01.03.2025 Aufrufe

reisen EXCLUSIV Frühjahr 2025

Reiseziele & Reportagen • Patagonien: Spektakuläre Gipfel, Gletscher und unberührte Natur. • Finnland: Lappland im Sommer – Abenteuer von Mitternachtssonne bis Wildnis-Sauna. • Nordirland: Ungewöhnliche Erlebnisse zwischen Geschichte, Natur und Action. • Südtirol: Genussreise mit Wein- & Almenweg. • Mallorca: • Palma: Wandel zur stilvollen Metropole mit Boutiquehotels, Restaurants & Kultur. • Luxushotels: Castell Son Claret und Kimpton Aysla – exklusive Rückzugsorte. • Dubai: Kulinarische Entdeckungsreise durch Spitzenrestaurants & Streetfood. Hotellerie & Lifestyle • Lieblingshotels: Exklusive Hotels weltweit im Fokus. • Wellness & Spa: Luxuriöse Rückzugsorte für Entspannung und Genuss. • Designklassiker: Die schönsten Möbelstücke und ikonische Designs. Kultur & Kulinarik • Gourmetreisen: Von Dubai bis Armenien – Restaurants, die man nicht verpassen sollte. • Weingenuss: Die besten Weingüter & Geheimtipps. • Essen & Trinken: Fine Dining, innovative Food-Konzepte und regionale Spezialitäten. Abenteuer & Aktivurlaub • Skitouren & Alpin-Ski: Die besten Gebiete in den Alpen. • Outdoor-Erlebnisse: Kajakfahren, Surfen, Wandern und Natur-Highlights weltweit. • Trekking & Expeditionen: Von den patagonischen Bergen bis zu den Wüsten Nordafrikas. Feste Rubriken • Editorial & Kolumnen: Inspirationen, Reiseberichte & persönliche Geschichten. • News & Trends: Aktuelle Entwicklungen in der Reise- und Luxusbranche. • Gewinnspiel: Exklusive Reiseverlosungen. • Packtipps & Empfehlungen: Must-Haves für den perfekten Urlaub.

Reiseziele & Reportagen
• Patagonien: Spektakuläre Gipfel, Gletscher und unberührte Natur.
• Finnland: Lappland im Sommer – Abenteuer von Mitternachtssonne bis Wildnis-Sauna.
• Nordirland: Ungewöhnliche Erlebnisse zwischen Geschichte, Natur und Action.
• Südtirol: Genussreise mit Wein- & Almenweg.
• Mallorca:
• Palma: Wandel zur stilvollen Metropole mit Boutiquehotels, Restaurants & Kultur.
• Luxushotels: Castell Son Claret und Kimpton Aysla – exklusive Rückzugsorte.
• Dubai: Kulinarische Entdeckungsreise durch Spitzenrestaurants & Streetfood.

Hotellerie & Lifestyle
• Lieblingshotels: Exklusive Hotels weltweit im Fokus.
• Wellness & Spa: Luxuriöse Rückzugsorte für Entspannung und Genuss.
• Designklassiker: Die schönsten Möbelstücke und ikonische Designs.

Kultur & Kulinarik
• Gourmetreisen: Von Dubai bis Armenien – Restaurants, die man nicht verpassen sollte.
• Weingenuss: Die besten Weingüter & Geheimtipps.
• Essen & Trinken: Fine Dining, innovative Food-Konzepte und regionale Spezialitäten.

Abenteuer & Aktivurlaub
• Skitouren & Alpin-Ski: Die besten Gebiete in den Alpen.
• Outdoor-Erlebnisse: Kajakfahren, Surfen, Wandern und Natur-Highlights weltweit.
• Trekking & Expeditionen: Von den patagonischen Bergen bis zu den Wüsten Nordafrikas.

Feste Rubriken
• Editorial & Kolumnen: Inspirationen, Reiseberichte & persönliche Geschichten.
• News & Trends: Aktuelle Entwicklungen in der Reise- und Luxusbranche.
• Gewinnspiel: Exklusive Reiseverlosungen.
• Packtipps & Empfehlungen: Must-Haves für den perfekten Urlaub.

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Frühling 2025

Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00

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Patagonien · Armenien · Finnland

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HILL INLET, THE WHITSUNDAYS

Qatar Airways bringt Sie komfortabel nach Brisbane in Queensland, Sprungbrett

in die natürliche Vielfalt des australischen Sunshine State. Fünf von Australiens

elf UNESCO Welterbestätten, darunter das Great Barrier Reef, und K’gari (Fraser

Island), die größte Sandinsel des Planeten und urzeitliche Regenwälder stehen für

einen Erlebnisreichtum ohnegleichen. Endlose Abenteuer warten an der beinahe

7.000 Kilometer langen Küste, tropische Inselschönheiten verheißen Glückseligkeit,

das immergrüne Hinterland und die Weite des Outback laden zum Aufatmen ein –

strahlen Sie um die Wette mit Queenslands Facetten.

QUEENSLAND.COM


EDITORIAL

DER BADEMANTEL-MOMENT

Es gibt einen magischen Augenblick bei jedem Hotelaufenthalt.

Einen Moment, der mehr mit Glück zu tun hat als jeder Michelin-Stern

im Restaurant oder die Fadenzieherei am Concierge-

Desk. Es ist der Moment, in dem man den Bademantel aus

dem Schrank zieht.

Denn nichts verspricht mehr Entspannung als ein Bademantel,

dieses flauschige Ticket zur völligen Entschleunigung. Ein Kleidungsstück,

das keine Meinung über seinen Träger hat, keine

Form fordert, keine Konventionen kennt. Man schlüpft hinein

und wird automatisch zur besten Version von sich selbst: Ein Mensch, der nichts

weiter tun muss, als herumzulaufen, in das Spa zu schlendern, einen Tee in der

Lounge zu trinken und über nichts nachzudenken außer darüber, wie lange man

diesen Zustand noch hinauszögern kann.

Doch dann der Schock. Ein kalter Schlag der Realität in Form von viel zu wenig Stoff.

Größe S. Ein Mantel, der nicht mal ansatzweise die Arme bedeckt, geschweige

denn das, was bedeckt werden sollte. Ich zupfe, ich ziehe, ich dehne – doch es

hilft nichts. Und noch schlimmer: Selbst die Größe L entpuppt sich als kleidungstechnische

Farce. Ein Stofffetzen, der bestenfalls einem groß gewachsenen Zehnjährigen

passen würde, aber nicht einer Person, die sich nach Großzügigkeit sehnt –

nach einem Mantel, der einen umhüllt wie eine warme Wolke.

An diesem Punkt beginnt das Drama. Ein Anruf beim Housekeeping: »Haben Sie

auch Bademäntel in … sagen wir … einer erwachsenen Größe?« Die Antwort ist

ein unsicheres »Ähm, ich schaue mal«. Ich ahne es: Es wird nicht gut ausgehen.

Foto: Julia Breuer/juliaslieblinge; Illustration: Millena/shutterstock.com

Und so bleibt man zurück, eingezwängt in einen Mantel, der mehr Sträflingsuniform

als Wellnesssymbol ist. Die Unbeschwertheit des Urlaubs? Verschwunden.

Die Lust, sich in den Pool zu stürzen? Gedämpft. Was bleibt, ist die Erkenntnis:

Ein Hotel kann noch so luxuriös sein – wenn der Bademantel nicht passt, ist alles

verloren. Deshalb – wer nach Allergien und Unverträglichkeiten vor Ankunft des

Gasts fragen kann, kann doch einfach die gewünschte Größe des Bademantels

mitabfragen. Es würde so viele Unannehmlichkeiten vermeiden. Und gleichzeitig

ein Stück Glück im Kleiderschrank servieren.

Jennifer Latuperisa-Andresen

Instagram @fraumuksch

frühling 2025

3


»Not all those

who wander are lost«

J. R. R. Tolkien

28

WE WILL ROCK YOU

Die Berge Patagoniens

halten einzigartige

Formationen bereit und

berühren das Herz.

CITY LIFE

Städteurlaub auf Mallorca? Eine super Idee. Wir

haben uns in Palma umgesehen – und falls ihr es

54BIG

noch nicht wusstet: Die Stadt ist einen Citytrip wert.


Frühling 2025

Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00

72

SPEISEREISE

Nach Dubai reisen, um feinste

indische Küche zu genießen? Lohnt sich!

Frühling 2025 Patagonien, Finnland, Nordirland, Südtirol, Mallorca, Dubai, Armenien, Lieblingshotels, Designklassiker

ella verlag

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Südtirol · Nordirland · Mallorca · Dubai

TITELWÜRDIG

Traumhotel par excellence:

Das stilvolle Six Senses Hotel

in Rom begeistert nachhaltig.

AKTIV

MALLORCA

28 Patagonien

Spitze Gipfel, sich türmende Wolken und

riesige Gletscherzungen – in Patagonien

allgegenwärtig. Norbert Eisele-Hein hat für

uns die Wanderstiefel geschnürt.

54 Palma

Die größte Stadt Mallorcas hat sich in den

letzten Jahren regelrecht gemausert. Davon

konnte Reporterin Bianca Klement sich vor

Ort selbst ein Bild machen.

92 Montréal

Ist das Humaniti Montréal nun Hotel

oder Atelier? Chefredakteurin Jenny

Latuperisa-Andresen war von Bett und

Bildern zugleich begeistert.

Fotos: Norbert Eisele-Hein, powell’sPoint/shutterstock.com, Trèsind Studios, John Athimaritis, Kapreski/shutterstock.com

38 Finnland

Marie Tysiak war für uns in Lappland und

hat elf persönliche Tipps mitgebracht. Und

nur einer davon ist eine Sauna.

46 Nordirland

Der britische Teil der irischen Insel könnte

abwechslungsreicher nicht sein. Fünf Abenteuer

zwischen Pub und Paddeln im Kanu.

LIFESTYLE

44 Doktorspiele

Skincare, aber vom Profi: Diese Produkte

machen schön. Und das sogar ganz ohne

ärztliches Rezept.

80 Rezeptsammlung

Wenn für den großen Urlaub gerade keine

Zeit ist, dann eben eine Weltreise in der

eigenen Küche. Mit diesen Büchern.

102 Designklassiker

Fantastische Designerstühle

und wo sie zu finden sind.

62 Castell Son Claret

Edles Refugium in ehrwürdigen Mauern:

Redakteurin Jana Freiberger konnte im

Luxus des Castell Son Claret in Calvià alle

Sorgen vergessen.

66 Kimpton Aysla

Design bestimmt das Wohlgefühl im durchgestylten

Kimpton Aysla in Santa Ponça.

Redakteurin Jasmin Faust hat es richtig gut

gefallen. So gut, dass sie tagelang

schwärmte. Aber lest selbst.

KULINARISCH

72 Dubai

Dubai kann mehr als Wüste, Hitze und

Meer. Nämlich lecker! Auf allerhöchstem

Niveau. Welche Restaurants man nicht

verpassen sollte.

84 Armenien

Prost aufs Unbekannte! Armenien ist

noch ein echter Geheimtipp. Dabei hat

das kleine Land neben einer reichen

Geschichte viel Abwechslung – und

hervorragenden Wein! – in petto.

96 Rom

Ein Wellnesspalast mitten in der

Ewigen Stadt? Das Six Senses Rome ist

genau das. Und wesentlich mehr.

106 Brüssel

Redakteur Konrad Bender hat sich hoch

hinausgewagt. Denn im The Hoxton,

Brussels hat man den besten Blick auf

die Stadt und wohnt dabei im Designtempel.

110 Pula

Kann man sich in ein Hotel verlieben?

Reporterin Simone Sever und ihre neue

Flamme, das Grand Hotel Brioni Pula,

sehen das zumindest so.

STANDARDS

03 Editorial

06 Reisenews

08 Take away

09 Da wollen wir hin

10 Für kleine Weltenbummler

12 Events

14 Esskalation

18 Städtetipp München

20 Was gibt’s Altes, Herr Bender?

21 Vorfreude

26 Autor:innen

114 Gewinnspiel & Impressum

reisen EXCLUSIV

5


reisenews

Flairport

Am Flughafen prasseln ja eine Menge Eindrücke

auf uns ein: Hunderte Menschen, laute Durchsagen

und eine olfaktorische Melange aus

Parfüm und aufgewärmter Backware. Mit dem

»Sensory Room« wurde am Flughafen San

Francisco nun ein Rückzugsort insbesondere

für Familien und neurodivergente Reisende

geschaffen. Hier finden sich sowohl eine

»Activity Area«, in der sich kleine Reisende

austoben können, als auch eine »Soothing

Area« zum Abschalten vor dem Flug.

Wir finden das top!

6

reisen EXCLUSIV frühling 2025


Kleine Zeitreise gefällig? Auf der hervorragend

restaurierten Burg Ōzu in der Präfektur

Ehime könnt ihr einen Ausflug ins Japan des

17. Jahrhunderts machen. Die Gäste schlüpfen

hier in Samurairüstung oder Kimono

und werden von ihren »Gefolgsleuten«

mit Salutschüssen empfangen.

Zum Burgprogramm zählen auch

das Reiten und ein authentisches

Abendessen auf edler Tobe-Keramik.

Die Gäste verbringen die Nacht

dann in einer historischen Villa

mit Garten am Fluss Hiji. Wo

können wir einchecken?

www.auf.reise/ozu

Samuraifort

Muschelhort

Fotos: Jason O’Rear (2), Biette, Ozu Castle Stay

Es ist ja nie zu spät,

etwas Neues im Leben

zu lernen. Zum Beispiel

Austernfischen oder

Algenernten. Beste

Voraussetzungen

für diesen maritimen

Zeitvertreib bieten sich

an der französischen

Atlantikküste. Hier erkundet

ihr in einem Kurs

von Echos Nature unter

geschulter Führung

Neptuns Königreich rund

um den Küstenort Pornic

an der Loire-Mündung.

Anschließend wird der

ganze Segen dann noch

zu schmackhaften

Gerichten verarbeitet.

www.echosnature.fr

7


takeaway

Mocha Mousse, aber als Smartphone. Das Motorola Razr 50 Ultra im

eleganten Braunton macht bei jedem Anruf (oder jeder Nachricht)

Lust auf Kaffee und Schokolade. Trendy ist es noch dazu, denn Mocha

Mousse ist die Pantone-Farbe des Jahres 2025. Ab etwa € 1.100

MOCHAROLA.

GOLDEN HOUR.

Aufwachen mit Stil, ganz egal

wo. Die handgemachten Wecker

von Båge & Söner aus

Stockholm sind nicht nur zeitlos,

sondern wecken mit einem

Hauch von Eleganz. Einfach in

die Tasche packen, aufstellen

und dann aufs Aufwachen

freuen. € 535

IST PLATT BALD PLATT?.

Ungefähr 7.000 Sprachen

gibt es auf der Welt, Tendenz

sinkend. Der »Atlas

der vom Aussterben bedrohten

Sprachen« nimmt

sich 50 der bedrohten

Sprachen an. Von Aramäisch

bis Plattdeutsch. Mit

Karten und Infografiken

werden die aussterbenden

Sprachen eindrücklich

vorgestellt. DuMont

Verlag, 224 Seiten, € 34

STILVOLL VERLAUFEN.

Den Frühling mit sanften Farben

einleiten. Perfekt dafür: die

pastellige Sonnenbrille von Chloé

im 70er-Jahre-Look mit Farbverlauf.

So sieht alles schon ein

bisschen bunter aus. € 360

Zu schade zum Schlafen –

der beige Leinen-Pyjama von

HamaManiac ist viel zu schön,

um unter der Decke zu verschwinden.

Praktischerweise

eignet er sich auch super

als Homeware. Lässiger

und bequemer lassen

sich die Tage nicht

verbringen. € 90

LEINEN LOS.

KEEP ON ROLLIN’.

Urlaub im Urlaub. Die Insel Capri

diente als Inspirationsquelle für den

Duft A’mmare von Carthusia. Ein Mix

aus aquatischen und maritimen Noten

bringt den italienischen Sommertag

auf die Haut. Und mit dem passenden

Roll-on gibt’s noch den perfekten Duft

für unterwegs. € 40

Fotos: PR (6)

8 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


da wollen wir hin

POOL-PANORAMA in Südtirol

Der Service eines großen Luxushotels, gepaart mit der

Ruhe einer gemütlichen Hütte mitten in der Natur: Dieses

Kunststück vollbringt das Fünf-Sterne-Refugium Amonti Chalet

Resort mitten in der bildhübschen Idylle Südtirols. Zwischen Bergen

und Wäldern der Alpen feinste Küche in eines der 23 urgemütlichen

Chalets serviert bekommen, im Private Spa abschalten und von der

Veranda das unbeschreiblich schöne Panorama genießen. Hach, wir können

die Zeit bis zur Eröffnung im Mai gar nicht abwarten! www.amontichalets.com

NAHBARE

NASHÖRNER

in Namibia

HOTEL DER STARS in Florida

Wir lieben besondere Hotels ja auch deshalb, weil man sich

dort immer wie ein echter Filmstar fühlen kann. Im neu gestalteten

Delano Miami Beach ist das auf jeden Fall so. Denn ob

George Clooney, Madonna oder Justin Timberlake – sie alle

waren hier bereits zu Gast. Ende 2025 wird die schneeweiße

Art-déco-Ikone nach fünf Jahren Renovierung neu eröffnet

und glänzt durch eine charakteristischen Innenausstattung

mit reichlich Schwung und ohne Kanten. Doch bei aller Durchgestaltung

freuen wir uns vor allem wieder auf den Glamour

der berühmten Gäste, die hier ohne Frage wieder einkehren

werden. www.delanohotels.com/miami-beach

Text: Konrad Bender, Fotos: Felix Kathrein, Teagan Cunniffe, Binyan Studios

Einmal auf Safari in Afrika gehen – davon träumt doch jedes

Kind. Dieser Traum lässt sich im 2024 eröffneten Wilderness

Desert Rhino Camp erfüllen, und zwar auf ganz besondere

Art und Weise. Denn im Damaraland im Nordwesten Namibias

leben die letzten noch frei lebenden Spitzmaulnashörner. Vom

Camp aus haben Besucher die Möglichkeit, diese majestätischen

Tiere gemeinsam mit erfahrenen Guides zu beobachten,

ohne sie dabei zu stören. Auch Giraffen, Bergzebras oder Schakale

lassen sich hier bestaunen, während es in den großzügig

geschnittenen Zelten an Komfort und Luxus nicht mangelt.

Einfach traumhaft eben – nur, dass es real ist.

www.wildernessdestinations.com

reisen EXCLUSIV

9


kleine weltenbummler

Hier können sich Erwachsene mal wieder jung fühlen: In der Themenwelt

Rookburgh im Phantasialand trifft Hotel auf Achterbahn. Genauer gesagt: das

Hotel Charles Lindbergh auf den Flying Launch Coaster (F.L.Y.). Besucher können

hier in einer Luftfahrerkabine übernachten, während außen die Züge der

Achterbahn vorbeirauschen. Also, wenn hier mal keine Träume wahr werden!

Ab € 150 pro Person, inklusive Eintritt in den Freizeitpark, Drei-Gänge-Dinner

und Frühstück. www.auf.reise/phantasialand

PHANTAS(IA)TISCH

Fotos: Phantasialand, PR (5)

Aufgeflauscht

So ein Softie! Das Wonderwuzz-Spielsofa »Oh So Sofy Teddy«

ist mit kuscheligem Teddy-Stoff überzogen und dank seiner

einzelnen Module vielfältig einsetzbar. Etwa als Spielwiese oder

als Gästebett. Erhältlich ist das flauschige Modell in Beige und

Mintgrün. € 745, www.wonderwuzz.com

10

reisen EXCLUSIV frühling 2025


An den Nagel hängen

Dieser Nagelschmuck ist auf Kindergeburtstagen

ein Hingucker – garantiert. Die Sticker mit Kawaii-

Illustrationen lassen sich leicht auftragen und halten

bis zu zwei Tage. Selbst nach dem Planschen im

Hotelpool. Übrigens ist Kawaii der japanische

Ausdruck für »niedlich«. OMY, € 13 für 200 Stück,

www.omy-maison.com

OCEAN GIRLS

Das Brettspiel »Mission Ocean« von Adventerra Games macht

Kinder zu kleinen Umwelthelden. Spielend lernen sie die wichtigsten

Infos über die Plastikverschmutzung der Meere und was man

dagegen tun kann. We like! Ab 4 Jahren, etwa € 20,

www.adventerragames.com/de

OHRENSCHMAUS

Hier gibt’s was auf die Ohren!

»KLE!NE EXPERTEN« heißen

die Hörspiele von tonies, bei

denen junge Entdecker so

richtig was lernen können.

Zum Beispiel, ob Elefanten

mit ihrem Rüssel schnorcheln

können. Wüssten wir alle

gerne, oder?

www.tonies.com, € 17

Blumenmeer

Mit diesem farbenfrohen Badeanzug macht

das Schwimmen gleich doppelt Spaß! Und

vor Sonnenbrand sind die Kleinen beim Bad

im Meer auch geschützt – der maschinenwaschbare

Stoff hat den Lichtschutzfaktor

50+. Boden, ab € 35, eu.boden.com

11


events

PREUSSISCH.

BLAUER REITER.

Einen Ausflug in

die Hauptstadtregion

ist für Fans

abstrakter Kunst

in diesem Frühjahr

ein absolutes

Muss. Zum einen

lockt noch bis zum

15. Juni 2025 im

Berliner Kupferstichkabinett

die

Ausstellung »Kosmos

Blauer Reiter.

Von Kandinsky bis

Campendonk« mit

einem Einblick in

das Schaffen des

Künstlerkollektivs

»Der Blaue Reiter«.

Ganze 90 Kunstwerke

aus dem Expressionismus

gilt

es hier zu bewundern,

davon 60 von

Kandinsky selbst.

Und nur ein paar

Kilometer entfernt

wird im Museum

Barberini Potsdam

mit der Ausstellung

»Kosmos Kandinsky.

Geometrische

Abstraktion im 20.

Jahrhundert« bis

zum 18. Mai 2025

ein Schlaglicht auf

die Auswirkungen

Kandinskys in der

Kunst geworfen.

12

frühling 2025


SPIEL’S NOCH MAL, ROD!.

Er will es noch mal wissen.

Anstatt sich still und leise in den

Ruhestand zu verabschieden,

denkt Musiklegende Rod Stewart

mit stolzen 80 Jahren gar

nicht daran, sein Bühnenleben

hinter sich zu lassen. In diesem

Jahr geht er unter dem Leitsatz

»One More Time« noch einmal

auf große Welttournee. Unter

Arenakonzert geht da natürlich

nichts. Hierzulande können wir

uns gleich auf fünf Konzerte

freuen (plus je eins in Österreich

und der Schweiz), und zwar in

Hamburg, Leipzig, Mannheim,

Köln und München. Der Vorverkauf

läuft bereits seit Januar,

wer Tickets will, sollte schnell

sein. www.rodstewart.com

Fotos: Museen der Hasso Plattner Foundation gGmbH/Museum Barberini, Michael Sherer, Marvel/Linus Harwig

HELD WIE BESTELLT.

Ein Pflichttermin für alle

Comicfreaks: Das Odysseum

in Köln steht bis zum 22.

Juni ganz im Zeichen von

Spider-Man, dem Hulk und

Captain America. Die Ausstellung

»Universe of Super

Heroes« hält mehr als 200

Ausstellungsstücke aus dem

umfangreichen Marvel-Universum

bereit. Und spannt

dabei den Bogen von der

ersten Ausgabe der Marvel

Comics aus dem Jahr 1939

über Originalzeichnungen

von Frank Miller oder Jack

Kirby bis hin zu authentischen

Filmrequisiten aus dem

Marvel Cinematic Universe.

www.marvel-ausstellung.de

frühling 2016 reisen EXCLUSIV 13


esskalation

Es ist das teuerste Wohnviertel der Welt:

Mareterra in Monaco. Und genau hier hat Mitte

Januar das äußerst fotogene Restaurant

Marlow eröffnet, durchgestaltet von Hugo Toro.

Der Architekt ließ sich bei der Gestaltung von der

Vergangenheit des Seebads inspirieren: Bereits

in den 1860er-Jahren entspannten hier britische

Sonnenanbeter. Full English und Beef Wellington

dürfen ebenso wenig auf der Karte fehlen

wie ein Vesper Martini.

www.auf.reise/marlow

GESCHÜTTELT

nicht gerührt

14


Espresso ROSSO

Hervorragender Kaffee aus gutem

Hause: Für den Tantris Espresso No. 1

hat sich das Münchner Tantris Maison

Culinaire mit der Kaffeerösterei Dinzler

zusammengetan, um einen erstklassigen

Espresso in koffeinliebende Haushalte

zu bringen. Die unübersehbare

Edelverpackung tut dabei ihr Übriges.

