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Raiffeisenblatt 03/2025

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03

2025

AUSGABE

www.raiffeisenblatt.at

Interview

Reinhard Mayr, Vorstandsvorsitzender

der RLB Tirol

Aktuell

Digitale Zahlungen in der

Europäischen Union

Erfolgsmodell

Genossenschaftsdividende

Raiffeisenbank Wienerwald


Schwerpunkt

04 Interview mit Reinhard Mayr,

Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol

Aktuell

08 Digitale Zahlungen in der EU

12 Nutzung digitaler Technologien im Finanzsektor

Genossenschaftsbank

14 Raiffeisenbank Wienerwald –

Das Erfolgsmodell Genossenschaftsdividende

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Foto: GCShutter/istock

Verbund-Corner

18 Verbesserte Pensionsvorsorge

bei Valida Vorsorge Management

Raiffeisen Research

20 Österreichs Wirtschaft: Drei verlorene Jahre?

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inhalt

Raiffeisen Campus

24 Zukunftssicherer Vertrieb

Spotlight

28 Neues aus dem Raiffeisensektor

Vorschau

30 Bildungsveranstaltungen im Mai 2025

Seite 2

Eigentümer: Österreichischer Raiffeisenverband (100 Prozent). Herausgeber: Fachverband der Raiffeisenbanken (gesetzliche Interessenvertretung). Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsführer Dr. Johannes

Rehulka (Chefredaktion), Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien, Tel. +43 (0) 1 906 64-2552, E-Mail: fachverband@oerv.raiffeisen.at. Verlagsort: Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien. Aboverwaltung

und Adressenwartung: Boris Tanic, BSc, abo@raiffeisenblatt.at, Tel. +43 (0) 664/78200144. Anzeigenverwaltung: Catharina Rötzer, MSc, info@raiffeisenblatt.at , Tel. +43 (0) 676 35 70 375. Erscheinungsweise: 11-mal

jährlich. Bankverbindung: Österreich – RLB Niederösterreich-Wien, IBAN: AT42 3200 0000 0008 3717, BIC: RLNWATWW. Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wienerstraße 80, 3580 Horn. Blattrichtung: Fachbeiträge

und Informationen, das Bankwesen, die Raiffeisenbanken und den Verbund der Raiffeisenbanken betreffend. Coverfoto: CentralITAlliance/istock

impressum


editorial

Wie sehr sich die Kreditwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert

hat, erfährt man im Interview dieser Ausgabe mit Reinhard Mayr. Die (damals)

viel diskutierte Aufstellung von Bankomaten, der Einsatz von Computern, aber

auch die Digitalisierung haben das Bankgeschäft nachhaltig verändert. Nur

GeschäftsleiterInnen, die diese weitreichenden Veränderungen als Chance sehen,

können Raiffeisenbanken erfolgreich führen.

Reinhard Mayr zählt zu diesen Persönlichkeiten. Er tritt nach 46 Jahren bei Raiffeisen

ab. Der richtige Zeitpunkt, um mit ihm über seine Karrieren-Meilensteine,

die künftigen Herausforderungen der Banken und seine Pläne für die Zeit nach

dem Banking zu sprechen.

Ebenso lesen Sie in dieser Ausgabe über die Genossenschaftsdividende der

Raiffeisenbank Wienerwald. Wohl eines der besten Beispiele, wie die Mitgliederförderung

in Genossenschaftsbanken mit einer einfachen, aber wirksamen

Maßnahme bewusst gemacht werden kann. Gerade für Raiffeisenbanken sind

solche Maßnahmen wichtig, um sich von anderen Regionalbanken abzuheben.

Foto: Michael Hintermüller

Herzlich,

Ihr Johannes Rehulka

Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbands

und Geschäftsführer des Fachverbands der Raiffeisenbanken

Seite 3


Schwerpunkt

„Der Mensch

stand für mich

immer im

Mittelpunkt“

Reinhard Mayr

Interview: Edith Unger

Seite 4

Foto: Birgit Köll


Ende April 2025 endet das Vorstandsmandat von

Reinhard Mayr. Nach 46 Dienstjahren wechselt der

langjährige Vorstandsvorsitzende der RLB Tirol in den

verdienten Ruhestand. Wir sprachen mit ihm über

seine persönlichen Meilensteine, den Wandel im

Bankgeschäft und nach welchem Motto er seine

Karriere gestaltet hat.

Interview

46 Raiffeisenjahre, davon 30 Jahre im Vorstand

der RLB Tirol, sind eine lange Zeit. Was hat Ihre

Begeisterung für den Job hochgehalten?

Reinhard Mayr: Meine Begeisterung wurde vor allem

durch den stetigen Wandel und die Herausforderungen

geschürt, die jede neue Ära mit sich brachte.

Von den ersten Bankomaten und IBM-PCs über die

Smartphone-Technologie und das Electronic Banking

bis hin zur heutigen digitalen Transformation –

jede technische und organisatorische Neuerung war

eine Chance, über uns hinauszuwachsen. Dabei

stand aber immer der Mensch im Mittelpunkt. Das

Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, die enge

Zusammenarbeit im Team und die Möglichkeit, als

regionaler Finanzpartner einen echten Unterschied

zu machen, haben mich Tag für Tag neu motiviert.

Auf welche Meilensteine blicken Sie besonders

gerne zurück?

Mayr: Besonders in Erinnerung bleiben mir die Inbetriebnahme

des ersten Tiroler Raiffeisen-Bankomaten

im Jahre 1980 oder mein erster PC im Jahre

1981, natürlich aber auch das Zeitalter des Internets,

das unsere Arbeitswelt revolutionierte. Darüber hinaus

sehe ich die Umsetzung bedeutender Projekte

wie das RAIQA – das uns in eine völlig neue Ära

führen wird – und die kontinuierliche Erweiterung

unserer digitalen Infrastruktur als Eckpfeiler meiner

Karriere. Ich bin natürlich auch stolz, dass ich mehr

als ein Drittel der 130-jährigen Geschichte der RLB

Tirol miterleben und vor allem mitgestalten durfte.

Können Sie Ihre Karriere bei Raiffeisen auch in

Zahlen darstellen?

Mayr: In den 30 Jahren meiner Vorstandstätigkeit ist

die Bilanzsumme von 2 Mrd. Euro auf über 10 Mrd.

Euro gestiegen, hat sich das Betriebsergebnis von

12 Millionen Euro auf knapp 70 Millionen Euro fast

versechsfacht und ist das EGT sogar um 650 Prozent

von 7 Millionen Euro auf 45 Millionen Euro gestiegen.

Vor allem aber hat sich unser Kernkapital

als Indikator der finanziellen Leistungsfähigkeit von

100 Millionen Euro auf über 540 Millionen Euro erhöht.

Was für mich aber wichtiger ist, dass wir in diesem

Zeitraum die Finanzierungsleistung für unsere Kundinnen

und Kunden fast um das Siebenfache steigern

konnten und die Raiffeisenbankengruppe Tirol

mehr als eine halbe Million Kundinnen und Kunden

betreut, eine Zahl, die das große Vertrauen in unsere

Bankengruppe widerspiegelt.

Seite 5

Wie ist diese erfolgreiche Entwicklung gelungen?

Mayr: Wir haben immer versucht Veränderungen als

Chancen zu sehen und haben daher nicht nur auf bewährte

Prozesse gesetzt, sondern sind mutig neue

Wege gegangen – sei es durch den Einsatz moderner

Technologien oder den unermüdlichen Willen, den Bedürfnissen

unserer Kundinnen und Kunden gerecht zu

werden. Unser Innovationsgeist, die enge Zusammenarbeit

im Team, die regionalen Werte und das stetige

Streben nach Verbesserung haben dabei eine wesentliche

Rolle gespielt.


Schwerpunkt

Reinhard Mayr

Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol

Das Bankgeschäft hat sich in den letzten Jahren

massiv verändert. Worin liegen aktuell die größten

Herausforderungen?

Mayr: Die größten Herausforderungen liegen heute

in der rasanten technologischen Entwicklung und

der zunehmenden Digitalisierung, die nicht nur neue

Chancen, sondern auch erhebliche Umbrüche mit

sich bringt. Gleichzeitig sind die regulatorischen Anforderungen

und die Erwartungen unserer Kundinnen

und Kunden an individuelle, flexible Lösungen

gestiegen. Dies und der Umgang mit den Folgen der

derzeitigen globalen politischen und wirtschaftlichen

Krisen verlangt von uns agil und innovativ, aber zugleich

auch verlässlich zu agieren.

Wie wichtig ist für eine Bank in einer zunehmend

digitalisierten Welt die Präsenz vor Ort?

Mayr: Die lokale Präsenz ist und bleibt für uns von

zentraler Bedeutung. Trotz aller digitalen Fortschritte

ist der persönliche Kontakt und das damit verbundene

Vertrauen – gerade in Krisenzeiten – unerlässlich.

Unsere Bankstellen sind nicht nur Orte der Beratung,

sondern auch Anlaufstellen, an denen unsere Kundinnen

und Kunden individuelle Unterstützung und

verlässliche Partnerschaft erfahren. Diese Nähe zur

Region macht uns einzigartig und stärkt unsere Position

als verlässlicher Finanzpartner.

Seite 6

Foto: Birgit Köll


Österreich hat zwei Jahre Rezession hinter sich

und die Konjunkturaussichten für heuer sind alles

andere als rosig. Wie geht es Raiffeisen Tirol

in diesem Umfeld?

Mayr: Auch wenn die wirtschaftlichen Aussichten

aktuell herausfordernd sind, steht die Raiffeisen

Bankengruppe Tirol auf einem soliden Fundament.

Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder

bewiesen, dass wir flexibel und resilient auf Krisen

reagieren können. Unsere langjährige Erfahrung,

gepaart mit innovativen Lösungsansätzen

und einem starken regionalen Netzwerk, ermöglicht

es uns, auch in schwierigen Zeiten als stabiler Partner

aufzutreten. Wir bleiben engagiert und werden

unseren Kundinnen und Kunden auch weiterhin

Sicherheit und Verlässlichkeit bieten.

Banken sind nicht

nur Hüter finanzieller

Stabilität, sondern

auch aktive Gestalter

der Wirtschaft.

Wie können Banken hier die Wirtschaft unterstützen?

Mayr: Banken tragen in Krisenzeiten eine zentrale

Verantwortung: Wir sind nicht nur Hüter finanzieller

Stabilität, sondern auch aktive Gestalter der Wirtschaft.

