Getränke! Technologie & Marketing 1/2025
Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.
Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.
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23. Jahrgang ISSN 1431-4428 B42034<br />
Getränke!<br />
30. Jahrgang | ISSN 1431-4428 | B42034<br />
TECHNOLOGIE & MARKETING 1 | <strong>2025</strong> 4 | 18<br />
■ BRANCHEN REPORT Mehrweg und mehr auf der Dresdner Verpackungstagung<br />
■ ROH- UND INHALTSSTOFFE Die Behälterglasindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität<br />
■ MARKT Mehr Hopfen trotz geringerer Anbaufläche<br />
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EDITORIAL<br />
Chancen durch<br />
Veränderungen<br />
BRIGITTE HAULENA<br />
Redaktion GTM<br />
Verehrte Leserinnen und Leser,<br />
herzlich willkommen zur ersten Ausgabe<br />
der Getränke! <strong>Technologie</strong><br />
& <strong>Marketing</strong> <strong>2025</strong>. In dieser Ausgabe<br />
präsentieren wir Einblicke in<br />
verschiedene Themen, die unsere<br />
Branche maßgeblich prägen.<br />
Verpackungstechnologien<br />
Ein Thema dieser Ausgabe sind die<br />
Verpackungstechnologien – ein<br />
essenzieller Faktor für den Erfolg<br />
unserer Branche. Auf der diesjährigen<br />
EMPACK diskutieren führende Getränkehersteller, Handelspartner<br />
und Logistikdienstleister, wie beispielsweise KI- basierte<br />
Systeme helfen können, Verpackungsprozesse zu optimieren.<br />
Die Debatte „Einweg oder Mehrweg?“ steht jetzt in einem<br />
neuen Licht, wenn moderne <strong>Technologie</strong>n wie Künstliche Intelligenz<br />
zur Nutzung von Verpackungsprozessen beitragen.<br />
Alkoholfreie Getränke<br />
Ein weiteres Thema der aktuellen Diskussion ist zum Beispiel<br />
die wachsende Beliebtheit alko holfreier Getränke. Immer mehr<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher verlangen genuss volle<br />
Alternativen zu klassischen alko holischen Getränken – ohne<br />
dabei auf Qualität und Charakter verzichten zu wollen. Diese<br />
Entwicklung fordert die Indus trie zu neuen Konzepten in der Rezeptur<br />
und der Produk tion heraus: Es bedarf innovativer Verfahren,<br />
um die charakteristischen Aromen und Geschmacks nuancen<br />
herkömmlicher Weine und Biere auch in alko holfreien Varianten<br />
optimal zu bewahren. Die Anpassung der Herstellungsprozesse<br />
und die Verwendung spe zieller Roh- und Zusatzstoffe bieten<br />
dabei vielversprechende Ansätze, um diesen wachsenden Markt<br />
nachhaltig zu bedienen.<br />
Klimawandel beeinflusst<br />
Hopfenanbau und Hopfenernte<br />
Nicht zuletzt werfen wir einen Blick auf Brauentwicklung, insbesondere<br />
den Hopfenanbau und die Hopfenernte im Zeichen des<br />
Klimawandels. Die klimatischen Veränderungen stellen die Landwirtschaft<br />
und damit auch die Rohstoffversorgung der Brauindustrie<br />
vor neue Herausforderungen. Schwankende Wetterbedingungen,<br />
veränderte Niederschlagsmuster und steigende<br />
Temperaturen zwingen Produzenten dazu, innovative Anbauund<br />
Erntetechniken zu entwickeln, um die gewohnte Qualität<br />
und Aromentiefe des Hopfens zu sichern. Brauereien und landwirtschaftliche<br />
Betriebe stellen sich auf diese Veränderungen ein<br />
und erproben bereits erfolgreich Lösungsansätze.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen,<br />
mit den besten Grüßen,<br />
Brigitte Haulena und<br />
das gesamte Team<br />
der Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong>
8<br />
16 36<br />
Inhalt 6 ZUM TITEL<br />
6 Modernste Verfahrenstechnik für die Getränkeindustrie:<br />
Partner und Lieferant für Einzelmaschinen und Gesamtanlagen<br />
8 BRANCHEN REPORT<br />
8 Mehrweg und mehr auf der Dresdner Verpackungstagung:<br />
Globale Herausforderungen, Ressourcen, Kreislaufwirtschaft<br />
11 108. VLB-Oktobertagung in Berlin:<br />
Fachwissen und reger Austausch<br />
15 EMPACK <strong>2025</strong> in Dortmund und Hamburg:<br />
Kompakt und komplett<br />
16 ROH- UND INHALTSSTOFFE<br />
16 Neue Trends im neuen Jahr:<br />
Chancen durch Veränderung<br />
18 Die Behälterglasindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität:<br />
FEVE-Dekarbonisierungsreport<br />
20 IM FOKUS<br />
20 Steuerungslösung ersetzt Muting-Controller im<br />
Palettierbereich einer Molkerei: Kefir und Kakao non-stop<br />
22 Digitale Gärüberwachung:<br />
Optimierung des Brauprozesses in der Bräu z‘Loh<br />
24 Perfektes Bier – mit drei Klicks:<br />
Separator mit integrierter Rezeptsteuerung<br />
26 Willkommen in der 8th Street – hier entsteht Magie:<br />
Brauereihandwerk und die Kunst der Kennzeichnung<br />
28 Lagerlogistik der Molkereigenossenschaft Südtirols:<br />
„Zukunftssicher, hochverfügbar und wirtschaftlich erweiterbar“<br />
32 Einsatz innovativer Technik bei Randegger Ottilien-Quelle:<br />
ECA-<strong>Technologie</strong> bewährt sich seit über 16 Jahren<br />
34 Wenn der Mietroboter zum Palettieren den Durst löscht:<br />
Risikofrei in die Automatisierung starten<br />
36 MARKT<br />
36 ein.blick: Selbstgebraut ist doppelte Freude:<br />
Flüssiges Gold für die durstige Kehle<br />
38 Mehr Hopfen trotz geringerer Anbaufläche:<br />
Gemeinsame Lösungen entwickeln<br />
40 Neue CO 2<br />
-Laser unterstützen Getränkehersteller:<br />
Hochauflösende Code-Anforderungen<br />
42 Oberflächenbeschriftung – flexibel und effizient<br />
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IMPRESSUM<br />
ISSN 1431-4428<br />
Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />
Verlag<br />
Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />
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Tel.: +49 (0) 911 2018 - 0<br />
Fax: +49 (0) 911 2018 - 100<br />
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Geschäftsführung<br />
Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />
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Redaktion<br />
Brigitte Haulena<br />
Fachredaktion<br />
Ian Healey<br />
Roland Hensel<br />
Bert Pflüger<br />
Dr. Burkhard Schäfer<br />
Sabine Straka<br />
Mediaberatung<br />
Thomas Mlynarik | D-A-CH<br />
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Copyright © <strong>2025</strong> Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft<br />
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für die Getränkeindustrie<br />
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Die Berichterstattung in der Fachzeitschrift unter liegt<br />
einer unabhängigen Redaktion. Unterzeichnete Beiträ<br />
ge entsprechen dabei nicht unbedingt der Meinung<br />
der Redaktionskonferenz.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei<br />
Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />
Hauptwörtern das generische Maskulinum verwendet.<br />
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />
grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />
verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />
und beinhaltet keine Wertung.<br />
4 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
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6 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
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diverse Spezialprodukte wie Gemüse.<br />
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der Lebensmittel industrie<br />
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erfolgreich eingesetzt, zum<br />
Beispiel bei der Konzentrierung von<br />
Milch und Molke, der Herstellung<br />
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pflanz lichen Rohstoffen.<br />
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Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 7
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN, RESSOURCEN, KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />
Mehrweg und mehr auf der<br />
Dresdner Verpackungstagung<br />
Voller Saal und volles Programm beim Klassentreffen der Branche: Die 34. Dresdner<br />
Verpackungstagung bot ihren über 200 Teilnehmern vom 5. bis zum 6. Dezember 2024<br />
unter dem Motto „Alles dreht sich“ ein volles Programm mit 19 Vorträgen, einem<br />
Ministerpräsidenten, Produkt- und <strong>Technologie</strong>-Premieren, viel Dialog und Diskussion<br />
entlang der Wertschöpfungskette sowie einer doppelten Hausmesse im Vorfeld. Einen<br />
starken Fokus legte die Tagung dieses Jahr auf das Thema Mehrweg.<br />
8 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
M<br />
oderator und dvi-Seniorberater<br />
Winfried Batzke<br />
begrüßte die Tagung im<br />
sehr gut gefüllten Saal der Dreikönigskirche<br />
in Dresden mit den Worten:<br />
„Alle, die mit der Verpackungsindustrie<br />
zu tun haben, wissen, es<br />
dreht sich im Moment wirklich alles,<br />
sowohl materialtechnisch als auch<br />
konjunkturseitig. Dazu kommt,<br />
dass Verpackungen noch immer<br />
viel zu oft als Müll und überflüssig<br />
betrachtet werden. Auch das wollen<br />
wir drehen. Deshalb haben wir<br />
ein reichhaltiges Programm zusammengestellt<br />
über globale Herausforderungen,<br />
Ressourcen, Mehrweg,<br />
Kreislaufwirtschaft, Ideen, die etwas<br />
verändern können, und Innovationen<br />
rund um Verpackungen.“ Vertreten<br />
war die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Verpackung, von<br />
Handel, Marken und Maschinenbau<br />
über Forschung, NGO und Start-ups<br />
bis zum studierenden Nachwuchs.<br />
Der Einstieg in das Thema „Mehrweg<br />
global, europäisch und national“<br />
gehörte Laura Griestop,<br />
Senior Manager Sustainable Business<br />
& Markets von WWF Deutschland,<br />
die in ihrem Vortrag die<br />
Notwendigkeit eines besseren<br />
Umgangs mit dem Hochleistungsmaterial<br />
Kunststoff forderte.<br />
Mit Blick auf die fünfte Verhandlungsrunde<br />
zu einem globalen<br />
UN-Abkommen gegen Plastikmüll<br />
(INC-5) in Busan berichtete<br />
Griestop, dass Mehrweg auch international<br />
eine riesige Rolle spiele.<br />
Allerdings enthalte der aktuelle<br />
Vertragsentwurf noch keine Definition<br />
von „Reuse“ oder „Reuse<br />
Systems“. Mehrweg werde bislang<br />
vor allem in Artikel 5 behandelt, der<br />
sich um das Produktdesign dreht.<br />
Auf europäischer Ebene setze<br />
die PPWR klare Zeichen. Griestop<br />
legte die Mehrwegziele der neuen<br />
EU-Verpackungsverordnung dar,<br />
die bis 2030 eine Mehrwegquote<br />
von 10 % für alkoholische und nicht<br />
alkoholische Getränke fordert, die<br />
bis 2040 auf 40 % Tonnen ansteigen<br />
soll. Bei der Rücknahmeverpflichtung<br />
sei Poolbildung möglich. Ausnahmen<br />
gebe es beispielsweise für<br />
Wein und für Verkaufsflächen mit<br />
weniger als 100 m 2 .<br />
Für Deutschland rückte Griestop<br />
die Mehrwegangebotspflicht in den<br />
Fokus. „Stand jetzt ist sie gescheitert.<br />
Das ist alles zu homöopathisch“, so<br />
Griestop. Sie verwies auf eine aktuelle<br />
Studie der gvm Gesellschaft für<br />
Verpackungsmarktforschung, nach<br />
der Einwegverpackungen von 2022<br />
bis 2023 um 1 Milliarden Stück zugelegt<br />
haben. Die Mehrwegquote<br />
ist im gleichen Zeitraum nur von 0,7<br />
auf 1,6 % gestiegen, wobei Becher<br />
von 4 auf 7 % zugelegt hätten. Auf<br />
Nachfragen aus dem Auditorium, ob<br />
der WWF für Strafen oder Anreizsysteme<br />
plädiere, sagte Griestop: „Wir<br />
brauchen beides. Es braucht Zielvorgaben<br />
und in dem Zusammenhang<br />
auch Verbote, aber dafür braucht es<br />
Anreize.“<br />
Mehrweg-<br />
Transportverpackungen<br />
Sarah Rollinger, Business Development<br />
Manager der Cartonplast<br />
Group, präsentierte in ihrem Vortrag<br />
das nach eigener Aussage marktführende<br />
Angebot wiederverwendbarer<br />
Transportverpackungen für die<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />
„Wir machen Kreislaufwirtschaft<br />
Laura Griestop, WWF Deutschland<br />
Fotos: dvi/Andre Wagenzik
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
im klassischen Sinne, das heißt, wir<br />
bieten ein effizientes Logistiksystem<br />
mit geschlossenem Kreislauf.“<br />
Anfang und Ende beziehungsweise<br />
Neuanfang des Kreislaufsystems<br />
ist das CPL-Service-Center mit<br />
seinem Pooling-Management. Hier<br />
laufen Lagerung, Sortierung, Aufbereitung,<br />
Reinigung, Auslieferung<br />
und Abholung zusammen. Man setze<br />
ausschließlich auf Monomaterial-Lösungen<br />
aus Polypropylen (PP).<br />
Kunststoffzwischenlagen bildeten<br />
das Herzstück im Pooling-System.<br />
„Die Zwischenlagen sind durchschnittlich<br />
10 Jahre im Einsatz, zum<br />
Teil aber auch schon seit 30 Jahren“,<br />
so Rollinger.<br />
Was Rollinger auch deutlich kommunizierte:<br />
„Mehrweg kommt selten<br />
so zurück, dass er nur kurz gereinigt<br />
werden müsse. Oft sind die<br />
Sachen mit Öl oder Reifenabrieb<br />
kontaminiert. Damit sie im Kreislauf<br />
gehalten werden können, müssen<br />
sie aufgearbeitet und intensiv gereinigt<br />
werden.“<br />
Mehrweglösung mit ERP-<br />
Plattform<br />
Wie sich der Übergang von einer<br />
linearen zu einer Kreislaufwirtschaft<br />
beschleunigen lässt, führte<br />
Davide Mazzanti, CEO von sykell,<br />
den Teilnehmern anhand seines<br />
ganzheit lichen „Einfach Mehrweg“-<br />
Systems für To-Go-Speisen und<br />
-Getränke vor.<br />
Die „Einfach Mehrweg“-Behälter<br />
erzeugen nach Mazzantis Angaben<br />
im Durchschnitt 91 % weniger Abfall<br />
während ihres Lebenszyklus von<br />
50 Umläufen und im Vergleich zu 50<br />
Einwegverpackungen. Wo Einweg<br />
auf 2,1 kg Abfall komme, stehe bei<br />
Mehrweg nur 200 g in der testierten<br />
LCA-Analyse. Die vollständig recycelbaren<br />
Behälter „werden aus dem<br />
Monomaterial Polypropylen (PP) hergestellt,<br />
und wir sorgen dafür, dass<br />
sie am Ende ihrer Lebensdauer zu PP-<br />
Granulat recycelt werden und wieder<br />
in den Kreislauf gelangen“, betonte<br />
Mazzanti. Der CEO stellte in der<br />
Folge das Plattform-Tool CIRCULAR<br />
ERP vor. In die „führende Asset-<br />
Management-Plattform für wiederverwendbare<br />
Produkte“ habe man<br />
„alle Learnings aus den letzten drei<br />
Jahren reingepackt“, so Mazzanti. Es<br />
sei „die einzige Plattform, die in der<br />
Lage ist, einen pfandbasierten offenen<br />
Pool von Behältern über mehrere<br />
Kunden und Betriebspartner hinweg<br />
zu verwalten“. Das sei eine wichtige<br />
Voraussetzung, um die Mehrweg-<br />
Einstiegshürde für Unternehmen zu<br />
senken, weil sie mit Auto matisierung<br />
Skalierung zwei notwendige Voraussetzungen<br />
für flächendeckendes<br />
Mehrweg schaffe. So lasse sich der<br />
Preisvorteil von Einweg kontern, der<br />
im Normalfall noch immer der entscheidende<br />
Faktor bei der Wahl einer<br />
Verpackung sei.<br />
As-a-Service-Mehrweglösung<br />
aus Glas<br />
Veronika Pfender, Gründerin und<br />
Geschäftsführerin der dotch GmbH,<br />
stellt der Tagung eine as-a-Service-<br />
Mehrweglösung aus Glas vor. Glas<br />
ist nach Meinung von Pfender nicht<br />
nur die preisgünstigste Einwegverpackung,<br />
sondern grundsätzlich<br />
ein ideales Material für den Lebensmittelkontakt.<br />
Aller dings „ist Einweg<br />
der Standard, und das zu einem<br />
hohen Preis“. Es stehe allein in<br />
Deutschland für eine Million Tonnen<br />
CO 2<br />
jährlich, sei abhängig von Erdgas<br />
und verschwende knappe Ressourcen<br />
wie Quarzsand.<br />
Die logische Frage: Warum nicht<br />
einfach Glas als Mehrweg? „Das<br />
ist erst einmal ein recht teures und<br />
aufwändiges Hobby“, so Pfender.<br />
Der Handel sei grundsätzlich Freund<br />
von Mehrweg, gleichzeitig aber<br />
auch der Flaschenhals für flächendeckende<br />
Lösungen. Der Grund:<br />
„Mehrweg ist anstrengend und mit<br />
seinen komplexen Prozessen sehr<br />
arbeitsintensiv. Es braucht Rückgabestellen,<br />
bringt hohe Umstellungskosten,<br />
erfordert aufwendige<br />
und kostenintensive Reinigung, einen<br />
anfangs deutlich größeren Behälterpool<br />
und viel Lagerplatz. Dazu<br />
kommen teure Rücklogistik, inkompatible<br />
Sekundärträger, individuelle<br />
Gebinde, komplexe Pfandprozesse<br />
und fehlende Standards für Leerguthandling.“<br />
Mehrweg wird so einfach<br />
wie Einweg<br />
Mehrweg-as-a-Service ist in dieser<br />
Situation für Produkthersteller ein<br />
attraktives Angebot. „Als Full-Service-Anbieter<br />
von Mehrwegverpackungen<br />
aus Glas kümmern wir uns<br />
um den gesamten Kreislauf, von der<br />
Sarah Rollinger, Cartonplast Group Davide Mazzanti, sykel Veronika Pfender, dotch GmbH<br />
Fotos: dvi/Andre Wagenzik<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 9
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
Teilnehmer im Saal der Dreikönigskirche, Dresden<br />
Michael Kretschmer, MPr Freistaat Sachsen<br />
Dr. Thomas Gröner, watttron GmbH<br />
Anniki Lochmann, Proservation<br />
Arno Melchior, Reckitt<br />
Fotos: dvi/Andre Wagenzik<br />
Marcus Stein, watttron GmbH<br />
Auslieferung über Sammlung,<br />
Sortierung und Reinigung. Damit<br />
wird Mehrweg so einfach<br />
wie Einweg“, versprach Pfender.<br />
Das Unternehmen ist Teil der<br />
Mehrweg-Logistik-Allianz, zu<br />
der auch sykell, circolution,<br />
MMP, zerooo und Wein-Mehrweg<br />
von Veralia gehören. Von<br />
seiner eigenen, mit dem Deutschen<br />
Verpackungspreis 2024<br />
ausgezeichneten Glas-Mehrwegflasche<br />
mit Dosierung für<br />
vorverpackte Lebensmittel wie<br />
Öl, Essig oder Sirup hat dotch<br />
bislang 850.000 Stück produziert.<br />
Rund 360.000 Flaschen<br />
befinden sich im Umlauf und<br />
können an 1.300 Rückgabestellen<br />
abgegeben werden.<br />
Grußwort von Sachsens<br />
Ministerpräsident<br />
Michael Kretschmer<br />
Michael Kretschmer, Ministerpräsident<br />
des Freistaates Sachsen,<br />
betonte die Wichtigkeit<br />
von wirtschaftlichem Erfolg als<br />
Grundlage für Umweltinnovationen.<br />
Er lobte die Innovationskraft<br />
der Branche und forderte,<br />
wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, die Fortschritt<br />
und Wettbewerbsfähigkeit<br />
ermöglichen. Kretschmer<br />
schloss: „Ich finde es spannend<br />
und innovativ, was Sie hier leisten.<br />
Ich wünsche uns und auch<br />
Ihrer Branche, dass wir wieder<br />
richtig auf die Beine kommen.<br />
Denn wenn es in der Verpackungsindustrie<br />
richtig gut läuft,<br />
ist das ein Zeichen, dass es insgesamt<br />
gut läuft.“<br />
Robert Hueber, Herrmann Ultraschall<br />
KI, Digitales Heizen und<br />
Start-up-Power<br />
Zehn Kurzvorträge des Innovationslabors<br />
K3I-Cycling beleuchteten<br />
technologische Ansätze zur<br />
Kreislaufwirtschaft, vom Thema<br />
Rezyklat über KI-basierte Systeme<br />
zur Störstofferkennung bis<br />
zur ökologischen Bewertung<br />
von Verpackungen. Danach diskutierten<br />
Marcus Stein (watttron<br />
GmbH) und Dr. Thomas<br />
Gröner die Herausforderungen<br />
der PPWR für flexible Verpackungen<br />
und zeigten auf, wie „Digitales<br />
Heizen“ den Einsatz von<br />
Monomaterial ermöglicht.<br />
Im Anschluss präsentierten<br />
Start-ups neueste Lösungen, die<br />
von KI-gestütztem Spritzgießen<br />
(Osphim) über biobasierte Coatings<br />
(Wax Solution) und ökologischem<br />
Verpackungsmaterial<br />
aus Getreidespelzen (Proservation)<br />
bis hin zu kostengünstiger<br />
Wasserstoffgewinnung aus Abfall<br />
(Green Hydrogen Technology)<br />
reichten.<br />
PPWR als Treiber<br />
für Innovationen<br />
Dass die neue europäische Verpackungsverordnung<br />
(PPWR:<br />
Packaging and Packaging Waste<br />
Regulation) trotz aller He rausforderungen<br />
auch Chancen für<br />
Innovationen bietet, zeigten die<br />
Vorträge des zweiten Tages.<br />
In seinem Vortrag führte<br />
Robert Hueber, Business Unit<br />
Director Packaging von<br />
Herrmann Ultraschall, vor, wie<br />
Ultra schalltechnik beispielsweise<br />
beim Siegeln Verpackungsmaterial<br />
spart und Prozesse effizienter<br />
gestaltet. „Abwarten<br />
ist keine Option. Die beste Art,<br />
die Zukunft vorherzusagen, ist,<br />
sie zu erfinden. Ultraschall ist<br />
eine <strong>Technologie</strong>, die Game-<br />
Changing-Potential mit sich<br />
bringt. Das betrifft auch viele<br />
Bereiche, die man vielleicht gar<br />
nicht vermutet. So sind wir beispielsweise<br />
Weltmarktführer bei<br />
Getränkekartons und Standbodenbeuteln“,<br />
so Hueber.<br />
Wie und warum Polystyrol-<br />
Rezyklat im Joghurt-Becher eine<br />
Zukunft hat und zum Vorreiter<br />
für weitere Anwendungen werden<br />
kann und soll, erfuhren die<br />
Tagungsteilnehmer von Lena<br />
Lembach, Senior Specialist Packaging<br />
Development der Müller<br />
Service GmbH, und Dr. Frank<br />
Eisenträger, ECO & Market Development<br />
Manager von INEOS<br />
Styrolution. Nach ihrer Überzeugung<br />
sind Polystyrol und Molkereiverpackungen<br />
eine tolle<br />
Kombination. Ziel der Zusammenarbeit,<br />
an der sich auch Pre-<br />
Zero, Lidl und weitere Partner<br />
der Wertschöpfungskette beteiligen,<br />
war ein Becher mit 30 %<br />
mechanisch recyceltem r-PS aus<br />
PCR. „Es gab viele Kritiker, die<br />
das nur im Rahmen von chemischem<br />
Recycling möglich sahen.<br />
Aber es geht mit mechanischem<br />
Recycling. Noch ist das etwas<br />
teurer als Virgin-Material, aber<br />
das kann, soll und wird sich ändern.<br />
Ab Anfang <strong>2025</strong> steht der<br />
Becher in Ihrem Supermarkt um<br />
die Ecke“, so Lembach.<br />
Vom Plastikregen in<br />
die Papiertraufe<br />
Was passiert, wenn man Verpackungsmaterialien<br />
ersetzt,<br />
ohne sich ausreichend Gedanken<br />
über die Auswirkungen zu<br />
machen? Diese Frage beleuchtet<br />
Arno Melchior, Global<br />
