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TITELBILD: SHUTTERSTOCK / ROMAN SAMBORSKYI; FOTOS: FREEPIK COM
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54
INHALT
12
66
TITELBILD: SHUTTERSTOCK / ROMAN SAMBORSKYI; FOTOS: FREEPIK.COM
04 Gesundheit oder
Schönheitsideal?
Niemand muss sich in einem
Fitnessstudio quälen, um gesund
zu bleiben
07 Gut leben
trotz Allergien
Beschwerden mithilfe gezielter
Diagnostik und moderner
Therapien effektiv lindern
12 MIKRONÄHSTOFFE
Gut versorgt –
gut vorgesorgt!
Nahrungsergänzungsmittel – für
wen machen sie wirklich Sinn?
21 Mehr Pflanzen
Wenn wir eine große Vielfalt an
Pflanzen essen, tun wir unserem
Immunsystem und Mikrobiom
nachweislich Gutes
28 ALLESKÖNNER
Johannisbrot,
das Superfood
Warum die vielseitige Schote
auch in Ihrer Küche auf keinen
Fall fehlen sollte
36 FOODCOOPS
Zusammen
sind wir stark!
Die Einkaufs gemeinschaften verstehen
sich als Alternative zum
anonymen Lebens mitteleinkauf
im Supermarkt
42 Fermentierung
für den Garten
Bokashi, der Dünger im Kübel,
ist nur auf den ersten Blick
Kompost
46 BEE WILD
Summ, summ, summ!
Die Bedeutung der Biodiversität
und des Insektenschutzes für die
Zukunft unserer Ökosysteme
52 Tier des Jahres
Er gilt als „Hühnerdieb“ und
Opportunist – der Rotfuchs
54 AUS 2. HAND
Das zweite Leben
unserer Möbel
Um ein Möbelleben zu verlängern,
bieten sich Lösungen wie
Re-Use oder Upcycling an
28
58 FUTURE WASTE
Abfall der
Energiewende
PV-Anlagen, Windräder, Lithium-
Ionen-Batterien zählen zu Future
Waste, dem sogenannten Abfall
der Zukunft
60 Mit Sonnenkraft
das Klima retten
Ein Verfahren zur Herstellung von
„grünem Methanol“ soll nun in
die Praxis umgesetzt werden
66 Ohne Klima ruck -
sack durch Europa
Nach wie vor werden Urlaubs -
reisen am liebsten mit dem Auto
und dem Flugzeug absolviert
74 Vorschau, Impressum, bio-Abo
biomagazin 3
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FITNESS
FOTOS: INGIMAGE
4 biomagazin
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FITNESS
Gesundheit oder
Schönheitsideal?
Niemand „muss sich in einem Fitnessstudio quälen, um gesund zu bleiben“,
meint Dr. Arvid Neumann, Sportwissenschaftler, Orthopäde und Unfallchirurg.
Es gäbe bessere Wege als einseitige Belastungen und monotone Bewegungs abläufe
FOTOS: INGIMAGE
Sein neues Buch „Die Fitness-
Lüge“ stellt verbreitete Missver
ständ nisse über Fitness und
Gesundheit infrage und kritisiert
zugleich die Fitnessindustrie.
Neumann, Sportwissenschaftler und
Faszien-Orthopäde, argumentiert, dass
es nicht notwendig ist, sich im Fitness -
studio zu quälen, um gesund zu bleiben
oder fit zu werden. Stattdessen plädiert
er für eine ganzheitliche Sichtweise auf
Gesundheit, die natürliche Bewe gungs -
prozesse des Körpers berücksichtigt.
Ein zentrales Thema ist das Streben nach
einem „Sixpack“, das in der Fitnesswelt
als Zeichen von Gesundheit und Fitness
gilt. Neumann stellt klar, dass ein hart
definierter Bauch aus funktioneller Sicht
problematisch ist, denn ein angespannter
Bauch führt zu einer starren Körper hal -
tung und beeinträchtigt die Bewegungs -
freiheit. Ein weicherer, flexibler Bauch ist
funktional überlegen, da er mehr Platz
Anstatt Fitness als Pflicht zu betrachten
und Schönheitsidealen wie etwa das
Sixpack zu verfolgen, sollten Menschen
lernen, auf ihre natürlichen Bewegungs -
fähigkeiten zu achten
für Atmung und Bewegungsfreiheit lässt.
Neumann betont, dass der Körper insgesamt
flexibel und beweglich sein sollte,
statt einem isolierten Schönheitsideal
hinterherzujagen.
Ganzheitliche Bewegung
Ein weiteres zentrales Thema ist die
Faszie, das Bindegewebe, das den Körper
durchzieht. Die Faszie ist für die Körper -
haltung und Beweglichkeit verantwortlich
und bestimmt, wie der Körper auf
natürliche Weise aufrecht bleibt. Eine
gut funktionierende Faszie ermöglicht
eine gesunde Körperhaltung, während
verspannte Faszien zu Fehlhaltungen
und Schmerzen führen können. Die
Fitnessindustrie jedoch setzt vor allem
auf isolierte Muskelübungen, die oft die
Faszien vernachlässigen. Für Neumann
ist jedoch eine ganzheitliche Bewegung
entscheidend, die alle Körperbereiche
einbezieht und die Faszien aktiviert. Dies
führt zu einer besseren Körperhaltung
und verhindert langfristige gesundheitliche
Probleme.
Neumann kritisiert die Fitnesswelt auch
dafür, dass sie den Sport als Pflicht
betrachtet, den man absolvieren muss,
um bestimmten Idealen zu entsprechen.
Dieser Leistungsdruck führt zu Stress
und Überforderung.
➥
biomagazin 5
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FITNESS
Faszinierende Faszien
Dieses spezielle Bindegewebe durchzieht
den gesamten Körper wie ein Netzwerk,
stützt ihn und umhüllt Muskeln, Knochen,
Nervenfasern sowie Organe. Gleichzeitig
unterstützt es Bewegungen, überträgt Kräfte
und sorgt für Stabilität.
Anatomisch betrachtet zählen alle kollagenreichen
Bindegewebsanteile zu den Faszien,
wie Gelenk- und Organkapseln, Bänder und
Sehnen. Allerdings können Faszien auch
verkleben, was Bewegungseinschränkungen
und Schmerzen verursachen kann.
Bewegungen im Alltag
Statt auf isolierte Trainingspläne zu setzen,
empfiehlt der Sportwissenschaftler
eine „Bewe gungsschule“, die den Körper
auf natürliche Bewegungsweisen ausrichtet.
Dabei geht es nicht nur um
sportliche Übungen, sondern um die Ver -
bes serung der Bewegungsqualität im
Alltag. Wer seine Bewegungen im Alltag
bewusst und funktionell gestaltet, kann
die Faszien aktivieren und somit die
gesamte Körperstruktur stärken. Dies
führt zu einer besseren Haltung, weniger
Stress und einem insgesamt gesünderen
Leben.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die
Bedeutung der Alltagsbewegung. Die
Fitnessindustrie legt oft großen Wert auf
feste Trainingszeiten, doch Neumann
argumentiert, dass die wahre Gesundheit
nicht durch isolierte Fitnessprogramme
erreicht wird, sondern durch Inte gration
von Bewegung in den Alltag. Schon einfache
Tätigkeiten wie das Heben von
Gegenständen, das Gehen oder das Sitzen
in verschiedenen Positionen können die
Faszien aktivieren und die Gesundheit
fördern. Neumann plädiert dafür, dass
wir mehr auf unsere Körperhaltung und
Bewegung im Alltag achten sollten,
anstatt uns nur auf das Fitnessstudio zu
konzentrieren.
Ein Mensch, der sich den ganzen Tag über
in vielfältigen Bewegungen übt – sei es
beim Stehen, Gehen oder Heben – bewegt
sich gesünder als jemand, der nur zu festen
Trainingszeiten Sport betreibt.
Neumann empfiehlt, die Bewegungen im
Alltag bewusst zu gestalten, um die
Faszien zu aktivieren und die
Körperstruktur zu stärken. So entsteht
eine nachhaltige Gesundheit, die nicht
von stundenlangem Training abhängt.
Neumann geht auch auf die Rolle des
Schlafs ein und erklärt, wie wichtig eine
gute Schlafposition für die Gesundheit
der Faszien ist. Am besten schläft man
auf dem Rücken, ohne Kissen, um die
Wirbelsäule auszurichten und die Fas zien
zu entlasten. Eine gute Schlafposition
trägt dazu bei, die Körperhaltung zu verbessern
und die Faszien während der
Nacht zu regenerieren.
ARVID NEUMANN
Die Fitness-Lüge
Wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein
Leben lang schmerzfrei und geschmeidig
bleiben. Warum Muskeln nicht vor Schmerzen
schützen.
Erschienen 10/24 im DuMont Buchverlag,
256 Seiten, gebundenes Buch – € 21,50,
eBook – € 17,99,
ISBN 978-3-7558-0027-9
Zusammenfassend fordert Neumann ein
Umdenken in der Fitnesswelt. Anstatt
Fitness als Pflicht zu betrachten und
Schönheitsidealen wie das Sixpack zu
verfolgen, sollten Menschen lernen, auf
ihre natürlichen Bewegungsfähigkeiten
zu achten. Die Gesundheit entsteht
durch funktionelle Bewegung im Alltag,
die den gesamten Körper einbezieht. Ein
lockerer, flexibler Bauch und eine aktivierte
Faszie sind der Schlüssel zu einer
gesunden Körperhaltung und einem besseren
Lebensgefühl. Ein gesunder Körper
muss nicht das Ergebnis von Fitness -
studio-Mühen sein, sondern kann durch
natürliche Bewegung und Achtsamkeit
im Alltag erhalten werden.
n
FOTOS: SCIENCEDIRECT.COM; DUMONT; FREEPIK.COM/WAYHOMESTUDIO
6 biomagazin
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ALLERGIE
Gut leben
trotz Allergien
Allergiesymptome können großen Leidensdruck hervorrufen
und die Lebensqualität stark einschränken. Doch mithilfe
einer gezielten Diagnostik und moderner Therapien
können die Beschwerden effektiv gelindert werden
Bei einer Allergie kommt es zu einer Über -
reaktion des Immun systems auf eigentlich
harmlose Stoffe: Bei Kontakt mit diesen
Substanzen stuft das Immun system sie als
fremd ein und produziert dann Antikörper, um diese
„Allergene“ zu bekämpfen. Dies führt dann zu den
typischen allergischen Symptomen.
➥
biomagazin 7
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ALLERGIE
Es gibt eine Vielzahl von Substanzen,
die allergische Reaktionen hervorrufen
können:
• Inhalationsallergene: Aufnahme
über die Atmung, z. B. Baumund
Gräserpollen, Pilzsporen,
Hausstaubmilbe, Tiere
• Kontaktallergene: Aufnahme
über die Haut, z. B. Nickel,
Duftstoffe, Farbstoffe,
Desinfektionsmittel
• Nahrungsmittel- und
Arzneimittelallergene: Aufnahme
über den Mund, z. B. Milch, Eier,
Krebstiere, Fisch, Fleisch, Nüsse,
Schmerzmittel, Penicilline
• Insektenstich- &
Injektionsallergene: Aufnahme
über Insektenstiche oder
Injektionen, z. B. Bienengift,
Wespengift, Medikamente
bei Injektionen
Für die meisten Menschen sind diese
Substanzen harmlos. Warum andere
jedoch darauf eine Allergie entwickeln,
kann die Wissenschaft nicht genau be -
ant worten. Die genetische Veranlagung
dürfte auf jeden Fall eine Rolle spielen.
Dass Allergien in den letzten Jahrzehn -
ten zunehmend häufig auftreten, wird
unter anderem auf Umweltbedingungen
zurückgeführt. Eine Allergie kann man
übrigens in jedem Alter entwickeln. Zu -
dem können sich bestehende Allergien
im Laufe des Lebens verändern, sogar
ver schwinden – dies ist allerdings leider
selten der Fall.
„„Allergien werden oft bagatellisiert,
dabei sind starke Symptome möglich.
Betroffene sollten daher nicht still leiden,
sondern einen Arzt aufsuchen.“
PRIV.-DOZ. DR. FRITZ HORAK, ÄRZTLICHER
LEITER DES ALLERGIEZENTRUMS WIEN WEST
Symptome treten rasch auf
„Typisch für Allergien ist die sehr schnelle
Reaktion des Kör pers, das heißt, die
Symptome treten meist unmittelbar nach
dem Allergenkontakt aufgrund der Frei -
setzung von Histamin und anderen Me -
dia toren des Immunsystems auf“, erklärt
Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak, Ärztlicher
Leiter des Allergiezentrums Wien West.
Dabei kommt es zu örtlich begrenzten Symptomen, je nach „Eintrittspforte“
des Allergens:
• an den Schleimhäuten der Atemwege: Niesen, Schnupfen oder Atemnot
• an den Schleimhäuten der Augen: tränende und juckende Augen,
Bindehautentzündung
• an den Schleimhäuten des Magen-Darm-Trakts: Erbrechen und/oder Durchfall
• an der Haut: Juckreiz, Rötung, Quaddeln, Nesselsucht oder Hautausschläge
FOTOS: FREEPIK.COM/MILLY777; CARMEN STEFANESCU
8 biomagazin
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ALLERGIE
Aber auch allgemeine Beschwerden sind möglich. Diese entstehen,
wenn das Allergen ins Blut gelangt und sich so im Körper
verteilt. Dies ist z. B. bei einer Insektengiftallergie der Fall. Aber
auch bei Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien kann es
zu sogenannten systemischen Reaktionen kommen, die den
ganzen Körper betreffen.
Tritt ein anaphylaktischer Schock, die schwerste Form einer
allergischen Reaktion, ein, stellt dies eine lebensbedrohliche
Situation dar. Es kommt zum Anstieg der Herzfrequenz und
Blutdruckabfall bis zur Bewusstlosigkeit. Auslöser sind neben
Insektengiften zum Beispiel Penicilline oder auch manche
Nahrungsmittel wie zum Beispiel Erdnüsse, Kuhmilch, Hasel -
nüsse, Hühnerei, Cashewnüsse und Garnelen.
Bei einem anaphylaktischen Schock sollte auf jeden Fall die
Rettung unter der Telefonnummer 144 verständigt und Erste-
Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Viele Allergiepatienten
sind auch mit einem Notfallset inklusive Adrenalinpen ausgerüstet,
der dann schnell zum Einsatz kommen soll.
Wer gegen eine Substanz allergisch ist, kann auch auf weitere
Allergene mit einer ähnlichen Eiweißstruktur mit Allergie symp -
tomen reagieren. So treten bei einem Birkenpollenallergiker
beispielsweise oftmals Kreuzallergien gegen Haselnüsse oder
Äpfel auf. Typische Symptome dabei sind Jucken im Mund und
Rachen, Schwellungen im Mundbereich, Heiserkeit, Taubheits
gefühl der Zunge, Schwellungen der Augenlider sowie
Verdauungsprobleme.
Die Behandlung einer Allergie besteht aus drei
Säulen: Die erste ist die Allergenvermeidung, die
zweite Therapiesäule ist die Symptombehandlung
und die dritte die spezifische Immuntherapie
!(Hyposensibilisierung)
FOTOS: FREEPIK.COM/MILLY777; CARMEN STEFANESCU
Frühzeitig ärztlich abklären lassen
„Allergien werden oft bagatellisiert, dabei sind starke Symp -
tome möglich. Betroffene sollten daher nicht still leiden, sondern
einen Arzt aufsuchen. Denn es ist wichtig, eine entsprechende
Diagnostik durchzuführen, um andere Ursachen für
die Symptome auszuschließen. Steht fest, dass eine Allergie
vorliegt, sollte das Allergen ermittelt werden, denn wenn man
den „Feind“ kennt, kann entsprechend behandelt werden“,
betont Horak. Für die Feststellung des Allergens stehen verschiedene
Testverfahren zur Verfügung. Zumeist werden ein
Bluttest (IgE) sowie ein Hauttest (Prick-Test) durchgeführt. ➥
biomagazin 9
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ALLERGIE
Da sich die Symptome im Laufe einer
Aller gie verschlimmern können und das
Risiko besteht, dass zu einem allergischen
Schnupfen auch noch allergisches Asthma
dazu kommt, sollte frühzeitig diagnostiziert
und behandelt werden.
„Allergietests sind in jedem Alter möglich,
auch bei Kleinkindern und Säug lin gen.
Getestet werden sollte immer dann, wenn
Verdacht auf eine Allergie besteht, also
wenn z. B. während der Pollensaison die
Nase rinnt oder man morgens früh beim
Aufstehen häufig niesen muss – Ersteres
deutet auf eine Pollen-, Letzteres auf eine
Hausstabmilbenallergie hin. Ohne solche
Verdachtsmomente ist ein Allergietest
nicht sinnvoll“, so Horak.
Allergenvermeidung
soweit möglich
Die Behandlung einer Allergie besteht aus
drei Säulen. Die erste ist die Allergen ver -
meidung. „Manche Betroffene schaffen es
wirklich, den Allergenen erfolgreich aus
dem Weg zu gehen. Andere können die
Allergenmenge, der sie ausgesetzt sind,
zu mindest verringern. Letztere benötigen
dann zusätzlich eine symptomatische
Therapie“, erklärt Horak. Zur Aller gen -
ver meidung rät er etwa Fol gendes: „Bei
Hausstaubmilbenallergie empfiehlt es
sich, milbendichte Matratzen zu verwenden,
Staubfänger speziell im Schlaf zim -
mer zu vermeiden und nicht trocken mit
einem Staubtuch, sondern feucht aufzuwischen.
Bei Pollenallergie können Pol len -
filter nützlich sein. Zudem sollte man in
der Pollensaison die Kleidung wechseln,
nachdem man draußen unterwegs war.
Auch Haarewaschen vorm Schlafen geh en
kann helfen.“ Einen sehr guten Über blick,
wann welche Pollen aktuell ak tiv sind,
findet man auf polleninformation.at
Die zweite Therapiesäule ist die Symp -
tom behandlung. „Hierbei kommen vor
allem Antihistaminika zum Einsatz.
Diese können als Tabletten und Säfte oder
lokal – als Nasensprays, Augen trop fen etc.
– eingesetzt werden. Auch Korti son-Prä -
pa rate (z. B. Nasensprays) können Aller -
gie symptome lindern“, erklärt Horak.
Allergenspezifische
Immuntherapie
Die einzige Behandlungsform, die an der
Wurzel der Erkrankung ansetzt, ist die
allergenspezifische Immuntherapie, früher
auch Hyposensibilisierung genannt.
„Diese kann man sich wie ein Training
für das Immunsystem vorstellen: Dieses
wird regelmäßig dem jeweiligen Allergen
ausgesetzt und entwickelt so eine Tole -
ranz gegen diesen Stoff“, so Horak. Eine
Immuntherapie dauert in der Regel drei
Jahre (bei Insektengiften bis zu fünf Jah -
re), manche werden auch in Zyklen vor
der jeweiligen Pollensaison verabreicht.
Fazit
• Bei Symptomen, die auf eine Allergie
hindeuten, diese (unabhängig vom Alter)
ärztlich abklären lassen.
• Wenn sich eine Allergie bestätigt, so gut
es geht das jeweilige Allergen vermeiden.
• Mittels einer symptomatischen Therapie
können die Beschwerden gelindert werden,
um den Leidensdruck zu verringern
und eine Verschlimmerung der Allergie
möglichst zu vermeiden.
• Wer lieber die Überreaktion des Immun -
systems direkt angehen will, kann bei
vielen Allergien eine allergenspezifische
Immun therapie vornehmen lassen.
• Besteht die Gefahr eines anaphylaktischen
Schocks, z. B. bei einer Insektengiftallergie,
sollte ein Notfallset inklusive Adrenalinpen
oder (in Zukunft) Adrenalinnasenspray bei
sich getragen werden.
„Derzeit werden Immuntherapien z. B. bei
diversen Gräser- und Baumpollen aller -
gien sowie bei Hausstaubmilbenallergie
eingesetzt, bei Tier- sowie Schimmel pilz -
allergie aufgrund der schlechteren Daten -
lage im Augenblick noch eher selten. Die
höchste Erfolgsrate (über 90 %) kann bei
Insektengiftallergikern erzielt werden.
Immuntherapien können über Spritzen,
manche auch mit Tabletten verabreicht
werden. Auch gegen Erdnuss aller gie ist
z.B. seit Kurzem eine orale Im mun the -
rapie (zum Schlucken) verfügbar, bald
auch für Kleinkinder“, berichtet Horak.
Neues aus der Forschung
Generell tut sich sowohl in der Diagnostik
als auch bei der Therapie von Allergien
einiges, so Horak weiter: „In der Dia gnos -
tik werden z.B. immer neue Proteine ent -
deckt, die man analysiert, um die genauen
Bestandteile des Allergens, die für die
allergische Reaktion verantwortlich sind,
zu bestimmen. Auch Im mun therapien
werden kontinuierlich weiterentwickelt.
Dies betrifft auch die Appli kationsform:
So wird gerade an einer Immuntherapie
mittels Haut patch geforscht. Auch bei
Notfall me dika menten im Falle eines anaphylaktischen
Schocks gibt es Neuigkei -
ten: Ende letzten Jahres wurde in der EU
der erste Adre na linnasenspray zugelassen
(und wird im Laufe des Jahres am österreichischen
Markt erwartet), der statt des
bisherigen Pens eingesetzt werden kann.
Hoffent lich führt diese Applikations form
dazu, dass bald mehr Betroffene dieses
Notfallmedikament bei sich tragen und
auch einsetzen.“
n
FOTOS: CASTELLO KOENIGSLEITEN AT/CHRISTIAN EDER; MICHAEL HUBER
10 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 11
ALLERGIE
Aufatmen
am Wasserfall
Auf pollenarmen 1.600 Metern am Gerlospass
liegt das Bio-Wohlfühlhotel Castello Königsleiten.
Zu den hochwirksamen Wasserfall therapien der
Krimmler Wasserfälle sind nur 10 Autominuten.
FOTOS: CASTELLO-KOENIGSLEITEN.AT/CHRISTIAN EDER; MICHAEL HUBER
Auf dem Gerlospass zwischen
Salzburg und Tirol herrscht ein
ideales Höhenklima für Aller -
giker und Asthmatiker. Die Luft
in 1.600 Metern Höhe ist weitgehend frei
von Milben, Schimmelpilzen, Pollen und
Schadstoffen.
Einen weiterer Grund zum Aufatmen –
450 Meter unter Königs leiten stürzen die
Krimmler Wasserfälle ins Salzachtal hinunter.
Beim Aufprall wird das Wasser in winzige
Aerosole zerstäubt. Diese reinigen
und beruhigen Atem wege und Bron chien,
reduzieren Entzün dungen und stimulieren
das Im mu nsys tem. Das haben mehrere
Studien an der Paracelsus Medi zinischen
Privatuni versität Salzburg bestätigt. Die
Wasserfall-Therapie ist eine Kom bination
aus täglichen Aerosol-Inhalationen, Asthma-Verhaltens
training und Bewegung.
Bis zu vier Monate dauern die positiven
Effekte einer dreiwöchigen Kur durchschnittlich
an.
Ab Sommer sind übrigens für Gäste alle
öffentlichen Verkehrsmittel im Salzburger
Land inkludiert. Zusätzlich dabei: Ber g -
bah nen, E-Bikes und dazu noch 10 %
Ermäßigung für die Anreise mit Öffis.
Bestes Urlaubsklima auf 1.600 Metern
Als Mitglied bei „Allergenfrei Leben“
nimmt das Bio-Wohlfühlhotel Castello
Königsleiten auf die Bedürfnisse von
Pollenallergikern und Neurodermitis-
Erkrankten besonders Bedacht: Die Fein -
staubbelastung entspricht im gesamten
Haus klarer Höhenluft. Die Gesundheits-
Zimmer sind absolut rauchfrei, haben
keine Teppichböden, keine allergenen
Grünpflanzen und nur milben-dichte
Matratzen. Zusätzlich sorgen in den Zim -
mern Netzfreischa lter für einen erholsamen
und störungsfreien Schlaf. Vielen
Gästen fällt es in den Zirbenzimmern
besonders leicht, sich zu entspannen.