Etwa € 10 pro Packung

www.auf.reise/tantris

Noch eine

SCHIPPE DRAUF

In der Hobbyküche ist mit gutem Equipment

schon halb gekocht. Denn damit macht das Austoben

am Herd erst richtig Spaß. Wer etwa mit

dieser eleganten Schippe (mit einklappbarem

Griff!) die Pizza aus dem Ofen holt, verbrennt

sich nicht nur nicht die Fingerchen, sondern fühlt

sich auch gleich ein bisschen mehr wie ein echter

italienischer Pizzabäcker. Buon appetito!

Pizzaschaufel GrandChef, etwa € 36

Text: Konrad Bender; Fotos: Monte-Carlo Société des Bains de Mer/Alexandre Tabaste (2), Compadre Grill & Ofen, Baur au Lac, PR (3)

Lippen

BEKENNTNIS

Ein bisschen Surrealismus für den eigenen Esstisch gefällig?

Das knallrote Schalenset aus der Serax-Kollektion

»Les Objets Mouleversants« in charakteristischer Lippenform

ist ein echter Blickfang. Nachziehen garantiert nicht

erforderlich! € 75

frühling 2025 reisen EXCLUSIV 15


esskalation

Nicht das Material, das man bei einem mobilen Grill erwarten

würde, aber allemal ein Hingucker: Der Holzkohlegrill von

Compadre ist aus Sichtbeton gefertigt. Der sorgt nicht nur für

verwunderte Blicke beim Barbecue, sondern auch für eine hohe

Hitzebeständigkeit und Wärmespeicherung. Dafür gab es den

German Design Award 2025. Übrigens ist jedes Stück ein Unikat,

in Deutschland gefertigt und wird auf Wunsche direkt bis auf die

heimische Terrasse geliefert. Compadre Grill & Ofen, ab € 5.000

GRILLIERT

auf ganzer Linie

16 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


restaurant tipps

Verve in Verde

Mit dem

Restaurant

Marguita hält ein

mediterraner Wind

Einzug in Zürich,

im historischen

Pavillon des

Nobelhotels Baur

au Lac. Mit einer

Melange aus Grünund

Gelbtönen

und einer handgefertigten

Holzbar

verläuft die Grenze

zwischen dem neu

gestalteten Innenraum

und dem

umgebenden Garten.

Das wird noch

verstärkt durch

die großflächige

Verglasung des

Pavillons. Diese

Leichtigkeit setzt

sich auf der Karte

fort, mit Leckereien

wie Gnocchi mit

Spinatcreme, Trüffel

und Pecorino,

Wolfsbarsch in

Salzkruste oder, na

klar, einer Portion

Kaviar.

www.marguita.ch

17


städtetipp

MÜNCHEN

Braucht es wirklich noch München-Empfehlungen? Ja, absolut! Und keine Sorge:

Hier gibt es nichts von Marienplatz, Viktualienmarkt oder Oktoberfest zu lesen.

Denn die bayerische Hauptstadt muss sich auch abseits der touristischen

Hotspots nicht verstecken. Redakteur Konrad hat sich etwa im trubeligen

Gärtnerplatzviertel umgesehen – gleich südlich des Zentrums, und für

Nicht-Münchner doch recht unbekannt. Zu Unrecht.

LIEBE, LIEBE, LIEBE

Die »Viertelliebe«-Stadtteilführungen sind in München mittlerweile eine feste Größe.

Statt trockener Fakten und langer Laufwege erhalten die Teilnehmenden hier einen

authentischen und unterhaltsamen Einblick in das Leben und die Eigenheiten der

einzelnen Münchner Viertel. Das gelingt deshalb so gut, weil die Führungen von

»ganz normalen« Münchnerinnen und Münchnern durchgeführt werden. Und da

werden eben nicht nur die großen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, sondern

auch Geheimtipps gegeben, durch kleine Lädchen gebummelt und erstklassige

Foodspots angesteuert. Ein idealer Start in den Städtetrip. www.muenchen.travel

GRÜNER

DAUMEN

Das quirlige Herzstück des

Viertels ist der namensgebende

Gärtnerplatz. Der kreisrunde

Platz mit einem blumenbedeckten

Grasrondell, reichlich Sitzmöglichkeiten

und umgeben von

Gründerzeitfassaden verlangt

geradezu danach, dass man

hier bei lauschigem Wetter den

Feierabend eröffnet oder gleich

komplett verbringt. Besonders

die klassizistische Fassade des

Gärtnerplatztheaters – dessen

Drehbühne ein echtes Highlight

ist! – hat es uns optisch angetan.

Kein Wunder, dass die Viertelbewohner

sich den Gärtnerplatz

als öffentliches Wohnzimmer

ausgeguckt haben.

18 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


KLOSS

MIT

SOSS

Text: Konrad Bender; Fotos: Konrad Bender, Julian Ostarek, Alexey Fedorenko/shutterstock.com, München Tourismus/Lisa Zintel, München Tourismus/Constantin Mirbach, Marco Kost

GIPFELSTÜRMER

Auf der idyllischen Praterinsel (zugegeben mitten in der Isar –

technisch also eher ans Gärtnerplatzviertel angrenzend) sticht

ein Gebäude besonders hervor. Denn seit seiner Neueröffnung

nach vorangegangener Sanierung erstrahlt das Alpine Museum

des Deutschen Alpenvereins in neuem Glanz. Der klassizistische

Bau beherbergt eine kleine, aber feine Dauerausstellung über die

Geschichte des Bergsteigens sowie einen Sonderausstellungsbereich.

Noch bis August 2026 ist hier die Ausstellung »Zukunft

Alpen. Die Klimaerwärmung« zu sehen. Im Sommer ist das

Alpinmuseum aber auch wegen seines Cafégartens ein echter

Geheimtipp. Überdacht von alten Kastanien und entspannt in

den Liegestuhl gefläzt, schlürft es sich hier ganz hervorragend.

Die Wiedereröffnung des Gartens erfolgt (voraussichtlich) im

Sommer 2025. www.alpenverein.de/museum

Ein Besuch in München wäre ohne Abstecher zur Isar

nicht komplett. Vom Gärtnerplatzviertel aus ist der

Fluss nie weit entfernt. Und das Beste: Der Flussabschnitt

zwischen dem Viertel und dem gegenüberliegenden

Haidhausen ist Teil der renaturierten Isar.

Statt kanalisierter Einöde bietet sich hier vor allem

im Sommer ein herrlicher Blick auf begrünte Ufer

und den sanft fließenden Fluss. Auf dem Abschnitt

zwischen Museums- und Praterinsel lockt ein Strand

mitten in der Isar mit Traumbedingungen für ein

Nickerchen oder eine kleine Abkühlung im Wasser.

Durch die Renaturierung haben sich sogar einige

Biber mitten in der Stadt ein Revier erarbeitet und

können hier mit etwas Glück beobachtet werden.

ALLES IM FLUSS

Wer viel bummelt, muss auch was essen. Wenn da

nicht nur immer die Qual der Wahl hwäre! Einen Ausweg

hält Fink‘s Südtiroler Knödelküche parat. Die (gar

nicht so) kleinen Kartoffelkugeln gibt es zwar in zig

verschiedenen Varianten, mit und ohne Fleisch und

sogar vegan. Aber pro Nase sollte immerhin mit zwei

bis drei Knödeln gerechnet werden. Das macht das

Auswählen dann vielleicht doch etwas einfacher. Bei

gutem Wetter bleibt durch die Außengastronomie nie

der Blick auf den Stadttrubel im Viertel verbaut. Uns

hat besonders der vegane Lauchknödel geschmeckt.

Und für den Nachtisch ist auch gesorgt. Natürlich in

Form von zuckersüßen Knödeln. Das können sie, die

Südtiroler. www.finks.eu

NATURSCHÖNHEIT

ZUM MITNEHMEN

Das Glockenbachviertel ist in mehr als einer Hinsicht grün.

Das zeigt auch das hier ansässige Skincare-Label NKM.

Im eigenen Atelier in der Corneliusstraße, abgehend vom

Gärtnerplatz, verkauft Gründerin Mareike Peters schon seit

2020 selbst entwickelte Naturkosmetikprodukte. Von Reinigern

über Peelings und Masken bis zur Handcreme reihen

sich die Fläschchen und Tiegel im hell einladenden Atelier in

den Regalen. Der grüne Clou: NKM nimmt die leeren Behälter

nach Gebrauch auch wieder zurück und nutzt sie neu.

Auch das ist Teil des grünen Konzepts.

www.nkm-atelier.de

19


KOLUMNE | Historische Dönekes

Pssst, geheim!

Unser Redaktionshistoriker Konrad sammelt auf Tour

zwangsläufig allerhand Geschichten. Die lassen sich leider –

Anweisung der Chefredaktion – nicht immer in einer Reportage

unterbringen. Auf dieser hart erkämpften Seite darf er dafür seine

liebsten historischen Anekdoten zum Besten geben. Dönekes halt.

Was gibt’s Altes,

Herr Bender?!

Cosimo I. de’ Medici

Als Kind hatte ich immer ein Faible

für Geheimgänge. Ob nun beim

Besuch im alten Haus der Großeltern,

beim Klassenausflug in ein

mittelalterliches Gemäuer oder

beim Spielen in der selbst gebau-

Aten Kissenburg: Überall habe ich zumindest die

Möglichkeit gesehen, dass sich hinter der nächsten

Ecke oder hinter einem Regal ein mysteriöser

Gang befindet, durch den man blitzschnell und unerkannt

entwischen kann.

Ob man beim Vasarikorridor in Florenz nun wirklich

von einem »Geheimgang« sprechen kann, sei

mal dahingestellt. Der knapp ein Kilometer lange,

überdachte Gang führt nämlich recht augenscheinlich

mitten durch die Stadt, vom Palazzo Vecchio

zum Palazzo Pitti. Diese beiden Prachtbauten wa-

ren fest in der Hand der Medici (bekannt aus Funk

und Fernsehen), die von dort aus die Macht in Flo-

renz ausübten. Die Bauarbeiten selbst können also

schon gar nicht geheim gewesen sein, genauso wenig

wie der vorrangige Grund.

Denn Anlass für diese durchdesignte Renaissance-Gangway

war die Hochzeit des Medici-Sprösslings

Francesco mit Johanna von Österreich im Jahr

1565. Kurzer historischer Kontext: Im 16. Jahrhundert

kabbelten sich die österreichischen Habsburger

und die französischen Könige um die Vorherrschaft

in Italien. Im Konflikt zwischen den beiden

Herrschern blieb den kleineren italienischen Stadtstaaten

oft keine andere Wahl, als sich für eine der

beiden Seiten zu entscheiden.

So tat es auch Francescos mächtiger Vater Cosimo I.

de’ Medici. Durch die Ehe zwischen Francesco und

Johanna – die Tochter des römisch-deutschen Kaisers

Ferdinand I. – band er sich und sein Haus an

die österreichischen Habsburger. Die Hochzeit war

also auch ein politisches Zeichen und der Korridor

wird in der durchorchestrierten Zeremonie auch

eine Rolle gespielt haben.

Doch der Korridor hatte noch einen weiteren

Nutzen. Denn bei aller Machtfülle hatte Cosimo

selbst in seiner eigenen Stadt nicht nur Freunde –

ganz im Gegenteil. Durch seinen, man kann es nicht

anders sagen, ruchlosen Politikstil, der auch vor Gewalt

und sogar Mord nicht zurückschreckte, musste

der Fürst stets damit rechnen, selbst Opfer eines

Attentats zu werden. Der Vasarikorridor, übrigens

benannt nach seinem Architekten Giorgio Vasari,

schützte die fürstliche Familie also nicht nur vor

schlechtem Wetter.

Also wohl doch kein richtiger Geheimgang. Schade

drum. Aber faszinierend ist der Vasarikorridor

dennoch, bis in die Gegenwart. Und zumindest wurden

weder Cosimo noch sein Sohn und Nachfolger

Francesco Opfer eines Attentats. Das wäre nun wirklich

schwer geheim zu halten gewesen.

Nach einer achtjährigen Umbaupause ist der Vasarikorridor

seit Dezember 2024 wieder für die Öffentlichkeit

zugänglich. Tickets bieten die Uffizien

in Kombination mit dem Museumszugang an. Von

außen hat man den schönsten Blick auf den Korridor,

wenn er auf der berühmten Ponte Vecchio über

den Arno führt. www.uffizi.it

Fotos: Le Gallerie Degli Uffizi, MBLifestyle/shutterstock.com; Illustration: Anastasiia Yrevych/shutterstock.com

Vasarikorridor

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VORFREUDE

Die Farbe Weiß führt ein eigenartiges Doppelleben. Kann sie einerseits klinisch,

langweilig, einfallslos wirken, offenbart sie im richtigen Umfeld minimalistische

Ruhe und eine nicht zu leugnende Eleganz, in der wir uns aufs Wesentliche

konzentrieren können. Hier unsere weis(s)en Tipps:

Aus einer historischen Finca auf Fuerteventura hat Architekt Néstor Pérez Batista ein einzigartiges Refugium geschaffen, das wohl

minimalistischer kaum sein könnte. Beide Wohneinheiten – die auch gemeinsam gebucht werden können – im Gebäude aus dem

19. Jahrhundert sind bis in den letzten Winkel ganz in Weiß gehalten. Nichts lenkt den Blick von der klaren Linienführung und den

einzelnen Akzenten und Designobjekten ab, die in diesem Umfeld umso mehr zum Tragen kommen. Ein wahrer Hingucker ist der

Innenhof mit ebenfalls in Weiß gefasstem Pool, über dem das Blau das klaren Himmels erst richtig zur Geltung kommt. Die ideale

Unterkunft, um wieder mal zu sich zu finden. www.casamontelongo.com

EISS

GANZ IN

Text: Konrad Bender; Fotos: Marcos Rodríguez

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Weiß

ist heiß

Manche Orte auf unserem Planeten sind magisch. Dazu zählt ohne Frage die Salzwüste Salar de Uyuni in Bolivien.

Mit mehr als 10.000 Quadratkilometern ist dieses Naturwunder die größte Salzpfanne der Erde. Es braucht nur etwas Glück,

dann lassen sich hier brütende Flamingos beobachten. Aber auch so ist ein Besuch der Salar de Uyuni ein echtes Erlebnis.

Geradezu atemberaubend zeigt die Salzfläche sich nach einem Regenschauer. Dann nämlich, wenn die Ebene mit einer

dünnen Wasserschicht bedeckt ist, wird daraus der größte natürliche Spiegel der Welt. Einfach magisch eben.

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Vorfreude | BOLIVIEN

Foto: Jason Higuita

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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Weiß,

Ice, Baby

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Vorfreude | ARKTIS

Die weiße, eisbepackte Arktis übt seit Jahrhunderten

eine unvergleichliche Faszination auf uns

Menschen aus. Aber im Jahr 2025 gestaltet sich

der Weg durch das Eis durchaus einfacher als in

der Vergangenheit. Mit dem Expeditionsschiff

M/S Polarfront von Como starten Kälte liebende

Abenteurer von Longyearbyen aus auf eine elftägige

Entdeckungstour bis nach Spitzbergen.

Dabei stehen Ausflüge und Landgänge auf

dem Programm, die Wahrscheinlichkeit für die

Sichtung von Eisbären, Walrossen oder sogar

Walen ist hoch. Kundige Begleitung kommt vom

National-Geographic-Fotografen und Meeresschützer

Andy Mann. Mit nur acht verfügbaren

Suiten eine exklusive Veranstaltung.

www.auf.reise/arktis-expedition

Fotos: COMO Hotels & Resort

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

25


AUTOR:INNEN

Bianca Klement

Jasmin Faust

Team Asien oder Team Amerika,

Team Berge oder Team Meer –

für Jasmin gibt es keinen Grund,

sich für ein Team zu entscheiden.

Reisen bedeutet für sie,

Neues zu entdecken, Vorurteile

abzulegen oder einfach nur zu

genießen. Und das geht schließlich

überall, findet sie. Man muss

es nur erkennen und wollen. Gut,

bei der Frage, ob Team Meer

oder Team Berge, hat sie schon

eine ganz eindeutige Tendenz.

Marie Tysiak

Unsere Redakteurin Marie liebt

das Abenteuer! Deswegen haben

wir sie für diese Ausgabe gleich

mehrfach in die wilde Natur

geschickt – zum Surfen im zwölf

Grad kalten Atlantik in Nordirland

oder auch zum Kajakfahren in

die mückenreichen Nationalparks

in Finnisch-Lappland.

Nur in Armenien ging es für sie

entspannter zu – denn dort durfte

sie vor allem ganz viel Wein

probieren!

Jana Freiberger

Jana ist eigentlich ein Stadtkind.

Sie liebt Metropolen, das

Gewusel und dass sich dort

hinter jeder Ecke eine neue

kleine Welt auftut. Aber manchmal

brauchen Kopf und Körper

eine Auszeit. Kein Lichtermeer,

kein Großstadtgetöse, keine

Menschenmassen. Auf Mallorca

hat sie dafür den perfekten Ort

gefunden.

Unsere Reisereporterin Bianca

ist ganz verliebt in Palma. Die

Stadt hat sie mit ihrem charmanten

Boho-Flair, den tollen Restaurants

und der direkten Meerlage

um den Finger gewickelt. Mit

dem dazu ganzjährig sonnigen

Klima gehört die Mittelmeermetropole

für sie in die Oberliga

der europäischen Städte.

»Palma ist in den letzten Jahren

regelrecht erblüht. Das Potenzial

zur Traummetropole war schon

immer vorhanden, und nun ist die

Stadt ein echtes Schmuckstück.

Für einen Besuch sollte man

allerdings etwas Zeit einplanen.

Sonst verpasst man am Ende all

die kulinarischen Schätze, die es

in Palma zu entdecken gibt.«

Instagram @seamorenature

»Meine Reisen nach Mallorca

und Dubai haben eines gemeinsam:

einen Schock. Was jetzt so

dramatisch klingt, hat sich am

Ende ganz einfach in Wohlgefallen

aufgelöst. Und das meine ich

wortwörtlich. Den Kulturschock

der anderen Art am Flughafen

Palma habe ich mir mit einer

richtig guten Massage in einem

wunderschönen Hotel wegkneten

lassen und den Hitzeschock in

Dubai in (klimatisierten) Sterne-

Restaurants weggefuttert. Wie

sagt man so schön? Am Ende

wird alles gut.«

Instagram @_howtogetlost_

»Armenien war eine der größten

Überraschungen seit Langem! Ich

wusste vorher kaum etwas über

das Land und bin dann spontan

zu den Yerevan Wine Days gefahren.

Die Gastfreundschaft dieses

kleinen Lands bei feinsten Weinen

war großartig zu erleben! Und was

für eine Party! Tatsächlich spielt

Wein eine wichtige Rolle im Leben

der Armenier. Auch landschaftlich

lohnt sich die Reise, von alpinen

Bergen über die Weingüter und

dem gigantischen Sewansee

hin zu den Klöstern in den roten

Bergen im Süden. Und kulinarisch

wird richtig was geboten.«

Instagram @marie.worldwild

»Ja, ich war schon mal auf

Mallorca. Einmal. Auf Abifahrt.

Und, was soll ich sagen, meine

Tage im Fünf-Sterne-Hotel Castell

Son Claret könnten sich von

dieser ersten Reise wohl nicht

deutlicher unterscheiden. Eingebettet

in eine olivgrüne Landschaft

ist das ehemalige Schloss

eine Oase der Ruhe, wo nur das

Zwitschern der Vögel und das

Rauschen des Winds zu hören

ist. Mit einem Buch in der Hand

und den Füßen im Pool ist der

Stress des Alltags hier schnell

vergessen.«

Instagram @stil_ohne_ziel

Fotos: privat; Illustration: rangsan paidaen/shutterstock.com

26 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


AKTIV

KLETTER

BETTER

Mit Vertrauen den Berg hinauf!

Der Kletterschuh Trango Pro GTX

von La Sportiva ist ein »klassischer«

Stiefel mit modernen

Materialien. Nach oben ist der

Treter durch eine Gamasche gut

geschützt, nach unten federt die

durchgetüftelte Sohle locker ab.

Und leicht ist er auch noch.

La Sportiva, € 400

SCHALTEWUNSCH

Das Izoard Ultegra Di2 ist ein Rad, mit dem sich der engagierte Hobbyradler

schon mit einem Klickschuh im Profibereich befindet. Die elektronisch

unterstützte Shimano-Schaltung reagiert blitzschnell und gibt

dank Digitalanzeige Rückmeldung über die Leistung. Der Carbon-Disc-

Rahmen vereint Stabilität und geringes Gewicht und die Ultegra-Bremsen

sorgen dafür, dass es nur schnell vorangeht, wenn es gewünscht

ist. Und schnittig sieht der Drahtesel auch noch aus. Stevens, etwa

€ 3.600

Fotos: La Sportiva, Mercedes-Benz AG, Stevens Vertriebs GmbH

BRUMMRUM

Die neue Mercedes V-Klasse »Marco Polo Horizon« ist ein

echter Allrounder. Für den städtischen Alltag mit reichlich

Sitzplätzen gesegnet, lässt sich der Minivan dank Dachbett,

Sitzliegebank und drehbaren Frontsitzen schnell zum mobilen

Zuhause auf Rädern umfunktionieren. Und durch zwei Schiebetüren

gestaltet sich das Packen spielerisch. Je nach

Ausführung ab etwa € 59.000

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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text & fotos

Norbert Eisele-Hein

SPITZ

FINDIG

Wolkenkratzer: Für den einmaligen

Anblick der Granitgipfel

Torres del Paine lohnt sich der

mühsame Aufstieg allemal.

28

frühling 2025


Aktiv | PATAGONIEN

Zerklüftete Schluchten,

nadelspitze Gipfel und

Ehrfurcht gebietende

Gletscher – dafür ist die

wundersame Landschaft

PATAGONIENS bekannt.

Dass die ganzen Bilderbuchansichten

nicht ohne

etwas Muskelkraft zu

haben sind, hat Reporter

Norbert Eisele-Hein für

uns gelernt.

29


PATAGONIEN | Aktiv

Mit

weissem

Pinsel

auf die

himmlische

Leinwand

gemalt

30

frühling 2025


na

klar

Nicht nur die Felsformationen

in Patagonien sind atemberaubend,

sondern auch die

fantastischen Wolken.

»Na klar, jeder würde gerne einen Puma sehen. Hier im

Nationalpark Los Glaciares habe ich auf dieser Trekkingtour

zur Laguna de los Tres auch schon welche gesehen.

Aber die Tiere sind sehr scheu«, erklärt Guide Paulo

Galeogo Gonzalez unserer Gruppe. So folgen wir also eine

ganze Weile dem welligen Uferweg des Río Eléctrico und

just bei der Einmündung des Río Blanco, vielleicht verursacht

durch das Rauschen der Stromschnellen, müssen

ein paar Trekker haltmachen. »Lass uns zusammen hinter

die Büsche gehen«, witzeln zwei Mitreisende. »Du weißt

schon, falls der Puma kommt.« Und als wäre es das Stichwort

der Regie, steht er auch schon da. Der Puma. Wie

aus dem Nichts. Eine hüfthohe Raubkatze, keine zehn Meter

entfernt. Im Nu hämmert der Puls gegen die Schläfen.

Doch leider muss in solchen Situationen immer einer plärren:

»Ein Puma!« Und schon ist das wunderschöne Tier mit

einem Satz im Wald verschwunden.

Aber alles der Reihe nach. Eine Reise nach Patagonien

beginnt in der Regel mit ein paar Tagen Aufenthalt in Buenos

Aires. Tango tanzen, Steaks genießen, Fußballkultur in

La Boca bewundern, das ganze Programm. Weiter Richtung

Süden geht es mit dem Flugzeug, immer über die Pampa

bis nach Patagonien. Erst kurz vor El Calafate tauchen von

Gletscherwasser gespeiste, hellblaue Seen auf, die wie eine

ätherische Lösung über dieser Mondlandschaft zu schweben

scheinen. Der Fluglotse betritt das Rollfeld und seine

Jacke wird durch einen Windstoß vehement aufgebläht.

Willkommen in Patagonien.

Auf der gut ausgebauten Ruta 11 am Lago Argentino

entlang steuert unser Bus eine ganze Weile ostwärts und

schwenkt beim Abzweig auf die Ruta 40 hart gegen Norden.

Der erste Stopp in La Leóna, einer kleinen Ranch im Nirgendwo,

entpuppt sich als Leckerbissen für Westernfans.

Denn in dieser Gegend hielten sich um 1900 die »Bandidos

Yanquis« versteckt. Robert Leroy Parker alias Butch Cassidy

und sein Kumpel Harry Longabaugh alias Sundance

reisen EXCLUSIV

31


Gerade noch bevor einen der innere Schweinehund nach

fünf Stunden Aufstieg überwältigt, spitzt urplötzlich der

Gipfelreigen des Fitz Roy empor. Mit Bergzacken, wie sie

kleine Kinder zeichnen würden. Spitz wie Haifischzähne.

