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DOT.magazine 093

Keanu Reeves will sein Leben zurückhaben und begibt sich in „John Wick: Kapitel 4“ auf die Flucht nach vorne +++ Adam Driver strandet auf der Erde. „65“ Millionen Jahre vor unserer Zeit +++ Steven Spielberg gestaltet eine Ode an den Film und ein Denkmal für seine Familie: „Die Fabelmans“ +++ Blutig wie eh und je: Die „Scream“-Reihe kommt in New York an +++ Absolut gewaltig: Cate Blanchett verwandelt sich in Chefdirigentin „Tár“ +++ Teenager Billy verwandelt sich ein zweites Mal in Zachary Levi bzw. den Superhelden „Shazam!“ +++ Willem Dafoe sitzt in einem goldenen Käfig: „Inside“ +++ David Wnendt blickt nach Berlin-Gropiusstadt: „Sonne und Beton“ +++ Knapp vor der Eskalation: Tom Schilling, Jürgen Vogel und David Kross auf Wochenendseminar in „Der Pfau“ +++ Gérard Depardieu wird zu einem sehr überzeugenden „Maigret“ +++ Spannend und empathisch: ein Blick in Österreichs Kaderschmiede in „Stams“ +++ Eine weitere Sisi auf der Leinwand: in Frauke Finsterwalders „Sisi & ich“

Keanu Reeves will sein Leben zurückhaben und begibt sich in „John Wick: Kapitel 4“ auf die Flucht nach vorne +++ Adam Driver strandet auf der Erde. „65“ Millionen Jahre vor unserer Zeit +++ Steven Spielberg gestaltet eine Ode an den Film und ein Denkmal für seine Familie: „Die Fabelmans“ +++ Blutig wie eh und je: Die „Scream“-Reihe kommt in New York an +++ Absolut gewaltig: Cate Blanchett verwandelt sich in Chefdirigentin „Tár“ +++ Teenager Billy verwandelt sich ein zweites Mal in Zachary Levi bzw. den Superhelden „Shazam!“ +++ Willem Dafoe sitzt in einem goldenen Käfig: „Inside“ +++ David Wnendt blickt nach Berlin-Gropiusstadt: „Sonne und Beton“ +++ Knapp vor der Eskalation: Tom Schilling, Jürgen Vogel und David Kross auf Wochenendseminar in „Der Pfau“ +++ Gérard Depardieu wird zu einem sehr überzeugenden „Maigret“ +++ Spannend und empathisch: ein Blick in Österreichs Kaderschmiede in „Stams“ +++ Eine weitere Sisi auf der Leinwand: in Frauke Finsterwalders „Sisi & ich“

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<strong>093</strong><br />

Kalte Rache<br />

märz 2023


© Tim Cavidini<br />

LIL JULEZ<br />

IT WAS A HOAX<br />

24.03.2023<br />

LIVE:<br />

RHIZ, WIEN 30.03.2023<br />

www.fabrique.at


EDITORIAL<br />

NICOLE ALBIEZ<br />

Dieser Planet kommt ihm irgendwann<br />

dann doch bekannt vor.<br />

Wenn Adam Driver als Commander<br />

Mills auf einem Himmelskörper<br />

landet, der über eine angenehm atembare<br />

Atmosphäre verfügt und ihm durch Wasserressourcen<br />

das Überleben erleichtert,<br />

erlebt er einen ähnlichen Aha-Effekt wie<br />

die Neuankömmlinge auf dem Planet<br />

der Affen. Nach und nach dämmert ihm:<br />

Dies ist die Erde! Nur leider hat er sich<br />

nach einem Zusammenprall mit einem<br />

undokumentierten Asteroiden auf eine<br />

Erde 65 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung<br />

manövriert. (Ja, man muss sich<br />

auf filmimmanente Realitäten einlassen;<br />

immer.) Er bekommt es also nicht mit<br />

Wokeness oder Problemen mit KI zu tun,<br />

sondern mit einem urzeitlichen Gelände,<br />

und Adam Drivers Figur wird sich<br />

Dinosauriern stellen müssen (65, siehe<br />

Seite 40). Er ist nicht der Einzige, auf den<br />

Herausforderungen warten: Die aktuelle<br />

Ausgabe ist randvoll damit.<br />

Tom Schilling und David Kross müssen<br />

ein Teambuildingseminar verkraften<br />

(Der Pfau, Seite 44) – fernab jeglicher<br />

Zivilisation und mit viel zu viel beteiligtem<br />

Federvieh –, Sandra Hüller eine ebenso<br />

launische wie anziehende Kaiserin (Sisi<br />

& ich, Seite 58) und die Jungs aus David<br />

Wnendts Sonne und Beton (Seite 46)<br />

ihr Leben in Berlin-Gropiusstadt. Und<br />

darüber hinaus die hormonell grausame<br />

Tatsache, 15 Jahre alt zu sein.<br />

Keanu Reeves hat als John Wick ein<br />

viertes „Kapitel“ lang neue Gegner zu<br />

bezwingen (aber immerhin einen neuen<br />

Hund an seiner Seite; siehe Seite 34),<br />

Zachary Levi als Shazam (Seite 38) den<br />

quälenden Gedanken, ein nutzloser Superheld<br />

zu sein.<br />

Steven Spielberg stellt sich seiner<br />

Kindheit – und das Resultat ist wahrlich<br />

beglückend (Die Fabelmans, Seite 54):<br />

Vom ersten Kinobesuch bis zur letzten<br />

Szene, die eine denkwürdige Begegnung<br />

mit einem Vorbild beinhaltet, ist der Film,<br />

in dem auch Spielbergs erste Amateurfilme<br />

nachgestellt werden, einnehmend.<br />

Würde sich der (eigentlich verlassene)<br />

Ehemann in Akropolis Bonjour (Seite 62)<br />

unliebsamen Tatsachen stellen, dann käme<br />

es nicht zu einem Familienurlaub des<br />

Schreckens. (Auch Jesse Eisenberg blickt<br />

als Titelheld in Fleishman is in Trouble<br />

zurück, aber nicht wirklich in so viel bessere<br />

Zeiten, siehe Seite 70.)<br />

Vom Sommerurlaub auf die Piste: In<br />

Stams sind es der harte Schulalltag und<br />

der große Druck, die zur großen Herausforderung<br />

werden (Seite 52). Im schmerzhaften<br />

Drama Saint Omer (Seite 61) sind<br />

es schwere Einsichten, die warten.<br />

Chefdirigentin Lydia Tár (Seite 48) sieht<br />

sich derweil mit ihrem eigenen Charakter<br />

konfrontiert – und das Ergebnis und vor<br />

allem die Leistung von Hauptdarstellerin<br />

Cate Blanchett sind überwältigend. Wenn<br />

die Hauptfigur am Zenit ihrer beeindruckenden<br />

Karriere zu fallen beginnt, dann<br />

weil sie über eigene Intrigen und Überlegenheitsgesten<br />

gestolpert ist. Auch Willem<br />

Dafoe muss sich (als Kunstdieb) seinen<br />

Taten stellen (in Inside, Seite 49): Was<br />

nützt ihm der teuerste Schiele, wenn es der<br />

Einbrecher nicht schafft auszubrechen? Ein<br />

Szenario, das immerhin Zeit für Selbsterkenntnis<br />

bietet. Sick of Myself sind die<br />

Protagonisten der norwegischen Gesellschaftssatire<br />

(Seite 56): Narzissmus und<br />

Eifersucht haben sich selten so eindrucksvoll<br />

in Gesichter eingebrannt wie hier. Taron<br />

Egerton spielt derweil Tetris (Seite 30).<br />

Der kommende Filmmonat ist voller<br />

bleibender Momente. Wir wünschen viel<br />

Vergnügen und beste Unterhaltung!<br />

märz 2023<br />

<strong>093</strong><br />

Kalte Rache<br />

Keanu Reeves‘ Racheakt<br />

ist noch nicht überstanden:<br />

John Wick: Kapitel 4.<br />

www.dot-<strong>magazine</strong>.at<br />

<strong>DOT</strong>.EDITORIAL 3


AB 17. MÄRZ IM KINO


CONTENT<br />

<strong>DOT</strong>.<strong>093</strong><br />

STARSTYLE 007<br />

Gossip: Frühlingserwachen 008<br />

Beauty News 016<br />

Mach ich selber! 017<br />

Fashion News 018<br />

Denim, aber anders 019<br />

Oh, là, là! 020<br />

GAMES 022<br />

Zwischensequenz 022<br />

Dredge 023<br />

Nintendo 024<br />

EA Sports PGA Tour: Road to the Masters 026<br />

DC‘s Justice League: Cosmic Chaos 026<br />

Session: Skate Sim 027<br />

MOVIE 029<br />

Opening Credits 030<br />

Leinwandflirren 032<br />

NAHKAMPF<br />

John Wick: Kapitel 4 034<br />

Shazam! Fury of the Gods 038<br />

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben 039<br />

65 040<br />

Gletschergrab – Operation Napoleon 042<br />

Der Pfau 044<br />

STREETWISE<br />

Sonne und Beton 046<br />

Maigret 047<br />

ALLES FÜR DIE KUNST<br />

Tár 048<br />

Inside 049<br />

THE HORROR<br />

Der vermessene Mensch 050<br />

Scream 6 051<br />

GANZ SCHÖN SPORTLICH<br />

052 Stams<br />

052 Manta, Manta<br />

053 Creed III: Rocky’s Legacy<br />

BEZIEHUNGSWEISE<br />

054 Die Fabelmans<br />

056 Sick of Myself<br />

058 Sisi & ich<br />

060 Broker – Familie gesucht<br />

060 Das Blau des Kaftans<br />

061 Saint Omer<br />

062 Akropolis Bonjour – Monsieur Thierry macht Urlaub<br />

063 Sterne unter der Stadt<br />

KIDS & FAMILY<br />

064 Überflieger 2: Das Geheimnis des großen Juwels<br />

066 ARTHAUS<br />

HEIMWERK<br />

070 Home Entertainment<br />

073 Filmkost<br />

075 PLANER<br />

034<br />

076 Eros Ramazzotti<br />

077 Lou Asril<br />

078 SOHN<br />

078 Majan<br />

079 Die Nord – Das Rennen in Bad Gastein<br />

079 World Rookie Tour und Austria Snowpark Days<br />

080 Showdown der Freeride-Saison<br />

081 Spring Battle im Absolut Park<br />

KEANU REEVES. JENNA ORTEGA. TIL SCHWEIGER. CATE BLANCHETT. GÉRARD DEPARDIEU.<br />

WILLEM DAFOE. HUGH GRANT. MICHELLE RODRIGUEZ. ZACHARY LEVI. ADAM DRIVER.


„Jack, I want you<br />

to draw me<br />

like one of your<br />

French Fries.“<br />

Wir feiern mit euch<br />

25 Jahre TITANIC.<br />

© 2023 McDonald‘s


© Photo Press Service, Hersteller<br />

Mit „The Scent Magnetic“<br />

schlägt BOSS ein neues Kapitel<br />

der Duftreihe auf: intensiv,<br />

verführerisch und elegant – so<br />

wie die beiden Testimonials<br />

Laura Harrier („Spider-Man:<br />

Homecoming“, „Hollywood“)<br />

und Jacob Elordi („The Kissing<br />

Booth, „Euphoria“). „The Scent<br />

Magnetic For Him“ ist fruchtig<br />

und ledrig mit dem Extrakt<br />

schwarzer Vanille (100 ml<br />

EdP um € 127,50); „The Scent<br />

Magnetic For Her“ versprüht<br />

sinnliche Noten mit weißem<br />

Moschus und Osmanthusblüte<br />

(50 ml EdP um € 106,–).<br />

21 SEITEN<br />

<strong>DOT</strong>.STARSTYLE<br />

Retrofuturismus<br />

Mit seinem Style könnte er direkt<br />

einer TV-Actionserie aus den<br />

1980er-Jahren entsprungen sein:<br />

Offset ist es, der Langzeit-Habschi<br />

von Cardi B. Die äußerst erfolgreiche<br />

Rap-Wuchtbrumme und der<br />

nicht minder talentierte 31-Jährige<br />

sind bereits seit 2017 ein Paar und<br />

Eltern von Töchterchen Kulture.<br />

Ziemlich cooler Name, finden wir.<br />

Jedenfalls scheinen jetzt modetechnisch<br />

auch die Nischen des<br />

goldenen Neonjahrzehnts ausgeleuchtet<br />

zu werden – we like!<br />

Bunny Beater<br />

Pflichttitel für videospielende Wrestlingfans:<br />

WWE 2K23 ist schöner, stärker und dank<br />

neuer Modi abwechslungsreicher als je zuvor.<br />

Neben vielen neuen Stars und alten Legenden<br />

ist es aber Bad Bunny, der im Roster unsere<br />

Aufmerksamkeit geweckt hat. wwe.2k.com<br />

ELSA HOSK. LILY COLLINS. BEYONCÉ. RIHANNA. MICKEY ROURKE. CINDY CRAWFORD. SAM SMITH.<br />

SEAL. PAMELA ANDERSON. ABBY ROBERTS. CHARLI XCX. KIM PETRAS. ASHNIKKO. ROBBIE WILLIAMS.


Gute Laune? Wir sind eh Fans von ihr, aber<br />

genau wissen wir nicht, wie Britneys<br />

Gesichtsausdruck einzuordnen ist. Hat<br />

jedenfalls etwas von einem Horrormovie.<br />

Frühlingserwachen<br />

Es geht wieder los: Die Temperaturen steigen und<br />

damit auch das Gute-Laune- und Hormonniveau.<br />

Da kann man schon mal über das Ziel hinausschießen –<br />

das gilt natürlich auch für Stars und Promis.<br />

Es wird wärmer, und da kann man<br />

eigentlich gleich die ganze Abendgarderobe<br />

daheim lassen, dachte<br />

sich wohl eine sichtlich aufgeregte<br />

Paris Jackson. Ganz der Papa!<br />

HAT DEN WIN-<br />

TER NOCH NICHT VER-<br />

DAUT: GEORGE CLOONEY<br />

KÄMPFT SICH STOISCHEN<br />

BLICKES DURCH DIE SCHNEE-<br />

FLANKERLN. ENTWARNUNG –<br />

ES IST DAS SET FÜR DEN<br />

DREH VON WOLVES.<br />

DESWEGEN SCHAUT ER<br />

SO BÖS.<br />

© Photo Press Service<br />

Am 20. Februar ist sie 35 Jahre alt<br />

geworden: Rihanna im Jahr 2005, als<br />

sie erst 17 und noch mit Wifebeater-<br />

Ungustl Chris Brown zusammen war.<br />

„Hallo, ich hab auch Geburtstag“,<br />

scheint Ed „Pumuckl“ Sheeran hier<br />

seinem TikTok-Publikum zuzurufen. Er ist<br />

am 17. Februar 32 Jahre alt geworden.<br />

8 <strong>DOT</strong>.GOSSIP


Ziemlich pretty in ziemlich pink zeigte sich<br />

Sharon Stone auf einer der vielen Grammy-<br />

Partys. Ihre Coolness hat sie immer noch, und<br />

ihren Humor ebenso. 80ies-Hollywood-Ikone!<br />

Souverän saucooles Pic von Beyoncé, die<br />

mit ihrem insgesamt 32. Grammy Award<br />

alle Rekorde gebrochen hat. Sie konnte<br />

heuer vier der Trophäen mitnehmen – wenn<br />

auch keine aus der Top-Kategorie.<br />

NORMALERWEISE<br />

SEHEN WIR DIE SPA-<br />

NISCHE POP-ÜBER-<br />

FLIEGERIN ROSALÍA<br />

VON VORNE, ABER<br />

DIESMAL GÖNNT<br />

SIE UNS EINEN<br />

BACKSTAGE-BLICK: SIE<br />

BEKOMMT DIE HAARE<br />

SCHÖN.<br />

Melanie Griffith sieht top aus und<br />

hält sich mit vielen Sporteinheiten in guter<br />

Form. Ein paar weniger Gesichts-OPs<br />

hätten‘s allerdings auch getan.<br />

Dreht Mickey Rourke einen Film?<br />

Nein, er kommt aus dem Tanzstudio<br />

und plaudert mit den Paparazzi. Sieht<br />

aus wie eine Karen, ist aber ein Netter.<br />

<strong>DOT</strong>.GOSSIP 9<br />

Die Mama wird’s schon schaukeln:<br />

Hilaria Baldwin mit Töchterchen in<br />

der einen und zwei üppigen Kaffeetscherln<br />

in der anderen Hand.


Und noch ein Februar-<br />

Birthday: Cindy<br />

Crawford ist am 20.<br />

des Vormonats 57 Jahre<br />

alt geworden – das<br />

Ex-Model sieht auch<br />

weiterhin top aus.<br />

Gratulation an Miley Cyrus: Mit ihrem Song<br />

Flowers knackte sie den Rekord für die meisten<br />

Spotify-Streams in einer Woche. Und der Song ist<br />

ja auch wirklich fantastisch. Well done!<br />

OMG, BAHNT<br />

SICH DA ETWA EINE<br />

HEFTIGE AFFÄRE ZWISCHEN<br />

SARAH JESSICA PARKER<br />

UND JOHN CORBETT AN?<br />

NOPE – SIE DREHEN FÜR AND<br />

JUST LIKE THAT. SIEHT ABER<br />

VERDAMMT ECHT<br />

AUS!<br />

© Photo Press Service<br />

Auch süß: Papa Bradley Cooper (48) holt<br />

seine Tochter Lea (5) aus dem Kindergarten<br />

ab. Dem Outfit und Gesichtsausdruck<br />

nach zu schließen war es saukalt. Das tut<br />

der guten Laune aber keinen Abbruch.<br />

10 <strong>DOT</strong>.GOSSIP<br />

Grinsen um die Wette: Seal und seine Adoptivtochter Leni Klum. Sie<br />

verstehen sich auch acht Jahre nach dem Ehe-Aus blendend. 18 Jahre ist<br />

sie mittlerweile alt – seine Hochzeit mit Heidi war im Jahr 2005.


Because I’m happy: Frei nach einem seiner größten Hits<br />

genießt Pharrell Williams ein paar freie Stunden bei der<br />

30-Jahre-Feier von Disneyland Paris. Minnie ist entzückt.<br />

Offenbar machen Jennifer Lopez und<br />

Gatte alles richtig in der Erziehung: Die<br />

Kids stehen am Skateboard und üben<br />

Kickfl ips. Genau so soll es sein!<br />

MUSS MAN IHM<br />

LASSEN: SO GUT HAT<br />

JOHN TRAVOLTA<br />

SCHON LANGE NICHT<br />

AUSGESEHEN – HIER<br />

MIT TOCHTER ELLA<br />

BLEUE BEIM ANSTREN-<br />

GENDEN SHOPPEN.<br />

Wenn einen der Hunger packt: Rap-<br />

Schwergewicht Tyler The Creator<br />

am Weg zu einem festlichen Dinner.<br />

Iss’ was G’scheites, Junge!<br />

Hat sich im Laufe der Jahrzehnte<br />

vom vermeintlichen Busendummerl<br />

zur integren Grande Dame<br />

entwickelt: Pamela Andersen bei der<br />

Premiere von Pamela, A Love Story.<br />

Paris Jackson war offenslichtlich viel<br />

unterwegs in den letzten Wochen: Hier<br />

bei einem Fan-Selfi e nach der Grammy-<br />

Afterparty von Universal.<br />

<strong>DOT</strong>.GOSSIP 11


Ob zwischen Adrien Brody und seiner<br />

Georgina Chapman eh alles okay ist?<br />

Entwarnung: Die beiden hatten an dem<br />

Abend nur ein bisserl viel um die Ohren.<br />

Noch mal Travolta (69) – und weil auch<br />

er im Februar Geburtstag feierte, gibt’s ein<br />

paar Stationen seiner Karriere. Oben: Der<br />

Schauspieler im Jahr 1987. Goldig!<br />

Da dürfen schon mal die Gesichtszüge<br />

entgleisen: Kim Petras feiert ihren<br />

Grammy für das beste Pop-Duo.<br />

Nicht ihr bester Shot, though.<br />

© Photo Press Service<br />

SCHLICHTWEG HINREISSEND:<br />

CARDI B ZEIGT NICHT NUR<br />

KÖRPER, SONDERN BEWEIST<br />

AUCH GESCHMACK. DA<br />

KÖNNTEN SICH EINIGE<br />

KOLLEGEN NOCH WAS<br />

ABSCHAUEN.<br />

12 <strong>DOT</strong>.GOSSIP<br />

Vermutlich der bekiffteste Coach seit der<br />

Erfindung der qualmenden Wundertüte: Snoop<br />

Dogg wirbt für Skechers anlässlich der Super<br />

Bowl – und alle hatten sichtlich viel Gra... Spaß!<br />

Mitte: Ein aktuelles Foto des<br />

Geburtstagskindes. Und das Bild<br />

unten braucht keine Erklärung: Die<br />

ikonische Szene aus Pulp Fiction, die<br />

sein Comeback einläutete.


AB 24. FEBRUAR IM KINO


Sam Ryder machte<br />

bei den Brit-Awards<br />

überzeugend einen auf<br />

surfender Reserve-Jesus<br />

mit ernährungswissenschaftlichem<br />

Hintergrund.<br />

Darf er!<br />

Ein Bild ging um die Welt! Sam Smith in<br />

seinem Brit-Awards-Outfit: „That happens if<br />

you fart in a wetsuit.“ Wir lieben den hinreißenden<br />

Sänger trotz seiner Spompanadln.<br />

Okay, die 90ies sind nicht nur back, die überrollen<br />

uns: Loyle Carner sieht aus wie einem MTV-<br />

Video der guten, alten Zeit entsprungen.<br />

EIN OPTISCHER<br />

HINGUCKER WAR JE-<br />

DENFALLS AUCH GRAMMY-<br />

ABRÄUMERIN KIM PETRAS<br />

– UND DAS NICHT NUR<br />

AUFGRUND IHRES TRANS-<br />

HINTERGRUNDS.<br />

© Photo Press Service<br />

Puh, David Guetta ist auch<br />

nicht unbedingt jünger geworden<br />

in den letzten Jahren. Das<br />

wäre ja noch egal – aber sein LV-<br />

Outfit? Geht sich nicht aus.<br />

Die großartige Charli XCX wiederum<br />

dürfte momentan eher auf dem Munsters-<br />

Trip sein. Kann sich eigentlich noch<br />

jemand an Lily Munster erinnern?<br />

14 <strong>DOT</strong>.GOSSIP<br />

Ja, und dann war da natürlich auch<br />

noch MNEK, der als nicht uncooles<br />

Teletubbie auf sich aufmerksam<br />

machte. Hat was. Aber was?


Wenn es um weirdes Styling und<br />

Outfit geht, darf auch das androgyne<br />

90ies-Model Kristen McMenamy<br />

nicht fehlen. Quite spooky, die Gute.<br />

NICHT UMSONST IST<br />

DER SINGENDE MAKE-<br />

UP-INFLUENCER-TIKTOK-<br />

STAR ABBY ROBERTS<br />

FÜR AUFFÄLLIGE GE-<br />

SICHTSBEHÜBSCHUNG<br />

BEKANNT – AUCH FÜR<br />

DIE BRITS HAT SIE SICH<br />

NICHT LUMPEN LASSEN.<br />

Mit goßer, weil diebischer Freude dürfen wir<br />

anlässlich des 49. Geburtstags von Bussibär<br />

Robbie Williams ein paar Gustostückerln aus<br />

dem Fotofundus ausgraben: Oben sehen wir<br />

den heutigen Vollblut-Entertainer mit süßen 17;<br />

unten mittig 1996 beim Dreh für einen Softdrink-<br />

Werbespot – und das letzte Pic ist aktuell.<br />

Happy Birthday!<br />

Hätte mit ihrem Outfit gut auf ein<br />

Cosplay-Event gepasst: Die exzellente<br />

Ashnikko in einem alienhaftgruseligen<br />

Kostüm. Generell waren<br />

die Brits fashionwise ... interessant.<br />

<strong>DOT</strong>.GOSSIP 15


<strong>DOT</strong>.<br />

BEAUTY<br />

Wer dicke Schichten von maskenhafter Foundation<br />

sucht, braucht hier gar nicht weiterzulesen.<br />

Denn das neue „Lasting Perfection Compact<br />

Make-up“ von Manhattan unterstreicht die<br />

natürliche Schönheit der Haut – vegan & mit<br />

LSF 20. Erhältlich in 4 Nuancen um je € 7,99.<br />

SAUBERE SACHE<br />

Nachhaltigkeit, die auch noch gut riecht? Bitte<br />

schön: Die Duftserie CARE steckt in Flakons aus<br />

recycelten Materialien und enthält cleane, natürliche<br />

Bestandteile, die gemäß dem Zero-Waste-Gedanken<br />

vor dem Wegwerfen gerettet wurden. „Energy<br />

Boost“ – vitalisierender Energiekick, „Second Skin“<br />

– zart wie eine zweite Haut & „Clean Silk“ – luftig<br />

wie frisch gewaschene Wäsche. Um je € 17,95.<br />

www.care-fragrances.com<br />

GEZIELTE PFLEGEPOWER<br />

Kleine Fläschchen mit großer Wirkung:<br />

Die neuen „Ultra Pure High-Potency Seren“<br />

von Kiehl‘s machen jeweils einen Inhaltsstoff<br />

zum Star: Glykolsäure für ein verfeinertes<br />

Hautbild, Hyaluronsöure für intensive<br />

Feuchtigkeit, Niacinamide zur Milderung<br />

von Glanz und Hautunreinheiten.<br />

Um je € 30,–. www.kiehls.at<br />

© Hersteller<br />

SOFORTHILFE<br />

Egal, ob trockene, irritierte,<br />

rissige oder gerötete Haut –<br />

„Aquaphor Protect & Repair“<br />

von Eucerin ist stets zur Stelle,<br />

wenn intensive Pflege gebraucht<br />

wird. Die Salbe bildet einen<br />

schützenden, wasserdampfdurchlässigen<br />

Film, der die<br />

Heilung der Haut aktiv unterstützt<br />

und gleichzeitig eine<br />

Barriere für Schadstoffe bildet.<br />

Um € 12,90.<br />

www.eucerin.at<br />

16 <strong>DOT</strong>.STARSTYLE


Mach ich selber!<br />

Perfekt gestylte Augenbrauen, strahlender Teint, wallende Mähne – mit diesen Tools<br />

