabilisieren
den Keller
An diesem Montagvormittag ist es
frisch in diesem Keller, aber mit
Winterjacke gut erträglich. Auch
dank guter Luftqualität. An manchen
Stellen tropft es von der Decke,
hinab auf das sogenannte Katzenbuckelpflaster.
„Eine spezielle
Art, Böden zu errichten, wie sie
üblich war Mitte des 19. Jahrhunderts“,
bekräftigt Franz Grundner.
Auch auffallend: Wie wunderbar
gleichmäßig das Deckengewölbe
des Kellers gemauert wurde. Und
wie aufgeräumt und Leer er ist –
von Bierfässern fehlt hier jede
Spur, seit vielen Jahrzehnten
schon. Dafür stechen an manchen
Stellen Zeugnisse aus
moderner Zeit ins Auge: Mobile,
höhenverstellbare Baustützen
aus Stahl sowie massive,
festinstallierte Stützen aus
Beton. „Der Keller wurde zwei
Mal saniert, zuletzt um 2000
herum, um einsturzgefährdete
Stellen zu stabilisieren“, bestätigt
Franz Grundner. Einzelne
Ziegel sind im Laufe der Zeit
aus den Seitenwänden sowie
von der Decke gebrochen. „Die
werden hier gesammelt und
aufbewahrt“, deutet Franz
Grundner mit dem Zeigefinger
an eine Stelle gestapelter Ziegelsteine
und macht sich anschließend
wieder auf in Richtung
Ausgang. „Was, wenn ich jetzt
zusperren würde?“, ruft er lachend
nach ganz hinten, wo Redakteur
Schelle noch weitere Bilder dieser
beeindruckenden Architektur
knippst.
Erst Kriegsgefangene,
dann Flüchtlinge
Der insgesamt rund 25 Meter tiefe
Rösslekeller, der früher einzig und
allein als Bierlager diente, wäre
heute in der Tat so etwas wie der
perfekte Drehort für einen Horrorfilm.
Wobei der Horror, auch
an diesem Ort, noch gar nicht so
lange zurückliegt. Bereits im Jahre
1916 wurde aus dem für feierliche
Anlässe beliebten Platz einer des
Grauens – der Sommerbierkeller
von Rößlebräu wurde damals zu
einem Gefangenenlager umfunktioniert,
in das laut Akten aus dieser
Zeit 120 russische Kriegsgefangene
eingezogen waren. Nur ein Jahr
später ist Rößlebräu an Löwenbräu
in München verkauft und das Bierbrauen
vor Ort eingestellt worden.
Im Jahre 1939, im Zuge des Zweiten
Weltkriegs, kaufte das komplette
Areal der sogenannte Reichsfiskus
– der brach das schöne Gebäude
Sorgt tfür gute Luft: Ein nach oben
führender Schacht.
über dem Keller ab und errichtete
stattdessen eine Offiziersunterkunft
für einen Militärflugplatz, der
ebenfalls dort oben in Schongau-
West großflächig errichtet wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
diente das Offiziersheim als Flüchtlingsunterkunft,
die aufgrund der
Bauweise „Steinbau“ getauft wurde.
Erst als diese wahrlich schlimme
Zeit vorüber war, wurde es ruhig
um diesen Ort, der schließlich
im Jahre 1959 von einer Katholischen
Pfarrkirchenstiftung gekauft,
und seit 1967 in Besitz der Pfarrei
Verklärung Christi ist. Der ebenfalls
in Schongau lebende Kreisheimatpfleger
Jürgen Erhard hat insofern
nicht zu viel versprochen mit seiner
Aussage, dass Stadtarchivar
Franz Grundner über den Rößlekeller
eine ganze Menge Spannendes
zu erzählen hat. Und die
„altlandkreis“-Leser? Die werden
diesen geschichtsträchtigen Ort mit
Gruselcharakter nun sicherlich mit
ganz anderen Augen betrachten,
wenn sie vom Kreisverkehr an der
Realschule die Marktoberdorfer
Straße hinauffahren – und beim
Blick nach rechts diesen betonbunkerartigen
Bau mit grauer Stahltüre
entdecken.
js
märz / april 2025 | 7
Rainer Hornberger verstärkt „altlandkreis“
Frischer Wind für
Ihre Werbung
Birkland | Das Team von „altlandkreis“
und „tassilo“ möchte
im Rahmen dieser Ausgabe auch
Werbung in eigener Sache machen.
Der gute Grund dafür: Rainer
Hornberger, der ab sofort Ihr neuer
Ansprechpartner für die Mediaberatung
unserer im Pfaffenwinkel
und darüber hinaus so beliebten
Regionalmagazine sein wird. Aber
nicht nur das: auch für viele weitere
Leistungen aus der uns angegliederten
Werbeagentur steht er
für Sie bereit. Von der Grundkonzeption
eines Unternehmensauftritts
bis hin zur Anzeigenbuchung,
aber auch bei Online-Stellenanzeigen
oder Werbetechnik wie Fahnen,
Banner oder Schilder wird er
gerne weiterhelfen. Der gelernte
Bankkaufmann konnte bei Banken
in Frankfurt und München recht
schnell das Thema kennenlernen.
„Schon früh hat sich für mich die
Chance ergeben, betriebsintern
im Vertrieb und Marketing zu arbeiten.“
Eines Tages zog es ihn
zurück nach Hohenpeißenberg.
Mit der Rückkehr in seine Heimat
veränderte sich auch die berufliche
Ausrichtung. Er wechselte aus
dem Banken- und Finanzwesen in
die Medienbranche. 15 Jahre war er
dann in zwei großen Verlagshäusern
der Region tätig und für die
Mediaberatung zuständig. Insofern
ein „alter Hase“ in dieser Branche,
der sein Know-how und insbesondere
seine regionalen Kenntnisse
nun für die Regionalmagazine
„tassilo“ und „altlandkreis“ einbringen
wird: „Diese Magazine
haben ein gewisses Etwas, weil sie
sich thematisch und gestalterisch
schlichtweg abheben von anderen
Printmedien in der Region. Vergleichbare
Produkte gibt es ja bei
uns nicht.“ Rainer Hornberger wird
künftig auch die Kunden unseres
Agenturpartners Wolfgang Stuhler
betreuen, der nach über 14 Jahren
die Zusammenarbeit aus Altersund
Gesundheitsgründen demnächst
beenden möchte. Er wird
zwar aus dem aktiven Vertrieb ausscheiden,
uns aber in den nächsten
Monaten weiterhin mit Rat und Tat
zur Seite stehen.
Legt Wert auf
persönlichen Kontakt
Sei es das große Interview mit
starken Persönlichkeiten auf der
kultigen Roten Couch. Seien es die
meist zeitlosen, hintergründigen
Beiträge, die bislang Unentdecktes
in den Vordergrund rücken. Vorberichte
auf Großveranstaltungen für
Alt und Jung. Der große Veranstaltungskalender
über zwei Monate
hinweg. Aber auch das kompakte
Sonderformat mit Druck in Magazinqualität.
Und natürlich die einzigartige
Möglichkeit für Betriebe,
Behörden, Dienstleister und Veranstalter
aller Art, sich der breiten
Masse in Form einer Anzeige zu
präsentieren. Kaum
eine andere Plattform
eignet sich so
gut für Werbung aus
der Region für die
Region wie „tassilo“
und „altlandkreis“.
Mit einer Auflage
von 43 000 Exemplaren des „tassilo“
sowie einer Auflage von 28 000
Exemplaren des „altlandkreis“ gelten
beide als die auflagenstärksten
nachrichtlichen Regionalmagazine
innerhalb ihres Verteilgebiets.
Dies erstreckt sich bei „tassilo“ von
Peißenberg bis Penzberg, von Murnau
bis Dießen am Ammersee und
entlang der Andechser Straße hoch
bis nach Starnberg am See. Im
Falle des „altlandkreis“ erstreckt
es sich von Hohenpeißenberg bis
Rettenbach am Auerberg, sowie
von Denklingen, Rott und Reichling
bis nach Bad Bayersoien und Lechbruck.
Somit decken wir mit beiden
Magazinen nicht nur den kompletten
Landkreis Weilheim-Schongau
ab, sondern zu Teilen auch die umliegenden
Landkreise Starnberg,
Landsberg am Lech, Ostallgäu
und Garmisch-Partenkirchen. Und
das Beste: Unsere Magazine kommen
alle zwei Monate kostenlos
an nahezu jedes Haus und liegen
außerdem in vielen Geschäften
und Behörden zum kostenlosen
Mitnehmen aus. Wo genau, finden
Sie auf auf der jeweiligen Website.
Dort finden Sie auch den Kontakt zu
Rainer Hornberger, der bekannt ist
für ein offenes, stets freundliches
und ehrliches Miteinander und den
persönlichen Kontakt.
op / js
> > > KONTAKTDATEN
Sie erreichen Rainer Hornberger telefonisch
unter 08869 / 9122-21 sowie unter
hornberger@ostenieder.com
8 | altlandkreis
Auf der Roten Couch
Die Luftretter
Ein starkes Team: Stationsleiter Peter Schellig (stehend), leitender Notfallsanitäter
Daniel Richter (li.) und Dr. med. Raphael Bender, leitender
Notarzt. Im Hintergrund: Der Windenhubschrauber am Hangar der ADAC
Luftrettungsstation an der BG Unfallklinik in Murnau. Foto: Felix Baab
märz / april 2025 | 9
Murnau | Ein Beruf, der uneingeschränkt
sinnhaft ist? Die Männer
und Frauen der Luftrettung „Christoph
Murnau“ haben genau den
gefunden. Das bestätigten auch
der dort leitende Notarzt Dr. med.
Raphael Bender, 48, aus Oberammergau.
Der leitende Notfallsanitäter
Daniel Richter, 50, wohnhaft
in Murnau. Und Stationsleiter Peter
Schellig, 51, wohnhaft in Schlehdorf
am Kochelsee. Im großen
Interview sprechen die drei Helden,
die sich niemals als Helden
sehen und bezeichnen würden,
über bahnbrechende Entwicklungen
von Technik und Mensch.
Wie schnell sie lebensbedrohlich
verletzte oder erkrankte Menschen
retten können. Welch Stellenwert
die Luftrettung im bayerischen
Oberland zukünftig haben wird.
Wie sie mit all den abstoßenden
Bildern von Toten und Schwerstverletzten
umgehen. Und welch
wertvolle Lehren ihnen dieser
außergewöhnliche Beruf ein ums
andere Mal mit auf den Weg gibt.
Herr Schellig, im bundesweiten
Durchschnitt werden Notfallpatienten
in unter 50 Prozent der Fälle via
Hubschrauber transportiert. „Christoph
Murnau“ hat hier eine Quote
von bis zu 80 Prozent! Warum?
Peter Schellig: In Ballungsgebieten
mit viel Infrastruktur und kurzen
Wegen zum nächstgelegenen
Krankenhaus wird oft entschieden,
trotz Hubschraubereinsatz die Notfallpatienten
mit dem Krankenwagen
zu transportieren. Bei uns auf
dem Land haben wir sehr lange
Strecken, die Berge und eine deutlich
kleinere Klinik-Infrastruktur –
das hat zur Folge, dass bodengebundene
Transporte länger dauern,
wir deshalb Dreiviertel aller
Patienten mit dem Hubschrauber
mitnehmen.
Was in Zukunft noch häufi ger passieren
wird?
Dr. med. Raphael Bender: Luftrettung,
das ist politisch so gewollt,
Dr. Raphael Bender (v.l.), Peter Schellig und Daniel Richter im Gespräch mit „altlandkreis“-Redakteur Schelle.
wird in Zukunft noch mehr Stellenwert
haben aufgrund der Veränderung
in der Krankenhausstruktur,
hin zu mehr Zentralversorgern.
Derzeit läuft bayernweit ein Gutachten
vor dem Hintergrund, die
Luftrettung auszweiten.
Finden Sie diese Entwicklung gut?
Raphael Bender: Grundsätzlich
fliegen wir alle gerne, weshalb 150
bis 300 Einsätze mehr pro Jahr kein
Problem für uns sind. Wichtig ist
nur, den Hubschrauber am Ende
des Tages dafür einzusetzen, wofür
er da ist. Unser Team ist sehr erfahren
und hochqualifiziert, weshalb
wir die Einsätze anfliegen sollten,
bei denen unsere Expertise tatsächlich
gefragt ist. Und da reden
wir nicht von leichten Schnittverletzungen
am Finger.
Wie viel kostet ein Luftrettungseinsatz,
wer bezahlt ihn?
Raphael Bender: Sobald es sich um
einen Notfalleinsatz mit medizinischem
Problem handelt, bezahlt
immer die Krankenkasse. Einsätze
ohne medizinischen Hintergrund
muss die aus dem Jubiläumsgrat
ausgeflogene Person selbst bezahlen,
sofern sie nicht Mitglied beim
Deutschen Alpenverein oder anderweitig
versichert ist.
Peter Schellig: Ein Standardeinsatz
im Gebirge mit Bergung eines Abgestürzten,
wofür wir in der Regel
die Bergretter der örtlichen Bergwacht
abholen, kann schnell mal
4 000 bis 8 000 Euro kosten.
In welchem Einzugsgebiet ist
„Christoph Murnau“ unterwegs?
Daniel Richter: Unser Primäreinsatzgebiet
erstreckt sich rund 70
Kilometer um unsere Station. Für
Intensivtransporte, also Patientenverlegungen,
fliegen wir auch mal
bis nach Nordrhein-Westfalen.
Ist die Nähe zu den Alpen mit viel
unwegsamem Steilgelände die
größte Herausforderung?
Peter Schellig: Der Anteil von Einsätzen
in den Wäldern und Bergen
ist für uns tatsächlich
hoch, aber in der Regel
keine große Herausforderung.
Wir fischen
Notfallpatienten mit unserem
bis zu 90 Meter
langen Windenseil auch
zwischen den Bäumen
heraus.
Raphael Bender: Luftrettungseinsätze
werden
dann zur Herausforderung,
wenn der Patient
schwer erkrankt oder
verletzt ist und medizinisch-invasive
Maßnahmen direkt vor Ort
gefordert sind. Wenn das bei nicht
so gutem Wetter, Gelände und
kurz vor Einbruch der Dunkelheit
in einem abgelegenen Waldstück
unterhalb vom Wanner passiert,
ist das natürlich etwas anderes wie
ein Einsatz mit Rettungswagen auf
der Umgehungsstraße südwestlich
von Schongau.
Wie schnell sind Sie am Einsatzort?
Peter Schellig: Wenn wir einen
Alarm für den Raum Mittenwald
bekommen, bräuchte man mit
Auto 30 bis 45 Minuten – mit dem
Heli sind wir in sechs Minuten vor
Ort.
Raphael Bender: In den Heli hinein
dauert es 20 Sekunden, weil
wir als Crew bereits einsatzbereit
gekleidet sind und der Heli immer
einsatzbereit gepackt, ausgestattet
und ausreichend vollgetankt ist. In
der Luft sind wir bereits zwei Minuten
nach der Alarmierung. Zumal
die zwei Triebwerke unseres
Hubschraubers nicht warmlaufen
müssen, wir quasi kalt durchstarten
können.
Die Crew besteht aus wie vielen
Personen?
Daniel Richter: Mit Pilot, Winden-
Operator, Notarzt und Notfallsanitäter
immer aus vier Personen. Nur
im Falle einer Einarbeitungsphase
neuer Mitarbeiter rücken wir auch
mal zu fünft aus.
Ausschließlich tagsüber?
Peter Schellig: Von Sonnauf- bis
Sonnenuntergang, jedoch nicht vor
7 Uhr in der Früh.
Hatten Sie trotzdem schon Einsätze
bei Dunkelheit?
Peter Schellig: Wenn kurz nach
Dienstabmeldung die Crew noch
da ist und ein Notruf eingeht,
fliegen wir auch bei Dunkelheit.
Technisch betrachtet sind Nachtflüge
auch kein Problem, weil unser
Hubschrauber dafür vollumfänglich
ausgestattet ist.
Raphael Bender: Wenn am Walchensee
jemand gegen Mitternacht
einen Herzinfarkt erleidet, wären
wir in fünf Minuten für die Erstversorgung
vor Ort und hätten ihn
nach 35 Minuten im Herzkatheter-
Der 1072PS starke Windenhubschrauber h b „H145“ H145“ist seit 2015 im Einsatz.
10 | altlandkreis
Labor in der Klinik. Bodengebunden
dauert die Rettung mehr als
doppelt so lange. Insofern wäre
der Nachtdienst schon ein Vorteil
für unsere Region, muss sich wirtschaftlich
aber auch tragen.
Peter Schellig: Deutschlandweit
gibt es bereits Luftrettungsstandorte
mit 24-Stunden-Diensten. Es gibt
auch Standorte mit Randzeitenerweiterungen
bei kürzeren Tagen
in den Wintermonaten. Wenn der
Freistaat Bayern sagt: Am Standort
Murnau gibt es diesen Bedarf in
Zukunft auch, haben wir das umzusetzen.
Grundsätzlich passiert
nachts jedoch deutlich weniger als
tagsüber.
Wie beginnt bei Ihnen ein klassischer
Arbeitstag?
Raphael Bender: Alle vier Crew-
Mitglieder treffen sich bereits eine
Dreiviertelstunde vor Dienstanmeldung,
um persönliche Schutzausrüstung
anzuziehen und die
Ausstattung im Hubschrauber
vorzubereiten, das Equipment zu
testen. Zehn Minuten vor Sonnenaufgang
machen wir am großen
Einsatzmonitor ein Morning-Briefing,
wo beispielsweise kritisches
Wetter wie eine hohe Lawinengefahr
besprochen wird. Dann folgt
der gemütlichste Teil des Tages:
Gemeinsames Frühstücken im Aufenthaltsraum,
wo wir uns im Team
austauschen, um mit guter Stimmung
in den Tag zu starten.
Plötzlich bimmelt es, geht der
Alarm!
Peter Schellig: Der uns sofort anzeigt,
ob es sich um einen Primäreinsatz,
also einen Notfall, oder
eine Patientenverlegung handelt,
wo der Zeitdruck geringer ist. Mit
einem kurzen Tastendruck senden
wir dann an die Leitstelle die
Nachricht „Christoph Murnau übernimmt“.
Dann fährt der erste den
Hubschrauber aus dem Hangar auf
die Start- und Landeplattform, der
zweite macht die Türen zu, der Pilot
lässt die Maschine an, der vierte
schließt das Hallentor und ab
geht’s – von uns weiß jeder ganz
genau, was in diesen wenigen Sekunden
zu tun ist.
Absturz am Geiselstein, Kenzengebiet!
Raphael Bender: Bei Einsätzen am
Berg sprechen wir uns bereits im
Anflug mit dem Einsatzleiter der
Bergwacht der jeweiligen Region
ab – wenn das Gelände Arbeiten
ohne Seilsicherung zulässt, fliegen
wir direkt hin, setzen unsere
medizinische Crew mit der Winde
am Unfallort ab. Wenn jemand
nicht verletzt ist, sich lediglich
verstiegen hat, landen wir häufig
zwischen, holen Bergwachtler
und setzen diese dann bei der in
Not geratenen Person ab. Häufig
ist es aber ein Mittelding aus beidem
– im ersten Anflug werden
der Notarzt und ein Bergretter von
der Bergwacht abgesetzt, im zweiten
kommt der Notfallsanitäter mit
einem weiteren Bergretter hinzu –
mit vier Leuten kann man in felsdurchsetztem
Absturzgelände gut
arbeiten.
Was gibt es am Einsatzort zu tun?
Raphael Bender: Die notfallmedizinische
Erstversorgung des Patienten
wie lebensrettende Maßnahmen,
Schmerztherapie und
Stabilisierung der Vitalfunktion ist
immer das Wichtigste. Erst, wenn
das sogenannte Grundübel behandelt
ist, geht’s darum, den Patienten
in den Hubschrauber und in die
Klinik zu bringen.
Daniel Richter: Wo wir den Patienten
letztlich hinfliegen, hängt stark
vom Alter und der Diagnose ab.
Will heißen: Nur weil wir in Murnau
stationiert sind, bedeutet das
nicht, dass wir auch alle unsere
Notfallpatienten hierherfliegen.
Die Einsatzbilanz 2024?
Peter Schellig: Knapp 1 250 Einsätze,
davon 80 Prozent Rettungseinsätze,
von denen wir wiederum
400 im Gebirge hatten und dabei
200 mal die Windenrettung eingesetzt
wurde. Die restlichen 20 Prozent
waren Patientenverlegungen.
Daniel Richter: Zeitkritisch-internistische
Notfälle wie Herzinfarkte
und Schlaganfälle gehören natürlich
auch zum Schwerpunkt unserer
Primäreinsätze.
Zu welcher Jahreszeit hebt „Christoph
Murnau“ am häufi gsten ab?
Peter Schellig: Die absoluten Spitzenzeiten
mit bis zu zwölf Einsätzen
pro Tag haben wir bei schönem
Wetter, am Wochenende,
in den Sommerferien. Da gehen
sowohl einige der rund 800 000
Einheimischen, die in unserem Primäreinsatzgebiet
leben, als auch
die bis zu vier Millionen Urlauber
raus zum Bergsteigen, Radfahren,
Schwimmen, Motorradfahren,
Gleitschirmfliegen. An Saure-Gurken-Tagen
sind es dagegen häufig
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märz / april 2025 | 11
Haben sich die Einsatzschwerpunkte
im Laufe der vergangenen Jahre
und Jahrzehnte gewandelt?
Peter Schellig: In meinen ersten
Jahren bei der Luftrettung war ich
wesentlich häufiger bei schweren
Verkehrsunfällen mit tödlichem
Ausgang. Die gibt es natürlich immer
noch, aber bei weitem nicht
mehr in der Anzahl wie früher, weil
die Autos von heute deutlich sicherer
sind.
Manchmal haben wir Verkehrsunfälle,
die brutal aussehen, weil das
Auto nahezu vollständig zerstört
ist. Plötzlich steigt die Familie aus
dem A6 aus, klopft sich die Schulter
ab und alles ist gut. Es sind mittlerweile
deutlich mehr Sport- und
Freizeit- als Verkehrsunfälle.
Raphael Bender: Die vielen schweren
Verkehrsunfälle Anfang der
1970er Jahre, als der Verkehr immer
dichter und die Autos immer
schneller wurden, jedoch niemand
angeschnallt war und es keine Airbags
gab, waren im Grunde die
Geburtsstunde der Luftrettung.
Peter Schellig: Wobei die positive
Entwicklung des Autos nicht auf
Motorräder zutrifft – am Kesselberg,
Sylvensteinspeicher oder
im Graswangtal kennen wir jede
Kurve.
Die prägendsten Einsätze?
Daniel Richter: Grundsätzlich sind
in unserem Beruf Anblicke dabei,
die für den Laien jenseits der
menschlichen Vorstellungskraft
liegen.
Peter Schellig: Deshalb musst du in
unserem Beruf lernen, Einsätze zu
vergessen. Aber es gibt natürlich
trotzdem diese Bilder, die du nicht
gelöscht bekommst, weil sie vom
Ablauf her so schlimm sind, weil
sie dich in deiner Rolle als Familienvater
emotional anfassen, weil
sie derart abstoßend sind.
Kein Thema für konkrete Beispiele?
Peter Schellig: Wenn ein Motorradfahrer
mit 200 Stundenkilometern
in den Wald donnert, sich komplett
zerstört, sein Körper pulverisiert ist
und das Gehirn im wahrsten Sinne
am Baum klebt, berührt mich das
emotional überhaupt nicht, weil
es ein selbstgewähltes Schicksal
ist. Ertrinkt ein Kind im Pool und
sitzt die Mutter weinend daneben,
weißt du sofort: das kriegst du
nicht mehr gelöscht.
Hat diese ständige Konfrontation
mit Schwerstverletzten und Toten
auch etwas Positives?
Raphael Bender: Zu sehen, wie
schnell sich Dinge meist unverschuldet
zum Negativen verändern,
ist für die Wertschätzung der wirklich
wichtigen Dinge im Leben der
große Vorteil in unserem Beruf.
Man lernt dankbar und demütig zu
sein für das, was man hat.
Peter Schellig: Dass ich meine Gesundheit
wertschätze. Dass ich ein
aufrichtiger und ehrlicher Mensch
gegenüber meinen Mitmenschen
bin, weil ich nicht weiß, ob ich das
Verbockte morgen noch gutmachen
kann. Dass ich Dinge, die ich jetzt
erledigen kann, nicht auf morgen
schiebe. Dass ich geile Urlaube für
diesen und nicht erst kommenden
Sommer plane. Und dass ich auf
gar keinen Fall meine zu glauben:
Wenn ich mal in Rente bin, lasse
ich es mir so richtig gutgehen!
Und die schönsten Seiten dieses
außergewöhnlichen Berufs?
Raphael Bender: Sobald wir von
der Luftrettung dazustoßen, wird
es für die allermeisten Patienten
schlagartig besser. Das sind Erfolgserlebnisse,
die einem viel zurückgeben.
Peter Schellig: Für mich gibt es kein
erhabeneres Gefühl als das nach
einem fordernden Einsatz, bei dem
das Team fachdisziplinübergreifend
hochgradig gut und schnell zusammengearbeitet
hat. Und auch dieser
technische Fortschritt, der sich
mit den Jahrzehnten eingestellt
hat – wenn du dir vorstellst, dass
sich auf dem Jubiläumsgrat jemand
gnadenlos übernommen hat und
einen fulminanten Herzinfarkt bekommt,
können wir den heute über
das Windenseil direkt vom Grat
herausangeln und nur 20 Minuten
später, nachdem er seinen ersten
Schmerz verspürt hat, liegt er bereits
im Herzkatheter-Labor. Diese
Möglichkeit zu haben, Menschen
aus einer lebensgefährlichen Situation
am sprichwörtlichen Arsch
der Welt in solch kurzer Zeit retten
zu können, ist unglaublich.
Wie wertvoll ist an dieser Stelle der
Windenhubschrauber „Christoph
Murnau“?
Raphael Bender: Er gilt als einer
der modernsten Rettungshubschrauber
auf dem Markt und ist
allein deshalb immens wertvoll,
weil er für Medizin und Technik ein
riesengroßes Platzangebot hat, wir
mit und in ihm richtig gut arbeiten
können.
Peter Schellig: Den H145 haben wir
2014 zum Üben bekommen und
sind mit ihm seit 2015 im Einsatz.
Er hat 1072 PS, eine Fluggeschwindigkeit
von 220 Stundenkilometern,
eine Reichweite von bis zu 651 Kilometern
und ist dank seines geräumigen
Innenbereichs eben auch
als Intensivtransporthubschrauber
bestens geeignet. Nach aktuellem
Stand sieht es allerdings ganz danach
aus, dass unsere treue Seele
bald Geschichte sein wird – wir
bekommen noch dieses Jahr einen
neuen Windenhubschrauber.
Das sind ja interessante Neuigkeiten.
Und wie fühlt es sich generell
an, in einem Rettungshubschrauber
zu fliegen?
Raphael Bender: In der Regel sitzen
wir, sind angeschnallt und
haben den auf der Liege fixierten
Patienten fest im Blick. Wenn auch
noch das Wetter gut ist, fühlt es sich
im Grunde an wie ein entspannter
Flug im Passagierflugzeug.
Peter Schellig: Spannender ist das
Fliegen bei Gegenwind. Wenn wir
bei aufziehendem Gewitter, das bei
uns meistens von Westen kommt,
Was bei aller Ernsthaftigkeit nicht fehlen darf: Sinn für gesunden Humor.
in Richtung Allgäu abheben, müssen
wir die Stärke des Gegenwinds
von unserer Fluggeschwindigkeit
subtrahieren, brauchen insofern
länger zum Einsatzort. Dafür sind
wir auf dem Rückflug bei dann
Rückenwind umso schneller, erreichen
manchmal bis zu 350 Stundenkilometer!
Wow! Und wenn der Heli mal ausfällt?
Raphael Bender: Dafür haben wir
hier bei der ADAC Luftrettung klare
fliegerische Vorgaben, Handbücher,
Checklisten und eine eigene
Technikabteilung, die bei Bedarf
mit ihrem Wartungsfahrzeug vom
Standort in Landshut zu uns an den
Hangar kommt und das Problem
über Nacht versucht zu beheben.
Bei größeren Schäden oder planmäßigen
Inspektionen bekommen
wir eine Tauschmaschine, sodass
die Notfallversorgung aus der Luft
immer gewährleistet ist.
Skitour im Wettersteingebirge.
Lawinenabgang. Kein Handynetz.
Was tun?
Daniel Richter: Auf jeden Fall
versuchen, trotzdem die 112 zu
wählen, weil der Notruf netzbetreiberübergreifend
funktioniert.
Aber klar: Wenn du in einem tiefen
Graben zwischen den Bergen
stehst und gar keinen Empfang
reinbekommst, geht übers Handy
nichts. Es gibt aber GPS-Tracker
mit Notruftaste, die über Satelliten
funktionieren. Ab dem iPhone 15
kann der Notruf auch über Satellit
abgesetzt werden – da kannst du
zwar nicht telefonieren, aber die
Leitstelle bekommt eine Textnachricht
mit GPS-Koordinaten. Es gibt
inzwischen auch gute Notruf-Apps.
Was sagen Sie an dieser Stelle zur
geplanten Zusammenlegung der
ILS Oberland und ILS Fürstenfeldbruck?
Raphael Bender: Der Beschluss
ist ja im Moment ausgesetzt. Es
gibt neue Arbeitsgruppen, die
das Vorhaben nochmals genau
durchleuchten und analysieren.
Wir leben nun mal in einer sehr
speziellen Region, in der eine lokale
Leitstelle mit umfassender
Ortskenntnis und Detailwissen der
Mitarbeiter schon von Vorteil ist.
Prinzipiell ist die Zusammenarbeit
mit einer neuen oder anderen Leitstelle
aber kein Problem für uns.
Auch speziell: Dass Sie mit ADAC
und BG Unfallklinik quasi zwei
Arbeitgeber haben. Ein Vor- oder
Nachteil?
Peter Schellig: Die Mediziner kommen
von der Unfallklinik, die Piloten
und Bordtechniker vom ADAC.
Das ist nur von Vorteil, weil es sich
um zwei starke Partner handelt, die
supergut zusammenarbeiten.
12 | altlandkreis
Und wie kommt man überhaupt zu
dieser Ehre, für die Luftrettung arbeiten
zu dürfen?
Raphael Bender: Am Beispiel Ärzte
ist es so, dass sie bereits ausgebildete
Fachärzte für Anästhesie oder
Unfallchirurgie sowie zusätzlich
bereits ausgebildete Notärzte mit
mehreren Jahren Berufserfahrung
sind. Darüber hinaus müssen sie
grundlegende alpine Techniken
beherrschen und eine superhohe
Motivation mitbringen.
Peter Schellig: Das trifft auch auf
die anderen Fachrichtungen zu –
wer zu uns kommt, ist in seinem
Fach bereits richtig gut und erfahren.
Was jedoch noch lange nicht
heißt, dass wir den- oder diejenige
auch nehmen: Ein Bewerber kann
fachlich noch so gut sein – wenn
er nicht teamfähig ist und menschlich
nicht zu uns passt, hat er keine
Chance. Denn was wir explizit nicht
wollen sind die sogenannten Helden
in Strumpfhosen – also Menschen,
die denken, sie sind jetzt bei
der Luftrettung und deshalb was
Besseres. Um das zu vermeiden,
legen wir großen Wert darauf, potentielle
neue Mitarbeiter handverlesen
auszuwählen.
Bieten Sie auch Praktika an?
Raphael Bender: Leider nicht, weil
die Luftrettung dafür schlichtweg
zu speziell ist.
Wie lukrativ ist dieser Beruf aus fi -
nanzieller Sicht?
Raphael Bender: Wir Notärzte und
Notfallsanitäter arbeiten schwerpunktmäßig
in der BG Unfallklinik
und meist nur drei Tage pro Monat
für die Luftrettung – da bekommen
wir nahezu eins zu eins das gleiche
Gehalt wie bei Diensten im Krankenhaus.
Peter Schellig: Die Piloten und
Bordtechniker sind in Voll- oder
Teilzeit beim ADAC angestellt und
verdienen auch alle angemessen.
Wenngleich die älteren Mitarbeiter
schon noch bessere Verträge haben
als ein jüngerer Mensch, der
neu bei uns ist.
Am 20. Oktober 2024 feierte die
Luftrettungsstation in Murnau ihren
30. Geburtstag. Die bahnbrechendste
Entwicklung in diesen drei
Jahrzehnten?
Peter Schellig: Auch wenn es total
banal klingen mag: Das Smartphone
auf der Seite der Patienten.
Du sendest, bei Empfang,
aus dem Gebirge einen Notruf an
die nächstgelegene Leitstelle, die
sofort den exakten Standort abfragen
und an uns mit GPS-Daten
weitergeben kann. Im Idealfall sogar
mit einer Drei-Wort-Adresse,
über die wir bereits auf unserem
Bildschirm im Hangar drei auf drei
Meter genau sehen, wo sich der
Notanrufer gerade befindet. Vor
20 Jahren war es dagegen noch
völlig normal, dass bei einem
Unfall im Gebirge erstmal einer
stundenlang ins Tal laufen und im
Ort bei einem Anwohner fragten
musste, ob er die Rettung anrufen
kann.
Raphael Bender: In der Anfangsphase
der Luftrettung hat jemand
angerufen, einen Hubschrauber zu
brauchen, der im Übrigen damals
noch provisorisch rettungstauglich
ausgestattet war, weil es gar keine
Firmen gab, die auf den Bau von
Rettungshubschraubern spezialisiert
waren. Im nächsten Schritt
galt es dann einen geeigneten
Arzt aus dem OP zu holen, der sich
erstmal in den Overall schmeißen
musste… Weil das heute alles um
Welten schneller und professioneller
von statten geht, retten wir
auch deutlich mehr Menschen das
Leben.
Die sich Ihnen gegenüber hoffentlich
dankbar zeigen?
Peter Schellig: Das Smartphone
verleitet Leute auch dazu, die
Luftrettung zu missbrauchen.
„Wenn ich den Jubiläumsgrat
nicht schaffe, lasse ich mich halt
ausfliegen.“ Mitnehmen tun wir
letztlich alle. Der mit dem Sneaker
am Berg hat es offensichtlich nicht
besser gewusst. Der topfitte und
bestens ausgestattete Bergsteiger
kann sich auch mal überschätzen.
Was wir aber schon tun: Im Tal
zu differenzieren. Da erfahren wir
nämlich zwischen großer Dankbarkeit
bis hin zu Belehrungen
und Beschimpfungen alles. Wobei
letzteres definitiv nicht überwiegt –
im Vergleich zu den Luftrettungskollegen
aus den Ballungsräumen
in beispielsweise Berlin, wo du gar
nicht mehr landen kannst, ohne
dass sie dir den Hubschrauber
auseinandernehmen, leben wir
hier im bayerischen Oberland in
einer heilen Welt, in der Werte wie
Respekt und Anstand noch etwas
zählen.
Heißt: Sie würden diesen Beruf
wieder erlernen?
Daniel Richter: Ein absolut feiner
Beruf, der aber schon ein hohes
persönliches Engagement abverlangt
– auch in der Freizeit, wofür
die Familie häufig zurückstecken
muss.
Peter Schellig: Aber er lehrt dich
auch, Verantwortung für Mitmenschen
zu übernehmen. Allein deshalb
würde ich es genau so wieder
machen.
Raphael Bender: Für mich sind die
Tage im Hubschrauber die besten
Arbeitstage, weil dieser Beruf uneingeschränkt
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märz / april 2025 | 13
Das Lebensmittellager ohne Stromverbrauch
Ein Kühlschrank unter der Erde
Oderding / Unterhausen | Der Versuch,
verderbliche Lebensmittel
länger haltbar zu machen, ist beinahe
so alt wie die Geschichte der
Menschheit. Bereits in der Antike
wurde fleißig geröstet, geräuchert,
eingelegt. Ende des 18. Jahrhunderts
hatte Frankreichs Kaiser
Napoleon sogar mal 12 000 Goldfranken
für die Erfindung eines
Haltbarkeitsverfahrens ausgelobt,
um so der oft mit Brachialgewalt
verbundenen Plünderei vorzubeugen.
Eine zu in dieser Zeit bereits
bewährte Methode, verderbliche
Lebensmittel haltbar einzulagern:
Erdkeller. Denn unter der Erde,
bereits ab 20 Zentimetern Tiefe, ist
die Temperatur Sommer wie Winter
relativ konstant, beträgt in etwa
kühle drei bis acht Grad Celsius.
Außerdem schützt die Erdoberfläche
vor aggressiver Sonneneinstrahlung.
Und dank gespeicherter
Feuchtigkeit in den Schichten
aus Humus, Lehm und Gestein
ist obendrein die Luftfeuchtigkeit
recht hoch, was ebenfalls für die
Haltbarkeit vieler Lebensmittel von
Vorteil ist. Kurzum: Unter der Erde
herrschen nahezu identische Bedingungen
wie im Hightech-Kühlschrank
zuhause in der Küche –
dem Lebensmittellager Nummer
eins von uns Menschen heute,
dessen Geschichte auch noch gar
nicht so alt ist. Den ersten elektrischen
Kühlschrank baute mit Fred
W. Wolf ein Amerikaner im Jahre
1913, flächendeckenden Einzug in
deutsche Haushalte hielt er allerdings
erst in den 1950er Jahren.
Dennoch erstaunlich, dass ausgerechnet
im hier und jetzt, im vom
Künstlicher Intelligenz geprägten
digitalen Zeitalter Menschen wieder
zu absolut ursprünglichen
Methoden zurückgreifen, um Lebensmittel
haltbar einzulagern.
Heike Grosser zum Beispiel, die
ehemalige Kreisfachberaterin für
Gartenkultur und Landespflege.
Sie betreibt auf den freien Feldern
westlich von Weilheim eine kleine
Landwirtschaft mit Schwerpunkt
Streuobstwiesen. Ihr Problem dort
draußen: „Dass ich hier keinen
Stromanschluss habe.“ Trotzdem
war ihr wichtig, die in Summe 100
verschiedenen Apfelsorten, die sie
anbaut, vor Ort lagern zu können.
Und zwar so, dass bestimmte Äpfel
sortengerecht reifen können. Und
die bereits bei der Ernte reifen
Sorten möglichst lange haltbar
bleiben. Die Lösung des
Problems letztlich: Ein Erdkühlschrank.
Obst und Gemüse
getrennt lagern!
Zugegeben: Der Name „Erdkühlschrank“
ist auf dem
Areal von Heike Grosser ein
wenig irreführend. Er wurde
nämlich nicht in die Tiefe
des Bodens, sondern in einen
vor mehreren Jahren aufgeschobenen
Erdwall gebaut,
ist sogar ebenerdig zugänglich
und dank Pflastersteinen
mit Rollwagen befahrbar.
„Das Prinzip ist aber das gleiche
wie unter der Erde – und es
funktioniert“, betont die Naturexpertin,
öffnet die massive Holztür
und wirft einen Blick ins Innere:
„Rund 30 Apfelsorten lagern darin
aktuell – sie alle wurden noch im
Herbst des alten Jahres geerntet.“
Die Temperatur betrage hier in
den Wintermonaten drei bis acht
Grad, die Luftfeuchtigkeit 85 bis 90
Prozent, was ideal sei. Während
die bereits erwähnte Eingangstüre
Dieser Kühlschrank ist in
einen Erdwall integriert.
aus Fichtenholz besteht, wurde das
restliche Gehäuse des begehbaren
Erdkühlschranks aus abgeflammter
Douglasie gefertigt. „Dunkel,
robust, haltbar.“ Und drumherum?
