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TITELBILD: SHUTTERSTOCK / ROMAN SAMBORSKYI; FOTOS: FREEPIK COM


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54

INHALT

12

66

TITELBILD: SHUTTERSTOCK / ROMAN SAMBORSKYI; FOTOS: FREEPIK.COM

04 Gesundheit oder

Schönheitsideal?

Niemand muss sich in einem

Fitnessstudio quälen, um gesund

zu bleiben

07 Gut leben

trotz Allergien

Beschwerden mithilfe gezielter

Diagnostik und moderner

Therapien effektiv lindern

12 MIKRONÄHSTOFFE

Gut versorgt –

gut vorgesorgt!

Nahrungsergänzungsmittel – für

wen machen sie wirklich Sinn?

21 Mehr Pflanzen

Wenn wir eine große Vielfalt an

Pflanzen essen, tun wir unserem

Immunsystem und Mikrobiom

nachweislich Gutes

28 ALLESKÖNNER

Johannisbrot,

das Superfood

Warum die vielseitige Schote

auch in Ihrer Küche auf keinen

Fall fehlen sollte

36 FOODCOOPS

Zusammen

sind wir stark!

Die Einkaufs gemeinschaften verstehen

sich als Alternative zum

anonymen Lebens mitteleinkauf

im Supermarkt

42 Fermentierung

für den Garten

Bokashi, der Dünger im Kübel,

ist nur auf den ersten Blick

Kompost

46 BEE WILD

Summ, summ, summ!

Die Bedeutung der Biodiversität

und des Insektenschutzes für die

Zukunft unserer Ökosysteme

52 Tier des Jahres

Er gilt als „Hühnerdieb“ und

Opportunist – der Rotfuchs

54 AUS 2. HAND

Das zweite Leben

unserer Möbel

Um ein Möbelleben zu verlängern,

bieten sich Lösungen wie

Re-Use oder Upcycling an

28

58 FUTURE WASTE

Abfall der

Energiewende

PV-Anlagen, Windräder, Lithium-

Ionen-Batterien zählen zu Future

Waste, dem sogenannten Abfall

der Zukunft

60 Mit Sonnenkraft

das Klima retten

Ein Verfahren zur Herstellung von

„grünem Methanol“ soll nun in

die Praxis umgesetzt werden

66 Ohne Klima ruck -

sack durch Europa

Nach wie vor werden Urlaubs -

reisen am liebsten mit dem Auto

und dem Flugzeug absolviert

74 Vorschau, Impressum, bio-Abo

biomagazin 3


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FITNESS

FOTOS: INGIMAGE

4 biomagazin


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FITNESS

Gesundheit oder

Schönheitsideal?

Niemand „muss sich in einem Fitnessstudio quälen, um gesund zu bleiben“,

meint Dr. Arvid Neumann, Sportwissenschaftler, Orthopäde und Unfallchirurg.

Es gäbe bessere Wege als einseitige Belastungen und monotone Bewegungs abläufe

FOTOS: INGIMAGE

Sein neues Buch „Die Fitness-

Lüge“ stellt verbreitete Missver

ständ nisse über Fitness und

Gesundheit infrage und kritisiert

zugleich die Fitnessindustrie.

Neumann, Sportwissenschaftler und

Faszien-Orthopäde, argumentiert, dass

es nicht notwendig ist, sich im Fitness -

studio zu quälen, um gesund zu bleiben

oder fit zu werden. Stattdessen plädiert

er für eine ganzheitliche Sichtweise auf

Gesundheit, die natürliche Bewe gungs -

prozesse des Körpers berücksichtigt.

Ein zentrales Thema ist das Streben nach

einem „Sixpack“, das in der Fitnesswelt

als Zeichen von Gesundheit und Fitness

gilt. Neumann stellt klar, dass ein hart

definierter Bauch aus funktioneller Sicht

problematisch ist, denn ein angespannter

Bauch führt zu einer starren Körper hal -

tung und beeinträchtigt die Bewegungs -

freiheit. Ein weicherer, flexibler Bauch ist

funktional überlegen, da er mehr Platz

Anstatt Fitness als Pflicht zu betrachten

und Schönheitsidealen wie etwa das

Sixpack zu verfolgen, sollten Menschen

lernen, auf ihre natürlichen Bewegungs -

fähigkeiten zu achten

für Atmung und Bewegungsfreiheit lässt.

Neumann betont, dass der Körper insgesamt

flexibel und beweglich sein sollte,

statt einem isolierten Schönheitsideal

hinterherzujagen.

Ganzheitliche Bewegung

Ein weiteres zentrales Thema ist die

Faszie, das Bindegewebe, das den Körper

durchzieht. Die Faszie ist für die Körper -

haltung und Beweglichkeit verantwortlich

und bestimmt, wie der Körper auf

natürliche Weise aufrecht bleibt. Eine

gut funktionierende Faszie ermöglicht

eine gesunde Körperhaltung, während

verspannte Faszien zu Fehlhaltungen

und Schmerzen führen können. Die

Fitnessindustrie jedoch setzt vor allem

auf isolierte Muskelübungen, die oft die

Faszien vernachlässigen. Für Neumann

ist jedoch eine ganzheitliche Bewegung

entscheidend, die alle Körperbereiche

einbezieht und die Faszien aktiviert. Dies

führt zu einer besseren Körperhaltung

und verhindert langfristige gesundheitliche

Probleme.

Neumann kritisiert die Fitnesswelt auch

dafür, dass sie den Sport als Pflicht

betrachtet, den man absolvieren muss,

um bestimmten Idealen zu entsprechen.

Dieser Leistungsdruck führt zu Stress

und Überforderung.

biomagazin 5


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FITNESS

Faszinierende Faszien

Dieses spezielle Bindegewebe durchzieht

den gesamten Körper wie ein Netzwerk,

stützt ihn und umhüllt Muskeln, Knochen,

Nervenfasern sowie Organe. Gleichzeitig

unterstützt es Bewegungen, überträgt Kräfte

und sorgt für Stabilität.

Anatomisch betrachtet zählen alle kollagenreichen

Bindegewebsanteile zu den Faszien,

wie Gelenk- und Organkapseln, Bänder und

Sehnen. Allerdings können Faszien auch

verkleben, was Bewegungseinschränkungen

und Schmerzen verursachen kann.

Bewegungen im Alltag

Statt auf isolierte Trainingspläne zu setzen,

empfiehlt der Sportwissenschaftler

eine „Bewe gungsschule“, die den Körper

auf natürliche Bewegungsweisen ausrichtet.

Dabei geht es nicht nur um

sportliche Übungen, sondern um die Ver -

bes serung der Bewegungsqualität im

Alltag. Wer seine Bewegungen im Alltag

bewusst und funktionell gestaltet, kann

die Faszien aktivieren und somit die

gesamte Körperstruktur stärken. Dies

führt zu einer besseren Haltung, weniger

Stress und einem insgesamt gesünderen

Leben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die

Bedeutung der Alltagsbewegung. Die

Fitnessindustrie legt oft großen Wert auf

feste Trainingszeiten, doch Neumann

argumentiert, dass die wahre Gesundheit

nicht durch isolierte Fitnessprogramme

erreicht wird, sondern durch Inte gration

von Bewegung in den Alltag. Schon einfache

Tätigkeiten wie das Heben von

Gegenständen, das Gehen oder das Sitzen

in verschiedenen Positionen können die

Faszien aktivieren und die Gesundheit

fördern. Neumann plädiert dafür, dass

wir mehr auf unsere Körperhaltung und

Bewegung im Alltag achten sollten,

anstatt uns nur auf das Fitnessstudio zu

konzentrieren.

Ein Mensch, der sich den ganzen Tag über

in vielfältigen Bewegungen übt – sei es

beim Stehen, Gehen oder Heben – bewegt

sich gesünder als jemand, der nur zu festen

Trainingszeiten Sport betreibt.

Neumann empfiehlt, die Bewegungen im

Alltag bewusst zu gestalten, um die

Faszien zu aktivieren und die

Körperstruktur zu stärken. So entsteht

eine nachhaltige Gesundheit, die nicht

von stundenlangem Training abhängt.

Neumann geht auch auf die Rolle des

Schlafs ein und erklärt, wie wichtig eine

gute Schlafposition für die Gesundheit

der Faszien ist. Am besten schläft man

auf dem Rücken, ohne Kissen, um die

Wirbelsäule auszurichten und die Fas zien

zu entlasten. Eine gute Schlafposition

trägt dazu bei, die Körperhaltung zu verbessern

und die Faszien während der

Nacht zu regenerieren.

ARVID NEUMANN

Die Fitness-Lüge

Wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein

Leben lang schmerzfrei und geschmeidig

bleiben. Warum Muskeln nicht vor Schmerzen

schützen.

Erschienen 10/24 im DuMont Buchverlag,

256 Seiten, gebundenes Buch – € 21,50,

eBook – € 17,99,

ISBN 978-3-7558-0027-9

Zusammenfassend fordert Neumann ein

Umdenken in der Fitnesswelt. Anstatt

Fitness als Pflicht zu betrachten und

Schönheitsidealen wie das Sixpack zu

verfolgen, sollten Menschen lernen, auf

ihre natürlichen Bewegungsfähigkeiten

zu achten. Die Gesundheit entsteht

durch funktionelle Bewegung im Alltag,

die den gesamten Körper einbezieht. Ein

lockerer, flexibler Bauch und eine aktivierte

Faszie sind der Schlüssel zu einer

gesunden Körperhaltung und einem besseren

Lebensgefühl. Ein gesunder Körper

muss nicht das Ergebnis von Fitness -

studio-Mühen sein, sondern kann durch

natürliche Bewegung und Achtsamkeit

im Alltag erhalten werden.

n

FOTOS: SCIENCEDIRECT.COM; DUMONT; FREEPIK.COM/WAYHOMESTUDIO

6 biomagazin


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ALLERGIE

Gut leben

trotz Allergien

Allergiesymptome können großen Leidensdruck hervorrufen

und die Lebensqualität stark einschränken. Doch mithilfe

einer gezielten Diagnostik und moderner Therapien

können die Beschwerden effektiv gelindert werden

Bei einer Allergie kommt es zu einer Über -

reaktion des Immun systems auf eigentlich

harmlose Stoffe: Bei Kontakt mit diesen

Substanzen stuft das Immun system sie als

fremd ein und produziert dann Antikörper, um diese

„Allergene“ zu bekämpfen. Dies führt dann zu den

typischen allergischen Symptomen.

biomagazin 7


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ALLERGIE

Es gibt eine Vielzahl von Substanzen,

die allergische Reaktionen hervorrufen

können:

• Inhalationsallergene: Aufnahme

über die Atmung, z. B. Baumund

Gräserpollen, Pilzsporen,

Hausstaubmilbe, Tiere

• Kontaktallergene: Aufnahme

über die Haut, z. B. Nickel,

Duftstoffe, Farbstoffe,

Desinfektionsmittel

• Nahrungsmittel- und

Arzneimittelallergene: Aufnahme

über den Mund, z. B. Milch, Eier,

Krebstiere, Fisch, Fleisch, Nüsse,

Schmerzmittel, Penicilline

• Insektenstich- &

Injektionsallergene: Aufnahme

über Insektenstiche oder

Injektionen, z. B. Bienengift,

Wespengift, Medikamente

bei Injektionen

Für die meisten Menschen sind diese

Substanzen harmlos. Warum andere

jedoch darauf eine Allergie entwickeln,

kann die Wissenschaft nicht genau be -

ant worten. Die genetische Veranlagung

dürfte auf jeden Fall eine Rolle spielen.

Dass Allergien in den letzten Jahrzehn -

ten zunehmend häufig auftreten, wird

unter anderem auf Umweltbedingungen

zurückgeführt. Eine Allergie kann man

übrigens in jedem Alter entwickeln. Zu -

dem können sich bestehende Allergien

im Laufe des Lebens verändern, sogar

ver schwinden – dies ist allerdings leider

selten der Fall.

„„Allergien werden oft bagatellisiert,

dabei sind starke Symptome möglich.

Betroffene sollten daher nicht still leiden,

sondern einen Arzt aufsuchen.“

PRIV.-DOZ. DR. FRITZ HORAK, ÄRZTLICHER

LEITER DES ALLERGIEZENTRUMS WIEN WEST

Symptome treten rasch auf

„Typisch für Allergien ist die sehr schnelle

Reaktion des Kör pers, das heißt, die

Symptome treten meist unmittelbar nach

dem Allergenkontakt aufgrund der Frei -

setzung von Histamin und anderen Me -

dia toren des Immunsystems auf“, erklärt

Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak, Ärztlicher

Leiter des Allergiezentrums Wien West.

Dabei kommt es zu örtlich begrenzten Symptomen, je nach „Eintrittspforte“

des Allergens:

• an den Schleimhäuten der Atemwege: Niesen, Schnupfen oder Atemnot

• an den Schleimhäuten der Augen: tränende und juckende Augen,

Bindehautentzündung

• an den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts: Erbrechen und/oder Durchfall

• an der Haut: Juckreiz, Rötung, Quaddeln, Nesselsucht oder Hautausschläge

FOTOS: FREEPIK.COM/MILLY777; CARMEN STEFANESCU

8 biomagazin


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ALLERGIE

Aber auch allgemeine Beschwerden sind möglich. Diese entstehen,

wenn das Allergen ins Blut gelangt und sich so im Körper

verteilt. Dies ist z. B. bei einer Insektengiftallergie der Fall. Aber

auch bei Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien kann es

zu sogenannten systemischen Reaktionen kommen, die den

ganzen Körper betreffen.

Tritt ein anaphylaktischer Schock, die schwerste Form einer

allergischen Reaktion, ein, stellt dies eine lebensbedrohliche

Situation dar. Es kommt zum Anstieg der Herzfrequenz und

Blutdruckabfall bis zur Bewusstlosigkeit. Auslöser sind neben

Insektengiften zum Beispiel Penicilline oder auch manche

Nahrungsmittel wie zum Beispiel Erdnüsse, Kuhmilch, Hasel -

nüsse, Hühnerei, Cashewnüsse und Garnelen.

Bei einem anaphylaktischen Schock sollte auf jeden Fall die

Rettung unter der Telefonnummer 144 verständigt und Erste-

Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Viele Allergiepatienten

sind auch mit einem Notfallset inklusive Adrenalinpen ausgerüstet,

der dann schnell zum Einsatz kommen soll.

Wer gegen eine Substanz allergisch ist, kann auch auf weitere

Allergene mit einer ähnlichen Eiweißstruktur mit Allergie symp -

tomen reagieren. So treten bei einem Birkenpollenallergiker

beispielsweise oftmals Kreuzallergien gegen Haselnüsse oder

Äpfel auf. Typische Symptome dabei sind Jucken im Mund und

Rachen, Schwellungen im Mundbereich, Heiserkeit, Taubheits

gefühl der Zunge, Schwellungen der Augenlider sowie

Verdauungsprobleme.

Die Behandlung einer Allergie besteht aus drei

Säulen: Die erste ist die Allergenvermeidung, die

zweite Therapiesäule ist die Symptombehandlung

und die dritte die spezifische Immuntherapie

!(Hyposensibilisierung)

FOTOS: FREEPIK.COM/MILLY777; CARMEN STEFANESCU

Frühzeitig ärztlich abklären lassen

„Allergien werden oft bagatellisiert, dabei sind starke Symp -

tome möglich. Betroffene sollten daher nicht still leiden, sondern

einen Arzt aufsuchen. Denn es ist wichtig, eine entsprechende

Diagnostik durchzuführen, um andere Ursachen für

die Symptome auszuschließen. Steht fest, dass eine Allergie

vorliegt, sollte das Allergen ermittelt werden, denn wenn man

den „Feind“ kennt, kann entsprechend behandelt werden“,

betont Horak. Für die Feststellung des Allergens stehen verschiedene

Testverfahren zur Verfügung. Zumeist werden ein

Bluttest (IgE) sowie ein Hauttest (Prick-Test) durchgeführt. ➥

biomagazin 9


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ALLERGIE

Da sich die Symptome im Laufe einer

Aller gie verschlimmern können und das

Risiko besteht, dass zu einem allergischen

Schnupfen auch noch allergisches Asthma

dazu kommt, sollte frühzeitig diagnostiziert

und behandelt werden.

„Allergietests sind in jedem Alter möglich,

auch bei Kleinkindern und Säug lin gen.

Getestet werden sollte immer dann, wenn

Verdacht auf eine Allergie besteht, also

wenn z. B. während der Pollensaison die

Nase rinnt oder man morgens früh beim

Aufstehen häufig niesen muss – Ersteres

deutet auf eine Pollen-, Letzteres auf eine

Hausstabmilbenallergie hin. Ohne solche

Verdachtsmomente ist ein Allergietest

nicht sinnvoll“, so Horak.

Allergenvermeidung

soweit möglich

Die Behandlung einer Allergie besteht aus

drei Säulen. Die erste ist die Allergen ver -

meidung. „Manche Betroffene schaffen es

wirklich, den Allergenen erfolgreich aus

dem Weg zu gehen. Andere können die

Allergenmenge, der sie ausgesetzt sind,

zu mindest verringern. Letztere benötigen

dann zusätzlich eine symptomatische

Therapie“, erklärt Horak. Zur Aller gen -

ver meidung rät er etwa Fol gendes: „Bei

Hausstaubmilbenallergie empfiehlt es

sich, milbendichte Matratzen zu verwenden,

Staubfänger speziell im Schlaf zim -

mer zu vermeiden und nicht trocken mit

einem Staubtuch, sondern feucht aufzuwischen.

Bei Pollenallergie können Pol len -

filter nützlich sein. Zudem sollte man in

der Pollensaison die Kleidung wechseln,

nachdem man draußen unterwegs war.

Auch Haarewaschen vorm Schlafen geh en

kann helfen.“ Einen sehr guten Über blick,

wann welche Pollen aktuell ak tiv sind,

findet man auf polleninformation.at

Die zweite Therapiesäule ist die Symp -

tom behandlung. „Hierbei kommen vor

allem Antihistaminika zum Einsatz.

Diese können als Tabletten und Säfte oder

lokal – als Nasensprays, Augen trop fen etc.

– eingesetzt werden. Auch Korti son-Prä -

pa rate (z. B. Nasensprays) können Aller -

gie symptome lindern“, erklärt Horak.

Allergenspezifische

Immuntherapie

Die einzige Behandlungsform, die an der

Wurzel der Erkrankung ansetzt, ist die

allergenspezifische Immuntherapie, früher

auch Hyposensibilisierung genannt.

„Diese kann man sich wie ein Training

für das Immunsystem vorstellen: Dieses

wird regelmäßig dem jeweiligen Allergen

ausgesetzt und entwickelt so eine Tole -

ranz gegen diesen Stoff“, so Horak. Eine

Immuntherapie dauert in der Regel drei

Jahre (bei Insektengiften bis zu fünf Jah -

re), manche werden auch in Zyklen vor

der jeweiligen Pollensaison verabreicht.

Fazit

• Bei Symptomen, die auf eine Allergie

hindeuten, diese (unabhängig vom Alter)

ärztlich abklären lassen.

• Wenn sich eine Allergie bestätigt, so gut

es geht das jeweilige Allergen vermeiden.

• Mittels einer symptomatischen Therapie

können die Beschwerden gelindert werden,

um den Leidensdruck zu verringern

und eine Verschlimmerung der Allergie

möglichst zu vermeiden.

• Wer lieber die Überreaktion des Immun -

systems direkt angehen will, kann bei

vielen Allergien eine allergenspezifische

Immun therapie vornehmen lassen.

• Besteht die Gefahr eines anaphylaktischen

Schocks, z. B. bei einer Insektengiftallergie,

sollte ein Notfallset inklusive Adrenalinpen

oder (in Zukunft) Adrenalinnasenspray bei

sich getragen werden.

„Derzeit werden Immuntherapien z. B. bei

diversen Gräser- und Baumpollen aller -

gien sowie bei Hausstaubmilbenallergie

eingesetzt, bei Tier- sowie Schimmel pilz -

allergie aufgrund der schlechteren Daten -

lage im Augenblick noch eher selten. Die

höchste Erfolgsrate (über 90 %) kann bei

Insektengiftallergikern erzielt werden.

Immuntherapien können über Spritzen,

manche auch mit Tabletten verabreicht

werden. Auch gegen Erdnuss aller gie ist

z.B. seit Kurzem eine orale Im mun the -

rapie (zum Schlucken) verfügbar, bald

auch für Kleinkinder“, berichtet Horak.

Neues aus der Forschung

Generell tut sich sowohl in der Diagnostik

als auch bei der Therapie von Allergien

einiges, so Horak weiter: „In der Dia gnos -

tik werden z.B. immer neue Proteine ent -

deckt, die man analysiert, um die genauen

Bestandteile des Allergens, die für die

allergische Reaktion verantwortlich sind,

zu bestimmen. Auch Im mun therapien

werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Dies betrifft auch die Appli kationsform:

So wird gerade an einer Immuntherapie

mittels Haut patch geforscht. Auch bei

Notfall me dika menten im Falle eines anaphylaktischen

Schocks gibt es Neuigkei -

ten: Ende letzten Jahres wurde in der EU

der erste Adre na linnasenspray zugelassen

(und wird im Laufe des Jahres am österreichischen

Markt erwartet), der statt des

bisherigen Pens eingesetzt werden kann.

Hoffent lich führt diese Applikations form

dazu, dass bald mehr Betroffene dieses

Notfallmedikament bei sich tragen und

auch einsetzen.“

n

FOTOS: CASTELLO KOENIGSLEITEN AT/CHRISTIAN EDER; MICHAEL HUBER

10 biomagazin


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ALLERGIE

Aufatmen

am Wasserfall

Auf pollenarmen 1.600 Metern am Gerlospass

liegt das Bio-Wohlfühlhotel Castello Königsleiten.

Zu den hochwirksamen Wasserfall therapien der

Krimmler Wasserfälle sind nur 10 Autominuten.

FOTOS: CASTELLO-KOENIGSLEITEN.AT/CHRISTIAN EDER; MICHAEL HUBER

Auf dem Gerlospass zwischen

Salzburg und Tirol herrscht ein

ideales Höhenklima für Aller -

giker und Asthmatiker. Die Luft

in 1.600 Metern Höhe ist weitgehend frei

von Milben, Schimmelpilzen, Pollen und

Schadstoffen.

Einen weiterer Grund zum Aufatmen –

450 Meter unter Königs leiten stürzen die

Krimmler Wasserfälle ins Salzachtal hinunter.

Beim Aufprall wird das Wasser in winzige

Aerosole zerstäubt. Diese reinigen

und beruhigen Atem wege und Bron chien,

reduzieren Entzün dungen und stimulieren

das Im mu nsys tem. Das haben mehrere

Studien an der Paracelsus Medi zinischen

Privatuni versität Salzburg bestätigt. Die

Wasserfall-Therapie ist eine Kom bination

aus täglichen Aerosol-Inhalationen, Asthma-Verhaltens

training und Bewegung.

Bis zu vier Monate dauern die positiven

Effekte einer dreiwöchigen Kur durchschnittlich

an.

Ab Sommer sind übrigens für Gäste alle

öffentlichen Verkehrsmittel im Salzburger

Land inkludiert. Zusätzlich dabei: Ber g -

bah nen, E-Bikes und dazu noch 10 %

Ermäßigung für die Anreise mit Öffis.

Bestes Urlaubsklima auf 1.600 Metern

Als Mitglied bei „Allergenfrei Leben“

nimmt das Bio-Wohlfühlhotel Castello

Königsleiten auf die Bedürfnisse von

Pollenallergikern und Neurodermitis-

Erkrankten besonders Bedacht: Die Fein -

staubbelastung entspricht im gesamten

Haus klarer Höhenluft. Die Gesundheits-

Zimmer sind absolut rauchfrei, haben

keine Teppichböden, keine allergenen

Grünpflanzen und nur milben-dichte

Matratzen. Zusätzlich sorgen in den Zim -

mern Netzfreischa lter für einen erholsamen

und störungsfreien Schlaf. Vielen

Gästen fällt es in den Zirbenzimmern

besonders leicht, sich zu entspannen.