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ROLL WITH ME<br />

Sagt mit 192 echten Nadeln<br />

gegen Unreinheiten und<br />

Pigmentflecken den Kampf an:<br />

„Dermaroller“ von Faces of Fey<br />

um € 24,99 bei<br />

www.cosmeterie.at<br />

WOW BROWS<br />

Bringt Augenbrauen in Form<br />

und lässt sie voller und dichter<br />

aussehen: „Brow Lift Kit“ von<br />

BeautyLash um € 24,99.<br />

www.beautylash.com<br />

Microneedling für zu Hause: Elsa Hosk hat es der „Goldie<br />

Facial Roller“ von Skin Gym angetan. Die nicht-invasiven<br />

Spitzen beleben die Haut und sorgen für eine Gesichtsmassage<br />

mit dem gewissen Extra. Erhältlich z.B. bei<br />

& Other Stories um € 40,–. stories.com<br />

FACE GYM<br />

Belebendes Anti-Aging-Workout<br />

fürs Gesicht: FOREO BEAR mini<br />

stimuliert die Gesichtsmuskulatur<br />

mit Mikrostrom. Um € 239,–.<br />

www.foreo.com<br />

WHAT A PEELING!<br />

Mindert Hautunreinheiten und<br />

Fältchen dank 15 % Fruchtsäuren<br />

und 20 % Vitamin C: „Vampire<br />

Peel“ von Svenja Walberg<br />

um € 19,95. svenjawalberg.de<br />

GLATTE SACHE<br />

Vermindert den Haarwuchs<br />

sichtbar bereits nach 4 Wochen<br />

– auch an empfindlichen Stellen:<br />

„Silk-expert Pro 5 PL5157 IPL“<br />

von Braun um € 429,99.<br />

www.braun.de<br />

© Hersteller (10), instagram.com/skingymco (1)<br />

DIE PERFEKTE WELLE<br />

Sechs verschiedene Aufsätze kreieren Locken<br />

und Wellen wie frisch aus dem Salon – und das<br />

besonders schonend: „Airwrap Multi-Haarstyler<br />

Complete Long“ von Dyson um € 579,–.<br />

www.dyson.at<br />

KLEB DIR WAS<br />

Folie aufkleben, Länge anpassen, mit<br />

Top-Coat versiegeln & mit UV-Lampe<br />

aushärten – fertig sind die Gelnägel wie<br />

vom Profi. „UV Gelfolien Starterset“<br />

von Manifix inkl. Top-Coat, Lampe &<br />

2x8 Gelfolien um € 20,16, „Crush on you“-<br />

Folien um € 23,09. www.manifix.com


<strong>DOT</strong>.<br />

FASHION<br />

CANDY CRUSH<br />

Pastellfarben meet Batiklook: Die Uhren aus der Tie<br />

& Dye-Serie von ICE-Watch bringen einen Hauch<br />

70er-Jahre aufs Handgelenk. Gar nicht retro:<br />

Wasserdichte von 10 ATM, Gehäuse aus<br />

Stainless Steel, Quarzuhrwerk, Mineralglas<br />

und ein geschmeidiges Armband aus Silikon für<br />

optimalen Tragekomfort. Um € 69,– bzw. € 99,–.<br />

www.diadoro.at<br />

© Hersteller<br />

KLAPPE, DIE DRITTE!<br />

Das Prinzip von Zoé Lu ist so einfach wie genial: Die Wechselklappen<br />

werden per Reißverschluss auf die Taschenkörper draufgezippt und sorgen im<br />

Handumdrehen für einen neuen Look. Und auch die Schulterriemen gibt‘s in<br />

unterschiedlichsten Farben und Designs. In Zusammenarbeit mit Irina (@irinahp)<br />

entstand nun eine eigene, farbenfrohe Capsule Collection: Taschenkörper<br />

ab € 239,95, Wechselklappe ab € 99,95. www.zoelu.com<br />

Was 1873 mit einem Patent für Kupfernieten an<br />

Arbeitshosen begann, hat sich zum absoluten Kult-<br />

Kleidungsstück entwickelt: Happy 150., Levi‘s!<br />

Zum Jubiläum gibt’s den Denim-Look von Kopf bis Fuß:<br />

z.B. 501-Jeans um € 119,95, Western Shirt<br />

um € 84,95, Kappe um € 29,95. www.levi.com<br />

ERINNERUNGSWÜRDIG<br />

Ob erstes Date, neuer Job, Maturaball oder das Kennenlernen der<br />

„Schwiegereltern“– das richtige Outfit schenkt uns Selbstvertrauen in<br />

wichtigen Momenten. Unter dem Motto „Dress for new memories“<br />

gibt‘s bei Peek & Cloppenburg jede Menge Styles für neue<br />

Erinnerungen. Drinks, Musik, Customizing-Aktionen, Beauty Lounges &<br />

Flower Bar machen das Shopping-Erlebnis komplett: am11.3.2023<br />

(Wien–Mariahilfer Straße) und am 25.3. (Wien–Kärntner Straße)<br />

von 10 bis 18 Uhr. www.peek-cloppenburg.at<br />

18 <strong>DOT</strong>.STARSTYLE


Denim, aber anders<br />

Nix da mit Skinny Jeans und 0815-Jeansjacke! Jetzt schlüpft Denim in gewagtere<br />

Looks und Schnitte – mit Schleifen, Taschen, XXL-Beinen und mehr.<br />

PUFFIG KNUFFIG<br />

Denim-Top aus Biobaumwolle<br />

von Aligne um € 74,95.<br />

aligne.co<br />

GUT EINGEHAKT<br />

Denim-Crop-Top mit Haken und<br />

Ösen von Milk it, um € 54,95 bei<br />

www.zalando.at<br />

Auf der Copenhagen Fashion Week<br />

allgegenwärtig: Denim-Looks mit dem<br />

gewissen Etwas – dekonstruierte Schnitte,<br />

geschlechtsneutrale Oversize-Silhouetten,<br />

ungewöhnliche Kombinationen.<br />

© Hersteller, thestreetpie<br />

EXTENDED VERSION<br />

Lang geschnittene Jeansjacke mit<br />

neongrünem Futter von Only<br />

um € 79,99. only.com<br />

ABGEDREHT<br />

Denimshorts mit asymmetrischem<br />

Bund von JJXX um € 49,99.<br />

www.jjxx.com<br />

IN FALTEN GELEGT<br />

Per Hand gefertigtes Schleifentop<br />

von G-Star RAW um € 249,95.<br />

www.g-star.com<br />

NUR KEINE WICKEL<br />

Cargo-Rock in Wickeloptik<br />

von Zara um € 49,95.<br />

www.zara.com<br />

TWO TONE<br />

Unisex-Jeans aus reused Denim<br />

von C&A um € 79,99.<br />

www.c-and-a.com<br />

SCHLITZOHR<br />

Jeansrock mit Cargotaschen und<br />

Frontschlitz von Noisy May<br />

um € 74,95.<br />

www.noisymay.com<br />

SITZT, PASST, HAT LUFT<br />

Übergroße „XL Balloon“ Jeans mit<br />

Bindegürtel von Levi’s, um € 149,95<br />

bei www.zalando.at<br />

<strong>DOT</strong>.STARSTYLE 19


Oh, là, là!<br />

Bunt, verrückt und niemals langweilig: So holen wir den Look von<br />

„Emily in Paris“ auch in unsere Garderobe. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ...<br />

VOLLE SICHT<br />

Cat-Eye-Sonnenbrille mit<br />

Leoparden-Bügeln<br />

von Guess, um € 130,– bei<br />

United Optics,<br />

www.unitedoptics.at<br />

GUT BETUCHT<br />

Tuch mit Blütenprint aus<br />

Modal-Seide-Mix von<br />

Codello um € 89,95,<br />

www.codello.de<br />

EINGERINGELT<br />

Streifenshirt mit<br />

Polokragen von Only<br />

um € 27,99 bei<br />

www.zalando.at<br />

STREIFENWEISE<br />

Pullunder mit V-Ausschnitt<br />

und bunten Kringeln von<br />

Noisy May um € 26,99,<br />

www.noisymay.com<br />

FLOTTER SCHOTTE<br />

Grün karierter Falten-<br />

Minirock von C&A um<br />

€ 15,99, www.c-and-a.com<br />

GEHT K(L)ARO!<br />

Rosa-grün karierter<br />

Oversize-Blazer von Monki<br />

um € 55,–,<br />

www.monki.com<br />

MACH MAL BLAU!<br />

Königsblaue Hose mit<br />

weitem Bein von Only um<br />

€ 29,99, www.only.com<br />

ANGEBANDELT<br />

Riemensandalen aus Leder<br />

mit Kitten Heel von<br />

& Other Stories um € 99,–,<br />

www.stories.com<br />

20 <strong>DOT</strong>.STARSTYLE


MELLOW YELLOW<br />

Zweireihiger Blazer mit<br />

markanten Knöpfen von<br />

Madeleine um € 155,97,<br />

www.madeleine-mode.at<br />

NAMENSGEBEND<br />

Rosé vergoldete Kette mit<br />

Kristallbuchstaben von<br />

Cajoy um € 69,99,<br />

www.cajoy.com<br />

EYECATCHER<br />

Minirock aus Metallic-<br />

Leder von Scotch & Soda<br />

um € 299,95,<br />

www.scotch-soda.com<br />

SPASSGARANT<br />

Gestreifter Strickpullover<br />

von Vila um € 49,99,<br />

www.vila.com<br />

HOCH HINAUS<br />

Rosa Plateaupumps mit<br />

Knöchelriemen von<br />

NA-KD um € 54,95,<br />

www.na-kd.com<br />

STARKER AUFTRITT<br />

Metallic-Stiefel mit<br />

Blockabsatz von Tamaris<br />

um € 99,95,<br />

www.tamaris.com<br />

© Hersteller (14), Netfl ix (3)<br />

Graue Mäuschen können die anderen<br />

sein! Schon seit drei Staffeln erobern Emily<br />

Cooper und Freundin Mindy in der Netfl ix-<br />

Serie Paris – mit wilden Mustern, grellen<br />

Farben, mutigen Schnitten ... und jeder<br />

Menge Drama, Humor und Romantik.<br />

<strong>DOT</strong>.STARSTYLE 21


TEXTE: PETER ZIRBS<br />

Zwischensequenz<br />

Ein Frühling wie damals<br />

Es ist nicht das erste Mal, dass<br />

wir auf die immer größer werdende<br />

Retrowelle Bezug nehmen,<br />

und es wird vermutlich nicht<br />

das letzte Mal gewesen<br />

sein. Aber irgendwie<br />

ist es einfach faszinierend,<br />

wie sich Genres<br />

und Spielprinzipe aus<br />

der Vergangenheit zu<br />

wiederholen scheinen.<br />

Und damit meinen wir<br />

gar nicht die Neuauflage<br />

alter Spiele wie<br />

etwa Tetris oder Link’s<br />

Awakening, die seit<br />

Kurzem für jüngere und<br />

junggebliebene Generationen<br />

auf Nintendo Switch<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Nein, wir meinen die generellen<br />

Ausrichtungen: Irgendwie scheint<br />

man da seitens der Erfinder ein<br />

bisschen anzustehen. Klar, alles wird<br />

detaillierter, grafisch besser und<br />

größer – innovative Sensationen sind<br />

allerdings rar. Selbst die mittlerweile<br />

erschwinglichen und technisch<br />

schon erstaunlich gut funktionierenden<br />

Virtual-Reality-Devices sorgen<br />

irgendwie nicht so recht für den<br />

erwarteten Wow-Moment.<br />

Vielleicht befinden wir uns in<br />

einem Zwischenabschnitt der<br />

Videospielkultur; in einer Art<br />

Generationenwechsel, der erst mit<br />

biotechnischen Implantaten und<br />

„echten“ Gefühlen und Visuals<br />

beendet sein wird. Also dann, wenn<br />

man zum Spielen keine<br />

Screens und Headsets<br />

mehr braucht, sondern<br />

das Erlebnis real ist –<br />

wenn auch nur mit dem<br />

Triggern entsprechender<br />

Nerven und Transmitter<br />

im menschlichen Körper<br />

erzeugt. Bis dahin wird<br />

es vermutlich noch ein<br />

paar längere Jährchen<br />

dauern, aber spätestens<br />

dann kann man von einer<br />

New Wave of Gaming<br />

sprechen. Es wird auf<br />

jeden Fall spannend.<br />

DLC<br />

Runterladbare Inhalte.<br />

Marvel’s Midnight Suns | Mit<br />

Redemption ist unlängst der<br />

zweite DLC für den taktischen<br />

Single-RPG-Kracher erschienen,<br />

und er bringt nicht nur<br />

Venom ins Spiel, sondern auch<br />

drei neue Story-Missionen und<br />

ein neues Upgrade für die Abtei<br />

sowie eine Auswahl an neuen<br />

Skins und Outfits. Sobald man<br />

einen Helden rekrutiert hat,<br />

wird er dauerhaft dem Team<br />

hinzugefügt und kann auf<br />

Missionen geschickt werden.<br />

Die Spielerinnen und Spieler<br />

können die Fähigkeiten von<br />

Helden anpassen und außerhalb<br />

der Kämpfe Freundschaften im<br />

Spiel ausbauen. Dank Venoms<br />

Forschungsprojekt Whisper<br />

Web werden auch die taktischen<br />

Optionen der Geheimdaten-<br />

Ressource erweitert.<br />

Auf www.midnightsuns.com<br />

gibt’s mehr Info.<br />

TOOLS FÜR DIE ELITE<br />

Ja, es gibt zahlreiche Billigprodukte unter<br />

den Keyboards, die vielleicht ganz fesch<br />

aussehen, dann aber oft qualitativ zu<br />

wünschen übrig lassen. Ein wunderbarer<br />

Kontrast dazu ist die neue Magma Mini<br />

60 % Gaming Tastatur von Roccat, die<br />

einerseits mit ihrer reduzierten Größe voll<br />

im aktuellen Trend liegt und andererseits<br />

richtig geile Features bei einem von der<br />

Company gewohnt hohen Qualitätsniveau<br />

hat: Sie kombiniert reaktionsschnelle<br />

Membranschalter, Leistungs-<br />

merkmale und Haltbarkei; die Oberseite<br />

ist mit fünf programmierbaren AIMO-<br />

RGB-Zonen beleuchtet und wurde auch<br />

mit Blick auf die Haltbarkeit entwickelt<br />

– die Tastatur ist nämlich IP33-zertifi ziert<br />

gegen Wasser und Staub. Reaktionsschnelle<br />

Membrantasten mit einem<br />

schnellen, mittigen Betätigungspunkt<br />

sowie einige sehr clevere Features<br />

runden den sehr guten Eindruck ab.<br />

Gesehen auf<br />

www.roccat.com um € 49,99.<br />

22 <strong>DOT</strong>.GAMES


Anders angeln<br />

Was auf den ersten Blick ziemlich chillig klingt, entwickelt<br />

sich nach und nach zu einem immer spannender werdenden<br />

Abenteuer. Interessant an diesem Indie-Geheimtipp ist nicht<br />

nur der überraschende Genre-Mix, sondern auch dessen<br />

kunstvolle grafi sche Umsetzung.<br />

Das relativ kleine Indie-<br />

Entwicklerstudio Black<br />

Salt Games ist, und das<br />

ist natürlich immer eine Frage des<br />

Blickwinkels, auf der anderen Seite<br />

unseres Globus beheimatet. Von<br />

dort hat es schon einige Male mit<br />

unkonventionellen Spielideen auf<br />

sich aufmerksam gemacht – doch<br />

der erste echte Release erfolgt am<br />

30. März mit dem Debüttitel<br />

Dredge. Das Team des Studios ist<br />

klein: gerade mal drei Entwickler<br />

und eine Studiomanagerin. Wer<br />

mehr über die überschaubare, aber<br />

sympathische Crew wissen möchte,<br />

kann auf blacksaltgames.com mehr<br />

erfahren. Und liest man über die<br />

Videospiel-Vorlieben des beteiligten<br />

Quartetts, so erklärt das bereits ein<br />

wenig den Charme von Dredge.<br />

Die Atmosphäre sowie bestimmte<br />

Gameplay-Elemente dürften<br />

wohl von den Lieblingsspielen wie<br />

Shadow of the Colossus oder Th e<br />

Legend of Zelda inspiriert sein. Das<br />

Team hat sich also viel vorgenommen:<br />

„Unser erster Titel präsentiert<br />

euch die Art von Spiel, für die wir<br />

bekannt sein wollen: hohe Immersion,<br />

exzellente Ausführung und<br />

ein bisschen anders als alles, was<br />

ihr bisher gespielt habt“, kündigt es<br />

stolz an.<br />

IMMER MIT DER RUHE<br />

Das Leben eines Fischers – also in<br />

diesem Falle unseres – ist beschaulich:<br />

Mit dem Boot aufs Meer<br />

fahren, Fische fangen und sie an den<br />

Fischhändler verkaufen. Dazwischen<br />

repariert man Boot und Ausrüstung,<br />

um sich für die nächste Fahrt fit zu<br />

machen. Mehr und größere Fische<br />

bedeutet auch mehr Geld – das man<br />

wiederum in die Ausrüstung stecken<br />

kann. So weit, so althergebracht.<br />

Doch im Laufe der Zeit schleicht<br />

sich ein düsterer Unterton ein; die<br />

Fahrten werden gespenstischer, und<br />

auch der Fang verändert sich. Was<br />

geht hier also vor?<br />

dredge.game<br />

TOLLE UMSETZUNG<br />

Was als Erstes ins Auge fällt, ist das<br />

eigenwillige und dennoch stimmige<br />

Graphic Design, das vor allem mit<br />

äußerst geschmackvoller Lichtführung<br />

und Farbgebung besticht. Auch<br />

die Art und Weise, wie klassische<br />

Gameplay-Elemente gelöst sind,<br />

sorgt für Motivation: So ist etwa das<br />

Inventarsystem mit seiner Anmutung<br />

an Tetris und Resident Evil 4<br />

erwähnenswert. Insgesamt scheint<br />

Dredge ein richtig gut gelungenes<br />

und umfangreiches Singleplayer-<br />

Spiel geworden zu sein, das noch<br />

dazu mit einem fairen Indie-Kaufpreis<br />

lockt. Wer subtilen Horror bei<br />

gleichzeitiger Entspannung gepaart<br />

mit außergewöhnlicher Umsetzung<br />

sucht, sollte hier mal seine Angel<br />

auswerfen.<br />

<strong>DOT</strong>.GAMES 23


Verspielter Frühling<br />

Egal, wie das Wetter wird: Nintendo hat immer Saison. Auch diesen Frühling<br />

ist dank abwechslungsreicher Titel für jede Menge Unterhaltung gesorgt.<br />

Da kann sich sogar der Osterhase noch etwas abschauen.<br />

Volle Fahrt voraus<br />

Auch für die Fans von Mario Kart 8 Deluxe<br />

wird dieser Frühling heiß: Die vierte Welle des<br />

Booster-Streckenpasses ist im Anrollen.<br />

Das bedeutet: Acht neue Strecken und ein<br />

neuer Charakter mischen nun mit.<br />

In Paldea müsste<br />

man sein<br />

Ein grenzenloses Open-World-<br />

Abenteuer wartet auf Pokémon-Fans:<br />

Auch diesmal lernt man dabei wieder<br />

neue Freunde, fi ese Gegner und<br />

natürlich auch zahlreiche Pokémon<br />

kennen.<br />

POKÉMON KARMESIN & PURPUR<br />

Ein ausgedehntes Land mit weiten<br />

Ebenen, gesprenkelt mit Seen, hohen<br />

Gipfeln, öden Flächen und gefährlichen<br />

Bergwelten – so präsentiert<br />

sich die neue Paldea-Region. In der<br />

vollkommen frei erforschbaren Welt<br />

freundet man sich als Schüler einer<br />

renommierten Akademie mit Nemila<br />

an, die einem als erfahrene Pokémon-<br />

Trainerin bei diesem Abenteuer für<br />

Nintendo Switch zur Seite steht. Und<br />

natürlich gibt es hinreißende neue<br />

Pokémon wie etwa Krokel, Felori<br />

und Kwaks. Welches wird dein erstes<br />

Partner-Pokémon?<br />

MARIO KART 8 DELUXE –<br />

BOOSTER-STRECKENPASS<br />

4. WELLE | Der rasende Spaß<br />

für Nintendo Switch geht in die<br />

nächste Runde: Mit der vierten<br />

Welle des Booster-Streckenpasses<br />

wird die neue Rennstrecke Yoshi’s<br />

Eiland enthüllt – und das sogar mit einem neuen Charakter: Birdo, die<br />

erstmalig in Mario Kart: Double Dash!! über die Piste gefegt ist, feiert<br />

ihren Einzug in den Reigen der verfügbaren Charaktere in Mario Kart<br />

8 Deluxe. Insgesamt darf man sich – wie bei jeder Welle des Streckenpasses<br />

– auf acht neue Strecken freuen. Für noch mehr verrückte<br />

Racing-Action ist also definitiv gesorgt.<br />

Echte Legende<br />

Begonnen hat Kirbys<br />

Geschichte im Jahre 1992 auf<br />

dem Gameboy. Seitdem ist er<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Nun ist er mit einem neuen<br />

Abenteuer auf Nintendo<br />

Switch zurück.<br />

KIRBY’S RETURN TO DREAM LAND DELUXE | Der rosa<br />

Knuddelheld Kirby ist zurück! Kirby’s Return to Dream Land<br />

Deluxe ist eine Neuauflage des klassischen Wii-Jump ’n’ Run-Abenteuers.<br />

Jede Menge neue Fähigkeiten und Minispiele laden zum<br />

Entdecken ein. Plus: Es gibt ein neues Bonuskapitel. Und das hat es<br />

in sich: Magolor, ein Reisender, ist in Not. Er<br />

hat seine Kräfte verloren und steckt in einem<br />

Reich zwischen den Dimensionen fest. Kann er<br />

seine Fähigkeiten wiederherstellen und sicher<br />

in seine Welt zurückkehren? Alleine oder mit<br />

bis zu drei weiteren Nintendo Switch-Fans wagt<br />

man sich – auch gemeinsam an einer Konsole –<br />

in das geheimnisvolle Reich, in dem es mehr als<br />

20 Level zu bewältigen gibt.<br />

24 <strong>DOT</strong>.GAMES


Bunt ist besser<br />

Für den dritten Teil der erfolgreichen Farbschlacht erscheint im Frühjahr<br />

die erste Welle des Erweiterungspasses. Somit wartet eine weitere<br />

Stadt auf farbkräftige Verschönerung. Und das ist noch nicht alles!<br />

SPLATOON 3<br />

ERWEITERUNGSPASS | Mit dem<br />

Splatoon 3 Erweiterungspass für<br />

Nintendo Switch bleibt kein Auge<br />

trocken und kein Millimeter ohne<br />

Farbe: Damit wird das Spiel nun<br />

um eine ganze Stadt erweitert –<br />

nämlich um Inkopolis. Splatoon-<br />

Profis kennen diesen Schauplatz<br />

bereits von der Wii U. In Inkopolis<br />

sorgen während der Splatfeste die<br />

Sea Sirens für Stimmung.<br />

Die Läden hier führen dasselbe<br />

Sortiment wie die in Splatsville:<br />

Man kann also frei aussuchen,<br />

wo man lieber einkaufen mag.<br />

Die erste Welle des Erweiterungspasses<br />

mit Inkopolis ist ab sofort<br />

erhältlich, die zweite Welle folgt<br />

zu einem späteren Zeitpunkt und<br />

enthält eine neue Story-Kampagne<br />

namens „Ruf zur Ordnung“.<br />

Action-Klassiker im neuen Glanze<br />

Metroid Prime, das Action-Adventure aus der Ego-Perspektive, wurde für Nintendo Switch komplett überarbeitet<br />

– und zwar mit HD-Grafi k, verbessertem Sound und neuen Steuerungsmöglichkeiten.<br />

© Nintendo 2023; PROMOTION<br />

METROID PRIME REMASTERED<br />

Die Spielerinnen und Spieler<br />

erforschen den Planeten Tallon IV<br />

aus der Perspektive von Samus<br />

Aran. Aber Vorsicht,<br />

in dieser fremdartigen<br />

Welt lauern mehr<br />

Gefahren, als man<br />

glauben mag! Wenn<br />

feindliche Kreaturen<br />

angreifen, gilt es, sich<br />

mit Beams, Missiles,<br />

Mit Körpereinsatz<br />

Es lebe der Sport – vor allem, wenn er auf dem Screen stattfi ndet.<br />

Dass dabei aber auf Wunsch ziemlich viel Körpereinsatz benötigt<br />

wird, ist eine der vielen tollen Eigenschaften dieses Spiels.<br />

Bomben und mehr zu wehren.<br />

Zusätzlich zur verbesserten Grafik<br />

bietet diese Version eine moderne<br />

Dual-Stick-Steuerung, mit der<br />

man sich bewegen<br />

und gleichzeitig den<br />

Blickwinkel ändern<br />

kann. Mit Nintendo<br />

Switch lässt sich das<br />

packende Abenteuer<br />

zudem erstmals auch<br />

unterwegs spielen.<br />

kann man übrigens auch selbst<br />

nach Herzenslust stylen und dafür<br />

Kleidungsstücke freischalten.<br />

NINTENDO SWITCH SPORTS<br />

Gleich sieben Sportarten stehen<br />

in verschiedenen Sportstätten<br />

zur Auswahl, nämlich Fußball,<br />

Tennis, Badminton, Volleyball,<br />

Bowling, Golf und Chanbara-<br />

Schwertkampf. Mithilfe der Joy-<br />

Com-Controllers setzt man seine<br />

körperlichen Bewegungen ein;<br />

sie werden im Spiel widergespie-<br />

gelt. So lässt es sich entweder mit<br />

Freunden und Familie auf einer<br />

einzelnen Nintendo Switch-Konsole<br />

oder mit anderen Mitspielern<br />

via Online-Mehrspielermodus<br />

sporteln. Für langfristige Motivation<br />

sorgt die Pro League, dank<br />

der man in jeder Sportart zum<br />

Profi aufsteigen und seinen Rang<br />

verbessern kann. Seinen Character<br />

nintendo.at


Schöner golfen<br />

Eine Spielreihe, beinahe so alt wie<br />

die Videospielkultur an sich – das Golfen<br />

mit EA. Jetzt, nach einer erstaunlich langen<br />

Pause, kommt ein neuer Golf-Titel, und es<br />

wird der bislang schönste werden.<br />

Vor 33 Jahren, also 1990,<br />

erschien mit PGA Tour<br />

Golf der erste Teil der Umsetzung<br />

des mittlerweile gar nicht<br />

mehr so elitären Sports. Und seit<br />

damals teilt sich die Welt in zwei<br />

Lager: Diejenigen, die es absolut<br />

nicht ausstehen können, und die<br />

andere Hälfte, die mit dem entspannten und dennoch<br />

herausfordernden Gameplay ihren Spaß hat. Wir können<br />

den Reiz gut nachvollziehen und haben selbst schon einige<br />

Stündchen – vorzugsweise im Freundeskreis – damit<br />

verbracht, das richtige Eisen bei gutem Wind einzusetzen.<br />

WUNDERSCHÖNE UMSETZUNG<br />

Das am 24. März erscheinende EA Sports PGA<br />

Tour: Road to the Masters ist aber nicht nur optisch<br />

das mit Abstand hübscheste, sondern auch von<br />

seinen neuen Features wie ShotLink, den PGA<br />

Tour Statistics und ShotMan her sehr<br />

beachtlich. Mit dabei einige aktuelle<br />

Golf-Stars wie Cameron<br />

Champ, Tony Finau, Nelly<br />

Korda, Hideki Matsuyama,<br />

Xander Schauffele, Scottie<br />

Scheffler, Jordan Spieth,<br />

Im Sung-jae und Lexi<br />

Thompson. Fazit: So ziemlich<br />

einsame Meisterklasse<br />

im digitalen Goldsport.<br />

ea.com<br />

Fetzige Figürchen<br />

So hat man die Superhelden wohl noch selten<br />

gesehen: Im Look kleiner Sammelfi guren<br />

bekämpfen sie das Chaos. Das ist kniffl ig<br />

und unterhaltsam – nicht nur für die<br />

jüngere Zielgruppe.<br />

Als Trio, bestehend aus Batman, Wonder Woman<br />

und Superman geht es gegen einen ganzen<br />

Haufen an legendären, aber auch weniger<br />

prominenten Bösewichten – wie etwa Bizarro, Starro<br />

the Conqueror, Clayface und viele weitere Schurken.<br />

Gleich vorweg: Vom kindlich anmutenden Design<br />

des Spiels sollte man sich nicht täuschen lassen; hinter<br />

DC’s Justice League: Cosmic Chaos verbirgt sich ein<br />

ziemlich ausgefuchstes Action-Adventure-Teil, das viele<br />

klassische Videospieltugenden aufweisen kann.<br />

PERSPEKTIVWECHSEL<br />

Das schnelle und flüssige Erlebnis in einer offenen Welt<br />

bietet viel persönliche Freiheit, wie man die Aufgaben<br />

und Kämpfe angeht. Für einen willkommenen<br />

Perspektivwechsel sorgt die Fliegerei, Abwechslung<br />

im Gameplay liefern Rätsel, spezielle Upgrades sowie<br />

der kooperative Instant Action Mode für zwei Spieler<br />

im gleichen Raum. Langeweile<br />

kommt da jedenfalls keine auf<br />

– bleibt nur noch die Frage, ob<br />

es gelingt, das von Ultrabösewicht<br />

Mr. Mxyzptlk (bitte laut<br />

aussprechen!) verursachte Chaos<br />

rechtzeitig einzudämmen.<br />

de.bandainamcoent.eu<br />

26 <strong>DOT</strong>.GAMES


Rollbrettfieber<br />

Skateboard-Fans im Besitz einer Switch können sich freuen: Mit ein<br />

paar Jahren Verspätung kommt der überaus realistische Platzhirsch<br />

des Genres nun endlich auch auf die handliche Konsole.<br />

Bei Session: Skate Sim<br />

handelt es sich zwar um ein<br />

Nischenschmankerl, dafür<br />

aber um ein ganz besonders feines.<br />

Denn bei diesem Titel werden keine<br />

hundert unrealistischen Tricks<br />

aneinandergereiht wie etwa bei der<br />

durchaus unterhaltsamen Tony<br />

Hawk-Reihe; stattdessen versucht<br />

das Spiel mit seiner mehr oder<br />

weniger realistischen Steuerung,<br />

bei der linke und rechte Seite des<br />

Controllers quasi die Beine des<br />

digitalen Skaters befehligen, einen<br />

gewissen Realismus ins Spiel zu<br />

bringen – und das gelingt nach<br />

einer etwas längeren Eingewöhnungsphase<br />

ziemlich gut.<br />

ZURÜCK IN DIE 90ER<br />

Das bedeutet auch, dass<br />

etwas mehr Ruhe und<br />

Konzentration herrscht<br />

als in den knallbunten<br />

Arcade-Skatern. Als Spots<br />

dienen legendäre Locations<br />

wie etwa aus New<br />

York City und Philadel-<br />

phia, und dank virtueller Videoaufzeichnungen<br />

lassen sich nicht<br />

nur optisch geschmeidige Clips der<br />

eigenen Fahrkunst erstellen. Die<br />

Physik ist toll, die Möglichkeiten<br />

zur Personalisierung sind umfangreich<br />

– wer halbwegs<br />

authentisches Skatefeeling<br />

mit dem Flair des<br />

goldenen Zeitalters des<br />

Rollbrettsports sucht, wird<br />

ab 16. März mit Session:<br />

Skate Sim für Nintendo<br />

Switch ziemlich sicher viel<br />

Freude und Spaß haben.<br />

nintendo.at<br />

AB 23. MÄRZ NUR IM KINO<br />

ERLEBE ES IN<br />

<strong>DOT</strong>.GAMES 27


präsentiert<br />

SHAZAM! FURY OF THE GODS in<br />

Ab 16. März<br />

DAS VOLLKOMMENE KINOERLEBNIS<br />

4 x in Österreich<br />

Cineplexx Millennium City Wien Village Cinema Wien Mitte<br />

Cineplexx Salzburg Airport Cineplexx Linz<br />

CINEPLEXX.AT


Und Action!<br />

Als Zehnjähriger erbte er die 8-mm-<br />

Kamera seines Vaters, weil dieser<br />

sich nicht länger für die Qualität<br />

der Familienfilme kritisieren lassen<br />

wollte. Fortan war der Sohn, Steven<br />

Spielberg, dafür verantwortlich.<br />

Er schritt allerdings nicht nur<br />

dokumentarisch zur Tat, sondern<br />

inszenierte Familie und Freunde in<br />

fiktionalen Stoffen. Die Pfadfinder<br />

verliehen dem damals 12-jährigen<br />

Spielberg etwa ein Verdienstabzeichen<br />

für „The Last Gunfight“,<br />

als 14-Jähriger inszenierte er<br />

mit Freunden den 40-minütigen<br />

Kriegsfilm „Escape to Nowhere“.<br />

Als Teenager schuf er insgesamt<br />

15 Kurzfilme (darunter 1963 auch<br />

„Firelight“ – die mit 600 US-Dollar<br />

budgetierte Urfassung dessen, was<br />

später als Unheimliche Begegnung<br />

der dritten Art ausformuliert werden<br />

sollte), von denen er immer mal<br />

wieder sprach. Nun bekommen wir<br />

eine Nachstellung dieser Filme zu<br />

sehen: Wenn er mit seinem jüngsten<br />

Film von seiner Kindheit und<br />

Jugend erzählt, sehen wir, wie sein<br />

Alter Ego Sam Fabelman von seiner<br />

großen Filmleidenschaft ergriffen<br />

wird. Ob die DVD als Extra wohl die<br />

Originalfilme beinhalten wird?<br />

Mehr zu „Die Fabelmans“<br />

auf Seite 54.<br />

45 SEITEN<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

© Elsa Okazaki, UPI<br />

Diagonale 2023<br />

Die letzte Saison der aktuellen Diagonale-Intendanten<br />

Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber flimmert<br />

von 21. bis 26. März in Graz über die Leinwände. Eröffnet wird<br />

mit Das Tier im Dschungel: Patric Chiha verpflanzt das Paar<br />

aus Henry James’ Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ in<br />

Clubnächte. Im Programmspecial „Finale“ geht’s um Fußball<br />

genauso wie um Zombieapokalypsen, im historischen Special<br />

„Aktion! Action!“ um Bernhard Frankfurter (1946–1999).<br />

Margarethe Tiesel (Paradies: Liebe) wird den Großen Diagonale-<br />

Schauspielpreis erhalten. www.diagonale.at<br />

JOHN WICK: KAPITEL 4. SHAZAM 2. SONNE UND BETON. 65. INSIDE. GLETSCHERGRAB. DER PFAU.<br />

SCREAM 6. DIE FABELMANS. SISI & ICH. SAINT OMER. SICK OF MYSELF. DUNGEONS & DRAGONS. TÁR.