Urlaub von Heuschnupfen & Co
Die Ferienregion Nationalpark Hohe
Tauern ist Europas erste Biomusterregion.
Nachhaltiges Genießen ist auch ein Teil
der Lebensphilosophie im Bio-Wohl fühl -
hotel Castello Königsleiten. Seit 2016 ist
das Haus Mitglied im Salzburger Biopara -
dies und von Bio Austria zertifiziert. Die
„Bio-Komponenten-Küche“ bringt bereits
90 Prozent Lebensmittel aus biologisch e m
Ursprung auf den Tisch.
Für das Salzburger Bio-Frühstück kommen
die Lebensmittel aus der Region: Eier,
Honig & Brot von heimischen Bio bauern,
Teekräuter aus dem Hotelgarten und dem
Hollers bacher Kräutergarten, Marmelade
wird selbst eingekocht. Gerne nimmt die
Küche Rücksicht auf Nahrungs mittel-
Allergien oder Unverträglichkeiten und
kocht auf Wunsch laktose- und glutenfrei.
Wandern im Nationalpark Hohe Tauern
Leistungen: 3–7 Ü/Bergfex Spezialpension,
SPA-Bereich (Saunen, Dampf bad, Infrarot -
kabine, Bio-Kräuter garten, Liegewiese,
Kneippbrunnen), Mo.–Fr. geführte Wande -
rungen, freie Berg- oder Talfahrt mit den
Seilbahnen Königs leiten und Gerlos, Leih-
Wanderstöcke, Trocken raum, Reinigungs -
station, Wanderkarten und -bibliothek,
Wanderbus Krimml-Königsleiten-Gerlos,
kostenlose E-Bikes (bei 7 Tagen zu sätzlich:
Wochenkarte für Gerlos Alpen straße)
Preis pro Person: 3 Tage mit Bio-Frühstück
ab 255 Euro, 7 Tage mit Bio-Frühstück ab
595 Euro (Frühbucherpreis 575 Euro)
castello-koenigsleiten.at
ADVERTORIAL
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GESUNDHEIT
MIKRONÄHRSTOFFE
Gut versorgt –
gut vorgesorgt!
Gesunde Ernährung ist für eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen von großer
Bedeutung. Dennoch greifen immer mehr Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um
zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Aber für wen macht das wirklich Sinn?
FOTOS: FREEPIK.COM/STORYSET; ÖAK/STEFAN SEELIG
12 biomagazin
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GESUNDHEIT
Grundsätzlich sind Mikro -
nährstoffe wie Vitamine
und Mineralstoffe für un -
seren Organismus lebensnotwendig.
Daher ist es
wichtig, dass sie in ausreichender Menge
vorhanden sind – sonst kann es zu Man -
gelerscheinungen kommen. Doch wer
glaubt, allein durch das regelmäßige
Schlucken von Mineral stoff - und Vita min -
präparaten könnte man etwa Nerven und
Abwehrkräfte stärken oder generell zu
einer besseren Gesundheit beitragen,
macht es sich zu einfach.
Ernährung als Lieferant
Vor allem in frischem Obst und Gemüse,
aber auch in Fleisch und Fisch sind
Mikronährstoffe enthalten. Wer sich also
ge sund ernährt, nimmt die meisten Vita -
mine und Mineralstoffe daher in ausreichender
Menge zu sich – wobei es jedoch
Ausnahmen gibt, dazu später mehr.
„Gesunde Ernährung ist eine entscheidende
Grundlage für unsere Gesundheit
und unser Wohlbe fin den“, so Univ.-Prof.
Dr. Kurt Widhalm, Facharzt für Kinderund
Jugendheilkunde, Ernäh run gs medi -
ziner sowie Präsident des Öst. Akademi -
schen Insti tu t s für Ernäh rungsmedizin
(oeaie.org, wissenschaftessen.com). Er
empfiehlt, die Ernährungsgewohnheiten
am sogenannten „gesunden Teller“ zu
orientieren.
„Der gesunde Teller, nach dem sich jede
Mahlzeit ausrichten sollte, besteht aus
vier Segmenten: Die Hälfte des Tellers
bilden Gemüse und Obst, ein Viertel sind
Kohlenhydrate wie Vollkorngetreide oder
Kartoffeln und ein weiters Viertel Protein
(Eiweiß) aus vorwiegend pflanzlichen
Quellen. Fleisch und Milch oder Milch -
pro dukte sollten etwa einmal am Tag
konsumiert werden.“
Eine Ausnahme bei den Mikro nähr stof -
fen stellt übrigens Vitamin D dar: Dieses
wird nicht über die Nahrung aufgenommen,
sondern in der Haut durch Einwir -
kung von Sonnenlicht selbst gebildet.
Nährstoffmängel ausgleichen
Ein Mangel an einzelnen Mikronähr -
stoffen kann wie bereits erwähnt zu ge -
sundheitlichen Problemen führen. Ein
sehr bekanntes historisches Beispiel ist
die Seefahrerkrankheit Skorbut, die auf
einen gravierenden Mangel an Vitamin C
zurückzuführen ist: Im 18. Jahrhundert
stellte der Marinearzt James Lind fest,
dass die Zufuhr von Zitronensaft die See -
fah rer davor bewahrte, Skorbut zu entwickeln.
Dass dies an dem enthaltenen
Vitamin C lag, wusste er allerdings noch
nicht, denn die Vitamine waren damals
noch nicht entdeckt. Erst 1913 wurde das
erste Vitamin – es handelte sich um Vita -
min A – aus Nahrungsmitteln isoliert. ➥
FOTOS: FREEPIK.COM/STORYSET; ÖAK/STEFAN SEELIG
„Nahrungsergänzungsmittel können
eine gesunde Ernährung nicht ersetzen,
sondern nur bei Bedarf ergänzen.“
UNIV.-PROF. DR. KURT WIDHALM,
PRÄSIDENT DES ÖSTERREICHISCHEN
AKADEMISCHEN INSTITUTS FÜR
ERNÄHRUNGSMEDIZIN
biomagazin 13
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GESUNDHEIT
Die Herstel lung des ersten synthetischen
Vitamins (B2) fand im Jahr 1935 statt.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurden biochemische
Verfahren entwickelt, mit
denen wir den Vitamin- bzw. Mikro nähr -
stoffstatus eines Menschen mittels Blut -
untersuchung ermitteln können.
Es kann ein diagnostizierter Mikro nähr -
stoffmangel mittels Supplemen tierung,
also Zufuhr dieses spezifischen Stoffes,
ausgeglichen werden. Solche Nahrungs -
ergänzungsmittel können in Form von
Tabletten, Kapseln, Pulvern oder Flüssig -
keiten eingenommen werden.
Erhöhtes Risiko für
Mikronährstoffmangel
„Es gibt mehrere Personengruppen, bei
denen es zu Mikronährstoffmangel kommen
kann und die daher von einer Sup -
plementierung profitieren können“, be -
tont Widhalm. Dazu gehören etwa ältere
Menschen, Patienten nach Operationen,
Chemotherapie, Antibiotikaeinnahme,
Unfällen oder Injektionen sowie Perso -
nen, die besondere Ernährungs gewohn -
heiten aufweisen.
„Bei veganer Ernährung sollte man beispielsweise
Vitamin B12 zuführen. Ein
weiteres Beispiel sind Menschen mit
Gerinnungsproblemen, bei denen eine
Supplementierung mit Vitamin K Sinn
macht, da dieses im Körper für die Bil -
dung von Gerinnungsfaktoren benötigt
wird. Auch Schwangere weisen einen
besonderen Mikronährstoffbedarf auf,
ebenso Hochleistungssportler – das be -
deutet aber nicht, dass jeder, der ab und
zu laufen geht, gleich supplementieren
muss“, so Widhalm.
Dieselben Personengruppen nennt auch
Univ.-Prof. Dr. Tilman Kühn, MSc, Er -
nährungswissenschaftler, Epidemiologe
sowie Leiter der Arbeitsgruppe Public
Health Nutrition, die Universität Wien
und Medizinische Universität Wien ge -
meinsam eingerichtet haben. Zudem er -
gänzt er: „Eine weitere Gruppe, bei der
es häufig zu einem Mangel kommt, sind
Frauen vor der Menopause, bei denen auf -
grund der Monatsblutungen eine Un ter -
versorgung mit Eisen auftreten kann. Mit
Eintritt der Menopause ist es dann Vita -
min D, das für Frauen von Be deutung ist.“
Vitamin D ist generell ein wichtiges
Thema: „Im Winter sind viele Menschen
in Österreich mit Vitamin D schlecht
versorgt, was auf die geringe
Aussetzung mit Sonnen -
licht zurückzuführen
ist. Hier macht eine
Zufuhr, etwa von
800 Einheiten
pro Tag, durchaus
Sinn“, fügt
Widhalm hinzu.
„Wurde ein Mikronährstoffmangel diagnostiziert,
ist die Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll.
Eine zu hohe Dosis ist allerdings zu vermeiden.“
UNIV.-PROF. DR. TILMAN KÜHN, MSC,
LEITER DER ARBEITSGRUPPE PUBLIC HEALTH
NUTRITION, UNI WIEN UND MEDUNI WIEN
FOTOS: FREEPIK COM / CHARMAX23; MEDUNI WIEN/FEELIMAGE
14 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 15
GESUNDHEIT
Widhalm bestätigt dies: „Oft nehmen die falschen Personen
Nahrungsergänzungen zu sich, weil sie vorab keine Diagnostik
durchlaufen haben. Im besten Fall kostet sie das ‚nur‘ Geld,
im schlimmsten Fall können gesundheitliche Beeinträchti -
gungen durch die Überversorgung eintreten. Daher braucht es
immer vor einer Zufuhr von Mikronährstoffen eine spezifische
Diagnostik und im Verlauf der Supplementierung gilt es zu -
dem, den Erfolg zu kontrollieren.“
In diesem Zusam men hang weist Widhalm darauf hin, dass es
nicht ausreichend ist, einzelne Mikronährstoffe zu erheben,
sondern „es sollte immer die gesamte Nährstoffsituation mit
dem kompletten Vitaminspektrum erhoben werden. Nur dann
können die entsprechenden Rückschlüsse exakt gezogen werden.
Außerdem gehört auch eine klinische Untersuchung zur
Diagnostik dazu.“ Er empfiehlt, einen Arzt mit Diplom für
Ernährungsmedizin bei Verdacht auf Mangelzustände zu
kontaktieren. Zudem ist es ihm sehr wichtig zu betonen, dass
Nah rungsergänzungsmittel keine gesunde Ernährung ersetzen,
sondern diese nur – falls nötig – ergänzen können. ➥
FOTOS: FREEPIK.COM / CHARMAX23; MEDUNI WIEN/FEELIMAGE
Erst diagnostizieren, dann supplementieren
Sowohl Widhalm als auch Kühn betonen deutlich, dass eine
Zufuhr von Mikronährstoffen über Nahrungsergänzungsmittel
erst nach einer genauen Diagnose erfolgen sollte. „Gehört man
zu einer der erwähnten Gruppen, die ein erhöhtes Risiko für
Mikronährstoffmangel aufweisen, macht es Sinn, ab und zu
seine Blutwerte überprüfen zu lassen. Dies gilt auch bei Symp -
tomen, die auf einen Mikronährstoffmangel hinweisen. Bestä -
tigt sich eine Unterversorgung, kann gezielt zugeführt werden,
denn Nahrungsergänzungsmittel sollten nur bedarfsorientiert
eingenommen werden“, unterstreicht Kühn, der in diesem
Zusammenhang auch vor der Gefahr einer Überdosierung
warnt: „Zu wenig ist nicht gut, aber zu viel auch nicht! So kann
zum Beispiel eine zu hohe Zufuhr von Magnesium zu Durchfall
führen. Bei anderen Vitaminen kann es im Fall einer starken
Überdosierung sogar zu Leberschäden kommen.“
Wie sieht es mit Bio-Qualität aus?
Auch bei Nahrungsergänzungsmitteln ist „Bio“ mittlerweile
für viele ein Thema. Durch EU-Gesetze ist geregelt, wie man
Nahrungsergänzungsmittel mit Bio-Qualität erkennt:
• Als Bio-Nahrungsergänzungsmittel gilt ein Produkt nur
dann, wenn mindestens 95 % der Inhaltsstoffe Bio-Qualität
aufweisen.
• Handelt es sich um Produkte aus der EU, weist das
EU-Bio-Logo inklusive Kontrollstellennummer auf die
Bio-Qualität hin.
• Auf Produkten aus Drittländern darf nur dann das EU-Bio-
Logo abgebildet sein, wenn sie die EU-Öko-Verordnung
berücksichtigt haben.
• Produkte aus Drittländern, die Bio-Vorgaben erfüllt haben,
die als gleichwertig mit denen der EU anerkannt sind (z. B.
USA), dürfen sich zwar als Bio-Produkte bezeichnen, aber
nicht das EU-Bio-Logo verwenden. Sie dürfen stattdessen
das Siegel des USDA National Organic Program nutzen.
biomagazin 15
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GESUNDHEIT
Mehr nützt nicht auch mehr!
Doch kann man bestimmten gesundheitlichen
Problemen vorbeugen, in dem man
besonders hohe Dosen von Mikro nähr -
stoffen zu sich nimmt? „Ganz so funktioniert
das leider nicht“, erklärt Kühn:
„Einen diagnostizierten Mangel sollte
man ausgleichen bzw. wenn man weiß,
dass man aufgrund der Ernährungsweise
oder anderer Lebensfaktoren mit dem
einen oder anderen Mikronährstoff vermutlich
unterversorgt ist, kann man
durch ein Nahrungsergänzungsmittel
einem Mangel vorbeugen. Aber besonders
viel von einem Vitamin zuzuführen,
um dann vor bestimmten Erkrankungen
geschützt zu sein, hat sich bisher wissenschaftlich
nicht bewahrheitet.“
Wie sieht es diesbezüglich mit Vitamin C
aus, das angeblich unsere Infektanfällig -
keit verringern kann? „Wenn ein Vita -
min-C-Mangel besteht, ist es sinnvoll,
dieses zuzuführen. Bei ausreichender
Ver sorgung braucht man keine entsprechenden
Produkte einzunehmen, denn
dass viel Vitamin C unsere Immun ab wehr
besonders stärkt, stimmt leider nicht“,
erklärt Widhalm.
Kühn bestätigt dies und bringt weitere
Beispiele, um die Grenzen des gesundheitlichen
Nutzens von Mikronähr stoff -
zufuhr aufzuzeigen: Man hatte ge hofft,
dass eine hohe Vitamin-D-Do sie rung vor
be stimmten Krebserkran kun gen schützen
könne. Wissenschaft liche Stu dien
haben diese Hoff nung je doch widerlegt.
„Auch in Bezug auf Knochengesundheit
hat sich gezeigt, dass hoch dosiertes
Vitamin D über eine lange Zeit nicht
sinnvoll ist. Wenn der Spiegel niedrig ist,
macht es im Hinblick auf die Knochen -
gesundheit absolut Sinn, Vita min D zu-
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Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln
Wenn man einen diagnostizierten Mikro nährstoffmangel aufweist, folgt der Weg in die
Apo theke oder Drogerie. Wid halm rät, sich vom Arzt ein Produkt empfehlen zu lassen, um
von der Vielzahl der Nahrungsergänzungsmittel nicht überfordert zu werden. Apo theken
stehen selbstverständlich auch beratend zur Seite. Wer die Wahl selbst treffen oder sich
zu mindest einen Über blick verschaffen will, kann sich an folgenden Punkten orientieren:
Dosisangabe in Verhältnis zum Tagesbedarf: Auf der Produktpackung müssen die enthaltenen
Vitamine und Mineralstoffe sowie die Mengenangabe pro empfohlener Tages -
dosis angegeben sein. Mithilfe der Prozentangabe im Hinblick auf den empfohlenen
Tagesbedarf kann man sich somit ein ungefähres Bild machen.
Gesundheitsbezogene Aussagen: Zudem dürfen auch gesundheitsbezogene Angaben
zu den einzelnen Mikronährstoffen angeführt werden. Allerdings nur, wenn diese jeweils
in ausreichender Menge vorhanden sind. Was für Aussagen bezüglich der ge sund heits -
bezogenen Effekte getätigt werden dürfen, ist durch europäisches Recht geregelt.
Zertifizierte Rohstoffe: Das bedeutet, dass jeder Rohstoff konsequent getestet wird, u.a.
auch auf Verunreinigungen wie Schwermetalle und Pflanzenschutz mittel.
Hypoallergene Herstellung: Bei dieser Angabe sind die Produkte frei von künstlichen
Farbstoffen, un nötigen Konservierungsstoffen, gehärteten Fetten, Laktose und Glu ten.
FOTOS: FREEPIK.COM/SENSVECTOR; STEVAN PAUL / KRAMP+GÖLLING
16 biomagazin
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GESUNDHEIT
Eine ausgewogene Mischkost
ist der sicherste Weg zu Vitaminen
Fettlösliche Vitamine lösen sich in Fetten und Ölen und benötigen zur
Aufnahme Nahrungs fette. Sie können im Körper gespeichert werden.
Wasserlösliche Vitamine lösen sich in Wasser, können kaum gespeichert
werden und müssen regelmäßig über die Nahrung aufgenommen werden.
Überschüssige Mengen scheidet der Körper über den Urin aus.
zuführen, aber eben in angemessener
Dosis und mit einer Kontrolle der Werte
in re gelmäßigen Abständen“, so Kühn,
der an dieser Stelle nochmals eindringlich
vor zu hohen Dosierungen von Mi kro -
nährstoffen warnt: „Präparate mit hohen
Dosen sollten immer nur kurzfristig und
nur bei einem bestehenden eklatanten
Man gel eingesetzt werden. Als Faust regel
für den Laien gilt: Wenn ein Produkt eine
Dosis von 100 Prozent des Tagesbedarfs
oder mehr enthält, dann sollte man es
ohne ärztliche Empfehlung nicht einsetzen.
Denn dass man wirklich den gesamten
Tagesbedarf eines Mikronährstoffs
zu führen muss, ist schon sehr unwahrscheinlich,
da ja auch über die Nahrung
Vitamine und Mineralstoffe in den Kör -
per gelangen.“
Kühn betont abschließend: „Schutz vor
Krankheiten bzw. Unterstützung für
unsere Gesundheit bietet ein gesunder
Lebensstil. Dazu gehören gesunde Er -
nährung, ausreichend Bewegung, ein
gesundes Körpergewicht und geringes
Stresslevel. Diese Faktoren im täglichen
Leben zu berücksichtigen ist zwar nicht
im mer leicht, aber sie sind entscheidend
für unsere Gesundheit und tragen zur
Vorbeugung vieler Erkrankungen bei.“ n
FOTOS: FREEPIK.COM/SENSVECTOR; STEVAN PAUL / KRAMP+GÖLLING
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NATUR + KULTUR
Vanja Bučan, Sequences of Truth and Deception, 2018
Die multimediale Ausstellung TOUCH NATURE präsentiert internationale Kunstschaffende, die Stellung beziehen zu den verheerenden
politischen, ökonomischen, ökologischen und humanitären Auswirkungen des Anthropozäns. Dabei wird deutlich, dass Künstler nicht nur
Miss stände dokumentieren und Widerstand formulieren, sondern auch Utopien entwerfen – Lentos Kunstmuseum Linz bis 18. Mai 2025.
FOTO: TOUCH NATURE / VANJA BUČAN
18 biomagazin
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FOTO: TOUCH NATURE / VANJA BUČAN
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biomagazin 19
bio_01.25.qxp_Layout 1 22.02.25 15:32 Seite 20
GESUNDHEIT
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ADVERTORIAL
Auf ein langes,
gesundes Leben
Immer häufiger werden moderne Impulse mit zeitlosen
Ansätzen kombiniert, um die eigene Gesundheit und
Wohlbefinden auf ein neues Level zu bringen.
Ein Mix aus vielfältigen Diszi -
plinen ist auch „Longevity“,
ein Feld, das die modernsten
Erkenntnisse aus Biologie, Medizin,
Ernährung und Technologie nutzt,
um gesundes Altern zu fördern.
Die Kombination aus einem gesunden
Lebensstil und in no vativen The -
rapien könnte in Zu kunft zu einer
deutlich längeren und vor allem
gesünderen Lebens spanne führen.
Dabei geht es nicht nur darum, länger
zu leben, sondern die ge sunden
Jahre zu verlängern und altersbedingte
Krankheiten hinauszuzögern
oder zu vermeiden.
Und hier hat Öster reich noch deutlichen
Aufhol bedarf, denn bei der
An zahl der gesunden Lebensjah re
liegen wir unter dem EU-Durch -
schnitt. Un ge sunde Lebensgewohn -
heiten wie hoher Alkoholkonsum,
Rauchen und ungesunde Ernäh rung
tragen zur geringeren Anzahl von
gesunden Le bens jahren bei – und
auch hier ist Österreich im EU-Ver -
gleich durchaus unter den Spitzen -
reitern zu finden.
Noch heute loslegen!
Dass Ernährung, Bewegung und psy -
chische Ausgeglichenheit die besten
Voraussetzungen für gute Gesund -
heit sind, gilt für jeden Lebensab -
schnitt. Und klar ist: je früher man
startet, umso besser! Gesund essen,
sich viel bewegen und auf Pausen zu
achten sind Regeln, die schon im
Kindesalter befolgt werden können.
Ein langes, gesundes Leben ist kein
Zufall, es ist das Ergebnis bewusster
Entschei dungen und dem Nutzen
aus kontinuierlicher Forschung.
Durch re gelmäßige Bewegung, ausgewogene
Ernäh rung und mentale
Ge sundheit, kom biniert mit innovativen
medizinischen Ansätzen können
wir vor allem unsere gesunden
Jahre verlängern.
n
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verschiedene Dosendesigns und innen drinnen alles, was das Frühstücksherz
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verständigt. Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist dabei ausgeschlossen. Einsendeschluss: 31. März 2025.
FOTOS: KRAMP+GÖLLING; MYMUESLI.COM; FREEPIK / OLLGABUDRINA
20 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 21
KOCHEN
Mehr Pf lanzen!
Wenn wir eine möglichst große Vielfalt an Pflanzen – Gemüse, Obst,
Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Kräuter und Gewürze – pro Woche
essen, tun wir unserem Immunsystem und Mikrobiom nachweislich Gutes.
Das Rezept auf Seite 25
enthält 10+ Pflanzen
Borschtsch
Weißkohl und Rote Rüben sind Pflicht,
ansonsten darf rein in den Borschtsch,
was Herbst und Winter hergeben
biomagazin 21
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:53 Seite 22
KOCHEN
Knuspriger Kohlsalat
ZUTATEN für 2–3 Portionen
Für Crisp & Crunch
200 g Rosenkohl
200 g Grünkohl
40 g Kumquats
20 g Haselnüsse
neutrales Pflanzenöl zum Frittieren
Für das Limettendressing
1 Knoblauchzehe
2 Limetten
30 g Fischsauce (alternativ vegane
Fischsauce oder Sojasauce)
15 g dunkles (geröstetes) Sesamöl
(am besten japanisch oder
koreanisch)
15 g Zucker
15 g Knoblauchhonig
(siehe rechts unten)
1 Prise Shichimi togarashi
(vielseitig einsetzbare japanische
Gewürzmischung aus 7 Zutaten
wie Chili, Zitrus, Sesam, Nori u.a.)
ZUBEREITUNG
Für Crisp & Crunch Strünke von den Rosenkohlköpfen knapp abschneiden.