Urlaub von Heuschnupfen & Co

Die Ferienregion Nationalpark Hohe

Tauern ist Europas erste Biomusterregion.

Nachhaltiges Genießen ist auch ein Teil

der Lebensphilosophie im Bio-Wohl fühl -

hotel Castello Königsleiten. Seit 2016 ist

das Haus Mitglied im Salzburger Biopara -

dies und von Bio Austria zertifiziert. Die

„Bio-Komponenten-Küche“ bringt bereits

90 Prozent Lebensmittel aus biologisch e m

Ursprung auf den Tisch.

Für das Salzburger Bio-Frühstück kommen

die Lebensmittel aus der Region: Eier,

Honig & Brot von heimischen Bio bauern,

Teekräuter aus dem Hotelgarten und dem

Hollers bacher Kräutergarten, Marmelade

wird selbst eingekocht. Gerne nimmt die

Küche Rücksicht auf Nahrungs mittel-

Allergien oder Unverträglichkeiten und

kocht auf Wunsch laktose- und glutenfrei.

Wandern im Nationalpark Hohe Tauern

Leistungen: 3–7 Ü/Bergfex Spezialpension,

SPA-Bereich (Saunen, Dampf bad, Infrarot -

kabine, Bio-Kräuter garten, Liegewiese,

Kneippbrunnen), Mo.–Fr. geführte Wande -

rungen, freie Berg- oder Talfahrt mit den

Seilbahnen Königs leiten und Gerlos, Leih-

Wanderstöcke, Trocken raum, Reinigungs -

station, Wanderkarten und -bibliothek,

Wanderbus Krimml-Königsleiten-Gerlos,

kostenlose E-Bikes (bei 7 Tagen zu sätzlich:

Wochenkarte für Gerlos Alpen straße)

Preis pro Person: 3 Tage mit Bio-Frühstück

ab 255 Euro, 7 Tage mit Bio-Frühstück ab

595 Euro (Frühbucherpreis 575 Euro)

castello-koenigsleiten.at

ADVERTORIAL

biomagazin 11


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GESUNDHEIT

MIKRONÄHRSTOFFE

Gut versorgt –

gut vorgesorgt!

Gesunde Ernährung ist für eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen von großer

Bedeutung. Dennoch greifen immer mehr Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um

zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Aber für wen macht das wirklich Sinn?

FOTOS: FREEPIK.COM/STORYSET; ÖAK/STEFAN SEELIG

12 biomagazin


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GESUNDHEIT

Grundsätzlich sind Mikro -

nährstoffe wie Vitamine

und Mineralstoffe für un -

seren Organismus lebensnotwendig.

Daher ist es

wichtig, dass sie in ausreichender Menge

vorhanden sind – sonst kann es zu Man -

gelerscheinungen kommen. Doch wer

glaubt, allein durch das regelmäßige

Schlucken von Mineral stoff - und Vita min -

präparaten könnte man etwa Nerven und

Abwehrkräfte stärken oder generell zu

einer besseren Gesundheit beitragen,

macht es sich zu einfach.

Ernährung als Lieferant

Vor allem in frischem Obst und Gemüse,

aber auch in Fleisch und Fisch sind

Mikronährstoffe enthalten. Wer sich also

ge sund ernährt, nimmt die meisten Vita -

mine und Mineralstoffe daher in ausreichender

Menge zu sich – wobei es jedoch

Ausnahmen gibt, dazu später mehr.

„Gesunde Ernährung ist eine entscheidende

Grundlage für unsere Gesundheit

und unser Wohlbe fin den“, so Univ.-Prof.

Dr. Kurt Widhalm, Facharzt für Kinderund

Jugendheilkunde, Ernäh run gs medi -

ziner sowie Präsident des Öst. Akademi -

schen Insti tu t s für Ernäh rungsmedizin

(oeaie.org, wissenschaftessen.com). Er

empfiehlt, die Ernährungsgewohnheiten

am sogenannten „gesunden Teller“ zu

orientieren.

„Der gesunde Teller, nach dem sich jede

Mahlzeit ausrichten sollte, besteht aus

vier Segmenten: Die Hälfte des Tellers

bilden Gemüse und Obst, ein Viertel sind

Kohlenhydrate wie Vollkorngetreide oder

Kartoffeln und ein weiters Viertel Protein

(Eiweiß) aus vorwiegend pflanzlichen

Quellen. Fleisch und Milch oder Milch -

pro dukte sollten etwa einmal am Tag

konsumiert werden.“

Eine Ausnahme bei den Mikro nähr stof -

fen stellt übrigens Vitamin D dar: Dieses

wird nicht über die Nahrung aufgenommen,

sondern in der Haut durch Einwir -

kung von Sonnenlicht selbst gebildet.

Nährstoffmängel ausgleichen

Ein Mangel an einzelnen Mikronähr -

stoffen kann wie bereits erwähnt zu ge -

sundheitlichen Problemen führen. Ein

sehr bekanntes historisches Beispiel ist

die Seefahrerkrankheit Skorbut, die auf

einen gravierenden Mangel an Vitamin C

zurückzuführen ist: Im 18. Jahrhundert

stellte der Marinearzt James Lind fest,

dass die Zufuhr von Zitronensaft die See -

fah rer davor bewahrte, Skorbut zu entwickeln.

Dass dies an dem enthaltenen

Vitamin C lag, wusste er allerdings noch

nicht, denn die Vitamine waren damals

noch nicht entdeckt. Erst 1913 wurde das

erste Vitamin – es handelte sich um Vita -

min A – aus Nahrungsmitteln isoliert. ➥

FOTOS: FREEPIK.COM/STORYSET; ÖAK/STEFAN SEELIG

„Nahrungsergänzungsmittel können

eine gesunde Ernährung nicht ersetzen,

sondern nur bei Bedarf ergänzen.“

UNIV.-PROF. DR. KURT WIDHALM,

PRÄSIDENT DES ÖSTERREICHISCHEN

AKADEMISCHEN INSTITUTS FÜR

ERNÄHRUNGSMEDIZIN

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GESUNDHEIT

Die Herstel lung des ersten synthetischen

Vitamins (B2) fand im Jahr 1935 statt.

Mitte des 20. Jahrhunderts wurden biochemische

Verfahren entwickelt, mit

denen wir den Vitamin- bzw. Mikro nähr -

stoffstatus eines Menschen mittels Blut -

untersuchung ermitteln können.

Es kann ein diagnostizierter Mikro nähr -

stoffmangel mittels Supplemen tierung,

also Zufuhr dieses spezifischen Stoffes,

ausgeglichen werden. Solche Nahrungs -

ergänzungsmittel können in Form von

Tabletten, Kapseln, Pulvern oder Flüssig -

keiten eingenommen werden.

Erhöhtes Risiko für

Mikronährstoffmangel

„Es gibt mehrere Personengruppen, bei

denen es zu Mikronährstoffmangel kommen

kann und die daher von einer Sup -

plementierung profitieren können“, be -

tont Widhalm. Dazu gehören etwa ältere

Menschen, Patienten nach Operationen,

Chemotherapie, Antibiotikaeinnahme,

Unfällen oder Injektionen sowie Perso -

nen, die besondere Ernährungs gewohn -

heiten aufweisen.

„Bei veganer Ernährung sollte man beispielsweise

Vitamin B12 zuführen. Ein

weiteres Beispiel sind Menschen mit

Gerinnungsproblemen, bei denen eine

Supplementierung mit Vitamin K Sinn

macht, da dieses im Körper für die Bil -

dung von Gerinnungsfaktoren benötigt

wird. Auch Schwangere weisen einen

besonderen Mikronährstoffbedarf auf,

ebenso Hochleistungssportler – das be -

deutet aber nicht, dass jeder, der ab und

zu laufen geht, gleich supplementieren

muss“, so Widhalm.

Dieselben Personengruppen nennt auch

Univ.-Prof. Dr. Tilman Kühn, MSc, Er -

nährungswissenschaftler, Epidemiologe

sowie Leiter der Arbeitsgruppe Public

Health Nutrition, die Universität Wien

und Medizinische Universität Wien ge -

meinsam eingerichtet haben. Zudem er -

gänzt er: „Eine weitere Gruppe, bei der

es häufig zu einem Mangel kommt, sind

Frauen vor der Menopause, bei denen auf -

grund der Monatsblutungen eine Un ter -

versorgung mit Eisen auftreten kann. Mit

Eintritt der Menopause ist es dann Vita -

min D, das für Frauen von Be deutung ist.“

Vitamin D ist generell ein wichtiges

Thema: „Im Winter sind viele Menschen

in Österreich mit Vitamin D schlecht

versorgt, was auf die geringe

Aussetzung mit Sonnen -

licht zurückzuführen

ist. Hier macht eine

Zufuhr, etwa von

800 Einheiten

pro Tag, durchaus

Sinn“, fügt

Widhalm hinzu.

„Wurde ein Mikronährstoffmangel diagnostiziert,

ist die Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.

Eine zu hohe Dosis ist allerdings zu vermeiden.“

UNIV.-PROF. DR. TILMAN KÜHN, MSC,

LEITER DER ARBEITSGRUPPE PUBLIC HEALTH

NUTRITION, UNI WIEN UND MEDUNI WIEN

FOTOS: FREEPIK COM / CHARMAX23; MEDUNI WIEN/FEELIMAGE

14 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 15

GESUNDHEIT

Widhalm bestätigt dies: „Oft nehmen die falschen Personen

Nahrungsergänzungen zu sich, weil sie vorab keine Diagnostik

durchlaufen haben. Im besten Fall kostet sie das ‚nur‘ Geld,

im schlimmsten Fall können gesundheitliche Beeinträchti -

gungen durch die Überversorgung eintreten. Daher braucht es

immer vor einer Zufuhr von Mikronährstoffen eine spezifische

Diagnostik und im Verlauf der Supplementierung gilt es zu -

dem, den Erfolg zu kontrollieren.“

In diesem Zusam men hang weist Widhalm darauf hin, dass es

nicht ausreichend ist, einzelne Mikronährstoffe zu erheben,

sondern „es sollte immer die gesamte Nährstoffsituation mit

dem kompletten Vitaminspektrum erhoben werden. Nur dann

können die entsprechenden Rückschlüsse exakt gezogen werden.

Außerdem gehört auch eine klinische Untersuchung zur

Diagnostik dazu.“ Er empfiehlt, einen Arzt mit Diplom für

Ernährungsmedizin bei Verdacht auf Mangelzustände zu

kontaktieren. Zudem ist es ihm sehr wichtig zu betonen, dass

Nah rungsergänzungsmittel keine gesunde Ernährung ersetzen,

sondern diese nur – falls nötig – ergänzen können. ➥

FOTOS: FREEPIK.COM / CHARMAX23; MEDUNI WIEN/FEELIMAGE

Erst diagnostizieren, dann supplementieren

Sowohl Widhalm als auch Kühn betonen deutlich, dass eine

Zufuhr von Mikronährstoffen über Nahrungsergänzungsmittel

erst nach einer genauen Diagnose erfolgen sollte. „Gehört man

zu einer der erwähnten Gruppen, die ein erhöhtes Risiko für

Mikronährstoffmangel aufweisen, macht es Sinn, ab und zu

seine Blutwerte überprüfen zu lassen. Dies gilt auch bei Symp -

tomen, die auf einen Mikronährstoffmangel hinweisen. Bestä -

tigt sich eine Unterversorgung, kann gezielt zugeführt werden,

denn Nahrungsergänzungsmittel sollten nur bedarfsorientiert

eingenommen werden“, unterstreicht Kühn, der in diesem

Zusammenhang auch vor der Gefahr einer Überdosierung

warnt: „Zu wenig ist nicht gut, aber zu viel auch nicht! So kann

zum Beispiel eine zu hohe Zufuhr von Magnesium zu Durchfall

führen. Bei anderen Vitaminen kann es im Fall einer starken

Überdosierung sogar zu Leberschäden kommen.“

Wie sieht es mit Bio-Qualität aus?

Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist „Bio“ mittlerweile

für viele ein Thema. Durch EU-Gesetze ist geregelt, wie man

Nahrungsergänzungsmittel mit Bio-Qualität erkennt:

• Als Bio-Nahrungsergänzungsmittel gilt ein Produkt nur

dann, wenn mindestens 95 % der Inhaltsstoffe Bio-Qualität

aufweisen.

• Handelt es sich um Produkte aus der EU, weist das

EU-Bio-Logo inklusive Kontrollstellennummer auf die

Bio-Qualität hin.

• Auf Produkten aus Drittländern darf nur dann das EU-Bio-

Logo abgebildet sein, wenn sie die EU-Öko-Verordnung

berücksichtigt haben.

• Produkte aus Drittländern, die Bio-Vorgaben erfüllt haben,

die als gleichwertig mit denen der EU anerkannt sind (z. B.

USA), dürfen sich zwar als Bio-Produkte bezeichnen, aber

nicht das EU-Bio-Logo verwenden. Sie dürfen stattdessen

das Siegel des USDA National Organic Program nutzen.

biomagazin 15


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 16

GESUNDHEIT

Mehr nützt nicht auch mehr!

Doch kann man bestimmten gesundheitlichen

Problemen vorbeugen, in dem man

besonders hohe Dosen von Mikro nähr -

stoffen zu sich nimmt? „Ganz so funktioniert

das leider nicht“, erklärt Kühn:

„Einen diagnostizierten Mangel sollte

man ausgleichen bzw. wenn man weiß,

dass man aufgrund der Ernährungsweise

oder anderer Lebensfaktoren mit dem

einen oder anderen Mikronährstoff vermutlich

unterversorgt ist, kann man

durch ein Nahrungsergänzungsmittel

einem Mangel vorbeugen. Aber besonders

viel von einem Vitamin zuzuführen,

um dann vor bestimmten Erkrankungen

geschützt zu sein, hat sich bisher wissenschaftlich

nicht bewahrheitet.“

Wie sieht es diesbezüglich mit Vitamin C

aus, das angeblich unsere Infektanfällig -

keit verringern kann? „Wenn ein Vita -

min-C-Mangel besteht, ist es sinnvoll,

dieses zuzuführen. Bei ausreichender

Ver sorgung braucht man keine entsprechenden

Produkte einzunehmen, denn

dass viel Vitamin C unsere Immun ab wehr

besonders stärkt, stimmt leider nicht“,

erklärt Widhalm.

Kühn bestätigt dies und bringt weitere

Beispiele, um die Grenzen des gesundheitlichen

Nutzens von Mikronähr stoff -

zufuhr aufzuzeigen: Man hatte ge hofft,

dass eine hohe Vitamin-D-Do sie rung vor

be stimmten Krebserkran kun gen schützen

könne. Wissenschaft liche Stu dien

haben diese Hoff nung je doch widerlegt.

„Auch in Bezug auf Knochengesundheit

hat sich gezeigt, dass hoch dosiertes

Vitamin D über eine lange Zeit nicht

sinnvoll ist. Wenn der Spiegel niedrig ist,

macht es im Hinblick auf die Knochen -

gesundheit absolut Sinn, Vita min D zu-

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Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln

Wenn man einen diagnostizierten Mikro nährstoffmangel aufweist, folgt der Weg in die

Apo theke oder Drogerie. Wid halm rät, sich vom Arzt ein Produkt empfehlen zu lassen, um

von der Vielzahl der Nahrungsergänzungsmittel nicht überfordert zu werden. Apo theken

stehen selbstverständlich auch beratend zur Seite. Wer die Wahl selbst treffen oder sich

zu mindest einen Über blick verschaffen will, kann sich an folgenden Punkten orientieren:

Dosisangabe in Verhältnis zum Tagesbedarf: Auf der Produktpackung müssen die enthaltenen

Vitamine und Mineralstoffe sowie die Mengenangabe pro empfohlener Tages -

dosis angegeben sein. Mithilfe der Prozentangabe im Hinblick auf den empfohlenen

Tagesbedarf kann man sich somit ein ungefähres Bild machen.

Gesundheitsbezogene Aussagen: Zudem dürfen auch gesundheitsbezogene Angaben

zu den einzelnen Mikronährstoffen angeführt werden. Allerdings nur, wenn diese jeweils

in ausreichender Menge vorhanden sind. Was für Aussagen bezüglich der ge sund heits -

bezogenen Effekte getätigt werden dürfen, ist durch europäisches Recht geregelt.

Zertifizierte Rohstoffe: Das bedeutet, dass jeder Rohstoff konsequent getestet wird, u.a.

auch auf Verunreinigungen wie Schwermetalle und Pflanzenschutz mittel.

Hypoallergene Herstellung: Bei dieser Angabe sind die Produkte frei von künstlichen

Farbstoffen, un nötigen Konservierungsstoffen, gehärteten Fetten, Laktose und Glu ten.

FOTOS: FREEPIK.COM/SENSVECTOR; STEVAN PAUL / KRAMP+GÖLLING

16 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 17

GESUNDHEIT

Eine ausgewogene Mischkost

ist der sicherste Weg zu Vitaminen

Fettlösliche Vitamine lösen sich in Fetten und Ölen und benötigen zur

Aufnahme Nahrungs fette. Sie können im Körper gespeichert werden.

Wasserlösliche Vitamine lösen sich in Wasser, können kaum gespeichert

werden und müssen regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden.

Überschüssige Mengen scheidet der Körper über den Urin aus.

zuführen, aber eben in angemessener

Dosis und mit einer Kontrolle der Werte

in re gelmäßigen Abständen“, so Kühn,

der an dieser Stelle nochmals eindringlich

vor zu hohen Dosierungen von Mi kro -

nährstoffen warnt: „Präparate mit hohen

Dosen sollten immer nur kurzfristig und

nur bei einem bestehenden eklatanten

Man gel eingesetzt werden. Als Faust regel

für den Laien gilt: Wenn ein Produkt eine

Dosis von 100 Prozent des Tagesbedarfs

oder mehr enthält, dann sollte man es

ohne ärztliche Empfehlung nicht einsetzen.

Denn dass man wirklich den gesamten

Tagesbedarf eines Mikronährstoffs

zu führen muss, ist schon sehr unwahrscheinlich,

da ja auch über die Nahrung

Vitamine und Mineralstoffe in den Kör -

per gelangen.“

Kühn betont abschließend: „Schutz vor

Krankheiten bzw. Unterstützung für

unsere Gesundheit bietet ein gesunder

Lebensstil. Dazu gehören gesunde Er -

nährung, ausreichend Bewegung, ein

gesundes Körpergewicht und geringes

Stresslevel. Diese Faktoren im täglichen

Leben zu berücksichtigen ist zwar nicht

im mer leicht, aber sie sind entscheidend

für unsere Gesundheit und tragen zur

Vorbeugung vieler Erkrankungen bei.“ n

FOTOS: FREEPIK.COM/SENSVECTOR; STEVAN PAUL / KRAMP+GÖLLING


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 18

NATUR + KULTUR

Vanja Bučan, Sequences of Truth and Deception, 2018

Die multimediale Ausstellung TOUCH NATURE präsentiert internationale Kunstschaffende, die Stellung beziehen zu den verheerenden

politischen, ökonomischen, ökologischen und humanitären Auswirkungen des Anthropozäns. Dabei wird deutlich, dass Künstler nicht nur

Miss stände dokumentieren und Widerstand formulieren, sondern auch Utopien entwerfen – Lentos Kunstmuseum Linz bis 18. Mai 2025.

FOTO: TOUCH NATURE / VANJA BUČAN

18 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 19

WOHLFÜHLEN

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FOTO: TOUCH NATURE / VANJA BUČAN

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biomagazin 19


bio_01.25.qxp_Layout 1 22.02.25 15:32 Seite 20

GESUNDHEIT

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ADVERTORIAL

Auf ein langes,

gesundes Leben

Immer häufiger werden moderne Impulse mit zeitlosen

Ansätzen kombiniert, um die eigene Gesundheit und

Wohlbefinden auf ein neues Level zu bringen.

Ein Mix aus vielfältigen Diszi -

plinen ist auch „Longevity“,

ein Feld, das die modernsten

Erkenntnisse aus Biologie, Medizin,

Ernährung und Technologie nutzt,

um gesundes Altern zu fördern.

Die Kombination aus einem gesunden

Lebensstil und in no vativen The -

rapien könnte in Zu kunft zu einer

deutlich längeren und vor allem

gesünderen Lebens spanne führen.

Dabei geht es nicht nur darum, länger

zu leben, sondern die ge sunden

Jahre zu verlängern und altersbedingte

Krankheiten hinauszuzögern

oder zu vermeiden.

Und hier hat Öster reich noch deutlichen

Aufhol bedarf, denn bei der

An zahl der gesunden Lebensjah re

liegen wir unter dem EU-Durch -

schnitt. Un ge sunde Lebensgewohn -

heiten wie hoher Alkoholkonsum,

Rauchen und ungesunde Ernäh rung

tragen zur geringeren Anzahl von

gesunden Le bens jahren bei – und

auch hier ist Österreich im EU-Ver -

gleich durchaus unter den Spitzen -

reitern zu finden.

Noch heute loslegen!

Dass Ernährung, Bewegung und psy -

chische Ausgeglichenheit die besten

Voraussetzungen für gute Gesund -

heit sind, gilt für jeden Lebensab -

schnitt. Und klar ist: je früher man

startet, umso besser! Gesund essen,

sich viel bewegen und auf Pausen zu

achten sind Regeln, die schon im

Kindesalter befolgt werden können.

Ein langes, gesundes Leben ist kein

Zufall, es ist das Ergebnis bewusster

Entschei dungen und dem Nutzen

aus kontinuierlicher Forschung.

Durch re gelmäßige Bewegung, ausgewogene

Ernäh rung und mentale

Ge sundheit, kom biniert mit innovativen

medizinischen Ansätzen können

wir vor allem unsere gesunden

Jahre verlängern.

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Foto oder mit einem selbst gemalten Bild.

Zur Teilnahme: E-mail: gewinnen@biomagazin.at oder Postkarte schicken an: biomagazin „Ostermüsli”, Postfach 11, 1072 Wien. Die Gewinner werden schriftlich

verständigt. Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist dabei ausgeschlossen. Einsendeschluss: 31. März 2025.

FOTOS: KRAMP+GÖLLING; MYMUESLI.COM; FREEPIK / OLLGABUDRINA

20 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 21

KOCHEN

Mehr Pf lanzen!

Wenn wir eine möglichst große Vielfalt an Pflanzen – Gemüse, Obst,

Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kräuter und Gewürze – pro Woche

essen, tun wir unserem Immunsystem und Mikrobiom nachweislich Gutes.

Das Rezept auf Seite 25

enthält 10+ Pflanzen

Borschtsch

Weißkohl und Rote Rüben sind Pflicht,

ansonsten darf rein in den Borschtsch,

was Herbst und Winter hergeben

biomagazin 21


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 22

KOCHEN

Knuspriger Kohlsalat

ZUTATEN für 2–3 Portionen

Für Crisp & Crunch

200 g Rosenkohl

200 g Grünkohl

40 g Kumquats

20 g Haselnüsse

neutrales Pflanzenöl zum Frittieren

Für das Limettendressing

1 Knoblauchzehe

2 Limetten

30 g Fischsauce (alternativ vegane

Fischsauce oder Sojasauce)

15 g dunkles (geröstetes) Sesamöl

(am besten japanisch oder

koreanisch)

15 g Zucker

15 g Knoblauchhonig

(siehe rechts unten)

1 Prise Shichimi togarashi

(vielseitig einsetzbare japanische

Gewürzmischung aus 7 Zutaten

wie Chili, Zitrus, Sesam, Nori u.a.)

ZUBEREITUNG

Für Crisp & Crunch Strünke von den Rosenkohlköpfen knapp abschneiden.

Die Röschen ggf. halbieren oder vierteln. Grünkohlblätter von den Mittelrippen

zupfen (die Rippen entsorgen). Kumquats halbieren, entkernen und in kleine Stücke

schneiden.