Noppenfolie, Filz, Humus, Kies
sowie große Steine. Dass Heike
Grosser hier ausschließlich Äpfel
einlagert, liegt nicht nur an ihrer
landwirtschaftlichen Ausrichtung.
„Beim Reifeprozess produzieren
Äpfel das Pflanzenhormon Ethylen,
das Gemüse befallen und
rascher zum Faulen bringen
würde.“ Deshalb wichtig: Obst
und Gemüse immer getrennt
voneinander lagern. Das weiß
auch Heiner Putzier, Leiter von
Slow-Food-Pfaffenwinkel, der
nur wenige Kilometer Luftlinie
von Heike Grossers Ammertaler
Biohof entfernt wohnt.
Genaugenommen in Weilheim-
Unterhausen, im Wohngebiet, wo
alles erschlossen ist. Stromanschluss
inklusive. Trotzdem legt
der frühere, international tätige
Key-Account-Manager für die großen
Discounter Europas seit Jahrzehnten
Wert auf eine möglichst
naturnahe, pflanzliche Ernährung.
Und auf einen privaten Lifestyle im
Sinne der Nachhaltigkeit. „Da gehört
natürlich viel Idealismus dazu,
14 | altlandkreis
aber es gibt einem schlichtweg ein
gutes Gefühl“, greift der 71-Jährige
vorweg, dreht sich um, geht auf
der Westseite seines Holzhauses
in Richtung Garten und deutet mit
dem rechten Zeigefinger nach unten:
„Da ist er.“
Zu 100 Prozent autark!
Naturnahes Gemüsedepot: Im Erdkühlschrank
h k
von Heiner Putzier befindet sich Wurzelgemüse.
Während Heike Grosser ihren
Erdkühlschrank professionell von
einer Landschafts-, Garten- und
Naturbaufirma in diesen Erdwall
hinein errichten hat lassen, lagert
Heiner Putzier Gemüse in einem
Erdkühlschrank, wie er natürlicher
nicht sein könnte. Hierfür hat er
eigenhändig ein Loch in den Boden
seines Gartens gegraben. 60
Zentimeter tief, 1,30 Meter lang
und 60 Zentimeter breit. Der Boden
des Kühlschranks ist Natur
pur, die seitlichen Wände bestehen
aus klassischen Ziegelsteinen, die
er mit langen Erdnägeln aus Stahl
verankert hat. Die Decke: Ein passgenauer,
aufhebbarer Holzdeckel.
In diesem Moment wirft Heiner
Putzier ein Styroporkissen auf den
Boden, kniet sich beidbeinig nieder
und hebt den Deckel seines
Erdkühlschranks auf. Zu sehen:
Zwei Gemüsekisten aus Kunststoff,
wiederum ausgekleidet mit Fließ,
das die Lebensmittel vor Schneckenbefall
schützt – „die kommen
nämlich überall hin, auch in unseren
Erdkühlschrank“. Heiner Putzier
lagert in seinem selbstgebauten
Erdkühlschrank ausschließlich
selbstgeerntetes, ungewaschenes
Wurzelgemüse wie Kartoffeln, gelbe
Rüben, Pastinaken sowie gelbe
und rote Beete ein. „Ungewaschen
bleibt es am längsten haltbar.“
Und? „Natürlich ist so ein Erdkühlschrank
im eigenen Garten nicht
alltäglich – aber das bereits selbst
angebaute Gemüse dort im Boden
auf natürliche Weise einzulagern,
es bei Bedarf rauszuholen und ein
Gericht daraus zu kochen, das auch
noch schmeckt, gibt dir schlichtweg
ein richtig gutes Gefühl.“
Besonders dann, wenn es stürmt,
schneit oder regnet aus Kübeln,
„kostet dich das natürlich schon
Überwindung rauszugehen – gerade
auch vor dem Hintergrund, dass
im Haus ein gut funktionierender,
Kühlschrank griffbereit steht“. Will
heißen: Der selbstgebaute Erdkühlschrank
im eigenen Garten
beinhaltet zwar keine Software
mit Künstlicher Intelligenz, die
den schon wieder aufgegessenen
Schokopudding auf die digitale
Einkaufsliste schreibt. Wer jedoch
die Zeit, Lust und Muße dazu hat,
in Zeiten der Klimaerwärmung
und hohen Energiekosten sich,
der Natur und seinem Geldbeutel
etwas Gutes zu tun, dem sei so
ein selbstgebauter Erdkühlschrank
im eigenen Garten durchaus ans
Herz gelegt. Allein Heiner Putzier
konnte bereits mehrere Menschen
überzeugen, einen
zu bauen. Denn
das Wurzelgemüse
kann darin tatsächlich
über mehrere
Monate hinweg
eingelagert werden.
Und das ohne
jeglichen Stromverbrauch.
Denn
der Erdkühlschrank
funktioniert bei
Heike Grosser wie
Heiner Putzier zu
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märz / april 2025 | 15
Die Schießausbildung bei der Bereitschaftspolizei
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Königsbrunn | Donnerstagvormittag
in einer kampfsportaffinen
Trainingshalle der Bereitschaftspolizei
Königsbrunn: Fünf junge
Polizisten stehen aneinandergereiht
an der holzverkleideten Bretterwand.
Ihre Blicke wirken angespannt,
als ihr Gegenüber letzte
Anweisungen gibt. „Sie haben
zwischen den zwei Signalen exakt
vier Sekunden Zeit, um das Magazin
zu wechseln und die Pistole
wieder auf Anschlag zu bringen.“
Prompt ertönt auch schon das
Startsignal. Blitzartig entfernen
16 | altlandkreis
die Fünf das quasi leergeschossene
Magazin, lassen es auf den
Boden fallen, greifen mit ihrer jeweils
linken Hand an die am Gürtel
angebrachte Magazinträger-
Tasche, ziehen das Ersatzmagazin,
führen es in die Pistole und halten
diese wieder zielgerichtet mit
dann zwei Händen vors Gesicht.
„Sehr gut!“, lobt Ausbilder Daniel
W., der dieses Handhabungstraining
mit genaugenommen vier
jungen Männern und einer jungen
Frau offensichtlich nicht zum ersten
Mal macht. Denn im weiteren
Verlauf dieses Trockentrainings ni
ngs –
„wir nehmen jetzt eine Taschenlampe
dazu“ – wird variiert, was
die Übungen immer schwieriger
macht. Obendrein wird das Zeitfenster
von anfangs vier Sekunden
weiter reduziert. Für eine Übung
haben die fünf nur 0,8 Sekunden
Zeit! Weil selbst diese gut klappt,
erkennt auch der Laie sofort: Die
machen das in der Tat nicht zum
ersten Mal. „Wir hatten vor kurzem
bereits die Abschlussprüfung,
sind sozusagen frisch ausgebildet
und ab März erstmals als echte
Streifenpolizisten draußen im Einsatz“,
bestätigt ti Matthias P., 24, aus
Peiting ing den Verdacht, dass er und
seine Mitstreiter tre das erste Lehrjahr
längst hinter sich haben.
Auch auffallend fall
in diesem mit
Weichbodenmatten
enm ausgelegten
Trainingsraum samt
Spiegelwand: Dass
sowohl Schüler als
auch Ausbilder mit
schwarz-roten rote
Waffen hantieren.
„Für das
Handhabungstraining
arbeiten en
wir
aus Sicherheitsgründen
mit sogenannten Rotwaffen –
die sind
in Sachen Form, Größe,
Gewicht und Haptik eins zu eins
vergleichbar mit den Originalen,
können aber nicht scharf schießen“,
betont Daniel S., ebenfalls
zuständig für die Waffen- und
Schießausbildung il der Bayerischen
Bereitschaftspolizei. Was je-
doch
nicht heißt, dass im Rahmen
der Polizeiausbildung iau nicht scharf
geschossen ssen
wird. Ganz im Gegenteil
sogar. Ein Azubi absolviert in
etwa 1200
(!) Schuss, bevor er ins
eigentliche Berufsleben entlassen
wird. Wo und wie genau? „Kommt
im Anschluss“, verspricht Daniel
W., tauscht die Hallenschuhe gegen
robustere Stiefel und macht
sich mit den fünf frischgebackenen
Polizisten auf in Richtung Raumschießanlage,
die sich weiter südwestlich
auf dem mehr als 20 Hektar
großen Areal befindet – und
aufgrund ihrer stattlichen Größe
und modernen Architektur im Industriestil
bereits von weitem gut
zu erkennen ist.
Moment der besonderen
Anspannung
Grundsätzlich dauert die Polizeiausbildung
im Mittleren Dienst
(2. Qualifikationsebene) zweieinhalb
Jahre, setzt unter anderem
die deutsche Staatsangehörigkeit,
ein Mindestalter von 17 bis 30
Jahren, eine gute Mittlere Reife
oder bereits abgeschlossene Berufsausbildung,
gesundheitliche
Eignung und eine Mindestgröße
von 1,60 Metern voraus. Strafrecht,
Polizeirecht, Verkehrsrecht, Verfassungsrecht,
Verwaltungsrecht,
Besonderes Sicherheitsrecht,
Beamtenrecht, Kriminalistik und
Kriminologie, Politische Bildung,
Englisch, Elektronische Datenverarbeitung,
Berufsethik sowie
Kommunikations- und Konfliktbewältigung
sind die Fächer in
Theorie. Einsatzausbildung und
Einsatzverhalten, Selbstverteidigung,
Erste Hilfe, Fahrausbildung
und Fahrsicherheitstraining,
Dienstsport, Geschlossener Einsatz
sowie Waffen- und Schießausbil-
Das Areal der Bereitschaftspolizei Königsbrunn von oben.
dung sind die praktischen Lehrinhalte.
Bayernweit betrachtet wird mit
Königsbrunn, Eichstätt, Nürnberg,
Sulzbach-Rosenberg, Nabburg,
Dachau und Würzburg an sieben
Standorten der Mittlere Dienst
ausgebildet. „Wobei schon versucht
wird, möglichst heimatnah
auszubilden“, sagt an dieser Stelle
Polizeihauptmeister Joachim
M., der den Pressetermin für den
„altlandkreis“ organisatorisch
begleitet. Insofern lernen die
meisten aus dem Pfaffenwinkel
stammenden Azubis das Einmal-
Frisch ausgebildete Polizisten: Matthias P. (v.l.) aus Peiting, Fabiola S.
aus Bad Kohlgrub und Stefan N. aus Schongau.
eins der Polizei auch bei der Bereitschaftspolizei
Königsbrunn,
die über die B17 in rund 40 Autominuten
von Schongau aus gut
und zügig erreichbar ist. Und vor
Ort alles zu bieten hat, was es
für eine fundierte Ausbildung in
Theorie und Praxis braucht. „Wir
haben neben Wohnheim mit
Zwei-Bett-Zimmern, Fitnessstudio
und Kfz-Werkstätte sogar eine eigene
Schreinerei, um Einsatzorte
zu Trainingszwecken originalgetreu
und realitätsnah nachbauen
zu können.“ Wie es sich anfühlt,
das erste Mal eine scharfgeladene
Waffe in Händen zu halten?
„Schon ein Moment mit einer ganz
besonderen Anspannung“, betont
Matthias P. Aber auch einer, „auf
den wir alle sehr gut und umfangreich
vorbereitet worden sind“,
sind sich Fabiola S., 26, aus Bad
Kohlgrub und Stefan N., 24, aus
Schongau einig. Die beiden sind
ebenfalls Teil dieser frischausgebildeten
Fünfergruppe an diesem
Donnerstagvormittag.
„Das Wissen, was ich bei welcher
Gefahrenlage darf und was nicht,
muss zu 100 Prozent sitzen, um im
Ernstfall richtig zu handeln“, bekräftigt
Daniel W. Um Gefahr von
Leib und Leben sowohl von sich
selbst als auch dritten abzuwenden.
Bei Flucht oder Festnahme
im Rahmen schwerer Verbrechen.
Wenn andere Zwangsmittel erfolglos
angewendet wurden oder
absolut keinen Erfolg versprechen.
Oder um die gewaltsame Befreiung
einer Person aus amtlichem
Gewahrsam zu verhindern. All das
sind unter anderem im Polizeiaufgabengesetz
(PAG) verankerte
Gründe, bei denen Polizisten von
ihrer Schusswaffe Gebrauch machen
dürfen. „Letztlich muss der
Schusswaffengebrauch immer
verhältnismäßig sein“, betont Daniel
S. Und sollte im Idealfall nicht
zum Tod führen. „Das Ziel ist immer
die Angriffs- oder Fluchtunfähigkeit.“
In Bayerns modernster
Schießhalle
Inzwischen sind die Ex-Azubis
mit ihren Ausbildern am Haupteingang
der Raumschießanlage
angekommen. „Das müsste die
derzeit modernste in ganz Bayern
sein“, betont Daniel W. Fertigstellung
des Baus: 2020. Kosten: Mehr
als zehn Millionen Euro. „Der Teil
des Gebäudes links oben, der sich
optisch abhebt und in etwa ein
Drittel des gesamten Komplexes
ausmacht, dient einzig und allein
unserer Lüftungsanlage.“
märz / april 2025 | 17
Daniel W. erinnert an dieser Stelle
an einen bundesweit bekanntgewordenen
Skandal der Berliner
Polizei, wonach um 2015 zahlreiche
Schießausbilder an Krebs erkrankt
und verstorben waren. Der
Grund: Giftige Feinstaubpartikel
aus Blei und Asbest, die durch
Reibung und Bruch der Patronen
entstehen – und dort in Berlin
aufgrund einer zu schwachen und
zum Teil verstopften Lüftungsanlage
nicht ausreichend abgesaugt
werden konnten. „Das kann uns
hier nicht passieren“, versichert
der Experte und öffnet die Tür zum
nun wahren Ort des Geschehens:
Dem Schießstand im Inneren der
Halle. Er ist 25 Meter lang, acht
Meter breit. Auf dem blauen Boden
sind weiße Querstreifen mit
Abständen zum Ziel von drei über
sechs bis hin zu 20 Metern aufgeklebt.
Geschossen wird auf eine
weiße Wand aus speziellem Papier.
Dahinter befindet sich eine
weitere, eher gummiartige Wand,
gefolgt von einem Vorhang. Und
wiederum dahinter befinden sich
ganz viele, massive Platten aus
Stahl, rund fünf Millimeter dick.
Sie lenken die Geschosse in den
finalen Kugelfang hinein und verhindern
dank schräger Anordnung
ein Zurückprallen der Munition.
Die Ausbilder, Jungpolizisten und
„altlandkreis“-Redakteur Schelle
tragen inzwischen Kopfhörer zum
Schutz des Gehörs – ein Mensch
verspürt ab einem Schallpegel von
rund 120 Dezibel einen Schmerz
im Ohr sowie Unwohlsein. Der
Schuss mit einer SFP9 erzeugt in
etwa einen rund 160 Dezibel lauten
Knall. Und nun? Wird’s endgültig
ernst, werden zwei der fünf
jungen Polizisten an die vorderste
Markierungslinie zitiert. Ihre Aufgabe:
Aus drei Metern Entfernung
fünf Schüsse auf ein Ziel abfeuern,
das via Beamer auf die weiße Papierwand
projiziert wird. Die Ziele
sind in diesem Falle Ziffernblöcke
mit fingerdicken Zahlen von
1 bis 10. „Wir schießen zunächst
nicht auf Zeit, achten dafür umso
mehr auf eine technisch saubere
Ausführung“, betont Daniel S.,
während Daniel W. am Bildschirm
eines PCs steht, um das Trefferbild
der Schützlinge detailliert zu analysieren.
„altlandkreis“-Redakteur Schelle
darf selbst nicht schießen, steht jedoch
direkt neben den jungen Polizisten
mit scharfgeladener Waffe.
Obwohl er sich fest vornimmt, cool
zu bleiben, zuckt er beim ersten
Schuss zusammen. Was eine
Wucht! Um die Kraft der von Heckler
und Koch hergestellten SFP9,
eine laut Herstellerbeschreibung
„vollständig vorgespannte Schlagbolzenschlosspistole
mit Single
Action Abzug“ noch besser zu
demonstrieren, hält Daniel W. ein
Din A4-großes Blatt
Papier rund 30 Zentimeter
neben den Lauf des nächsten
Schützen. Als dieser abdrückt,
reißt beim Verlassen der 19 Millimeter
langen und neun Millimeter
dicken Kugel das Papier blitzartig
in zwei Teile. „Wohlgemerkt nur
durch die zur Seite abweichende
Druckwelle.“ Letztlich verlässt die
Kugel den Lauf der Waffe mit einer
Kraft von 2 700 (!) Bar. Im wahrsten
Sinne ein tödliches Geschoss!
Beneidenswerte Kantine,
vorbildliches Miteinander
Neben Schlagstock und Pfefferspray
gehört die gut 700 Gramm
(ohne Magazin) schwere SFP9 zur
Standardausstattung eines in Bayern
tätigen Streifenpolizisten, ist
für Wirkdistanzen im Nahbereich
von maximal 25 bis 50 Metern
ausgelegt. Was viele Bürgerinnen
und Bürger nicht wissen: Dass
den „ganz normalen“ Streifenpolizisten
mit der gut 2,5 Kilogramm
schweren (ohne Magazin) MP5
auch eine von Heckler und Koch
hergestellte Maschinenpistole für
Wirkdistanzen von bis zu 120 Metern
zur Verfügung steht. Und mit
der 3,3 Kilogramm schweren (ungeladen)
FN SCAR eine in Belgien
hergestellte Mitteldistanzwaffe für
Wirkdistanzen von bis zu 150 Metern,
die obendrein kompatibel ist
mit optischen Visieren zur effizienteren
Identifizierung von Zielen.
„Letztere wurde als Antwort auf
die zahlreichen terroristischen
Daniel W. (l.) analysiert die Schüsse am PC.
Rechts: Ausbilder und Jungpolizisten im
Schießstand, drei Meter vom Ziel entfernt.
18 | altlandkreis
Am Haupteingang der wohl modernsten Schießanlage Bayerns.
Anschläge in Europa, allen voran
in Paris, bei uns flächendeckend
eingeführt – die Fortbildung am
FN SCAR findet jedoch erst nach
abgeschlossener Ausbildung und
auch nicht mit allen Polizisten,
sondern einer jeweils angemessenen
Zahl an qualifizierten Schützen
pro Dienststelle statt“, betont
Daniel W.
Nach zwei weiteren Übungen im
Schießstand, die wie beim Handhabungstraining
auch durch Zeitlimitierung
und unterschiedlichen
Zielen und Distanzen sukzessive
komplexer geworden sind, sammeln
die fünf frischgebackenen
Polizisten die leeren Patronenhülsen
vom Boden, nehmen ihre
Kopfhörer ab und machen sich
auf in Richtung Kantine. „Um die
beneiden uns nicht wenige“, sagt
Joachim M. Täglich
wechselnde, gesunde
wie leckere Gerichte
samt Vor- und Nachspeisen
sowie ein
riesiges Salatbuffet
lassen hier in der Tat
keine kulinarischen
Wünsche offen. Noch
erfreulicher aber ist
dieser auffallend gute
Geist und freundliche
Umgangston auf dem
gesamten Areal der
Bereitschaftspolizei in
Königsbrunn, auf dem neben den
bis zu 500 Polizeischülern auch
das Polizeipräsidium Schwaben-
Nord samt Hundestaffel stationiert
ist: Hier grüßt wirklich jeder jeden.
Unaufgefordert und mit einem Lächeln
im Gesicht.
Dieses unverstellt freundliche Auftreten
trifft auch auf die frischgebackenen
Polizisten aus Schongau
und Umgebung zu. Matthias P. tritt
in diesen Tagen seinen Streifendienst
in München an. Stefan N.
kommt nach Dießen am Ammersee.
Felicitas S. nach Bad Tölz. Alle
drei sind dann erstmals dauerhaft
mit scharfgeladener Dienstwaffe
berufstätig. Denn während der
Ausbildung tragen sie zwar die
echte SFP9 bereits am Körper, jedoch
mit darin verbautem Rotstift.
„Damit kann, wie bei den Rotwaffen
auch, nicht geschossen werden“,
so Daniel W., der damit den
eigentlichen Sinn der in Summe
sehr teuren und umfangreichen
Waffen- und Schießausbildung
der Bayerischen Bereitschaftspolizei
nochmals anspricht: „Rein
statistisch betrachtet ist die Chance
gering, dass einer unserer Azubis
im Ernstfall von seiner Schusswaffe
Gebrauch machen muss.“ Wenn
aber doch, sind sie dank insgesamt
254 Unterrichtseinheiten nur
für die Waffen- und Schießausbildung
gut gerüstet.
js
märz / april 2025 | 19
Einzigartiger Burschenbrauch zu Aschermittwoch
Die maskierten
Küachlebettla
Sachsenried | Neuzugezogene
werden sich am 5. März 2025 verwundert
die Augen reiben, wenn
plötzlich drei, vier als Hexen verkleidete
Gestalten vor ihrer Haustüre
stehen, keinen einzigen Ton
von sich geben, aber rotzfrech
einen leeren Korb hinreichen
und warten, bis dieser sich füllt.
Die Rede ist vom weit und breit
einzigartigen Brauch des „Küachlebettla“,
der ausschließlich im
Schwabsoiener Ortsteil Sachsenried
praktiziert wird. Immer an
Aschermittwoch. Und immer von
als Hexen verkleideten jungen
Burschen, die am Nachmittag des
Aschermittwochs die Zeit haben,
von Haus zu Haus zu spazieren
und zu betteln. Wobei sie nicht
nur auf frischgebackene „Küachle“
aus sind, sondern auch auf
das Einsammeln von Eiern. Aber
warum? „Das ist tatsächlich eine
gute Frage, die niemand so richtig
beantworten kann, weil uns dazu
schlichtweg historische Unterlagen
fehlen – aber es hängt sicherlich
damit zusammen, die Faschingssaison
nochmals und endgültig zu
beenden“, meint Michael Kögel,
zweiter Bürgermeister von
Schwabsoien, der ein Riesenfan
dieses seltenen Brauchs ist. Auch
Ortshistorikerin Juditha Wolf muss
bei der Frage nach dem Ursprung
passen. „Ich kann nur sagen, dass
dieser schöne Brauch hier schon
sehr lange praktiziert wird, weil
mir bereits mein Vater erzählt
hat, dass er ihn schon als kleiner
Bub miterleben durfte – und mein
Vater war Jahrgang 1909.“ Wer genau
die große Ehre letztlich heuer
hat, alle 150 Häuser mit insgesamt
20 | altlandkreis
Wer's wohl war? Beim „Schinken-Brätschen“ wird der Hintern versohlt.
435 Einwohnern abzuklappern,
macht die Sachsenrieder Jugend
rechtzeitig und unter sich klar.
„Die meisten engagieren sich in
den gleichen Vereinen, sehen sich
über Landjugend, Feuerwehr und
Musik eh regelmäßig.“ Die dann
größte Schwierigkeit? „Ist sicherlich
dieses stumm bleiben“, bekräftigt
Michael Kögel, der selbst
schon mit alter Schürze und altem
Kopftuch von Omi sowie gruseliger
Larve aus der familieneigenen
Faschingskostüms-Kiste von Haus
zu Haus gezogen ist.
Dorfeigenes
Original-Rezept
Je nach Fitness, Wetter und Spendenbereitschaft
der Bewohner
sind die Hexen drei bis vier Stunden
unterwegs. Alteingesessene
Sachsenrieder kennen und lieben
diesen Brauch, bereiten in der
Regel Küachle und Eier schon vor
für diesen Nachmittag und können
es kaum erwarten, bis es an der
Haustüre läutet. Neuzugezogene
könnten dagegen in der Tat verdutzt
dreinschauen, sich wundern
oder gar gruseln, wenn sie zum
allerersten Mal die Küachlebettla
vor sich stehen sehen – und
dann auch noch all die Fragen,
die sie haben, nicht beantwortet
bekommen. Doch selbst für
Ortsteil-Neulinge ist es spätestens
beim Blick in die Körbe durchaus
selbsterklärend, was die Burschen
wollen. „Wobei man schon sagen
muss, dass in heutiger Zeit immer
weniger Küachle gebacken werden,
es primär um das Sammeln
von Eiern geht – allein deshalb,
weil die jungen Frauen das Rezept
der Küachle gar nicht kennen“,
sagt Juditha Wolf. Zumindest
nicht das dorfeigene Original
der „Schoape-Küachle“, auch
bekannt als Ausgezogene, e, das
Juditha Wolf bereits von ihrer
Großmutter übernommen hatte.
Unabhängig davon stellt
sich natürlich die Frage: Für
wen sammeln diese als Hexen
verkleidete Burschen überhaupt
Körbe voller Lebensmittel
– schließlich können sie
nicht alles alleine verzehren? en?
„Das ist im Grunde das allerschönste
an diesem Brauch –
dass die jüngsten für die älteren
Burschen und Männer
in unserem Dorf zum Betteln
gehen.“ Und am Abend,
wenn auch alle anderen
en
Feierabend haben, gemeinsam
Brotzeit gemacht wird.
Erst Spiegeleier und
Schinken-Brätschen
Tatsächlich bringen die
Küachlebettla am Ende
ihres Rundgangs ihre
fette Beute vollständig
zum Gemeindezentrum
schräg gegenüber des Sachsenrieder
Feuerwehrhauses. Dort
treffen sie sich dann mit bis zu 25
Sachsenrieder Burschen im Alter
von 16 bis 70 Jahren. Die wiederum
bekommen von Christian und
Birgit Hindelang, dem dortigen
Wirtepaar, dann traditionell die
gesammelten Eier als Spiegeleier
mit Schwarzbrot serviert.
Und natürlich auch die von den
Dorfbewohnerinnen gebackenen
Küachle als quasi Nachspeise.
Was den Reiz dieses Brauchs zusätzlich
aus- und sicherlich auch
so immens beliebt macht: Dass
im Rahmen des Beisammenseins
nicht gespeist, sondern auch gleichermaßen
abgefahrene wie lustige
Spiele gespielt werden. „Die
eigentlich nicht der Öffentlichkeit
preisgegeben werden“, betont
Michael Kögel, der sich an dieser
Stelle aber erbarmt und für die
„altlandkreis“-Redaktion eine
„Schoape-Küachle“
(Ausgezogene):
Einen leichten Hefeteig herstellen aus:
5 Eier
500 g Mehl
1 Hefewürfel
etwas Salz
ca. 1/4 Liter Milch
wenn vorhanden Vanillezucker
Den Hefeteig zugedeckt an warmen Ort
gehen lassen. Dann mit einem Löffel
Häufchen abstechen, auf ein bemehltes
Brett legen, wieder zudecken und
gehen lassen. Dann mit eingeölten
Fingern runde Küachle formen – mit
dickem Rand und einer hauchdünnen
Mitte.
In schwimmendem Fett ausbacken,
wenden, sobald sich eine schöne Farbe
gebildet hat. Abtropfen lassen und mit
Zucker bestreuen. Die Küachle schmecken
am besten warm.
Früher wurden die Küachle auch übers
Knie gezogen und geformt, deshalb
Ausgezogene.
Rezept von Theres Kößl (1885 -1957)
Prost-Mahlzeit: Am Abend gibt's Spiegeleier mit Goaßmaß.
seltene Ausnahme macht. „Weil
es sich bei diesem Spiel um eines
handelt, dass entgegen anderer
immer gespielt wird.“ Die Rede ist
vom „Schinken-Brätschen“. Das
Wort „Schinken“ steht hier für Po,
das Wort „Brätschen“ für „Draufhauen“.
Heißt? „Einer
von uns sitzt mit einem
Kissen auf dem Schoß auf
einem Stuhl.“ Einer von
denjenigen, die erstmals
bei diesem Brauch mitmachen,
müssen sich dann vor
dem Sitzenden beugen, das
Gesicht in das Kissen legen
und ihren Hintern nach hinten
strecken. Alle anderen jungen
und alten Männer versammeln
sich dann dahinter und geben dem
Neuling einen sanften, manchmal
auch heftigeren Klapps auf den
Hintern. Wird der „Brätscher“ vom
„Gebrätschten“ erraten, muss dieser
seinen Hintern hinhalten. „Das
mag für Außenstehende durchaus
altmodisch, martialisch und brutal
wirken, ist aber für uns alle
eine Riesengaudi – es gibt kaum
einen Abend im Jahr, wo so viel,
laut und herzlich gelacht wird.“ So
auch heuer wieder. Am Aschermittwoch.
Ausschließlich in Sachsenried.
js
Das gute alte Rezept der „Schoape-Küachle“ hl (links) ist laut Historikerin
ik i
Juditha Wolf der jüngeren Generation kaum noch bekannt.
märz / april 2025 | 21
Eine Produktion von
> > > ALLERLEI IM ALTLANDKREIS
Garteln, Karteln und Musizieren
Belli Club lädt zum
großen Watt-Turnier
Oderding | Der Forster Belli Club ist weit über
die Landkreisgrenzen hinaus bekannt, weil er
seit vielen Jahren das größte und beliebteste
Preiswatt-Turnier im Voralpenraum veranstaltet.
Leider kann das Turnier aus organisatorischen
Gründen nicht mehr in altbekannter
Größe (bis zu 600 Teilnehmer!) im Paterzeller
Eibenwald stattfinden, dafür in leicht abgespeckter
Form im Dorfgemeinschaftshaus
Oderding, Dorfstraße 37, in Polling-Oderding.
Das insgesamt 38. Watt-Turnier beginnt heuer
traditionell am Gründonnerstag, 17. April,
um 19.30 Uhr. Aber Achtung: Der Einlass ab
bereits 18 Uhr ist nur nach vorheriger E-Mail-
Anmeldung unter preiswatten-belli-club@
web.de möglich.
js
Hans Söllner - der
ruhiggewordene „wuide Hund“
Peiting | Um Liedermacher Hans Söllner ist es
vergleichsweise ruhig geworden die vergangenen
Jahre. Keine Skandale, kaum Schlagzeilen,
stattdessen eher seriöse Interviews in namhaften
Zeitungen wie beispielsweise der SZ. Das
Alter – Söllner feiert an Heiligabend seinen 70.
Geburtstag – habe ihn nachdenklicher werden
lassen, heißt es in seiner jüngsten Programmbeschreibung.
Umso spannender, welche Lieder
der einst „wuide Hund von Reichenhall“ heute
auf die Bühne bringt. Jahrelang polarisierte Söllner ja mit einer kompromisslosen
Haltung für ein selbstbestimmtes Leben, für die Legalisierung
von Marihuana und mit Gefechten vor Gericht, weil er mal wieder einen
Politiker etwas zu tief unter der Gürtellinie kritisierte im Rahmen seiner
Konzerte, weil er Titel und Texte mit einer oft grenzwertig ordinären Wortwahl
zum Besten gab. Was aus dieser Zeit noch übriggeblieben ist? Am
Donnerstagabend, 27. März, tritt der bayerische Rastamann in Peitings
Schloßberghalle auf. Vorverkaufskarten sind für 42 Euro bei der Tourist-
Information Peiting, Hauptplatz 4, oder telefonisch unter 08861/59961 erwerblich.
Einlass an der Münchner Straße 13 ist um 19 Uhr, Beginn des
Konzerts mit freier Platzwahl um 20 Uhr.
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>>> Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost für das Söllner-Konzert
am Donnerstag, 27. März, 2 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis 15. März eine
Postkarte mit dem Stichwort „Marihuana“ an „altlandkreis“, Birkland
40, in 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de. is.de.
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
Viel Erfolg!
Heimatgeschichte und
Brauchtum: Die Gewinner
Altlandkreis | Mit dem heimatkundlichen
Jahrbuch „Lech-Isar-Land“ sowie dem
Brauchtumskalender „Der Oberbairische“
haben wir im Rahmen unserer Januar/
Februar-Ausgabe zwei lokalliterarische
Klassiker mit Kultcharakter vorgestellt und
verlost. Auf je ein Exemplar des mit „Festtäg
und alte Bräuch“ gespickten Kalenders
durften sich Emmi Ott aus Prem, Monika Lugert-Germiller
aus Altenstadt und Rosemarie
Ländlsberger aus Schongau freuen. Das
„Lech-Isar-Land“ ging heuer an Angelika
Schilcher aus Wildsteig, Katharina Schramm
aus Peiting und Kerstin Sporer aus Schwab-
soien. Wir gratulieren recht herzlich!
Titelbild: AdobeStock, ARochau
Lechbruck
Ausgabe 87 | Januar / Februar 2025
.de
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate
Mann der klaren Worte
Kreiskämmerer Norbert Merk
Iron Man mit 71!
Birkländer erfü lt sich Lebenstraum
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22 | altlandkreis
Klezmer, Jazz und Pop:
Preisgekröntes Trio im Brauhaus
Schongau | Mit dem „Moritz Weiß
Klezmer Trio“ aus der Steiermark
tritt am Mittwoch, 19. März, eine
preisgekrönte Musikgruppe der
ganz besonderen Art im Schongauer
Brauhaus auf. Das Trio,
das mit Simon Reithofer an der
Gypsy-Gitarre an diesem Abend
zu viert aufspielen wird, ist bekannt
für einen musikalischen
Mix aus Klezmer (instrumentale
Musik), Jazz und Pop – und mu-
sikalischen Einflüssen aus aller Welt, die sie im Rahmen ihrer
Tour um den halben Globus gesammelt haben. Tickets unter
08861 / 9336222 oder www.brauhaus-schongau.de. Einlass mit
Bewirtung um 18.30 Uhr, Konzertbeginn um 20 Uhr.
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>>> „altlandkreis“ verlost 2 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis
Montag, 10. März, eine Postkarte mit dem Stichwort „Brauhaus“
an „altlandkreis“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder
eine Mail an info@altlandkreis.de. Das Los entscheidet,
der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
Rockkonzert im Reaktor
Schongau | Im Gewerbegebiet an der Dießener
Straße wird nicht nur fleißig gearbeitet, sondern
auch leidenschaftlich musiziert. Am Freitag, 4.
April, findet in der dortigen Musikbar namens Reaktor,
Schützenhausstraße 1, ein Rockkonzert mit
zwei Bands statt, die eigens komponierte Songs
auf die Bühne bringen. Die eine, bekannt aus
unserem „altlandkreis“: Jack & the Whitebears,
besetzt mit vier leidenschaftlichen Musikern aus
Wildsteig. Die andere: Midge's Pocket aus Polling,
ebenfalls als Quartett aktiv und bekannt für
Rock'n'Roll mit dreistimmigem
Gesang im
Stile der 1970er. Karten
gibt's im Vorverkauf
für 18 Euro unter
www.reaktor-sog.de.
An der Abendkasse
kosten die Tickets 20
Euro. Beginn des Live-
Konzerts ist
um 20 Uhr.
js
Schnittkurs für
Obstbäume
Hohenfurch | Bäume mit Kernobst
wie Apfel, Birne oder Quitte sollten
in der Regel im Spätwinter, also Februar
oder März, zurechtgeschnitten
werden. Wie genau, erklärt
Baumwart Hermann Wörnzhofer,
der für den Landkreis Weilheim-
Schongau Schnittkurse für Obstbäume
anbietet. Unter anderem
in Kooperation mit dem Obst- und
Gartenbauverein Hohenfurch am
Samstag, 22. März, um 13.30 Uhr
bei Familie Rieger, Hoheneggstraße
38, in
Hohenfurch.
Eine Anmeldung
ist
nicht erfor-
derlich.
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Bauerntheater
Peiting | Traditionell um Ostern bringt die Theatergruppe
des Peitinger Trachtenvereins Alpenrose
ein unterhaltsames Stück auf die Bühne
der örtlichen Schloßberghalle. So auch dieses
Jahr. Das Stück heißt „Der Hochzeiter meiner
Frau“, handelt von Gabi und Michl, ein glückliches
Paar und stolze Eltern eines süßen Babys.
Nur darf das Gabis Onkel aus dem Bayerischen
Wald nicht wissen — der schickt monatlich 1000
Mark, um sie als Hochzeiterin für seinen Sohn zu
reservieren. Ausgerechnet zum ersten Hochzeitstag
kommt er zu Besuch. Gespielt wird am 20.,
26. und 30. April, jeweils ab 19.30 Uhr, sowie am
27. April um 16 Uhr. Vorverkaufskarten bei Bella
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märz / april 2025 | 23
– ANZEIGE –
Drei Pflegekräfte berichten von ihren Erfahrungen
Die Pflege-Ausbildung
im Krankenhaus Weilheim
Weilheim | Der Pflegeberuf ist
spannend, abwechslungsreich und
herausfordernd zugleich. Wer sich
für eine Ausbildung in der Pflege
entscheidet, sollte ein Krankenhaus
wählen, das groß genug ist,
um alles zu bieten, was moderne
Medizin und Pflege erfordert, aber
auch klein genug, damit die Wege
kurz und die Ansprechpartner bekannt
und immer vor Ort sind: So
wie in Weilheim. Drei Pflegekräfte
schildern im „Altlandkreis“, was
das Besondere an ihrer Arbeit ist
und warum es sich lohnt, eine
Pflege-Ausbildung im Krankenhaus
Weilheim zu machen.
Anika Bohner und Katrin Schulze,
Stationsleitungen im OP Weilheim:
„In der modernen OP-Abteilung
spielt die interdisziplinäre Teamarbeit
eine zentrale Rolle, um
Anika Bohner
Sonderveröffentlichung entlic
hungd
der
optimale Versorgungsergebnisse
für die Patienten zu erzielen.
Hochmoderne Technologien, wie
roboter-gestützte Systeme und digitale
Bildgebung unterstützen das
Team dabei, präzise und weniger
invasive Eingriffe durchzuführen.
Katrin Schulze
Standardisierte Arbeitsprozesse
sorgen dafür, dass alle Teammitglieder
effizient und sicher miteinander
arbeiten, was die Patientensicherheit
erhöht. Fortlaufende
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
ermöglichen es den Mitarbeitenden,
sich über die neusten
Entwicklungen und Techniken im
Operationsbereich zu informieren.
Dies fördert nicht nur die individuelle
Karriereentwicklung, sondern
trägt auch zur kontinuierlichen
Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung
bei.“
Andre Weil, Stationsleitung Intensivstation
Weilheim:
„Patienten auf der Intensivstation
haben komplexe und anspruchsvolle
Bedürfnisse und bleiben zum
großen Teil sehr lange bei uns auf
Station. Daher kann hier ein sehr
enges und intensives Verhältnis
zwischen den Pflegekräften und
den Patienten entstehen. Da der
Andre Weil
Personalschlüssel l für Patienten
auf einer Intensivstation im Vergleich
zu bettenführenden Stationen
deutlich höher sein muss,
genieße ich zudem die Möglichkeit,
mich um den einzelnen Patienten
individuell und mit mehr
Zeit kümmern zu können. Die Gerätetechnik
in Weilheim ist komplex
und anspruchsvoll, aber im
positiven Sinn. Denn wir kommen
immer wieder mit sehr neuen und
modernen Geräten in Berührung
und arbeiten nach den neuesten
Therapie- und Behandlungsmethoden.
All das macht meine Arbeit
spannend, vielseitig und sehr
erfüllend – nicht zuletzt, weil wir
sehr schnell Behandlungserfolge
bei unseren Patienten erzielen
können. Ich mache jeden Tag aufs
Neue wichtige Erfahrungen bei der
Pflege schwerstkranker Menschen.
Dies hilft mir dabei, mich auf meine
künftigen Aufgaben vorzubereiten
und mich permanent weiterzuentwickeln.