So steil, dass nicht mal der Schnee oben liegen bleibt. Gipfel,

deren Mythen ganze Bücher füllen. Der 3.405 Meter

hohe Fitz Roy wurde nach dem Schiffskapitän der HMS

Beagle, Robert FitzRoy, benannt, mit der Charles Darwin

in den 1830er-Jahren nach Patagonien schipperte. Die Nebengipfel

sind allesamt nach Postfliegern benannt, die den

Briefverkehr mit Chile am Leben hielten. Lange galten die

Gipfel als unbezwingbar, auch heute noch ist ein Aufstieg

mehr als herausfordernd. Weiter oben am Aussichtspunkt

ist für uns Trekker Schluss Dort spiegelt sich die komplette

Gipfelaufstellung in den Gletscherseen. Wow! Im Nu tanzen

unsere Glückshormone Tango und die Anstrengung ist

wie weggeblasen.

Über das Land peitscht

der Besen Gottes

Kid. Mit ihrer Gang »Hole in the Wall« wurden sie zu den

berühmtesten Zugräubern des Wilden Westens und landeten

auf der Flucht über Buenos Aires in der Einöde. Etwas

nördlich, in Cholila, wollten sie zu anständigen Farmern werden.

Aber der Arm des Gesetzes reichte weit und sie mussten

wieder flüchten – bis sie in Bolivien gestellt und erschossen

wurden. Das Café der Ranch unterhält ein kleines, sehenswertes

Museum mit alten Fotografien, Zeitungsausschnitten

und einem Steckbrief der »Bandidos«.

Als die Ruta 40 eine Anhöhe erklimmt, werden sie erstmals

sichtbar. Fitz Roy und Cerro Torre, die wohl markantesten

Gipfel der argentinischen Anden, ein Traumziel für

Trekker. Die unvergleichlichen spitzen Zacken stecken in

mustergültigen Föhnwolken, die sich wie ein Stapel Pfannkuchen

darüber auftürmen. Kondore zeichnen mit ihrer

riesigen Flügelspannweite in der Thermik charismatische,

kilometerlange Achten an den Himmel. Ohne auch nur einmal

mit den weit ausgebreiteten Schwingen zu schlagen.

Der größte Vogel der Welt ist wahrlich beeindruckend.

Unser Ziel, El Chaltén, gilt als Basecamp für alle Aktivitäten

im angeschlossenen Nationalpark Los Glaciares.

Die Straßen sind nach Erstbesteigern extremer Routen

benannt und mit ihren Eispickeln markiert. Boulderer mit

Crashpads und Trekker mit riesigen Rucksäcken und wettergegerbten

Gesichtern bestimmen das Stadtbild. Coole

Cafés, Craftbeer-Schuppen, funky Restaurants und zahllose

Bergsportläden. El Chaltén ist ein Bilderbuch-Bergsteigerkaff

mit elektrisierendem Outdoor-Vibe.

Unsere Einstiegstour zur Laguna de los Tres gilt als

der Klassiker schlechthin. Von der Hostería El Pilar aus

folgt die Route also dem Río Blanco, durch einen Zauberwald

im Wind knarzender Buchen. Das ständige Bergauf

und Bergab kostet Kraft. Guide Paulo nennt das augenzwinkernd

»Patagonian Flat«. Nach der haarsträubenden

Begegnung mit dem Puma erreichen wir den Lago Piedras

Blancas. »Vor knapp 25 Jahren reichte die Gletscherzunge

noch bis zum Fluss. Mittlerweile ist sie ein paar Hundert

Meter geschrumpft«, erklärt Paulo. Dafür schießt jetzt aus

den haushohen Gletscherbrocken ein kapitaler Wasserfall.

Wohl eine kleine Entschädigung für den Klimawandel, der

auch vor Patagonien nicht haltmacht.

Eine weitere Stunde »Patagonian Flat« führt uns zum

Basiscamp Poincenot, wo sich eine kunterbunte Zeltstadt

unter dem Schirmdach der knorrigen Buchen erstreckt.

Ab hier geht es steil bergauf. Über unzählige Serpentinen.

»Bei der nächsten Tour weht uns ein starker Wind um die

Nase«, bereitet uns der Guide vor. Und in der Tat. An sich

wäre die Wanderung zum Aussichtspunkt Loma del Pliegue

Tumbado vom Südrand El Chalténs aus ein Kinderspiel.

Zumal der morgendliche Blick aus dem Fenster blauen

Himmel verspricht. Leider jedoch wütet der Wind, scheint

imstande, Bartstoppeln einzeln auszureißen. Fies! Die Böen

transportieren riesige Regentropfen aus weit entfernten, unsichtbaren

Wolken. Waagerecht rauschen sie mit sprichwörtlicher

Windeseile heran und zerplatzen hörbar auf unserer

Funktionskleidung. Wilde Windstöße wehen durch

unsere Trekkingstöcke und stimmen ein schrilles Pfeifkonzert

an. So kämpfen wir uns bis zum Aussichtshügel vor.

Kauern hinter riesigen Granitblöcken. Während wir schnell

ein paar Müsliriegel verschlingen, staunen wir nicht schlecht

über ein zartes farbenfrohes Pflänzlein auf dem kargen Boden:

Darwins Pantoffelblume, lateinisch Calceolaria Uniflora,

die, einem Stöckelschuh ähnelnd, im Stakkato des

Winds steppend überlebt. Leider ist der Himmel mittlerweile

verhangen und wir sehen in einiger Entfernung nur

die Gletschereisbrocken auf der Laguna Torre.

Der dritte Streich im Nationalpark Los Glaciares, die

Wanderung zum Cerro Torre, spielt gleich mit offenen Karten.

Schilder warnen schon zu Beginn vor herabstürzenden

Ästen und verbieten den Gebrauch von Drohnen.

Kurios: kaum, dass wir uns fragen, in welchem Erdteil

oder Ozean eine Drohne wohl wieder landen würde, fährt

eine Bö durch den Trailhead und das Schild fliegt um.

32 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Aktiv | PATAGONIEN

Oben: Große Städte gibt es in der patagonischen Wildnis nicht. Dafür aber kleinere Ortschaften, die als Basecamp für Ausflüge in die Berge

dienen. Unten: Die flauschigen Guanakos gelten als Vorfahren der Lamas. In Patagonien ziehen sie als wilde Herden durch das Land.

reisen EXCLUSIV


Gut zu Fuß: Wer eine Reise

nach Patagonien unternimmt,

sollte keine Scheu vor langen

Wanderungen haben.

34

frühling 2023


Aktiv | PATAGONIEN

Amigos,

da marschieren wir

morgen hin!

Schon nach einem knappen Kilometer offenbart sich bei

Cascada Escondida ein gewaltiger Blick. Der kleine Wasserfall

spielt hier nur die zweite Geige, denn am Horizont

erstreckt sich das gesamte Who’s who der argentinischen

Kordilleren. Selbst der 3.128 Meter hohe Cerro Torre, eine

Stecknadel aus Granit, ragt immer wieder aus den aufquellenden

Wolken empor. Leider setzt sich das Wolkenband

alsbald kompakt an den Gipfeln fest.

Mit dem Bus und angesäuerten Beinen geht es zurück

nach El Calafate. Die Provinzhauptstadt lebt ausschließlich

vom Tourismus, denn von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung

zum Perito-Moreno-Gletscher am westlichen

Ende der Magellan-Halbinsel. Die überwältigende Gletscherwelt

ist für jedermann denkbar einfach mit ein paar

Schritten vom Busparkplatz aus zu erreichen. Dementsprechend

groß ist der Andrang.

»Die 50 Meter hohe Gletscherwand dehnt sich über eine

Breite von vier Kilometern aus. Sie wird direkt von den

Ausläufern des patagonischen Eisschilds genährt und blockiert

damit den Brazo Rico, den Zulauf zum Lago Argentino«,

doziert unser Guide. Der Druck des 21.000 Quadratkilometer

großen Eisfelds der Anden – das entspricht fast der

Größe Thüringens – schiebt den 30 Kilometer langen Arm

des Perito Moreno pro Tag etwa eineinhalb Meter voran.

Immer wieder stürzen durch den Druck haushohe Trümmer

aus der Gletscherwand herab. »Am eindrücklichsten wirkt

es auf einer Bootstour entlang der Gletscherkante, wenn die

Eisbrocken kleine Mini-Tsunamis auslösen«, prophezeit der

Guide. Wahrlich, diese eisige Wunderwelt mit ihren tiefen

Spalten, scharfen Zacken und gewundenen Türmen verschlägt

einem den Atem. Der Wechsel der Farben von gleißendem

Silber bis hin zu blendendem Kobaltblau, darüber

die hinwegwabernden Wolken, die Lichtblitze der Sonne

– was für ein bizarres, betörend schönes, fast schon psychedelisches

Gesamtkunstwerk.

300 Kilometer bestes Autokino durch die patagonische

Steppe bringen uns über die chilenische Grenze bis zum

Eingang des 2.420 Quadratkilometer großen Nationalparks

Torres del Paine. Der Ortswechsel geht mit einem neuen

Guide einher. Der hört auf den Namen Jorge und schwingt

frühling 2025 reisen EXCLUSIV 35


PATAGONIEN | Aktiv

Grüner Wachmacher:

Ein Tag ohne Mate ist

für viele Menschen in

Argentinien und Chile

undenkbar. Auch für

Guide Jorge.

sich sofort in den Tourbus. Zieht theatralisch einen 1.000-

Peso-Schein aus der Tasche, reicht ihn in die Runde. Zeigt

auf die darauf abgebildeten Torres del Paine. Schlürft noch

einmal lautstark an seinem Matetee, der ihm in Form einer

Kalebasse fest an der Hand angewachsen zu sein scheint.

Grinst und spricht: »Amigos, da marschieren wir morgen

hin! Paine bedeutet in der Sprache der indigenen Aónikenk

übrigens himmelblau. Und morgen könnten wir gutes

Wetter bekommen.«

Jorge hat mächtig Ahnung und ist obendrein ein Hellseher.

Kaiserwetter! Schon bei der Anfahrt vom Hotel del

Paine sehen wir Gauchos, die mit ihren Lassos eine Herde

bunt gescheckter Pferde auf die Weide treiben. Nach

einer Weile Fahrt erhaschen wir dann auf Höhe Laguna

Azul bereits einen kurzen Blick auf die mächtigen Gipfel

der Torres, die sich Nadeln gleich in den Himmel schrauben.

Die Vorfreude steigt – aber für die ersten Stunden auf

dem Trail ist wieder ein wildes »Patagonian Flat« unser

Schicksal. Zum Glück entschädigt uns die Fauna reichlich

für die Anstrengung. Einige Guanakos, lamaähnliche Herdentiere,

stolzieren über eine Anhöhe und ein feuerroter

Magellanspecht arbeitet sich auf der Suche nach Insekten

hörbar durch die Rinde einer Scheinbuche. Jorge zeigt auf

einen flüchtenden Andenhirsch: »Ein Puma ist ihm auf den

Fersen! Seht her, hier kreuzen sich frische Spuren.« Derart

gut unterhalten trekken wir parallel zum Rio Ascensio bis

zum Refugio Chileno, einer großen Schutzhütte mit Campingplatz

und respektabler Küche.

Nach der Rast geht es im irrlichternden Sonnenschein

weiter. Der Wald wirkt dadurch wie verwunschen. Lange

Flechten vollführen in der leichten Brise einen fortwährenden

Elfentanz, verstärken die mystische Stimmung. Nach

gut zwei Stunden führt der Trail zunächst über wildes Wurzelwerk

und später über grobe Felsblöcke kräftezehrend steil

bergauf zum Mirador Las Torres. Heureka, dort ragen unvermittelt

die drei Granitnadeln der Torres del Paine über

einem milchig-blauen Gletschersee bis auf 2.850 Meter in

den Himmel. Wie auf der 1.000-Peso-Note. Jorge huscht

ein tief zufriedenes Lächeln über das Antlitz. Er gönnt sich

erst einmal einen Schluck Mate. Wir fallen fast in Ohnmacht

angesichts dieses paradiesischen Anblicks. Das alles

bei Windstille und T-Shirt-Wetter. Ja, Patagonien kann

auch Sommer.

Doch als hätte »Escoba de Dios«, der Besen Gottes, einen

Ruf zu verlieren, peitscht er am nächsten Morgen schon

wieder aus wechselnden Richtungen über den Lago Noddenskjöld.

Bei der leichten Wanderung vom Salto Grande,

dem großen Wasserfall, zum Lago Grey wird die Naturgewalt

zum Glück etwas gedrosselt. Denn die Cuernos del Paine,

die dramatisch verwundenen Hörner vor den Torres mit ihren

mächtigen bis zu 3.050 Meter hohen Flanken, bieten etwas

Windschutz. Eine Guanakoherde quert ohne Berührungsängste

den Trail. Es geht vorbei am Lago Pingo, am Lago

Tyndall, am Lago Pehoe – hier könnten Wanderer wochenlang

von Gletschersee zu Gletschersee stiefeln und bei umwerfender

Kulisse den Eisbergen beim Einparken zusehen.

Den letzten Etappenabschnitt erreichen wir mit dem

Bus: Punta Arenas, wo mitten im Stadtzentrum, auf der

Plaza de Armas, ein bronzener Magellan prominent auf einem

Sockel thront. In heroischer Pose, Hand am Schwert,

den Blick fest in die Ferne gerichtet. Zu seinen Füßen zwei

bronzene Angehörige der nicht mehr existenten indigenen

Gruppen Ona und Aonikenk. Einer der Indigenen lässt einen

überdimensioniert großen Fuß über den Sockel hinausbaumeln.

Der Sage nach kehrt jeder zurück an diesen Ort, der

den »patagón« – das spanische Wort für »Großfuß« – küsst.

Der Fuß glänzt gülden. Blank gewienert von den Lippen

der Touristen. Der Weltumsegler Ferdinand Magellan gab

der Region einst ihren Namen. Der Überlieferung nach soll

er hier gigantisch große Menschen gesehen haben. Wahrscheinlicher

ist jedoch, dass er nur ihre Fußabdrücke, durch

entsprechendes Schuhwerk vergrößert, entdeckt hatte. Der

Name jedoch bleibt bis heute. Nur gut, dass auch wir den

»patagón« geküsst haben.

INFO

TREKKINGTOUR Die 17-tägige Reise mit Hauser

Exkursionen kostet inklusive aller geführten Touren,

Übernachtung und Halbpension, Transfers und Flüge

6.995 Euro. www.auf.reise/trekking-patagonien

ANREISE Flug mit Stopover in Buenos Aires nach

El Calafate und zurück über Ushuaia mit Aerolineas

Argentinas (www.aerolineas.com). Deutsche,

Österreicher und Schweizer benötigen für beide Länder

kein Visum. Weitere Auskünfte: www.argentina.travel,

www.chile.travel

Diese Reise lässt sich ideal mit einer

Seereise in Feuerland ergänzen:

www.auf.reise/seereise-feuerland

36 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Ein Eisfeld

von der Grösse

Thüringens.

herbst 2020 37


text

Marie Tysiak

kleine

abenteuer

in finnischlappland

Tatsächlich ist der Norden von Finnland eher als Winterurlaubsziel

bekannt. Wenn hier bei Minusgraden reichlich Schnee über den

Tannen liegt, sich die Nordlichter zeigen und man dem Weihnachtsmann

einen winterlichen Besuch abstatten kann. Unsere Redakteurin

Marie war allerdings im Sommer zu Besuch in Lappland mit seinen

beiden Regionen Ruka-Kuusamo und Rovaniemi – und kann sich

kaum einen schöneren Urlaub vorstellen. Elf kleine Abenteuer

für den Sommer in Finnisch-Lappland im Überblick.

38 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Aktiv | FINNLAND

1MITTERNACHTSSONNE

FOTOGRAFIEREN

Während es im Winter oberhalb des Polarkreises an manchen Tagen gar nicht

erst hell wird, kann man sich im Sommer in Lappland umso mehr über lange Tage

freuen. Rund um die Mittsommernacht Ende Juni geht hier die Sonne gar nicht

unter, doch auch in den Wochen vorher und nachher verschwindet die Sonne erst

nach Mitternacht und man hat ganz lange Sonnenlicht. Beyond Arctic Adventures

geht mit Interessierten an die schönsten (Geheim-)Spots in der Natur rund um

Rovaniemi. Hier kann man den spektakulären Sonnenuntergang genießen und

bekommt dabei Fotografietipps für die tief stehende Mitternachtssonne. Dazu

gibt’s heißen Tee vom Feuer und man kann den gemeinsamen langen Abend

in der Natur ausklingen lassen. www.beyondarctic.com

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2

3

4Helikopterflug

in die Wildnis und über die Stadt

Finnland von oben ist eine Wucht! Warum nicht also einmal über die

wunderschöne Landschaft fliegen oder einen Helikopterflug mit einer

Wanderung oder einem Fishing-Trip in die Wildnis verbinden? Heliflite

fliegt von der Hauptstadt Lapplands, Rovaniemi, in alle Ecken Lapplands,

auch Rundflüge über die hübsche Stadt am Zusammenfluss

der beiden gigantischen Flüsse Ounasjoki und Kemijoki sind buchbar

und absolut empfehlenswert. www.heliflite.fi/en/

40


Aktiv | FINNLAND

2 Traditionelles Teppichwaschen

Was im ersten Moment etwas verrückt klingt, wird in Finnland

tatsächlich so gelebt: Im Sommer waschen die Finnen für ihre älteren

Mitmenschen Teppiche! Die dazu eigens gebauten Anlagen

in den Dörfern kriegen jeden noch so ollen Teppich mit ein wenig

Schrubbkraft wieder sauber. Das Unternehmen Adventure Apes,

das sich auf authentische Community-Erlebnisse mit der einheimischen

Bevölkerung spezialisiert hat, bietet diese erstaunlich

witzige Aktivität an und erklärt dabei allerhand Spannendes aus

dem Alltag der Finnen. www.adventureapes.fi

5 Dem Weihnachtsmann einen Besuch abstatten

Ja, auch im Sommer kann man dem Weihnachtsmann in Finnland

einen Besuch abstatten! Denn der lebt im Santa Claus Village

auf dem Polarkreis – gleich beim Flughafen Rovaniemi. Hier

empfängt er das ganze Jahr lang Klein und Groß zur Audienz.

Natürlich muss man auch im Hauptpostamt des Weihnachtsmannes

vorbeischauen, wo man auch schon im Sommer seine

Weihnachtspost verschicken kann. Rentiere streicheln, beim Café

von Mrs. Santa Claus vorbeischauen und ein Foto beim Überschreiten

des Polarkreises machen – alles möglich im Weihnachtsmanndorf

im Sommer in Lappland. Und das mit weniger

Besucherandrang. www.santaclausvillage.info/de/

3 Die Insel Kotisaari

Einst war Rovaniemi eine traditionelle Holzfällerstadt. Die

schwer schuftenden Männer hatten dabei eine abenteuerliche

Methode, um die gefällten Stämme vom Norden schnell in den

Süden zu transportieren: Sie stießen die zusammengebundenen

Hölzer in den Fluss, stellten sich darauf und trieben so den

Strom Hunderte Kilometer hinab. Zwischendrin mussten sie

natürlich immer wieder Pause machen. Ein beliebter Stopp war

die winzige Insel Kotisaari an der Flusskreuzung in Rovaniemi.

Noch heute stehen hier die typisch roten Holzhäuser. Doch

anstatt eines einfachen Schlafplatzes und einer wärmenden

Suppe wie damals können Touristen hier im Sommer bei Drinks

und Barbecue den Abend in vollen Zügen genießen. Ein wunderbarer

Ort, der mit einem kleinen Fährboot erreichbar ist!

6 Outdoor-Cooking in der Natur

Der Sommer in Finnland lockt in die Natur! Und die genießt

man am besten in Begleitung eines Guides beim Beerenpflücken,

Pilzesammeln oder anschließendem Outdoor-Cooking.

Die wunderschöne Landschaft, die eigens gesammelten Zutaten

und die frische Luft im Sommer in Lappland versprechen

einen spaßigen Tag, der einem das einfache Glück der Finnen

nahebringt. www.adventureapes.fi

5

6

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

41


FINNLAND | Aktiv

7

7 Kanufahren im Nationalpark Oulanka

Der Fluss Oulankajoki schlängelt sich eindrucksvoll durch die

Taiga von Kuusamo, mal ganz gemächlich vorbei an dichtem

Nadelwald aber auch mal in zügigen Stromschnellen durch

schmale Schluchten. Diese Landschaft ist perfekt für eine

ausgedehnte Kanutour! Der Anbieter Oulangan Taika organisiert

mit viel Liebe Outdoorabenteuer in der Region, stellt

das Equipment und begleitet die Tour. Ein heißer Tipp für den

Sommer in Finnland: Moskitospray nicht vergessen! Besonders

in Ufernähe wird man im Nationalpark Oulanka ohne Schutz

regelrecht aufgefressen.

www.oulangantaika.fi/en/home

8

8 Sauna, Sauna, Sauna!

Genau, denn Saunieren gehört in Finnland zum Alltag – auch

im Sommer in Lappland. Ein klassisches finnisches Saunaritual,

eine ganz feuchte Birkensauna inklusive Auspeitschen

mit den Zweigen, ist ein Muss bei einem Besuch. Wer sich

eine ganz besondere Sauna gönnen mag, dem empfehlen wir

die Pyhäpiilo Sauna World. Bei einem privaten Saunaritual hat

man den gesamten Komplex inklusive Ruheräume, Jacuzzi und

mehrerer Saunen ganz für sich. Der Blick geht dabei direkt über

den See.

www.rukansalonki.fi/en/pyhapiilo-sauna-world

9 In einem Haus am See übernachten

Der Norden von Finnland ist für seine weitläufige Landschaft,

gespickt mit Abertausenden Seen, bekannt. In dieser Einsamkeit

in einem Haus am See zu übernachten, bleibt eine unvergesslich

schöne wie simple Erfahrung. Wir können wärmstens

die gelbe Villa von »The House of Northern Senses« empfehlen.

In acht Schlafzimmern finden hier bis zu 22 Menschen

Platz – alles ist stilvoll nordisch eingerichtet. Gastgeber Timo

Kousa versorgt nach Wunsch auch kulinarisch, und das auf

höchstem Niveau. Zum Haus gehören nicht nur ein eigenes

Schwimmbad, sondern auch der Zugang zum See und natürlich

auch zwei Saunen! Die liegen direkt am Ufer, sodass man nach

dem ausgiebigen Saunaritual erstmal ein erfrischendes Bad im

See nehmen kann. www.northernsenses.com

Fotos: Marie Tysiak (8), Visit Rovaniemi (2), Visit Finland

42

reisen EXCLUSIV


9

10 Yoga mit Rentieren

Yoga, und das zwischen Rentieren? Das geht auf der Rentierfarm

Kujalan-Porotila. Was als verrückte Idee in Coronazeiten begann,

erwies sich als absoluter Entspannungsgarant. Das Rauschen des

nahen Walds, das gleichmäßige Grasen der Rentiere, der Geruch

der Felle und spezielle Yogaübungen wie »das herabschauende

Rentier« oder »Moskito-Klatschen« lassen einen auf ganz besondere

Weise in die Natur Finnlands eintauchen. Übrigens: Rentiere

sieht man im Sommer in Finnland überall in freier Wildbahn!

www.mytrailfinland.com/reindeeryoga

11 Im Glashaus übernachten

10

Auch im Sommer in Finnland lohnt sich eine Nacht im Glashaus

unterm Sternenhimmel, zum Beispiel im Iisakki Glass Village!

Auch wenn dann keine Nordlichter am Himmel tanzen, fühlt man

sich dennoch auf diese Weise der Natur Lapplands ganz nah. Und

bekommt zudem einen Eindruck, wie kurz die Nacht im Sommer

eigentlich ist. Wieso nicht mal mit dem Sonnenaufgang um drei

Uhr aufstehen und das Spektakel bei einem Spaziergang um den

See auf sich wirken lassen? Wer mag, kann aber natürlich auch die

Vorhänge zuziehen. www.rukasafaris.fi/en

11

INFO

Hier gibt es mehr Infos zu den Regionen Rovaniemi, Ruka-Kuusamo

und Finnland im Allgemeinen.

www.ruka.fi/en, www.visitrovaniemi.fi, www.visitfinland.com/de

Lust im Winter Finnisch-Lappland zu besuchen?

Hier sind unsere Tipps:

www.auf.reise/lappland-winter

frühling 2025

43


IS WAS,

SONNE MIT WONNE.

Die Sun Drops SPF 30

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vor UVA/UVB-Strahlen,

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Haaren und dem perfekten

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und Wirksamkeit vereinen.

Welche Produkte wirklich halten,

was der Doktor verspricht?