Die Röschen ggf. halbieren oder vierteln. Grünkohlblätter von den Mittelrippen
zupfen (die Rippen entsorgen). Kumquats halbieren, entkernen und in kleine Stücke
schneiden.
Haselnüsse in einer Pfanne 7–10 Minuten ohne Fett bei mittlerer Hitze unter öfterem
Schwenken rösten.
Für das Dressing Knoblauch schälen und fein hacken. Schale der Limetten abreiben,
den Saft auspressen. Fischsauce, Sesamöl, Zucker, Honig und Shichimi togarashi
verrühren, bis sich Honig und Zucker aufgelöst haben. Knoblauch, Limettensaft
und -schale hinzugeben.
Öl in einem Topf auf 180 °C erhitzen. Rosen- und Grünkohl darin frittieren: Grünkohl
ca. 10 Sekunden, Rosenkohl ca. 2 Minuten. Herausheben und auf Küchenpapier
abtropfen lassen.
Rosen- und Grünkohl in einer großen Schüssel vorsichtig mit dem Limettendressing
marinieren, Kumquats und Haselnüsse untermischen und sofort heiß servieren.
TIPP
Auch Schwarzkohl oder Flower Sprouts eignen sich – am besten verschiedene
Kohlsorten. Dazu passt kurz gebratener Fisch wie Wolfsbarsch, Saibling oder
Lachsforelle, gebratene Garnelen oder auf der Haut knusprig gebratene
ausgelöste Hühnerkeule.
Knoblauchhonig
100 g Knoblauch schälen, in ein Bügelglas geben, mit 200 g
flüssigem Waldhonig übergießen. Mit einem sauberen Löffel
durchrühren und das Glas verschließen.
Honig zum Fermentieren mind. 4 Wochen bei Raum temperatur
stehen lassen (nicht in direktem Sonnenlicht). Dabei jeden Tag
einmal „lüften“ (Gas entweichen lassen), dafür ist das Bügelglas
praktisch.
Der Honig ist mehrere Monate haltbar und passt zu Gegrilltem,
zum Glasieren von Fleisch und Geflügel oder zum Süßen bzw.
Würzen von Suppen, Saucen und Salatdressings.
Die Rezepte stammen aus dem Buch
30 Pflanzen pro Woche
Das Kochbuch für ein langes gesundes Leben:
Rezepte, die das Darm-Mikro biom stärken
Mit Rezepten von Feminine Food, Karma Food,
KochDichTürkisch, Mochi, Haya Molcho, Stevan Paul,
Claudio Del Principe, Katharina Seiser und Oliver Trific.
Herausgegeben von Katharina Seiser
Erschienen 01/25 im Christian Brandstätter Verlag
224 Seiten gebunden, ISBN 978-3-7106-0863-6, € 32,00
Als Mikrobiom bezeichnet
man die Gesamtheit aller
Mikro organismen (Archaeen,
Bakterien, Pilze, Protozoen
und Viren), die einen Makro -
organis mus (Mensch, Tier,
Pflanze) besiedeln. Mikrobiome
können u.a. den Stoff wechsel,
das Im mu n - und Hormon sys -
!tem ihres Wirts beeinflussen.
FOTO: IZAKAYA / VANESSA MAAS
22 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 23
KOCHEN
Kohl aus dem Ofen ist zu Recht
besonders beliebt geworden.
Mit diesem Dressing
noch viel mehr
Das Rezept enthält 6+ Pflanzen
FOTO: IZAKAYA / VANESSA MAAS
biomagazin 23
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 24
KOCHEN
Das Rezept
enthält 6 Pflanzen
FOTO: NENI / KATHARINA PFLUG MANUEL KOHLER
24 biomagazin
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KOCHEN
Borschtsch
ZUTATEN für 4 Portionen
600 g Rote Rüben
2 Zwiebeln
1 TL ganzer Kümmel
50 g Butter
2 Lorbeerblätter
1 ½ l Gemüsebrühe (alternativ Wasser)
200 g Karotten
200 g Pastinaken
80 g Knollensellerie
400 g festkochende Kartoffeln
150 g Weißkohl
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Zucker
½ Bund Dill
200 g Sauerrahm
2 Gewürzgurken
50 ml Gewürzgurkewasser
1 Spritzer Kräuteressig
(wahlweise Weißweinessig)
ZUBEREITUNG
Rote Rüben mit einem Sparschäler schälen und würfeln (wer rote Hände vermeiden
will, benutzt Kücchenhandschuhe). Zwiebeln schälen, fein würrfeln und mit den Roten
Rüben und dem Kümmel in einem Topf in der Butter glasig dünsten. Lorbeer zugeben
und mit Brühe auffüllen. Zugedeckt 15 Minuten leise köcheln lassen.
Karotten und Pastinaken schälen und in Scheiben schneiden.
Sellerie und Kartoffeln schälen und würfeln. Weißkohl in Streifen schneiden.
Alle Gemüse zur Suppe geben und mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen.
Offen 25 Minuten kochen.
Dill zupfen, fein schneiden und mit Sauerrahm verruühren. Mit Salz und Pfeffer würzen
und beiseitestellen.
Gurken halbieren und in Scheiben schneiden. Gurkenscheiben mit Gurkenwasser
unter den Eintopf rühren. Borschtsch mit Essig fein-säuerlich abschmecken und ggf.
nochmals mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Eintopf mit Dillsahne servieren.
TIPP
In der Suppe lassen sich vielerlei Gemüse mitkochen und kombinieren, wie Lauch,
Paprika, Pilze, Petersilienwurzeln, Rosenkohl, Wirsing, Kürbis, Tomaten und Bohnen.
Grüne Shakshuka
FOTO: NENI / KATHARINA PFLUG, MANUEL KOHLER
ZUTATEN für 4–6 Portionen
100 g Lauch
30 g Butter
250 g Blattspinat
25 g Petersilie
Meersalz
25 ml Obers
1 kleine Fenchelknolle
2 Frühlingszwiebeln
1 EL Olivenöl nativ extra + zum Beträufeln
50 g Kaschkawal, alternativ
Butterkäse oder Salzlakenkäse
20 g Parmesan + zum Garnieren
6 Eier
Sauerteigbrot zum Servieren
Shakshuka
gibt es in vielen
Varianten, klassisch mit
Tomaten und Paprika,
aber auch mit Melanzani
oder Kichererbsen
ZUBEREITUNG
Lauch der Länge nach halbieren und putzen. In 1 cm breite Streifen schneiden.
Butter in einem Topf schmelzen, Lauch dazugeben und bei niedriger Temperatur
ca. 15 Minuten weich garen. Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.
Spinat putzen, dicke Stängel entfernen. Ca. 50 g der Blätter zur Seite legen.
Übrigen Spinat mit Petersilie (samt Stängeln) 10 Sekunden in kochendem Salzwasser
blanchieren, abseihen und sofort mit eiskaltem Wasser abschrecken.
Sorgfältig ausdrücken.
Lauch, Spinat-Petersilien-Mischung, Obers und 75 ml Wasser mit dem Stab- oder
Standmixer cremig pürieren. Mit Salz abschmecken.
Fenchel halbieren, Strunk entfernen und die Knolle in feine Scheiben schneiden.
Frühlingszwiebeln putzen und quer halbieren. Olivenöl in einer großen Pfanne bei
mittlerer Hitze erwärmen, Frühlingszwiebeln und Fenchel 3 Minuten ganz leicht
braten. Salzen und auf einem Teller zur Seite legen.
In derselben Pfanne den zur Seite gelegten Spinat mit 1–2 EL Wasser zusammenfallen
lassen. Salzen und zunächst die Lauch-Spinat-Masse, dann Frühlingszwiebeln und
Fenchel gleichmäßig darauf verteilen. Kaschkawal und Parmesan grob reiben und
über das Gemüse streuen. Mit einem Löffel 6 Mulden formen, in jede Mulde 1 Ei
schlagen. Salzen, vor allem das Eigelb, und zugedeckt 4–5 Minuten garen, bis das
Eiweiß fest wird, das Eigelb jedoch noch flüssig ist (wie bei einem pochierten Ei).
Weiteren Parmesan über die Eier reiben. Mit Olivenöl beträufeln und mit frischem
Brot servieren.
TIPP
Wer mag, kann die Shakshuka auch in kleinen Pfannen portionsweise zubereiten
und servieren. Ideal zur Resteverwertung: Erlaubt ist ohnehin, was schmeckt.
biomagazin 25
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:54 Seite 26
KOCHEN
Hirseporridge
ZUTATEN für 4 Portionen
250 g Goldhirse
500 ml Pflanzendrink, z.B. Hafer- oder
Nussdrink (siehe rechts unten)
1 Prise Salz
1 Msp. Ceylon-Zimt
1 Prise gemahlener Kardamom
Mark v. ½ Vanilleschote
1 Grapefruit
je 10 Mandeln, Haselnüsse
und Pekannüsse (oder Walnüsse )
1 TL schwarzer Sesam
2 getrocknete Feigen
und/oder 1 Medjool-Dattel
(je nach gewünschter Süße)
Kokosblütenzucker oder
Ahornsirup zum Süßen
getrocknete Lavendelblüten
zum Garnieren
Schokoladenraspel (möglichst aus
Rohkakao-Schokolade) zum Garnieren
Die Premium-Version eines warmen Frühstücks
mit einem fast in Vergessenheit geratenen
Getreide – und viel Geschmack
ZUBEREITUNG
Hirse in einem Sieb unter fließend kaltem Wasser abspülen. Anschließend gemeinsam
mit Pflanzendrink, Salz, Zimt, Kardamom und Vanillemark in einen Topf geben und
zum Kochen bringen. Zu Beginn den Topf zudecken.
Sobald der Topfinhalt köchelt, den Deckel abnehmen, da Hirse leicht überschäumt.
15–20 Minuten unter gelegentlichem Rühren kochen, bis die Körner die Flüsssigkeit
fast zur Gänze aufgesogen haben.
In der Zwischenzeit Grapefruit mit einem kleinen Messer schälen, dabei auch die
weiße Haut entfernen. Das Fruchtfleisch in dünnne Scheiben schneiden. Austretenden
Saft in einer Schüssel auffangen und zur Hirse geben.
Mandeln und Nüsse grob hacken. Mit dem Sesam in einer kleinen Pfanne ohne Fett
leicht rösten. Feigen und/oder Dattel in kleine Stücke schneiden. Mit Nüssen und
Sesam unter den fertig gegarten Porridge mengen. Mit Kokosblütenzucker oder
Ahornsirup süßen.
Porridge in Schälchen anrichten, mit den Grapefruitscheiben belegen und mit
Lavendelblüten und hauchdünnen Schokoladenraspeln toppen.
TIPP
Für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit und Magen-Darm-Problemen
ist Hirse ein optimales Nahrungsmittel, da das Korn absolut glutenfrei und
gut für empfindliche Mägen geeignet ist.
Nussdrink
Für ca. 1 l Cashewdrink 150 g rohe Cashewkerne (auch Mandeln oder
Nüssen) in einer Schüssel mit reichlich Wasser bedecken und mind.
2 Stunden oder besser über Nacht einweichen.
Durch ein Sieb abseihen, das Einweichwasser weggießen. Cashews
mit 750 ml frischem Wasser in einem Standmixer auf höchster Stufe
pürieren. Wer mag, kann die Flüssigkeit durch ein Passiertuch gießen,
dadurch wird der Drink noch feiner.
Er kann direkt genossen, weiterverarbeitet oder in einer Glasflasche
im Kühlschrank 1–2 Tage gelagert werden. Je nach Verwendung und
Geschmack mit Salz, Zimt oder Vanille abschmecken. Zu beachten ist,
dass Cashewdrink eindickt, was z. B. bei Saucen, Tartes oder Cremes
wichtig ist. Andere Nussdrinks haben diese Eigenschaft nicht.
FOTOS: FREEPIK.COM / IDEALSPICS; FEMININE FOOD / HASELMAYR, ROSENBERGER
26 biomagazin
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KOCHEN
Die kleinen Hirsekörner sind auf dem Vormarsch:
aufgrund ihres nussigen Aromas, des gesundheitlichen
Nutzens und ihrer Vielseitigkeit in der Küche
Das Rezept enthält 9+ Pflanzen
FOTOS: FREEPIK.COM / IDEALSPICS; FEMININE FOOD / HASELMAYR, ROSENBERGER
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ALLESKÖNNER
Johannisbrot,
das Superfood
Bei uns ist es noch recht unbekannt. Dabei erweist sich Johannisbrot nicht nur als gesunde
Alternative zu Kakao, sondern auch als umweltfreundlicher Beitrag zur nachhaltigen Ernährung.
Warum die vielseitige Schote auch in Ihrer Küche auf keinen Fall fehlen sollte, lesen Sie hier.
Der Johannisbrotbaum ist sehr anspruchslos
und wächst auch an ungünstigen Stand or ten
ohne Bewässerung. Daher ist er für den
biologischen Anbau bestens geeignet.
Erbsen und Bohnen gehören
zu den Hülsenfrüchten.
Auch wenn die beim Nach -
wuchs meist nicht auf der
Liste der Lieblings speisen
stehen, kennt sie doch ein jedes Kind.
Von Johannisbrot hingegen haben Sie
möglicherweise noch nicht gehört – das
liegt daran, dass diese Hülsenfrucht bei
uns auch noch kaum bekannt ist.
Erst langsam erobern einige interessante
Pro dukte aus der Frucht des Johannis -
brot baums die Regale der Bioläden und
Reformhäuser. Zu Recht, denn unter der
unscheinbaren Schale stecken wie bei
allen Hülsenfrüchten eine Menge gesunder
Mineral- und Nährstoffe. Und in der
Küche glänzen Johannisbrot-Produkte
als vielseitige Backzutat.
Vom Anbau ...
Im Mittelmeerraum sowie in Vorderasien
kennt man den Johannisbrotbaum (botanischer
Name „Ceratonia siliqua“) bereits
seit dem Altertum. Besonders in Ländern
wie Spanien, Italien, Griechenland, der
Türkei und auch in Nordafrika ist er weit
verbreitet. Er zeichnet sich durch seine
beeindruckende Widerstandsfähigkeit
selbst in trockenen, heißen Regionen aus.
Diese Eigenschaft macht ihn zu einem
idealen Baum für die klimatischen Be din -
gungen vieler Mittelmeerländer und zu
einem unschätzbaren Gut in Zeiten des
Klimawandels. Denn zum einen benötigen
Johannisbrotbäume kaum Wasser
bei der Kultivierung, zum anderen spielen
sie eine nicht zu unterschätzende
Rolle bei der Bodenerhaltung, indem sie
Erosionen verhindern und die Bio diver -
sität fördern.
Der immergrüne Baum, der bei uns auch
unter den Namen „Bockshörndlbaum“
oder „Karobenbaum“ bekannt ist, kann
bis zu 20 Meter groß werden. Die reifen
Früchte in Form der 20 bis 30 Zentimeter
langen, dunkelbraunen Schoten enthalten
zur Erntezeit im September ein hellbraunes
Fruchtfleisch und 10 bis 15
extrem harte Samen.
28 biomagazin
FOTOS: INGIMAGE; MDPI.COM
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ALLESKÖNNER
Apropos Samen – dazu gleich ein interessanter Side-Fact: Die
Samen des Johannisbrotbaums gelten Dank seines botanischen
Namens „Ceratonia siliqua“ als Ursprung der Gewichtseinheit
„Karat“ und wurden der Überlieferung nach ausgewählt, weil
ihr Gewicht ungewöhnlich einheitlich ist. Wog ein Edelstein in
etwa so viel wie ein Samenkorn des Johannisbrotes, wurde er
mit einem Karat bewertet. Und tatsächlich fanden Wissen -
schaftler heraus, dass die Samen des Johannisbrotbaums
immer zwischen 190 und 195 Gramm wiegen – fast soviel wie
das 1907 standardisierte Karat mit seinen 200 Gramm.
Auch zur Namensherkunft des Johannisbrotbaums selbst gibt
es eine Legende: Demnach hätte Johannes der Täufer die
Durchquerung einer Wüste mit nicht mehr Nahrung als einer
Handvoll Johannisbrot überlebt und dem Baum zum Dank
seinen Namen geschenkt.
… über Verwendung ...
Johannisbrot ist überaus vielseitig einsetzbar. Reife Schoten
kann man direkt roh essen, sie sind mit ihrem süßen und etwas
an Lakritz erinnernden Geschmack eine köstlich-gesunde
Knabberei. Dazu kommen leicht nussige Röstaromen und
Noten, außerdem ein Hauch von Getreide.
Leider sind die ganzen Schoten im Handel nur selten erhältlich,
häufiger findet man Johannisbrotkernmehl. Hier handelt es
sich um die vermahlenen Kerne der Johannisbrotschoten. ➥
biomagazin 29
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ALLESKÖNNER
Das geschmacksneutrale Mehl hat eine enorme
Quellfähigkeit. Es kann bis zur hundertfachen
Menge seines Eigengewichts an Wasser binden,
weshalb es sich hervorragend zum Eindicken und
Binden von Suppen oder Saucen eignet. Auch
als ein Backhilfsmittel bei der Herstellung von
glutenfreiem Brot kann es zum Einsatz kommen.
Außerdem kann man mit einem Teelöffel Johan -
nisbrotkernmehl dank seiner emulgierenden
Wirkung ein bis zwei Eier im Teig ersetzen, was
es für die vegane Küche besonders interessant
macht.
Werden die Schoten und das Fruchtfleisch ohne
Kerne vermahlen, entsteht daraus das sogenannte
„Carob“, mit dem sich wunderbar
kochen und backen lässt. Auf -
grund seines unverkennbar süßen,
schokoladigen Geschmacks wird es
oft als Kakao-Ersatz bezeichnet.
Tatsächlich kann man es wie
Kakaopulver verwenden und damit
Schokoladenpudding und Marmor -
kuchen herstellen oder Desserts
damit bestäuben. Es hat sogar noch
den zusätzlichen Vorteil, dass Carob im
Gegensatz zu Kakao kein Koffein enthält.
… bis zur Gesundheit
Doch Johannisbrot wird nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern
auch aufgrund seiner inneren Werte geschätzt. Es enthält
viele Mineralstoffe, vor allem Eisen, sowie beachtliche Mengen an
Vitamin A und B. Zudem ist es reich an unlöslichen Ballast- und
sekundären Pflanzenstoffen.
Dazu enthält Johannisbrot viele Antioxidantien – Stoffe, die vor
den sogenannten „freien Radikalen“ schützen. So kann man
bestimmten Krebsarten vorbeugen, Entzündungen entgegenwirken
und das Immunsystem stärken. Ebenfalls ein hervorragendes
und natürliches Heilmittel ist Johanniskraut bei Magen-Darmund
Verdauungsbeschwerden. Sodbrennen, Verstopfung, Durch -
fall oder Blähungen – hier kann Johannisbrot Beschwerden
lindern. Selbst beim Abnehmen kann Johannisbrot
unterstützen, denn es ist fettarm, senkt kurzfristig die
Blutfettwerte und enthält kein Cholesterin.
Außerdem kurbelt es die Fettverbrennung an und
verhindert die Überproduktion von Ghrelin,
einem Hormon, das appetitanregend wirkt.
Und schließlich noch ein Hinweis für Menschen
mit Zöliakie oder Glutensensitivität. Die pure
Johannisbrotfrucht enthält kein Gluten, es kann
von Betroffenen also bedenkenlos gegessen werden.
Bei verarbeiteten Produkten muss jedoch darauf
geachtet werden, dass keine anderen glutenhaltigen
Zutaten zugesetzt wurden.
n
Wer es nicht erwarten kann, Johannisbrot
einmal selbst auszuprobieren: Halten Sie
sich nicht zurück und entdecken Sie dieses
wunderbare Superfood! Wir haben für den
Beginn zwei Rezepte und wünschen viel
Freude beim Nachbacken!
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ALLESKÖNNER
„Tassenbrot“
ZUTATEN für 1 Brot
3 Tassen Mehl
¼ Tasse Johannisbrotmehl
0,5 Tassen Haferflocken
2 TL Trockenhefe
ZUTATEN für 1 Brot
1 TL Salz
1,5 Tassen Mineralwasser
0,5 Tassen Öl
0,5 Tassen Agavensirup
ZUBEREITUNG
In einer großen Schüssel alle trockenen Zutaten vermischen, dann
erst Wasser, Öl und Sirup zugeben und etwa 15 Minuten zu einem
Brotteig verkneten (mithilfe einer Küchen maschine).
Anschließend abgedeckt eine Stunde an einem warmen Platz auf
das Doppelte seiner Größe aufgehen lassen. In eine gefettete
Kastenform geben und erneut zugedeckt eine Stunde gehen lassen.
Bei 180 Grad etwa eine halbe Stunde backen.
TIPP
In Rezepten werden die Maße manchmal in Tasse oder Becher
angegeben. Solange für ein Rezept immer die gleiche Tasse
genutzt wird, bleibt das Zutatenverhältnis korrekt. Doch beim
Umrechnen in Gramm variiert das Gewicht je nach Zutat, da
das Volumen jeweils entscheidend ist. In deutschen Rezepten
entspricht „1 Tasse“ meist 125 ml, während im Englischen die
Bezeichnung „cup“ etwa 250 ml umfasst.
FOTOS: INGIMAGE; MDPI.COM; FREEPIK / EDEDCHECHINE
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ALLESKÖNNER
REIS-VOLLKORN-KEKSE
Die Kekse im lustigen Zwergedesign
werden auf einer Vier-Korn
Vollkornmehl-Basis, bestehend
aus Hirse, Buchweizen, Reis und
Mais, gebacken.
Das Carob Pulver liefert den
einzigartigen Geschmack
dieser karamellig-süßen
Knusprigkeit
125 g, UVP € 3,29, werz.bio
CAROB-PULVER
Fein gemahlenes Carob-Pulver
aus traditionell handgeernteten,
reifen Bio-Johannisbrotschoten
von sizilianischen Kleinfarmen.
300 g, UVP € 6,90, sunday.at
JOHANNISBROT-
KERNMEHL
Das ideale Dickungsmittel für
warme Speisen. Ob Saucen,
Suppen oder Süßspeisen – es
ist geschmacksneutral und
sehr ergiebig. Einfach in etwas
kalter Flüssigkeit nach
Dosierung anrühren
100 g, UVP E 6,90, biovegan.de
CAROB-PULVER
Die süße Alternative zu
Kakaopulver enthält von Natur
aus Zucker, ist fettarm, reich an
Calcium und liefert wertvolle
Ballaststoffe
250 g, UVP € 3,99, rapunzel.de
Bockshörndl
CAROB-SIRUP
Der aromatische
Carob Sirup wird
aus den Früchten
des Johannisbrot -
baumes auf der
Insel Kreta schonend
in Roh kost -
qualität extrahiert.
Er ist natürlich
glutenfrei und enthält
nur Wasser
und Johannisbrot.
350 g, UVP € 9,95,
oelkaennchen.eu
CAROB-
PULVER
Vielseitig einsetzbar
und
eignet sich
besonders
als Zugabe
in Keksen,
Kuchen oder
Desserts, in
Kakao oder
Smoothies –
ohne anregend zu wirken.
220 g, UVP € 10,60, pureraw.de
NUTS & BIO CAROB
Die köstliche Creme aus
Haselnüssen und Johannisbrot
enthält keine Milch, keinen
Kakao und ist frei von Palmöl.
Sie eignet sich zur Verwendung
aufs Brot, zum Garnieren von
Desserts und Eiscreme oder
zur Zubereitung von Crèpes.
400 g, UVP € 8,55, naturitas.at
JOHANNISBROT-
SCHOKOLADE
Eine Harmonie
zwischen hochwertigem
Kakao,
aromatischem
Johannisbrot und
süßen Datteln.
Ohne zugesetzten
Zucker, vegan und
nachhaltig hergestellt.