Nicht zuletzt kann ich
auf der Intensivstation in Weilheim
in einem spannenden und unterhaltsamen
Umfeld sowie in einem
dynamischen, inspirierenden, erfrischenden
und kooperativen interdisziplinären
Team arbeiten.“
Sandra Buchner, Pflegedienstleiterin
bei der Krankenhaus GmbH
„Flache Hierarchien, Teamgeist
und eine enge Zusammenarbeit
über alle Abteilungs- und Hierarchie-Ebenen
hinweg zeichnen
die Pflege-Arbeit bei uns aus. Die
Wege sind kurz, und wir kennen
uns alle beim Namen. Denn wir
sind ein sehr familiäres Krankenhaus.
Dennoch ist alles geboten,
was moderne Medizin und Pflege
Sandra Buchner
> > > KONTAKT FÜR BEWERBER
Klinik Weilheim
Johann-Baur-Straße 4 . 82362 Weilheim
Telefon 0881 188-8090 . WhatsApp: 0151 228 57 646
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E-Mail: bewerbung@bfs-schongau.de
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Technik-Ausstattung, Robotik, KI,
neueste Behandlungsmethoden
und -therapien sowie interdisziplinäre
Teams. Unsere Auszubildenden
sind ein wichtiger Teil
davon: Sie werden gefördert und
gefordert, dürfen selbständig arbeiten,
werden aber nie allein
gelassen – weder beruflich noch
privat. So bieten wir unseren
Azubis preiswerte Unterkunftsmöglichkeiten
in Weilheim oder
Wohnungen im Azubi-Wohnheim
neben der Berufsfachschule in
Schongau an. Neben der Arbeit
darf natürlich auch der Spaß nicht
zu kurz kommen. Ob Bewerberund
Azubi-Party, Aktionstage,
zum Beispiel zum Thema „Trisomie
21“ oder die Teilnahme am
Christopher-Street-Day – wir sind
weltoffen und vorurteilsfrei und
vermitteln auch unseren Azubis
eine offene Haltung zu allen Themen
– von der Nationalität bis
zum Leben mit Einschränkungen,
getreu unserem Motto ‚Sei jung.
Sei wild. Sei Pflege.‘“
Neue Bücher von regionalen Autoren
In Reimform
Schongau | Mit „Ich denke nur an
die Figur“ hat Marianne Porsche-
Rohrer ihr 14. lyrisches Handbuch
herausgebracht. Ihr Ziel: Möglichst
viele Menschen zu motivieren, um
über gesunde und ausgewogene
Ernährung den Weg zur Traumfigur
sowie zu einem glücklichen, langen
Leben zu finden. „Es gibt reichlich
Beweise dafür, dass eine maßvolle
Ernährung lebensverlängernd
wirkt und uns vor einer ganzen
Reihe von Erkrankungen schützen
kann“, betont die in Schongau lebende
Apothekerin, Heilpraktikerin,
Stadträtin, Kreisrätin und Autorin.
Gleichzeitig macht die 75-Jährige
auf das seit Jahrzehnten verfälschte
Schönheitsideal superschlanker
Models aufmerksam, dem viel zu
viele junge Mädchen nacheifern
würden. Bekannt sind die Bücher
von Marianne Porsche-Rohrer nicht
nur aufgrund alltagstauglicher und
von gesundem Menschenverstand
geprägter Gesundheitstipps, sondern
auch für die Art und Weise der
Darstellung: Auch in „Ich denke nur
an die Figur“ schreibt die Autorin
ausschließlich in Reimform. Das
macht das Buch kurzweilig und regt
Leserinnen und Leser zum Schmunzeln
an. Exemplarisch ein Beispiel
zum Thema „Einkauf“, Strophe
eins auf Seite 31: „Kauft man ganz
> > > RATGEBER ZU GEWINNEN
viel Gesun-
des
ein, so
kann das
keine Frage sein. Man kocht dann
auch Gesundheit pur, das ist sehr
gut für die Figur. Wer Fett- und
Zuckerbomben meidet, der weiß,
dass er sich klug entscheidet.“ Erhältlich
ist das 132 Seiten starke, im
Eigenverlag erschienene Buch mit
110 (!) Gedichten in allen regionalen
Buchhandlungen sowie online
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Ihr „altlandkreis“ verlost zwei Exemplare von „Ich denke nur an die
Figur“. Schicken Sie uns bis 15. März eine Postkarte mit dem Stichwort
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Der erste Schnee
Hohenfurch | Als Bernhard Rill aus
Hohenfurch vor rund zwei Jahren
sein erstes Kinderbuch veröffentlichte,
war die „altlandkreis“-
Redaktion ziemlich angetan. Der
Grund: Eine auffallend authentische
wie wunderschöne Darstellung
in Wort und Bild, fernab von
Kitsch, Fantasy, knalligen Farben.
Die Rede ist von „Mobsibär
und die Blaubeeren“ – ein
kleiner Braunbär, der erstmals
nach seiner Geburt die facettenreiche
Naturlandschaft für
sich entdeckt. Was der kleine
flauschige Vierbeiner bis dato
noch nicht kannte: Schnee. Ein
Wintereinbruch über Nacht änderte
dies jedoch schlagartig.
Erzählt wird diese Geschichte
nun in „Mobsibär – und der erste
Schnee“. Für die Gestaltung einer
märchenhaften Winterlandschaft
sorgte erneut Illustrator Martin
Ring. Gleich zu Beginn spitzelt
nicht nur die Stupsnase von Mobsibär
durch die Schneedecke – über
ihm kreist ein mächtiger Bartgeier,
vor ihm fliegt eine Bergdohle, eine
> > > KINDERBÜCHER ZU GEWINNENN
Ihr „altlandkreis“ verlost drei Exemplare von
„Mobsibär“. Schicken Sie uns bis Mitte März
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Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Viel Erfolg!
Gams blickt neugierig ums Eck, ein
Auerhahn kräht gen Himmel und
ein bestens getarnter Schneehase
versucht nicht aufzufallen. Wie
Mobsibär mit Schnee, Kälte und Eis
wohl zurechtkommt? Erhältlich ist
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Leichte und
gesunde Gerichte
Peiting | Die Zeit des Feste-Essens
rund um Weihnachten und Neujahr
liegt bereits mehrere Wochen
zurück. Und ab Aschermittwoch,
5. März, ist auch das Krapfen-
Mampfen wieder Geschichte. Zumindest
bis 11.11. Wonach sich der
Körper von uns allen nun sehnt:
Gesünderer, leichterer und kalorienärmerer
Ernährung. Dazu
passend haben die drei Damen
der Hauswirtschafterei mit Apfel-
Sauerkrautsalat, Kartoffeleintopf,
Krautwickel mit Kartoffeln und
Kirsch-Käsekuchen vier Rezeptvorschläge
für Sie, die in der Tat leicht
und gesund, aber auch lecker und
sättigend sind.
Apfel-Sauerkrautsalat
ZUTATEN:
500 g Sauerkraut (abgetropft)
2 rote Äpfel
1 Bund Frühlingszwiebeln
Dressing:
3 EL Weißweinessig
1 EL Rapsöl
Kräutersalz, Pfeffer
1 Prise Zucker
Kräuter
ZUBEREITUNG: Das Sauerkraut
etwas zerpflücken. Die Äpfel waschen,
vierteln, entkernen und
in kleine Würfel schneiden. Die
Frühlingszwiebeln putzen, waschen
und in Ringe schneiden.
Beides unter das Kraut heben.
Die Zutaten für das Dressing glattrühren
und über den Salat geben.
15 Min. ziehen lassen.
Pro Person unter 100 kcal
26 | altlandkreis
TIPP: Dazu passt eine Semmel
oder Brot. Eine Scheibe Vollkornbrot
ergibt pro Person ca. 100 kcal
mehr, bei einer Vollkornsemmel
wären es 236 kcal zusätzlich.
Info: Sauerkraut ist sehr gesund,
denn es enthält im frischen, unpasteurisierten
und nicht erhitzten
Zustand wertvolle Milchsäurebakterien,
die gut für Darm und Immunsystem
sind.
Nicht nur der Gesundheit, auch
der Figur tut Sauerkraut richtig
gut. Mit gerade mal 19 kcal auf
100 Gramm und einem Fettgehalt
von 0,1 Gramm ist das Gemüse ein
„leichter“ Begleiter.
Kartoffel-Eintopf
ZUTATEN:
3 Zwiebeln
300 g Kohlrabi
800 g festkochende Kartoffeln
1,5 EL Rapsöl
ca. 800 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
50 g Sahne
Zum Anrichten:
80 g roh geräuchertes Wammerl
Schnittlauch
ZUBEREITUNG: Die Zwiebeln schälen
und in Streifen schneiden. Den
Kohlrabi und die Kartoffeln schälen
und beides in grobe Würfel
schneiden. Das Gemüse im heißen
Öl anbraten und mit der Brühe
aufgießen. Würzen und zugedeckt
bissfest kochen.
Das Wammerl in kleine Würfel
schneiden und ohne Fettbeigabe
knusprig braten.
Die Sahne zum Eintopf geben. Mit
dem Wammerl und Schnittlauch
bestreut servieren.
TIPP: Für einen intensiveren Geschmack
die Schwarte des Wammerls
im Eintopf mitkochen.
Pro Person unter 300 kcal
Apfe
fell-Sa
uerk
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Kart
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Ei
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rtof
offe
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Krautwickel mit
Kartoffeln
ZUTATEN:
4 große Weißkrautblätter
Salz
Füllung:
50 g Haferflocken
1 Zwiebel
100 g Gelbe Rüben
100 g Wurzelpetersilie
1 EL Rapsöl
400 g Rinderhackfleisch
1 Ei
Salz, Pfeffer
Majoran
1 TL Rapsöl zum Braten
ca. 200 ml Gemüsebrühe
Kartoffeln:
500 g Pellkartoffeln
1 rote Zwiebel
300 g Cocktailtomaten
Salz, Pfeffer, Thymian
ZUBEREITUNG: Die Krautblätter
in kochendem Salzwasser 2 Min.
blanchieren. Abgießen und abkühlen
lassen.
Für die Füllung die Haferflocken
mit 100 ml kaltem Wasser 15 Min.
quellen lassen. Die Zwiebel schälen
und fein würfeln. Gelbe Rüben
und Wurzelpetersilien schälen
und sehr klein schneiden. Das Gemüse
im heißen Öl andünsten und
etwas abkühlen lassen.
Gemüse, Haferflocken, Hackfleisch
und Ei mit den Knethaken des
Handrührgerätes gut durchmengen
und würzen. Die Füllung auf
den Krautblättern verteilen. Die
Seiten einschlagen und aufrollen.
Die Krautwickel in einer beschichteten
Pfanne im heißen Öl rundum
anbraten. Die Brühe dazugeben
und zugedeckt bei schwacher Hitze
30 Min. schmoren.
Die Kartoffeln schälen, größere
halbieren. Die Zwiebel schälen
und in Streifen schneiden. Die
Tomaten waschen und vierteln.
Kartoffeln und Gemüse zu den
Krautwickeln geben. Würzen und
10 Min. weiterschmoren.
Pro Person unter 500 kcal
Kirsch-Käsekuchen
ZUTATEN:
Füllung:
400 ml fettarme Milch (1,5 %)
1 Päck. Vanillepuddingpulver
30 g Zucker
400 g Magerquark (0,7 %)
50 g Zucker
2 Eier
Boden:
200g Vollkornbutterkekse
1 Ei
Belag:
200 g Kirschen (Glas)
1 Päck. Tortenguss
ZUBEREITUNG: Für die Füllung
aus Milch, Puddingpulver und 30
Gramm Zucker nach Anleitung einen
Pudding kochen und abkühlen
lassen.
Für den Boden die Kekse zerbröseln
und mit dem Ei verkneten. Einen
Backrahmen (30 x 25 cm) auf
ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech stellen. Die Mischung
darin verteilen. Mit einem Löffel
leicht festdrücken und vorbacken.
Backzeit: 8 Minuten bei 180 °C
(160 °C)
Quark, 50 Gramm Zucker und Eier
verrühren und den Pudding nach
und nach dazugeben. Auf dem
Keksboden verstreichen. Die Kirschen
abgießen, den Saft dabei
auffangen. Die Kirschen auf der
Füllung verteilen und weiterbacken.
Backzeit: ca. 35 Minuten bei 180 °C
(160 °C)
Aus Tortenguss und 250 ml Kirschsaft
nach Anleitung einen Guss
zubereiten und den abgekühlten
Kuchen damit überziehen.
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Auerberg | Wer glaubt, dass es ausschließlich
im digitalen Zeitalter
rasch zu Werke geht, hat noch keinen
Blick in die Chronik des Georgirittvereins
Auerberg geworfen –
der beraumte im Februar 1925 eine
erste Sitzung ein, diesen bis heute
wunderbaren Brauch aus der
Taufe zu heben. Keine zwei Monate
später fand er erstmals statt.
Auf Anhieb mit in Römerrüstung
gekleideten Reitern, mit einheitlichen
Pferdedecken, mit 118 teilnehmenden
Reitern insgesamt
und zahlreichen Besuchern aus
Nah und Fern. „Beeindruckend,
wie sie es damals in so kurzer Zeit,
ganz ohne WhatsApp, Homepage
und E-Mail, erfolgreich organisiert
haben“, meint Landwirt Franz
Seelos, 32, amtierender Vorsitzender
des Traditionsvereins. Wobei
sich, von den modernen Kommunikationsmitteln
abgesehen, von
damals zu heute gar nicht viel
Die Feldmesse unterhalb der Kirche.
Auf 1 055 Metern: Die Georgskirche auf dem Auerberg.
verändert hat. „Lediglich der Gottesdienst
des Georgiritts hat in den
ersten Jahren in der Kirche stattgefunden,
weshalb Ross und Reiter
für die Segnung draußen im Freien
warten mussten.“ Beweggründe
dieser wunderbaren Tradition
auf der höchsten Erhebung im
Weilheim-Schongauer Landkreis
hat es anno dazumal dafür gleich
mehrere gegeben: Zu Ehren des
Heiligen St. Georgs, dem Schutzpatron
der Reiter und Soldaten.
Eine in der Bevölkerung sich hartnäckig
haltende Sage, wonach
der auf einem weißen Schimmel
reitende Heilige St. Georg geholfen
habe, die Georgskirche dort
oben auf 1 055 Metern Höhe zu
errichten. Der in Form von archäo-
28 | altlandkreis
logischen Ausgrabungen wissenschaftlich
bewiesene Fakt, dass
es dort oben eine Römersiedlung
gab. Und die Tatsache, dass ausgerechnet
dort oben, am höchsten
Punkt des Auerbergs, eine Kirche
errichtet worden ist, sehen die um
den Auerberg lebenden Menschen
aus Hofen, Salchenried, Günther,
Prachtsried, Buchen, Hofstatt, Stötten
und Bernbeuren bis heute als
eine große Besonderheit an“, betont
Martin Greisel, 40, Landwirt,
wohnhaft in Hofstatt nördlich des
Auerbergs sowie Schriftführer des
Georgirittvereins. Die vergangenen
Monate investierte er gemeinsam
mit Ehefrau Sonja verdammt viel
Zeit darin, aus der bereits bekannten
Vereinsgeschichte eine dicke
Georgiritts-Chronik zu erstellen.
„Damit angefangen, dass ein Drittel
der uns bekannten Geschichte
erstmal von zwei verdienten Vereinsmitgliedern
aus dem Alt- ins
Hochdeutsch übersetzt werden
musste.“ Darunter auch einige
Anekdoten, die heute zum Staunen
und Schmunzeln anregen.
Wutpredigt und
schlechtes Wetter
So kamen 1928, keine drei Jahre
nach der Geburt des Georgiritts,
schier unglaubliche 15 000
(!) Besucher. Ähnlich viele waren
es auch 1959. Diese Massenbegeisterung
hatte den Bayerischen
Rundfunk erstmals im Jahre 1962
dazu bewogen, einen Filmbeitrag
über den Georgiritt am Auerberg
zu drehen. Weitere Kurzberichterstattungen
(Abendschau) folgten.
Wieder wesentlich früher, im Jahre
1949, ist der Ritt trotz schlechter
Witterung nicht abgesagt worden.
Aufgrund von Wind, Nässe
und Kälte erkrankte der damalige
Bernbeurener Pfarrer Braun derart
stark, dass er bis August (!)
im Bett bleiben musste – und anschließend
in die etwas tiefergelegene
Pfarrgemeinde Ebenhofen
bei Bissenhofen versetzt wurde.
Die „Römer“ vom Auerberg warten andächtig auf die Segnung
der Pferde. Auf diesem Feld unterhalb und östlich der Kirche findet
seit einigen Jahren schon der Gottesdienst statt.
Für Gesprächsstoff sorgte der im
Jahre 1988 am Georgiritt teilnehmende
damalige Augsburger Bischof
Dr. Josef Stimpfle, indem er
Wiese unterhalb der Festwiese zu
brennen begann. Während die in
feiner Uniform gekleideten Feuerwehrler
hektisch den Berg hinab
Vereinswebseite it zu werfen. „Wir
treffen uns an diesem Tag bereits
um 4 Uhr in der Früh oben auf
dem Berg und wägen ab, ob es
in Richtung Brandort rannten,
im Rahmen seiner Predigt über
die „Sittenlosigkeit“ der Jugend diesen gottlob mit Feuerlöschern
gut genug aussieht.“ Wenn nicht,
wird bereits bis 5 Uhr in der Früh
schimpfte. Wortwörtlich: „Viele
junge Menschen wissen nicht,
dass sie heutzutage in Diskotheken
und Rockfabriken zu Satanshymnen
nach der Peitsche des Teufels
tanzen.“ Ähnlich unterhaltsam:
in den Griff bekamen, hatten die
Reiter alle Hände voll zu tun, ihre
Pferde ruhig zu halten. „Was Gott
sei Dank geglückt ist“, betont
Franz Seelos, der seit Jahren selbst
auf einem Süddeutschen Kaltblut
die Absage übers Internet (www.
georgirittverein-auerberg.de) veröffentlicht.
„Was wir aber, allen
voran für heuer, nicht hoffen.“
Wie viele Rosserer letztlich teilnehmen,
„wissen wir im Vorfeld
Dass der Umritt im Jahre 1981 aktiv mit dabei ist und in diesen
zwar unfallfrei über die Bühne Minuten des Durcheinanders und
nie genau, weil wir keine Anmeldungen
voraussetzen“. Mitmachen
ging, sich allerdings der damalige darf letztlich jeder, sofern
lauten Sirenengeheuls wahrlich
Pfarrer Dolp samt Ministranten in kein gutes Gefühl hatte.
das jeweilige Pferd entsprechend
der Sakristei der Auerbergkirche
abgerichtet ist. Und Ross und Reiter
passend gekleidet, geschmückt
eingesperrt hatten, weil sie den Wetterkontrolle in aller
Schlüssel verlegten. Dagegen weniger
lustig: Dass tatsächlich auch
und rausgeputzt sind. Entweder in
Herrgottsfrüh
mal ein Pferd, bekanntlich von Dafür ist die Vorfreude auf heuer
Natur aus Fluchttier, im Rahmen
der Aufstellung erschrocken, gestiegen
und durchgegangen war,
sich die betroffene Reiterin dabei
schwer verletzte. Auch der Heilige
Georg sowie ein Pfarrer seien
schon jetzt ungebrochen groß.
Er wird, wie jedes Jahr, am ersten
Sonntag nach Gedenktag des
Heiligen Georgs (immer am 23.
April) stattfinden. Dieses Jahr also
am Sonntag, 27. April, um 10 Uhr.
mal vom Pferd gefallen. Umso „Vorausgesetzt, das Wetter spielt
glücklicher ist die in Summe neunköpfige
Vorstandschaft des Georgirittvereins,
mit“, betont Martin Greisel. Das
Vereinsverbot während des Zwei-
dass der kuriose ten Weltkriegs, die Pferdegrippe,
Vorfall vergangenes Jahr glimpflich
ausgegangen war: Mit Beginn
des Ritts von „Helmers Viehweide“
in Richtung Festplatz ging plötzlich
die auf dem Berg installierte Sirene
los. Der Grund: Ein Auto, das in
die Maul- und Klauenseuche sowie
schlechtes Wetter waren in
der 100-jährigen Geschichte die
Gründe, „dass der Georgiritt nicht
jedes Jahr stattfinden konnte“.
Wichtig zu wissen: Bei zweifelhaftem
Wetter einen Blick auf der als Parkplatz ausgewiesenen
die
traditioneller Tracht, in Stiefelreiterhose
samt Helm oder in Römerrüstung.
„Vergangenes Jahr waren
111 Reiter dabei“, weiß Martin
Greisel, der während des Umritts
mit Notizblock und Stift immer am
Zugang zum Festplatz steht und
via Strichliste alle aktiven Teilnehmer,
aufgeteilt in drei Züge, zählt.
Im Rahmen dessen unverkennbar:
Der Heilige St. Georg in Ritterrüstung,
mit rot-weißer Römerfahne
und stets auf einem prächtigen
Schimmel sitzend. Und nach der
Feldmesse? „Reiten wir vom windgeschützten
Feld hinauf auf den
höchsten Punkt des Auerbergs,
einmal um die Kirche herum und
wieder zurück auf den Festplatz,
wo sich Reiter und Besucher traditionell
mit Wienern und Semmeln
stärken können – und im Zuge
dessen Zeit zum Ratschen haben.
„Es gibt Menschen, die triffst du
nur einmal im Jahr – und das ist
beim Georgiritt“, so Franz Seelos
und Martin Greisel über die nun
hundert Jahre alte Tradition, die
für viele Einheimische so etwas
wie der wichtigste und schönste
Tag im Jahr ist. Und sicherlich
auch dieses Jahr wieder mehrere
tausend Besucher im Umkreis von
bis zu 40 Kilometern und darüber
hinaus in seinen Bann ziehen
wird.
js
Reitet traditionell auf einem Schimmel: Der Heilige St. Georg, der laut
einer Sage beim Bau der gleichnamigen Kirche geholfen habe.
märz / april 2025 | 29
Fanfarenbläser auf dem Rücken der Pferde
Die Meister des
natürlichen Tons
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Bernbeuren | Dienstagabend im
Probeheim östlich der Auerberghalle:
Acht gestandene Männer
stehen aneinandergereiht an der
Fensterfront, halten ein baugleiches
Blechblasinstrument in ihrer
jeweils rechten Hand. Anders als
bei klassischen Blaskapellen gibt
hier nicht ein Dirigent das Signal
zum Ansetzen der Fanfaren – in
diesem Falle ist es Paukist Martin
Sprenzel, der seitlich zur Achtergruppe
an zwei großen Trommeln
steht und von dort aus den Takt
vorgibt. Nach wenigen Schlägen
von ihm steigen die Fanfarenbläser
ein, fangen an, kräftige, gleichmäßige,
mehrstimmige Töne zu spielen.
Der erste Eindruck: Gänsehaut
pur! „Wobei in Sachen Rhythmus,
Gleichklang und Harmonie noch
Hoch zu Ross: Die Fanfarenbläser im Römerkostüm.
viel Luft nach oben ist“, betont
Maximilian Müller, Chef der Fanfarenbläser
des Georgirittvereins
Auerberg. Der Ehrzgeiz der neun
Männer im Alter von 19 bis 42
Jahren ist anlässlich „100 Jahre
Georgiritt“ heuer noch größer als
ohnehin schon. Im Laufe des Monats
März wird zwei Mal, ab Anfang
April sogar drei bis vier Mal
die Woche geprobt. Hinzu kommen
eine berittene Probe sowie eine
Generalprobe, was in Summe fast
20 Proben in nur zwei Monaten
macht. „Wir sehen uns in der Konstellation
eigentlich das ganze Jahr
über nicht, dafür in diesen zwei
Monaten umso häufiger“, sind
sich die Männer einig. In Summe
geben sie 14 verschiedene Stücke
im Rahmen des Georgiritts zum
Besten, darunter acht gemeinsam
mit der Blaskapelle Bernbeuren.
Der größte Unterschied dabei:
Während die klassischen Blasmusikanten
in Tracht gekleidet zu Fuß
marschieren, sitzen die Fanfarenbläser
inklusive des Paukisten auf
dem Rücken prächtig herausgeputzter
Pferde. Doch dazu später
mehr. Schließlich sollte zunächst
einmal geklärt werden, woher dieser
Brauch des Fanfarenspielens
überhaupt rührt. „Der Ursprung
der Fanfare reicht zurück bis in die
Antike“, weiß Schriftführer Martin
Greisel. Tatsächlich setzten bereits
die alten Ägypter, Griechen, Etrusker,
Kelten, Germanen und Römer
dieses Signalinstrument zu militärischen
und höfischen Zwecken
ein. Und weil sich im Gipfelbereich
des Auerbergs die wohl älteste
stadtähnliche Römer-Siedlung in
ganz Bayern befand, erinnern die
Veranstalter des Georgiritts eben
auch mit Fanfaren an diese Zeit
kurz nach Christi Geburt zurück.
Und zwar vom ersten Georgiritt an.
„Für die ersten zwei Ritte wurden
damals Fanfarenbläser aus Kaufbeuren
engagiert, seit 1927 stellen
wir eine vereinseigene Bläsergruppe.“
Die großen
Herausforderungen
Um 1815, lange vor der Geburt
des Georgiritts auf dem Auerberg,
wurden für Blechblasinstrumente
Ventile erfunden. Seither werden
Fanfaren auch als Naturtrompeten
bezeichnet, weil mit ihnen nur
Hat Seltenheitswert: Die Fanfarenbläser in Tracht, hier bei
einem Ausflug im österreichischen Holzgau, Lechtal.
natürliche Töne gespielt werden
können. Wie viele, hängt letztlich
von der Größe und Stimmung des
Instruments sowie insbesondere
dem Können des jeweiligen Spielers
ab. „Wir kommen größtenteils
mit acht verschiedenen Tönen aus,
theoretisch kannst du aber noch
viel höher und tiefer gehen, sofern
es eben Können und Technik
zulassen“, bekräftigt Maximilian
Müller. Genau darin liegt für die
Fanfarenbläser des Georgirittvereins
auch die große Herausforderung:
„Dass du einerseits deutlich
mehr Kraft, Luft und Spannung im
Mund brauchst als bei klassischen
Blechblasinstrumenten mit Ventilen
wie Trompete oder Flügelhorn,
andererseits aber auch in der Lage
sein musst, die Töne wohldosiert,
mit Gefühl, gleichmäßig sowie
lauter und leiser herauszubekommen“,
sagt in diesem Falle Philipp
Schuster. Neben der speziellen
Spieltechnik gibt es allerdings
noch eine zweite, große Herausforderung
für die Fanfarenbläser
des Georgiritts: „Selbst im Stand
macht ein Pferd andauernd leichte
Bewegungen, die sich direkt
auf unseren Körper übertragen“,
sagt Andreas Hindelang, der auch
stolzer Besitzer von zwei Pferden
ist. Heißt? „Dass wir beim Reiten
einerseits stabil sitzen und uns
mit den Beinen gut festhalten,
gleichzeitig aber die Bewegungen
des Pferdes durch eine lockere,
geschmeidige Hüfte ausgleichen
müssen.“ Werden die oft unberechenbaren
Bewegungen des
Pferdes nicht ausreichend ausgeglichen,
sei die Gefahr groß, „dass
wir uns beim Spielen die Zähne
ausschlagen“. Um dies zu verhindern,
achten die Fanfarenbläser
auch darauf, ihr Instrument bewusst
schräg zur Seite zu halten –
so prallt das Mundstück im Falle
eines unkontrollierten Schlages
nicht mit voller Wucht ins Gesicht,
sondern an der Wange vorbei ins
Leere.
Nicht immer als
Römer verkleidet
Im Rahmen dieser ersten Probe
üben die Fanfarenbläser deutlich
kürzer als die üblichen eineinhalb
bis zwei Stunden, nehmen
sich stattdessen Zeit für das
„altlandkreis“-Interview und
schwärmen im Rahmen dessen
immer wieder über einen „außergewöhnlichen
Zusammenhalt
und Geist“, der in dieser Truppe
herrscht. „Obwohl wir uns ja
wirklich nur zwei Monate im Jahr
sehen.“ In der Tat treten die Fanfarenbläser
des Georgirittvereins
abseits ihrer vereinseigenen Veranstaltung
nur selten auf. Wenn
doch? „Dann in Tracht.“ Beim
Georgiritt sind sie nämlich als
Römer verkleidet, tragen traditionell
schwarze Haferlschuhe,
weiße Strumpfhose, weißes Trachtenhemd,
rot-gelbe Kutte sowie
einen roten, umhangähnlichen
Latz. Hinzu kommen Holzschwert,
römischer Helm und natürlich
die Fanfare, an der wiederum
die Vereinsfahne des Georgirittvereins
in rot, grün sowie eingesticktem
Vereinslogo in goldener
Farbe angebracht ist. „Das macht
in Summe ein beeindruckendes
Gesamtbild, das von den Leuten
seit Jahrzehnten geschätzt wird –
auch wir haben bereits als kleine
Buben immer ganz aufgeregt und
ehrfürchtig aufgeschaut zu den auf
den Pferden sitzenden Fanfarenbläsern“,
erinnert sich Wolfgang
Angerhofer, der den Moment, als
er von seinem Vorgänger Josef
Schmölz gefragt wurde, dessen
Nachfolge anzutreten, nie vergessen
wird. „Das mag für Außenstehende
vielleicht lächerlich
klingen – aber für mich ist damals
ein Kindheitstraum in Erfüllung
gegangen. Das war wie ein Ritterschlag.“
Die anderen acht Aktiven
der Fanfarenbläser bestätigen
dies, freuen sich im Prinzip das
ganze Jahr über auf diese zwei
Monate intensiver Proben. Und
auch die Ehemaligen schwärmen
noch heute von ihrer jeweils aktiven
Zeit. „Wir kümmern uns ja
auch um das Einkranzen der Pferde,
auf denen wir reiten dürfen“,
sagt Maximilian Müller. Insofern
klingelt auch bei den Fanfarenbläsern
am Tag des Georgiritts
(Sonntag, 27. April) der Wecker
verdammt früh, um pünktlich um
10 Uhr samt Pferd, Instrument und
Römerkostüm oben auf Helmers
Viehweide zu sein. Dort startet
heuer der Georgiritt traditionell
mit dem vierstimmigen A-Marsch
– dem Stück, mit dem die Fanfarenbläsergruppe
auch ihre erste
Probe in 2025 erfolgreich beendet
haben.
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> > > DAS HEIMATRÄTSEL
Innehalten an
Station Elf
Altlandkreis | Kreuzwege stellen
im Christlichen Glauben den
Weg Jesu von seiner Verurteilung
über die Kreuzigung bis hin zur
Grablegung in und um Jerusalem
dar. Die ersten Kreuzzüge im
deutschen Raum entstanden mit
sieben Stationen. Seit 1600 wurden
mehrere mit 14 Stationen errichtet.
In Bayern, insbesondere
im Gebiet des Bistums Augsburg,
gibt es auch Kreuzwege mit 15
Stationen – die dort letzte Station
stellt in der Regel die sogenannte
„Kreuzauffindung von Helena“
dar. Traditionell werden Kreuzwege
im Rahmen der Fastenzeit –
heuer von Mittwoch, 5. März, bis
Samstag, 19. April, begangen. Vor
diesem Hintergrund hat sich die
„altlandkreis“-Redaktion schon
vorher auf den Weg gemacht, unter
anderem an Station elf – „Jesus
wird ans Kreuz genagelt“ – innegehalten.
Wir möchten nun von
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,
wissen: Wo befindet sich der zum
hier abgebildeten Motiv passende
Kreuzweg? Und aus wie vielen
Stationen besteht er?
Schicken Sie uns bis Mitte März
die Lösung mit dem Stichwort
„Heimaträtsel“ an „altlandkreis“,
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder
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Zu gewinnen gibt es eine mit herzhaften
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der Schönegger Käse-Alm.
Der „Bayerische Osterbrunch“
besteht aus Bärlauchfrühling, Alprahmkäse,
Camembert, Almbutter,
geschnittenem Bauernschinken
und Schwarzkirschkonfitüre, ist insofern
sowohl zum Brotzeiten als
auch Frühstücken hervorragend
geeignet. Das Los entscheidet, der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir
wünschen viel Erfolg!
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> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG
Ein Tyrannosaurus Rex im Schongauer Altlandkreis? Zu entdecken ecken
galt es diese exotische, fast lebendgroße Figur im Garten eines
Gewerbetreibenden im Kinsauer Gewerbegebiet, oben an der
B17. Gewusst hatten das unter anderem Michael und Annelise
Kögel aus Schwabsoien, denen wir recht herzlich zum Gewinn
des Spezialitätenkorbs der Schönegger Käse-Alm mit Heumilch-
Alpkäse, Almblütenkäse, Bergblumenkäse, Kirschpaprika und d
Rosé-Glühwein gratulieren.
> > > IMPRESSUM
der „altlandkreis“ ist ein Medium von
„altlandkreis“
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Telefon: 08869 / 91 22-16
Fax: 08869 / 91 22-17
Mail: info@altlandkreis.de
Stand bei Drucklegung im Februar 2025
Änderungen und Fehler vorbehalten
Auflage: 28000 Exemplare
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten
Ausgabe Mai / Juni 2025:
Freitag, 25. April 2025 (Anzeigenschluss:
4. April 2025) – Für eingesandte Manuskripte
wird keine Haftung und keine Erscheinungsgewähr
übernommen.
Herausgeber: Peter Ostenrieder
Redaktion: Johannes Schelle,
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler,
Rainer Hornberger
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Ernst-Dietrich
Limper, Christian Rauch, Jennifer Battaglia
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:
Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard
Gruber, Alexander Berndt, Heidi Berndt
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH,
Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH,
Am Weidenbach 8, 82362 Weilheim
Erscheinungsweise: zweimonatig,
kostenlose Verteilung an alle Haushalte
im Altlandkreis Schongau und einzelnen
angrenzenden Gemeinden
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine und
weitere technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite
www.altlandkreis.de.
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, ARochau, Jennifer
Battaglia, Bereitschaftspolizei Königsbrunn, Michael Kögel, Juditha Wolf,
Archiv Gemeinde Schwabsoien-Sachsenried, Stefan Wiebel, Reithofer
Media, Bettina Eder, Georgirittverein Auerberg, Schönegger Käse-Alm,
Raifeisenbank Steingaden, Musikschule Pfaffenwinkel, Christian Rauch,
Notenschluss, Freiwillige Feuerwehr Peißenberg, H.R.W., Stefan Herbst,
Screenshot Solarpotentialkataster, Landratsamt Weilheim-Schongau,
Screenshot Ausbildungskompass, Julius Waldmann, Speldrich e.K., Roche
www.altlandkreis.de
märz / april 2025 | 33
und:in ebenfalls 50 Euro.
PV-Freiflächenanlagen im Pfaffenwinkel
Immer mehr Solarparks
Weilheim-Schongau | Wer mit offenen
Augen durch den Pfaffenwinkel
fährt, wird sie längst bemerkt haben:
Photovoltaikfreiflächenanlagen.
Von denen gibt es inzwischen
jedoch deutlich mehr als noch vor
fünf bis zehn Jahren. Allen voran
östlich des Hohen Peißenbergs hat
sich dahingehend einiges getan
in jüngster Zeit. Insofern ein guter
Grund, Ihnen liebe Leserinnen
und Leser, einen Gesamteindruck
hiesiger PV-Freiflächenanlagen,
die deutlich größer sind als PV-
Anlagen auf Privat- und Firmendächern,
zu vermitteln. Die allererste
solcher Anlagen wurde im westlichsten
Bereich des Weilheim-
Schongauer Landkreises bereits im
Jahre 2001 auf der Mülldeponie der
EVA GmbH bei Erbenschwang in
Betrieb genommen. Die kleinste im
Jahr 2012, östlich von Schongau an
der Rösenauerstraße, unmittelbar
vor der dort städtischen Kläranlage.
Und die größte Anlage im Jahr
2019, nördlich von Sachsenried –
drei Landwirte haben sich hierfür
zusammengetan, um einerseits
der Klimaerwärmung entgegenzuwirken,
sich andererseits das
Renteneinkommen aufzubessern.
Wesentlich weiter westlich des
Pfaffenwinkels stechen dagegen
Anlagen ins Auge, die erst seit kurzem
in Betrieb sind. Zum Beispiel
eine an der Ortsverbindungsstraße
zwischen Antdorf und Penzberg.
Eine am südlichen Ortseingang
von Obersöchering. Und eine an
der starkbefahrenen B2 zwischen
Murnau und Weilheim, ziemlich
genau auf Höhe Eglfing-Tauting.
Wieder andere, zum Beispiel am
Schlagberg auf der Nordseite des
Hohenpeißenbergs oder die in
der idyllisch gelegenen Hirschau
bei Steingaden-Urspring werden
gerade gebaut und gehen voraussichtlich
schon in wenigen Wochen
in Betrieb.
Blick in den digitalen
Energieatlas
Um nahezu alle PV-Anlagen in
Weilheim-Schongau und darüber
hinaus auf einen Blick dargestellt
zu bekommen, empfiehlt sich die
Online-Plattform „Energieatlas
Bayern“. Sie liefert unter www.
energieatlas.bayern.de kostenlos
einen bayernweiten Überblick
aller bereits gebauten und in Betrieb
genommen Stromerzeuger im
Bereich „Regenerative Energien“.
Dazu gehören neben PV-Anlagen
auf freien Flächen sowie PV-Anlagen
auf Haus- und Firmendächern
auch Solarthermie-Anlagen,
Windräder, Wasserkraftwerke und
Biomasse-Anlagen. Über die Reiter
Sonne, Karten, Analyse, Daten-
Recherche und Download, Abfrage,
Thema Solarenergie, Photovoltaikanlagen,
Freiflächenanlage, Region
Oberbayern, Weilheim-Schongau
und weiteren Feineinstellungen
kann die explizite Suche nach PV-
Freiflächenanlagen bis auf den
jeweiligen Heimatort heruntergebrochen
werden. Allerdings, das
stellte die „altlandkreis“-Redaktion
gemeinsam mit Energieberater
Andreas Scharli und Projektkoordinatorin
Christiane Regauer von der
Energiewende Oberland fest, ist die
grafische Darstellung derzeit nicht
auf aktuellstem Stand – es fehlen
rund eine Hand voll neuer Anlagen,
die bereits in Betrieb sind.
Obendrein zeigt der Energieatlas
Bayern auch nicht immer die korrekten
Ergebnisse. So mischten sich
beispielsweise unter die großen
PV-Freiflächenanlagen auch die
Brandneu: Diese Agri-PV-Anlage befindet sich nordöstlich des Hohen Peißenbergs, direkt am Schlagberg.
34 | altlandkreis
Bifaziale Solarmodule wie diese hier können über die Rückseite die von
Schnee reflektierten Sonnenstrahlen in Strom umwandeln.
eine oder andere deutlich kleinere
PV-Anlagen mit wesentlich weniger
Leistung. „Hier muss es sich
um ein Balkonkraftwerk an einer
Privatwohnung handeln“, meint
Andreas Scharli zu einem konkreten
Beispiel bei Weilheim. Letztlich
aber kein Problem, da selbst der
Laie rasch ein Gespür für Größe
und Leistung von kleinen und
großen PV-Anlagen bekommt, sie
so gut voneinander unterscheiden
kann.
Aufbau einer
PV-Freiflächenanlage
Grundsätzlich besteht eine PV-Freiflächenanlage
aus Solarmodulen,
die Sonnenstrahlen in elektrische
Energie umwandeln. Montiert sind
diese schwarzblauen Platten auf
verzinkten Stahlprofilen, die fundamentlos
in den Boden gerammt
werden. Dieses Verfahren schont
einerseits den Boden, ermöglicht
andererseits einen unkomplizierten
Rückbau. Auch wichtig:
Große Wechselrichter, die den bei
Sonneneinstrahlung erzeugten
Gleichstrom in den fürs Stromnetz
benötigten Wechselstrom umwandeln.