Packaging Director von Reckitt,<br />
in seinem sehr pointierten und<br />
mit vielen Zahlen hinterlegten<br />
Vortrag. Melchiors Appell:<br />
„Schauen Sie sich nie generelle<br />
Daten an. Schauen Sie immer<br />
auf spezifische Anwendungen<br />
und machen Sie ein Life- Cycle-<br />
Assessment dazu.“ Anhand<br />
von konkreten Cases verglich<br />
Melchior unter anderem den<br />
Einsatz einer 355-ml-PET- Flasche<br />
mit einer 33- ml-Glas-Flasche.<br />
Sein mit Zahlen belegtes Fazit:<br />
„Es ist schlicht unmöglich, einen<br />
großen Teil der Kunststoffverpackungen<br />
durch Glas zu ersetzen.<br />
Es gibt einfach nicht genug<br />
Kapazität. Auch würde sich<br />
der Transport von leeren Verpackungen<br />
und Fertigwaren drastisch<br />
erhöhen. Das ist schon wegen<br />
des viel höheren Gewichts<br />
und des größeren Fußabdrucks<br />
von Glas nicht sinnvoll.“<br />
Mehr Informationen<br />
www.verpackungstagung.de<br />
10 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
108. VLB-OKTOBERTAGUNG IN BERLIN<br />
Fachwissen und reger Austausch<br />
Die 108. VLB-Oktobertagung fand am 7. und 8. Oktober 2024 an der VLB Berlin statt.<br />
Neben dem VLB-Forschungskolloquium und dem VLB-Supply-Chain-Management-<br />
Forum waren die technischen Sessions rund um das Thema alkoholfreie Biere und<br />
Optimierungen im Brauprozess sowie das Wassersymposium und das Internationale<br />
Braugersten-Seminar die Schwerpunkte der Veranstaltung. Rund 40 Vorträge sorgten<br />
für lebhafte Diskussion und regen Austausch unter den mehr als 300 Teilnehmern aus<br />
Industrie, Handel, Wissenschaft und Verbänden.<br />
Von OLAF HENDEL, Leiter PR- und Verlagsabteilung, und EVA WIESGRILL, Redakteurin Brauerei Forum, beide VLB Berlin<br />
Foto: VLB Berlin<br />
Alkoholfreie Biere<br />
Dipl. oec. troph. Uwe Schröder,<br />
Vorstandsmitglied im Deutschen Institut<br />
für Sporternährung e.V., (DiSE),<br />
Bad Nauheim, sprach über die Ergebnisse<br />
der Studie „Alkoholfreies<br />
Bier: Ein erfrischender Durstlöscher<br />
für effektive Regeneration nach dem<br />
Sport“. Bei körperlicher Aktivität<br />
steigt der Verbrauch an Kohlenhydraten<br />
deutlich an. Die Glykogenspeicher<br />
in den Zellen werden abgebaut<br />
und müssen in der anschließenden<br />
Regenerationsphase durch<br />
geeignete Nahrungsaufnahme wieder<br />
aufgefüllt werden. Bei einem<br />
Trainingsplan sollte je nach Belastungsphasen<br />
auch eine Priorisierung<br />
der aufzunehmenden Kohlenhydrate<br />
erfolgen. Dafür sind alkoholfreie Bier<br />
mit unterschiedlichen Kohlenhydratgehalten<br />
gut geeignet. Außerdem<br />
Dipl. oec. troph. Uwe Schröder, DiSE<br />
unterstützt die Zufuhr von Wasser,<br />
Elektrolyten (insbesondere Kalium)<br />
und Polyphenolen eine schnelle<br />
und vollständige Regeneration nach<br />
körperlicher Belastung. Alkoholfreie<br />
Biere haben dafür ein günstiges<br />
Kohlenhydratspektrum (viel Glucose<br />
und Maltose, keine Fructose), einen<br />
hohen Kaliumgehalt, ein vorteilhaftes<br />
Vitaminspektrum und einen bekömmlichen<br />
pH-Wert. Dagegen sind<br />
Fruchtschorlen wegen des hohen<br />
Fruchtzuckergehaltes, der auf die Leber<br />
geht, eher ungünstig.<br />
Alkoholfreies Bier ist als Prä- und<br />
Post-Sport Getränk gut geeignet. Es<br />
liefert die notwendigen Kohlenhydrate,<br />
Kalium u. a. für die Glykogensynthese,<br />
B-Vitamine für den Energie-<br />
und Eiweißstoffwechsel sowie<br />
Polyphenole als Antioxidantien, Immunmodulatoren<br />
und Präbiotika.<br />
Dr. Nils Rettberg, VLB Berlin<br />
Fotos: Olaf Hendel/Eva Wiesgrill<br />
Außerdem ist es als Getränk akzeptiert,<br />
schmeckt und ist leicht verfügbar,<br />
so das Fazit von Schröder.<br />
Über das VLB-Forschungsprojekt<br />
„Sensorische und kolloidale Stabilität<br />
von alkoholfreien Bieren“<br />
( INNO-KOM VF210007) berichtete<br />
Dr. Nils Rettberg, VLB Berlin. Die<br />
spezifischen Qualitätsmerkmale alkoholfreier<br />
Biere (AfB) unterscheiden<br />
sich oft von ihren alkoholhaltigen<br />
Varianten. Dabei spielen die<br />
sehr unterschiedlichen Herstellungsverfahren<br />
eine Rolle. Bislang ist die<br />
publizierte Datenlage bezüglich der<br />
Geschmacksstabilität alkoholfreier<br />
Biere sehr überschaubar. Daher wurde<br />
an der VLB ein Projekt durchgeführt,<br />
bei dem die sensorischen Veränderungen<br />
alkoholfreier Biere und<br />
deren Ursachen untersucht wurden.<br />
Dabei wurden acht marktgängige<br />
alkoholfreie Biere, die mit unterschiedlichen<br />
Verfahren hergestellt<br />
werden, über 12 Monate gealtert.<br />
Analytisch erfasst wurden die chemischen<br />
und sensorischen Veränderungen<br />
sowie die kolloidale Stabilität.<br />
Dabei wurden sehr unterschiedliche<br />
Entwicklungen beobachtet.<br />
Allgemein nimmt bei den alkoholfreien<br />
Bieren im Laufe des Alterungsprozesses<br />
die Süße zu, die Bittere<br />
ab, der Oxidationsgeschmack steigt.<br />
Im Vergleich zu den Vollbieren sinkt<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 11
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
12 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
die Qualität der alkoholfreien Biere<br />
während der Alterung weniger<br />
stark. Bezüglich der kolloidalen Stabilität<br />
reagieren sie allerdings deutlich<br />
empfindlicher. Grund dafür sind<br />
hohe Gehalte an Polyphenolen und<br />
Polysacchariden sowie der pH-Wert<br />
und die Abwesenheit von Ethanol.<br />
Über alle getesteten Biere hinweg<br />
konnte keine allgemeine Korrelation<br />
zwischen der Carbonylkonzentration<br />
und dem Oxidationsgeschmack<br />
festgestellt werden.<br />
Die geringste Alterung in Bezug<br />
auf Sensorik (Oxidation) zeigte<br />
ein alkoholfreies Bier, das mit einer<br />
Maltose-negativen Hefe hergestellt<br />
wurde und eine hohe Konzentration<br />
an Carbonylen und Hopfenaromastoffen<br />
enthielt, so Rettberg.<br />
Verfahren zur Optimierung<br />
des Geschmacks alkoholfreier<br />
Getränke<br />
Über ein neues Verfahren zur Optimierung<br />
des Geschmacks alkoholfreier<br />
Biere sprach Dr. Deborah<br />
Gernat, Leiterin Produktentwicklung<br />
bei Heineken. Um den weltweit<br />
unterschiedlichen gesetzlichen<br />
Vorgaben bezüglich alkoholfreier<br />
Biere zu genügen, ist bei Heineken<br />
die alkoholfreie 0,0 %-Variante das<br />
Ziel. Alkoholfreies Bier unterscheidet<br />
sich geschmacklich in der Regel von<br />
seinem alkoholhaltigen Ausgangsprodukt.<br />
Dabei wurden insbesondere<br />
Würzearomen als störend identifiziert,<br />
die maßgeblich von Strecker-<br />
Aldehyden hervorgerufen werden.<br />
In einem gemeinsamen Projekt<br />
mit der Delft University of Technology<br />
wurde daher untersucht, wie<br />
man diese Aldehyde mittels Adsorption<br />
aus der Würze entfernen kann,<br />
ohne das Aromaprofil signifikant zu<br />
verändern. Dabei stellte sich ein Verfahren<br />
auf der Basis von Zeolithen<br />
als besonders erfolgversprechend<br />
heraus. Dieses Aluminiumsilikat ist<br />
ein Mineral mit einer sehr feinen Porenstruktur,<br />
das als Molekularsieb<br />
eingesetzt werden kann. Die Selektivität<br />
gegenüber Aldehyden der daraus<br />
hergestellten Membranen ist<br />
abhängig von der Porengröße und<br />
dem Verhältnis von Silizium und<br />
Aluminium in der Membran. Mit<br />
entsprechend optimierten Membranen<br />
konnten die Strecker-Aldehyde<br />
sehr effizient und selektiv entfernt<br />
werden. Dabei blieben pH-Wert,<br />
Farbe und Bitterstoffgehalt unverändert.<br />
In weiteren Optimierungsschritten<br />
wurde das Verfahren auch<br />
Dr. Deborah Gernat, Heineken<br />
mit unterschiedlichen Bierzusammensetzungen<br />
getestet und es wurden<br />
Scale-ups simuliert.<br />
Anschließende Testsude im 200-l-<br />
Maßstab seien sehr überzeugend<br />
gewesen. Mit dem Verfahren konnten<br />
90 bis 95 % der Aldehyde entfernt<br />
werden. Die sensorische Auswertung<br />
bestätigte die guten Ergebnisse.<br />
Das Verfahren hat sich<br />
bewährt und wurde von Heineken<br />
zum Patent angemeldet, so Gernat.<br />
Rolf Scheibner, GEA<br />
Herstellungstechnologie<br />
alkoholfreier Biere<br />
Rolf Scheibner, GEA, thematisierte<br />
die Herstellungstechnologie<br />
alko holfreier Biere mit seinem Vortrag<br />
„Schmeckt wie das Original!<br />
0,0%-Biere mit der GEA AromaPlus<br />
Membrantechnologie“. Das Wachstum<br />
in diesem Getränkesegment<br />
wird aktuell hauptsächlich von den<br />
0,0 %-Bieren getrieben. Aktuell erfolgt<br />
die Entalkoholisierung in der<br />
Regel mit thermischen oder Membran-Verfahren.<br />
Dabei werden aber<br />
neben dem Ethanol auch immer<br />
höhere Alkohole und andere geschmacksrelevante<br />
Substanzen entfernt.<br />
Diese Verluste kann man bei<br />
0,5 %-Bieren durch einfache Aromarückgewinnung<br />
ausgleichen. Bei<br />
0,0 %-Bieren geht das aber nicht,<br />
da dann zwangsläufig auch wieder<br />
Ethanol zudosiert wird.<br />
Eine Lösung dafür verspricht<br />
GEA mit seinem AromaPlus-Verfahren<br />
auf Basis einer Umkehrosmose.<br />
Bei diesem Batch-Prozess wird ein<br />
Mutterbier in einem Tank vorgelegt<br />
und im Kreislauf durch eine Membrananlage<br />
gefahren. Dabei werden<br />
kontinuierlich Wasser und Alkohol<br />
entzogen während die Geschmacks-<br />
und Bierinhaltsstoffe im<br />
Bier verbleiben. Im zweiten Schritt<br />
wird der Alkohol aus dem Permat<br />
entfernt. Das Retentat dient als<br />
Bier-Basis, wird ggf. rückverdünnt<br />
und karbonisiert. Auch eine anschließende<br />
Hitzebehandlung sei<br />
empfehlenswert, so der Referent.<br />
Die Anlage wird betriebsfertig montiert<br />
geliefert und steht für Produktionskapazitäten<br />
zwischen 2.500<br />
bis 500.000 hl pro Jahr zur Verfügung.<br />
Die Batchdauer beträgt 32<br />
bis 48 h, es können Alkoholgehalte<br />
im Ausgangsbier bis zu 7,5 % verarbeitet<br />
werden.<br />
Auf einer Anlage können Biere<br />
mit Zielalkoholgehalten zwischen<br />
0,5 und 0,05 % hergestellt werden.<br />
Der Wasserbedarf liegt bei etwa<br />
dem 3,5fachen der Batchgröße (bei<br />
0,0-%-Bieren), lässt sich aber durch<br />
eine Ergänzung der Anlage um eine<br />
zweite Umkehrosmose deutlich reduzieren.<br />
Seit der Markteinführung<br />
im Jahre 2017 wurden bislang<br />
38 Anlagen installiert und sind erfolgreich<br />
im Einsatz, so Scheibner.<br />
Wassersymposium<br />
Wasser ist in der Brau- und Getränkeindustrie<br />
sowohl ein unverzichtbarer<br />
Betriebsstoff als auch der volumenmäßig<br />
bedeutendste Rohstoff. Dennoch<br />
fristet es in der Betrachtung oft<br />
ein Nischendasein. Mit dem Wassersymposium<br />
will die VLB Berlin diesem<br />
komplexen und wichtigen Thema<br />
wieder einen festen Platz in ihren<br />
Fachtagungen geben.<br />
Das Thema des Vortrags von<br />
Michael Eumann, EUWA Wassertechnik<br />
war „Innovationen in der<br />
Fotos: Olaf Hendel/Eva Wiesgrill<br />
Michael Eumann, EUWA Wassertechnik
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
Dr. Martin Hageböck, VLB Berlin<br />
Wasseraufbereitung: Fallstudie<br />
Ionenaustauscher – Umkehrosmose<br />
bei der Bitburger Brauerei“.<br />
Bei Bitburger erfolgte die<br />
Aufbereitung des Brauwassers<br />
bislang über eine Ionenaustauscheranlage,<br />
die mit Salzsäure<br />
regeneriert wurde.<br />
Als Antwort aufzunehmende<br />
Probleme bei der Versorgung mit<br />
Salzsäure und steigenden Kosten<br />
suchte man dort nach einer<br />
neuen Lösung. Im Jahre 2023<br />
wurde daher eine neue Aufbereitungsanlage<br />
auf der Basis einer<br />
Umkehrosmose mit einem<br />
Durchfluss von 150 m 3 /h in Betrieb<br />
genommen. Die neue Anlage<br />
benötigt deutlich weniger<br />
Chemikalien, hat dafür aber einen<br />
vergleichsweise höheren<br />
Strombedarf. Bei Bitburger kann<br />
dies durch den Einsatz von Strom<br />
aus eigenen regenerativen Quellen<br />
abgepuffert werden.<br />
Auch erfolgt die Einstellung<br />
des pH-Wertes mit eigener CO 2<br />
,<br />
sodass die Betriebskosten gegenüber<br />
der alten Anlage deutlich<br />
reduziert werden konnten,<br />
so Eumann. Um sicherzugehen,<br />
dass die neue Wasseraufbereitung<br />
keinen Einfluss auf die<br />
Bierqualität nimmt, wurden vorab<br />
diverse Versuchssude in der<br />
Bitburger-Pilotbrauerei durchgeführt.<br />
Dabei wurde bestätigt,<br />
dass die neue Wassertechnologie<br />
den Geschmack des Bitburger<br />
Pils nicht verändert. Inzwischen<br />
wurde eine solche Anlage auch<br />
bei der Köstritzer Brauerei installiert.<br />
Ein weiterer Optimierungsansatz<br />
war die Spülwasseraufbereitung<br />
mittels Ultrafiltration<br />
über EPE-Membranen.<br />
Enthält das Rohwasser viel Kieselsäure,<br />
wie es beispielsweise in<br />
Ländern mit hoher vulkanischer<br />
Aktivität der Fall ist, empfehle<br />
sich die Closed Circuit Reverse<br />
Osmosis (CCRO) als weitere Optimierungsmöglichkeit<br />
zur Umkehrosmose.<br />
Damit ließe sich der<br />
Wasserbedarf gegenüber konventionellen<br />
Umkehrosmose-Anlage<br />
um bis zu 45 % reduzieren.<br />
Dies sei aber in Bitburg nicht erforderlich<br />
gewesen, so Eumann.<br />
Wasserqualität aus<br />
mikrobiologischer Sicht<br />
Dies war das Thema des Vortrags<br />
von Dr. Martin Hageböck, VLB<br />
Berlin. Wasser in der Brauerei<br />
stammt in der Regel aus verschiedenen<br />
Quellen und dient unterschiedlichen<br />
Einsatzzwecken.<br />
Die Anforderungen an die Wasserqualität<br />
und Analytik sind daher<br />
sehr unterschiedlich. Eine besondere<br />
Bedeutung kommt der<br />
hygie nischen Qualität zu, insbesondere,<br />
wenn das Wasser in<br />
das Produkt geht. Dafür sind die<br />
Grenzwerte für die entsprechenden<br />
Indikatorkeime in der Trinkwasserverordnung<br />
festgelegt.<br />
Für das Betriebswasser gibt es<br />
dagegen keine gesetzlichen Regelungen,<br />
es unterliegt nur betriebsspezifischen<br />
Vorgaben.<br />
Bei Kühlwasser können Legionellen<br />
ein Problem darstellen,<br />
da diese eine hohe Temperaturtoleranz<br />
aufweisen. Legionellen<br />
sind für Menschen potenziell<br />
krankheitserregend. Eine Infektion<br />
beim Menschen erfolgt<br />
durch Inhalation von kontaminierten<br />
Wassertröpfchen beziehungsweise<br />
Aerosolen. Dies hat<br />
in der Vergangenheit bei Kühltürmen<br />
und Außenkühlern zu<br />
Problemen geführt. Legionellen<br />
können aber im gesamten betrieblichen<br />
Wassersystem vorkommen,<br />
bis hin zur Kläranlage.<br />
In Wassersystemen kommt es<br />
auch häufig zur Bildung von Biofilmen.<br />
Dies kann zu einer kontinuierlichen<br />
Verkeimung des<br />
Johanna Buchmann, ARIS GmbH<br />
Wassers führen. Die Bekämpfung<br />
ist durchaus schwierig, da<br />
sich der Biofilm mit der Zeit an<br />
bestimmte Reinigungsmittel anpassen<br />
kann.<br />
Oft ist daher eine mechanische<br />
Behandlung das einzige wirksame<br />
Mittel. Hier empfiehlt es sich,<br />
bereits bei der Anlagenplanung<br />
auf das Hygienic Design zu achten<br />
sowie geeignete Reinigungsund<br />
Wartungspläne aufzustellen.<br />
Insbesondere die Wasserspeicherung<br />
sowie Stagnationszeiten in<br />
Wasserauf bereitungsprozessen<br />
stellen ein Risiko dar und müssen<br />
unter hygienischen Gesichtspunkten<br />
beobachtet werden.<br />
Das technische Risikomanagement<br />
des Wasserversorgungssystems<br />
(Trinkwasser, Wiederverwendungswasser,<br />
Kühlwasser)<br />
muss daher ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Qualitätssicherung<br />
sein, so Hageböck.<br />
Fotos: Olaf Hendel/Eva Wiesgrill<br />
Winfried Manke, Avangard Malz<br />
Nutzungsmöglichkeiten<br />
von Regenwasser<br />
Einen Einblick dazu bot der Vortrag<br />
„Grauwasserrecycling für<br />
Einsatz als Betriebswasser in<br />
der Brau- und Getränkeindustrie“<br />
von Johanna Buchmann,<br />
ARIS GmbH. Für den Einsatz von<br />
wiederaufbereitetem Grauwasser<br />
für Spülprozesse, Pflanzenbewässerung<br />
oder Kühlprozesse<br />
gibt es bereits viele Anwendungsbeispiele.<br />
Ein Bereich, der<br />
in der Getränkeindustrie noch<br />
nicht so weit verbreitet ist, ist<br />
der Einsatz von Regenwasser als<br />
Betriebswasser. Dabei hat Regenwasser<br />
zahlreiche positive<br />
Eigenschaften: es ist technisch<br />
sehr rein, frei von Kalk, nährstoffarm,<br />
hat eine sehr geringe<br />
Leitfähigkeit und ist in der Regel<br />
hygienisch unbedenklich.<br />
Insbesondere große Dachflächen<br />
eigenen sich für das Sammeln<br />
von Regenwasser. Zur Zwischenspeicherung<br />
sind entsprechend<br />
dimensionierte Zisternen<br />
erforderlich, die auch unterirdisch<br />
aus Kunststoffmodulen<br />
erreichtet werden können.<br />
Moderne, intelligente Steuersysteme<br />
für das Zisternenmanagement<br />
sind mit Wetterstationen<br />
verbunden und können<br />
aktuelle Wetterprognosen berücksichtigen.<br />
Vorbehalten bezüglich<br />
der Wasserqualität in<br />
den Zisternen trat die Referentin<br />
entgegen: Bei Regenwasserzisternen<br />
rechnet man im Allgemeinen<br />
mit der Bildung von<br />
1 mm Sediment pro Betriebsjahr.<br />
Das heißt, eine Reinigung ist nur<br />
in sehr großen Intervallen erforderlich.<br />
Und aufgrund des niedrigen<br />
Nährstoffgehaltes sei die<br />
Überlebensquote von Salmonellen<br />
und anderen Keimen im Zisternenwasser<br />
sehr gering. Grauwasseranlagen<br />
sind ein deutlich<br />
unterschätztes Thema – da wird<br />
noch viel kommen, so das Fazit<br />
der Referentin.<br />
Internationales<br />
Braugersten-Seminar<br />
Unter der Leitung von Dr. Nils<br />
Rettberg vom VLB-Forschungsinstitut<br />
für Rohstoffe und Getränkeanalytik<br />
(FIRGA) traf sich die<br />
Branche und diskutierte aktuelle<br />
Themen und Trends. Es ging<br />
um die Ernte 2024, um nachhaltige<br />
Produktion oder innovative<br />
Züchtungs- und Nutzungsmethoden.<br />
Das war genug Stoff für<br />
einen unterhaltsamen und informativen<br />
Nachmittag mit teils<br />
kontroversen Diskussionen.<br />
Über die „Qualität der Braugerste<br />
aus der Ernte 2024“<br />
sprach Winfried Manke (Avangard<br />
Malz) im letzten Vortrag<br />
vor seinem Ruhestand. „34 Ernten<br />
habe ich als Mälzer miterlebt<br />
– und jede war anders“, versicherte<br />
Manke. 2024 sei eine zufriedenstellende<br />
Ernte gewesen,<br />
die sich auch qualitativ weitestgehend<br />
sehen lassen könne.<br />
Im Herbst 2023 hat es sehr<br />
viel geregnet, daher starteten<br />
die Landwirte mit der Aussaat<br />
relativ spät. In den Wintermonaten<br />
gab es Frost, sodass<br />
die Herbstaussaat der Sommergerste<br />
wiederholt werden musste,<br />
mit dem Ergebnis einer „auskömmlichen<br />
Ernte“.<br />
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Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 13
BRANCHEN REPORT | Veranstaltungen<br />
14 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
Sommer- und Wintergerste<br />
Mit Blick auf die Sommergerste in<br />
Deutschland ergibt sich folgendes<br />
Szenario: Die südlichen Bundesländer<br />
sind die großen Erzeugerregionen.<br />
Tendenziell waren die Eiweißgehalte<br />
überall niedriger als in den<br />
Vorjahren. Auswuchs und Schimmel<br />
spielten keine Rolle, die Ernte konnte<br />
weitestgehend trocken eingefahren<br />
werden. In Frank reich war der<br />
Ertrag eher mau, der Eiweißgehalt<br />
normal bis niedrig.<br />
Mit Blick auf die Wintergerste<br />
verfügen Deutschland und Frankreich<br />
über eine Anbaufläche von ca.<br />
1,3 Mio. ha, wobei die Winterbraugerste<br />
in Deutschland noch lange<br />
nicht so etabliert ist wie in Frankreich.<br />
Generell sind die Eiweißgehalte<br />
ein wenig höher als bei der<br />
Sommerbraugerste. Die Sortierung<br />
war überall gut, außer in Frankreich<br />
– dort war der Ertrag leicht unterdurchschnittlich.<br />
In Österreich und<br />
Ungarn waren die Eiweißgehalte in<br />
Ordnung, allerdings verzeichneten<br />
beide Länder vermehrt Auswuchs.<br />
Was Gushing angeht, waren zum<br />
Zeitpunkt des Vortrags erste innerdeutsche<br />
und französische Proben<br />
ausgewertet. Vorläufige Ergebnisse<br />
deuten darauf hin, dass Gushing<br />
kein großes Thema sein wird.<br />
Nicht zuletzt aufgrund der unvorhersehbaren<br />
Extremwetterbedingungen<br />
wird Winterbraugerste auch in<br />
Deutschland vermehrt nachgefragt.<br />
Länder mit Trockenrisiko wie Österreich,<br />
Ungarn oder Rumänien bauen<br />
kaum noch Sommergerste an, sie<br />
haben fast vollständig auf 2- zeilige<br />
Wintergerste umgestellt. Auch die<br />
Herbstaussaat von Sommergers te<br />
wird in Deutschland immer beliebter<br />
– sie wird in Frankreich bereits im<br />
großen Stil praktiziert.<br />
Erfahrungen mit Züchtung<br />
stresstoleranter Braugerste<br />
„Züchtung stresstoleranter Gerste<br />
– ein Erfahrungsbericht aus 14 Jahren<br />
Forschung“ war das Thema<br />
von Dr. Markus Herz, Bayerische<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
(LfL), Freising. Dürren existieren in<br />
Deutschland seit 1952. Von Jahr<br />
zu Jahr werden die Erholungsphasen<br />
für die Pflanzen immer kürzer.<br />
Die Globalstrahlung nimmt zu, das<br />
macht sich vor allem im Süden der<br />
Republik bemerkbar. „Das hat auch<br />
Auswirkungen auf die Braugerste,<br />
die Pflanzen sind in zunehmendem<br />
Maße gestresst“, betonte Herz.<br />
Dr. Markus Herz, LfL<br />
Was passiert bei Trockenstress? Die<br />
Wurzeln bekommen kein Wasser,<br />
das erschwert die Nährstoffaufnahme,<br />
das wiederum wirkt sich auf die<br />
Blätter bzw. das Korn aus, sodass<br />
die Fotosynthese gestört ist. Bei einem<br />
schwachen Korn haben Fusarien<br />