Durch schnelle, unbürokratische Kreditvergaben

und eine individuelle Beratung unterstützen

wir Unternehmen und Privatpersonen dabei, wirtschaftliche

Herausforderungen zu meistern. Wir

bringen nicht nur Kapital in den Wirtschaftskreislauf,

sondern auch Know-how und innovative

Ideen, die letztlich das Wachstum und die Erholung

der Wirtschaft fördern.

Sie übergeben ein gut geordnetes Haus, die

Nachfolge ist vorbereitet. Wie gestalten Sie die

Übergabe?

Mayr: Die Übergabe gestalte ich mit dem festen

Vertrauen in unser Team und in die Zukunft der RLB

Tirol. Ich bin stolz darauf, ein gut geordnetes Haus

zu übergeben, in dem die Grundlagen für weiteres

Wachstum und Innovation gelegt sind. Der Übergabeprozess

war und ist von intensiven persönlichen

Gesprächen und einer umfassenden Wissensweitergabe

geprägt – so wird sichergestellt, dass die

bewährten Werte und der Innovationsgeist nahtlos in

die nächste Ära übergehen. Für mich steht dabei vor

allem der Gedanke im Vordergrund, dass ein starker

Nachfolger immer auch auf einem starken Fundament

aufbaut.

Hat es ein Motto gegeben, dem Sie treu geblieben

sind?

Mayr: Ja, ein Motto, das mich stets begleitet hat, lautet:

„Innovation ist die Fähigkeit, Veränderungen als

Chance zu sehen und nicht als Bedrohung.“ Dieses

Leitprinzip hat mir geholfen, jede Herausforderung

aktiv anzugehen und stets das Beste aus jeder

Situation herauszuholen – sei es in technologischer,

organisatorischer oder zwischenmenschlicher Hinsicht.

Es spiegelt auch den Kern unserer Werte bei

der RLB Tirol wider: den Mut, Neues zu wagen, und

die Überzeugung, dass Veränderung immer auch

Wachstum bedeutet.

Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten?

Mayr: Nach 46 intensiven Dienstjahren freue ich

mich vor allem darauf, wieder mehr Zeit für meine

Familie, Freunde und persönlichen Interessen zu

haben. Gleichzeitig blicke ich mit Zufriedenheit auf

meine berufliche Laufbahn zurück und bin stolz,

dass ich die RLB Tirol in den besten Händen zurücklasse.

Die nächsten Lebensabschnitte möchte ich

nutzen, um neue Hobbys zu entdecken, den Ausgleich

zur Arbeit zu genießen und dennoch als engagierter

Beobachter den spannenden Weg der Bank

weiter zu verfolgen.

Seite 7

Interview


Aktuell

Digitale

Zahlungen

in der EU

Helga Berger

Foto: nortonrsx/istock

Der Europäische Rechnungshof sieht

Verbesserungsbedarf bei den Rahmenbedingungen des

digitalen Zahlungsverkehrs in der EU, um die Regelungen

fit für die Bedürfnisse des Marktes zu machen.

In den letzten zehn Jahren haben digitale Zahlungen einen beispiellosen

Aufschwung erlebt. Der digitale Zahlungsverkehr

fördert das Wirtschaftswachstum, indem er Zugang zu Bankdienstleistungen

ermöglicht, den Konsum fördert und den internationalen

Handel erleichtert. Er ist für das reibungslose Funktionieren

des EU-Binnenmarktes von entscheidender Bedeutung.

Der Rechtsrahmen der EU sollte daher so angelegt sein, dass er

die Sicherheit der Zahlungen, den Verbraucherschutz, aber auch

die Integrität des EU-Binnenmarktes und ungestörten Wettbewerb

gewährleisten kann.

In einem im Jänner 2025 veröffentlichten Prüfbericht hat sich der

Europäische Rechnungshof mit den Rahmenbedingungen des

digitalen Zahlungsverkehrs in der EU auseinandergesetzt. Die

haben laut Rechnungshof dazu beigetragen, den digitalen Zahlungsverkehr

sicherer, schneller und billiger zu machen. Allerdings

sehen die Prüfer auch Verbesserungsbedarf bei Eingriffen

in die Preisgestaltung und beim Austausch von Kontodaten.

Zum einen sei keine regelmäßige Überprüfung der Preisinterventionen

insbesondere bei Kartengebühren vorgesehen, zum anderen

könne der kostenlose Austausch von Kontodaten auch

falsche Anreize setzen, wenn es darum gehe, im Rahmen des

sogenannten Open Banking in der EU hochwertige Dienstleistungen

zu erbringen.

Rolle des Europäischen

Rechnungshofes

Als eine der sieben europäischen Institutionen fungiert der Rechnungshof

als unabhängiger externer Prüfer des EU-Haushalts

und unterstützt das Parlament bei der Kontrolle der europäischen

Finanzen. Den zweiten Pfeiler der Rechnungshofarbeit

stellen die Wirtschaftlichkeitsprüfungen des EuRH dar, deren

Ergebnisse in Sonderberichten veröffentlicht werden und in

denen der Rechnungshof Verbesserungsvorschläge zu den

geprüften Politikbereichen abgibt. Ziel dieser Prüfungen ist es

festzustellen, ob die EU-Mittel in effizienter, effektiver und wirt-

Seite 8


schaftlicher Weise ausgegeben wurden und ob die verschiedenen

EU-Maßnahmen im Einklang mit übergeordneten europäischen

Zielen wie etwa dem Binnenmarkt sowie in einem guten

Kosten-Nutzen-Verhältnis umgesetzt worden sind.

In den letzten vier Jahren hat sich der EuRH mit praktisch allen

relevanten Themen der EU befasst: mit Agrarpolitik ebenso wie

mit Forschung und Entwicklung, mit der sogenannten Kohäsionspolitik

(die auf den Abbau von Unterschieden zwischen den

Regionen abzielt), mit Klimawandel und Umweltschutz, aber

auch mit sensiblen Themen wie Migration, Bekämpfung der organisierten

Kriminalität, Sicherheit und Justiz.

Fortschrittlicher Ansatz mit

Verbesserungspotenzial

Die Prüfung bestätigte, dass die EU über einen modernen

Rechtsrahmen für digitale Zahlungen verfügt, der in den letzten

zehn Jahren ausgeweitet und überarbeitet wurde, um den raschen

Entwicklungen in der Branche Rechnung zu tragen. Dieser

Rechtsrahmen hat dazu beigetragen, digitale Zahlungen

sicherer, schneller und kostengünstiger für die NutzerInnen

zu machen, auch wenn nicht immer genügend Daten vorliegen,

um diesen Beitrag zu bewerten. Der Rechnungshof stieß aber

auch auf Punkte, die weitere Aufmerksamkeit erfordern:

Wert digitaler Zahlungen

steigt deutlich

Die Grundsätze der Niederlassungsfreiheit und der Dienstleistungsfreiheit

ermöglichen es Zahlungsdienstleistern, ihre Dienste

in der gesamten EU anzubieten, sofern sie in einem EU-Mitgliedstaat

zugelassen sind. 2023 waren im Europäischen

Wirtschaftsraum mehr als 7.500 Zahlungsdienstleister eingetragen.

Der Wert der digitalen Zahlungen beim Einkauf im Internet

sowie im Einzelhandel hat sich zwischen 2017 und 2023 mehr

als verdoppelt und wird voraussichtlich weiter steigen. In Europa

dominieren traditionsgemäß Kartenzahlungen.

Preisinterventionen und

Austausch von Kontodaten

So können nach Ansicht des Rechnungshofes unangemessene

Preisinterventionen ein Risko für das effiziente Funktionieren des

EU-Marktes für digitale Zahlungen darstellen. Mit Preisinterventionen

wird im Allgemeinen darauf abgezielt, die negativen Auswirkungen

von Wettbewerbsverzerrungen zu verringern oder bestimmte

politische Ziele zu verfolgen. Sie schränken aber auch

Anbieter bei der Gestaltung ihrer Entgeltregelungen ein und beeinträchtigen

die Kostentransparenz für die VerbraucherInnen.

Bei Preisinterventionen besteht die Gefahr, dass Angebot und

Nachfrage verzerrt werden. Der EuRH hat festgestellt, dass

die Basisrechtsakte EU über digitale Zahlungen keine klaren

Kriterien enthalten, wie beurteilt werden soll, ob und unter welchen

Umständen Eingriffe gerechtfertigt sind oder wie lange

sie gelten sollen.

Porträtfoto: ECA

Unangemessene Preisinterventionen

können

ein Risiko für das effiziente

Funktionieren des EU-

Marktes für digitale

Zahlungen darstellen.

Helga Berger

Mitglied des Europäischen Rechnungshofs

Seite 9


Aktuell

Außerdem hat der Rechnungshof festgestellt, dass die EU-Kommission

für einige Interventionen bei Kartenzahlungen, wie zum

Beispiel die Obergrenze für Interbankenentgelte oder das Aufschlagsverbot,

nicht nachweisen konnte, dass die potenziell positiven

Auswirkungen für VerbraucherInnen die langfristigen möglicherweise

negativen Folgen für den Wettbewerb überwiegen.

Darüber hinaus wirft der EU-Rahmen aus Sicht des EuRH zwei

wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Gestaltung im Bereich

Open Banking auf: die Verpflichtung zur kostenlosen Bereitstellung

von Kundendaten und das Fehlen eines Standards

für Anwendungsprogrammierschnittstellen. Zuverlässige konsolidierte

Daten zum Open Banking in der EU fehlen, da Inhaber-

Innen von Kontodaten nicht verpflichtet sind, diese zur Verfügung

zu stellen. Die Kommission schätzte für 2021, dass Open

Banking von weniger als fünf Prozent der VerbraucherInnen genutzt

wurde.

Trotz SEPA-

Verordnung gibt

es weiter Fälle

von IBAN-

Diskriminierung.

Die zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) hat ein Modell des

Open Banking eingeführt, bei dem die Kontodateninhaber verpflichtet

sind, die Zahlungsdaten ihrer KundInnen kostenlos zur

Verfügung zu stellen; dies nicht zuletzt, da die Implementierungskosten

als sehr gering eingeschätzt wurden. Die Folgenabschätzung

zur PSD2 zeigte jedoch geschätzte Einmalkosten

für die Entwicklung der Schnittstellen von ca. 2,2 Mrd.

Euro und jährlich wiederkehrende Kosten von ca. 300 Millionen

Euro. Die PSD2 enthält auch keinen Vertragsstandard oder

technische Vorgaben für Anwendungsprogrammierschnittstellen.