Über ein auf dem Areal der
PV-Freiflächenanlage stehendes
Trafohäuschen gelangt der Strom
letztlich via unterirdisch verlegter
Kabel, die wiederum in verbissfesten
Leerrohren (zum Schutz
vor Wühlmausen und anderen
gefräßigen Nagetieren) zum dann
nächstgelegenen Niederspannungs-
oder Mittelspannungswerk
führen – und dort direkt ins Stromverbundnetz.
Heißt: In der Regel
wird PV-Strom immer ins Stromverbundnetz
eingespeist. Um dafür
Geld zu bekommen, muss sich
der jeweilige Betreiber vorab bei
der Bundesnetzagentur mit einem
Preisangebot bewerben. 2024 lag
die sogennante EEG-Vergütung
bei 5,05 Cent pro Kilowattstunde
(kWh). Am Beispiel der größten
Anlage nördlich von Sachsenried:
Sie ist auf einer Fläche von 14
Hektar mit 36400 Solarmodulen
und einer Leistungsfähigkeit von
10000 Kilowattpeak errichtet worden,
womit in etwa Sonnenstrom
für 2700 Vier-Personen-Haushalte
erzeugt wird. Bei dieser Einspeisevergütung
von 5,05 Cent pro Kilowattstunde
könnte die rund 5,5
Millionen Euro teure Anlage nach
gut zehn Jahren abbezahlt sein.
An dieser Stelle jedoch wichtig
zu wissen: Dass die Laufzeit eines
EEG-Vertrags mit dem zu Beginn
bestimmten Preis gesetzlich auf 20
Jahre beschränkt ist. „Weil die Anlagen
jedoch über diesen Zeitraum
hinaus produktiv sind, erfolgt nach
diesen zwei Jahrzehnten in der
Regel kein Rückbau, sondern eine
Umnutzung für den Eigenbedarf.“
Aus diesem Grund produziert beispielsweise
die inzwischen 24 Jahre
alte PV-Anlage der EVA GmbH
seit vier Jahren Sonnenstrom nicht
mehr fürs Verbundnetz, sondern
den firmeneigenen Betrieb der
Mülldeponie.
Agri-PV und
effiziente Rückseite
Wiederum als Trend zu beobachten:
Dass es sich bei einigen neuen
Anlagen in der Region um sogenannte
Agri-PV-Anlagen handelt.
Deren Unterkante der jeweiligen
Solarmodule befinden sich in einer
Höhe von 2,20 Metern. Dadurch
können nicht nur kleingewachsene
Nutztiere wie Schafe und Ziegen,
sondern auch die deutlich größeren
Rinder und Pferde unter der
jeweiligen Anlage grasen, finden
an heißen Sommertagen obendrein
wohltuenden Schatten unter
den Modulen. Und im Winter? „Die
modernen Anlagen werden inzwischen
mit Solarmodulen gebaut,
die beidseitig Sonnenstrahlen aufnehmen
und in Strom umwandeln
können“, erwähnt Andreas Scharli
ein Beispiel für die Weiterentwicklung
von PV-Anlagen, hin zu noch
mehr Effizienz. Heißt konkret: Liegt
zwischen den Reihen sowie auf den
Modulen der Anlage eine geschlossene
Schneedecke, wird an sonnigen
Wintertagen trotzdem Strom
produziert, weil die Sonnenstrahlen
von der Schneeoberfläche auf
die Rückseite dieser doppelseitigen
Solarmodule reflektiert werden.
Weniger Gegenwind
aus Bevölkerung
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Das ewig leidige Thema bei PV-
Freiflächenanlagen generell: Dass
sie in dieser wundervollen wie
abwechslungsreichen Naturlandschaft
aus flachen Wiesen, markanten
Hügeln, Wäldern, Flüssen,
Bächen und Seen optisch nicht
wirklich hineinpassen, zumindest
stark gewöhnungsbedürftig sind.
„Wobei momentan Planungen
für weitere Großanlagen ohnehin
an der Kapazität des Stromnetzes
scheitern können – Anschlusspunkte
an das Stromverbundnetz
müssen vorab mit dem Netzbetreiber
vereinbart werden“, betont Andreas
Scharli, der in Summe jedoch
feststellt, „dass der Gegenwind aus
der Bevölkerung deutlich schwächer
geworden ist, viele den Kompromiss
aus landschaftlicher Beeinträchtigung
für umweltschonenden
Strom gerne in Kauf nehmen“.
Thomas Hipp, Vorstandsvorsitzender
der Raiffeisenbank Steingaden,
die für den genossenschaftlichen
Bau und Betrieb der ebenfalls sehr
großen Agri-PV-Anlage in Hirschau
mitverantwortlich ist, kann dieses
wachsende Verständnis in der Bevölkerung
bestätigen: „Es gab bei
uns auch Kritik und Gegenwind
aus der Bevölkerung, jedoch
CHANCEN FÜR IHR KIND!
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märz / april 2025 | 35
häufig durch Missverständnisse
oder falsche Gerüchte. Manche
vermuteten beispielsweise, dass
wir keinen auskömmlichen EEG-
Tarif gesichert hätten und somit
ein unkalkulierbares Risiko für die
Genossenschaft eingehen. Andere
meinten, dass die Fläche unter
den Modulen mit einem Roboter
gemäht werden würde oder dort
nur Schafe grasen sollen. Dabei
haben wir uns von Beginn an
ganz bewusst für eine hohe Agri-
PV-Anlage entschieden, um den
Almbetrieb dort unten mit Rindern
und Pferden aufrecht erhalten zu
können.“ Insofern ein gesunder
Mix aus Natur, landwirtschaftliche
Nutzung und umweltfreundliche
Stromgewinnung. Läuft alles nach
Plan, geht die auf einer Fläche von
neun bis zehn Hektar gebauten
Agri-PV-Anlage der Raiffeisenbank
Steingaden im Laufe des Aprils in
Betrieb. Und soll bei idealer Auslastung
Sonnenstrom für bis zu
3 800 Vier-Personen-Haushalte (!)
erzeugen.
Noch viel Luft nach oben
Bei den Betreibern hinter hiesigen
PV-Freiflächenanlagen handelt
es sich grundsätzlich um Privatpersonen,
die größtenteils genossenschaftlich
organisiert sind,
um Gewerbetreibende oder um
einer Kombination aus privat und
gewerblich, in dem beispielsweise
ein Landwirt seine Fläche für
Bau und Betrieb eines Solarparks
Im Norden von Steingaden-Uspring: Diese Agri-PV-Anlage in der sogenannten
Hirschau wird in wenigen Wochen in Betrieb genommen.
zur Verfügung stellt. In Summe
dürften es in Weilheim-Schongau
mittlerweile rund 30 PV-Freiflächenanlagen
sein. Hinzu kommen
zahlreiche weitere solcher Anlagen
in den umliegenden Landkreisen
Starnberg, Garmisch-Partenkirchen,
Ostallgäu und Landsberg
am Lech. In wie weit sich dieses
Wachstum von PV-Freiflächenanlagen
auf die Energiebilanz auswirkt?
„Können wir Stand jetzt
noch nicht genau sagen, weil die
jüngste Statistik dazu voraussichtlich
erst Mitte des Jahres veröffentlicht
werden kann“, betont
Christiane Regauer, die die Energiebilanzen
im Zuständigkeitsbereich
der Energiewende Oberland
erstellt, insofern für die Landkreise
Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach,
Garmisch-Partenkirchen
und Weilheim-Schongau. Sie gehe
aber schon vor Veröffentlichung
neuer Zahlen davon aus, dass der
Anteil des grünen Stroms aus Sonne,
Wind, Wasser und Biomasse in
etwa 60 Prozent des Gesamtstrombedarfs
in Weilheim-Schongau
ausmache. Insofern ist noch viel
Luft nach oben, insbesondere was
PV-Anlagen auf Privatdächern betrifft.
Allein der Blick über die Dächer
von Weilheim und Schongau
zeigt, dass zwar mehr Zubau erfolgte
in den vergangenen Jahren,
das Potential jedoch bei weitem
noch nicht ausgeschöpft ist. js
Auch neu ist diese PV-Freiflächenanlage an der B2 zwischen Weilheim und Murnau auf Höhe Tauting.
36 | altlandkreis
Musikschule Pfaffenwinkel öffnet ihre Pforten
Schnitzeljagd durchs Schulhaus
Schongau | Die Zuhörer der
Faschingskonzerte in Peitings
Schloßberghalle waren
durchwegs begeistert,
zeigten sich fasziniert vom
hohen musikalischen Niveau
der Interpreten allen
Alters. Ende März präsentiert
sich die Musikschule
Pfaffenwinkel nun erneut.
Dieses Mal jedoch im Rahmen
eines Tages der offenen
Tür. Er findet am Sonntag,
30. März, von 13.30 bis
17 Uhr am Hauptsitz der
Musikschule Pfaffenwinkel,
Marienplatz 7, in Schongaus
Altstadt sowie im gegenüberliegenden
Ballenhaus
statt. Dabei geboten? „Eine
ganze Menge“, verspricht Schulleiter
Marcus Graf. Allen voran
die Vorstellung nahezu aller Instrumente,
die dort gelernt werden
können: Von den Streichinstrumenten
Violine, Viola, Cello und
Kontrabass über die Blechblasinstrumente
Trompete, Flügelhorn,
Bariton, Posaune, Waldhorn, Tuba
und Alphorn sowie den Tasteninstrumenten
Klavier, Akkordeon,
Cembalo und Kirchenorgel bis
hin zu den Schlaginstrumenten
Schlagzeug, Cajon, Percussion,
Pauke und Stabspiel. Hinzu kommt
Gesangsunterricht in den Bereichen
Klassik, Musical, Pop, Rock,
Jazz und Stimmbildung.
Aktuell werden an der Musikschule
Pfaffenwinkel rund 1 200
Schülerinnen und Schüler von 45
Lehrkräften unterrichtet.
Von eineinhalb
bis 70 Jahren
Das Einzugsgebiet erstreckt sich
rund um Schongau bis nach
Fuchstal, Rettenbach, Lechbruck,
Steingaden und Hohenpeißenberg.
Die jüngsten sind gerade
einmal eineinhalb Jahre alt, „was
sich bei uns Mini-Musik nennt“.
Die älteste Schülerin ist 70. Insofern
ist der Tag der offenen Tür
für wirklich alle Altersklassen
gedacht. Neben den gängigen
Instrumenten dürfen die Besucher
an diesem Nachmittag auch
eher seltene ausprobieren, zum
Beispiel Kontrabass, Harfe, Fagott
und Veeharfe. Sie können die Musiklehrerinnen
und -lehrer in persönlichen
Gesprächen kennenlernen.
Und sich umfassend beraten
lassen zu Themen wie Leihinstrumente,
Kooperationen mit Schulen,
Einzel- und Ensembleunterricht,
Instrumentenwahl, Kosten,
Schnupperstunde, Einstiegsalter
und Außenstellen der Musikschule
– die Musikschule Pfaffenwinkel
unterrichtet seine Schülerinnen
und Schüler auch in Orten abseits
der Schongauer Altstadt.
Livemusik bei
Kaffee und Kuchen
Zu den Highlights zählen an diesem
Tag sicherlich auch die musikalischen
Kostproben von
den schuleigenen Ensembles,
der Big Band, dem Jugendblasorchester
und dem
Streichensemble. Außerdem
geplant: Eine musikalische
Schnitzeljagd, die die Besucher
durch alle Räumlichkeiten
der Musikschule führen
und sie vor kleinen, lösbaren
Aufgaben stellen wird. Wer
im Rahmen dieser „Jagd“
verschiedene musikalische
Fragen richtig beantwortet,
bekommt am Ende kleine Geschenke
wie Spitzer, Bleistift,
Hüpfgummi sowie Süßigkeiten
überreicht. Apropos: Kaffee
und Kuchen gibt’s im Café
des Ballenhauses, wo ebenfalls
Schülerinnen und Schüler
der Musikschule Pfaffenwinkel ihr
musikalisches Können im Rahmen
eines Live-Konzerts zum Besten
geben werden. Insofern ein buntes
Rahmenprogramm, zu dem Alt
und Jung aus Nah und Fern recht
herzlich eingeladen sind – allen
voran Eltern, die für ihr Kind nach
einem geeigneten Instrument suchen.
js
> > > TAG DER OFFENEN TÜR
Die Musikschule Pfaffenwinkel lädt am Sonntag, 30. März, alle
Interessierten recht herzlich zum Tag der offenen Tür an den Marienplatz
7, Schongau. Beginn ist um 13.30 Uhr. Veranstaltungsende
gegen 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
märz / april 2025 | 37
Passend zu Ostern – Eier aus dem Hühnermobil
Alle 14 Tage woanders
Manfred Lang beim
Umparken seines
Hühnermobils.
Schwabniederhofen / Maxlried | Bekanntlich
laufen Hühner gerne
herum. Sie scharren und picken.
Machen sie das auf dem immer
gleichen Boden, verwandelt sich
der nach einer Weile in Dreck und
Matsch. Hühnerhalter können zur
Abhilfe Sand streuen, doch wäre
es nicht besser, die Tiere immer
wieder auf verschiedene Böden
zu schicken? Das dachte sich vor
knapp 15 Jahren Elisabeth Schödlbauer.
„Wir haben unseren festen
Stall abgeschafft und zwei Hühnermobile
angeschafft“, erzählt die
Landwirtin aus Maxlried bei Oberhausen.
Jeweils 150 Hühner sind
darin untergebracht. Auch Manfred
und Susanne Lang aus Schwabniederhofen
haben vor sechs Jahren
Hühnermobile angeschafft: erst
eins zum Testen, jetzt sind es drei
mit rund 700 Tieren.
Hühnermobile ersetzen einen festen
Hühnerstall vollständig. Das
ganze Jahr über sind die Tiere in
ihrem fahrbaren Stall und davor.
Nachts sitzen sie im Inneren auf
ihren Stangen, haben es sicher und
warm – selbst im tiefsten Winter,
denn eine gute Isolierung erhält
die Eigenwärme der Tiere. Morgens
können sie auf der unteren
Ebene des Hühnermobils auf einer
Glückliches Huhn und glückliche
Halterin: Elisabeth Schödlbauer
an ihrem Hühnermobil.
gestreuten Fläche herumlaufen,
ehe vormittags eine Zeitschaltuhr
automatisch die Klappen öffnet, die
Tiere so hinausspazieren können
auf ihr eingezäuntes Wiesenstück.
Dort können sie sich mindestens
sieben Stunden artgerecht austoben
und neben dem Spezialfutter
natürliches Gras und Kräuter fressen.
Nur bei extremen Wetterlagen
wie Sturm oder Dauerregen bleiben
sie auch tagsüber im Hühnermobil.
Etwa alle 14 Tage, bei sehr
nassem Wetter auch öfter, bringt
der Hühnerhalter das Hühnermobil
auf ein benachbartes, frisches Wiesenstück
– einfach angekoppelt an
den Traktor. Bis wieder das gleiche
Wiesenstück drankommt, vergeht
mindestens ein Jahr. Das schont
einerseits den Boden, andererseits
finden die Tiere immer wieder frische
natürliche Bedingungen.
Praktischer Stall,
vitale Tiere
Fürs Eierlegen haben die Hühner
an den Seiten des Hühnermobils
eigene Gruppennester. Darin können
sie sich nach Belieben zurückziehen.
Manche legen schon ab
fünf Uhr früh, andere erst im Laufe
des Tages – so ist in den Gruppennestern
immer genügend Platz. Da
die Nester eigene seitliche Klappen
haben, kann man bequem von Zeit
zu Zeit hineingreifen und Eier absammeln.
Bei den Schödlbauers
sind es pro Tag rund 200 Eier, bei
Familie Lang rund 500 Eier. Praktisch
sind Hühnermobile auch beim
Ausmisten. „Als wir noch einen
festen Stall hatten, musste ich alle
14 Tage ausmisten“, erinnert sich
38 | altlandkreis
Gesund und munter: Die Legehennen, hier bei Schwabniederhofen,
erfreuen sich an einem nährstoffreichen Boden.
Elisabeth Schödlbauer. „Jetzt liegt
im Hühnermobil unterhalb der
Stange ein Kotband. Das ziehe ich
einmal die Woche mit einer Kurbel
heraus, der Kot fällt in die Frontladerschaufel
des Traktors und wird
dann zur Güllegrube gefahren.“
Dennoch ist der Arbeitsaufwand für
die mobile Haltung größer als bei
einem festen Stall. Denn dort sind
Wasser- und Futterzufuhr meist
automatisiert. „Zu den Hühnermobilen
muss ich regelmäßig das
Futter fahren und die Wasserfässer
auffüllen“, erklärt Manfred Lang.
„Es ist einfach wesentlich mehr
Handarbeit.“ Vor diesem Hintergrund
haben manche Hühnerhalter
in der Region die mobile Haltung
nach einer Probephase wieder aufgegeben.
Unter dem Strich aber
sieht man immer mehr Hühnermobile
im Pfaffenwinkel, auch
wenn es keine offiziellen Zahlen
gibt. Und der Kontakt mit der Natur
zahlt sich aus. „Man merkt es den
Hühnern an, wie gerne sie rauslaufen
und sich auf ihren Wiesenstücken
wohlfühlen“, sagt Lang. „Sie
sind einfach gesund und vital.“
Und da sich die Wiesenstücke regelmäßig
ändern, können die Tiere
neben dem Spezialfutter immer frisches
Gras, Blumen und Klee fressen.
Auch Würmer und Kleingetier
finden sie im Grünland leichter als
im Bereich fester Ausläufe.
Gefahr durch
Habicht, Uhu, Fuchs
Mit größerer Entfernung zum Hof
wächst allerdings auch die Gefahr
durch Raubtiere. Besonders Greifvögel
haben dann leichtes Spiel.
„Wir treiben mit den Hühnern
immer auch unsere Schafe mit,
das schreckt die Vögel ab“, erklärt
Manfred Lang. Trotzdem werden
jedes Jahr ein paar seiner rund
700 Hühner Opfer von Habichten
und auch Füchsen. Einmal hat der
Schwabniederhofener sogar einen
Uhu auf frischer Tat ertappt, als er
Fette Beute: Elisabeth
Schödlbauer beim
Einsammeln zahlreicher
frischgelegter Eier.
abends nochmal nach dem Rechten
gesehen hat. „Normalerweise
laufen fast alle Hühner bis zur
Dämmerung von selbst in das Hühnermobil,
dann schließt die Klappe
automatisch. Aber in diesem Fall
waren noch ein paar wenige draußen
und das hat der Uhu genutzt.“
Auch Elisabeth Schödlbauer hat mit
Beutegreifern schon Bekanntschaft
gemacht. „Es war vor gut zehn
Jahren. Damals bin ich abends
raus, um nach der automatischen
Schließung der Klappen nochmal
nachzusehen. Ich habe mit der
Taschenlampe ins Hühnermobil
geleuchtet – und da saß ein Fuchs
mittendrin!“ Als die Landwirtin
die Tür öffnete, nahm der Fuchs
schnellstens Reißaus. Gottlob hatte
er noch keinen Schaden angerichtet.
„Seitdem mache ich das
Schließen der Klappen am Abend
immer händisch“, so Schödlbauer.
Aber auch bei ihr bleiben Verluste
unter den Hühnern nicht ganz aus.
Haben die Tiere Auslauf, besteht
immer eine gewisse Gefahr. Auch
ein fester Stall bietet in dieser Hinsicht
niemals vollständigen Schutz.
In Summe überwiegen für die beiden
Hühnerhalter aber die Vorteile
der mobilen Ställe. Vor allem die
Vitalität und Gesundheit der Tiere
haben überzeugt. Familie Schödlbauer
und Familie Lang geben einen
Teil ihrer Eier an den örtlichen
Dorfladen, an verschiedene Bäckereien
oder Cafés. Die meisten aber
verkaufen sie direkt ab Hof. „Die
Menschen interessieren sich für
die Haltungsform“, erzählt Manfred
Lang. „Und wenn ich ihnen
die Hühnermobile auf den Wiesen
zeige, sind viele begeistert und
zahlen gern einen etwas höheren
Preis.“ Auch mit Schulklassen und
Ferienprogrammen hat Lang schon
gearbeitet: mit den Kindern Eier
gesammelt, die mobilen Ställe angesehen
und viel zur Haltungsform
erklärt. „Gerade in unserer Zeit, in
der die Landwirtschaft immer wieder
in der Kritik steht, finde ich das
sehr wichtig.“
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märz / april 2025 | 39
In einer 100 Jahre alten Dorfschmiede
Der Schmiedegruß
vom „Fuir“
Morgenbach | Wer aufmerksam
durch den idyllisch gelegenen
Wildsteiger Ortsteil Morgenbach
fährt, wird es dank Inschrift einer
Wandmalerei bereits bemerkt haben:
Die traditionelle Dorfschmiede
von Familie Sieber wird heuer
100 Jahre alt. „Dabei wurde bereits
mir als junger Bub davon abgeraten,
einen Beruf zu erlernen, der
doch keine Zukunft mehr habe“,
erinnert sich Johann Georg Sieber,
heute 63, noch ganz genau
zurück an diese Zeit, in der er als
angehender Schmied die Berufsschulklasse
der Kfz-Mechaniker
besuchen musste. „Weil es damals
noch Pflicht war, in seinem Landkreis
zur Berufsschule zu gehen,
es aber kaum noch Schmiede gab
für eine komplette, eigenständige
Klasse.“ Und heute? „Tun wir gut
daran, nicht zu viel Werbung zu
machen.“ Gute Handwerker sind
bekanntlich rar gesät, entsprechend
stark nachgefragt. Noch
dazu jene mit Blick und Gabe für
das gewisse Etwas. „Im Grunde
machen wir alles, was nicht der
Norm entspricht“, sagt an dieser
Stelle Sohn und Metallbaumeister
Josef Sieber, 35, der vor gut zwei
Jahren den Familienbetrieb übernommen
hat und ihn mittlerweile
in vierter Generation führt. Und
bereits von klein auf unbedingt
in die Fußstapfen seines Vaters
treten wollte. Quasi genetisch
bedingt. Hintergrund: Der Beruf
des traditionellen Schmieds ist in
der Tat vom Aussterben bedroht.
Die Letztverbliebenen, die es in
der Region noch gibt, heißen jedoch
ohne Übertreibung fast
alle Sieber. „Unsere Sieber,
ursprünglich aus Prem stammend,
sind seit 1695 durchgehend
Schmied“, bestätigt
Johann Georg, dessen Großvater
damals einer von drei
Burschen war – und da die
elterliche Schmiede nur von
einem übernommen werden
konnte, zogen die jüngeren
von Zuhause aus. Einer kaufte
schließlich die alte Dorfschmiede
in Morgenbach, um
sich dort im Jahre 1925 selbstständig
zu machen.
Links die Esse, rechts
der Hufbeschlag
Vorhangstangen, die 90 Grad
um die Ecke gehen. Oder für
einen Erker vorgesehen sind,
insofern durchwegs gebogen
werden müssen. Eine Verbindungstüre
zwischen Wohnhaus
und Garage, die aus Platzgründen
nur körperbreit sein kann.
Geländer für eine sich nach oben
schraubende Wendeltreppe, für
ums Hauseck gehende Balkone.
„Die Abwechslung in diesem Beruf
ist schier grenzenlos“, sind
sich Vater und Sohn einig. Drei
bis fünf Mal im Jahr arbeiten sie
sogar noch an der 100 Jahre alten
Esse. „Mir sagat dazua einfach nur
Fuir“, meint Johann Georg Sieber,
der für den „altlandkreis“-Besuch
bereits Feuer gemacht und ein
rund zwei Meter langes Vierkanteisen
in die lodernde Glut gelegt
hat. „Da wird es bis zu 2000
Seit 1925 in Betrieb: Die Dorfschmiede
von Josef (li.) und Johann Georg Sieber.
Grad heiß!“ Mithilfe einer ebenfalls
jahrhundertealten, handgeschmiedeten
Zange – „früher hat
ein Schmied sein Werkzeug selbst
gebaut“ – wendet er den Stahl immer
wieder und so oft, bis er vollständig
und gleichmäßig durchglüht.
Dann klopft der Senior mit
einem Hammer kurz und präzise
auf den neben der Esse stehenden
Ambos. „Schmiedesprache – so
weiß der Kollege, dass das Eisen
bereit ist zur Verarbeitung.“ Keine
zehn Sekunden später steht
Junior Josef Sieber parat, holt mit
dem großen Schmiedehammer
aus und fängt an, gemeinsam mit
seinem Vater den glühenden Stahl
40 | altlandkreis
um einige Millimeter
schmaler zu klopfen.
Geschlagen wird, ähnlich
eines Uhrwerks,
immer im gleichmäßigen
Rhythmus und in
beeindruckender Harmonie.
Auch auffallend
an diesem Freitagvormittag:
Ein beißendstrenger
Geruch, der
nicht weichen möchte.
„Wir riechen das gar
nicht mehr“, sagt Johann
Georg und grinst. Am frühen
Morgen habe er bereits ein Pferd
beschlagen. Auch dafür sind die
Siebers bekannt. „Früher waren
wir noch als mobiler Hufschmied
unterwegs, heute machen wir nur
noch die, die zu uns kommen.“ Die
alte Dorfschmiede ist dafür ideal
geeignet. Links im Raum sind
Esse, Ambos, Werkbank, Metallbohrmaschine,
Metallkreissäge,
Bandschleifer, Schraubstöcke und
jede Menge Werkzeuge. Rechts
an der Wand Anbindemöglichkeiten
für bis zu vier Vierbeiner.
Süddeutsches Kaltblut, Haflinger,
Isländer. „Wir machen eigentlich
alle Rassen.“ Und der gute Ruf für
den perfekten Hufbeschlag? Der
kommt nicht von ungefähr. An der
Wand gegenüber der großen Eingangstüre
hängen linker Hand die
handgeschmiedeten Prüfungshufeisen
von Vater Johann Georg,
Das handgeschmiedete Kupferdach für die Morgenbacher
Gedenkkapelle. Josef war damals noch ein Bub.
rechts davon die von Sohn Josef.
Beide legten ihre Prüfung im berühmten
Gestüt Schwaiganger ab.
Appell an jüngere
Generation
Die bis dato schönsten Aufträge?
„Sicherlich der Bau des Kuppeldaches
aus Kupfer für die damals
renovierungsbedürftige Morgenbacher
Gedenkkapelle.“ Sie steht
südlich von Morgenbach. Josef
war damals noch ein kleiner Bub,
erst sieben Jahre alt, aber schon
voller Eifer aktiv mit dabei. Oder
der 34 Meter lange Eisensteg mit
Edelstahlgeländer für den barrierefreien
Zugang von der Wildsteiger
Kirche hin zu Europas größter
Lourdesgrotte, die erst vor wenigen
Jahren saniert wurde. Aber
auch das maßangepasste Fertigen
und Montieren von Dachrinnen,
zum Beispiel für eine
kleine Almhütte im
Kräutergarten am weltberühmten
Schachenhaus,
das Märchenprinz
König Ludwig II.
im Wettersteingebirge
auf rund 1800 Metern
Seehöhe errichten
ließ, „ist einer dieser
unvergessenen Aufträge
gewesen“. Am
allerschönsten aber
sei es, wenn man bei
Tageslicht durch die Region fahre,
vorbei an zahlreichen Häusern,
Ställen und Stadeln, und immer
wieder sehe: „Mei, schau, des isch
o vo uns – und hebt no immer wia
am ersta Dag.“ An dieser Stelle
möchte Josef Sieber einen Appell
an die noch jüngere Generation
richten: „Diese Abwechslung an
Auftragen, der Mix aus traditioneller
Handarbeit und Arbeiten
mit modernen Maschinen und
Zeichenprogrammen. Vor allem
aber das Erlebnis, vom Rohauftrag
bis zum fertigen, beim Kunden
endmontierten Bauteil alles
aus einer Hand gemacht zu haben
und damit die Leute glücklich zu
machen, gibt dir in diesem Beruf
unglaublich viel – dafür lohnt es
sich, auf die in der Industrie womöglich
bessere Bezahlung zu
verzichten.“ Die moderneren Maschinen
von Familie Sieber stehen
in einer an die traditionelle Dorfschmiede
angebaute Werkstätte.
Es gibt sogar einen eigenen Raum
für komplexe Schweißarbeiten.
Und in einer wenige hundert Meter
weiter nördlich gebauten Halle
genug Platz für Großaufträge. Am
allerliebsten aber stehen die beiden
in ihrer 100 Jahre alten Dorfschmiede.
Und arbeiten so, wie es
ihre Vorfahren bereits erfolgreich
getan haben.
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XTL – ein Bericht über synthetische Kraftstoffe
Der umweltschonendere
Diesel
Weilheim | Lobby und Politik pushen
chemischen Prozess,
seit Jahren die E-Mobilität als der sogenannten „Syn-
Allheilmittel umweltschonender these“, zusammengebaut
Fortbewegung der Zukunft. „Auch
ich habe nichts gegen die E-Mobilität,
bin grundsätzlich aber für Technologieoffenheit
werden. Insofern
handelt es sich hierbei
um einen künstlich her-
und dafür, dass gestellten Diesel, für
sich die jeweils geeignetere Technologie
durchsetzen darf“, sagt Dr.
Bernd Hartmann, Geschäftsführer
der Mineralöl Harrer GmbH in
den es vier prinzipielle
Herstellungsverfahren
gibt: Den Coal to Liquid,
kurz CTL, dessen An der Zapfsäule: fäl Harrer-Geschäftsführer füh Dr.
Weilheim, die in erster Linie bekannt
Ausgangsstoff Kohle Bernd Hartmann beim Betanken eines Betriebswagens
ist für die Auslieferung von
Heizöl in ganz Weilheim-Schongau
oder Braunkohle ist.
Den Gas to Liquid, kurz
mit HVO.
und darüber hinaus. Spezialisiert GTL, dessen Ausgangsstoff Erdgas
mindestens minus 22 Grad Celsius.
ist der in zweiter und dritter Generation
ist. Den Power to Liquid, kurz Aufgrund seiner guten biologischen
geführte Familienbetrieb PTL, bekannter als E-Fuel, der aus Abbaubarkeit wird er der Wassergefährdungsklasse
aber auch auf die Auslieferung von (im Idealfall regenerativem) Strom
1 zugeordnet,
Diesel an beispielsweise Landwirte,
und Wasserstoff hergestellt wird. ist daher wesentlich weniger gefährlich
Spediteure, Baufirmen. „Zudem
betreiben wir auf unserem Firmenareal
Am Öferl 7 in Weilheim eine
Und Biomass to Liquid, kurz BTL,
zu dem unter anderem auch der
„HVO“ (steht für Hydrotreated Vegetable
in Sachen Grundwasser-
verschmutzung. Fahrzeuge, die bei
konventionellem Diesel häufig mit
eigene Dieseltankstelle.“ Dabei
Oil) gehört. Der wird wie-
Partikelfilterproblemen zu kämpfen
auffallend: Drei Zapfsäulen, aus derum aus Rest- und Abfallstoffen haben, haben dieses Problem mit
denen drei unterschiedliche Dieselkraftstoffe
wie Biomüll und Speiseölresten HVO100 im Tank oft nicht, „weil
erhältlich sind. Der hergestellt. Interessant an dieser es sich um eine äußerst saubere
„B7“, der für konventionellen Diesel
Stelle: Jeder dieser synthetischen Verbrennung handelt“. Auch die
mit bis zu sieben Prozent an Kraftstoffe kann in beliebigem Ver-
Feinstaubbildung ist im Rahmen
biogenem Inhalt steht. Der „B0“, hältnis mit konventionellem Diesel der HVO100-Verbrennung deutlich
der für reinen Diesel steht. Und gemischt werden. Die Firma Harrer reduziert. Außerdem könne der
der „HVO“, den die Firma Harrer
bereits seit 2023 an Geschäftskunden
hat sich dazu entschieden, den aus
Biomasse hergestellten HVO in Re-
HVO100 wesentlich länger gelagert
werden, „weil hier die sogenannte
ausliefert und seit Januar inform anzubieten, deshalb heißt Dieselpest ausgeschlossen werden
2025 auch an der für jedermann er hier auch HVO100.
freizugänglichen Tankstelle anbietet.
kann“. Das macht ihn auch für die
Nutzung in beispielsweise Not-
„Bei unserem HVO100 handelt Die Besonderheiten stromaggregaten, die häufig Mo-
es sich um einen synthetischen
nate oder gar Jahre ungenutzt auf
des „neuen“ Diesels
Kraftstoff, der eine deutlich bessere
ihren Einsatz warten, interessant.
CO 2 -Bilanz vorzuweisen hat als es Der größte Vorteil des HVO100: Darüber hinaus kann der HVO100
beim herkömmlichen Diesel der Eine CO 2 -Einsparung von 85 bis ohne Umrüstung von Motoren
Fall ist.“ Doch der Reihe nach: Der 90 Prozent (!) im Vergleich zu herkömmlichem
getankt werden. „Bei manchen
Diesel. Aber auch Begriff „Synthetisch“ rührt daher,
Fahrzeugen ist es auch so, dass
dass synthetische Kraftstoffe via eine ganzjährige Kältefestigkeit von der Verbrauch mit dem HVO100
42 | altlandkreis
um bis zu 15 Prozent gesenkt wird“,
erklärt Bernd Hartmann an dieser
Stelle mit einem Praxisbeispiel
aus eigener Erfahrung. Und: Die
Langlebigkeit des Motors sei bei
synthetischen Kraftstoffen ebenfalls
als deutlich höher zu bewerten.
Doch für welche Fahrzeuge ist so
ein HVO100 überhaupt geeignet?
„Technisch gesehen im Grunde für
alle Dieselkraftfahrzeuge, die auf
dem Markt sind.“ Egal ob alt oder
jung, ob Pkw oder Bagger, ob Hoflader,
Bulldog oder Sattelschlepper,
ob Räumfahrzeug oder Pistenraupe.
Rein Rechtlich betrachtet
sei es jedoch für Fahrzeuge, die
sich im Garantiezeitraum befinden,
empfehlenswert, die Herstellerfreigaben
zu berücksichtigen. Hintergrund:
„Die Fahrzeughersteller
haben erst zu einem bestimmten
Zeitpunkt angefangen, Freigaben
für Ihre Fahrzeuge für synthetische
Kraftstoffe zu erteilen.“ Bei Neufahrzeugen
erkenne man Freigaben
für synthetische Kraftstoffe am
„XTL“ im Tankdeckel. „Bei älteren
Fahrzeugen helfen Freigabelisten,
die im Internet zur Verfügung stehen“,
merkt Bernd Hartmann an
dieser Stelle an.
Fehlt hier
der politische Wille?
Und die wahren Nachteile des
HVO100? „Ist für den Endverbraucher
eigentlich nur der höhere
Preis.“ Die Rede ist von fünf bis 25
Cent pro Liter mehr im Vergleich
zum herkömmlichen Diesel. Am
Tag des „altlandkreis“-Interviews
lag der HVO100-Preis an der Zapfsäule
der Firma Harrer bei 1,779
Euro pro Liter, „was sich mit weniger
Verschleiß aufgrund sauberer
Verbrennung jedoch an anderer
Stelle wieder rechnen kann“, betont
Bernd Hartmann, der auch
noch etwas zur politischen Bewertung
von synthetischen Kraftstoffen
anmerken möchte: „Aktuell
wird in der EU aufgrund der
geltenden Gesetzeslage nur der
Schadstoffausstoß am Auspuff
eines Fahrzeuges zur Bewertung
der Umweltfreundlichkeit eines
Fahrzeuges herangezogen. Nicht
berücksichtigt werden hierbei die
Fahrzeugherstellung und -entsorgung
sowie die Herstellung
des Kraftstoffs oder des Stroms.“
Aufgrund dieser einseitigen Betrachtungsweise
gelten aktuell
E-Autos mit einer CO 2 -Bilanz
von 0 gCO 2 /km als klimaneutral,
während der Verbrenner –
unabhängig vom eingesetzten
Treibstoff – mit durchschnittlich
198 g CO 2 /km angesetzt wird.
„Würde der gesamte Lebenszyklus
betrachtet, wäre sogar schon
der mit konventionellem Kraftstoff
betriebene Verbrenner mehr oder
weniger gleichauf mit dem E-Auto.
Der mit HVO100 betriebene Verbrenner
hat in der ganzheitlichen
Betrachtung insofern eine deutlich
bessere Bilanz als das E-Auto.“
Aktuell stünden nicht genug Mengen
an synthetischem Kraftstoff
zur Verfügung, um schlagartig
von konventionellem auf synthetischen
Treibstoff umzustellen. „Die
weltweite Produktionsmenge von
HVO entspricht in etwa 80 Prozent
des gesamten Dieselbedarfs
in Deutschland. Nach Aussagen
des Marktführers „Neste“ könnte
die Produktionsmenge potenziell
jedoch um den Faktor 30 bis 40
erhöht werden – Siedlungsabfälle
werden hier als mögliche Verwertungsstoffe
in Betracht gezogen.
„Diese Potenziale können aber erst
gehoben werden, wenn die Politik
die Nutzung von klimafreundlichen
Kraftstoffen wie HVO100 in
der CO 2 -Bilanz als CO 2 -mindernd
anerkennt.“ Erst dann werde es in
Bernd Hartmanns Augen auch die
notwendigen Investitionen geben,
um dann auch eine industrielle
Herstellung von E-Fuels zu ermöglichen.
„In Ländern mit reichlich
Wind und Sonne könnten hiermit
große Mengen an synthetischem
Kraftstoff zu wettbewerbsfähigen
Preisen hergestellt werden.“ js
märz / april 2025 | 43
Notenschluss rockt den Musiksaal
Die Schulband
ohne Schüler
Schongau | Jede zweite Woche,
werktags, wenn die Schülerinnen
und Schüler die Klassenzimmer
längst verlassen haben, geht im
Musiksaal des Welfen-Gymnasiums
nochmals das Licht an.
Gerhard Windisch ist an diesem
Dienstagabend einer der ersten,
der den für besondere Akustik
konzipierten Unterrichtsraum
samt Bühne betritt. Zuallererst
zieht er die Schutzhaube des Klaviers
ab – das Instrument, auf
dem er später wild wie virtuos wie
leidenschaftlich über die Tasten
fliegen wird. Dann räumt er ein
wenig Platz frei, ordnet Kabel und
Verstärker so an, damit die nach
und nach eintrudelnden Bandmitglieder
ausreichend Platz zum
Proben haben. Wobei das Einzählen
zum Spielen des erstens Songs
durchaus auf sich warten lassen
könnte. „Meistens stehen wir erstmal
in lockerer Runde zusammen
und unterhalten uns über Gott, die
Welt und natürlich die Schule“,
sagt die inzwischen dazugestoßene
Sängerin Nicola Hellwig, die
nach Babypause gerne zurückgekehrt
ist, „weil es wahnsinnig viel
Spaß macht und wir seit Jahren
gut miteinander auskommen“.