und andere Pilzkrankheiten leichtes<br />
Spiel.<br />
Eine groß angelegte Simulation von<br />
Trockenstress ergab: moderne Sorten<br />
reagieren stressresistenter, wobei<br />
die Sortierung generell eher zurückgeht.<br />
Die Beta-Glucan- Gehalte<br />
sind tendenziell niedriger, ebenso<br />
die Erträge. Insgesamt leidet die<br />
Malzqualität. Alternative Anbausysteme<br />
reduzieren klimabedingte Risiken.<br />
Eine Möglichkeit ist sogenanntes<br />
Intercropping. Ein Zwischenfruchtanbau<br />
– beispielsweise mit<br />
der Erbse – hält die Ertragsrückgänge<br />
im Zaum und lässt die Eiweißgehalte<br />
wieder steigen.<br />
• Trockenstress beeinflusst die<br />
agronomische Leistung und<br />
Qualität.<br />
• Die Verbesserung komplexer<br />
Merkmale erfordert Hightech,<br />
Zeit und kostet viel Geld.<br />
• „Züchtung muss schnell vonstattengehen,<br />
da uns der Klimawandel<br />
überholt“,<br />
so lautete das Fazit des Referenten<br />
Dr. Markus Herz.<br />
Raimo Koljonen, Viking Malt<br />
Die Faba-Bohne für<br />
den Brauprozess<br />
In seinem Vortrag „Hülsenfrüchte<br />
in Mälzereien und Brauereien – ein<br />
Weg zur Produktdiversifizierung“<br />
brachte Raimo Koljonen (Viking<br />
Malt, Finnland) die Faba-Bohne für<br />
den Brauprozess ins Spiel.<br />
Es gibt 20.000 essbare Arten, 20<br />
davon werden für 90 % unserer<br />
Nahrung verwendet. Hülsenfrüchte<br />
wie Bohnen und Erbsen spielen eine<br />
wichtige Rolle – sowohl für eine gesunde,<br />
pflanzenbasierte Ernährung<br />
als auch für die nachhaltige Landwirtschaft.<br />
Doch bis heute dominieren<br />
Getreidekulturen unsere Landwirtschaft.<br />
In Europa werden nur<br />
2 % des Ackerlandes für den Anbau<br />
von Hülsenfrüchten genutzt.<br />
Ein Schlüsselelement der regenerativen<br />
Landwirtschaft ist die Aufrechterhaltung<br />
einer gesunden<br />
Fruchtfolge, die nicht nur Getreide,<br />
sondern auch Hülsenfrüchte umfasst.<br />
Hülsenfrüchte sind in einer<br />
Fruchtfolge besonders vorteilhaft,<br />
da sie Luftstickstoff binden und so<br />
den Düngemittelbedarf verringern.<br />
Infolgedessen sei, so Koljonen, eine<br />
Mischung aus gemälzten Getreidekörnern<br />
und gemälzten Ackerbohnen<br />
(Sprau ® ) ideal.<br />
Warum muss die Ackerbohne gemälzt<br />
werden? Das Mälzen der Bohnen<br />
verbessert das Geschmacksprofil.<br />
Mithilfe des patentierten Verfahrens<br />
von Viking Malt reduziert sich<br />
der Bohnengeschmack und verstärkt<br />
das Getreide- und Röstaroma. Mit<br />
Sprau hergestellte Biere enthielten<br />
zudem weniger Gärungsnebenprodukte<br />
als andere Biere. Lediglich der<br />
Stärkegehalt war etwas höher. Sprau<br />
fördert die Schaumbildung und intensiviert<br />
den Hopfengeschmack.<br />
Ein sensorisches Panel der VLB Berlin<br />
beurteilte die Qualität der Biere<br />
als „gut“, berichtete Koljonen stolz.<br />
Sprau-Biere wurden als sehr ausgewogen<br />
im Geschmack empfun den.<br />
Der Hopfencharakter und die Bitterkeit<br />
waren bei Bieren mit Sprau ausgeprägter<br />
als bei Vergleichs bieren<br />
mit rohem Faba. Es wurde außerdem<br />
kein schwefeliger Charakter festgestellt,<br />
der an sich typisch für Lebensmittel<br />
aus Hülsenfrüchten sei.<br />
Save the date<br />
Die 109. VLB-Oktobertagung findet<br />
am 6. und 7. Oktober <strong>2025</strong> an der<br />
VLB in Berlin statt. <br />
Mehr Informationen<br />
www.vlb-berlin.org<br />
Fotos: Olaf Hendel/Eva Wiesgrill
EMPACK <strong>2025</strong> IN DORTMUND UND HAMBURG<br />
Kompakt und komplett<br />
Umfassender<br />
Marktüberblick<br />
Einweg oder Mehrweg, Verpackungs-Optimierung<br />
mit KI,<br />
CO 2<br />
-Bilanzierung und neue Verpackungsverordnung<br />
PPWR: Es<br />
gibt viel zu diskutieren in der<br />
Verpackungs-Community, auch<br />
die Anforderungen der Konsumenten<br />
verändern sich. Wie sollen<br />
Industrie, Handel und Logistikdienstleister<br />
mit diesen Herausforderungen<br />
umgehen – und<br />
am besten noch einen Vorsprung<br />
im Wettbewerb gewinnen?<br />
Die EMPACK in Dortmund<br />
wird vom vom 7. bis 8. Mai <strong>2025</strong><br />
Antworten geben – mit einem<br />
Rahmenprogramm, das die aktuellen<br />
Top-Themen adressiert. Die<br />
Besucher können sich ab sofort<br />
registrieren. Vier Wochen später,<br />
vom 3. bis 4. Juni <strong>2025</strong>, folgt die<br />
EMPACK in Hamburg.<br />
Das Konzept der EMPACK ist<br />
einzigartig für eine Messe der<br />
Verpackungs-Community. Als<br />
regionale Fachmesse bietet sie<br />
ein komprimiertes Update zu<br />
den wichtigsten Innovationen<br />
und Branchenlösungen – und<br />
das ganz praxisbezogen. Der<br />
Besucher erhält hier Antworten<br />
auf seine Fragen – zum Beispiel:<br />
• Welche Innovation bringt<br />
mein Unternehmen weiter?<br />
• Wo finde ich einen Lieferanten<br />
für biobasierte oder<br />
mehrweg fähige Verpackungsmaterialien?<br />
• Welche Partner eignen sich<br />
für die regionale Vernetzung?<br />
• Welche Auswirkungen hat<br />
die neue PPWR auf mein<br />
Foto: Easyfairs<br />
Geschäft, und wie kann ich<br />
meine Ver packungen fälschungssicher<br />
kennzeichnen?<br />
Maria Soloveva, Projektleiterin<br />
bei Easyfairs: „Auf der EMPACK<br />
können sich die Anwender einen<br />
umfassenden, aber kompakten<br />
Marktüberblick verschaffen,<br />
neue Produkte und Lösungen<br />
kennenlernen und den Messetag<br />
effizient nutzen – in entspannter<br />
Atmosphäre und im Austausch<br />
mit Branchenexperten.“<br />
Dabei reicht das Spektrum<br />
von Packmitteln, Schutz- und<br />
Transportverpackungen, Kennzeichnung<br />
und automatisierten<br />
Lösungen bis zur Software. Die<br />
Visitenkarten können die Messegäste<br />
auch Zuhause lassen,<br />
weil sie per „Touch & collect“<br />
über ihr Smart Badge mit den<br />
Ausstellern Kontaktdaten austauschen.<br />
Und für die Pause gibt<br />
es einen Kaffee-Gutschein.<br />
Die EMPACK Dortmund gibt<br />
in ähnlich kompakter, kompetenter<br />
und persönlicher Weise<br />
einen Überblick über den Stand<br />
der Verpackungstechnik – von<br />
Werkstoffen über Maschinen<br />
bis zu neuen Konzepten und<br />
Geschäftsmodellen. Traditionell<br />
hat das Rahmen programm bei<br />
der EMPACK hohen Stellenwert.<br />
Maria Soloveva: „Gemeinsam<br />
mit Partnern haben<br />
wir wieder ein Programm kuratiert,<br />
das den Besuchern echten<br />
Mehrwert bietet.“<br />
Messe-Doppelpack<br />
Zum ersten Mal wird es am<br />
ersten Tag eine Afterwork-<br />
Lounge für die Communities<br />
der beiden Veranstaltungen geben.<br />
Und auf jeden Fall sollte<br />
der Besucher auch die Gelegenheit<br />
nutzen, sich auf der<br />
an beiden Standorten parallel<br />
stattfindenden LOGISTICS &<br />
AUTOMATION zu informieren:<br />
Das „ Messe-Doppelpack“ bringt<br />
zusätzlichen Erkenntnisgewinn.<br />
Das gilt genauso für die vom<br />
3. bis 4. Juni <strong>2025</strong> in der<br />
Logistik-Metropolregion stattfindenden<br />
EMPACK Hamburg.<br />
Mehr Informationen<br />
www.empack-messen.de
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />
NEUE TRENDS IM NEUEN JAHR<br />
Chancen durch Veränderung<br />
Mit der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) nahm die<br />
Debatte um die zunehmende Beliebtheit alkoholfreier Getränke abermals an Fahrt<br />
auf. Gerade zu Beginn des neuen Jahres – und passend zum „Dry January“ – reichten<br />
die Schlagzeilen in den Medien folglich von dem Motto „Jetzt erst recht“ bis zur<br />
Favorisierung eines komplett alkoholfreien Life-Styles. Hatte die DGE doch mit der<br />
Veröffentlichung ihres neuen Positionspapiers zu Alkohol ein klares Statement an die<br />
deutschen Haushalte abgegeben („Am besten null Promille“), so vermerkt sie nun auf ihrer<br />
Website: „Die Daten zeigen, dass es keine risikofreie Menge für einen unbedenklichen<br />
Konsum gibt. Selbst geringe Mengen können das Risiko für verschiedenste Krankheiten<br />
erhöhen und damit die Gesundheit gefährden. ‚Die DGE empfiehlt daher, auf alkoholische<br />
Getränke zu verzichten. Wer dennoch Alkohol trinkt, soll vor allem hohe Alkoholmengen<br />
und Rauschtrinken vermeiden.‘“ Welche Möglichkeiten gibt es also, wenn sich plötzlich<br />
die Rahmenbedingungen der Empfehlungen zum Alkoholkonsum derart ändern?<br />
Foto: Lomb / stock.adobe.com<br />
16 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
N<br />
un bietet die DGE für alle<br />
Interessierten in ihrem<br />
Informationspapier noch<br />
eine weitere Aufschlüsselung ihrer<br />
Empfehlung, die vom risikofreien<br />
und damit gleich alkoholfreien<br />
Trinkgenuss mit Null Gramm<br />
Alkohol ausgeht und sich über die<br />
Abschnitte „risikoarm = weniger<br />
als 27 g Alkohol pro Woche“, zu<br />
„moderatem Risiko = 27 bis 81 g<br />
Alkohol pro Woche“ zum „riskanten<br />
Alkoholkonsum“ staffelt, der ab<br />
81 g und mehr Alkohol pro Woche<br />
beginnt. Hierbei entspricht laut DGE<br />
81 g Alkohol 825 ml Wein oder 2 l<br />
Bier pro Woche.<br />
Für all diejenigen, die nun nach einer<br />
schmackhaften Alternative ohne Alkohol<br />
für ausgelassenes Feiern und<br />
fröhliche Partys suchen, dürfte der<br />
stärker werdende Trend zu Mocktails<br />
von Interesse sein. Die Wortschöpfung<br />
„ Mocktail“ geht zurück<br />
bis zur Zeit der US-amerikanischen<br />
Prohibition, bei der in den Jahren<br />
1920 bis 1933 das Prohibitionsgesetz<br />
die Herstellung, den Transport<br />
sowie den Verkauf von Alkohol<br />
gänzlich verboten hatte. Und<br />
somit setzt sich der Begriff „Mocktail“<br />
aus „to mock“ und „Cocktail“<br />
zusammen. Das Wort „to mock“<br />
heißt übersetzt soviel wie „nach-<br />
ahmen“, vortäuschen“ und verschmilzt<br />
mit Cocktail sprachlich und<br />
inhaltlich insofern, als das Original<br />
mit Hilfe von Säften, Sirups, Infusions<br />
oder frisch eingelegten Ingredienzien<br />
kreativ nachgeahmt wird.<br />
Der Trend in Richtung „Mocktails“<br />
verbindet sich im neuen Jahr<br />
mit weiteren Entwicklungen, die<br />
sich bereits 2024 bemerkbar gemacht<br />
haben. Zum einen mit der<br />
Freude am DIY, die sich im kulinarischen<br />
Bereich nicht nur bei der Beliebtheit<br />
von Koch-Shows und –Sendungen<br />
zeigt, sondern mittler weile<br />
etwa mit hauseigenen Sirups oder<br />
Säften in der Gastronomie oder auf
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />
dem Getränkemarkt mit der Affinität<br />
zu Mixgetränken Einzug gehalten<br />
hat. Getränke selbst zu mixen,<br />
auch mit hausgemachten Grundbestandteilen,<br />
lässt nicht nur der Kreativität<br />
des Einzelnen freien Lauf,<br />
sondern ermöglicht auch ein zufriedenstellendes<br />
Gefühl für all Jene,<br />
die sich bei der Hektik und Akzeleration<br />
im Alltag eine Entschleunigung,<br />
ein Leben im „Hier und Jetzt“, mehr<br />
Achtsamkeit und ein Stück mehr<br />
„zurück zur Natur“ wünschen. Die<br />
Vermittlung eines Gefühls von gelebter<br />
Nachhaltigkeit wird dadurch<br />
also greifbarer. Gleichzeitig wird mit<br />
dem Verzicht auf Alkohol oder der<br />
Minimierung der alkoholischen Zutaten<br />
der Gesundheitstrend weiter<br />
unterstützt, ohne dabei auf bisher<br />
Gewohntes verzichten zu müssen<br />
oder Einbußen am Geschmack zu<br />
erleiden. Partys mit Mocktails sind<br />
heutzutage gleichzeitig somit trendy<br />
und der Kater am nächsten Morgen<br />
gehört der Vergangenheit an.<br />
Die Meister der „Mocktails“<br />
Auch auf dem Buchmarkt – vorwiegend<br />
übersetzt aus dem englischsprachigen<br />
Raum – sind verschiedene<br />
Rezept-Bücher zu leckeren<br />
Mocktails für die heimische Party<br />
im Laufe der letzten Jahre zu finden.<br />
So erschien etwa zum Jahreswechsel<br />
der neue Rezept-Schmöker<br />
„Mocktail Party: 75 plant-based<br />
& alkoholfreie Drinks für jeden Anlass“<br />
als gebundene Ausgabe von<br />
den Autorinnen und Ernährungsberaterinnen<br />
Kerry Benson und Diana<br />
Licalzi (übersetzt von Antje Seidel)<br />
beim Südwest-Verlag. Hierbei wird<br />
sowohl auf die Vorteile von alkoholfreien<br />
Mocktails eingegangen als<br />
auch verschiedene Spezial-Themen<br />
bezüglich der einzelnen Ingredienzien<br />
wie Zuckerzusätze, Zuckeraustauschstoffe<br />
oder Säfte diskutiert.<br />
Es wird dazu das nötige Equipment<br />
zur Herstellung von Mocktails – vom<br />
Shaker bis zum Muddler – ebenso<br />
vorgestellt, wie deren fachgerechte<br />
Verwendung dargelegt. Natürlich<br />
wird der Leser auch mit den nötigen<br />
Grundzutaten ausführlich vertraut<br />
gemacht. Nicht zu vergessen, natürlich<br />
die schmackhaften Rezepte<br />
selbst: vom „Aperol-Less-Spritz“ bis<br />
zum sommerlich-spritzigen „Sparkling<br />
Cider“ ist auch alkoholfrei alles<br />
dabei, was herrliche Frühlingslaune<br />
verspricht. Die 75 zuckerreduzierten<br />
Rezepte treffen also nicht<br />
nur den Nerv der Zeit, sondern sind<br />
erfrischend lecker, wenn die Tage<br />
wieder länger werden und die Sonne<br />
langsam aber sicher wieder zur<br />
„Draußen-Saison“ einlädt.<br />
Eine neue Mocktail-<br />
Philosophie?<br />
Wer lieber auf einen „griffbereiten“<br />
Mocktail-To-Go setzt, findet<br />
eine spannende Auswahl bei dem<br />
Remsecker Getränkespezialisten<br />
Green Cola Germany GmbH. Ursprünglich<br />
wurde „Green Cola“ bereits<br />
im Jahr 2012 auf Evros, in Griechenland,<br />
gegründet, bevor sich<br />
das Unternehmen durch Leonidas<br />
Stoikos 2014 entschloss, die Green<br />
Cola auf den deutschen Markt<br />
zu bringen. Stoikos ist heute geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
deutschen Niederlassung der Green<br />
Cola Germany GmbH.<br />
Foto: bestravelvideo / stock.adobe.com<br />
Das Flaggschiff des Unternehmens,<br />
die Green Cola, sticht hierbei als Getränk<br />
mit echtem Geschmack, natürlichen<br />
Inhaltsstoffen und seinem<br />
geringen Kaloriengehalt hervor. Dabei<br />
ist den Machern nach wie vor<br />
wichtig, dass das Stevia-Getränk<br />
durch seine natürlichen Aromen<br />
und dem Koffein aus grünen Kaffeebohnen<br />
eine komplett neue Cola-<br />
Kategorie und somit eine wichtige<br />
Nische im Getränkemarkt besetzt.<br />
Mit dem Slogan „The Green Side of<br />
Cola“ wirbt das innovative Unternehmen<br />
damit, dass das werthaltige<br />
Getränk keinerlei Zucker, kein<br />
Aspartam, keine Phosphorsäure,<br />
kein Natriumcyclamat, kein Acesulfam<br />
C sowie keine Konservierungsstoffe<br />
enthält und damit eine neue<br />
Cola- Philosophie einläutet.<br />
Die Green Cola Germany GmbH<br />
bleibt selbstredend nicht beim neuartigen<br />
Cola-Getränk stehen, sondern<br />
hat eben auch drei spannende<br />
Green Mocktails in der Dose im<br />
Angebot. Erhältlich sind hierbei die<br />
Geschmacksrichtung „Mojito“, die<br />
die kühl-erfrischende Note der Minze<br />
mit der säuerlichen Citrusfrische<br />
der Limette in einem kohlensäurehaltig-süffigen<br />
Softgetränk trefflich<br />
vereinigt. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe<br />
verrät die Ingre dienzien:<br />
zum Wasser, gesellen sich etwa unter<br />
anderem 1,7 % Limettensaft aus<br />
Limettensaftkonzentrat, Kohlensäure,<br />
das Säuerungsmittel Citronensäure,<br />
Aromen, die Stabilisatoren<br />
Gummi arabicum und Clycerinester<br />
aus Wurzelharz.<br />
Wer jedoch im Sommer lieber<br />
auf den Geschmack der bittersüßen<br />
Grapefruit setzen möchte,<br />
für den hat die Green Cola GmbH<br />
im Mocktail-Bereich den „Green<br />
Mocktails Pink Grapefruit“ im Programm.<br />
Und wer die Schärfe des<br />
Ingwers auch im Mocktail liebt,<br />
für den könnte der „Green Mocktails<br />
Granatapfel-Ingwer- Limette“<br />
von Interesse sein. Hier sind die<br />
charakteristischen Geschmackserlebnisse<br />
des Granatapfels mit der<br />
Citrusfrucht Limette und feurigem<br />
Ingwer zu einem abgerundeten<br />
Sommergetränk komponiert.<br />
Das hellrot- spritzige Getränk dürfte<br />
nicht umsonst bei dem einen oder<br />
der anderen das Gefühl des letzten<br />
Griechenland-Urlaubs ins Glas zurückzaubern.<br />
Mit 5 % Granatapfelsaft<br />
aus Granatapfelkonzentrat und<br />
0,1 % Ingwer extrakt schmeichelt<br />
die Mischung aus Granat apfel, Ingwer<br />
und Limette tatsächlich gekonnt<br />
dem durstigen Gaumen –<br />
und das ganz ohne Alkohol.<br />
Schlussendlich ist der Mensch<br />
ein Gewohnheitstier. Und wie die<br />
Psychologie seit langem weiß, gewöhnt<br />
sich die Psyche nur langsam<br />
an gewichtige Veränderungen. Das<br />
macht es oftmals schwierig, sich auf<br />
neue Gegebenheiten einzustellen.<br />
Und doch liegen gerade hier auch<br />
auf dem Getränkemarkt Chancen<br />
brach, die – zur richtigen Zeit – geborgen,<br />
den Weg in neue, innovative<br />
und erfolgreiche Richtungen<br />
weisen können. Dr. B. Sch.<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 17
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Nachhaltige Verpackungswirtschaft<br />
FEVE-DEKARBONISIERUNGSREPORT<br />
Die Behälterglasindustrie auf dem Weg<br />
zur Klimaneutralität<br />
Glas steht wie kaum ein anderes Material für Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit. Es schützt<br />
Getränke und Lebensmittel, bewahrt Aromen und bleibt dabei unendlich oft recycelbar – ohne an<br />
Wert oder Funktionalität einzubüßen. Doch die Herstellung von Glas ist energieintensiv. Wie kann<br />
die Glasindustrie klimaneutral werden und gleichzeitig ihre zentrale Rolle in einer nachhaltigen<br />
Verpackungswirtschaft beibehalten? Antworten liefert der Dekarbonisierungsreport 2024 des<br />
europäischen Behälterglasverbands FEVE, in den auch zahlreiche Erkenntnisse der CO 2<br />
-Roadmap des<br />
Bundesverbands Glasindustrie eingeflossen sind.<br />
D<br />
ie umfassende, branchenweite<br />
Untersuchung<br />
der Maßnahmen zur<br />
Dekarbonisierung der Behälterglasherstellung<br />
beleuchtet nicht<br />
nur, welche Fortschritte die<br />
Branche gemacht hat, sondern<br />
skizziert auch einen klaren Weg<br />
zur Klimaneutralität bis 2050.<br />
Dieser Transformationsprozess<br />
ist nicht nur ambitioniert, sondern<br />
auch entscheidend dafür,<br />
Glas als Verpackung der Zukunft<br />
zu positionieren.<br />
Die europäische Behälterglasindustrie<br />
spielt eine entscheidende<br />
Rolle in der Wertschöpfungskette<br />
zahlreicher Produkte,<br />
von Lebensmitteln und<br />
Getränken bis hin zu pharmazeutischen<br />
Erzeugnissen. Die<br />
Herstellung erfordert Schmelzprozesse<br />
mit Temperaturen von<br />
über 1.500 °C. Aufgrund dieser<br />
energieintensiven Herstellung<br />
emittiert die Behälterglasindustrie<br />
in Europa jährlich etwa<br />
18 Millionen Tonnen CO 2<br />
, was<br />
rund 0,6 % der gesamten EU-<br />
Emissionen entspricht. Dabei<br />
stammen 80 % der direkten<br />
CO 2<br />
-Emissionen aus der Verbrennung<br />
von Erdgas.<br />
Angesichts der Klimakrise<br />
und der EU-Ziele zur CO 2<br />
-<br />
Reduktion hat sich die Branche<br />
ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis<br />
2030 sollen die Emissionen um<br />
50 % gesenkt werden, um bis<br />
2050 klimaneutral zu sein. Die<br />
Umstellung auf Energiequellen<br />
mit niedrigem CO 2<br />
-Ausstoß hat<br />
daher höchste Priorität.<br />
18 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
Zerkleinertes Glasmaterial für das Recycling<br />
Die Glaswannen der<br />
Zukunft: Revolution in der<br />
Produktion<br />
Im Herzen der Glasproduktion<br />
steht die Glaswanne – ein<br />
Kraftpaket, das Temperaturen<br />
von über 1.500 °C erreicht. Hier<br />
setzt die Revolution der Branche<br />
an. Mit sogenannten „Furnaces<br />
of the Future“ (Schmelzwannen<br />
der Zukunft) sollen fossile<br />
Brennstoffe durch klimafreundliche<br />
Alternativen ersetzt werden.<br />
Schwerindustrietechniker mit Schutzhelm in der Gießerei<br />
Foto: oscar / stock.adobe.com<br />
Zu den Schlüsseltechnologien<br />
gehört die Elektrifizierung, die<br />
in vollelektrischen Glaswannen<br />
und Hybridschmelzwannen zum<br />
Einsatz kommt. Hybridschmelzwannen,<br />
die fossile Brennstoffe<br />
mit erneuerbarer Elektrizität<br />
kombinieren, könnten die Emissionen<br />
bedeutend senken. In<br />
Deutschland entstehen in diesem<br />
Rahmen einige der fortschrittlichsten<br />
Versuchsanlagen<br />
der Branche. In einem aktuel-<br />
Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com<br />
len Pilotprojekt gelingt es, bis<br />
zu 80 % der benötigten Energie<br />
aus erneuerbarem Strom zu<br />
beziehen. Es werden lediglich<br />
noch 20 % konventionelle Sauerstoff-Erdgasfeuerung<br />
eingesetzt.<br />
Mit einer Kapazität von<br />
350 Tonnen pro Tag und einem<br />
Recyclingglasanteil von 70 %t<br />
hat die Anlage die CO 2<br />
-Emissionen<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Öfen bereits um 64 % reduziert.<br />
Noch weiter gehen vollelektrische<br />
Schmelzwannen, die<br />
ausschließlich mit grünem Strom<br />
betrieben werden. Zwar erfordern<br />
sie massive Investitionen in<br />
die Infra struktur, doch das langfristige<br />
Potenzial in Hinblick auf<br />
das Ziel, klimaneutrales Glas<br />
ohne Einsatz fossiler Brennstoffe<br />
herzustellen, ist immens.<br />
Wasserstoff spielt ebenfalls<br />
eine zentrale Rolle. In einem<br />
– vom Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Klimaschutz geförderten<br />
– Projekt wird zurzeit<br />
an der Entwicklung einer<br />
Glaswanne, die mit Wasserstoff<br />
betrieben wird, geforscht.<br />
An anderer Stelle hat ein Glashersteller<br />
bereits erfolgreich<br />
Pharmaglas mit 100 % grünem<br />