Haselnüsse in einer Pfanne 7–10 Minuten ohne Fett bei mittlerer Hitze unter öfterem

Schwenken rösten.

Für das Dressing Knoblauch schälen und fein hacken. Schale der Limetten abreiben,

den Saft auspressen. Fischsauce, Sesamöl, Zucker, Honig und Shichimi togarashi

verrühren, bis sich Honig und Zucker aufgelöst haben. Knoblauch, Limettensaft

und -schale hinzugeben.

Öl in einem Topf auf 180 °C erhitzen. Rosen- und Grünkohl darin frittieren: Grünkohl

ca. 10 Sekunden, Rosenkohl ca. 2 Minuten. Herausheben und auf Küchenpapier

abtropfen lassen.

Rosen- und Grünkohl in einer großen Schüssel vorsichtig mit dem Limettendressing

marinieren, Kumquats und Haselnüsse untermischen und sofort heiß servieren.

TIPP

Auch Schwarzkohl oder Flower Sprouts eignen sich – am besten verschiedene

Kohlsorten. Dazu passt kurz gebratener Fisch wie Wolfsbarsch, Saibling oder

Lachsforelle, gebratene Garnelen oder auf der Haut knusprig gebratene

ausgelöste Hühnerkeule.

Knoblauchhonig

100 g Knoblauch schälen, in ein Bügelglas geben, mit 200 g

flüssigem Waldhonig übergießen. Mit einem sauberen Löffel

durchrühren und das Glas verschließen.

Honig zum Fermentieren mind. 4 Wochen bei Raum temperatur

stehen lassen (nicht in direktem Sonnenlicht). Dabei jeden Tag

einmal „lüften“ (Gas entweichen lassen), dafür ist das Bügelglas

praktisch.

Der Honig ist mehrere Monate haltbar und passt zu Gegrilltem,

zum Glasieren von Fleisch und Geflügel oder zum Süßen bzw.

Würzen von Suppen, Saucen und Salatdressings.

Die Rezepte stammen aus dem Buch

30 Pflanzen pro Woche

Das Kochbuch für ein langes gesundes Leben:

Rezepte, die das Darm-Mikro biom stärken

Mit Rezepten von Feminine Food, Karma Food,

KochDichTürkisch, Mochi, Haya Molcho, Stevan Paul,

Claudio Del Principe, Katharina Seiser und Oliver Trific.

Herausgegeben von Katharina Seiser

Erschienen 01/25 im Christian Brandstätter Verlag

224 Seiten gebunden, ISBN 978-3-7106-0863-6, € 32,00

Als Mikrobiom bezeichnet

man die Gesamtheit aller

Mikro organismen (Archaeen,

Bakterien, Pilze, Protozoen

und Viren), die einen Makro -

organis mus (Mensch, Tier,

Pflanze) besiedeln. Mikrobiome

können u.a. den Stoff wechsel,

das Im mu n - und Hormon sys -

!tem ihres Wirts beeinflussen.

FOTO: IZAKAYA / VANESSA MAAS

22 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 23

KOCHEN

Kohl aus dem Ofen ist zu Recht

besonders beliebt geworden.

Mit diesem Dressing

noch viel mehr

Das Rezept enthält 6+ Pflanzen

FOTO: IZAKAYA / VANESSA MAAS

biomagazin 23


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 24

KOCHEN

Das Rezept

enthält 6 Pflanzen

FOTO: NENI / KATHARINA PFLUG MANUEL KOHLER

24 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 25

KOCHEN

Borschtsch

ZUTATEN für 4 Portionen

600 g Rote Rüben

2 Zwiebeln

1 TL ganzer Kümmel

50 g Butter

2 Lorbeerblätter

1 ½ l Gemüsebrühe (alternativ Wasser)

200 g Karotten

200 g Pastinaken

80 g Knollensellerie

400 g festkochende Kartoffeln

150 g Weißkohl

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 Prise Zucker

½ Bund Dill

200 g Sauerrahm

2 Gewürzgurken

50 ml Gewürzgurkewasser

1 Spritzer Kräuteressig

(wahlweise Weißweinessig)

ZUBEREITUNG

Rote Rüben mit einem Sparschäler schälen und würfeln (wer rote Hände vermeiden

will, benutzt Kücchenhandschuhe). Zwiebeln schälen, fein würrfeln und mit den Roten

Rüben und dem Kümmel in einem Topf in der Butter glasig dünsten. Lorbeer zugeben

und mit Brühe auffüllen. Zugedeckt 15 Minuten leise köcheln lassen.

Karotten und Pastinaken schälen und in Scheiben schneiden.

Sellerie und Kartoffeln schälen und würfeln. Weißkohl in Streifen schneiden.

Alle Gemüse zur Suppe geben und mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen.

Offen 25 Minuten kochen.

Dill zupfen, fein schneiden und mit Sauerrahm verruühren. Mit Salz und Pfeffer würzen

und beiseitestellen.

Gurken halbieren und in Scheiben schneiden. Gurkenscheiben mit Gurkenwasser

unter den Eintopf rühren. Borschtsch mit Essig fein-säuerlich abschmecken und ggf.

nochmals mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Eintopf mit Dillsahne servieren.

TIPP

In der Suppe lassen sich vielerlei Gemüse mitkochen und kombinieren, wie Lauch,

Paprika, Pilze, Petersilienwurzeln, Rosenkohl, Wirsing, Kürbis, Tomaten und Bohnen.

Grüne Shakshuka

FOTO: NENI / KATHARINA PFLUG, MANUEL KOHLER

ZUTATEN für 4–6 Portionen

100 g Lauch

30 g Butter

250 g Blattspinat

25 g Petersilie

Meersalz

25 ml Obers

1 kleine Fenchelknolle

2 Frühlingszwiebeln

1 EL Olivenöl nativ extra + zum Beträufeln

50 g Kaschkawal, alternativ

Butterkäse oder Salzlakenkäse

20 g Parmesan + zum Garnieren

6 Eier

Sauerteigbrot zum Servieren

Shakshuka

gibt es in vielen

Varianten, klassisch mit

Tomaten und Paprika,

aber auch mit Melanzani

oder Kichererbsen

ZUBEREITUNG

Lauch der Länge nach halbieren und putzen. In 1 cm breite Streifen schneiden.

Butter in einem Topf schmelzen, Lauch dazugeben und bei niedriger Temperatur

ca. 15 Minuten weich garen. Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.

Spinat putzen, dicke Stängel entfernen. Ca. 50 g der Blätter zur Seite legen.

Übrigen Spinat mit Petersilie (samt Stängeln) 10 Sekunden in kochendem Salzwasser

blanchieren, abseihen und sofort mit eiskaltem Wasser abschrecken.

Sorgfältig ausdrücken.

Lauch, Spinat-Petersilien-Mischung, Obers und 75 ml Wasser mit dem Stab- oder

Standmixer cremig pürieren. Mit Salz abschmecken.

Fenchel halbieren, Strunk entfernen und die Knolle in feine Scheiben schneiden.

Frühlingszwiebeln putzen und quer halbieren. Olivenöl in einer großen Pfanne bei

mittlerer Hitze erwärmen, Frühlingszwiebeln und Fenchel 3 Minuten ganz leicht

braten. Salzen und auf einem Teller zur Seite legen.

In derselben Pfanne den zur Seite gelegten Spinat mit 1–2 EL Wasser zusammenfallen

lassen. Salzen und zunächst die Lauch-Spinat-Masse, dann Frühlingszwiebeln und

Fenchel gleichmäßig darauf verteilen. Kaschkawal und Parmesan grob reiben und

über das Gemüse streuen. Mit einem Löffel 6 Mulden formen, in jede Mulde 1 Ei

schlagen. Salzen, vor allem das Eigelb, und zugedeckt 4–5 Minuten garen, bis das

Eiweiß fest wird, das Eigelb jedoch noch flüssig ist (wie bei einem pochierten Ei).

Weiteren Parmesan über die Eier reiben. Mit Olivenöl beträufeln und mit frischem

Brot servieren.

TIPP

Wer mag, kann die Shakshuka auch in kleinen Pfannen portionsweise zubereiten

und servieren. Ideal zur Resteverwertung: Erlaubt ist ohnehin, was schmeckt.

biomagazin 25


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 26

KOCHEN

Hirseporridge

ZUTATEN für 4 Portionen

250 g Goldhirse

500 ml Pflanzendrink, z.B. Hafer- oder

Nussdrink (siehe rechts unten)

1 Prise Salz

1 Msp. Ceylon-Zimt

1 Prise gemahlener Kardamom

Mark v. ½ Vanilleschote

1 Grapefruit

je 10 Mandeln, Haselnüsse

und Pekannüsse (oder Walnüsse )

1 TL schwarzer Sesam

2 getrocknete Feigen

und/oder 1 Medjool-Dattel

(je nach gewünschter Süße)

Kokosblütenzucker oder

Ahornsirup zum Süßen

getrocknete Lavendelblüten

zum Garnieren

Schokoladenraspel (möglichst aus

Rohkakao-Schokolade) zum Garnieren

Die Premium-Version eines warmen Frühstücks

mit einem fast in Vergessenheit geratenen

Getreide – und viel Geschmack

ZUBEREITUNG

Hirse in einem Sieb unter fließend kaltem Wasser abspülen. Anschließend gemeinsam

mit Pflanzendrink, Salz, Zimt, Kardamom und Vanillemark in einen Topf geben und

zum Kochen bringen. Zu Beginn den Topf zudecken.

Sobald der Topfinhalt köchelt, den Deckel abnehmen, da Hirse leicht überschäumt.

15–20 Minuten unter gelegentlichem Rühren kochen, bis die Körner die Flüsssigkeit

fast zur Gänze aufgesogen haben.

In der Zwischenzeit Grapefruit mit einem kleinen Messer schälen, dabei auch die

weiße Haut entfernen. Das Fruchtfleisch in dünnne Scheiben schneiden. Austretenden

Saft in einer Schüssel auffangen und zur Hirse geben.

Mandeln und Nüsse grob hacken. Mit dem Sesam in einer kleinen Pfanne ohne Fett

leicht rösten. Feigen und/oder Dattel in kleine Stücke schneiden. Mit Nüssen und

Sesam unter den fertig gegarten Porridge mengen. Mit Kokosblütenzucker oder

Ahornsirup süßen.

Porridge in Schälchen anrichten, mit den Grapefruitscheiben belegen und mit

Lavendelblüten und hauchdünnen Schokoladenraspeln toppen.

TIPP

Für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit und Magen-Darm-Problemen

ist Hirse ein optimales Nahrungsmittel, da das Korn absolut glutenfrei und

gut für empfindliche Mägen geeignet ist.

Nussdrink

Für ca. 1 l Cashewdrink 150 g rohe Cashewkerne (auch Mandeln oder

Nüssen) in einer Schüssel mit reichlich Wasser bedecken und mind.

2 Stunden oder besser über Nacht einweichen.

Durch ein Sieb abseihen, das Einweichwasser weggießen. Cashews

mit 750 ml frischem Wasser in einem Standmixer auf höchster Stufe

pürieren. Wer mag, kann die Flüssigkeit durch ein Passiertuch gießen,

dadurch wird der Drink noch feiner.

Er kann direkt genossen, weiterverarbeitet oder in einer Glasflasche

im Kühlschrank 1–2 Tage gelagert werden. Je nach Verwendung und

Geschmack mit Salz, Zimt oder Vanille abschmecken. Zu beachten ist,

dass Cashewdrink eindickt, was z. B. bei Saucen, Tartes oder Cremes

wichtig ist. Andere Nussdrinks haben diese Eigenschaft nicht.

FOTOS: FREEPIK.COM / IDEALSPICS; FEMININE FOOD / HASELMAYR, ROSENBERGER

26 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 27

KOCHEN

Die kleinen Hirsekörner sind auf dem Vormarsch:

aufgrund ihres nussigen Aromas, des gesundheitlichen

Nutzens und ihrer Vielseitigkeit in der Küche

Das Rezept enthält 9+ Pflanzen

FOTOS: FREEPIK.COM / IDEALSPICS; FEMININE FOOD / HASELMAYR, ROSENBERGER


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ALLESKÖNNER

Johannisbrot,

das Superfood

Bei uns ist es noch recht unbekannt. Dabei erweist sich Johannisbrot nicht nur als gesunde

Alternative zu Kakao, sondern auch als umweltfreundlicher Beitrag zur nachhaltigen Ernährung.

Warum die vielseitige Schote auch in Ihrer Küche auf keinen Fall fehlen sollte, lesen Sie hier.

Der Johannisbrotbaum ist sehr anspruchslos

und wächst auch an ungünstigen Stand or ten

ohne Bewässerung. Daher ist er für den

biologischen Anbau bestens geeignet.

Erbsen und Bohnen gehören

zu den Hülsenfrüchten.

Auch wenn die beim Nach -

wuchs meist nicht auf der

Liste der Lieblings speisen

stehen, kennt sie doch ein jedes Kind.

Von Johannisbrot hingegen haben Sie

möglicherweise noch nicht gehört – das

liegt daran, dass diese Hülsenfrucht bei

uns auch noch kaum bekannt ist.

Erst langsam erobern einige interessante

Pro dukte aus der Frucht des Johannis -

brot baums die Regale der Bioläden und

Reformhäuser. Zu Recht, denn unter der

unscheinbaren Schale stecken wie bei

allen Hülsenfrüchten eine Menge gesunder

Mineral- und Nährstoffe. Und in der

Küche glänzen Johannisbrot-Produkte

als vielseitige Backzutat.

Vom Anbau ...

Im Mittelmeerraum sowie in Vorderasien

kennt man den Johannisbrotbaum (botanischer

Name „Ceratonia siliqua“) bereits

seit dem Altertum. Besonders in Ländern

wie Spanien, Italien, Griechenland, der

Türkei und auch in Nordafrika ist er weit

verbreitet. Er zeichnet sich durch seine

beeindruckende Widerstandsfähigkeit

selbst in trockenen, heißen Regionen aus.

Diese Eigenschaft macht ihn zu einem

idealen Baum für die klimatischen Be din -

gungen vieler Mittelmeerländer und zu

einem unschätzbaren Gut in Zeiten des

Klimawandels. Denn zum einen benötigen

Johannisbrotbäume kaum Wasser

bei der Kultivierung, zum anderen spielen

sie eine nicht zu unterschätzende

Rolle bei der Bodenerhaltung, indem sie

Erosionen verhindern und die Bio diver -

sität fördern.

Der immergrüne Baum, der bei uns auch

unter den Namen „Bockshörndlbaum“

oder „Karobenbaum“ bekannt ist, kann

bis zu 20 Meter groß werden. Die reifen

Früchte in Form der 20 bis 30 Zentimeter

langen, dunkelbraunen Schoten enthalten

zur Erntezeit im September ein hellbraunes

Fruchtfleisch und 10 bis 15

extrem harte Samen.

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FOTOS: INGIMAGE; MDPI.COM


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ALLESKÖNNER

Apropos Samen – dazu gleich ein interessanter Side-Fact: Die

Samen des Johannisbrotbaums gelten Dank seines botanischen

Namens „Ceratonia siliqua“ als Ursprung der Gewichtseinheit

„Karat“ und wurden der Überlieferung nach ausgewählt, weil

ihr Gewicht ungewöhnlich einheitlich ist. Wog ein Edelstein in

etwa so viel wie ein Samenkorn des Johannisbrotes, wurde er

mit einem Karat bewertet. Und tatsächlich fanden Wissen -

schaftler heraus, dass die Samen des Johannisbrotbaums

immer zwischen 190 und 195 Gramm wiegen – fast soviel wie

das 1907 standardisierte Karat mit seinen 200 Gramm.

Auch zur Namensherkunft des Johannisbrotbaums selbst gibt

es eine Legende: Demnach hätte Johannes der Täufer die

Durchquerung einer Wüste mit nicht mehr Nahrung als einer

Handvoll Johannisbrot überlebt und dem Baum zum Dank

seinen Namen geschenkt.

… über Verwendung ...

Johannisbrot ist überaus vielseitig einsetzbar. Reife Schoten

kann man direkt roh essen, sie sind mit ihrem süßen und etwas

an Lakritz erinnernden Geschmack eine köstlich-gesunde

Knabberei. Dazu kommen leicht nussige Röstaromen und

Noten, außerdem ein Hauch von Getreide.

Leider sind die ganzen Schoten im Handel nur selten erhältlich,

häufiger findet man Johannisbrotkernmehl. Hier handelt es

sich um die vermahlenen Kerne der Johannisbrotschoten. ➥

biomagazin 29


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ALLESKÖNNER

Das geschmacksneutrale Mehl hat eine enorme

Quellfähigkeit. Es kann bis zur hundertfachen

Menge seines Eigengewichts an Wasser binden,

weshalb es sich hervorragend zum Eindicken und

Binden von Suppen oder Saucen eignet. Auch

als ein Backhilfsmittel bei der Herstellung von

glutenfreiem Brot kann es zum Einsatz kommen.

Außerdem kann man mit einem Teelöffel Johan -

nisbrotkernmehl dank seiner emulgierenden

Wirkung ein bis zwei Eier im Teig ersetzen, was

es für die vegane Küche besonders interessant

macht.

Werden die Schoten und das Fruchtfleisch ohne

Kerne vermahlen, entsteht daraus das sogenannte

„Carob“, mit dem sich wunderbar

kochen und backen lässt. Auf -

grund seines unverkennbar süßen,

schokoladigen Geschmacks wird es

oft als Kakao-Ersatz bezeichnet.

Tatsächlich kann man es wie

Kakaopulver verwenden und damit

Schokoladenpudding und Marmor -

kuchen herstellen oder Desserts

damit bestäuben. Es hat sogar noch

den zusätzlichen Vorteil, dass Carob im

Gegensatz zu Kakao kein Koffein enthält.

… bis zur Gesundheit

Doch Johannisbrot wird nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern

auch aufgrund seiner inneren Werte geschätzt. Es enthält

viele Mineralstoffe, vor allem Eisen, sowie beachtliche Mengen an

Vitamin A und B. Zudem ist es reich an unlöslichen Ballast- und

sekundären Pflanzenstoffen.

Dazu enthält Johannisbrot viele Antioxidantien – Stoffe, die vor

den sogenannten „freien Radikalen“ schützen. So kann man

bestimmten Krebsarten vorbeugen, Entzündungen entgegenwirken

und das Immunsystem stärken. Ebenfalls ein hervorragendes

und natürliches Heilmittel ist Johanniskraut bei Magen-Darmund

Verdauungsbeschwerden. Sodbrennen, Verstopfung, Durch -

fall oder Blähungen – hier kann Johannisbrot Beschwerden

lindern. Selbst beim Abnehmen kann Johannisbrot

unterstützen, denn es ist fettarm, senkt kurzfristig die

Blutfettwerte und enthält kein Cholesterin.

Außerdem kurbelt es die Fettverbrennung an und

verhindert die Überproduktion von Ghrelin,

einem Hormon, das appetitanregend wirkt.

Und schließlich noch ein Hinweis für Menschen

mit Zöliakie oder Glutensensitivität. Die pure

Johannisbrotfrucht enthält kein Gluten, es kann

von Betroffenen also bedenkenlos gegessen werden.

Bei verarbeiteten Produkten muss jedoch darauf

geachtet werden, dass keine anderen glutenhaltigen

Zutaten zugesetzt wurden.

n

Wer es nicht erwarten kann, Johannisbrot

einmal selbst auszuprobieren: Halten Sie

sich nicht zurück und entdecken Sie dieses

wunderbare Superfood! Wir haben für den

Beginn zwei Rezepte und wünschen viel

Freude beim Nachbacken!

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ALLESKÖNNER

„Tassenbrot“

ZUTATEN für 1 Brot

3 Tassen Mehl

¼ Tasse Johannisbrotmehl

0,5 Tassen Haferflocken

2 TL Trockenhefe

ZUTATEN für 1 Brot

1 TL Salz

1,5 Tassen Mineralwasser

0,5 Tassen Öl

0,5 Tassen Agavensirup

ZUBEREITUNG

In einer großen Schüssel alle trockenen Zutaten vermischen, dann

erst Wasser, Öl und Sirup zugeben und etwa 15 Minuten zu einem

Brotteig verkneten (mithilfe einer Küchen maschine).

Anschließend abgedeckt eine Stunde an einem warmen Platz auf

das Doppelte seiner Größe aufgehen lassen. In eine gefettete

Kastenform geben und erneut zugedeckt eine Stunde gehen lassen.

Bei 180 Grad etwa eine halbe Stunde backen.

TIPP

In Rezepten werden die Maße manchmal in Tasse oder Becher

angegeben. Solange für ein Rezept immer die gleiche Tasse

genutzt wird, bleibt das Zutatenverhältnis korrekt. Doch beim

Umrechnen in Gramm variiert das Gewicht je nach Zutat, da

das Volumen jeweils entscheidend ist. In deutschen Rezepten

entspricht „1 Tasse“ meist 125 ml, während im Englischen die

Bezeichnung „cup“ etwa 250 ml umfasst.

FOTOS: INGIMAGE; MDPI.COM; FREEPIK / EDEDCHECHINE

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ALLESKÖNNER

REIS-VOLLKORN-KEKSE

Die Kekse im lustigen Zwergedesign

werden auf einer Vier-Korn

Vollkornmehl-Basis, bestehend

aus Hirse, Buchweizen, Reis und

Mais, gebacken.

Das Carob Pulver liefert den

einzigartigen Geschmack

dieser karamellig-süßen

Knusprigkeit

125 g, UVP € 3,29, werz.bio

CAROB-PULVER

Fein gemahlenes Carob-Pulver

aus traditionell handgeernteten,

reifen Bio-Johannisbrotschoten

von sizilianischen Kleinfarmen.

300 g, UVP € 6,90, sunday.at

JOHANNISBROT-

KERNMEHL

Das ideale Dickungsmittel für

warme Speisen. Ob Saucen,

Suppen oder Süßspeisen – es

ist geschmacksneutral und

sehr ergiebig. Einfach in etwas

kalter Flüssigkeit nach

Dosierung anrühren

100 g, UVP E 6,90, biovegan.de

CAROB-PULVER

Die süße Alternative zu

Kakaopulver enthält von Natur

aus Zucker, ist fettarm, reich an

Calcium und liefert wertvolle

Ballaststoffe

250 g, UVP € 3,99, rapunzel.de

Bockshörndl

CAROB-SIRUP

Der aromatische

Carob Sirup wird

aus den Früchten

des Johannisbrot -

baumes auf der

Insel Kreta schonend

in Roh kost -

qualität extrahiert.

Er ist natürlich

glutenfrei und enthält

nur Wasser

und Johannisbrot.

350 g, UVP € 9,95,

oelkaennchen.eu

CAROB-

PULVER

Vielseitig einsetzbar

und

eignet sich

besonders

als Zugabe

in Keksen,

Kuchen oder

Desserts, in

Kakao oder

Smoothies –

ohne anregend zu wirken.

220 g, UVP € 10,60, pureraw.de

NUTS & BIO CAROB

Die köstliche Creme aus

Haselnüssen und Johannisbrot

enthält keine Milch, keinen

Kakao und ist frei von Palmöl.

Sie eignet sich zur Verwendung

aufs Brot, zum Garnieren von

Desserts und Eiscreme oder

zur Zubereitung von Crèpes.

400 g, UVP € 8,55, naturitas.at

JOHANNISBROT-

SCHOKOLADE

Eine Harmonie

zwischen hochwertigem

Kakao,

aromatischem

Johannisbrot und

süßen Datteln.

Ohne zugesetzten

Zucker, vegan und

nachhaltig hergestellt.