In der Tat existiert die Schulband
„Notenschluss“ seit mittlerweile
15 Jahren in fast unveränderter
Größe. Grund der Gründung
war damals das bevorstehende
50-Jährige des Welfen-Gymnasiums
am 28. März 2009. Gerhard
Windisch und Manfred Menner,
bis heute Schlagzeuger der Band,
haben im Rahmen der damals
44 | altlandkreis
geplanten Jubiläumsfeier die Idee
gehabt, musikalisches Können in
die Aula zu bringen. Und zwar
im bunten Mix aus Lehrern und
Schülern. Auch Holger Nachtigall,
bis heute Manager und Bassist
der Band, war eine der treibenden
Kräfte. Und? „Wir waren alle
sehr nervös, weil der Auftritt zum
50-Jährigen zugleich unser allererstes
Konzert war – aber es hat
alles supergut geklappt.“ Dieses
Bühnendebüt kam bei Schülern,
Lehrern und Eltern sogar so gut
an, „dass uns der Vater eines
Schülers ein Instrument, das wir
nur ausgeliehen hatten, gekauft
hat“. Doch genug geredet. Jetzt
wird tatsächlich geprobt. „Black
Night“ von Deep Purple. Danach
„Love like a man“ von Ten Years
After – ein auffallend langer Song,
bei dem Klaus Strempel, der Bandälteste,
ein Solo auf der E-Violine
leidenschaftlich zum Besten gibt.
Rock mit Pop, Jazz, Blues
Rocksongs mit Violine? „Von
Beginn an hat uns ausgezeichnet,
dass wir alle auf Rockmusik
stehen, Songs aus diesem Genre
aber nie eins zu eins covern,
sondern stets neu interpretieren“,
sagt Gerhard Windisch. „Unter
anderem mit instrumentalen wie
gesanglichen Einflüssen aus Jazz,
Pop und Blues.“ Aber dieser Mix
ist nicht die einzige Besonderheit
von „Notenschluss“: Während die
Band in den ersten Jahren stets
aus Schülern und Lehrern bestand,
also so, wie es der Außenstehende
von
einer Schulband
erwarten
kann, sind seit
einigen Jahren
keine Schülerinnen
und
Schüler mehr
dabei. Sozusagen
eine
Schulband ohne Schüler. „Das
hat sich im Laufe der vergangenen
Jahre so entwickelt, stört aber
absolut niemanden an unserer
Schule und schließt auch nicht
aus, dass sich das wieder ändern
wird“, meint Holger Nachtigall.
Klar: Die Bandältesten
en
werden nicht jünger. Und bei einer
stattlichen Größe von mehr
als zehn Mitgliedern ist immer
wieder mal Platz für neue Gesichter.
„Auch das ist sicherlich außergewöhnlich
an uns: Dass wir
Größer als eine Rockband, kleiner als ein Orchester — so mitgliederstark
ist die Schongauer Schulband „Notenschluss“.
Im Musiksaal des Welfen-Gymnasiums wird regelmäßig geprobt.
deutlich größer sind als klassische
Rockbands mit drei, vier Musikern,
gleichzeitig aber um einiges kleiner
als ein richtiges Orchester.“
Genaugenommen sind es derzeit
elf Bandmitglieder von „Notenschluss“.
Sie spielen Schlagzeug,
Gitarre, E-Bass, Klavier, Akkordeon,
Klarinette, Percussion, Mundharmonika,
Ukulele, E-Violine
und singen mehrstimmig. Manche
spielen ein Instrument, andere
singen ausschließlich, wieder
andere sind mit Instrument und
Gesang multimusikalisch aktiv.
Hervorzuheben ist an dieser Stelle
Klaus Strempel, der mit Akkordeon,
Mundharmonika, Ukulele,
Mandoline und E-Violine gleich
fünf Instrumente beherrscht.
Mehr als 100 Songs
Für Konzert- und Probenbesucher
wie „altlandkreis“-Redakteur
Schelle bemerkenswert: Mit welch
großer Freude die Lehrer, ehemaligen
Schüler sowie Lehrergattin
Sylvie Strempel an diesem Dienstagabend
die neuinterpretierten
Songs von Cream, Beyoncé, Eagles,
Beatles und weiteren bekannten
Größen in der Geschichte
der Rockmusik auf ihre ganz
eigene Art einstudieren. Manche
tanzen während des Singens und
Spielens, andere schließen die
Augen und genießen den Moment,
wieder andere grinsen bis über
beide Ohren. „Obwohl wir keinen
einzigen Song spielen, der uns
allen gleich gut gefällt und eine
verhältnismäßig sehr große Band
mit unterschiedlichsten Charakteren
sind, verstehen wir uns seit
jeher richtig gut und harmonieren
sowohl auf als auch neben der
Bühne“, schwärmt Holger Nachtigall.
36 Live-Auftritte stehen mittlerweile
in der imaginären Chronik
von Notenschluss geschrieben.
Und mehr als 100 Songs, „die wir
bis dato gespielt haben“. Immer
wieder mal tritt Notenschluss in
der Aula des Welfen-Gymnasiums
auf. Aber auch außerhalb
des Schulhauses. Waldstraße 4 in
Huglfing, Gärtnerei Löwenzahn in
Reichling und Kuhstall Schwabbruck
sind an dieser Stelle nur
drei Beispiele. Und auch für 2025
sind mit Reichling, Brandachfest
Lechbruck und einem Auftritt im
Brauhaus Schongau am Samstag,
22. März, um 19 Uhr Konzerte außerhalb
des Schulhauses geplant.
Auftritte der weit und breit einzigen
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märz / april 2025 | 45
Peißenberger Feuerwehr feiert 150-jähriges Bestehen
300 Einsätze in einem Jahr!
Peißenberg | Die Aktiven der Freiwilligen
Feuerwehr Peißenberg
haben derzeit alle Hände voll zu
tun. Das in die Jahre gekommene
Feuerwehrhaus in der Ebertstraße
wird saniert, die Fahrzeughalle
erweitert, gleichzeitig das wohl
größte Fest in der Vereinsgeschichte
auf die Beine gestellt –
das zum 150-jährigen Bestehen,
das rund vier Monate vor dem
offiziellen Geburtstag am 5. August
1875 zelebriert wird. Neben
Penzberg, Weilheim, Schongau
und Peiting stellt Peißenberg eine
der fünf großen Stützpunktfeuerwehren
im Weilheim-Schongauer
Landkreis. Aktuell zählt sie 180
Vereinsmitglieder insgesamt, darunter
82 aktive Männer und drei
aktive Frauen im Alter von 18 bis 64
Jahren. Darüber hinaus 27 aktive
Jugendliche im Alter von 14 bis 18
Jahren, die der örtlichen Jugendfeuerwehr
angehören. „Was die
Anzahl unserer Mitglieder betrifft,
können wir wahrlich nicht meckern,
sind wir sehr zufrieden, zumal
wir tendenziell auch eine eher
junge Feuerwehr sind was den
Altersdurchschnitt bei den Aktiven
betrifft“, betont Kommandant
Philipp Reichert. „Wenngleich
du aber auch stets viel dafür tun
musst, um immer wieder neue
junge Menschen für unser Ehrenamt
zu begeistern“, ergänzt Robert
Pickert, Vorstandsvorsitzender
der Peißenberger Feuerwehr.
Erst kürzlich habe man über einen
Jugendfeuerwehrtag neue Nachwuchskräfte
gewinnen können,
„von denen dir erfahrungsgemäß
dann rund ein viertel erhalten
bleiben und zu den Erwachsenen
dazustoßen“. Langweilig wird
es den Aktiven der Peißenberger
Wehr in jedem Falle nicht. „Wir reden
von durchschnittlich rund 160
Einsätzen pro Jahr.“ 2024 waren
es genaugenommen 154. „Von der
Verkehrssicherung an Leonhardi,
Wohnungsöffnungen und Ölspurbeseitigungen
über kleinere Brände
in Mülltonnen und Garagen bis
hin zu schweren Verkehrsunfällen,
Großbränden und Hochwasser ist
da wirklich alles dabei.“ Darunter
auch immer wieder kuriose
Einsätze. „Wir konnten mal eine
schreiende Katze befreien, die
vom Hausdach in ein nach unten
gerichtetes Regenrohr gefallen ist,
das wiederum in die Tiefe des Bodens
verbaut war.“
Großbrand und
Hochwasser
Die Rettung von Kuh, Katze und
Hund ist meist emotional bedeutsam
für die jeweiligen Halter von
Tieren. So richtig ernst wird es für
die Männer und Frauen der Peißenberger
Feuerwehr aber dann,
wenn es um Leben und Tod von
Menschen geht. „Den Verkehrsunfall
in der Hohenwarter Kurve, bei
dem zwei viel zu junge Brüder ihr
Leben verloren haben, vergisst du
nicht.“ Ebenso wenig das komplette
Einsatzjahr 2016, das statistisch
betrachtet eindrucksvoll aus der
Reihe tanzt beim Blick in die Peißenberger
Feuerwehr-Chronik –
da rückten die Aktiven nämlich zu
mehr als 300 Einsätzen aus! Darunter
auch zwei, die bayernweit
groß in den Schlagzeilen gestanden
waren: Zum einen, am 11.
Februar 2016, der Großbrand der
Rigi Rutsch’n. Zum anderen, Ende
Mai und Anfang Juni 2016, eine
Hochwasserkatastrophe, „die uns
innerhalb einer Woche gleich zwei
Mal heimgesucht hat“. Damals
hatte es derart viel geregnet, dass
binnen weniger Minuten alle Bäche
und Kanäle des Ortes voll- und
übergelaufen waren – und flli folglich
die halbe Marktgemeinde geflutet
wurde. Philipp Reichert hatte damals
noch mitgeschrieben, ist in
dieser Hochwasserwoche alleine
auf 80 Einsatzstunden gekommen.
„Der Hohe Peißenberg ist für uns
Fluch und Segen zugleich – meistens
teilt er Gewitterwolken in
zwei, lenkt sie entlang Ammer und
Lech an uns vorbei. Wenn aber mal
eine Wolke hängenbleibt und sich
vollständig entlädt, entwickeln sich
die unzähligen Gräben und Bäche,
die vom Berg in unseren Ort
hinunterführen, zu regelrechten
Sturzfluten.“
Ein bereicherndes
Ehrenamt
Trotzdem sei die Peißenberger
Feuerwehr nicht nur auf Hochwasser,
sondern alle Arten von
Einsätzen spezialisiert. Das sei
bereits früher der Fall gewesen,
„weil man aufgrund des Bergbaus
natürlich einen großen, finanzstarken
und für die ganze Region beudeutenden
Arbeitgeber im Ort hat-
> > > KARTENVORVERKAUF
Insgesamt zählt die Peißenberger Feuerwehr derzeit 85 Aktive, darunter auchdreiFrauen
Frauen.
Vorverkaufskarten für Brettlspitzen, Allgäu Feager und Bayern-
3-Band sind in Peißenberg bei Peissenbuch, Hauptstr. 24, Möbelhaus
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Weitere Informationen zum Fest sowie Online-Kartenvorverkauf
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46 | altlandkreis
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te, der auch darauf bedacht
war, bei Notfällen entsprechend
Hilfe zu bekommen“.
Und das ist auch heute noch
so. „In enger und guter Zusammenarbeit
mit der Gemeinde
haben wir unseren
Fuhrpark samt technischer
Ausstattung die vergangenen
zehn Jahre grundsolide
erneuert und auf Vordermann
gebracht, weshalb
wir für Brände, Hochwasser
und Verkehrsunfälle gut gerüstet
sind.“ Die Rede ist von Einsatzleitwagen,
Mehrzweckfahrzeug,
Tanklöschfahrzeug, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge,
Drehleiter,
Versorungs-Lkw, Gerätewagen mit
Schwerpunkt Logistik, Tunnellüfter,
Sandsackabfüllmaschine und
großem Notstromaggregat. Die
beste Ausstattung bringt allerdings
nur dann etwas, sofern sie auch
professionell angewandt werden
kann. Die Jugend der Peißenberger
Feuerwehr übt alle zwei Wochen,
die Erwachsenen in der Regel wöchentlich.
Und? „Es macht aus verschiedensten
Gründen unglaublich
viel Spaß, hier aktiv zu sein“, sind
sich Pickert und Reichert einig. Einerseits
sei es eine Bereicherung,
regelmäßig mit unterschiedlichsten
Menschen, die wiederum unterschiedlichste
Berufe ausüben,
zusammenzukommen. „Dann natürlich
das Arbeiten mit topmodernen
Fahrzeugen, Maschinen und
Werkzeugen.“ Vor allem aber sei
es die Kameradschaft, der Zusammenhalt
zwischen Alt und Jung aus
unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten.
Hinzu kommt eine spürbare
Wertschätzung von Seiten der
Gesellschaft für das, „was wir im
Grunde rund um die Uhr ehrenamtlich
leisten für die Menschen
hier in der Region“. Sich für das
Gemeinwohl einzusetzen stand
und steht auch im Mittelpunkt im
Rahmen der Jubiliäumsvorbereitungen.
Geplant ist ein riesen Fest
über fünf Tage, das für alle Geschmäcker
und Altersgruppen jede
Menge zu bieten hat. Und zwar auf
dem großen Areal der Neuen Bergehalde,
die sich östlich der Ecke
Schongauer Straße und Haupstraße
sowie Nähe Bahnhof befindet.
Jubiläumsfeier
über fünf Tage
Beginnend am Mittwochabend,
30. April, um 18 Uhr mit einem Tag
der Betriebe, Vereine und Nachbarschaft
in einem fürs Jubiläum
aufgebauten 1 500-Mann-Zelt inklusive
Festeinzug vom Rathaus
und blasmusikalischer Umrahmung
der örtlichen Knappschaftskapelle.
Gefolgt von einem offenen
Oldtimertreffen am Donnerstag,
1. Mai, ab 10 Uhr, Kesselfleischessen
und musikalischer Umrahmung
von vier regional ansässigen
Jugendkapellen. Am
Donnerstagabend, 20 Uhr,
treten dann die aus Funk und
Fernsehen bekannten Brettlspitzen
mit ihrem berüchtigten
Musikkabarett auf.
Am Freitagabend, 2. Mai,
gönnen sich die Peißenberger
Feuerwehrler dann
eine wohlverdiente Pause, richtet
stattdessen um 20 Uhr die örtliche
Landjugend einen Partyabend mit
der Stimmungsmacher-Band „Allgäu
Feager“ aus. Der Samstag, 3.
Mai, dürfte ab 11 Uhr wiederum für
Feuerwehr- und Technikbegeisterte
von Interesse sein: Im Rahmen
einer großen Ausstellung gibt es
topmoderne Fahrzeuge zu sehen,
die zum Teil aus ganz Bayern nach
Peißenberg kommen – unter anderem
ein Raupenfahrzeug, das via
Fernsteuerung zur Bekämpfung
von Bränden eingesetzt werden
kann. Und am Abend? Wieder Party
im Festzelt mit der legendären
Bayern-3-Band samt DJ. Das absolute
Highlight startet schließlich
am Sonntag, 4. Mai, um 8.30 Uhr
mit Kirchenzug, Feldmesse und
Fahrzeugweihe. Sowie ab 14 Uhr
mit großem Festzug, an dem sich
alle hiesigen und umliegenden
Feuerwehren, aber auch Musikkapellen,
Trommlerzüge und Rosserer
mit Pferdegespannen beteiligen.
Abschließend klingen die
Feierlichkeiten zu 150 Jahre Freiwillige
Feuerwehr Peißenberg mit
Blasmusik im Bierzelt nochmals
klangvoll aus.
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märz / april 2025 | 47
Über einen Wasserbeschaffungsverband
Der Quell des Lebens
in ehrenamtlicher Hand
48 | altlandkreis
Birkland | Das bayerische Oberland
ist aufgrund der Nähe zu den
Alpen gesegnet mit Quell- und
Grundwasser, das sich von Natur
aus bestens als Trinkwasser eignet.
Damit der Quell des Lebens es
von Quellfassungen und Brunnen
über große Speicher wie Hochbehälter
letztlich über unterirdisches
Leitungsnetz in die Häuser,
Firmengebäude und Ställe schafft,
sind die jeweiligen Kommunen
selbst verantwortlich. In der Regel
kümmern sich darum Fachkräfte
in Voll- oder Teilzeit, die direkt bei
der jeweiligen Stadt oder Gemeinde
angestellt sind. In abgelegenen
Ortsteilen und Weilern gibt es
jedoch bis heute die Ausnahme,
dass die Trinkwasserversorgung
nicht von hauptamtlichen Fachkräften,
sondern Ehrenamtlern
sichergestellt wird. Manch abgelegene
Einsiedlerhof ist sogar
an eine eigene, private Trinkwasserquelle
angeschlossen. Wieder
Das Wehr am Wielenbach muss weichen.
andere leisten die Wasserversorgung
für ganze Ortsteile durch
vereins- oder verbandsähnliche
Zusammenschlüsse. Zum Beispiel
über einen Wasserbeschaffungsverband,
kurz WBV. Das ist unter
anderem im Steingadener Ortsteil
Riesen der Fall. In den zu Weilheim
gehörenden Ortsteilen Lichtenau
und Zellsee. Und im zu Peiting
gehörenden Birkland. Der knapp
600 Einwohner starke Ortsteil
zehn Autokilometer nördlich der
Marktgemeinde fasst sein Trinkwasser
in einer bewaldeten Senke
südlich des Ortes, direkt am recht
ursprünglichen Wielenbach. „Dort
drüben sieht man die zwei Quellfassungen“,
deutet der Birkländer
Wasserbeschaffungsverbandsvorsitzende
Reinhard Geiger mit dem
Zeigefinger über den Bach hinweg
auf einen baumfreien Hang. Von
dort gelangt das natürliche Trinkwasser
über zwei Leitungen, die
unter den Wielenbach hindurchführen,
in das Pumpenhäuschen
direkt hinter ihm. „Wir arbeiten
hier noch mit Wasserkraft“, betont
an dieser Stelle Konrad Socher, 64,
ehemaliger Maschinenbautechnikermeister,
der auf Nebenjobbasis
und gemeinsam mit Tobias
Guffler, hauptberuflicher Installateur-
und Heizungsbaumeister,
die verantwortungsvolle Aufgabe
des Birkländer Wasserwartes innehat.
Jeden Tag schaue er oder
sein Kollege dort unten nach dem
Rechten. „Ob die Pumpen und die
UV-Anlage noch funktionieren, der
Rechen am Wehr nicht verstopft
ist und ausreichend Quellwasser
ins Pumpenhäuschen fließt – und
wenn etwas kaputtgeht, wird es
repariert.“
„Wichtige Aufgabe fürs
Allgemeinwohl“
Von dort unten muss das Birkländer
Trinkwasser dann über zwei
unterirdisch verlegte Wasserleitungen
78 Höhenmeter und gut
einen Kilometer Strecke zurücklegen,
um es in den im Jahre 1954
neugebauten Hochbehälter auf
einer Anhöhe südlich des Ortes
zu schaffen. Sollte die Wasserkraft
aufgrund von anhaltender
Trockenheit oder Schwemmgut-
Verstopfung ausfallen, „können
wir eine elektrische Pumpe zuschalten“.
Der dafür notwendige
Strom kommt vom fast eineinhalb
Kilometer entfernten LVN-
Anschlusspunkt Nähe Sägewerk.
Und? „Von wenigen Zwischenfällen
aufgrund von Bauarbeiten, bei
Am Hochbehälter von Birkland: Kassier Martin Huber (v.l.), Verbandsvorsitzender
Reinhard Geiger und Wasserwart Konrad Socher.
denen die Wasserversorgung mal
für wenige Stunden unterbrochen
war, hat bis jetzt immer alles funktioniert,
konnten wir die Trinkwasserversorgung
für Birkland
rund um die Uhr, insbesondere zu
Spitzenlastzeiten am Morgen, zu
Mittag und am Abend, gewährleisten“,
betont Reinhard Geiger.
Er arbeitet hauptberuflich in der
Prozess-Entwicklung eines in der
Region bekannten Industriebetriebes.
Dass er vor rund einem Jahr
die federführende Verantwortung
für die Birkländer Trinkwasserversorgung
als Vorsitzender des
WBV übernommen hat, bezeichnet
er als „wichtige Aufgabe fürs
Treppenabgang im Pumpenhäusl.
Allgemeinwohl“. Aber nicht als
Selbstverständlichkeit. „Natürlich
stellt man sich beim Blick
auf andere Gemeinden die Frage
der Gerechtigkeit – wir machen
es ehrenamtlich, bekommen lediglich
eine kleine Aufwandsentschädigung,
während andere für
diese Aufgaben Vollzeit bezahlt
werden.“ Martin Huber, 64, ehemaliger
Technik-Chef einer in der
Region bestens bekannten Bank,
ist seit mittlerweile 28 Jahren
Kassier des Birkländer Wasserbeschaffungsverbandes.
Und längst
auch so etwas wie Wasserrahmenrichtlinienexperte,
Buchhalter
und Steuerberater in einem, „weil
wir wirklich alles selbst machen“.
Der WBV legt auch den Preis fürs
Birkländer Trinkwasser fest. Er
rechnet bei den Bürgerinnen und
Bürgern ab. Und er veranstaltet
die Jahreshauptversammlung, zu
der alle 180 Verbandsmitglieder
mit ihren insgesamt 202 Trinkwasseranschlüssen
eingeladen sind.
Darunter befindet sich im Übrigen
auch ein Anwesen in Apfeldorf.
Hinzu kommen, je nach Bedarf,
zwei bis fünf Vorstandssitzungen
pro Jahr. Auch das direkte Miteinbeziehen
und Mitgestalten
bei Planungen und Erschließungen
von Neubaugebieten gehöre
zum Aufgabenspektrum dazu.
märz / april 2025 | 49
„Die Aufgabenliste ist lang
und vielseitig“, sind sich Huber,
Geiger und Socher einig.
„Wobei wir bei Planungsgeschichten
fachlich sehr gut
unterstützt werden von den
Fachkräften der Marktgemeinde
Peiting – und auch
Martin Mühlegger vom
Landratsamt in Schongau
steht stets hinter uns.“
1,8 Millionen Euro
günstiger
Dieser Rückhalt ist für einen
ehrenamtlich organisierten
Wasserversorger insbesondere
bei Großprojekten
von größter Wichtigkeit. Ein
solches hat der Birkländer
Wasserbeschaffungsverband
nämlich gerade umzusetzen:
Den Rückbau des einst
im Jahre 1887 gebauten Wehres
dort unten im Wielenbach. Und
die vollständige Umstellung des
Pumpenantriebs von Wasserkraft
auf Strom, der wiederum langfristig
von einer PV-Freiflächenanlage
bezogen, die in den Hang südlich
des Hochbehälters installiert werden
soll. „Der Plan hierfür steht
bereits“, betont Reinhard Geiger.
Hintergrund: Im Rahmen der
jüngsten, EU-weit gültigen Wasserrahmenrichtlinien
müssen
Hier kommt das frischgezapfte Quellwasser
bereits in Trinkwasserqualität an.
bis 2027 Querbauwerke in einst
ursprünglichen Flüssen und Bächen
rückgebaut werden, damit
Fische wieder ihrem natürlichen
Instinkt nachgehen und zum Laichen
flussaufwärts schwimmen
können. Die größte Schwierigkeit
für den Birkländer WBV: Das rund
200 000 Euro schwere Projekt zu
finanzieren. „Wir dürfen als gemeinnützige
Organisation keine
Gewinne erwirtschaften, immer
nur so viel Ausgeben, wie wir
einnehmen“, betont Martin
Huber. Gespart habe man für
dieses Großprojekt trotzdem.
Und den Wasserpreis von 70
Cent pro Kubikmeter auf 1,10
Euro pro Kubikmeter erhöht.
„Was in Zeiten der Inflation
natürlich nicht bei allen unserer
Bürgerinnen und Bürgern
gut angekommen ist“,
betont Martin Huber, der sich
in diesem Zusammenhang
jedoch die Mühe gemacht
hat auszurechnen, um wie
viel günstiger das Birkländer
Trinkwasser im Vergleich
zum Peitinger im Allgemeinen
war und ist. „Gegenüber
den Wasserpreisen
und Anschlussbeiträgen der
Marktgemeinde haben wir
uns seit der Eingemeindung
nach Peiting im Jahr 1976 bis
Ende 2024 rund 1,8 Millionen
Euro gespart.“ Ein Fakt, der die
zum Teil leicht erhitzten Gemüter
aufgrund der Preiserhöhung wieder
abkühlen hat lassen. Und einmal
mehr unterstreicht, wie viel
Mühe sich die aktiven Mitglieder
der Wasserbeschaffungsverbands-
Vorstandschaft machen, um die
Birkländer Bewohner so gut und
günstig wie nur irgendwie möglich
mit dem Quell allen Lebens zu
versorgen. Wohlgemerkt ehrenamtlich.
js
Manfred Filser
Dipl.Ing. für Bauwesen
Innen- und Außenputz
Wärmedämmsysteme
Planung und Projektierung
Bautrocknung
Gerüstarbeiten
86971 Peiting, 08861-5673
50 | altlandkreis
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Pioniere der Wärmepumpe: So gestaltet ein Familienunternehmen die Zukunft
WECHNER Wärmepumpen
wird WECHNER Haustechnik
Peiting | Seit 45 Jahren steht ein
mittelständisches Familienunternehmen
aus Peiting für nachhaltige
Heiztechnik. Was einst als Spezialist
für Wärmepumpen begann,
hat sich zu einem Anbieter für
moderne Haustechnik entwickelt.
Mit der Fusion mit Elektrotechnik
Stange erweitert das Unternehmen
sein Leistungsspektrum und
bietet Komplettlösungen aus einer
Hand.
Die Kombination aus jahrzehntelanger
Erfahrung im Bereich
Wärmepumpen und der Elektrotechnik-Expertise
des neuen Partners
eröffnet Kunden neue Möglichkeiten.
„Unser Fokus liegt auf
der perfekten Systemintegration
von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen
und Batteriespeichern“,
erklärt Geschäftsführer Maximilian
Barnickel. Ziel sei ein intelligentes
Energiemanagement, das
nachhaltig ist und einen hohen
Grad an Autarkie ermöglicht. Diese
spezialisierte Abstimmung der
Technologien hebt das Unternehmen
von herkömmlichen Anbietern
ab.
Die Mitarbeiterzahl hat sich in den
letzten zehn Jahren von 8 auf 45
Mitarbeiter vergrößert – ein Beweis
für Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit.
Um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken,
setzen die Wärmepumpen- und
Haustechnikexperten auf Ausbildung
und suchen aktiv nach
Verstärkung, insbesondere im Bereich
Anlagenmechanik SHK. „Wir
bieten einen sicheren Arbeitsplatz
mit modernster Technik“, erklärt
Geschäftsführer Maximilian Barnickel.
„Ganze Teams sind ebenfalls
willkommen.“
Digitalisierung und
Beratung als Erfolgsfaktor
Firmengebäude in der Klammspitzstraße 11 in Peiting.
Joachim Stange (Mitglied
der Geschäftsleitung,
links) und
Maximilian Barnickel,
Geschäftsführer der
Wechner Wärmepumpen
GmbH.
Auch in der Prozessoptimierung
geht das Unternehmen neue
Wege. Auftrags- und Projektinformationen
werden digital erfasst
und verknüpft, was eine klare
Kommunikation und effizientere
Abläufe ermöglicht. „So behalten
wir alle Details im Blick – von der
Anfrage bis zur Nachbetreuung“,
betont Barnickel.
Ein weiteres Highlight ist die Integration
künstlicher Intelligenz, die
Probleme frühzeitig erkennt und
Abläufe automatisiert. „So können
wir unsere Kapazitäten erweitern,
ohne die Qualität zu gefährden –
ein großer Vorteil angesichts des
Fachkräftemangels“, erklärt Barnickel.
Joachim Stange ergänzt: „Mit
der Software sichern wir das Wissen
unserer erfahrenen Mitarbeiter
und machen es für das gesamte
Team zugänglich.“
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal
ist die umfassende Beratung.
Für ein Erstgespräch wird zwar
eine Pauschale von 300 Euro fällig,
doch der Ansatz überzeugt: „Unsere
Berater sind keine Verkäufer,
sondern Fachleute aus der Praxis“,
sagt Barnickel. Sie analysieren
unabhängig von Herstellern die
Gegebenheiten vor Ort und entwickeln
individuelle Lösungen. Oft
werden Aspekte angesprochen, die
Interessenten zuvor nicht bedacht
hatten – wie die Optimierung der
Heizkurve, effizientes Erwärmen
von Warmwasser oder richtiges
Heizen mit Heizkörpern.
Viele Interessenten nehmen sich
nach der Beratung Zeit, um ihre
Entscheidung zu treffen. „Das ist
uns bewusst, denn es geht um
eine Investition, die die nächsten
20 Jahre prägt“, betont Barnickel.
Genau dieser Ansatz schafft Vertrauen
– auch bei jenen, die sich
für einen anderen Anbieter entscheiden.
Innovative Lösungen
und Zukunftsvisionen
Zudem wurden Kapazitäten erweitert:
Mit einem neuen Gebäude direkt
gegenüber dem Hauptstandort
können viele Komponenten für Heizungssanierungen
vorproduziert
werden. „Das spart Zeit und reduziert
Lärm sowie Schmutz beim
Kunden. Dadurch verkürzt sich die
Montagezeit vor Ort“, so Barnickel.
Die vorproduzierten Komponenten
könnten bei Interesse auch anderen
Handwerksbetrieben zur Verfügung
stehen.
Ein weiteres Zukunftsfeld ist die
Konzeption von Nahwärmenetzen
mit Wärmepumpen bis 300 kW.
Diese eignen sich für kleinere Siedlungen,
Gehöfte oder Neubaugebiete.
„Nahwärmenetze ermöglichen
es, mehrere Gebäude zentral
mit umweltfreundlicher Energie zu
versorgen“, erklärt Barnickel.
Die Entwicklung des Unternehmens
zeigt, dass Vision und Umsetzung
Hand in Hand gehen. Bereits
heute ist der Auftragskalender für
2025 gut gefüllt – ein Beweis für
das Vertrauen der Kunden. Doch
an Stillstand ist nicht zu denken.
„Wir möchten auch in Zukunft Pioniere
bleiben“, unterstreicht der
41-jährige Geschäftsführer. Das
bedeutet, sich kontinuierlich zu
verbessern – sei es durch Digitalisierung,
neue Technologien oder
optimierte Prozesse. „Unser Ziel ist
es, individuelle, nachhaltige Energiekonzepte
zu schaffen, die langfristig
überzeugen.“
Ein Partner, der überzeugt
Wer eine Rundum-Lösung für
Haustechnik sucht, findet in diesem
Unternehmen einen verlässlichen
Partner. Mit Fokus auf Qualität,
Innovation und individuelle
Lösungen hebt es sich von der Konkurrenz
ab. Mehr Informationen
gibt es auf deren Webseite www.
wechner.de und den Social-Media-
Kanälen des Unternehmens: Facebook,
Instagram, LinkedIn und
YouTube unter @wechnerwaerme.
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Telefon 08861 / 909 746 - 0
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märz / april 2025 | 51
H.R.W. forscht intensiv an Laubholz als Bauholz
Pionierarbeit für
modernen Holzbau
Peiting | Schon gewusst? Für den
Bau von Massivholzhäusern werden
nahezu ausschließlich Nadelhölzer
wie Tanne, Kiefer, Fichte
verwendet, jedoch keine Laubhölzer
wie Esche, Eiche, Buche. Die
Gründe dafür: Nadelhölzer sind
weicher, leichter, schnelltrocknender
und somit ideal dafür geeignet,
vom Fällen über die Lagerung
bis hin zur Weiterverarbeitung
und Endmontage wirtschaftlich
effizient als Bauholz zu nutzen.
Hinzu kommt, dass insbesondere
der bayerische Alpen- und Voralpenraum
wie der Pfaffenwinkel
geprägt ist von der bereits im 18.
Jahrhundert ins Leben gerufenen
Monokultur mit Fichte als Nutzholz
– ein Baum, der vergleichsweise
schnell wächst, noch dazu
in dichten Abständen angepflanzt
werden kann.
Das Problem: Dass die flachwurzelnde
Fichte mittel- bis langfristig
selbst im niederschlagsreichen
Pfaffenwinkel den stetig steigenden
Temperaturen, trockeneren
Böden sowie zunehmenden Extremwettern
mit Sturm und Orkan,
aber auch damit einhergehender
Borkenkäferplagen, verstärkt zum
Opfer fallen wird. „Man muss nur
mit offenen Augen unterwegs
sein, zum Beispiel in den naheliegenden
Bergen wie Hörnle oder
hoch zur Rohrkopfhütte – der Boden
rund um die dortigen, durch
Fichtenwälder führenden Wanderwege
ist quasi tot. Da wächst seit
Jahren nichts nach. Wobei dieses
Problem bei uns im Süddeutschen
Raum noch vergleichsweise gering
52 | altlandkreis
Deckenelement der Zukunft? Außen Laub-, innen Nadelholz.
ist – auf ganz Deutschland, Europa
und die Welt betrachtet sind mittlerweile
ganze Wälder verschwunden“,
sagt H.R.W.-Geschäftsführer
Andreas Ressle.
Stünden dagegen kräftige Laubbäume
zwischen den Fichten,
würde sich dort immer wieder
blühendes Leben entwickeln.
„Laubbäume wurzeln tiefer und
breiter, können wesentlich mehr
Wasser speichern und in Trockenperioden
Feuchtigkeit an umliegende
Pflanzen und Bäume wieder
abgeben. Und die im Herbst
herabfallenden Blätter bilden
neuen, nährstoffreichen Humus,
während die herabfallenden Nadeln
von Fichten anfänglich nur
aggressive Säure freisetzen.“ Auf
Basis dieser nährstoffreichen Fauna
können wiederum neue Bäume,
Kräuter und Sträucher austreiben,
während der monokulturelle
Fichtenboden glatt, braun, trocken
bleibt. Kurzum: Ein gesunder
Mischwald ist für das ökologische
Gleichgewicht, insbesondere aber
für die Bindung des so schädlichen
CO 2 von enormer Bedeutung.
„Wir brauchen in Zukunft einen
Wald als stabilen, nährstoffreichen,
wasserspeicherfähigen Ort,
von dem Tiere, Pflanzen und Menschen
gleichermaßen profitieren.“
Die ideale Lösung für Andreas
Ressle aus Unternehmersicht deshalb:
„Dass wir in Zukunft für den
Bau von Holzhäusern nicht nur
Nadel-, sondern auch Laubhölzer
in einer Art und Weise verwenden
können, ohne das die Kosten für
Laubholz muss länger luftgetrocknet werden als Nadelholz.
uns und den Endverbraucher ins
unermessliche steigen.“
Autarkes Sägewerk bei
Roßhaupten
Andreas Ressle, gelernter Zimmerer,
machte sich im Jahr 2009
selbstständig mit dem Ziel, Massivholzhäuser
mit einer eigens
entwickeltelten und patentierten
Vollholzwand so regional und
nachhaltig wie nur möglich zu
bauen. „Das von uns verbaute
Holz im vergangenen Geschäftsjahr
haben wir ausschließlich von
Wäldern im Umkreis von 17,2 Kilometern
bezogen – näher geht’s
nicht. Noch dazu aus schonender,
nachhaltiger Forstwirtschaft – wir
haben also keinen Raubbau betrieben,
wie es in anderen Regionen
häufig der Fall ist.“
Das hartnäckige Dranbleiben an
seinen Träumen und Visionen hat
sich insofern bezahlt gemacht:
In kürzester Zeit entwickelte er
H.R.W. und ARS von einem Zwei-
Mann-Betrieb zum mit größten
Holzbau-Unternehmen im bayerischen
Oberland mit derzeit 100
Mitarbeitenden. Hauptsitz mit
Planungsbüros ist an der Ammergauer
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Imposantes Imperium: Das Sägewerk von H.R.W. bei Roßhaupten.
märz / april 2025 | 53
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Sägewerk mit Holzlager, Fuhrpark,
Trocknungs- und Produktionshalle
bei Roßhaupten, wo er mittlerweile
voller Stolz die innovativste
Abbundhalle Europas vorzeigen
kann.
Dank flächendeckener Photovoltaikdachanlagen
auf allen Firmengebäuden
sowie einem kürzlich
in Betrieb genommenen Hackschnitzel-Kraftwerk
„sind wir dort
zu fast 100 Prozent autark“. Dieser
Meilenstein reicht dem Holz- und
Naturliebhaber jedoch noch lange
nicht. „Zu sehen, was wir mit unseren
Laubhölzern machen, stört
mich im Grunde schon seit 2015“,
betont er an dieser Stelle, um zum
Thema „Laubholz als Bauholz“ zurückzkommen.
Denn obwohl die
Fichte hierzulande prägend ist,
„haben wir trotzdem jede Menge
Laubholz, und werden davon, um
die Wälder zukunftsfähig zu machen,
noch viel mehr aufforsten
müssen“.
Das Problem hierbei: Nur ein geringer
Teil von beispielsweise Buche
oder Eiche wird letztlich als
meist millimeterdünnes Furnier
für die Möbelherstellung wie Bett,
Schrank, Esstisch, Küchenzeile
oder Fußbodendiele verwendet,
der größere Teil jedoch thermisch
verwertet, also verbrannt. „Was
mir in der Seele wehtut, weil dadurch
der gebundene Kohlenstoff
wieder freigesetzt wird. Dabei sollten
wir versuchen, das CO 2 möglichst
lange im Holz zu speichern.“
Abgesehen davon hat Laubholz
herausragende Eigenschaften für
das Bauen mit Holz. Es ist härter,
dichter, schwerer, weist dadurch
deutlich bessere Eingenschaften
in den Bereichen Statik, Brandschutz
und Schallschutz auf. „Die
Bereiche Statik, Brandschutz und
Schallschutz stellen im Holzbau
mitunter die zentralen Herausforderungen
beim Bau hochwertiger
Gebäude dar – mit der herausragenden
Statik von Laubholz könnte
man zum Beispiel Hochhäuser in
Städten aufstocken, ohne dafür
Zur effizienteren Laubholzbearbeitung wurden die
Maschinen bei H.R.W. sprichwörtlich „aufgemotzt“.
die noch viel schwereren, konventionell
hergestellten Platten
aus Beton zu benötigen.“ Doch
dieses stabiler, stärker und dichter
von Laubhölzern im Vergleich zu
Nadelhölzern hat eben den eingangs
erwähnten Nachteil, dass
es wahnsinnig kostenintensiv zu
verarbeiten ist.
36 000 Euro in
zwei Minuten!
Bereits beim Fällen und Heraustransportieren
von Laubbäumen
wie Buche oder Eiche in und aus
den Wäldern braucht es größere
und leistungsstärkere Maschinen
und Transporter, wird mehr
„Sprit“ verbraucht. Die Lagerung
und Trocknung „ist bei Laubholz
eine Wissenschaft für sich,
von Art zu Art unterschiedlich“.
In jedem Falle aber muss Laubholz
in der Regel mindestens
ein Jahr nach dem Einschnitt
draußen im Freien luftgetrocknet
werden, „wofür man wiederum
deutlich größere Lagerflächen
und leistungsstärkere
Gabelstapler und Kräne braucht –
das schwere, oft sperrige, im
Durchmesser bis zu 80 Zentimeter
dicke Laubholz muss erst einmal
bewegt werden“. Erst nach dieser
langwierigen Lufttrocknung
kann Laubholz schließlich in die
Trockenkammer kommen, und
so endgültig zum Rohstoff für die
eigentliche Herstellung von Bauelementen
vorbereitet werden.
Dann: Hobeln, Fräsen, Bohren.
„Als wir in unserer Abbundhalle
zum ersten Mal Laubholzplatten
für den Hausbau als Prototypen
herstellen wollten, haben wir in
zwei Minuten Fräser im Wert von
36000 Euro geschrottet!“ Will
heißen: Für Laubholz braucht
es deutlich härtere, sonderbeschichtete
und anders geformte
Sägeblätter, Fräser und Bohrer.