Opening Credits<br />

TRIVIA<br />

Todd Fields Tár (Seite 49) hat am<br />

12. März in sechs Kategorien Chancen<br />

auf einen Oscar. Einer davon könnte in<br />

die Hände von Monika Willi gelangen:<br />

Die österreichische Editorin, die seit<br />

Die Klavierspielerin (2001) alle Filme<br />

30 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Euphorischer Moment: Tetris als Film<br />

Sieben jeweils aus quadratischen<br />

Bausteinen zusammengesetzte<br />

Elemente fallen vom oberen<br />

Bildschirmrand nach unten; sollen<br />

gedreht, verschoben und eingeordnet<br />

werden, um Reihe um Reihe auf<br />

dem Bildschirm zu füllen und so<br />

vollständig zum Verschwinden zu<br />

bringen: Das hat eindeutig Suchtpotenzial!<br />

Nicht umsonst wurde der<br />

„Tetris-Effekt“ – wenn man so viel<br />

Zeit in eine Aktivität steckt, dass<br />

diese auch in Gedanken, bildlichen<br />

Vorstellungen und Träumen<br />

auftaucht – nach dem Videospiel<br />

benannt. Zum Spieleklassiker, der<br />

u.a. zu jedem „Game Boy“ von<br />

Nintendo mitgeliefert wurde, gibt<br />

es nun einen Film. Keine Abbildung<br />

meditativ purzelnder Steine,<br />

sondern die Story hinter dem Film,<br />

die – dramaturgisch zugespitzt<br />

– tatsächlich das Zeug zu einem<br />

Thriller hat: Es ist das Jahr 1988,<br />

und der Unternehmer Henk Rogers<br />

(Taron Egerton, Kingsman: The<br />

Secret Service, Rocketman) ist bei<br />

einer Messe auf das perfekte Spiel<br />

gestoßen. Er möchte „Tetris“ in die<br />

Welt (und zu Nintendo) bringen.<br />

Als sich die Bemühungen um die<br />

Lizenzen als schwierig erweisen<br />

(auch weil viele Interessierte mitmischen),<br />

reist Rogers selbst zum<br />

Entwickler: hinter den Eisernen<br />

Vorhang, wo er über Lügen, Korruption<br />

und Mitbewerber stolpert,<br />

aber auch eine unerwartete Freundschaft<br />

schließt. „Tetris“ ist ab 31.03.<br />

bei Apple TV+ abrufbar.<br />

LISTIG<br />

In Akropolis Bonjour wird früheres<br />

Glück nachgestellt. Ein Blick auf<br />

Familienurlaube im Film:<br />

Us – Wir (2019)<br />

Ein Tag am Meer in Nordkalifornien.<br />

Jeder sonnendurchflutete Tag findet<br />

einmal ein Ende, und die Stimmung<br />

wird im Mondschein kippen, wenn<br />

sich vier ruhig vor der Haustür<br />

stehende Figuren aus dem Schatten<br />

schälen. Die nächtlichen Angreifer<br />

sind ein oft gesehenes Thema im Horrorgenre.<br />

Sie waren nur noch nie so<br />

abseitig wie bei Jordan Peele: Sie sind<br />

Doppelgänger der Familie Wilson,<br />

ihre Schatten …<br />

Aftersun (2022)<br />

Charlotte Wells führt per Camcoder<br />

in die 1990er-Jahre – und zu einem<br />

zutiefst berührenden Vater-Tochter-<br />

Urlaub in der Türkei, bei dem Traurigkeit<br />

in der Luft liegt.<br />

Old (2021)<br />

Ein Traumurlaub kann bei M. Night<br />

Shyamalan nur zur albtraumhaften<br />

Erinnerung werden: Die vierköpfige<br />

Familie (als Mutter: Vicky Krieps) beginnt<br />

bei einem exklusiven Ausflug an<br />

einen einsamen Strand in Windeseile<br />

zu altern …<br />

„Welche Stelle hat dir am<br />

besten gefallen?“<br />

– Steven Spielbergs Alter<br />

Ego kann nicht antworten;<br />

nur mit weit aufgerissenen<br />

Augen starren. Er ist noch<br />

ganz verdattert von seinem<br />

ersten Kinobesuch: Die<br />

Fabelmans (Seite 54.)<br />

von Michael Haneke schnitt und als<br />

Co-Regisseurin den Film fertigstellte, den<br />

der 2014 überraschend verstorbene Michael<br />

Glawogger nicht vollenden konnte<br />

(Untitled), ist für den besten Schnitt<br />

nominiert. Wir drücken die Daumen!<br />

© Apple TV+, StarPix©2022


TRAILER & MEHR<br />

MILLIONEN JAHRE ZUVOR<br />

FÜHRTE DIE SUCHE NACH EINER NEUEN WELT ZUR URZEITLICHEN ERDE<br />

AB 10. MÄRZ IM KINO


Leinwandflirren<br />

Now and then: Judi Dench<br />

HOP & DROP<br />

Früher lernte Judi Dench ihre Drehbücher dank ihres fotografischen Gedächtnisses<br />

in Windeseile. Durch eine Krankheit – eine Makuladegeneration,<br />

die ihr Sehvermögen stark einschränkt – ist es ihr inzwischen unmöglich<br />

geworden, ihre Rollen ohne fremde Hilfe zu erarbeiten. Die achtfach oscarnominierte<br />

Schauspielerin, die den Goldjungen für ihre Rolle als Elisabeth<br />

I. in Shakespeare in Love holte, hofft auf „eine Maschine, die mir nicht nur<br />

meinen Text vorgibt, sondern mir auch noch sagt, wo auf der Seite er sich<br />

befindet“. Nur so würde sie ihn sich auch merken. An Ruhestand wolle sie<br />

nicht denken. Aktuell promotet die 88-Jährige, die jüngst in Belfast zu sehen<br />

war, ihren neuen Film Allelujah, der von einem Krankenhaus erzählt, das<br />

vor der Schließung steht. Regie führte Richard Eyre, mit dem sie bereits Der<br />

Kirschgarten (1981), Iris (2001) und Tagebuch eines Skandals (2006) drehte.<br />

1964<br />

1999<br />

Weniger Sex für Penn Badgley<br />

Penn Badgley hasst Sexszenen – und<br />

das noch mehr, seit er mit Domino Kirke<br />

verheiratet ist: Sie kommen seinem<br />

Konzept von Treue in die Quere. Als<br />

Hauptdarsteller einer Serie, die sich<br />

um einen Stalker dreht, der in seinen<br />

leidenschaftlichen Gefühlen zu allem<br />

fähig ist (Teil zwei der 4. Staffel von<br />

You ist ab 09.03. bei Netflix zu sehen),<br />

musste er sehr auf das Entgegenkommen<br />

von Showrunnerin Sera Gamble<br />

hoffen, die seine Intimszenen nun<br />

drastisch reduzierte und die Figuren<br />

bekleidet ließ. Aufgrund der vielen<br />

Sexszenen, die auf ihn warten würden,<br />

hätte Badgley (zu dessen frühesten<br />

Credits der im Pornomilieu angelegte<br />

The Fluffer zählt) die Rolle des Joe<br />

Goldberg beinahe abgelehnt.<br />

© PPS Vienna, www.instagram.com/blakelively, Hubris Productions<br />

2012 2022<br />

LOVE INTEREST<br />

„Been busy“, schreibt Blake Lively<br />

(„Gossip Girl“) knapp und trocken und<br />

postet neben dem rechts stehenden Gruppenfoto<br />

mit Ehemann Ryan Reynolds<br />

(„Deadpool“) und Schwiegermama<br />

Tammy Fotos von den Speisen, die es bei<br />

ihnen zum Super Bowl gab. „Been busy“<br />

bedeutet, dass Baby Nummer 4 gelandet<br />

ist. Herzlichen Glückwunsch.<br />

IN PRODUCTION<br />

Kristen Stewart wird nach Seberg<br />

und Spencer in einem weiteren Biopic<br />

spielen: als Susan Sontag, ein Drama<br />

mit dokumentarischer Meta-Ebene.<br />

Gedreht wird seit der Berlinale, wo<br />

Stewart als Jury-Präsidentin amtiert.<br />

Uberto Pasolini (Nowhere Special)<br />

beschäftigt sich mit der „Odyssee“.<br />

Zum Odysseus wird in The Return<br />

Ralph Fiennes, Juliette Binoche ist als<br />

Penelope besetzt.<br />

M. Night Shyamalans Tochter Ishana<br />

Night Shyamalan arbeitet mit der<br />

Verfilmung von A.M. Shines Roman<br />

an ihrem Regiedebüt The Watchers,<br />

das sehr nach den Fußstapfen ihres<br />

Vaters klingt: Schreckliche Kreaturen<br />

halten in einem irischen Wald Menschen<br />

fest und beobachten sie.<br />

32 <strong>DOT</strong>.MOVIE


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STARMOVIE_AT


TEXT: MAX GFRERER<br />

Gegen alle<br />

Keanu Reeves will sein Leben zurückhaben und begibt sich<br />

in „John Wick: Kapitel 4“ auf die Flucht nach vorne.<br />

Also: Da war dieser Hund,<br />

den John Wick (Keanu Reeves,<br />

Matrix Resurrections)<br />

wirklich, wirklich ins Herz geschlossen<br />

hatte. Als ein paar widerwärtige<br />

Gangster bei John einbrechen, den<br />

süßen Vierbeiner abmurksen und<br />

darüber hinaus auch sein Auto klauen,<br />

ist Wick – seines Zeichens nicht<br />

nur tierlieb, sondern auch emeritierter<br />

Auftragskiller – dermaßen<br />

von Rachegelüsten getrieben, dass<br />

er nicht nur die Hundemörder zur<br />

Strecke bringt, sondern auch gleich<br />

jeden, der ihnen irgendwann mal<br />

geholfen hat, sowie jene, die denen<br />

geholfen haben zu helfen und auch<br />

denen, die denen … kurz: einfach<br />

alle. Der Welpe war immerhin das<br />

letzte Geschenk seiner jüngst verstorbenen<br />

Frau.<br />

Wenn jetzt jemand glaubt, dass<br />

34 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

man aus einer derart dünnen<br />

Grundgeschichte keinen Film<br />

machen kann, der hat natürlich<br />

vollkommen recht. Man kann<br />

nämlich vier Filme daraus machen<br />

(fünf, wenn man die bereits fixierte<br />

Fortsetzung mit einrechnet). Dafür<br />

braucht Regisseur Chad Stahelski<br />

(der bis jetzt alle Wick-Chapter<br />

inszenierte) nur drei Zutaten.<br />

DER STUNT-PROFI<br />

Erstens: die eiskalten, zur Rache<br />

entschlossenen Augen von Keanu<br />

Reeves. Zweitens: ein cooles Setting,<br />

bei dem es nicht immer logisch zur<br />

Sache gehen muss. Schließlich ist es<br />

vollkommen egal, dass gefühlt alle<br />

Mitarbeiter der Hohen Kammer<br />

weibliche, bis über beide Ohren<br />

tätowierte Rockabillys sein müssen,<br />

solange die stylishe Bildgewalt uns<br />

den Atem raubt und der Sound<br />

ordentlich zum Rhythmus von John<br />

Wicks Watschen-Stakkato fetzt.<br />

Drittens: ultraästhetisch durchchoreografierte<br />

Kämpfe. Nirgends<br />

verprügelt man einander bzw.<br />

schießt sich gegenseitig so wunderschön<br />

über den Haufen wie in der<br />

John Wick-Reihe. Kein Wunder,<br />

schließlich weiß Stahelski – selbst<br />

ein erfahrener Stuntman und Stunt-<br />

Choreograf –, was er da tut.<br />

Natürlich geht es längst nicht<br />

mehr (nur) um den Wauwau. Auch<br />

nicht um den Ford Mustang, den<br />

Herr Wick an die Schrottpresse<br />

verloren hat. Nachdem sich John<br />

auf seinem Rachefeldzug mit der<br />

Hohen Kammer angelegt und damit<br />

so ziemlich jeden Profikiller der<br />

Welt gegen sich aufgebracht hat, ist<br />

er am Ende von „Chapter 3“ gerade


noch so mit dem Leben davongekommen. Nun ist einige<br />

Zeit verstrichen, unser Protagonist ist untergetaucht.<br />

Beide Seiten haben sich von ihren Kämpfen erholt. Nun<br />

sucht John Wick nach einem Weg, die Hohe Kammer zu<br />

besiegen und seine ersehnte Freiheit wieder zurückzuerlangen<br />

– natürlich nicht kampflos. Der Schlüssel zu beidem<br />

führt über einen neuen, bisher unbekannten Feind:<br />

der mächtige und in der Mörderszene bestens vernetzte<br />

Marquis de Gramont (Bill Skarsgård, Eternals).<br />

Wir erfahren wieder ein bisschen mehr über das<br />

Schicksal des tragischen Auftragskillers John Wick,<br />

gleichwohl wird der Blick mittels Rückblenden immer<br />

wieder auf seine Vergangenheit gelenkt.<br />

CHRIS<br />

PINE<br />

MICHELLE<br />

RODRIGUEZ<br />

REGÉ-JEAN<br />

PAGE<br />

JUSTICE<br />

SMITH<br />

SOPHIA<br />

LILLIS<br />

UND HUGH<br />

GRANT<br />

HÖHER, SCHNELLER, WEITER, LÄNGER<br />

Oftmals entnimmt man den PR-Unterlagen im Vorfeld<br />

einer Kinopremiere, dass ein neuer Teil völlig neue Wege<br />

einschlage, überhaupt ganz anders als die Vorgänger<br />

sei und alles bisher Dagewesene in den Schatten stelle.<br />

Darauf können wir bei John Wick: Kapitel 4 lange<br />

warten. Die Macher machen zu keiner Sekunde einen<br />

Hehl daraus, dass sie auf bewährten Pfaden wandeln und<br />

die goldene Regel für Fortsetzungen befolgen: höher,<br />

schneller, weiter. So werden unsere Sinne mehr denn<br />

je von spektakulären Kampfsequenzen erschlagen, der<br />

Hauptdarsteller präsentiert sich zu martialischen Klängen<br />

noch entschlossener, als wir ihn eh schon kennen.<br />

Kinofreunde mit viel Sitzfleisch, dürfen sich obendrein<br />

auf den mit 169 Minuten Laufzeit klar längsten John<br />

Wick aller bisherigen Zeiten freuen. Einzig die Story<br />

verbleibt erwartungsgemäß am unteren Limit und dient<br />

in erster Linie als Transportmittel von einem bildgewaltigen<br />

Schlachtfeld zum nächsten. Aber wir sind hier ja<br />

auch nicht in der Arthaus-Nische, das hier ist Blockbuster-Kino<br />

in Reinkultur. Hier tritt Keanu Reeves der<br />

Unterwelt in den Arsch. Oder sie ihm. Oder jeder jedem.<br />

Egal, es sieht einfach verdammt gut aus.<br />

www.facebook.com/johnwickmovie<br />

AB 30. MÄRZ NUR IM KINO!<br />

DungeonsAndDragons-ehreunterdieben.de @Paramount.Pictures.Germany.Kino #DnDFilm<br />

@Paramount_Pictures_Germany<br />

/ParamountPicturesGER<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 35


Ja, die Handlung passt auf einen<br />

Bierdeckel, darüber haben wir<br />

uns schon zur Genüge ausgelassen.<br />

Nichtsdestotrotz hat sich John<br />

Wick im Action-Genre etabliert<br />

und sogar den einen oder anderen<br />

Meilenstein gesetzt. Daher lohnt<br />

sich auch ein näherer Blick auf das<br />

Franchise. Ein paar interessante<br />

Sidefacts:<br />

Glorreiche Vorbilder<br />

John Wick war ursprünglich eine<br />

Idee des Drehbuchautors Derek<br />

Kolstad, der den Film als Hommage<br />

an seine eigenen Lieblingsfilme des<br />

Genres wie Zwei glorreiche Halunken<br />

oder Point Blank entwickelte.<br />

Wie viel Ähnlichkeit das Endergebnis<br />

schließlich noch mit seinen<br />

Idolen hat, sei dahingestellt.<br />

Ein Zimmer mit Blick auf den<br />

Central Park und ein Loch im<br />

Kopf, bitte<br />

36 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Mehr drin als man glaubt<br />

Das Continental Hotel, ein zentraler<br />

Ort in der Handlung der John<br />

Wick-Filme, ist eine fiktive Organisation,<br />

doch das Gebäude gibt<br />

es wirklich. Das Beaver Building<br />

steht in New York City, in Lower<br />

Manhattan, und beherbergt zum<br />

Glück keine Armada aus Profikillern.<br />

Die längste Zeit seines<br />

Bestehens war es ein Geschäftsgebäude,<br />

mittlerweile wurde es zum<br />

Wohnhaus mit 126 Eigentumswohnungen<br />

umgestaltet.<br />

Faustschlag mit Knarre<br />

Die Choreografie der Nahkampfszenen<br />

in den John Wick-Filmen<br />

basiert auf der tatsächlichen<br />

Kampftechnik namens Gun-Fu,<br />

die eigens für spektakuläre und<br />

möglichst real aussehende Film-<br />

Kampfszenen entwickelt wurde.<br />

Ihre Wurzeln liegen im Hongkong-<br />

Actionkino der 80er-Jahre. Der äußerst<br />

Martial-Arts-erprobte Keanu<br />

Reeves trainierte intensiv für seine<br />

Rolle als John Wick, um möglichst<br />

schlagfertig mit Faust und Waffe<br />

gleichzeitig umgehen zu können.<br />

Russische Folklore<br />

Die Macher konnten zu diesem<br />

Zeitpunkt natürlich noch nicht<br />

wissen, dass dieser Fleck auf der<br />

Erde derzeit überwiegend mit<br />

Negativem assoziiert wird. Verweise<br />

auf die russische Mythologie und<br />

Kultur findet man in der Reihe –<br />

insbesondere in Teil eins – jedoch<br />

zuhauf. Etwa die Verwendung von<br />

Matroschka-Puppen, der Vergleich<br />

zwischen Baba Jaga (einem mythologischen<br />

Wesen aus der slawischen<br />

Folklore) und John Wick sowie<br />

der Einsatz russischer Wörter und<br />

Ausdrücke in der Handlung.<br />

John Wick goes Marvel?<br />

Die John Wick-Reihe ist überaus<br />

beliebt und finanziell erfolgreich.


Fünf Filme sind bereits fixiert. Ist der düstere<br />

Antiheld vielleicht nur der Auftakt für ein<br />

riesiges Filmuniversum, wie wir es vor allem<br />

aus der Comiclandschaft schon kennen? Nun,<br />

man sollte die Kirche im Dorf lassen. Bis zu<br />

einem Umfang, vergleichbar mit dem Marvel<br />

Cinematic Universe, ist es noch ein weiter<br />

Weg, und zudem gab es bisher auch keine<br />

Andeutung etwaiger Ambitionen in diese<br />

Richtung. Dennoch wird unter der Regie von<br />

Underworld-Mastermind Len Wiseman ein<br />

erstes Spin-off mit dem Namen Ballerina erscheinen.<br />

In die Hauptrolle schlüpft dabei die<br />

derzeit ziemlich angesagte und Vielleicht-<br />

Oscar-Gewinnerin Ana de Armas (Blonde)<br />

als Rächerin ihrer Familie. Keanu Reeves hat<br />

seine Mitwirkung ebenfalls bereits zugesagt.<br />

Selbst wenn es nicht so gigantomanisch zugeht<br />

wie im Hause Disney, wir können schwer<br />

davon ausgehen, dass es noch das eine oder<br />

andere John Wick-Chapter geben wird. Und<br />

vielleicht auch etwas darüber hinaus.<br />

JOHN WICK: KAPITEL 4 – JOHN WICK: CHAPTER 4 KINO-<br />

START 23.03., USA 2022, REGIE Chad Stahelski, MIT Keanu<br />

Reeves, Ian McShane, Lance Reddick, Laurence Fishburne,<br />

Bridget Moynahan, FILMLÄNGE 169 Min., © Constantin Film<br />

JETZT NUR IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 37


NAHKAMPF<br />

Kampf den Titanen<br />

Ein Teenager schlüpft wieder ins Erwachsenenkostüm: „Shazam!“.<br />

38 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Shazam! „Gesundheit“, möchte<br />

man entgegnen. Nur bei<br />

einem bleibt einem jegliche<br />

Höflichkeitsfloskel im Halse<br />

stecken, sobald das Zauberwort<br />

erklingt. Schließlich hat sich gerade<br />

ein Teenager vor unseren Augen<br />

in einen muskulösen erwachsenen<br />

Superhelden verwandelt. Hautenger<br />

Anzug, goldenes Cape, ein zackiger<br />

Blitz auf der stolzgeschwellten<br />

Brust – heldenhafter geht es<br />

kaum. Dass unter dem elektrisch<br />

aufgeladenen Muskelberg auch<br />

eine gesunde Portion Heldenmut<br />

steckt, hat der junge Billy Batson<br />

(Zachary Levi, Der Mauretanier)<br />

im ersten Teil bewiesen. Mittlerweile<br />

ist er mit seinen Superkräften<br />

auch nicht mehr nur sich selbst<br />

überlassen, denn seine Pflegefamilie-Geschwister<br />

können sich nun<br />

auch auf „Shazam!“-Kommando<br />

hin in mit jeweils unterschiedlichen<br />

Kräften ausgestattete Alter<br />

Egos verwandeln.<br />

Ein starkes Team tut auch not,<br />

schließlich wird die Welt von richtigen<br />

Bossgegnern heimgesucht.<br />

Im Auftrag des Titanen Atlas sind<br />

dessen Töchter auf die Erde gekommen<br />

und führen nichts Gutes<br />

im Schilde.<br />

DAS ENDE DES DCU?<br />

Der schwedische Regisseur<br />

David F. Sandberg (Lights Out)<br />

inszeniert Shazam! Fury of the<br />

Gods! wie schon den Vorgänger<br />

leichtfüßig und fügt dem DC<br />

Universe einen Baustein hinzu.<br />

Dieses Jahr sollen noch The Flash,<br />

Blue Beetle und Aquaman and the<br />

Lost Kingdom erscheinen. Wie es<br />

darüber hinaus weitergeht, steht in<br />

den Sternen. Die Zeichen deuten<br />

zaghaft darauf hin, dass Änderungen<br />

in der Veröffentlichungsstrategie<br />

ins Haus stehen. Während etwa<br />

Marvel bereits gefühlte 20 Produktionen<br />

für die nächsten Jahre versprochen<br />

hat, wissen wir von DC<br />

nur konkret, welche Filme NICHT<br />

kommen. So wurde der bereits<br />

produzierte Batgirl gecancelt und<br />

neuen Wonder Woman-, Superman-<br />

sowie Aquaman-Sequels<br />

eine Absage erteilt.<br />

Ist dies das Ende des DCU?<br />

Wohl eher nicht, es scheint allerdings,<br />

als hätten die neuen Produktionsverantwortlichen<br />

James<br />

Gunn und Tom Kling eine Art<br />

Reset mit neuen Film- und Serienprojekten<br />

im Sinn. Womöglich<br />

ein erster Schritt aus dem langen<br />

MCU-Schatten.<br />

facebook.com/ShazamMovie<br />

SHAZAM! FURY OF THE GODS KINO-<br />

START 17.03., USA 2022, REGIE David F.<br />

Sandberg, MIT Zachary Levi, Asher Angel,<br />

Helen Mirren, Lucy Liu, Jack Dylan Grazer,<br />

FILMLÄNGE 131 Min., © Warner Bros.