70 g, UVP € 4,95,

odilia.de

FOTOS: HERSTELLER; INGIMAGE

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ALLESKÖNNER

CAROB

enthält kein Koffein

und weniger Kalorien;

es wird daher häufig

als eine gesunde

Alternative zu Kakao

verwendet

Carob Brownies

ZUTATEN für 1 Backblech

ZUBEREITUNG

FOTOS: HERSTELLER; INGIMAGE

200 g Mehl

150 g Zucker

20 g Carob-Pulver

(plus etwas zum Bestäuben)

1 TL Backpulver

1 Ei

60 g Butter

120 ml Milch

Mehl, 100 Gramm Zucker, Carobpulver und Backpulver in

eine Schüssel sieben. In einer zweiten Schüssel das Ei mit

dem restlichen Zucker (50 Gramm) schaumig schlagen.

Die Butter schmelzen und mit der Milch zur Ei-Zucker-Masse

geben. Die flüssige mit den trockenen Zutaten verrühren.

Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben

und eine halbe Stunde bei 170 Grad backen.

Abkühlen lassen, in Stücke schneiden und mit etwas

Carob-Pulver bestäuben.

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EINKAUF

Zusammen

sind wir

stark!

Bei FoodCoops geht es um mehr,

als nur gesunde Bio-Produkte

beziehen zu können. Die Einkaufs -

gemeinschaften verstehen sich als

Alternative zum anonymen Lebens -

mitteleinkauf im Supermarkt.

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FOTO: FREEPIK.COM


bio_01.25.qxp_Layout 1 24.02.25 10:23 Seite 35

EINKAUF

In Österreich erfreuen sich die sogenannten

„FoodCoops“ immer

größerer Beliebtheit – und das aus

gutem Grund, denn nachhaltige

Lebensmittelerzeugung sowie

ge meinschaftlicher Konsum stehen im

Zentrum dieser Initiativen. Wir beleuchten

die Rolle von FoodCoops in Öster -

reich, untersuchen ihre Funktionsweise

und stellen einige der bekanntesten

Initiativen vor.

Alternative

zum gängigen Einkauf

FoodCoops – auf Deutsch übersetzt –

Lebensmittelkooperativen sind nicht

gewinnorientierte Einkaufsgemeinschaften,

die komplett selbstorganisiert biologisch

angebaute Produkte von lokalen

Bauern, Gärtnereien, Imkern und anderen

Produzenten beziehen.

Wie viele Mitglieder nun eine FoodCoop

haben muss, dazu gibt es keine Vorgaben.

Meist sind es kleine Vereine mit durchschnittlich

40 bis 50 Mitgliedern, die mit

viel Liebe und Hingabe betrieben werden.

„Wir verstehen uns als Alternative zum

gängigen Lebensmitteleinkauf“, sagt

Leonard Ostler von der Interessen -

gemeinschaft FoodCoops, „denn wir

heben die Anonymität zwischen Produ -

zenten und Konsumenten auf, ein direkter

Austausch wird so wieder möglich.

Außerdem sind die Lebensmittel immer

saisonal, regional, ökologisch nachhaltig

und sozial gerecht produziert.“

Eine typische FoodCoop funktioniert in

der Regel so, dass sich Interessierte

zusammenfinden und eine Koope rative

gründen. Anschließend wird gemeinsam

ein Sortiment an Bio-Produkten ausgewählt

und auf eine Online-Bestell platt -

form gestellt.

In regelmäßigen Abständen treffen sich

die Mitglieder zum gemeinsamen Bestel -

len. Im Gegensatz zum klassischen Su per -

marktverkauf, bei dem Lebensmittel über

Zwischenhändler an die Verbrau cher

gelangen, schaffen FoodCoops eine direkte

Verbindung, denn bestellt wird häufig

direkt beim Erzeuger. Dies fördert nicht

nur den Zugang zu frischen, gesunden

Produkten, sondern auch die Trans pa -

renz des Einkaufs. Die Herkunft der

Produkte, die Arbeitsbedingungen der

Erzeuger und die Produktionsmethoden

sind für die Mitglieder nachvollziehbar.

Dies stärkt das Vertrauen in die Qualität

der Produkte und trägt dazu bei, dass die

Mitglieder auch ein stärkeres Bewusst -

sein für die Auswirkungen ihres Konsums

entwickeln.

FOTO: FREEPIK.COM

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EINKAUF

Leonard Ostler von der IG FoodCoops:

„Als Mitglied einer FoodCoop kann man eine persönliche Beziehung

zu den zuliefernden Betrieben aufbauen. So werden Produzenten zu

Menschen. Im Supermarkt wählt man gerne das günstigste Produkt,

um keinen Cent zu viel zu zahlen. Bei einer FoodCoop ist es

anders, weil man weiß, dass das Geld bei jenen

Menschen ankommt, die es wirklich verdienen.“

Lebensmittelversorgung selbst in die

Hand nehmen. Viele schätzen auch den

persönlichen Kontakt untereinander –

beim Abholen der Waren im Abholraum,

bei Arbeitskreis-Treffen, beim ge mein -

samen Aufräumen. Da entstehen ganz

nebenbei oft Freundschaften.“

Mitarbeit erwünscht

Ein zentrales Merkmal der FoodCoops ist

der gemeinschaftliche Aspekt: Mitglieder

einer Kooperative sind nicht nur Kon su -

menten, sondern werden auch aktiv in

Organisation und Logistik eingebunden.

„Die Mitglieder übernehmen selbst anfallende

Aufgaben wie die Planung der

Bestellung, die Aufteilung der Produkte

in Kisten oder die Durchführung von

Events und Informations veranstal tun -

gen“, zählt Ostler auf, betont aber:

„Niemand muss etwas tun, das er überhaupt

nicht mag. Jeder sucht sich etwas

aus, das er gerne tut. Denn schließlich

ist es so: FoodCoops sind selbstorganisiert.

Was niemand macht, passiert auch

nicht. Da die Mitglieder Interesse daran

haben, dass ihre FoodCoop weiter existiert,

übernehmen sie gerne Aufgaben.“

Entlohnt wird die Arbeitskraft der Mit -

glieder in der Regel nicht, jedoch erhalten

sie als Gegenleistung zum Beispiel

Rabatte auf die gekauften Produkte oder

eine Reduktion des Mitgliedsbeitrags.

Die Geschichte der FoodCoops

in Österreich

FoodCoops haben ihren Ursprung in den

1970er-Jahren, als immer mehr Men -

schen begannen, sich für alternative Er -

näh rungsformen und nachhaltigen Kon -

sum zu interessieren. Viele Menschen

suchten nach Wegen, biologisch erzeugte

Lebensmittel ohne den Umweg über konventionelle

Bioläden zu beziehen. Die

Idee einer FoodCoop entstand als Ant -

wort auf diese Nachfrage, mit dem Ziel,

gesunde, umweltfreundliche und ethisch

produzierte Lebensmittel zu erschwinglichen

Preisen zugänglich zu machen.

Die erste österreichische FoodCoop entstand

in Wien. Im Frühjahr 2007 gründeten

ein paar junge Leute den Verein „Bio -

paradeis“, der bis heute existiert. Aktuell

gibt es in Österreich rund 110 FoodCoops

– Tendenz steigend. Dabei lässt sich ein

Trend besonders beobachten: Waren es

anfangs meist junge Studenten, engagieren

sich heute immer mehr Menschen

aller Alters-, Einkommens- und Bildungs -

schichten für die Idee einer Einkaufs -

gemeinschaft. Ostler dazu: „Das typische

FoodCoop-Mitglied gibt es nicht – die

Zielgruppe reicht von Studenten bis hin

zu Pensionisten. Gemeinsam haben sie,

dass sie „out of the box“ denken und ihre

Herausforderungen meistern

Trotz der wachsenden Zahl von Food -

Coops in Österreich gibt es nach wie vor

organisatorische, recht liche und bürokratische

Herausforderungen, mit denen

die Kooperativen zu kämpfen haben.

„Deshalb haben wir dazu die ‚Initiative

FoodCoop 4.0‘ (foodcoop40.org) gestartet,

um bessere Softwarelösungen zu finden,

die uns bei diesen Aufgaben unterstützen

können“, so Ostler, „damit unser ehrenamtliches

Engagement effizienter wird

und so auch mehr Zeit für Austausch und

Genuss bleibt.“

Trotz aller Schwierigkeiten ist Ostler

überzeugt: Es zahlt sich aus, Teil einer

FoodCoop zu sein, denn „wir definieren

unsere Rolle als Konsumenten nicht alleine

dadurch, uns im Supermarkt zwischen

Bio- und Billigprodukten zu entscheiden.

Wir wollen selbst das Sortiment und die

Art und Weise der Verteilung mitbestimmen,

wir wollen wissen, wo die Produkte

herkommen, wir wollen einen direkten

Kontakt zum Produzenten und wir wollen

die kleinstrukturierte, regionale und

biologische Landwirtschaft gezielt unterstützen.“

FOTOS: FREEPIK.COM; KRAUTKOOPF

36 biomagazin


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EINKAUF

Die Top Five

Die fünf größten FoodCoops Österreichs haben alle ihren Sitz

in Wien. Auf foodcoops.at finden Sie aber bestimmt auch eine

Kooperative in Ihrer Nähe.

Herz & Rübe (100 Mitglieder): 1050 Wien, Obere Amtshausgasse 34,

herzruabn.fcoop.at

Allmunde (100 Mitglieder): 1150 Wien, Alberichgasse 8,

allmunde.org

Biohamster (75 Mitglieder): 1130 Wien, Lainzer Straße 123a,

biohamster.at

LebensMittelPunkt HaWei (75 Mitglieder): 1140 Wien,

Hauptstraße 116, lebensmittelpunkt-hawei.at

BOKU Foodcoop (70 Mitglieder): 1190 Wien,

Peter Jordan-Straße 82, foodcoop.boku.ac.at

Die lokale Einkaufs-Alternative

FoodCoops in Österreich haben sich als eine

erfolgreiche Form des gemeinschaftlichen Einkaufs

von Bio-Produkten etabliert. Sie verbinden Konsum mit

Verantwortung und tragen zur Förderung nachhaltiger

Landwirtschaft und fairer Arbeitsbedingungen bei.

FOTOS: FREEPIK.COM; KRAUTKOOPF

Wer nun auch Teil einer solchen Community werden möchte,

schaut am besten einfach einmal bei einer Infoveran -

staltung in seiner Nähe vorbei. „Hier werden der Ablauf und

die Herausforderungen als Mitglied einer FoodCoop vermittelt.

Danach können sich die Interessierten entscheiden, ob

sie Teil davon werden möchten und – wenn ja – werden sie

von ‚Buddys‘ durch einen Einstiegsprozess begleitet“, erklärt

Ostler. Interesse geweckt?

n

Die IG FoodCoops

Die IG FoodCoops ist eine Interessenvertretung bestehend

aus engagierten Menschen, deren Ziel es ist, die Interessen

bereits bestehender und sich neu gründender FoodCoops

in Österreich zu verfolgen und sie durch ihre Arbeit zu

unter stützen.

Der Aufgabenbereich ist vielfältig: von der Unterstützung

bei der Neugründung von FoodCoops und der Beratung

in rechtlichen und praxisbezogenen Fragen über die Orga -

nisation von Infoveranstaltungen. Das Ziel der IG ist die

größtmögliche Transparenz und Hierarchiefreiheit bei der

Zusammenarbeit mit den mittlerweile rund 110 verschiedenen

FoodCoops in Österreich. foodcoops.at

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NEWS

Limo + Bier aus dem Zillertal

wurden auf der Biofach in Nürnberg

vorgestellt – die Tiroler präsentierten:

• Zillertal Bier BioZwickl

• Zillertal Bier BioRadler

• Midi’s Bio Erfrischungen

zillertal-bier.at

SPAR Natur*pur

Bio-Pistazien-Drink

Der vegane Bio-Pistazien-Drink ist

das Trend-Getränk unter den Milch -

alter nativen. Feine Pistazienkerne

aus biologischem

Anbau sorgen für

eine dezent nussige

Note. Mit seiner sanft

grünen Farbe und

dem nussig-cremigen

Geschmack passt er

toll zu Porridge und

Müslis, schmeckt aber

auch pur wunderbar.

spar.at

Fruchtige

Toskana-Tomate

frisch zubereitet

In der neuen LaSelva Bio-Bruschetta

darf Toskana-Tomate Schale zeigen.

Frisch vom Feld wird sie gewürfelt

und mit etwas Knoblauch zubereitet.

Für die neue LaSelva Polpa werden

Tomaten stückchen ohne Schale, aber

das Fruchtfleisch samt Kernen frisch

nach der Ernte abgefüllt. Gemeinsam

ist beiden Neuankömmlingen gehacktes

würziges Basilikum. laselva.bio

Frühling. Feste. Feiern.

ab 12. März: Wien, Linz, Götzis, Salzburg

weinvierteldac.at

27.-30. März: Wiener Rathausplatz,

Steiermark-Frühling, steiermark.com

1. April– 1. Mai: Traunsee–Almtal,

wirtshausfestival.at

6. April: BioWest-Messe, Düsseldorf

13. April: BioOst-Messe, Leipzig

biomessen.info

Weltweit größtes

Bio-Restaurant in Wien

Die Luftburg – Kolarik im Prater, das welt -

weit größte Bio-Restaurant, investiert in

mehr Umweltschutz: neben der Um stellung

auf eine Wärmepumpenlösung und der

Erweiterung der Photovoltaik-Anlage wird

auch der gesamte Mitar beiter-Bereich neu

gestaltet. Ein zentraler Bestandteil ist dabei

die Ablösung von Gas als Energiequelle.

Stattdessen sorgt künftig eine Grundwasser-Wärmepumpe für Heizung und Kühlung.

Durch die Umstellung werden jährlich über 135 Tonnen CO 2 eingespart. Ergänzt wird

das Energiekonzept durch Aufstockung der PV-Anlage auf 40 kWp, um den Eigen -

stromanteil weiter zu erhöhen. Die Stadt Wien wird den Umbau in die „100 Projekte

raus aus Gas“ aufnehmen, damit dieser als Vorbild für andere Betrieben fungiert.

Baustart war erst Anfang Jänner, zu Ostern will man wieder eröffnen. kolarik.at

Hamoni® Harmonisierer

hochwirksamer Schutz vor

Elektrosmog und Erdstrahlung

Das Gerät reduziert Umweltstress

stark und macht ihn für Mensch und

Tier verträglicher. Es schafft dadurch

eine ideale mentale und körperliche

Harmonisierung unseres Lebens -

raumes. Von Baubiologen, Heil -

praktikern und Anwendern bestätigt.

www.elektrosmoghilfe.com

www.erdstrahlenhilfe.com

Bianca und

Paul Kolarik

Bio-Haferjoghurt

mit neuem Standard

Von Ja! Natürlich kommt das erste rein

pflanzliche Joghurt auf Haferbasis, das

komplett ohne exotische Pflanzenöle

auskommt. Während andere Produkte

der Branche Kokosöl verwenden,

beweist Ja! Natürlich, dass es auch

ohne geht – mit österreichischem Bio-

Hafer und ohne Kompromisse bei

Konsistenz, Qualität oder Geschmack.

janatuerlich.at

FOTOS: HERSTELLER

38 biomagazin


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NEWS

Marktplatz für einfach gute Lebensmittel

markta ist eine Plattform, die

landwirtschaftliche Klein- und

Familienbetriebe durch innovative

Vermarktung, Vertrieb

und Logistik stärkt und das

Beste vom Land in die Stadt

bringt.

Das sorgfältig kuratierte

Vollsortiment mit etwa 1.500

Erzeug nissen von über 250

Produzenten gibt es nun in

zwei Märkten: nach der Alser

Straße 16 im 9. Wiener Bezirk

jetzt auch in der Zollergasse 9

im 7. Bezirk. markta.at

Mit Leichtigkeit durch die Fastenzeit

Am wichtigsten beim Fasten ist, darauf zu achten,

dass man genug Wasser trinkt. Da Wasser, das man

sonst über die Nahrung aufnimmt, fehlt. Das leichte

Mineralwasser La Gioia – Quelle der Freude

unterstützt dich optimal beim Detox und Fasten.

Durch seine mineralsalzarme Beschaffenheit

transportiert es wichtige Nährstoffe wie Vitamine,

Proteine und Mineralstoffe effektiver in die Zellen

als herkömmliches Mineralwasser.

Gleichzeitig leitet es Stoffwechselabfallprodukte

wie z.B. Harnsäure vollständig aus dem Körper

aus und unterstützt so den Stoffwechsel. Als

weiches Wasser eignet es sich auch hervorragend,

um Tee zu kochen – es intensiviert

seinen Geschmack. la-gioia.eu

Regional, nachhaltig und

voller Geschmack

Nach prestigeträchtigen Erfolgen

wie dem „Bio-Produkt

des Jahres 2024“ und

dem Great Taste Award

wurde die Bio-Fischsauce

von Genusskoarl mit

dem Gastro Innovation

Award 2025 ausgezeichnet.

Bei der HOGA in

Nürnberg setzte sie sich

Mitte Jänner auch gegen

starke internationale

Konkurrenz durch.

genusskoarl.at

Generationenwechsel bei der Bio-Hofbäckerei Mauracher

Nach vielen Jahren voller Leidenschaft für biologische Landwirtschaft und die hohe

Kunst des Backens übergeben Elisabeth und Josef Eder mit Stolz und Vertrauen die

Bio-Hofbäckerei Mauracher GmbH an zwei ihrer Kinder – Juliane und Andreas Eder.

Als erfahrenes, dynamisches Geschwisterteam leiten sie das Unternehmen in die

Zukunft und verbinden Tradition mit Innovation – eine perfekte Kombination aus Ver -

lässlichkeit und frischen Ideen.

Juliana und

Andreas Eder

Die Werte, die die

Bio-Hofbäckerei

seit jeher prägen

– gegenseitige

Wertschätzung

und Respekt vor

der Natur – bleiben

weiterhin fest verankert.

mauracherhof.com

FOTOS: HERSTELLER

TEMENT: Wein und Verjus

Dass vom südsteirischen Weingut Tement hervorragende

Weine kommen, ist keine Über raschung mehr. Doch muss es

immer Wein sein? Wer es lieber alkoholfrei mag, für den gibt

es jetzt auch einen exzellenten Verjus.

Das alkoholfreie und vitalisierende

Erfrischungsgetränk wird aus grünen

Trauben gepresst. In Frankreich und

der Schweiz hat diese Spezialität

große Tradition. Nun feiert auch in

Österreich der zart-milde Traubensaft

ein Comeback. Bei Tement gibt es

einen Verjus Apero weiß und rosé,

ein reines Naturprodukt aus biodynamischer

Landwirtschaft.

tement.at

Bio-Gemüsevielfalt

aus dem Waldviertel

Seit 1998 setzt sich ReinSaat für ein

breites Sortiment an samenfesten

biologisch-dynamischen und organisch

biologischen Gemüse-, Kräuter- und

Blumen saatgut-Sorten ein, die sowohl

den Bedürfnissen des Erwerbsgarten -

baus als auch der Hausgärten gerecht

werden. Gemeinsam mit Vermehrungsbetrieben in ganz Ös te r -

reich und europäischen Partnern wird auf eine gentechnikfreie

und nachhaltige Saat gutproduktion gesetzt.

Das Angebot reicht von Bohnen, Gurken, Kürbis, Melonen,

Tomaten, etc. bis zu Blumen zwie beln und Heilkräutern. Über

50 neue Sorten gibt es im neuen Katalog, der auf reinsaat.at

angefordert bzw. heruntergeladen werden kann.

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EINKAUF

73 % befürworten das Einwegpfand,

24 % wollen künftig weniger Geträn k e

in Einweg-Verpackungen kaufen

Eine 2024 durchgeführte Umfrage der Wasser -

sprudler marke SodaStream hat ergeben, dass die

große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung

über die Einführung des Einwegpfands informiert

ist. Genau 74,2 Prozent der Befragten gaben an, sich

dieser bevorstehenden Maßnahme bewusst zu sein.

Darüber hinaus befürworten 73 Prozent der Teil -

nehmer die Einführung des Einwegpfands. Diese

Zustimmung spiegelt das wachsende Bewusstsein

und Engagement für Umweltbelange wider.

Interessanterweise planen auch knapp ein Viertel

der Befragten, zukünftig weniger Getränke in Ein -

weg verpackungen zu kaufen. Dies deutet darauf

hin, dass die Verbraucher zunehmend auf umweltfreundlichere

Alternativen umsteigen werden.

FOTOS: SPAR/BRUNNBAUER; RECYCLING-PFAND.AT

Die Filialen der Handelsketten sind bereits gerüstet

für die Rücknahme von mehreren 100 Millionen

Pfand gebinden im Jahr. Kleinere Betriebe,

wie etwa Trafiken oder Würstelstände, können

an stark frequentierten Plätzen die Rückgabe

mit Supermärkten vereinbaren.

1. Inklusive Pfand

kaufen

2. Konsumieren

und genießen

3. Nicht

zerdrücken!

5. Recycling:

Aus alt mach neu

4. Pfand retour

bekommen

40 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 41

EINKAUF

biomagazin 35


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KÜCHE & GARTEN

Ein Trend aus Japan bringt Bewegung in die Gartenszene:

Bokashi, der Dünger im Kübel, ist nur auf den ersten Blick Kompost.

Einige Komponenten unterscheiden ihn von herkömmlichen Methoden.

FOTOS: FREEPIK.COM

42 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 43

KÜCHE & GARTEN

Fermentierung

für den Garten

Um Abfallberge zu reduzieren

und Abfall möglichst ökologisch

loszuwerden, setzen

immer mehr Menschen auf

ihren eigenen Humus, Kompost und

Dünger. Bokashi rennt hier offene Türen

ein und verbreitet sich wie ein Lauffeuer

in umweltbewussten Haushalten.

Bokashi kommt aus Japan, der Begriff

bedeutet „Schatt ierung“ oder „Ver wisch t -

sein“. Das Besondere an der Methode ist

die Zugabe von sogenannten effektiven

Mikroorganismen (EM), mikroskopisch

kleinen Lebewesen – Hefen, Milch säure -

und Photosynthesebakterien –, die dafür

sorgen, dass die Abfälle fermentiert werden.

Fermentation gilt derzeit generell

als Trend, der viele Lebens be reiche um -

fasst, vor allem Nahrungs mittel und

Haut pflege. Doch auch im Garten spielt

Fermentation ihren Bonus aus und tut

den Pflanzen Gutes. Der Vorteil dabei:

Bokashi ist nicht kompliziert und führt

zu kaum spürbarer Geruchsentwicklung.

Einfacher Prozess

Für Bokashi benötigen Sie einen Bokashi-

Kübel, effektive Mikroorganismen, Sand

oder Wasser in einem Plastiksack und

einen schattigen Platz, zum Beispiel in

der Küche. Beim Fermentieren entsteht

Flüssigkeit, der Bokashi-Saft. Daher sind

die Kübel mit einem Sieb und einer

Ablaufvorrichtung am Boden ausgestattet.

Bevor der Kübel befüllt wird, muss

das Sieb eingesetzt werden.

Dann werden einige Tage lang Küchenund

Gartenabfälle gesammelt. Da Sauer -

stoffzufuhr den Fermentierungsprozess

stört, sollte der Kübel gleich vom Start

weg mindestens eine Handbreit hoch

mit Abfall gefüllt werden. Werden die

Anfälle zerkleinert, wird die Fermen ta -

tion beschleunigt. Dann werden die EM-

Flocken oder eine EM-Lösung beigefügt.

Auch Bokashi-Ferment kann ergänzt

werden. Jede weitere Schicht erhält wieder

eine Dosis EM, zur schnelleren Um -

setzung kann zusätzlich Gesteinsmehl

beigefügt werden.

Damit der Fermentationsprozess ungestört

ab laufen kann sollten die Abfälle

möglichst wenig mit Sauerstoff in Kon -

takt kommen. Daher werden sie fest zu -

sam mengedrückt und mit einem mit

Sand oder Wasser gefüllten, dichten

Plastiksack beschwert, der dafür sorgen

soll, dass die Abfälle gepresst bleiben und

möglichst wenig Luft dazukommt. Ist der

Kübel vollständig gefüllt, kann der Plas -

tiksack weggelassen werden. Schließlich

wird die Abdichtung daraufgesetzt und

der Kübel mit dem Deckel verschlossen.