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44


LIFESTYLE

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frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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NORDIRLAND | Aktiv

Wald- und Ozeanbaden rund um Mussenden

Ihre »Mussenden Unwind Experience« beginnt Claire O’Kane gerne im jahrtausendealten

Wald direkt hinter der Steilküste beim mystischen Mussenden-

Tempel am Downhill Beach. Achtsamkeit – das Hier und Jetzt – steht bei

ihren Touren im Fokus, gleichzeitig erkundet man eine der schönsten Ecken

Nordirlands. Der Wind rauscht durch das Blätterdach und Wildkräuter übersäen

den Waldboden. Diese ursprüngliche nordirische Natur ist perfekt, um

mit Bewusstseinsübungen und Meditationen die innere Balance wiederzufinden.

Anschließend nimmt Claire ihre Gäste mit an den Strand – und

am besten rein in die kalten Fluten. Der Abend klingt gesellig aus, zwischen

Lampions und bei einem Dinner, das über dem offenen Feuer zubereitet wird.

Dieses kleine Abenteuer in Nordirland erdet, und wie! Übrigens:

An diesem besonderen Ort rund um den Mussenden-Tempel

wurden Teile von »Game of Thrones« gedreht!

46 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


5

KLEINE

ABENTEUER

IN NORDIRLAND

Nordirland, Teil des Vereinigten Königreichs, ist ein Eldorado für

Abenteuerlustige. Und ein echter Geheimtipp noch dazu! Wir haben

fünf kleine Abenteuer rund um die beiden Countys Fermanagh

und Londonderry für euch parat!

text

Marie Tysiak

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Hoch hinaus: Bei einer Wanderung auf dem The Emigrant’s

Walk führt Cathy O’Neill Geschichtsinteressierte auf den

Carntogher Mountain.

Wandern auf dem »The Emigrant’s Walk«

Beim geführten dreistündigen »The Emigrant’s Walk«

führt Cathy O’Neill auf den Carntogher Mountain und

zurück in das Leben zu Zeiten der irischen Hungersnot.

Die Große Hungersnot von 1845 bis 1849, die hauptsächlich

durch die Missernte von Kartoffeln ausgelöst

wurde, kostete eine Million Menschen das Leben. Zwei

Millionen Iren wanderten in dieser Zeit aus – vor allem

nach Nordamerika. Auf dem »The Emigrant’s Walk«

bekommt man einen berührenden Einblick: Sechs

Kilometer misst die Strecke, die ein Stück des Fußwegs

ist, den damals viele Auswanderer nahmen. Mit letzter

Kraft verließen sie ihre Dörfer in Richtung der Häfen

in Belfast, Dublin oder an der Westküste, um dort ein

Schiff zu erreichen, das sie in eine hoffentlich bessere

Zukunft bringen würde. An verschiedenen Stationen

in der grünen Landschaft, die seit den Geschehnissen

fast unverändert geblieben ist, erzählt Cathy über

diese brutale Zeit und die tragischen Schicksale vieler

Menschen. Nach dem eindrucksvollen »Walk« können

Teilnehmende im nahen Pub Friels köstlich speisen und

sich einen der originalen Suppentöpfe anschauen, die

damals Tausende mit Nahrung versorgten.

www.auf.reise/emigrants-walk

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Aktiv | NORDIRLAND

Kanutour nach Devenish Island

Enniskillen, die größte Stadt und ehemaliger Sitz der historischen Grafschaft Fermanagh,

liegt auf einer Insel. Denn der River Erne umschließt die hübsche Burg und

die Innenstadt mit ihren urigen Pubs. Hier vermietet »Blue Green Yonder« Kanus und

hat auch ein ganz besonderes Abenteuer im Angebot: eine Kanutour in die Wildnis

nach Devenish Island. Die grüne Insel im Lough Erne ist nur mit dem Boot erreichbar

und ein echtes Highlight für Geschichtsfans. Auf der Insel finden sich Ruinen des im

6. Jahrhundert errichteten Klosters, das einmal zu einer der wichtigsten Siedlungen

der Gegend gehörte. Auch später errichtete Kirchen, Abbeys und Friedhöfe haben

ihre Spuren auf der Insel hinterlassen und bieten spannende Einblicke in die Vergangenheit

Nordirlands. Es werden noch viele weitere archäologische Funde unter

der Erde von Devenish Island vermutet! www.bluegreenyonder.com

Eine Kanutour auf dem Lough Erne

hält die beste Aussicht auf das

mächtige Enniskillen Castle parat.

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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FINNLAND | Aktiv

Surfen am Benone Beach

Elf Kilometer langer Sandstrand, dahinter erheben sich die grünen Berge und der Blick reicht

bis nach Donegal in der Republik Irland. Kurzum: Die Kulisse des Benone Beach im County Londonderry ist

einfach wunderschön. Und weil hier ziemlich zuverlässig Wellen an den Strand rollen, hat sich in den letzten

Jahrzehnten eine kleine Surfer-Community rund um den Beach angesiedelt. Die Long Line Surf School nimmt

Anfänger wie Fortgeschrittene mit ins Wasser ihres Heimatreviers. Zwar überschreitet die Temperatur des

Atlantiks auch im Sommer selten zwölf Grad Celsius, doch Abhilfe schaffen die dicken Winterneoprenanzüge,

die man bei einem Surfkurs inklusive geliehen bekommt. Und nach dem Surfen fühlt man sich garantiert sehr

lebendig! www.longlinesurfschool.co.uk

50

reisen EXCLUSIV


Aktiv | NORDIRLAND

Entdeckungstour in den Marble Arch Caves

Der Südwesten des County Fermanagh ist durchlöchert wie

ein Schweizer Käse. Denn der weiche Sandstein der Region

wurde über die Jahrtausende von gleich drei Flüssen zum

größten Höhlensystem Nordirlands geformt. Die Marble Arch

Caves, die 1895 vom berühmten Forscher Édouard-Alfred

Martel zum ersten Mal ausführlicher erkundet wurden, sind

seit 1985 als Schauhöhle zugänglich. Verschiedene Touren

führen in den Untergrund und bieten reichlich Abenteuer.

Wer mag, erforscht zum Beispiel die unterirdischen Flüsse,

riesigen Hallen und kleinen Gänge bei Kerzenschein. Die

Marble Arch Caves gehören zum Cuilcagh Lakelands Geopark,

der sich bis in die Republik Irland erstreckt. Hier sollte

man übrigens auch unbedingt einen Stopp und eine kleine

Wanderung beim berühmten Cuilcagh Boardwalk machen!

www.marblearchcaves.co.uk

INFO

ANREISE Belfast wird von verschiedenen deutschen Flughäfen

direkt angeflogen. Doch tatsächlich braucht man auch von

Dublin, der Hauptstadt der Republik Irland, nur gut eine Stunde

nach Nordirland. Zwischen den beiden Staaten gibt es keinerlei

Grenzkontrollen – nur an den Reisepass sollte man denken,

denn Nordirland gehört seit dem Brexit nicht mehr zur EU. Mehr

Infos zu Nordirland gibt es bei Discover Northern Ireland und

bei Tourism Ireland. www.discovernorthernireland.com und

www.tourismireland.com

Noch mehr Abenteuer in Nordirland?

Dann schaut mal hier vorbei:

www.auf.reise/abenteuer-nordirland

Fotos: Patrick Dorrity/shutterstock.com, Rob Durston/Tourism Northern Ireland (2), Marie Tysiak, Long Line Surf School, Ondrej Prochazka/shutterstock.com

frühling 2025

Lichtblick: Die Marble Arch Cave ist ein wahres

Wunder der Natur! Am besten erkundet man das

unterirdische System samt Flusslauf auf einer Tour

im Kerzenschein.

reisen EXCLUSIV

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Auf geht’s!

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Die Tour startet im traumhaften Meran, das häufig als Gartenstadt bezeichnet wird. Es lohnt sich

ein Besuch der botanischen Gärten am Schloss Trauttmansdorff, wo rund 5.800 Pflanzenarten darauf

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Aussichten auf die umliegenden Bergwelten.

Apropos Bergwelten – Tag zwei führt euch durch Lana und Tisens nach Nals. Freut euch auf blühende

Apfelgärten, ruhige Laubwälder und historische Burganlagen. Die zweite Wanderetappe dieses Kurzurlaubs

punktet mit hervorragenden Aussichten und Weinen. Ein Stück des Wegs führt euch entlang der

Drei-Burgen-Route in den bekannten Weinort Eppan. In Bozen angekommen, solltet ihr zum Abschluss

noch einmal die mediterranen Leckereien rund um Antipasti, Pizza, Dolce und Cappuccino genießen

und euch mit dem ein oder anderen Tröpfchen regionalen Weins für zuhause eindecken.

Das Tourenpaket umfasst Übernachtungen in schönen Drei-Sterne-Hotels und -Gasthöfen sowie einem

Vier-Sterne-Hotel in Bozen – natürlich inklusive Frühstück und Gepäcktransfer. Ihr erhaltet außerdem

persönliche Toureninformationen (auf Deutsch und Englisch) und ausführliche Reiseunterlagen.

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Fotos: Eurohike, heikomandl.at

52


MALLORCA

Fotos: Austin Neill, Natalia Blauth, Lanius

In den Urlaub oder aufs Festival –

warum nicht beides? Das Mallorca

Live Festival glänzt bereits jetzt

mit einem ausgezeichneten Lineup.

Mit Headlinern wie Massive

Attack oder dem offensichtlich

unsterblichen Iggy Pop ist schnell

klar, dass ein breiter Genre-

Bogen geschlagen wird. Und wer

es besonders bequem haben will,

gönnt sich ein VIP-Ticket

mit Fast-Lane-Einlass, eigenen

Toiletten (unschätzbar!) und

Zugang zur vordersten Area vor

den Bühnen. Mallorca Live

Festival, 12. bis 14. Juni 2025,

www.mallorcalivefestival.com/en

URLAUBSRUMMEL

URLAUBSFUMMEL

Lässig, aber mit Stil. Im Urlaub kleiden

wir uns gerne entspannt, bequem,

locker. Dabei muss der Look aber nicht

auf der Strecke bleiben. Das Kölner

Fair-Fashion-Label Lanius hat in seiner

Sommerkollektion genau die richtigen

Pieces für einen Spaziergang über die

Insel parat. Uns hat es besonders der

schwarz-cremefarbene Zweiteiler mit

eleganter Stickerei angetan. Lanius,

Maxirock etwa € 170, Bluse etwa € 190

URLAUBSBUMMEL

Der schönste Flohmarkt der Insel:

Jeden Sonntag zwischen 8 Uhr

morgens und 14 Uhr mittags wird es

trubelig in dem winzigen Örtchen

Consell nahe Santa Maria an der

Autobahn MA-13 zwischen Palma und

Inca. Denn dann findet in einem kleinen

Industriegebiet am Ortseingang der

größte, beste und vor allem schönste

Flohmarkt auf Mallorca statt.

53


Schöne

neue alte

Welt

Städtetrip gefällig? Mit Traumlage am Mittelmeer,

historischem Charme und einer Prise Boho-Chic

mausert sich Palma de Mallorca gerade zu einer

der attraktivsten Destinationen Europas.

text

Bianca Klement

54 reisen EXCLUSIV


Mallorca | PALMA

Historische Pracht: Über die

Altstadt Palmas lässt sich nur

staunen. Hinter den eindrucksvollen

Fassaden haben es sich

heute Fünf-Sterne-Hotels, Luxusboutiquen

und Galerien gemütlich

gemacht. Doch auch das ein oder

andere Kloster versteckt sich in

den schmalen Gassen.

frühling 2025

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PALMA | Mallorca

L

Lächelnd steht Deborah Piña an der Tür ihrer kleinen Kochschule

in El Call, dem jüdischen Viertel in der Altstadt von

Palma de Mallorca. Forn de Sa Llotgeta ist eine urige Backstube

aus dem 18. Jahrhundert. Die Böden sind aus rustikalem

Kalkstein und in Holzregalen reihen sich Olivenöl,

Wein und Salz aneinander. Das Gebäude selbst stammt aus

dem Mittelalter, der perfekte Ort also, um die traditionelle

Küche Mallorcas zu zelebrieren. Gekocht wird ausschließlich

saisonal mit regionalen Zutaten von Produzenten von

der Insel. Wein, Wermut, Oliven, Tomaten, Fisch und Wurst

besorgt Deborah gemeinsam mit ihren Gästen auf dem Mercado

del Olivar, einem der größten typisch mallorquinischen

Märkte Palmas. Von ihrem Kochstudio aus spaziert man in

knapp zehn Minuten zu dem traditionellen Markt. Ist alles besorgt,

wird gekocht, und zwar nicht typisch spanisch, sondern

original mallorquinisch.

Aber Deborah will ihren Gästen nicht nur gutes Essen

nahebringen. Ihr geht es vielmehr darum, Reisenden einen

kleinen Einblick in die Seele Palmas zu geben. »Ich glaube,

wir können viel von Traditionen lernen. Sie helfen uns, zu

verstehen, warum dieser Ort besonders ist. Ich wollte etwas

Einzigartiges anbieten, etwas, das typisch für hier ist.

Nicht typisch für Sevilla oder Barcelona. Typisch für Mallorca.

Hier wird also garantiert keine Paella gekocht«, sagt

sie und lacht. »Ich möchte, dass die Menschen die wahre

Identität von Mallorca kennenlernen. Ich möchte, dass sie

Mallorca hier verstehen, in Palma, dieser wunderschönen

antiken Stadt.«

Während Deborah auf dem rustikalen Holztisch Appetizer

aus lokaler Wurst, Käse und Oliven anrichtet, erzählt

sie, wie sie auf die Idee kam, Kochkurse zu geben. Ursprünglich

war Deborah Anwältin, arbeitete lange Zeit im

Ausland und reiste viel. Als sie zurück auf die Insel kam,

ließ sie ihre juristische Karriere hinter sich. »Ich wollte Reisenden

etwas anbieten, wonach ich selbst auf meinen Reisen

suche: echte lokale Erlebnisse und authentisches Essen.

Und so kam ich auf die Idee, diese Kochkurse anzubieten

und mallorquinische Küche zu promoten.« Auf Deborahs

Menü stehen Gerichte wie mallorquinische Coca, eine Art

gebackenes Fladenbrot mit Gemüse und Rosinen, Fischeintopf

und Gató, Mandelkuchen. Seit mehr als 13 Jahren bietet

sie inzwischen ihre kulinarischen Workshops an. Sie ist

glücklich mit dem, was sie tut, und wie sich Palma entwickelt

hat.

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reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Hier kommt man garantiert auf

den Geschmack: In Deborah

Piñas gemütlich-rustikaler

Kochstube wird gemeinsam

gekocht, gebacken, getrunken

und gekostet.

Ich möchte,

dass man die

wahre Identität

von Mallorca

kennenlernt.

Seifenoper: Nicht zum

Reinbeißen, sondern zum

Einseifen sind die appetitlich

aussehenden Stücke, die der

Seifen-Butler kredenzt.

Fotos: xxx

reisen EXCLUSIV

57


Wer

wandern will,

muss noch nicht

mal die Stadt

verlassen.

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reisen EXCLUSIV


Mallorca | PALMA

Große Architektur und

großartige Aussicht: die

Dachterrasse der Kathedrale

von Palma

Deborah ist Vertreterin einer neuen Generation Mallorquiner,

die die Schönheit ihrer Heimat für sich neu entdeckt

haben und sie mit der Welt teilen wollen. Sie wurde auf

Mallorca geboren. Ihre Mutter ist Französin, die auf der

Insel Urlaub gemacht hat. Familiengeschichten wie diese

sind typisch für die Insel. Viele Einwohner haben multikulturelle

Hintergründe. »Es gibt viele gemischte Paare mit

Eltern aus Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.

Aber wir wurden hier geboren und sprechen Mallorquín.«

Deborahs Vorfahren mögen nicht alle von der Insel stammen,

trotzdem oder gerade deswegen fühlt sie sich hier

verwurzelt und pflegt mit Stolz die alten Traditionen und

Rezepte Mallorcas.

Nicht nur Deborahs Liebe für Palma wurde bei ihrer

Rückkehr auf die Insel neu entfacht. In den vergangenen 13

Jahren hat sich viel getan in der Balearen-Metropole. Palma

de Mallorca ist regelrecht erblüht. Lokale Geschäfte wurden

gefördert, das öffentliche Verkehrsnetz wurde ausgebaut

und es sind zahlreiche neue Cafés, Bars, Restaurants und

Hotels entstanden, die sich elegant in das historische Klima

der Stadt einfügen. Wenn morgens die Sonne über Palma

aufgeht, sind die Straßen sauber gefegt und auf schmucken

Außenterrassen können Urlauber ihr Frühstück mit Meerblick

genießen. Kurzum: Palma ist ein echtes Schmuckstück,

das die urbanen Vorzüge eines Citytrips mit Mittelmeerflair

und Beach-Vibes serviert.

Das Potenzial zur Traummetropole besaß die Stadt

schon immer, doch über lange Zeit wurde sie nicht als eigene

Destination beachtet. Auf die Frage »Warst du schon mal

in Palma?« antworten die meisten Menschen spontan mit

einem Ja. Doch beim Nachhaken stellt sich häufig heraus:

Palma wirklich gesehen haben die wenigsten. Lange Zeit

war Palma für viele lediglich das Einstiegstor zu Mallorca:

Hier ist der Flughafen. Hier kommt man an. Aber sobald

die Koffer vom Band gerollt sind, geht es direkt weiter nach

Cala Ratjada, Alcúdia oder an irgendeine andere Stranddestination

auf der Mittelmeerinsel. Klar, wenn es mal regnet,

hat der ein oder andere schon mal einen Ausflug nach Palma

gemacht oder die berühmte Kathedrale besichtigt. Aber

das war es oft auch schon. Dabei verdient die Hauptstadt

Mallorcas definitiv Aufmerksamkeit.

Nimmt man sich die Zeit, um Palma zu erkunden, wird

sehr schnell offensichtlich: Palma ist so etwas wie die eierlegende

Wollmilchsau europäischer Traumstädte. Angefangen

bei der Lage. Die Stadt residiert direkt an der Küste des

Mittelmeers. Und während das Meer vorne an die Stadtgrenzen

brandet, erwarten einen im Hinterland Olivenund

Orangenhaine und die atemberaubende Landschaft der

Serra de Tramuntana. Ohne große logistische Herausforderungen

können Städtereisende vormittags im Meer baden,

eine Runde Golf spielen, nachmittags durch Galerien und

Boutiquen bummeln und abends in einem erstklassigen

Restaurant speisen. Wer wandern will, muss noch nicht

einmal die Stadt verlassen. Der Bellver-Park im Südwesten

Palmas ist eine riesige Grünanlage aus duftenden Kiefernwäldern

rund um das gleichnamige Schloss aus dem

14. Jahrhundert. Die Aussicht vom Castell de Bellver aus

bietet einen spektakulären Rundumblick über Palma, den

Wald und das Meer.

In der Innenstadt beglücken zunehmend außergewöhnliche

Gourmettempel wie das Restaurant De Tokio a Lima,

das kreativ japanische, peruanische und mediterrane Einflüsse

miteinander kombiniert. Oder das exquisite Botànic

im Boutiquehotel Can Bordoy in Lonja in der Altstadt. In

Mallorcas erstem Plant-Forward-Restaurant ist jede Speise

ein kleines Kunstwerk. Allein für das schicke Interieur

lohnt es sich, im Botànic einzukehren – schließlich isst das

Auge mit. Insgesamt gibt es in der wunderschönen Altstadt

Palmas viele Schätze zu entdecken. Hinter den sandsteinfarbenen

Fassaden verstecken sich heute kleine Eisdielen,

Yogastudios oder Weinbars. Beim Schlendern durch die historischen

Gassen lassen sich erstklassig erhaltene Gebäude

aus der Gotik, dem Barock und der Renaissance bewundern.

In vielen mondänen Stadtvillen befinden sich Galerien oder

elegante Boutiquehotels mit maximal 24 Zimmern.

»Wir haben inzwischen 32 Boutiquehotels«, sagt Pedro

Homar, Leiter des Fundación Turismo de Palma, mit Stolz.

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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PALMA | Mallorca

Junges Gemüse: Im

Hotelrestaurant Botànic wird

frisches Gemüse in Szene

gesetzt, wie diese saftige

Fleischtomate. Jedes Gericht

ist ein Geschmackserlebnis.

Rechts: Auch das Interieur

des Botànic ist ein echter

Augenschmaus.

Seifenoper: Nicht zum

Reinbeißen, sondern zum

Einseifen sind die appetitlich

aussehenden Stücke,

die der Seifen-Butler

kredenzt.

Pedro ist so etwas wie der Architekt des neuen Palmas. Gemeinsam

mit seinem Team arbeitet er seit mehr als zwölf

Jahren daran, die Hauptstadt Mallorcas als eigenständige

Destination zu etablieren. »Palma hat auf Mallorca eine

einzigartige Position, denn wir haben hier gleich zwei touristische

Ziele: Playa de Palma und die Stadt Palma. Das

Einzige, was vor zwölf Jahren touristisch interessant war,

war Playa de Palma. Also der klassische Strandurlaub«, erzählt

er. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet.

Pedro entwickelte mit seinem Team den Plan, Palma als

eigene starke Marke zu etablieren. Die Idee war, die Saison

über das gesamte Jahr zu strecken. Palma sollte nicht nur

eine Sommerdestination sein, sondern ein Ganzjahresziel.

Die Mission hatte Erfolg. »Palma ist der einzige Ort auf der

Insel, der zwölf Monate lang im Jahr touristisch attraktiv

ist«, sagt Pedro. Denn während es in den Strandbädern der

Insel in den Wintermonaten still ist, lockt Palma das ganze

Jahr über mit mildem Klima, individuellen Boutiquen,

hochwertigen Restaurants und einem erstklassigen kulturellen

Angebot.

Der Wandel, die Etablierung der Stadt als Sehnsuchtsziel,

ging nicht über Nacht. Es mussten zahlreiche Änderungen

vorgenommen und Gesetze geändert werden, damit

beispielsweise die Geschäfte sieben Tage in der Woche

geöffnet haben können. Es musste erst geregelt werden,

dass Restaurants und Cafés zur Straße hin über Außenterrassen

verfügen dürfen. Natürlich gab es auch vor zwölf

Jahren das ein oder andere Etablissement mit Außenterrasse,

allerdings nicht annähernd so viele wie heute, wo

beinahe an jeder Straßenecke ein Café oder Restaurant einlädt.

Für seine Vision, Palma zu einem kosmopolitischen,

gehobenen Städteziel zu formen, folgt Pedro einer simplen

Strategie: Klasse statt Masse. Qualität statt Quantität. Der

Plan geht auf. Seit Jahren steigt die Zahl der Palma-Reisenden

kontinuierlich und ist seit 2012 um mehr als 56

Prozent gewachsen. Langfristig soll das exklusive Touristikkonzept

auch auf Playa de Palma ausgeweitet werden.

Statt Currywurst- und Dönerbuden soll es mehr Gourmetrestaurants

und statt Sangria aus Eimern elegante Cocktailbars

und exklusive Beach Clubs geben.

In Palma zumindest ist die Transformation gelungen und

könnte als Blaupause für die gesamte Insel dienen. Auch

Deborah ist stolz auf den Wandel, den die Stadt durchgemacht

hat. Für sie ist Palma einzigartig. »Mir gefällt Palma

heute besser als noch vor 20 Jahren und ich bin viel zufriedener«,

sagt sie und strahlt.

INFO

TIPP: Kochen in der Altstadt: Der vierstündige Kochkurs

bei Deborah Piña ist eine tolle Möglichkeit, eine andere

Seite von Palma kennenzulernen. Die Gruppen sind klein,

das Essen ist gut und man lernt viel über die Traditionen

Palmas. Kostenfaktor: etwa 135 Euro pro Person, inklusive

Weinbegleitung. Deborah bietet die Kochabende auch

auf Deutsch an. Nähere Informationen gibt es unter

www.deborahsculinaryisland.com

ESSEN Das Restaurant Botànic mitten in der Altstadt

ist ein Genuss. Sobald man das Restaurant betritt, fühlt

man sich wie in einer stylishen Oase: Direkt hinter einem

schmiedeeisernen Tor und grünen Palmen betritt man

durch die Bar das Restaurant. Samtene Stühle, prächtige

Blumenarrangements und an den Wänden rankende

Pflanzen vermitteln den Eindruck, gerade einen urbanen

Garten Eden betreten zu haben. Das soll auch so sein.

Mallorcas erstes »Plant-Forward-Restaurant« macht das

Gemüse zum Star und inszeniert das Grünzeug als kleine

Kunstwerke. Auf dem Menü stehen saisonale Kreationen.

Unbedingt probieren sollte man die Salat-Gemüse-Tacos,

die es mit und ohne Fleisch bzw. Fisch gibt. Das Restaurant

befindet sich im Hotel Can Bordoy Grand House &

Garden, Forn de la Glòria 14, Centre, 07012 Palma.

www.eatbotanic.com

Ihr sucht ein Boutiquehotel in Palma?