TEXTE: MAX GFRERER<br />

Ode an die Nerds<br />

Ein neuer Versuch für eine gelungene „Dungeons & Dragons“-Verfilmung.<br />

Gary Gygax und Dave<br />

Arneson? Möglicherweise<br />

habt ihr diese Namen noch<br />

nie gehört. Es sei denn, ihr nennt<br />

ein gepflegtes Maß an Nerdigkeit<br />

euer Eigen. Falls ihr das tut und mit<br />

den beiden Herren trotzdem nichts<br />

anfangen könnt, dann sei euch Folgendes<br />

ins Stammbuch geschrieben:<br />

Gygax und Arneson verdankt ihr<br />

das kultigste und überhaupt erste<br />

Pen-&-Paper-Rollenspiel der Geschichte.<br />

1974 wurde Dungeons &<br />

Dragons in den Vereinigten Staaten<br />

erstmals verkauft, 1983 eroberte das<br />

Spiel den deutschsprachigen Markt.<br />

Die Fangemeinde ist bis heute<br />

überaus treu.<br />

Was da allerdings 2000 über<br />

die Kinoleinwand geflimmert ist,<br />

haben selbst die loyalsten unter<br />

ihnen nur schwer verkraftet. An<br />

sich talentierte Schauspieler (Thora<br />

Birch, Jeremy Irons!!!) wurden in<br />

ein Feuerwerk aus „Special Effects“<br />

geworfen, wie sie eine Play Station<br />

2 nicht schlechter rendern hätte<br />

können. Die Dialoge wären nicht<br />

einmal als Samantha-Chayennes<br />

Wand-Tattoo durchgegangen. Und<br />

dennoch wurde die banale Erzählung<br />

um charmante Diebe, zwielichtige<br />

Zauberer, schöne Prinzessinnen<br />

und natürlich mächtige<br />

Drachen – wohl aufgrund des<br />

hohen Trashfaktors – zu einer Art<br />

Kultfilm.<br />

MAGISCH, MÄCHTIG UND<br />

FABELHAFT<br />

Das Regieduo John Francis Daley<br />

(Game Night) und Jonathan Goldstein<br />

haben sich gedacht, dass man<br />

die Nerds dieser Erde aber besser<br />

beglücken kann. Vorhang auf für<br />

das Remake Dungeons & Dragons:<br />

Ehre unter Dieben.<br />

Ein mächtiges magisches Relikt<br />

ist durch die Schuld des Diebes<br />

Edgin (Chris Pine, Wonder Woman<br />

1984) und seiner Kollegen<br />

in falsche, finstere Hände geraten.<br />

Nun muss er, gemeinsam mit einer<br />

bunten Mischung aus Abenteurern<br />

mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,<br />

die Suppe auslöffeln und das<br />

Artefakt wiederbeschaffen.<br />

Dabei begegnet die Truppe<br />

selbstverständlich wieder allerhand<br />

Magischem, Mächtigem und<br />

Fabelhaftem – und einem Sack voll<br />

Fantasy-Klischees.<br />

Da der Film sich nicht sonderlich<br />

ernst nimmt, lockern diese das<br />

Geschehen aber gut auf. Dialoge<br />

voller Ironie und Selbstreferenz<br />

tun ihr Übriges, und ja – Spezialeffekte<br />

gibt es natürlich auch.<br />

Diesmal sogar zeitgemäße.<br />

www.constantinfilm.at<br />

DUNGEONS & DRAGONS: EHRE UNTER<br />

DIEBEN – DUNGEONS & DRAGONS: HONOR<br />

AMONG THIEVES KINOSTART 30.03.,<br />

USA 2023, REGIE John Francis Daley, Jonathan<br />

Goldstein, MIT Chris Pine, Michelle Rodriguez,<br />

Hugh Grant, Regé-Jean Page, Sophia Lillis,<br />

FILMLÄNGE 137 Min., © Constantin Film<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 39


NAHKAMPF<br />

Urzeitliche Begegnungen<br />

Adam Driver strandet auf der Erde.<br />

„65“ Millionen Jahre vor unserer Zeit.<br />

65 KINOSTART 09.03.2023, USA 2023, REGIE<br />

Scott Beck, Bryan Woods, MIT Adam Driver, Ariana<br />

Greenblatt, Chloe Coleman, FILMLÄNGE 90 Min.,<br />

© Sony Pictures<br />

40 <strong>DOT</strong>.MOVIE


märz 2023<br />

Nach einem Zusammenprall<br />

mit einem undokumentierten<br />

Asteroiden strandet<br />

Commander Mills auf einem<br />

unerforschten Planeten. Bei ihm<br />

an Bord waren 35 Personen, davon<br />

hat eine überlebt – ein Mädchen,<br />

Koa (Ariana Greenblatt, In the<br />

Heights). Gemeinsam erforschen<br />

sie den Planeten, auf dem sie<br />

zum Glück atembare Atmosphäre<br />

vorfinden und Ressourcen wie<br />

Wasser. Kein Wunder: Mills und<br />

Koa sind auf der Erde gestrandet.<br />

Dass sie anders aussieht als beim<br />

Start der Mission liegt daran, dass<br />

es 65 Millionen Jahre vor unserer<br />

Zeitrechnung ist. Dies bedeutet<br />

auch, dass das urzeitliche Gelände<br />

voller Echsen und Saurier ist;<br />

voller gefährlicher prähistorischer<br />

Kreaturen. Mills sieht trotzdem<br />

Überlebenschancen für Koa und<br />

sich: Sie müssen das Rettungsschiff<br />

finden. Also heißt es leise sein und<br />

immer weitergehen.<br />

AUF ZEHENSPITZEN<br />

„Leise sein und immer weitergehen“:<br />

Das ist etwas, das für die<br />

Autoren und Regisseure Scott Beck<br />

und Bryan Woods nichts Neues ist;<br />

dasselbe gilt für uneinschätzbare,<br />

angreifende Kreaturen: Das Duo<br />

schrieb das Drehbuch zu A Quiet<br />

Place (2018), das von der Familie<br />

Abbott (darunter Emily Blunt und<br />

John Krasinski) verlangte, sich<br />

nach einer Alieninvasion nur noch<br />

auf Zehenspitzen zu bewegen und<br />

sich in Gebärdensprache auszutauschen,<br />

haben die hungrigen<br />

Kreaturen doch ein äußerst gutes<br />

Gehör. Nun, im von Sam Raimi<br />

(Spider-Man) produzierten 65,<br />

liegt es an Adam Driver (Star Wars,<br />

Girls, zuletzt: White Noise), die<br />

kräftemäßig überlegenen Gegenspieler<br />

zu überleben. Es wird ein<br />

epischer Überlebenskampf. Wie<br />

man mit Waffen umgeht, weiß Driver:<br />

Bevor er sich dem Schauspiel<br />

widmete, war er zwei Jahre lang bei<br />

den Marines.<br />

www.65-film.de<br />

präsentieren am 09. März 2023 um 20:00 Uhr<br />

in ganz Österreich die Highlight Movie Night:<br />

© 2023<br />

SONY PICTURES<br />

FILMVERLEIH GMBH<br />

PRESENTED BY<br />

65<br />

DO 09.03. | 20:00<br />

INKLUSIVE<br />

GRATIS<br />

*<br />

11g-PACKUNG<br />

* Solange der Vorrat reicht.<br />

Weitere Infos unter cineplexx.at<br />

<strong>093</strong><br />

Kalte Rache<br />

Jetzt<br />

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cineplexx.at<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 41


Schmelzende Geheimnisse<br />

Arnaldur Indriðasons Bestseller „Gletschergrab“ kommt als atemloser Thriller<br />

auf die Leinwand.<br />

Elías und Freunde sind auf<br />

dem Vatnajökull unterwegs,<br />

Europas größtem Gletscher.<br />

Sie toben ausgelassen mit Schneemaschinen<br />

über das endlose Weiß,<br />

als sie auf ein aus dem Gletschereis<br />

herausragendes Flugzeugwrack<br />

stoßen. Auf dem Höhenruder<br />

der Maschine ist ein Hakenkreuz<br />

abgebildet … Die Neugier ist<br />

groß – aber noch größer ist der<br />

Schrecken, denn plötzlich rennen<br />

schwer bewaffnete Männer entschlossen<br />

auf Elías zu und nehmen<br />

ihn brutal in Gewahrsam. Elías<br />

(Atli Óskar Fjalarsson) war zur<br />

falschen Zeit am falschen Ort. Er<br />

weiß jetzt schon zu viel. Und er<br />

weiß, das wird nicht gut für ihn<br />

ausgehen.<br />

Elías ist zufällig auf ein abgestürztes<br />

Flugzeug aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg gestoßen, die Fracht ist<br />

brisant. So brisant, dass die US-<br />

Streitkräfte in Keflavík in Alarmbereitschaft<br />

sind, seit die Eiskappe<br />

auf Islands Gletscher schmilzt,<br />

um das jahrzehntelang verschollene<br />

Flugzeug zu bergen, sobald<br />

es möglich ist. Bereits 1945 gab<br />

es den Versuch amerikanischer<br />

Streitkräfte, die Maschine zu bergen,<br />

sie wurde aber vom Gletscher<br />

verschlungen. Jetzt ist die Zeit reif<br />

für „Operation Napoleon“.<br />

BEDROHLICHE<br />

NACHRICHT<br />

Dass Elías zwischendurch<br />

seine Schwester Kristin<br />

kontaktiert und ihr ein Video<br />

geschickt hat, bringt auch sie in<br />

Lebensgefahr. Sie weiß wenig, aber<br />

NAHKAMPF<br />

42 <strong>DOT</strong>.MOVIE


selbst das ist schon zu viel. Die Bankangestellte Kristin<br />

(im Buch eine Mitarbeiterin des Isländischen Außenministeriums)<br />

wird in eine internationale Verschwörung<br />

hineingezogen und ahnt schnell, dass sie nur<br />

überleben kann, wenn sie das Geheimnis rund um das<br />

alte deutsche Flugzeug aufdeckt. Kristin (Vivian Ólafsdóttir,<br />

It Hatched) bekommt es nicht nur mit skrupellosen<br />

Kriminellen zu tun, sondern auch mit der CIA<br />

(als Vizedirektor William Carr: Iain Glen, Game of<br />

Thrones) – kaltblütig wird der deutsche Agent Simon<br />

(Wotan Wilke Möhring, Männerherzen) versuchen,<br />

die vermeintliche Mitwisserin Kristin auszuschalten.<br />

Diese sucht panisch nach dem Wrack und nach dem<br />

Verbleib ihres hoffentlich noch lebenden Bruders.<br />

FILMTAUGLICH SCHREIBEN<br />

Der Thriller des isländischen Bestsellerautors Arnaldur<br />

Indriðason, der sich vor allem mit Krimis einen<br />

Namen gemacht hat („Todeshauch“, „Nordermoor“),<br />

ist wie für die Leinwand geschrieben: Schnell und<br />

actionreich geht die „Operation Napoleon“ über die<br />

Bühne – und das vor der bildgewaltigen Kulisse des<br />

ewigen Eises. Die Buchvorlage erschien 1999 unter<br />

dem Titel „Napóleonsskjölin“ (international unter<br />

dem Titel „Operation Napoleon“, deutscher Titel:<br />

„Gletschergrab“). Nun wird daraus eine internationale<br />

Kinoproduktion, die dem Publikum keine<br />

Atempause erlaubt. Die Handlung führt nicht nur ins<br />

moderne Island, sondern auch in die USA und ins<br />

Nazi-Deutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

… Das Schmelzen der Eiskappe hat auf ungeahnte<br />

Weise dramatische Folgen.<br />

#gletschergrab<br />

GLETSCHERGRAB – OPERATION NAPOLEON KINOSTART<br />

09.03., D/Island 2022, REGIE Óskar fiór Axelsson, MIT Wotan Wilke<br />

Möhring, Iain Glen, Jack Fox, Ólafur Dari Ólafsson, Vivian Ólafsdóttir,<br />

FILMLÄNGE 112 Min., © Einhorn Film<br />

AB 3. MÄRZ<br />

IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 43


NAHKAMPF<br />

Teambuilding in Schottland<br />

Tom Schilling, Jürgen Vogel und David Kross auf Wochenendseminar: in der Verfilmung<br />

von Isabel Bogdans „Der Pfau“.<br />

Dem Teambuildingseminar<br />

in Schottland sieht keiner<br />

der Investmentbanker<br />

freudig entgegen. Hüttenbauen im<br />

Wald? Ernsthaft? Sind wir denn<br />

Biber? Dass jeder jeden und vor<br />

allem die Chefin (Lavinia Wilson<br />

als Linda) argwöhnisch beobachtet,<br />

liegt an Gerüchten: Bald werde ein<br />

Compliance-Mitarbeiter das Team<br />

neu strukturieren: Es läuft hier<br />

nicht alles sauber, korrekt und woke<br />

– es gibt Handlungsbedarf. Nun<br />

sitzen sie also in der aktuellen Besetzung<br />

auf dem abgelegenen und<br />

schon etwas runtergerockten Landsitz<br />

von Lord und Lady McIntosh<br />

und verbringen ein unentspanntes<br />

Wochenende zwischen Etagenbetten<br />

und Gemeinschaftsbad, zugigen<br />

Räumen und marodem Heizsystem<br />

und fern einer Mobilfunkabdeckung.<br />

Andreas (Tom Schilling, Oh<br />

Boy) mutmaßt, dass das Wochenende<br />

nur stattfindet, damit Linda<br />

weiß, wen sie am Ende feuern soll:<br />

Paranoia galore! Von der Anbiederung<br />

bis zum Aussetzer wird im<br />

zwischenmenschlichen Bereich nun<br />

alles geboten.<br />

Als der Lieblingspfau des Lords<br />

und die Lieblingsgans der Lady<br />

verschwinden, ist weiterer Streit<br />

vorprogrammiert. Wer hat den Pfau<br />

auf dem Gewissen? Es wird ein<br />

Whodunit der außergewöhnlichen<br />

Sorte. Entkommen gibt es keins:<br />

Dafür sorgt der entschlossen vom<br />

Himmel rieselnde Schnee – beziehungsweise<br />

Regisseur Lutz Heineking<br />

Jr. (Andere Eltern, Drinnen),<br />

der den 2016 erschienenen Bestseller<br />

von Isabel Bogdan verfilmt hat,<br />

in dem ein Pfau, der auf die Farbe<br />

Blau reagiert, begeisterte.<br />

44 <strong>DOT</strong>.MOVIE


KNAPP VOR DER ESKALATION<br />

„Das Faszinierende und das, was mich neben der<br />

vielen liebevollen Details besonders begeisterte, war<br />

die immer im Raum schwebende Eskalation. Ständig<br />

denkt man, ‚gleich gehen sie sich an die Gurgel, aber<br />

…‘“, so Heineking. „Der Motor des Buches sind die<br />

Gedanken der liebevoll und einzigartig gezeichneten<br />

Charaktere. Alle Banker*innen denken und analysieren<br />

für sich, wie die Ereignisse um den ominösen<br />

Pfau zusammenhängen könnten. Es wird sehr viel<br />

überlegt und nicht sehr viel agiert, und das wiederum<br />

ist nicht ganz so easy für eine Filmübersetzung.“ So<br />

wurde für den Film eine Kapitelstruktur überlegt, die<br />

die Sicht der einzelnen Figuren in den Fokus rückt<br />

und die Geschehnisse aus der jeweiligen Perspektive<br />

erzählt. „Mein Ziel war es, einen besonderen Cast<br />

zusammenzustellen – nicht die üblichen Comedy-<br />

Verdächtigen, aber eben sehr gute Schauspieler, mit<br />

denen man in der Besetzung einer Komödie überraschen<br />

kann.“ Jürgen Vogel, Tom Schilling und David<br />

Kross gehören dem Team an Bankern mit blank<br />

liegenden Nerven an, die die Seminarmaßnahmen<br />

mehr oder weniger würdevoll und engagiert über<br />

sich ergehen lassen.<br />

Durch Zufall griff Heineking im Urlaub zu Isabel<br />

Bogdans Roman. Dass er – wie im Buch – eingeschneit<br />

wurde (allerdings im Allgäu, nicht in<br />

Schottland), sorgte wohl für eine noch intensivere<br />

Leseerfahrung. Als er die letzte Seite beendet hatte,<br />

machte er die Autorin auf Facebook ausfindig und<br />

kontaktierte sie gleich.<br />

Auf dem Weg vom Buch zum Film kam etwa das<br />

Compliance-Verfahren hinzu. Womit Bogdan gut<br />

leben kann: „Es fügt den Verwicklungen noch eine<br />

Umdrehung hinzu und sorgt dafür, dass die Banker<br />

einander noch etwas kritischer beäugen und<br />

insgesamt ein bisschen böser sind als im Roman. Und<br />

das tut ihnen sehr gut, bei mir sind immer alle ein<br />

bisschen zu nett.“<br />

www.derpfaufilm.de<br />

DER PFAU KINOSTART 17.03., D/BE 2023, REGIE Lutz Heineking Jr.,<br />

MIT Jürgen Vogel, Annette Frier, Tom Schilling, David Kross, Lavinia<br />

Wilson, Serkan Kaya, FILMLÄNGE 106 Min., © Tobis Film<br />

AB 17. MÄRZ<br />

IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 45


D<br />

DES<br />

DE<br />

DE<br />

D<br />

STREETWISE<br />

Lauter Opfer<br />

David Wnendt trifft bei der Verfi lmung von „Sonne und Beton“ den richtigen Ton.<br />

Berlin-Gropiusstadt, 2003. Die Aufteilung<br />

ist klar und überschaubar:<br />

Wer hier lebt, ist entweder Gangster<br />

oder Opfer, und das Sprichwort lautet leicht<br />

verändert „Der Klügere tritt nach“. – Die<br />

Freunde, von denen Felix Lobrecht in<br />

seinem Bestseller und nun David Wnendt in<br />

der kompromisslosen Verfilmung des Stoffes<br />

erzählt, sind definitiv Opfer. Erst recht, als<br />

Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis<br />

Klein-Heßling) und Julius (Vincent Wiemer)<br />

im Park Gras kaufen wollen, zwischen rivalisierende<br />

Dealer geraten, Lukas verprügelt<br />

und eine Schutzgeldforderung in der Höhe<br />

von 500 Euro ausgesprochen wird. Wie bitte<br />

soll Lukas das Geld auftreiben, wenn er sich<br />

nicht mal den Eintritt fürs Schwimmbad<br />

leisten kann? Der neue Schulkollege Sanchez<br />

(Aaron Maldonado-Morales) hat eine leichte<br />

Lösung: in die Schule einbrechen, die neuen<br />

Computer mitgehen lassen und verhökern.<br />

Der Plan geht natürlich nach hinten los.<br />

BEDRÜCKEND AUTHENTISCH<br />

Stress zu Hause bei ihren zerrütteten<br />

Familien, wenig Erfolg bei den Mädchen,<br />

wenig Perspektiven – für später und schon<br />

allein für den Nachmittag nach der Schule.<br />

Wnendt (Kriegerin, Er ist wieder da) fängt<br />

die roughe Welt der Jungs ungeschönt ein;<br />

diesen bedrückenden Ort sozialer Ungerechtigkeit,<br />

in dem ziellose Figuren durch<br />

Hochhausschluchten straucheln und sich<br />

ihre Ambitionen schnell abgewöhnt haben.<br />

„Das Leben ist hart. Besonders mit 15.<br />

Und wenn man mit 15 in Berlin-Neukölln<br />

wohnt, dann ist das Leben die Hölle“,<br />

so David Wnendt. „Als ich den Roman<br />

zum ersten Mal las, fühlte ich eine tiefe<br />

Verbindung zum Stoff und große Empathie<br />

für die Hauptfigur Lukas. 15 ist ein Alter,<br />

in dem die eigenen Probleme übergroß<br />

und existenziell erscheinen. Ein Alter, in<br />

dem Erwachsene kaum helfen können und<br />

einem mit Unverständnis oder nutzlosen<br />

Ratschlägen begegnen. Die große Stärke<br />

des Romans ist, wie authentisch, glaubwürdig<br />

und sensibel er dieses Lebensalter<br />

rüberbringt. Die Figuren sind differenziert<br />

und realistisch dargestellt. Lukas und seine<br />

Freunde sind keine Engel, sie können rau,<br />

grob und frech sein, sie bauen viel Mist,<br />

und doch sind sie verletzlich und fähig,<br />

Zärtlichkeit zu zeigen.“ Wnendt hat junge<br />

Menschen gefunden, die in ihrer Darstellung<br />

genau das zu transportieren wagen.<br />

Zart und unschuldig und gleichzeitig<br />

streetwise.<br />

#SonneUndBeton<br />

SONNE UND BETON<br />

KINOSTART 03.03.,<br />

D 2023, REGIE David<br />

Wnendt, MIT Levy Rico<br />

Arcos, Vincent Wiemer,<br />

Rafael Luis Klein-Heßling,<br />

Aaron Maldonado-<br />

Morales, Jörg Hartmann,<br />

FILMLÄNGE 119 Min.,<br />

© Constantin Film<br />

Le<br />

46 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Ein Film von Maryam Ein Film To<br />

und Mikkel Jersin – und Eva Mik J<br />

abbih Ein – Claus Film von Lynge Maryam<br />

abb–<br />

Produz<br />

Produziert und Mikkel von Les Jersin<br />

Centre Films – Ev<br />

abbih – Claus Lyn<br />

Ein Film von Maryam Touzani Centre Drehbuch Cinématographi Marya<br />

Produziert von Les<br />

Wa<br />

F<br />

und Mikkel Jersin – Eva Jakobsen Wallonie Centre – Katrin Bruxelles, Cinématogra Pors KT<br />

abbih – Claus Lynge – Said Radi Wallonie – Carlos Bruxell E. Ga<br />

Produziert von Les Films du Nouveau Monde, A<br />

Centre Cinématographique Marocain, Centre N<br />

Wallonie Bruxelles, The Danish Film Institut


in Film von Maryam Touzani Drehbuch Maryam Touzani in Zusammenarbeit mit Nabil Ayouch Produzent Nabil Ayouch Koproduzent Amine Benjelloun Koproduzenten Sebastian Schelenz<br />

d Mikkel Jersin – Eva Jakobsen – Katrin Pors Kamera Virginie Surdej Kamera Operator Adil Ayoub Musik Kristian Eidnes Andersen Editor Nicolas Rumpl - Yassir Hamani Ton Nassim El Mounabbih<br />

– Claus Lynge – Said Radi – Carlos E. García Casting Rajae El Jaouhari Regieassistent Zakaria Atifi Ausstattung Emmanuel de Meulemeester mit Unterstützung von Rachid El Yousfi<br />

oduziert von Les Films du Nouveau Monde, Ali n’ Productions Koproduziert von Velvet Films, Snowglobe, RTBF (télévision belge) Mit Unterstützung von Canal+, Ciné+ Mit Unterstützung von<br />

entre Cinématographique Marocain, Centre National du Cinéma et de l’image animée, Institut Français, Fonds Image de la Francophonie, Centre du Cinéma et de l’Audiovisuel de la Fédération<br />

Wallonie Bruxelles, The Danish Film Institute, screen.brussels, VOO und Be tv, BNP Paribas Fortis Film Finance – Belgian Tax Shelter Mit Besteiligung von La Région de Bruxelles-Capitale<br />

Ein Film im Arsenal Filmverleih Weltvertrieb Films Boutique<br />

arsenalfilm.de<br />

arsenalfilm.de<br />

arsenalfilm.de<br />

arsenalfilm.de<br />

arsenalfilm.de<br />

FIPRESCI<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

FIPRESCI<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

FIPRESCI<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

FIPRESCI<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

arsenalfilm.de<br />

Bonjour Tristesse<br />

Gérard Depardieu wird zu<br />

einem sehr überzeugenden<br />

Jules Maigret.<br />

Les Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

Sind es bei Agatha Christies<br />

Hercule Poirot und bei<br />

Sherlock Holmes, den Arthur<br />

Conan Doyle losschickte, der<br />

messerscharfe Verstand, der sie<br />

zu Meistern ihres Fachs werden<br />

lässt, legte der belgische Schriftsteller<br />

Georges Simenon seine<br />

literarische Figur gänzlich anders<br />

Les Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

an. Sein Jules Maigret ist ein<br />

Ermittler, der sich keinen Namen<br />

als Analyst gemacht hat, sondern<br />

Les Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

durch sein Übermaß an Empathie<br />

und Intuition. Er hört zu, er will<br />

s Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

Les Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

verstehen – den Täter genauso wie<br />

das Opfer. Er taucht in das Milieu<br />

seiner Fälle ein, spricht und trinkt<br />

mit den handelnden Personen,<br />

achtet auf ihre Reaktionen, und<br />

diese erwartet der Ermittler, der<br />

in sage und schreibe 75 Romanen<br />

und 28 Erzählungen als Hauptfigur<br />

aufgetreten ist, immer.<br />

Les Films du Nouveau Monde and Ali n’ Productions present<br />

TREFFENDE MELANCHOLIE<br />

Patrice Leconte (Die Frau auf der<br />

Brücke) nimmt sich sehr frei den<br />

Roman „Maigret und die junge<br />

Tote“ vor. „Die junge Tote“ wird in<br />

einer verregneten Nacht in Paris<br />

gefunden – ihr Körper weist fünf<br />

Stichwunden auf. Maigret will<br />

wissen, wer die Frau ist, die in der<br />

Nacht ihres Todes ein Abendkleid<br />

trug und die niemand zu kennen<br />

und erst recht nicht zu vermissen<br />

scheint. Er beginnt zu telefonieren,<br />

zu studieren, zu grübeln.<br />

In den Kommissar Maigret, den<br />

Simenon im Jahr 1929 erdachte,<br />

haben sich schon zahlreiche<br />

Schauspieler eingefühlt – etwa Mr.<br />

Bean-Interpret Rowan Atkinson<br />

(2016, 2017) und Heinz Rühmann<br />

(1966). Nun tritt einer auf,<br />

der perfekt zur Melancholie der<br />

gewichtigen Figur passt: Gérard<br />

Depardieu. Er blickt mit Traurigkeit<br />

und äußerst zurückgenommen<br />

auf die dargestellte Tristesse.<br />

www.maigret.de<br />

MAIGRET KINOSTART 30.03., F 2022,<br />

REGIE Patrice Leconte, MIT Gérard Depardieu,<br />

Mélanie Bernier, Jade Labeste,<br />

FILMLÄNGE 88 Min., © Polyfi lm<br />

THE OSCARS® 2023<br />

AUF DER SHORTLIST FÜR DEN<br />

BESTEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

THE OSCARS® 2023<br />

AUF DER SHORTLIST FÜR DEN<br />

FIPRESCI<br />

BESTEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

FIPRESCI<br />

THE INTERNATIONAL CRITICS’ PRIZE<br />

CANNES FILM FESTIVAL 2022<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

LES FILMS DU NOUVEAU MONDE ET ALI N´PRODUCTIONS PRESENTENT<br />

DAS BLAU DAS BLAU<br />

S KAFTANS DES KAFTANS<br />

THE OSCARS® 2023<br />

AUF DER SHORTLIST FÜR DEN<br />

BESTEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

DAS BLAU<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

KAFTANS<br />

DAS BLAU<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

THE OSCARS® 2023<br />

THE OSCARS® 2023<br />

THE OSCARS® 2023 AUF DER SHORTLIST FÜR DEN<br />

AUF DER SHORTLIST FÜRBESTEN DEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

BESTEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

DAS DAS BLAU<br />

AUF DER SHORTLIST FÜR DEN<br />

BESTEN INTERNATIONALEN SPIELFILM<br />

Lubna AzabalSaleh Barki Ayoub Missioui<br />

Ein Film von Maryam Touzani<br />

Ein Film von Maryam Touzani<br />

DES Ein KAFTANS<br />

Film von Maryam Touzani<br />

Ein Ein Film Film von Ein Maryam von Film Maryam von Touzani Maryam Touzani Touzani<br />

Ein Film von Maryam Touzani Drehbuch Maryam Touzani in Zusammenarbeit mit Nabil Ayouch Produzent Nabil Ayouch Koproduzent Amine Benjelloun Koproduzenten Sebastian Schelenz<br />

und Mikkel Jersin – Eva Jakobsen – Katrin Pors Kamera Virginie Surdej Kamera Operator Adil Ayoub Musik Kristian Eidnes Andersen Editor Nicolas Rumpl - Yassir Hamani Ton Nassim El Mounabbih<br />

– Claus Lynge – Said Radi – Carlos E. García Casting Rajae El Jaouhari Regieassistent Zakaria Atifi Ausstattung Emmanuel de Meulemeester mit Unterstützung von Rachid El Yousfi<br />

ouzani Drehbuch Maryam Touzani in Zusammenarbeit mit Nabil Ayouch Produzent Nabil Ayouch Koproduzent Amine Benjelloun Koproduzenten Sebastian Schelenz<br />

Produziert von Les Films du Nouveau Monde, Ali n’ Productions Koproduziert von Velvet Films, Snowglobe, RTBF (télévision belge) Mit Unterstützung von Canal+, Ciné+ Mit Unterstützung von<br />

Jakobsen – Katrin Pors Kamera Virginie Surdej Kamera Operator Adil Ayoub Musik Kristian Eidnes Andersen Editor Nicolas Rumpl - Yassir Hamani Ton Nassim El Moune<br />

– Said Radi – Carlos LUBNA E. García Casting AZABAL Rajae El Jaouhari Regieassistent Zakaria<br />

Centre Cinématographique Marocain, Centre National du Cinéma et de l’image animée, Institut Français, Fonds Image de la Francophonie, Centre du Cinéma et de l’Audiovisuel de la Fédération<br />

Wallonie Bruxelles, SALEH Atifi Ausstattung<br />

The Danish BAKRI Emmanuel de Meulemeester<br />

Film Institute, screen.brussels, VOO AYOUB mit Unterstützung<br />

und Be tv, BNP Paribas MISSIOUI<br />

von Rachid El Yousfi<br />

Fortis Film Finance – Belgian Tax Shelter Mit Besteiligung von La Région de Bruxelles-Capitale<br />

s du Nouveau Monde, Ali n’ Productions Koproduziert von Velvet Films, Snowglobe, RTBF (télévision belge) Mit Unterstützung von Canal+, Ciné+ Mit Unterstützung von<br />