Ein Manko, das zur Fragmentierung des Marktes beigetragen

hat und sich auf das Funktionieren von Open-Banking-

Diensten auswirkt.

Hierauf hat die Kommission reagiert: Der Gesetzesentwurf zu

den Zahlungsdiensten aus dem Jahr 2023 enthält Mindestanforderungen

zur Sicherheit, Verfügbarkeit und Leistung von Schnittstellen,

die Dienste sowie die auszutauschenden Daten. Damit

können zwar bekannte Hindernisse beim Open Banking, wie

z. B. mehrfache Kundenauthentifizierung oder zusätzliche Registrierung,

beseitigt werden. Aus Sicht des Rechnungshofes

sind sie jedoch nicht flexibel genug gestaltet, um auf künftige

Herausforderungen in einem sehr dynamischen Umfeld zu reagieren,

was weitere rechtliche Änderungen erfordern könnte.

Der Gesetzesvorschlag enthält auch die Verpflichtung für

Kontodateninhaber, den zuständigen nationalen Behörden bestimmte

Daten zu melden.

Weiterhin Diskriminierung

aufgrund des Standorts

Die SEPA-Verordnung verbietet Diskriminierung aufgrund des

Standortes des Zahlungskontos. In der Praxis bedeutet das

für die ZahlerInnen, dass sie innerhalb des SEPA-Raums Zahlungen

in Euro von jedem Konto aus tätigen können, unabhängig

von dessen Standort. Doch auch nach der Umsetzung von

zwei spezifischen Maßnahmen im Rahmen der EU-Strategie für

den Massenzahlungsverkehr gibt es weiter Fälle von IBAN-

Diskriminierung. Zwischen Februar 2021 und September 2023

wurden von Betroffenen fast 3.500 Fälle mutmaßlicher IBAN-

Diskriminierung gemeldet.

Die wirksame Bekämpfung dieses Problems wird durch Regelungslücken

behindert, u. a. dadurch, dass die Durchsetzung

der SEPA-Verordnung nicht in den Aufgabenbereich der Europäischen

Bankenaufsicht fällt und auch nicht in den Anwendungsbereich

der Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden.

Auch fallen die Sanktionen in den einzelnen Mitgliedstaaten

sehr unterschiedlich aus.

Seite 10


Vorschläge für

Verbesserungen

Der EuRH empfiehlt konkrete Maßnahmen,

die dazu beitragen sollen, den digitalen

Zahlungsverkehr in der EU als eine wichtige

Voraussetzung für das Funktionieren des

EU-Binnenmarktes weiter zu verbessern:

So soll die EU-Kommission

• klare Kriterien für Preisinterventionen im Bereich

des digitalen Zahlungsverkehrs festlegen und

regelmäßige Überprüfungen durchführen;

• eine Strategie zur Datenüberwachung im

Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs

entwickeln und umsetzen;

• Leistungsindikatoren vorschlagen und

Zielvorgaben für den digitalen Zahlungsverkehr

festlegen;

Foto: PixelsEffect/iStock

• durch bessere Durchsetzungsvorschriften

gegen Diskriminierung aufgrund des

Kontostandorts vorgehen und das Phänomen

virtueller Zahlungskonten analysieren;

• ihre Bemühungen um gleiche Bedingungen

bei der Zulassung und Beaufsichtigung von

Zahlungsdienstleistern verstärken.

Die Prüfungsergebnisse des Rechnungshofes

zeigen Verbesserungsmöglichkeiten auf und sind

als konkrete Beiträge für die künftige Ausrichtung

von Gesetzesvorschlägen zu sehen. Die konkrete

Umsetzung hat durch die geprüften Stellen auf

europäischer und nationaler Ebene zu erfolgen.

Seite 11


Aktuell

Nutzung digitaler Technologien

im Finanzsektor

Thomas

Schmatzberger

Die FMA hat

zum dritten Mal

digitale Trends

und Entwicklungen

am Finanzmarkt

erhoben.

Unter dem Titel „Austrian Digital Financial Landscape“ hat die

Finanzmarktaufsicht (FMA) ihre Bestandsaufnahme zur Digitalisierung

am österreichischen Finanzmarkt veröffentlicht. Die von

der FMA im Rahmen dieser Analyse identifizierten digitalen

Trends und Entwicklungen in der heimischen Finanzbranche

sollen im folgenden Beitrag näher vorgesellt werden. Für die

beaufsichtigten Unternehmen besteht bis zum 31. März 2025

die Möglichkeit, Input an die Aufsicht zum Bericht zu übermitteln.

Grundlage für den vorliegenden Bericht sind Rückmeldungen

von den beaufsichtigten Unternehmen aus allen Sektoren des

Marktes (Banken, Wertpapierfirmen, Kapitalanlagegesellschaften,

Zahlungsinstitute, Versicherungen, Pensionskassen etc.),

womit eine fast vollständige Marktabdeckung erzielt werden

konnte. Die Digitalisierungslandkarte der FMA bestätigt eine

technologiegetriebene Transformation des österreichischen Finanzmarktes,

wodurch sich auch dessen Rahmenbedingungen

ändern. Gleichzeitig werden die beaufsichtigten Institute auch

mit neuen Risikoarten konfrontiert.

Digitalisierungsstrategien

Auch der fortschreitende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (Artificial

Intelligence, AI) wird zwar als Innovationstreiber, aber nicht

als mögliche Ursache für eine Verwerfung am Finanzmarkt betrachtet.

Der Fokus der Finanzbranche liegt hier derzeit primär

auf der Geschäftsoptimierung. Die eigene Innovationskultur

stufen fast alle Sektoren als deren Stärke ein.

Zur zukünftigen strategischen Ausrichtung zählt auch die Fortsetzung

des Trends, Kooperationen mit FinTechs einzugehen.

Die österreichischen Finanzmarktteilnehmer gehen davon aus,

dass die Zahl der Kooperationen voraussichtlich auch in den

nächsten drei Jahren steigen wird. Bis 2027 wollen jeweils etwa

zwei Drittel der Banken und Zahlungsinstitute zumindest mit einem

FinTech zusammenarbeiten.

Chancen, Risiken und Hindernisse

Seite 12

Es ist bestimmt kein Zufall, dass die von der FMA beaufsichtigten

Unternehmen die Digitalisierung als sehr relevantes Thema

einstufen. Damit geht die Bereitschaft einher, Maßnahmen zu

setzen, um diese Entwicklung für sich zu nutzen. Neue Strategien

sind somit gefragt. Spannend ist dabei die Erkenntnis, dass

es für die StudienteilnehmerInnen weiterhin als kaum denkbar

gesehen wird, dass es infolge der zunehmenden Digitalisierung

zu disruptiven Veränderungen kommen wird.

Die Analyse der FMA bringt weiters zum Vorschein, dass Digitalisierung

primär als Chance gesehen wird, Synergieeffekte und

Effizienzgewinne zu erzielen. Neue Erkenntnisse und Wachstumsfelder

werden eher eingeschränkt als Chancen wahrgenommen,

wobei sich hier ein differenziertes Bild ergibt: Mögliche

Wachstumsquellen spielen bei Banken und Versicherungen

eine größere Rolle als bei anderen Finanzmarktteilnehmern.

Neue Erkenntnisse, die sich zum Beispiel infolge der Nutzung


Einsatz digitaler

Technologien

Beteiligung der

Stakeholder

Foto: Österreichischer Raiffeisenverband

Thomas Schmatzberger

Jurist im Fachverband

der Raiffeisenbanken

von Daten aus sozialen Medien ergeben,

stellen demgegenüber einen schwächeren

Anreiz dar.

Die Risiken der Digitalisierung als Kehrseite

bleiben im FMA-Bericht auch nicht

ausgeblendet. Cyberrisiken und regulatorische

Herausforderungen werden in

allen Sektoren als die größten Gefährdungen

identifiziert. Ein Blick auf die

Wahrnehmung der Risiken verglichen mit

der Anzahl der eingesetzten Technologien

zeigt, dass risikobewusstere Unternehmen

vermehrt digitale Technologien

in ihrem Geschäftsbetrieb nutzen. Dieser

Zusammenhang kommt laut FMA insbesondere

bei Kreditinstituten zum Vorschein.

Schon seit mehreren Jahren werden Digitalisierungshindernisse

vorrangig in der

Regulierung, teilweise aber auch in der

eigenen IT-Landschaft und im Kundenverhalten

verortet. Die Skepsis zur Regulierung

ist seit dem Jahr 2021 sogar noch

angestiegen. Als Hemmschuh werden

hier insbesondere datenschutzrechtliche

Bestimmungen und Regelungen zur IKT-

Sicherheit ins Treffen geführt.

Beim Einsatz digitaler Technologien im

operativen Geschäftsbetrieb dominieren

am österreichischen Finanzmarkt über

alle Sektoren hinweg Cloud-Services,

gefolgt von Programmierschnittstellen

(sog. Application Programming Interfaces,

APIs).

Cloud Services werden von 95 Prozent

der von der FMA beaufsichtigten Unternehmen

genutzt und bieten eine Bereitstellung

von IT-Infrastruktur und IT-

Leistungen wie etwa Speicherplatz, Rechenleistung

oder Anwendungssoftware

als Service über das Internet. Programmierschnittstellen

ermöglichen den automatisierten

Austausch von Daten mit

Dritten über vordefinierte Formate und

Transportkanäle.

Die Haupteinsatzbereiche dieser beiden

digitalen Technologien betreffen zum

einen interne Prozesse, wie Compliance

und Risikomanagement, und zum

anderen Marketing/Vertrieb. Die oftmals

auch als Zukunftstechnologie erwähnte

robotergestützte Prozessautomatisierung

wird insbesondere im Zuge der Abarbeitung

repetitiver Formulare eingesetzt.

Sogenannte Big Data Analytics

finden insbesondere in den Bereichen

Produktentwicklung, Meldewesen und

der Analyse von Betrugsfällen Anwendung.

Die Blockchain-Technologie wird

hingegen immer noch kaum genutzt.

Laut FMA-Analyse ist die Zahl konkreter

Anwendungsfälle in den letzten Jahren

sogar noch zurückgegangen.

Ein Trend zeigt sich hier noch: Je mehr

digitale Technologien in einem Institut

zum Einsatz kommen, desto häufiger

wird auch von Künstlicher Intelligenz

Gebrauch gemacht. Banken, Zahlungsinstitute

und Versicherungen setzen die

meisten Technologien ein und sind daher

auch bei der Nutzung von AI vorne

dabei.