Dann schaut mal hier vorbei:

www.auf.reise/hotels-palma

Fotos: Bianca Klement (6), Deborah Piña (4), Mark Green/shutterstock.com

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frühling 2025


Allein

für das

Interieur

lohnt es sich.

..

frühling 2025

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CASTELL SON CLARET | Mallorca

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text

Jana Freiberger

ZU GAST IN EINEM EHEMALIGEN SCHLOSS

MAJESTÄTISCHES

MALLORCA

Im Fünf-Sterne-Hotel Castell Son Claret im Südwesten

Mallorcas trifft altes Gemäuer auf modernes Design und viel

Wärme – in jeder Hinsicht. reisen EXCLUSIV-Redakteurin

Jana Freiberger hat das Luxushotel getestet.

Durch die verdunkelten Fensterscheiben dringen

die Sonnenstrahlen nur schwach ins Innere der

vom Hotel geschickten Limousine. Während ich

versuche, meinen weiß-blauen Jutebeutel unter

dem beigen Ledersitz zu verstecken (eigentlich

wollte ich den nach der Ankunft doch im Rucksack

verschwinden lassen), informiert mich mein Fahrer, der

galant über meine Taschenwahl hinwegschaut, über die

Wettervorhersage für die kommenden Tage. 24 Grad, geringe

Regenwahrscheinlichkeit. Das klingt gut. Die Häuserreihen

zu beiden Seiten des Autos lichten sich und wir

verlassen den Flughafen in Palma in Richtung Calvìa im

Südwesten von Mallorca. Soll ich Ihren Sitz in Liegeposition

bringen? Was? Oh ja, bitte!

Schon die Anreise ist Luxus pur. Aber als ich zum ersten

Mal meine Unterkunft für die nächsten Tage entdecke,

ahne ich: Das war noch gar nichts. Eingebettet in eine olivgrüne

Landschaft schmiegt sich das ehemalige Schloss

Castell Son Claret elegant an die Berge des Tramuntana-Ge-

birges. Wir biegen einmal links in die Auffahrt ab, die von

Palmen und einem roten Blütenmeer gesäumt ist, und mein

Fahrer lässt das Auto in Minimalgeschwindigkeit auf das

Castell zurollen, damit ich den Moment in aller Ruhe auf

mich wirken lassen kann. Die Spannung steigt.

Beim Betreten der Lobby bin ich dann überrascht. Das

Fünf-Sterne-Hotel erinnert von innen wenig an ein altes

Schloss. Die warmen Farbtöne, die dezente Kunst und

die vielen grünen Pflanzen verleihen den Räumen einen

modernen und mediterranen Touch, der sich auch in den

Zimmern wiederfindet. Ich bin in einer Garden Suite untergebracht

und habe, man ahnt es, einen eigenen kleinen

Garten, den ich über das Wohnzimmer und das Schlafzimmer

betreten kann. Beim Blick in das ausladende Bad muss

ich sofort an meine alte Wohnung in Hamburg denken, die

in etwa die Größe dieses Zimmers hatte.

Erste Sitzprobe auf dem riesigen Boxspringbett. Die Matratze

ist bequem und dabei nicht zu weich. Und während

ich so vor mich hin wippe, fällt mein Blick auf ein kleines

frühling 2025

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CASTELL SON CLARET | Mallorca

DAS PERSONAL IST HIER

NICHT AUF LINIE GETRIMMT, SONDERN

ANGENEHM AUTHENTISCH.

Gastgeschenk: Ich hebe den Deckel des kleinen Pappkartons

auf meinem Nachttisch – und was ich sehe, ist Zucker. Im

doppelten Sinn. Im Inneren versteckt sich ein leckeres Gebäck

aus gezuckertem, fermentiertem und im Ofen gebackenen

Teig, das Ensaïmada de Mallorca genannt wird. Zumindest

probieren muss man die lokale Spezialität ja. Und, ach,

was soll’s. Weg ist es.

Nach diesem Amuse-Bouche ist der Appetit angeregt

und mit dem Geschmack von Zucker, Teig und Butter im

Mund laufe ich vorbei an duftenden Zitronenbäumen in

Richtung Hotelrestaurant Olivera, wo der Folgegang wartet.

Die Speisekarte ist übersichtlich. Aber jedes Gericht,

das Küchenchef Pep Forteza ausgewählt hat, klingt ganz

fantastisch: Wie wär’s mit in Scheiben geschnittenem Iberico-Schinken,

einer cremigen Gazpacho oder einem gegrillten

Fisch (ganz oder filetiert), der am Morgen auf dem nahe

gelegenen Markt gekauft wurde? Ja, bitte! Serviert werden

diese Köstlichkeiten auf der großen Terrasse des Hotels, mit

Blick auf den Pool. Und wenn ich den Hals ganz lang mache,

kann ich auch den hoteleigenen Gemüse- und Kräutergarten

sehen, dessen Produkte in den Restaurantküchen und

in der Bar verarbeitet werden.

Eingerahmt wird der Ausblick von dem massiven Gebirge

im Hintergrund, das einen ruft wie der Watzmann in

Wolfgang Ambros’ Liedern. Also geht’s nach dem Mittagessen

ab in die Berge. Und zwar mit dem Fahrrad! Wow, ambitioniert,

mag man jetzt denken. Aber nein, der Aufenthalt

soll ja entspannen, die Fahrräder sind motorisiert. Unsere

Guides Oliver und Chris sammeln uns vor dem Hotel ein,

geben uns eine kurze Einweisung und leiten unsere kleine

Gruppe nach einer Proberunde vom Hof. Das Ziel der Tour:

das malerische Dorf Galilea auf 460 Metern Höhe.

Während wir über steinige Wege holpern und mühelos

mehrere Anstiege meistern, bieten sich uns am Rand

der Straße immer wieder atemberaubende Aussichten auf

die Region. Den spektakulärsten Ausblick gibt’s aber am

Zielort, genauer gesagt auf der Terrasse des kleinen Cafés

Sa Plaça De Galilea. Wir nehmen Platz und genießen mit

Helmabdruck auf der Stirn die Aussicht auf die grünen Berge.

In der einen Hand eine Tasse Kaffee, in der anderen ein

Stück selbst gemachter Käsekuchen zur Stärkung. So ein

ganz kleines bisschen anstrengend war der Aufstieg dann

doch, trotz Motor. Bei der Abfahrt ist das einzig anstrengende

dann der Fahrtwind, der kräftig ins Gesicht bläst

und gegen das Rad drückt. Schnell wie die heimischen Rotmilane

auf Beutefang düsen wir zurück zu unserem Hotel,

um uns kurz ausruhen zu können.

Das Castell Son Claret ist aber nicht nur ein idealer

Startpunkt für eine Radtour oder eine Wanderung. Auch

für Weinliebhaber gibt es ganz in der Nähe des Hotels ein

Highlight: das Weingut Terra Ión, das sich auf seiner Website

zu Recht als »Paradies inmitten des Tramuntana-Gebirges«

bezeichnet. Hier hat jemand Geschmack und ein

Auge fürs Detail, das ist sofort klar. In den Baumkronen

über der Verkostungsterrasse hängen verspielte weiß-gelbe

Stofflampen, im perfekt gepflegten und üppig bepflanzten

Gemüsegarten stehen Stühle zum Verweilen und am Eingang

werden Radler von einem stylishen Foodtruck versorgt.

Eine Verkostung der drei klassischen Weine kostet

bei Terra Ión 30 Euro pro Person, gegen einen Aufpreis sind

zum Beispiel auch eine Besichtigung des Weinguts und ein

Food Pairing möglich.

Das Thema Food bringt uns zurück zum Castell Son

Claret, über dessen Restaurant Sa Clastra seit über einem

Jahr ein Michelin-Stern strahlt. Erkocht hat diesen der mallorquinische

Küchenchef Jordi Cantó gemeinsam mit seinem

Team. Viele Produkte kommen aus der Region, werden

morgens frisch auf dem Markt eingekauft und landen

dann als kleine Kunstwerke am Abend auf dem Teller. Ich

bekomme mitten in der Küche eine kleine Kostprobe: ein

Tatar aus der Roten Garnele mit Sriracha-Soße, getrockneten

Tomaten und Zuckerschoten. Darüber wird das Innere

des Garnelenkopfs geträufelt, denn hier steckt der konzentrierte

Geschmack des Krustentiers drin. Was gewöhnungsbedürftig

klingen mag, ist ein perfektes Zusammenspiel.

Die fast cremige Konsistenz der Garnele mit dem

Knack der Zuckerschoten und dem intensiven Geschmack

der Soße – mein Gaumen sagt Danke, das war eine Freude.

Ein letzter Stopp, bevor es ins Hotelzimmer geht, ist

natürlich die Hotelbar. Komplett in Gold gehalten strahlt

sie uns vom Ende des Raums entgegen, genau wie Barchef

Roberto, der schon auf uns wartet. Und hat man auf einem

der Barstühle Platz genommen, kommt man so schnell

auch nicht mehr weg. Mit einem riesigen Glas Gin Tonic in

der Hand sage ich schon mal: »Gute Nacht, buenas noches.«

INFO

Castell Son Claret. Carretera Es Capdellà, km 1.7,

07196 Es Capdellà, Calvià, Mallorca, Spanien,

43 Zimmer und Suiten, ab 550 Euro die Nacht.

www.castellsonclaret.com/de/

Lust auf Weinwandern auf Mallorca?

Dann schaut mal hier vorbei:

www.auf.reise/wein-mallorca

Fotos: Castell Son Claret (3), Jana Freiberger (2)

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frühling 2025


Viel Ruhe, viel Grün und elegante Designdetails in jeder Ecke: Das macht das Castell Son Claret aus.

frühling 2025

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KIMPTON AYSLA | Mallorca

DIE

PROVENCE

AUF

MALLORCA

Mallorca ist wunderschön. Das weiß in Deutschland jedes Kind.

Eine wahre Kunst ist es dann, ein Hotel so zu gestalten, dass

der Rest der Insel fast unwichtig wird. Redakteurin Jasmin war

im Kimpton Aysla Mallorca und hat dort ein ganz

neues Level an Erholung entdeckt.

text

Jasmin Faust

Wenn der Flug nach Palma schon um

5:30 Uhr geht, dann kostet es mich sehr

viel Selbstdisziplin, nicht jeden, der meinen

Weg kreuzt, übel gelaunt anzuknurren.

Ein beschwingter Morgenmensch

wird nicht mehr aus mir. Erst recht nicht,

wenn am Gate ein (zu) gut gelaunter Männerclub mit Kölsch

in der Hand für die jährliche Ballermann-Tour vorglüht. Ich

will nicht an den Ballermann, ich will einfach nur weg von

dieser Gruppe und besteige das Flugzeug.

66 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


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KIMPTON AYSLA | Mallorca

Warme Naturtöne in Holz bestimmen das Bild im Kimpton Aysla Mallorca –

besonders im Zusammenspiel mit der hineinscheinenden Sonne.

ENDLICH LUFT! UND WAS FÜR EINE!

SORGSAM EINGESETZTE DUFTNUANCEN

STEIGEN IN MEINE NASE UND AKTIVIEREN

SANFT MEINE SINNE.

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reisen EXCLUSIV


900 Quadratmeter

Spa-Bereich lassen keine

Wünsche offen. Ob nun

Maniküre, Pediküre

oder Massage.

Fotos: Kimpton Aysla Mallorca (3), Jasmin Faust (3)

Das Ziel meiner Reise – und ein sehr ausgeprägter Fluchtinstinkt

in Bezug auf gegrölte Ballermann-Hits – treiben

mich so schnell wie möglich Richtung Santa Ponça. Mallorquinische

Windmühlen säumen den Wegesrand und beruhigen

allmählich mein schlagergestresstes Gemüt (woher

kenne ich die Lieder überhaupt?!). Angekommen in Santa

Ponça könnten die dortigen Anwesen in ihrem Stil nicht

weiter weg von dem sein, was möglicherweise Zielort der

als Zauberer verkleideten Gruppen am Flughafen Palma

sein könnte. Den Berg hinauf wird es luxuriös. Ich sehe beeindruckend

große Anwesen mit langen Auffahrten und

gepflegten parkähnlichen Gärten. Hier verwechselt höchstwahrscheinlich

niemand zu fortgeschrittener Stunde seine

Unterkunft.

Die Straße schlängelt sich einen Berg hinauf und dann

bin ich auch schon da: im Kimpton Aysla Mallorca. Endlich

Luft! Und was für eine! Sorgsam eingesetzte Duftnuancen

steigen in meine Nase und aktivieren sanft meine Sinne.

Ich atme tief ein, schließe die Augen und freue mich auf

ein bisschen Spa, Aussicht und vor allem viel Erholung.

Die Lobby ist hell, elegant und gleichzeitig wahnsinnig einladend

und gemütlich. Ich atme noch einmal tief die duftende

Luft ein, und als ich freundlich begrüßt werde, kann

ich den Worten kaum folgen. In Gedanken richte ich gerade

meine Wohnung genauso ein. Die sanft loungige Musik

vertreibt die letzten Töne der Ballermann-Hits in meinem

Ohr, als ich durch die hellen Gänge zu meinem Zimmer

schlendere. Kopf und Körper sind komplett im Urlaubsmodus

angekommen.

Beim Betreten meines Zimmers ahne ich: Der geht auch

so schnell nicht mehr weg. Der unaufgeregte Stil zieht sich

wie der Duft in der Lobby durch das ganze Hotel. Meine

Augen sind in einer Art Entspannungsphase angekommen

und genießen die warmen Naturtöne in Holz und anderen

Materialien. Das Bad mit geräumiger Dusche und Badewanne

lässt durch die großen Fenster viel Licht herein.

Und damit meine ich dieses sanfte Spätsommerlicht. Das

kommt von der großen Veranda mit vielen Pflanzen und

bequemen Stühlen, die übrigens nicht nur einen Zugang

vom Zimmer, sondern auch von der Dusche aus hat. Wenn

der Sinn nach einer Outdoordusche steht, wird hier also

einfach bei geöffneter Tür geduscht. Eventuell aber mit Publikum.

frühling 2025 reisen EXCLUSIV 69


KIMPTON AYSLA | Mallorca

Wie ein wilder Garten in

der Provence wirkt der

Außenbereich im

Kimpton Aysla Mallorca.

Nur eben direkt vorm

eigenen Zimmer.

Ich stelle fest, dass ich mühelos mit ein paar Büchern für

ein oder zwei Tage einfach nur Zeit in meinem Zimmer

verbringen könnte und Mallorca draußen einfach Mallorca

sein lassen könnte.

Fast schon widerwillig (haha, nein, natürlich nicht!)

mache ich mich auf zu meinem Treatment. Konsequenterweise

setzt sich stilvolle Gemütlichkeit des Hotels auch im

Spa-Bereich weiter fort. Interieur und Farben bringen meinen

Puls in fast schon gefährliche Tiefen der Entspannung.

Auf 900 Quadratmetern und über zwei Etagen findet

sich alles, was ich brauche, um mal so richtig abzuschalten:

Schwimmbad, Sauna, Dampfbad, Salzgrotte, Schlammbad

und ein bemerkenswert gut ausgestattetes Fitnessstudio.

Ich bin einigermaßen beeindruckt und überlege, was noch

fehlen könnte, als ich an einem Mani- und Pediküre-Raum

vorbeigehe. »Nee, nix«, denke ich und freue mich auf meine

Massage. Die nächsten 60 Minuten sind schon jenseits dieser

Freude, denn ich werde in einen Zustand der Entspannung

massiert, gestrichen und gedrückt, der mir bislang

fremd war. Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich hier

die mit Abstand beste Massage meines Lebens hatte. Einigermaßen

entrückt, aber wahnsinnig glücklich und entspannt

verlasse ich das Spa.

Diesmal nehme ich den Weg durch den Garten zu meinem

Zimmer. Mein Geist ist noch nicht ganz in meinen

Körper zurückgekehrt, als ich die Berge des Tramuntana-

Gebirges am Horizont sehe. Wer mich kennt, der weiß, Berge

ziehen mich in eine Art Bann. Ich kann dann gar nicht

mehr aufhören, diese atemberaubende Landschaft anzuschauen.

Ich bleibe stehen und lasse mich in einen bastenen

Loungesessel fallen. Und genieße die Aussicht. Ein

leichter Kräutergeruch steigt in meine Nase und ich beginne,

mich umzusehen. Der Garten des Kimpton Aysla

Mallorca erinnert an einen wilden Garten in der Provence.

Eingekuschelt in meinen Bademantel lasse ich mir von den

Sonnenstrahlen das Gesicht wärmen und beschließe, dass

dieser Garten ein sehr guter Grund ist, mein schönes Zimmer

zu verlassen.

Ein weiterer ist natürlich Hunger. Der stellt sich unweigerlich

irgendwann ein – egal, wie schön die Umgebung ist.

Die zwei Restaurants des Hotels sind zwingende Gründe,

das Zimmer zu verlassen. Zum einen das Zayt Pool Kitchen

& Garden Deli inmitten des wunderschönen Gartens mit

Blick auf den Pool. Hier wird in der warmen Sonne draußen

gespeist und eines ist sicher: Steht der Tisch erst einmal

voll mit allerlei Tapas, ist auch mein Bauch sehr glücklich.

Dinner gibt es im Saba Restaurant. Ja, hier in diesem

Text sind schon einige Superlative gefallen, aber das Saba ist

grandios. Drunter mache ich es nicht. Die Küche von Chef

Juan González setzt auf spanische Spezialitäten mit asiatischem

Touch, zubereitet mit frischen Zutaten vom örtlichen

Markt. Mein absolutes Highlight: angeröstete Aubergine

mit Miso-Paste und kleinen Pilzen. Hola!

Das Kimpton Asyla Mallorca hat mir gutgetan. Es hat

meine Liebe zu Mallorca wieder aufgeweckt. Den Garten

mit seinem Blick auf die Berge habe ich fest in meiner Erinnerung

abgespeichert. Für Zeiten, in denen ich mal wieder

zu früh raus muss.

INFO

Kimpton Aysla Mallorca. Avenida del Golf, 37,

07180 Santa Ponça, Mallorca, Spanien

79 Zimmer und Suiten, ab 240 Euro pro Nacht

www.kimptonayslamallorca.com

Fünf Geheimtipps fürs Shopping

findet ihr hier:

www.auf.reise/shopping-mallorca

70 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


KULINARISCH

Gratulation, liebe Nachbarn.

Seit Neuestem wird ganz Österreich

wieder in einem eigenen Guide Michelin

geführt, nicht nur die Hotspots Wien und

Salzburg. Und da hat es direkt Sterne

geregnet: 82 Sternerestaurants, 43 Bib

Gourmands und 33 Grüne Sterne gilt es in

der Alpenrepublik nun zu entdecken. Wir

feilen schon mal an unserer Reiseroute.

STERNE

ÜBER

ÖSTERREICH

GLASKLAR

Manchmal fällt eine Entscheidung nicht leicht. So

etwa bei den vielen tollen Gläsern der italienischen

Designschmiede Zafferano. Jedes einzelne Gefäß

ist ein echter Hingucker, von zurückhaltend-elegant

zu verrückt-verspielt. Und dann noch in zig verschiedenen

Farben. Wie soll man da ein einzelnes

Modell auswählen? Wer nicht auf Einheitlichkeit

besteht, greift einfach zur Option »Melting Pot«

mit sechs verschiedenen Modellen. Für eine Farbe

muss man sich aber immer noch entscheiden.

Hach! Zafferano, Melting Pot, € 84

Fotos: Vila Vita Parc, PR, hleb_hleb/shutterstock.com

Es gibt Weinkeller und es gibt Weinkeller. Das Gewölbe im portugiesischen

Luxusresort Vila Vita Parc rangiert eher am oberen Ende der Skala und

bewegt sich mit seinem Inventar von 11.000 Flaschen und 1.200 unterschiedlichen

Weinen durchaus im Bereich Großlager. Die Türen zu diesen heiligen

Hallen sind allerdings nicht verschlossen, sondern öffnen sich im Rahmen

einer Führung mitsamt Verkostung. www.vilavitaparc.com/de

ALLES GUTE

KOMMT VON

UNTEN

frühling 2025 71


text

Foodie

Jasmin Faust

in Fortgeschritten

Dubai ist eine der am schnellsten wachsenden Städte

der Welt. Das gilt nicht nur für die Einwohner und Architektur,

sondern auch für die Kulinarik. Redakteurin Jasmin hat sich

durch die Stadt probiert und dabei so einige Sterne gesehen.

72 reisen EXCLUSIV


Kulinarisch | DUBAI

Kulinarische Reiselust:

Im Trèsind Studio wird

die indische Küche

neu interpretiert.

frühling 2025

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DUBAI | Kulinarisch

Dubai, die Stadt, an der sich die Geister scheiden. Die einen

lieben sie und schwärmen von ihrer Vielseitigkeit. Andere

nutzen lediglich den Flughafen als Transitlocation und

hängen vielleicht mal einen Tag dran. Ich war bislang immer

im Team Durchreise. So richtig interessierte mich Dubai

nicht. Zu viel Konsum, zu viel seelenloser Pomp. Ich

verstehe aber, dass die Stadt auf viele Menschen anziehend

wirkt. Nun sollte Dubai kein Zwischenstopp, sondern Zielort

sein. Aber auch wenn mein Herz nicht direkt »Juhu!«

ruft, finde ich, dass alle Orte der Welt eine erste Chance

verdient haben. Und diesmal machte es mir die Stadt dafür

sehr leicht. Denn auf der Agenda standen großartige

Restaurants, durch die ich mich vier Tage lang durchfuttern

durfte. Und zwar auf allerhöchstem Niveau. Wer also jetzt

noch nichts im Magen hat: sorry, not sorry.

Farm-to-Flieger

Die Anreise bereitet mich schon ein wenig auf das vor, was

mich in den nächsten Tagen erwarten sollte. In Form eines

überraschenden Upgrades in die Business-Class. Während

mich die freundliche Emirates-Mitarbeiterin über Schleichwege

in die Emirates-Lounge bringt, juble ich innerlich

und freue mich auf viel Bein- und Armfreiheit auf meinem

knapp sechseinhalbstündigen Flug. Beim Servieren des

Essens zeigt sich schon, dass meine Kulinarik-Tour bereits

in luftiger Höhe beginnen würde. Was daran besonders

sein würde, erfahre ich zwei Tage später, als ich die größte

Hydrofarm der Welt besuche, in der seit 2022 Nahrungspflanzen,

also verschiedene Salatsorten, Koriander, Spinat

oder auch essbare Blumen kultiviert werden. Und das ohne

Sonne, Regen oder Pflanzerde – und vor allem ohne Pestizide

oder Herbizide. Bustanica, so der Name der Farm, gehört

mittlerweile zum Unternehmen Emirates Flight Catering

und versorgt Fluggäste wie mich mit sehr frischen und

knackigen Salaten zu den eh schon – für Flugzeugessen –

schmackhaften Speisen.

Angekommen in Dubai und eingecheckt im wunderschönen

Hotel The Lana – Dorchester Collection schlafe ich

mit Blick auf den Burj Khalifa ein und träume von Salaten

mit Goldblattüberzug. Ja, ich weiß. Ich verliere mich wieder

in Klischees. Gut ausgeschlafen bin ich bereit, mich gegen

die 38-Grad-Hitzewand zu werfen und mich dabei durch

Dubai zu futtern.

74

reisen EXCLUSIV


Ihre Liebe

wuchs mit

jedem Gericht..

Fotos: xxx

frühling 2025 reisen EXCLUSIV 75


DUBAI | Kulinarisch

Das Mittagessen

im Restaurant

La Dame de Pic ist nicht

einfach nur ein Lunch.

76 frühling 2025


Perfekter Service, außergewöhnliche

Geschmäcker

und eine offene Showküche:

Das ist das La Dame de Pic.

Essen ist Liebe

Erster Stopp: Lunch im Sufret Maryam. Und das, was Chefköchin

Salam Dakkak hier auf vielen verschiedenen Tellern

auftischt, hilft schon einmal sehr, einen Teil meiner Dubai-Abneigung

förmlich dahinschmelzen zu lassen. Denn

es ist nichts weniger als Mutterliebe auf dem Teller.

Geboren in Palästina kam Chef Dakkak über ihre Mutter

zum Kochen. Sie wuchs in Jordanien auf und liebte es, ihrer

Mutter beim Kochen über die Schulter zu schauen. Ihre

Liebe wuchs mit jedem Gericht. Dennoch bog sie erst einmal

in eine völlig andere Richtung ab und wurde Lehrerin.

Nach einem kurzen Zwischenspiel in den USA und in Saudi-Arabien

ließ sie sich mit ihrer Familie in den Emiraten

nieder. Die Leidenschaft blieb aber beim Kochen. Und beim

Reisen. Sie bereiste Indien, Pakistan und den Iran und Europa.