Ein Film im Arsenal Filmverleih Weltvertrieb Films Boutique<br />

hique Marocain, Centre National du Cinéma et de l’image animée, Institut Français, Fonds Image de la Francophonie, Centre du Cinéma et de l’Audiovisuel de la Fédération<br />

s, The Danish Film Institute, screen.brussels, VOO und Be tv, BNP Paribas Fortis Film Finance – Belgian Tax Shelter Mit Besteiligung von La Région de Bruxelles-Capitale<br />

Ein Film im Arsenal Filmverleih Weltvertrieb Films Boutique<br />

m Touzani in Zusammenarbeit mit Nabil Ayouch Produzent Nabil Ayouch Koproduzent Amine Benjelloun Koproduzenten Sebastian Schelenz<br />

amera Virginie Surdej Ein Film Kamera von Maryam Operator Touzani Adil Drehbuch Ayoub Maryam Musik Kristian Touzani in Eidnes Zusammenarbeit Andersen mit Editor Nabil Ayouch Nicolas Produzent Rumpl - Nabil Yassir Ayouch Hamani Koproduzent Ton Nassim Amine El Benjelloun Mounrcía<br />

Film Casting von Maryam Rajae Touzani und El Jaouhari Mikkel Drehbuch Jersin Regieassistent Maryam – Eva Jakobsen Touzani Zakaria – Katrin Zusammenarbeit Pors Atifi Kamera Ausstattung mit Virginie Nabil Surdej Emmanuel Ayouch Kamera Produzent de Operator Meulemeester Nabil Adil Ayouch Ayoub Koproduzent mit Musik Unterstützung Kristian Amine Eidnes Benjelloun Andersen von Rachid Koproduzenten Editor El Yousfi Nicolas Sebastian Rumpl - Yassir Schelenz Hamani Ton Nassim El Moun-<br />

Koproduzenten Sebastian Schelenz<br />

in<br />

d Mikkel Jersin – Eva Jakobsen<br />

li n’ Productions Koproduziert abbih –– Katrin Claus Pors<br />

von Lynge Kamera<br />

Velvet – Said Films, Radi Virginie – Carlos Surdej<br />

Snowglobe, E. García Kamera Operator Adil Ayoub Musik Kristian Eidnes Andersen Editor Nicolas Rumpl - Yassir Hamani Ton Nassim El Mounabbih<br />

– Claus Lynge – Produziert Said Radi – von Carlos Les E. Films García du Casting Nouveau Rajae Monde, El Jaouhari Ali n’ Productions Regieassistent Koproduziert Zakaria Atifi von Ausstattung Velvet Films, Emmanuel Snowglobe, de Meulemeester RTBF (télévision mit belge) Unterstützung Mit Unterstützung von Rachid von El Canal+, YousfiCiné+ Mit Unterstützung von<br />

RTBF Casting (télévision Rajae El Jaouhari belge) Regieassistent Mit Unterstützung Zakaria Atifi von Ausstattung Canal+, Ciné+ Emmanuel Mit Unterstützung de Meulemeester von mit Unterstützung von Rachid El Yousfi<br />

oduziert ational von du Cinéma Les Films Centre<br />

et du de Nouveau l’image<br />

Cinématographique Monde, animée, Ali n’ Institut Productions Marocain,<br />

Français,<br />

Centre Koproduziert Fonds<br />

National<br />

Image von du Cinéma Velvet de Films, la<br />

et<br />

Francophonie,<br />

de Snowglobe, l’image animée, RTBF Centre<br />

Institut (télévision Français,<br />

du Cinéma belge) Fonds Mit et<br />

Image Unterstützung de l’Audiovisuel<br />

de la Francophonie, von Canal+, de la<br />

Centre<br />

Fédération<br />

Ciné+ Mit du Cinéma Unterstützung et de l’Audiovisuel von de la Fédération<br />

e, entre screen.brussels, Cinématographique VOO Marocain, Wallonie und Be Bruxelles, Centre tv, BNP National The Paribas Danish du Fortis Cinéma Film Institute, Film et de Finance l’image screen.brussels, animée, – Belgian Institut VOO Tax Français, und Shelter Be tv, Fonds BNP Mit Paribas Image Besteiligung de Fortis la Francophonie, Film von Finance La Région Centre – Belgian de du Tax Bruxelles-Capitale<br />

Cinéma Shelter et Mit de l’Audiovisuel Besteiligung de von la La Fédération Région de Bruxelles-Capitale<br />

Wallonie Bruxelles, The Ein Danish Film im Film Arsenal Institute, Filmverleih screen.brussels, Weltvertrieb VOO und Be Films tv, BNP Boutique<br />

Paribas Fortis Film Finance – Belgian Tax Shelter Mit Besteiligung von La Région de Bruxelles-Capitale<br />

Ein Film im Arsenal Filmverleih Weltvertrieb Films Boutique<br />

Ein Film im Arsenal Filmverleih Weltvertrieb Films Boutique<br />

AB 17. MÄRZ IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 47


Misstöne in einer perfekten Vita<br />

Absolut gewaltig: Cate Blanchett verwandelt sich in Chefdirigentin Lydia Tár.<br />

Todd Fields neue Arbeit<br />

beginnt mit einer Laudatio:<br />

Der „New Yorker“-Journalist<br />

Adam Gopnik (spielt sich selbst)<br />

gibt eine Einführung zu seiner Gesprächspartnerin,<br />

die in der filmimmanenten<br />

Welt gar keiner Erklärung<br />

mehr bedarf: Hier ist Lydia Tár, aktuell<br />

erste weibliche Chefdirigentin<br />

eines großen deutschen Orchesters,<br />

eine Größe, deren Vita aus Superlativen<br />

besteht: Worte wie „Harvard“,<br />

„Emmy“, „Grammy“, „Oscar“ und<br />

„Tony“ fallen. Sie hat sich in einer<br />

männerdominierten Szene durchgesetzt<br />

und positive Akzente gesetzt –<br />

wie etwa ein Fellowship-Programm,<br />

das jungen Dirigentinnen Unternehmergeist<br />

und Auftrittsmöglichkeiten<br />

vermitteln soll.<br />

Aktuell probt Tár mit ihrem Orchester<br />

(dem auch ihre Lebensgefährtin,<br />

Konzertmeisterin Sharon,<br />

gespielt von Nina Hoss, angehört)<br />

die Live-Aufnahme von Gustav<br />

Mahlers Fünfter Sinfonie durch<br />

das Label Deutsche Grammophon<br />

48 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

– ein bedeutender Karrierehöhepunkt<br />

–, und ihre Memoiren mit<br />

dem selbstbewussten Titel „Tár<br />

on Tár“ stehen knapp vor der<br />

Veröffentlichung. Doch gerade<br />

jetzt beginnt die Perfektionistin die<br />

Kontrolle über ihr Leben und über<br />

ihren Ruf zu verlieren. Daran ist allein<br />

ihr Verhalten schuld: Sie agiert<br />

nach eigenen Regeln und nützt ihre<br />

Machtposition hier und da aus, was<br />

sich nun zu rächen droht.<br />

BEDROHLICHE DISSONANZEN<br />

Mit Leichtigkeit behandelt Todd<br />

Field (Little Children) vieles: institutionelle,<br />

hierarchische Strukturen,<br />

Cancel Culture, die demokratischen<br />

bis autokratischen Regeln der klassischen<br />

Welt; transaktionsorientierte<br />

Beziehungen; die Frage nach der<br />

Trennung von Werk und Autor. All<br />

das wird anhand der zentralen Figur<br />

erörtert, die auf einzigartige Weise<br />

von Cate Blanchett (Blue Jasmine)<br />

gespielt wird. Sie zeigt in der Rolle<br />

der Maestra, dass sie eine der ganz<br />

Großen ist. Sie nahm Klavierstunden,<br />

übte Taktstocktechnik, Rhythmusmuster,<br />

amerikanischen Dialekt;<br />

lernte Deutsch, studierte Dirigenten,<br />

um einen eigenen Stil für Lydia Tár<br />

zu entwickeln: „Um herauszufinden,<br />

wer Tár nicht ist – aber auch, wer<br />

sie sein möchte. Dirigieren ist wie<br />

eine Sprache, ein gewaltiger Akt der<br />

kreativen Kommunikation. Es ist<br />

in höchstem Maße individuell und<br />

persönlich“, so Blanchett. Sie und<br />

Field wurden einander wichtige<br />

Sparringpartner in der Entwicklung<br />

des Stoffes. Die Musik stammt von<br />

der Oscar-prämierten Komponistin<br />

und Cellistin Hildur Guðnadóttir<br />

(Joker). Jeder Moment sitzt, jedes<br />

Bild ist kraftvoll, das Drehbuch<br />

ist auf dem Punkt – und ebenso gnadenlos<br />

wie klug und unterhaltsam.<br />

#tar<br />

TÁR KINOSTART 02.03., USA 2022,<br />

REGIE Todd Field, MIT Cate Blanchett,<br />

Noémie Merlant, Nina Hoss, Mark Strong,<br />

FILMLÄNGE 158 Min., © UPI


INSIDE KINOSTART 17.03.,<br />

GB/D/BE/CH/GR 2023, REGIE<br />

Vasilis Katsoupis, MIT Willem Dafoe,<br />

FILMLÄNGE 105 Min.,<br />

© Constantin Film<br />

© SuqareOne/Steve Annis<br />

ALLES<br />

FÜR DIE<br />

KUNST<br />

Nemo sitzt in einem weitläufigen<br />

Penthouse in New<br />

York. Der Blick streift die<br />

beeindruckende Skyline und unbezahlbare<br />

Kunstwerke. Der Mann<br />

sitzt zwischen Designermöbeln<br />

und … schwitzt. Schaut missmutig.<br />

Passt nicht hierher. Er will auch<br />

nicht hier sein: Er hat schon alles<br />

versucht, um seinen goldenen Käfig<br />

zu verlassen.<br />

Nemo hat sich bei seinen Einbrüchen<br />

auf Kunstdiebstahl spezialisiert<br />

und gilt dabei als der Beste<br />

seines Fachs. Der jüngste Coup<br />

sollte ihn zu den millionenschweren<br />

Objekten eines bedeutenden<br />

Sammlers bringen – er brachte ihn<br />

jedoch nur an seine Grenzen.<br />

Anfangs lief alles nach Plan:<br />

Nemo wurde von einem Helikopter<br />

abgesetzt und drang ins Luxus-<br />

Penthouse ein, schaltete flugs die<br />

Alarmanlage aus und machte sich<br />

flink und konzentriert daran, die<br />

Kunstwerke von den Wänden zu<br />

Ein Kunstprojekt<br />

Willem Dafoe sitzt in einem goldenen Käfig: „Inside“.<br />

pflücken. Vor allem auf fünf Gemälde<br />

von Egon Schiele hatte er es<br />

abgesehen. Der Coup war minutiös<br />

geplant und in Phasen eingeteilt.<br />

Nemo war mit seinen Komplizen<br />

verbunden, sie hielten ihn über den<br />

Countdown am Laufenden. Plötzlich<br />

jedoch schrillte ein Alarm auf –<br />

und die Sicherheitstüren schnappten<br />

zu. Hier sind wir nun. Nemo<br />

ist eingesperrt und auf sich allein<br />

gestellt. Der Mann, der sich als Einbrecher<br />

einen Namen gemacht hat,<br />

wird es nicht schaffen, hier wieder<br />

auszubrechen. Irgendwann wäre es<br />

ihm sogar recht, wenn Sicherheitsleute<br />

oder die Polizei auftauchen<br />

würden: Hauptsache, er entkommt<br />

der misslichen Lage. Doch nichts<br />

passiert: Die Monitore der Überwachungskamera<br />

zeigen beharrlich<br />

leere Flure, nur manchmal den<br />

Pförtner oder selten eine Putzfrau.<br />

Beziehungsweise: WAS passiert, ist<br />

dass der Thermostat in die Höhe<br />

klettert und sich nicht umprogrammieren<br />

lässt; dass aus dem<br />

Wasserhahn nur noch zögerlich ein<br />

letzter Tropfen Flüssigkeit dringt.<br />

Dass die Zeit verstreicht. Aus Stunden<br />

werden Tage, Wochen, Monate.<br />

Was isst man? Wenn praktisch nur<br />

noch die Fische im Aquarium übrig<br />

sind? Und was macht er nun in<br />

diesem goldenen Käfig, nur noch<br />

umgeben von den Kunstwerken, die<br />

ihn hierher brachten?<br />

ONE-MAN-SHOW<br />

Der Grieche Vasilis Katsoupis (My<br />

Friend Larry Gus, 2016) verhandelt<br />

in seinem zweiten Langfilm (seinem<br />

ersten Spielfilm) existenzielle Werte.<br />

Premiere feiert das beklemmende<br />

Kammerspiel bei der Berlinale. Die<br />

Show gehört Willem Dafoe, der<br />

einmal mehr einen Mann spielt, der<br />

langsam, aber sicher durchdreht<br />

(Der Leuchtturm, Van Gogh – An<br />

der Schwelle zur Ewigkeit) – und<br />

kreativ werden muss …<br />

#insidefilm<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 49


Die Vermessenheit der Welt<br />

Ein großartig gemachter Film über den Genozid der Deutschen an den Nama und Herero<br />

im damaligen „Deutsch-Westafrika“.<br />

THE<br />

HORROR<br />

Der deutsche Regisseur Lars<br />

Kraume inszeniert gerne<br />

Filme, die einen komplexen<br />

politischen, gesellschaftlich<br />

brisanten Kern haben. Nach Kinound<br />

TV-Produktionen wie Der<br />

Staat gegen Fritz Bauer (2015),<br />

Das schweigende Klassenzimmer<br />

(2018) und Gott – Von Ferdinand<br />

von Schirach (2010) sowie einigen<br />

Tatort-Arbeiten war Kraume bei<br />

der diesjährigen Berlinale soeben<br />

mit seinem neuesten Film Der<br />

vermessene Mensch eingeladen.<br />

Darin geht es um den jungen Doktoranden<br />

Alexander Hoffmann<br />

(Leonard Scheicher, Finsterworld,<br />

Hannes), der in Berlin Ende des<br />

19. Jahrhunderts Ethnologie studiert.<br />

Bald gerät er in den Sog der<br />

evolutionistischen Rassentheorie<br />

des späten 19. Jahrhunderts und ist<br />

mehr und mehr angewidert vom<br />

Vermessen der Schädel, das kein<br />

anderes Ziel hat, als die Überlegenheit<br />

der weißen Rasse pseudowissenschaftlich<br />

zu legitimieren.<br />

Trotzdem studiert er dort weiter,<br />

weil er Gegenbeweise finden will.<br />

50 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Im Zuge der Deutschen<br />

Kolonial-Ausstellung kommt er<br />

in Kontakt mit einer Delegation<br />

von Herero und Nama aus<br />

Südwestafrika. Darunter ist auch<br />

die Dolmetscherin Kezia Kambazembi<br />

(Girley Charlene Jazama,<br />

The White Line). Hoffmann<br />

entwickelt rasch ein starkes Interesse<br />

an den beiden afrikanischen<br />

Völkern – und an Kezia. Kurz nach<br />

Abreise der Delegation kommt es<br />

zum kriegerischen Aufstand der<br />

Herero und Nama im damaligen<br />

„Deutsch-Südwestafrika“. Als<br />

die Universität eine Expedition<br />

von Ethnologen entsendet, reist<br />

Hoffmann als Mitglied im Schutz<br />

der kaiserlichen Armee mit, um an<br />

den Kriegsschauplätzen zurückgelassene<br />

Artefakte und Kunstgegenstände<br />

der Herero und Nama<br />

zu retten, während seine Kollegen<br />

Schädel sammeln. Und er möchte<br />

Kezia wiedersehen.<br />

Doch die Kriegsgräuel der<br />

deutschen Soldaten an der einheimischen<br />

Bevölkerung gipfeln in<br />

Konzentrationslagern und einem<br />

Genozid. Als Hoffmann überraschend<br />

einwilligt, seinem Professor<br />

in Berlin Schädel und Skelette<br />

von toten Herero zum Zwecke der<br />

Forschung zuzusenden, macht er<br />

sich moralisch mitschuldig.<br />

UNLÖSBARE DILEMMATA<br />

Mit Der vermessene Mensch<br />

gelingt es Kraume abermals,<br />

schwierige, vielschichtige Themen<br />

so zu bearbeiten, dass jede/r einen<br />

Zugang findet und emotional<br />

involviert wird. „Mich interessieren<br />

nahezu unlösbare menschliche<br />

Dilemmata“, so Kraume. „Selbst<br />

wer vorher vielleicht denkt, sein<br />

Standpunkt stünde fest, hinterfragt<br />

diesen während des Films vielleicht<br />

noch einmal. Dann ist schon viel<br />

gewonnen.“<br />

#dervermessenemensch<br />

DER VERMESSENE MENSCH –<br />

MEASURES OF MEN KINOSTART 24.03.,<br />

USA 2022, REGIE Lars Kraume, MIT Leonard<br />

Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter<br />

Simonischek, Max Koch, Sven Schelker,<br />

FILMLÄNGE 116 Min., © Constantin Film


Jagd auf Generation TikTok<br />

Die „Scream“-Reihe präsentiert sich frisch, ironisch<br />

und blutig wie eh und je.<br />

Wir befinden uns in einem<br />

Haus im beschaulichen<br />

fiktiven Ort<br />

Woodsboro. In der Küche läutet<br />

das Festnetztelefon (wir befinden<br />

uns nämlich in den Neunzigern).<br />

Einen unheimlichen Anruf später<br />

jagt eine von Edvard Munchs<br />

„Schrei“ inspirierte Mörderfigur,<br />

die unter dem Namen Ghostface<br />

berüchtigt werden sollte, Drew<br />

Barrymore durch Haus und Vorgarten.<br />

Barrymore, der ursprünglich<br />

die Hauptrolle zugedacht war,<br />

fällt schließlich als Allererste dem<br />

Messer des Killers zum Opfer.<br />

Dann wendet sich Ghostface<br />

Sidney Prescott (Neve Campbell)<br />

zu, die fortan über fünf Filme<br />

herausgefordert, heimgesucht und<br />

gequält wird.<br />

Mit Scream – Schrei! machte<br />

Horrormeister Wes Craven (Red<br />

Eye) das Genre des Teenie-Slashers<br />

populär. Ich weiß, was du letzten<br />

Sommer getan hast, Düstere<br />

Legenden oder Final Destination<br />

wären ohne Cravens Pionierarbeit<br />

wohl nie in unsere Kinos gekommen.<br />

Noch heute heben das feinsinnige<br />

Spiel mit Horrorklischees und<br />

humorvolle Selbstreferenzen die<br />

Scream-Reihe aus dem Einheitsbrei<br />

heraus.<br />

CRAVEN ZU EHREN<br />

Scream 4 sollte die letzte Regiearbeit<br />

von Wes Craven sein, der 2015<br />

an den Folgen eines Gehirntumors<br />

verstarb. Dabei hatte der Meister<br />

bis zuletzt an einer neuen Trilogie<br />

gearbeitet. Es blieb dem Duo Matt<br />

Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett<br />

vorbehalten, das Werk des Meisters<br />

mehr als nur würdig fortzuführen.<br />

Part fünf verfrachtete das Erfolgskonzept<br />

ins 21. Jahrhundert, ohne<br />

alle Brücken abzubrechen. Immer<br />

noch waren es die bekannten<br />

Hauptfiguren, die um ihr Leben<br />

rannten und dabei noch genug<br />

Raum für Selbstironie ließen. Nur<br />

dass Ghostface nun nicht mehr am<br />

Festnetz anrief, sondern zur Jagd<br />

auf die Generation TikTok blies.<br />

Scream 6 knüpft da problemlos an.<br />

Erstmals muss die Reihe jedoch<br />

ohne Protagonistin Sidney auskommen<br />

(Campbell fand das Angebot<br />

inakzeptabel). Dafür gibt es aber<br />

noch genug andere Gesichter, die<br />

wir aus den vorigen Filmen kennen.<br />

Sie haben Woodsboro den Rücken<br />

gekehrt und wagen in New York<br />

einen Neuanfang. Doch das Grauen<br />

ist den Überlebenden (wie Jenna<br />

Ortega, Wednesday, die wieder als<br />

Tara Carpenter zu sehen ist) bis in<br />

den Big Apple gefolgt …<br />

#scream6<br />

SCREAM 6 KINOSTART 09.03., USA 2023,<br />

REGIE Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett<br />

MIT Courteney Cox, Jenna Ortega, Hayden<br />

Panettiere, Melissa Barrera, FILMLÄNGE<br />

123 Min., © Constantin Film<br />

ein film von laurent TIRARD<br />

benjamin<br />

LAVERNHE<br />

sara<br />

GIRADEAU<br />

kyan<br />

KHOJANDI<br />

julia<br />

PIATON<br />

françois<br />

MOREL<br />

guilanie<br />

LONDEZ<br />

FILMFESTSPIELE CANNES<br />

OFFIZIELLE AUSWAHL<br />

2020<br />

meine SCHWESTER<br />

ihre HOCHZEIT<br />

und ICH<br />

Wie<br />

sage ich<br />

es meiner<br />

SCHWESTER<br />

AB 23. MÄRZ IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 51


Große Träume,<br />

großer Druck<br />

Spannend und empathisch: ein Blick in<br />

Österreichs Kaderschmiede in „Stams“.<br />

Betritt man das Internat und Skigymnasium<br />

in Stams, „schaut man zuallererst auf eine<br />

mehrere Quadratmeter große Plexiglaswand,<br />

in welcher die größten Weltkampferfolge der<br />

Absolvent:innen eingraviert werden“, so Regisseur<br />

Bernhard Braunstein. Stams steht für Olympiasiege<br />

und Weltmeistertitel. Ein Ort für große Hoffnungsträger.<br />

Braunstein erzählt mit seiner Doku aber keine<br />

Heldengeschichte. Er interessiert sich mehr für den<br />

militärisch getakteten Alltag der Jugendlichen –<br />

und das Innenleben seiner jungen Protagonisten:<br />

Schulische Pflichten, harte Trainingsroutinen und<br />

Wettkämpfe sorgen für großen Druck, Erschöpfung,<br />

auch Frustration. Vielleicht habe sie irgendwann 20<br />

(Weltcup-)Kugeln daheim stehen, vielleicht auch keine<br />

einzige, meint Sophia Waldauf, die zur Zeit des Drehs<br />

noch Schülerin in Stams war und in der aktuellen<br />

Wintersaison ihr Weltcup-Debüt feierte. Braunstein<br />

war verwundert, wie viel Kollegialität und Freundschaft<br />

er erlebte, wo er doch mit mehr Konkurrenzdenken<br />

gerechnet hätte: Er fand „eine faszinierende<br />

Schicksalsgemeinschaft“ in einem Internat in den Tiroler<br />

Bergen vor. Nur ein bis zwei Prozent aller Schüler<br />

gelingt es, sich im Spitzensport durchzusetzen …<br />

www.stams-film.com<br />

STAMS – ÖSTERREICHS KADERSCHMIEDE KINOSTART 03.03.,<br />

A 2023, REGIE Bernhard Braunstein, MIT Sophia Waldauf, Martina<br />

Ambrosi, Felix Powondra, Noah Abdel-Aziz, FILMLÄNGE 97 Min.,<br />

© Stadtkino Filmverleih<br />

Zurück in die<br />

Neunziger<br />

Nostalgie am Gaspedal: Til Schweiger<br />

setzt „Manta, Manta“ fort.<br />

Anfang der 1990er-Jahre wurden in einer von<br />

Bernd Eichinger produzierten Actionkomödie<br />

am laufenden Band Manta-Witze erzählt, Autorennen<br />

geplant und Liebeswirrungen auseinandersortiert<br />

– aber vor allem wurde Til Schweigers Durchbruch<br />

inszeniert. Der Lindenstraße-Darsteller spielte<br />

in Manta, Manta die Hauptrolle des Bertie, dessen<br />

Wortschatz sich auf „boah ey“ und „geil“ beschränkte,<br />

dessen Uniform ein weißes Unterhemd war und dem<br />

sein fahrbarer Untersatz weit wichtiger war als seine<br />

Freundin (Tina Ruland als Uschi). Bereits 2008 wurde<br />

über eine Fortsetzung gesprochen, das Projekt wurde<br />

aber mit Bernd Eichingers Tod im Jahr 2011 auf Eis<br />

gelegt. Nun hat Til Schweiger sich (auch als Regisseur)<br />

darangemacht, zu ergründen, was aus den Figuren<br />

wurde: Bertie hat sein Leben als Rennfahrer an den<br />

Nagel gehängt, verdient aber mit seiner Werkstatt und<br />

der Kart-Bahn nicht genug. Entsprechend verlockend<br />

klingt die Siegesprämie eines anstehenden Rennens.<br />

Wenn Bertie seinen alten Opel Manta auf Vordermann<br />

bringt, ist Sohn Daniel (Tim Oliver Schultz), den er mit<br />

seiner nunmehrigen Ex Uschi bekommen hat, mit von<br />

der Partie … #mantamanta2<br />

MANTA MANTA – ZWOTER TEIL KINOSTART 30.03., D 2023,<br />

REGIE Til Schweiger, MIT Til Schweiger, Tina Ruland, Michael Kessler,<br />

Tim Oliver Schultz, FILMLÄNGE 110 Min., © Constantin Film<br />

52 <strong>DOT</strong>.MOVIE


TEXT: MAX GFRERER<br />

Mehr Creed, weniger Rocky<br />

Im dritten Teil des „Rocky“-Spin-Offs bekämpft Creed alte Dämonen.<br />

GANZ<br />

SCHÖN<br />

SPORTLICH<br />

Klarstellung zum Anfang: Der<br />

Titel könnte irreführend<br />

sein. Im dritten Teil der<br />

Creed-Reihe gibt es nicht „weniger<br />

Rocky“, sondern genau gar keinen<br />

Rocky. Erstmals seit die berühmte<br />

Boxsport-Reihe 1976 aus der Taufe<br />

gehoben wurde, ist Sylvester Stallone<br />

nicht mit von der Partie. Dennoch<br />

schwebt der Geist des „Italian Stallion“<br />

mehr als alles andere über dem<br />

Ring. Die Geschichte beschäftigt sich<br />

hingegen exklusiver als zuvor mit<br />

dem Wirken, den Ängsten und der<br />

Vergangenheit von Adonis (Michael<br />

B. Jordan, Black Panther: Wakanda<br />

Forever, der hier zusätzlich sein Regiedebüt<br />

gibt) – Sohn des berühmten<br />

Apollo Creed.<br />

Nachdem Adonis seinen Weltmeistertitel<br />

gegen Viktor Drago<br />

(Florian Munteanu, Shang-Chi<br />

and the Legend of the Ten Rings)<br />

verteidigt hat, geht es in seinem<br />

Leben steil bergauf. Von der<br />

Öffentlichkeit gefeiert, von der<br />

Familie geliebt, ändert sich plötzlich<br />

alles, als Damian (Jonathan<br />

Majors, Ant-Man and the Wasp:<br />

Quantumania), Creeds Freund aus<br />

Kindheitstagen, auf der Bildfläche<br />

erscheint. Der ebenfalls begnadete<br />

Boxer wurde aus dem Gefängnis<br />

entlassen und will nun sein Leben<br />

zurück. Ein Leben, das Adonis<br />

Creed ihm gestohlen haben soll.<br />

FOKUS AUF PROTAGONIST<br />

Creed III: Rocky’s Legacy fügt<br />

sich nahtlos in die Tonalität und<br />

Bildsprache der bisherigen Reihe<br />

ein, nur dass eben kein Rocky mehr<br />

dabei ist. Michael B. Jordan begründete<br />

dies mit dem stärkeren Fokus<br />

auf den Protagonisten. Nicht zu<br />

Unrecht, schließlich schultert der<br />

hochtalentierte Darsteller das Spin-<br />

Off mittlerweile problemlos alleine.<br />

Trotzdem dürfte die Trennung von<br />

Stallone, der als Produzent (ohne<br />

viel Einfluss, so sagt man) angeführt<br />

wird, nicht reibungslos abgelaufen<br />

sein. Der Star, dem man jüngst auch<br />

einen „Rambo 6“ versagt hat, zeigte<br />

sich in Interviews über die Richtung<br />

enttäuscht, die seine geliebte<br />

Rocky-Reihe eingeschlagen hat.<br />

Ein vierter Creed-Teil gilt, ungeachtet<br />

dessen, als beschlossene Sache.<br />

Und wer weiß: Vielleicht raufen<br />

sich die Produzenten und der alte<br />

Haudegen ja noch mal zusammen.<br />

Aber bitte nicht im Boxring.<br />

www.facebook.com/creedmovie<br />

CREED III: ROCKY’S LEGACY KINOSTART<br />

03.03., USA 2023, REGIE Michael B. Jordan,<br />

MIT Michael B. Jordan, Jonathan Majors, Tessa<br />

Thompson, Florian Munteanu, Phylicia Rashad ,<br />

FILMLÄNGE 116 Min., © Warner Bros.<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 53