Diese Schritte werden wiederholt, bis der

Kübel voll ist.

Zimmertemperatur und Schatten sind

ein optimaler Ort für den Bokashi-Kübel.

Alle paar Tage wird der Bokashi-Saft mittels

Auslaufhahns abgelassen. Sollte nach

mehreren Tagen noch kein Saft ausgetreten

sein, dann ist das Bokashi möglicherweise

zu trocken. Das kann mit einer EM-

Lösung behoben werden. Nach zwei bis

drei Wochen ist das Bokashi fertig. ➥

Mithilfe von effektiven Mikro -

organismen (EM) und unter

Ausschluss von Sauerstoff

kommt es, ähnlich wie bei der

Herstellung von Sauerkraut,

zur Fermentation des Biomülls

FOTOS: FREEPIK.COM

biomagazin 43


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KÜCHE & GARTEN

Organischer Biomüll kommt täglich in

den Komposter – mit einer Maßeinheit

Bokashi Fermentationshilfe.

Der Küchenabfall wird mit dem

Handgriff durch den innenliegenden

Kolben zusammengedrückt

Wöchentlich kann die Bioflüssigkeit

abgelassen und als Düngemittel (mit

Wasser im Verhältnis 1 : 30) genutzt

werden. Nach 3 bis 4 Wochen erfolgt

die Entleerung in die Grüntonne oder

in den Garten-Komposter

Gutes ins Töpfchen

Das, was wir üblicherweise in den Kom -

post geben, fühlt sich auch im Bokashi-

Kübel wohl: Pflanzenreste, Obst- und

Gemüseschalen, Kaffeesatz oder Tee blät -

ter. Auch große Mengen Zwiebelschalen

oder Zitrusschalen, die so manchen Kom -

post überfordern, dürfen in den Kübel.

Nicht geeignet für den Bokashi-Kübel

sind Flüssigkeiten wie Fett, Öl, Wein,

Saft, Milch oder Wasser, Papier, Holz,

Sägemehl oder Asche und natürlich auch

Verschimmeltes und Exkremente.

Umstritten ist die Zugabe von tierischen

Abfällen wie Fleisch, Fisch, großen Kno -

chen, Käse, Eiern und Eierschalen. Diese

Zutaten fermentieren schlechter und viel

langsamer als der Rest. Damit sind meist

auch unangenehme Gerüche verbunden

und Schädlinge werden angelockt. In der

Küche ist dafür also sicher nicht der

geeignete Platz.

Meist werden zwei Bokashi-Kübel gleichzeitig

verwendet: Während die Abfälle in

einem Kü bel in Ruhe fermentieren, wird

der zweite sukzessive gefüllt.

Im Bokashi Küchenkomposter „Sensei“ von

JUWEL ist es möglich, die organischen

Abfälle einer 4-Personen-Familie ohne

Entleerung bis zu 4 Wochen zu fermentieren.

Durch den eingebauten Aktivkohlefilter

erfolgt der Fermen tie rungs prozess

hygienisch und geruchsarm. Aufgrund

der geschlossenen Bauweise gibt es

keine Belästi gung durch Fliegen und

Gemüsemotten.

Für normale Haushalte reichen Kübel

mit 16 – 19 Liter Volumen. Die im Handel

erhältlichen Bokashi-Sets bestehen meist

aus zwei Kübeln mit Sieb ein satz, Deckel

und Ablaufhahn. In manchen Fällen ist

auch gleich das EM-Mittel enthalten.

Nach dem Gebrauch werden die Bokashi-

Kübel gründlich mit Essigreiniger oder

Zitronensäure gereinigt und dürfen an

der Luft trocknen.

Kompost versus Bokashi

Unser guter, alter Wurmkompost ist

damit aber nicht aus dem Rennen, denn

Würmer fressen nicht alles. Im Bokashi-

Kübel wird all das verarbeitet, was

Würmer links liegenlassen. Fest steht,

dass Bokashi kein Kompost ist, denn die

Herstellung unterscheidet sich wesentlich

vom Kompostieren. Letzteres ist eine

aerobe Zersetzung des organischen

Materials. Der Sauerstoff aus der Luft

hilft dabei, die kompostierbaren Materia -

lien nach und nach zu zersetzen, sodass

daraus Erde oder besser gesagt Humus

entsteht. Dabei kommt es zur Gasent -

wicklung, die für durchaus strengen

Geruch sorgen kann.

Bokashi entsteht hingegen durch Fer -

mentierung, die in sauerstoffarmer Um -

ge bung erfolgt. Dieser anaerobe Vorgang

ist geruchsarm und schon nach nur zwei

bis drei Wochen abgeschlossen. Ob der

Prozess abgeschlossen ist, kann auch am

Geruch erkannt werden, denn fertiger

Bokashi riecht leicht und angenehm

nach Essig oder Sauerkraut. Je reifer

Bokashi ist, desto weniger Saft fällt an.

FOTOS: JUWEL.COM; FREEPIK.COM

44 biomagazin


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KÜCHE & GARTEN

Das Erfreuliche: Bokashi kann eingelagert

werden. In Plastiksäcken an einem

kühlen Ort wie etwa dem Keller kann

Bokashi einige Monate auf seine Verwen -

dung warten. Wichtig ist lediglich, dass

möglichst jeder Sauerstoff entfernt wird

und die Säcke luftgeschützt versiegelt

werden. Alternativ kann Bokashi in Töpfe

gefüllt und umgedreht auf die Erde gelegt

werden. So wird die Erde langsam angereichert.

Schließlich kann Bokashi auch

eingegraben werden.

Der Vorteil von Kompost und Wurm kom -

post gegenüber Bokashi ist, dass unmittelbar

Erde entsteht, die sofort und ohne

weitere Aufbereitung verwendet werden

kann. Außerdem ist keine Ruhezeit notwendig,

die Komposter können laufend

„gefüttert“ werden. Sie riechen meistens

nach Wald. Im Idealfall wird beides

genutzt: Bokashi für den Dünger und die

hochwertige Anreicherung von Erde,

Kompost für die schnell verfügbare Erde

und die Verwertung von Materialien, die

nicht in den Bokashi-Kübel dürfen. Bei

zu viel Bokashi-Ferment landet einfach

ein Teil im Kompost und beschleunigt

dort die Prozesse.

Die Pflanzen freuen sich

Wie wird Bokashi nun verwendet? Der

Kübel ist generell nur dann eine sinnvolle

Anschaffung, wenn die fermentierten

Abf älle auch verwertet werden können.

De facto erhält man damit zwei Pro duk -

te: den Saft und das Ferment. Der Saft ist

besonders nährstoffreich und kann als

potenter Dünger verwendet werden.

TERRA PRETA

Bokashi vermengt

mit Urgesteins mehl

oder Kohlepulver wird

Terra Preta genannt.

Das ist Portugiesisch

für „schwarze Erde“,

ein besonders

fruchtbares Substrat.

Ursprünglich stammt

Terra Preta aus dem

brasilianischen

Amazonasgebiet,

wo Indios den Boden

mit einem kompostierten

oder fermentierten

Gemisch anreicherten,

das aus Pflanzen resten,

menschlichen Fäkalien,

Dung und Holzkohle

bestand.

Er lässt sich jedoch nicht lagern und sollte

möglichst rasch aufgebraucht werden.

Als Dünger wird er etwa im Verhältnis

1:30 mit Wasser verdünnt, bei empfindlichen

Pflanzen empfiehlt sich sogar ein

Verhältnis von 1:100 bis 1:200.

Unverdünnt ist der Bokashi-Saft ein hervorragender

Rohrreiniger. Dafür wird er

in den Ausguss gekippt – nach einigen

Minuten Einwirkzeit kann nachgespült

werden. Im Mischverhältnis 1:100 ist der

Bokashi-Saft ein effizienter Kompost -

beschleuniger. Eine Mischung aus 500 ml

Wasser und 40 ml Bokashi-Saft ergibt ein

Pflanzenschutzmittel gegen Fliegen und

Blattläuse.

Bokashi-Ferment hat einen sehr nied -

rigen pH-Wert, ist also sauer. Daher sollte

es nie direkt und pur mit Pflanzen in Kon -

takt kommen – das würde sie um bringen.

Die Erde kann jedoch mit Bokashi-Fer -

ment hervorragend aufbereitet werden.

Dafür wird das Ferment in ein noch un -

be pflanztes Beet eingearbeitet. Nach ca.

zwei Wochen hat sich der pH-Wert der

Erde neutralisiert und Pflanzen oder

Saat gut kön nen eingesetzt werden. Alter -

nativ kann auch in Kübeln eine Erde-

Ferment-Mischung vorbereitet und zwei

Wochen stehengelassen werden. Dann ist

die Erde bereit für Pflanzungen. Darüber

hinaus kann das Ferment dem Kompost

bei gefügt werden, wo es den Kompostie -

rungs prozess beschleunigt.

n

FOTOS: JUWEL.COM; FREEPIK.COM


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LANDWIRTSCHAFT

Summ,

summ,

summ!

Bienchen, summ herum.

Ei, wir tun dir nichts zuleide,

flieg’ nur aus in Wald und Heide.

Summ, summ, summ,

Bienchen, summ herum.

Stirbt die Wildbiene aus, bleiben unsere Obstkörbe leer.

Damit das nicht passiert, wurde „Bee Wild“ ins Leben gerufen.

Werfen wir einen Blick auf dieses ambitionierte Projekt und die Bedeutung

der Biodiversität und des Insektenschutzes für die Zukunft unserer Ökosysteme.

Ohne sie wären unsere Obstkörbe so leer wie ein

Kühlschrank nach dem Wochenende. Bienen

sind die wahren Superhelden der Natur. Sie

fliegen von Blüte zu Blüte, sammeln Pollen und

bestäuben viele Pflanzenarten, die nicht nur für

die Natur selbst, sondern auch für die menschliche Ernährung

von entscheidender Bedeutung sind. Fakt ist: Rund ein Drittel

der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ist ohne Bestäu bung

durch Insekten nicht möglich.

In den vergangenen Jahren ist die Population der Wildbienen -

arten jedoch stark zurückgegangen. Etwa die Hälfte der rund

700 Arten weltweit gilt als gefährdet. Faktoren wie Pestizide,

Monokulturen, Klimawandel und die Zerstörung von natürlichen

Lebensräumen setzen den fleißigen Insekten zu. Der

dramatische Rückgang der Wildbienenpopulation stellt eine

ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt und die

Landwirtschaft dar. Es liegt jetzt also an uns, ihre Superkräfte

zu bewahren.

FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT

46 biomagazin


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LANDWIRTSCHAFT

Born to bee wild

Eines dieser wunderbaren Projekte ist

die Initiative „Bee Wild“ des österreichischen

Unternehmens Frutura, das

sich auf die Produktion von Obst und

Gemüse spezialisiert hat, sich aber auch

seit Jahren für nachhaltige Landwirt -

schaft und den Schutz der Natur engagiert.

Initiator Manfred Hohensinner hat

es sich zur Aufgabe gemacht, Wildbienen

zu schützen und die Biodiversität zu fördern.

„Meine Enkelkinder sollen mal sagen kön -

nen, dass der Opa getan hat, was in seinen

Möglichkeiten stand, um die Welt zu

retten“, umreißt er seine Beweg gründe.

Dazu hat er ein Konzept ent wickelt, das

nicht nur die Lebens bedin gungen für

Bienen verbessert, sondern auch langfristig

einen positiven Einfluss auf die gesamte

Landwirtschaft hat.

Lebensraum für Insekten

„Bee Wild“ basiert auf dem Prinzip der Schaffung

von Lebens räumen für Bienen und andere Bestäuber

auf landwirtschaftlichen Flächen. Im Zentrum steht

die Idee, auf den Feldern von Frutura sowie bei Part -

nerbetrieben gezielt Flächen zu integrieren, die speziell

für Bienen und andere Insekten aufbereitet und

gepflegt werden. Dabei umfasst das Konzept mehrere

Kernbereiche. So werden beispielsweise auf landwirtschaftlichen

Flächen sogenannte Blüh flächen angelegt,

die mit einer Vielzahl von einheimischen Pflan -

zen arten bepflanzt sind.

„Es ist an der Zeit, dass immer mehr Menschen

und Unter nehmen erkennen, wie wichtig der

Schutz der Wildbienen für unsere Zukunft ist.

Das Projekt ‚Bee Wild‘ leistet einen wichtigen

Beitrag zu dieser Erkenntnis – und zeigt, dass wir

gemeinsam einen Unterschied machen können.“

„BEE WILD“-INITIATOR MANFRED HOHENSINNER

Kinder sind besonders wichtig, um eine neue Generation von

umweltbewussten Verbrauchern und Landwirtschaftsakteuren

zu fördern, die den Wert der Biodiversität erkennen und sich

aktiv für deren Erhalt einsetzen

FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT

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LANDWIRTSCHAFT

Durch

Bildungsprogramme,

Workshops und Exkursionen

lernen Kinder und Jugendliche,

warum Bienen so wichtig für

unsere Umwelt sind

Diese Blumen bieten nicht nur Nektar

und Pollen, sondern tragen auch dazu

bei, die Biodiver sität zu fördern und die

Landschaft zu verschönern. Zudem werden

Hecken, Baumgruppen und andere

Strukturen integriert, welche Bienen und

anderen Tieren Schutz und Unterschlupf

bieten. Und schließlich wird in den An -

baugebieten weitgehend auf den Einsatz

von Pestiziden und chemischen Dünge -

mitteln verzichtet. Stattdessen kommen

natürliche Methoden zur Schädlings -

bekämpfung und Düngung zum Einsatz,

die den Boden und die Umwelt schonen.

„Bei zehn Hektar Anbaufläche legen un -

sere Landwirte zusätzlich einen Hek tar

Blühfläche an“, erklärt Hohensinner und

zieht eine durchaus beeindruckende

Zwischen bilanz: „So konnten bislang

etwa 500 Hektar Artenschutzfläche

geschaffen werden.“

Nur zusammen sind wir stark

Wie zu erkennen ist, setzt „Bee Wild“

sehr stark auf die Zusammenarbeit mit

Landwirten und Partnerbetrieben. „Das

ist richtig“, bestätigt Hohensinner, „denn

der Erfolg des Projekts hängt nicht nur

von den Maß nahmen auf den eigenen

Flächen von Frutura ab, sondern auch

von der Bereit schaft anderer Betriebe,

sich dem Kon zept anzuschließen.“

Die Initiative verfolgt dabei einen kooperativen

Ansatz, der es den Landwirten

er mög licht, aktiv am Bienen- und Insek -

ten schutz teilzunehmen und gleichzeitig

auch von den positiven Auswirkungen

dieser Maßnahmen auf ihre Betriebe zu

profitieren.

„Bee Wild“ bietet den Landwirten Unter -

stützung in Form von Schulungen, Saat -

gut für die Blühflächen sowie wissenschaftlicher

Begleitung, während die

Landwirte mit praktischen Lösungen zur

Förderung der Bienenpopulationen und

einer nachhaltigeren Landwirtschaft

aus gestattet werden.

Ab einem Euro

Artenschutz-Patron!

Der Schutz der Artenvielfalt kann so einfach

sein: Werden Sie Artenschutz-Patron

und beteiligen Sie sich am nachhaltigen

Schutz von Blumenweiden. So wird pro

gespendetem Euro in Ihrem Namen ein

Quadratmeter standortgerechter Blüh -

mischung gepflanzt und ein Jahr lang

bewirtschaftet. beewild.com

FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT

48 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 49

LANDWIRTSCHAFT

„Die Zusammenarbeit mit den Land -

wirten ist eine Win-win-Situation, bei der

alle Beteiligten von den positiven

Auswirkungen auf die Biodiversität und

die Landwirtschaft profitieren“, ist

Hohensinner überzeugt.

Neben landwirtschaftlichen Betrie ben

gibt es freilich noch viele weitere Partner,

die von Hohensinner mit ins Boot geholt

wurden, wie etwa verschiedene Natur -

schutz organisationen, die sich für den

Schutz der Bestäuberpopulationen und

der Artenvielfalt einsetzen, wissenschaftliche

Institutionen und Univer si täten,

politische und öffentliche Insti tu tionen,

Unternehmen aus der Land wirtschaftsund

Nahrungsmittelbranche sowie Bil -

dungseinrichtungen. „Kindergärten und

Schulen sind wichtig, um eine neue Ge -

ne ration von umweltbewussten Verbrau -

chern und Landwirtschaftsakteuren zu

fördern, die den Wert der Biodiversität

erkennen und sich aktiv für deren Erhalt

einsetzen“, erklärt Hohensinner, „durch

Bildungsprogramme, Workshops und

Exkursionen lernen Kinder und Jugend -

liche, warum Bienen so wichtig für unsere

Umwelt sind und wie jeder Einzelne

einen Beitrag zum Schutz der Bestäuber

leisten kann.“

Erste Ergebnisse lassen hoffen

Das „Bee Wild“-Projekt hat bereits beeindruckende

Ergebnisse erzielt. „Ein vergangenes

Jahr begonnenes, wissenschaftliches

Monitoring beweist, dass unsere

Bienenweiden unzählige Insektenarten,

Kleinsäuger und Vögel schützen“, zeigt

sich Hohensinner begeistert. Konkret

bedeutet das: Auf den Frutura-Flächen

und den beteiligten Partnerbetrieben ist

die Zahl der Bienen und anderer Bestäu -

berarten deutlich gestiegen. Die Blüh -

flächen bieten nicht nur Nah rung, sondern

auch Schutz und Raum zur Fort -

pflanzung. Darüber hinaus zeigt sich,

dass sich die biodiverse Gestaltung der

Felder positiv auf die Bodenqualität und

die Gesundheit der Pflanzen auswirkt.

Langfristig können durch diese Maß -

nahmen auch die Ernteerträge gesteigert

werden, da die Bestäubung effizienter

und die Widerstandsfähigkeit der Pflan -

zen gegenüber Schädlingen und Krank -

heiten erhöht wird. Nicht zu unterschätzen

ist aber auch das positive Image, das

teilnehmende Betriebe durch die Teil -

nahme an dem Projekt erhalten.

„Verbraucher legen zunehmend Wert auf

nachhaltige und umweltfreundlich produzierte

Lebensmittel“, so Hohensin ner,

„Unternehmen, die sich für Natur schutz

einsetzen, können sich als Vorreiter in der

Branche positionieren.“

Let’s get wild

„Bee Wild“ ist ein Leuchtturmprojekt für

nachhaltige Landwirtschaft und den

Schutz der Bienen – und es soll weiter

wachsen, um noch mehr Flächen für die

fleißigen Bestäuber zu schaffen und die

positive Wirkung auf die Landwirtschaft

und die Umwelt weiter zu verstärken.

Ein nächstes Ziel ist es, das Projekt auch

international auszubauen und weltweit

zur Förderung des Bienen- und Insekten -

schutzes beizutragen. In einer Zeit, in der

die globale Biodiversität immer weiter

zu rückgeht, ist es wichtig, dass mehr Un -

ternehmen, Organisationen und Einzel -

per sonen Verantwortung übernehmen

und aktiv zum Schutz der Natur beitragen.

Denn Hohensinner ist überzeugt:

„Das Summen darf nicht verstummen!“

biomagazin 49


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LANDWIRTSCHAFT

Bio

ist mittlerweile eine feste Größe

im heimischen Konsumverhalten.

Die Nachfrage nach Bio-Pro duk ten

in Österreich wächst stetig. Laut

der aktuellen Roll AMA-Erhebu ng

stieg der Bio-Einkaufswert um 3,7 %,

während die verkaufte Menge um 5,5 %

zunahm. Mit einem Marktanteil von 11 %

belegt Öster reich in ter national den dritten

Platz hinter Dänemark (11,8 %) und

der Schweiz (11,6 %).

!

Bio-Landwirt schaft nachhaltig

weiterentwickeln und neue Betriebe

bestärken, ihren Betrieb zukunftsorientiert

auf Bio umzustellen

Anteil der Biofläche in Prozent

In Österreich gibt werden 698.590

Hektar biologisch bewirtschaftet,

das entspricht 27,3 %

Anteil der Bio-Betriebe in Prozent

In Österreich gibt es momentan 24.099 Bio-Höfe,

das entspricht 23 % aller landwirtschaftlichen Betriebe

Österreich verzeichnet deutliche

Wachstumszahlen beim Bio-Einkauf

und die Nachfrage nach Bio steigt

weiter.

„Diese Zahlen bestätigen, dass Bio längst

kein Nischenprodukt mehr ist, sondern

fester Bestandteil des Alltags vieler Men -

schen. Das wachsende Bewusst sein für

Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl

treibt diese Entwicklung weiter voran“,

sagt Barbara Köcher-Schulz, Bio Marke -

ting managerin der AMA-Marke ting.

Auch Barbara Rieg ler, die BIO AUSTRIA-

Obfrau, be tonte Mitte Februar auf der

BIO FACH in Nürnberg, dass Konsumen -

ten auch in schwierigen Zeiten Bio-Pro -

dukten treu geblieben sind. Sie fordert

ein ambitioniertes Maßnahmenpaket der

Regierung, um den Ausbau der Bio-Land -

Zwei Barbaras im Einsatz auf der Biofach 2025

in Nürnberg (v.l.): Barbara Riegler, Bio Austria

und Barbara Köcher-Schulz, AMA-Marketing.

wirtschaft zu fördern und den steigenden

Bedarf nachhaltig zu decken. Derzeit

wirtschaften 23 % der österreichischen

landwirtschaftlichen Betriebe biologisch

und bewirtschaften 27,3 % der landwirtschaftlichen

Nutzfläche.

Nach dem Ausstieg von rund 1.000 Bio-

Betrieben, die seit 2022 aus unterschiedlichsten

Gründen aus der biologischen

Wirt schafts weise ausgestiegen sind, zeigt

sich nun eine Stabilisierung. Um den

wachsenden Bedarf langfristig abzusichern,

müssen bestehende Biobetriebe

gestärkt und neue Betriebe zur Umstel -

lung ermutigt werden.

n

QUELLE: BML, AMA 2024, BEARBEITET VON BIO AUSTRIA, ZAHLEN SIND VORLÄUFIG; FOTOS: FREEPIK / ALEKSANDARLITTLEWOLF; WIRESTOCK

50 biomagazin


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LANDWIRTSCHAFT

ZIRBENHOLZ

Natürlicher Schatz

für Wohlbefinden

und Nachhaltigkeit

QUELLE: BML, AMA 2024, BEARBEITET VON BIO AUSTRIA, ZAHLEN SIND VORLÄUFIG; FOTOS: FREEPIK / ALEKSANDARLITTLEWOLF; WIRESTOCK

Zirbenholz, gewonnen aus der Zirbel -

kiefer (Pinus cembra), wird für seinen

angenehmen Duft, seine gesundheitsfördernden

Effekte und seine nachhaltige

Gewinnung geschätzt. Die Zirbe wächst

in den Höhenlagen der Ost- und Westalpen und

trotzt dort extremen Wetterbedingungen.

Gesundheitliche Vorteile

und Schlafqualität

Zirbenholz enthält ätherische Öle, die sich positiv

auf das Raumklima auswirken. Besonders im

Schlafzimmer kann die Zirbe das Wohlbefin den

steigern. Ein Zirbenbett oder Möbel aus Zirben -

holz verbreiten einen wohltuenden Duft, der als

beruhigend empfunden wird. Eine Studie der

steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum

Research kam zu dem Ergebnis, dass sich das

Mate rial nachweislich auf das Wohlbefinden

auswirkt. Es soll die Herzrate bei körperlichen

und mentalen Belas tungen senken. Wissen -

schaftlich be wiesen sind diese Effekte der Zirbe

nicht, doch viele Menschen schwören auf die

entspannende Wirkung. Zirbenholz hat zudem

antibakterielle Eigen schaften. Das enthaltene

Pinosylvin wirkt gegen Bakterien, Pilze und

Motten, wodurch es nicht nur hygienisch, sondern

auch langlebig ist.