Für die beaufsichtigten Unternehmen

besteht bis zum 31. März 2025 die Möglichkeit,

formlos eine Stellungnahme zu

ihrem „Austrian Digital Financial Landscape“-Bericht

an die FMA zu übermitteln.

An die Mailadresse digitalisierung@

fma.gv.at können die darin skizzierten Erkenntnisse

und Schlussfolgerungen kritisch

hinterfragt und um eigene Sichtweisen,

Erfahrungen und Lösungsansätze

seitens der Institute ergänzt werden.

Der Input der Stakeholder soll bei der

strategischen Planung der FMA bzw. bei

der Festlegung der Aufsichtsschwerpunkte

Berücksichtigung finden.

Welche Schlüsse

zieht die FMA?

Die Analyse der digitalen Landschaft am

heimischen Finanzmarkt soll es der FMA

insbesondere auch ermöglichen, die digitalisierungsgetriebenen

Entwicklungen

und Abhängigkeiten am Finanzmarkt zu

identifizieren, um diese in die Risikobeurteilung

sowie in die Priorisierung der Aufsichtsagenden

einfließen zu lassen sowie

die Aufsichtsintensität der einzelnen Unternehmen

risikoadäquat zu bestimmen.

Gegebenenfalls sollen als ultima ratio

zielgerichtete präventive Maßnahmen

seitens der Aufsicht ergriffen werden.

Dies soll unter anderem im Hinblick auf

die Anforderungen der DORA (Digital

Operational Resilience Act) zur digitalen

operationalen Widerstandsfähigkeit gelten.

Seite 13


Genossenschaftsbank

Das Erfolgsmodell

Genossenschaftsdividende

Die Raiffeisenbank Wienerwald setzt auf direkte

Unterstützung der Mitglieder in der Region.

Ein starkes Signal für die Region und die Übernahme

von Verantwortung im Genossenschaftsgebiet stehen

im Fokus der Überlegungen der Raiffeisenbank

Wienerwald, ihren Mitgliedern eine Genossenschaftsdividende

anzubieten. Bei diesem Konzept,

das weit über die direkte Mitgliederförderung hinausgeht,

sollen Maßnahmen unterstützt werden, die die

Lebensqualität im „Wienerwald“ verbessern.

Mit großer Begeisterung werden unter anderem der

Ausbau von Freizeitmöglichkeiten und Bildungsangeboten

gefördert, womit ein Nutzen für alle Mitglieder

in der Region erreicht wird und sogar Nicht-Mitglieder

mit der Idee der Genossenschaft in Kontakt

kommen. Zusätzlich werden diese Mittel auch verwendet,

um für soziale Notfälle Unterstützung bereitzustellen

– vor allem, wenn schnelle Hilfe benötigt

wird.

Seite 14

Foto: filadendron/istock


Das Besondere an der

Genossenschaftsdividende

der RB Wienerwald kann

wie folgt zusammengefasst

werden:

• Der Betrag ist mit einem Prozent des Ergebnisses

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

(EGT) festgelegt und wird jährlich bereitgestellt.

Zusätzlich wurde eine Mindestgenossenschaftsdividende

beschlossen, um immer

handlungsfähig zu sein.

Musicalworkshop für Kinder

• Die zur Verfügung stehende Summe wird

anteilig zur Mitgliederzahl auf die drei

Regionen des Genossenschaftsgebiets

der Raiffeisenbank Wienerwald aufgeteilt.

• Die Mittel der Dividende sind unabhängig

und somit additiv zu den Werbebudgets

und den regulären Vereins- und Organisationsförderungen.

• Die Vergabe ist auch nicht an eine Gegenleistung

gebunden.

E-Mobilitäts-Projekt in Pressbaum

Den Unterschied machen

Interaktion und direkte

Demokratie:

• Die Vergabe erfolgt nicht durch Geschäftsleitung

oder MitarbeiterInnen der Bank. Sie

erfolgt durch den Regionalrat der jeweiligen

Region im demokratischen Mehrheitsbeschluss.

• Der Regionalrat fungiert als Bindeglied zu

den Menschen in der Region. Er sichert die

Nähe und Unmittelbarkeit in der Region.

• Die Mitglieder des Regionalrates haben somit

ein Instrument in der Hand, um Dinge in

Gang zu setzen oder schlichtweg Hilfe beistellen

zu können.

Unterstützung der Jugendfeuerwehr mit einer neuen Ausrüstung

Seite 15


Genossenschaftsbank

Zahlreiche Projekte

Durch die Genossenschaftsdividende konnte die

Raiffeisenbank Wienerwald in den letzten zehn Jahren

unterschiedlichste Projekte unterstützen, in deren

Mittelpunkt immer der Mensch und die Region

standen. So hat sie beispielswiese

• im Herbst 2024 die vom Hochwasser Betroffenen

mit 50.000 Euro direkt unterstützt,

Dieses Modell ist nunmehr gut erprobt, wobei der

Anspruch ist, es weiterzuentwickeln. Als unmittelbare

Ziele hat sich die Raiffeisenbank Wienerwald vorgenommen,

für noch mehr Interaktion im Regionalrat

durch geplante Digitalisierungsmaßnahmen und

mehr Kommunikation über die Genossenschaftsdividende

zu sorgen.

• nachhaltige und zukunftsweisende Projekte wie die

Gründung regionaler Energiegenossenschaften

und E-Mobilitätsvereine mit rund 48.000 Euro gefördert,

• in Kinder und Jugendliche investiert: Von der Übernahme

von Therapiekosten, der Umsetzung von

Ferienprojekten, dem Ausbau von Freizeiteinrichtungen

bis hin zur Unterstützung bei Schikursen

und Abschlussfahrten und Einrichtungen wie „Jugend

am Werk“ reichen die Projekte, an denen die

Raiffeisenbank Wienerwald sich mit 133.000 Euro

beteiligte.

• ihre gesellschaftliche Verantwortung in der Region

durch außerordentliche Unterstützungen für Einrichtungen

wie zum Beispiel die Tafel Österreich,

Demenzstammtische, integrative Organisationen

und viele weitere Projekte im Umfang von rund

55.000 Euro wahrgenommen.

Die Genossenschaftsdividende

ist die

Speerspitze unseres

genossenschaftlichen

Förderauftrages.

Seite 16

Die RB Wienerwald hat sich an einer Jugendstudie der Region Elsbeere Wienerwald für die Verbesserung von

Freizeit- und ähnlichen Einrichtungen finanziell beteiligt. Mehr als 1.500 Jugendliche der 13 Elsbeer-Gemeinden

im Alter zwischen 12 und 24 Jahren haben teilgenommen, das sind 36 Prozent der in der Region ansässigen

Jugendlichen. Als Folge dieser Studie werden konkrete Projekte in der Region entwickelt.

Im Bild: M. Zawichowski (Elsbeere Wienerwald), Anton Hechtl (RBWW), Irmgard Schibich (Bgmst. Neustift

Innermanzing), Christina Gassner (Elsbeere Wienerwald), Emmerich Berghofer (RBWW)

Fotos: Raiffeisenbank Wienerwald (5)


Fotos: Prostock-Studio/istock

GL Alexander Stegbauer, AR-Vorsitzende-Stv. Dagmar Zoubek, Obmann Anton Hechtl und GL Alexandra Tychi

„Unsere Raiffeisenbank Wienerwald Dividende ist damit die Speerspitze unseres genossenschaftlichen

Förderauftrages – ein Auftrag, der uns am Herzen liegt und ein Alleinstellungsmerkmal

unserer genossenschaftlich organisierten Bank darstellt. Darüber

hinaus setzen wir auf konsequente Weiterentwicklung unserer Mitgliederförderung –

vom innovativen Kontomodell bis zur eigenen Mitgliederzeitung“, unterstreichen die

beiden Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Wienerwald, Alexandra Tychi und Alexander

Stegbauer.

„Mit der Genossenschaftsdividende setzt die Raiffeisenbank Wienerwald ein klares Zeichen,

dass verantwortungsvolles Wirtschaften nicht nur Gewinnmaximierung bedeuten

muss und soll, sondern auch gesellschaftliches Engagement und nachhaltige Unterstützung

für die Gemeinschaft. Dieses gelebte Prinzip macht die Raiffeisenbank Wienerwald

zu einem starken und vor allem aktiven Teil der Region. Ganz nach dem Motto:

Wir gemeinsam für die Region Wienerwald!“, ergänzt Obmann Anton Hechtl.

Seite 17


Verbund-Corner

Verbesserte

Pensionsvorsorge

Johannes Schörg

Wer bei einer Raiffeisenbank arbeitet, kann sich auf eine

spätere betriebliche Zusatzpension freuen. Es gibt mehrere

Möglichkeiten, diese durch Eigeninitiative zu erhöhen.

Die betriebliche Altersvorsorge ist bekanntlich ein

sehr beliebter Zusatzbenefit für MitarbeiterInnen, von

dem allerdings nur eine Minderheit tatsächlich profitiert.

Denn in Österreich ist nur rund jede/r fünfte

ArbeitnehmerIn in einen Pensionskassenvertrag eingebunden.

Doch „Raiffeisianer“ können sich glücklich schätzen.

Denn dank des Raiffeisenbanken Kollektivvertrags

von 1997 ist für alle MitarbeiterInnen von Raiffeisenbanken

und Revisionsverbänden eine Pensionskassenlösung

vorgesehen, die von der Valida Pensionskasse

abgewickelt wird.

Das Prinzip des Pensionskassenwesens ist einfach

erklärt: Arbeitgeber überweisen laufende Beiträge

auf die Konten der einbezogenen MitarbeiterInnen.

Die Pensionskasse veranlagt diese am Kapitalmarkt

und zahlt daraus ab Pensionsantritt eine laufende

Zusatzpension aus.

Neue KV-Regelung seit

Jahresbeginn

• Die Höhe der Arbeitgeberbeiträge beträgt wie bisher

2,7 Prozent des kollektivvertraglichen Entgelts.

• Das Guthaben in der Pensionskasse ist sofort

unverfallbar, d. h. es geht bei Beendigung des

Dienstverhältnisses nicht verloren. Nach der alten

KV-Regelung galt für die sogenannte Unverfallbarkeit

eine Frist von drei Dienstjahren.

8,43 Prozent Performance

Für Raiffeisen-MitarbeiterInnen gibt es in der Valida

Pensionskasse eine eigene Veranlagungs- und Risikogemeinschaft

(VRG 7). Diese erzielte mit ihrer ausgewogenen

Veranlagungsstrategie im Jahr 2024

eine Performance von (vorläufig) 8,43 Prozent und

liegt damit über dem Marktschnitt. Seit Beginn der

einheitlichen Performancemessung (1998) liegt der

Durchschnittswert der VRG 7 bei 4,22 Prozent p.a.