TEXT: NICOLE ALBIEZ<br />

DIE FABELMANS KINOSTART<br />

09.03., USA 2022, REGIE Steven<br />

Spielberg, MIT Michelle Williams,<br />

Paul Dano, FILMLÄNGE 151 Min.,<br />

© UPI<br />

BEZIEHUNGS<br />

WEISE<br />

Vor dem Kino angekommen,<br />

verlässt ihn dann doch der<br />

Mut. Sein Vater habe gesagt,<br />

es sei dunkel! Und die Leute seien<br />

gigantisch groß! – Aber nur weil<br />

die Leinwand groß sei, die Leute<br />

seien nicht wirklich da. „Filme seien<br />

wie Träume“, lautet ein anderer<br />

verlockender Satz der Eltern, aber<br />

auch da gibt es Vorbehalte vom<br />

kleinen Sammy, sind Träume doch<br />

mitunter auch gruselig. Als der Vater<br />

(ganz Ingenieur) seinem Sohn die<br />

technischen Eckdaten erklärt (dass<br />

der Projektor 24 Fotos pro Sekunde<br />

auswerfe und dass jedes dieser<br />

Bilder ca. eine Fünfzehntelsekunde<br />

lang in Sammys Kopf bleibe etc. pp.)<br />

und die Mutter euphorisch von der<br />

Kinoerfahrung, die er gleich machen<br />

wird, spricht (Akrobaten! Clowns!),<br />

trottet Sammy doch mit ins Lichtspielhaus,<br />

um „The Greatest Show<br />

on Earth“ zu sehen. Er wird mit<br />

54 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Große Projektionen<br />

Steven Spielberg gestaltet eine Ode an den Film und ein Denkmal für seine Familie:<br />

„Die Fabelmans“.<br />

offen stehendem Mund ein Zugunglück<br />

auf der Leinwand beobachten<br />

– und als anderer Mensch aus dem<br />

Kino herauskommen.<br />

SCRIPTTHERAPIE<br />

Steven Spielberg legt seinen persönlichsten<br />

Film vor: Er gestaltet mit<br />

Die Fabelmans eine Hommage an<br />

seine Kindheit, erzählt mit veränderten<br />

Namen von seiner Familie<br />

und vom Beginn seiner Filmobsession.<br />

Erst wird der auf der Leinwand<br />

miterlebte Unfall daheim filmisch<br />

nachgestellt, später wird der Klopapierbestand<br />

drastisch dezimiert,<br />

wenn Spielbergs Alter Ego Sam seine<br />

Schwestern als Mumien abfilmt. Die<br />

Amateurfilme werden immer größer,<br />

das, was Sam (Gabriel LaBelle)<br />

mit der Kamera beobachtet, auch<br />

(Sammy wird durch eigene Heimkinoaufnahmen<br />

realisieren, dass er<br />

seine Vorstellung über seine Eltern<br />

revidieren muss) – und erst recht<br />

die Bilder, die Spielberg einfängt: Sie<br />

sind emotional packend, gleichzeitig<br />

gewitzt und in gutem Tempo erzählt<br />

– das, was Spielberg so unverwechselbar<br />

gut kann.<br />

Sich und seine Vergangenheit hat<br />

er immer in seine Arbeit einfließen<br />

lassen (besonders in E.T. – Der<br />

Außerirdische, in dem er die Trennung<br />

seiner Eltern verarbeitet hat),<br />

nun wird er noch einmal direkter.<br />

„Die meisten meiner Filme spiegeln<br />

Dinge wider, die ich in meinen<br />

prägenden Jahren erlebt habe. Jede<br />

Filmemacherin und jeder Filmemacher<br />

bannt Aspekte des eigenen<br />

Lebens auf Zelluloid, ob sie es nun<br />

wollen oder nicht. Das gilt auch<br />

dann, wenn sie gar kein eigenes<br />

Drehbuch verfilmen. Es passiert einfach.<br />

Aber bei Die Fabelmans ging<br />

es nicht um Metaphern, sondern um<br />

Erinnerung.“ Gemeinsam mit dem


Dramatiker und Drehbuchautor<br />

Tony Kushner, mit dem er schon bei<br />

München, Lincoln und West Side<br />

Story zusammenarbeitete, entwickelte<br />

er das Drehbuch (in Gesprächen<br />

und gemeinsamen Schreibsessions,<br />

die Spielberg scherzhaft<br />

mit einer Therapie vergleicht), um<br />

Spielbergs Kindheit auf den Punkt<br />

zu bringen. Sei dies nun der erwähnte<br />

erste Kinobesuch – oder eine<br />

denkwürdige Begegnung mit dem<br />

legendären Regisseur John Ford, die<br />

zur fantastischen Schlussszene des<br />

Films wird.<br />

Seit Kushner und Spielberg am<br />

Set von München über Spielbergs<br />

Kindheit ins Gespräch kamen,<br />

tauschten sie sich immer wieder<br />

aus; jahrelang. Spielberg erzählt<br />

von seinen Eltern: einem brillanten<br />

Techniker – dem innovativen<br />

Computer-Pionier Arnold Spielberg<br />

(gespielt von Paul Dano) – und einer<br />

leidenschaftlichen Künstlerin –<br />

seiner Mutter Leah Adler (ganz und<br />

gar zauberhaft: Michelle Williams).<br />

Von den Umzügen der Familie:<br />

von New Jersey nach Arizona nach<br />

Kalifornien. Von der Entfremdung<br />

seiner Eltern und von einem engen<br />

Freund der Familie (den Seth Rogen<br />

auf liebenswerte Weise spielt).<br />

VERLETZLICHE<br />

DREHBEDINGUNGEN<br />

Nach der Hektik einer Großproduktion<br />

wie West Side Story hatte<br />

Spielberg das große Bedürfnis, Die<br />

Fabelmans voranzutreiben: Sein<br />

Vater starb im August 2020, seine<br />

Mutter war bereits seit vier Jahren<br />

tot, die Covid-19-Pandemie hatte<br />

die Welt längst im Griff, und keiner<br />

wusste, „wie das Leben in einem Jahr<br />

aussehen würde. Als sich die Dinge<br />

verschlimmerten, stellte ich mir die<br />

Frage, was ich wirklich noch dringend<br />

loswerden muss“, so Spielberg.<br />

Die Dreharbeiten waren für Spielberg<br />

sehr emotional: „Ich wollte eine<br />

gewisse Distanz zwischen mir und<br />

dem Thema wahren. Aber das war<br />

schwer umzusetzen.“ Zum Beispiel<br />

wurde das Haus, das die Spielbergs<br />

in Phoenix bewohnten, nachgebaut.<br />

„Als ich am ersten Tag ans<br />

Set kam, musste ich mich wirklich<br />

zusammenreißen. Ich ging alleine<br />

durch die Räume und hatte einen<br />

Kloß im Hals. (…) Dann kamen die<br />

Schauspieler auf die Bühne. Michelle<br />

Williams trägt exakte Nachbildungen<br />

von Kleidern, die meine Mutter<br />

getragen hat. Ihre Lieblingskleider.<br />

Paul Dano sah genauso aus wie mein<br />

Vater. Ich sah Paul und Michelle<br />

zusammen dort stehen, und es gab<br />

einen kleinen Moment, in dem alles<br />

wie in Zeitlupe ablief, wie bei einem<br />

Autounfall. Ich sah sie einfach nur<br />

an und sah weder Michelle noch<br />

Paul. Ich sah Leah und Arnold. Ich<br />

sah meine Mutter und meinen Vater.<br />

Ich hatte das Gefühl, irgendwie<br />

meinen Verstand verloren zu haben.<br />

Und was geschah dann? Michelle<br />

und Paul kamen beide auf mich zu<br />

und nahmen mich in die Arme.<br />

Wir drei umarmten uns, und das<br />

war der Beginn einer wunderbaren<br />

Freundschaft.“<br />

Das Denkmal, das Spielberg seiner<br />

Familie und der Filmkunst mit The<br />

Fabelmans setzt, ist würdig, auch<br />

glaubwürdig und ehrlich, lebhaft,<br />

witzig und vor allem sehr mitreißend<br />

geworden: auf Spielberg’sche Art<br />

magisch. Eine heiße Empfehlung.<br />

#diefabelmans


Ein Herz für Body-Horror<br />

Kristine Kujath Thorp will gesehen werden – und hilft mit dubiosen Pillen nach: „Sick of Myself“.<br />

BEZIEHUNGS<br />

WEISE<br />

SICK OF MYSELF –<br />

SYK PIKE KINOSTART<br />

24.03., NO 2022,<br />

REGIE Kristoffer Borgli,<br />

MIT Kristine Kujath Thorp,<br />

Eirik Sæther,<br />

FILMLÄNGE 95 Min.,<br />

© Filmladen<br />

56 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Dass Thomas mit seiner Kunst<br />