70 g, UVP € 4,95,
odilia.de
FOTOS: HERSTELLER; INGIMAGE
32 biomagazin
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ALLESKÖNNER
CAROB
enthält kein Koffein
und weniger Kalorien;
es wird daher häufig
als eine gesunde
Alternative zu Kakao
verwendet
Carob Brownies
ZUTATEN für 1 Backblech
ZUBEREITUNG
FOTOS: HERSTELLER; INGIMAGE
200 g Mehl
150 g Zucker
20 g Carob-Pulver
(plus etwas zum Bestäuben)
1 TL Backpulver
1 Ei
60 g Butter
120 ml Milch
Mehl, 100 Gramm Zucker, Carobpulver und Backpulver in
eine Schüssel sieben. In einer zweiten Schüssel das Ei mit
dem restlichen Zucker (50 Gramm) schaumig schlagen.
Die Butter schmelzen und mit der Milch zur Ei-Zucker-Masse
geben. Die flüssige mit den trockenen Zutaten verrühren.
Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben
und eine halbe Stunde bei 170 Grad backen.
Abkühlen lassen, in Stücke schneiden und mit etwas
Carob-Pulver bestäuben.
biomagazin 33
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EINKAUF
Zusammen
sind wir
stark!
Bei FoodCoops geht es um mehr,
als nur gesunde Bio-Produkte
beziehen zu können. Die Einkaufs -
gemeinschaften verstehen sich als
Alternative zum anonymen Lebens -
mitteleinkauf im Supermarkt.
34 biomagazin
FOTO: FREEPIK.COM
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EINKAUF
In Österreich erfreuen sich die sogenannten
„FoodCoops“ immer
größerer Beliebtheit – und das aus
gutem Grund, denn nachhaltige
Lebensmittelerzeugung sowie
ge meinschaftlicher Konsum stehen im
Zentrum dieser Initiativen. Wir beleuchten
die Rolle von FoodCoops in Öster -
reich, untersuchen ihre Funktionsweise
und stellen einige der bekanntesten
Initiativen vor.
Alternative
zum gängigen Einkauf
FoodCoops – auf Deutsch übersetzt –
Lebensmittelkooperativen sind nicht
gewinnorientierte Einkaufsgemeinschaften,
die komplett selbstorganisiert biologisch
angebaute Produkte von lokalen
Bauern, Gärtnereien, Imkern und anderen
Produzenten beziehen.
Wie viele Mitglieder nun eine FoodCoop
haben muss, dazu gibt es keine Vorgaben.
Meist sind es kleine Vereine mit durchschnittlich
40 bis 50 Mitgliedern, die mit
viel Liebe und Hingabe betrieben werden.
„Wir verstehen uns als Alternative zum
gängigen Lebensmitteleinkauf“, sagt
Leonard Ostler von der Interessen -
gemeinschaft FoodCoops, „denn wir
heben die Anonymität zwischen Produ -
zenten und Konsumenten auf, ein direkter
Austausch wird so wieder möglich.
Außerdem sind die Lebensmittel immer
saisonal, regional, ökologisch nachhaltig
und sozial gerecht produziert.“
Eine typische FoodCoop funktioniert in
der Regel so, dass sich Interessierte
zusammenfinden und eine Koope rative
gründen. Anschließend wird gemeinsam
ein Sortiment an Bio-Produkten ausgewählt
und auf eine Online-Bestell platt -
form gestellt.
In regelmäßigen Abständen treffen sich
die Mitglieder zum gemeinsamen Bestel -
len. Im Gegensatz zum klassischen Su per -
marktverkauf, bei dem Lebensmittel über
Zwischenhändler an die Verbrau cher
gelangen, schaffen FoodCoops eine direkte
Verbindung, denn bestellt wird häufig
direkt beim Erzeuger. Dies fördert nicht
nur den Zugang zu frischen, gesunden
Produkten, sondern auch die Trans pa -
renz des Einkaufs. Die Herkunft der
Produkte, die Arbeitsbedingungen der
Erzeuger und die Produktionsmethoden
sind für die Mitglieder nachvollziehbar.
Dies stärkt das Vertrauen in die Qualität
der Produkte und trägt dazu bei, dass die
Mitglieder auch ein stärkeres Bewusst -
sein für die Auswirkungen ihres Konsums
entwickeln.
➥
FOTO: FREEPIK.COM
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EINKAUF
Leonard Ostler von der IG FoodCoops:
„Als Mitglied einer FoodCoop kann man eine persönliche Beziehung
zu den zuliefernden Betrieben aufbauen. So werden Produzenten zu
Menschen. Im Supermarkt wählt man gerne das günstigste Produkt,
um keinen Cent zu viel zu zahlen. Bei einer FoodCoop ist es
anders, weil man weiß, dass das Geld bei jenen
Menschen ankommt, die es wirklich verdienen.“
Lebensmittelversorgung selbst in die
Hand nehmen. Viele schätzen auch den
persönlichen Kontakt untereinander –
beim Abholen der Waren im Abholraum,
bei Arbeitskreis-Treffen, beim ge mein -
samen Aufräumen. Da entstehen ganz
nebenbei oft Freundschaften.“
Mitarbeit erwünscht
Ein zentrales Merkmal der FoodCoops ist
der gemeinschaftliche Aspekt: Mitglieder
einer Kooperative sind nicht nur Kon su -
menten, sondern werden auch aktiv in
Organisation und Logistik eingebunden.
„Die Mitglieder übernehmen selbst anfallende
Aufgaben wie die Planung der
Bestellung, die Aufteilung der Produkte
in Kisten oder die Durchführung von
Events und Informations veranstal tun -
gen“, zählt Ostler auf, betont aber:
„Niemand muss etwas tun, das er überhaupt
nicht mag. Jeder sucht sich etwas
aus, das er gerne tut. Denn schließlich
ist es so: FoodCoops sind selbstorganisiert.
Was niemand macht, passiert auch
nicht. Da die Mitglieder Interesse daran
haben, dass ihre FoodCoop weiter existiert,
übernehmen sie gerne Aufgaben.“
Entlohnt wird die Arbeitskraft der Mit -
glieder in der Regel nicht, jedoch erhalten
sie als Gegenleistung zum Beispiel
Rabatte auf die gekauften Produkte oder
eine Reduktion des Mitgliedsbeitrags.
Die Geschichte der FoodCoops
in Österreich
FoodCoops haben ihren Ursprung in den
1970er-Jahren, als immer mehr Men -
schen begannen, sich für alternative Er -
näh rungsformen und nachhaltigen Kon -
sum zu interessieren. Viele Menschen
suchten nach Wegen, biologisch erzeugte
Lebensmittel ohne den Umweg über konventionelle
Bioläden zu beziehen. Die
Idee einer FoodCoop entstand als Ant -
wort auf diese Nachfrage, mit dem Ziel,
gesunde, umweltfreundliche und ethisch
produzierte Lebensmittel zu erschwinglichen
Preisen zugänglich zu machen.
Die erste österreichische FoodCoop entstand
in Wien. Im Frühjahr 2007 gründeten
ein paar junge Leute den Verein „Bio -
paradeis“, der bis heute existiert. Aktuell
gibt es in Österreich rund 110 FoodCoops
– Tendenz steigend. Dabei lässt sich ein
Trend besonders beobachten: Waren es
anfangs meist junge Studenten, engagieren
sich heute immer mehr Menschen
aller Alters-, Einkommens- und Bildungs -
schichten für die Idee einer Einkaufs -
gemeinschaft. Ostler dazu: „Das typische
FoodCoop-Mitglied gibt es nicht – die
Zielgruppe reicht von Studenten bis hin
zu Pensionisten. Gemeinsam haben sie,
dass sie „out of the box“ denken und ihre
Herausforderungen meistern
Trotz der wachsenden Zahl von Food -
Coops in Österreich gibt es nach wie vor
organisatorische, recht liche und bürokratische
Herausforderungen, mit denen
die Kooperativen zu kämpfen haben.
„Deshalb haben wir dazu die ‚Initiative
FoodCoop 4.0‘ (foodcoop40.org) gestartet,
um bessere Softwarelösungen zu finden,
die uns bei diesen Aufgaben unterstützen
können“, so Ostler, „damit unser ehrenamtliches
Engagement effizienter wird
und so auch mehr Zeit für Austausch und
Genuss bleibt.“
Trotz aller Schwierigkeiten ist Ostler
überzeugt: Es zahlt sich aus, Teil einer
FoodCoop zu sein, denn „wir definieren
unsere Rolle als Konsumenten nicht alleine
dadurch, uns im Supermarkt zwischen
Bio- und Billigprodukten zu entscheiden.
Wir wollen selbst das Sortiment und die
Art und Weise der Verteilung mitbestimmen,
wir wollen wissen, wo die Produkte
herkommen, wir wollen einen direkten
Kontakt zum Produzenten und wir wollen
die kleinstrukturierte, regionale und
biologische Landwirtschaft gezielt unterstützen.“
FOTOS: FREEPIK.COM; KRAUTKOOPF
36 biomagazin
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EINKAUF
Die Top Five
Die fünf größten FoodCoops Österreichs haben alle ihren Sitz
in Wien. Auf foodcoops.at finden Sie aber bestimmt auch eine
Kooperative in Ihrer Nähe.
Herz & Rübe (100 Mitglieder): 1050 Wien, Obere Amtshausgasse 34,
herzruabn.fcoop.at
Allmunde (100 Mitglieder): 1150 Wien, Alberichgasse 8,
allmunde.org
Biohamster (75 Mitglieder): 1130 Wien, Lainzer Straße 123a,
biohamster.at
LebensMittelPunkt HaWei (75 Mitglieder): 1140 Wien,
Hauptstraße 116, lebensmittelpunkt-hawei.at
BOKU Foodcoop (70 Mitglieder): 1190 Wien,
Peter Jordan-Straße 82, foodcoop.boku.ac.at
Die lokale Einkaufs-Alternative
FoodCoops in Österreich haben sich als eine
erfolgreiche Form des gemeinschaftlichen Einkaufs
von Bio-Produkten etabliert. Sie verbinden Konsum mit
Verantwortung und tragen zur Förderung nachhaltiger
Landwirtschaft und fairer Arbeitsbedingungen bei.
FOTOS: FREEPIK.COM; KRAUTKOOPF
Wer nun auch Teil einer solchen Community werden möchte,
schaut am besten einfach einmal bei einer Infoveran -
staltung in seiner Nähe vorbei. „Hier werden der Ablauf und
die Herausforderungen als Mitglied einer FoodCoop vermittelt.
Danach können sich die Interessierten entscheiden, ob
sie Teil davon werden möchten und – wenn ja – werden sie
von ‚Buddys‘ durch einen Einstiegsprozess begleitet“, erklärt
Ostler. Interesse geweckt?
n
Die IG FoodCoops
Die IG FoodCoops ist eine Interessenvertretung bestehend
aus engagierten Menschen, deren Ziel es ist, die Interessen
bereits bestehender und sich neu gründender FoodCoops
in Österreich zu verfolgen und sie durch ihre Arbeit zu
unter stützen.
Der Aufgabenbereich ist vielfältig: von der Unterstützung
bei der Neugründung von FoodCoops und der Beratung
in rechtlichen und praxisbezogenen Fragen über die Orga -
nisation von Infoveranstaltungen. Das Ziel der IG ist die
größtmögliche Transparenz und Hierarchiefreiheit bei der
Zusammenarbeit mit den mittlerweile rund 110 verschiedenen
FoodCoops in Österreich. foodcoops.at
biomagazin 37
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NEWS
Limo + Bier aus dem Zillertal
wurden auf der Biofach in Nürnberg
vorgestellt – die Tiroler präsentierten:
• Zillertal Bier BioZwickl
• Zillertal Bier BioRadler
• Midi’s Bio Erfrischungen
zillertal-bier.at
SPAR Natur*pur
Bio-Pistazien-Drink
Der vegane Bio-Pistazien-Drink ist
das Trend-Getränk unter den Milch -
alter nativen. Feine Pistazienkerne
aus biologischem
Anbau sorgen für
eine dezent nussige
Note. Mit seiner sanft
grünen Farbe und
dem nussig-cremigen
Geschmack passt er
toll zu Porridge und
Müslis, schmeckt aber
auch pur wunderbar.
spar.at
Fruchtige
Toskana-Tomate
frisch zubereitet
In der neuen LaSelva Bio-Bruschetta
darf Toskana-Tomate Schale zeigen.
Frisch vom Feld wird sie gewürfelt
und mit etwas Knoblauch zubereitet.
Für die neue LaSelva Polpa werden
Tomaten stückchen ohne Schale, aber
das Fruchtfleisch samt Kernen frisch
nach der Ernte abgefüllt. Gemeinsam
ist beiden Neuankömmlingen gehacktes
würziges Basilikum. laselva.bio
Frühling. Feste. Feiern.
ab 12. März: Wien, Linz, Götzis, Salzburg
weinvierteldac.at
27.-30. März: Wiener Rathausplatz,
Steiermark-Frühling, steiermark.com
1. April– 1. Mai: Traunsee–Almtal,
wirtshausfestival.at
6. April: BioWest-Messe, Düsseldorf
13. April: BioOst-Messe, Leipzig
biomessen.info
Weltweit größtes
Bio-Restaurant in Wien
Die Luftburg – Kolarik im Prater, das welt -
weit größte Bio-Restaurant, investiert in
mehr Umweltschutz: neben der Um stellung
auf eine Wärmepumpenlösung und der
Erweiterung der Photovoltaik-Anlage wird
auch der gesamte Mitar beiter-Bereich neu
gestaltet. Ein zentraler Bestandteil ist dabei
die Ablösung von Gas als Energiequelle.
Stattdessen sorgt künftig eine Grundwasser-Wärmepumpe für Heizung und Kühlung.
Durch die Umstellung werden jährlich über 135 Tonnen CO 2 eingespart. Ergänzt wird
das Energiekonzept durch Aufstockung der PV-Anlage auf 40 kWp, um den Eigen -
stromanteil weiter zu erhöhen. Die Stadt Wien wird den Umbau in die „100 Projekte
raus aus Gas“ aufnehmen, damit dieser als Vorbild für andere Betrieben fungiert.
Baustart war erst Anfang Jänner, zu Ostern will man wieder eröffnen. kolarik.at
Hamoni® Harmonisierer
hochwirksamer Schutz vor
Elektrosmog und Erdstrahlung
Das Gerät reduziert Umweltstress
stark und macht ihn für Mensch und
Tier verträglicher. Es schafft dadurch
eine ideale mentale und körperliche
Harmonisierung unseres Lebens -
raumes. Von Baubiologen, Heil -
praktikern und Anwendern bestätigt.
www.elektrosmoghilfe.com
www.erdstrahlenhilfe.com
Bianca und
Paul Kolarik
Bio-Haferjoghurt
mit neuem Standard
Von Ja! Natürlich kommt das erste rein
pflanzliche Joghurt auf Haferbasis, das
komplett ohne exotische Pflanzenöle
auskommt. Während andere Produkte
der Branche Kokosöl verwenden,
beweist Ja! Natürlich, dass es auch
ohne geht – mit österreichischem Bio-
Hafer und ohne Kompromisse bei
Konsistenz, Qualität oder Geschmack.
janatuerlich.at
FOTOS: HERSTELLER
38 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 39
NEWS
Marktplatz für einfach gute Lebensmittel
markta ist eine Plattform, die
landwirtschaftliche Klein- und
Familienbetriebe durch innovative
Vermarktung, Vertrieb
und Logistik stärkt und das
Beste vom Land in die Stadt
bringt.
Das sorgfältig kuratierte
Vollsortiment mit etwa 1.500
Erzeug nissen von über 250
Produzenten gibt es nun in
zwei Märkten: nach der Alser
Straße 16 im 9. Wiener Bezirk
jetzt auch in der Zollergasse 9
im 7. Bezirk. markta.at
Mit Leichtigkeit durch die Fastenzeit
Am wichtigsten beim Fasten ist, darauf zu achten,
dass man genug Wasser trinkt. Da Wasser, das man
sonst über die Nahrung aufnimmt, fehlt. Das leichte
Mineralwasser La Gioia – Quelle der Freude
unterstützt dich optimal beim Detox und Fasten.
Durch seine mineralsalzarme Beschaffenheit
transportiert es wichtige Nährstoffe wie Vitamine,
Proteine und Mineralstoffe effektiver in die Zellen
als herkömmliches Mineralwasser.
Gleichzeitig leitet es Stoffwechselabfallprodukte
wie z.B. Harnsäure vollständig aus dem Körper
aus und unterstützt so den Stoffwechsel. Als
weiches Wasser eignet es sich auch hervorragend,
um Tee zu kochen – es intensiviert
seinen Geschmack. la-gioia.eu
Regional, nachhaltig und
voller Geschmack
Nach prestigeträchtigen Erfolgen
wie dem „Bio-Produkt
des Jahres 2024“ und
dem Great Taste Award
wurde die Bio-Fischsauce
von Genusskoarl mit
dem Gastro Innovation
Award 2025 ausgezeichnet.
Bei der HOGA in
Nürnberg setzte sie sich
Mitte Jänner auch gegen
starke internationale
Konkurrenz durch.
genusskoarl.at
Generationenwechsel bei der Bio-Hofbäckerei Mauracher
Nach vielen Jahren voller Leidenschaft für biologische Landwirtschaft und die hohe
Kunst des Backens übergeben Elisabeth und Josef Eder mit Stolz und Vertrauen die
Bio-Hofbäckerei Mauracher GmbH an zwei ihrer Kinder – Juliane und Andreas Eder.
Als erfahrenes, dynamisches Geschwisterteam leiten sie das Unternehmen in die
Zukunft und verbinden Tradition mit Innovation – eine perfekte Kombination aus Ver -
lässlichkeit und frischen Ideen.
Juliana und
Andreas Eder
Die Werte, die die
Bio-Hofbäckerei
seit jeher prägen
– gegenseitige
Wertschätzung
und Respekt vor
der Natur – bleiben
weiterhin fest verankert.
mauracherhof.com
FOTOS: HERSTELLER
TEMENT: Wein und Verjus
Dass vom südsteirischen Weingut Tement hervorragende
Weine kommen, ist keine Über raschung mehr. Doch muss es
immer Wein sein? Wer es lieber alkoholfrei mag, für den gibt
es jetzt auch einen exzellenten Verjus.
Das alkoholfreie und vitalisierende
Erfrischungsgetränk wird aus grünen
Trauben gepresst. In Frankreich und
der Schweiz hat diese Spezialität
große Tradition. Nun feiert auch in
Österreich der zart-milde Traubensaft
ein Comeback. Bei Tement gibt es
einen Verjus Apero weiß und rosé,
ein reines Naturprodukt aus biodynamischer
Landwirtschaft.
tement.at
Bio-Gemüsevielfalt
aus dem Waldviertel
Seit 1998 setzt sich ReinSaat für ein
breites Sortiment an samenfesten
biologisch-dynamischen und organisch
biologischen Gemüse-, Kräuter- und
Blumen saatgut-Sorten ein, die sowohl
den Bedürfnissen des Erwerbsgarten -
baus als auch der Hausgärten gerecht
werden. Gemeinsam mit Vermehrungsbetrieben in ganz Ös te r -
reich und europäischen Partnern wird auf eine gentechnikfreie
und nachhaltige Saat gutproduktion gesetzt.
Das Angebot reicht von Bohnen, Gurken, Kürbis, Melonen,
Tomaten, etc. bis zu Blumen zwie beln und Heilkräutern. Über
50 neue Sorten gibt es im neuen Katalog, der auf reinsaat.at
angefordert bzw. heruntergeladen werden kann.
biomagazin 39
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 40
EINKAUF
73 % befürworten das Einwegpfand,
24 % wollen künftig weniger Geträn k e
in Einweg-Verpackungen kaufen
Eine 2024 durchgeführte Umfrage der Wasser -
sprudler marke SodaStream hat ergeben, dass die
große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung
über die Einführung des Einwegpfands informiert
ist. Genau 74,2 Prozent der Befragten gaben an, sich
dieser bevorstehenden Maßnahme bewusst zu sein.
Darüber hinaus befürworten 73 Prozent der Teil -
nehmer die Einführung des Einwegpfands. Diese
Zustimmung spiegelt das wachsende Bewusstsein
und Engagement für Umweltbelange wider.
Interessanterweise planen auch knapp ein Viertel
der Befragten, zukünftig weniger Getränke in Ein -
weg verpackungen zu kaufen. Dies deutet darauf
hin, dass die Verbraucher zunehmend auf umweltfreundlichere
Alternativen umsteigen werden.
FOTOS: SPAR/BRUNNBAUER; RECYCLING-PFAND.AT
Die Filialen der Handelsketten sind bereits gerüstet
für die Rücknahme von mehreren 100 Millionen
Pfand gebinden im Jahr. Kleinere Betriebe,
wie etwa Trafiken oder Würstelstände, können
an stark frequentierten Plätzen die Rückgabe
mit Supermärkten vereinbaren.
1. Inklusive Pfand
kaufen
2. Konsumieren
und genießen
3. Nicht
zerdrücken!
5. Recycling:
Aus alt mach neu
4. Pfand retour
bekommen
40 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 41
EINKAUF
biomagazin 35
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KÜCHE & GARTEN
Ein Trend aus Japan bringt Bewegung in die Gartenszene:
Bokashi, der Dünger im Kübel, ist nur auf den ersten Blick Kompost.
Einige Komponenten unterscheiden ihn von herkömmlichen Methoden.
FOTOS: FREEPIK.COM
42 biomagazin
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KÜCHE & GARTEN
Fermentierung
für den Garten
Um Abfallberge zu reduzieren
und Abfall möglichst ökologisch
loszuwerden, setzen
immer mehr Menschen auf
ihren eigenen Humus, Kompost und
Dünger. Bokashi rennt hier offene Türen
ein und verbreitet sich wie ein Lauffeuer
in umweltbewussten Haushalten.
Bokashi kommt aus Japan, der Begriff
bedeutet „Schatt ierung“ oder „Ver wisch t -
sein“. Das Besondere an der Methode ist
die Zugabe von sogenannten effektiven
Mikroorganismen (EM), mikroskopisch
kleinen Lebewesen – Hefen, Milch säure -
und Photosynthesebakterien –, die dafür
sorgen, dass die Abfälle fermentiert werden.
Fermentation gilt derzeit generell
als Trend, der viele Lebens be reiche um -
fasst, vor allem Nahrungs mittel und
Haut pflege. Doch auch im Garten spielt
Fermentation ihren Bonus aus und tut
den Pflanzen Gutes. Der Vorteil dabei:
Bokashi ist nicht kompliziert und führt
zu kaum spürbarer Geruchsentwicklung.
Einfacher Prozess
Für Bokashi benötigen Sie einen Bokashi-
Kübel, effektive Mikroorganismen, Sand
oder Wasser in einem Plastiksack und
einen schattigen Platz, zum Beispiel in
der Küche. Beim Fermentieren entsteht
Flüssigkeit, der Bokashi-Saft. Daher sind
die Kübel mit einem Sieb und einer
Ablaufvorrichtung am Boden ausgestattet.
Bevor der Kübel befüllt wird, muss
das Sieb eingesetzt werden.
Dann werden einige Tage lang Küchenund
Gartenabfälle gesammelt. Da Sauer -
stoffzufuhr den Fermentierungsprozess
stört, sollte der Kübel gleich vom Start
weg mindestens eine Handbreit hoch
mit Abfall gefüllt werden. Werden die
Anfälle zerkleinert, wird die Fermen ta -
tion beschleunigt. Dann werden die EM-
Flocken oder eine EM-Lösung beigefügt.
Auch Bokashi-Ferment kann ergänzt
werden. Jede weitere Schicht erhält wieder
eine Dosis EM, zur schnelleren Um -
setzung kann zusätzlich Gesteinsmehl
beigefügt werden.