Hinzu kommt, dass mit höheren
Vorschubgeschwindigkeiten bei
geringerer Drehzahl gearbeitet
werden muss, was wiederum
deutlich leistungsstärkere Maschi-
54 | altlandkreis
nenmotoren erfordert und somit
mehr Energie frisst. Insofern Fluch
und Segen zugleich für Andreas
Ressle: Holz mit herausragenden
Eigenschaften einerseits, derzeit
noch viel zu hohe Herstellungskosten
andererseits.
Die Lösung: Noch mehr Geld, Zeit
und Leidenschaft in Kauf nehmen
und eine firmeneigene Forschungsabteilung
gründen, die
sich mit dem Thema „Laubholz als
Bauholz“ intensiv befasst. Genau
das hat Andreas Ressle mit H.R.W.
vor rund vier Jahren gemacht, dafür
sogar kompetente Mitarbeiter
nur dafür ein- oder abgestellt.
Und? „Es kostet uns wirklich brutal
viel Geld, Zeit und Kraft – aber
wenn ich mir etwas, das in meinen
Augen die Zukunft ist und zu
100 Prozent Sinn macht, in den
Kopf setze, möchte ich es auch
durchziehen.“
Crème de la Crème
des Holzbaus
Das primäre Ziel: Zunächst nicht
ein komplettes Massivholzhaus
aus Laubholz zu bauen, sondern
Bauteile aus Laub- und Nadelholz
herzustellen und genau
dort einzusetzen, wo sie ihre jeweils
besten Eigenschaften optimal
entfalten können. Heißt?
„Wir konstruieren dafür hybride
Bauteile, woraus unter anderem
die Idee kombinierter Deckenelemente
entstand.“ Am Tag des
„altlandkreis“-Interviews hatte
Andreas Ressle auch ein Gespräch
mit jemandem, „der als erster
H.R.W.-Kunde im Rahmen seiner
Gebäudeaufstockung so eine
Kombidecke aus Buche und Fichte
bekommen wird“. Zur Herstellung
dieses Deckenelements, dessen
oberste und unterste Schicht aus
bis zu vier Zentimeter dicken Buchenlamellen
besteht, wurden bei
H.R.W. die Maschinen am Standort
Roßhaupten inzwischen aufund
umgerüstet. „Die sind jetzt
deutlich leistungsstärker, können
Bereit zum Abtransport: Fertige Wand- und Deckenelemente.
sowohl Nadel- als auch Laubholz
verarbeiten.“ Dennoch sind die
Herstellungskosten bei Laubholz
in Summe nach wie vor rund doppelt
so teuer wie bei Projekten mit
Nadelholz. „Das können wir niemals
auf den Kunden umlegen.“
Insofern ein Draufzahlgeschäft für
mehr Regionalität und Nachhaltigkeit?
„Kann man fürs erste so sagen“,
sagt der Unternehmer. „Soll
aber keinesfalls so bleiben.“ Ganz
im Gegenteil sogar. Andreas Ressle
und sein Forschungsteam arbeiten
für das Projekt „Laubholz als
Bauholz“ inzwischen mit nahezu
allen Größen der Holzbaubranche
in ganz Deutschland, Österreich
und der Schweiz zusammen. „Wir
reden hier wirklich von der Crème
de la Crème des Holzbaus.“ An
der Technischen Universität (TU)
in München beispielsweise wird
das Laubholz von H.R.W. in Sachen
Statik unter die Lupe genommen.
In einer Brandprüfstelle in
Leipzig hinsichtlich Brandschutzeigenschaften.
An der Hochschule
in Eberswalde wird das Lagern
und Trocknen von Laubholz erforscht.
An der TU Braunschweig
die Dämmeigenschaften. Am Institut
für Fenstertechnik (IFT) in
Rosenheim der Schallschutz. Und
mit Unterstützung des Österreichischen
Instituts für Bautechnik
(OiB) gehe es um EU-weite Zulassungen.
„Wir haben inzwischen wirklich
viele Experten mit im Boot sitzen,
die sich regelmäßig zum Austausch
treffen.“ Unter anderem
mit dem Ziel, adäquate Fördergelder
für die weitere Entwicklung zu
bekommen. „In Deutschland gibt
es gefühlt für jedes noch so kleine
Vorhaben einen Link zur Beantragung
von Förderung – für das, was
wir hier vorhaben, gibt es bis dato
absolut nichts.“ Dabei handelt es
sich bei diesem Versuch, Laubholz
als Bauholz wirtschaftlich salonfähig
zu machen, ohne Übertreibung
um eine Revolution für den
modernen Holzhausbau. Dass dieses
Vorhaben von Andreas Ressle
gut sein muss, zeigt auch der Gegenwind,
der ihm in Papierform
entgegenbläst. „Wir haben auf
Anmeldung unseres Patents inzwischen
sehr viele Querschläge,
also von Rechtsanwälten unterschriebene
Einwände, bekommen,
die jedoch bisher noch alle als unbegründet
zurückgewiesen werden
konnten.“ Heißt erfreulicherweise:
„Die H.R.W.-Patentierung
der hybriden Vollholzdecke aus
Laub- und Nadelholz ist bereits
abgeschlossen.“ Was jedoch noch
fehle, sind bundes- und EU-weite
Fördergelder. Und ein politischer
Wille, der den Holzhausbau der
Zukunft, passend zum Wald der
Zukunft, finanziell ermöglicht. js
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märz / april 2025 | 55
Neuerungen der Bayerischen Bauordnung
alle Ausgaben online unter
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Erleichterungen
mit Aufschrei
Weilheim | Wer ein Haus bauen
oder im Bestand sanieren möchte,
hat sich prinzipiell an die Gesetze
der Bayerischen Bauordnung
zu halten. Sie umfasst in Summe
84 Artikel und ist seit Beginn des
Jahres mit einigen Neuerungen
versehen. Manche erleichtern
insbesondere kleinere Vorhaben,
weil sie neuerdings verfahrensfrei
umsetzbar sind und somit
bürokratischer Aufwand entfällt.
Wieder andere sind Experten zufolge
unzureichend definiert und
werfen Fragen auf. Eine geplante
Gesetzesänderung hatte bei Stadtund
Gemeindeverantwortlichen
im ländlichen Raum zunächst für
sprichwörtliche Bauchschmerzen
gesorgt, da sie Verkehrschaos und
Nachbarschaftsstreitigkeiten hervorrufen
hätte können. Doch dazu
später mehr. Denn das Allerwichtigste
bei Bauvorhaben: „Dass sich
Bauherren direkt bei uns oder in
ihrer jeweiligen Stadt oder Gemeinde
bereits vor der jeweiligen
Planung eines Projekts informieren
und somit sichergehen, was
auf ihrem jeweiligen Grundstück
tatsächlich erlaubt ist – denn verfahrensfrei
heißt nicht automatisch
auch rechtsfrei. Hinzu kommt, dass
Städte und Gemeinden in vielen
Bereichen Satzungen mit eigenen
Regeln rechtskräftig beschließen
dürfen, es obendrein eine Anzeigenpflicht
für bereits abgeschlossene
Projekte gibt“, sagt Juristin und
Regierungsdirektorin Franka Knauer,
seit November 2022 Leiterin der
Abteilung „Bauen und Umwelt“ im
Landratsamt Weilheim-Schongau,
die der „tassilo“-Redaktion einige
interessante Gesetzesänderungen
der neuen Bayerischen Bauordnung
in einem persönlichen Gespräch
mitgeteilt hat. Angefangen
beim Thema „Terrassenüberdachungen“.
Die dürfen bereits seit
längerem verfahrensfrei errichtet
werden, sofern die Gesamtfläche
des Daches nicht größer als 30
Quadratmeter (Länge mal Breite)
beträgt. Neu im Zuge dieser Regelung
ist allerdings, dass die Tiefe
des Daches, also der Abstand von
der Hauswand in Richtung Garten
hinaus, nicht mehr auf drei Meter
beschränkt ist. „Der könnte beispielsweise
nun auch fünf oder
sechs Meter betragen, sofern die
30 Quadratmeter Fläche insgesamt
eingehalten werden.“
Verfahrensfreier Ausbau
des Dachgeschosses
Um die Klimawende etwas rascher
voranzutreiben, hat die neue
Franka Knauer über Neuerungen
in der Bayerischen Bauordnung.
Bayerische Bauordnung auch im
Bereich „Erneuerbare Energien“
etwas Wind aus den Segeln der
Bürokratie genommen. So dürfen
seit Anfang des Jahres Ladestationen
für E-Autos verfahrensfrei installiert
werden. Und für den Bau
von Photovoltaik- und Solaranlagen
sind die Sicherheitsabstände
für Brandschutz auf Dächern reduziert
worden – so können Dachflächen
von beispielsweise Doppel-
oder Mehrparteienhäusern
etwas umfangreicher mit Solarmodulen
ausgekleidet werden als
bisher. Die wohl interessanteste
Änderung für hiesige Bürgerinnen
56 | altlandkreis
und Bürger: Der verfahrensfreie
Ausbau „kalter“ Dachgeschosse.
Heißt? „Dass noch unbewohnte
Dachgeschosse seit Anfang Januar
ebenso verfahrensfrei und
somit mit wesentlich weniger
bürokratischem Aufwand ausgebaut
werden dürfen.“ Aber Achtung:
Ausbauen heißt in diesem
Falle nicht Aufstocken. „Es geht
um den Dachgeschossausbau im
Bestand.“ Hier lukrativ: Der Einbau
von Gauben, die bei Schrägdächern
wesentlich mehr Raum,
Licht und somit auch aufrechtes
Stehen ermöglichen – und nach
aktuellem Stand der Regelungen
ebenfalls verfahrensfrei und sogar
ohne Größenbeschränkung (!) errichtet
werden dürfen. „Weil Städte
und Gemeinden hier von ihrem
Satzungsrecht entbunden worden
sind.“ So ganz trauen Expertinnen
wie Franka Knauer dieser Regelung
jedoch noch nicht – allein die
Vorstellung, dass Gauben auf allen
Dächern Bayerns nun verfahrensfrei
quasi so groß gebaut werden
dürfen, wie es die jeweilige Statik
hergibt, sei kaum vorstellbar.
„Hier warten wir deshalb noch auf
finale Vollzugshinweise und hoffen
auf eine baldige, eindeutige
Rechtsklarheit.“ Hintergrund dieser
Regelung grundsätzlich: Das
Fördern von neuem Wohnraum
in Bestandsgebäuden, was aus
mehreren Gründen Sinn macht:
Einerseits soll so dringend benötigter
Wohnraum geschaffen werden,
ohne dabei neue, natürliche
Flächen zu versiegeln. In leerstehenden
Gebäuden oder Wohnungen
kehrt wieder Leben ein, was
> > > SO INFORMIEREN SIE SICH
Stadt- und Ortskerne aufwertet.
Andererseits sind Sanierungen
und Erweiterungen von Bestandsgebäuden
für viele junge, aber
auch ältere Menschen die finanziell
einzige Möglichkeit, in Zeiten
hoher Lebensunterhaltungs- und
Energiekosten sowie gestiegenen
Zinsen sich einen zusätzlichen, eigenen
Wohnraum zu schaffen.
Streitpotential durch
Stellplatzänderung
Ein in der Region brisantes Thema
sei laut Franka Knauer der Bau
von Pools. Auch der ist nach Bayerischer
Bauordnung für Grundstückseigentümer
verfahrensfrei
erlaubt, ebenfalls ohne Größenbeschränkung.
Doch des Poolbesitzers
Freud, scheint des Nachbars
Leid zu sein. „Wir bekommen hier
im Landratsamt auffallend viele
Beschwerdeanrufe wegen Lärmbelastung
durch die Nutzung von
Pools.“ Ähnliches gilt auch beim
Thema Einfriedungen, womit beispielsweise
Gartenzäune, Hecken
oder Mauern zu benachbarten
Grundstücken gemeint sind. „Hier
nehmen es einige Bürgerinnen
und Bürger in Sache Höhe, Breite
und Gestalt besonders genau,
um nicht zu sagen zu genau.“
Die brisanteste Änderung in der
neuen Bayerischen Bauordnung
erfolgte jedoch zunächst zum Thema
„Stellplatzpflicht“. Die sollte
nämlich von zwei Stellplätzen auf
einen Stellplatz halbiert werden.
Dies hätte bedeutet: Wer fortan
ein Haus baut, darf auf seinem
Privatgrundstück zwar so viele
Bauvorhaben sollten bereits vor der Planung rechtlich abgeklärt
sein. Entweder in der Verwaltung Ihrer jeweiligen Stadt oder
Gemeinde. Oder direkt im Bauamt des Landratsamtes Weilheim-
Schongau, telefonisch erreichbar unter 0881 / 681-1210, via E-Mail
unter bauamt@lra-wm.bayern.de. Die Beratung ist in der Regel
kostenlos.
Pkw-Stellplätze errichten, wie er
möchte. „Ist allerdings nur noch
zum Bau von einem verpflichtet.“
In Großstädten kein Problem, weil
dort ohnehin nicht mehr Platz zur
Verfügung steht, außerdem viele
Menschen dank Car-Sharing
sowie engmaschigem öffentlichen
Personennahverkehr mit
Straßenbahn, U-Bahn, Bus und
Zug ohnehin kein eigenes Auto
besitzen. In ländlichen Regionen
sind dagegen nicht nur Eltern und
Großeltern, sondern auch volljährig
gewordene Kinder auf ein eigenes
Auto angewiesen, um von
A nach B zu kommen. Zwei, drei
oder mehr Autos pro Familie sind
deshalb hierzulande keine Seltenheit.
Heißt: Wenn hiesige Häuslebauer
in Zukunft nur noch einen
Stellplatz auf Privatgrund errichten
müssten, würden Zweit- und Drittwagen
draußen auf den Straßen
geparkt – also dort, wo es ohnehin
keine freien Parkflächen mehr
gibt und der eigentliche Straßenverkehr,
aber auch Rettungs- und
Räumdienste schon jetzt ihre liebe
Müh und Not haben, reibungslos
durchzukommen. Zahlreiche
Stadt- und Gemeindeverantwortliche
sahen bei der Umsetzung
einer solchen Regelung hohes
Streitpotential unter hiesigen Bürgerinnen
und Bürgern, plädierten
deshalb inständig für eine Änderung
im Gesetzestext. Franka
Knauer bestätigt diesen Aufschrei
aus den hiesigen Rathäusern zum
Jahreswechsel, kann die hiesigen
Bürgermeister inzwischen aber
wieder beruhigen: Aufgrund des
starken Gegenwinds wurde die
Stellplatzänderung noch vor Beschlussfassung
durch den Bayerischen
Landtag nochmals verändert
– ab 1. Oktober 2025 gilt bei
Neubauten, dass pro neu gebauter
Wohnung zwei Stellplätze gefordert
werden können. Allerdings
nur, wenn die jeweiligen Stadtund
Gemeinderäte sich bis dahin
mehrheitlich auf eine Satzung für
zwei Stellplätze geeinigt haben. js
märz / april 2025 | 57
Hochwasserschutz beim Bau eines Eigenheims
Von weißer Wanne
bis Rückstauklappe
Altlandkreis | Sobald anhaltender
Starkregen mal fällt, oder sich eine
Gewitterzelle punktuell entlädt,
können Feuerwehren und Technische
Hilfswerke präventiv nichts
mehr retten. Umso wichtiger: Hochwasserschutz
bereits bei Planung
und Umsetzung eines Neubaus
vollumfänglich zu berücksichtigen.
Angefangen bei der Beurteilung
des vorgesehenen Grundstücks.
„Mich bei der jeweiligen Stadt
oder Gemeinde über potentielle
Hochwassergefahren informieren,
die sowohl vom Grundwasser als
auch von umliegenden Bächen,
Flüssen und Seen ausgehen können.
Mit zukünftigen Nachbarn
über deren Erfahrungen sprechen.
Sich Informationen aus einer Gewässeranalyse
einholen, über die
beispielsweise die Sickerfähigkeit
des Bodens beurteilt wird und ersichtlich
ist, wie hoch der Grundwasserstand
ist. Aber auch den
Blick ins Internet nicht scheuen –
das kostenlos zugängliche Geoportal
BayernAtlas liefert beispielsweise
über die Reiter Themen,
Umwelt- und Naturgefahren, sowie
Hochwasser wertvolle, auf die
Region zugeschnittene Informationen“,
sagt Karl Neuner, der als Vorstandsvorsitzender
der Stadtwerke
Weilheim, Kreisbrandmeister für
Weilheim-Schongau sowie Katastrophenschutz-Experte
vielfach
massivste Hochwasserschäden in
hiesigen Häusern hautnah miterlebt
und aktiv bekämpft hat. „Zum
Beispiel herausgerissene Tanks von
Ölheizungen – allein den Gestank
bringst du über Monate nicht mehr
raus aus dem Gebäude.“ Dabei
sind es oft Kleinigkeiten, die darüber
entscheiden, ob ein Keller von
Wassermassen geflutet wird oder
nicht. „Vor dem Hintergrund der
offensichtlichen Klimaerwärmung
und der Tatsache, dass wir es in
jüngster Zeit auffallend häufiger
mit Extremwetterereignissen zu
tun gehabt haben, kann ich nur jedem
empfehlen: Für Planung und
Bau eines Gebäudes lieber von
vorne herein etwas mehr Geld in
die Hand zu nehmen, um für den
Fall der Fälle gerüstet zu sein.“
Neben der eingangs erwähnten
Gefahrenanalyse für den Bereich
des Grundstücks an sich ist ebenfalls
von größter Wichtigkeit: Sich
erkundigen, ob das auserkorene
Areal auch vollständig mit einer
Elementar-Schadenversicherung
abgesichert werden kann. Auch
das sei im Ernstfall immer wieder
ein Riesenproblem mit oft existenzbedrohlichen
Auswirkungen –
dass sich Leute entweder gar nicht
versichern, oder die Versicherung
wenig bis nichts bezahlt im Schadensfall,
weil das Haus auf einem
Grundstück steht, das Teil eines
Hochwasserrisikogebiets ist.
Wasserdichte und
druckfeste Fenster
Was in Sachen Hochwasserschutz
so oder so jeder Häuslebauer
berücksichtigen kann und im
Idealfall auch sollte: Den Keller
mit wasserdichten Abdichtungen
ausbetonieren lassen. „Im Volksmund
spricht man hier von der
sogenannten weißen Wanne.“
Fenster in Kellerschächten, wenn
möglich, höher setzen, „im besten
Fall über die Stauhöhe“. Sich bei
Schleich
INNEN- UND AUSSENPUTZ
TROCKENLEGUNG
und Wild
WDVS, PFLASTERARBEITEN
BETONSANIERUNG
x 01 71 / 300 95 07
Land unter: In Hochwasserzeiten wie diesen können wasserdichte Bauweisen große Schäden verhindern.
58 | altlandkreis
der Kellergestaltung grundsätzlich
für hochwassersichere Fenster und
Lichtschächte entscheiden – die
sind nicht nur wasserdicht, sondern
halten auch dem Druck der
potentiellen Wassermassen stand.
„Natürlich kosten solche Fenster
mehr, sorgen aber für eine hohe
Werthaltigkeit des Hauses an sich
und können im Notfall massive
Schäden wirklich verhindern“, bekräftigt
Karl Neuner. Ein weiterer,
häufig vergessener Punkt: Eine
Kanalrückstausicherung. Hintergrund:
Bei Hochwasser kommt es
immer wieder dazu, dass Abwasser
im Kanal nicht mehr abfließen
kann und sich zwangsläufig zurückstaut
– im schlimmsten Falle
so weit, dass mit Kot und Urin
verdrecktes Schmutzwasser Räumlichkeiten
von Wohnhäusern flutet.
Genau das lässt sich mit dem
Verbau einer Rückstausicherung,
auch Rückstauklappe genannt,
verhindern. „Die kosten auch nicht
die Welt“, weiß Karl Neuner, der
bei diversen Feuerwehreinsätzen
schon mit Abwasser geflutete Häuser
mitausgepumpt hat. Und tatsächlich:
So ein Rückstauventil ist
bereits ab erschwinglichen 60 Euro
erhältlich. Wichtig an dieser Stelle:
„Dass diese Rückstauklappen,
von denen es sowohl mechanische
als auch elektronische gibt, regelmäßig
gewartet und auf Funktionalität
überprüft werden – nicht
dass ausgerechnet im Ernstfall die
Klappe nicht schließt.“ Weitere
wertvolle Tipps: Den Hauseingang
im Erdgeschoss via Podest etwas
höher zu setzen. Den Strom-Verteilkasten
nicht im Keller sondern
Erdgeschoss installieren. Und die
die Bodenplatte des Hauses so
massiv, stabil und wasserdicht
bauen, dass sie im Falle des nach
oben drückenden Grundwasserpegels
weder aufschwimmt noch
bricht. „Was ein Statiker in der Regel
genau berechnen und bestimmen
kann.“
Infoveranstaltung
für Bürger
Gemeinsam mit den auf kommunaler
Ebene bereits vorhandenen
und weiterhin geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen
wie
Rückhaltebecken, Staumauern,
Monitoring über Pegelmessgeräte
für rechtzeitige Gefahrenwarnung
an Bevölkerung und Rettungsdienste
können auch hauseigene
Sandsäcke oft entscheidend sein
über trockene oder vollgelaufene
Keller. Wer beispielsweise die
Bachstraße in Peißenberg entlangspaziert,
wird an und zwischen
den klassischen Gartenzäunen
der dortigen Einfamilien- und
Mehrparteienhäuser auch immer
wieder Hochwasserschutz-Utensilien
entdecken. Zum Beispiel
Vorrichtungen für passgenaues
Anbringen von Massivholzbrettern,
die das vom Wörthersbach
kommende Hochwasser an den
Kellerfenstern vorbeilenken sollen.
Wie brisant das Thema Hochwasser
im Pfaffenwinkel ganz generell
ist, unterstreicht eine jüngst von
der Weilheim-Schongauer Kreisbrandinspektion
aus dem Boden
gestampfte Großveranstaltung, die
> > > INFOS ZUM SYMPOSIUM
sowohl für die breite Öffentlichkeit
als auch alle Blaulichtorganisationen
hochinteressant werden wird.
Die Rede ist von einem Symposium
mit dem Titel „Hochwasserlagen
und Starkregenereignisse“,
das am Freitagabend, 28. März, ab
17 Uhr und Samstag, 29. März, ab
9 Uhr alle interessierten Bürgerinnen
und Bürger sowie Mitglieder
von Behörden und Organisationen
mit Sicherheitsaufgaben, kurz
BOS, wie Feuerwehren, Technisches
Hilfswerk, Bayerisches Rotes
Kreuz, Johanniter, Polizei und viele
mehr auf den Volksfestplatz an der
Wessobrunner Straße in Weilheim
lädt. Sowohl die Bürgerinnen
und Bürger als auch die hiesigen
Feuerwehren sollen im Rahmen
dessen über Risiken durch Starkregen-
und Hochwasserereignisse
informiert und sensibilisiert werden.
js
Die Feuerwehr beim Auspumpen
eines vollgelaufenen Heizraums.
Alle Informationen zu Fachvorträgen, Ausstellern und Rahmenprogramm
des großen Hochwasser-Symposiums für Weilheim-
Schongau am Freitagabend, 28. März, ab 18 Uhr und Samstag, 29.
März, ab 9 Uhr auf dem Volksfestplatz und in den Hochlandhallen
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märz / april 2025 | 59
Das Solarpotentialkataster
Kann Ihr Haus
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Weilheim-Schongau | Mit Sonnenenergie
Strom und Wärme
erzeugen ist für Umwelt- und Naturschutz
längst von großer Bedeutung
in Zeiten der offensichtlichen
Klimaerwärmung. Viele Hausbesitzer
zögern dahingehend aber
noch. Und stellen sich die für sie
entscheidende Frage: Ist die Lage
und Ausrichtung meines Hausdachs
überhaupt dafür geeignet,
grünen Strom aus Sonnenenergie
herzustellen? Noch vor der Planung
einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage
empfehlenswert:
Der Blick auf das Solarpotentialkataster,
das es auch explizit für
den Landkreis Weilheim-Schongau
gibt. Prinzipiell handelt es sich bei
diesem Online-Tool um eine freizugängliche
Internetseite, über die
auf einer virtuellen Landkarte alle
Gebäude hiesiger Städte und Gemeinden
samt Ortsteilen und Weilern
angezeigt wird. Ob sich nun
auch Ihr Hausdach für eine Photovoltaik-
oder Solarthermieanlage
eignet, kann über diesen Online-
Dienst mit wenigen weiteren Suchwörtern
und Klicks herausgefunden
werden. Denn: Die Entwickler
des Solarpotentialkatasters arbeiten
mit Daten zu „durchschnittliche
Sonneneinstrahlung“ und „Ausrichtung
der Dachfläche“. Heißt:
Wer seine exakte Wohnadresse in
die Suchleiste des Solarpotentialkatasters
eintippt und die Entertaste
drückt, bekommt sofort angezeigt,
ob und wie gut sich seine
Dachanlage zur Strom- oder Wärmegewinnung
aus Sonnenstrahlen
eignet. Grundlage für die Solarpotenzialanalyse
sind genaugenommen
Laserscandaten, die
beim Überfliegen des jeweiligen
Untersuchungsgebietes
generiert wurden. Laut Andreas
Scharli, Energiemanager
von Energiewende Oberland,
„werden die Daten durch einen
Dienstleister rund alle
zehn Jahre aktualisiert“. Die
jüngsten Daten für Weilheim-
Schongau stammen wohl aus 2019.
Photovoltaik oder
Solarthermie
Prinzipiell haben Hausdachbesitzer
mit einer Photovoltaik-Anlage
oder einer Solarthermie-Anlage
zwei verschiedene Möglichkeiten
der regenerativen Energiegewinnung
durch Sonneneinstrahlung.
Photovoltaikanlagen erzeugen mit
Hilfe von Solarmodulen Strom aus
Sonnenlicht. Wird zur selben Zeit
Strom im Haus gebraucht, kann
dieser direkt genutzt werden. Produziert
die PV-Anlage Strom, der
nicht direkt verbraucht wird, wird
dieser ins öffentliche Stromverbundnetz
eingespeist und nach
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) vergütet. In der Regel kann
in etwa ein Drittel des gesamten
Strombedarfs mit einer PV-Anlage
auf dem Dach gedeckt werden.
Allerdings besteht auch die Möglichkeit,
den eigens produzierten
Strom mit einer zusätzlich installierten
Batterie zwischenzuspeichern.
So lässt sich die Selbstversorgung
auf bis zu zwei Drittel
des Gesamtstrombedarfs steigern.
Sonneneinstrahlung ermöglicht
jedoch nicht nur eine umweltfreundliche
Erzeugung von Strom,
sondern auch die von Warmwasser
und Heizwärme. Hierzu braucht es
eine Solarthermieanlage, die wie
folgt funktioniert: Auf dem Dach
oder an der Fassade des Hauses
wird ein sogenannter Kollektor angebracht.
Ein darin eingebautes,
dunkel beschichtetes Blech nimmt
die Wärme durch Sonneinstrahlung
auf. Ein Wärmeträgermedium
transportiert diese Wärme schließlich
zum im Haus installierten
Wärmetauscher, von dem wiederum
warmes Wasser in Richtung
Badezimmer oder Küche fließen
kann. Eine Solarthermieanlage für
einen Vier-Personen-Haushalt benötigt
in etwa eine vier bis sechs
Quadratmeter große Kollektorfläche
sowie einen Speicher von 90
Litern pro Person. Im Durchschnitt
können damit rund 60 Prozent des
Warmwasserbedarfs durch Sonnenenergie
gedeckt werden. Und
wenn die Sonne aufgrund von
Dunkelheit oder schlechtem Wetter
nicht scheint? Lässt sich Wärme aus
einem herkömmlichen Heizkessel
hinzuschalten. Auch die Raumhei-
60 | altlandkreis
Code zur
Webseite:
zung kann durch eine Solarthermieanlage
unterstützt werden. In
Kombination mit einer Holz-Pelletheizung
kann hier eine vollständige
Unabhängigkeit von fossilen
Brennstoffen erreicht werden.
„Verhindert unseriöse
Angebote“
Doch zurück zum Solarpotenzialkataster
des Landkreises Weilheim-
Schongau, das wie folgt bedient
wird: Es online über die Internetseite
www.weilheim-schongau.de
suchen und öffnen. Auf der Startseite
angekommen, geben Sie die
exakte Adresse Ihres Wohnhauses
in die Suchleiste ein. Das Programm
zoomt daraufhin auf der
Landkarte in das Dach des zur Adresse
passenden Gebäudes hinein.
Es folgt die Analyse der Dachfläche
über Farbmarkierungen. Grün bedeutet
eine hohe, gelb eine mittlere
und rot eine geringe bis gar keine
Eignung. Dank Detailansicht und
individuelle Berechnungen können
weitere wichtige Parameter wie
Dachneigung, Verschattung und
Modulgröße in die Analyse miteinbezogen
werden. Unter Berücksichtigung
aller bisheriger Parameter
berechnet das Programm schlussendlich
die für Ihr Dach ideale Größe
der Anlage, die zu erwartende
Leistung (wie viel Strom produziert
wird), die voraussichtlichen Kosten
für den Bau und Unterhalt der Anlage
sowie den Verdienst durch die
Einspeisevergütung.
Nutzer haben insofern die Möglichkeit,
verschiedene Szenarien
durchzusimulieren, um die für
sie wirtschaftlich beste Lösung zu
finden. Nach Abschluss der Analyse
kann ein detaillierter Bericht
heruntergeladen werden und als
Grundlage für eine fachliche Beratung
beim Experten dienen. Will
heißen: Obwohl das Solarpotentialkataster
ziemlich genau Neigung,
Ausrichtung erwartbare Energieerträge
von Dachanlagen errechnet,
kann es eine fundierte Fachberatung
eines Experten vor Ort nicht
ersetzen. Andreas Scharli möchte
dennoch auf die großen Vorteile
dieser objektiven, kostenlosen und
für jedermann freizugänglichen
Solarpotentialanalyse hinweisen:
„Dank des benutzerfreundlichen
Aufbaus können selbst Laien in
wenigen Minuten einschätzen, ob
ihr Dach das Zeug zum Sonnenkraftwerk
hat. Und im Gegensatz
zu den Analysen bei kommerziellen
Anbietern müssen die
Nutzer beim Solarkataster keine
persönlichen Daten angeben –
das verhindert ungebetene Anrufe
und unseriöse Angebote, die interessierte
Hauseigentümer oder Gewerbetreibende
zu einer Investition
verleiten sollen.“
edl/js
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märz / april 2025 | 61
Große Ausbildungsmesse in Weilheimer Berufsschule
Pflegefachfrau/-mann
Dauer: 3 Jahre
Pflegefachhilfe
Dauer: 1 Jahr
schulgeldfrei
jährlich ab
September
Berufsfachschulen Heimerer GmbH
Marienplatz 4, 86956 Schongau
Tel. 08861 2335-0
schongau@heimerer.de
www.heimerer.de
Anschauen, Ansprechen
und selbst mit Anpacken
Bereits im Eingangsbereich der Berufsschule ist jede Menge geboten.
Weilheim | Sich umschauen, ausprobieren
und informative Gespräche
auf Augenhöhe führen:
Bereits zum 21. Mal findet am
Samstag, 22. März, von 9 bis 16
Uhr die große Ausbildungsmesse
für Weilheim-Schongau statt.
Und zwar erneut in Kombination
mit einem Tag der offenen Tür
der inzwischen rund dreieinhalb
Jahre alten Berufsschule Weilheim.
Diese Großveranstaltung
am Narbonner Ring wird auch
heuer wieder eine einzigartige
Gelegenheit für Schülerinnen
und Schüler, aber auch deren
Eltern, Lehrkräfte und allgemein
Interessierte sein, sich über die
zahlreichen Ausbildungs-, Praktikums-
und Studienmöglichkeiten
im Landkreis Weilheim-Schongau
und Umgebung umfassend zu
informieren. Nach Angaben von
Kreisentwicklerin Christiane Wurm
werden sich heuer rund 110 regionale
Aussteller im Rahmen der
Messe präsentieren, die wiederum
mehr als 180 verschiedene Ausbildungs-,
Praktikums- und Studienplätze
mit im Gepäck haben. Von
renommierten Unternehmen über
Institutionen und Fachschulen bis
hin zu traditionellen wie innovativen
Handwerksberufen und
der Berufsschule Weilheim selbst
– die Messe bietet insofern allen
Interessierten einen umfassenden
Überblick über das vielfältige Ausbildungsangebot
aus den Bereichen
Industrie, Handel, Handwerk,
Soziales, Gesundheit, Einzelhandel,
IT, Dienstleistungen und vieles
mehr. Für die besonders praxisorientierten
Besucher gibt es zahlreiche
Mitmachaktionen, um Industrie-
und Handwerksberufe in den
topausgestatteten Werkstätten der
neuwertigen Berufsschule kennenzulernen.
Aber auch draußen
auf dem großzügigen Vorplatz der
Berufsschule können Gäste sich
ausprobieren. Zum Beispiel am
Informationsmobil der Deutschen
Bundeswehr, das bekannt ist für
einfachverständliche Karriereberatung.
An den Werkzeugen, Streichtechniken
sowie der Farbenvielfalt
der Maler im Brillux-Malertruck.
Oder an einer mittelalterlichen
Schmiede.
Mitmachaktionen
für alle Sinne
Federführend organisiert wird
die diesjährige Ausbildungsmesse
in Weilheim von der Kreisentwicklung
des Landratsamtes
Weilheim-Schongau, unterstützt
Besucher können beim Errichten eines Mauerwerks helfen.
62 | altlandkreis
Weilheim-Schongau, empfehlen
die Veranstalter für eine dennoch
stressfreie Anreise folgendes: Den
kostenfrei zur Verfügung gestellten
Shuttle-Service nutzen. Der
pendelt im Zehn-Minuten-Takt
zwischen dem Volksfestplatz an
der Wessobrunner Straße und
der Berufsschule am Narbonner
Ring hin und her. Denn: Parkplätze
an der Berufsschule selbst
sind Ausstellern und Veranstaltern
vorbehalten, weshalb die am
Volksfestplatz sowie in der Töllern-
Senke ausgewiesenen Parkflächen
genutzt werden sollten. Unter
Einhaltung dieser Bitte steht der
in Summe 21. Ausbildungsmesse
Weilheim-Schongau sowie dem
bereits vierten Tag der offenen Tür
der Berufsschule Weilheim nichts
mehr im Weg, den
Schulabgängern von
Morgen und Übermorgen
eine wertvolle
Orientierungshilfe in
Sachen Berufsausbildung zu bieten.
Eine,
die neben
e zahlreichen
en
Infoständen mit Azubis und bildern als Gesprächspartner eben
auch praxisnahe ahe Einblicke dank
Mitmachaktionen verspricht.
Aus-
js
Dank Esse und Amboss: Schmiedekunst wie zu Zeiten des Mittelalters.
von „uns wichtigen Partnern wie
der Agentur für Arbeit, dem Netzwerk
Schule-Wirtschaft, der Handwerkskammer
für München und
Oberbayern, der IHK für München
und Oberbayern sowie der Kreishandwerkerschaft
Oberland“. Als
besonderes Highlight unter all den
interaktiven Angeboten sind die
zahlreichen Mitmachaktionen, die
den Besuchern nicht nur im Außenbereich
die Möglichkeit bieten,
sondern insbesondere auch in den
topausgestatteten Werkstätten der
Berufsschule, selbst Hand anzulegen
und verschiedene technische
Ausbildungsberufe wie Industriemechaniker,
Werkzeugmechaniker
oder Kfz-Mechatroniker praxisnah
zu erleben. Gleiches gilt für die
Aula, in der mit Bäckern Brezen,
Semmeln oder Brote gebacken
werden können. Bei den Friseuren
dürfen ersten Berührungen
mit Schere und Kamm gemacht
werden. Via VR-Brille kann virtuell
in das ehrbare Handwerk
der Metzger eingetaucht werden.
Aber auch Zimmerer, Elektriker
und Maler werden ihre wichtigsten
Werkzeuge und Arbeitsweisen
aktiv zur Schau stellen – und Alt
und Jung zum Ausprobieren animieren.
Weitere interessante Aktionen
wird das Format „Haustechnik
live“ darstellen, das praktische
Einblicke in die moderne Welt der
Wärme-, Trink- und Abwassertechnik
bietet. Oder „CNC-Drehen
eines Kreisels“, was wertvolle Einblicke
und Erfahrungen der modernen
Zerspanungstechnik zeigt.
Nicht zu vergessen sind an dieser
Stelle auch „Maurertombola“ und
„Pinnwand to go“, die ebenso Alt
und Jung aus Nah und Fern zum
Mitmachen einladen und so nicht
nur lehrreiche, sondern auch unterhaltsame
Messe-Momente versprechen.
Starkes Zeichen
für Inklusion
Ein besonderes Augenmerk liegt
auf der Weilheimer Ausbildungsmesse
dieses Jahr auf dem Stand
der Fachabteilung „Inklusion“ des
Integrationsfachdienstes, kurz IFD.
Hiermit wird ein starkes Zeichen
dahingehend gesetzt, dass auch
junge Menschen mit Behinderung
auf ihrem Weg in die Berufsausbildung
nicht alleine gelassen
werden, sondern tatkräftige, professionelle
Unterstützung erhalten.
Obendrein haben alle Schülerinnen
und Schüler die Chance, an
einem Gewinnspiel teilzunehmen,
das drei Geldpreise im Wert von
jeweils 300 Euro bereithält.
Weil Interesse und Andrang erfahrungsgemäß
groß sind auf
die größte Ausbildungsmesse in
> > > INFOS ZUR VERANSTALTUNG
Weitere Informationen zur 21. Ausbildungsmesse Weilheim-Schongau
sowie zum 4. Tag der offenen Tür am
Samstag, 22. März, von 9 bis 16 Uhr in der Berufsschule
am Narbonner Ring in Weilheim hält die Internetseite
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märz / april 2025 | 63
Die Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe
Betreiben, Beobachten,
Retten
Weilheim | Immer wieder hat die
vergangenen Jahre bundesweit
eine flächendeckende „Bademeister-Not“
die Schlagzeilen in den
Medien bestimmt. Hintergrund:
Wer ein für die Öffentlichkeit zugängliches
Frei- oder Hallenbad
betreiben möchte, ist sowohl zum
fachgerechten Betrieb der Anlage
als auch zur Badeaufsicht verpflichtet.
Insofern eine vielschichte
Aufgabe, die von einer Fachkraft
oder einem Meister für Bäderbetriebe
abgedeckt werden kann.
Im Pfaffenwinkel gibt es mit den
Hallenbädern in Weilheim und
Penzberg, den Hallen- und Freibädern
in Schongau und Peißenberg
sowie den Freibädern in Peiting
und Altenstadt sechs Anlaufstellen
für Badespaß. Auch sie haben
und hatten die vergangenen Jahre
immer wieder Probleme, in Zeiten
des branchenübergreifenden
Am Sprungturm und Schwimmbecken: Gewässeraufsicht zählt für
Sebastian Mühlbauer und Azubine Tanja Borr zur Hauptaufgabe.
Fachkräftemangels ausreichend
qualifiziertes Personal zu finden,
mussten im schlimmsten Falle
sogar den Bäderbetrieb temporär
einstellen. Erstmals in seiner
Historie bildet genau deshalb nun
auch der Landkreis Weilheim-
Schongau ab September 2025 einen
Fachangestellten für Bäderbetriebe
aus. Hintergrund: Betreiber
des Hallenbads an der Jahnstraße
2 in Weilheim ist nicht die Stadt,
die sich mit rund 50 Prozent an
den Unterhaltungskosten finanziell
beteiligt, sondern der Landkreis.