plötzlich Erfolge einfährt und<br />

sich in Aufmerksamkeit baden<br />

kann, passt Signe gar nicht. Nicht weil<br />

seine Kunst vor allem daraus besteht,<br />

Designermöbel zu stehlen, sondern weil<br />

Signe und er eine toxische Beziehung<br />

führen, die nicht auf Bestärkung baut,<br />

sondern aus dem Versuch besteht, einander<br />

gegenseitig zu übertrumpfen. Neid<br />

als Motor. Signe hat aber rasch eine Idee,<br />

wie sie Thomas um seine 15 Minuten<br />

Ruhm betrügen könnte: Sie stößt auf<br />

dubiose russische Pillen, deren Nebenwirkungen<br />

sich im Hautbild ablesen<br />

lassen: Sie führen zu seltsamen Hautirritationen.<br />

Also schluckt Signe (Kristine<br />

Kujath Thorp, Ninjababy) gleich ganze<br />

Packungen davon – sicher ist sicher –<br />

und mimt vor Ärzten und Öffentlichkeit<br />

die Unwissende. Zuerst geht der Plan<br />

auch tatsächlich auf: Die Selbstdarstellerin<br />

erntet Mitgefühl, die mysteriöse<br />

Krankheit sorgt für mediales Interesse,<br />

auch Thomas ist rührend an ihrer Seite,<br />

aber das, was Signe angestoßen hat, gerät<br />

immer mehr außer Kontrolle.<br />

FEINE NON-ROM-COM<br />

„Ich wollte, dass der Film in der realen<br />

Welt spielt, in einem sozialen Umfeld,<br />

das ich so in Oslo schon oft beobachtet


habe. Dass die Hauptfigur im Endeffekt<br />

so weit geht, hat es schwieriger gemacht,<br />

das Ganze glaubwürdig darzustellen.<br />

Jede Abzweigung des Charakters wurde<br />

zu einer Herausforderung. Der Zuschauer<br />

muss jeden weiteren schrecklichen<br />

Schritt mit ihr gehen“, schildert Regisseur<br />

Kristoffer Borgli die Schwierigkeit<br />

seiner Gesellschaftssatire. An schwarzem<br />

Humor mangelt es seiner „Non-Rom-<br />

Com“, der man eine Wahlverwandtschaft<br />

zu Yorgos Lanthimos und Ruben Östlund<br />

attestieren kann, bestimmt nicht.<br />

Als einen der Stars des Films sieht Borgli<br />

den Designer Izzi Galindo, der sich um<br />

Signes prothetisches Make-up kümmerte.<br />

„Wir verbrachten viele Monate<br />

mit der Gestaltung der verschiedenen<br />

Stadien der Verwandlung von Signe, mit<br />

dem Ziel, etwas zu schaffen, das sowohl<br />

schockierend, als auch schön ist.“ Dass<br />

sein Film neben David Cronenbergs<br />

Crimes of the Future beim Filmfestival<br />

in Cannes lief, freut ihn ganz besonders,<br />

„weil er eine meiner größten Inspirationen<br />

ist und mich erst in das Body-<br />

Horror-Genre gebracht hat“. Eifersucht<br />

und Narzissmus haben sich selten so<br />

eindrucksvoll in ein Gesicht gebrannt.<br />

#sickofmyself<br />

LUNA<br />

SCHWEIGER<br />

MICHAEL<br />

KESSLER<br />

TIL<br />

SCHWEIGER<br />

TINA<br />

RULAND<br />

TIM OLIVER<br />

SCHULTZ<br />

EINTIL SCHWEIGER FILM<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 57


BEZIEHUNGS<br />

WEISE<br />

Höfisches Grooming<br />

Eine weitere Sisi auf der Leinwand: in Frauke Finsterwalders „Sisi & ich“.<br />

Entweder ins Kloster, heiraten<br />

oder „das hier“. Das sind die<br />

Optionen, die die Mutter für<br />

Irma vorsieht. Also fährt man am<br />

Hofe vor. Die Tragweite des Ganzen<br />

scheint Gräfin Irma nicht ganz<br />

klar zu sein: Als sie darauf warten,<br />

in Empfang genommen zu werden,<br />

kann es Irma nicht lassen, einen<br />

Mitesser auf ihrer Nase zu bearbeiten.<br />

Die wutentbrannte Mutter<br />

drischt der 42-Jährigen kurzerhand<br />

mit der Faust ins Gesicht – ein<br />

blutverschmiertes Antlitz ist wohl<br />

besser als gerötete Poren. Dazu<br />

Klänge von Portishead.<br />

Wieder eine Arbeit, die sich mit<br />

Kaiserin Sisi beschäftigt. Dieses<br />

Mal (mit cooler Abgeklärtheit und)<br />

aus der Perspektive einer Hofdame:<br />

Das „Ich“ im Titel meint die ungarische<br />

Gräfin Irma Sztáray. Irma<br />

Sztáray begleitete Sisi während<br />

ihrer letzten Lebensjahre vor allem<br />

auf Reisen.<br />

Regisseurin Frauke Finsterwalder<br />

(Finsterworld) fühlt nach, wie<br />

sie zur Vertrauten der Kaiserin<br />

wurde. Irma ist eingenommen von<br />

58 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

der außergewöhnlichen Frau und<br />

wäre gern mehr als ihre Hofdame.<br />

Leider ist Elisabeth – wir wissen es<br />

– unberechenbar und launisch und<br />

Irma rasch in einem Spiel von Anziehung<br />

und Ablehnung gefangen:<br />

Grooming durch die Kaiserin.<br />

AUF DER FLUCHT<br />

Wo Karen Duve (mit ihrem Roman<br />

„Sisi“) schlau bis gewitzt und Marie<br />

Kreutzer (mit Corsage) vielschichtig<br />

agiert, stellt Finsterwalder, die<br />

das Drehbuch gemeinsam mit<br />

ihrem Mann Christian Kracht<br />

geschrieben hat, vor allem die Exaltiertheit<br />

des Alltags (Auftritt Georg<br />

Friedrich als Erzherzog Ludwig aka<br />

Luziwuzi) und die Ruhelosigkeit<br />

Sisis (Susanne Wolff, Styx) aus. Mal<br />

geht’s nach Korfu, mal nach Algerien,<br />

England, dazwischen repräsentiert<br />

man unwillig. „Der Fluchtaspekt<br />

hat mich sehr interessiert,<br />

und darüber hinaus fand ich es<br />

interessant, sie aus dem Blickwinkel<br />

einer anderen Frau zu beobachten,<br />

die diese Art von geistiger Freiheit<br />

nicht gewöhnt ist und die im Laufe<br />

des Films Sisi komplett verfällt, bis<br />

hin zur Selbstaufgabe. Diese Anziehungskraft,<br />

die von jemandem wie<br />

Sisi ausgegangen ist, interessierte<br />

mich sehr“, so Finsterwalder. Viel<br />

hat ihr Film zu Sisi leider nicht hinzuzufügen.<br />

Natürlich: Die Bilder<br />

des Films sind wunderschön, und<br />

Irma-Darstellerin Sandra Hüller<br />

(Toni Erdmann) liefert wie immer<br />

eine pointierte Performance ab.<br />

#sisiundich<br />

SISI & ICH KINOSTART 31.03., A/D/CH<br />

2023, REGIE Frauke Finsterwalder, MIT Sandra<br />

Hüller, Susanne Wolff, Georg Friedrich, Markus<br />

Schleinzer, FILMLÄNGE 110 Min., © Panda


www.caritas.at


Feel-Good-Drama<br />

Hirokazu Kore-Eda gründet nach „Shoplifters“<br />

wieder eine Gangster-Wahlfamilie:<br />

„Broker – Familie gesucht“.<br />

Nach Shoplifters (2018, Goldene Palme in<br />

Cannes) beobachtet der Japaner Hirokazu<br />

Kore-Eda wieder eine Gangster-Wahlfamilienbande<br />

– dieses Mal in Südkorea. Ausgangspunkt<br />

ist eine Babyklappe in Busan, die zwei Freunde für<br />

ihre Zwecke zu nutzen wissen: Sie verhökern Babys,<br />

die hier abgegeben werden, an reiche, kinderlose<br />

Menschen – manchmal geraten sie auch an Strohmänner,<br />

die ihrerseits auch noch mitschneiden<br />

wollen. Als Dong-soo und Sang-hyun (Song Kangho,<br />

Parasite) das Baby der Prostituierten So-young<br />

an sich nehmen, werden ihre Geschäfte kompliziert:<br />

Die junge Mutter kehrt zu ihrem Sohn zurück, sie<br />

wird aber von den beiden Gaunern überzeugt, sie<br />

auf der Suche nach den besten Adoptiveltern zu<br />

begleiten. Die Fremden, die immer mehr zu einer<br />

Wahlfamilie werden (bei einem Zwischenstopp in<br />

einem Waisenhaus gesellt sich noch ein Junge zu<br />

den dreien), sind nicht die Einzigen, die sich in<br />

Bewegung setzen: Die Polizei ist hinter ihnen her,<br />

um die Menschenhändler Dong-soo und Sang-hyun<br />

bei ihrer illegalen Transaktion auf frischer Tat zu<br />

ertappen … Das Thema klingt vielleicht nicht gerade<br />

nach Feel-Good-Kino – Hirokazu Kore-Eda gelingt<br />

aber genau das.<br />

#brokerfilm<br />

Im Geheimen<br />

Maryam Touzani erzählt vom Begehren:<br />

„Das Blau des Kaftans“.<br />

Als Maryam Touzani an Adam arbeitete, traf<br />

sie – auf Locationsuche im marokkanischen<br />

Salé – auf den Betreiber eines Damenfriseursalons.<br />

„Ich spürte etwas Unausgesprochenes in<br />

seinem Leben, etwas, das er bei seinem öffentlichen<br />

Auftreten in diesem sehr konservativen Umfeld zu<br />

unterdrücken versuchte“, so die Filmemacherin. Sie<br />

malte sich sein Leben aus, weil sie sich nie traute,<br />

ihm persönliche Fragen zu stellen, „das wäre zu<br />

intim gewesen“. Die Begegnung floss nun in ihre<br />

Hauptfigur in Das Blau des Kaftans ein. In ihrem<br />

Film ist er kein Friseur, sondern ein Schneidermeister<br />

namens Halim, der sein traditionelles Kaftan-<br />

Atelier mit seiner langjährigen Frau Mina betreibt.<br />

Sie sind Verbündete: Sie weiß von der Homosexualität<br />

ihres Mannes, sie versucht ihn zu schützen. Als<br />

sie schwer erkrankt und ein attraktiver Lehrling in<br />

der Schneiderei anfängt, beginnt sich ihre Beziehung<br />

zu verändern. Ein zarter, sinnlicher Film, der<br />

in einem Land spielt, in dem Homosexualität bestraft<br />

wird – und der in Cannes mit dem FIPRESCI-<br />

Preis ausgezeichnet wurde.<br />

#dasblaudeskaftans<br />

BROKER – FAMILIE GESUCHT – BEUROKEO KINOSTART 17.03.,<br />

Südkorea 2022, REGIE Hirokazu Kore-Eda, MIT Song Kang-ho,<br />

Bae Doona, Lee Joo-young, Gang Dong-won, Lee Ji-eun, FILM-<br />

LÄNGE 129 Min., © Filmladen<br />

DAS BLAU DES KAFTANS – LE BLEU DU CAFTAN KINO-<br />

START 17.03., F/Marokko/BE/DK 2022, REGIE Maryam<br />

Touzani, MIT Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui,<br />

FILMLÄNGE 122 Min., © Panda<br />

60 <strong>DOT</strong>.MOVIE


BEZIEHUNGS<br />

WEISE<br />

Verstehen lernen<br />

Alice Diop begeht mit „Saint Omer“ ein intensives Spielfilmdebüt.<br />

Wissen Sie, warum Sie<br />

Ihre Tochter getötet<br />

haben?“ – „Ich weiß es<br />

nicht. Ich hoffe, dass ich es durch<br />

dieses Verfahren verstehen werde“,<br />

antwortet die Frau, die vor Gericht<br />

steht. Laurence Coly hat ihr 15<br />

Monate altes Baby ins Meer gelegt.<br />

Nun wird der Mutter in der nordfranzösischen<br />

Stadt Saint Omer der<br />

Prozess gemacht. Im Gerichtssaal<br />

sitzt auch Rama: Die Professorin<br />

und Schriftstellerin ist aus Paris<br />

angereist, um über den Prozess zu<br />

schreiben. Sie will den Medea-Mythos<br />

zeitgemäß behandeln. Auch sie<br />

stammt – wie die Angeklagte – aus<br />

dem Senegal, und sie ist schwanger.<br />

Als das Verfahren beginnt, zeigt<br />

sich, dass nichts greifbar ist und<br />

dass sich Rama mit der Angeklagten<br />

identifiziert.<br />

SCHMERZHAFTE<br />

BEOBACHTUNGEN<br />

Die Figur der Rama ist sehr nah an<br />

Dokumentarfilmerin Alice Diop,<br />

die mit Saint Omer ihren ersten<br />

Spielfilm (Großer Preis der Jury in<br />

Venedig) gestaltet. Seit sie 2015 in<br />

„Le Monde“ ein körniges Standbild<br />

einer Überwachungskamera sah, das<br />

eine junge Frau mit einem Kinderwagen<br />

zeigte, war sie wie besessen<br />

von dem Fall, über den sie minutiös<br />

las und den sie später im Gerichtssaal<br />

beobachten würde. Zwei Tage, bevor<br />

das Bild veröffentlicht wurde, wurde<br />

in Berck-sur-Mer ein Baby von<br />

den Wellen angespült. Erst wurde<br />

vermutet, dass das Baby auf einem<br />

Flüchtlingsboot gewesen sei. Als<br />

aber im Gebüsch in Berck-sur-Mer<br />

ein Kinderwagen gefunden wurde,<br />

wurde allmählich rekonstruiert, dass<br />

Fabienne Kabou ihr Kind bei Flut am<br />

Strand zurückgelassen hat. „Sie hat<br />

gestanden; ich höre ihrem Anwalt<br />

zu, und sofort wird die Frage der<br />

Hexerei erwähnt. Ich erfahre, dass sie<br />

eine Doktorandin ist, eine Intellektuelle,<br />

die ersten Kommentare der<br />

Presse heben ihren außergewöhnlichen<br />

IQ von 150 hervor. Doch sie<br />

sagt, ihre Tanten im Senegal hätten<br />

sie verhext, was erklären würde, was<br />

sie getan hat … Für mich passt da<br />

etwas nicht zusammen. Zugleich<br />

frage ich mich, warum alle eine so<br />

große Sache daraus machen, dass sie<br />

sehr redegewandt ist, schließlich ist<br />

sie Akademikerin.“ Die junge Mutter<br />

Diop beobachtete Projektionen auf<br />

die Frau (auch von sich selbst); sie<br />

bemerkt in Saint Omer nicht nur die<br />

übriggebliebenen Wahlkampfplakate<br />

von Marine Le Pen, sondern auch<br />

die Blicke von weißen Passanten auf<br />

sie. Den Prozess besucht auch eine<br />

schwangere Journalistin, die – wie<br />

Diop selbst – in Tränen ausbricht,<br />

als es darum geht, dass die Anwältin<br />

nicht nur ihrer Klientin eine Stimme<br />

gebe, sondern auch der getöteten<br />

Tochter. All diese aufwühlenden<br />

Erfahrungen führen zu einem Film,<br />

der ebenso intensiv wie schmerzhaft<br />

und vielschichtig ist.<br />

www.filmgarten.at/saintomer<br />

SAINT OMER KINOSTART 10.03., F 2022,<br />

REGIE Alice Diop, MIT Kayije Kagame, Guslagie<br />

Malanda, Valérie Dréville, FILMLÄNGE 122 Min.,<br />

© Filmgarten<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 61


BEZIEHUNGS<br />

WEISE<br />

Glücks-Reenactment<br />

In „Akropolis Bonjour“ wird ein Familienurlaub nachgestellt –<br />

um so was wie ein Glücksempfinden zu reaktivieren.<br />

Seit Thierry (Jacques Gamblin,<br />

Der Name der Leute) nicht<br />

mehr arbeitet, hält ihn die<br />

Vergangenheit beschäftigt: Er digitalisiert<br />

die Familienfotos und hat<br />

dabei eine richtiggehende Obsession<br />

entwickelt. Die Erinnerungen von<br />

früher sind viel wichtiger als die<br />

neuen, die man machen könnte. Als<br />

seine Frau Claire (Pascale Arbillot,<br />

Madame Aurora und der Duft von<br />

Frühling) etwa einen spontanen<br />

Ausgehabend vorschlägt, ruft das<br />

in Thierry höchstens Verwirrung<br />

hervor: Wozu denn das, für so was<br />

gibt es doch gar keinen Grund?<br />

Claire, die schon lange mit ihrem<br />

Miteinander hadert, reicht es: Sie<br />

will ihn verlassen. Thierrys Reaktion<br />

fällt eigenwillig aus: Er entdeckt auf<br />

alten Urlaubserinnerungen eine<br />

Notiz von Claire („Wann machen wir<br />

diesen Urlaub noch einmal?“) und<br />

überrascht die Familie mit dem Plan,<br />

den Griechenlandurlaub aus dem<br />

Jahr 1998 nachzustellen – inkl. der<br />

längst erwachsenen Kinder (die teils<br />

bestochen werden müssen).<br />

62 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

RECYCELTER FAMILIENSINN<br />

Thierry plant nostalgisch. Bei der<br />

Autovermietung hat er den roten<br />

Minibus von damals aufgetan, auch<br />

das Hotel ist dasselbe, und das will<br />

was heißen: Es war schon damals<br />

nicht gut in Schuss. Die Ausflüge,<br />

die Abendgestaltung – alles soll so<br />

sein wie früher. Als sie glücklich<br />

waren. Natürlich ist die Katastrophe<br />

vorprogrammiert. Man könnte Jacques<br />

Gamblin ewig dabei zuschauen,<br />

wie er als ungeschickter Thierry<br />

beharrlich um die Liebe kämpft.<br />

Dass Regisseurdebütant François<br />

Uzan (Drehbuchautor der Netflix-<br />

Serie Lupin) in seinen Dreißigern<br />

mit seinen Eltern verreiste (und<br />

erkannte, dass die familiäre Dynamik<br />

immer gleich bleibt und man<br />

zum Zehnjährigen regrediert), war<br />

der Ausgangspunkt dieser zartmelancholischen<br />

Komödie, die mit<br />

ganz viel Empathie für die Figuren<br />

daherkommt und von der Arbeit der<br />

Zeit erzählt. Nicht nur die Familienmitglieder<br />

haben sich verändert,<br />

sondern auch ihr Urlaubsort – Griechenland:<br />

„Ich fand es spannend,<br />

auch davon zu erzählen, wie sehr<br />

sich dieses Land in den vergangenen<br />

Jahren gewandelt hat, und so die<br />

Verschiebung zu dem, was man als<br />

Tourist erwartet, und der heutigen<br />

Realität zu zeigen.“<br />

#akropolisbonjour<br />

AKROPOLIS BONJOUR – MONSIEUR<br />

THIERRY MACHT URLAUB – ON SOURIT<br />

SUR LA PHOTO KINOSTART 10.03.,<br />

F 2022, REGIE François Uzan, MIT Jacques<br />

Gamblin, Pascale Arbillot, Pablo Pauly, Agnès<br />

Hurstel, FILMLÄNGE 95 Min., © Polyfilm


Liebe am Infoscreen<br />

Chris Raiber schafft mit Verena Altenberger und Thomas Prenn<br />

eine zarte Romanze: „Sterne unter der Stadt“.<br />

sein Langfilmregiedebüt einfließen,<br />

bei dem der aus U-Bahnen<br />

und Zuggarnituren bekannte<br />

„Infoscreen“ eine zentrale Rolle<br />

spielen wird: als Kommunikationsmittel,<br />

das Nähe herstellt, aber<br />

gleichzeitig auch sichere Distanz<br />

zusichert. Raibers Alexander will<br />

schließlich nichts riskieren – er<br />

wagt es zum Glück aber doch,<br />

mit der lebenslustigen Caro in<br />

Kontakt zu treten …<br />

#sterneunterderstadt<br />

Als Kind beschließt Alexander,<br />

sich niemals zu<br />

verlieben. Er wird nicht<br />

denselben Fehler machen wie sein<br />

Vater. Jahre später aber begegnet<br />

er Caro, und seine Welt wird<br />

aus den Angeln gehoben. Chris<br />

Raiber (Walking on Sunshine)<br />

legt mit seinen Hauptdarstellern<br />

Verena Altenberger und Thomas<br />

Prenn einen Film vor, der durch<br />

seine Verspielt-/Verträumtheit<br />

ein wenig an Jean-Pierre Jeunets<br />

Amélie erinnert. In diesem<br />

märchenhaften Szenario, das im<br />

Wiener U-Bahn-Netz und vor Retrotapeten<br />

spielt, wird Alexander<br />

viermal erschossen und holt einmal<br />

den Winter in den Sommer.<br />

Raiber ließ Erinnerungen an<br />

seine Kindheit in einer Gemeindebausiedlung<br />

im 13. Bezirk in<br />

STERNE UNTER DER STADT KINOSTART<br />

03.03., A 2023, REGIE Chris Raiber, MIT<br />

Verena Altenberger, Thomas Prenn, Margarethe<br />

Tiesel, FILMLÄNGE 101 Min., © Filmladen<br />

AB 31. MÄRZ IM KINO<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 63


KIDS<br />

& FAMILY<br />

Freundschaft mit Rätseln<br />

Spatz Richard hebt sich wieder von den Störchen ab: „Überflieger 2“.<br />

Im Jahr 2017 musste Richard<br />

die bittere Wahrheit erfahren:<br />

Er ist kein Storch wie der<br />

Rest seiner Familie, und er wäre<br />

als Spatz nicht dazu geschaffen,<br />

den Flug nach Afrika zu bewältigen.<br />

Er würde den Flug nicht<br />

überleben, also würden sie ohne<br />

64 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

ihn aufbrechen. Ihn zurücklassen.<br />

Ohne ihn überwintern. Das<br />

ließ der entschlossene Kerl nicht<br />

auf sich sitzen und stürzte sich<br />

gemeinsam mit der überdrehten<br />

Zwergeule Olga, ihrem imaginären<br />

Freund Oleg und dem selbstverliebten<br />

Wellensittich Kiki, der<br />

leider unter Höhenangst leidet, in<br />

ein turbulentes Abenteuer.<br />

Das liegt lange zurück. Vor allem<br />

für ein Spatzenleben. Wenn wir<br />

den munteren Sperling im März<br />

im Kino wiedersehen, dann<br />

genießt er die Überwinterung<br />

im nördlichen Afrika in vollen


ÜBERFLIEGER 2:<br />

DAS GEHEIMNIS DES<br />

GROSSEN JUWELS –<br />

RICHARD THE STORK AND<br />

THE MYSTERY OF THE<br />

GREAT JEWEL<br />

KINOSTART 24.03.,<br />

D/BE/NO 2023,<br />

REGIE Mette Tange &<br />

Benjamin Quabeck,<br />

© Constantin Film<br />

Zügen. Als allmählich die Heimreise<br />

ansteht, wird es Zeit für<br />

die Ernennung eines Leitstorch-<br />

Lehrlings, der den Schwarm<br />

anführt. Richard ist felsenfest<br />

davon überzeugt, dass er dazu<br />

auserkoren wird – aber die Wahl<br />

fällt auf seinen Storchenbruder<br />

Max. Beleidigt schwirrt Richard<br />

ab und landet kurzerhand im<br />

nächsten fordernden Abenteuer:<br />

Spätzin Samia und ihre Horde<br />

befinden sich in den Fängen des<br />

tyrannischen und eitlen Pfaus<br />

Zamano. Die Freiheit gibt es nicht<br />

geschenkt: Sie müssen dafür ein<br />

Rätsel lösen und das große Juwel<br />

für Zamano finden. Klar, dass<br />

Richard Samia hilft, wo er kann.<br />

Musste Richard in seinem ersten<br />

Kinoabenteuer lernen, ein Storch<br />

zu sein, muss er nun lernen,<br />

was es heißt, als Teamplayer zu<br />

agieren, und wie man seinen<br />

Freunden Vertrauen schenkt. Das<br />

wird keine leichte Aufgabe für<br />

den kleinen Spatz, der gern seinen<br />

Kopf durchsetzt.<br />

TEAMGEIST<br />

Das Regieduo Mette Tange<br />

(Animation u.a. bei Captain<br />

Underpants, Sing) und Benjamin<br />

Quabeck (Nichts bereuen) löst<br />

Toby Genkel, der sich um das<br />

erste Abenteuer kümmerte, ab.<br />

Was aber bleibt, sind die detailverliebte<br />

Animation, die familienfreundlichen<br />

Dialoge, der<br />

liebenswerte Humor und eine<br />

Botschaft, die bestärkend wirkt –<br />

Richard und das kleine Publikum<br />

werden sehen: Gemeinsam schafft<br />

man alles!<br />

www.constantinfilm.at<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 65


DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE – 10.03. Laurent Charbonnier und<br />

Michel Seydoux gestalten einen Film für die Sinne, wenn sie eine alte,<br />

majestätische Eiche und ihre Bewohner im Laufe der Jahreszeiten anvisieren:<br />

Hier tummeln sich ein geschäftiges Eichhörnchen, Rüsselkäfer,<br />

Eichelhäher, unermüdlich werkende Ameisen, Mäusefamilien, Marienkäfer<br />

und viele andere Lebewesen. Ein „Mietshaus in der Natur“, in dem<br />

immer das pralle Leben herrscht. Die Regisseure verzichten bei ihrem<br />

Film, der seine Weltpremiere bei der Berlinale feiert, auf begleitende<br />

Worte – die detailreichen Naturaufnahmen sprechen für sich.<br />

MEINE SCHWESTER, IHRE<br />

HOCHZEIT & ICH – LE DIS-<br />

COURS – 23.03. Eben noch ging es<br />

um Fußbodenheizungen, nun fällt<br />

beim qualvollen Familienessen ein<br />

Satz, der Adrien noch mehr leiden<br />

lässt: „Deine Schwester würde sich<br />

freuen, wenn du bei der Hochzeit eine<br />

Rede hältst“, spricht deren nerviger<br />

Verlobter. Das trifft sich nicht gerade<br />

gut: Über die Liebe hat Adrien nicht<br />

viel Hoffnungsvolles zu sagen, seit<br />

seine Freundin Sonia vor einem Monat<br />

eine Beziehungspause eingeläutet<br />

hat. Wie lange dauert eine Pause?<br />

Während er auf eine Nachricht von<br />

ihr wartet (er ist schwach geworden<br />

und hat ihr eine SMS geschickt), geht<br />

es im Kopf des nervösen Mannes<br />

rund: Er flüchtet sich in eine Fantasiewelt,<br />

wo seine Gedankenspielchen<br />

gar beim Mord landen. Adrien ist,<br />

was sein Innenleben anlangt, sehr<br />

mitteilungsdürftig: Für das Publikum<br />

durchbricht er gerne die vierte Wand<br />

– und das wird äußerst unterhaltsam.<br />

Benjamin Lavernhe (The French<br />

Dispatch) führt als liebenswürdiger<br />

Neurotiker Laurent Tirards (Der<br />

kleine Nick) gewitzte Komödie an.<br />

DAVID GARRETT ALIVE IN<br />

ROME – 05.03. Am 5. März geht<br />

es in die Caracalla-Thermen Roms,<br />

wo Stargeiger David Garrett mit den<br />

größten Hits aus seinem „Alive“-Programm<br />

auftrumpft. Die 105 Minuten<br />

geballte Crossover-Power aus Rom<br />

sind nicht alles, was an diesem Abend<br />

geboten wird: David Garrett tritt live<br />

in Hamburg auf und wird nicht nur<br />

die 950 Zuschauer vor Ort begrüßen,<br />

sondern Fans in Kinosälen europaweit.<br />

Nach dem Konzertfilm steht also<br />

noch ein Q&A auf dem Programm<br />

– und auch die exklusive Liveperformance<br />

ausgewählter Stücke.<br />

TAGEBUCH EINER<br />

PARISER AFFÄRE – 23.03.<br />

In 20 Jahren Ehe hat Familienvater<br />

Simon (Vincent<br />

Macaigne, Irma Vep) oft von<br />

unverbindlichen Affären<br />

geträumt. Nun steht (bald:<br />

liegt) Charlotte (Sandrine<br />

Kiberlain) vor ihm, die mit<br />

der Liebe längst abgeschlossen<br />

hat. Aber natürlich<br />

bleiben bei den beiden die<br />

Gefühle nicht aus: Sie verstehen<br />

sich auch abseits der<br />

Laken; ihre Treffen werden<br />

länger, die Abstände dazwischen<br />

kürzer – und aus der<br />

Erzählung einer Affäre wird<br />

ein romantisch-verspielter<br />

feinsinniger Liebesfilm (Regie:<br />

Emmanuel Mouret, Der<br />

Preis der Versuchung).<br />

ZUSAMMENLEBEN – 10.03.<br />

Welche Vorstellungen haben<br />

Migrantinnen und Migranten<br />

von Wien und Österreich? Und<br />

was wird ihnen beim Akklimatisieren<br />

vermittelt – und wie? Wie<br />

ist „der Wiener“? Wie begegnet<br />

man ihm am besten? – Thomas<br />

Fürhapter blickt mit seiner u.a. bei<br />

der Diagonale ausgezeichneten<br />

Doku in viele neugierige, fragende,<br />

skeptische, belustigte Gesichter: Er<br />

dokumentiert jene Kursangebote<br />

der Stadt Wien, der Migranten<br />

und Migrantinnen den Einstieg<br />

ins Leben in Österreich erleichtern<br />

sollen, wo Rechtliches und Privates<br />

zur Sprache kommt, ein Angebot,<br />

das gleichermaßen Kulturvermittlung<br />

wie Gesprächskreis ist. Eine<br />

empathische, pointierte Arbeit.<br />

© Filmladen, Neox, Polyfilm, Stadtkino, Crunchyroll, Cinedex<br />

66 <strong>DOT</strong>.MOVIE


DEMON SLAYER: KIMETSU<br />

NO YAIBA – TO THE SWORDS-<br />

MITH VILLAGE – 07.03. 150 Mio.<br />

Exemplare wurden bislang von den<br />

„Demon Slayer“-Mangas verkauft.<br />

Die Geschichte beginnt, als Tanjirō<br />

Kamado den Teufelsjägern beitritt,<br />

um seine in einen Teufel verwandelte<br />

Schwester Nezuko wieder zum Menschen<br />

zu machen. Im aktuellen Film<br />

stellen er und seine Kameraden sich<br />

mehreren hochrangigen Dämonen.<br />

FEMINISM WTF – 31.03.<br />

Katharina Mückstein beschäftigt<br />

sich damit, welche Themenvielfalt<br />

2023 unter dem Begriff Feminismus<br />

zusammengefasst wird.<br />

Expertinnen hinterfragen, wie<br />

Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse<br />

aufgebrochen werden<br />

können, um eine solidarische<br />

Gesellschaft zu ermöglichen. Dazwischen<br />

streut Mückstein Tanzund<br />

Performance-Sequenzen zum<br />

elektronischen Sound von Tony<br />

Renaissance ein.<br />

<strong>DOT</strong>.<br />

ARTHAUS<br />

GÜVEN BANA – 09.03. Özcan<br />

und Sercan sind hoch verschuldet.<br />

Als sie von ihrem Onkel Geld<br />

leihen wollen, beginnen ihre<br />

Probleme erst recht. Nicht, weil<br />

ihr Onkel just in dem Moment,<br />

als er ihnen 150.000 türkische<br />

Lira aushändigen möchte, an<br />

einem Herzinfarkt stirbt, sondern<br />

weil sich sein Geld als Falschgeld<br />

entpuppt …<br />

THE QUINTESSENTIAL QUINTUPLETS MOVIE – 28.03.<br />

Futaro Uesugi stammt aus ärmlichen Verhältnissen, er kann das<br />

eintrudelnde Jobangebot als Nachhilfelehrer entsprechend gut<br />

gebrauchen. Als seine Schützlinge entpuppen sich Klassenkameradinnen,<br />

die neu an seiner Schule sind: Fünflinge, die wenig vom<br />

Lernen halten …<br />

Graz, 21.—26.<br />

März 2023<br />

diagonale.at<br />

Diagonale’23<br />

Festival des<br />

österreichischen<br />

Films<br />

#Diagonale23<br />

#FestivalOfAustrianFilm<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 67


LASS MICH FLIEGEN – 17.03. „Ich wünsche dir, so wie<br />

jedem Menschen, als ein Universum mit unendlich vielen<br />

Möglichkeiten betrachtet zu werden“, sagt Regisseurin Evelyne<br />

Faye zu ihrer Tochter Emma Lou. Emma Lou hat, wie die Protagonisten<br />

des Filmes, Trisomie 21. Die Diagnose bringt viele<br />

Hürden in puncto Eigenständigkeit und Freiheit mit sich. Das<br />

zeigt Faye zum Beispiel beim Pärchen Raphael und Johanna,<br />

bei denen von Familienplanung die Rede ist. Oder anhand<br />

von Andrea, die auf eine Anstellung als Altenpflegerin hofft,<br />

bisher aber immer nur Praktika machen konnte. Die drei und<br />

die politisch aktive Magdalena werden bei ihrem Alltag von<br />

der Kamera begleitet. Der Alltag mit ihrer Tochter inspirierte<br />

Faye zum Film: „Von Geburt an war ich mit einer Dynamik<br />

konfrontiert, die ich bei meinen anderen beiden<br />

Kindern nicht erlebt habe. Seitens von<br />

Ärzt:innen oder Therapeut:innen wurde<br />

mir sehr rasch erzählt, wie sie sein<br />

wird, was sie wird machen können<br />

und vor allem was sie nicht wird<br />

machen können. Emma Lou ist nun<br />

zehn, und ich habe den Eindruck,<br />

in jeder Lebensphase wird mir über<br />

sie viel erzählt, anstatt dass man<br />

zunächst einmal hinschaut, wie sie<br />

ist, welche Persönlichkeit sie hat.“ Ihr<br />

Film schaut sehr genau hin und sieht<br />

Ideen und Möglichkeiten.<br />

LARS EIDINGER – SEIN ODER NICHT<br />

SEIN – 24.03. Das Spiel von Lars Eidinger<br />

(Alle anderen, Irma Vep, zuletzt: Noah<br />

Baumbachs White Noise) ist von Intensität<br />

geprägt. Regisseur Reiner Holzemer<br />

(Anton Corbijn – Most Wanted) macht<br />

sich auf, mehr über seine Herangehensweise<br />

an neue Rollen zu erfahren. Wie<br />

macht er sich Texte zu eigen? Wie küsst<br />

er die eindringliche Emotionalität wach?<br />

Neun Monate lang war Holzemer mit der<br />

Kamera an Eidingers Seite: fängt Impressionen<br />

von den Proben zum „Jedermann“<br />

bei den Salzburger Festspielen 2021 ein,<br />

besucht die Berliner Schaubühne und den<br />

Intendanten/Regisseur Thomas Ostermeier,<br />

spricht mit Schauspielkolleginnen wie<br />

Juliette Binoche und Isabelle Huppert.<br />

<strong>DOT</strong>.<br />

ARTHAUS<br />

© Polyfilm, Filmladen, MET Opera, Luf<br />

CINEPLEXX OPERA & BALLETT<br />

LOHENGRIN – 18.03.<br />

17 Jahre lang war Wagners<br />

geheimnisvoller Schwanenritter<br />

Lohengrin nicht mehr an der<br />

Met zu sehen. Nun lockt eine<br />

stimmungsvolle Neuinszenierung<br />

von Regisseur François Girard.<br />

Piotr Beczala, der 2018 bei den<br />

Bayreuther Festspielen sein herausragendes<br />

Debüt als Lohengrin<br />

gab, führt eine hochkarätige<br />

Sängerriege an.<br />

FALSTAFF – 01.04.<br />

Sir John Falstaff, ein Ritter und<br />

Lebemann, hat seine finanziellen<br />

Mittel mehr als ausgeschöpft, also<br />

wirbt er um Damen und hofft<br />

nicht nur auf amouröse Zuwendung.<br />

Verdis letztes Meisterwerk<br />

beruht auf Shakespeares „Die<br />

lustigen Weiber von Windsor“. In<br />

der musikalischen Fassung dieser<br />

herrlichen Komödie singt der<br />

deutsche Bariton Michael Volle als<br />

Ritter Falstaff seine erste Verdi-<br />

Partie an der Met. Robert Carsens<br />

vielgepriesene Inszenierung spielt<br />

auf dem Land im England des 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

TURAN<strong>DOT</strong> – 22.03. Am Royal<br />

Opera House in London steht derweil<br />

Puccinis letzte Oper auf dem<br />

Programm. Es geht an den Hof<br />

der Prinzessin Turandot. Können<br />

ihre Freier ihre Rätsel nicht lösen,<br />

werden sie brutal ermordet. Dann<br />

jedoch taucht ein geheimnisvoller<br />

Prinz auf, der nicht gleich scheitert<br />

… In Andrei Serbans Inszenierung<br />

erstrahlen Tanz, Drama und ein<br />

Fantasiebild des alten Peking in<br />

kraftvollen Farben: „Nessun dorma“.<br />

Antonio Pappano dirigiert,<br />

Anna Pirozzi singt die Titelrolle,<br />

Yonghoon Lee den Calàf.<br />

www.cineplexx-opera.at<br />

LOHENGRIN<br />

FALSTAFF<br />

TURAN<strong>DOT</strong><br />

68 <strong>DOT</strong>.MOVIE


GROSSES KINO<br />

MIT FAMILIÄREM FLAIR!<br />

Willkommen in den Kinos Bludenz und Dornbirn.<br />

Das persönliche<br />

Blockbuster-Kino für die<br />

ganze Familie!<br />

#kinobludenz<br />

www.kino-bludenz.at<br />

DAS<br />

Arthouse Kino<br />

für Vorarlberg!<br />

#cinemadornbirn<br />

www.cinema-dornbirn.at


HEIM<br />

WERK<br />

EUPHORIE IM STREAM: NEWS & RELEASES<br />

Fleishman is in Trouble (S1)<br />

Gerade als der frischgeschiedene<br />

Arzt Toby Fleishman in<br />

seinem neuen Alltag zwischen<br />

alten Freunden und Dating-Apps<br />

angekommen ist, steht wieder<br />

alles kopf: Seine Exfrau Rachel<br />

liefert die beiden gemeinsamen<br />

Kinder einen Tag zu früh und zwar<br />

mitten in der Nacht – um 4:00 Uhr<br />

Früh!– bei ihm ab und verschwindet<br />

dann spurlos. Der empörte<br />

Toby versucht – zwischen seinem<br />

fordernden Beruf und dem ähnlich<br />

fordernden Terminplan der Kinder<br />

– den Dingen auf den Grund zu<br />

gehen. Dies beinhaltet auch, dass<br />

er sich endlich damit auseinandersetzt,<br />

was in seiner Ehe überhaupt<br />

schieflief. Vielleicht muss er sich<br />

sogar eingestehen, dass es vielleicht<br />

nur seine eigene Erzählung ist, dass<br />

Rachels Verschwinden mit ihren<br />

familienfeindlichen Karriere- und<br />

Lifestyle-Ambitionen an der Upper<br />

East Side zu tun hat. Die Sicht auf<br />

eine Beziehung ist immer auch<br />

anfällig für Fehlinterpretationen …<br />

Der gewitzte und empathische<br />

Bestseller von Taffy Brodesser-<br />

Akner wird in feiner Besetzung in<br />

einen Achtteiler verwandelt: Zum<br />

Titelhelden wird Jesse Eisenberg<br />

(Die Unfassbaren), zur abgetauchten<br />

Ex Claire Danes (Homeland),<br />

im Freundeskreis tummeln sich<br />

Adam Brody (O.C., California),<br />

Lizzy Caplan (Masters of Sex) und<br />

Josh Radnor (How I Met Your<br />

Mother).<br />

Die erste Staffel von „Fleishman<br />

is in Trouble“ läuft ab sofort bei<br />

Disney+.<br />

BOSTON STRANGLER EXTRAPOLATIONS (S1) LUTHER –<br />

THE FALLEN SUN<br />

Anfang der 1960er-Jahre wird<br />

Boston von einer Mordserie<br />

erschüttert: 13 Frauen werden<br />

erdrosselt. Matt Ruskin inszeniert<br />

den Fall als Recherche-Thriller:<br />

Zwei Reporterinnen (Keira<br />

Knightley, Carrie Coon) ermitteln<br />

und haben dabei mit Sexismus<br />

zu kämpfen. Das persönliche Risiko<br />

wird bei der Suche nach der<br />

Wahrheit immer größer.<br />

Ab 17.03. bei Disney+.<br />

70 <strong>DOT</strong>.MOVIE<br />

Die Anthologieserie, die die<br />

Folgen des Klimawandels für die<br />

Menschheit – u.a. auf die Liebe,<br />

die Familie, den Glauben und die<br />

Arbeit – veranschaulicht, ist nicht<br />

nur inhaltlich, sondern auch in der<br />

Besetzung gewichtig: U.a. sind Meryl<br />

Streep, Edward Norton, Tobey<br />

Maguire, Forest Whitaker, Diane<br />

Lane, Sienna Miller, Kit Harrington<br />

und Marion Cotillard zu sehen.<br />

Ab 17.03. bei Apple TV+.<br />

Idris Elba kehrt als Kult-Ermittler<br />

Luther (den er fünf Staffeln lang<br />

spielte) zurück – in Spielfilmlänge.<br />

Der unkonventionelle Ex-Detective,<br />

der als angeblicher Mörder<br />

im Gefängnis sitzt, bricht aus und<br />

macht sich daran, offene Rechnungen<br />

zu begleichen. Er möchte einen<br />

Serienmörder und Cyber-Psychopathen<br />

(Andy Serkis) stoppen.<br />

Ab 10.03. bei Netflix.


Erfundene Wahrheit – Die Relotius Affäre<br />

Die Vorweihnachtszeit im Jahr<br />

2018 war beim Nachrichtenmagazin<br />

„Spiegel“ alles andere als<br />

besinnlich – das renommierte Blatt<br />

musste sich einer katastrophalen<br />

Imagekrise stellen: Claas Relotius,<br />

Wunderkind beim „Spiegel“, der<br />

mit seinen Reportagen einen Preis<br />

nach dem anderen einfuhr, hat es<br />

mit dem journalistischen Ethos<br />

nicht so genau genommen. Wenn es<br />

der Atmosphäre half, erfand er eine<br />

Szenerie; er legte Gesprächspartnern<br />

Worte in den Mund, oder er erfand<br />

einfach kurzerhand Menschen,<br />

die teils horrible Taten begingen.<br />

„Er hat betrogen, wir haben uns<br />

betrügen lassen, die Chefredaktion,<br />

die zuständige Ressortleitung und<br />

Dokumentation. Wir waren immer<br />

stolz auf unser System der vielen<br />

Absicherungen, dass die Texte von<br />

so vielen Augen gelesen werden.<br />

Unsere Dokumentare sind die<br />

Faktenchecker, die unsere Texte<br />

überprüfen und Fehler ausmerzen<br />

sollen. Heute wissen wir, dass dieses<br />

System lückenhaft ist“, schrieben die<br />

Blattmacher waidwund. Dass Relotius<br />

heute nicht mehr für ehrwürdige<br />

Nachrichten<strong>magazine</strong> dichtet,<br />

liegt an einem skeptisch gewordenen<br />

freien Reporter: Juan Moreno.<br />

Wie in Hinter den Schlagzeilen<br />

(2021) skizziert Regisseur Daniel<br />

Sager Hintergründe journalistischer<br />

Arbeit. Nun ist es also die Geschichte<br />

des journalistischen Hochstaplers,<br />

für die er u.a. Exkollegen und<br />

angebliche Gesprächspartner von<br />

Relotius vor die Kamera holt.<br />

„Erfundene Wahrheit“ ist ab 24.03.<br />

bei Sky zu sehen.<br />

© Disney+, Apple TV+, Netflix, Sky<br />

© 2022 AMC Network Entertainment LLC. All Rights Reserved<br />

(S1)<br />

Die engagierte Neurochirurgin<br />

Dr. Rowan Fielding (Alexandra<br />

Daddario) hat gelernt, sich als Frau<br />

gegen arrogante Vorgesetzte und<br />

Kollegen zu behaupten. Doch nun,<br />

als sie versucht, ihre erneut an Krebs<br />

erkrankte Adoptivmutter in einer<br />

experimentellen klinischen Studie<br />

unterzubringen, steht sie an. Als sie<br />

nacheinander eine Auseinandersetzung<br />

mit ihrem Chef und dem Studienleiter<br />

hat, brechen beide tot zusammen.<br />

Diagnose: ein Aneurysma<br />

im Gehirn. Kann es sein, dass Rowan<br />

das verursacht hat? Verfügt sie über<br />

Kräfte, von denen sie nichts ahnt?<br />

Stehen diese in Verbindung mit ihrer<br />

geheimnisvollen biologischen Familie?<br />

Rowan versucht in New Orleans<br />

mehr über ihre Herkunft zu erfahren<br />

und entdeckt, dass die Frauen ihrer<br />

Familie seit vielen Jahrhunderten ihr<br />

geheimes Wissen weitergeben: Sie<br />

sind Hexen. Bald wird sich Rowan<br />

einem gefährlichen Wesen stellen<br />

müssen, das ihre Familie schon seit<br />

Generationen verfolgt …<br />

Mit Mayfair Witches setzt die<br />

US-Serienschmiede AMC (The<br />

Walking Dead) einen weiteren<br />

Bestseller von Anne Rice als Serie<br />

um – wie jüngst Interview with<br />

the Vampire. Michelle Ashford<br />

und Esta Spalding (Masters of Sex)<br />

inszenieren die Bestseller-Trilogie<br />

als zeigemäßen Fantasy-Horror. Als<br />

Ärztin, die sich auf die Suche nach<br />

dem Ursprung ihrer magischen<br />

Kräfte begibt und sich gegen (über-)<br />

menschliche Alphamänner durchsetzt,<br />

ist Alexandra Daddario (The<br />

White Lotus) im Einsatz.<br />

Die erste Staffel von „Mayfair<br />

Witches“ ist ab 31.03. bei Sky<br />

zu sehen.<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 71


HEIM<br />

WERK<br />

NEUES IM HEIMKINO<br />

TAUSEND ZEILEN<br />

RHEINGOLD<br />

THE OLD WAY<br />

Michael Herbig erzählt den<br />

Skandal um den „Spiegel“-Reporter<br />

Claas Relotius (Jonas Nay,<br />

Deutschland 86) nach, der das<br />

Nachrichtenmagazin 2018 in eine<br />

katastrophale Imagekrise stürzte:<br />

Das Wunderkind des Blattes stützte<br />

sich bei seinen Reportagen nicht<br />

auf Recherchen, sondern vor allem<br />

auf seine Fantasie …<br />

Ab 02.03. im Handel.<br />

Fatih Akin verfilmt das Leben des<br />

Rappers Xatar, eines gebürtigen<br />

Iraners, der als Kleinkind in einem<br />

irakischen Gefängnis landete,<br />

später in Deutschland Dealer<br />

wurde, Stoff verlor und einen<br />

Goldtransporter überfiel, um die<br />

Kartellschulden aufzutreiben. Im<br />

Gefängnis machte er heimlich Rap<br />

und landete Chartplatzierungen …<br />

Ab 30.03. im Handel.<br />

Nach Hunderten Filmrollen ist<br />

Nicolas Cage erstmals in einem<br />

Western zu sehen: Mit Colton<br />

Briggs spielt er einen Mann, der<br />

eine Läuterung vom Revolverhelden<br />

zum friedfertigen Kaufmann<br />

durchlebte – durch die Liebe. Als<br />

seine Frau ermordet wird, erinnert<br />

er sich daran, was eine Waffe alles<br />

ausrichten kann …<br />

Ab 31.03. im Handel.<br />

Triangle of Sadness<br />

Zwischen Oligarchen,<br />

Trophäenfrauen, Waffenhändlern<br />

und Langeweilern<br />

finden sich zwei wieder, die<br />

sich durch inszenierte Leere über<br />

Wasser halten: Das Influencer-/<br />

Model-Pärchen Yaya (Charlbi<br />

Dean) und Carl (Harris Dickinson,<br />

Beach Rats) schlägt die Einladung<br />

auf eine Fünf-Sterne-Luxusjacht<br />

sicher nicht aus. Die Fadesse am<br />

Sonnendeck wird ebenso in Szene<br />

gesetzt wie die Menüabfolge beim<br />

Captain’s Dinner (als Kapitän mit<br />

Weltekel: Woody Harrelson), während<br />

sich andere Gäste (herrlich:<br />

Sunnyi Melles) einen Spaß daraus<br />

machen, vom Personal, das zu den<br />

reichen Gästen nicht Nein sagen<br />

soll, die absurdesten<br />

Dinge zu verlangen.<br />

Die Inszenierung<br />

findet ein Ende, als<br />

sich für alle – für die<br />

Habenden ebenso wie<br />

für die an Bord dienenden<br />

Habenichtse<br />

– die Hierarchie<br />

umkehrt: Ein Sturm<br />

zieht auf, alles ist<br />

buchstäblich nur noch zum Kotzen<br />

(wieder gehört die Show Sunnyi<br />

Melles), die Jacht sinkt, und eine<br />

Handvoll Menschen – Gäste wie<br />

Personal – kann sich an Land<br />

retten. Auf eine einsame Insel. Da,<br />

wo das Geld nicht regiert, gelten<br />

andere Regeln für die Hierarchie:<br />

Wer kann das Überleben sichern?<br />

Fischen, jagen, Feuer machen? Wer<br />

hat noch nützliche Waren bei sich?<br />

Wer gibt den Ton an? Was tragen<br />

nun die bei, die ihr Leben lang nur<br />

bestellt haben und sich bedienen<br />

ließen? Sie werden nun alle<br />

Abigail (Dolly de Leon)<br />

kennenlernen, die als<br />

philippinische Toilettenfrau<br />

des Schiffs bis<br />

dato übersehen wurde:<br />

Ruben Östlund (Turist<br />

– Höhere Gewalt, The<br />

Square) spielt vergnügt<br />

mit Hierarchien und<br />

Machtverhältnissen.<br />

Ab 24.03. im Handel.<br />

© Alamode Film, Warner Bros, Splendid Film/WVG<br />

72 <strong>DOT</strong>.MOVIE


EINE SCHEIBE TOASTBROT FÜR RORY IN „THE NEST“<br />

R<br />

ory ist groß im Taktieren<br />

und im Ausformulieren von<br />

Behauptungen. Wenn es von<br />

den Annehmlichkeiten der amerikanischen<br />

Vorstadt in die Isolation<br />

des britischen Landes geht, ist nur<br />

das jahrhundertealte Landgut von<br />

stattlichem Ausmaß gut genug.<br />

Egal, ob man das alles überhaupt<br />

bezahlen und in Schwung halten<br />

kann oder nicht. Als der Spekulant<br />

bei einem Geschäftsessen pausenlos<br />

Reden schwingt und sich gerade in<br />

Ausführungen über Theaterinszenierungen<br />

verliert, obgleich er nie<br />

einen Fuß ins National Theatre<br />

gesetzt hat, platzt seiner Frau<br />

Allison endgültig der Kragen. Sie<br />

hat ihn in jüngster Zeit schon ein<br />

paar Mal auflaufen lassen und die<br />

Regeln des Spiels missachtet – etwa<br />

im noblen Restaurant, in dem selbst<br />

die Vorspeise über ihre aktuellen<br />

Verhältnisse geht, und sie beim<br />

Weinkosten zur Brüskierung der Situation<br />

direkt aus der Flasche trank.<br />

Der Umgang ist längst nur noch<br />

passiv-aggressiv. Sie ließ Rory auch<br />

bei der Immobilienbesichtigung<br />

eines möglichen Zweitwohnsitzes<br />

direkt in London dumm dastehen.<br />

Sie wusste zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits, dass Rory mit ungedeckten<br />