Mit im Gepäck: reichlich Inspiration für ihre Küche.

1996 starb ihre Mutter und Chef Dakkak beschloss,

ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. 2007 verwirklichte

sie mit dem Bait Maryam ihren Traum und schuf sogleich

eine Hommage an ihre Mutter. »Bait« bedeutet auf

Arabisch Heimat, »Maryam«, wir ahnen es, ist der Name

ihrer Mutter. »Heimat« ist in ihren Restaurants nicht nur

eine hohle Phrase. Vor Kurzem eröffnete sie dann ihr zweites

Restaurant, das Sufret Maryam, was so viel wie »Maryams

Esstisch« bedeutet. Die Küche ist traditionell levantisch,

hand-, herz- und hausgemacht. Seien es Moutabal – Aubergine

mit Tahini – oder Rummaniyeh – gekochte Linsen

mit Aubergine, Granatapfel und Zwiebeln. Ich weiß, ich

wiederhole mich, aber das ist Liebe. Die Zutaten sind aus

der Region und das Fleisch wird komplett verwertet. Wie

bei ihrem Hauptgang La’Moshet Maryam – langsam gegartes,

mariniertes Lamm, das am Tisch zerlegt wird. Und es

schmeckt so butterweich, wie es aussieht.

Sie liebt, was sie tut, und sie verbreitet ihre Liebe mit

dem, was sie kocht. Das ist übrigens auch schon anderen

aufgefallen, denn Chef Dakkak ist von Guide Michelin und

von Bib Gourmand drei Jahre in Folge als beste Köchin im

Nahen Osten und Nordafrika ausgezeichnet worden.

»Essen ist Liebe«, sagt sie, während sie neben mir steht

und mir mit kurzen Handgriffen zeigt, wie ich das ein oder

andere Gericht zusammenstelle. Mein Herz ist da schon

ganz voll. Als ich sie frage, ob ich ab jetzt in ihrem Restaurant

leben dürfte, nimmt sie mich herzlich in die Arme und

sagt: »Nein, du kommst mit mir nach Hause, da hast du es

noch schöner.« Tja, was soll ich sagen? Der Gedanke lässt

mich bis heute nicht los.

Ginge es nach mir, wäre ich langsam bereit, ein paar meiner

Vorurteile gegen Dubai über Bord zu werfen. Denn wie

oberflächlich kann eine Stadt sein, wenn sie solche Menschen

beherbergt?

Mir fällt auf, die Restaurants sind allesamt gut besucht.

Essengehen beziehungsweise Ausgehen ist Teil der Kultur.

Zu Hause wird selten gekocht. Ich tauche mit in diese Kultur

ein, denn auch bei mir stehen noch einige Restaurantbesuche

an. Schließlich bin ich auf einer Kulinarik-Reise

und da sind noch einige Punkte im Programm übrig, die

abgefrühstückt oder diniert werden wollen.

Sternenhimmel zur Mittagszeit

Lunch ist natürlich auch dabei. Was hier so schnöde klingt,

bringt aber wieder einiges an internationalem Glitzer mit.

In Form von Sternen. Genauer gesagt: einem. Dem von

Guide Michelin.

Das Mittagessen im Restaurant La Dame de Pic ist nicht

einfach nur ein Lunch. Erst recht, wenn die weltweit höchstdekorierte

Köchin, die Französin Anne-Sophie Pic, involviert

ist. Das, was mir hier serviert wird, ist Lunch »next level«.

Und apropos »next level«: Das Restaurant liegt im architektonisch

atemberaubenden The Link, einem Restaurantkomplex

in der 25. Etage des noch recht neuen Hotels »One&Only

One Za’abeel«. Neun Spitzenrestaurants sind hier ansässig.

Ich bekomme eine kleine Hotelführung und bin komplett erschlagen.

Es ist riesig und hier ist viel los. Für meinen Geschmack.

Ich sehe mich um und erkenne das Dubai, das mich

nie angezogen hat. Die Art von lautem Luxus, bei dem man

nur zählt, wenn man zeigt, was man hat. Aber ich sehe viele

glückliche Menschen, es kommt also an. Nur nicht bei mir.

Ein wenig angekratzt suche ich den Weg ins La Dame

de Pic und endlich angekommen, atme ich auf. Es ist ruhig,

es ist elegant, es hat den leisen Stil eleganter Pariser Restaurants.

Genau die richtige Atmosphäre für einen fulminanten

Lunch mit französischer Spitzenküche. Ich genieße

die Gänge und die perfekte Weinauswahl. Dabei möchte ich

meine Augen geschlossen halten, weil mich die Aromen und

Konsistenzen so begeistern, dass ich mir einbilde, ich kann

sie so für immer in meine Geschmackserinnerung einbetten.

Das klappt allerdings nur so mittel, denn ich kann meinen

Blick kaum von der offenen Küche lassen, so sehr faszinieren

mich die routinierten Vorgänge der Köche dort.

reisen EXCLUSIV

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DUBAI | Kulinarisch

Jeder Gang im Trèsind

Studio steht für eine

Region Indiens. Auf der

Karte werden die Gäste

gleichsam mitgenommen.

..

Schonheit als Geschmack

So langsam gewöhnt sich mein Gaumen an die Sterneküche.

Gut so, denn das ultimative Sterneerlebnis mit zwei

Michelin-Sternen steht noch bevor. Und das ist eine Reise

durch ganz Indien im Fine-Dining-Restaurant Trèsind Studio

auf der exklusiven Palm Jumeirah. Chefkoch Himanshu

Saini schafft hier die perfekte Balance aus traditionellen

Aromen und progressiven Techniken, die fast nur durch

Ambiente und Performance übertroffen werden könnten.

Das Ambiente ist sehr intim, im Restaurant findet nur eine

sehr begrenzte Anzahl an Gästen Platz. Die Reise durch

Indien wird begleitet von diversen Tischperformances, verbunden

mit kurzen Geschichten zu der Region, welcher der

jeweilige Gang gewidmet ist. Es geht von der Wüste im

Osten über das Dekkan-Plateau im Süden zur Küste bis hin

in die Berge des Himalaya-Gebirges. Die vielen verschiedenen

Gänge wirken erst ein wenig kompliziert, entfachen

aber ein Feuerwerk an völlig neuen Geschmäckern in mir.

Fast schon ein wenig ehrfürchtig verlasse ich nach dieser

denkwürdigen Indien-Reise das Restaurant.

Come as strangers ...,

Weiter geht es zu Kuv’s Secret Supper Club. Supper Clubs

erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Das

Prinzip ist einfach: Amateurköche laden fremde Menschen

zu sich nach Hause ein und kochen für sie. Herauskommt

ein geselliger Abend mit neuen Bekanntschaften. Eine schöne

Art und Weise, Kontakt aufzunehmen, denn wir wissen,

auch Verbindung geht über den Magen. Dass Kuvam Sharma,

genannt Chef Kuv, das für mich auf eine neue Ebene

heben könnte, ahnte ich vorher nicht. Chef Kuv ist Autodidakt.

Geboren in Bahrain und aufgewachsen in London,

lebt er nun schon seit über zwölf Jahren in Dubai. Mit den

Jahren wuchs seine Faszination für das Kochen. Also perfektionierte

der ehemalige Architekt und Musiker seine

Techniken und gründete 2017 den ersten Supper Club der

Stadt. Mittlerweile hat er mehr als 250 Menüs zu den unterschiedlichsten

Themen in seinem Zuhause veranstaltet.

Amateurkoch ist er schon lange nicht mehr.

Und ich? Mir war nicht klar, wie sehr ich diesen Abend

brauchte, bis ich an seinem wunderschön dekorierten Tisch

Platz nahm. Chef Kuv ist einer der Menschen, deren Herz

schon von Weitem strahlt. Sein Supper Club ist nicht einfach

nur ein Abendessen, es ist ein Abend voller Geschichten.

Die von der herzwärmenden Sorte. Vom Leben, von der

Welt und von seinen Gästen. Er erzählt sie lebhaft, warm

und von Herzen. Und bringt sie auf den Teller. Mein Herz

schlägt ganz ruhig, irgendetwas berührt mich ganz tief in

mir drin. Die Gänge nennen sich »all heart« oder »i ain’t yo

mama«. Was sie beinhalten, erfahre ich erst ganz zum

Schluss. Denn dann erst erhalte ich die Speisekarte. Chef

Kuv präsentiert jeden Gang – von indisch bis palästinensisch

– mit einer Geschichte. Daraus kann ich erahnen, was

auf meinem Teller angerichtet ist. Ich stelle jedoch schnell

fest, dass es für mich gar nicht wichtig ist, welche Zutaten

dort verwendet wurden. Nicht einmal, was genau ich gerade

esse. Ich hänge jeder Geschichte nach und genieße jeden

einzelnen Bissen.

Dubai ist aufgrund und auch dank seines atemberaubenden

Wachstums ein Schmelztiegel der Kulturen. Chef

Kuv erzählt mit seinen Menüs genau von diesen Kulturen.

Und davon, wie sie in dieser Stadt ihr Zuhause gefunden

haben. So wie er selbst.

Am Ende des Abends drehe ich seine Menükarte um und

bevor ich das Menü auf der Rückseite studiere, lese ich die

kleine Ansprache, die er auf die Vorderseite geschrieben

hat. Dabei schießen mir die Tränen in die Augen. Weil da

so viel Herz und Wärme drin ist. Und mir wird klar: Da ist

Herz in all dem Luxus-Bling-Bling. Man muss es nur finden.

INFO

ANREISE Mit täglichen Nonstop-Flügen von Frankfurt,

München, Düsseldorf und Hamburg bietet die vielfach

ausgezeichnete Fluggesellschaft Emirates die optimalen

Flugverbindungen nach Dubai.

www.emirates.com/de/german/

Bustanica ist die weltweit größte vertikale Farm mit

nachhaltigen Anbaumethoden für Nahrungspflanzen.

Die kommen auch in die vorzüglichen Mahlzeiten in der

Emirates-Lounge.

www.bustanica.ae

HOTEL-TIPP Das Hotel The Lana – Dorchester

Collection verspricht einen Hauch englischer Eleganz und

punktet mit bester Kulinarik in allen Bereichen.

www.dorchestercollection.com/dubai/the-lana

Unsere Restauranttipps für Dubai

findet ihr hier:

www.auf.reise/restaurants-dubai

Fotos: Trèsind Studios, Sufret Maryam (2), La Dame De Pic (2), Chef Kuv, Jasmin Faust

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reisen EXCLUSIV


Chef Kuv kocht

fur

..

den Bauch und

das Herz zugleich.

herbst frühling 2020 2025

79


KOCH

doch

Beim Kochen können wir einfach richtig

gut abschalten. Mit guten Rezepten und

cleveren Gadgets geht das noch besser!

4

Am besten schmeckt’s bei Mama.

Das sieht zumindest Emiko Davies so, deren

neues Kochbuch »Gohan – Japanische Rezepte

für jeden Tag« eine Hommage an die japanische

Hausmannskost ist. Und eine Ode an die Mütter

und Großmütter, die diese Speisen Tag für Tag

zubereiten. Ars Vivendi, 271 S., € 34

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reisen EXCLUSIV


Liebe

LIFESTYLE

Das kommt mir aber nicht auf den Fisch!

Diese Schale aus Pressglas von Designerin Paola

Navone wird nur zu feierlichen Anlässen

aus dem Schrank geholt. Wir finden:

Besonders hübsch ist die Fischschale

in Jadeit (grün).

Serax, € 18,50

Viele Foodies dürften Xi Chen bereits von

Instagram kennen, wo sie ihren Followern

32geht

unter »Eating in Berlin« die chinesische

Kochkultur näherbringt. Jetzt ist die Wahl-

Berlinerin endlich auch Kochbuchautorin!

Und die Rezepte aus »Sissi Chen – Einfach

chinesisch« sind leicht nachzukochen – mit

wenig Zeit und wenigen Zutaten. DuMont

Buchverlag, 192 S., € Fotos: Jennifer Latuperisa-Andresen, Jasmin Faust; Text: Jana Freiberger

den

Diese elegante Schnibbelhilfe wissen wir sehr zu schätzen!

Das Kochmesser Inku aus der Kollektion Inku knives

von Sergio Herman hat nicht nur eine beschichtete

Stahlklinge, sondern liegt dank seines Griffs aus

Kirschholz auch angenehm in der Hand.

Serax, € 98

durch

Ihre Tante war Köchin am königlichen Hof

Thailands, mit Yui Miles ist das Talent zum

Kochen ganz offensichtlich auf die nächste

Generation übergegangen. In ihrem ersten

Buch »Thai made easy – Einfache Rezepte für

jeden Tag« präsentiert sie die Vielfalt der

thailändischen Küche. Knesebeck, 192 S., € 28

Magen81

frühling 2025

81


Die levantinische Küche liegt im

Trend, und das nicht erst seit

Kurzem. Trotzdem können wir

einfach nicht genug bekommen!

Unsere aktuellen Kochbuch-Favoriten:

Rose Previte und Marah Stets,

»Maydān – in Freundschaft essen:

Lieblingsrezepte mit dem Aroma der

Levante«, Knesebeck, 272 S., € 38

das AU

isst

Und »Abrahams Küche – Neue

Esskultur und Rezepte aus Israel und

Palästina« von David Haliva, das den

Leser mit auf eine kulinarische Reise

nimmt. Von lokalen Märkten über

nomadische Küche hin zu den hippen

Restaurants in Tel Aviv. Die Gestalten

Verlag GmbH, 304 S., € 45

82 reisen EXCLUSIV

frühling 2016


GE

So gelb wie dieser Teller werden

auch die Nachbarn beim Anblick des

hübschen Keramikgeschirrs. Und wer

hat’s designt? Kein Geringerer als

Yotam Ottolenghi, und zwar für

Serax. Erhältlich ist der Teller in zwei

verschiedenen Größen, € 20,

beziehungsweise € 30,25

LIFESTYLE

»Persien Vegan« ist mehr als

ein Kochbuch. Es ist das herzerwärmende

Projekt von Autorin Sarvy

Petroudi und ihrer Mutter Sharareh,

bei dem vegane Zubereitung und

traditionelle persische Rezepte

zusammentreffen. We like!

EMF, 224. S., € 34

»Ein Topf für alle Gerichte« ist

das Standardwerk von Tajine-Profi

Jochen Walter. Mit dem marokkanischen

Tontopf zaubern sich köstliche

Gerichte – von herzhaftem Lamm bis

hin zu fruchtigen vegetarischen

Kreationen. 125 Rezepte entführen in

die Welt der aromatischen Vielfalt.

Christian Verlag, 320 S., € 29,99

mit

frühling 2025 2016

reisen EXCLUSIV

83


In

Vino

text

Marie Tysiak

Veritas

Heiße Sache: Lavash, das dünne

Fladenbrot in Armenien, wird noch

heute überall im Land traditionell

von Frauen im Tandurofen gebacken.

2014 erklärte die Unesco das

armenische Lavash deshalb zum

immateriellen Kulturerbe.

84 reisen EXCLUSIV


Kulinarisch | ARMENIEN

Armenien

Das kleine Land Armenien hält viele Überraschungen bereit:

landschaftlich erstaunliche Abwechslung mit vielen Bergen,

jahrtausendealte Geschichte, eine quirlige Hauptstadt, köstliches

Essen und unfassbar freundliche Menschen. Redakteurin

Marie Tysiak war auf den Yerevan Wine Days zu Gast – wo die

Menschen ihr einen tiefen Einblick in ihr eindrucksvolles Land

südlich des Kaukasusgebirges gewährten.

frühling 2025

85


Die Moskovyan-Straße bebt. Die Bürgersteige sind gesäumt

von offenen weißen Pavillons, aus denen Angestellte der verschiedenen

Weingüter des Lands im Akkord der feiernden

Masse auf der Straße die edelsten lokalen Tropfen einschenken.

Der laue Sommerabend wird erhellt durch Lichterketten,

die über das Geschehen gespannt sind. Von einer der

vielen Bühnen schallt der Sound einer armenischen Folklore-Rockband.

Eine Drohne schwebt vorbei und versucht,

diese feierliche, unbeschwerte Atmosphäre einzufangen.

Ich befinde mich in Jerewan, der Hauptstadt von Armenien,

südlich der bergigen Kaukasusregion zwischen

Schwarzem und Kaspischem Meer. Heute nimmt das Land

etwa die Fläche von Brandenburg ein, im Norden der gute

Freund Georgien, im Süden der Iran. Und dann gibt es natürlich

noch die Nachbarn Aserbaidschan im Osten und die

Türkei im Westen … Doch dazu später mehr.

WEIN: BESTANDTEIL DER ARMENISCHEN KULTUR

Armenien ist ein gebeuteltes Land, das es dennoch nicht verlernt

hat, zu feiern und das Leben zu genießen. Ein Land,

über das man hier in Deutschland meist wenig weiß – dabei

leben auch bei uns Menschen in der armenischen Diaspora,

die sich über die ganze Welt verteilt. Was ich zuvor

auch nicht wusste: Wein ist ein fester Bestandteil der armenischen

Kultur. Und das schon überraschend lange. Denn

man fand in der sogenannten Vogelhöhle (Areni-1), einer

Karsthöhle in einem fruchtbaren Flusstal etwa 100 Kilometer

südlich von Jerewan, eine steinzeitliche Weinkellerei

mit der wohl ältesten Weinpresse der Welt. Bereits vor

6.000 Jahren haben die Menschen im Gebiet des heutigen

Armenien also professionell Wein angebaut – und vermutlich

für Riten verwendet.

Heute führen unzählige kleine und große Weingüter

dieses kulturelle Erbe im armenischen Hochland fort. Dementsprechend

werden bei den Yerevan Wine Days ausschließlich

armenische Weine ausgeschenkt. Viele von ihnen werden

in der sogenannten Ararat-Ebene angebaut, einem flachen,

fruchtbaren Gebiet südlich der Hauptstadt, in dem

der Fluss Aras fließt. Was für uns Deutsche, die den Riesling

an den Hängen der Mosel oder des Rheins gewohnt

sind, erst einmal komisch wirken mag: Auf diesem Plateau

auf circa 1.000 bis 1.800 Meter gedeihen die Trauben besonders

gut. Dank der über 300 Sonnentage im Jahr und

des hiesigen vulkanischen Bodens bekommen die Trauben

auch im flachen Anbau genug Sonne ab, und es gibt kaum

Regen, der ablaufen muss.

DIE ARARAT-EBENE: ZU BESUCH AUF DEM WEINGUT

Die Traubensorten, die man hier am meisten kultiviert, sind

die roten Sev Areni und Kakhet und die weiße Voskehat.

Tatsächlich gibt es in Armenien eine Vielzahl lokaler Rebsorten,

die es so nur hier gibt. Viele der Weine sind ausgezeichnet

– und werden auch in großem Stil exportiert. Nur

eben nicht nach Deutschland. Hauptabnehmer ist Russland,

das sich das heute kleine Land 1920 mit dem Einmarsch der

Roten Armee unterordnete und sich gerne als selbst ernannte

»Schutzmacht« bezeichnet(e).

Wobei auf jeden Fall diskutabel ist, ob die Beziehung zu

Russland als »bester Freund« des Staats Armenien eine gänzlich

freiwillige Entscheidung ist – besonders in den letzten

Jahren sind die Beziehungen der Länder deutlich abgekühlt.

Doch vor allem Rohstoffe wie Gold und Strom aus den eindrucksvollen

Wasserkraftwerken am Fluss Hrasdan und

Elektronikgeräte (Funfact: Der Farbfernseher wurde hier erfunden!)

liefert Armenien heute noch an Russland, aber

auch viele andere Waren – wie eben Wein. Tipp: Wer einmal

einen armenischen Wein in Deutschland probieren mag, der

findet ihn meist in russischen Supermärkten!

Das kleine Land hat fünf Weinbaugebiete, die sich

zum Teil sehr in ihren Eigenarten unterscheiden – und das

schmeckt man auch. Bei einem Besuch Armeniens sollte

man unbedingt bei einem der hübschen Weingüter im Süden

des Lands vorbeischauen. Viele befinden sich unweit

der iranischen Grenze – und die guten Tropfen werden gern

an Besucher aus dem Nachbarland, getarnt in alten Cola-

Flaschen, am Straßenrand verkauft. Der Begriff »Armenische

Cola« ist im Iran mittlerweile etabliert.

UNTERWEGS ZU DEN KLÖSTERN IN ARMENIEN

Auch ich war im Süden. Ich hatte zu meinem großen Glück

die Gelegenheit, schon vor den Yerevan Wine Days das

Land zu erkunden. Begleitet wurde ich dabei von Narine

Hovesyan. Die langjährige Reiseleiterin und Dozentin an

der Uni in Jerewan spricht fließend Deutsch und ist unglaublich

schlau, herzlich und belesen – und hat ihre eigene,

gut begründete Meinung zu Dingen. Eine Meinung,

in der sich alle Armenier einig sind: Sie sind stolz auf ihr

Land mit einer unglaublich traditionsreichen Geschichte!

Armenien ist eines der ältesten Länder und schon auf der

babylonischen Weltkarte von circa 600 v. Chr. vermerkt.

Einst dehnte sich das Reich sogar vom Mittelmeer bis zum

Kaspischen Meer aus.

86 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Kulinarisch | ARMENIEN

Der Berg Ararat ist

das Nationalsymbol

der Armenier

und Landungsplatz

der Arche Noah.

Armenische Dreifaltigkeit: Das geschichtsträchtige

Kloster Chor Wirap thront vor dem Berg Ararat,

Nationalsymbol Armeniens. Davor wächst der Wein

in der flachen Ararat-Ebene, Dutzende Weingüter

laden hier zur Verkostung ein.

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ARMENIEN | Kulinarisch

Es war ein Armenier,

..

der im funften

Jahrhundert das

Klosterleben erfand.

Fotos: Marie Tysiak (5), Goinyk Production/shutterstock.com

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Schönheit in Rot: Das Kloster

Norawank im Süden von

Armenien ist ein Touristenhotspot.

Kein Wunder: Die

Lage in der Amaghu-Schlucht

mit deren rot leuchtenden

Felsen ist spektakulär!

Gemeinsam haben wir zum Beispiel verschiedene Klöster

besucht, wie das Kloster Haghartsin im grünen Norden

und das Kloster Sewanawank am Sewansee. Denn: Religion

ist in Armenien wichtig. Ja – auch wenn das natürlich

für viele Länder gilt, geht es in Armenien doch noch etwas

tiefer, zumindest geschichtlich. Denn hier sollen zwei der

Apostel Jesu nach dem Tod des selbst ernannten Sohnes

Gottes im ersten Jahrhundert gepredigt haben – sodass

schon um das Jahr 197 n. Chr. erste Aufzeichnungen der

armenischen Christen überliefert sind.

URALTES CHRISTENTUM

Der Legende nach war es König Trdat III., der von dem Christen

Gregor von einer Krankheit geheilt wurde und der

schließlich im Herrschaftsgebiet Armenien 301 n. Chr. als

erstes Land überhaupt die Staatsreligion Christentum einführte.

Noch vor der konstantinischen Wende, also bevor

die Kaiser Konstantin und Licinius im Römischen Reich das

Christentum zur einzig erlaubten Religion erhoben (neben

dem Judentum)! Eine armenische Sprache wurde ebenso entwickelt

und Teile der Bibel wurden übersetzt. Wie die orthodoxe

Kirche spaltete sich das armenische Christentum kurze

Zeit später vom »Mainstream«-Glauben ab, indem in Jesus

die Menschwerdung Gottes anerkannt und nicht der natürliche

Mensch und das Göttliche in einem angesehen wurde.

Richtig, wir verlieren uns in den Details. Manche der

Zahlen und Daten lassen sich sowieso nicht hinreichend

von Historikern belegen. Doch Fakt ist: König Trdat III. ließ

antike Kultstätten zerstören, um an diesen Plätzen Kirchen

zu errichten. Eine von ihnen war die Kathedrale von Etschmiadsin,

die im vierten Jahrhundert erstmals dort errichtet

wurde. Die im 17. Jahrhundert komplett restaurierte

Kirche auf den historischen Fundamenten gehört zum

Welterbe der Unesco.

KATHOLIKOS: DER EIGENE »PAPST« DER ARMENIER

Ebenso stehen drei weitere Klosteranlagen in Armenien

auf dieser Liste. Denn: Es war ein Armenier, der im fünften

Jahrhundert das Klosterleben erfand. Ein Jahrtausend lang

waren in Jerusalem traditionell Armenier in den Klöstern

tätig. Noch heute hat die Apostolische Armenische Kirche,

wie man sie nennt, quasi die Rolle einer Staatsreligion in

Armenien inne. Und sie spielt auch im Leben der Armenier

auf der ganzen Welt eine identitätsstiftende Rolle.