Im Zuge dessen wollten wir
von der „altlandkreis“-Redaktion
wissen, wo und wie so eine Ausbildung
zum Fachangestellten für
Bäderbetriebe denn abläuft.
Das Bedienen technischer Anlagen eines Schwimmbades gehört ebenfalls
zur Aufgabe von Fachangestellten für Bäderbetriebe.
Nach Lindau und
Lauingen
Sie dauert, ganz klassisch, drei
Jahre, kann optional auf zwei Jahre
verkürzt werden und beinhaltet
einen bunten Mix aus Theorie und
Praxis. Die Berufsschule befindet
sich im wunderbar gelegenen,
rund 160 Autokilometer entfernten
64 | altlandkreis
Herzlich Willkommen! Ausbilder
und Azubi an der Kundenkasse.
Lindau am Bodensee. Und zwar
immer blockweise über meist zwei
bis drei Wochen am Stück, Wohnheimübernachtung
inklusive. Darüber
hinaus haben die Azubis
auch überbetrieblichen Unterricht
an der Bayerischen Verwaltungsschule,
kurz BVS, im rund 135 Autokilometer
entfernten Lauingen
an der Donau. „Da reden wir von
vier Blöcken über je eine Woche,
im Rahmen dessen die Azubis
ebenfalls im dortigen Wohnheim
übernachten können“, sagt Verena
Steidl, die im Landratsamt
Weilheim-Schongau für die Organisation
und Koordinierung der
Azubis verantwortlich ist. Heißt:
Wer den Beruf des Fachangestellten
für Bäderbetriebe erlernt,
kommt in jedem Falle raus aus
seiner Heimatregion, lernt neue
Gegenden und Leute kennen, was
erfahrungsgemäß eine Bereicherung
für junge Menschen ist. Die
wichtigsten Fächer in Theorie sind
beispielsweise Chemie und Biologie,
in denen es unter anderem
um die Wasserzusammensetzung
in Zusammenhang mit Hygienevorschriften
geht. Selbstverständlich
ist auch Sport ein wichtiges
Fach im Rahmen des Berufsschulunterrichts,
ebenso die Theorie in
technischen Kenntnissen hinsichtlich
des Bäderbetriebs sowie in
Erster Hilfe.
Kooperation zwischen
Hallen- und Freibad
Die Praxis der Ausbildung zum
Fachangestellten für Bäderbetriebe
erfolgt beim Landkreis Weilheim-
Schongau im Hallenbad Weilheim,
wo dessen Betriebsleiter Sebastian
Mühlbauer, ebenfalls Fachangestellter
für Bäderbetriebe, unter
anderem das korrekte Beaufsichtigen
des Bäderbetriebes, lebensrettende
Maßnahmen im Wasser,
Pflege von Becken und Umkleiden,
aber auch das Kassieren am Eingang
den potentiellen Azubis näherbringt.
Insofern handelt es sich
beim Beruf des Fachangestellten
für Bäderbetriebe um einen der
abwechslungsreichsten überhaupt.
An dieser Stelle erwähnenswert:
Eine Kooperation zwischen Landratsamt
und Marktgemeinde Peiting,
dank der die potentiellen
Azubis praktische Einblicke sowohl
in einen Hallenbad- als auch Freibadbetrieb
samt Wellenbecken ermöglicht
bekommen. Denn entgegen
Plantsch und Rigi Rutsch’n, die
dank Hallen- und Freibad ganzjährig
in Betrieb sind, sind Freibäder
logischerweise nur in den warmen
Frühsommer-, Sommer- und Spätsommer-Monaten
geöffnet.
Grundsolide Vergütung
Die an Bewerberinnen und Bewerber
gerichteten Voraussetzungen
sind: Qualifizierender Mittelschulabschluss,
gute Leistungen in
naturwissenschaftlichen und technischen
Schulfächern, sportliche
Fitness und – na klar: Man sollte
bereits zum Antritt der Ausbildung
ein guter bis sehr guter Schwimmer
sein und dies vor allen Dingen
leidenschaftlich gerne tun.
Ähnliche Anforderungen stellen
im Übrigen auch die anderen Anlaufstellen
in der Region, die eine
Ausbildung zum Fachangestellten
für Bäderbetriebe anbieten –
ebenfalls mit Berufsschule in
Lindau und überbetrieblicher Ausbildung
in Lauingen. Interessenten
können sich auf den Internetseiten
der jeweiligen Schwimmbadbetreiber
in Penzberg, Peißenberg,
Schongau, Peiting und Weilheim
(Altenstadt bildet keine Fachangestellten
für Bäderbetriebe aus) informieren,
im Idealfall Telefonkontakt
aufnehmen. Speziell für die
Ausbildung beim Landkreis (www.
weilheim-schongau.de) wäre Verena
Steidl (Tel. 0881 / 681 1135) die
richtige Ansprechpartnerin. Und
in Sachen Azubi-Vergütung? Die
kann sich bei monatlich 1218,26
Euro im ersten, 1268,20 Euro im
zweiten sowie 1314,02 Euro im
dritten Lehrjahr durchaus sehen
lassen.
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märz / april 2025 | 65
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Ausbildungsmesse in Schongaus Lechsporthalle
Auf zur SAM2025!
Schongau | Die Schongauer Ausbildungsmesse,
bekannter als
SAM, ist seit ihrer r Geburt im Jahr
2017 nicht mehr wegzudenken
aus dem Veranstaltungskalender
im Pfaffenwinkel – und wird auch
dieses Jahr wieder zahlreiche
junge wie auch ältere Menschen
in ihren Bann ziehen. Genaugenommen
am Mittwochnachmittag,
9. April, von 13.30 bis 17.30 Uhr in
der Lechsporthalle an der Bürgermeister-Lechenbauer-Straße
11 in
Schongau. Dabei handelt es sich
um die größte Ausbildungsmesse
im Schongauer Altlandkreis, bei
der sich auch heuer wieder mehr
als 80 Betriebe, Behörden und
Dienstleister aus den Branchen
Handwerk, Industrie, Gesundheit,
Handel, Gastro und Hotellerie sowie
öffentlicher und sozialer Bereich
den Schülerinnen und Schülern,
aber auch Eltern, Lehrern,
Großeltern und allen an einer Ausbildung
interessierten Menschen
präsentieren werden. Zum Beispiel
mit Infobroschüren, Flyern, Mitmachaktionen,
Image-Filmen, Bilderstrecken.
Insbesondere aber in
Form von persönlichen Gesprächen
auf Augenhöhe, im Rahmen derer
entscheidende Fragen beantwortet
werden. Fragen, die den Azubis
von Morgen und Übermorgen unter
den Nägeln brennen: Wie läuft
die jeweilige Ausbildung in Theorie
und Praxis ab? Wie lange dauert
sie? Kann sie verkürzt werden?
Wo wäre die Berufsschule? Wöchentlich
oder blockweise? Welche
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es im
jeweiligen Ausbildungsbetrieb
nach erfolgreichem Abschluss der
Lehre? Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?
Wie viel Geld
wird im ersten, zweiten und dritten
Lehrjahr verdient? Wie steht es um
die jeweilige Unternehmenskultur?
Die Antworten auf diese und
viele weitere Fragen geben sowohl
Auszubildende als auch Ausbilder
oder Geschäftsführer, die an diesem
Mittwochnachmittag an den
jeweiligen Messeständen vertreten
sind und ihre Firma, samt Ausbildungsangebot
umfassend präsentieren.
Messepass mit
lukrativem Gewinn
Das Interesse an der Ausbildungsmesse in Schongau ist riesig.
gau, des Informationskreises der
Wirtschaft, der Bundesagentur
für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft
Oberland, der Industrie-
und Handelskammer für
München und Oberbayern, der
Bundesagentur für Arbeit, AmmerLechLand
sowie den Firmen
Heuberger, Eirenschmalz,
Hirschvogel Group, Raiffeisenbank
Pfaffenwinkel, Hoerbiger
und Sparkasse Oberland auf die
Beine gestellt hat. Zum seit Jahren
bewährten Konzept der SAM
gehört der bei Schülerinnen und
Schülern äußerst beliebte Messepass,
der im Foyer der Lechsporthalle
zum kostenlosen Mitnehmen
ausliegen wird – und mit einem
tollen Gewinnspiel verbunden ist.
Zur Erklärung: Für jedes persönliche
Gespräch, das die Schülerinnen
und Schüler mit Ausbildern,
Azubis oder Geschäftsführern
der jeweils ausstellenden Ausbildungsbetriebe
führen, bekommen
sie einen Stempel. Wer den
Pass mit insgesamt vier freien
Feldern vollgestempelt bekommt,
darf ihn vor Verlassen der Veranstaltung
zur großen Verlosung in
eine gläserne Box werfen. Und
mit etwas Losglück den heißbegehrten
Hauptgewinn – ein nigelnagelneues
iPad der Edelmarke
Apple – einstreichen. Insofern
Das bereits auf 2024 geänderte
Konzept, an die Aussteller keine
Doppelstände mehr zu vergeben,
um so noch mehr Ausbildungsbetrieben
eine Plattform zu gewähren,
hat sich bewährt, wurde für
2025 beibehalten. Heißt? „Dass
wir auch heuer wieder mehr als
80 Aussteller vor Ort haben werden“,
betont Alexander Berndt aus
dem Hause Ostenrieder Design
& Marketing, der die insgesamt
sechste SAM als Präsenzveranstaltung
mit Unterstützung des
Landratsamtes Weilheim-Schon-
66 | altlandkreis
Wir bilden Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus
ein toller Anreiz für die Kinder
und Jugendlichen, mit Mut und
Selbstvertrauen auf die Verantwortlichen
der Ausbildungsbetriebe
zuzugehen.
In wenigen Fußminuten
gut zu erreichen
Ein Großteil der Schülerinnen und
Schüler wird sich direkt nach Unterrichtsschluss
an den benachbarten
Schulen – Pfaffenwinkel-
Realschule, Mittelschule Schongau
und Welfen-Gymnasium – zu Fuß
auf in Richtung Lechsporthalle
machen. Für alle, die aus anderen
Orten in Weilheim-Schongau
und darüber hinaus sich auf nach
Schongau machen an diesem letzten
Mittwoch vor den Osterferien
und erfahrungsgemäß von Eltern
oder Großeltern via Auto gefahren
werden: Unbedingt die Parkflächen
abseits der Lechsporthalle
nutzen, da die ohnehin begrenzte
Parkfläche direkt am Haupteingang
nicht zur Verfügung steht.
Stattdessen können Besucher
am Wilhelm-Köhler-Stadel unterhalb
der Lechsporthalle, auf
dem Volksfestplatz an der Lechuferstraße
oder oberhalb des Veranstaltungsortes
am Waldfriedhof
parken – von allen drei Parkflächen
ist die Schongauer Lechsporthalle
in wenigen Fußminuten gut zu erreichen.
Darüber hinaus empfiehlt
sich ein Blick auf die Internetseite
des Veranstalters, die unter www.
schongauer-ausbildungsmesse.de
jede Menge weitere Informationen
sowie tolle Impressionen aus den
Vorjahren bereithält.
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märz / april 2025 | 67
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Weilheim | Auch wenn es die meis-
ten ungern zugeben: Wer im Jahr
2025 eine Bachelorarbeit schreibt,
nutzt dafür auch Künstliche Intel-
ligenz. Sei es zum Recherchieren
über das KI-gestützte Recherche-
Tool „perplexity“. Oder das Aus-
formulieren, ja das Schreiben
lassen ganzer Texte von ChatG-
PT. An dieser Stelle stellt sich für
immer mehr Schüler, aber auch
deren Eltern und Lehrkräfte die
Frage: Welche Rolle spielt Künstliche
Intelligenz beim Erstellen und
Schreiben einer Bewerbung. Und
was erwarten hiesige Ausbildungsbetriebe
dahingehend von
zukünftigen Schulabgängern?
Immerhin arbeitet das eine oder
andere Großunternehmen bereits
dahingehend mit KI, um eingehende
Bewerbungen vorsortieren
zu lassen. Ob dies auch auf
Firmen und Ausbildungsbetriebe
in der Region zutrifft, ist nicht
öffentlich bekannt und nach aktuellem
Stand der Dinge auch
eher unwahrscheinlich. „Kleine,
mittelständische Unternehmen
und Handwerksbetriebe sichten
die Unterlagen nach wie vor
händisch“, sagt Ulrike Sommer,
Vorsitzende der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit in Weilheim,
die sich zum Thema „KI
bei Bewerbungen“ bereits umfassende
Gedanken gemacht hat.
Angefangen bei der Frage: Wie
hilfreich ist KI bei der Erstellung
von Bewerbungsunterlagen, allen
voran in Sachen Anschreiben und
Lebenslauf? „Das steckt bei den
Jugendlichen noch in den Kinderschuhen.
Wobei wir hier ganz klar
unterscheiden müssen zwischen
Gymnasiasten, Realschülern oder
den Abschlussklassen an Mittelschulen.“
Ulrike Sommer meint,
dass KI bei angehenden Abiturienten
allein deshalb eine größere
Rolle spielt, „weil sie in der Schule
weniger Informationen darüber
bekommen, wie man sich richtig
zu bewerben hat“. In Mittel- und
Realschulen gäbe es dagegen spezielle
Bewerbungstrainings, gehen
die Jugendlichen zum Teil auf
sogenannte Bewerbungsorientie-
g
rungs-Camps, im Rahmen derer
das Schreiben einer korrekten
Bewerbung gelernt wird. Wobei
an dieser Stelle nicht auszuschließen
ist, dass auch hier gewiefte
Schülerinnen und Schüler mit KI
arbeiten.
Zu professionell
für einen Teeny
Grundsätzlich gilt: Wer mit Künstlicher
Intelligenz wie eben Chat-
GPT arbeitet, sollte ihr auf gar
keinen Fall uneingeschränkt über
68 | altlandkreis
den Weg trauen, die Ergebnisse
des Tools stets akribisch überprüfen.
„KI ist wie eine schlampige
Mitarbeiterin, der man immer
über die Schulter gucken muss.“
Will am Beispiel Bewerbungsschreiben
heißen: Es inhaltlich
mehrfach und mit Argusaugen auf
Richtigkeit überprüfen. Auch die
„tassilo“-Redaktion bemerkt beim
Ausprobieren von KI immer wieder,
wie entscheidende Informationen
– unerheblich des Themas –
nicht korrekt angegeben werden.
Selbst bereits offiziell bekannte
Daten von Veranstaltungsterminen
werden von der Künstlichen Intelligenz
oft falsch niedergeschrieben.
In der Arbeitswelt an sich sind diese
digitalen Tools schon jetzt, spätestens
jedoch in wenigen Jahren,
branchenübergreifend nicht mehr
wegzudenken. „Auszubildende
sollten bei ihrer Bewerbung auf
KI aber möglichst verzichten“, rät
Ulrike Sommer. „Wenn Personalern
von einem, nur als Beispiel,
15-jährigen Mittelschüler ein Bewerbungsschreiben
in hochgestochenem,
aber auch eckigem und
roboterähnlichem Deutsch vorliegt,
erkennen die das in der Regel
sofort“. Wer seine Bewerbung
dennoch KI-gestützt erstellt, sollte
das Tool entsprechend „füttern“.
Zum Beispiel mit „schreibe die
Bewerbung mit den Worten eines
15-jährigen Realschülers“.
Vertrauliche Daten
in die USA
In der Regel bevorzugen hiesige
Ausbildungsbetriebe jedoch nach
wie vor individuell zusammengestellte
Bewerbungsunterlagen mit
einer gewissen persönlichen Note,
die zum jeweiligen Bewerber, zur
jeweiligen Bewerberin, gut passen.
„Wer sich insbesondere bei
kleinen, mittelständischen sowie
handwerklichen Betrieben bewirbt,
sollte deshalb von einer Bewerbung
mit KI absehen – Betriebe
wollen authentische Bewerbungen
sehen.“ Schließlich interessiert
den Arbeitgeber am Ende des
Tages die menschliche Intelligenz
des Bewerbers, der Bewerberin.
Natürlich werden auch Eltern immer
wieder mal drüberlesen und
an Ausdruck und Rechtschreibung
feilen – aber selbst dann ist das
Schreiben nicht so, wie von einem
professionellen Texter geschrieben
– oder eben von ChatGPT. Unabhängig
davon birgt das Arbeiten
mit KI-gestützten Programmen
auch eine Gefahr, die vielen erst
noch bewusst werden muss. „Hier
sollten sich die Nutzerinnen und
Nutzer darüber bewusst sein,
dass hinter ChatGPT und OpenAI
ein US-amerikanisches Unternehmen
steht. Die Daten, die ich hier
eingebe, werden also in die USA
übertragen und dort nach USamerikanischem
Recht verarbeitet.
Es ist deshalb wichtig, vertrauliche
Informationen nicht unbedacht in
öffentliche Tools wie ChatGPT einzugeben.“
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märz / april 2025 | 69
Einblicke in „richtiges Berufsleben“
Praktikum für Lehrkräfte
STARTE DEINE
70 | altlandkreis
KARRIERE IN
VOLL- ODER
TEILZEIT
IM V-MARKT.
Altlandkreis | Abitur, Studium, Unterrichten:
Lehrkräfte bekommen
in der Regel keine praxisnahen
Einblicke in die Berufswelt außerhalb
von Schule, Hochschule und
Universität. Um dieser fehlenden
Erfahrung entgegenzuwirken, haben
die Macher des Ausbildungskompasses
einen neuen Ansatz ins
Leben gerufen, der befruchtend
sein könnte für Schüler, Lehrer und
Ausbildungsbetriebe. Die Rede ist
von einem „Praktikum für Lehrkräfte“.
Heißt: Firmen bieten nicht nur
Praktika für Schüler an, sondern
auch für Lehrer, die so hautnah in
den Berufsalltag von beispielsweise
Werkzeugmacher, Bankkaufrau,
Pflegekraft, IT-Systemkaufmann,
Metzger, Maurer oder Zimmerer
hineinschnuppern können. Norbert
Kees, Gründer und Inhaber eines
Elektro-Fachbetriebes mit Sitz in
Peiting, findet diese Idee super.
„Lehrer sind nach Abi und Studium
in der Tat praxisfremd, weshalb ein
Praktikum für sie, die Schüler und
uns sicherlich sehr wertvoll wäre“,
bekräftigt er. Zum einen bekämen
Lehrkräfte konkrete Eindrücke davon,
wie es im alltäglichen Berufsleben
fachlich und zwischenmenschlich
zugehe. Zum anderen
würden zahlreiche Fragen beantwortet
werden: Mit welchen Werkzeugen
und Maschinen arbeiten
die Azubis? Bekommen sie grundlegende
Kenntnisse im Betrieb gezeigt,
oder fahren sie von Tag eins
an mit auf die Baustellen? Ist der
Azubi viel auf sich alleine gestellt,
oder hat er stets einen erfahrenen
Mitarbeiter, Meister oder gar Ausbilder
an seiner Seite? Alles Fragen,
die im Rahmen eines Praktikums
beantwortet werden würden – und
weitere Vorteile mit sich bringt.
Im Ausbildungskompass pink untermalt: „Praktikum für Lehrkräfte“.
„Lehrer könnten Übungsaufgaben
in beispielsweise Mathematik mit
konkreten Beispielen aus der Praxis
des – in unserem Falle – Elektriker-
Berufs erstellen, so ihren Unterricht
authentischer gestalten. Sie lernen
im Rahmen eines Praktikums aber
auch das Klima in den jeweiligen
Ausbildungsbetrieben kennen und
können so einschätzen, für welchen
Schüler die jeweilige Firma
als Ausbildungsort geeignet wäre
und für welchen eher weniger.“ In
Norbert Kees Augen sei dies auch
eine Frage des Vertrauens. „Dass
der Lehrer sagen kann: Dort wäre
mein Schüler in guten Händen,
dem kann ich eine Ausbildung in
diesem Betrieb guten Gewissens
ans Herz legen.“
„Geht nicht nur ums
Studieren“
Von dieser Idee „Praktikum für
Lehrkräfte“ zeigt sich auch die Firma
Edelstahl Mayr in Böbing begeistert.
Dort werden aktuell die
Berufe Technische Systemplaner,
Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik
sowie Kaufleute
für Büromanagement ausgebildet.
Und in all diese Bereiche könnten
nun auch Lehrkräfte hineinschnuppern.
„Eine neue Art des Zugangs
für mehr Praxisnähe, über den wir
bei Lehrerinnen und Lehrern explizit
darauf aufmerksam machen
möchten, dass es in unserer Berufswelt
nicht nur ums Studieren
geht, sondern wir dringend gut
ausgebildete Fachkräfte in Büro
und Werkstätte brauchen“, sagt
Junior-Chefin Maresa Mayr. Beim
Thema „Zugang zur Praxisnähe“
muss allerdings unterschieden
werden zwischen Mittelschulen,
Realschulen und Gymnasien. Allen
voran letztere sind bekannt dafür,
keine Pflichtpraktika anzubieten.
Dabei wünschen sich viele Schüler,
Eltern und Firmen, dass auch die
klügsten Köpfe der Region außerhalb
der Ferien Freiraum für praktische
Berufseinblicke bekämen.
„Wenn ein Abiturient vor oder nach
erfolgreichem Abschluss seines
Bauingenieur-Studiums auch mal
als Maurer oder Zimmerer gearbeitet
hat, bringt das nur Vorteile mit
sich“, betont Norbert Kees. Doch
zurück zum „Praktikum für Lehrkräfte“,
was auch von Seiten hiesiger
Schulen prinzipiell als gute Idee
gesehen wird. „Grundsätzlich ist es
immer positiv, wenn Lehrkräfte so
viel Einblick wie möglich in Betriebe
und deren Abläufe erhalten“,
sind sich Bettina Walther und Stefan
Eberhorn von der Mittelschule
Weilheim einig. Beide sind dort
auch als Koordinatoren für „Be-
rufliche Orientierung“ verantwortlich
und sehen im Praktikum für
Lehrkräfte mehrere Vorteile: „Eine
intensivere Vernetzung würde bedeuten,
dass die Wege zwischen
den Lehrern und Betrieben noch
kürzer sind, wir effizienter Ausbildungsstellen
und Praktikumsplätze
an die Schüler vermitteln können.
Und wir Lehrer könnten in der Tat
den Unterricht praxisnäher durchführen
und unsere Schüler so besser
auf bevorstehende Praktika und
den späteren Übergang aus der
Schul- in die Arbeitswelt vorbereiten.
Auch deshalb, weil wir über
die Bedürfnisse der Betriebe besser
Bescheid wüssten.“
Letztlich eine Frage der
Umsetzung
Das große Problem beim Thema
„Praktikum für Lehrkräfte“ allerdings:
Die Umsetzung. „Aufgrund
der angespannten Personalsituation
ist es während der Unterrichtszeit
nahezu unmöglich, Lehrkräfte
für Betriebspraktika abzustellen“,
betonen Bettina Walther und Stefan
Eberhorn. Norbert Kees wirft
an dieser Stelle folgende Idee ein:
„Es heißt ja, dass Lehrkräfte deutlich
weniger Freizeit haben als
Schüler, weil sie in den Ferien Vorund
Nacharbeiten müssen, sich
Fort- und Weiterbilden. Vielleicht
könnte man im Zuge dessen auch
eine Woche Praktikum für Lehrkräfte
verpflichtend einführen.“ Stand
jetzt steckt das Projekt „Praktikum
für Lehrkräfte“ in jedem Falle noch
in den Kinderschuhen, „wurde
in Weilheim-Schongau praktisch
noch nicht umgesetzt“, wie Bettina
Hosse vom Ausbildungskompass
betont. Trotzdem zeigen sich mehrere
hiesige Betriebe offen dafür.
Auf der Internetsseite des Ausbildungskompasses
(www.ausbildungskompass.de),
auf der nahezu
alle in der Region ansässigen Firmen,
Behörden und Dienstleister
ihre Ausbildungsangebote präsentieren,
haben nicht nur Elektro
Kees und Edelstahl Mayr den Reiter
„Praktikum für Lehrkräfte“ in ihr
Angebotsrepertoire mitaufgenommen.
Insbesondere ein engerer
und offenerer Austausch zu Realschulen
und Gymnasien ist von vielen
gewünscht. Denn Mittelschulen
sind in Sachen „Zusammenarbeit
mit Schulen“ und „Praktikum für
Schüler“ deutlich aktiver, worüber
auch deren Lehrkräfte mehr praxisbezogene
Einblicke in hiesige
Lehrbetriebe bekommen. „Für uns
ist es selbstverständlich, dass wir
Lehrer die Betriebe im Rahmen
der Pflichtpraktika von unseren
Schülern besuchen“, betonen Bettina
Walther und Stefan Eberhorn.
Diese Besuche sind häufig mit
Betriebsführungen verbunden, die
zumindest einen kurzen Einblick in
die Praxis einzelner Berufe ermöglichen.
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Ausbildung im Handwerk entschieden.
Inzwischen hat der 20-jährige
Böbinger seine Ausbildung
vor wenigen Wochen erfolgreich
beendet und bereut den Weg
zum Anlagenmechaniker für Sanitär,
Heizung und Klimatechnik in
keinster Weise. „Ich war zuvor auf
der Realschule in Peißenberg, bin
da bei meinem Lehrbetrieb schon
immer vorbeigegangen und hab da
dann mal nach einem Praktikum
gefragt.“ Fazit nach viertägigem
72 | altlandkreis
Hineinschnuppern: Überragende
Kollegen, Viertagewoche und
eine Arbeit, die Spaß macht und
Goldwert ist fürs Leben. „Da war
für mich schnell klar, dass ich dort
auch meine Ausbildung machen
möchte.“ Wichtig war der Beruf
des Gas- und Wasserinstallateurs,
wie er früher hieß, schon immer.
Allerdings nicht ansatzweise so
facettenreich wie heutzutage. Das
bestätigt auch Michael Heiß, Inhaber
der Firma Speldrich in Pähl.
„Vor einigen Jahrzehnten waren
wir essentiell für einen funktionierenden
Trink- und Abwasseranschluss,
für dichte Rohrleitungen
und das Reinigen verstopfter Abflüsse
– die Heizungen bestanden
ganz früher meist noch ausschließlich
aus Holzöfen, wofür eher der
Ofenbauer zuständig war.“ Heute
dagegen sind Anlagenmechaniker
ohne Übertreibung absolute Alleskönner:
Vom maßgenauen Montieren
von Kloschüssel, Dusche,
Badewanne und Spiegelschrank
über das Verlegen von Rohrleitungen
über Wasser- und Abwasseranschlüsse
bis hin zum Verbauen
hochtechnischer, energieeffizienter
Heizungsanlagen, ja sogar Solarthermie
inklusive Installation von
Solarzellen auf Hausdächern. „Das
Schöne an diesem Beruf ist, dass
man einerseits auch heute noch
mit altbewährten Materialien und
Werkzeugen wie Handbügelsäge,
Rohrzange und Meterstab arbeitet,
aber eben auch mit topmodernen“,
sagt Julius Waldmann, der auch
den wetterabhängigen Arbeitsplatzwechsel
schätzt: Bei Regen im
Haus, bei Sonne auf dem Dach.
Prüfungsvorbereitung
im Anbau
Eine elektronisch betriebene Pressmaschine
ist unter anderem ein
gutes Beispiel für ein modernes,
vergleichsweise kompaktes Werkzeug.
Ebenso die elektronisch
betriebene, mobile Rohrbiegemaschine,
„mit der man ohne großen
Kraftaufwand ganz entscheidende
Anpassungen für das Verlegen
von Rohrleitungen machen kann“.
Noch innovativer ist in Julius Waldmanns
Augen der Kreuzlinienlaser.
„Das für mich beste und wichtigste
Gerät in unserem Arbeitsalltag,
weil er schnell aufgebaut ist, du nur
einen Punkt markieren musst und
er dir dann auf den ersten Blick alle
vertikalen und horizontalen Linien
maßgenau und präzise anzeigt,
an denen du dann beispielsweise
Voll in seinem Element: Julius
Waldmann hantiert hier mit einer
elektronischen Pressmaschine.
Rohrleitungen in die Wand hineinverlegen,
oder die Halterung für
die Montage von Armaturen setzen
musst.“ Letztlich ersetzt der Kreuzlinienlaser
das wesentlich aufwändigere
Ausmessen und Aufzeichnen
mit Meterstab und Bleistift. Die
noch modernere Arbeit im Bereich
Sanitär, Heizung und Klimatechnik
obliege dagegen den dann schon
ausgelernten Fachkräften mit Berufserfahrung,
die beispielsweise
neuinstallierte Heizungsanlagen
via Tablet und Spezialsoftware in
Betrieb nehmen, korrekt einstellen,
überprüfen und analysieren.
Insofern längst keine Seltenheit
mehr, dass Handwerker sich nicht
nur mit Meterstab, Bleistift und
Rohrzange, sondern eben auch
mit Smartphone und Tablet sowie
darauf installierter Spezialsoftware
auf Baustellen bewegen. Bei dieser
enormen Vielschichtigkeit dieses
Berufs stellt sich natürlich
die Frage: Wie bekommt man
all das Wissen, Können und
Know-how in die Köpfe und
Hände der Mitarbeiter? Und
wie gewinnt man in Zeiten
des branchenübergreifenden
Fachkräftemangels gute,
motivierte Leute? „Für mich
gibt’s da im Grunde nur eine
Lösung: Dass man sich seine
Leute selbst gut ausbildet,
auch wenn dabei die Gefahr
natürlich immer größer ist,
sie nach der Lehre zu verlieren,
weil sie motiviert sind
und weitermachen möchten“,
sagt Michael Heiß an einem
Dienstagabend, an dem seine
drei Azubis noch fleißig
sind. Der Grund: Die damals bevorstehende
Zwischenprüfung.
„Wir haben bei uns in der Firma
vor wenigen Jahren einen Anbau
mit großzügiger Werkbank gebaut,
damit die Lehrlinge immer wieder
mal zusätzlich zum Arbeitsalltag
und den überbetrieblichen Lehrgängen
bei der Handwerkskammer
die praktischen Aufgaben für die
Zwischen- und Abschlussprüfung
üben können.“
Ein systemrelevanter
Lehrberuf
Julius Waldmann hat die Zwischenprüfung
mit Zeichnen, Planen,
Rechnen und Fragenbeantworten
in der Theorie sowie Biegen, Löten,
Schweißen, Gewindeschneiden
und Aufhanfen in der Praxis
Julius Waldmann beim Verdrahten von Elektrik.
Hier ist Know-how, Fingerspitzengefühl
und Geduld gleichermaßen gefragt.
längst und mit sehr gutem Erfolg
hinter sich gebracht – Dank der
Note eins hat er sogar einen Bonus
von Seiten der Handwerkskammer
bekommen: 100 Euro brutto pro
Monat on top auf sein Lehrlingsgehalt,
das somit bei zuletzt rund
1 100 Euro brutto lag. Insgesamt
erstreckt sich die Ausbildung zum
Anlagenmechaniker für Sanitär,
Heizung und Klimatechnik mit wöchentlich
einem Tag Berufsschule
in Weilheim über 3,5 Jahre hinweg.
Instandhaltung, Bauelemente,
Heizungstechnik und Sanitärtechnik
sind die berufsspezifischen
Fächer in der Schule. Religion,
Deutsch sowie Politik und Gesellschaft
die allgemeinbildenden. Julius
Waldmann hat inzwischen den
Endspurt seiner Ausbildung hinter
sich, obwohl er sich gegen eine
Azubigerecht umgebaut:
Diese Werkstätte dient den
Lehrlingen zum Üben.
möglich gewesene Lehrzeitverkürzung
entschieden
hatte. „Weil meine engsten
Klassenkameraden es auch
nicht gemacht haben und
der Beruf ohnehin so vielschichtig
ist, habe ich trotz
sehr guter Noten bewusst
nicht verkürzt.“ Der inhaltliche
Schwerpunkt seiner
Ausbildung in den letzten
Monaten vor der Abschlussprüfung
sah so aus: Sich
neben dem Arbeitsalltag
Schritt für Schritt bestmöglich
auf die Abschlussprüfung
vorzubereiten. Die hat
von den Azubis im Rahmen
des praktischen Teils unter
anderem das Verdrahten
eines Heizkessels abverlangt. „Die
Aufgabe, die auch in unserem
Arbeitsalltag für uns Azubis eine
Herausforderung ist“, sagt der
junge Böbinger über das Verlegen
von Stromkabeln an topmodernen
Heizanlagen, die insbesondere
seit den Verunsicherungen durch
die Regierung stark gefragt sind
bei den Kunden. „Wir können uns
beim Thema moderne Heizung
kaum retten vor Anfragen“, bekräftigt
Michael Heiß, der an dieser
Stelle die Bedeutung seines
Handwerks nochmals hervorheben
möchte: „Ein systemrelevanter
Beruf, der die Klimawende draußen
vor Ort durch die Installation
moderner Heizungen in Form von
Wärmepumpen, Solarthermie
oder mit Biomasse wie Pellets oder
Hackschnitzel umsetzt. Und auch
in Krisenzeiten für die Bürgerinnen
und Bürger rund um die Uhr da
war und ist.“ Paradebeispiel hierfür
war auch die Coronapandemie:
Während die Welt aufgrund von
Maßnahmen regelrecht stillstand,
haben Anlagenmechaniker für Sanitär,
Heizung und Klimatechnik
trotzdem ausgefallene Heizungen
wieder zum Laufen gebracht, geplatzte
Rohrleitungen durch neue
ersetzt und verstopfte Toiletten
durchgängig gemacht.
js
märz / april 2025 | 73
Roche lädt zum großen Tag der Ausbildung
Experimentierfreudiges
Eintauchen
Penzberg | Der mit Abstand größte
Arbeitgeber im bayerischen Oberland:
Die Firma Roche in Penzberg,
die derzeit rund 7730 Mitarbeitende
beschäftigt. Der Standort im
Nonnenwald gilt nach konzerneigener
Aussage als „weltweit wichtige
Zentrale für die Erforschung,
Entwicklung und Produktion von
biopharmazeutischen Wirkstoffen,
diagnostischen Tests und Reagenzien
sowie Analyse-Systemen“.
Auch molekulares Tumorprofiling
und Gentherapie gehöre zum Portfolio
des Pharma-Giganten, der
seit Jahrzehnten kräftig investiert –
allein im Zeitraum von 2014 bis
2023 habe der Konzern rund 2,7
Milliarden Euro für den Standort
Penzberg in die Hand genommen.
Ein wesentlicher Bestandteil dieses
stetigen Wachstums ist auch die
firmeneigene Ausbildung fachkompetenter
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Derzeit beschäftigt das
Unternehmen ehme
360 Auszubildende
ubil
und duale Studenten – und sucht
bereits nach weiteren Nachwuchskräften
für den Ausbildungsstart
im September 2026. Eine große
Gelegenheit, hautnahe Einblicke
in Standort, Berufe, Ausbildung
und Studiengänge bei Roche in
Penzberg zu bekommen: Der Tag
der offenen Tür der Ausbildung
am Samstag, 29. März, von 9.30
bis 13.30 Uhr, zu dem insbesondere
Schülerinnen und Schüler
ab dem 13. Lebensjahr, aber auch
Eltern, Großeltern, Lehrkräfte und
alle an Roche interessierte Menschen
herzlich eingeladen sind.
„Die Besucherinnen und Besucher
erwartet ein spannendes und ab-
wechslungsreiches Programm mit
zahlreichen hen Mitmach-Experimen-
ten und Einblicken in die Welt der
Chemie“, verspricht Roche-Pressesprecher
Ferdinand von hardstoettner einen kurzweiligen,
igen,
Rein-
praxisnahen Aufenthalt. Unter anderem
können sich die Besucher
er
am Mikroskopieren versuchen, einen
Pipettierführerschein machen
oder eine Glucosemessung durchführen.
Sieben Ausbildungsberufe
In Summe bildet Roche in Penzberg
mit Biologielaborantin und Biologielaborant,
Chemielaborantin und
Chemielaborant, Chemikantin und
Chemikant, Fachinformatikerin und
Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung,
Mechatronikerinnen
und Mechatroniker, Kaufleute für
Büromanagement und erstmals
auch Elektrikerinnen und Elektriker
für Automatisierungstechnik sie-
ben verschiedene Berufe aus. Wie
eine Ausbildung bei Roche konkret
ablaufen kann, verdeutlicht der
Konzern am Beispiel Chemikant/
in: Sie setzt eine erfolgreich abgeschlossene
Mittlere Reife voraus,
dauert dreieinhalb Jahre, kann auf
drei Jahre verkürzt rzt werden en und
74 | altlandkreis
ist genaugenommen keine duale,
sondern sogar triale Lehre. Der
Grund: Berufsschule in München,
Praxis im Ausbildungszentrum
Penzberg sowie gezielte Einsätze
in verschiedenen Fachabteilungen
des Unternehmens. Prozessleittechnik,
Produktions- und Verfahrenstechnik,
Anlagentechnik,
Chromatographie, Biotechnologie
und Zellkultur sowie physikalische
Kennzahlen sind unter anderem
die Themenfelder, in denen die
Azubis fundierte Kenntnisse erwerben.
Ergänzt wird das vielseitige
Ausbildungsangebot bei Roche in
Penzberg durch Studiengänge an
der Hochschule Weihenstephan-
Triesdorf, der Jacobs University
Bremen und dem Management
Center Innsbruck. Im Fokus stehen
hier der Bachelorstudiengang in
Angewandter Informatik sowie die
Masterstudiengänge in Biotechnologie,
Data Engineering sowie Biotechnologie
/ Bioingenieurwesen.
Filtern von Cola
Am Tag der offenen Tür der Ausbildung
können sich die Besucherinnen
und Besucher umfassend über
die genannten Ausbildungsberufe
und Studienkooperationen informieren.
Azubis, Studierende und
Ausbilder stehen für einen Austausch
auf Augenhöhe in Form von
persönlichen Gesprächen bereit.
Darüber hinaus stehen zahlreiche
weitere Experimente auf dem
Programm, die Interessierte selbst
ausprobieren dürfen. Die Rede ist
unter anderem vom Filtern von
Cola in einer sogenannten Filtriernutsche,
dem Aufbau eines chemischen
Gartens, der Herstellung
von Acetylsalicylsäure, die Produktion
von Calciumcarbonat oder die
Soxhlet-Extraktion von Fetten in Lebensmitteln.
„Neben diesen konkreten
Experimenten gibt es viele
weitere spannende Stationen, die
die Welt der Chemie und Biotechnologie
hautnah erlebbar machen –
ein perfekter Tag für alle, die Naturwissenschaften
faszinierend
finden“, bekräftigt Stefan Bleicher,
Standortkoordinator der Ausbildung
bei Roche in Penzberg. Wie
beliebt der Tag der offenen Tür der
Ausbildung dort ist bei in der Region
lebenden Menschen, zeigte sich
beim jüngsten Termin: Im Oktober
2024 nutzten mehr als 800 Schüler,
Eltern und Lehrer die Gelegenheit,
in das größte Biotechnologische
Ausbildungszentrum Bayerns hineinzuschnuppern.
js
•
•
•
> > > INFOS ZUM AUSBILDUNGSTAG
Der Tag der offenen Tür der Ausbildung bei Roche, Nonnenwald 2,
in Penzberg, findet am Samstag, 29. März, von 9.30 bis 13.30 Uhr im
Gebäude 371 statt. Das Bewerbungsportal für den Ausbildungsstart
im September 2026 öffnet am 1. April unter roche.de/ausbildung.
märz / april 2025 | 75
MÄRZ /
Veranstaltungskalender 1. März bis 30. April 2025
SCHWABSOIEN
SA 01.03.