Wasserstoff produziert. Diese<br />
wegweisenden Versuche markieren<br />
den Beginn einer neuen<br />
Ära, in der fossile Energien vollständig<br />
durch nachhaltige Alternativen<br />
ersetzt werden könnten.<br />
Zudem bieten Biofuels und<br />
Biogas vielversprechende Möglichkeiten,<br />
den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
zu minimieren. Studien zeigen,
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Nachhaltige Verpackungswirtschaft<br />
Anlage zur Herstellung von Flaschen<br />
Glasflaschen auf Förderband<br />
Foto: Антон Курашенко / stock.adobe.com<br />
Foto: Светлана Лазаренко / stock.adobe.com<br />
dass sie bis zu 90 % der Emissionen<br />
herkömmlicher Brennstoffe<br />
einsparen könnten.<br />
Maximierung der Energieeffizienz<br />
ist auch abseits der<br />
Produk tion ein Thema: Glaswerke<br />
generieren eigenen regenerativen<br />
Strom aus Photovoltaikanlagen<br />
und Windkraft, zusätzlich<br />
setzen sie auf Power Purchase<br />
Agreements (PPAs). Ebenso<br />
wird die enorme Abwärme der<br />
Schmelzwannen genutzt.<br />
Design und Innovation:<br />
Weniger ist mehr<br />
Während einerseits die <strong>Technologie</strong>n<br />
bei der Glasproduktion<br />
im Fokus stehen, sind es andererseits<br />
auch Veränderungen im<br />
Glasdesign, die nennenswert zur<br />
Energieeffizienz beitragen. Moderne<br />
Glasflaschen und -gläser<br />
sind leichter und dennoch stabiler<br />
als ihre Vorgänger. Diese Herstellungsweise<br />
spart nicht nur<br />
Material, sondern reduziert auch<br />
den Energieverbrauch in der Produktion<br />
und beim Transport.<br />
Gleichzeitig experimentiert<br />
die Industrie mit alternativen<br />
Rohstoffen, um den CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
weiter zu senken. Kohlenstoffarme<br />
Materialien wie<br />
spezieller Kalkstein oder neue<br />
chemische Zusammensetzungen<br />
stehen im Zentrum aktueller<br />
Forschungsprojekte. Selbst<br />
ein traditionsreicher Werkstoff<br />
wie Glas kann also immer wieder<br />
neu gedacht werden.<br />
Nachhaltige Lieferketten:<br />
Klimafreundliche Logistik<br />
Die Dekarbonisierung endet<br />
nicht an den Werkstoren. Auch<br />
die Lieferkette wird optimiert,<br />
um den CO 2<br />
-Fußabdruck zu verringern:<br />
Ein Großteil der Rohstoffe<br />
für die Glasproduktion<br />
stammt bereits aus einem Umkreis<br />
von 300 km um die Werke,<br />
was den CO 2<br />
-Fußabdruck der<br />
Transporte minimiert. Darüber<br />
hinaus setzen viele Unternehmen<br />
auf multimodale Transportsysteme,<br />
die Schienenverkehr<br />
und hybrid oder elektrisch betriebene<br />
Fahrzeuge integrieren.<br />
Solche Initiativen machen die<br />
gesamte Lieferkette nachhaltiger<br />
und effizienter. Dieser ganzheitliche<br />
Ansatz zeigt, wie tief<br />
die Dekarbonisierungsanstrengungen<br />
in der Branche verankert<br />
sind. Es geht nicht nur darum,<br />
die Produktion klimaneutraler<br />
zu machen, sondern auch die<br />
gesamte Wertschöpfungskette<br />
nachhal tiger zu gestalten.<br />
Recycling:<br />
Hohe Sammelquote<br />
Was Glas so besonders macht,<br />
ist seine Wiederverwertbarkeit.<br />
Als „permanentes Material“<br />
kann es unendlich oft recycelt<br />
werden, ohne an Qualität<br />
zu verlieren, und ermöglicht<br />
so erhebliche Einsparungen bei<br />
den Primärressourcen. Die Sammelquoten<br />
in Europa sind dem-<br />
Prüfingenieur prüft Glasflaschenprodukt<br />
entsprechend beeindruckend<br />
hoch: 80,2 % im Jahr 2022, das<br />
heißt, der größte Teil des Materials<br />
wird in einem geschlossenen<br />
Kreislauf recycelt. Dabei gehört<br />
Deutschland mit einer Glassammelquote<br />
von rund 85 %<br />
zu den Spitzenreitern. Auch die<br />
Scherbeneinsatzquote kann sich<br />
sehen lassen: Im Schnitt bestehen<br />
neu produzierte Glasverpackungen<br />
zu 60 % aus Recyclingglas,<br />
bei Grünglas sind es bis zu<br />
90 %. Je höher der Einsatz von<br />
Recyclingglas, desto niedriger<br />
der Energiebedarf und der Einsatz<br />
von Primärrohstoffen. Als<br />
Faustformel gilt, dass der Energieeinsatz<br />
je eingesetzte 10 %<br />
Recyclingglas um drei Prozent<br />
sinkt. Entsprechend investieren<br />
Glashersteller in modernste<br />
<strong>Technologie</strong>n zur Sortierung<br />
und Aufbereitung von Scherben,<br />
um ihre Energieeffizienz<br />
weiter zu steigern.<br />
Initiativen wie „Close the<br />
Glass Loop“ arbeiten daran, die<br />
Sammelquote europaweit bis<br />
2030 auf 90 % zu steigern. Dafür,<br />
die gesetzten Ziele zu erreichen,<br />
sind jedoch vielfältige Anstrengungen<br />
notwendig. Insbesondere<br />
die Infrastruktur der<br />
Sammlung muss in vielen europäischen<br />
Ländern weiter optimiert<br />
werden. Glassammelsysteme<br />
müssen verbessert und<br />
Recycling für Verbraucher – die<br />
letztendlich die Schlüsselrolle<br />
dabei innehaben – muss zugänglicher<br />
gemacht werden. In<br />
Deutschland trägt beispielsweise<br />
die Bildungskampagne „Was<br />
passt ins Altglas“ von der Initiative<br />
der Glasrecycler dazu bei,<br />
dass mehr Glas korrekt entsorgt<br />
und recycelt wird.<br />
Appell an Politik und<br />
Kunden: Gemeinsam für<br />
eine klimaneutrale Zukunft<br />
Die Transformation der Glasindustrie<br />
ist ambitioniert, aber<br />
machbar – vorausgesetzt, die<br />
richtigen Rahmenbedingungen<br />
sind gegeben. Derzeit investiert<br />
die europäische Behälterglasin-<br />
Foto: chachamp / stock.adobe.com<br />
dustrie jährlich mehr als 600 Millionen<br />
Euro in Innovation und<br />
Dekarbonisierung, etwa in effizienzsteigernde<br />
Maßnahmen<br />
und Modernisierungen von Anlagen.<br />
Doch um die Transformation<br />
wirtschaftlich machbar zu<br />
machen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Glasindustrie zu erhalten,<br />
sind Investi tionen in die<br />
Infrastruktur und der Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien notwendig,<br />
Recyclinginfrastrukturen mit<br />
Sammel- und Sortiersystemen<br />
müssen gefördert werden. Die<br />
Mitglieder der FEVE fordern dafür<br />
gezielte politische Unterstützung.<br />
Doch auch die Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie ist gefragt,<br />
wenn es darum geht, die<br />
Vorteile dieses Materials – Nachhaltigkeit,<br />
Qualität und Kreislauffähigkeit<br />
– voll auszuschöpfen.<br />
Marken, die auf Glasbehälter<br />
setzen, leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zur Förderung<br />
einer nachhaltigen Verpackungswirtschaft.<br />
Glas bleibt unverzichtbar<br />
Der FEVE-Dekarbonisierungsreport<br />
2024 ist mehr als eine<br />
Bestandsaufnahme zur Klimaneutralität<br />
– er ist ein Manifest<br />
für die Zukunft von Glas<br />
als Verpackungsmate rial. Mit<br />
Innovationen in Produktion,<br />
Design, Recycling und Logistik<br />
setzt die Branche Maßstäbe für<br />
nachhaltige Verpackungslösungen.<br />
Für Unternehmen in der<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
bleibt Glas die erste<br />
Wahl – nicht nur aus ökologischer<br />
Sicht, sondern auch als<br />
Symbol für Qualität und Verantwortung.<br />
Gemeinsam mit Kunden,<br />
Partnern und Politik kann<br />
die Glasindustrie ihre Vision verwirklichen:<br />
Glas als das Mate rial<br />
der Zukunft in einer ressourceneffizienten<br />
und klimaneutralen<br />
Wirtschaft. <br />
Mehr Informationen<br />
www.glasaktuell.de<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 19
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
STEUERUNGSLÖSUNG ERSETZT MUTING-CONTROLLER IM PALETTIERBEREICH EINER MOLKEREI<br />
Kefir und Kakao non-stop<br />
Steuerungslösung ersetzt im Palettierbereich einer Molkerei Muting-Controller für effiziente Abläufe:<br />
Die österreichische Molkerei NÖM AG (Niederösterreichische Milch AG) ist nicht nur eine der modernsten,<br />
sondern auch eine der innovativsten in Europa. Das Sortiment der Niederösterreicher umfasst inzwischen<br />
rund 800 Milchprodukte. Legendäre Evergreens wie der „fru fru“ Fruchtjoghurt finden sich genauso darin<br />
wie richtungsweisende Newcomer, zum Beispiel die „nöm PRO“-Produktlinie. Um diese Produktvielfalt<br />
herstellen zu können, wird am Produktionsstandort Baden täglich ungefähr eine Million Liter Milch<br />
verarbeitet und abgefüllt. Und vor der Auslieferung kurz auf 8.000 Palettenstellplätzen zwischengeparkt.<br />
Beim Ein- und Ausschleusen der Waren trägt mittlerweile die konfigurierbare Kleinsteuerung PNOZmulti 2<br />
von Pilz die Hauptverantwortung für ein gewolltes kurzfristiges Überbrücken der dort installierten<br />
Sicherheitsfunktion – d. h. für ein effizientes Muting.<br />
Von CHRISTOF WENINGER, Regional Sales Manager, Pilz Österreich<br />
D<br />
ie Geschichte der NÖM<br />
reicht bis ins Jahr 1898<br />
zurück, als Frank von<br />
Pirko die Niederösterreichische<br />
Molkerei reg. Genossenschaft<br />
mbH gründete. Seither entwickelte<br />
sich das Unternehmen zu<br />
einem international erfolgreichen<br />
Trendsetter, der mit einer<br />
aktuellen Exportquote von rund<br />
45 % längst nicht mehr nur den<br />
österreichischen Markt mit richtungsweisenden<br />
Produktinnovationen<br />
versorgt.<br />
Denn, dass der seit 1975 in<br />
Baden bei Wien beheimatete<br />
Milchverarbeitungsbetrieb beständig<br />
starke Marken hervorzubringen<br />
vermag, hat NÖM mit<br />
dem „fru fru“ längst unter Beweis<br />
gestellt: Österreichs älteste<br />
Fruchtjoghurtmarke gibt es bereits<br />
seit den 1930er Jahren – und<br />
sie erfreut sich nach wie vor großer<br />
Beliebtheit. „Wir waren die<br />
Ersten, die ein spezielles Low-<br />
Fat- Angebot präsentierten – unsere<br />
‚fasten-Linie‘. Wir traten<br />
beim Thema Gentechnikfreiheit<br />
als Vorreiter auf und in der<br />
jüngeren Vergangenheit zeigten<br />
wir uns unter anderem mit nöm<br />
PRO, einer Produktlinie mit hohem<br />
Proteingehalt, am Puls der<br />
Zeit“, zählt Christina Keil, Corporate<br />
Communication bei der<br />
NÖM AG, ein paar Beispiele für<br />
die Innovationspower, die die<br />
Niederösterreicher seit jeher antreibt,<br />
auf.<br />
Von Rohmilch zu Milchprodukt<br />
ohne Stillstand<br />
Das Frischelager der NÖM ist<br />
24/7 besetzt. Dort wird rund<br />
um die Uhr gearbeitet, um die<br />
Produkte, die aus der angelieferten<br />
Rohmilch gezaubert<br />
werden, möglichst rasch wieder<br />
auslieferbereit zu machen.<br />
„Aufgerechnet auf ein Jahr sind<br />
es in etwa 420 Millionen Kilogramm<br />
Rohmilch, die wir zu<br />
Joghurt, Topfen (Quark), Butter,<br />
Kakao, Kefir, Proteindrinks und<br />
vielem mehr verarbeiten“, betont<br />
Christina Keil einerseits die<br />
Foto: NÖM / Pilz GmbH & Co. KG<br />
Sortimentsvielfalt der Niederösterreichischen<br />
Molkerei und<br />
anderseits die Milchmengen,<br />
mit denen diese zu tun hat.<br />
Die Rohmilch wird täglich angeliefert,<br />
pro Tag mindestens<br />
eine Million Liter von insgesamt<br />
2.500 Familienbetrieben aus<br />
Niederösterreich, dem Burgenland<br />
und der Oststeiermark. Das<br />
bedeutet: Längere Anlagenstillstände<br />
sind in Baden ein No-Go,<br />
zumal dies der einzige Produktionsstandort<br />
der NÖM ist. Umso<br />
bitterer war es für Michael<br />
Hronek, Automatisierungstech-<br />
niker und Leiter der Steuerungstechnik,<br />
als das bisher eingesetzte<br />
Muting-Relais, das bei zusammen<br />
rund 30 Ein-/Ausfahrten<br />
von Palettierern großflächig seine<br />
Aufgabe erfüllte, abgekündigt<br />
wurde, ohne dass ein adäquates<br />
Nachfolgemodell überhaupt<br />
angeboten wurde.<br />
Starker Ersatz für Muting-<br />
Controller gefunden<br />
„Das Problem war, dass sich die<br />
bestehende Applikation nicht so<br />
einfach nachbilden ließ, weil in<br />
unserem Fall die übergeordnete<br />
Steuerung in das Muting eingebunden<br />
ist. Und diese sollte von<br />
den notwendig gewordenen<br />
Umrüstungen nichts mitbekommen“,<br />
erklärt er. Daher war es<br />
erforderlich, die Funk tionalität<br />
des bestehenden Auswerterelais<br />
sowie dessen Zusammenspiel<br />
mit den Lichtgittern desselben<br />
Herstellers 1:1 zu imitieren.<br />
Eine Challenge, die die<br />
Systemintegrationsexperten von<br />
Pilz mit Bravour meisterten, wie<br />
Michael Hronek lobt: „Es hat<br />
wirklich von der Planung bis hin<br />
zum Einbau der neuen Komponenten<br />
und der sicherheitstechnischen<br />
Abnahme alles perfekt<br />
geklappt. Und auch zeitlich<br />
zeigten sich unsere ‚ Retter<br />
in der Not‘ extrem flexibel“.<br />
Das Ein- und Ausschleusen der<br />
Waren hat die konfigurierbare<br />
Kleinsteuerung PNOZmulti 2<br />
20 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
von Pilz übernommen. Sie sorgt<br />
dafür, dass ein gewolltes kurzfristiges<br />
Überbrücken der installierten<br />
Sicherheitsfunktion umgesetzt<br />
wird – sprich, das Muting reibungslos<br />
funktioniert. Alle Änderungen,<br />
die die Kleinsteuerung PNOZmulti<br />
betrafen, wurden bei den alle paar<br />
Tage stattfindenden CIP-Reinigungen<br />
(Cleaning in Place) eingetaktet.<br />
Um zusätzliche Stillstände zu<br />
vermeiden hat Pilz den Einbau des<br />
Automatisierungssystems PSS 4000<br />
für Mehrfachstationen an einem<br />
Wochenende erledigt. „Sogar der<br />
Vertrieb schraubte mit, damit alles<br />
möglichst rasch über die Bühne<br />
ging“, spielt der Leiter der Steuerungstechnik<br />
bei der NÖM AG darauf<br />
an, dass in den heißen Umbauphasen<br />
selbst sein Hauptansprechpartner<br />
Markus Stockhammer,<br />
Solution Sales Manager bei Pilz Österreich,<br />
unterstützend ebenso mit<br />
Hand anlegte.<br />
Teilweise mussten auch die<br />
bestehenden Sicherheitslichtgitter<br />
ausgetauscht werden.<br />
Als Ersatz kamen die Sicherheits-Lichtgitter<br />
PSENopt II<br />
von Pilz zum Zug.<br />
Pro Jahr sind es etwa 420<br />
Mio. Kilogramm Rohmilch,<br />
die die NÖM zu Joghurts,<br />
Topfen (Quark), Butter, Kakao,<br />
Kefir, Proteindrinks und<br />
weiteren Molkereiprodukten<br />
verarbeitet. Fotos: NÖM /<br />
Pilz GmbH & Co. KG<br />
1:1-Nachbildung bestehender<br />
Funktionalität<br />
Zwei der insgesamt drei großen Palettieranlagen<br />
der NÖM wurden<br />
umgebaut. Dabei galt es sowohl die<br />
zuvor eingesetzten Relais wie auch<br />
die Lichtgitter zu ersetzen. Denn<br />
für eine bestimmungsgemäße Verwendung<br />
des bisherigen optoelektronischen<br />
Schutzsystems war eine<br />
Kombination aus beidem unbedingt<br />
notwendig. „Als uns eine Lösung<br />
präsentiert wurde, die mit unterschiedlichsten<br />
Sicherheitsvorrichtungen<br />
harmoniert, solange<br />
diese zweikanalig zu betreiben sind,<br />
rannte Pilz bei uns offene Türen ein.<br />
Schließlich ist es gerade in Zeiten<br />
wie diesen, wo es bei vielen Produkten<br />
Lieferengpässe gibt, wichtig,<br />
maximal flexibel zu sein“, sagt<br />
der Leiter der Steuerungstechnik,<br />
der sich generell weniger Proprietäres<br />
in der Automatisierungswelt<br />
Bei Einzelstationen erfolgt die Muting-Kommunikation<br />
mit der übergeordneten SPS über PNOZmulti 2<br />
(im Bild), bei Mehrfachstationen ist zusätzlich das<br />
Automatisierungssystem PSS 4000 im Einsatz.<br />
Foto: Pilz GmbH & Co. KG<br />
wünschen würde. Pilz übernahm<br />
das Engi neering für NÖM bzw. programmierte<br />
einen 1:1-Ersatz, der<br />
letztendlich alles erfüllte, was auf<br />
der Anforderungs liste stand: Zuverlässigkeit,<br />
ein hohes Sicherheitsniveau<br />
auf aktuellem Stand der<br />
Technik, eine einfache Adaptierbarkeit<br />
an neue Gegebenheiten – und<br />
somit Zukunftssicherheit – sowie<br />
schließlich eine Lösung, von der die<br />
übergeordnete Anlagensteuerung<br />
unabhängig blieb.<br />
Gelungene Übernahme<br />
Dies alles war nur nach einer intensiven<br />
Beschäftigung mit dem<br />
Handbuch der auszutauschenden<br />
Überwachungseinheit mit integriertem<br />
Muting-Controller<br />
zu bewerkstel ligen, zumal nicht<br />
nur ein bestimmter Kommunikations-<br />
bzw. Schalt-Ablauf nachgebildet,<br />
sondern darüberhinausgehend<br />
auch noch ein vorgegebener<br />
Zeittakt eingehalten werden musste.<br />
„Wenn die Anlagen steuerung<br />
eine Palette ankündigt, übernimmt<br />
jetzt PNOZmulti bzw. PSS 4000<br />
die Rolle des bisherigen Muting-<br />
Relais, nimmt zwei Kontrollausgänge<br />
weg, lässt sich diese Aktion von<br />
unserer übergeordneten Standard-<br />
CPU bestätigen und gibt dann erst<br />
die Überbrückung für den Warentransport<br />
frei. Zwischendurch wird<br />
zusätzlich die Funktionsfähigkeit<br />
der angeschlossenen Lichtschranken<br />
zyklisch überwacht sowie die<br />
Positionierung der Palette überprüft“,<br />
beschreibt Michael Hronek,<br />
was die Kleinsteuerung des Automatisierers<br />
Pilz bei dieser Anwendung<br />
zu erledigen hat.<br />
„Sollten von den wenigen verbliebenen<br />
‚Altgeräten‘ weitere auszutauschen<br />
sein, haben wir nun<br />
einen Ersatz, der via Plug-&-play<br />
funktioniert. So haben wir es am<br />
liebsten“, schmunzelt der Leiter der<br />
Steuerungstechnik abschließend.<br />
Weitere Projekte mit Pilz seien bereits<br />
in der Umsetzung.<br />
Mehr Informationen<br />
www.pilz.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 21
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
OPTIMIERUNG DES BRAUPROZESSES IN DER BRÄU Z‘LOH<br />
Digitale Gärüberwachung<br />
Wasser, Malz, Hopfen und Hefe sind die Grundzutaten jedes Bieres. Doch der<br />
Brauprozess erfordert mehr als das Zusammenmixen dieser Zutaten. Insbesondere<br />
während der Vergärung müssen zahlreiche Parameter präzise abgestimmt werden.<br />
Die kontinuierliche Überwachung dieses Prozesses ist für viele Brauereien eine<br />
Herausforderung, da sie tägliche manuelle Proben erfordert – auch am Wochenende.<br />
Die Familienbrauerei Bräu z‘Loh in Oberbayern suchte deshalb nach einer Lösung,<br />
den Gärverlauf durchgängig zu überwachen. Gemeinsam mit Endress+Hauser setzte<br />
die Brauerei auf Automatisierung und Fernüberwachung.<br />
Von TIM SCHRODT, Industry Manager, Endress+Hauser<br />
I<br />
m Herzen Oberbayerns braut die<br />
Familienbrauerei Bräu z’Loh seit<br />
1928 erstklassige Bierspezialitäten.<br />
Mit Leidenschaft und traditionellem<br />
Handwerk werden dort acht<br />
Biersorten hergestellt, wobei die Rohstoffe<br />
ausschließlich aus der Region<br />
stammen. Um den sensiblen Gärprozess<br />
zu kontrollieren, griff die Brauerei<br />
bisher auf manuelle Methoden<br />
zurück. Täglich wurden Proben entnommen<br />
und vor Ort mithilfe einer<br />
Spindel analysiert. So ließ sich der<br />
scheinbare Extraktgehalt des Jungbieres<br />
messen, um den Vergärungsgrad<br />
zu bestimmen.<br />
Diese Methode bringt jedoch<br />
deutliche Nachteile mit sich: Die<br />
Probe nahmen erfordern, dass entweder<br />
Braumeisterin und Inhaberin<br />
Barbara Lohmeier-Opper selbst<br />
oder ein Mitarbeitender vor Ort ist –<br />
pro Tank fällt dabei ein Zeitaufwand<br />
von bis zu 15 Minuten an. Doch diese<br />
Messungen bieten lediglich Momentaufnahmen<br />
eines dynamischen<br />
Prozesses und stützen sich meist nur<br />
auf eine einzige Größe, wie etwa die<br />
Dichte. Diese allein reicht nicht aus,<br />
um umfassende Informationen über<br />
den Stammwürzegehalt oder den<br />
tatsächlich gebildeten Ethanolgehalt<br />
zu gewinnen.<br />
Endress+Hauser hat deshalb ein<br />
Produkt entwickelt, das ohne großen<br />
Aufwand am Gärtank angebracht<br />
wird und direkt ins Bier eintaucht.<br />
So misst der Fermentation<br />
Monitor QWX43 während der Gärung<br />
kontinuierlich Dichte, Schallgeschwindigkeit<br />
mittels Ultraschall<br />
und Prozesstemperatur – ohne dass<br />
jemand direkt vor Ort sein muss.<br />
Braumeisterin und Inhaberin der Familienbrauerei Bräu z‘loh Barbara Lohmeier-Opper hat die Gärung ihres Bieres<br />
immer im Blick, egal ob zu Hause oder unterwegs. Foto: Endress+Hauser<br />
Prozessüberwachung durch<br />
Dichte-, Schallgeschwindigkeits-<br />
und Viskositätsmessung<br />
Vereinfacht betrachtet besteht<br />
Bier aus drei Hauptbestandteilen:<br />
Wasser, gelöste Stoffe und Alkohol.<br />
Während Wasser durch chemisch-mathematische<br />
Modelle präzise<br />
beschrieben werden kann, ist<br />
die unabhängige Bestimmung der<br />
Konzentrationen von Alkohol und<br />
gelöster Stoffe während des Gärprozesses<br />
komplexer. Die Dichte des<br />
Bieres verändert sich sowohl durch<br />
den Zuckerabbau als auch durch die<br />
Bildung von Alkohol, doch gibt diese<br />
Messgröße alleine keinen Aufschluss<br />
darüber, in welchem Verhältnis<br />
diese Komponenten vorliegen.<br />
Hier kommt die Schallgeschwindigkeit<br />
ins Spiel, die sich je nach<br />
Prozess unterschiedlich verhält: Bei<br />
Zuckerabbau sinkt sie, während sie<br />
bei Alkoholbildung ansteigt.<br />
Das Herzstück des Fermentation<br />
Monitors QWX43, der bei der<br />
Bräu z‘Loh zum Einsatz kommt,<br />
ist deshalb ein Vibroniksensor. Die<br />
Schwinggabeln des Sensors werden<br />
durch piezoelektrische Elemente<br />
in Bewegung versetzt. Die Dichte<br />
des Mediums wird dabei über die<br />
Schwingfrequenz bestimmt: Eine<br />
höhere Dichte führt zu einer niedrigeren<br />
Frequenz. Gleichzeitig erzeugen<br />
die piezoelektrischen Elemente<br />
ein Ultraschallsignal, mit dem die<br />
Schallgeschwindigkeit im Medium<br />
gemessen wird. Diese Geschwindigkeit<br />
variiert je nach Zusammensetzung<br />
des Mediums, wodurch präzise<br />
Rückschlüsse auf den Zucker- und<br />
22 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
den Alkoholgehalt möglich werden.<br />