Die hochrangigen Priester im Land tragen wichtige gesellschaftliche

Verantwortung, und mit dem sogenannten »Katholikos

aller Armenier«, dem obersten Patriarchen, haben

die Gläubigen heute noch ihre eigene Form des Papsts –

mit Sitz im historischen Etschmiadsin.

DAS NATIONALSYMBOL: DER BERG ARARAT

All das hat mir Narine erzählt, auf unseren Autofahrten

durch das kleine Land, während Weinreben an uns vorbeiziehen,

dahinter der schneebedeckte Gipfel des Bergs

Ararat, das Nationalsymbol der Armenier und angeblicher

Landungsplatz der Arche Noah nach der göttlichen Sintflut.

Heute ist der Gipfel, der bei gutem Wetter auch von

der Hauptstadt Jerewan zu erkennen ist, mit 5.137 Metern

der höchste Berg der Türkei. Auf den Protest der Türkei,

dass Armenien den Berg nicht in ihrem Wappen abbilden

dürfe, weil er nicht in ihrem aktuellen Staatsgebiet liegt,

gab Russlands damaliger Außenminister Gromyko einmal

den berühmten Konter: Die Türkei führe schließlich auch

den Mond in ihrer Flagge, obwohl dieser nicht zum Staatsgebiet

der Türkei gehöre.

»Klöster waren in Armenien lange nicht nur Wohnort

von Geistlichen, sondern vor allem Bildungseinrichtungen.

Jeder Priester musste zunächst studieren – und sein Wissen

hier weitergeben. Außerdem sind die komplexen Anlagen,

die sich über die Jahrhunderte veränderten, auch ein lebendiges

Zeugnis der armenischen Architektur.« Narine und

ich waren hier gerade auf dem Weg zum Kloster Norawank

im kargen, von rotem Fels geprägten Süden des Lands. Das

Höhenkloster aus dem 13. Jahrhundert war auch immer

ein Ort, an dem die Menschen in den Bergen Schutz suchen

konnten.

EIN GEBEUTELTES LAND

Denn leider gehört auch das zu Armenien: Vertreibung, Landverlust

und Völkermord. Armenien ist seit jeher Streitmasse

großer Mächte wie Römer, Perser, Russen oder Osmanen.

Noch heute kriselt es mit zwei Nachbarn politisch heftig.

Die Regionen, in denen historisch vorrangig Armenier lebten,

wurden durch verschiedene Abkommen, die oft über

die Köpfe der Menschen hinweg geschlossen wurden, gerne

mal zum eigenen Zweck weiterverschenkt. Die Römer gaben

den Persern für ein Friedensangebot ein Stück Armeniens

hier, die Sowjetunion der Türkei später ein Stück da.

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

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ARMENIEN | Kulinarisch

Friedens-Drink: Der berühmte

Weinbrand, der auch als »Armenischer

Cognac« bekannt ist, hat

wie Wein eine jahrtausendealte

Geschichte in dem kleinen

Land. In der Ararat-Destillerie

in Jerewan liegt dieses Fass –

das erst geöffnet wird, wenn

der Konflikt mit Aserbaidschan

gelöst ist.

Die Sowjetunion entschied zuletzt nach der Oktoberrevolution

1917 über die Regionen Bergkarabach im Osten und

Nachitschewan (heute eine Enklave im Süden Armeniens)

zugunsten des Nachbarn Aserbaidschan. Die Armenier, die

auf diesen Gebieten leb(t)en, wurden und werden teilweise

auf brutalste Weise diskriminiert, verfolgt und ermordet.

Der Genozid des Osmanischen Reichs an den Armeniern

während des Ersten Weltkriegs, bei dem vermutlich

bis zu 1,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer zwischen

1915 und 1916 ihr Leben verloren, ist wohl das prominenteste

Zeugnis … 2016 erkannte auch der Deutsche Bundestag

diesen Völkermord an. Die Vertreibung der letzten Armenier

aus Bergkarabach und die sogenannte »ethnische

Säuberung« durch das aserbaidschanische Militär im September

2023 und das erneute Aufflammen des Konflikts

sind hingegen aktuell.

DIE ARMENISCHE DIASPORA

Doch das sind leider nicht die einzigen Vorkommnisse dieser

Art in der Geschichte der Armenier. Fakt ist: Heute leben

von weltweit circa neun Millionen ethnischen Armeniern nur

knapp drei Millionen im eigenen Land. Hier stellen sie mit

über 98 Prozent der Menschen die eindeutig größte Gruppe

dar – kaum ein Land ist ethnisch so homogen. Der Rest

der Armenier ist über die Welt verteilt, von den befreundeten

Nachbarn Georgien und Iran und der »Schutzmacht«

Russland über die USA, Frankreich, Kanada, Argentinien

bis nach Australien. Die armenische Diaspora ist auch in

Deutschland zu spüren, wenn man genauer hinschaut. Rund

um Köln und in Hamburg leben besonders viele Armenier.

Dass ich eben schon drei Gläser Wein getrunken habe,

scheint unbedeutend. Und so kommt sie mit zwei kleinen

Schnapsgläsern mit dem goldfarbenen Trunk. Aber recht

hat sie – den habe ich noch nicht probiert. Der »Armenische

Cognac«, den man natürlich offiziell nicht so nennen darf,

weil er nicht aus der französischen Cognac-Region stammt,

ist bei Kennern von hochwertigen Weinbränden in aller

Welt berühmt. Nicht zuletzt, weil Churchill sich gerne die

Flaschen kistenweise von Stalin liefern ließ.

In der Ararat-Destillerie in Jerewan kann man alles über

die Produktion und die – natürlich jahrtausendealte – Geschichte

des armenischen Weinbrands erfahren. Auch liegt

hier im Keller der Destillerie schon sehr lange ein »Fass des

Friedens«, das erst dann angestochen wird, wenn der Konflikt

um Bergkarabach gelöst ist und in Armenien kein Krieg

mehr herrscht. Ich hoffe es so sehr für Armenien, dass sie

irgendwann darauf anstoßen können …

EINE UNGLAUBLICHE GASTFREUNDSCHAFT

Die Gastfreundschaft in Armenien ist einfach unglaublich!

Diese Wärme hält noch an, als ich auf dem Rückflug im

Wizz-Air-Flug nach Dortmund auf die braunen Hochhäuser

von Jerewan mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund

hinabblicke. Einen selbst gemachten Honig von Narine

habe ich auch im Gepäck – und Snacks, damit ich ja nicht

hungrig werde auf dem Flug. Da lädt mich mein Sitznachbar,

ein Armenier, der schon lange in Deutschland lebt, auf

einen Drink ein. Leider gibt es keinen armenischen Wein.

Dazu muss ich wohl einfach nächstes Jahr wiederkommen,

wenn in Jerewan wieder die Straßen vor Freude beben.

DAS LEBEN IN VOLLEN ZÜGEN GENIESSEN

Angesichts dieser historischen und aktuellen Tragödien ist

es schon erstaunlich, wie lebensfroh die Armenier sind!

Oder feiert man, besonders angesichts des Schreckens, das

Leben in vollen Zügen? Was natürlich auch dazugehört: Essen!

Und das ist in Armenien wirklich unglaublich ausgezeichnet

– und reichlich! Überall wird man eingeladen, doch

dieses oder jenes zu probieren. »Komm, eigentlich musst du

auch noch einen ›Armenischen Cognac‹ trinken – den haben

die hier doch bestimmt auch irgendwo.« Es scheint, als

wolle Narine, die mich nach unseren wunderschönen Tagen

im Land zum Abschied noch auf dem Weinfest trifft, diese

Aussage noch einmal unter Beweis stellen.

INFO

Die Yerevan Wine Days 2025 finden vom 6. bis 8. Juni

statt. Seit 2023 fliegt Wizz Air direkt von Dortmund in vier

Stunden nach Jerewan. Mehr Informationen liefert das armenische

Fremdenverkehrsamt. Die meisten Regionen des

Lands gelten als sicher, so auch die Hauptstadt Jerewan.

Konfliktgeladene Gebiete wie Bergkarabach sollten allerdings

gemieden werden.

Lust noch mehr über Armenien zu

hören? Hier geht’s zum Podcast:

www.auf.reise/podcast-armenien

90

reisen EXCLUSIV

frühling 2025


HOTEL

FÜHRUNG MIT FRANK

Mit dem Wohn- und Atelierhaus Taliesin West

beherbergt der Wüstenort Scottsdale, Arizona,

das Winterdomizil des Ausnahmearchitekten Frank

Lloyd Wright. Und weil sich Architektur manchmal nicht von

selbst erschließt, bietet die Frank Lloyd Wright Foundation zig

verschiedene Führungen vor Ort an. Ob nun mit Kopfhörer und im

eigenen Tempo oder »behind the scenes« mit Zugang zu sonst verschlossenen

Bereichen: Inspiration für die eigenen vier Wände ist garantiert.

www.franklloydwright.org

DER DOPPELTE DACKEL

Auf den Hund gekommen: Wer seinen vierbeinigen Gefährten nicht ins

Bett lässt, der hat kein Herz. Da ist sich die Redaktion einig. Dass sich

Herr und Hund aber auch noch in den Kissen zum Verwechseln ähnlich

sehen, dafür sorgen die – man kann es nicht besser ausdrücken –

absolut putzigen Pyjamas mit Dackel-Aufdruck von Dupper. Die gibt es

sogar für Hunde! Was soll man denn da noch mehr schreiben? Dupper,

etwa € 145 im Set.

Fotos: Holger Rauner, Andrew Pielage for Taliesin West, Dupper

TRAUMAUTO

Erinnert im ersten Moment an ein Kinderbett, ist aber tatsächlich

für Erwachsene: In der Ameron München Motorworld wurden

Ende 2024 zwei Themenzimmer eröffnet, die charakteristischer

nicht sein könnten. In das Dekor sind jeweils ein 1975er BMW

1502 und ein Audi 100 C1 eingearbeitet. Oder besser gesagt:

Diese bestimmen vollständig das Raumbild. Echte Autofans

kommen an einer Nacht in diesen besonderen Zimmern wohl

kaum vorbei. www.ameroncollection.com/de

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

91


HOTEL

HUMANITI HOTEL Montréal

92 frühling 2025


INSPIRATIONS

QUELLE

text

Jennifer Latuperisa-Andresen

Wer in Kanada feiern möchte, sollte unbedingt in Montréal einen Stopp

einlegen. Die Stadt ist nicht nur bekannt für ihre Festivals, sondern auch

ein wahres Temperamentbündel. Ich habe ein Hotel in der Nähe des Jazzfestivals

gesucht und ein perfektes Haus der Geborgenheit gefunden:

das Humaniti Hotel in Montréal.

reisen EXCLUSIV

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HOTEL

ÜBER 150 SKULPTUREN, GEMÄLDE UND

DIGITALE INSTALLATIONEN LADEN DAZU EIN,

INNEZUHALTEN UND DIE DETAILS AUF

SICH WIRKEN ZU LASSEN.

Es gibt Orte, die mehr sind als eine bloße

Unterkunft – sie eröffnen eine eigene kleine

Welt. Das Humaniti Hotel Montréal gehört

genau dazu. Ich verbringe hier ein paar Tage

und merke schon bei meiner Ankunft, dass

dieses Hotelerlebnis außergewöhnlich ist.

Bereits in der Lobby empfängt mich eine Atmosphäre aus

Raum und Leichtigkeit, verbunden mit der Eleganz zeitgenössischer

Kunst. Über 150 Werke schmücken die Innenund

Außenbereiche des Hotels. Skulpturen, Gemälde und

digitale Installationen laden dazu ein, innezuhalten und

die Details auf sich wirken zu lassen. Besonders beeindruckt

mich die interaktive Audiotour, die per QR-Code

verfügbar ist. Sie führt durch die Kunstsammlung und

erzählt Geschichten über die Künstler und ihre Inspirationen.

Mein Zimmer – oder besser gesagt meine »Oase« – liegt

in einem der oberen Stockwerke. Von hier aus genieße ich

einen unvergleichlichen Blick auf die Skyline Montréals.

Die riesigen Fenster lassen das Licht in den Raum fluten

und betonen das durchdachte minimalistische Design.

Klare Linien, warme Holztöne und sorgfältig ausgewählte

Materialien schaffen eine Atmosphäre, die sich wie eine

Umarmung anfühlt. Besonders angetan bin ich von den

kleinen Details: umweltfreundliche Pflegeprodukte mit

wunderbarem Duft, eine Minibar mit lokalen Spezialitäten

und ein bequemes Bett, das perfekten Schlaf ermöglicht.

Hier wird an alles gedacht.

Doch ein Hotelaufenthalt ist erst komplett mit kulinarischen

Highlights. Das hauseigene Restaurant »h3« ist

nicht nur ein Ort zum Essen, sondern ein Erlebnis für die

Sinne. Der stilvoll eingerichtete Speisesaal zeigt Liebe zum

Detail, und die Menüs setzen auf saisonale, lokale Zutaten,

die die frankokanadische Küche modern interpretieren.

Das Frühstück ist ein echtes Highlight – besonders der

French Toast und das Omelett. Für einen schnellen Start

in den Tag eignet sich die Bäckerei Ange im Erdgeschoss

des Hotels. Der Duft von frisch gebackenen Croissants

zieht mich direkt dorthin. Zusammen mit einem cremigen

Café au Lait ist das der perfekte Morgenbeginn.

Montréal selbst bietet unzählige Möglichkeiten, die Stadt

zu entdecken, und das Humaniti Hotel liegt ideal, um das

pulsierende Leben zu entdecken. Nur wenige Schritte entfernt

beginnt eine kulturelle Entdeckungsreise. Im Sommer

sollte das weltberühmte Jazzfestival nicht verpasst werden.

Es verwandelt die Stadt in eine Klangwelt voller Rhythmus

und Melodie. Viele Konzerte sind kostenlos und absolut

sehenswert. Auch die Altstadt mit ihren Kopfsteinpflasterstraßen

und historischen Gebäuden liegt in Laufnähe. Kleine

Shops laden zum Stöbern ein und am Ende eines langen

Tages kehre ich gerne in die elegante Welt des Hotels zurück.

Ein absolutes Highlight ist der Rooftop-Pool. Hoch über

der Stadt, mit einem Cocktail in der Hand, den Sonnenuntergang

zu erleben, fühlt sich spektakulär an. Dieses Lebensgefühl

und die sensationelle Aussicht sind einfach unvergesslich.

Als ich am letzten Morgen meinen Koffer packe und ein

letztes Mal aus dem Fenster auf die Skyline blicke, wird mir

bewusst, wie sehr mich dieser Ort berührt hat. Es ist nicht

nur der Komfort oder das exquisite Design, sondern das

Gefühl, willkommen zu sein und gleichzeitig etwas Besonderes

zu erleben. Montréal ist eine Stadt voller Facetten,

und das Humaniti Hotel ist ihr Spiegelbild – lebendig, kreativ

und inspirierend.

INFO

Humaniti Hotel Montréal, Autograph Collection.

340 Rue de la Gauchetière O, Montréal, Québec, Kanada

Ab 200 Euro pro Nacht ohne Frühstück

www.humanitihotel.com

Mehr über Montréal und Region lesen?

Dann schaut mal hier vorbei:

www.auf.reise/montreal

Fotos: Brandon Barre Photography (4), Kapreski/shutterstock.com

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reisen EXCLUSIV

frühling 2025


Party-City: Montréal ist die Festivalstadt Nordamerikas. Internationale Rhythmen, Zirkusshows und das bunte Leben auf den

Straßen geben der Stadt eine einzigartige, mitreißende Atmosphäre. Bester Ausgangspunkt für diese Zeit ist das Humaniti Hotel.

ES IST DAS ZUSAMMENTREFFEN

DER RÖMISCHEN ANTIKE MIT DEM

HIER UND HEUTE

reisen EXCLUSIV 95


HOTEL

ICH LIEBE DIESES

Understatement

SIX SENSES Rom

96

frühling 2025


text

Jennifer Latuperisa-Andresen

Ein Hotel ist mehr als nur ein Gebäude

mit Betten. Es ist eine Oase der Ruhe, ein

Rückzugsort, wo man getrost Pizza im Bett

verspeisen darf oder überhaupt zwischen

Decken und Kissen den ganzen Tag

verbringen kann, ohne ein schlechtes

Gewissen zu haben. Immerhin hat man ja

dafür bezahlt. Und dann gibt es die

Six Senses Hotels, die gleichzeitig auch

konsequent das Fähnchen für Nachhaltigkeit

hochhalten. Es ist der perfekte Aufenthalt.

reisen EXCLUSIV

97


HOTEL

i

In allen Ecken soll Liebe drinstecken:

Im Six Senses Rome

wird Detailreichtum zelebriert,

und zwar perfekt austariert.

Im Kosmos der Hotellerie gibt es wenige Brands, die wirklich

etwas Besonderes verkörpern: Six Senses gehört dazu.

Schließlich sind die Häuser bekannt dafür, abgeschiedene

Wellness-Retreats zu sein. Das bedeutet, ruhige Orte inmitten

unberührter, wenn nicht gar wilder Natur. Doch

Rom? Eine pulsierende Großstadt voller Geschichte, Chaos

und Leben? Es klingt wie ein Widerspruch, aber genau

hier liegt die Magie dieses Hauses. Die Entspannungsphilosophie

wird in eine urbane Oase übersetzt. Und ja, das

funktioniert – perfekt sogar.

Von außen wirkt der Palazzo Salviati Cesi Mellini, ein

beeindruckender Bau aus dem 18. Jahrhundert, bescheiden.

Kein protziger Eingang, keine laute Inszenierung – reines

Understatement. Doch sobald sich die Glastüren zum

Six Senses Rome öffnen, entfaltet sich ein Szenario, das ich

nur schwer in Worte fassen kann. Ein Versuch: Es ist ein

urbaner Hipster-Himmel in Marmor.

Die Lobby-Lounge überrascht mich mit ihrer ovalen Bar

und einem einer Piazza gleichen Restaurant. Die Atmosphäre

ist locker. Hier wird ein Matcha-Latte genauso geschätzt

wie ein Espresso Martini. Neben den Gästen aus

aller Welt sitzen gut gekleidete Einheimische (natürlich,

wir sind in Italien!), die nach der Arbeit hier einen Aperitivo

genießen. Früher war dieser Ort eine Bank, doch heute

strahlt der Raum eine ungezwungene Eleganz aus. Es steht

fest: Ich mag es hier. Wobei das eine Untertreibung ist.

Ich liebe es. Ich liebe, wie die Loungemöbel zwischen den

riesigen Pflanzen arrangiert wurden. Dazwischen mal eine

kleine Steinskulptur. Ein Höckerchen. Ein Coffee Table

Book. Es gibt reichlich zu entdecken, dabei ist es wohnlich,

aber auf einem ganz gehobenen Niveau, ohne gleich das

Gefühl zu haben, als müsse man die Labels der Mode nach

außen stülpen, damit auch jeder sieht, was man hat.

Quiet Luxury wird das genannt. Und hier wird es gelebt.

Und zwar auf jeder Etage. Ich betrete meine Junior-Suite

mit Terrasse (ja! Terrasse!) und bin schon wieder

schockverliebt. Patricia Urquiola, Stardesignerin und

Architektin, hat hier ganze Arbeit geleistet. Hohe Decken,

holzverkleidete Wände und nachhaltige Materialien

schaffen eine luftige Atmosphäre. Die Wände schmücken

zudem Cocciopesto-Putz und Travertin-Kalkstein – traditionelle

Materialien, die modern interpretiert wurden. Jedes

98

reisen EXCLUSIV

frühling 2025


TOURISTEN AUS ALLER WELT LIEBEN ROM.

WER IM TRUBEL EIN WENIG RUHE FINDEN MAG,

ZIEHT SICH IM TRAUMHOTEL EINFACH

AUF SEINE TERRASSE ZURÜCK.

herbst 2020

reisen EXCLUSIV

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HOTEL

Mit Brat und Tat: kulinarische Weiterbildung im Luxushotel. Das Six Senses in Rom lockt mit Köstlichkeiten, die weit entfernt

sind vom hotelüblichen BLT-Sandwich.

100

reisen EXCLUSIV

frühling 2025


DAS SIX SENSES ROME

IST KEIN HOTEL – ES IST EIN ERLEBNIS,

DAS ALLE SINNE ANSPRICHT

UND DIE SEELE BERÜHRT.

Fotos: Luana Failla (8), John Athimaritis (2), Kapreski/shutterstock.com

Detail ist durchdacht, von den grafischen Mustern bis hin

zur Technik, die den Wasser- und Energieverbrauch minimiert.

Es ist eine Symbiose aus Stil und Funktionalität.

Ich fotografiere jede Ecke. Das glaubt mir keiner, wie

schön es hier ist, denke ich.

Am nächsten Morgen beginnt mein Tag mit einem

Frühstück, das alles übertrifft, was ich je erlebt habe. Im

Bivium gibt es keine 08/15-Waffeln mit Sirup und drei

Beerchen nebenan. Wer hier Waffeln bestellt, bekommt

sie mit feinstem Hummus bestrichen und Kräutersalat

getoppt. Jede Speise wirkt wie ein kleines Kunstwerk, zubereitet

mit frischen, regionalen Zutaten. Ich koste mich

während des Aufenthalts durch die Vielfalt. Ich werde

nicht enttäuscht. Wer nicht im Hotel wohnt, aber einmal

in einer besonderen Atmosphäre mit ganz besonderen

Gerichten den Tag beginnen mag, sollte hier einkehren!

Es lohnt sich!

Abends verwandelt sich das Bivium übrigens in eine

moderne Piazza. Hier werden dann Biofleisch serviert

und selbstverständlich auch vegetarische Gerichte. Hinzu

kommt eine Auswahl an saisonalen Frucht- und Gemüsesäften

(Shots, Smoothies – you name it!) aus der hauseigenen

Saftbar. Und natürlich darf eine Pizza nicht fehlen.

Mein Favorit? Die Holzofenpizza Carbonara mit Ei und

Guanciale. Kein Witz, ich träume heute noch von ihr.

Ein weiteres Highlight ist die Rooftop-Bar »Notos«.

Mit einem Cocktail in der Hand lasse ich den Blick über

die Ewige Stadt schweifen. Duftsüße Kräutergärten und

stilvolle Sitzbereiche schaffen eine romantische Atmosphäre.

Wer hierherkommt, möchte Händchen halten.

Möchte sich liebevolle Sätze zusäuseln. Sich darüber freuen,

dass bella Roma das Herz erobern kann. Hier oben

vergisst man den Lärm der Stadt. Sie scheint wie eine

leise Melodie im Hintergrund zu klingen.

Wer jetzt glaubt, es könnte nicht besser werden: Ich

muss enttäuschen. Denn wie eingangs gesagt sind die Six

Senses Hotels bekannt für ihr Wellness-Angebot. Und

das wahre Herzstück des Six Senses ist das römische Bad.

Caldarium, Tepidarium und Frigidarium – die klugen

Römer wussten um die Vorzüge von wechselwarmen Bädern.

Dampfbad, Sauna und ein erfrischendes Tauchbad

bieten eine perfekte Flucht vor dem Trubel der Straßen.

Besonders beeindruckt mich das 90-minütige Peeling im

Hammam: sizilianisches Meersalz, Fenchel und Rosmarin

– eine Wohltat für Körper und Seele.

Noch mehr beeindruckt mich allerdings Emma Diani.

Die in London lebende Italienerin hat Zauberhände und

ein Herz wie ein Blauwal. Sie schaut mich an und weiß

gleich, dass ich meine Schultern zu sehr hochziehe und wie

sie meinen Körper bewegen muss, damit ich am Ende unserer

Sitzung eine Haltung habe, wie sie Gott gewollt hat.

Und nicht wie ich sie mir zurechtgeformt habe. Emmas

Bewegungen tun so gut. Sie löst Blockaden – kann sein,

dass ich die ein oder andere Träne verdrückt habe, weil sich

mein Körper plötzlich so gelöst angefühlt hat. Gelöst wie

lange nicht. Emma kommt zweimal im Jahr nach Rom, um

die Hotelgäste zu behandeln. Ich verspreche, dass es sich

lohnt, sich eine Behandlung bei ihr zu gönnen. Ich habe

schon mit dem Gedanken gespielt, sie in ihrer Londoner

Praxis aufzusuchen.

Ein bisschen ist dieser Rom-Aufenthalt auch wie eine

Erleuchtung. In so viele Richtungen. Da scheint es nicht

ungewöhnlich, dass die Kirche San Marcello al Corso, direkt

nebenan, als Teil der Altstadt auch ein Weltkulturerbe

ist. Eine private Führung durch diese historische Stätte

offenbart das älteste Taufheiligtum Roms. Wer keine Führung

nimmt, kann durch das Bodenfenster im Hotel auf

diese jahrhundertealte Geschichte blicken. Ein Fenster

zum Taufbecken sozusagen.