Damit der Fermentationsprozess ungestört
ab laufen kann sollten die Abfälle
möglichst wenig mit Sauerstoff in Kon -
takt kommen. Daher werden sie fest zu -
sam mengedrückt und mit einem mit
Sand oder Wasser gefüllten, dichten
Plastiksack beschwert, der dafür sorgen
soll, dass die Abfälle gepresst bleiben und
möglichst wenig Luft dazukommt. Ist der
Kübel vollständig gefüllt, kann der Plas -
tiksack weggelassen werden. Schließlich
wird die Abdichtung daraufgesetzt und
der Kübel mit dem Deckel verschlossen.
Diese Schritte werden wiederholt, bis der
Kübel voll ist.
Zimmertemperatur und Schatten sind
ein optimaler Ort für den Bokashi-Kübel.
Alle paar Tage wird der Bokashi-Saft mittels
Auslaufhahns abgelassen. Sollte nach
mehreren Tagen noch kein Saft ausgetreten
sein, dann ist das Bokashi möglicherweise
zu trocken. Das kann mit einer EM-
Lösung behoben werden. Nach zwei bis
drei Wochen ist das Bokashi fertig. ➥
Mithilfe von effektiven Mikro -
organismen (EM) und unter
Ausschluss von Sauerstoff
kommt es, ähnlich wie bei der
Herstellung von Sauerkraut,
zur Fermentation des Biomülls
FOTOS: FREEPIK.COM
biomagazin 43
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KÜCHE & GARTEN
Organischer Biomüll kommt täglich in
den Komposter – mit einer Maßeinheit
Bokashi Fermentationshilfe.
Der Küchenabfall wird mit dem
Handgriff durch den innenliegenden
Kolben zusammengedrückt
Wöchentlich kann die Bioflüssigkeit
abgelassen und als Düngemittel (mit
Wasser im Verhältnis 1 : 30) genutzt
werden. Nach 3 bis 4 Wochen erfolgt
die Entleerung in die Grüntonne oder
in den Garten-Komposter
Gutes ins Töpfchen
Das, was wir üblicherweise in den Kom -
post geben, fühlt sich auch im Bokashi-
Kübel wohl: Pflanzenreste, Obst- und
Gemüseschalen, Kaffeesatz oder Tee blät -
ter. Auch große Mengen Zwiebelschalen
oder Zitrusschalen, die so manchen Kom -
post überfordern, dürfen in den Kübel.
Nicht geeignet für den Bokashi-Kübel
sind Flüssigkeiten wie Fett, Öl, Wein,
Saft, Milch oder Wasser, Papier, Holz,
Sägemehl oder Asche und natürlich auch
Verschimmeltes und Exkremente.
Umstritten ist die Zugabe von tierischen
Abfällen wie Fleisch, Fisch, großen Kno -
chen, Käse, Eiern und Eierschalen. Diese
Zutaten fermentieren schlechter und viel
langsamer als der Rest. Damit sind meist
auch unangenehme Gerüche verbunden
und Schädlinge werden angelockt. In der
Küche ist dafür also sicher nicht der
geeignete Platz.
Meist werden zwei Bokashi-Kübel gleichzeitig
verwendet: Während die Abfälle in
einem Kü bel in Ruhe fermentieren, wird
der zweite sukzessive gefüllt.
Im Bokashi Küchenkomposter „Sensei“ von
JUWEL ist es möglich, die organischen
Abfälle einer 4-Personen-Familie ohne
Entleerung bis zu 4 Wochen zu fermentieren.
Durch den eingebauten Aktivkohlefilter
erfolgt der Fermen tie rungs prozess
hygienisch und geruchsarm. Aufgrund
der geschlossenen Bauweise gibt es
keine Belästi gung durch Fliegen und
Gemüsemotten.
Für normale Haushalte reichen Kübel
mit 16 – 19 Liter Volumen. Die im Handel
erhältlichen Bokashi-Sets bestehen meist
aus zwei Kübeln mit Sieb ein satz, Deckel
und Ablaufhahn. In manchen Fällen ist
auch gleich das EM-Mittel enthalten.
Nach dem Gebrauch werden die Bokashi-
Kübel gründlich mit Essigreiniger oder
Zitronensäure gereinigt und dürfen an
der Luft trocknen.
Kompost versus Bokashi
Unser guter, alter Wurmkompost ist
damit aber nicht aus dem Rennen, denn
Würmer fressen nicht alles. Im Bokashi-
Kübel wird all das verarbeitet, was
Würmer links liegenlassen. Fest steht,
dass Bokashi kein Kompost ist, denn die
Herstellung unterscheidet sich wesentlich
vom Kompostieren. Letzteres ist eine
aerobe Zersetzung des organischen
Materials. Der Sauerstoff aus der Luft
hilft dabei, die kompostierbaren Materia -
lien nach und nach zu zersetzen, sodass
daraus Erde oder besser gesagt Humus
entsteht. Dabei kommt es zur Gasent -
wicklung, die für durchaus strengen
Geruch sorgen kann.
Bokashi entsteht hingegen durch Fer -
mentierung, die in sauerstoffarmer Um -
ge bung erfolgt. Dieser anaerobe Vorgang
ist geruchsarm und schon nach nur zwei
bis drei Wochen abgeschlossen. Ob der
Prozess abgeschlossen ist, kann auch am
Geruch erkannt werden, denn fertiger
Bokashi riecht leicht und angenehm
nach Essig oder Sauerkraut. Je reifer
Bokashi ist, desto weniger Saft fällt an.
FOTOS: JUWEL.COM; FREEPIK.COM
44 biomagazin
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KÜCHE & GARTEN
Das Erfreuliche: Bokashi kann eingelagert
werden. In Plastiksäcken an einem
kühlen Ort wie etwa dem Keller kann
Bokashi einige Monate auf seine Verwen -
dung warten. Wichtig ist lediglich, dass
möglichst jeder Sauerstoff entfernt wird
und die Säcke luftgeschützt versiegelt
werden. Alternativ kann Bokashi in Töpfe
gefüllt und umgedreht auf die Erde gelegt
werden. So wird die Erde langsam angereichert.
Schließlich kann Bokashi auch
eingegraben werden.
Der Vorteil von Kompost und Wurm kom -
post gegenüber Bokashi ist, dass unmittelbar
Erde entsteht, die sofort und ohne
weitere Aufbereitung verwendet werden
kann. Außerdem ist keine Ruhezeit notwendig,
die Komposter können laufend
„gefüttert“ werden. Sie riechen meistens
nach Wald. Im Idealfall wird beides
genutzt: Bokashi für den Dünger und die
hochwertige Anreicherung von Erde,
Kompost für die schnell verfügbare Erde
und die Verwertung von Materialien, die
nicht in den Bokashi-Kübel dürfen. Bei
zu viel Bokashi-Ferment landet einfach
ein Teil im Kompost und beschleunigt
dort die Prozesse.
Die Pflanzen freuen sich
Wie wird Bokashi nun verwendet? Der
Kübel ist generell nur dann eine sinnvolle
Anschaffung, wenn die fermentierten
Abf älle auch verwertet werden können.
De facto erhält man damit zwei Pro duk -
te: den Saft und das Ferment. Der Saft ist
besonders nährstoffreich und kann als
potenter Dünger verwendet werden.
TERRA PRETA
Bokashi vermengt
mit Urgesteins mehl
oder Kohlepulver wird
Terra Preta genannt.
Das ist Portugiesisch
für „schwarze Erde“,
ein besonders
fruchtbares Substrat.
Ursprünglich stammt
Terra Preta aus dem
brasilianischen
Amazonasgebiet,
wo Indios den Boden
mit einem kompostierten
oder fermentierten
Gemisch anreicherten,
das aus Pflanzen resten,
menschlichen Fäkalien,
Dung und Holzkohle
bestand.
Er lässt sich jedoch nicht lagern und sollte
möglichst rasch aufgebraucht werden.
Als Dünger wird er etwa im Verhältnis
1:30 mit Wasser verdünnt, bei empfindlichen
Pflanzen empfiehlt sich sogar ein
Verhältnis von 1:100 bis 1:200.
Unverdünnt ist der Bokashi-Saft ein hervorragender
Rohrreiniger. Dafür wird er
in den Ausguss gekippt – nach einigen
Minuten Einwirkzeit kann nachgespült
werden. Im Mischverhältnis 1:100 ist der
Bokashi-Saft ein effizienter Kompost -
beschleuniger. Eine Mischung aus 500 ml
Wasser und 40 ml Bokashi-Saft ergibt ein
Pflanzenschutzmittel gegen Fliegen und
Blattläuse.
Bokashi-Ferment hat einen sehr nied -
rigen pH-Wert, ist also sauer. Daher sollte
es nie direkt und pur mit Pflanzen in Kon -
takt kommen – das würde sie um bringen.
Die Erde kann jedoch mit Bokashi-Fer -
ment hervorragend aufbereitet werden.
Dafür wird das Ferment in ein noch un -
be pflanztes Beet eingearbeitet. Nach ca.
zwei Wochen hat sich der pH-Wert der
Erde neutralisiert und Pflanzen oder
Saat gut kön nen eingesetzt werden. Alter -
nativ kann auch in Kübeln eine Erde-
Ferment-Mischung vorbereitet und zwei
Wochen stehengelassen werden. Dann ist
die Erde bereit für Pflanzungen. Darüber
hinaus kann das Ferment dem Kompost
bei gefügt werden, wo es den Kompostie -
rungs prozess beschleunigt.
n
FOTOS: JUWEL.COM; FREEPIK.COM
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 46
LANDWIRTSCHAFT
Summ,
summ,
summ!
Bienchen, summ herum.
Ei, wir tun dir nichts zuleide,
flieg’ nur aus in Wald und Heide.
Summ, summ, summ,
Bienchen, summ herum.
Stirbt die Wildbiene aus, bleiben unsere Obstkörbe leer.
Damit das nicht passiert, wurde „Bee Wild“ ins Leben gerufen.
Werfen wir einen Blick auf dieses ambitionierte Projekt und die Bedeutung
der Biodiversität und des Insektenschutzes für die Zukunft unserer Ökosysteme.
Ohne sie wären unsere Obstkörbe so leer wie ein
Kühlschrank nach dem Wochenende. Bienen
sind die wahren Superhelden der Natur. Sie
fliegen von Blüte zu Blüte, sammeln Pollen und
bestäuben viele Pflanzenarten, die nicht nur für
die Natur selbst, sondern auch für die menschliche Ernährung
von entscheidender Bedeutung sind. Fakt ist: Rund ein Drittel
der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ist ohne Bestäu bung
durch Insekten nicht möglich.
In den vergangenen Jahren ist die Population der Wildbienen -
arten jedoch stark zurückgegangen. Etwa die Hälfte der rund
700 Arten weltweit gilt als gefährdet. Faktoren wie Pestizide,
Monokulturen, Klimawandel und die Zerstörung von natürlichen
Lebensräumen setzen den fleißigen Insekten zu. Der
dramatische Rückgang der Wildbienenpopulation stellt eine
ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt und die
Landwirtschaft dar. Es liegt jetzt also an uns, ihre Superkräfte
zu bewahren.
FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT
46 biomagazin
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LANDWIRTSCHAFT
Born to bee wild
Eines dieser wunderbaren Projekte ist
die Initiative „Bee Wild“ des österreichischen
Unternehmens Frutura, das
sich auf die Produktion von Obst und
Gemüse spezialisiert hat, sich aber auch
seit Jahren für nachhaltige Landwirt -
schaft und den Schutz der Natur engagiert.
Initiator Manfred Hohensinner hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Wildbienen
zu schützen und die Biodiversität zu fördern.
„Meine Enkelkinder sollen mal sagen kön -
nen, dass der Opa getan hat, was in seinen
Möglichkeiten stand, um die Welt zu
retten“, umreißt er seine Beweg gründe.
Dazu hat er ein Konzept ent wickelt, das
nicht nur die Lebens bedin gungen für
Bienen verbessert, sondern auch langfristig
einen positiven Einfluss auf die gesamte
Landwirtschaft hat.
Lebensraum für Insekten
„Bee Wild“ basiert auf dem Prinzip der Schaffung
von Lebens räumen für Bienen und andere Bestäuber
auf landwirtschaftlichen Flächen. Im Zentrum steht
die Idee, auf den Feldern von Frutura sowie bei Part -
nerbetrieben gezielt Flächen zu integrieren, die speziell
für Bienen und andere Insekten aufbereitet und
gepflegt werden. Dabei umfasst das Konzept mehrere
Kernbereiche. So werden beispielsweise auf landwirtschaftlichen
Flächen sogenannte Blüh flächen angelegt,
die mit einer Vielzahl von einheimischen Pflan -
zen arten bepflanzt sind.
➥
„Es ist an der Zeit, dass immer mehr Menschen
und Unter nehmen erkennen, wie wichtig der
Schutz der Wildbienen für unsere Zukunft ist.
Das Projekt ‚Bee Wild‘ leistet einen wichtigen
Beitrag zu dieser Erkenntnis – und zeigt, dass wir
gemeinsam einen Unterschied machen können.“
„BEE WILD“-INITIATOR MANFRED HOHENSINNER
Kinder sind besonders wichtig, um eine neue Generation von
umweltbewussten Verbrauchern und Landwirtschaftsakteuren
zu fördern, die den Wert der Biodiversität erkennen und sich
aktiv für deren Erhalt einsetzen
FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT
biomagazin 47
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LANDWIRTSCHAFT
Durch
Bildungsprogramme,
Workshops und Exkursionen
lernen Kinder und Jugendliche,
warum Bienen so wichtig für
unsere Umwelt sind
Diese Blumen bieten nicht nur Nektar
und Pollen, sondern tragen auch dazu
bei, die Biodiver sität zu fördern und die
Landschaft zu verschönern. Zudem werden
Hecken, Baumgruppen und andere
Strukturen integriert, welche Bienen und
anderen Tieren Schutz und Unterschlupf
bieten. Und schließlich wird in den An -
baugebieten weitgehend auf den Einsatz
von Pestiziden und chemischen Dünge -
mitteln verzichtet. Stattdessen kommen
natürliche Methoden zur Schädlings -
bekämpfung und Düngung zum Einsatz,
die den Boden und die Umwelt schonen.
„Bei zehn Hektar Anbaufläche legen un -
sere Landwirte zusätzlich einen Hek tar
Blühfläche an“, erklärt Hohensinner und
zieht eine durchaus beeindruckende
Zwischen bilanz: „So konnten bislang
etwa 500 Hektar Artenschutzfläche
geschaffen werden.“
Nur zusammen sind wir stark
Wie zu erkennen ist, setzt „Bee Wild“
sehr stark auf die Zusammenarbeit mit
Landwirten und Partnerbetrieben. „Das
ist richtig“, bestätigt Hohensinner, „denn
der Erfolg des Projekts hängt nicht nur
von den Maß nahmen auf den eigenen
Flächen von Frutura ab, sondern auch
von der Bereit schaft anderer Betriebe,
sich dem Kon zept anzuschließen.“
Die Initiative verfolgt dabei einen kooperativen
Ansatz, der es den Landwirten
er mög licht, aktiv am Bienen- und Insek -
ten schutz teilzunehmen und gleichzeitig
auch von den positiven Auswirkungen
dieser Maßnahmen auf ihre Betriebe zu
profitieren.
„Bee Wild“ bietet den Landwirten Unter -
stützung in Form von Schulungen, Saat -
gut für die Blühflächen sowie wissenschaftlicher
Begleitung, während die
Landwirte mit praktischen Lösungen zur
Förderung der Bienenpopulationen und
einer nachhaltigeren Landwirtschaft
aus gestattet werden.
Ab einem Euro
Artenschutz-Patron!
Der Schutz der Artenvielfalt kann so einfach
sein: Werden Sie Artenschutz-Patron
und beteiligen Sie sich am nachhaltigen
Schutz von Blumenweiden. So wird pro
gespendetem Euro in Ihrem Namen ein
Quadratmeter standortgerechter Blüh -
mischung gepflanzt und ein Jahr lang
bewirtschaftet. beewild.com
FOTOS: FREEPIK / PIKISUPERSTAR; BEEWILD.COM/LUKAS STERN; DIEFOTOMANUFAKTUR.AT
48 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 49
LANDWIRTSCHAFT
„Die Zusammenarbeit mit den Land -
wirten ist eine Win-win-Situation, bei der
alle Beteiligten von den positiven
Auswirkungen auf die Biodiversität und
die Landwirtschaft profitieren“, ist
Hohensinner überzeugt.
Neben landwirtschaftlichen Betrie ben
gibt es freilich noch viele weitere Partner,
die von Hohensinner mit ins Boot geholt
wurden, wie etwa verschiedene Natur -
schutz organisationen, die sich für den
Schutz der Bestäuberpopulationen und
der Artenvielfalt einsetzen, wissenschaftliche
Institutionen und Univer si täten,
politische und öffentliche Insti tu tionen,
Unternehmen aus der Land wirtschaftsund
Nahrungsmittelbranche sowie Bil -
dungseinrichtungen. „Kindergärten und
Schulen sind wichtig, um eine neue Ge -
ne ration von umweltbewussten Verbrau -
chern und Landwirtschaftsakteuren zu
fördern, die den Wert der Biodiversität
erkennen und sich aktiv für deren Erhalt
einsetzen“, erklärt Hohensinner, „durch
Bildungsprogramme, Workshops und
Exkursionen lernen Kinder und Jugend -
liche, warum Bienen so wichtig für unsere
Umwelt sind und wie jeder Einzelne
einen Beitrag zum Schutz der Bestäuber
leisten kann.“
Erste Ergebnisse lassen hoffen
Das „Bee Wild“-Projekt hat bereits beeindruckende
Ergebnisse erzielt. „Ein vergangenes
Jahr begonnenes, wissenschaftliches
Monitoring beweist, dass unsere
Bienenweiden unzählige Insektenarten,
Kleinsäuger und Vögel schützen“, zeigt
sich Hohensinner begeistert. Konkret
bedeutet das: Auf den Frutura-Flächen
und den beteiligten Partnerbetrieben ist
die Zahl der Bienen und anderer Bestäu -
berarten deutlich gestiegen. Die Blüh -
flächen bieten nicht nur Nah rung, sondern
auch Schutz und Raum zur Fort -
pflanzung. Darüber hinaus zeigt sich,
dass sich die biodiverse Gestaltung der
Felder positiv auf die Bodenqualität und
die Gesundheit der Pflanzen auswirkt.
Langfristig können durch diese Maß -
nahmen auch die Ernteerträge gesteigert
werden, da die Bestäubung effizienter
und die Widerstandsfähigkeit der Pflan -
zen gegenüber Schädlingen und Krank -
heiten erhöht wird. Nicht zu unterschätzen
ist aber auch das positive Image, das
teilnehmende Betriebe durch die Teil -
nahme an dem Projekt erhalten.
„Verbraucher legen zunehmend Wert auf
nachhaltige und umweltfreundlich produzierte
Lebensmittel“, so Hohensin ner,
„Unternehmen, die sich für Natur schutz
einsetzen, können sich als Vorreiter in der
Branche positionieren.“
Let’s get wild
„Bee Wild“ ist ein Leuchtturmprojekt für
nachhaltige Landwirtschaft und den
Schutz der Bienen – und es soll weiter
wachsen, um noch mehr Flächen für die
fleißigen Bestäuber zu schaffen und die
positive Wirkung auf die Landwirtschaft
und die Umwelt weiter zu verstärken.
Ein nächstes Ziel ist es, das Projekt auch
international auszubauen und weltweit
zur Förderung des Bienen- und Insekten -
schutzes beizutragen. In einer Zeit, in der
die globale Biodiversität immer weiter
zu rückgeht, ist es wichtig, dass mehr Un -
ternehmen, Organisationen und Einzel -
per sonen Verantwortung übernehmen
und aktiv zum Schutz der Natur beitragen.
Denn Hohensinner ist überzeugt:
„Das Summen darf nicht verstummen!“
biomagazin 49
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 50
LANDWIRTSCHAFT
Bio
ist mittlerweile eine feste Größe
im heimischen Konsumverhalten.
Die Nachfrage nach Bio-Pro duk ten
in Österreich wächst stetig. Laut
der aktuellen Roll AMA-Erhebu ng
stieg der Bio-Einkaufswert um 3,7 %,
während die verkaufte Menge um 5,5 %
zunahm. Mit einem Marktanteil von 11 %
belegt Öster reich in ter national den dritten
Platz hinter Dänemark (11,8 %) und
der Schweiz (11,6 %).
!
Bio-Landwirt schaft nachhaltig
weiterentwickeln und neue Betriebe
bestärken, ihren Betrieb zukunftsorientiert
auf Bio umzustellen
Anteil der Biofläche in Prozent
In Österreich gibt werden 698.590
Hektar biologisch bewirtschaftet,
das entspricht 27,3 %
Anteil der Bio-Betriebe in Prozent
In Österreich gibt es momentan 24.099 Bio-Höfe,
das entspricht 23 % aller landwirtschaftlichen Betriebe
Österreich verzeichnet deutliche
Wachstumszahlen beim Bio-Einkauf
und die Nachfrage nach Bio steigt
weiter.
„Diese Zahlen bestätigen, dass Bio längst
kein Nischenprodukt mehr ist, sondern
fester Bestandteil des Alltags vieler Men -
schen. Das wachsende Bewusst sein für
Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl
treibt diese Entwicklung weiter voran“,
sagt Barbara Köcher-Schulz, Bio Marke -
ting managerin der AMA-Marke ting.
Auch Barbara Rieg ler, die BIO AUSTRIA-
Obfrau, be tonte Mitte Februar auf der
BIO FACH in Nürnberg, dass Konsumen -
ten auch in schwierigen Zeiten Bio-Pro -
dukten treu geblieben sind. Sie fordert
ein ambitioniertes Maßnahmenpaket der
Regierung, um den Ausbau der Bio-Land -
Zwei Barbaras im Einsatz auf der Biofach 2025
in Nürnberg (v.l.): Barbara Riegler, Bio Austria
und Barbara Köcher-Schulz, AMA-Marketing.
wirtschaft zu fördern und den steigenden
Bedarf nachhaltig zu decken. Derzeit
wirtschaften 23 % der österreichischen
landwirtschaftlichen Betriebe biologisch
und bewirtschaften 27,3 % der landwirtschaftlichen
Nutzfläche.
Nach dem Ausstieg von rund 1.000 Bio-
Betrieben, die seit 2022 aus unterschiedlichsten
Gründen aus der biologischen
Wirt schafts weise ausgestiegen sind, zeigt
sich nun eine Stabilisierung. Um den
wachsenden Bedarf langfristig abzusichern,
müssen bestehende Biobetriebe
gestärkt und neue Betriebe zur Umstel -
lung ermutigt werden.
n
QUELLE: BML, AMA 2024, BEARBEITET VON BIO AUSTRIA, ZAHLEN SIND VORLÄUFIG; FOTOS: FREEPIK / ALEKSANDARLITTLEWOLF; WIRESTOCK
50 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 51
LANDWIRTSCHAFT
ZIRBENHOLZ
Natürlicher Schatz
für Wohlbefinden
und Nachhaltigkeit
QUELLE: BML, AMA 2024, BEARBEITET VON BIO AUSTRIA, ZAHLEN SIND VORLÄUFIG; FOTOS: FREEPIK / ALEKSANDARLITTLEWOLF; WIRESTOCK
Zirbenholz, gewonnen aus der Zirbel -
kiefer (Pinus cembra), wird für seinen
angenehmen Duft, seine gesundheitsfördernden
Effekte und seine nachhaltige
Gewinnung geschätzt. Die Zirbe wächst
in den Höhenlagen der Ost- und Westalpen und
trotzt dort extremen Wetterbedingungen.