Seite 18

Diese KV-Regelung wurde mit Beginn des Jahres

2025 punktuell verbessert und stellt sich wie folgt

dar:

• MitarbeiterInnen werden nun bereits nach einem

Dienstjahr (früher vier Jahre) in die Pensionskassenlösung

einbezogen und erhalten laufende Beiträge

des Arbeitgebers auf ihr Konto.

Foto: Gettyimages


Raiffeisen MitarbeiterInnen

profitieren seit Jahresbeginn 2025

dank der Erneuerungen im Banken-

KV von punktuellen Verbesserungen

ihrer Pensionskassenlösung.

Foto: Viennashots

Johannes Schörg

ist als Leiter des Bereichs „Markt und Kunde“ in der

Valida Vorsorge Management für die Servicierung des

Raiffeisen-Sektors verantwortlich.

Sicherheit und höhere Pensionen

Die Höhe der Zusatzpensionen hängt vom jeweiligen Jahresergebnis

der VRG ab. Dabei spielt vor allem die Performance eine

wichtige Rolle. Für die Mehrheit der PensionistInnen hat der erfreuliche

Wert von 8,43 Prozent aus dem Vorjahr eine Erhöhung

der Leistungen zur Folge. Beschäftigte profitieren von einem entsprechend

hohen Zuwachs auf ihren Pensionskassenkonten

und der guten Aussicht auf eine demnach höhere spätere Zusatzpension.

Das österreichische Pensionskassenwesen sieht zwar schwankende

Leistungen im Ruhestand vor, ermöglicht aber folgende

Stabilisierungsmaßnahmen:

• Für PensionistInnen wird eine Art „Reservepolster“ in Form der

Schwankungsrückstellung aufgebaut. Nach positiven Jahresergebnissen

kann die Schwankungsrückstellung erhöht werden,

während nach Jahren mit unzureichendem Veranlagungsergebnis

Rücklagen entnommen werden.

• Für jene LeistungsempfängerInnen, die eine garantierte Pensionshöhe

bevorzugen, besteht bereits seit dem Jahr 2013 die

Möglichkeit, zum Pensionsantritt in die sogenannte „Sicherheitspension“

zu wechseln. Pensionsreduktionen im Vergleich

zur Erstpension sind dabei ausgeschlossen. Nach dem Motto

„Garantien kosten Geld“ ist die Höhe dieser Erstpension jedoch

entsprechend niedriger.

Resümee

Mit dem oben genannten „2,7 Prozent KV-Grundmodell“ bieten

Raiffeisenbanken ihren MitarbeiterInnen eine attraktive Lösung.

Eine derartige zukunftsorientierte Vorsorge ist für immer mehr

ArbeitnehmerInnen ein wichtiges Argument bei der Auswahl des

Arbeitgebers. Durch die Verkürzung der Einbeziehungsfrist und

dem Entfall der Unverfallbarkeitsfrist wurde dieses Vorsorgemodell

jetzt noch attraktiver gestaltet.

Erhöhung der Zusatzpension

ArbeitnehmerInnen haben mehrere Möglichkeiten,

ihre spätere Zusatzpension zu erhöhen.

Eigenbeiträge

Raiffeisen-MitarbeiterInnen können Eigenbeiträge

auf ihr Pensionskassenkonto einzahlen und somit

ihr Guthaben maßgeblich erhöhen. Wer das 1.000-

Euro-Prämienmodell nutzt, profitiert von einer

staatlichen Förderung der Beiträge sowie einer

steuerfreien Zusatzpension aus jenem Pensionskassenguthaben,

das aus den Eigenbeiträgen

entstanden ist.

Übertragung der prämienbegünstigten

Zukunftsvorsorge (PZV)

Wer eine PZV abgeschlossen hat, kann nach Ablauf

der Bindung (mindestens zehn Jahre) über sein

Kapital verfügen. Es besteht die Möglichkeit, das

Kapital steuerfrei in jene Pensionskasse zu übertragen,

in der man einbezogen ist.

Übertragung der Abfertigungsansprüche

Spätestens bei Pensionsantritt besteht ein Verfügungsanspruch

über das Guthaben aus der Abfertigung

Neu, die im Raiffeisensektor über die

Valida Vorsorgekasse abgewickelt wird. Durch die

Übertragung der Abfertigungsansprüche in die

Pensionskasse generiert man eine lebenslange,

steuerfreie Zusatzpension.

Für MitarbeiterInnen in der Abfertigung Alt besteht

diese Möglichkeit nur über folgenden „Umweg“:

Arbeitgeber können einen sogenannten „Vollübertritt“

in die Abfertigung Neu anbieten. Dabei werden

die Ansprüche aus der Abfertigung Alt in die Valida

Vorsorgekasse übertragen, woraus in weiterer

Folge eine lebenslange steuerfreie Zusatzpension

generiert werden kann.

Seite 19


Raiffeisen Research

Österreichs

Wirtschaft:

Drei verlorene

Jahre?

Gunter Deuber und

Matthias Reith

Es spricht mehr

für als gegen

ein drittes

Rezessionsjahr.

Wohlstandsverluste

sind damit größer

als erwartet.

Um die heimische Konjunktur ist es bekanntlich nicht sonderlich gut bestellt. Industrie- und Baurezession,

insbesondere aber die „Nebenwirkungen“ der hierzulande lange Zeit besonders hohen

Inflation (inkl. klar überdurchschnittlicher Lohnanstiege) haben dazu geführt, dass Österreich 2023

und 2024 wenn auch nicht die tiefste, so doch aber die längste Rezession der letzten Jahrzehnte

durchlebt hat. 2024 lag das Minus laut vorläufiger Schätzung (Wifo) vom 30. Jänner bei 1,0 %, EUweit

ist im Vorjahr kaum ein anderes Land konjunkturell noch stärker unter die Räder gekommen.

Kurzfristig ist eine konjunkturelle Wende zum Besseren nicht in Sicht. Auch im vierten Quartal gelang

nicht die Rückkehr auf den Wachstumspfad (BIP real: -0,0 % p.q.). Einer konjunkturellen Wende

sollte zudem eine Stimmungswende vorausgehen. Davon ist allerdings noch nichts zu sehen.

Das von der EU-Kommission ermittelte Wirtschaftsvertrauen hat sich hierzulande klar vom Euro-

Trend entkoppelt und befindet sich seit 31 Monaten unterhalb der wichtigen 100-Punkt-Marke.

Wirtschaftsvertrauen: Stimmung weiterhin im Keller

Seite 20

Wirtschaftsvertrauen (ESI) ermittelt von der EU-Kommission, 100 = langfr. Durchschnitt

Quelle: LSEG, RBI/Raiffeisen Research


Prognosen 2025:

Abwärtsrisiken

dominieren

Trotzdem wird für das Jahr 2025 allgemein

die Rückkehr auf einen – ohnehin

nur bescheidenen – Wachstumspfad erwartet.

Die Dezember-Prognosen von

Wifo, IHS und OeNB unterstellen im

Schnitt ein Wachstum von 0,7 % (0,6–0,8

%), wir erwarten derzeit mit +0,4 % nur

etwas weniger Zuwachs an Wirtschaftsleistung.

Doch ist das realistisch? Oder

müssen im Verlauf der nächsten Monate

die Schätzungen wie vor einem Jahr

nach unten revidiert werden? Droht gar

eine Fortsetzung der Rezession und damit

ein aus konjunktureller Sicht drittes

„verlorenes Jahr“?

Haushalte (Konsumentenvertrauen):

Stimmungskiller Sparpaket?

0 = langfr. Durchschnitt

Quelle: LSEG, RBI/Raiffeisen Research

Fakt ist: Je später die konjunkturelle

Trendwende einsetzt, desto schwieriger

sind die Prognosen zu erreichen. Das

Schicksal der BIP-Prognosen für 2025

wird dabei im Wesentlichen im laufenden

Winterhalbjahr (Q4 24/Q1 25) entschieden.

Denn verflüchtigt sich die konjunkturelle

Tristesse nicht zeitnah (Q1), wären

im weiteren Jahresverlauf (Q2–Q4) Zuwachsraten

von knapp 0,6 % im Vorquartalsvergleich

notwendig, damit die BIP-

Prognosen für das Gesamtjahr 2025 das

halten, was sie derzeit (Ø +0,7 %) versprechen.

Zugegeben, ein derartiges

konjunkturelles Tempo wäre kein Novum,

sondern entspricht in etwa dem, was die

Konjunktur zwischen Finanzkrise und

Pandemiebeginn in Expansionsphasen

zu leisten vermochte. Allerdings hat Österreichs

Wirtschaft in den letzten Jahren

im Lichte eklatanter Standortprobleme

bekanntlich „Speck angesetzt“, um deren

„Fitness“ ist es längst nicht mehr so

gut bestellt wie noch vor 10–15 Jahren.

Das Potenzialwachstum, das sich vor der

Pandemie nach Schätzungen bei gut

1,3 % befand, dürfte mittlerweile bei maximal

1 % liegen. Selbst wenn die Konjunktur

also zu einem Sprint ansetzen

würde: Die „alten Bestzeiten“ wären wohl

nicht zu erreichen. Doch auch abgesehen

von strukturellen Hindernissen gibt

es gewichtige Risikofaktoren, die gegen

eine spürbare Konjunkturbelebung im

Jahresverlauf sprechen.

Konjunkturrisiko Nr. 1:

Sparen

Der private Konsum hat sich vom zentralen

Hoffnungsträger für die Konjunktur im

Jahr 2024 zu dessen größter Enttäuschung

gewandelt. Die unstrittigen Einkommenszuwächse

wurden nicht konsumiert,

sondern gespart, der reale private

Konsum ging um 0,2 % zurück.

Die konjunkturellen Hoffnungen ruhen

auch heuer maßgeblich auf dem privaten

Konsum. Spät aber doch sollen die Einkommensanstiege

in den Konsum fließen

und damit die Konjunktur stützen. Nennenswerte

Impulse von Investitionen und

Außenhandel werden nicht erwartet. Die

Prognosen stehen damit auf nur einem

Bein – und damit auf wackeligen Füßen.

Wird der Konsum diesmal den Erwartungen

gerecht? Zweifel sind zumindest angebracht.