Zusätzlich misst der Fermentation<br />
Monitor die Visko sität des Mediums,<br />
indem er das Abklingverhalten<br />
der Schwingung analysiert. Zwei<br />
PT1000-Sensoren erfassen dabei<br />
präzise die Prozesstemperatur und<br />
kompensieren Temperatureinflüsse<br />
auf die Messungen.<br />
Dank der Kombination dieser<br />
<strong>Technologie</strong>n verknüpft der Fermentation<br />
Monitor QWX43 die ermittelten<br />
Dichte- und Schallgeschwindigkeitsdaten<br />
mit empirischen Reaktionsmodellen.<br />
Dies erlaubt es, den<br />
Gärverlauf in Echtzeit zu analysieren<br />
und dabei Zuckerabbau, Alkoholbildung<br />
und Extraktverringerung<br />
unabhängig voneinander darzustellen.<br />
Darüber hinaus erkennt<br />
das Gerät den aktuellen Zustand<br />
des Gärprozesses und kann sogar<br />
zwischen Wasser und Würze<br />
im Tank unterscheiden. Durch die<br />
präzise Überwachung und Analyse<br />
dynamischer Prozesse bietet der Fermentation<br />
Monitor eine ganzheitliche<br />
Steuerung des Gärverlaufs und<br />
hebt sich damit von herkömmlichen<br />
Methoden ab.<br />
Fernüberwachung mit Netilion<br />
Die Messwerte werden per WLAN<br />
vom Sensor an das IIoT-Ökosystem<br />
Netilion von Endress+Hauser übermittelt.<br />
In der nach höchsten Standards<br />
gesicherten Cloud berechnet<br />
der auf den ermittelten Zusammenhängen<br />
basierende Algorithmus aus<br />
den Roh-Messwerten in Echtzeit die<br />
relevanten Parameter, wie zum Beispiel<br />
Stammwürze, Extrakt, Alkoholgehalt<br />
und Vergärungsgrad. Mit<br />
der Anwendung Netilion Value kann<br />
Abb. rechts:<br />
In der Brauerei Bräu z`Loh wurden alle Gärtanks mit<br />
dem Fermentationsmonitor QWX43 ausgestattet.<br />
Abb. unten:<br />
Der Fermentationsmonitor QWX43 liefert rund um die<br />
Uhr die genauen Daten des Gärprozesses.<br />
Fotos: Endress+Hauser<br />
„Der Fermentation Monitor QWX43 verknüpft die ermittelten Dichteund<br />
Schallgeschwindigkeitsdaten mit empirischen Reaktionsmodellen.<br />
Dies erlaubt es, den Gärverlauf in Echtzeit zu analysieren und dabei<br />
Zuckerabbau, Alkoholbildung und Extraktverringerung unabhängig<br />
voneinander darzustellen.“<br />
man die Daten jederzeit auf dem<br />
Smartphone, dem Tablet oder am<br />
Computer abrufen und herunterladen.<br />
Mittels der in Netilion gespeicherten<br />
historischen Daten ist<br />
es der Braumeisterin zudem möglich,<br />
den gesamten Prozessablauf<br />
eines oder aller Gärvorgänge nach<br />
Chargen geordnet zu überblicken<br />
und zu bewerten. Für sie als Inhaberin<br />
der Familienbrauerei ist daher<br />
die Option der Fernanbindung über<br />
die Cloud die bessere Lösung, um<br />
auch von zu Hause oder unterwegs<br />
stets Zugriff auf die Messwerte zu<br />
haben. Für größere Betriebe steht<br />
eine Lösung für die direkte Integration<br />
in die Steuerung zur Verfügung.<br />
Alarmfunktion für<br />
Abweichungen von der<br />
Referenz-Charge<br />
Ein weiterer Vorteil, der sich aus<br />
der Kombination von Messtechnik<br />
und Datenverarbeitung ergibt:<br />
In der Cloud-Plattform Netilion<br />
von Endress+Hauser kann die Bräu<br />
z‘Loh zum Beispiel eine produzierte<br />
Charge, die einen idealen Gärprozess<br />
durchlief, als Referenz-Charge<br />
kennzeichnen und damit die Messwerte<br />
der laufenden Charge automatisch<br />
und kontinuierlich abgleichen.<br />
Sobald die laufende Charge<br />
wesentlich von der Referenz-Charge<br />
abweicht, wird Barbara Lohmeier-<br />
Opper von der App informiert und<br />
kann sofort Maßnahmen ergreifen,<br />
um eine wiederholbare Prozessführung<br />
und somit die Qualität des Bieres<br />
zu gewährleisten. Die Brauerin<br />
kann für alle Prozessereignisse individuell<br />
pro Biersorte eine Alarmfunktion<br />
einrichten – erreichen die Parameter<br />
einen definierten kritischen<br />
Wert, meldet sich die App. So lassen<br />
sich beispielsweise die Kapazitäten<br />
der Gärtanks maximieren, indem<br />
zum idealen Zeitpunkt gekühlt wird.<br />
Nach anderthalb Jahren Praxiserfahrung<br />
schätzt Barbara Lohmeier-<br />
Opper und ihre Mitarbeiter die Erleichterungen,<br />
die der Einsatz des<br />
Fermentation Monitors QWX43<br />
gebracht hat. Besonders die Verfügbarkeit<br />
der minuten-genauen<br />
Messwerte rund um die Uhr und<br />
der Wegfall der Probenahme haben<br />
die Arbeitsbedingungen attraktiver<br />
gestaltet. Besonders am Wochenende<br />
bleibt da mehr Zeit für Freunde<br />
und Familie.<br />
Fazit<br />
Der Fermentation Monitor QWX43<br />
ergänzt das handwerk liche Können<br />
des Braumeisters, ohne es zu ersetzen.<br />
Stattdessen bietet er wertvolle<br />
Unterstützung, um die Prozesse effizienter<br />
zu gestalten und das Brauhandwerk<br />
präzise auszuüben.<br />
Mehr Informationen<br />
www.de.endress.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 23
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
SEPARATOR MIT INTEGRIERTER REZEPTSTEUERUNG<br />
Perfektes Bier – mit drei Klicks<br />
Leidenschaft für frisches Bier, das Brauereihandwerk und Kreativität – dafür steht die<br />
französische Brauerei Little Atlantique aus Nantes. Gemeinsam mit dem Einsatz eines<br />
Flottweg Separators und der integrierten Flottweg Rezeptsteuerung hat die Brauerei<br />
ihre Prozesse effizienter gestaltet und Kosten gespart.<br />
Von JULIA DELIANO, PR- & Content Managerin, Flottweg<br />
D<br />
ie Brauerei Little Atlantique<br />
(Little Atlantique Brewery,<br />
kurz LAB) in Nantes wurde<br />
2019 gegründet und befindet<br />
sich in einem historischen Industriegebäude<br />
am Ufer des Flusses<br />
Loire, das sorgfältig restauriert<br />
wurde. Dadurch wird der industrielle<br />
Charme der Vergangenheit<br />
bewahrt, während in diesem<br />
Gebäude gleichzeitig eine moderne<br />
Brauerei ihr Handwerk ausführt. Die<br />
Lage an der Mündung der Loire ist<br />
ein Symbol eben jener Philosophie<br />
der Brauerei: die Verbindung von<br />
Tradition und Innovation.<br />
Dabei liegt das besondere Augenmerk<br />
auf den verschiedenen Biersorten:<br />
„Die meisten unserer Biere,<br />
unser ständiges Sortiment, sind<br />
deutsche Biersorten. Damit wollten<br />
wir uns von anderen Brauereien abheben.<br />
Wir haben ein Hefeweizen,<br />
ein Doppelbock- und ein Schwarzbier“,<br />
erklärt Arthur Pasquet,<br />
Braumeister bei LAB. „Außerdem<br />
haben wir das Glück, hier vor Ort<br />
ein extrem frisches Bier verfügbar<br />
zu haben, da wir Ausschanktanks<br />
mit einem Volumen von 1.000 Litern<br />
verwenden, die direkt nach der<br />
Zentrifugation gefüllt werden.“<br />
Die Little Atlantique Brewery im historischen Industriegebäude. Fotos: Flottweg<br />
ten, die im BrewPub probiert werden,<br />
gibt es eine Auswahl an Speisen<br />
mit frischen regionalen Zutaten. Zudem<br />
können Besucher nicht nur im<br />
BrewPub verweilen, sondern auch<br />
an geführten Brauereitouren teilnehmen,<br />
bei denen die Brauprozesse<br />
erklärt und Verkostungen angeboten<br />
werden.<br />
Flottweg Separator AC1700 im<br />
Einsatz bei Little Atlantique<br />
2021 entschied sich die Brauerei<br />
schließlich für den Kauf eines Flottwegs<br />
Separators, der 2022 in Betrieb<br />
genommen wurde und seitdem<br />
täglich im Einsatz ist. Der<br />
Separator AC1700 wird bei LAB für<br />
die Klärung sämtlicher Biere verwendet.<br />
„Alle unsere Biere durchlaufen<br />
die Zentrifuge zwischen dem<br />
Ende der Gärung, der Lagerung und<br />
den Abfüllbehältern“, beschreibt<br />
Arthur Pasquet das Einsatzgebiets<br />
des Tellerseparators.<br />
Dabei konnte die zuvor verwendete<br />
Zentrifuge nicht mehr den Ansprüchen<br />
der Produktion gerecht<br />
werden. „Am Anfang hatten wir<br />
eine Zentrifuge, die mit der gesamten<br />
Brauanlage geliefert wurde. Wir<br />
sind ziemlich schnell an die Grenze<br />
gestoßen, weil diese in Bezug auf<br />
Ein einzigartiges Konzept –<br />
das BrewPub<br />
Eine Besonderheit der Brauerei ist ihr<br />
BrewPub, wo direkt das frisch gebraute<br />
Bier gezapft wird. Auf rund<br />
3.000 Quadratmetern können Gäste<br />
die verschiedenen Biere probieren:<br />
„Hier, in unserem BrewPub, treffen<br />
sich Menschen verschiedenster Kulturen<br />
und unterschiedlichen Anlässen,<br />
um schöne Augenblicke zu verbringen“,<br />
erklärt Jérôme Pallier, Gründer<br />
von Little Atlantique Brewery. Ihre<br />
Vision ist es, Bier als kulturelles Erlebnis<br />
zu gestalten, das die Menschen<br />
zusammenbringt und inspiriert.<br />
Neben den verschiedenen Biersorden<br />
Durchsatz etwas zu begrenzt<br />
war“, erklärt der Braumeister. Aber<br />
auch die Bedienung der alten Zentrifuge<br />
brachte Herausforderungen mit<br />
sich: „Ursprünglich war fast ständig<br />
eine Person erforderlich, die sich zumindest<br />
um die Steuerung der Zentrifuge<br />
kümmern musste, zumal es<br />
keine automatische Regelung gab“,<br />
so Arthur Pasquet. „Das war vor allem<br />
ein Problem hinsichtlich der Verfügbarkeit<br />
von Bedienern, da das<br />
Team anfangs nur aus zwei Personen<br />
bestand. Und da wir gleichzeitig<br />
ja auch noch brauen und abfüllen<br />
mussten, hätte uns eine Person<br />
Das BrewPub der Brauerei.<br />
24 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
gefehlt, die sich nur darum gekümmert<br />
hätte, ausschließlich<br />
die Zentrifuge zu bedienen.“<br />
Aus diesen Gründen beschloss<br />
die Brauerei Little Atlantique<br />
schließlich, einen neuen Klär-<br />
Separator anzuschaffen, der sowohl<br />
die feinen Feststoffe als<br />
auch den Hopfenanteil aus dem<br />
produzierten Bier abtrennt. Dabei<br />
musste die neue Zentri fuge<br />
einerseits dem Durchsatz der<br />
Brauerei standhalten und ausreichend<br />
Kapazitäten zur Verfügung<br />
stellen, andererseits war<br />
das Thema der zeitaufwendigen<br />
Bedienung ein wesentlicher<br />
Schmerzpunkt bei der täglichen<br />
Nutzung. Die Lösung für diese<br />
Problematiken lieferte dann<br />
schließlich Flottwegs Separator<br />
AC1700 mit seiner automatisierten<br />
Rezeptsteuerung. Als<br />
Plug & Play-Lösung wurde der<br />
Separator geliefert und direkt in<br />
Betrieb genommen.<br />
Arthur Pasquet, Brauereimeister<br />
Rezeptsteuerung als<br />
entscheidender Vorteil bei<br />
der täglichen Nutzung<br />
Mit der intuitiven und einfachen<br />
Rezeptsteuerung des Flottweg<br />
Separators speichert Little Atlantique<br />
Brewery nun ihre verschiedenen<br />
Bierprozesse einfach<br />
und unkompliziert ab.<br />
Diese können jederzeit wiederverwendet<br />
werden und bei Bedarf<br />
mit wenigen Klicks optimiert<br />
und vielfältig angepasst<br />
werden. Für die Brauerei war<br />
aber vor allem der zeitliche<br />
Aspekt ein wesent licher Pluspunkt:<br />
„Die Rezeptursteuerung<br />
war für uns ein entscheidender<br />
Punkt bei der Wahl dieser Maschine,<br />
denn wir können sie allein<br />
lassen, und sie passt sich<br />
während des gesamten Produktionstages<br />
selbständig an Trübungsschwankungen<br />
an“, erklärt<br />
der Braumeister.<br />
Diese einfache Handhabung<br />
des Separators mithilfe der Rezeptsteuerung<br />
sorgt während<br />
des gesamten Brauprozesses<br />
bei LAB immer für eine optimale<br />
Qualität und Ausbeute bei konstanten<br />
Ergebnissen.<br />
Gleichzeitig bietet es für alle<br />
Mitarbeiter der Brauerei eine<br />
zeitliche und personelle Flexibilität:<br />
„Im Grunde genommen<br />
ist es durch die Rezeptursteuerung<br />
so, als hätten wir eine Person<br />
mehr im Team. Denn sie erfolgt<br />
im Hintergrund, wird automatisch<br />
von der Maschine<br />
durchgeführt, und stellt sozusagen<br />
eine Person für den Tag<br />
frei“, so Arthur Pasquet weiter,<br />
der alle Produktionsaktivitäten,<br />
welche die Bierherstellung in<br />
der Brauerei betreffen, koordiniert.<br />
„Über den Arbeitstag verteilt,<br />
sind quasi nur drei Klicks<br />
Jerome Palier, Gründer der Brauerei<br />
Abb. oben links:<br />
Flottwegs AC1700 wird für die Klärung der Biere<br />
in der französischen Brauerei genutzt.<br />
Abb. oben rechts:<br />
Die Rezeptsteuerung hilft der Brauerei aufgrund<br />
der leichten Bedienung Kosten und Zeit zu sparen.<br />
Abb. rechts:<br />
Das Bier vor der Klärung (im Bild rechts) und<br />
nach der Klärung (im Bild links) – die Trüb stoffe<br />
wurden mit dem Flottweg Separator aus dem<br />
Bier entfernt.<br />
an der Maschine nötig, damit<br />
sie den ganzen Tag, von der ersten<br />
Reinigung bis zur Endreinigung,<br />
alleine zurechtkommt.<br />
Das spart uns Kosten und Zeit.“<br />
Schneller Service und<br />
Kundennähe<br />
Bereits beim ersten Kontakt mit<br />
Flottweg 2020 waren Jerome<br />
Pallier und der ehemalige Braumeister<br />
Simon Hicher überzeugt:<br />
„Es war wichtig für uns,<br />
einen persönlichen Ansprechpartner<br />
aus Frankreich zu haben,<br />
den man leicht erreichen<br />
kann und der unsere Fragen<br />
schnell beantwortet.“ All diese<br />
Punkte erfüllte Flottweg und<br />
half der Brauerei, einen passenden<br />
Separator für ihren Durchsatz<br />
zu finden. Auch für Braumeister<br />
Pasquet war diese kundenorientierte<br />
Betreuung eine<br />
wichtige Grundlage für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
Außerdem ist das Unternehmen<br />
in der weiteren Zusammenarbeit<br />
und im Kundenservice<br />
immer greifbar gewesen: „Auch<br />
in Bezug auf den Kundendienst,<br />
das heißt die gesamte Wartung,<br />
war uns ein Ansprechpartner<br />
wichtig. Wir legen viel Wert darauf,<br />
eine regelmäßige Instandhaltung<br />
durchzuführen und die<br />
Möglichkeit zu haben, Ersatzteile<br />
oder schnelle Reparaturen<br />
zu bekommen.“ Dies ermöglicht<br />
der Brauerei, ihre Prozesse<br />
langfristig zu planen und somit<br />
ungeplante Ausfälle zu verhindern.<br />
Aber auch wenn einmal<br />
Unklarheiten oder Fragen auftauchen,<br />
sind die Mitarbeiter<br />
von Flottwegs Teams erreichbar:<br />
„Jetzt im technischen Bereich<br />
beziehungsweise im Kundendienst<br />
ist es auch sehr einfach,<br />
jemanden telefonisch zu<br />
erreichen und Antworten auf<br />
unsere Fragen zu bekommen“,<br />
fügt Arthur Pasquet abschließend<br />
hinzu.<br />
Entscheidung würde<br />
wieder so fallen<br />
Aufgrund der Zufriedenheit mit<br />
der Rezeptsteuerung des Separators<br />
und dem Kundenservice<br />
würde sich Pasquet wieder<br />
für Flottweg entscheiden: „Für<br />
mich sind zweifellos die Automatisierung,<br />
die einfache Bedienung,<br />
die Beziehungen zu<br />
Flottweg und auch die Qualität<br />
des Kundendienstes Gründe,<br />
warum ich mich wieder für<br />
Flottweg entscheiden würde.“<br />
Die Brauerei Little Atlantique<br />
hat in der Zusammenarbeit mit<br />
Flottweg eine optimale Lösung<br />
gefunden, die neben der Effizienzsteigerung<br />
auch die Qualität<br />
der Brauprozesse nachhaltig<br />
verbessert und die Brauerei für<br />
die Zukunft gerüstet hat.<br />
Mehr Informationen<br />
www.flottweg.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 25
BRAUEREIHANDWERK UND DIE KUNST DER KENNZEICHNUNG<br />
Willkommen in der 8th Street –<br />
hier entsteht Magie<br />
Four Peaks ist die größte Brauerei in Arizona und hat sich seit ihrer Gründung im<br />
Jahr 1996 eine treue Fangemeinde aufgebaut. Das Unternehmen ist für Biere wie<br />
Kilt Lifter und Wow Wheat bekannt und wurde 2016 vom Getränkeriesen Anheuser<br />
Busch übernommen. Four Peaks ist also nicht nur Hersteller süffiger Biere; sondern ein<br />
modernes und hocheffizientes Unternehmen. Gary Fogg, seit 2018 Produktionsleiter,<br />
ist verantwortlich für hohe Qualität und hohe Produktionszahlen.<br />
Abb. oben:<br />
Im letzten Jahrhundert wurde<br />
das rote Backsteingebäude<br />
in der 1340, 8th Street,<br />
Tempe, Arizona, schon vielseitig<br />
genutzt. Es war Eisfabrik,<br />
Molkerei und sogar Tonaufnahmestudio,<br />
bevor es als 8th<br />
Street Brewery, AZ, seine heutige<br />
Rolle als Heimat von Four<br />
Peaks Craft Beer fand.<br />
Fotos: Leibinger<br />
Die Herausforderung:<br />
Ein neuer Ansatz für die<br />
Kennzeichnung<br />
Craft Beer schmeckt am besten,<br />
wenn es frisch getrunken wird. Die<br />
Brauerei druckt daher auf jede Dose<br />
oder Flasche ein Verfallsdatum, das<br />
den Kunden empfiehlt, das Bier innerhalb<br />
von 120 Tagen nach Auslieferung<br />
aus der Brauerei zu konsumieren.<br />
Das hilft bei der Qualitätssicherung<br />
– aber es kann Leuten<br />
wie Gary Fogg auch Kopfzerbrechen<br />
bereiten, weil der Druck des<br />
Verfalls datums problematisch sein<br />
kann, wenn man nicht den richtigen<br />
Drucker hat. Dank der LEIBINGER<br />
Drucker an jeder Produktionslinie<br />
freut sich Gary Fogg jetzt über einen<br />
problemlosen Betrieb, aber das<br />
war nicht immer so.<br />
Vor der Installation der LEIBINGER<br />
Drucker kam es häufig zu Qualitätsproblemen,<br />
da bei den Druckern anderer<br />
Hersteller die Druckköpfe verstopften.<br />
Alle 15 Minuten wurde<br />
die Lesbarkeit des Drucks überprüft.<br />
Wenn das Verfallsdatum nicht ein-<br />
deutig zu lesen war, musste die Produktionslinie<br />
bis zu einer Stunde<br />
lang gestoppt und der Druckkopf<br />
gereinigt werden.<br />
Schlimmer noch, bei 250 Dosen,<br />
die pro Minute vom Band laufen,<br />
musste Gary Fogg mit fast 4.000<br />
falsch bedruckten Bierdosen rechnen.<br />
Das geschah mindestens einmal<br />
pro Woche, manchmal sogar<br />
jeden Tag und bedeutete entweder<br />
zusätzliche Zeit und Mühe beim<br />
Abwaschen und Nachdrucken, oder<br />
Bier, das verschwendet wird.<br />
Die Lösung:<br />
Auf den Erfahrungsschatz<br />
zurückgreifen<br />
Dies war nicht das erste Mal, dass<br />
Gary Fogg dieses Problem hatte,<br />
und er hatte früh gelernt, dass ein<br />
Wechsel zu LEIBINGER die Lösung<br />
LEIBINGER Drucker werden hier sowohl für die Bedruckung auf Glasflaschen wie auch auf Dosen eingesetzt.<br />
26 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
sein würde. Zu Beginn seiner<br />
Karriere bei einem der größten<br />
Getränkehersteller des Landes<br />
hatte Gary Fogg ähnliche Probleme<br />
mit Kennzeichnungsgeräten:<br />
„Wir druckten rund um die<br />
Uhr und hatten mit jeder anderen<br />
Druckermarke Probleme. Es<br />
gab immer wieder einen Ausfall,<br />
und das hatte einen großen Einfluss<br />
auf unsere Produktivität.”<br />
Die Lösung für dieses Problem<br />
brachte Tim Robinson<br />
von RMH Systems, ein Spezialist<br />
für industrielle Drucker, dessen<br />
Rat und Unterstützung sich<br />
im Laufe von Gary Foggs Karriere<br />
als unschätzbar erweisen sollten.<br />
Tim Robinson ersetzte den<br />
fehleranfälligen (Wettbewerbs)<br />
Drucker durch einen LEIBINGER<br />
Drucker, um die Produktion am<br />
Laufen zu halten. Gary Fogg vertraute<br />
darauf, dass die Drucker<br />
zuverlässig arbeiten, wo andere<br />
Marken versagten: „Jedes Mal,<br />
wenn Tim zu unserer Anlage<br />
kam, bauten wir einen Drucker<br />
auf und er funk tionierte sofort.”<br />
Viel später, im Jahr 2009 und<br />
in seiner neuen Position bei<br />
Four Peaks war Gary Fogg mit<br />
denselben Problemen derselben<br />
Hersteller konfrontiert – und ersetzte<br />
sie prompt durch zuverlässige<br />
LEIBINGER Drucker: „Als<br />
wir anfingen, nutzten wir Drucker<br />
anderer bekannter Hersteller;<br />
ich glaube, beide sind noch<br />
in einem Müllcontainer hinter<br />
dem Haus. Diese Drucker würde<br />
ich nicht einmal einem meiner<br />
Feinde schenken.“<br />
Die Auswirkungen auf die<br />
Produktivität waren sofort spürbar.<br />
„Als ich anfing, reinigten<br />
wir mindestens jede Woche,<br />
manchmal sogar täglich. Jetzt<br />
mit LEIBINGER müssen wir das<br />
nicht einmal mehr jeden Monat<br />
machen.” Gary Fogg gibt zu,<br />
dass der Reinigungsplan, nach<br />
dem sie arbeiten, vielleicht sogar<br />
unnötig ist: „Manchmal<br />
denke ich, dass wir die Druckköpfe<br />
nur zum Spaß reinigen.”<br />
Vorteil der Nachhaltigkeit<br />
Neben der Zeitersparnis gab es<br />
noch weitere Vorteile. Zur Reinigung<br />
der Druckköpfe werden<br />
Lösungsmittel benötigt, die die<br />
Umwelt belasten können. Wenn<br />
ein Druckkopf nicht gereinigt<br />
werden muss, verbraucht man<br />
auch nicht so viel Lösungsmittel<br />
– das verbessert die Umweltbilanz<br />
der Fertigung und spart<br />
gleichzeitig Geld.<br />
Gary Fogg weist auch auf den<br />
Umweltvorteil der LEIBINGER<br />
Kartuschen/Flaschen hin: „Sie<br />
sind so konzipiert, dass sie vollständig<br />
entleert werden können.<br />
Das bedeutet also: kein Sondermüll.<br />
Bei Patronen anderer Hersteller<br />
musste ich das restliche<br />
Lösungsmittel und die Tinte in<br />
einen Tank ablassen und jeden<br />
Monat von Spezialisten zur ordnungsgemäßen<br />
Entsorgung abpumpen<br />
lassen. Das kostete Zeit<br />
und Geld.”<br />
Wenn es heiß hergeht …<br />
Brauereien sind oft hektisch,<br />
heiß und feucht, was die Kennzeichnung<br />
für manche Drucker<br />
schwierig macht – aber nicht für<br />
LEIBINGER: „Ich habe Drucker<br />
des Unternehmens gesehen,<br />
die in den schwierigsten Umgebungen,<br />
die man sich vorstellen<br />
kann, perfekt arbeiten, zum Beispiel<br />
über dem Pasteurisierungstrichter,<br />
wo die Luft feucht, heiß<br />
Die Abfüllgeschwindigkeiten und -konditionen<br />
stellen für die LEIBINGER Drucker keine Herausforderung<br />
dar. Auch in extremen Produktionsbedingungen<br />
kennzeichnen die Drucker zuverlässig.<br />
Fotos: Leibinger<br />
und schmutzig ist. Aber sie haben<br />
trotzdem gut funktioniert.”<br />
Ein weiteres Problem stellte die<br />