Nachhaltige, regionale Produktion

Die Gewinnung von Zirbenholz erfolgt in nachhaltiger

Forstwirtschaft, insbesondere in Öster -

reich. Die Holzernte wird streng kontrolliert,

um das natürliche Nachwachsen der Bäume zu

sichern. Zirbenwälder tragen zur Biodiversität

bei, schützen empfindliche Ökosysteme und

garantieren durch nachhaltige Erntemethoden

eine langfristige Nutzung.

Regionale Verar beitung minimiert Trans port -

wege und senkt CO₂-Emissionen. Gleich zeitig

werden lokale Handwerksbetriebe unterstützt,

die das traditionsreiche Wissen zur Holzverar -

beitung bewahren und weiterentwickeln.

Einsatzbereiche von Zirbenholz

Zirbenholz wird bevorzugt für Schlafzimmer -

möbel wie Betten, Schränke und Nachttische

ver wendet. Darüber hinaus kommt es in der

Innenausstattung und im Wellnessbereich zum

Einsatz. In Saunen sorgt es für eine beruhigende

Atmosphäre und unterstützt die Atemwege.

Eine ganz einfache Möglichkeit, von den vielen

Vor tei len der Zirbe zu profitieren, bieten Kissen,

ge füllt mit Holzspänen. Ob als Möbelstück,

Duftkissen oder „Zirberl“ – Zirbenholz bringt

ein Stück Natur in den Alltag und unterstützt

ein gesundes Wohnklima.

Erster Ansprechpartner in Österreich und Mit -

teleuropa ist übrigens der Kärntner Zirben holz -

händler Holz-Thurner in Kötschach-Mauthen.

Seit 1973 bedient die Firma Wünsche rund um

Zirbenholz für Kunden im In- und umliegenden

Ausland. Mehr als tausend Kubikmeter gängiger

Dimensionen sind ständig auf Lager und können

nach Kundenwunsch aufbereitet werden.

Auch Fichten- und Lärchenschnittholz werden

vermittelt, rund 4.500 Ladungen verlassen jährlich

das Lager vornehmlich nach Italien und in

die Schweiz. Weitere Infos: www.thu.at n

Die Samen, die vom Zapfen

umschlossen sind, werden

auch „Zirbelnüsse“ genannt,

obwohl sie keine Nüsse sind.

biomagazin 51


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TIERSCHUTZ

Tier des

Jahres

Seit Jahrhunderten hat er einen festen Platz in Kunst, Literatur und Folklore. Im Märchen

wird er als schlau und gerissen dargestellt, oft als Symbol für Anpassungsfähigkeit und List.

Gleichzeitig gilt er als „Hühnerdieb“ und Opportunist.

Gegen Gams und Ziesel hat er sich durchgesetzt – bei

der Wahl zum Tier des Jahres 2025 – der Rotfuchs.

Mit seiner Anpassungsfähigkeit und dem markan ten

Aussehen begeistert er sowohl Naturfreunde als

auch Wissenschaftler. Sein gelb- bis rotbraunes Fell, die spitzen

Ohren und der buschige Schwanz mit weißer Spitze machen ihn

unverkennbar. Als Überlebenskünstler lebt er in vielfältigen

Lebensräumen, von Wäldern über Halbwüsten und Hochge bir ge

bis hin zu Großstädten. Dort findet er Nahrung in Parks, Gärten

und sogar Mülleimern, bleibt jedoch scheu und zeigt sich dem

Menschen nur selten.

Meister der Sinne: Sein Geruchssinn ist 400-mal besser als

der des Menschen, und seine Augen sind ideal an Dunkelheit

angepasst, sodass er auch nachts effizient jagen kann. Der

Schwanz dient nicht nur der Kommunikation mit Artgenossen,

sondern auch als eine Balancehilfe und Wärmespender. Diese

Fähigkeiten machen ihn zu einem der erfolgreichsten Raubtiere

der Welt.

Füchse leben in Familien, als Paare oder Einzelgänger. Die traditionelle

Fuchsfamilie besteht aus einem Elternpaar und den

Jungen eines Jahres, wobei gelegentlich ältere Nachkommen

bleiben dürfen. Während der Jungenaufzucht jagen Füchse

auch tagsüber und passen sich mühelos an die Verfügbarkeit

von Nahrung an.

Für den Naturschutzbund ist der Rotfuchs vor allem ein faszinierendes

Wildtier, das eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt.

Als „Gesundheitspolizist“ reguliert er durch die Jagd auf kranke

und schwache Tiere die natürliche Balance. Sichtungen des

Rotfuchses können auf der Platt form naturbeobachtung.at

geteilt werden. Die gesammelten Daten dienen der Forschung

und dem Schutz dieser beeindruckenden Tiere.

n

FOTO: INGIMAGE

52 biomagazin


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TIERSCHUTZ

FOTO: INGIMAGE

Jungfüchse entwickeln sich schnell.

Nach fünf bis sieben Wochen sind

sie von der Muttermilch entwöhnt.

Nach etwa vier Wochen bringen

die Eltern feste Nahrung zum Bau.

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AUS 2. HAND

Ida hat den Stuhl aus einem Container,

der vor ihrem Haus stand. Mit ein

bisschen Geschick wird daraus wieder

ein brauchbares und vor allem schönes

Möbelstück.

FAST FURNITURE

bedeutet, dass Möbel

nach immer kürzerer

Lebensdauer entsorgt

werden. Um das Leben

der Möbel jedoch zu

verlängern, bieten sich

Lösungen wie Re-Use

oder Upcycling an,

aber schon beim

Neu kauf kann diesem

Trend entgegengewirkt

werden.

Das zweite Leben

unserer Möbel

FOTOS: FREEPIK.COM

54 biomagazin


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AUS 2. HAND

FOTOS: FREEPIK.COM

Die Produktionsbedingungen

und die Materialien unserer

Möbel führen zu einer immer

kürzeren Lebensdauer. Sie

sind ebenso kurzlebigen Trends unterworfen

wie Kleidung, Frisuren, Diäten

oder Sportprogramme. Die Motive der

Produ zenten liegen auf der Hand: Je

trendbewusster die Menschen, desto

eher tauschen sie Wohnaccessoires und

Möbel laufend aus, um den proklamierten

Trends zu entsprechen.

Dabei wäre laut Statistik Austria für etwa

die Hälfte der Österreicher die Umwelt -

freund lich keit von Produkten auch beim

Möbelkauf wichtig. Das ist angesichts

steigender Umsatzzahlen auf dem Möbel -

sektor ein Lichtblick.

„Allerdings gibt es nur wenig Infor ma tio -

nen über Herkunft und Art der verarbeiteten

Hölzer“, räumt Carina Brone der,

MSc vom Umwelt bun des amt ein. „Daher

ist anzunehmen, dass das Bewusstsein

für diese Aspekte be grenzt ist. Erste

Fortschritte zeigen sich durch den wachsenden

Gebraucht mar kt.“

Für Möbel gilt als Lösung viel zu oft und

viel zu schnell der Sperrmüll – im besseren

Fall. Kreislaufwirtschaft und Abfall -

vermeidung gestalten sich zudem als

schwierig, wenn Produkte günstig und

schadstoffbelastet produziert wurden –

eine lange Nutzung ist nicht nur nicht

angesagt, sondern oft gar nicht möglich.

Dabei leiden gleichzeitig unsere Wälder,

die ihrer Schätze beraubt werden, und

das für eine viel zu kurze Lebensdauer.

Lösungen verfügbar

Lösungen beginnen schon beim Kauf,

denn hochwertige, gut verarbeitete Mö -

bel aus umweltfreundlichen Materia lien

halten länger und sind auch besser für

ein zweites Leben verwendbar.

Apropos zweites Leben: IKEAs „Second

Life“-Abteilungen oder Plattformen wie

willhaben.at stellen Alternativen für die

Entsorgung dar, wenn die Möbel grundsätzlich

intakt sind. Es gibt also Möglich -

keiten, Fast Furniture zu umgehen und

eine nachhaltigere Strategie zu verfolgen.

Wir können von vornherein Second-

Hand-Möbel kaufen. Wir können unsere

Möbel reparieren, vielleicht mit neuen

Griffen oder etwas Farbe „aufmotzen“,

statt sie gleich wieder zu entsorgen, wenn

sie nicht mehr unseren Ansprüchen ge -

recht werden. Oder wir upcyceln sie: in

Eigenregie oder mithilfe professioneller

Upcycler.

Eine weitere Möglichkeit ist, Möbel um -

weltschonend zu entsorgen. Wie das

geht? Nicht der Restmüll ist das Ziel, sondern

Altstoffsammelzentren, Recycling -

höfe oder Sperrmüllsammlungen.

Pro fessionelle Entrümpelungsdienste fin -

den den geeigneten Entsorgungsort für

jedes Möbelstück. Schließlich kann man

in takte oder nur geringfügig reparaturbedürftige

Möbel auch verkaufen, spenden

oder verschenken. Das funktioniert

on line und direkt bei karitativen Ein rich -

tun gen wie etwa Inte gra tionshaus oder

Caritas. So können andere Men schen den

Möbeln ein zweites Leben bescheren und

allen ist geholfen: Ihnen, den neuen Be -

sit zern – und vor allem der Umwelt.

Sinnvoller Re-Use

Die Wiederverwendung von Möbeln – auf

neu deutsch „Re-Use“ – sorgt für eine Le -

bens verlängerung der guten Stücke. „Die

EU schreibt eine Berichtspflicht zur

Wiederverwendung vor. Die Daten dazu

werden von den Mitglieds staa ten alle drei

Jahre an die europäische Umwelt agentur

gemeldet“, berichtet Broneder. „In Öster -

reich wurden 2021 etwa 58.000 Tonnen

Möbel wiederverwendet, hauptsächlich

bezogen über Online-Plattformen.“ ➥

biomagazin 55


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 56

Wohin mit alten Möbeln?

UPCYCLING, VINTAGE:

Eigenständiges Upcycling: Anleitungen bei Baumärkten

und in sozialen Medien

Möbel Upcycling – aus Alt mach Einzigartig:

annis-artandliving.at

Alte Möbel kaufen im Online-Shop:

chary-chic.at/online-shop

Kellerwerk upcycling design: kellerwerk.at

Tanacuna – Möbel-Makeover: tanacuna.com

Matwash Matratzenreinigung: matwash.at

Professionisten für Reparatur: reparaturfuehrer.at

SECOND HAND:

Carla – die Shops der Caritas: carla.at

Willhaben – Digitaler Marktplatz: willhaben.at

Kleinanzeiger & Flohmarktkalender: flohmarkt.at

Second Hand Online Markt: widado.com

Online-Börse „So gut wie NEU“: sogutwieneu.at

Volkshilfe-Shops: volkshilfe-ooe.at/volkshilfe-shops/shops

SPENDEN, VERSCHENKEN:

Caritas – Sachspenden: caritas.at/spenden-helfen/spenden/

weitere-spendenmoeglichkeiten/sachspenden

Carla – die Shops der Caritas: carla.at

Volkshilfe – Sachspenden: volkshilfe-wien.at/sachspenden

Verein Ute Bock: fraubock.at/de

Integrationshaus: integrationshaus.at

Möbellager der Stadt Graz: nachhaltig-in-graz.at/

moebellager-der-stadt-graz

ReVital-Shops: revitalistgenial.at/shops

Bei Re-Use spielt die Vorbereitung zur Wiederverwendung eine

wichtige Rolle. „Der Prozess umfasst die Prüfung, Reini gung

und Reparatur der Produkte. Nach Abschluss der Maßnahmen

gilt das Produkt offiziell nicht mehr als Abfall“, so die Mitar bei -

terin des Umweltbundesamts. Reparatur ist eine wichtige Stra -

tegie im Kampf gegen Fast Furniture. Was nicht in Eigenregie

erfolgen kann, erledigen Professionisten. Hilfreiche Kontakte

dazu finden sich auf reparaturfuehrer.at.

Vorbereitet für den Sperrmüll

2022 fielen in Österreich rund 251.000 Tonnen Sperrmüll aus

Haushalten und ähnlichen Einrichtungen an, wobei Mö bel,

Matratzen, Sanitäreinrichtungen, Fenster, Bodenbelagsrollen,

Teppiche wesentliche Bestandteile darstellen. Aus anderen

Herkunftsbereichen stammen weitere 48.000 Tonnen.

„Möbel – exklusive Teppiche, inklusive Ma tratzen – machen laut

einer OÖ-Sperr müllanalyse etwa 39 % des Sperrmülls aus“,

berichtet Broneder. Hochgerechnet werden demnach etwa

100.000 Tonnen Möbel von Haushalten als Abfall im Sperr müll

entsorgt. „Sperrmüll wird zumeist mechanisch vorbehandelt,

Wäre doch schade, wenn Möbel einfach so

auf dem Sperrmüll landen, denn irgendjemand

hat bestimmt Verwendung dafür

das heißt sortiert, zerkleinert und getrennt, bevor dieser zum

Recycling bzw. zur endgültigen Entsorgung weitergeleitet wird.

Der überwiegende Teil wird thermisch verwertet, nur eine kleine

Fraktion, darunter Metal le und Alt holz, wird recycelt. Öster -

reichweit stehen 94 Sortier- und Aufbereitungsanlagen sowie 13

mechanisch-biologische Behandlungsanlagen zur Vor be hand -

lung zur Verfügung“, heißt es seitens des Umweltbundesamts.

Upcycling im Trend

Es ist vor allem eine Frage der Angebote, ob Möbel auf dem

Sperrmüll landen oder einer neuen Nutzung zugeführt werden.

In den sozialen Medien macht sich seit geraumer Zeit ein Trend

breit, der durchaus Zukunft s potenzial hat: eigenständiges

Upcycling ausgedienter Möbel.

FOTOS: FREEPIK.COM/EYEEM; UMWELTBUNDESAMT/B.GRÖGER

56 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 57

AUS 2. HAND

„Durch illegale Entsorgung in der Natur oder

Verbringung ins Ausland gehen Ressourcen für die

Wiederverwendung und das Recycling verloren.“

CARINA BRONEDER, MSC, UMWELTBUNDESAMT

FOTOS: FREEPIK.COM/EYEEM; UMWELTBUNDESAMT/B.GRÖGER

Greenpeace hat ein paar Ideen, die den

Start mit Upcycling einfach machen:

Unterschiedliche Haken und verbogenes

Besteck sammeln, auf ein Altholzbrett

schrauben – fertig ist die neue Garderobe.

Aus zwei Europaletten und vier Rollen

entsteht ein praktischer Couchtisch und

übereinandergestapelte Wein- oder Obst -

kisten ergeben ein simples Wandregal.

Upcycling kann aufwendig und mithilfe

von Experten betrieben werden oder im

Do-it-yourself-Modus. Soziale Medien

bieten haufenweise Reels an, wie das

geht. Übrigens: Matratzen müssen auch

nicht gleich entsorgt werden, nur weil sie

fleckig und schmutzig sind. Regelmäßige

Reinigung kann die Nutzungsdauer auf

15 bis 20 Jahre verlängern. Das erste Un -

ternehmen in Österreich, das sich da rauf

spezialisiert hat – matwash.at.

Entsprechend hochwertig kann Second-

Hand-Ware sein. Einige Möbelmärkte

machen dies vor und bieten wie IKEA

„Second Life“-Abteilungen an. Wer seine

guten, aber ungeliebten Möbel loswerden

möchte, kann auch auf die Dienste von

Plattformen wie etwa willhaben.at oder

ebay.com zurückgreifen.

Neukauf unter Bedingungen

Natürlich passiert es, dass sich Möbel

weder verschenken, verkaufen, spenden

noch upcyceln lassen, weil sie schlichtweg

das Lebensende erreicht haben. Ist

ein Neukauf unumgänglich, gilt es, auf

nachhaltige Produktion zu achten.

Leider garantiert derzeit laut Greenpeace

kein einziges verfügbares Umweltsiegel,

dass Möbel tatsächlich aus nachhaltig

angebautem Holz gefertigt wurden.

Wichtig sei laut der Umweltschutz orga -

nisation daher, auf Tropenhölzer wie

Teak, Mahagoni oder Akazie zu verzichten.

Massivholzmöbel in zeitlosem Design

sind billigeren, aber minderwertigeren

vor zuziehen, denn ge nerell zeichnen sie

sich durch ein längeres Leben aus. Lokale

Hersteller sind dabei ohnehin die bessere

Entscheidung als lange Transportwege,

die das Klima belasten.

Entsorgungsprobleme bereiten außerdem

laut Umweltbundesamt fest verbaute

Materialien wie eingebaute Elektronik,

Batterien oder Leuchtmittel, und Ver -

bundstoffe, die ebenfalls die Recycling -

optionen reduzieren. „Außerdem gehen

durch illegale Entsorgung in der Natur

oder Verbringung ins Ausland Ressour -

cen für die Wiederverwendung und das

Recycling verloren“, ergänzt Broneder.

Finger weg von Fast Furniture

Fast Furniture bezieht sich auf massenhafte

Produktion preisgünstiger Mö bel

von oft minderer Qualität, die für einen

kurzen Lebenszyklus konzipiert sind.

„Diese werden häufig aus minderwertigen

Mate rialien im Verbund hergestellt,

die schwer zu trennen und zu recyceln

sind. Daher gilt es, vorrangig die Heraus -

forderung bezüglich der Steigerung des

nachhaltigen Konsums und der Verlän -

ge rung der Nutzungsdauer zu meistern“,

betont Broneder.

Lösungsvorschläge gibt es dafür einige,

wie soeben aufgelistet: Neben Reparatur,

Second-Hand-Möbeln oder Upcycling

platziert das Umweltbundesamt jedoch

einen wichtigen Fokus auf die Bewusst -

seinsbildung. Im nachhaltigen Konsum

liegt ein großer Hebel für die effiziente

Nutzung von Ressourcen und die Abfall -

vermeidung. Die Devise lautet „Weniger

konsumieren, länger verwenden“. Damit

die Konsumenten nachhaltigere Kaufent

scheidungen treffen, müssen sie dafür

in formiert und sensibilisiert werden.

„Dabei können Bildungsprogramme und

Ini tia tiven eine wichtige Rolle spielen“, so

Broneder.

n

biomagazin 57


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 58

RECYCLING

FUTURE WASTE

Abf älle der

Energiewende

PV-Anlagen, Windräder, Lithium-Ionen-Batterien zählen zu

Future Waste, dem sogenannten Abfall der Zukunft. Dieser stellt

die Abfallwirtschaft immer wieder vor Heraus forderungen – sei

es aufgrund fehlender Recyclingverfahren, enorm steigender

Mengen oder fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen.

In den letzten Jahrzehnten sind

durch die Energie- und Mobilitäts -

wende in no vative Produkte entstanden,

die in Zukunft recycelt werden

mussen. Anfangs entsteht „Abfall der

Zukunft“ in relativ geringen Mengen und

spielt in der Abfallwirtschaft zunächst

keine Rolle. Ist der Produktlebenszyklus

zu Ende, muss die Abfall- und Ressour -

cen wirt schaft darauf vorbereitet sein und

angemessene Recyclingverfahren bereithalten

– denn jeder Abfall enthält wertvolle,

wieder verwertbare Ressour cen, oft

auch kritische Rohstoffe. Dazu gehören

einerseits neue Produkte mit langer

Lebensdauer, wie Lithium-Ionen-Batte -

rien, die bereits seit den 90er Jahren auf

dem Markt sind, rund zehn Jahre verwendbar

sind und deren recycelbare

Menge bisher überschaubar war.

Andererseits gehören zu Future Waste

auch Produkte, die neu auf den Markt

kommen und deren Mengen stetig steigen

werden, wie Photovoltaik- und Wind -

kraftanlagen. Diese Produkte erfordern

neue Sammelsysteme und Recyclingver -

fah ren, um die wachsenden Mengen in

naher Zukunft bewältigen zu können.

PV-Anlagen zu 90 % verwertet

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz

hat sich Österreich bis 2030 das Ziel ge -

setzt, zu 100 Prozent bilanziell sauberen

Strom zu produzieren. Der Ausbau der

Erneuerbaren, insbesondere von Photo -

vol taik-Anlagen boomt daher. Allein in

Österreich ist die PV-Leistung von 2022

um 36 Prozent gestiegen und hat sich

innerhalb von nur zwei Jahren nahezu

verdoppelt, wodurch künftig auch ein

Markt neuer Abfälle entsteht.

Photovoltaikanlagen, die aus dem Halb -

lei termetall Silizium bestehen, können

die Recyclinganlagen bereits heute zu 90

Prozent verwerten. Dabei werden die

Module mechanisch zerkleinert und in

die Mate rialarten Metall, Kunststoff oder

Glas ge trennt. Außerdem werden wertvolle

Me talle wie Kupfer, Silber und Blei

rückgewonnen.

58 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 59

RECYCLING

Bis 2050 rund 64.000 Tonnen

recycelbare PV-Module erwartet

Laut dem Statusbericht des Bundesab -

fallwirtschaftsplans von 2024 machen die

gesammelten Photovoltaik-Module derzeit

nur 0,01 % der Gesamtmasse in der Kategorie

Elektro- und Elektronikalt ge räte aus, das

entspricht in etwa 12 Ton nen. Die meisten

PV-Module haben eine Lebensdauer von

etwa 20 bis 30 Jahren.

Bis 2050 wird eine Menge von ca. 64.000

Tonnen entsorgter PV-Module erwartet, das

größte Abfallaufkommen wird für das Jahr

2074 mit rund 106.000 Tonnen pro gnos -

tiziert. „Wir können schon heute alte Pho to -

voltaikmodule recyceln und Wer t stoffe zu -

rück in den Kreislauf bringen. Mit der

Energiewende stehen wir jedoch vor neuen

Dimensionen, die aus heutiger Sicht noch

schwer abschätzbar sind“, er klärt Prof.

Roland Pomberger von der Montanuni ver si -

tät Leoben.

„Gerade bei PV sind wir immer häufiger mit

Early-Loss-Problemen konfrontiert. Das

bedeutet, dass manche Produkte – etwa

durch Pro duktionsfeh ler – vorzeitig beschädigt

werden und früher als ge dacht recycelt

werden müssen.

Viel schwerwiegender und häufiger sind

allerdings Schäden, die durch Unwet ter -

katastrophen entstehen und schwer vor -

auszusagen sind,“ ergänzt Pomberger.

PV-Alt mo dule können in Österreich im

Altstoffsammelzentrum abgeben werden,

auch die Hersteller sind dazu verpflichtet

diese wieder anzunehmen – dies ist durch

dieElektroaltgeräte-Verord nung geregelt.

FOTO: RAWPIXEL.COM; POMBERGER

Windkraft: 918.000 Tonnen neuer Abfall

Im Jahr 2022 waren in Österreich rund 1.366 Wind ener gieanlagen installiert.

Bei einer Nutzungsdauer von rund 25 Jahren zählen diese auch zu Future

Waste – mit steigender Anzahl wird die Menge in den nächsten Jahren weiter

zunehmen. Schätzungsweise werden so im Jahr 2050 rund 7,4 Mio. Tonnen

verbauter Materialien anfallen, davon ca. 5,86 Mio. Tonnen an Fundamenten,

960.000 Ton nen Türme (Windradmast), 367.000 Ton nen Gondeln (Maschi -

nen haus), 131.000 Tonnen Rotorblätter und 93.000 Tonnen Naben. Ent spre -

chend der Nutzungsdauer ist das größte Abfallaufkommen für das Jahr 2068,

mit einem Gesamtaufkommen von 918.000 Tonnen (inklusive rückgebauter

Fundamente), zu erwarten.