14.00 Uhr
Faschingszug durchs Dorf,
anschließend Gardeauftritte vor
dem Rathaus. Warm-up ab 12 Uhr.
Einlass ins Festzelt ab 16 Jahren.
Infos siehe www.schwabsoien.de
SCHONGAU
SO 02.03.
Ab 12.00 Uhr
Faschingsumzug mit Faschingstreiben
am Marienplatz mit Barbetrieb
und DJ
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 11.00 Uhr
Faschings-Frühstücksbuffet im
Café & Wirtshaus Herzog am
Dorfplatz 8. Reservierung unter
08861 / 219213
BERNBEUREN
14.00 bis 16.00 Uhr
Auerbergmuseum geöffnet.
Jeden Sonntag
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Schlemmer-Brunch auf der Gsteig.
Gsteig 1. Kosten 39 €, Tischreservierung
unter 08862 / 987749
ROTTENBUCH
14.00 und 20.00 Uhr
Faschingstheater in der Gemeindehalle,
Franz-von-Heeren-Str. 7
WILDSTEIG
9.30 bis 11.30 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Sonntag
BAD BAYERSOIEN
17.00 bis 20.00 Uhr
Museum im Bierlinghaus geöffnet.
Eintritt 2,50 €. Jeden 1. Sonntag im
Monat
PEISSENBERG
13.30 bis 16.30 Uhr
Bergbaumuseum geöffnet.
Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat
SCHONGAU
MO 03.03.
Rosenmontag
ab 13.30 Uhr
Kinderfasching in der Lechsporthalle
mit abwechslungsreichem
Programm
PEITING
Ab 14.00 Uhr
Rosenmontags-Fasching mit dem
kath. Frauenbund Peiting e.V. im
kath. Pfarrsaal, Pfarrweg 3. Motto:
Bunt und Fröhlich. Zum Tanz spielen
die lustigen Weinländer und
die Hohenfurcher Prinzengarde
mit Prinzenpaar tritt auf. Eintritt 12
€ (Mitglieder 10 €)
INGENRIED
9.00 bis 12.00 &
13.30 bis 18.00 Uhr
Rabattaktion bei Flowbikes in der
Steingadener Str. 3 mit bis zu 40 %
Rabatt. Infos unter www.flowbikes.
de. Aktionszeit bis 30.04.2025.
Siehe Anzeige Seite 27
BERNBEUREN
16.00 bis 18.30 Uhr
Bücherei geöffnet.
Jeden Montag und Donnerstag
ROTTENBUCH
20.00 Uhr
Faschingstheater in der Gemeindehalle,
Franz-von-Heeren-Str. 7
Ganztägig
Kunst im Krieg – Exponate aus der
Ukraine 2022-2024 im Klosterhof
42. Täglich bis 18.04.2025
SCHONGAU
DI 04.03.
Faschingsdienstag
Ab 19.00 Uhr
Kehraus im Trachtenheim auf
dem Helgoland. Ausklang der Faschingssaison
mit Beerdigung des
Faschingsprinzen um Mitternacht
PEITING
ab 14.00 Uhr
Bankmuseum in der Raiffeisenbank
Pfaffenwinkel eG in der
Bahnhofstraße 26 geöffnet. Besichtigung
nur mit Anmeldung unter
08861 / 6760. Jeden 1. Dienstag im
Monat
HOHENPEISSENBERG
09.30 bis 11.00 Uhr
Seniorentreff in gemütlicher
Runde im HOP im Schächen.
Jeden Dienstag
13.00 bis 22.00 Uhr
Damensauna in der Rigi Rutsch’n
in der Pestalozzistr. 8. Jeden
Dienstag
LECHBRUCK
13.30 bis 19.00 Uhr
Faschingsumzug in der Flößerstraße
Ab 18.00 Uhr
Faschingsparty im Café und Bar
„Unter Palmen“ in der untere
Dorfstr. 35 mit saurem Käs-Essen
Ab 19.00 Uhr
Kehraus in der Lechhalle, Lechhallenweg
8
Ab 19.30 Uhr
Stammtisch der Motorradfreunde
im Gasthof Holler. Jeden 1. Dienstag
im Monat
SCHONGAU
MI 05.03.
Aschermittwoch
14.30 bis 18.00 Uhr
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener
Str. 7 geöffnet. Jeden
Mittwoch und Donnerstag
PEITING
14.00 bis 17.00 Uhr
Museum im Klösterle geöffnet,
Kapellenstr. 1. Jeden Mittwoch,
außer an Feiertagen
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ
Do, 13. März 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle
Mi, 26.März 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob-Pfeiffer-Haus
Mo, 31. März 15.00 bis 20.00 Uhr Landsberg, Sportzentrum
Do, 03. April 16.00 bis 20.00 Uhr Weilheim, BRK-Haus
Fr, 04. April 16.00 bis 20.00 Uhr Weilheim, BRK-Haus
Mo, 14. April 15.00 bis 20.00 Uhr Landsberg, Sportzentrum
Weitere Termine und Reservierung: www.blutspendedienst.com
märz / april 2025 | 77
Starkbierzeit 2025
März/April
Mittwoch, 19. März, 20 Uhr:
Musik mit Moritz Weiß Klezmer
Trio aus der Steiermark,
Weltmusik, neue CD „Wind“
Freitag, 21. März, 19 Uhr:
Starkbieranstich Fastinator 2025
Fastenpredigt Bruder Cengiz
Musik mit ScheinEilig
Samstag, 22. März, 19 Uhr:
Musik mit Notenschluss
- Eine Reise durch die Welt von
Rock und Pop (Lehrerband)
Freitag, 28. März, 19 Uhr:
Starkbierfest mit Musikverein
Klosterlechfeld
Feiern Sie mit bei Starkbier,
Haxn, Schweinebraten und co.
Kultur- und Eventbrauerei
bay. Küche, eigenes Bier, kinderfreundlich
Altenstadter Str. 13, 86956 Schongau
Tickets: www.brauhaus-schongau.de
08861-9336222
17.00 bis 19.00 Uhr
Raum der Begegnung - offener
Treffpunkt für Trauernde für
Jung und Alt in den Räumen von
VerdeSia in der Angermoosstr. 28.
Jeden 1. Mittwoch im Monat
ALTENSTADT
19.30 bis 21.00 Uhr
Treffen der Fotogruppe im MIZ,
Schulweg 10. Kontakt: info@
fotogruppe-altenstadt.de, Veranstaltungen
sind für alle offen und
kostenlos. Jeden Mittwoch
LECHBRUCK
12.30 bis 20.00 Uhr
„Allgäuer Fisch“ Auf der Gsteig -
à la carte. Tischreservierung unter
08862 / 987749
14.30 bis 16.00 Uhr
Kinder stärken mit Pferdestärken.
Familie Riedle in Helmenstein 2.
Anmeldung telefonisch unter
08367 / 9122792. Unkostenbeitrag
pro Reiter 16 €. Jeden Mittwoch
WILDSTEIG
17.00 bis 19.00 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Mittwoch
BAD BAYERSOIEN
14.30 bis 17.30 Uhr
Museum im Bierlinghaus geöffnet.
Eintritt: 2,50 €. Jeden Mittwoch
KINSAU
14.45 bis 17.30 Uhr
Bücherstube im Turnraum der
Schule geöffnet Jeden Mittwoch
15.00 bis 16.00 Uhr
Vorlesestunde im Turnraum der
Schule Jeden Mittwoch
APFELDORF
15.45 bis16.30 Uhr
Bücherei im Untergeschoß der
Grundschule geöffnet. Jeden
Mittwoch außer in den Ferien
SCHONGAU
DO 06.03.
14.30 bis 18.00 Uhr
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener
Str. 7 geöffnet. Jeden
Mittwoch und Donnerstag
14.00 bis 17.00 Uhr
Gesellschafts- & Spielenachmittag
mit Bewirtung in der AWO. Infos
unter 08861 / 3625. Jeden Donnerstag
BERNBEUREN
16.00 bis 18.30 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Montag
und Donnerstag
STEINGADEN
14.00 bis 18.00 Uhr
Kameramuseum in der Füssener
Str. geöffnet. Jeden Donnerstag
SCHONGAU
FR 07.03.
07.30 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Marienplatz
Jeden Freitag
13.30 bis 15.30 Uhr
Treffen der Selbsthilfegruppe Lunge
im Besprechungsraum der AOK
in der Blumenstraße. Infos unter
www.shg-lunge.de
19.00 bis 21.00 Uhr
Weltgebetstag in der Dreifaltigkeitskirche
in der Blumenstr. 5
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt am oberen Hauptplatz
mit Gemüse und Obst (nach
Saison), Schmalzgebäck, Kesselfleisch
und frischem Ziegenfleisch
sowie Produkte aus der Partnerstadt
Calvi dell’Umbria uvm. Jeden
ersten Freitag im Monat
HERZOGSÄGMÜHLE
18.00 bis 21.00 Uhr
Burger-Abend im Café & Wirtshaus
Herzog am Dorfplatz 8.
Reservierung unter 08861 / 219213
BERNBEUREN
15.00 bis 16.30 Uhr
Märchentheater „König Drosselbart“
ab 4 Jahren im Waldseminarhaus
Gut Kinsegg. Kosten
8 € pro Kind, 10 € pro Erwachsener
(inkl. Lagerfeuer, Stockbrot,
Getränk). Anmeldung bei Susanne
Steger unter 08342 / 914458 oder
per WhatsApp 0176 / 73899215 oder
steger.mod@magenta.de
SCHONGAU
SA 08.03.
11.00 bis 14.00 Uhr
Rares und Regionales aus der
Samentüte in der Gärtnerei
„Blumenschule“. Weitere Infos
und teilnehmende Gärten werden
auf der Website des Netzwerkes
veröffentlicht: www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de
19.00 bis 20.00 Uhr
Erlebnisführung „In’s Licht
gerückt“. Genießen Sie Ruhe
und besondere Augenblicke in
der abendlichen St. Anna Kirche.
Kosten pro Person 10 €. Anmeldung:
Tourist Information Tel.
08861 / 214181
78 | altlandkreis
ROTTENBUCH
11.00 bis 14.00 Uhr
Rares und Regionales aus der
Samentüte Privatgarten „Gartenglück
& Apfelreich“. Weitere Infos
und teilnehmende Gärten sind
auf der Website des Netzwerkes
veröffentlicht: www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de
SO 09.03.
HERZOGSÄGMÜHLE
9.30 bis 12.00 Uhr
Tauschtag der Sammlerfreunde
Peiting und Umgebung für Briefmarken,
Postkarten und Münzen
im Rainer-Endisch-Saal
BERNBEUREN
9.30 bis 11.30 Uhr
Märchen-Frühstück für Erwachsene
im Waldseminarhaus Gut
Kinsegg, Kinsegg 1. Kosten 30 €.
Anmeldung bei Susanne Steger
unter 08342 / 914458 oder per
WhatsApp 0176 / 73899215 oder
steger.mod@magenta.de
WEILHEIM
18.00 Uhr
Das Huhn – Komödie von Frank
Geerk. Ein Gastspiel vom Hoftheater
Bergkirchen im Stadttheater.
Siehe Anzeige links
SCHONGAU
MI 12.03.
11.00 bis 17.00 Uhr
Kleiderkammer in der Blumenstraße
2 geöffnet. Jeden Mittwoch
außer in den Ferien
18.00 bis 19.00 Uhr
Infoabend der drei Berufsschulen
für Kinderpflege, Sozialpflege und
Ernährung und Versorgung im
Beruflichen Schulzentrum in der
Wilhelm-Köhler-Str. 40.
PEITING
14.00 bis 17.30 Uhr
Besuch des Bunkers in der
Welfenkaserne Landsberg mit
der VHS Peiting in der Siegfried-
Meister-Str. 1. Anfahrt selbständig,
Anmeldung unter 08861 / 59962
DENKLINGEN
DO 13.03.
16.00 bis 18.00 Uhr
Gemeindebücherei geöffnet. Jeden
Donnerstag außer in den Ferien
SCHONGAU
FR 14.03.
18.00 bis 19.30 Uhr
Klamottenkiste für Schwangere
und Behinderte in der Pfarrei
Verklärung Christi in der Schönlinderstr.
39
LECHBRUCK
18.00 bis 21.00 Uhr
Vortrag „Der Lech im Gebirge 2“
mit Peter Nasemann im Flößermuseum,
Weidach 8. Anmeldung
unter info@lechbruck.de oder Tel.
08862 / 987830. Eintritt frei, Spenden
willkommen
ab 19.30 Uhr
MSC Clubabend im Gasthof Holler
Jeden 2. Freitag im Monat
SCHONGAU
SA 15.03.
9.00 bis 12.00 Uhr
Klamottenkiste in der Pfarrei
Verklärung Christi in der Schönlinderstr.
39
PEITING
9.30 bis 11.30 Uhr
Kinderkleiderbasar Frühjahr/Sommer
in der Schloßberghalle. Infos
zu Anmeldung und Verkauf unter
www.basarlino.de/LA91
HOHENPEISSENBERG
9.00 bis 12.00 Uhr
Kinderkleidermarkt im Haus der
Vereine in der Nordstr. 3. Einlass
für Schwangere mit Mutterpass
ab 9 Uhr. Mehr Informationen
auf https://kinder-kleidermarkthohenpeissenberg.jimdosite.com/
zu finden
LECHBRUCK
10.00 bis 12.00 Uhr
Familienführung im Flößermuseum,
Weidach 8. Kosten:
Erwachsene 3 €, Kinder 1 €.
Anmeldung bis spätestens Fr. 10 Uhr
unter info@lechbruck.de oder Tel.
08862 / 987830
PEITING
SO 16.03.
9.00 bis 17.00 Uhr
Frühjahrsmarkt rund um den
Hauptplatz. Ab 13 Uhr freuen sich
auch die Einzelhändler auf Ihren
Besuch.
14.00 bis 18.00 Uhr
Tanz - die „Original Tanzfreunde“
laden zum Tanz ein im Pfarrsaal
St. Michael im Pfarrweg 1. Unkostenbeitrag
8 €
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Frühstücks-Brunch auf der Gsteig,
Gsteig 1. Kosten: 39 € Tischreservierung
unter 08862 / 987749
STEINGADEN
MO 17.03.
ab 14.00 Uhr
Kurs Faszination Kalligrafie in der
Bildungs- und Erholungsstätte
Langau, Langau 1. Weitere Infos
unter www.langau.de/events/
faszination-kalligrafie/
Bis Freitag 21.03.
ab 18.00 Uhr
Seminar Begleitung von Trauernden
in der Bildungs- und
Erholungsstätte Langau, Langau
1. Weitere Infos unter: https://www.
langau.de/events/begleitung-vontrauernden-3/
Bis Mittwoch 19.03.
SCHONGAU
MI 19.03.
Ab 20.00 Uhr
Musik mit dem Moritz Weiß
Klezmer Trio aus der Steiermark
im Brauhaus in der Altenstadter
Str. 13. Feiern Sie mit bei Starkbier,
Haxn, Schweinebraten und Co.
Tickets und Infos unter www.
brauhaus-schongau.de oder Tel.
08861 / 9336222. Siehe Seite 23 und
Anzeige Seite 77
DO 20.03.
Frühlingsanfang
HERZOGSÄGMÜHLE
10.00 bis 13.00 Uhr
Weißwurstessen im Café &
Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.
Reservierung unter 08861 / 219213
SCHONGAU
FR 21.03.
Ab 19.00 Uhr
Starkbieranstich Fastinator 2025
mit Fastenprediger Bruder Cengiz
und Musik von ScheinEilig im
Brauhaus in der Altenstadter Str.
13. Feiern Sie mit bei Starkbier,
Haxn, Schweinebraten und Co.
Tickets und Infos unter www.
brauhaus-schongau.de oder Tel.
08861 / 9336222. Siehe Anzeige
Seite 77
SCHONGAU
SA 22.03.
Ab 19.00 Uhr
Musik „Notenschluss – Eine Reise
durch die Welt von Rock und Pop“
im Brauhaus in der Altenstadter
Str. 13. Feiern Sie mit bei Starkbier,
Haxn, Schweinebraten und Co.
Tickets und Infos unter www.
brauhaus-schongau.de oder Tel.
08861 / 9336222. Siehe Bericht Seite
44 / 45 und Anzeige Seite 77
ALTENSTADT
Ab 19.30 Uhr
Best-Of Kabarettabend mit Alexandra
Stiglmeier im Schalander in
der St.-Lorenz-Str. 14. Eintritt: 14 €
Karten unter 0176 / 72561588. Infos
unter www.stiglmeier-alexandra.de
HOHENFURCH
13.30 Uhr
Schnittkurs für Obstbäume bei
Familie Rieger in der Hoheneggstraße
38. Siehe Seite 23
LECHBRUCK
Ab 14.00 Uhr
Kinderkleiderbasar in der Lechhalle,
Lechhallenweg 8
ROTTENBUCH
Ganztags
Kinderbibeltage in der Pfarrkirche,
Klosterhof 32. Bis 23.03.
WEILHEIM
9.00 bis 16.00 Uhr
Ausbildungsmesse und 4. Tag der
offenen Tür in der Berufsschule
Weilheim, Narbonner Ring. Siehe
Seite 62 / 63 und Anzeige Seite 64
märz / april 2025 | 79
LECHBRUCK
SO 23.03.
9.00 bis 12.00 Uhr
Vogelkundliche Wanderung
am oberen Lechsee. Treffpunkt
Rathaus in der Flößerstr. 1. Weitere
Infos unter 0881 / 9249941 oder
0160 / 90917247. Kostenlos, um
Fahrkostenzuschuss wird gebeten
ROTTENBUCH
Ganztags
Kinderbibeltage in der Pfarrkirche,
Klosterhof 32
PEITING
DO 27.03.
20.00 bis 22.00 Uhr
Hans Söllner – Solo in der
Schlossberghalle, Münchener Str.
13. Karten: 42 €, erhältlich bei der
Tourist-Information Peiting, Hauptplatz
4, 08861 / 59961, touristinfo@
peiting.de. Einlass ab 19 Uhr, freie
Platzwahl. Siehe Seite 22
SCHONGAU
FR 28.03.
Ab 19.00 Uhr
Starkbierfest mit dem Musikverein
Klosterlechfeld im Brauhaus in der
Altenstadterstr. 13. Feiern Sie mit
bei Starkbier, Haxn, Schweinebraten
und Co. Tickets und Infos unter
www.brauhaus-schongau.de oder
Tel. 08861 / 9336222. Siehe Anzeige
Seite 77
LECHBRUCK
Ab 19.00 Uhr
Gau-Preisschafkopfen in der
Lechhalle, Lechhallenweg 8.
WEILHEIM
18.00 Uhr
Hochwasser-Symposium mit
Fachvorträgen, Ausstellern und
Rahmenprogramm auf dem Volksfestplatz
und in den Hochlandhallen
an der Wessobrunner Straße
8. Infos unter www.kbi-wm-sog.de.
Siehe Seite 58 / 59
PEITING
SA 29.03.
9.00 bis 12.00 Uhr
Selbstverteidigungsseminar für
Frauen im Fitness-Studio Atlantis,
Widmannweg 2. Kosten 50 €, Teilnahme
ab 14 Jahren. Anmeldung
bis spätestens 24.03.2025 bei Karl
Jesberger Tel. 0170 / 7881195 oder
kj@msdo-bayern.com oder www.
msdo-bayern.com
15.00 bis 18.00 Uhr
Kleiderbörse für Erwachsene in
der Schloßberghalle. Infos für Verkäufer
unter: www.kleiderboersepeiting.de
LECHBRUCK
18.00 bis 21.00 Uhr
Lesung „Der kleine Prinz“ mit
Elisabeth Rass im Flößermuseum,
Weidach 8. Karten 8 €,
VVK bei der Tourist Information
unter info@lechbruck.de oder Tel.
08862 / 987830.
STEINGADEN
14.00 bis 17.00 Uhr
Offenes Singen in der Bildungsund
Erholungsstätte Langau.
Informationen unter: https://www.
langau.de/veranstaltungen-langau/
ROTTENBUCH
14.00 bis 17.00 Uhr
Veteranenausstellung im Klosterhof
42
15.00 bis 17.00 Uhr
Flohmarkt rund ums Kind in der
Weichberghalle
DENKLINGEN
9.30 bis 12.00 Uhr
Klamottenkiste / Kleiderbasar für
Kids und Teens in der Schulturnhalle
in der Birkenstr. 4.
Anmeldung ab 13.03.2025 unter
klamottenkiste-denklingen@gmx.
de. Anmeldegebühr 2 €. Einlass für
Schwangere ab 8.30 Uhr
WEILHEIM
9.00 Uhr
Hochwasser-Symposium mit
Fachvorträgen, Ausstellern und
Rahmenprogramm auf dem Volksfestplatz
und in den Hochlandhallen
an der Wessobrunner Straße
8. Infos unter www.kbi-wm-sog.de.
Siehe Seite 58 / 59
PENZBERG
9.30 bis 13.30 Uhr
Tag der offenen Tür der Ausbildung
bei der Roche Diagnostic
GmbH, Nonnenwald 2. Einblicke
in die vielfältigen Ausbildungsberufe.
Siehe Bericht Seite 74 / 75 und
Anzeige Seite 71
SCHONGAU
SO 30.03.
13.30 bis 17.00 Uhr
Tag der offenen Tür mit musikalischer
Schnitzeljagd, Livemusik in
der Musikschule Pfaffenwinkel am
Marienplatz 7. Siehe Seite 37
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Schlemmer-Brunch auf der Gsteig.
Kosten 39 €. Tischreservierung unter
08862 / 987749
KINSAU
10.00 bis 15.00 Uhr
Flohmarkt im Dorfgemeinschaftshaus
(Kirchweg 1) und den Garagen
in Kinsau. Für das leibliche
Wohl wird gesorgt
PEITING
DI 01.04.
ab 14.00 Uhr
Bankmuseum im Hauptgebäude
der Raiffeisenbank Pfaffenwinkel
eG in der Bahnhofstraße 26
geöffnet. Besichtigung nur mit
Anmeldung unter 08861 / 6760.
Jeden 1. Dienstag im Monat
HOHENPEISSENBERG
09.30 bis 11.00 Uhr
Seniorentreff in gemütlicher
Runde im HOP im Schächen. Jeden
Dienstag
13.00 bis 22.00 Uhr
Damensauna in der Rigi Rutsch’n.
Jeden Dienstag
LECHBRUCK
Ab 19.30 Uhr
Stammtisch der Motorradfreunde
im Gasthof Holler. Jeden 1. Dienstag
im Monat
STEINGADEN
15.00 bis 17.00 Uhr
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.
Eintritt frei. Sonderführungen
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.
Jeden Dienstag und Donnerstag
SCHONGAU
MI 02.04.
11.00 bis 17.00 Uhr
Kleiderkammer in der Blumenstraße
2 geöffnet. Jeden Mittwoch,
außer in den Ferien
80 | altlandkreis
14.30 bis 18.00 Uhr
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener
Str. 7 geöffnet. Jeden
Mittwoch und Donnerstag
PEITING
14.00 bis 17.00 Uhr
Museum im Klösterle geöffnet, Kapellenstr.
1. Jeden Mittwoch, außer
an Feiertagen
17.00 bis 19.00 Uhr
Raum der Begegnung – offener
Treffpunkt für Trauernde bei
VerdeSia in der Angermoosstr. 28
Jeden 1. Mittwoch im Monat
ALTENSTADT
19.30 bis 21.00 Uhr
Treffen der Fotogruppe im MIZ,
Schulweg 10. Kontakt: info@
fotogruppe-altenstadt.de, Gäste
willkommen. Jeden Mittwoch
LECHBRUCK
16.00 bis 19.00 Uhr
Gemeindebücherei geöffnet. Jeden
Mittwoch außer in den Ferien
WILDSTEIG
17.00 bis 19.00 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Mittwoch
BAYERSOIEN
14.30 bis 17.30 Uhr
Museum im Bierlinghaus geöffnet.
Eintritt 2,50 €. Jeden Mittwoch
KINSAU
14.45 bis 17.30 Uhr
Bücherstube im Turnraum der
Schule geöffnet. Jeden Mittwoch
15.00 bis 16.00 Uhr
Vorlesestunde im Turnraum
der Schule. Jeden Mittwoch
APFELDORF
15.45 bis 16.30 Uhr
Bücherei im Untergeschoß
der Grundschule geöffnet. Jeden
Mittwoch außer in den Ferien
DO 03.04.
SCHONGAU
14.30 bis 18.00 Uhr
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener
Str. 7 geöffnet. Jeden
Mittwoch und Donnerstag
14.00 bis 17.00 Uhr
Gesellschafts- & Spielenachmittag
in der AWO. Infos unter
08861 / 3625. Jeden Donnerstag
BERNBEUREN
16.00 bis 18.30 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Montag
und Donnerstag
STEINGADEN
14.00 bis 18.00 Uhr
Kameramuseum in der Füssener
Str. geöffnet. Jeden Donnerstag
15.00 bis 17.00 Uhr
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.
Eintritt frei. Sonderführungen
auf Anfrage unter Tel. 08862 / 200.
Jeden Dienstag und Donnerstag
DENKLINGEN
16.00 bis 18.00 Uhr
Gemeindebücherei geöffnet. Jeden
Donnerstag außer in den Ferien
FR 04.04.
SCHONGAU
07.30 bis 13.00 Uhr
Wochenmarkt am Marienplatz
Jeden Freitag
13.30 bis 15.30 Uhr
Treffen der Selbsthilfegruppe Lunge
im Besprechungsraum der AOK
in der Blumenstraße. Infos unter
www.shg-lunge.de
18.15 bis 23.30 Uhr
Dine and Crime: Tödliche Familienbande
im Schongauer Brauhaus
in der Altenstadter Str. 13. Vier-
Akte-Live-Krimi bei einem Drei-
Gänge-Menü. Tickets und Infos
unter www.brauhaus-schongau.de
oder Tel. 08861 / 9336222
20.00 Uhr
Midge's Pocket & Jack and the
Whitebears Live im Reaktor in der
Schützenhausstraße 1. Ein Abend
ganz im Zeichen der Blues und
Rock-Musik. Siehe Seite 23
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt am oberen Hauptplatz.
Jeden ersten Freitag im Monat
18.00 bis 24.00 Uhr
12. Museumsnacht im Klösterle mit
breitgefächertem Programm in der
Kapellenstr. 1. Eintritt frei
HERZOGSÄGMÜHLE
18.00 bis 21.00 Uhr
Neu! Schnitzel-Abend im Café &
Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.
Reservierung unter 08861 / 219213
SCHWABNIEDERHOFEN
20.00 Uhr
Paganini in Paris - Secrets Tour im
KulZe mit Jean-Manuel Bez (Violine)
& Raphael Béreau (Gitarre) Ein
großartiges interaktives Erlebnis
zwischen Tränen und Lachen. Infos
unter www.kulze.info/Programm,
Eintritt frei
WEILHEIM
20.00 Uhr
Souvenier – Florence Foster
Jenkins, die Königin der falschen
Töne. Ein Gastspiel vom Theater
Regensburg im Stadttheater.
Siehe Anzeige Seite 78
SA 05.04.
SCHONGAU
18.00 Uhr
Friedenskonzert mit dem Vokalensemble
ANIMA aus St. Petersburg,
Rußland in der Dreifaltigkeitskirche,
Blumenstraße 5. Eintritt frei,
Spenden erbeten
19.30 Uhr
Goldmund – Anna Veit & sechs
Münchner Philharmoniker im
Ballenhaus, Marienplatz 2. Weitere
Infos unter info@wieskonzerte.de
oder www.wieskonzerte.de
PEITING
Ganztangs
2. Rock'n Roll Pfaffenwinkel-Cup
in der Sporthalle Birkenried,
Alfons-Peter-Sr. 10
SCHWABNIEDERHOFEN
19.30 Uhr
Unser Lech - wild, gezähmt und
einzigartig? im KulZe. Ein Abend
mit Lyrik, Musik und Lechexpertise.
Infos unter www.kulze.info/Programm.
Freie Platzwahl – Eintritt frei
LECHBRUCK
Ab 19.00 Uhr
Starkbierfest in der Lechhalle,
Lechhallenweg 8
WEILHEIM
20.00 Uhr
Souvenier – Florence Foster
Jenkins, die Königin der falschen
Töne. Ein Gastspiel vom Theater
Regensburg im Stadttheater.
Siehe Anzeige Seite 78
SO 06.04.
SCHONGAU
Ab 19.00 Uhr
Konzert „Sehnsucht nach Alpinistan“
mit Gruberich im Ballenhaus.
Eintritt: 22 € VVK bei Buch am Bach
Peiting, Touristinfo Schongau und
online unter www.liccambra.org
BERNBEUREN
14.00 bis 16.00 Uhr
Auerbergmuseum geöffnet.
Jeden Sonntag
märz / april 2025 | 81
WILDSTEIG
9.30 bis 11.30 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Sonntag
BAD BAYERSOIEN
17.00 bis 20.00 Uhr
Museum im Bierlinghaus geöffnet.
Eintritt 2,50 €. Jeden 1. Sonntag im
Monat
PEISSENBERG
13.30 bis16.30 Uhr
Bergbaumuseum geöffnet.
Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat
BERNBEUREN
MO 07.04.
16.00 bis 18.30 Uhr
Bücherei geöffnet. Jeden Montag
und Donnerstag
LECHBRUCK
DI 08.04.
19.00 bis 21.00 Uhr
Stammtisch der Motorradfreunde
im Gasthof Holler in der Bahnhofstr.
10
SCHONGAU
MI 09.04.
13.30 bis 17.30 Uhr
SAM2025 – Schongauer Ausbildungsmesse
in der Lechsporthalle
mit über 80 Ausstellern zu Handwerk,
Industrie, Gesundheitswesen
und Öffentlichem Dienst. Infos
unter www.schongauer-ausbildungsmesse.de.
Siehe Seite 66 / 67
und Anzeige Seite 76
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“
Anschrift
„altlandkreis“
Birkland 40
86971 Peiting
Tel.: 08869 / 91 22-16
Fax: 08869 / 91 22-17
www.altlandkreis.de
Redaktion: redaktion@altlandkreis.de
Termine: veranstaltungen@altlandkreis.de
Anzeigen: anzeigen@altlandkreis.de
Anregungen / Kritik: info@altlandkreis.de
Das Impressum finden Sie auf Seite 40.
LECHBRUCK
FR 11.04.
ab 19.30 Uhr
MSC Clubabend im Gasthof Holler.
Jeden 2. Freitag im Monat
STEINGADEN
ab 18.00 Uhr
Singend sein – Heilsames Singen
in der Bildungs- und Erholungsstätte
Langau. Weitere Informationen
unter: www.langau.de/events/
singend-sein-heilsames-singen-2/.
Bis Sonntag 13.04.
PEITING
SA 12.04.
Ab 14.00 Uhr
3. Xaver Frühlingsfest – Die kleine
Hausmesse im Hotel-Restaurant
Zum Dragoner OHG und Xaver
Cocktailbar und Whiskylounge mit
vielen tollen Ausstellern aus den
Bereichen Gin, Whisky und Rum.
Eintritt frei. Siehe Anzeige Seite 42
16.00 bis 19.30 Uhr
Bezirksliga in Judo: TSV Peiting vs.
JV Ammerland-Münsing im Sportzentrum,
Alfons-Peter-Str. 10
LECHBRUCK
19.00 bis 22.00 Uhr
Konzert: „Highligths der 1950er
und 60er Jahre“ mit den Dissonanten
im Flößermuseum.
Eintritt 17 €, VVK bei der Tourist
Information unter info@lechbruck.
de oder Tel. 08862 / 987830
PEITING
SO 13.04.
Palmsonntag
14.30 bis 18.00 Uhr
Tanz - die „Original Tanzfreunde“
laden zum Tanz ein im Pfarrsaal
St. Michael im Pfarrweg 1.
Unkostenbeitrag 8 €
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 12.00 Uhr
Tauschtag der Sammlerfreunde
Peiting für Briefmarken, Postkarten
und Münzen im Rainer-Endisch-
Saal
LECHBRUCK
8.00 bis 17.00 Uhr
Autoslalom MSC 12 und MSC Lechbruck
am See in Helmenstein
9.00 bis 12.00 Uhr
Vogelkundliche Wanderung
am oberen Lechsee. Treffpunkt
Rathaus in der Flößerstr. 1. Weitere
Infos unter 0881 / 9249941 oder
0160 / 90917247
STEINGADEN
ab 18.00 Uhr
Gartentage im Frühjahr in der
Bildungs- und Erholungsstätte
Langau. Weitere Informationen unter:
https://www.langau.de/events/
gartentage-im-frühjahr/.
Bis Mittwoch 16.04.
BERNBEUREN
DI 15.04.
15.00 bis 16.30 Uhr
„Die Ostergeschichte – von Palmsonntag
bis zur Auferstehung“ für
Kinder ab 4 Jahren im Waldseminarhaus
Gut Kinsegg. Kosten: 8 €
pro Kind und 10 € pro Erwachsener.
Anmeldung bei Susanne Steger
unter 08342 / 914458 oder per
WhatsApp 0176 / 73899215 oder
steger.mod@magenta.de
STEINGADEN
MI 16.04.
18.00 Uhr
Kar- und Ostertage in der
Bildungs- und Erholungsstätte
Langau. Weitere Informationen unter:
https://www.langau.de/events/
kar-und-ostertage-2025/
Bis Ostermontag, 21.04.
PEITING
DO 17.04.
8.30 bis 12.00 Uhr
Gründonnerstags-Bauernmarkt
am oberen Hauptplatz mit Bienenwachskerzen
und frischem
Ziegenfleisch sowie Produkten aus
der Partnerstadt Calvi dell’Umbria,
Gemüse und Obst der Saison,
Fisch, Blumen und vieles mehr
LECHBRUCK
20.00 bis 23.00 Uhr
Schafkopfturnier im Schützenheim
in der Siebenbürgerstr. 31
ODERDING
19.30 Uhr
Watt-Turnier des Belli Clubs im
Dorfgemeinschaftshaus. Anmeldung
unter preiswatten-belliclub@web.de.
Siehe Seite 22
PEITING
FR 18.04.
Karfreitag
11.00 bis 14.30 Uhr
Steckerlfischessen im Kleingartenverein
Tiefenlachen e.V. in
der Hauser Straße. Verbindliche
Bestellungen der Fische unter:
08861 / 258635
LECHBRUCK
12.30 bis 20.00 Uhr
„Allgäuer Fisch“ - à la carte Auf
der Gsteig, Gsteig 1. Tischreservierung
unter 08862 / 987749
PEITING
SO 20.04.
Ostersonntag
19.30 bis 22.00 Uhr
Theater „Der Hochzeiter meiner
Frau“ in der Schloßberghalle.
Schwank in 3 Akten. Karten am
31.03. von 18 bis 19 Uhr in der
82 | altlandkreis
Schloßberghalle und ab 01.04. bei
Bella Martha, Bahnhofstr. 6, Telefon
08861 / 2703. Siehe Seite 23
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Oster-Brunch Auf der Gsteig,
Gsteig 1. Kosten: 42 €, Tischreservierung
unter 08862 / 987749
MO 21.04.
Ostermontag
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 11.00 Uhr
Feiertags-Frühstücksbuffet im Café
& Wirtshaus Herzog am Dorfplatz
8. Reservierung unter 08861 / 219213
DO 24.04.
HERZOGSÄGMÜHLE
10.00 bis 13.00 Uhr
Weißwurstfrühstück im Café &
Wirtshaus Herzog am Dorfplatz 8.
Reservierung unter 08861 / 219213
WEILHEIM
19.30 Uhr
Vortrag „Immobilien / Landwirtschaftlichen
Betrieb jetzt übertragen
oder doch später vererben“
von RA Caroline Kistler im Dachsbräustüberl.
Siehe Anzeige links
PEITING
FR 25.04.
HEUTE ERSCHEINT
DER NEUE ALTLANDKREIS
19.00 Uhr
Theaterprojekt „Tage im April“
im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.
Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach
Peiting und Touristinfo Schongau
SCHONGAU
SA 26.04.
10.30 bis 15.30 Uhr
Literarischer Spaziergang mit
Oliver Pötzsch und der Stadtführerin,
auf den Spuren der Henkerstochter
durch das historische
Schongau. Kosten: 49 € pro Person.
Anmeldung unter Tourist Information
Tel. 08861 / 214181
Ab 11.00 Uhr
Open-Season der Motorradfreunde
Pfaffenwinkel. Treffpunkt Parkplatz
Gustav Klein mit gemeinsamer
Ausfahrt und anschließendem
Kaffee und Kuchen, abends Party
im Clubhaus in der Drosselstraße
PEITING
18.00 Uhr
Peitinger auf Haxe in Peitings
Küchen. Ein rotierendes Dinner-
Event. Weitere Infos unter peitinger.
aufhaxe@gmail.com und Anmeldung
unter https://aufhaxe.de/de/
peiting
19.00 Uhr
Theaterprojekt „Tage im April“
im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.
Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach
Peiting und Touristinfo Schongau
19.30 bis 22.00 Uhr
Theater „Der Hochzeiter meiner
Frau“ in der Schloßberghalle.
Schwank in 3 Akten. Karten am
31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in
der Schloßberghalle und ab 01.04.
bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6 Tel.
08861 / 2703. Siehe Seite 23
STEINGADEN
14.00 bis 17.00 Uhr
Offenes Singen in der Langau in
der Bildungs- und Erholungsstätte,
Langau 1. Weitere Informationen
unter: https://www.langau.de/
veranstaltungen-langau/
PEITING
SO 27.04.
16.00 bis 19.00 Uhr
Theater „Der Hochzeiter meiner
Frau“ in der Schloßberghalle.
Schwank in 3 Akten. Karten am
31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in
der Schloßberghalle und ab 01.04.
bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6,Tel.
08861 / 2703. Siehe Seite 23
Ab 19.00 Uhr
Theaterprojekt „Tage im April“
im Zegala in der Bahnhofstr. 6a.
Eintritt 20 €. VVK bei Buch am Bach
Peiting und Touristinfo Schongau
BERNBEUREN
Ab 10.00 Uhr
Georgiritt auf dem Auerberg.
Aufmarsch der drei Reiterzüge mit
Feldmesse und Pferdesegnung.
Siehe Seite 28 bis 31
PEITING
MI 30.04.
19.30 bis 22.00 Uhr
Theater „Der Hochzeiter meiner
Frau“ in der Schloßberghalle.
Schwank in 3 Akten. Karten am
31.03. von 18.00 bis 19.00 Uhr in
der Schloßberghalle und ab 01.04.
bei Bella Martha, Bahnhofstr. 6, Tel.
08861 / 2703. Siehe Seite 23
PEISSENBERG
18.00 Uhr
Start der Festtage zu 150 Jahre
Freiwillige Feuerwehr mit Tag der
Betriebe, Vereine und Nachbarschaft
mit Festeinzug vom Rathaus
zum Festzelt an der Neuen
Bergehalde. Blasmusikalische
Unterhaltung durch die örtlichen
Knappschaftskapelle. Siehe Seite
46 / 47
Veranstaltungen
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für die Region Altlandkreis Schongau
• Keine anfallenden Kosten
• Jederzeit eintragen (Freigabe kann 2-3 Tage dauern)
• Mit Bild, Plakat oder Flyer möglich
• Textmenge online nicht begrenzt
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* soweit Platz vorhanden
Änderungen und Fehler vorbehalten
märz / april 2025 | 83
Veranstaltungskalender online unter
www.altlandkreis.de
* Einer unserer 10 Ausbildungsberufe.
84 | altlandkreis
DER
MACHER
Werkzeugmechaniker (m/w/d)*
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