Kondensation an der Außenseite<br />
der vorgefüllten Flaschen<br />
dar. Dadurch blätterte die von<br />
Gary Fogg verwendete weichpigmentierte<br />
gelbe Tinte ab,<br />
statt auf der Glasoberfläche zu<br />
haften. Tim Robinson schlug<br />
vor, auf hartpigmentiertes Silber<br />
umzusteigen, das besser haften<br />
würde. Er erklärte: „Wenn<br />
man erst einmal eine bestimmte<br />
Tinte eingefüllt hat, lassen sich<br />
manche Drucker nicht mehr so<br />
einfach umstellen. Man muss<br />
die Düsen und die Oszillatoren<br />
austauschen, und das würden<br />
wir nie empfehlen. Drucker von<br />
LEIBINGER kann man einfach<br />
ausspülen und mit einer anderen<br />
Tinte neu starten.”<br />
Das Ergebnis:<br />
Schwerpunkt auf Qualität<br />
Die Beziehung zwischen Gary<br />
Fogg und Tim Robinson ist<br />
typisch für die persönliche, lokale<br />
Unterstützung der Kunden in<br />
aller Welt durch das LEIBINGER<br />
Partnernetzwerk. Das Unternehmen<br />
arbeitet eng mit regionalen<br />
Partnern zusammen, die<br />
nicht nur kompetent, sondern<br />
auch sehr reaktionsschnell sind<br />
und in der Regel kurzfristig vor<br />
Ort sein können, um in jeder<br />
Situation zu beraten.<br />
Four Peaks und LEIBINGER<br />
sind gute Partner, denn beide<br />
Unternehmen sind der Meinung,<br />
dass Erfolg durch Qualität<br />
entsteht, ein Punkt, den Gary<br />
Fogg treffend so zusammenfasst:<br />
„Letztendlich ist es unsere<br />
Aufgabe, gutes Bier zu brauen<br />
und es an durstige Kunden<br />
zu bringen. Das Drucken von<br />
Codes sollte genauso einfach<br />
sein. Wir brauchen lediglich lesbare<br />
und wiederholbare Kennzeichnung<br />
ohne Ausfallzeiten.<br />
Mehr nicht. Genau das haben<br />
wir seit Jahren mit LEIBINGER.”<br />
Darauf lasst uns anstoßen. <br />
Druckkopf im Einsatz bei der Bedruckung.<br />
Zuverlässigige Kennzeichnung auf Glasflaschen.<br />
Drucker Jet 2 neo erfolgreich im Einsatz.<br />
Mehr Informationen<br />
www.leibinger-group.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 27
IM FOKUS | Lagertechnik<br />
„ZUKUNFTSSICHER, HOCHVERFÜGBAR UND WIRTSCHAFTLICH ERWEITERBAR“<br />
Lagerlogistik der Molkereigenossenschaft<br />
Südtirols<br />
Aus den 1962 gegründeten Vereinigten Sennereien Vinschgau wurde die größte<br />
Molkereigenossenschaft Südtirols. 2013 entstand aus der Fusion der beiden Basis-<br />
Genossenschaften Mila und Senni die „Bergmilch Südtirol“ mit 470 Mitarbeitern<br />
und 2.200 Bergbauern, die zugleich Lieferanten und Eigentümer sind: eine<br />
Erfolgsgeschichte, die weitergeschrieben wird.<br />
28 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
I<br />
n den beiden Werken Bozen<br />
und Bruneck entstehen heute<br />
rund 140 Produkte für Trentino-<br />
Südtirol, Italien und weltweit. Am<br />
Standort Bozen werden sie seit 1992<br />
in einem automatischen Lagersystem<br />
von Westfalia <strong>Technologie</strong>s GmbH<br />
& Co. KG gelagert. Die seit 2022<br />
geplante und ab Dezember 2023<br />
umgesetzte Modernisierung ist die<br />
größte der Westfalia-Geschichte.<br />
Der aktuellen Modernisierung und<br />
Erweiterung, die bis <strong>2025</strong> geplant ist,<br />
könnten weitere Maßnahmen folgen.<br />
Am Standort Bozen erweiterte Mila –<br />
Bergmilch Südtirol bereits 2020 seine<br />
Produktion, 2023 und 2024 dann<br />
die Kommissionierung und den Versand<br />
um zwei Gebäudekomplexe.<br />
Westfalia hat seine kompakten<br />
automatischen Satellitenlager ® an<br />
die Verarbeitung von jährlich mehr<br />
als 200.000 Tonnen Milch angebunden.<br />
Durch die Modernisierung und<br />
Erweiterung wurde die Leistung und<br />
Betriebssicherheit erhöht. Das alles<br />
„unter beengten Platzverhältnissen<br />
und inklusive der Integration in die<br />
Bestandsanlage. Die Realisierung erfolgt<br />
über mehrere Bauabschnitte<br />
im laufenden Betrieb“, erklärt René<br />
Findling, Vertriebsleiter Modernisierung<br />
bei Westfalia. Das Lagersystem<br />
läuft fünfeinhalb Tage pro Woche<br />
rund um die Uhr, entlastet das<br />
Personal und gleicht einen möglichen<br />
Fachkräftemangel aus.<br />
Erdbebensichere Regalanlagen<br />
für höhere Maximallast<br />
Im Frischelager steigt nun die nötige<br />
Maximallast von 800 kg auf 1.000 kg<br />
pro Ladeeinheit Für die Auflastung<br />
verstärkte das Westfalia-Team die<br />
Regalanlage mit neuen Stützen und<br />
machte die Anlage mit stirnseitigen<br />
Jochen erdbebensicher.<br />
Die bisherigen Gefälle-Pickbahnen in<br />
der unteren Ebene wurden zu mehrfachtiefen<br />
Lagerkanälen für circa 240<br />
zusätz liche Stellplätze. Dort installierte<br />
das Team Satelliten ® -Schienen<br />
und Reflektoren für die Fachfeinpositionierung.<br />
Damit erhöht sich die Lagerkapazität<br />
im Frischelager auf rund<br />
4.140 Stellplätze. Die Ladeeinheiten<br />
im System sind 35 kg bis ca. 1.000 kg<br />
schwer und 1,6 Meter hoch. Die Dreifachunterstützung<br />
aller Schienenprofile<br />
senkt den Palettenverschleiß.<br />
Abb. oben:<br />
Start für die bislang umfangreichste Modernisierung<br />
der Westfalia-Geschichte: Das Hochregallager im<br />
Frischelager hat neue Stützen und erdbebensichere<br />
Joche erhalten.<br />
Abb. links:<br />
Der geteilte Ketten-Satellit und die Dreifachunterstützung<br />
in den Lagerkanälen schonen Waren und Paletten<br />
und sorgen für hohe Systemverfügbarkeit.<br />
Fotos: Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
Tausch gegen sparsamere<br />
Einmast-Regalbediengeräte<br />
Bislang waren drei rund 16 Meter<br />
hohe Zweimast-RBG mit Lastaufnahmemittel<br />
Ketten-Satellit ® im Einsatz:<br />
zwei im bei 2 °C betriebenen Kühllager<br />
mit zuvor circa 3.900 Stellplätzen<br />
für Euro-, Kunststoff- und Einwegpaletten,<br />
eines im auf einer Zwischenebene<br />
angrenzenden Normaltemperaturlager<br />
für H-Milch mit 1.056 Palettenstellplätzen.<br />
Das Frische lager,<br />
auf dem der Schwerpunkt der aktuellen<br />
Modernisierung und Erweiterung<br />
liegt, ist rund 44 Meter lang,<br />
ungefähr 23 Meter breit und beherbergt<br />
bei einer Höhe von circa<br />
17 Metern jeweils 8 Ebenen mit<br />
bis zu vierfachtiefen Lagerkanälen.<br />
René Findling: „Eine reine Moder-
IM FOKUS | Lagertechnik<br />
nisierung der beiden rund 30 Jahre<br />
alten RBG im Kühllager war für die<br />
neuen Anforderungen nicht wirtschaftlich<br />
und zeitgemäß. Daher<br />
haben wir sie gegen zwei moderne<br />
Einmast-RBG ersetzt.“ Diese sind<br />
leichter, für geringe Bodenlasten in<br />
Bestandshallen perfekt und sparsamer,<br />
auch durch aktuelle Antriebe<br />
und Steuerungen. Sie erreichten<br />
ohne Schwerlasttransporte ihr Ziel.<br />
Ein kompaktes Fahrwerk mit reduzierten<br />
Überfahrwegen und mit<br />
einem unteren Anfahrmaß von<br />
1.000 mm sowie eine seitlich versetzte<br />
obere Führungsschiene für<br />
ein optimales oberes Anfahrmaß<br />
und Überhub maximieren den Lagerplatz.<br />
Das untere Anfahrmaß ist bedingt<br />
durch das Bestandslager: Möglich<br />
ist bei den Einmast-RBG aber ein<br />
minimales Anfahrmaß von 450 mm.<br />
Die RBG lassen sich modular ausrüsten.<br />
Bei Mila sind schnelle, geteilte<br />
Ketten-Satelliten ® für die Dreifach-Schienen<br />
im Einsatz. Sie lagern<br />
materialschonend stündlich 65 Paletten<br />
im Doppelspiel und 62 Paletten<br />
im Einzelspiel. Ware und Paletten<br />
bleiben unbeschädigt und das<br />
System hochverfügbar.<br />
Die neuen Ein- und Ausschleusstellen<br />
sind für die optimale<br />
Streckeneffizienz der RBG mittig<br />
in den Lagergassen angeordnet.<br />
Die RBG lagern auf einzelnen Fahrten<br />
zugleich ein, um und aus. Die<br />
Fördertechnik kann Waren nun zwischen<br />
den RBG umlagern.<br />
Fördertechnik bindet RBG und<br />
Kommissionierung an<br />
„Vor der Modernisierung haben Arbeitskräfte<br />
Konfektionierung, Lager<br />
und Kommissionierung manuell verbunden,<br />
diese fehlen nun zum Teil.<br />
Außerdem ist die Arbeitssicherheit in<br />
dem verwinkelten Lager nur schwierig<br />
umzusetzen“, erklärt Elina<br />
Stansky, Projekt- und Inbetriebsetzungsmanagerin<br />
bei Westfalia.<br />
Eine 45,6 Meter lange Rollenfördererbahn<br />
wurde in der ersten Ebene<br />
zwischen den beiden Lagergassen<br />
des Frischelagers durch den Mittelblock<br />
gezogen. Sie transportiert<br />
Ladeeinheiten von der per manueller<br />
Aufgabe angebundenen Produktion<br />
ins Lager und in die neuen<br />
Versandhallen. Ebenfalls in Betrieb<br />
genommen wurden zwei neue,<br />
insgesamt 20 Meter lange seitliche<br />
Auslagerbahnen zwischen Kühllager<br />
und neuen Kommissionierhallen.<br />
Weitere Auslagerbahnen<br />
in die Versandzone sind geplant.<br />
Elina Stansky: „Die Mila-Produktionsstätte<br />
ist durch den begrenzten<br />
Platz historisch in die Höhe gewachsen.<br />
Wir müssen also verschiedene<br />
Ebenen anbinden – ein<br />
logischer Schritt ist daher, mit zusätzlichen<br />
Vertikalumsetzern zu arbeiten.“<br />
Mindestens ein neuer Vertikalumsetzer<br />
soll die Kommissionierung<br />
auf eine Zwischenebene<br />
erweitern. Außerdem wird der in die<br />
Jahre gekommene Vertikalumsetzer<br />
zum H-Milchlager gegen einen neuen<br />
ausgetauscht. Dieser wird durch<br />
weitere Fördertechnik ergänzt: die<br />
Anbindung an das H-Milchlager, ein<br />
neuer Aufgabeförderer und Staubahnen<br />
für mehr Streckeneffizienz<br />
in der vielbefahrenen Versandzone.<br />
Das RBG und die Materialflussteuerung<br />
im H-Milchlager wurden<br />
bereits 2015 modernisiert. Perspektivisch<br />
ist auch die Erweiterung<br />
des aktuell 20 Meter langen, rund<br />
16 Meter breiten und 10 Meter hohen<br />
automatischen H-Milchlagers<br />
sowie die weitere Automatisierung<br />
der Produktionsanbindung durch<br />
zusätzliche Fördertechnik geplant.<br />
Die jetzt erneuerte Konturenund<br />
Gewichtserfassung an allen<br />
Wareneingangs-Schnittstellen zu<br />
den Hochregallagern gewährleistet<br />
den störungsfreien und sicheren Betrieb<br />
des per Siemens-SPS gesteuerten<br />
Systems.<br />
Neue IT-Landschaft mit<br />
Warehouse Execution System<br />
„Mila – Bergmilch Südtirol hatte als<br />
langjähriger Westfalia-Kunde seit<br />
1994 alle vier Generationen unserer<br />
Software im Einsatz, angefangen<br />
mit einem einfachen Lagerverwaltungssystem“,<br />
erklärt Christian<br />
Goltermann, Vertriebsleiter Software<br />
& IT. „Heute ist Savanna.NET ®<br />
zum Warehouse Execution System<br />
gewachsen, das Lagerverwaltung<br />
und Materialflusssteuerung vereint.<br />
Nach den Savanna ® -Upgrades auf<br />
Version 2.15 haben wir parallel zu<br />
den Bauabschnitten funktionale Erweiterungen<br />
implementiert.“<br />
Dazu gehören die Verwaltung<br />
von Stellplätzen, Bestand und<br />
Lager, die Materialflusssteuerung,<br />
die Kopplung mit dem ERP- System<br />
SAP und die Bestandsbuchung<br />
über mobile Datenendgeräte (MDE)<br />
auf der responsiven Savanna ® -<br />
Bedienoberfläche Savanna ® Cross-<br />
Client. „Wir haben den Funktionsumfang<br />
um manuelle Lagerplätze<br />
in der neuen Kommissionierung, um<br />
die automatische Nachversorgung<br />
aus dem Hochregallager und um<br />
die Stellplatzverwaltung der beiden<br />
Kommissionierzonen mittels mobilen<br />
Terminals erweitert.“ Einlagerund<br />
Auslagerlogik reduzieren Umlagerungen<br />
und schöpfen die Lagerkapazität<br />
optimal aus.<br />
Die Scannerkommunikation hat<br />
das IT-Team von einer seriellen Verbindung<br />
auf eine TCP/IP-Netzwerkverbindung<br />
umgestellt, die Schnittstellen<br />
zu den neuen RBG und<br />
Noch werden die Waren aus<br />
der Produktion manuell aufgegeben,<br />
perspektivisch geplant<br />
ist aber die vollautomatische<br />
Anbindung an Lager<br />
und Kommissionierung.<br />
In der ehemaligen Kommissionierzone<br />
machen Pick-<br />
Bahnen Lagerkanälen Platz.<br />
Dort hat das Westfalia-Team<br />
neue SAT-Schienen für das<br />
Lastaufnahmemittel Satellit ®<br />
inklusiver neuer Reflektoren<br />
für die Fachfeinpositionierung<br />
installiert.<br />
Fotos: Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 29
IM FOKUS | Lagertechnik<br />
die erweiterte Fördertechnik softwareseitig<br />
implementiert. Ein Microsoft<br />
SQL Server ist als zentrale Datenbank<br />
eingerichtet. Die Hardware<br />
stellte Mila – Bergmilch Südtirol.<br />
Moderne Antriebe,<br />
Steuerungen und<br />
Sicherheitstechnik<br />
Antriebs-, Steuerungs- und Sicherheitstechnik<br />
wurden innerhalb kürzester<br />
Zeit ausgetauscht und umgebaut:<br />
moderne Umrichter der Marke<br />
SEW Movi C, aktuelle Steuerungstechnik<br />
von Siemens im TIA-Portal<br />
(Totally Integrated Automation Portal)<br />
inklusive Safety Integrated-Laser-Entfernungsmessung<br />
und Kamerasystem<br />
für die Fachfeinpositionierung<br />
sowie aktuelle Bedienpanels<br />
für eine verbesserte manuelle Bedingung<br />
des Systems auch außerhalb<br />
des Sicherheitsbereiches.<br />
„Durch die neue Antriebstechnik<br />
können die zulässigen Geschwindigkeiten<br />
und Endlagen sicher und wartungsfrei<br />
per Safety-SPS überwacht<br />
werden“, erläutert Martin Hessler,<br />
Bereichsleiter Automatisierungstechnik<br />
bei Westfalia. „Die Daten werden<br />
per Ethernet und Profinet über Datenlichtschranken<br />
an die RBG übermittelt.<br />
Nun sind Ferndiagnose und<br />
Fernwartung möglich. Die weitere<br />
Anbindung der Produktion ist schon<br />
vorbereitet.“ Durch die Integration<br />
neuer Kamerasysteme auf den RBGs<br />
ist zudem eine Ferndiagnose im Störungsfall<br />
möglich, ohne in die jeweilige<br />
Regalgasse gehen zu müssen.<br />
Flexible Logistikplanung mit<br />
Teilabschnitten<br />
Die Produktion lief ununterbrochen,<br />
indem einzelne Lagerblöcke außer<br />
Betrieb gesetzt und ein RBG ausgetauscht<br />
wurde, während das zweite<br />
RBG übernahm. Noch während der<br />
ersten Bauabschnitte wurden weitere<br />
durchgeplant und Materialflüsse<br />
planerisch angepasst, so René Findling:<br />
„Wir haben die Produktionsanbindung<br />
anfangs aus dem Pflichtenheft<br />
herausgenommen, um unserem<br />
Kunden mehr Bedenkzeit zur verschaffen.<br />
Durch unser breites Portfolio<br />
und die individualisierbare Lösung<br />
können wir unsere Intralogistik diesem<br />
historisch gewachsenen Lager<br />
perfekt anpassen und haben dank<br />
aktueller Komponenten auch die<br />
Ersatzteilbeschaffung erleichtert.“<br />
„Ziel war es, die Erweiterung der<br />
Produktion auch aufseiten der Intralogistik<br />
abzubilden“, sagt Thomas<br />
In der modernisierten Lagergasse des Frischelagers gut zu erkennen sind die mittig angeordneten Ein- und Ausschleusstellen.<br />
Foto: Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
Projektdaten<br />
Projekt<br />
Betreiber<br />
Branche<br />
Lagerstandort<br />
Leistung Westfalia<br />
<strong>Technologie</strong>s GmbH<br />
Im Einzelnen<br />
Modernisierung und Erweiterung des automatischen<br />
Lagersystems für höhere Lasten, Anbindung an neue<br />
Kommissionierhallen, die Versandzone sowie vollautomatische<br />
Anbindung an die Produktion (geplant)<br />
Mila – Bergmilch Südtirol Gen.u.landw.Ges.<br />
Molkerei<br />
Bozen (Italien)<br />
Bernhart, technischer Direktor von<br />
Mila – Bergmilch Südtirol. „Mit unserem<br />
langjährigen Partner Westfalia<br />
<strong>Technologie</strong>s haben wir das<br />
automatische Lagersystem sowohl<br />
softwareseitig als auch anlagenseitig<br />
auf den aktuellen technologischen<br />
Stand gebracht.“<br />
„Das Lager hat mehr Kapazität und<br />
eine höhere Maximallast. Ladeeinheiten<br />
müssen jetzt nicht mehr<br />
per Stapler durch die Verladezone<br />
Modernisierung und Erweiterung eines bestehenden<br />
Satellitenlagers und Anbindung des Lagersystems an<br />
Produktion, Konfektionierung, Kommissionierung<br />
und Versand im laufenden Betrieb.<br />
• Auflastung der Regalanlage inklusive Erdbebensicherung<br />
• Planung, Beschaffung, Konstruktion, Fertigung,<br />
Montage und Inbetriebnahme der benötigten<br />
mechanischen und elektrischen Komponenten<br />
• Austausch zweier Westfalia-Zweimast-RBG gegen<br />
moderne Einmast-RBG<br />
• Anbindung an Produktion, Konfektionierung,<br />
Kommissionierung und Versandzone mit umfangreicher<br />
Fördertechnik, darunter eine zentrale<br />
Rollenförderbahn, zwei Auslagerbahnen und mehrere<br />
Vertikalumsetzer<br />
• erneuerte Konturen- und Gewichtserfassung an<br />
allen Wareneingangs-Schnittstellen<br />
• Umstellung der Scannerkommunikation auf<br />
TCP/IP-Netzwerkverbindung<br />
• Umstellung auf wartungsfreie Überwachung per<br />
Safety-SPS und verbesserte Ferndiagnose durch<br />
Kamerasysteme auf den RBG<br />
• Termin und Ablaufplanung in enger Abstimmung<br />
mit dem Kunden<br />
• Planung und Realisierung mehrerer Bauabschnitte<br />
im laufenden Betrieb<br />
30 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Lagertechnik<br />
transportiert werden“, so Thomas<br />
Bernhart zu den Vorteilen der Modernisierung<br />
und Erweiterung. „Die<br />
neue Fördertechnik transportiert<br />
die Waren automatisch zwischen<br />
Produktion, Lager, unseren neuen<br />
Kommissionierhallen und der Versandzone.<br />
Dank Savanna ® kommissionieren<br />
wir in den neuen Kommissionierzonen<br />
per Handheld und geben<br />
dezentral Anweisungen an das<br />
System. Durch die aktuellen Komponenten<br />
haben wir Ersatzteilsicherheit<br />
für die nächsten 15 Jahre.“<br />
Die wichtigsten Ziele der<br />
Modernisierung<br />
• Modernisierung des Satellitenlagers<br />
für höhere Maximallast,<br />
Kapazität und Leistung sowie<br />
höhere Betriebssicherheit auf<br />
einer stark zugeschnittenen<br />
Grundfläche.<br />
• Erweiterung der Fördertechnik und<br />
Anbindung des Lagersystems an<br />
die Versandzone, zwei neue Kommissionierhallen<br />
und mehrere Produktions-<br />
und Lagerebenen durch<br />
zusätzliche Vertikalumsetzer.<br />
Daten und Fakten<br />
Baujahr 1992<br />
Modernisierungszeitraum Dezember 2023 - <strong>2025</strong><br />
Lagertyp<br />
Lagertemperatur<br />
Mehrfachtief<br />
2 °C, Normaltemperatur<br />
Lagerabmessungen Kühllager 44 × 23 × 17 Meter (L x B x H)<br />
Regalstellplätze Kühllager 4.140<br />
Lagerabmessungen Normaltemperatur-Lager<br />
(H-Milch)<br />
Regalstellplätze<br />
Normaltemperaturlager<br />
Ladehilfsmittel<br />
Regalbediengeräte<br />
20 x 16 x 10 Meter (L x B x H)<br />
1.056<br />
Europalette, Kunststoffpaletten und<br />
Einwegpaletten<br />
3 (davon 2 modernisiert)<br />
Lastaufnahmemittel Ketten-Satellit ®<br />
Fördertechnik<br />
Warehouse Execution System<br />
Ein- und Ausschleusstränge sind per Drehtisch an die zentrale Rollenförderbahn angebunden. Foto: Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
Die wichtigsten Ergebnisse<br />
der Modernisierung und<br />
Erweiterung<br />
• Sicherer, zuverlässiger und effizienter<br />
Weiterbetrieb und Wachstum<br />
des Produktions- und<br />
Logistik standorts Bozen<br />
• Sicherstellung der Ersatzteilverfügbarkeit<br />
• Höherer Instandhaltungskomfort<br />
und Anlagenverfügbarkeit durch<br />
Safety-SPS, verbesserte Ferndiagnose<br />
und Fernwartung<br />
• Entlastung des Personals und bei<br />
Fachkräftesuche<br />
• Bestandsbuchung per Mobiler<br />
Datenerfassung<br />
• Neuester technologischer Stand<br />
der Lagertechnik, Fördertechnik,<br />
des Warehouse Execution<br />
Rollenförderer, Aufgabeförderer,<br />
Vertikalumsetzer, Drehtische, Staubahnen<br />
Savanna.NET ® mit Savanna CrossClient für<br />
MDE<br />
Systems, der Sensorik, Antriebe<br />
und Steuerung.<br />
• Anlagenverfügbarkeit für weitere<br />
10 bis 15 Jahre sichergestellt<br />
„Zukunftssicher,<br />
hochverfügbar und<br />
wirtschaftlich erweiterbar“<br />
„Der erste wichtige Modernisierungs-<br />
und Erweiterungsschritt ist<br />
damit geschafft, weitere sollen folgen:<br />
Perspektivisch wollen wir die<br />
Produktion vollautomatisch anbinden,<br />
durch einige Vertikalumsetzer<br />
die gesamte Höhe des Standorts<br />
optimal ausnutzen und auch das<br />
H-Milchlager lager- und fördertechnisch<br />
erweitern und modernisieren.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass auch<br />
das in enger Kooperation gut gelingen<br />
wird.<br />
Dass dies alles reibungslos auf<br />
engstem Raum und im laufenden<br />
Betrieb innerhalb weniger Monate<br />
realisiert werden konnte, bestätigt<br />
uns in der strategischen Partnerschaft<br />
mit Westfalia. Das System<br />
hält, was unser Partner versprochen<br />
hat: Es ist zukunftssicher, hochverfügbar<br />
und bei Bedarf Schritt für<br />
Schritt wirtschaftlich erweiterbar.“<br />
„Optimal dabei ist, dass wir mit<br />
Westfalia genug Flexibilität und Planungsspielräume<br />
haben, um die betriebsinterne<br />
Logistik dynamisch<br />
sehr fein auf unsere Prozesse abzustimmen,<br />
während sich der erste<br />
Teil des erweiterten automatischen<br />
Lager- und Fördersystems bereits<br />
in der Praxis bewährt. Wir können<br />
Westfalia absolut weiterempfehlen“,<br />
sagt Thomas Bernhart.<br />
Mehr Informationen<br />
www.westfaliaeurope.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 31
IM FOKUS | Hygienetechnik<br />
ECA-TECHNOLOGIE BEWÄHRT SICH SEIT ÜBER 16 JAHREN<br />
Einsatz innovativer Technik bei<br />
der Randegger Ottilien-Quelle<br />
Der Mineralwasser-Produzent Randegger Ottilien-Quelle GmbH hält die Hygiene<br />
an seiner Produktions- und Abfüllanlage mit dem pH-neutralen, hochwirksamen<br />
Desinfektionsmittel Innowatech Anolyte ® auf höchstem Niveau – und das bereits seit<br />