„Die Arbeitsgruppe „Future Waste

& Abfallwirtschaft“ beschäftigt

sich vorrangig mit systemisch

orientierten Fragestellungen

der Abfallwirt schaft sowie

dem Life Cycle Assessment

von abfallwirtschaftlichen

Stoffströmen und Prozessen.“

PROF. ROLAND POMBERGER,

MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN

Mobilitätswende benötigt eigene Recyclinganlagen

Obwohl Lithium-Ionen-Batterien seit den 1990er Jahren auf dem Markt sind,

zählen sie ebenfalls zum Abfall der Zukunft. Aufgrund des Wandels zur Elek -

tro mo bi lität und der zunehmenden Nutzung von Elektrofahrzeugen, steigt

die Anzahl der Batterien stark an – allein in Österreich ist laut des Bundes -

verbands Elektro mo bilität der E-Auto-Bestand auf 169.124 (gegenüber 44.507

im Jahr 2020) gestiegen. Die Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien

sind zwar bekannt, eine Recyclinganlange gibt es in Österreich bis dato aber

noch nicht. Bis sich eine An lage dafür rechnet, braucht es enorme Input -

mengen, das ist hierzulande noch nicht der Fall.

Hier anfallende Batterien werden aktuell in umliegenden Nachbar län dern,

z.B. in Deutschland, recycelt. Bei den steigenden Mengen wird es aber laut

Verband Österreichischer Entsorgungs be triebe (VOEB) früher oder später

auch hierzulande Anlagen für Batterien geben, um die Rückgewinnung kritischer

Roh stoffe wie Kobalt sicherzustellen zu können. „Durch die Energie -

wende kommen neue Abfälle auf uns zu. Der große Vorteil ist, dass wir durch

geeignete Recycling ver fah ren die Materialien im Kreislauf halten können.

Schon heute entstehen aus alten Fundamenten neue Brücken oder andere

Pro dukte. Das ist neben der Re duktion des CO 2 -Ausstoßes auch der gro ße

Vor teil gegenüber fossilen Energieträ gern“, bestätigt Pomberger. n

biomagazin 59


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 60

ENERGIE

Mit Sonne das

Klima retten

Die deutsch-österreichische Obrist Group

hat ein Verfahren zur Herstellung von

„grünem Methanol“ entwickelt.

Jetzt geht es darum, diese Innovation

auch in der Praxis umzusetzen.

Anfang Jänner war es quasi amt lich: Mit einer globalen

Durch schnit ts temperatur von 15,1 Grad war 2024 war das

wärmste Jahr seit dem Be ginn der Messungen, so heißt es in

der Klima bilanz des EU-Klima wan del diens tes Coper nicus.

Temperaturrekorde gab es aber nicht nur zu Lande, sondern

auch im Wasser: An der Oberfläche der Ozeane wurden im letzten

Jahr durchschnittlich knapp 20,9 Grad gemessen – um 0,5 Grad mehr als

im Schnitt der Jahre 1991 bis 2020. Auch die Hauptursache der Nega tiv -

rekorde ist bekannt. Es ist der kontinuierliche weltweite Anstieg der

Treibhaus gas emissionen. Prognosen zufolge erreichen auch sie 2024 mit

37,4 Milliarden Tonnen CO 2 (plus 0,8 %) einen neuen Rekordwert.

METHANOL: Schlüssel zur Umstel lung

Genau hier dockt Frank Obrist, Geschäftsführer der 1996 gegründeten

und auf Innovationen für globale, nachhaltige und CO 2 -senkende Energie -

kon zepte fokussierten Obrist-Group, an. Das deutsch-österreichische

Unter nehmen setzt auf grünes Methanol. Ganz generell gilt das Wasser -

stoffderivat Me tha nol als Schlüssel für die Umstellung der Weltwirtschaft

von fossilen auf er neuerbare Energien und ist als ein universeller

Energieträger für die Industrie pro duk tion, den Gebäudesektor und den

Verkehr (E-Fuels) nutzbar.

Es ist bei Normaltemperatur flüssig, lässt sich in Behältern nahezu unbegrenzt

speichern und kann über alle herkömmlichen Transportwege wie

Pipelines, Tank schiffe, Eisenbahnwaggons oder Lastwagen leicht verteilt

werden. Herkömmliches graues Methanol wird aus Kohle oder Erdgas

gewonnen, zusammen mit Ammo niak, Ethylen und Pro py len als Grund -

chemikalien.

60 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 61

ENERGIE

Eine sogenannte Gigaplant arbeitet wie

ein „CO 2 -Staubsauger“. Dabei wird im Zuge der

Methanol herstellung der Atmosphäre mehr Kohlendioxid

entzogen als bei der späteren Verbrennung freigesetzt wird

FOTOS: OBRIST GROUP; INGIMAGE

Statt fossiler Energieträger nutzt Obrist

hingegen die Kraft der Sonne. „In der Zwick -

mühle zwischen zunehmender Erder wär -

mung durch die weitere Nutzung fossiler

Energien und den Unwägbarkeiten einer

bloß von Wind und Sonne abhängigen Ener -

gieversorgung gibt es einen Ausweg, nämlich

Sonnenenergie, aber nicht in Form von

elektrischem Strom, der sich nur schwer

speichern und transportieren lässt, sondern

als grünes Methanol“, sagt Obrist, der dies

auch als aFuel ® , also Atmospheric Fuel, be -

zeichnet – schließlich kommt alles, was dazu

benötigt wird, aus der Atmosphäre.

In einem eigens entwickelten, serienreifen

Verfahren wird der Umgebungsluft zur

Gewinnung des grünen Methanols, vereinfacht

gesagt, Wasser entzogen und mittels

Solarenergie zunächst in Wasserstoff und

dann in Methanol umgewandelt. Dabei wird

der Atmosphäre mehr CO 2 entzogen als bei

der späteren Verbrennung emittiert wird.

Übrigens: Mit 1,38 Kilogramm CO 2 , das aus

der Luft geholt wird, lässt sich bis zu einem

Kilogramm Methanol erzeugen. ➥

biomagazin 61


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 62

ENERGIE

Vom Erfinder des Wankelmotors

zur Antriebstechnologie und

dem Kraftstoff der Zukunft

Im ehemaligen „Felix Wankel Forschungs -

institut“ in Lindau am Bodensee hat nun die

OBRIST DE GmbH ihren Sitz. Heute fungiert

das historische Wahrzeichen als OBRIST

Tech-Center und ist das Herzstück grüner

Innovation und Entwicklung.

Das von Obrist – die Gruppe hält weltweit

über 252 angemeldete und 128 vergebene

Patente – entwickelte und patentierte

Direct-Air-Captu re-Verfahren (DAC)

funktioniert gleichsam wie ein „CO 2 -

Staubsauger“: Die Atmosphäre wird von

dem Kohlendioxid, das durch die Indus -

trialisierung über Jahrzehnte hinweg

emittiert wurde, gereinigt.

Aus diesem Grund sei das Obrist Verfah -

ren auch „sub-zero“, weil netto nicht nur

kein CO 2 freigesetzt – was der Nulllinie bei

den Emissionen entspräche –, sondern

der CO 2 -Gehalt in der Atmosphäre auch

gesenkt werde. „Um künftigen Generatio -

nen ein intaktes Klima zu hinterlassen,

müssen wir das durch die ex tensive Nut -

zung fossiler Brennstoffe ausgestoßene

Kohlendioxid wieder einfangen, also aus

der Atmosphäre entfernen“, so der ehemalige

Mitarbeiter von Felix Wankel, dem

Entwickler des gleichnamigen Motors.

Das DAC-Verfahren hat aber noch einen

weiteren entscheidenden Vorteil: Gegen -

über anderen Metho den zur CO 2 -Bin dung

kommt es mit sehr wenig Wasser aus und

funktioniert somit auch in Wüstenge bie -

ten, wo die Luftfeuchtigkeit häufig nur

zehn Prozent beträgt.

Solarparks in der Wüste

Genau dort, im Sonnengürtel der Erde,

soll das Verfahren nun auch in großem

Maßstab zur Anwendung kommen. „Im

Sonnengürtel der Erde ist Solarenergie

beinahe kostenfrei zu haben. Wenn wir

dort Methanolfabriken errichten, liegen

die Kosten für diesen erneuerbaren Ener -

gieträger mit knapp sechs Cent pro Kilo -

wattstunde deutlich unter allen fossilen

Brennstoffen, und zwar auch dann, wenn

man die Transportkosten dazurechnet“,

sagt Obrist.

Bereits im Vorjahr ist die Obrist Group

eine globale Allianz mit EWU Tech, DSE

Green Technology Holdings mit über 25

europäischen Technologiepartnern so wie

Global Enterprises zur Errichtung von

Gigaplants, einer Art riesiger Solarparks,

nach dem patentierten Obrist-Verfahren

eingegangen. Und das Interesse ist groß:

Gespräche über die Errichtung von Giga -

plants in Namibia, Ägypten, Thailand, den

USA sowie auf der arabischen Halb insel

sind den Unternehmensangaben zufolge

be reits fortgeschritten.

„Weil die Herstellung, der Transport und

die Nutzung von grünem Methanol um

ein Vielfaches kostengünstiger sind als

alle fossilen Brennstoffe oder sonstigen

Energieträger wie beispielsweise Kern -

kraft, stellen Investitionen in Gigaplants

ein äußerst lukratives Geschäftsmodell

dar“, ist Obrist überzeugt.

Auf rund 280 Quadratkilometern Grund -

fläche sollen knapp vier Millionen Ton nen

Methanol im Jahr hergestellt werden. Bei

heutigen Energiepreisen entspricht dies

einem Umsatzvolumen von etwa 4,3 Mil -

liarden US-Dollar pro Jahr. Die jährlichen

Betriebskosten werden auf rund 340 Mil -

lionen Dollar beziffert, sodass ein Brutto -

gewinn von beinahe vier Milliarden Dol -

lar im Jahr verbleibt. Die Baukosten für

eine Gigaplant in Höhe von kalkulierten

18,6 Milliarden Dollar wären demnach in

weniger als fünf Jahren eingespielt, was

einer jährlichen Rendite auf die Kapital -

kosten von über 21 Prozent entspricht. ➥

„Um künftigen Generationen ein intaktes Klima zu hinterlassen,

müssen wir das durch die extensive Nutzung

fossiler Brennstoffe ausgestoßene Kohlendioxid wieder

einfangen, also aus der Atmosphäre entfernen.“

FRANK OBRIST, GRÜNDER DER OBRIST GROUP

FOTOS: OBRIST GROUP; CHRISTIAN FLEMMING

62 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 63

ENERGIE

Neuer Green Job

für die Energiewende

Grundlagen der Fernwärme- und Installationstechnik

• Anwendung technischer Unterlagen

• Instandhaltung Fernwärmeerzeugung/-verteilungsanlagen, Heizungs-/Warmwasseranlagen

• Durchführungen Messungen und Dokumentationen

• Arbeitsplanung und -vorbereitung

• Bearbeitung verschiedenster Werkstoffe

• Maßnahmen zum Korrosionsschutz und zur Abdichtung

• Errichtung, Programmierung und Prüfung von Mess-, Steuerungs- und Regeleinrichtungen

• Beschaffung Ersatzteile und Verwaltung Lagerbestand

Fernwärmeerzeugung und -verteilung

• Technische Grundlagen rund um Errichtung, Funktion, Bedienung und Instandhaltung

von Erzeugungsanlagen, Verteilungssystemen und Übergangsstationen

• Durchführung einfacher Montage- und Demontagearbeiten

• Zusammenarbeit mit anderen Gewerken

Service von Heizungs und Warmwasseranlagen

• Technische Grundlagen und Installationsmöglichkeiten

• Instandhaltung und Service

• Funktionskontrolle und Störungsbehebung

• Effizienzoptimierung

Fernwärme zählt zu den sichersten und

zuverlässigsten Heizsystemen und

wird durch kontinuierliche technische

Weiterentwicklungen immer umwelt freun d -

licher. Dies ist eine wesentli che Grundlage

für Österreichs Ziel, klim a neutral zu werden.

Um den wachsenden Bedarf an Fernwär me

zu decken, sind spezialisierte Fachkräfte

nötig.

Der europaweit erste Lehrberuf als Fern -

wärmetechniker:in bietet eine fundierte

Qualifizierung und vermittelt umfassende

Kompetenzen, um in diesem neuen Beruf

an einer nachhaltigen Energiezukunft mitzuwirken.

Die Ausbildung wird in der Landes beruf s -

schule Zisterdorf in Niederösterreich und

ab Herbst 2025 in der Lehrberufsschule

Graz 4 angeboten. Nach einer Lehrzeit

von 3,5 Jahren wartet ein zukunftsfähiger

Green Job, der einen wichtigen Beitrag

zur Dekarbonisierung leistet.

Da die Bedeutung der Ferwärme- und

Fernkältetechnik weiterwachsen wird und

es noch keine speziell ausgebildeten

Fach kräfte in diesem Bereich gibt, ist mit

besten Berufsaussichten zu rechnen!

Mehr Infos: fernwaerme.at

FOTOS: OBRIST GROUP; CHRISTIAN FLEMMING

ADVERTORIAL


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 64

NACHHALTIG

Wirtschaftlich attraktives Business

Als Nebeneffekt entstehen rund 228.000

Ton nen Kohlenstoff im Jahr, aus dem sich

Fasern oder Kunst stoffe herstellen lassen,

was die Wirtschaft lichkeit der An lage steigert.

Dem Klima kommen die über 6,5 Millio -

nen Tonnen Sauer stoff zugute, die bei der

Methanolproduktion in jedem Jahr in die

Atmosphäre abgegeben werden.

„Hohe Wirtschaftlichkeit ist entscheidend,

um Investoren zu begeistern“, sagt Obrist,

„schließlich muss jedem Investor klar sein,

dass ein heutiger Einstieg in das Gigaplant-

Business in finanzieller Hinsicht in etwa so

ist, als ob man vor 20 Jahren bei Apple oder

vor 15 Jahren bei Tesla eingestiegen wäre.“

Für das Klima wichtiger als die Rendite: Die

Gigaplant soll jedes Jahr netto mehr als 6,2

Millionen Tonnen CO 2 aus der Atmosphäre

entfernen. Mit 2.700 Gigaplants, von Obrist

auch als „synthetische Wälder“ bezeichnet,

könnten fossile Energieträger Berechnun gen

zufolge vollständig ersetzt werden. Zum

Vergleich: Ein gleichgroßer natürlicher Wald

entzieht der Luft etwa eine halbe Million

Tonnen CO 2 im Jahr. Zudem ließe sich durch

den Betrieb dieser Anlagen der CO 2 -Gehalt

in der Atmosphäre wieder auf den des Jahres

1950 reduzieren.

Dass das Vorhaben aber auch auf Skepsis

stößt, ist Obrist durchaus bewusst. Dass das

Ingenieur- und Beratungsunternehmen ILF

Consulting Engineers, die Wirtschafts prü -

fungsgesellschaft BDO und die Patent- und

Rech ts anwaltskanzlei ETL-IP kürzlich im

Rahmen einer umfassenden Due Diligen ce

die technische und wirtschaftliche Mach bar -

keit der Gigaplants bestätigt haben, sollte

Zweiflern allerdings zumindest ein wenig

den Wind aus den Segeln nehmen.

„Viele Menschen können sich Dinge erst vorstellen,

nachdem sie wahr geworden sind“,

sagt Obrist und gibt Beispiele: „Das Smart -

phone war vor 20 Jahren undenkbar, bis

Steve Jobs 2007 das iPhone vorstellte. Die

Tesla-Idee des batterie-elektrischen Autos

wurde bei ihrer Vorstellung vor rund 15 Jah -

ren verlacht – heute ist der europäischen

Auto indus trie das Lachen vergangen. Und

genauso erscheint vielen heute das Kon zept

flüssiger Sonnenenergie als eine Utopie,

obgleich es längst realisierbar ist.“ n

Nicht vorne dabei

Das jährlich erscheinende Ranking des Climate Change Performance Index

(CCPI) vergleicht die Klimaschutz performance von insgesamt 63 Ländern,

die zusammen für über 90 % der weltweiten Treibhaus gas-Emissionen

verantwortlich sind. Die ersten drei Plätze blieben auch dieses Jahr wieder frei,

da kein Land ausreiche n d Maß nahmen umsetzt, um die Erderhit zung deutlich

unter 2°C zu halten.

Österreich belegt aktuell den 23. Platz, konnte sich im Vergleich zum Vorjahr zwar

um neun Plätze verbessern, erzielt jedoch in den meisten Kategorien nur eine

Be wer tung von „Medium“, in punkto Energie verbrauch sogar von „Very Low“.

Die Hauptkritikpunkte an den heimischen Klimaschutzbemühungen liegen in

fehlenden Fristen für das Verbot von fossilen Energieträgern und Heizungen,

sowie in der weiterhin bestehenden Ab hängigkeit von russischem Erdgas.

Außer dem fordert der Bericht ein Klima schutz gesetz mit sektorspezifischen

THG-Reduk tionszielen, welche trotz des nationalen Ziels bis 2040 klimaneutral

zu werden bisher nicht implementiert wurden.

Bemühungen nicht ausreichend. Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass Österreich

bei weitem nicht das einzige Land ist, das versäumt hat, genügend Klimaschutz -

maß nahmen zu ergreifen. Vor allem die G20-Staaten, welche insgesamt für etwa

75 % des THG-Aus stoßes verantwortlich sind, schneiden besonders schlecht ab.

Die USA und China belegen beispielsweise die Ränge 57 und 55 und erreichen

damit beide eine Bewer tung von „Very Low“.

Die fehlenden Ambitionen beim Klima schutz machen sich heuer auch statistisch

bemerkbar. 2024 ist mit Stand November das erste Jahr, in dem eine weltweite

Durchschnittstemperatur von mehr als 1,5°C über dem vorindustriellem Niveau

gemessen wurde. Es ist also höchst an der Zeit, dass die politischen Akteure die

Rahmenbedingungen für die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad rasch

realisieren. Damit könnten sie zugleich die in der ökologischen Trans formation der

Wirtschaft liegenden Chan cen ergreifen und im Sinn eines zukünftig nachhaltigen

Wohlstands nutzen. Weitere Infos dazu auf: energiefakten.at

n

Der Klimaschutz-Index

bewertet die Treibhausgas-

Emissionen, den Ausbau

erneuerbarer Energieträger,

den Pro-Kopf-Energiever -

brauch sowie politische

Rahmenbedingungen im

Hinblick auf das Erreichen

des 2-Grad-Ziels.

QUELLE: ENERGIEFAKTEN.AT; CLIMATE CHANGE PERFORMANCE INDEX (CCPI) 2025

64 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 65

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biomagazin 65


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:56 Seite 66

UNTERWEGS

Ohne

Klimarucksack

durch Europa

Nach wie vor werden Urlaubsreisen doch am liebsten mit dem Auto –

für individuelle Ziele – und dem Flugzeug – für entferntere Destinationen – absolviert.

Umweltverträgliche Verkehrsmittel nehmen nur langsam an Fahrt auf.

Zu reisen hat viele Vorteile: Man

gewinnt Abstand vom Alltag,

erweitert den Horizont, lernt

neue Menschen und Kulturen

kennen, verbessert möglicherweise seine

Sprachkenntnisse und hat dabei meist

jede Menge Spaß. Kein Wunder, dass

Reisen „in“ ist. Nach Angaben der Sta tis -

tik Austria haben allein zwischen Juli

und September des Vorjahres rund 64,5

Prozent der Gesamtbevölkerung ab 15

Jahren zumindest eine Urlaubsreise

unternommen. „Damit ist die Reiseinten -

sität auf den höchsten Wert seit Beginn

der quartalsweisen Aufzeichnungen des

Reiseverhal tens im Jahr 2000 gestiegen“,

so Statistik Austria-Generaldirektor Dr.

Tobias Tho mas bei der Präsentation der

Zahlen. Aber auch Geschäfts- und Kon -

gressreisen, die während der Pandemie

totgesagt wurden, haben ein Comeback

gefeiert.

Stresstest für die Umwelt

Die wiedergewonnene Reiselust hat allerdings

auch Schattenseiten. Ganz besonders

gilt dies für die Umwelt: So trägt

unter anderem der Bau von Hotels, Frei -

zeitanlagen und der erforderlichen Infra -

struktur zu einer weiteren Versiegelung

des Bodens bei, der Wasserverbrauch

sorgt in vielen Regionen für Wasser -

knappheit oder verschärft diese. Auch

zum Klimawandel trägt der Tourismus

sein Scherflein bei. Rund neun Prozent

der weltweiten Treibhausgasemissionen

sind 2019 auf den Tourismus entfallen,

geht aus einer im Vorjahr veröffentlichten

Studie der University of Queensland

in Australien hervor.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die globalen

Tourismus-Emissionen zwischen 2009

und 2019 um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen

sind – und damit doppelt so stark wie

die der Weltwirtschaft“, heißt es in der

Studie. In absoluten Zahlen bedeutet das

einen Emissionsanstieg von 3,7 Gi ga ton -

nen CO 2 pro Jahr auf 5,2 Gigaton nen.

Mittlerweile dürfte dieser Wert weiter

gestiegen sein. Schätzungen gehen davon

aus, dass bereits zehn bis zwölf Prozent

der globalen Treibhausgasemissionen

direkt und indirekt dem Tourismus zu -

zu ordnen sind. Der Hauptanteil der

Emissionen, konkret etwa 75 Prozent,

entsteht im Übrigen bei der An- und

Abreise der Gäste, sind doch nach wie vor

Flugzeug und Auto dabei die beliebtesten

Verkehrsmittel. So reisen etwa 75 Pro zent

mit dem Pkw an ihren Urlaubs ort in

Österreich, wie 2021 der Special Report

„Tourismus & Klimawandel“ des Austrian

Panel on Climate Change ge zeigt hat.

Daran hat sich nicht viel geändert: Zwar

ist laut Statistik Austria zumindest bei

inländischen Gästen im dritten Quartal

des Vorjahres der Anteil der Pkw-Reisen

auf den niedrigsten Wert seit 2006 gesunken,

aber er liegt immer noch bei 60,5

Prozent. Der Anteil der Flugreisen er -

reichte von Juli bis September 2024 mit

19,5 Prozent wieder das Vor-Corona-

Niveau von 2019 (19,7 Prozent).

FOTO: FREEPIK.COM / RANKOVIC

66 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:56 Seite 67

UNTERWEGS

FOTO: FREEPIK.COM / RANKOVIC

Die Wahl des Verkehrsmittels

Deutlich gestiegen ist die Beliebtheit der

Zugreisen: Immerhin 11,8 Prozent setzten

bei ihrer Urlaubsreise auf die Bahn. Vor

allem im Inland wurde mit 18,8 Prozent

vermehrt die Bahn genutzt. Bei Aus lands -

urlaub wurde nach Pkw (49,5 %) und

Flugzeug (33,7 %) jedoch häufiger der Bus

(7,8 %) als der Zug (6,7 %) genutzt.

Dass die Wahl des Verkehrsmittels einen

entscheidenden Anteil an den CO 2 -Emis -

sionen im Tourismus hat, ist somit naheliegend.

Denn die Emissionen der Ver -

kehrsmittel sind höchst unterschiedlich,

wie Berechnungen des Umweltbundes -

amtes zeigen. In diese Berechnung werden

sowohl die direkt während der Fahrt

ausgestoßenen Emis sio nen als auch die

bei der Produktion des Transportmittels

entstandenen, klimaschädlichen Luft -

schadstoffe einbezogen. Berücksichtigt

sind auch unterschiedliche Besetzungsund

Aus las tungs grade. Pro Reisekilo -

meter werden somit beim Flug pro Per son

rund 426 Gramm CO 2 ausgestoßen.

Fährt man mit dem Auto, reduziert sich

dieser Wert auf 216 Gramm und mit dem

Zug auf 14 Gramm pro Reisekilometer.

Ein Kilometer, der mit einem Diesel- oder

Benzinbetriebenem Auto zurückgelegt

wird, ist also 16-mal so klimaschädlich

wie ein Kilometer mit der Bahn, mit dem

E-Auto ist es Faktor sieben. Ein Kilometer

mit dem Flugzeug ist sogar 29- bis 55-mal

(Inlandsflug) so emissionsintensiv. Dabei

gilt: Je kürzer der Flug, desto höher ist

der CO 2 -Ausstoß pro Kilometer.