Denn die Arbeitsmarktentwicklung

hat durchaus das Zeug, auch 2025

die Konsumlaune zu dämpfen. Der Anstieg

der Arbeitslosigkeit wird sich 2025

fortsetzen. Ein Umstand, der einer Stimmungsverbesserung

der Haushalte kaum

zuträglich sein dürfte und die Belebung

des privaten Konsums verhaltener ausfallen

lassen dürfte als vielfach angenommen.

Und in der Tat blicken die ÖsterreicherInnen

seit Oktober auch im Lichte

zunehmender medialer Konkurs- und

Werksschließungsmeldungen nochmals

pessimistischer auf die weitere Arbeitsmarktentwicklung

als zuvor schon. Doch

auch die Konjunktur und die eigene finanzielle

Zukunft werden seit einigen

Monaten wieder skeptischer gesehen.

Insbesondere bei der Einschätzung der

eigenen finanziellen Perspektiven dürfte

neben dem bangen Blick auf den Arbeitsmarkt

(und die Konjunktur) wohl auch

das absehbare Sparpaket seine Schatten

vorauswerfen. Wenig verwunderlich also,

dass die Konsumentenstimmung insgesamt

aktuell noch schlechter ist als vor

einem Jahr. Damit sind die österreichischen

KonsumentInnen Euro-weit wieder

(fast) am pessimistischsten und auch

pessimistischer als in Deutschland, wo

sich das Konsumentenvertrauen in etwa

auf dem Euro-Durchschnitt befindet.

Seite 21


Raiffeisen Research

Gunter Deuber

Chefökonom, Bereichsleiter Volkswirtschaft

& Finanzmärkte, Raiffeisen Research,

Raiffeisen Bank International AG

Matthias Reith

Senior Ökonom Österreich Volkswirtschaft

& Immobilien, Raiffeisen Research,

Raiffeisen Bank International AG

Seite 22

Konjunkturrisiko Nr. 2:

Sparpaket

Seit Corona hat die Fiskalpolitik nie wirklich

den Fuß vom Gas genommen. Der

fiskalische Rückenwind für die Konjunktur

(fiskalischer Impuls) war in den letzten

Jahren (2020–2024) in nur wenigen Euro-

Ländern noch ausgeprägter. Das rächt

sich nun. Doch so notwendig das angekündigte

Sparpaket auch ist: Aus konjunktureller

Sicht kommt es natürlich zur

Unzeit, wirken doch Ausgabenkürzungen

und/oder Einnahmenerhöhungen in einer

konjunkturellen Schwächephase prozyklisch.

Die Konjunktur steht am Pannenstreifen

und benötigte eigentlich Anschubhilfe,

stattdessen werden ihr

absehbar Steine in den Weg gelegt. Die

strukturellen Probleme würden durch

eine Anschubhilfe freilich nicht gelöst,

die Konjunktur wäre damit quasi mit angezogener

Handbremse unterwegs. Das

nun kommende budgetäre Bremsmanöver

bleibt nicht ohne Konsequenzen für

die Konjunktur. Gemäß gängigen Annahmen

(Fiskalmultiplikator von 0,4 bzw.

0,75) dämpft das angekündigte Konsolidierungsvolumen

von EUR 6,4 Mrd.

bzw. 1,3 % des BIP die Konjunktur im

Jahr 2025 um einen halben bis knapp

einen Prozentpunkt. Die Dezember-

Prognosen konnten die konjunkturellen

Implikationen des erst im Jänner zusammengestellten

Sparpakets noch nicht

berücksichtigen und würden unter den

neuen Gegebenheiten mitunter im negativen

Terrain (BIP-Rückgang) liegen.

Konjunkturrisiko Nr. 3:

US-Strafzölle

Die letzten Tage haben gezeigt: Zusätzliche

Barrieren im US-Handel sind weiterhin

ein realistisches Risiko. Österreich

wäre davon stärker betroffen als andere

europäische Länder. 8 % der rot-weiß-roten

Güterausfuhren gingen zuletzt in die

USA, die damit unser zweitwichtigster

Handelspartner sind (Italien nur mehr

Nr. 3). Etwaige höhere US-Zölle wären

dabei besonders bitter, weil sich gerade

der US-Markt in den letzten Jahren als

wichtige Stütze der österreichischen Exporte

erwiesen hat und damit schwächelnde

Ausfuhren z. B. nach Deutschland

(teilweise) ausgeglichen werden

konnten. Während Österreichs Güteraus-

fuhren (nominal) im Zeitraum Jänner bis

Oktober 2024 um 3 % zurückgegangen

sind, wurden die Exporte in die USA um

14(!) % gesteigert. Der US-Absatzmarkt

ist für uns also ein wichtiger und zugleich

dynamisch wachsender. Unsere BIP-Prognose

für 2025 berücksichtigt direkte negative

konjunkturelle Effekte (weniger

österreichische Exporte in die USA) etwaiger

Strafzölle auf österreichische Exporte

in die USA, die wir bei 0,3 Prozentpunkten

sehen. Indirekte Auswirkungen

(z. B. weniger deutsche Exporte in die

USA und damit weniger Nachfrage nach

österreichischen Zwischenprodukten)

wurden jedoch nicht betrachtet. Gleiches

gilt für die indirekten Effekte einer

möglichen Zolleskalation in Bezug auf

das Wirtschaftsvertrauen bei Firmen und

KonsumentInnen.

Fazit: Es spricht mehr für als gegen ein

drittes Rezessionsjahr, Wohlstandsverluste

damit noch größer.

Ein Aufschwung, der diesen Namen verdient,

ist zumindest kurzfristig mehr als

fraglich. Vielmehr wird die zentrale Frage

sein, ob ein drittes Rezessionsjahr und/

oder eine Stagnation vermieden werden

kann. Wir sind zumindest skeptisch.

Foto li.: eap.at/Gerald Mayer-Rohrmoser | Foto re.: Raiffeisen Research


BIP real: Der Preis des kontinuierlichen

„konjunkturellen Ausnahmezustands“

bisheriger Höhepunkt

(Q2 22)

ab Q4 24 Prognosen basierend auf Vermeidung eines dritten Rezessionsjahres (unterstellte BIP-Prognosen: 2025 0,4 %; 2026: 1,4 %; 2027: 1,2 %)

Quelle: LSEG, RBI/Raiffeisen Research

Viel wird davon abhängen, wie sich die Konjunktur im vierten

Quartal tatsächlich geschlagen hat (die finalen Zahlen für Q4

werden am 03.03. veröffentlicht) und ob im laufenden ersten

Quartal zumindest die Stimmungslage eine Wende zum Besseren

vollzieht. Wir bleiben daher zunächst bei unserer ohnehin

schon etwas vorsichtigeren BIP-Schätzung von 0,4 %, sehen

aber klare Abwärtsrisiken.

Doch auch wenn die Konjunktur trotz des Gegenwinds 2025 wieder

Tritt fassen sollte: Es wird lange dauern, bis die zwei konjunkturell

„verlorenen Jahre“ wieder „vergessen“ gemacht worden

sind. Die reale Wirtschaftsleistung lag Ende 2024 um knapp

3 % unter dem bisherigen Höhepunkt (Q2 22). Selbst wenn ein

drittes Rezessionsjahr vermieden werden kann, dürfte dieses

Niveau erst Anfang 2027 wieder erreicht werden – also ein halbes

Jahrzehnt später (unterstellte BIP-Prognosen: 2025: 0,4 %;

2026: 1,4 %; 2027: 1,2 %). Kommt ein drittes Rezessionsjahr,

wäre es frühestens Mitte 2028 so weit. Angesichts der skizzierten

konjunkturellen Abwärtsrisiken sowie der strukturellen Standortherausforderungen

denken wir, dass Budgetprognosen für

heuer und die kommenden ein bis zwei Jahre durchaus am kon-

servativen Ende angesetzt werden sollten.

Aber auch wenn die konjunkturelle Wende heuer gelingen sollte:

An den beträchtlichen Wohlstandsverlusten, die seit Anfang

2020 entstanden sind, ändert das freilich nichts. Pandemie,

hohe Inflation und teure Energie – die diversen Ausnahmezustände

der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.

Hätte die österreichische Konjunktur nach 2019 ein durchschnittliches

Tempo an den Tag gelegt (Wachstum gemäß damaliger

Potenzialschätzung von 1,3 %), wäre das reale BIP Ende 2024

um 5 % höher gewesen. Natürlich war Österreich mit den genannten

Herausforderungen (Corona etc.) in der Eurozone nicht

allein, der erlittene Wohlstandsverlust war jedoch nur in Finnland,

Lettland und Estland noch größer; hier bei klar deutlicheren

negativen Effekten der wirtschaftlichen Komplett-Entkopplung

von Russland. Die Krisen der letzten Jahre haben uns als Gesellschaft

also ärmer gemacht, für jeden/jede ÖsterreicherIn schlagen

Krisenkosten von etwa 2.000 Euro zu Buche. Kosten, die

freilich in erster Linie vom Staatshaushalt (siehe aktuelle Budgetprobleme)

und den Unternehmen (siehe deutlicher Profitabilitätsrückgang)

geschultert worden sind.

Seite 23


Raiffeisen Campus

Zukunftssicher

im Vertrieb

Joachim Schwarz

und Herwig Kirchner

Foto: TrixiePhoto/istock

Erfolgreicher Regionalbankenvertrieb

erfordert innovative Ansätze in der Ausrichtung,

Organisation und Führung.

Der Vertrieb regional tätiger Raiffeisenbanken steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die

sowohl externe Veränderungen als auch interne strukturelle, personelle und organisatorische Faktoren

betreffen. Wie können Raiffeisenbanken ihre Vertriebsorganisation zukunftssicher gestalten,

ihre Vertriebsteams erfolgreich führen, eine starke Vertriebskultur etablieren und den Vertriebserfolg

nachhaltig sichern? Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen des Regionalbankenvertriebs

und zentrale Handlungsfelder, die für dessen erfolgreiche Weiterentwicklung entscheidend sind

und zeigt, wie gezielte Weiterbildung Führungskräfte im Vertrieb dabei unterstützen kann, diese

Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Seite 24

Kundenbedürfnisse ändern sich mit rasanter Geschwindigkeit, die Digitalisierung revolutioniert Geschäftsmodelle

und der Wettbewerb wird zunehmend schärfer. Zusätzlich fordern Themen wie regulatorische

Anforderungen und die steigenden Erwartungen jüngerer Generationen an Bankdienstleistungen

die Organisationen in vielerlei Hinsicht heraus. Banken sind dazu gezwungen ihre

Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken und innovative Ansätze zu entwickeln, um in einer

Omnikanalwelt erfolgreich zu agieren.