Gesundheitliche Vorteile
und Schlafqualität
Zirbenholz enthält ätherische Öle, die sich positiv
auf das Raumklima auswirken. Besonders im
Schlafzimmer kann die Zirbe das Wohlbefin den
steigern. Ein Zirbenbett oder Möbel aus Zirben -
holz verbreiten einen wohltuenden Duft, der als
beruhigend empfunden wird. Eine Studie der
steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum
Research kam zu dem Ergebnis, dass sich das
Mate rial nachweislich auf das Wohlbefinden
auswirkt. Es soll die Herzrate bei körperlichen
und mentalen Belas tungen senken. Wissen -
schaftlich be wiesen sind diese Effekte der Zirbe
nicht, doch viele Menschen schwören auf die
entspannende Wirkung. Zirbenholz hat zudem
antibakterielle Eigen schaften. Das enthaltene
Pinosylvin wirkt gegen Bakterien, Pilze und
Motten, wodurch es nicht nur hygienisch, sondern
auch langlebig ist.
Nachhaltige, regionale Produktion
Die Gewinnung von Zirbenholz erfolgt in nachhaltiger
Forstwirtschaft, insbesondere in Öster -
reich. Die Holzernte wird streng kontrolliert,
um das natürliche Nachwachsen der Bäume zu
sichern. Zirbenwälder tragen zur Biodiversität
bei, schützen empfindliche Ökosysteme und
garantieren durch nachhaltige Erntemethoden
eine langfristige Nutzung.
Regionale Verar beitung minimiert Trans port -
wege und senkt CO₂-Emissionen. Gleich zeitig
werden lokale Handwerksbetriebe unterstützt,
die das traditionsreiche Wissen zur Holzverar -
beitung bewahren und weiterentwickeln.
Einsatzbereiche von Zirbenholz
Zirbenholz wird bevorzugt für Schlafzimmer -
möbel wie Betten, Schränke und Nachttische
ver wendet. Darüber hinaus kommt es in der
Innenausstattung und im Wellnessbereich zum
Einsatz. In Saunen sorgt es für eine beruhigende
Atmosphäre und unterstützt die Atemwege.
Eine ganz einfache Möglichkeit, von den vielen
Vor tei len der Zirbe zu profitieren, bieten Kissen,
ge füllt mit Holzspänen. Ob als Möbelstück,
Duftkissen oder „Zirberl“ – Zirbenholz bringt
ein Stück Natur in den Alltag und unterstützt
ein gesundes Wohnklima.
Erster Ansprechpartner in Österreich und Mit -
teleuropa ist übrigens der Kärntner Zirben holz -
händler Holz-Thurner in Kötschach-Mauthen.
Seit 1973 bedient die Firma Wünsche rund um
Zirbenholz für Kunden im In- und umliegenden
Ausland. Mehr als tausend Kubikmeter gängiger
Dimensionen sind ständig auf Lager und können
nach Kundenwunsch aufbereitet werden.
Auch Fichten- und Lärchenschnittholz werden
vermittelt, rund 4.500 Ladungen verlassen jährlich
das Lager vornehmlich nach Italien und in
die Schweiz. Weitere Infos: www.thu.at n
Die Samen, die vom Zapfen
umschlossen sind, werden
auch „Zirbelnüsse“ genannt,
obwohl sie keine Nüsse sind.
biomagazin 51
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 52
TIERSCHUTZ
Tier des
Jahres
Seit Jahrhunderten hat er einen festen Platz in Kunst, Literatur und Folklore. Im Märchen
wird er als schlau und gerissen dargestellt, oft als Symbol für Anpassungsfähigkeit und List.
Gleichzeitig gilt er als „Hühnerdieb“ und Opportunist.
Gegen Gams und Ziesel hat er sich durchgesetzt – bei
der Wahl zum Tier des Jahres 2025 – der Rotfuchs.
Mit seiner Anpassungsfähigkeit und dem markan ten
Aussehen begeistert er sowohl Naturfreunde als
auch Wissenschaftler. Sein gelb- bis rotbraunes Fell, die spitzen
Ohren und der buschige Schwanz mit weißer Spitze machen ihn
unverkennbar. Als Überlebenskünstler lebt er in vielfältigen
Lebensräumen, von Wäldern über Halbwüsten und Hochge bir ge
bis hin zu Großstädten. Dort findet er Nahrung in Parks, Gärten
und sogar Mülleimern, bleibt jedoch scheu und zeigt sich dem
Menschen nur selten.
Meister der Sinne: Sein Geruchssinn ist 400-mal besser als
der des Menschen, und seine Augen sind ideal an Dunkelheit
angepasst, sodass er auch nachts effizient jagen kann. Der
Schwanz dient nicht nur der Kommunikation mit Artgenossen,
sondern auch als eine Balancehilfe und Wärmespender. Diese
Fähigkeiten machen ihn zu einem der erfolgreichsten Raubtiere
der Welt.
Füchse leben in Familien, als Paare oder Einzelgänger. Die traditionelle
Fuchsfamilie besteht aus einem Elternpaar und den
Jungen eines Jahres, wobei gelegentlich ältere Nachkommen
bleiben dürfen. Während der Jungenaufzucht jagen Füchse
auch tagsüber und passen sich mühelos an die Verfügbarkeit
von Nahrung an.
Für den Naturschutzbund ist der Rotfuchs vor allem ein faszinierendes
Wildtier, das eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt.
Als „Gesundheitspolizist“ reguliert er durch die Jagd auf kranke
und schwache Tiere die natürliche Balance. Sichtungen des
Rotfuchses können auf der Platt form naturbeobachtung.at
geteilt werden. Die gesammelten Daten dienen der Forschung
und dem Schutz dieser beeindruckenden Tiere.
n
FOTO: INGIMAGE
52 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 53
TIERSCHUTZ
FOTO: INGIMAGE
Jungfüchse entwickeln sich schnell.
Nach fünf bis sieben Wochen sind
sie von der Muttermilch entwöhnt.
Nach etwa vier Wochen bringen
die Eltern feste Nahrung zum Bau.
biomagazin 53
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 54
AUS 2. HAND
Ida hat den Stuhl aus einem Container,
der vor ihrem Haus stand. Mit ein
bisschen Geschick wird daraus wieder
ein brauchbares und vor allem schönes
Möbelstück.
FAST FURNITURE
bedeutet, dass Möbel
nach immer kürzerer
Lebensdauer entsorgt
werden. Um das Leben
der Möbel jedoch zu
verlängern, bieten sich
Lösungen wie Re-Use
oder Upcycling an,
aber schon beim
Neu kauf kann diesem
Trend entgegengewirkt
werden.
Das zweite Leben
unserer Möbel
FOTOS: FREEPIK.COM
54 biomagazin
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AUS 2. HAND
FOTOS: FREEPIK.COM
Die Produktionsbedingungen
und die Materialien unserer
Möbel führen zu einer immer
kürzeren Lebensdauer. Sie
sind ebenso kurzlebigen Trends unterworfen
wie Kleidung, Frisuren, Diäten
oder Sportprogramme. Die Motive der
Produ zenten liegen auf der Hand: Je
trendbewusster die Menschen, desto
eher tauschen sie Wohnaccessoires und
Möbel laufend aus, um den proklamierten
Trends zu entsprechen.
Dabei wäre laut Statistik Austria für etwa
die Hälfte der Österreicher die Umwelt -
freund lich keit von Produkten auch beim
Möbelkauf wichtig. Das ist angesichts
steigender Umsatzzahlen auf dem Möbel -
sektor ein Lichtblick.
„Allerdings gibt es nur wenig Infor ma tio -
nen über Herkunft und Art der verarbeiteten
Hölzer“, räumt Carina Brone der,
MSc vom Umwelt bun des amt ein. „Daher
ist anzunehmen, dass das Bewusstsein
für diese Aspekte be grenzt ist. Erste
Fortschritte zeigen sich durch den wachsenden
Gebraucht mar kt.“
Für Möbel gilt als Lösung viel zu oft und
viel zu schnell der Sperrmüll – im besseren
Fall. Kreislaufwirtschaft und Abfall -
vermeidung gestalten sich zudem als
schwierig, wenn Produkte günstig und
schadstoffbelastet produziert wurden –
eine lange Nutzung ist nicht nur nicht
angesagt, sondern oft gar nicht möglich.
Dabei leiden gleichzeitig unsere Wälder,
die ihrer Schätze beraubt werden, und
das für eine viel zu kurze Lebensdauer.
Lösungen verfügbar
Lösungen beginnen schon beim Kauf,
denn hochwertige, gut verarbeitete Mö -
bel aus umweltfreundlichen Materia lien
halten länger und sind auch besser für
ein zweites Leben verwendbar.
Apropos zweites Leben: IKEAs „Second
Life“-Abteilungen oder Plattformen wie
willhaben.at stellen Alternativen für die
Entsorgung dar, wenn die Möbel grundsätzlich
intakt sind. Es gibt also Möglich -
keiten, Fast Furniture zu umgehen und
eine nachhaltigere Strategie zu verfolgen.
Wir können von vornherein Second-
Hand-Möbel kaufen. Wir können unsere
Möbel reparieren, vielleicht mit neuen
Griffen oder etwas Farbe „aufmotzen“,
statt sie gleich wieder zu entsorgen, wenn
sie nicht mehr unseren Ansprüchen ge -
recht werden. Oder wir upcyceln sie: in
Eigenregie oder mithilfe professioneller
Upcycler.
Eine weitere Möglichkeit ist, Möbel um -
weltschonend zu entsorgen. Wie das
geht? Nicht der Restmüll ist das Ziel, sondern
Altstoffsammelzentren, Recycling -
höfe oder Sperrmüllsammlungen.
Pro fessionelle Entrümpelungsdienste fin -
den den geeigneten Entsorgungsort für
jedes Möbelstück. Schließlich kann man
in takte oder nur geringfügig reparaturbedürftige
Möbel auch verkaufen, spenden
oder verschenken. Das funktioniert
on line und direkt bei karitativen Ein rich -
tun gen wie etwa Inte gra tionshaus oder
Caritas. So können andere Men schen den
Möbeln ein zweites Leben bescheren und
allen ist geholfen: Ihnen, den neuen Be -
sit zern – und vor allem der Umwelt.
Sinnvoller Re-Use
Die Wiederverwendung von Möbeln – auf
neu deutsch „Re-Use“ – sorgt für eine Le -
bens verlängerung der guten Stücke. „Die
EU schreibt eine Berichtspflicht zur
Wiederverwendung vor. Die Daten dazu
werden von den Mitglieds staa ten alle drei
Jahre an die europäische Umwelt agentur
gemeldet“, berichtet Broneder. „In Öster -
reich wurden 2021 etwa 58.000 Tonnen
Möbel wiederverwendet, hauptsächlich
bezogen über Online-Plattformen.“ ➥
biomagazin 55
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 56
Wohin mit alten Möbeln?
UPCYCLING, VINTAGE:
Eigenständiges Upcycling: Anleitungen bei Baumärkten
und in sozialen Medien
Möbel Upcycling – aus Alt mach Einzigartig:
annis-artandliving.at
Alte Möbel kaufen im Online-Shop:
chary-chic.at/online-shop
Kellerwerk upcycling design: kellerwerk.at
Tanacuna – Möbel-Makeover: tanacuna.com
Matwash Matratzenreinigung: matwash.at
Professionisten für Reparatur: reparaturfuehrer.at
SECOND HAND:
Carla – die Shops der Caritas: carla.at
Willhaben – Digitaler Marktplatz: willhaben.at
Kleinanzeiger & Flohmarktkalender: flohmarkt.at
Second Hand Online Markt: widado.com
Online-Börse „So gut wie NEU“: sogutwieneu.at
Volkshilfe-Shops: volkshilfe-ooe.at/volkshilfe-shops/shops
SPENDEN, VERSCHENKEN:
Caritas – Sachspenden: caritas.at/spenden-helfen/spenden/
weitere-spendenmoeglichkeiten/sachspenden
Carla – die Shops der Caritas: carla.at
Volkshilfe – Sachspenden: volkshilfe-wien.at/sachspenden
Verein Ute Bock: fraubock.at/de
Integrationshaus: integrationshaus.at
Möbellager der Stadt Graz: nachhaltig-in-graz.at/
moebellager-der-stadt-graz
ReVital-Shops: revitalistgenial.at/shops
Bei Re-Use spielt die Vorbereitung zur Wiederverwendung eine
wichtige Rolle. „Der Prozess umfasst die Prüfung, Reini gung
und Reparatur der Produkte. Nach Abschluss der Maßnahmen
gilt das Produkt offiziell nicht mehr als Abfall“, so die Mitar bei -
terin des Umweltbundesamts. Reparatur ist eine wichtige Stra -
tegie im Kampf gegen Fast Furniture. Was nicht in Eigenregie
erfolgen kann, erledigen Professionisten. Hilfreiche Kontakte
dazu finden sich auf reparaturfuehrer.at.
Vorbereitet für den Sperrmüll
2022 fielen in Österreich rund 251.000 Tonnen Sperrmüll aus
Haushalten und ähnlichen Einrichtungen an, wobei Mö bel,
Matratzen, Sanitäreinrichtungen, Fenster, Bodenbelagsrollen,
Teppiche wesentliche Bestandteile darstellen. Aus anderen
Herkunftsbereichen stammen weitere 48.000 Tonnen.
„Möbel – exklusive Teppiche, inklusive Ma tratzen – machen laut
einer OÖ-Sperr müllanalyse etwa 39 % des Sperrmülls aus“,
berichtet Broneder. Hochgerechnet werden demnach etwa
100.000 Tonnen Möbel von Haushalten als Abfall im Sperr müll
entsorgt. „Sperrmüll wird zumeist mechanisch vorbehandelt,
Wäre doch schade, wenn Möbel einfach so
auf dem Sperrmüll landen, denn irgendjemand
hat bestimmt Verwendung dafür
das heißt sortiert, zerkleinert und getrennt, bevor dieser zum
Recycling bzw. zur endgültigen Entsorgung weitergeleitet wird.
Der überwiegende Teil wird thermisch verwertet, nur eine kleine
Fraktion, darunter Metal le und Alt holz, wird recycelt. Öster -
reichweit stehen 94 Sortier- und Aufbereitungsanlagen sowie 13
mechanisch-biologische Behandlungsanlagen zur Vor be hand -
lung zur Verfügung“, heißt es seitens des Umweltbundesamts.
Upcycling im Trend
Es ist vor allem eine Frage der Angebote, ob Möbel auf dem
Sperrmüll landen oder einer neuen Nutzung zugeführt werden.
In den sozialen Medien macht sich seit geraumer Zeit ein Trend
breit, der durchaus Zukunft s potenzial hat: eigenständiges
Upcycling ausgedienter Möbel.
FOTOS: FREEPIK.COM/EYEEM; UMWELTBUNDESAMT/B.GRÖGER
56 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 57
AUS 2. HAND
„Durch illegale Entsorgung in der Natur oder
Verbringung ins Ausland gehen Ressourcen für die
Wiederverwendung und das Recycling verloren.“
CARINA BRONEDER, MSC, UMWELTBUNDESAMT
FOTOS: FREEPIK.COM/EYEEM; UMWELTBUNDESAMT/B.GRÖGER
Greenpeace hat ein paar Ideen, die den
Start mit Upcycling einfach machen:
Unterschiedliche Haken und verbogenes
Besteck sammeln, auf ein Altholzbrett
schrauben – fertig ist die neue Garderobe.
Aus zwei Europaletten und vier Rollen
entsteht ein praktischer Couchtisch und
übereinandergestapelte Wein- oder Obst -
kisten ergeben ein simples Wandregal.
Upcycling kann aufwendig und mithilfe
von Experten betrieben werden oder im
Do-it-yourself-Modus. Soziale Medien
bieten haufenweise Reels an, wie das
geht. Übrigens: Matratzen müssen auch
nicht gleich entsorgt werden, nur weil sie
fleckig und schmutzig sind. Regelmäßige
Reinigung kann die Nutzungsdauer auf
15 bis 20 Jahre verlängern. Das erste Un -
ternehmen in Österreich, das sich da rauf
spezialisiert hat – matwash.at.
Entsprechend hochwertig kann Second-
Hand-Ware sein. Einige Möbelmärkte
machen dies vor und bieten wie IKEA
„Second Life“-Abteilungen an. Wer seine
guten, aber ungeliebten Möbel loswerden
möchte, kann auch auf die Dienste von
Plattformen wie etwa willhaben.at oder
ebay.com zurückgreifen.
Neukauf unter Bedingungen
Natürlich passiert es, dass sich Möbel
weder verschenken, verkaufen, spenden
noch upcyceln lassen, weil sie schlichtweg
das Lebensende erreicht haben. Ist
ein Neukauf unumgänglich, gilt es, auf
nachhaltige Produktion zu achten.
Leider garantiert derzeit laut Greenpeace
kein einziges verfügbares Umweltsiegel,
dass Möbel tatsächlich aus nachhaltig
angebautem Holz gefertigt wurden.
Wichtig sei laut der Umweltschutz orga -
nisation daher, auf Tropenhölzer wie
Teak, Mahagoni oder Akazie zu verzichten.
Massivholzmöbel in zeitlosem Design
sind billigeren, aber minderwertigeren
vor zuziehen, denn ge nerell zeichnen sie
sich durch ein längeres Leben aus. Lokale
Hersteller sind dabei ohnehin die bessere
Entscheidung als lange Transportwege,
die das Klima belasten.
Entsorgungsprobleme bereiten außerdem
laut Umweltbundesamt fest verbaute
Materialien wie eingebaute Elektronik,
Batterien oder Leuchtmittel, und Ver -
bundstoffe, die ebenfalls die Recycling -
optionen reduzieren. „Außerdem gehen
durch illegale Entsorgung in der Natur
oder Verbringung ins Ausland Ressour -
cen für die Wiederverwendung und das
Recycling verloren“, ergänzt Broneder.
Finger weg von Fast Furniture
Fast Furniture bezieht sich auf massenhafte
Produktion preisgünstiger Mö bel
von oft minderer Qualität, die für einen
kurzen Lebenszyklus konzipiert sind.
„Diese werden häufig aus minderwertigen
Mate rialien im Verbund hergestellt,
die schwer zu trennen und zu recyceln
sind. Daher gilt es, vorrangig die Heraus -
forderung bezüglich der Steigerung des
nachhaltigen Konsums und der Verlän -
ge rung der Nutzungsdauer zu meistern“,
betont Broneder.
Lösungsvorschläge gibt es dafür einige,
wie soeben aufgelistet: Neben Reparatur,
Second-Hand-Möbeln oder Upcycling
platziert das Umweltbundesamt jedoch
einen wichtigen Fokus auf die Bewusst -
seinsbildung. Im nachhaltigen Konsum
liegt ein großer Hebel für die effiziente
Nutzung von Ressourcen und die Abfall -
vermeidung. Die Devise lautet „Weniger
konsumieren, länger verwenden“. Damit
die Konsumenten nachhaltigere Kaufent
scheidungen treffen, müssen sie dafür
in formiert und sensibilisiert werden.
„Dabei können Bildungsprogramme und
Ini tia tiven eine wichtige Rolle spielen“, so
Broneder.
n
biomagazin 57
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 58
RECYCLING
FUTURE WASTE
Abf älle der
Energiewende
PV-Anlagen, Windräder, Lithium-Ionen-Batterien zählen zu
Future Waste, dem sogenannten Abfall der Zukunft. Dieser stellt
die Abfallwirtschaft immer wieder vor Heraus forderungen – sei
es aufgrund fehlender Recyclingverfahren, enorm steigender
Mengen oder fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen.
In den letzten Jahrzehnten sind
durch die Energie- und Mobilitäts -
wende in no vative Produkte entstanden,
die in Zukunft recycelt werden
mussen. Anfangs entsteht „Abfall der
Zukunft“ in relativ geringen Mengen und
spielt in der Abfallwirtschaft zunächst
keine Rolle. Ist der Produktlebenszyklus
zu Ende, muss die Abfall- und Ressour -
cen wirt schaft darauf vorbereitet sein und
angemessene Recyclingverfahren bereithalten
– denn jeder Abfall enthält wertvolle,
wieder verwertbare Ressour cen, oft
auch kritische Rohstoffe. Dazu gehören
einerseits neue Produkte mit langer
Lebensdauer, wie Lithium-Ionen-Batte -
rien, die bereits seit den 90er Jahren auf
dem Markt sind, rund zehn Jahre verwendbar
sind und deren recycelbare
Menge bisher überschaubar war.
Andererseits gehören zu Future Waste
auch Produkte, die neu auf den Markt
kommen und deren Mengen stetig steigen
werden, wie Photovoltaik- und Wind -
kraftanlagen. Diese Produkte erfordern
neue Sammelsysteme und Recyclingver -
fah ren, um die wachsenden Mengen in
naher Zukunft bewältigen zu können.
PV-Anlagen zu 90 % verwertet
Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz
hat sich Österreich bis 2030 das Ziel ge -
setzt, zu 100 Prozent bilanziell sauberen
Strom zu produzieren. Der Ausbau der
Erneuerbaren, insbesondere von Photo -
vol taik-Anlagen boomt daher. Allein in
Österreich ist die PV-Leistung von 2022
um 36 Prozent gestiegen und hat sich
innerhalb von nur zwei Jahren nahezu
verdoppelt, wodurch künftig auch ein
Markt neuer Abfälle entsteht.
Photovoltaikanlagen, die aus dem Halb -
lei termetall Silizium bestehen, können
die Recyclinganlagen bereits heute zu 90
Prozent verwerten. Dabei werden die
Module mechanisch zerkleinert und in
die Mate rialarten Metall, Kunststoff oder
Glas ge trennt. Außerdem werden wertvolle
Me talle wie Kupfer, Silber und Blei
rückgewonnen.
58 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 59
RECYCLING
Bis 2050 rund 64.000 Tonnen
recycelbare PV-Module erwartet
Laut dem Statusbericht des Bundesab -
fallwirtschaftsplans von 2024 machen die
gesammelten Photovoltaik-Module derzeit
nur 0,01 % der Gesamtmasse in der Kategorie
Elektro- und Elektronikalt ge räte aus, das
entspricht in etwa 12 Ton nen. Die meisten
PV-Module haben eine Lebensdauer von
etwa 20 bis 30 Jahren.
Bis 2050 wird eine Menge von ca. 64.000
Tonnen entsorgter PV-Module erwartet, das
größte Abfallaufkommen wird für das Jahr
2074 mit rund 106.000 Tonnen pro gnos -
tiziert. „Wir können schon heute alte Pho to -
voltaikmodule recyceln und Wer t stoffe zu -
rück in den Kreislauf bringen. Mit der
Energiewende stehen wir jedoch vor neuen
Dimensionen, die aus heutiger Sicht noch
schwer abschätzbar sind“, er klärt Prof.
Roland Pomberger von der Montanuni ver si -
tät Leoben.
„Gerade bei PV sind wir immer häufiger mit
Early-Loss-Problemen konfrontiert. Das
bedeutet, dass manche Produkte – etwa
durch Pro duktionsfeh ler – vorzeitig beschädigt
werden und früher als ge dacht recycelt
werden müssen.
Viel schwerwiegender und häufiger sind
allerdings Schäden, die durch Unwet ter -
katastrophen entstehen und schwer vor -
auszusagen sind,“ ergänzt Pomberger.
PV-Alt mo dule können in Österreich im
Altstoffsammelzentrum abgeben werden,
auch die Hersteller sind dazu verpflichtet
diese wieder anzunehmen – dies ist durch
dieElektroaltgeräte-Verord nung geregelt.
FOTO: RAWPIXEL.COM; POMBERGER
Windkraft: 918.000 Tonnen neuer Abfall
Im Jahr 2022 waren in Österreich rund 1.366 Wind ener gieanlagen installiert.
Bei einer Nutzungsdauer von rund 25 Jahren zählen diese auch zu Future
Waste – mit steigender Anzahl wird die Menge in den nächsten Jahren weiter
zunehmen. Schätzungsweise werden so im Jahr 2050 rund 7,4 Mio. Tonnen
verbauter Materialien anfallen, davon ca. 5,86 Mio. Tonnen an Fundamenten,
960.000 Ton nen Türme (Windradmast), 367.000 Ton nen Gondeln (Maschi -
nen haus), 131.000 Tonnen Rotorblätter und 93.000 Tonnen Naben. Ent spre -
chend der Nutzungsdauer ist das größte Abfallaufkommen für das Jahr 2068,
mit einem Gesamtaufkommen von 918.000 Tonnen (inklusive rückgebauter
Fundamente), zu erwarten.