Ja, ungewöhnlich. Besonders. Einzigartig. Das Six Senses

Rome ist kein Hotel – es ist ein Erlebnis, das alle Sinne

anspricht und die Seele berührt. Es zeigt, dass Luxus nicht

laut sein muss. Manchmal reicht Understatement, um große

Wirkung zu erzielen.

INFO

Six Senses Rome.

Piazza di San Marcello, 00187 Rom, Italien

Preis: Ab 800 Euro pro Nacht im DZ ohne Frühstück

www.sixsenses.com

Lust in den passenden Podcast zu dieser

Reportage zu hören? Hier lang:

www.auf.reise/podcast-rom

frühling 2025

reisen EXCLUSIV

101


ho

hairs

Auf Reisen fallen uns immer wieder Möbel auf, die wir gern daheim hätten.

Hier unsere Stuhl-Favoriten und wo man sie findet:

togo chair

102

reisen EXCLUSIV


LIFESTYLE

Michel Ducaroy, ein Visionär des

modernen Möbeldesigns, brachte

1973 mit dem Togo ein Sofa auf

den Markt, das Geschichte

schreiben sollte. Seine Entwürfe,

inspiriert von organischen Formen

und innovativen Materialien,

verkörpern pure Gemütlichkeit.

Das Togo – ein loungiger Klassiker

aus Schaumstoff mit weichen,

gerafften Bezügen – bietet

lässigen Komfort ohne starre

Strukturen. Mit seinen 810 Farboptionen

fügt es sich mühelos

in jedes Interieur ein und bleibt

dabei immer ein Statement für

Stil und Individualität. Ein echtes

Meisterwerk, das Wohnräume seit

über 50 Jahren revolutioniert.

HOTEL Richtig loungig wird

es im Hotel Six Senses auf Ibiza,

wo die Sofakombination in der

Live Cave mit Blick aufs Meer

steht. Aber Achtung! Wer hier

einmal Platz nimmt, steht

so schnell nicht wieder auf.

platner side chair

Warren Platner schuf in den 1960er-Jahren mit

seiner ikonischen Möbelserie eine perfekte

Symbiose aus Eleganz und Ausdruckskraft. Ein

Highlight dieser Kollektion, die heute von Knoll

vertrieben wird, ist der Platner Side Chair. Gefertigt

aus Hunderten geschwungener, verschweißter

Stahldrähte, wirkt er wie eine skulpturale

Hommage an modernes Design. Ob in poliertem

Nickel, Bronzemetallic oder mit 18-karätigem Gold

überzogen – das filigrane Gestell ist zugleich stabil

und dekorativ. Mit seinen bequemen Polstern

und vielfältigen Bezugsstoffen vereint der Stuhl

zeitlose Schönheit und luxuriösen Komfort.

HOTEL Bitte Platz nehmen im Restaurant The

Gold im neuen Königshof – ein Luxury Collection

Hotel – am Stachus in München.

frühling 2025

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LIFESTYLE

Charles und Ray Eames waren das Designduo

schlechthin – Architekt und Malerin,

Kreative und Visionäre. Ihre Werke verschmolzen

Funktionalität mit moderner

Ästhetik, geprägt von Leichtigkeit und

zeitlosem Charme. Der 1956 vorgestellte

Lounge Chair ist ein Paradebeispiel ihres

Schaffens: Inspiriert von einem Baseballhandschuh

verbindet er luxuriösen Komfort

mit handwerklicher Perfektion. Gefertigt aus

edlen Materialien, wurde er zum Symbol von

Eleganz und Entspannung – ein Designklassiker,

der bis heute in Wohnzimmern und

Museen weltweit begeistert.

HOTEL Probesitzen geht im Hotel Widder

in Zürich. Das Hotel selbst ist reichlich

gespickt mit Designklassikern und liegt

zudem im Herzen der Altstadt.

vitra chair

104 reisen EXCLUSIV

frühling 2025


LIFESTYLE

arne jacobsen

the drop chair

Arne Jacobsen war nicht nur Architekt, sondern

ein Gesamtkünstler, der im SAS Royal

Hotel in Kopenhagen jedes Detail gestaltete –

vom Gebäude bis zur Gabel. Für das Hotel

entwarf er auch den Drop-Stuhl, ein Meisterwerk,

das Bewegung und Komfort verbindet.

Inspiriert vom Gefühl einer Umarmung, bietet

der Drop zugleich Bewegungsfreiheit und

Bequemlichkeit. Ursprünglich 1958 entworfen

und 2014 neu aufgelegt, gilt der Stuhl als

Jacobsens persönlicher Favorit. Mit seiner

skulpturalen Form und zeitlosen Eleganz ist er

mehr als ein Möbelstück – ein Design-Statement,

das bis heute begeistert.

HOTEL Es gibt sie noch: Die Arne Jacobsen

Suite im mittlerweile umbenannten Royal

Radisson Collection Hotel Copenhagen ist

eine Zeitreise in die Ära des großen dänischen

Architekten. Doch nicht nur dort ist sein

Einfluss noch heute spürbar. Egg Chair und

Ameise befinden sich im Hotel an jeder Ecke,

und man muss schon sagen, dass sein Stil

einfach zeitlos ist.

Text: Jennifer Latuperisa-Andresen; Fotos: Assaf Pinchuk, Ali Zigeli, New Art Production, Koenigshof Munich, PR (3)

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HOTEL

THE HOXTON, BRUSSELS Belgien

106


text

Konrad Bender

hoch

HINAUS

Ein Ausflug nach Brüssel ist nicht nur ein Ausflug ins politische Herz

Europas. Sondern kann sogar zur Zeitreise werden. Zumindest wenn

man im The Hoxton, Brussels eincheckt. Das hat unser Redakteur

und Design-Enthusiast Konrad zu seiner großen Freude selbst erlebt.

Als ich das The Hoxton in Brüssel betrete, weiß ich

gar nicht, wohin ich zuerst gucken soll. Im vorderen

Lobbybereich gehen mir die Augen über vor

gefühlt Tausenden verschiedenen Farben, Materialien,

Texturen und Mustern. Eigentlich sollte ich

völlig überfordert sein von diesem maximalistischen

Designpotpourri. Doch das, was das Londoner

Designteam in das Hochhaus im Brüsseler

Norden gezaubert hat, nur einen Steinwurf vom Bahnhof Bruxelles-Nord

entfernt, harmoniert gut. So gut, dass es fast schon nicht

mit rechten Dingen zugehen kann.

Schon in der Lobby komme ich also direkt ins Staunen. Es ist, als

wäre ich durch ein Zeitloch mitten in die 1970er-Jahre gefallen. Oder

besser gesagt, ein gestalterisches Kondensat der 1970er. Zur Linken

die in dunklen Kacheln gehaltene Rezeption, an der ich freundlich

und nonchalant begrüßt werde. Zur Rechten eine kleine Kaffeebar,

an der Gäste sich etwas Koffein zum Mitnehmen einschenken lassen

frühling 2025

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HOTEL

NICHT WENIGE DER MÖBEL

STAMMEN VON BRÜSSELER FLOHMÄRKTEN

UND AUS SECOND-HAND-GESCHÄFTEN.

HAND-GESCHÄFTEN STAMMEN.

oder sich doch in einer der bequem gepolsterten Sitzgruppen

eine Auszeit genehmigen. Beim Blick an die Decke

fällt mir reichlich Sichtbeton auf, aber auch kreisrunde

Textil-Hängeleuchter, die warmes Licht spenden. Warm

ist überhaupt der richtige Begriff, um die kunterbunte,

aber doch harmonierende Farbvielfalt zu beschreiben, die

sich mir hier bietet.

Nun bin ich ausgestattet mit einer Zimmerkarte, deren

poppiges Design mit einem alten Kastencomputer auf

die Vergangenheit des Gebäudes als europäische Zentrale

von IBM verweist. Vom Empfang geht es dann zunächst

einige Treppenstufen zur eigentlichen Bar hinunter, um

die herum noch mehr Sitzmöglichkeiten zu einer Pause

einladen. Oder zum Arbeiten. Einige Gäste sitzen mit

aufgeklapptem Laptop im Barbereich, während sie ihren

elegant angerichteten Kaffee schlürfen. Ein besonders eifriger

Hotelgast scheint sogar in einem Meeting zu sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass einige der Anwesenden

nicht einmal ein Zimmer hier gebucht haben, sondern

einfach nur wegen der Atmosphäre kommen.

Bei näherer Betrachtung der Möbel fällt mir etwas auf:

Ich entdecke immer mal wieder kleinere Macken, Kratzer,

Dellen auf Tischen und an Sesseln. Nichts Weltbewegendes,

nichts, was das Auge stören würde. Aber doch

ungewöhnlich. Der Grund dafür ist, dass nicht wenige

der Möbel von Brüsseler Flohmärkten und aus Second-

Hand-Geschäften stammen. Auch dadurch ergibt sich

dieses stimmige Gesamtbild, das eben nicht aus der Designretorte

kommt, sondern liebevoll, Stück für Stück

und mit dem Auge fürs Detail, zusammengestellt wurde.

Nun aber nach oben. Und zwar richtig weit. Denn nicht

alle 22 Stockwerke, sondern nur die oberen, beherbergen

die Hotelgäste. Und von hier oben bietet sich durch die

bodentiefen Fenster ein wahrhaft atemberaubender Ausblick

auf die belgische Hauptstadt. Wie schon in den öffentlichen

Bereichen zieht sich der 1970er-Jahre-Stil in den

Zimmern nahtlos durch. Mit einer Mischung aus authentischen

Neuanfertigungen, echten Brüsseler Vintage-

Schätzen, knalligen Fliesen und wenig Scheu vor Farbe.

So auch in meinem Zimmer, dem großzügig geschnittenen

»Biggy«. Der vordere Schlafbereich ist nicht nur

durch das Kingsize-Bett sofort ersichtlich, sondern auch

durch den pastell-bordeauxroten und wunderbar weichen

Teppich markiert. Abgetrennt durch ein auch als Schreibtisch

dienendes Sideboard, beginnt dann der Wohnbereich

mit Sofa, Sessel, Minibar und vor allem dem atemberaubenden

Ausblick auf die europäische Hauptstadt.

Schwindelfrei sollte man dabei aber schon sein. Ich belohne

mich zunächst mit einem erholsamen Nickerchen.

Vor dem Gang auf die Rooftop Bar frische ich mich

schnell noch auf. Im Bad sind natürlich auch keine lang-

weilig grauen, sondern dunkle, grün-blaue Fliesen verbaut,

vor denen sich Waschbecken und Toilette in knalligem Pink

bestens abheben. Erneut erfreue ich mich am Auge fürs

Detail, das hier alles im Blick hatte. Ganz besonders gefallen

mir die kleinen, schwarzen Drehlichtschalter, die mich

in ihrer Bakelit-Optik sehr an das Haus meiner Großmutter

erinnern.

Jetzt aber ab aufs Dach. Als die Aufzugtür sich öffnet,

finde ich mich einige Breitengrade weiter westlich wieder,

nämlich in Mexiko. Über den Dächern Brüssels können die

Gäste des The Hoxton sich in der Rooftop Bar »Tope« nach

Lust und Laune an unterschiedlich gefüllten Tacos, Thunfisch-Toasts

und reichlich Guacamole gütlich tun. Dazu gesellt

sich eine umfangreiche Cocktailkarte. Mit einem »El

Burro Ingles« in der Hand – ein Gin-Mix mit Ginger Beer

und einem Schuss Fernet – genieße ich den abendlichen

Ausblick auf die Metropole.

Für den großen Hunger muss ich allerdings wieder ins

Erdgeschoss. Regional bewege ich mich dabei aber nicht

ganz so weit weg, denn das hauseigene Restaurant »Cantina

Valentina« serviert peruanische Köstlichkeiten. Richtig

gelesen. Peruanisch, mitten in Brüssel. Ob klassische

Einzelgerichte oder viele einzelne Kleinigkeiten, die sich

am Tisch munter zum Teilen hin- und herreichen lassen,

außerdem zahlreiche vegetarische und vegane Optionen –

eine falsche Entscheidung lässt sich hier kaum treffen.

Mich überzeugt vor allem die Leichtigkeit, die der Karte

innewohnt. Und die in einem erfrischenden Kontrast zur

frittierten und soßenhaltigen Schwere steht, die sonst in

der Brüsseler Gastronomie üblich ist.

Einziger Wermutstropfen: Das The Hoxton liegt jetzt

nicht mitten in der idyllischen Brüsseler Altstadt. So schlimm

ist das aber gar nicht, denn durch die Nähe zum Nordbahnhof

ist insbesondere die Anbindung an den deutschen Zugverkehr

ein echter Traum. Außerdem können Gäste in der

Lobby kostenlos Fahrräder ausleihen, mit denen es sich ins

frittierte Herz Europas radeln lässt. Und auch zu Fuß sind

es keine 30 Minuten bis zum Grote Markt.

Als ich von einem solchen Ausflug in die Stadt zurückkomme

und mich in das federweiche Bett im 20. Stock

schmiege, werde ich gleichzeitig etwas wehmütig. So ein

Wochenende ist einfach viel zu kurz, um alle Designdetails

zu entdecken und aufzusaugen. Aber macht nichts. Ich

komme einfach wieder. Das steht für mich jetzt schon fest.

INFO

The Hoxton, Brussels. SQ. Victoria Régina 1,

1210 Brüssel, Belgien

Ab 200 Euro pro Nacht ohne Frühstück,

https://thehoxton.com/brussels/

Fotos: The Hoxton Brussels (3), Kapreski/shutterstock.com

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frühling 2025


Langweilig wird es dem Auge hier nicht: Das The Hoxton, Brussels ist ein echter Designtraum. Trotz so vieler Farben,

Formen, Muster und Materialien entsteht auf magische Weise ein harmonischer Mix, der einfach Spaß macht.

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HOTEL

?

»Glaubst du

an Liebe

AUF DEN ERSTEN BLICK …

110

frühling 2025


text

Simone Sever

… oder muss ich noch mal reinkomm‘n?«, fragt Cro, der Mann

mit der Pandamaske in »Dein Song«, der mir in dem Moment, in

dem ich mein Hotel in Pula betrete, augenblicklich in den Sinn

kommt. Sein Song wird zu meinem, glaube ich doch schließlich

fest an Liebe auf den ersten Blick. Ich komm‘ aber gern noch

mal rein ins Grand Hotel Brioni Pula, A Radisson Collection

Hotel an der Küste Kroatiens in Pula.

Bereits aus dem Taxifenster heraus erkenne ich die geraden

Linien einer klaren Architektur des Bauwerks aus

den 1970er-Jahren, das den Zeitsprung ins Jetzt geschafft

hat. Alt und Neu sind eine spannende Symbiose

eingegangen und strahlen in klarem Weiß, inmitten

von sattem Grün und duftenden Pinien in einem 17.000 Quadratmeter

großen Park. Die istrische Sonne setzt alles ins rechte Licht.

14 Treppenstufen, eine Glastür – und schon stehe ich in einer

eleganten mediterranen Hotellobby, die mich mit Kunst und Design

empfängt, sodass ich gar nicht weiß, wo mein Blick als Erstes verharren

soll. Die Decke erscheint als ein in Falten gelegtes organisches

Objekt. Kunst begleitet den ankommenden Gast – in diesem Fall

mich – auf Schritt und Tritt und findet sich in beinahe jedem Detail.

GRAND HOTEL BRIONI PULA Kroatien

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HOTEL

Der Sonne entgegen:

Das Blau des Meeres findet sich dabei in allen Ecken und

Winkeln des Grand Hotels Brioni Pula. Einfach traumhaft!

ES IST DAS ZUSAMMENTREFFEN

DER RÖMISCHEN ANTIKE MIT DEM

HIER UND HEUTE.

Fotos: xxx

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frühling 2025


Auf der Terrasse lässt es sich in den

Loungemöbeln nach allen Regeln

der Kunst entspannen. Dafür sorgt

auch der aufmerksame Service.

Fotos: Matthew Shaw (2), Ralf Jürgens (1), Simone Sever (3), Kapreski/shutterstock.com

Sieben istrische und Zagreber Künstler widmeten sich

den verschiedenen Segmenten der Innenarchitektur des

Hauses. Iva Fonovićs lebensgroße Büsten von Agrippina,

die Pula historisch geprägt hat, haben bereits in der Lobby

alles im Blick und strahlen mal in Weiß und dann in

einem kräftig leuchtenden Blau. Dem Leitmotiv des Hauses

»Von der Vergangenheit inspiriert und für die Zukunft

gestaltet« widmet sich Eros Čakić, der Elemente aus der

Römerzeit mit den namensgebenden Brijuni-Inseln verbindet.

Es ist das Zusammentreffen der römischen Antike

mit dem Hier und Heute, in diesem Gebäude der frühen

1970er-Jahre, das mich augenblicklich in den Bann zieht.

Auf der zur Adria ausgerichteten Terrasse laden im

Brioni Giardini Bar & Restaurant stylishe Loungemöbel

ein, es sich bequem zu machen. Der aufmerksame Service

ist schnell zur Stelle, ein leichter Salat kommt sogleich

mit frisch gebackenem Brot und »Aurum«, einem heimischen

Olivenöl, das seinem Namen alle Ehre macht und

goldgelb versucht, mit der Sonne in Konkurrenz zu treten.

Die Stimmung ist locker und leger. Der Blick auf den

quer vor der Küste liegenden Pool bringt mich in beste

Urlaubsstimmung, ein Fläschchen des lokalen Proseccos

Vina Laguna, Perla Rosé Brut, erscheint mir passend, um

auf diesen Moment anzustoßen. Wohltemperiert, blass

lachsfarben, mit einem Hauch von Pfirsich und Mango,

einer frischen Mineralität und einer lebhaften Perle überrascht

mich das lokale Kaltgetränk ebenso wie das Grand

Hotel Brioni Pula. Auch auf den zweiten Blick bleibt die

erste Liebe.

Zu meinem Zimmer führt mich der Weg durch den

Hotelflur meiner Etage. Hotelflure sind ja gern mal irgendwie

aus der Welt gefallen. Orte für sich. Lang, schmal, viel

Boden, viel Wand, viele Türen. Manche in der Farbgebung

eher schlicht, lieber unauffällig, Durchläufer sozusagen.

Andere sehr gemustert und sanft erleuchtet,

dennoch nur Wegbegleiter zum Ziel, den Zimmern. Im

Grand Hotel Brioni Pula, A Radisson Collection Hotel

laden die lang gestreckten und in bedeutungsvoller Farbgebung

erstrahlenden Flure den Gast – in diesem Fall wieder

mich – ein, zwischen den Wellen der Adria, diamantenblitzenden,

beigefarbenen Stränden und dem tiefen

Blau das Meeres innezuhalten. Mein Rücken an der Welle,

die Füße im Sand. Ich verharre, denn die Flure des Grand

Hotel Brioni Pula zählen, da bin ich fest von überzeugt,

ganz sicher zu den fotogenen Fluren der Hotelszene.

Kaum betrete ich mein Zimmer, bin ich erneut schockverliebt.

Das Meeresblau zieht sich wie ein roter Faden nicht

nur durch die Lobby und die öffentlichen Bereiche des

Fünf-Sterne-Hotels, sondern ebenfalls durch die 227 Zimmer

und die zwölf Suiten. Meine Augen finden kaum Halt,

wandern sie doch von einem zum nächsten sehenswerten

Detail. Etwa dem Sessel in sandfarbenem Bouclé, der wie

ein Stillleben mit Leuchte und formschönem Tischlein

vor dem bodentiefen Fenster steht. Weiter wandert mein

neugieriger Blick und bleibt an den Wassergläsern und Espressotassen,

die ähnliche blaue Wellenmuster wie der Flur

tragen, hängen. Auch die tiefblauen Schranktüren im Eingangsbereich

des Zimmers begeistern mich. Die Skulptur

eines Mundes des Bildhauers Človek steht ganz sicher für

den Genuss mit allen Sinnen. Im Bad ergeben das tiefe Blau

der Amenities von Acqua di Parma und farblich passende

Wandleuchten einen gelungenen Kontrast zum weißen Marmor.

Paspelierte Kissen mit dem stilisierten »B« für Brioni,

eine Strandtasche, bei der das »B« auch für Beach stehen

könnte, dicke Teppiche in Meeresblau … meine Augen leuchten.

Die Fenster geöffnet, dem Meeresrauschen gelauscht.

Kurz einfach nur genießen.

Der Rosé Prosecco von der Terrasse hat im Weinkühler

den Weg in mein Zimmer gefunden, zeitlich perfekt zum

langsam einsetzenden Sonnenuntergang, den ich jetzt direkt

von meinem Fenster aus anschmachte. Mein Logenplatz

schenkt mir einen malerischen Ausblick, der so kitschig

anmutet, dass eigentlich nur noch springende Delfine

fehlen – und tatsächlich ...

Im Grand Hotel Brioni Pula, A Radisson Collection Hotel

laden insgesamt vier Restaurants den Gast zu Tisch. Dabei

gilt es zu entscheiden, wonach es einen gelüstet, ob nun Interpretationen

internationaler Spezialitäten mit Betonung

auf lokalen Rezepten, istrische Klassiker, saftiges Rindfleisch

oder fangfrischer Fisch auf den Teller kommen sollen,

ob man im Hauptrestaurant Brioni Forum, im Schein

der Sonne im Restaurant Brioni Lungo Mare oder lieber bei

gedämpftem Licht im Sophia-Restaurant sitzen mag. Der

Gast – und das bin heute ich – hat die Qual der Wahl. Aber

im Grandhotel Brioni Pula, A Radisson Collection Hotel ist

noch jeder auf den Geschmack gekommen.

INFO

Grand Hotel Brioni Pula. A Radisson Collection Hotel.

Verudela 16, 52100, Pula, Kroatien,

www.grandhotelbrioni.com/de

Doppelzimmer ab 328 Euro pro Nacht.

frühling 2025

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CHECK OUT

GEWINN-

SPIEL

IMPRESSUM

Hygge-Flair

Der Südspeicher in Kappeln

Wenn der Frühling die Ostsee küsst, erwacht Kappeln an der Schlei zu neuem Leben. Die

malerische Hafenstadt verzaubert mit ihrem historischen Museumshafen, maritimen Flair

und regionalen Genüssen. Radfahren durch die sanfte Landschaft, Spaziergänge am Strand

oder eine Fahrt mit dem Raddampfer über die glitzernde Schlei lassen den Alltag in weite

Ferne rücken. Mitten im Herzen der Stadt verbindet der Südspeicher Geschichte und modernes

Design. Der einstige Getreidespeicher beherbergt heute 32 stilvolle Zimmer, jedes

mit individuellem Charme. Sauna, ein lichtdurchfluteter Wintergarten und ein Bistro mit Außenterrasse

laden zum Verweilen ein. Beim Frühstück schweift der Blick über historische Kutter,

am Abend lockt ein exklusiver Bereich mit Büchern, Wein und geselligen Spielen. Legendäre

Events und exklusive Konzerte machen den Südspeicher auch für Einheimische zum Lieblingsort.

Viele Zimmer öffnen den Blick auf das »Schlei-Kino« – ein Panorama auf den sanft

geschwungenen Meeresarm, den historischen Heringszaun und die ikonische Klappbrücke.

www.suedspeicher.de

Gewinn (im Wert von 950 Euro): Vier erholsame Nächte im Doppelzimmer mit Schleiblick

für zwei Personen, inklusive eines reichhaltigen Frühstücks, eines erfrischenden Welcome-

Drinks und der exklusiven Nutzung der Sauna für zwei Stunden. Gültig ein Jahr nach Verfügbarkeit

in der Nebensaison.

Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantwortet bitte eine Frage unter:

www.reisenexclusiv.com/gewinnspiel-suedspeicher-kappeln

Einsendeschluss ist der 05.05.2025.

Fotos: Anika Raube/Hotel Südspeicher

erscheint viermal im Jahr bei der

ella Verlag und Medien GmbH

Headquarters Hürth 3

50354 Hürth

Tel.: 02233 460 15-0

Fax: 02233 460 15-24

info@reisenexclusiv.com

www.reisenexclusiv.com

Chefredakteurin

Jennifer Latuperisa-Andresen

stellvertretende Chefredakteurin

Jana Freiberger

Art Director

Alessandro Riggio

Redaktion

Konrad Bender

Jasmin Faust

Alina-Sophia Riemann

Frank Störbrauck

Marie Tysiak

Reporter:innen dieser Ausgabe

Norbert Eisele-Hein

Bianca Klement

Simone Sever

Anzeigenleitung

Susanne Gorny, sg@ella-verlag.com

Anzeigen

Andrea Vogel, av@ella-verlag.com

Marketing & Kooperationen

Claudia Scholz, cs@ella-verlag.com

Korrekturen

Bärbel Philipp, textperlen.de

Dokumentation

Claudia Scholz

Titelbild

John Athimaritis/

Six Senses Hotel Rome

Druck

Bonifatius, Paderborn

Vertrieb

DMV Der Medienvertrieb, Hamburg

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