Joachim Schwarz

Vertriebsleiter der

Raiffeisenbezirksbank Oberwart

Herwig Kirchner

verantwortet den Bereich Vertriebsentwicklung

am Raiffeisen Campus

Porträtfoto Schwarz: Raiffeisenbezirksbank Oberwart eGen; Kirchner: Raiffeisen Campus

Eine konsequente Kundenzentrierung wird hierbei zum Schlüssel

– sie erfordert, dass Banken die Bedürfnisse ihrer KundInnen

nicht nur verstehen, sondern in jeder Interaktion über alle Kanäle

hinweg optimal bedienen. Auch der Fachkräftemangel bringt zusätzliche

Herausforderungen mit sich, insbesondere in der Führung

von Mitarbeitenden im Vertrieb. Von Führungskräften werden

ein Umdenken und neue Herangehensweisen verlangt, um

Mitarbeitende nachhaltig zu motivieren, zu entwickeln und langfristig

an die Bank zu binden. Ein hohes Maß an Leadership-

Kompetenz ist erforderlich, um Vertriebsteams erfolgreich durch

Transformationen zu führen und gleichzeitig Leistungsfähigkeit

und -bereitschaft gezielt zu fördern.

Strategie, Steuerung und Struktur

Angesichts eines intensiveren Wettbewerbs, veränderter Kundenbedürfnisse

und des steigenden Veränderungsdrucks auf

dem klassischen Bankgeschäft stehen Führungskräfte im Vertrieb

vor der Aufgabe, neue Wachstumsfelder zu erschließen

und bestehende Potenziale noch gezielter zu nutzen. Wichtig ist

die klare Differenzierung zwischen strategischem und operativem

Vertriebsmanagement und darauf aufbauend Ansätze, um

diese beide Ebenen wirkungsvoll miteinander zu verbinden.

Während operative Maßnahmen die kurzfristige Performance sicherstellen,

geht es im strategischen Vertriebsmanagement darum,

nachhaltige Strukturen zu schaffen und den Vertrieb zukunftsfit

auszurichten.

Eine gezielte Steuerung über relevante Kennzahlen und Benchmarkvergleiche

hilft dabei, den Erfolg messbar zu machen und

vertriebliche Schwerpunkte richtig zu setzen. Ein weiterer zentraler

Erfolgsfaktor ist die effiziente Organisation interner Strukturen.

Dazu gehören klare Verantwortlichkeiten, eine durchdachte

Aufgabenverteilung sowie die Etablierung einer modernen Vertriebskultur,

die Zusammenarbeit und Leistungsorientierung fördert.

Best-Practice-Ansätze aus erfolgreichen Regionalbanken

liefern hierbei wertvolle Impulse, um bewährte Strategien weiterzuentwickeln

und neue Ansätze im Vertriebsmanagement zu erproben.

Durch die Kombination aus fundierter Marktanalyse,

klarer strategischer Steuerung und einer konsequenten Fokussierung

auf die richtigen Kundengruppen lässt sich der Vertrieb

nachhaltig stärken und auf zukünftige Herausforderungen ausrichten.

Menschen stärken, Erfolge sichern

Die Rolle der Vertriebsführungskraft ist entscheidend für den Erfolg

und das Wachstum der Raiffeisenbank. Führungskräfte im

Vertrieb müssen nicht nur Ziele vorgeben, sondern ihre Teams

gezielt weiterentwickeln und dabei für Orientierung, Transparenz

und Klarheit sorgen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist es, die

Eigenmotivation der Mitarbeitenden zu stärken und durch eine

wirkungsvolle Führung langfristig hohe Leistungen im Vertrieb zu

sichern. Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung effektiver

Vertriebsteams, die eigenverantwortlich handeln und ihre

Seite 25


Raiffeisen Campus

Potenziale bestmöglich ausschöpfen. Unterschiedliche Erwartungen

und Arbeitsweisen verschiedener Generationen erfordern

dabei ein angepasstes Führungsverhalten.

Die richtige Balance zwischen Zielvorgaben und eigenverantwortlichem

Arbeiten trägt maßgeblich zur Leistungsfähigkeit der

Teams bei. Eine klare Struktur in der Zusammenarbeit sowie

effizient geführte Teamrunden helfen, gezielte Maßnahmen im

Vertrieb abzuleiten und strategisch umzusetzen. Dabei geht es

nicht nur um das Erreichen von Vertriebszielen, sondern auch

um eine Teamentwicklung, die den sich wandelnden Anforderungen

im Bankgeschäft gerecht wird. Ein weiterer entscheidender

Aspekt ist die langfristige Bindung von Mitarbeitenden.

Führungskräfte stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung,

eine starke Identifikation mit der Raiffeisenbank zu fördern

und Unsicherheiten in Transformationsprozessen gezielt zu begegnen.

Eine moderne und mitarbeiterorientierte Vertriebsführung

schafft die Voraussetzungen dafür, dass sich Vertriebsteams

stabil entwickeln und dauerhaft erfolgreich arbeiten.

info

Nutzen Sie diese Gelegenheit,

Ihre Raiffeisenbank fit für die

Herausforderungen im Vertrieb

von morgen zu machen.

Für weiterführende

Informationen steht Ihnen

Dr. Herwig Kirchner MBA

herwig.kirchner@raiffeisencampus.at

gerne zur Verfügung.

Performance punktgenau optimieren

Obwohl Vertriebsführungskräfte regelmäßige Zielvereinbarungsgespräche

und unterjährige Zielerreichungsgespräche führen,

bleibt die kontinuierliche Steigerung der Beratungskontakte und

Abschlüsse oft eine Herausforderung. Eine zentrale Rolle spielen

dabei strukturierte und zielführende Vertriebsbesprechungen,

die als wesentliches Führungsinstrument genutzt werden

können. Der Fokus solcher Besprechungen liegt darauf, den

Vertriebserfolg gezielt zu optimieren, indem konkrete Kundensituationen

analysiert und entsprechende Maßnahmen abgeleitet

werden. Eine konsequente Auseinandersetzung mit relevanten

Kennziffern ermöglicht es, individuelle Stärken weiterzuentwickeln

und gezielt Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Zudem kommt es auf eine klare und ergebnisorientierte Kommunikation

an, die Führungskräften hilft, ihre Mitarbeitenden optimal

zu unterstützen und eine nachhaltige Leistungssteigerung

zu fördern. Darüber hinaus spielen systematische Vereinbarungen

und ein strukturierter Maßnahmenplan eine entscheidende

Rolle. Sie sorgen dafür, dass aus Besprechungen klare Handlungsimpulse

entstehen, die konsequent umgesetzt werden

können. Durch den gezielten Einsatz von Vertriebsbesprechungen

als Führungsinstrument wird der Vertriebserfolg nicht dem

Zufall überlassen, sondern aktiv gesteuert – mit klaren Zielsetzungen,

messbaren Fortschritten und einem konsequenten Fokus

auf Umsetzung und Ergebnis.

Moderner Omnikanalvertrieb

Eine konsequente Kundenzentrierung ist heute einer der wichtigsten

Wettbewerbsfaktoren im Bankgeschäft. In einer zunehmend

digitalen und vernetzten Welt erwarten KundInnen flexible,

bequeme und auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte

Services – jederzeit und über alle Kanäle hinweg. Ein moderner

Omnikanalvertrieb bietet die Möglichkeit, diesen Erwartungen

gerecht zu werden und den Vertrieb optimal auf die KundInnen

auszurichten. Effektive Omnikanal-Modelle ermöglichen es,

Kundeninteraktionen nahtlos über verschiedene Touchpoints

hinweg zu steuern. Dabei geht es nicht nur um digitale Lösungen,

sondern um die intelligente Verknüpfung aller Vertriebskanäle

– von der persönlichen Beratung über Filialen bis hin zu

digitalen Plattformen.

Seite 26


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die strategische

Vertriebssteuerung: Wie lassen sich Omnikanalmanagement,

Vertriebscontrolling und Aufgabenverteilung

innerhalb der Bank optimal gestalten?

Die digitale Transformation bietet dabei neue Chancen,

datenbasierte Steuerungskonzepte zu nutzen

und den Vertrieb noch gezielter auf Kundenbedürfnisse

auszurichten. Besonders im Fokus steht die

gezielte Lenkung von Kundenströmen: Wie verändern

sich Kundenpräferenzen, und welche Ansätze

helfen, sie über verschiedene Kanäle hinweg

optimal zu begleiten? Best-Practice-Beispiele aus

Banken und anderen Branchen zeigen, wie konsequente

Kundenzentrierung durch einen strukturierten

Omnikanalansatz erfolgreich umgesetzt werden

kann und ein Blick auf aktuelle Entwicklungen im

Bankensektor verdeutlicht, dass Kundenzentrierung

nicht nur ein Konzept, sondern ein entscheidender

Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum ist.

Raiffeisen.Bank.Vertriebsmanagement

Ertragswachstum durch effektives

Vertriebsmanagement

Vertriebserfolg durch wirksame

Führung von Vertriebseinheiten

Wirksame Vertriebsbesprechungen

– Top-Vertriebsleistung

Vom Kunden her denken – Kundenzentrierung

und Omnikanalvertrieb

3 Tage

3 Tage

2 Tage Präsenz

0,5 Tage Online

2 Tage

Gezielte Weiterbildung

Die Seminarreihe Raiffeisen.Bank.Vertriebsmanagement

des Raiffeisen Campus setzt an den skizzierten

Herausforderungen und Handlungsfeldern an. Sie

widmet sich den Themenbereichen Management,

Organisation und Führung des Vertriebs sowie der

Kundenzentrierung und dem Omnikanalvertrieb. Mit

ihrem Start im Jahr 2023 hat sie bereits nach kurzer

Zeit eine enorm positive Resonanz gefunden.

Die aufeinander abgestimmten Seminare geben

den Vertriebsführungskräften in österreichischen

Raiffeisenbanken das notwendige Know-how und

Werkzeuge an die Hand, um den Herausforderungen

der modernen Vertriebslandschaft erfolgreich zu begegnen.

Es werden aktuelle, praxisrelevante Inhalte

vermittelt und Best Practices auch aus anderen

Bankengruppen und dem gesamten DACH-Raum

präsentiert, die gemeinsam analysiert und diskutiert

werden. Zudem liegt ein starker Fokus auf dem Austausch

zwischen den Teilnehmenden. Die Seminarreihe

ist damit nicht nur ein Angebot zur Weiterbildung,

sondern vor allem ein wirksames Instrument,

um den Vertrieb bei Raiffeisen nachhaltig zu

stärken und fit für die Zukunft zu machen.