16 Jahren. Ein Erfahrungsbericht aus Gottmadingen, einer der südlichsten Ecken von<br />
Deutschland, direkt an der Schweizer Grenze.<br />
Bereits seit 16 Jahren setzt die<br />
Randegger Ottilien- Quelle<br />
auf die <strong>Technologie</strong> von<br />
Innowatech. Der Mineralwasserproduzent<br />
vom Bodensee hat mittlerweile<br />
sämtliche der früher zugekauften<br />
Desinfektionsmittel durch<br />
Innowatech Anolyte ® ersetzt: „Für<br />
uns gibt’s nichts Besseres“, sagt<br />
Getränkebetriebsmeister Christoph<br />
Fleischmann. „Es ist erstaunlich,<br />
wie man mit einfachen Mitteln (nur<br />
mit Wasser, Salz, Strom) ein zuverlässiges,<br />
hochwirksames Desinfektionsmittel<br />
erzeugen kann. Unsere<br />
mikrobiologischen Ergebnisse sind<br />
top, unsere Betriebshygiene hoch.“<br />
Die Anlage funktioniere reibungslos<br />
und zuverlässig. „Was das<br />
angeht, muss ich mir keine Sorgen<br />
machen,“ fügt FLeischmann hinzu.<br />
CO 2<br />
-neutrale Produktion –<br />
einmalig in der Branche<br />
Die Brüder Clemens und Christoph<br />
Fleischmann führen den Familienbetrieb<br />
in vierter Generation. Das 1892<br />
gegründete Unternehmen beschäftigt<br />
25 fest angestellte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und liegt im<br />
Gottmadinger Ortsteil Randegg, unweit<br />
der Grenze zur Schweiz. Die<br />
Randegger Ottilien-Quelle produziert<br />
22 Mio. Füllungen pro Jahr<br />
(20.000 Flaschen /Stunde Abfüllleistung).<br />
Zum Sortiment gehören neben<br />
Mineralwasser diverse Schorle-<br />
Varia tionen, Limonaden (darunter<br />
eine eigene Kola- Marke), zuckerreduzierte,<br />
kalorienarme Vitamin drinks<br />
und ein isotonischer Durstlöscher.<br />
Die Brüder haben sich in der Bodensee-Region<br />
und darüber hinaus<br />
einen Namen gemacht und in<br />
Blick in die Produktion. Fotos: Randegger<br />
der Mineralwasser-Branche Umweltstandards<br />
gesetzt. Ihr Engagement<br />
wurde bereits 2006 mit dem Agenda-Preis<br />
der Stadt Singen und dem<br />
Tuttlinger Aesculap-Umwelt-Preis belohnt.<br />
Mittlerweile ist die Randegger<br />
Ottilien- Quelle in Punkto Nachhaltigkeit<br />
ein bundesweit führendes Unternehmen.<br />
Sie ist das einzige Unternehmen<br />
der Mineralbrunnenbranche<br />
mit einer komplett CO 2<br />
-neutralen<br />
Produktion und das erste, das Gemeinwohlökonomie-zertifiziert<br />
ist.<br />
Zu einer Zeit, als noch keiner von<br />
Energiewende sprach, haben die<br />
Fleischmann-Brüder für ihren Betrieb<br />
eine programmatische Energiewende<br />
ausgerufen: 2006 haben<br />
sie eine 700 kwH-Holzpellet anlage<br />
zur Warmwasserproduk tion installiert.<br />
2009 haben sie eine Zwei-<br />
Megawatt-Hackschnitzel-Anlage in<br />
Betrieb genommen, die Energie liefert<br />
für die Flaschenreinigung, das<br />
Die Randegger Ottilien-Quelle GmbH in Gottmadingen<br />
am Bodensee hat bereits 2006 für den Betrieb<br />
die Energiewende ausgerufen. Flächendeckende Photovoltaik<br />
ist lediglich ein Baustein. Solarthermie, Holzpellet-<br />
und Hackschnitzel-Anlagen sorgen dafür, dass<br />
so viel Energie produziert wird, dass im Dorf 180 Gebäude<br />
beheizt werden können.<br />
32 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Hygienetechnik<br />
Betriebsgebäude heizt und zudem<br />
180 Gebäude im Dorf mit Wärme<br />
versorgt. 2018 wurde auf einer Fläche<br />
von 2.400 m 2 eine Solarthermieanlage<br />
auf dem Grundstück des Seniorchefs<br />
Dieter Fleischmann eröffnet.<br />
Hier wird mit der Kraft der Sonne zusätzliches<br />
heißes Wasser produziert.<br />
Die Photovoltaikanlagen auf den<br />
Dächern liefern insgesamt 638 Kilowatt<br />
Strom; bei Bedarf wird Energie<br />
des regionalen Windparks zugekauft.<br />
denstellend. Christoph Fleischmann<br />
kennt sich in der Branche aus, er<br />
pflegt Kontakte und weiß notfalls,<br />
wen er ansprechen und um Rat fragen<br />
kann. „Wir sind durch eine<br />
Empfehlung auf Innowatech aufmerksam<br />
geworden. Der Kollege hat<br />
damals gesagt: ‚Christoph, wenn du<br />
mikro biologisch Probleme hast mit<br />
deiner neuen Anlage, dann solltest<br />
du dir das System von Innowatech<br />
einmal anschauen.‘“<br />
kommen, müssen keine besonderen<br />
Anforderungen wie Absaugung<br />
oder Belüftung an den Aufstellungsort<br />
gestellt werden. Die Anlage steht<br />
mitten in der Abfüllhalle, unmittelbar<br />
da, wo sie gebraucht wird.<br />
Für Christoph Fleischmann liegen<br />
die Vorteile auf der Hand: Die mikrobiologischen<br />
Ergebnisse sind hervorragend.<br />
Die Handhabung ist einfach.<br />
Es gibt keine Probleme mit Korrosion.<br />
Die Herstellung ist günstig: Pro<br />
1.000 Liter Desinfektionswirkstoff<br />
sind nur 5 Euro fällig. „Mit 1.000<br />
Litern versorgen wir über mehrere<br />
Tage hinweg alle Desi-Anlagen“,<br />
sagt Fleischmann.<br />
Konsequenter Verzicht auf<br />
PET und Plastik<br />
Eine Besonderheit: Randegger verzichtet<br />
konsequent auf die Abfüllung<br />
von PET-Flaschen („Kommt mir<br />
nichts ins Haus, “ so Fleischmann)<br />
und setzt stattdessen ausschließlich<br />
auf Mehrweg-Glasflaschen. Der<br />
Vertrieb und die Auslieferung erfolgt<br />
größtenteils über die eigene<br />
Logistik und beschränkt sich – gemäß<br />
der Unternehmensphilosophie<br />
von Regionalität und Nachhaltigkeit<br />
– auf ein Liefergebiet im Umkreis<br />
von 60 Kilometer.<br />
Techniker Christoph Fleischmann<br />
sagt: „Wir tun das nicht, weil wir irgendwie<br />
grün angehaucht wären.<br />
Wir tun es aus Überzeugung. Weil<br />
es wirtschaftlich sinnvoll ist, effektiv<br />
Energie spart und Kosten senkt.“<br />
Mikrobiologische Probleme<br />
gelöst dank Anolyte<br />
2008 stand eine wichtige Entscheidung<br />
über die Hygiene im Betrieb<br />
an. Christoph Fleischmann<br />
entschied sich damals gegen eine<br />
Chlordioxid-Anlage. Wer eine solche<br />
Anlage betreibt, muss Gefahrstoffe<br />
wie Salzsäure und Natriumchlorit<br />
auf dem Betriebsgelände lagern.<br />
„Wir waren skeptisch“, sagt<br />
Fleischmann, „uns wurde damals<br />
aber auch davon abgeraten.“ Der<br />
Versuch, Peressigsäure zur Desinfektion<br />
einzusetzen, verlief nicht zufrie-<br />
Foto: Randegger<br />
Die Firmenchefs Clemens Fleischmann (li) und Christoph Fleischmann (re) mit Seniorchef Dieter Fleischmann.<br />
Innowatech arbeitet mit Membranzellen-Elektrolyse:<br />
Aus Wasser,<br />
Kochsalz und Strom wird in- situ<br />
das pH-neutrale Desinfektionsmittel<br />
Innowatech Anolyte ® produziert.<br />
Durch den geringen Salzanteil<br />
(< 1 %) und durch Anlegen einer geringen<br />
Spannung an Anode und Kathode<br />
bleiben die Betriebskosten der<br />
Anolyte-Produktion sehr gering.<br />
Die Randegger Ottilien-Quelle<br />
schaffte sich 2008 eine Innowatechdecontron-Anlage<br />
an und nutzte<br />
das Anolyte zunächst zur Desinfektion<br />
im Rinser. Im selben Jahr installierte<br />
Innowatech am Flaschenfüller<br />
ein HyClean-Sprühsystem, das durch<br />
permanentes Besprühen von Flaschensternen,<br />
Füllventilen, Verschließern<br />
und Transportbändern für einwandfreie<br />
Hygiene im Füller sorgt.<br />
Seit 2010 werden neben der Desinfektion<br />
über die CIP-Anlage das<br />
gesamte Betriebswasser mit Anolyte<br />
behandelt. Hinzu kamen noch die<br />
Kaltwasserzone sowie die Kopfraumdesinfektion<br />
in der Flaschenwaschmaschine.<br />
Und auch in der<br />
Frischwassernachspeisung des Kastenwäschers<br />
sorgt Anolyte für mikrobiologische<br />
Sicherheit.<br />
Um den stetig steigenden Bedarf<br />
an Wirkstoff zu decken, entschied<br />
sich Randegger 2016 für die Anschaffung<br />
einer leistungsstärkeren<br />
Innowatech-Aquadron ® -Anlage. Da<br />
keinerlei Gefahrstoffe zum Einsatz<br />
Verzicht auf Gefahrstoffe<br />
= höhere Arbeitssicherheit<br />
Der Betrieb muss keine Gefahrenstoffe<br />
auf dem Betriebsgelände lagern<br />
und keine teure Chemie nachkaufen.<br />
16 Jahre ohne Gefahrstoffe<br />
bedeutet auch, dass sich für die Mitarbeitenden<br />
die Gefahr von Arbeitsunfällen<br />
erheblich verringert hat.<br />
Die Innowatech-Anlage braucht<br />
neben Strom und Wasser lediglich<br />
handelsübliche Salztabletten; diese<br />
Salztabletten haben Lebensmittelqualität<br />
und können auf Vorrat eingekauft<br />
und gelagert werden.<br />
„Diese Philosophie passt zu uns“,<br />
sagt Christoph Fleischmann. „Es<br />
war eine gute und richtige Entscheidung.“<br />
Auch mit dem Kundenservice<br />
ist Fleischmann zufrieden: „Wenn es<br />
mal irgendwo klemmt, ist die Sache<br />
schnell per Telefon geklärt – oder ein<br />
Servicetechniker schnell bei uns.“<br />
Gleichwohl, zu optimieren gibt<br />
es immer etwas. Aktuell diskutiert<br />
Christoph Fleischmann mit Innowatech-Getränkespezialist<br />
Christian<br />
Creuzberger die Heißwassersterilisation<br />
im Füller zu reduzieren und<br />
durch Anolyte zu ersetzen. Creuzberger:<br />
„Wer weniger Wasser aufheizen<br />
muss, spart Energie und<br />
schont Material.“ Andere Kunden,<br />
sagt Creuzberger, setzten bereits auf<br />
diese effektive nachhaltige Lösung.<br />
Nebenprodukte wie Chlorat<br />
unter der Nachweisgrenze<br />
Die just-in-time Produktion von<br />
Anolyte sorgt dafür, dass sich nur<br />
in geringem Maße Desinfektionsnebenprodukte<br />
bilden. Chlorat zum<br />
Beispiel, aktuell stark im Fokus der<br />
Überwachungsbehörde, liegt mit<br />
Innowatech Anolyte ® bei der Wasserbehandlung<br />
in der Regel unter<br />
der Nachweisgrenze.<br />
Weiter auf der nächsten Seite.<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 33
IM FOKUS | Mietroboter<br />
Die Innowatech GmbH, bietet<br />
auch innovative Mess- und Steuerungstechnik<br />
für die Anolyte-<br />
Anwendungen an. Das eigens<br />
entwickelte Multi-Mess-Center<br />
(MMC) ist für viele Kunden ein<br />
wichtiges Instrument zur permanenten<br />
Absicherung und Dokumentation<br />
der Desinfektionsprozesse.<br />
Je nach Anwendung<br />
werden freies Chlor, Redox, Leitfähigkeit,<br />
pH-Wert und Temperatur<br />
gemessen, ausgewertet<br />
und zur Steuerung der Anolyte-<br />
Dosierung verwendet. Die einfache<br />
Bedienbarkeit wird von allen<br />
Anwendern gelobt.<br />
In dem seit nunmehr 16 Jahren<br />
währenden Praxisbetrieb haben<br />
sich die Innowatech-Systeme<br />
und der Wirkstoff bewährt. Aus<br />
Sicht der Unternehmer Clemens<br />
und Christoph Fleischmann und<br />
ihrer Mitarbeiter sind die angestrebten<br />
Ziele erreicht worden:<br />
• Effektive Desinfektion von<br />
Trink- und Prozesswasser<br />
• Mikrobiologische einwandfreie<br />
Oberflächen<br />
• Reduzierte Biofilmbildung<br />
und dadurch geringerer<br />
Reinigungsaufwand<br />
• Kein Umgang mit und keine<br />
Lagerung von Gefahrstoffen<br />
• Geringe Betriebskosten,<br />
hohes Einsparpotential<br />
• Hohe Materialverträglichkeit<br />
• Keine Abhängigkeit von<br />
Chemielieferanten<br />
Fazit<br />
Der Einsatz von Innowatech<br />
Anolyte ® lohnt sich mehrfach.<br />
Der Wirkstoff schützt zuverlässig<br />
vor mikrobiologischer Kontamination<br />
und bleibt auch in<br />
großen, weitverzweigten Leitungssystemen<br />
und bei hohen<br />
Temperaturen stabil. Biofilmbildung<br />
wird wirksam verhindert.<br />
Die Herstellung erfolgt dann,<br />
wenn Anolyte benötigt wird,<br />
dies garantiert geringste Nebenproduktbildung.<br />
Auf die Lagerung<br />
und den Umgang von Gefahrstoffen<br />
kann verzichtet werden.<br />
Zu guter Letzt sind die<br />
Betriebskosten der Innowatech-<br />
Anlagentechnik und der Wirkstoffproduktion<br />
sehr gering,<br />
so dass sich die Investition sehr<br />
schnell amortisiert. <br />
Mehr Informationen<br />
www.innowatech.de<br />
RISIKOFREI IN DIE AUTOMATISIERUNG STARTEN<br />
Wenn der Mietroboter zum<br />
Palettieren den Durst löscht<br />
Laut einer repräsentativen Umfrage unter Entscheidern mittelständischer Unternehmen<br />
herrscht in neun von zehn Betrieben Personalmangel. Insbesondere für<br />
körperlich anstrengende und repetitive Tätigkeiten ist es eine große Herausforderung,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die auch bleiben wollen.<br />
So ist die Fluktuation in Bereichen wie der Palettierung von Produkten besonders<br />
hoch. Hier werden schwere Lasten von bis zu 25 Kilogramm von Hand vom<br />
Förderband auf Paletten gehoben. Eine Arbeit, die auch krank machen kann.<br />
Jedes Jahr steigt laut Krankenkassen die Zahl der Fehltage, oft sind chronische<br />
Rückenschmerzen die Ursache. Auch wer durchhalten will, kann irgendwann nicht<br />
mehr. Industrieroboter könnten dieses Problem lösen.<br />
Von OLAF GEHRELS, MITGRÜNDER UND CEO VON COBOWORX<br />
D<br />
och obwohl laut Studie<br />
58 % der befragten<br />
Entscheider den Einsatz<br />
von Industrie- und Servicerobotern<br />
für sinnvoll halten,<br />
werden sie in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen bisher nur<br />
in geringem Umfang eingesetzt.<br />
Das liegt auch daran, dass<br />
sich die Roboterindustrie bisher<br />
auf Großkunden konzentriert<br />
hat und für kleine und mittlere<br />
Unternehmen mit ihren spezifischen<br />
Bedürfnissen im Produktionsprozess<br />
keine adäquaten<br />
Lösungen anbieten konnte.<br />
So war es zunächst auch bei Sirl<br />
Interaktiv Logistik. Das Unternehmen<br />
bietet von mehreren<br />
deutschen Standorten aus weltweit<br />
umfassende Logistikdienstleistungen<br />
an und verfügt über<br />
mehr als 100.000 m² Lagerfläche.<br />
Die Suche nach einer<br />
neuen Palettieranlage, unter<br />
anderem für den Export von<br />
Bier, war anspruchsvoll.<br />
Die Herausforderung<br />
Extremer Termindruck und Flexibilität<br />
in der Exportlogistik erlauben<br />
keinen Stillstand im Produktionsprozess.<br />
In der Logistik zählen Termintreue<br />
und Effizienz. Vor allem<br />
in der Exportlogistik müssen<br />
Lieferzeiten exakt eingehalten<br />
werden, denn Containertrans-<br />
Mobile„Basic Move“-Zelle von coboworx<br />
porte warten nicht. Daher gilt<br />
es, jeden einzelnen Produktionsschritt<br />
zu optimieren und<br />
Ausfälle zu vermeiden.<br />
Foto: coboworx<br />
Anforderungen an die<br />
Automatisierung<br />
Hoher Durchsatz auf kleinstem<br />
Raum: Sirl hatte sehr spezifische<br />
Anforderungen an die neue Palettieranlage:<br />
Kartons mit einem<br />
Gewicht von 18 Kilogramm sollten<br />
mit einem Durchsatz von<br />
400 Einheiten pro Stunde verarbeitet<br />
werden, und das bei<br />
17 verschiedenen Kartonmustern.<br />
Gefragt war also eine Lösung,<br />
die die Palettiermuster<br />
auf Knopfdruck anpasst. Zudem<br />
durfte die Roboterzelle nicht<br />
mehr Platz beanspruchen als<br />
die manuelle Palettierstation,<br />
was die Anforderungen an eine<br />
kompakte Bauweise erhöhte.<br />
Die Lösung<br />
Basic Move, innerhalb von drei<br />
Tagen zu 100 % ausgelastet. Mit<br />
der mobilen „Basic Move“- Zelle<br />
von coboworx, einer Roboterlösung,<br />
die auf nur 6 m² Fläche<br />
arbeitet und keine Lagerkapazitäten<br />
blockiert, fand Sirl Interaktive<br />
Logistik die passende<br />
34 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Mietroboter<br />
Lösung. Die Roboterzelle wurde<br />
während eines geplanten zweitägigen<br />
Produk tionsstillstandes<br />
installiert, wobei auch die Fördertechnik<br />
und die Zuführlogistik<br />
angepasst werden mussten.<br />
Bereits am dritten Tag lief die<br />
Produktion wieder an und erreichte<br />
innerhalb von 24 Stunden<br />
den gewünschten Durchsatz.<br />
Die mobile Zelle wurde parallel<br />
zur Produktion neben dem<br />
Handarbeitsplatz aufgebaut<br />
und dann auf Rollen an den<br />
vorgesehenen Platz geschoben.<br />
Prinzipiell kann die Anlage mit<br />
minimalem Aufwand von zwei<br />
Personen auch an eine andere,<br />
vergleichbare Verpackungsstation<br />
im Werk gefahren werden.<br />
Strom und Druckluft genügen –<br />
und schon ist die Zelle wieder<br />
einsatzbereit.<br />
Konrad Götz, verantwortlich<br />
für Lagerlogistik und Produktion<br />
bei Sirl, erklärt: „Wir haben<br />
für die Anlage nur sechs Quadratmeter<br />
benötigt und mussten<br />
keine weiteren Lagerflächen<br />
einplanen. Für die Sicherheit<br />
sorgt eine Schiebetür, durch<br />
die wir jederzeit Zugang haben,<br />
um Verschmutzungen oder Beschädigungen<br />
direkt beheben<br />
zu können.<br />
Fotos: coboworx<br />
Bonus<br />
Egal in welcher Qualität der<br />
Karton ankommt, die Palettieranlage<br />
kann flexibel darauf eingestellt<br />
werden.<br />
Begeistert zeigt sich Sirl auch<br />
von der Möglichkeit, mit der Palettieranlage<br />
auf die Kartonqualität<br />
reagieren zu können: „Ist<br />
die Kartonqualität gut, läuft die<br />
Anlage mit 100 %, ist sie weniger<br />
gut, kann die Anlage zum<br />
Beispiel auf 80 % eingestellt<br />
werden“, sagt Konrad Götz.<br />
Die Kartons für die Gebinde, die<br />
über die coboworx-Anlage laufen,<br />
werden Sirl vom Kunden<br />
zur Verfügung gestellt. Erfahrene<br />
Logistikprofis wissen, dass<br />
die Qualität der Kartonagen auf<br />
automatisierten Anlagen durchaus<br />
Einfluss auf den reibungslosen<br />
Durchsatz haben kann.<br />
Automatisierung innerhalb<br />
von zwei Wochen – dies ist dank<br />
standardisierter Palettieranlagen<br />
kein Problem. Entscheidend<br />
für Konrad Götz war eine kompakte<br />
Anlage, die aus Standardmodulen<br />
besteht und von den<br />
Mitarbeitenden ohne umfangreiche<br />
Steuerungs- oder Pro-<br />
Mobile„Basic Move“-Zelle von coboworx<br />
grammierkenntnisse bedient<br />
werden kann. Durch den Einsatz<br />
des Roboters konnte der Personalaufwand<br />
an der Palettierstation<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Das Team wird entsprechend<br />
entlastet und kann für andere<br />
Aufgaben eingesetzt werden.<br />
Die Taktzeit der vorgeschalteten<br />
Umpackanlage von acht Sekunden<br />
pro Karton bewältigt der<br />
Roboter mühelos, und die Mitarbeitenden<br />
schätzen die ergonomische<br />
Unterstützung durch<br />
den neuen Kollegen. Manuell<br />
erfolgt nur noch die Beschickung<br />
der Zelle mit Leerpaletten<br />
und die Entnahme der Vollpaletten<br />
mit einem Hubwagen.<br />
Nach anfänglichen Bedenken<br />
waren die Mitarbeitenden positiv<br />
überrascht und nach kurzer<br />
Zeit von der einfachen Bedienbarkeit<br />
der Anlage begeistert.<br />
Von der Anfrage bis zur definitiven<br />
Entscheidung vergingen<br />
nur zwei Wochen – auch weil<br />
coboworx standardisierte Palettieranlagen<br />
in verschiedenen<br />
Grössen vorrätig hat, die direkt<br />
gemietet werden können.<br />
Große Investition?<br />
Roboter mieten<br />
Das Mietmodell „Robotics as a<br />
Service“ mit sofort amortisierbaren,<br />
fixen Monatsraten war<br />
für Sirl die ideale Lösung. Dank<br />
des modularen Aufbaus konnten<br />
gezielte Erweiterungen vorgenommen<br />
werden. Die positiven<br />
Erfahrungen haben dazu<br />
geführt, dass Sirl bereits über<br />
weitere Automatisierungsschritte<br />
mit coboworx nachdenkt. Damit<br />
ist der Exportspezialist nicht<br />
allein: Jedes zweite mittelständische<br />
Unternehmen, das eine<br />
Robotiklösung von coboworx<br />
im Einsatz hat, plant, seine Systeme<br />
innerhalb weniger Monate<br />
zu erweitern.<br />
„Als wir wussten, dass wir<br />
unsere 400 Einheiten pro Stunde<br />
bewegen können, dass<br />
der Roboter das Gewicht von<br />
18 kg schafft und dass wir<br />
die Lösung monatlich mieten<br />
können, waren wir überzeugt“,<br />
sagt Konrad Götz.<br />
Roboter sind in deutschen Unternehmen<br />
längst keine Seltenheit<br />
mehr. Dennoch scheint<br />
das volle Einsatzpotenzial noch<br />
nicht ausgeschöpft zu sein.<br />
Laut Statistischem Bundesamt<br />
sind weniger als ein Prozent der<br />
Arbeitsplätze im verarbeitenden<br />
Gewerbe kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen automatisiert.<br />
Das wirft die Fragen auf:<br />
• Warum ist das so, obwohl<br />
Automatisierung viele drängende<br />
Probleme in den<br />
Unternehmen lösen könnte?<br />
• Woran scheitert die flächendeckende<br />
Automatisierung<br />
im Mittelstand?<br />
Ein häufiges Problem kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen<br />
ist, dass sie nicht wissen, wo<br />
sie nach passenden Lösungen<br />
suchen sollen oder wie die ideale<br />
Lösung für ihre Produk tion<br />
aussehen könnte. Gerade für<br />
Unternehmen ohne eigenes Planungsteam<br />
für die Automatisierung<br />
ist der Einstieg als „Roboter-Neuling“<br />
oft schwierig.<br />
Der Ansatz von coboworx ist<br />
es, Automatisierung zugänglich,<br />
erschwinglich und flexibel<br />
zu machen, insbesondere für<br />
kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Diese Unternehmen benötigen<br />
ein hohes Maß an Flexibilität,<br />
haben aber oft begrenzte<br />
Platzverhältnisse und einen<br />
Mangel an Fachkräften. Deshalb<br />
setzt coboworx auf das<br />
Prinzip der „einfachen Robotik“.<br />
Das bedeutet: intuitive Bedienung<br />
ohne Expertenwissen.<br />
Beim Palettieren mit Robotern<br />
können Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter die Anlage nach einer<br />
kurzen Schulung selbst bedienen<br />
und an neue Anforderungen<br />
anpassen. Das Human Machine<br />
Inter face (HMI) ist übersichtlich<br />
und benutzerfreundlich gestaltet,<br />
so dass jede Fachkraft die Anlage<br />
ohne tiefere technische Kenntnisse<br />
konfigurieren kann. Prozessdaten<br />
lassen sich bequem über<br />
eine Dashboard-App auf bevorzugten<br />
Endgeräten, auch Smartphones,<br />
visualisieren.<br />