Beim Verbrennen von Kerosin entstehen

neben Kohlendioxid, auch Wasser dampf,

Rußpartikel, Schwefel- und Stick oxide.

Deren Auswirkun gen sind in der Atmos -

phä re rund dreimal größer als am Boden,

weiters bleiben die Schadstoffe Umwelt -

schützern zufolge 100 Jahre und länger

in der Luftschicht. Die von Flugzeugen

erzeugten Kondens streifen und Schleier -

wolken verstärken das Aufheizen zusätzlich,

da sie die Wär me rück strahlung vom

Erdboden ins All reduzieren. ➥

biomagazin 67


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:56 Seite 68

UNTERWEGS

Salzburg-Budapest (546 km)

Verkehrsmittel Kosten Dauer. CO 2 -Ausstoß

Flugzeug 80,00 € 6h 45min (1 Stopp) 130,7 kg

Pkw (Diesel) 86,24 € 5h 37min 125,4 kg

Pkw (Benzin) 89,70 € 5h 37min 123,5 kg

Pkw (Elektro) 82,58 € 5h 37min 81,4 kg

Bus 35,00 € 7h 45min (direkt) 18,5 kg

Bahn 88,00 € 6h 6min (direkt) 16,8 kg

Salzburg-Berlin (730 km)

Flugzeug 83,00 € 1h 05min (direkt) 174,8 kg

Pkw (Diesel) 114,87 € 7h 27min 167,7 kg

Pkw (Benzin) 119,92 € 7h 27min 165,1 kg

Pkw (Elektro) 110,41 € 7h 27min 108,8 kg

Bus 48,00 € 10h 35min (direkt) 16,7 kg

Bahn 79,99 € 5h 52min (1 Umst.) 22,4 kg

Salzburg-Rom (951 km)

Vergleich

Wir haben die Verkehrsmittel für die vier Destinationen Berlin, Paris,

Budapest und Rom (Reisetag 8.2.2025) verglichen. Gesucht wurde

dabei jeweils die günstigste Variante auf den Reiseplattformen

checkfelix.com sowie thetrainline.com. Der CO 2 -Ausstoß wurde

mithilfe des CO 2 -Rechners von quarks.de berechnet (inkl. der CO 2 -

Emissionen aus der Herstellung der Fahrzeuge). Die Pkw-Kosten

(inkl. Abnutzung, angenommen wurden 6 €/100 km) für Verbrenner

wurden mithilfe des Fahrtkostenrechners unser-auto.org berechnet,

Mautkosten sind nicht inkludiert. Zur Berechnung der reinen Fahrt -

kosten bei den E-Autos wurden ein Stromtarif von 0,55 €/kWh und

ein Durchschnittsverbrauch von 27,5 kWh/100 km herangezogen.

Flugzeug 78,00 € 5h 50min 227,7 kg

Pkw (Diesel) 150,20 € 10h 40min 218,4 kg

Pkw (Benzin) 156,23 € 10h 40 min 215,1 kg

Pkw (Elektro) 143,84 € 10h 40min 141,8 kg

Bus 51,00 € 16h 20min (1 Umst.) 32,3 kg

Bahn 156,90 € 16h 49min (2 Umst.) 29,2 kg

Salzburg-Paris (988 km)

Flugzeug 158,00 € 5h 50min (1 Stopp) 236,5 kg

Pkw (Diesel) 156,04 € 10h 20min 226,9 kg

Pkw (Benzin) 162,31 € 10h 20min 180,0 kg

Pkw (Elektro) 149,44 € 10h 20mint 147,3 kg

Bus 68,00 € 15h (direkt) 33,5 kg

Bahn 103,99 € 8h 06 min (3 Umst.) 30,4 kg

Die Dauer bezieht sich jeweils auf die reine Flug- bzw. Fahrzeit

„Ein einheitliches Bahnsystem in Europa ist für die

Wettbewerbsfähigkeit der Bahn und für die Dekar -

bonisierung des Verkehrssektors von entscheidender

Bedeutung.“ VCÖ-EXPERTIN KATHARINA JASCHINSKY

FOTOS: FREEPIK.COM; VCÖ / CHRISTOPHER MAVRIC; INGIMAGE; ÖBB / ANDREAS SCHEIBLECKER

68 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:56 Seite 69

UNTERWEGS

FOTOS: FREEPIK.COM; VCÖ / CHRISTOPHER MAVRIC; INGIMAGE; ÖBB / ANDREAS SCHEIBLECKER

Bahnfahren wird attraktiv

Wer Klima und Umwelt bei der Urlaubs -

reise Gutes tun will, fährt im Idealfall mit

Bahn oder Bus an den Urlaubsort. Trotz

zunehmender Beliebtheit kämpft vor

allem Erstere mit verschiedenen Heraus -

for derungen: Eine sind etwa die Ticket -

preise von Billigairlines, die teils günstiger

sind als die Fahrkarte für Zug oder

Bus. Das liegt zum einen an unterschiedlichen

nationalen und internationalen

Steuern und Gebühren, die im Zugver -

kehr fällig werden, zum anderen an der

Tatsache, dass Kerosin von der Mineral -

ölsteuer sowie bei internationalen Flügen

von der Mehrwertsteuer befreit ist.

Allerdings bei einem zweiten Blick auf die

Ticketpreise kann sich die Bahn möglicherweise

doch als preislich konkurrenzfähig

erweisen. Denn zu den Preisen für

die Flugtickets kommen meist noch verschiedene

Gebühren – wie beispielsweise

für Gepäck, Abfertigung oder Buchung.

Häufig sind die günstigsten Flüge auch

keine Direktflüge. Wer beispielsweise mit

dem Flugzeug von Salzburg nach Buda -

pest fliegen will, muss möglicherweise in

Frankfurt, Neapel, Dublin oder London

Luton umsteigen. Gleichzeitig sorgen An -

gebote wie beispielsweise die Sparschie ne

dafür, dass klimafreundliches Bahnfah -

ren durch aus erschwinglich ist.

Ein weiterer Punkt, der für die Bahn

spricht, ist die Tatsache, dass Bahnhöfe

anders als Flughäfen meist relativ zentral,

wenn nicht sogar in der Stadtmitte,

zu finden sind. Damit können aber nicht

nur die Kosten für Transfer und Parken

wegfallen. „Wegen der kürzeren Trans -

fers spart man auch Zeit“, erklärt VCÖ-

Ex pertin Katharina Jaschinsky.

Nicht nur das: Die meisten Flug gesell -

schaften raten dazu, zumindest zwei

Stun den vor dem Abflug am Flugha fen zu

sein – bei der Bahn hingegen fallen die

Zeiten für Check-in, Sicherheits kon trol -

len oder das Warten auf das Gepäck weg.

„Man sollte daher nicht nur die reine

Flug- oder Fahrzeit, sondern die gesamte

Reisezeit bedenken“, meint Jaschinsky.

Apropos Gepäck: Darüber hinaus fallen

in der Bahn auch die Beschränkungen für

Koffer und Co. weg.

Dennoch ist bei der Bahn, gerade in Hin -

blick auf die Effizienz, noch Luft nach

oben. Denn im grenzüberschreitenden

Bahn verkehr kommt es nach wie vor zu

Steh- und Wartezeiten an der Grenze, die

die Reisezeit verlängern.

„Historisch bedingt ist die Bahn in Europa

von verschiedensten Systemen geprägt“,

weiß Jaschinsky. Das heißt, dass sich bei

jedem Grenzübertritt auf der Schiene,

anders als im Straßenverkehr, auch die

Betriebsbedingungen ändern. „Das führt

dazu, dass es an Ländergrenzen häufig zu

Wartezeiten und Zeitverlusten kommt,

er klärt Jaschinsky. Oder es müssen Trieb -

fahrzeuge getauscht werden, da diese

nicht den Vorgaben des Nachbar landes

ent sprechen. Erschwerend kommt hinzu,

dass es in Europa vier Strom systeme,

rund zwanzig Zugsicherungs systeme so -

wie zwei unterschiedliche Standards für

die Bahnsteighöhe gibt. Letztere wiederum

er schweren bei internationalen Fahr -

ten den barrierefreien Zu stieg .

Doch es gibt nicht nur betriebstechnische

Herausforderungen: „Es fehlt weiters

eine einheitliche Betriebssprache“, so

Jasch in s ky. Triebfahrzeugpersonal muss

nämlich über ein B1-Sprachniveau der

je weiligen Landessprache verfügen, um

dort fahrberechtigt zu sein. Und auch im

direkten Kontakt mit den Kunden gibt es

Hürden. „Internationale Tickets sind nur

schwer zu finden und zu buchen“, bedauert

die VCÖ-Expertin.

biomagazin 69


bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:56 Seite 70

UNTERWEGS

Ein einheitliches Bahnsystem?

Demnach sind in einer vor zwei Jahren

durchgeführten Studie 33 Prozent der

Teilnehmer an der Buchung einer internationalen

Bahnreise gescheitert, bei

Flug reisen waren es nur drei Prozent.

„Die Buchungssysteme der Anbieter sind

in der Regel nicht verknüpft, anders als

für Flugreisen gibt es dafür auch keine

Bu chu ngs plattformen“, sagt Jaschinsky.

Die EU ist sich der Probleme bewusst und

arbeitet bereits seit Jahren an einer Har -

monisierung der Bahnsysteme. So soll

etwa mit dem Trans-Europä i schen Ver -

kehrsnetz (TEN-V) bis 2050 ein umfassendes

Verkehrsnetz werk und bis 2030 ein

Kernnetz aufgebaut werden.

„Ein einheitliches Bahnsystem in Europa

ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn

und zur Dekarbonisierung des Ver kehrs -

sektors von entscheidender Bedeu tung.

Politischer Wille, In vestitions be reit schaft

und Tatkraft zur Umsetzung sind gefragt,

um die richtigen Weichen zu stellen“, ist

Jaschinsky überzeugt.

Es gibt aber noch einen anderen Punkt,

der so manchen daran hindert, die Bahn

für die Urlaubsreise zu nutzen – nämlich

die Sorge, damit am Urlaubsort weniger

mobil zu sein. (Miet-)Räder oder Miet -

autos, am besten mit Elektroantrieb,

können in diesem Punkt genauso Abhilfe

schaffen wie ein gut ausgebautes öffentliches

Verkehrsangebot. Salzburg beispielsweise

macht Urlaubern die Nut zung

öffentlicher Verkehrsmittel schmack haft:

Urlaubsgäste, die hier nächtigen, können

ab 1. Mai alle Öffis im Land Salzburg kostenlos

nutzen. Dafür wird kün ftig allerdings

eine Mobilitätsabgabe in Höhe von

aktuell 50 Cent fällig, auch die Ortstaxe

wird angehoben. Mit den Mehreinnah men

soll das Bus- und Bahnangebot weiter

aus gebaut werden.

Urlauben und Energie laden

Wer im Urlaub keinesfalls auf den Pkw

verzichten will, hat eine weitere Alter -

native – E-Autos, die bis zu 79 Prozent

weniger Treibhausgasemissionen als Pkw

mit Verbrennungs motor verursachen.

„Die Sorge, keine Ladestation zu finden,

ist in Europa mittlerweile kaum mehr ein

Thema. Diesbezüglich hat sich in den

ver gangenen Jahren viel getan“, sagt

Jaschinsky. Zwischen 2020 und 2023 hat

sich die Zahl der Ladestationen europaweit

vervierfacht, im Vorjahr wurde gar

die Marke von 900.000 geknackt. Auch

Österreich ist gut versorgt. Ein wachsendes

Ladenetz mit 25.000 Ladepunkten,

darunter 1.500 Ultra-Schnellladepunkte

(HPC), stärkt die Infrastruktur und macht

Österreichs Ladenetz zu einem der leistungsstärksten

der EU.

Die globalen Tourismus-Emissionen sind zwischen 2009

und 2019 um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen – und damit

doppelt so stark wie die der gesamten Weltwirtschaft.

!STUDIE DER UNIVERSITY OF QUEENSLAND (AU)

Die Union forciert diesen Ausbau massiv:

Einem Beschluss des EU-Parlaments zu -

folge müssen etwa entlang europäischer

Haupt verkehrsstraßen bis 2026 mindestens

alle 60 Kilometer öffentliche Lade -

säu len zur Verfügung stehen.

Auch Vorgaben zur Zahlung und den

Steckern wurden gemacht. Gerade bei

älteren Ladepunkten kann es manchmal

aktuell dennoch zu Problemen kommen.

„Es kommt immer noch vor, dass man

gelegentlich noch Mitglied beim jeweiligen

Ladebetreiber sein muss“, beschreibt

Jaschin sky. Handlungsbedarf gibt es

auch noch bei der Preistransparenz. „Oft

ist vorab nicht klar, welcher Preis an der

Ladestelle gezahlt werden muss“, weiß

sie. In diesem Zu sammenhang weist sie

auf einen weiteren Punkt hin: „Für den

Tourismus ist auch die private Ladeinfra -

struktur, also etwa bei einem Hotel und

anderen Unterkünften, ein Thema.“ Denn

80 Prozent der Ladevorgänge erfolgen im

privaten Ladeinfrastrukturnetz.

„Sich mit der Wahl der Verkehrsmittel zu

beschäftigen und die umweltverträglichen

zu attraktivieren, macht wirklich Sinn.

Denn ihr Impact auf die Nachhaltigkeit

ist wirklich groß“, schließt Jaschinsky. n

FOTOS: FREEPIK.COM; HANS GUMPINGER

70 biomagazin


bio_01.25.qxp_Layout 1 22.02.25 15:49 Seite 71

Sharing-Angebote nehmen zu

UNTERWEGS

296

In Österreich gibt es

115

Carsharing-Angebote in

Städten und Gemeinden

In 50% von Österreichs regionalen

Zentren gibt es Carsharing

In 18 regionalen Zentren

gibt es ein Radleihsystem

Ressourcen,

Platz und Geld

sparen

Sharing-Angebote gibt es in immer mehr

Städten und Regionen. Nutzer schätzen die

geringen Kosten und Vorteile für die Umwelt.

FOTOS: FREEPIK.COM; HANS GUMPINGER; QUELLE : MOBYOME / VCÖ 2024

Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu 20 Privat-Pkw.

Somit spart Sharing Ressourcen bei der Herstellung

von Fahrzeugen und reduziert den Platzverbrauch

des Pkw-Verkehrs. Weil von Carsharing häufiger mit

dem Öffentlichen Verkehr fahren und das Auto meist nur dann

verwenden, wenn sie es tatsächlich brauchen, reduziert Car -

sharing auch das Verkehrsaufkommen.

Besonders verbreitet sind Sharing-Angebote in großen Städten.

Hier wohnen viele Menschen in der Nähe der Sharing-Stand -

orte, die Versorgung mit Öffentlichem Verkehr ist besser – und

es gibt deutlich mehr autofreie Haushalte. Mittlerweile bieten

aber auch viele kleinere Gemeinden Sharing an. Sie nutzen

da bei meist Komplettangebote von Plattformen wie etwa caruso

oder FloMobil. Ein weiterer Baustein ist die Integration von Be -

trie ben, bei denen Car sharing Firmenautos er setzt. Angebote in

Tourismusregionen sprechen Einheimi sche genauso an wie

Gäste. Viele Anbieter setzen auf Elektroautos – Carsharing wird

damit auch zum Türöffner dieser Mobilitäts form.

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biomagazin 71

Für die Nutzer stehen die geringeren Kosten im Vergleich zum

eigenen Pkw an erster Stelle der Argumente für Carsharing,

gefolgt von der Umweltschonung. Wichtig ist auch die gute

Einbindung in den Öffentlichen Verkehr, wie sie etwa bei Rail &

Drive durch Standorte an Bahnhöfen verwirklicht ist. Sharing

bedeutet aber nicht nur Carsharing: In Wien flächendeckend,

in vielen größeren Städten – und sogar in manchen Kleinstäd -

ten – gibt es auch ausgebaute Bikesharing-Systeme. n

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eine integrierte 360°-Panoramakarte, die alle umliegenden Orte beschreibt.

Welche vielseitigen Ausflugsziele dich vor Ort noch erwarten, darfst du

selbst entdecken. Wir freuen uns auf dich!

Hauptplatz 16a

2115 Ernstbrunn

gaestehaus-luger.at


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UNTERWEGS

Unterwegs mit ERIKA

Eine Umwelt-App als digitale Begleiterin für klimabewusstes Handeln im Alltag

Oft fehlt Menschen der nö tige An -

reiz zu einem klimabewussten

Verhalten im Alltag. Viele kleine

Aktionen jedes Einzelnen sind aber un -

ver zichtbar, um Klimaziele zu er reichen.

Als Reaktion auf die Folgen des Klima -

wandels hat die EU ein Klimaschutz ge setz

erarbeitet. Um diese Vorgaben zu erfüllen

und die angestrebten Klimaziele zu erreichen,

braucht es neben globalen Maß -

nah men auch aktive Mitarbeit der Bür -

ger. Gemeinsam mit der HTL und Stadt

Waid hofen/Ybbs sowie der TU Wien entwickelt

die FH St. Pölten die App „ERI KA“,

die Bürger von Waidhofen beim klimafreundlichen

Ver halten unterstützt.

Positive Anreize setzen

„Wir wollen mit der App den Menschen

helfen, Herausforderungen im Alltag zu

bewältigen und klimafreundliches Han -

deln in das alltägliche Leben zu integrieren.

Hier soll die App mit kleinen Hand -

lungen motivieren und belohnen, zum

Beispiel durch regionale Anreize wie etwa

Gutscheine“, erklärt Projektleiter Gernot

Rottermanner vom Institut für Crea ti ve/

Media/Technologies der FH St. Pölten.

„ERIKA“ soll den Menschen klimafreundliches

Verhalten schmackhaft

machen. Als Belohnung sammelt

man zum Beispiel Punkte, die man

bei Nachversorgern einlösen kann.

Unterstützt regionale Wirtschaft

Die App wird in die bereits bestehende

Waidhofen-App integriert und soll existierende

Aktivitäten zum Klimaschutz

sichtbarer machen. Zum Beispiel liefert

die App in der Erntesaison Informationen

zu regionalen Produkten. Da die App

auch anzeigt, welche regionalen Anbieter

diese Produkte gerade an bieten, unterstützt

sie zudem die Wirt schaft der Um -

gebung. Darüber hinaus werden re gio na -

le Handwerker undPro du zenten bei der

Gestaltung der App miteinbezogen.

Als nächster Schritt ist eine ein- bis zweimonatige

Pilotphase in Waidhofen/Ybbs

geplant, in der Bürger die App ausprobieren

und Feedback geben können. Zudem

erstellt das Projektteam ein Whitepaper,

das zeigt, wie man „ERIKA“ in anderen

Re gio nen einsetzen könnte.

Infos: erika.fhstp.ac.at.

n

FOTOS: LÜSNERHOF / THOMAS MONSORNO; HANNES NIEDERKOFLER

72 biomagazin


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UNTERWEGS

NATURHOTEL LÜSNERHOF

Ein Kraftort für

Ruhesuchende im

Lüsnertal, Dolomiten

Wenn die ersten Sonnenstrahlen auf die satten, bunten Farben der

Natur treffen und die Tage wieder länger werden, wächst die Lust

auf Outdoor-Abenteuer und neue Entdeckungen in der Natur.

Hoch über dem Lüsnertal in Südtirol, auf 1.100 Metern, thront das Natur -

hotel Lüsnerhof – ein Rückzugsort der besonderen Art. Umgeben von

blühenden Almwiesen und dichten, urigen Bergwäldern verwöhnt der

Lüsnerhof seine Gäste dank der geschützten Lage mit besonders vielen

Sonnenstunden und einem angenehm milden Bergklima in der warmen Jahreszeit.

Die täglich geführten Wanderungen durch malerische Landschaften und entlang

klarer Gebirgsbäche führen auf die sonnenverwöhnte Lüsner Alm, Südtirols längste

Alm und in den majestätischen Dolomiten Naturpark Puez Geisler.

FOTOS: LÜSNERHOF / THOMAS MONSORNO; HANNES NIEDERKOFLER

Nach einem erlebnisreichen Tag in den Dolomiten lädt der weitläufige

Spa-Bereich des Lüsnerhofs zur Entspannung ein: Das naturellness® Spa

mit dem längsten Saunapfad der Alpen und die neue Ritualsauna bringen

Körper und Geist in Einklang. An einem der zahlreichen kleinen Rück zugs -

orte kommen Gäste umgeben vom natürlichen Bergpanorama vollends zur Ruhe.

Für eine ganzheitliche Erholung sorgt das Mindfulness-Programm, das neben Yogaund

Qi Gong-Sessions auch Meditation, Breathwork und Sound Healing umfasst.

In der neuen, 100 Quadratmeter großen und aus Holz gefertigten, SHALA, umgeben

von Panoramafenstern, finden Gäste einen Ort der Ruhe und Selbstfindung. Der

Naturbadeteich und die hoteleigene Schwitzhöhle am Waldrand schaffen die perfekte

Atmosphäre, um nach einem Tag in den Bergen tief abzutauchen. Abgerundet wird

das Erlebnis durch die leichte Naturküche des Hauses, die mit Bio-Gemüse und

Kräutern aus dem eigenem Garten verwöhnt.

www.luesnerhof.it

ADVERTORIAL

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VORSCHAU

VORSCHAU

auf die nächste Ausgabe

Dem Wein

auf der Spur

Beim Spazieren und Wandern durch

die heimischen Weingegenden spürt

man schon den Frühling in voller Kraft.

Hier genießt man den jungen Wein

und kann sich mit einer g'schmackigen,

regionalen Jause stärken.

SPINAT – Das grünste

Superfood

Das grüne Gemüse ist reich an vielen

lebenswichtigen Nähr- und Inhaltsstoffen,

die das Immunsystem stärken. Der Anbau

von Spinat im eigenen Garten ist sehr einfach:

ab März im Freiland säen und schon

nach wenigen Wochen ernten.

„Heit geht da Wind“

Die Windenergie ist ein wichtiger Teil

der Energiezukunft Österreichs und soll

helfen, die EU-Klimaziele zu erreichen.

Energiesparen und Effizienz sind neben

dem naturverträglichen Ausbau essenziell.

Dieser führt jedoch zu Kon flikten mit Land -

schaftsbild, Anrainern und Naturschutz.

Impressum – Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: WeberMedia, Ulrich Weber

Lindengasse 30/12, 1072 Wien

+43 1/52504-10, verlag@biomagazin.at, biomagazin.at, instagram.com/biomagazin_at

Verlagsleitung: Harald Wurm, Verlagsmarketing: Alessandro Astarita, Lilo Weber; Redaktion: Publish Factory, +43/ 699 14 18 9999

Auf 100 % Recyc ling papier gedruckt bei Druckerei Berger, 3580 Horn.

Vertrieb österreichweit über Biohandel, Hotellerie, Arzt praxen, Tra fiken, Direkt ver trieb, Veran staltun gen.

7 Ausgaben pro Jahr, Erscheinungsort Wien, Einzelpreis: EUR 5,80, Jahresabo: EUR 38,90, (D, CH: EUR 48,90), abo@biomagazin.at

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird weitgehend

auf eine ge schlechts neutrale Differenzie r ung verzichtet.

Entsprechende Begriffe gelten daher im Sinne der

Gleich behandlung grundsätzlich für alle Ge schlechter.

Gedruckt in Österreich auf Papier

aus nachhaltig bewirtschafteten

Wäldern. Wir beziehen zu 100 %

Ökostrom aus Österreich.

FOTOS: INGIMAGE; FREEPIK / WIRESTOCK; ÖWM / 1000THINGS, KATHARINA TESCH

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BIOABO

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spätestens 4 Wochen vor Aboende beim Verlag einlangen, da sich das Abo sonst automatisch zum jeweils gültigen Preis verlängert. Dieses Angebot gilt bis auf Widerruf.

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