Foto: VioletaStoimenova/istock

Seite 27


Spotlight

Nachhaltigste Fonds 2024

Die Raiffeisen KAG erhält sieben ESG-Plus-Awards.

Bestes Factoring

Die Raiffeisen Factor Bank wurde

vom „Börsianer“ ausgezeichnet.

ESG-Plus hat gemeinsam mit dem Konsumentenschutz

der Arbeiterkammer OÖ und CLEANVEST fünf Fonds von

Raiffeisen Capital Management als „Nachhaltigste Fonds

2024“ in insgesamt sieben Kategorien ausgezeichnet.

Porträtfoto: Viennashots

Ausgezeichnet wurden die Fonds „Raiffeisen-Österreich-

Rent“ und „Raiffeisen-Smart-Energy-ESG-Aktien“ in den

Kategorien Gesamt und Anleihenfonds. Der Fonds „Raiffeisen-Health

and Wellbeing-ESG-Aktien“ erhielt einen

ESG-Award in der Kategorie Aktienfonds, ebenso

wie der „Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Momentum“ und der

„Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien“.

Porträtfoto: Raiffeisen KAG

ESG-Plus versteht sich als Sozialunternehmen, das auf

nachhaltige Lösungen für den Finanzmarkt spezialisiert

ist und zum dritten Mal den österreichischen Fondsmarkt

mit 215 Fonds unter die Lupe genommen hat. Seit 2021

sind Kapitalanlagegesellschaften gesetzlich verpflichtet,

nachhaltige Fonds auch als solche zu deklarieren. Klare

Kriterien für Nachhaltigkeit fehlen aber nach wie vor. Dadurch

ist die Gefahr von Greenwashing immer noch sehr

hoch.

Andreas Bene, Sprecher des Vorstandes, Sabine Zucker, Vorsitzende

des Aufsichtsrates, Marcel Burtscher, Mitglied des Vorstandes der

Raiffeisen Factor Bank AG

Bereits zum 5. Mal in Folge wurde die Raiffeisen Factor

Bank vom Finanzmagazin „Börsianer“ als „Beste Factoring

Bank Österreich“ ausgezeichnet. Im jährlichen Ranking

werden Finanzdienstleister unter die Lupe genommen

und miteinander verglichen. Dazu zählen die

Kennzahlen, die von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

BDO Austria analysiert werden,

wie auch die qualitative und quantitative Bewertung durch

die Redaktion.

„Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung.

Dies ist eine schöne Bestätigung unserer täglichen Arbeit

für unsere KundInnen. Qualität und Kundenorientierung

zahlen sich aus“, freut sich Vorstandssprecher Andreas

Bene.

Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG, Wolfgang

Pinner, Head of Corporate Responsibility (links) und Stefan Grünwald,

Leiter der Zukunfts-Themen-Teams (2.v.li.) nahmen die Auszeichnungen

von ESG-Plus-Geschäftsführer Armand Colard entgegennehmen.

Die Raiffeisen Factor Bank AG ist die Spezialbank für

Factoring innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe Österreich

und bietet innovative Factoring-Lösungen wie Inhouse

Factoring und Full Factoring an. Mehr Informationen

finden Sie unter www.raiffeisen-factorbank.at.

Seite 28


Internationale Kontaktpflege

Bereits zum 16. Mal lud die RBI zur „Come & CEE!“-Konferenz.

Rund 90 TeilnehmerInnen aus 23 Ländern kamen in Wien zur „Come & CEE!“-Konferenz

zusammen. Alle wichtigen Stakeholder für das internationale Geschäft aus den RBI-

Netzwerkbanken, den Repräsentanzen und den Produkt-/Service-Desks der RBI-Zentrale

präsentierten den RBI-Partnerbanken und Raiffeisenlandesbanken ihre Kompetenzen

für Kundenempfehlungen.

Das Treffen wurde durch RBI-Vorstandsmitglied Valerie Brunner eröffnet und fand seinen

Höhepunkt in einem gemeinsamen Abendessen mit einer Keynote von Andreas Kettlgruber,

Head of Department in Corporate Customers Division in der RBI.

Foto: RBI

Valerie Brunner mit dem Group

Corporates International Desk

Team: Michael Chwatal, Andreas

Kettlgruber und Rudi Lercher

Neben dem fachlichen Input hat die Konferenz auch wieder viel Gelegenheit zum Austausch

geboten. Den Abschluss der Konferenz bildete die Verleihung des „RIPP Award“

– für jene Partnerbank mit den meisten Kundenempfehlungen an die RBI. Weiters wurde

erstmals der „Sustainability Award“ vergeben.

Wertvoller Austausch

Die Informations-Tagung des ÖRV widmete sich dem

Thema „Fit für aktuelle und künftige Herausforderungen“.

Mehr als 100 EntscheidungsträgerInnen bei Raiffeisen holten sich

auch heuer wieder bei der Informations-Tagung des ÖRV wertvolle

Inputs für ihr tägliches Tun. Topaktuelle Informationen und

Analysen von ExpertInnen aus Wirtschaft und Politik wurden

ergänzt durch Berichte aus den Sparten Geld und Ware bei Raiffeisen

Österreich.

Christopher Weiss, Geschäftsführer

Kärntner Raiffeisen Marketing,

Manfred Wilhelmer und Georg

Messner besiegeln die Kooperationsverlängerung

mit Rektorin Ada Pellert.

Allianz für die

Wissenschaft

Raiffeisen und Alpen-Adria-Universität

setzen ihre Kooperation fort.

Die Kärntner Raiffeisenbanken unterstützen die Alpen-Adria-Universität

in den kommenden vier Jahren

mit insgesamt 100.000 Euro. Dieses Sponsoring

dient der Förderung von Studierenden und unterstreicht

die Bedeutung der Wissenschaft für die

wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in

Kärnten.

Foto: Raiffeisen Kärnten

Foto: Sabine Klimpt

„Raiffeisen steht für Mut, Innovation und Verantwortung und kann mithelfen,

Österreichs Resilienz auszubauen, die regionale Wertschöpfung zu fördern und

die Zukunft aktiv zu gestalten“, betonte Generalanwalt Erwin Hameseder

in seinem Referat.

Die Generaldirektoren von RVS und RBI, Heinz Konrad und Johann Strobl,

diskutierten mit ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka über Trends und Gegentrends

im Bankgeschäft.

„Als führender Bankpartner ist es uns ein besonderes

Anliegen, den Wissenschafts- und Bildungsstandort

Kärnten aktiv mitzugestalten. Die Alpen-

Adria-Universität ist ein wichtiger Impulsgeber für

Innovation und Fortschritt, weshalb wir diese langjährige

Partnerschaft gerne weiterführen“, betont

Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen

Landesbank Kärnten.

Auch Rektorin Ada Pellert zeigt sich erfreut über die

Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit: „Die

Unterstützung durch starke Partner aus der Wirtschaft

ist für die Weiterentwicklung unserer Universität

von großer Bedeutung.“

Seite 29


Vorschau

Veranstaltungen im Mai 2025

von bis Veranstaltung Ort

05.05. 06.05. EU- & nationale Förderungen effizient nutzen Raiffeisen Campus (Spark by Hilton Vienna Messe Prater)

05.05. 06.05. fresh up für D.FB Alumni Hotel-Gasthof Gastagwirt

06.05. 06.05.

Immobilienbewertung – Wohn- und Vorsorgeimmobilien

Update – online

online

Seite 30

Bankausbildung

06.05. 08.05.

Professionelle Assistenz im gehobenen

Privatkundengeschäft

Garten-Hotel Ochensberger

13.05. 14.05. Meldewesen in der Raiffeisenbank Austria Trend Hotel Maximilian

13.05. 14.05.

Kapitalmarktwissen für das gehobene

Kundengeschäft

Hotel Laschenskyhof

13.05. 13.05.

Geldwäsche & Terrorismusfinanzierung erkennen

und verhindern – Update online

online

14.05. 15.05. Digital fit im Firmenkundengeschäft Hotel Alpenblick

06.05. 07.05.

06.05. 07.05.

Raiffeisen.Personalmanagement: Recruiting

und Onboarding

Raiffeisen.Leadership: Modern führen.

Digital kooperieren.

Hotel Schachner (Maria Taferl)

Seminar- & Eventhotel Krainerhütte

06.05. 07.05.

GL exklusiv: Erfolgreich im Rampenlicht –

Strategien für souveräne Medienarbeit

Reiters Reserve Supreme Südburgenland

07.05. 08.05. Generationenübergreifendes Führen Hotel-Gasthof Gastagwirt

07.05. 08.05.

GL exklusiv: Fit & Proper – als Geschäftsleiter:in

und Bank II

Hotel Königgut

08.05. 09.05.

4. Raiffeisen Bundeskongress Diversität

& Co-Kreation

IMLAUER HOTEL PITTER Salzburg

13.05. 14.05. GL exklusiv: Problemkredite im Management-Fokus Garten-Hotel Ochensberger

P&M*

Führungskräfteentwicklung

Funktionärsausbildung

14.05. 15.05. Vital und leistungsstark am Arbeitsplatz Sporthotel Wagrain

20.05. 22.05. Power Balance: Kraft für Körper und Geist Sporthotel Wagrain

08.05. 09.05. Fachwissen aktuell für Spitzenfunktionär:innen Hotel Schachner (Maria Taferl)

20.05. 21.05. Treffsicher kommunizieren in der Region Hotel Schachner (Maria Taferl)

23.05. 24.05. Geno plus Modul 2 Hotel-Gasthof Gastagwirt

23.05. 24.05. Kompetenz plus Modul 4 Hotel Sattlerwirt

*Persönlichkeit & Methoden


Presseinformation

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Sozialversicherung, Einkommen- und Umsatzsteuer, Gewinnermittlung für

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Neuerungen und Änderungen und zeigt in einer klaren, einfach nachvollziehbaren

Form, wie Lohnsteuerzahler:innen und Selbständige ihre persönlichen

Möglichkeiten zum Steuersparen optimal nutzen können.

AUTORIN

Mag. Andrea Müller-Dobler, MBA, MSc

ist Vizepräsidentin des Bundesfinanzgerichts.

PRESSEKONTAKT

MAG. EVA HOCHWALLNER, MA

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

T + 43 1 24630-49

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