„Die Arbeitsgruppe „Future Waste
& Abfallwirtschaft“ beschäftigt
sich vorrangig mit systemisch
orientierten Fragestellungen
der Abfallwirt schaft sowie
dem Life Cycle Assessment
von abfallwirtschaftlichen
Stoffströmen und Prozessen.“
PROF. ROLAND POMBERGER,
MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN
Mobilitätswende benötigt eigene Recyclinganlagen
Obwohl Lithium-Ionen-Batterien seit den 1990er Jahren auf dem Markt sind,
zählen sie ebenfalls zum Abfall der Zukunft. Aufgrund des Wandels zur Elek -
tro mo bi lität und der zunehmenden Nutzung von Elektrofahrzeugen, steigt
die Anzahl der Batterien stark an – allein in Österreich ist laut des Bundes -
verbands Elektro mo bilität der E-Auto-Bestand auf 169.124 (gegenüber 44.507
im Jahr 2020) gestiegen. Die Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien
sind zwar bekannt, eine Recyclinganlange gibt es in Österreich bis dato aber
noch nicht. Bis sich eine An lage dafür rechnet, braucht es enorme Input -
mengen, das ist hierzulande noch nicht der Fall.
Hier anfallende Batterien werden aktuell in umliegenden Nachbar län dern,
z.B. in Deutschland, recycelt. Bei den steigenden Mengen wird es aber laut
Verband Österreichischer Entsorgungs be triebe (VOEB) früher oder später
auch hierzulande Anlagen für Batterien geben, um die Rückgewinnung kritischer
Roh stoffe wie Kobalt sicherzustellen zu können. „Durch die Energie -
wende kommen neue Abfälle auf uns zu. Der große Vorteil ist, dass wir durch
geeignete Recycling ver fah ren die Materialien im Kreislauf halten können.
Schon heute entstehen aus alten Fundamenten neue Brücken oder andere
Pro dukte. Das ist neben der Re duktion des CO 2 -Ausstoßes auch der gro ße
Vor teil gegenüber fossilen Energieträ gern“, bestätigt Pomberger. n
biomagazin 59
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 60
ENERGIE
Mit Sonne das
Klima retten
Die deutsch-österreichische Obrist Group
hat ein Verfahren zur Herstellung von
„grünem Methanol“ entwickelt.
Jetzt geht es darum, diese Innovation
auch in der Praxis umzusetzen.
Anfang Jänner war es quasi amt lich: Mit einer globalen
Durch schnit ts temperatur von 15,1 Grad war 2024 war das
wärmste Jahr seit dem Be ginn der Messungen, so heißt es in
der Klima bilanz des EU-Klima wan del diens tes Coper nicus.
Temperaturrekorde gab es aber nicht nur zu Lande, sondern
auch im Wasser: An der Oberfläche der Ozeane wurden im letzten
Jahr durchschnittlich knapp 20,9 Grad gemessen – um 0,5 Grad mehr als
im Schnitt der Jahre 1991 bis 2020. Auch die Hauptursache der Nega tiv -
rekorde ist bekannt. Es ist der kontinuierliche weltweite Anstieg der
Treibhaus gas emissionen. Prognosen zufolge erreichen auch sie 2024 mit
37,4 Milliarden Tonnen CO 2 (plus 0,8 %) einen neuen Rekordwert.
METHANOL: Schlüssel zur Umstel lung
Genau hier dockt Frank Obrist, Geschäftsführer der 1996 gegründeten
und auf Innovationen für globale, nachhaltige und CO 2 -senkende Energie -
kon zepte fokussierten Obrist-Group, an. Das deutsch-österreichische
Unter nehmen setzt auf grünes Methanol. Ganz generell gilt das Wasser -
stoffderivat Me tha nol als Schlüssel für die Umstellung der Weltwirtschaft
von fossilen auf er neuerbare Energien und ist als ein universeller
Energieträger für die Industrie pro duk tion, den Gebäudesektor und den
Verkehr (E-Fuels) nutzbar.
Es ist bei Normaltemperatur flüssig, lässt sich in Behältern nahezu unbegrenzt
speichern und kann über alle herkömmlichen Transportwege wie
Pipelines, Tank schiffe, Eisenbahnwaggons oder Lastwagen leicht verteilt
werden. Herkömmliches graues Methanol wird aus Kohle oder Erdgas
gewonnen, zusammen mit Ammo niak, Ethylen und Pro py len als Grund -
chemikalien.
60 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 61
ENERGIE
Eine sogenannte Gigaplant arbeitet wie
ein „CO 2 -Staubsauger“. Dabei wird im Zuge der
Methanol herstellung der Atmosphäre mehr Kohlendioxid
entzogen als bei der späteren Verbrennung freigesetzt wird
FOTOS: OBRIST GROUP; INGIMAGE
Statt fossiler Energieträger nutzt Obrist
hingegen die Kraft der Sonne. „In der Zwick -
mühle zwischen zunehmender Erder wär -
mung durch die weitere Nutzung fossiler
Energien und den Unwägbarkeiten einer
bloß von Wind und Sonne abhängigen Ener -
gieversorgung gibt es einen Ausweg, nämlich
Sonnenenergie, aber nicht in Form von
elektrischem Strom, der sich nur schwer
speichern und transportieren lässt, sondern
als grünes Methanol“, sagt Obrist, der dies
auch als aFuel ® , also Atmospheric Fuel, be -
zeichnet – schließlich kommt alles, was dazu
benötigt wird, aus der Atmosphäre.
In einem eigens entwickelten, serienreifen
Verfahren wird der Umgebungsluft zur
Gewinnung des grünen Methanols, vereinfacht
gesagt, Wasser entzogen und mittels
Solarenergie zunächst in Wasserstoff und
dann in Methanol umgewandelt. Dabei wird
der Atmosphäre mehr CO 2 entzogen als bei
der späteren Verbrennung emittiert wird.
Übrigens: Mit 1,38 Kilogramm CO 2 , das aus
der Luft geholt wird, lässt sich bis zu einem
Kilogramm Methanol erzeugen. ➥
biomagazin 61
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 62
ENERGIE
Vom Erfinder des Wankelmotors
zur Antriebstechnologie und
dem Kraftstoff der Zukunft
Im ehemaligen „Felix Wankel Forschungs -
institut“ in Lindau am Bodensee hat nun die
OBRIST DE GmbH ihren Sitz. Heute fungiert
das historische Wahrzeichen als OBRIST
Tech-Center und ist das Herzstück grüner
Innovation und Entwicklung.
Das von Obrist – die Gruppe hält weltweit
über 252 angemeldete und 128 vergebene
Patente – entwickelte und patentierte
Direct-Air-Captu re-Verfahren (DAC)
funktioniert gleichsam wie ein „CO 2 -
Staubsauger“: Die Atmosphäre wird von
dem Kohlendioxid, das durch die Indus -
trialisierung über Jahrzehnte hinweg
emittiert wurde, gereinigt.
Aus diesem Grund sei das Obrist Verfah -
ren auch „sub-zero“, weil netto nicht nur
kein CO 2 freigesetzt – was der Nulllinie bei
den Emissionen entspräche –, sondern
der CO 2 -Gehalt in der Atmosphäre auch
gesenkt werde. „Um künftigen Generatio -
nen ein intaktes Klima zu hinterlassen,
müssen wir das durch die ex tensive Nut -
zung fossiler Brennstoffe ausgestoßene
Kohlendioxid wieder einfangen, also aus
der Atmosphäre entfernen“, so der ehemalige
Mitarbeiter von Felix Wankel, dem
Entwickler des gleichnamigen Motors.
Das DAC-Verfahren hat aber noch einen
weiteren entscheidenden Vorteil: Gegen -
über anderen Metho den zur CO 2 -Bin dung
kommt es mit sehr wenig Wasser aus und
funktioniert somit auch in Wüstenge bie -
ten, wo die Luftfeuchtigkeit häufig nur
zehn Prozent beträgt.
Solarparks in der Wüste
Genau dort, im Sonnengürtel der Erde,
soll das Verfahren nun auch in großem
Maßstab zur Anwendung kommen. „Im
Sonnengürtel der Erde ist Solarenergie
beinahe kostenfrei zu haben. Wenn wir
dort Methanolfabriken errichten, liegen
die Kosten für diesen erneuerbaren Ener -
gieträger mit knapp sechs Cent pro Kilo -
wattstunde deutlich unter allen fossilen
Brennstoffen, und zwar auch dann, wenn
man die Transportkosten dazurechnet“,
sagt Obrist.
Bereits im Vorjahr ist die Obrist Group
eine globale Allianz mit EWU Tech, DSE
Green Technology Holdings mit über 25
europäischen Technologiepartnern so wie
Global Enterprises zur Errichtung von
Gigaplants, einer Art riesiger Solarparks,
nach dem patentierten Obrist-Verfahren
eingegangen. Und das Interesse ist groß:
Gespräche über die Errichtung von Giga -
plants in Namibia, Ägypten, Thailand, den
USA sowie auf der arabischen Halb insel
sind den Unternehmensangaben zufolge
be reits fortgeschritten.
„Weil die Herstellung, der Transport und
die Nutzung von grünem Methanol um
ein Vielfaches kostengünstiger sind als
alle fossilen Brennstoffe oder sonstigen
Energieträger wie beispielsweise Kern -
kraft, stellen Investitionen in Gigaplants
ein äußerst lukratives Geschäftsmodell
dar“, ist Obrist überzeugt.
Auf rund 280 Quadratkilometern Grund -
fläche sollen knapp vier Millionen Ton nen
Methanol im Jahr hergestellt werden. Bei
heutigen Energiepreisen entspricht dies
einem Umsatzvolumen von etwa 4,3 Mil -
liarden US-Dollar pro Jahr. Die jährlichen
Betriebskosten werden auf rund 340 Mil -
lionen Dollar beziffert, sodass ein Brutto -
gewinn von beinahe vier Milliarden Dol -
lar im Jahr verbleibt. Die Baukosten für
eine Gigaplant in Höhe von kalkulierten
18,6 Milliarden Dollar wären demnach in
weniger als fünf Jahren eingespielt, was
einer jährlichen Rendite auf die Kapital -
kosten von über 21 Prozent entspricht. ➥
„Um künftigen Generationen ein intaktes Klima zu hinterlassen,
müssen wir das durch die extensive Nutzung
fossiler Brennstoffe ausgestoßene Kohlendioxid wieder
einfangen, also aus der Atmosphäre entfernen.“
FRANK OBRIST, GRÜNDER DER OBRIST GROUP
FOTOS: OBRIST GROUP; CHRISTIAN FLEMMING
62 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 63
ENERGIE
Neuer Green Job
für die Energiewende
Grundlagen der Fernwärme- und Installationstechnik
• Anwendung technischer Unterlagen
• Instandhaltung Fernwärmeerzeugung/-verteilungsanlagen, Heizungs-/Warmwasseranlagen
• Durchführungen Messungen und Dokumentationen
• Arbeitsplanung und -vorbereitung
• Bearbeitung verschiedenster Werkstoffe
• Maßnahmen zum Korrosionsschutz und zur Abdichtung
• Errichtung, Programmierung und Prüfung von Mess-, Steuerungs- und Regeleinrichtungen
• Beschaffung Ersatzteile und Verwaltung Lagerbestand
Fernwärmeerzeugung und -verteilung
• Technische Grundlagen rund um Errichtung, Funktion, Bedienung und Instandhaltung
von Erzeugungsanlagen, Verteilungssystemen und Übergangsstationen
• Durchführung einfacher Montage- und Demontagearbeiten
• Zusammenarbeit mit anderen Gewerken
Service von Heizungs und Warmwasseranlagen
• Technische Grundlagen und Installationsmöglichkeiten
• Instandhaltung und Service
• Funktionskontrolle und Störungsbehebung
• Effizienzoptimierung
Fernwärme zählt zu den sichersten und
zuverlässigsten Heizsystemen und
wird durch kontinuierliche technische
Weiterentwicklungen immer umwelt freun d -
licher. Dies ist eine wesentli che Grundlage
für Österreichs Ziel, klim a neutral zu werden.
Um den wachsenden Bedarf an Fernwär me
zu decken, sind spezialisierte Fachkräfte
nötig.
Der europaweit erste Lehrberuf als Fern -
wärmetechniker:in bietet eine fundierte
Qualifizierung und vermittelt umfassende
Kompetenzen, um in diesem neuen Beruf
an einer nachhaltigen Energiezukunft mitzuwirken.
Die Ausbildung wird in der Landes beruf s -
schule Zisterdorf in Niederösterreich und
ab Herbst 2025 in der Lehrberufsschule
Graz 4 angeboten. Nach einer Lehrzeit
von 3,5 Jahren wartet ein zukunftsfähiger
Green Job, der einen wichtigen Beitrag
zur Dekarbonisierung leistet.
Da die Bedeutung der Ferwärme- und
Fernkältetechnik weiterwachsen wird und
es noch keine speziell ausgebildeten
Fach kräfte in diesem Bereich gibt, ist mit
besten Berufsaussichten zu rechnen!
Mehr Infos: fernwaerme.at
FOTOS: OBRIST GROUP; CHRISTIAN FLEMMING
ADVERTORIAL
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 64
NACHHALTIG
Wirtschaftlich attraktives Business
Als Nebeneffekt entstehen rund 228.000
Ton nen Kohlenstoff im Jahr, aus dem sich
Fasern oder Kunst stoffe herstellen lassen,
was die Wirtschaft lichkeit der An lage steigert.
Dem Klima kommen die über 6,5 Millio -
nen Tonnen Sauer stoff zugute, die bei der
Methanolproduktion in jedem Jahr in die
Atmosphäre abgegeben werden.
„Hohe Wirtschaftlichkeit ist entscheidend,
um Investoren zu begeistern“, sagt Obrist,
„schließlich muss jedem Investor klar sein,
dass ein heutiger Einstieg in das Gigaplant-
Business in finanzieller Hinsicht in etwa so
ist, als ob man vor 20 Jahren bei Apple oder
vor 15 Jahren bei Tesla eingestiegen wäre.“
Für das Klima wichtiger als die Rendite: Die
Gigaplant soll jedes Jahr netto mehr als 6,2
Millionen Tonnen CO 2 aus der Atmosphäre
entfernen. Mit 2.700 Gigaplants, von Obrist
auch als „synthetische Wälder“ bezeichnet,
könnten fossile Energieträger Berechnun gen
zufolge vollständig ersetzt werden. Zum
Vergleich: Ein gleichgroßer natürlicher Wald
entzieht der Luft etwa eine halbe Million
Tonnen CO 2 im Jahr. Zudem ließe sich durch
den Betrieb dieser Anlagen der CO 2 -Gehalt
in der Atmosphäre wieder auf den des Jahres
1950 reduzieren.
Dass das Vorhaben aber auch auf Skepsis
stößt, ist Obrist durchaus bewusst. Dass das
Ingenieur- und Beratungsunternehmen ILF
Consulting Engineers, die Wirtschafts prü -
fungsgesellschaft BDO und die Patent- und
Rech ts anwaltskanzlei ETL-IP kürzlich im
Rahmen einer umfassenden Due Diligen ce
die technische und wirtschaftliche Mach bar -
keit der Gigaplants bestätigt haben, sollte
Zweiflern allerdings zumindest ein wenig
den Wind aus den Segeln nehmen.
„Viele Menschen können sich Dinge erst vorstellen,
nachdem sie wahr geworden sind“,
sagt Obrist und gibt Beispiele: „Das Smart -
phone war vor 20 Jahren undenkbar, bis
Steve Jobs 2007 das iPhone vorstellte. Die
Tesla-Idee des batterie-elektrischen Autos
wurde bei ihrer Vorstellung vor rund 15 Jah -
ren verlacht – heute ist der europäischen
Auto indus trie das Lachen vergangen. Und
genauso erscheint vielen heute das Kon zept
flüssiger Sonnenenergie als eine Utopie,
obgleich es längst realisierbar ist.“ n
Nicht vorne dabei
Das jährlich erscheinende Ranking des Climate Change Performance Index
(CCPI) vergleicht die Klimaschutz performance von insgesamt 63 Ländern,
die zusammen für über 90 % der weltweiten Treibhaus gas-Emissionen
verantwortlich sind. Die ersten drei Plätze blieben auch dieses Jahr wieder frei,
da kein Land ausreiche n d Maß nahmen umsetzt, um die Erderhit zung deutlich
unter 2°C zu halten.
Österreich belegt aktuell den 23. Platz, konnte sich im Vergleich zum Vorjahr zwar
um neun Plätze verbessern, erzielt jedoch in den meisten Kategorien nur eine
Be wer tung von „Medium“, in punkto Energie verbrauch sogar von „Very Low“.
Die Hauptkritikpunkte an den heimischen Klimaschutzbemühungen liegen in
fehlenden Fristen für das Verbot von fossilen Energieträgern und Heizungen,
sowie in der weiterhin bestehenden Ab hängigkeit von russischem Erdgas.
Außer dem fordert der Bericht ein Klima schutz gesetz mit sektorspezifischen
THG-Reduk tionszielen, welche trotz des nationalen Ziels bis 2040 klimaneutral
zu werden bisher nicht implementiert wurden.
Bemühungen nicht ausreichend. Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass Österreich
bei weitem nicht das einzige Land ist, das versäumt hat, genügend Klimaschutz -
maß nahmen zu ergreifen. Vor allem die G20-Staaten, welche insgesamt für etwa
75 % des THG-Aus stoßes verantwortlich sind, schneiden besonders schlecht ab.
Die USA und China belegen beispielsweise die Ränge 57 und 55 und erreichen
damit beide eine Bewer tung von „Very Low“.
Die fehlenden Ambitionen beim Klima schutz machen sich heuer auch statistisch
bemerkbar. 2024 ist mit Stand November das erste Jahr, in dem eine weltweite
Durchschnittstemperatur von mehr als 1,5°C über dem vorindustriellem Niveau
gemessen wurde. Es ist also höchst an der Zeit, dass die politischen Akteure die
Rahmenbedingungen für die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad rasch
realisieren. Damit könnten sie zugleich die in der ökologischen Trans formation der
Wirtschaft liegenden Chan cen ergreifen und im Sinn eines zukünftig nachhaltigen
Wohlstands nutzen. Weitere Infos dazu auf: energiefakten.at
n
Der Klimaschutz-Index
bewertet die Treibhausgas-
Emissionen, den Ausbau
erneuerbarer Energieträger,
den Pro-Kopf-Energiever -
brauch sowie politische
Rahmenbedingungen im
Hinblick auf das Erreichen
des 2-Grad-Ziels.
QUELLE: ENERGIEFAKTEN.AT; CLIMATE CHANGE PERFORMANCE INDEX (CCPI) 2025
64 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 21.02.25 15:55 Seite 65
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QUELLE: ENERGIEFAKTEN.AT; CLIMATE CHANGE PERFORMANCE INDEX (CCPI) 2025
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biomagazin 65
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UNTERWEGS
Ohne
Klimarucksack
durch Europa
Nach wie vor werden Urlaubsreisen doch am liebsten mit dem Auto –
für individuelle Ziele – und dem Flugzeug – für entferntere Destinationen – absolviert.
Umweltverträgliche Verkehrsmittel nehmen nur langsam an Fahrt auf.
Zu reisen hat viele Vorteile: Man
gewinnt Abstand vom Alltag,
erweitert den Horizont, lernt
neue Menschen und Kulturen
kennen, verbessert möglicherweise seine
Sprachkenntnisse und hat dabei meist
jede Menge Spaß. Kein Wunder, dass
Reisen „in“ ist. Nach Angaben der Sta tis -
tik Austria haben allein zwischen Juli
und September des Vorjahres rund 64,5
Prozent der Gesamtbevölkerung ab 15
Jahren zumindest eine Urlaubsreise
unternommen. „Damit ist die Reiseinten -
sität auf den höchsten Wert seit Beginn
der quartalsweisen Aufzeichnungen des
Reiseverhal tens im Jahr 2000 gestiegen“,
so Statistik Austria-Generaldirektor Dr.
Tobias Tho mas bei der Präsentation der
Zahlen. Aber auch Geschäfts- und Kon -
gressreisen, die während der Pandemie
totgesagt wurden, haben ein Comeback
gefeiert.
Stresstest für die Umwelt
Die wiedergewonnene Reiselust hat allerdings
auch Schattenseiten. Ganz besonders
gilt dies für die Umwelt: So trägt
unter anderem der Bau von Hotels, Frei -
zeitanlagen und der erforderlichen Infra -
struktur zu einer weiteren Versiegelung
des Bodens bei, der Wasserverbrauch
sorgt in vielen Regionen für Wasser -
knappheit oder verschärft diese. Auch
zum Klimawandel trägt der Tourismus
sein Scherflein bei. Rund neun Prozent
der weltweiten Treibhausgasemissionen
sind 2019 auf den Tourismus entfallen,
geht aus einer im Vorjahr veröffentlichten
Studie der University of Queensland
in Australien hervor.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die globalen
Tourismus-Emissionen zwischen 2009
und 2019 um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen
sind – und damit doppelt so stark wie
die der Weltwirtschaft“, heißt es in der
Studie. In absoluten Zahlen bedeutet das
einen Emissionsanstieg von 3,7 Gi ga ton -
nen CO 2 pro Jahr auf 5,2 Gigaton nen.
Mittlerweile dürfte dieser Wert weiter
gestiegen sein. Schätzungen gehen davon
aus, dass bereits zehn bis zwölf Prozent
der globalen Treibhausgasemissionen
direkt und indirekt dem Tourismus zu -
zu ordnen sind. Der Hauptanteil der
Emissionen, konkret etwa 75 Prozent,
entsteht im Übrigen bei der An- und
Abreise der Gäste, sind doch nach wie vor
Flugzeug und Auto dabei die beliebtesten
Verkehrsmittel. So reisen etwa 75 Pro zent
mit dem Pkw an ihren Urlaubs ort in
Österreich, wie 2021 der Special Report
„Tourismus & Klimawandel“ des Austrian
Panel on Climate Change ge zeigt hat.
Daran hat sich nicht viel geändert: Zwar
ist laut Statistik Austria zumindest bei
inländischen Gästen im dritten Quartal
des Vorjahres der Anteil der Pkw-Reisen
auf den niedrigsten Wert seit 2006 gesunken,
aber er liegt immer noch bei 60,5
Prozent. Der Anteil der Flugreisen er -
reichte von Juli bis September 2024 mit
19,5 Prozent wieder das Vor-Corona-
Niveau von 2019 (19,7 Prozent).
FOTO: FREEPIK.COM / RANKOVIC
66 biomagazin
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UNTERWEGS
FOTO: FREEPIK.COM / RANKOVIC
Die Wahl des Verkehrsmittels
Deutlich gestiegen ist die Beliebtheit der
Zugreisen: Immerhin 11,8 Prozent setzten
bei ihrer Urlaubsreise auf die Bahn. Vor
allem im Inland wurde mit 18,8 Prozent
vermehrt die Bahn genutzt. Bei Aus lands -
urlaub wurde nach Pkw (49,5 %) und
Flugzeug (33,7 %) jedoch häufiger der Bus
(7,8 %) als der Zug (6,7 %) genutzt.
Dass die Wahl des Verkehrsmittels einen
entscheidenden Anteil an den CO 2 -Emis -
sionen im Tourismus hat, ist somit naheliegend.