Schecks bezahlt und dass sich die<br />

Familie nicht einmal leisten kann,<br />

ihr eigentliches Zuhause zu möblieren.<br />

Wieso nun die Suche nach<br />

einem Zweitwohnsitz behaupten?<br />

Muss Rory selbst vor dem innersten<br />

Kern Selbstmarketing betreiben?<br />

Nun also sabotiert Allison – die<br />

längst am benachbarten Hof Mist<br />

schaufelt, um ihr eigenes Geld zu<br />

verdienen – sein Geschäftsessen,<br />

ehe sie es grußlos verlässt. Bloß<br />

nicht mehr das verlogene Spiel<br />

ihres Mannes mitmachen. Bislang<br />

war es an Rory, über die Familie zu<br />

bestimmen, es ist überfällig, dass<br />

Allison aufbegehrt.<br />

Der ambitionierte Unternehmer<br />

Rory verschiffte seine Frau und<br />

ihre beiden Kinder (seinen Sohn<br />

Benjamin, der auf eine Privatschule<br />

kommt, und seine Stieftochter Sam,<br />

für die er weniger große Aufwendungen<br />

macht) vor Kurzem aus den<br />

USA nach England: seine Heimat.<br />

Mit dem Landgut übernimmt<br />

er sich nicht nur: Keines seiner<br />

Familienmitglieder fühlt sich in<br />

den holzvertäfelten Sälen richtig<br />

wohl. Alles ist zu groß, alles wirkt<br />

inszeniert. Das Gefühl von Zuhause<br />

wird in Europa nie aufkommen.<br />

Zum bestimmenden Moment im<br />

Leben der Familie ist längst Rorys<br />

Gier geworden, die zerstörerisches<br />

Potenzial hat. Gier, vermengt mit<br />

einer verschobenen Selbstwahrnehmung:<br />

Er selbst stammt aus<br />

einfachen Verhältnissen und erlebte<br />

FILM<br />

KOST<br />

eine lieblose Kindheit. Dass auch er<br />

dabei ist, Lieblosigkeit zu verbreiten,<br />

bemerkt er gar nicht. Sean<br />

Durkin (Martha Marcy May Marlene)<br />

siedelt seinen Thriller im Jahr<br />

1986 an, die Zeit der anbrechenden<br />

Globalisierung, in der in London<br />

alles „Deregulierung!“ schreit. „Im<br />

Wesentlichen wollte ich die damals<br />

gefeierten Werte wie Risiko und<br />

Ehrgeiz untrennbar mit den familiären<br />

Problemen verbinden.“<br />

Nach dem unglücklich verlaufenen<br />

Geschäftsessen und dem<br />

eskalierenden Verlauf, den der<br />

getrennt verbrachte Abend für<br />

das auseinanderdriftende Ehepaar<br />

(Jude Law und Carrie Coon) nahm,<br />

findet sich die vierköpfige Familie<br />

erstmals bei einem gemeinsamen<br />

Frühstück wieder: im Morgengrauen,<br />

in Katerstimmung. Zwischen<br />

angebrochenen Pepsi-Flaschen<br />

und Resten aus dem Kühlschrank<br />

begegnen sie sich ehrlicher als in all<br />

den chicen Behauptungen davor.<br />

„Rory, hör auf “, stoppt ihn seine<br />

Frau, als Rory wieder mit Luftschlössern<br />

beginnt. Zu Tränen und<br />

einer Umarmung gibt es Toastbrot.<br />

THE NEST UK/Kanada 2020, REGIE<br />

Sean Durkin, MIT Jude Law, Carrie Coon,<br />

FILMLÄNGE 107 Min., © Filmladen.<br />

Als DVD, Blu-ray und VOD (z.B. bei<br />

Amazon Prime) erhältlich.<br />

<strong>DOT</strong>.MOVIE 73


ZUKUNFT<br />

Lehrling in der Systemgastronomie<br />

(m/w/d)<br />

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McDonald’s ermöglicht dir den optimalen Einstieg in die Arbeitswelt!<br />

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Wir freuen uns, wenn du Teil unseres Teams wirst!<br />

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Ziggy Alberts<br />

Ziggy Alberts, der australische<br />

Singer-Songwriter, Umweltaktivist<br />

und Surfer, kündigt seine Rückkehr<br />

nach Europa im Rahmen seiner<br />

„Rewind Tour“ an. Auf der Tour<br />

wird er seine größten Hits, Fan-<br />

Favoriten und Tracks seines neuen<br />

Albums „Dancing in the Dark“<br />

präsentieren. Dabei ist garantiert,<br />

dass er mit seiner charakteristischen<br />

Bühnenpräsenz und seinen<br />

Geschichten über Abenteuer,<br />

Mut und Verbundenheit seine<br />

Zuhörerschaft begeistern wird.<br />

7 SEITEN<br />

<strong>DOT</strong>.PLANER<br />

www.arena.co.at, Arena Wien,<br />

Baumgasse 80, 1030 Wien, 02. Mai,<br />

20:00 Uhr, VVK: € 31,80<br />

© Janneke Storm, Thomas Leskoschek<br />

Cooler Sport<br />

Die CEV Snow Volleyball Tour<br />

kehrt von 23. bis 26. März zu ihrem<br />

Geburtsort nach Wagrain im<br />

Snowspace Salzburg zurück. Am<br />

Gipfel der Flying-Mozart-Bahn<br />

entstand vor über einem Jahrzehnt<br />

die Idee, Volleyball auch im Schnee<br />

zu spielen. Seitdem entwickelte<br />

sich diese Volleyball-Version so<br />

rasant, dass es mittlerweile sogar<br />

schon eine internationale Tour<br />

gibt und in Wagrain 2018 schon<br />

Europameisterschaften ausgetragen<br />

wurden. Die Zuseher dürfen sich<br />

also auf coole Spiele mit heißer<br />

Stimmung freuen.<br />

snowvolleyball.com


Mit einem neuen Longplayer und einer Welttournee feiert<br />

Eros Ramazzotti sein großes Comeback und nimmt seine Fans<br />

mit auf eine musikalische Reise.<br />

www.stadthalle.com,<br />

Wiener Stadthalle,<br />

Halle D, Dr.-Roland-<br />

Rainer-Platz 1,<br />

1150 Wien, 17. April,<br />

19:30 Uhr,<br />

VVK: ab € 66,10<br />

Vier Jahre nach seinem letzten<br />

Studiowerk hat der italienische<br />

Popstar im Vorjahr sein lang ersehntes<br />

Comeback verkündet und seinen neuen<br />

Longplayer „Battito Infinito“ präsentiert.<br />

Die erste Singleauskopplung „Ama“<br />

ist ein Manifest der neuen künstlerischen<br />

Identität des Sängers, der in den<br />

über 35 Jahren seiner Karriere mehr<br />

als 70 Millionen Tonträger verkauft<br />

hat und weltweit über zwei Milliarden<br />

Streams erzielen konnte. „Battito<br />

Infinito“ ist jedoch viel mehr als nur<br />

ein neues Album – es ist ein internationales<br />

Gesamtprojekt, das die Albumveröffentlichung<br />

mit einer Welttournee<br />

verbindet. Die „Battito Infinito World<br />

Tour“, die von Vertigo und Radiorama<br />

produziert wird, wird Eros noch bis Mai<br />

2023 in einige der wichtigsten Städte der<br />

Welt bringen und Fans begeistern. „Ich<br />

habe lange überlegt, wie ich die neuen<br />

Songs am besten zelebrieren kann. Ich<br />

war in jede Phase der Arbeit involviert,<br />

habe mich um jedes Detail und jede<br />

Nuance gekümmert. Bei jedem dieser<br />

Konzerte wird ein kleiner Teil von mir<br />

und meiner Geschichte enthalten sein.<br />

Ich kann es kaum erwarten, meine Fans<br />

auf der ganzen Welt wiederzutreffen und<br />

gemeinsam Musik zu machen“, erklärt<br />

Eros Ramazzotti.<br />

EINE TOUR IM GROSSEN STIL<br />

Die Tour hat bereits im Oktober letzten<br />

Jahres in Los Angeles begonnen und<br />

führt den charismatischen Sänger nun<br />

noch einmal quer durch Europa. Dabei<br />

hat Eros am 17. April einen Tourstopp in<br />

der Wiener Stadthalle eingeplant. Neben<br />

seinen großen Hits wird der Popstar auch<br />

Stücke seines neuen Albums zum Besten<br />

geben und erwartungsgemäß ein majestätisches<br />

Live-Abenteuer bieten.<br />

© Maki Galimberti<br />

Eros<br />

Ramazzotti<br />

76 <strong>DOT</strong>.PLANER


spielstaetten.buehnen-graz.com,<br />

Dom im Berg, Schlossbergplatz,<br />

8010 Graz, 30. März, 20:00 Uhr,<br />

VVK: € 28,37<br />

www.rockhouse.at, Rockhouse Salzburg,<br />

Schallmooser Hauptstraße 46,<br />

5020 Salzburg, 19. April,<br />

20:00 Uhr, VVK: € 22,–<br />

www.imsueden.at, Imsüden Club,<br />

Messeplatz 1, 9020 Klagenfurt,<br />

20. April, 21:00 Uhr, VVK: € 16,–<br />

www.flex.at, Flex, Donaukanal /<br />

Augartenbrücke, 1010 Wien,<br />

22. April, 20:00 Uhr, VVK: € 24,99<br />

Lou Asril<br />

In seiner Arbeit skizziert Lou Asril zunehmend das Mysterium,<br />

das ihn ausmacht. Mit neuem Songmaterial ist der Sänger nun<br />

an vier Österreich-Terminen live zu sehen.<br />

© Alex Gotter<br />

Ein unverwechselbarer Stil aus<br />

R ’n’ B, Pop, Hip-Hop und elektronischer<br />

Musik, der sich stets am<br />

Zeitgeist orientiert– das ist die Essenz<br />

des musikalischen Schaffens von Lou<br />

Asril. Seine Musikalität basiert dabei<br />

auf einer klassischen Klavierausbildung<br />

und frühen Bühnenauftritten,<br />

die ihm zum renommierten Joe-Zawinul-Award<br />

verhalfen. So verwundert<br />

es auch nicht, dass seine erste Single<br />

„Divine Goldmine“ aus dem Jahr 2019<br />

direkt auf Platz eins der Charts einsteigen<br />

konnte und dem österreichischen<br />

Künstler prominente Playlist-Platzierungen<br />

sowie einige Award-Nominierungen<br />

einbrachte. Im November<br />

letzten Jahres veröffentlichte Lou<br />

Asril seine aktuelle Single „Feelings“<br />

– ein Song, der das unergründliche<br />

Charisma von Lou Asril transportiert.<br />

Die dazugehörige EP „RETROMIX21“<br />

zeigt Lou Asrils Hang zur elektronischen<br />

Musik und lässt Elemente aus<br />

Hip-Hop und Rap einfließen. Sein Ton<br />

wird schärfer, die Melodien kantiger<br />

und der Sound mutiger.<br />

VIERMAL LIVE IN ÖSTERREICH<br />

Heimische Fans können sich gleich<br />

viermal auf Lou Asrils unverkennbare<br />

Stimme freuen. An vier Terminen<br />

beehrt der Künstler Graz, Salzburg,<br />

Klagenfurt und Wien.<br />

<strong>DOT</strong>.PLANER 77


SOHN<br />

www.flex.at, Flex, Donaukanal /<br />

Augartenbrücke, 1010 Wien,<br />

16. April, 20:00 Uhr, VVK: € 29,90<br />

Der britisch-österreichische<br />

Musiker SOHN kehrt mit<br />

seinem dritten Studioalbum<br />

„Trust“ zurück und erforscht damit<br />

seine musikalische Entwicklung,<br />

bricht mit Genre-Etiketten<br />

und verlässt seine musikalische<br />

Komfortzone: Nach erfolgreichen<br />

Elektronik- und Noir-Pop-Alben<br />

wie „Tremors“ und „Rennen“ zeigt<br />

„Trust“ seine Weiterentwicklung<br />

in Folk-Strukturen mit höchst<br />

gefühlvoller Instrumentierung,<br />

während er immer noch auf die<br />

Einflüsse zurückgreift, die ihm<br />

ein begeistertes internationales<br />

Publikum und eine eingeschworene<br />

Fanbase beschert haben. Nach<br />

einer ausverkauften Tournee kehrt<br />

SOHN Mitte April für ein Heimspiel<br />

ins Wiener Flex zurück.<br />

Majan<br />

Im Jahr 2019 tauchte Majan erstmals auf dem<br />

Musikradar auf und zwar mit einem Knall: Nach<br />

seinem Erfolgshit „1975“ mit Rap-Superstar Cro<br />

gründete er sein eigenes Label und schloss einen<br />

Major-Deal ab. Der Grundstein für seinen Erfolg<br />

ist aber defintiv sein Sound, der stets einzigartig<br />

und kreativ, aber niemals gezwungen oder kalkuliert<br />

ist. Seine musikalische Bandbreite umfasst<br />

urbane Popsongs, straighten Rap, Reggae-Vibes<br />

und klassische Balladen am Klavier. Er ist jedoch<br />

viel mehr als nur ein Rapper und Sänger, er ist ein<br />

Künstler und ein Storyteller, der von seiner Heimat<br />

und seinem Alltag erzählt. Dabei spiegelt seine<br />

Musik stets seine persönlichen Erfahrungen wider<br />

– von Selbstzweifeln bis hin zu Leichtigkeit und<br />

Freude. Wer den jungen Rapper live erleben möchte,<br />

sollte sich den Wien-Termin am 19. April in der<br />

Arena Wien bereits dick im Kalender markieren.<br />

www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80,<br />

1030 Wien, 19. April, 19:00 Uhr, VVK: € 35,50<br />

© Jakob Furis, Paul Hyde<br />

78 <strong>DOT</strong>.PLANER


Gut in Schuss<br />

Schnell und fit muss man sein, um<br />

„Die Nord – das Rennen“ zu bestreiten<br />

Für eines der längsten Publikumsrennen der<br />

Ostalpen braucht man am 1. April in Bad<br />

Hofgastein sehr viel Kraft und Ausdauer. Immerhin<br />

sind es 1440 Höhenmeter von der Hohen Scharte<br />

bis zur Talstation der Schlossalmbahn, die man<br />

möglichst in der Hocke mit Super-G-Schwüngen<br />

bewältigen sollte. Frei nach einem legendären Zitat<br />

von Armin Assinger würden dabei umgerechnet etwa<br />

sechs Minuten „die Komantschen pfeifen“. Im Ziel<br />

angekommen, darf man sich aber auf alle Fälle des<br />

Jubels des Publikums sicher sein – sofern man nicht<br />

noch etwas laut in sich pfeifen hört. Das gilt auch für<br />

die Snowboarder, welche sich heuer erstmalig der<br />

schnellen Herausforderung stellen werden. Über 100<br />

Teilnehmer aus Deutschland, Schweden, Finnland,<br />

Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Großbritannien<br />

und allen Teilen Österreichs werden zum Abfahrtsspektakel<br />

erwartet. In den Fan-Zonen moderiert das<br />

Duo 2:tages:bart und stimmt die Zuseher mit cooler<br />

Musik zum Anfeuern auch schon für die After Race<br />

Party ein. Dabei gibt es dann „Heavy Metall“ nicht<br />

nur für die Tanzenden, sondern auch für die Sieger<br />

und Siegerinnen in Form von Medaillen von der<br />

„Alpenschmiede Gastein“.<br />

gastein.com<br />

Wanted!<br />

Die World Rookie Tour und die Austria<br />

Snowpark Days suchen am Kitz die<br />

Freestyle-Pros von morgen.<br />

Die Rookie Tour Crew reiste um die ganze<br />

Welt, um die besten Snowboard-Freestyle-<br />

Youngsters zu finden und sie von 19. bis<br />

25. März zu den World Rookie Snowboard Finals<br />

am Kitzsteinhorn zu holen. Der Black Yeti – das<br />

World Rookie Tour Maskottchen – freut sich<br />

darauf, die nächsten Halfpipe- und Slopestyle<br />

Snowboard World Rookie Champions willkommen<br />

zu heißen. Auf die Gewinner der World<br />

Rookie Finals warten Wildcards für Weltklasse-<br />

Events wie den Nines, Red Bull Hammers with<br />

Homies in Madonna di Campiglio, Spring Battle<br />

in Flachauwinkl oder Einladungen zur weltbekannten<br />

Prime Park Trainings-Session. Die Profis<br />

von morgen können sich anschließend bei den<br />

Austria Snowpark Days am 1. April im Snowpark<br />

Kitzsteinhorn austoben. Mit der Hilfe von ausgebildeten<br />

Trainern üben und erlernen die Nachwuchs-Rider<br />

von 8 bis 16 Jahren in Snowparks in<br />

ganz Österreich neue Tricks und heben ihre Skills<br />

auf ein neues Level.<br />

www.worldrookietour.com, www.freeskiaustria.at<br />

© Gasteinertal Tourismus GmbH, Christoph Oberschneider, Marktl Photography<br />

© monepic.at<br />

<strong>DOT</strong>.PLANER 79


TEXTE: WOLFGANG HECKEL-MOEHLE<br />

Showdown<br />

Eine Show im Runterfahren versprechen die finalen Events der Freeride-Szene.<br />

Am Ende der Freeride-Saison wird gleich bei drei Events gefahren, gestaunt und gefeiert.<br />

© Freeride World Tour / Valentin Rainer, Dominique Daher; X-Over-Ice Camp<br />

FREERIDE FESTIVAL<br />

FIEBERBRUNN<br />

Spannung pur steht bei der Freeride<br />

World Tour (FWT) von 11.<br />

bis 17. März 2023 in Fieberbrunn<br />

auf dem Programm. Im Tiroler<br />

Wintersportort findet nicht nur<br />

der erste Teil des FWT-Finales<br />

statt, für das sich nur die besten<br />

Fahrerinnen und Fahrer qualifizieren<br />

– auch das einzigartige<br />

Format verspricht Runs auf<br />

allerhöchstem Niveau: Die Fahrerinnen<br />

und Fahrer absolvieren<br />

am legendären felsdurchsetzten<br />

Nordhang des Wildseeloder nämlich<br />

zwei Läufe an einem Tag. Die<br />

Snowboard-Weltmeisterin von<br />

2018 Manuela Mandl, der FWT-<br />

Gesamtführende Valentin Rainer<br />

und Fieberbrunn-Vorjahressieger<br />

Max Hitzig werden dabei von<br />

den heimischen Fans besonders<br />

angefeuert werden. Neu ist heuer,<br />

dass die Freeride World Tour mit<br />

der FIS fusioniert wurde, was dem<br />

Sport und seinen Athleten und<br />

Athletinnen viele neue Möglichkeiten<br />

eröffnet – unter anderem<br />

auch die Chance vielleicht an den<br />

Olympischen Spielen teilzunehmen.<br />

Der Nachwuchs ist daher<br />

besonders wichtig und motiviert.<br />

Auch deswegen findet neben dem<br />

FWT-Stopp in Fieberbrunn am 11.<br />

und 12. März 2023 ein 3*-Event<br />

der Yeti FWT Juniors statt, bei<br />

dem die Jungen zeigen können,<br />

was sie beim Runterfahren schon<br />

draufhaben. Im Event-Village<br />

kann man außerdem das neueste<br />

Material testen und danach die<br />

Festival-Stimmung im Freeride-<br />

Garten mit Cocktails, DJ-Sessions<br />

und Barbecue genießen.<br />

freeride-festival-fieberbrunn.com<br />

80 <strong>DOT</strong>.PLANER


GURGL FREERIDE WEEK<br />

Drei Qualifier-Contests in<br />

unterschiedlichen, mit Sternen<br />

gekennzeichneten Schwierigkeits-<br />

Kategorien stehen von 17. bis<br />

26. März in Gurgl im Ötztal am<br />

Start. Die besten internationalen<br />

Ski- und Snowboard-Freerider<br />

stellen sich beim 4*-Event dem<br />

anspruchsvollen „Hangerer“-Face.<br />

Auf dem Weg vom Drop-in auf<br />

2700 m bis ins Ziel warten 70 Grad<br />

steile Wände, enge Rinnen und<br />

waghalsige Sprünge. Der 1*- und<br />

2*-Contest bietet dem Nachwuchs<br />

auf einem leichteren Hang die<br />

Möglichkeit, Punkte für schwierigere<br />

Events und die Freeride World<br />

Tour zu sammeln. Gestartet wird<br />

mit der Freeride Film Night, und<br />

während der Woche gibt es neben<br />

dem Zusehen und Anfeuern noch<br />

viele weitere Events, wie die Show<br />

der Red Bull Skydivers. Die Open<br />

Faces Academy bietet Coaching auf<br />

und abseits der Piste an, und beim<br />

Safety Workshop „SnowScience“<br />

by OEGSL wird mit den Profis<br />

der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Schnee und Lawinenkunde<br />

theoretisches Wissen in die Praxis<br />

umgesetzt. Jugendliche dürfen sich<br />

außerdem auf einen SNOWHOW-<br />

Workshop mit Freeride-Legende<br />

Flo Orley freuen. Die richtigen<br />

Bretter dafür kann man sich beim<br />

Materialtest holen.<br />

open-faces.com<br />

X OVER RIDE<br />

Der X OVER RIDE 2023 feiert sein<br />

zehnjähriges Jubiläum als 3*-FWT-<br />

Qualifier. Der Lakarschneid am<br />

Kitzsteinhorn bietet dabei mit seiner<br />

unglaublichen Geländevielfalt die<br />

Bühne für spektakuläre Lines. Der<br />

Start auf 2652 m Seehöhe garantiert,<br />

dass auch am 1. April die Schneeverhältnisse<br />

kein Scherz, sondern wie immer<br />

perfekt für eine lässige Show sein<br />

werden, bei der die Zuseher bei cooler<br />

Musik im Zielgelände mitfiebern<br />

können. Chillig geht es dabei auch im<br />

Ice Camp zu. Im stylishen Riesen-Iglu<br />

mit Eisbar und Eisskulpturen gibt es<br />

natürlich alle Drinks nicht nur on<br />

the Rocks, sondern in the Rocks im<br />

Eisglas. x-over.at<br />

Zum Spring Battle treffen<br />

sich Freeski- und<br />

Snowboard-Pros aus<br />

der ganzen Welt, um von<br />

6. bis 10. März im Absolut Park<br />

das Saisonende zu feiern. Die<br />

Fahrer haben dabei fünf Tage<br />

Zeit, an ihrem Best Trick zu<br />

feilen und den perfekten Run<br />

zu zeigen. Das Follow-Cam<br />

Format (die Rider filmen sich<br />

dabei gegenseitig) ist bei den<br />

Fahrern sehr beliebt: Jeder, der<br />

nach den fünf Contest-Tagen<br />

ein ungeschnittenes Video<br />

seines besten Tricks einreicht,<br />

wird am letzten Tag von einer<br />

professionellen Judge Crew bewertet<br />

und mit einem Preisgeld<br />

von unglaublichen 100.000 $<br />

belohnt. Der gesamte Event<br />

lässt sich natürlich auch online<br />

verfolgen.<br />

Spring-battle.com<br />

Follow me<br />

© Anna Gasser, Clemens Millauer


DAS 94. <strong>DOT</strong>. erscheint am 6. April 2023<br />

In Elizabeth Banks’ Cocaine Bear dreht sich alles<br />

um einen zugedröhnten Bären, in Ben Afflecks<br />

Air geht es um einen Schuh – und Nikes Versuch,<br />

NBA-Star Michael Jordan zu einem Exklusivvertrag<br />

zu bewegen. In Darren Aronofskys The<br />

Whale versucht Brendan Fraser, sich mit seiner<br />

entfremdeten Tochter zu versöhnen, während<br />

Peter Quill und sein kurioses Team erneut das<br />

Universum verteidigen müssen: Guardians of the<br />

Galaxy Vol. 3.<br />

Impressum Cover © 2023 LEONINE. <strong>DOT</strong>.<strong>magazine</strong> erscheint 9 x p.a. mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren österreichweit in der PPH Media Verlag GmbH, Otto-<br />

Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Telefon: +43 1 235 13 66-800 Fax: +43 1 235 13 66-999 E-Mail: office@pph-media.at Distribution: Österreichweit in allen Constantin<br />

Film- & Cineplexx-Kinos, 198 McDonald’s-Restaurants und allen Star Movie Kinos. Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Verlagsleitung: Georg Peter Senior Account<br />

Manager & Marketing: Michael Martinek Chefredaktion & Chefin vom Dienst: Nicole Albiez Senior Account Manager: Daniela Ruff Film: Nicole Albiez, Max Gfrerer, Alexandra<br />

Zawia Musik & Games: Peter Zirbs Fashion & Beauty: Kim Sztrakati Eventplaner: Daniela Ruff Sport: Wolfgang Heckel-Moehle Lektorat: Gudrun Likar Produktion: Hofeneder &<br />

Partner GmbH. Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Veranstalter, Fotoagenturen und diverse Fotografen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Verlags. Fotocredits im Eventkapitel werden durch den Vermerk „Veranstalter” im Impressum abgegolten. Einzelne Fotocredits im Eventbereich werden nur auf ausdrücklichen<br />

schriftlichen Wunsch des Urhebers abgedruckt. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.


DER BEGINN EINER NEUEN ZEITRECHNUNG<br />

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AB 15. JETZT FEBRUAR EXKLUSIV EXKLUSIV IM KINO IM KINO


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