Denn die Emissionen der Ver -
kehrsmittel sind höchst unterschiedlich,
wie Berechnungen des Umweltbundes -
amtes zeigen. In diese Berechnung werden
sowohl die direkt während der Fahrt
ausgestoßenen Emis sio nen als auch die
bei der Produktion des Transportmittels
entstandenen, klimaschädlichen Luft -
schadstoffe einbezogen. Berücksichtigt
sind auch unterschiedliche Besetzungsund
Aus las tungs grade. Pro Reisekilo -
meter werden somit beim Flug pro Per son
rund 426 Gramm CO 2 ausgestoßen.
Fährt man mit dem Auto, reduziert sich
dieser Wert auf 216 Gramm und mit dem
Zug auf 14 Gramm pro Reisekilometer.
Ein Kilometer, der mit einem Diesel- oder
Benzinbetriebenem Auto zurückgelegt
wird, ist also 16-mal so klimaschädlich
wie ein Kilometer mit der Bahn, mit dem
E-Auto ist es Faktor sieben. Ein Kilometer
mit dem Flugzeug ist sogar 29- bis 55-mal
(Inlandsflug) so emissionsintensiv. Dabei
gilt: Je kürzer der Flug, desto höher ist
der CO 2 -Ausstoß pro Kilometer.
Beim Verbrennen von Kerosin entstehen
neben Kohlendioxid, auch Wasser dampf,
Rußpartikel, Schwefel- und Stick oxide.
Deren Auswirkun gen sind in der Atmos -
phä re rund dreimal größer als am Boden,
weiters bleiben die Schadstoffe Umwelt -
schützern zufolge 100 Jahre und länger
in der Luftschicht. Die von Flugzeugen
erzeugten Kondens streifen und Schleier -
wolken verstärken das Aufheizen zusätzlich,
da sie die Wär me rück strahlung vom
Erdboden ins All reduzieren. ➥
biomagazin 67
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UNTERWEGS
Salzburg-Budapest (546 km)
Verkehrsmittel Kosten Dauer. CO 2 -Ausstoß
Flugzeug 80,00 € 6h 45min (1 Stopp) 130,7 kg
Pkw (Diesel) 86,24 € 5h 37min 125,4 kg
Pkw (Benzin) 89,70 € 5h 37min 123,5 kg
Pkw (Elektro) 82,58 € 5h 37min 81,4 kg
Bus 35,00 € 7h 45min (direkt) 18,5 kg
Bahn 88,00 € 6h 6min (direkt) 16,8 kg
Salzburg-Berlin (730 km)
Flugzeug 83,00 € 1h 05min (direkt) 174,8 kg
Pkw (Diesel) 114,87 € 7h 27min 167,7 kg
Pkw (Benzin) 119,92 € 7h 27min 165,1 kg
Pkw (Elektro) 110,41 € 7h 27min 108,8 kg
Bus 48,00 € 10h 35min (direkt) 16,7 kg
Bahn 79,99 € 5h 52min (1 Umst.) 22,4 kg
Salzburg-Rom (951 km)
Vergleich
Wir haben die Verkehrsmittel für die vier Destinationen Berlin, Paris,
Budapest und Rom (Reisetag 8.2.2025) verglichen. Gesucht wurde
dabei jeweils die günstigste Variante auf den Reiseplattformen
checkfelix.com sowie thetrainline.com. Der CO 2 -Ausstoß wurde
mithilfe des CO 2 -Rechners von quarks.de berechnet (inkl. der CO 2 -
Emissionen aus der Herstellung der Fahrzeuge). Die Pkw-Kosten
(inkl. Abnutzung, angenommen wurden 6 €/100 km) für Verbrenner
wurden mithilfe des Fahrtkostenrechners unser-auto.org berechnet,
Mautkosten sind nicht inkludiert. Zur Berechnung der reinen Fahrt -
kosten bei den E-Autos wurden ein Stromtarif von 0,55 €/kWh und
ein Durchschnittsverbrauch von 27,5 kWh/100 km herangezogen.
Flugzeug 78,00 € 5h 50min 227,7 kg
Pkw (Diesel) 150,20 € 10h 40min 218,4 kg
Pkw (Benzin) 156,23 € 10h 40 min 215,1 kg
Pkw (Elektro) 143,84 € 10h 40min 141,8 kg
Bus 51,00 € 16h 20min (1 Umst.) 32,3 kg
Bahn 156,90 € 16h 49min (2 Umst.) 29,2 kg
Salzburg-Paris (988 km)
Flugzeug 158,00 € 5h 50min (1 Stopp) 236,5 kg
Pkw (Diesel) 156,04 € 10h 20min 226,9 kg
Pkw (Benzin) 162,31 € 10h 20min 180,0 kg
Pkw (Elektro) 149,44 € 10h 20mint 147,3 kg
Bus 68,00 € 15h (direkt) 33,5 kg
Bahn 103,99 € 8h 06 min (3 Umst.) 30,4 kg
Die Dauer bezieht sich jeweils auf die reine Flug- bzw. Fahrzeit
„Ein einheitliches Bahnsystem in Europa ist für die
Wettbewerbsfähigkeit der Bahn und für die Dekar -
bonisierung des Verkehrssektors von entscheidender
Bedeutung.“ VCÖ-EXPERTIN KATHARINA JASCHINSKY
FOTOS: FREEPIK.COM; VCÖ / CHRISTOPHER MAVRIC; INGIMAGE; ÖBB / ANDREAS SCHEIBLECKER
68 biomagazin
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UNTERWEGS
FOTOS: FREEPIK.COM; VCÖ / CHRISTOPHER MAVRIC; INGIMAGE; ÖBB / ANDREAS SCHEIBLECKER
Bahnfahren wird attraktiv
Wer Klima und Umwelt bei der Urlaubs -
reise Gutes tun will, fährt im Idealfall mit
Bahn oder Bus an den Urlaubsort. Trotz
zunehmender Beliebtheit kämpft vor
allem Erstere mit verschiedenen Heraus -
for derungen: Eine sind etwa die Ticket -
preise von Billigairlines, die teils günstiger
sind als die Fahrkarte für Zug oder
Bus. Das liegt zum einen an unterschiedlichen
nationalen und internationalen
Steuern und Gebühren, die im Zugver -
kehr fällig werden, zum anderen an der
Tatsache, dass Kerosin von der Mineral -
ölsteuer sowie bei internationalen Flügen
von der Mehrwertsteuer befreit ist.
Allerdings bei einem zweiten Blick auf die
Ticketpreise kann sich die Bahn möglicherweise
doch als preislich konkurrenzfähig
erweisen. Denn zu den Preisen für
die Flugtickets kommen meist noch verschiedene
Gebühren – wie beispielsweise
für Gepäck, Abfertigung oder Buchung.
Häufig sind die günstigsten Flüge auch
keine Direktflüge. Wer beispielsweise mit
dem Flugzeug von Salzburg nach Buda -
pest fliegen will, muss möglicherweise in
Frankfurt, Neapel, Dublin oder London
Luton umsteigen. Gleichzeitig sorgen An -
gebote wie beispielsweise die Sparschie ne
dafür, dass klimafreundliches Bahnfah -
ren durch aus erschwinglich ist.
Ein weiterer Punkt, der für die Bahn
spricht, ist die Tatsache, dass Bahnhöfe
anders als Flughäfen meist relativ zentral,
wenn nicht sogar in der Stadtmitte,
zu finden sind. Damit können aber nicht
nur die Kosten für Transfer und Parken
wegfallen. „Wegen der kürzeren Trans -
fers spart man auch Zeit“, erklärt VCÖ-
Ex pertin Katharina Jaschinsky.
Nicht nur das: Die meisten Flug gesell -
schaften raten dazu, zumindest zwei
Stun den vor dem Abflug am Flugha fen zu
sein – bei der Bahn hingegen fallen die
Zeiten für Check-in, Sicherheits kon trol -
len oder das Warten auf das Gepäck weg.
„Man sollte daher nicht nur die reine
Flug- oder Fahrzeit, sondern die gesamte
Reisezeit bedenken“, meint Jaschinsky.
Apropos Gepäck: Darüber hinaus fallen
in der Bahn auch die Beschränkungen für
Koffer und Co. weg.
Dennoch ist bei der Bahn, gerade in Hin -
blick auf die Effizienz, noch Luft nach
oben. Denn im grenzüberschreitenden
Bahn verkehr kommt es nach wie vor zu
Steh- und Wartezeiten an der Grenze, die
die Reisezeit verlängern.
„Historisch bedingt ist die Bahn in Europa
von verschiedensten Systemen geprägt“,
weiß Jaschinsky. Das heißt, dass sich bei
jedem Grenzübertritt auf der Schiene,
anders als im Straßenverkehr, auch die
Betriebsbedingungen ändern. „Das führt
dazu, dass es an Ländergrenzen häufig zu
Wartezeiten und Zeitverlusten kommt,
er klärt Jaschinsky. Oder es müssen Trieb -
fahrzeuge getauscht werden, da diese
nicht den Vorgaben des Nachbar landes
ent sprechen. Erschwerend kommt hinzu,
dass es in Europa vier Strom systeme,
rund zwanzig Zugsicherungs systeme so -
wie zwei unterschiedliche Standards für
die Bahnsteighöhe gibt. Letztere wiederum
er schweren bei internationalen Fahr -
ten den barrierefreien Zu stieg .
Doch es gibt nicht nur betriebstechnische
Herausforderungen: „Es fehlt weiters
eine einheitliche Betriebssprache“, so
Jasch in s ky. Triebfahrzeugpersonal muss
nämlich über ein B1-Sprachniveau der
je weiligen Landessprache verfügen, um
dort fahrberechtigt zu sein. Und auch im
direkten Kontakt mit den Kunden gibt es
Hürden. „Internationale Tickets sind nur
schwer zu finden und zu buchen“, bedauert
die VCÖ-Expertin.
➥
biomagazin 69
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UNTERWEGS
Ein einheitliches Bahnsystem?
Demnach sind in einer vor zwei Jahren
durchgeführten Studie 33 Prozent der
Teilnehmer an der Buchung einer internationalen
Bahnreise gescheitert, bei
Flug reisen waren es nur drei Prozent.
„Die Buchungssysteme der Anbieter sind
in der Regel nicht verknüpft, anders als
für Flugreisen gibt es dafür auch keine
Bu chu ngs plattformen“, sagt Jaschinsky.
Die EU ist sich der Probleme bewusst und
arbeitet bereits seit Jahren an einer Har -
monisierung der Bahnsysteme. So soll
etwa mit dem Trans-Europä i schen Ver -
kehrsnetz (TEN-V) bis 2050 ein umfassendes
Verkehrsnetz werk und bis 2030 ein
Kernnetz aufgebaut werden.
„Ein einheitliches Bahnsystem in Europa
ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn
und zur Dekarbonisierung des Ver kehrs -
sektors von entscheidender Bedeu tung.
Politischer Wille, In vestitions be reit schaft
und Tatkraft zur Umsetzung sind gefragt,
um die richtigen Weichen zu stellen“, ist
Jaschinsky überzeugt.
Es gibt aber noch einen anderen Punkt,
der so manchen daran hindert, die Bahn
für die Urlaubsreise zu nutzen – nämlich
die Sorge, damit am Urlaubsort weniger
mobil zu sein. (Miet-)Räder oder Miet -
autos, am besten mit Elektroantrieb,
können in diesem Punkt genauso Abhilfe
schaffen wie ein gut ausgebautes öffentliches
Verkehrsangebot. Salzburg beispielsweise
macht Urlaubern die Nut zung
öffentlicher Verkehrsmittel schmack haft:
Urlaubsgäste, die hier nächtigen, können
ab 1. Mai alle Öffis im Land Salzburg kostenlos
nutzen. Dafür wird kün ftig allerdings
eine Mobilitätsabgabe in Höhe von
aktuell 50 Cent fällig, auch die Ortstaxe
wird angehoben. Mit den Mehreinnah men
soll das Bus- und Bahnangebot weiter
aus gebaut werden.
Urlauben und Energie laden
Wer im Urlaub keinesfalls auf den Pkw
verzichten will, hat eine weitere Alter -
native – E-Autos, die bis zu 79 Prozent
weniger Treibhausgasemissionen als Pkw
mit Verbrennungs motor verursachen.
„Die Sorge, keine Ladestation zu finden,
ist in Europa mittlerweile kaum mehr ein
Thema. Diesbezüglich hat sich in den
ver gangenen Jahren viel getan“, sagt
Jaschinsky. Zwischen 2020 und 2023 hat
sich die Zahl der Ladestationen europaweit
vervierfacht, im Vorjahr wurde gar
die Marke von 900.000 geknackt. Auch
Österreich ist gut versorgt. Ein wachsendes
Ladenetz mit 25.000 Ladepunkten,
darunter 1.500 Ultra-Schnellladepunkte
(HPC), stärkt die Infrastruktur und macht
Österreichs Ladenetz zu einem der leistungsstärksten
der EU.
Die globalen Tourismus-Emissionen sind zwischen 2009
und 2019 um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen – und damit
doppelt so stark wie die der gesamten Weltwirtschaft.
!STUDIE DER UNIVERSITY OF QUEENSLAND (AU)
Die Union forciert diesen Ausbau massiv:
Einem Beschluss des EU-Parlaments zu -
folge müssen etwa entlang europäischer
Haupt verkehrsstraßen bis 2026 mindestens
alle 60 Kilometer öffentliche Lade -
säu len zur Verfügung stehen.
Auch Vorgaben zur Zahlung und den
Steckern wurden gemacht. Gerade bei
älteren Ladepunkten kann es manchmal
aktuell dennoch zu Problemen kommen.
„Es kommt immer noch vor, dass man
gelegentlich noch Mitglied beim jeweiligen
Ladebetreiber sein muss“, beschreibt
Jaschin sky. Handlungsbedarf gibt es
auch noch bei der Preistransparenz. „Oft
ist vorab nicht klar, welcher Preis an der
Ladestelle gezahlt werden muss“, weiß
sie. In diesem Zu sammenhang weist sie
auf einen weiteren Punkt hin: „Für den
Tourismus ist auch die private Ladeinfra -
struktur, also etwa bei einem Hotel und
anderen Unterkünften, ein Thema.“ Denn
80 Prozent der Ladevorgänge erfolgen im
privaten Ladeinfrastrukturnetz.
„Sich mit der Wahl der Verkehrsmittel zu
beschäftigen und die umweltverträglichen
zu attraktivieren, macht wirklich Sinn.
Denn ihr Impact auf die Nachhaltigkeit
ist wirklich groß“, schließt Jaschinsky. n
FOTOS: FREEPIK.COM; HANS GUMPINGER
70 biomagazin
bio_01.25.qxp_Layout 1 22.02.25 15:49 Seite 71
Sharing-Angebote nehmen zu
UNTERWEGS
296
In Österreich gibt es
115
Carsharing-Angebote in
Städten und Gemeinden
In 50% von Österreichs regionalen
Zentren gibt es Carsharing
In 18 regionalen Zentren
gibt es ein Radleihsystem
Ressourcen,
Platz und Geld
sparen
Sharing-Angebote gibt es in immer mehr
Städten und Regionen. Nutzer schätzen die
geringen Kosten und Vorteile für die Umwelt.
FOTOS: FREEPIK.COM; HANS GUMPINGER; QUELLE : MOBYOME / VCÖ 2024
Ein Carsharing-Auto ersetzt bis zu 20 Privat-Pkw.
Somit spart Sharing Ressourcen bei der Herstellung
von Fahrzeugen und reduziert den Platzverbrauch
des Pkw-Verkehrs. Weil von Carsharing häufiger mit
dem Öffentlichen Verkehr fahren und das Auto meist nur dann
verwenden, wenn sie es tatsächlich brauchen, reduziert Car -
sharing auch das Verkehrsaufkommen.
Besonders verbreitet sind Sharing-Angebote in großen Städten.
Hier wohnen viele Menschen in der Nähe der Sharing-Stand -
orte, die Versorgung mit Öffentlichem Verkehr ist besser – und
es gibt deutlich mehr autofreie Haushalte. Mittlerweile bieten
aber auch viele kleinere Gemeinden Sharing an. Sie nutzen
da bei meist Komplettangebote von Plattformen wie etwa caruso
oder FloMobil. Ein weiterer Baustein ist die Integration von Be -
trie ben, bei denen Car sharing Firmenautos er setzt. Angebote in
Tourismusregionen sprechen Einheimi sche genauso an wie
Gäste. Viele Anbieter setzen auf Elektroautos – Carsharing wird
damit auch zum Türöffner dieser Mobilitäts form.
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biomagazin 71
Für die Nutzer stehen die geringeren Kosten im Vergleich zum
eigenen Pkw an erster Stelle der Argumente für Carsharing,
gefolgt von der Umweltschonung. Wichtig ist auch die gute
Einbindung in den Öffentlichen Verkehr, wie sie etwa bei Rail &
Drive durch Standorte an Bahnhöfen verwirklicht ist. Sharing
bedeutet aber nicht nur Carsharing: In Wien flächendeckend,
in vielen größeren Städten – und sogar in manchen Kleinstäd -
ten – gibt es auch ausgebaute Bikesharing-Systeme. n
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eine integrierte 360°-Panoramakarte, die alle umliegenden Orte beschreibt.
Welche vielseitigen Ausflugsziele dich vor Ort noch erwarten, darfst du
selbst entdecken. Wir freuen uns auf dich!
Hauptplatz 16a
2115 Ernstbrunn
gaestehaus-luger.at
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UNTERWEGS
Unterwegs mit ERIKA
Eine Umwelt-App als digitale Begleiterin für klimabewusstes Handeln im Alltag
Oft fehlt Menschen der nö tige An -
reiz zu einem klimabewussten
Verhalten im Alltag. Viele kleine
Aktionen jedes Einzelnen sind aber un -
ver zichtbar, um Klimaziele zu er reichen.
Als Reaktion auf die Folgen des Klima -
wandels hat die EU ein Klimaschutz ge setz
erarbeitet. Um diese Vorgaben zu erfüllen
und die angestrebten Klimaziele zu erreichen,
braucht es neben globalen Maß -
nah men auch aktive Mitarbeit der Bür -
ger. Gemeinsam mit der HTL und Stadt
Waid hofen/Ybbs sowie der TU Wien entwickelt
die FH St. Pölten die App „ERI KA“,
die Bürger von Waidhofen beim klimafreundlichen
Ver halten unterstützt.
Positive Anreize setzen
„Wir wollen mit der App den Menschen
helfen, Herausforderungen im Alltag zu
bewältigen und klimafreundliches Han -
deln in das alltägliche Leben zu integrieren.
Hier soll die App mit kleinen Hand -
lungen motivieren und belohnen, zum
Beispiel durch regionale Anreize wie etwa
Gutscheine“, erklärt Projektleiter Gernot
Rottermanner vom Institut für Crea ti ve/
Media/Technologies der FH St. Pölten.
„ERIKA“ soll den Menschen klimafreundliches
Verhalten schmackhaft
machen. Als Belohnung sammelt
man zum Beispiel Punkte, die man
bei Nachversorgern einlösen kann.
Unterstützt regionale Wirtschaft
Die App wird in die bereits bestehende
Waidhofen-App integriert und soll existierende
Aktivitäten zum Klimaschutz
sichtbarer machen. Zum Beispiel liefert
die App in der Erntesaison Informationen
zu regionalen Produkten. Da die App
auch anzeigt, welche regionalen Anbieter
diese Produkte gerade an bieten, unterstützt
sie zudem die Wirt schaft der Um -
gebung. Darüber hinaus werden re gio na -
le Handwerker undPro du zenten bei der
Gestaltung der App miteinbezogen.
Als nächster Schritt ist eine ein- bis zweimonatige
Pilotphase in Waidhofen/Ybbs
geplant, in der Bürger die App ausprobieren
und Feedback geben können. Zudem
erstellt das Projektteam ein Whitepaper,
das zeigt, wie man „ERIKA“ in anderen
Re gio nen einsetzen könnte.
Infos: erika.fhstp.ac.at.
n
FOTOS: LÜSNERHOF / THOMAS MONSORNO; HANNES NIEDERKOFLER
72 biomagazin
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UNTERWEGS
NATURHOTEL LÜSNERHOF
Ein Kraftort für
Ruhesuchende im
Lüsnertal, Dolomiten
Wenn die ersten Sonnenstrahlen auf die satten, bunten Farben der
Natur treffen und die Tage wieder länger werden, wächst die Lust
auf Outdoor-Abenteuer und neue Entdeckungen in der Natur.
Hoch über dem Lüsnertal in Südtirol, auf 1.100 Metern, thront das Natur -
hotel Lüsnerhof – ein Rückzugsort der besonderen Art. Umgeben von
blühenden Almwiesen und dichten, urigen Bergwäldern verwöhnt der
Lüsnerhof seine Gäste dank der geschützten Lage mit besonders vielen
Sonnenstunden und einem angenehm milden Bergklima in der warmen Jahreszeit.
Die täglich geführten Wanderungen durch malerische Landschaften und entlang
klarer Gebirgsbäche führen auf die sonnenverwöhnte Lüsner Alm, Südtirols längste
Alm und in den majestätischen Dolomiten Naturpark Puez Geisler.
FOTOS: LÜSNERHOF / THOMAS MONSORNO; HANNES NIEDERKOFLER
Nach einem erlebnisreichen Tag in den Dolomiten lädt der weitläufige
Spa-Bereich des Lüsnerhofs zur Entspannung ein: Das naturellness® Spa
mit dem längsten Saunapfad der Alpen und die neue Ritualsauna bringen
Körper und Geist in Einklang. An einem der zahlreichen kleinen Rück zugs -
orte kommen Gäste umgeben vom natürlichen Bergpanorama vollends zur Ruhe.
Für eine ganzheitliche Erholung sorgt das Mindfulness-Programm, das neben Yogaund
Qi Gong-Sessions auch Meditation, Breathwork und Sound Healing umfasst.
In der neuen, 100 Quadratmeter großen und aus Holz gefertigten, SHALA, umgeben
von Panoramafenstern, finden Gäste einen Ort der Ruhe und Selbstfindung. Der
Naturbadeteich und die hoteleigene Schwitzhöhle am Waldrand schaffen die perfekte
Atmosphäre, um nach einem Tag in den Bergen tief abzutauchen. Abgerundet wird
das Erlebnis durch die leichte Naturküche des Hauses, die mit Bio-Gemüse und
Kräutern aus dem eigenem Garten verwöhnt.
www.luesnerhof.it
ADVERTORIAL
biomagazin 73
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VORSCHAU
VORSCHAU
auf die nächste Ausgabe
Dem Wein
auf der Spur
Beim Spazieren und Wandern durch
die heimischen Weingegenden spürt
man schon den Frühling in voller Kraft.
Hier genießt man den jungen Wein
und kann sich mit einer g'schmackigen,
regionalen Jause stärken.
SPINAT – Das grünste
Superfood
Das grüne Gemüse ist reich an vielen
lebenswichtigen Nähr- und Inhaltsstoffen,
die das Immunsystem stärken. Der Anbau
von Spinat im eigenen Garten ist sehr einfach:
ab März im Freiland säen und schon
nach wenigen Wochen ernten.
„Heit geht da Wind“
Die Windenergie ist ein wichtiger Teil
der Energiezukunft Österreichs und soll
helfen, die EU-Klimaziele zu erreichen.
Energiesparen und Effizienz sind neben
dem naturverträglichen Ausbau essenziell.
Dieser führt jedoch zu Kon flikten mit Land -
schaftsbild, Anrainern und Naturschutz.
Impressum – Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: WeberMedia, Ulrich Weber
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Vertrieb österreichweit über Biohandel, Hotellerie, Arzt praxen, Tra fiken, Direkt ver trieb, Veran staltun gen.
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Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird weitgehend
auf eine ge schlechts neutrale Differenzie r ung verzichtet.
Entsprechende Begriffe gelten daher im Sinne der
Gleich behandlung grundsätzlich für alle Ge schlechter.
Gedruckt in Österreich auf Papier
aus nachhaltig bewirtschafteten
Wäldern. Wir beziehen zu 100 %
Ökostrom aus Österreich.
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74 biomagazin
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