Automatisierung ist längst nicht<br />
mehr nur Großunternehmen vorbehalten.<br />
Mit durchdachten Konzepten<br />
lassen sich Roboterlösungen<br />
für unterschiedlichste Aufgaben<br />
schneller und einfacher<br />
umsetzen als bisher.<br />
Mehr Informationen<br />
www.coboworx.com<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 35
Eine Kolumne von<br />
Dr. BURKHARD SCHÄFER<br />
FLÜSSIGES GOLD FÜR DIE DURSTIGE KEHLE<br />
Selbstgebraut ist doppelte Freude<br />
„Der Vater öffnete die Flügeltür eines Wandschranks; aber ich sah, daß das, was ich solange dafür gehalten,<br />
kein Wandschrank, sondern vielmehr eine schwarze Höhlung war, in der ein kleiner Herd stand. Coppelius<br />
trat hinzu und eine blaue Flamme knisterte auf dem Herde empor. Allerlei seltsames Gerät stand umher.“ Mit<br />
diesen Worten leitete der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann in seinem schwarz-romantischen Nachtstück „Der<br />
Sandmann“ die berühmte Alchemisten-Szene ein, in welcher der kindliche Protagonist Nathanael seinen<br />
Vater mit einem Alchemisten bei düster-undurchdringlichen Experimenten beobachtet. So suchten doch<br />
die Alchemisten den Stein der Weisen, der unedle Metalle in edle – wie Gold oder Silber – zu verwandeln<br />
vermag. Man muss heutzutage in der Getränkewirtschaft nun glücklicherweise kein Alchemist mehr sein und<br />
eine derartige Küche mit geheimnisvoll aussehenden Gerätschaften besitzen, um aus all seinen Rohstoffen<br />
und Zutaten ein Getränk zu erschaffen, das dem Kunden am Ende so wertvoll wie flüssiges Gold durch die<br />
durstige Kehle rinnt. Zumal in Folge der allgemeinen Individualisierung der Getränke einige Unternehmen<br />
dazu übergegangen sind, Brau-Kits für den Endkunden zu entwerfen, damit dieser das letzte spezielle<br />
„i-Tüpfelchen“ seines Getränks selbst setzen kann.<br />
Foto: SHOTPRIME STUDIO / stock.adobe.com<br />
Foto: ricka_kinamoto / stock.adobe.com<br />
Kombucha Brewing Kit<br />
Somit wird aus dem fertigen Produkt<br />
dann auch im Getränkebereich<br />
immer mehr die „Marke<br />
Eigenbau“. Natürlich ist dieses<br />
Thema vornehmlich für Produkte<br />
aktuell, die sich für solche Art<br />
von Brau-Kits überhaupt eignen.<br />
Im Softgetränke-Bereich<br />
hat sich mit dieser pfiffigen Idee<br />
die ROY Kombucha GmbH aus<br />
Berlin auf dem Markt positioniert.<br />
Unter dem Slogan „Drink<br />
alive, feel alive“ ist für den Konsumenten<br />
das „Kombucha<br />
Brewing Kit“ erhältlich, mit dem<br />
jeder seinen Lieblingskombucha<br />
im eigenen Heim brauen kann.<br />
Die ROY Kombucha GmbH ist<br />
2019 in Berlin gegründet worden<br />
und hat sich der Herstellung<br />
von hochwertigem Kom-<br />
bucha verschrieben. Durch die<br />
Herstellung des Gärgetränks<br />
aus Tees höchster Qualität und<br />
einer Kombucha-Kultur – was<br />
schlussendlich mittels Fermentierung<br />
geschieht – erhält der<br />
Kunde ein schmackhaftes Softgetränk.<br />
Generell laufen bei der<br />
Kombucha-Herstellung drei unterschiedliche<br />
Gärvorgänge ab:<br />
die alkoholische Gärung, die<br />
Milchsäuregärung sowie die<br />
Essigsäuregärung. Hierbei baut<br />
der Kombucha-Pilz den Zucker<br />
zu Kohlenstoff dioxid und Ethanol<br />
ab. Kombucha kann dadurch<br />
Alkohol enthalten. Der<br />
Alkoholgehalt variiert dabei<br />
zwischen 0,1 % und 2 %. Dies<br />
hat zur Folge, dass zu Kombucha<br />
fermentierter Tee fein<br />
moussierend daherkommt.<br />
Kombucha für Kombucha<br />
Dabei haben die Hersteller des<br />
ROY Kombucha ein klares Ziel<br />
vor Augen: „Unsere Mission<br />
ist es, die Softdrink-Industrie<br />
zu verändern, Kombucha für<br />
Kombucha“. Mit dieser klar definierten<br />
Ansage sind sowohl<br />
das „Kombucha Brewing Kit“<br />
auf dem Markt als auch die<br />
fertigen „ROY Kombucha To-<br />
Go-Dosen“, für all diejenigen,<br />
die keine Zeit für das Selbstbrauen<br />
aufbringen können<br />
oder wollen. Doch wo ist nun<br />
der Clou des Kombucha Brewing<br />
Kits, durch das jeder Käufer<br />
seinen eigenen Lieblings-<br />
Kombucha herstellen kann?<br />
Mit dem „Kombucha- Infusions-<br />
Set Bio“, das hochwertige, biozertifizierte<br />
und vegane Zutaten<br />
für die spezielle Geschmacksrichtung<br />
des „eigenen“ Kombuchas<br />
enthält, kann nach<br />
Herzenslust während der Fermentierungsvorgänge<br />
experimentiert<br />
werden, um den Lieblingsgeschmack<br />
zu kreieren.<br />
Kombucha Bundle<br />
oder To-Go-Dosen<br />
Im „ROY Kombucha Bundle“<br />
sind die Geschmacksrichtungen<br />
Bio-Ingwer, Bio-Mango, Bio-<br />
Ananas und Bio-Erdbeeren enthalten.<br />
Folglich kann der Konsument<br />
abwechseln zwischen<br />
den Nuancen „fruchtig-frisch“,<br />
„warm-würzig“ und „ tropisch“<br />
und dabei selbst spannende<br />
Kombinationen ausprobieren.<br />
Natürlich enthält das Brewing-Kit<br />
alles, was der motivierte Heim-<br />
36 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
Kombucha- Brauer benötigt: von der<br />
sehr aktiven Bio-SCOBY Starter kultur,<br />
den Glasbehältern (das 1,7-Liter -<br />
-Gärgefäß und die Bügel flasche),<br />
über den „ Paper & Tea Bio-Schwarz<br />
und - Grüntee, Bio- Rohrohrzucker,<br />
Tuch und Gummi band, den Glastrinkhalm<br />
bis zur Schritt-für-Schritt<br />
Bedienungsanleitung. Mit dieser<br />
überzeugenden Grundausstattung<br />
kommt jeder Kombucha- Liebhaber<br />
seiner eigenen Lieblings-Variante<br />
tatsächlich einen großen Schritt<br />
näher und kann das Getränk in vielen<br />
Variationen am Ende genießen.<br />
Doch auch für alle „Zeitnot-<br />
Geplagten“ versprechen die fertigen<br />
„ To-Go“-Dosen verschiedene<br />
leckere Geschmackserlebnisse. Tatsächlich<br />
sorgen in der Dose neben<br />
Ginger die Sorten Raspberry, Lemon,<br />
Pure Prana, Cucumber & Mint, Curcuma<br />
& Chili, The Barn Coffee und<br />
Pine apple Kombucha für abwechslungsreiche<br />
Geschmackserlebnisse<br />
und gute Laune beim Konsumenten.<br />
medial schon verschiedenste Meriten<br />
abräumen können und besticht<br />
auch mit einer beeindruckenden<br />
Vielfalt an Alternativen.<br />
Perfektes Bier-Glück<br />
geniessen<br />
Unter dem Slogan „Mach Deine<br />
Küche zur Minibrauerei“ erhält der<br />
Kunde mit seiner Braubox beste<br />
Rohstoffe, eine ausführliche Brauanleitung<br />
und die handlichen Braugeräte,<br />
die der heimische Bierbrauer<br />
zum perfekten Bier-Glück in den<br />
eigenen vier Wänden neben seinen<br />
Küchengeräten noch benötigt.<br />
Und in der Tat warten auf den Brau-<br />
Willigen beliebte und süffige Sorten:<br />
Die Braubox ist u. a. in den Sorten<br />
„Helles“, „Pils“, „Festbier“ oder<br />
„Weizenbier“ erhältlich und mit ihr<br />
können die fünf Schritte zum gebrauten<br />
Bier vollbracht werden:<br />
Maischen, läutern, Hopfen kochen,<br />
gären und reifen findet somit nicht<br />
mehr nur in der Großbrauerei statt.<br />
handlich beigefügt. So umfasst die<br />
„Ausrüstung“ unter anderem eine<br />
5- Liter-Gärflasche aus Weißglas mit<br />
Gäraufsatz. Weiterhin finden sich<br />
darin eine automatische Abfüllpumpe<br />
mit Schlauch und Klemme,<br />
die zur Flaschenabfüllung des fertig<br />
gebrauten Bieres beiträgt und ein<br />
Glas thermometer, mit dem die Temperatur<br />
überwacht werden kann.<br />
Damit all dies auch perfekt sauber<br />
gehalten werden kann, steht im Paket<br />
weiterhin der „Oxi-Reiniger“<br />
auf Aktivsauerstoffbasis als Braureiniger<br />
zur Verfügung. Ein dreiteiliger<br />
Dosierlöffel und die Brauanleitung<br />
zur jeweiligen Biersorte komplettieren<br />
schlussendlich das ganze<br />
Set. Derjenige, der beim Brauen die<br />
Gemeinschaft sucht, kann an einem<br />
der „Brew Your Own & Pizza<br />
Flying Buffets“-Braukurs-Events in<br />
Hamburg St. Pauli bei den Über-<br />
Quell Brauwerkstätten teilnehmen<br />
und dort das Bierbrauen für zuhause<br />
erlernen.<br />
Foto: master1305 / stock.adobe.com<br />
So enthält etwa der fruchtig- frische<br />
Raspberry Kombucha im Verhältnis<br />
85 % Tee-Aufguss aus Wasser sowie<br />
grünen und schwarzen Tee, die<br />
Kombucha-Kultur, Rohrohrzucker,<br />
2,5 % Himbeere und Kohlensäure.<br />
Und bei den Nährwerten besticht<br />
diese Variante etwa mit einem Zuckergehalt<br />
von lediglich 4,8 %. Bei<br />
all dem hat ROY Kombucha noch ein<br />
weiteres Anliegen: „So wenig schädlich<br />
für unseren Planeten wie möglich,<br />
Kombucha für Kombucha“.<br />
Der Brau-Klassiker<br />
Auf eine längere Tradition des<br />
Heim-Brauens kann das Bier zurückblicken.<br />
Hier haben sich im<br />
Laufe der Zeit schon klare Favoriten<br />
für das Heim-Bierbrauen herausgeschält.<br />
Denn die „Braubox“<br />
der Besserbrauer aus Hamburg hat<br />
Der Vorteil der Besserbrauer Braubox<br />
zeigt sich in der Beigabe frischer<br />
Rohstoffe, denn in der Box<br />
wird Braumalz in Kornform und<br />
echter Hopfen mitgeliefert. Dieses<br />
Malz stammt von der Bamberger<br />
Traditionsmälzerei Weyermann und<br />
wird von den Besserbrauern nach<br />
dem Schroten sofort luftdicht verpackt,<br />
um seine Frische zu garantieren.<br />
Bei so viel Qualitätsanspruch<br />
ist es für die Verantwortlichen klar,<br />
dass der Hopfen aus dem weltberühmten<br />
Hallertauer Anbaugebiet<br />
stammt. Hierbei wird ein Hopfen<br />
in Pelletform verwendet, der<br />
nach der Ernte schonend getrocknet<br />
und gemahlen worden ist. Doch<br />
nicht nur die „Software“ wird mit<br />
der Braubox zuverlässig an den Endkunden<br />
geliefert. Auch die „Hardware“<br />
– sprich die Braugeräte – sind<br />
„E.T.A. – Das dunkle Lager“<br />
Und wer sich zu E.T.A. Hoffmanns<br />
schaurig-schönem „Sandmann“<br />
eine ebenfalls ganz besondere Bierspezialität<br />
zu Gemüte führen möchte:<br />
In Bamberg, wo der Schriftsteller<br />
von 1809 bis 1813 im heutigen<br />
E.T.A.-Hoffmann-Haus am Schillerplatz<br />
wohnte, hat die Mahrs Bräu<br />
Bamberg GmbH im Jahr 2008 zum<br />
200jährigen Bamberger Jubiläum<br />
des Dichters ein spezielles E.T.A.-<br />
Hoffmann-Bier kreiert, das bis heute<br />
unter dem Label „E.T.A. – Das<br />
dunkle Lager“ mittlerweile sehr erfolgreich<br />
im Sortiment ist und direkt<br />
zum Kultbier avancierte. Dies mag<br />
dem einen oder der anderen einen<br />
gemütlichen Schmökerabend untermalen,<br />
bis es zum Ende des Textes<br />
ertönt: „Feuerkreis dreh dich –<br />
Feuer kreis dreh dich“. Dr. B. Sch.<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 37
MARKT | Aktueller Bier- und Hopfenmarkt<br />
GEMEINSAME LÖSUNGEN ENTWICKELN<br />
Mehr Hopfen trotz geringerer<br />
Anbaufläche<br />
Einen aktuellen Überblick über den internationalen Bier- und Hopfenmarkt<br />
gibt der BarthHaas-Bericht, den der führende Hopfenspezialist im Rahmen einer<br />
Pressekonferenz in 2024 vorstellte. Darin ging es um die weltweite Entwicklung<br />
der Brauwirtschaft sowie um die Hopfenernte im vergangenen Jahr. Der Bericht<br />
wurde von den beiden Geschäftsführern Peter Hintermeier, und Thomas Raiser<br />
sowie von Heinrich Meier, dem Autor des BarthHaas-Berichts präsentiert.<br />
Foto: Barth-Haas<br />
38 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
Überangebot trotz<br />
schrumpfender Anbaufläche<br />
Heinrich Meier, Geschäftsführer<br />
bei BarthHaas, berichtete über die<br />
weltweite Entwicklung im Hopfenanbau.<br />
So wurde im vergangenen<br />
Jahr trotz Rückgang der Anbaufläche<br />
von 2048 ha (- 3,3 %)<br />
mit 118.415 Tonnen deutlich mehr<br />
Hopfen produziert als im Vorjahr<br />
(+ 11,5 %), und zwar 12,2 Tonnen<br />
mehr als im Vorjahr. In 2024 ist insgesamt<br />
mit einem weiteren Rückgang<br />
der Anbauflächen zu rechnen,<br />
vor allem in den USA, in der<br />
sich 33 % der Weltanbaufläche befinden.<br />
Damit wird Deutschland mit<br />
20.629 ha wieder größtes Hopfenabaugebiet<br />
der Welt. Hier blieb die<br />
Anbaufläche 2023 zum dritten Mal<br />
in Folge auf etwa dem gleichen Niveau,<br />
sie stieg um lediglich 24 ha<br />
und macht damit etwa 34 % Anteil<br />
an der Weltanbaufläche aus.<br />
In Deutschland wurden im vergangenen<br />
Jahr insgesamt 41.234 Tonnen<br />
Hopfen geerntet, das waren<br />
20 % mehr als im Vorjahr. Dabei<br />
fielen 85 % des Ernteertrags auf<br />
die Hallertau, 7 % auf das Anbaugebiet<br />
Elbe-Salle, 6 % auf Tettnang<br />
und 2 % auf Spalt. Für die Erntesaison<br />
2024 ist allerdings mit einem<br />
Rückgang der Hopfenanbaufläche<br />
von 320 ha (- 2 %) zu rechnen. Mit<br />
4,8 ha ist Tschechien der drittgrößte<br />
Hopfenanbauer weltweit. Seit 2023<br />
ist Italien als neues Anbauland mit<br />
20 ha und einer Ernte von 20 Tonnen<br />
hinzugekommen.<br />
Höhere Alphamengen<br />
Aufgrund der höheren Ernteerträge<br />
ist weltweit auch die Alphamenge<br />
mit 11.839 Tonnen um 9,4 % gestiegen,<br />
in Deutschland sogar um<br />
33 %. Die Alphasäure ist eine entscheidende<br />
Maßzahl in der Bierbranche.<br />
Sie ist der wichtigste Bestandteil<br />
im Hopfen und für die bittere<br />
Note des Bieres verantwortlich.<br />
2023 lag der mittlere Alphasäuregehalt<br />
von 10,0 % nur knapp unter<br />
dem des Vorjahres. Die beiden bedeutendsten<br />
Hopfenanbauländer,<br />
die USA und Deutschland, kamen<br />
zusammen auf einen Anteil von<br />
81 % (2022: 82 %) an der weltweit<br />
geernteten Alphamenge. In 2024<br />
sinkt die Alphasäure-Bilanz jedoch<br />
zugunsten leichterer Biere und einer<br />
Verringerung der Hopfengaben in<br />
den Rezepturen. „Die über die letzten<br />
Jahre kumulierte Alphabilanz<br />
zeigt eine nach wie vor deutliche<br />
Überversorgung des Marktes. Die<br />
Anbaufläche muss reduziert werden,<br />
um die Produktion dem geringeren<br />
Bedarf anzupassen und sich<br />
einem Marktgleichgewicht anzunähern“,<br />
erklärt Heinrich Meier. Rückläufig<br />
ist auch die Zahl der Hopfenbauer<br />
in Deutschland. Im vergangenen<br />
Jahr haben erneut 13 Betriebe<br />
die Produktion eingestellt. Somit<br />
verbleiben etwa 1.040 Betriebe mit<br />
einer durchschnittlich bewirtschafteten<br />
Anbaufläche von 19,8 ha.
MARKT | Aktueller Bier- und Hopfenmarkt<br />
Von Aroma- auf Bittersorten<br />
Im 2023 setzte sich in Deutschland<br />
die Sortenumlegung von Aroma- auf<br />
Bittersorten fort. Beim Ernteertrag<br />
sank der Anteil der Aromahopfen um<br />
drei Prozent, entsprechend stieg der<br />
Anteil der Bitterhopfen, wodurch das<br />
Verhältnis von Aroma- und Bitterhopfen<br />
mit 50 zu 50 nun ausgewogen<br />
ist. Für das Jahr 2024 erwartete<br />
man allerdings eine Veränderung des<br />
Verhältnisses von 47 zu 53. Damit<br />
ist die Anbaufläche von Bittersorten<br />
erstmals größer als die der Aromasorten.<br />
Zu den fünf wichtigsten in<br />
Deutschland angebauten Hopfensorten<br />
gehören Herkules, Perle, Hallertauer<br />
Tradition, Hallertauer Magnum<br />
und Hersbrucker Spät.<br />
Beliebte Hopfensorten in<br />
Deutschland<br />
Im Sortenranking steht nach wie vor<br />
die Bittersorte Herkules an erster<br />
Stelle. Mit einem Flächenzuwachs<br />
um 356 ha (+ 5 %) ist sie die bedeutendste<br />
deutsche Hopfensorte mit<br />
einem Flächenanteil von 39 % beziehungsweise<br />
7.917 ha. Auch weltweit<br />
gehört Herkules zu den meistangebauten<br />
Sorten. Die vorwiegend angebaute<br />
Aromasorte Perle steht<br />
mit einem Flächenanteil von 14 %<br />
(2.861 ha) weiterhin an zweiter Stelle.<br />
Es folgen die Aromasorte Hallertauer<br />
Tradition mit 12 % (2.461 ha),<br />
die Bittersorte Hallertauer Magnum<br />
mit 8 % (1.620 ha) und Hersbrucker<br />
Spät mit 4 % (775 ha). Insgesamt<br />
vergrößerten die fünf wichtigsten<br />
Hopfensorten im Erntejahr 2023<br />
ihren Anteil geringfügig auf 78 %.<br />
In 2024 war der Hopfen in Deutschland<br />
durch das warme Frühjahr mit<br />
einem kleinen Wachstumsvorsprung<br />
von einer Woche gut entwickelt.<br />
Rückläufiger Biermarkt<br />
Seit einigen Jahren ist der Biermarkt<br />
insgesamt rückläufig. Die Brauindustrie<br />
hat 2023 unter der allgemein<br />
schwierigen Wirtschafts lage<br />
gelitten. Weltweit ging die Bierproduktion<br />
um 0,9 % auf 1,88 Mrd.<br />
Hekto liter zurück. Auch langfristig<br />
ist mit einem rückläufigen Bierausstoß<br />
zu rechnen.<br />
In Deutschland ging der Bierausstoß<br />
um 3,3 % auf 84,9 Mio. Hektoliter<br />
zurück. Dies liegt vor allem<br />
am demografischen Wandel, der alternden<br />
Gesellschaft, und der Tendenz<br />
zu einer gesunden Ernährung.<br />
„Damit belegt Deutschland unverändert<br />
Platz 5 im internationalen<br />
Ranking“, sagt Heinrich Meier.<br />
Foto: Barth-Haas<br />
Es folgen China (- 0,4 %), die USA<br />
(- 5,6 %), Brasilien (+ 1 %) und<br />
Mexiko (+ 1 %). Zuwächse verzeichneten<br />
hingegen asiatische Länder<br />
wie Indien und Kambodscha mit<br />
einem Plus von jeweils 15 %. Für<br />
2024 Jahr wurde keine weitere Abnahme<br />
im Biermarkt erwartet. Die<br />
Menge bleibt stabil, aber der Bedarf<br />
an Alpha säure für diese Biermenge<br />
wird abnehmen aufgrund des<br />
Trends zu leichteren Bieren. Daher<br />
wird das Angebot der rückläufigen<br />
Nachfrage angepasst.<br />
Gemeinsame Lösungen<br />
entwickeln<br />
Besondere Herausforderungen für<br />
die Braubranche sind der Klimawandel,<br />
instabile politische Rahmenbedingungen,<br />
bedrohte Lieferketten,<br />
der Arbeitskräftemangel sowie die<br />
hohen Kosten für Energie, Rohstoffe,<br />
Verpackungen, Logistik und Personal.<br />
„Die Brauindustrie spürt weiterhin<br />
die Folgen des Ukraine-Kriegs;<br />
Unternehmen der gesamten Lieferkette<br />
haben nach wie vor unter hohen<br />
Kosten zu leiden“, sagt Thomas<br />
Raiser, seit August 2023 dritter Geschäftsführer<br />
bei BarthHaas. Diese<br />
strukturellen Probleme betreffen<br />
die gesamte Branche und ließen sich<br />
nur gemeinsam lösen.<br />
Hopfenbauer und Brauereien<br />
müssten intensiv zusammenarbeiten,<br />
um die vielfältigen Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Um den<br />
Hopfenpflanzern stabile Erträge und<br />
Einkommen zu ermöglichen, müssten<br />
die Anbaumethoden weiter untersucht<br />
und optimiert werden.<br />
Durch die intensive Zusammenarbeit<br />
aller Marktbeteiligten stehen bereits<br />
jetzt neue Hopfensorten zur Verfügung,<br />
welche schrittweise die altbekannten,<br />
klimaempfindlichen Sorten<br />
ablösen könnten. Um diese Entwicklung<br />
voranzutreiben, unterstützt das<br />
Hopfenhandel-Unternehmen außerdem<br />
die Hopfenforschung und entwickelt<br />
neue Hopfenprodukte.<br />
Kein klarer Trend für<br />
die Zukunft<br />
Weltweit sank die Hopfenanbaufläche<br />
das dritte Jahr in Folge und lag<br />
2024 bei ca. 56.100 ha. Das entspricht<br />
einem Rückgang von rund<br />
4.500 ha (- 7 %) gegenüber dem<br />
Vorjahr. Dieser Flächenrückgang<br />
wird die strukturelle Überversorgung<br />
mit Hopfen zwar reduzieren,<br />
jedoch nicht beseitigen. Um die Produktion<br />
dem geringeren Bedarf anzupassen,<br />
müssten die Anbauflächen<br />
deshalb weiter reduziert werden.<br />
Das Überangebot an Hopfen<br />
bleibt nach wie vor ein Problem, das<br />
durch die Reduzierung der Anbauflächen<br />
jedoch nur teilweise gelöst<br />
werden kann, denn die Brauwirtschaft<br />
ist mit Lagerbeständen aus<br />
den Vorjahren in manchen Sorten<br />
gut bis stark überversorgt.<br />
Gestiegene Produktionskosten reduzieren<br />
die Gewinne der Brauereien,<br />
die wiederum versuchen, mit<br />
Kosteneinsparungen gegenzusteuern.<br />
Auch waren 2023 noch die<br />
Auswirkungen der Pandemie auf die<br />
Brauwirtschaft spürbar. Während der<br />
Bierausstoß 2022 noch einen leichten<br />
Anstieg um 1,4 % zeigte, gab er<br />
im vergangenen Jahr um knapp 1 %<br />
nach. Der Weltbierausstoß stagniert.<br />
„Für das laufende Jahr rechnen wir<br />
lediglich mit einem stabilen Bierausstoß,<br />
ein klarer Trend für die Zukunft<br />
lässt sich aber nicht erkennen“, sagt<br />
Thomas Raiser.<br />
S. St.<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 39
MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
HOCHAUFLÖSENDE CODE-ANFORDERUNGEN<br />
Neue CO 2 -Laser unterstützen<br />
Getränkehersteller<br />
Die von Domino Printing Sciences neu eingeführten CO 2<br />
-Lasercodierer der Dx-Serie<br />
unterstützen Getränkehersteller bei der Vorbereitung auf künftige hochauflösende<br />
Codieranforderungen, ohne dass die Produktionsleistung darunter leidet. Sie<br />
ermöglichen eine bis zu 30 Prozent schnellere Codierung als die CO 2<br />
-Codierer der<br />
vorherigen Generation, ohne die Codequalität zu beeinträchtigen, und sind für die<br />
rauen Umgebungsbedingungen optimiert, die für Getränkeanwendungen typisch sind.<br />
Steigende Nachfrage<br />
„Es wird erwartet, dass der globale<br />
Lasermarkt zwischen 2023 und 2029<br />
mit einer jährlichen Wachstumsrate<br />
von 10 % ansteigen wird. Dieses<br />
Wachstum kann zumindest teilweise<br />
auf die steigende Nachfrage nach<br />
hochauflösenden 2D-Codes auf Verpackungen,<br />
einschließlich QR-Codes<br />
von GS1, zurückgeführt werden.<br />
Dies wird durch die GS1-Sunrise-<br />
Initiative vorangetrieben, die die Akzeptanz<br />
von 2D-Codes im Einzelhandel<br />
vorsieht“, sagt Felix Rief, Head<br />
of Laser and Extraction, Domino.<br />
„Diese neuen Code-Anforderungen<br />
erhöhen den Bedarf an zuverlässigen,<br />
hochauflösenden On-Product-<br />
Drucklösungen, die die Produktionsgeschwindigkeit<br />
nicht beeinträchtigen“,<br />
so Felix Rief weiter.<br />
Wie alle Domino-Lösungen für den<br />
variablen Datendruck wurde auch die<br />
Dx-Serie während der Produktentwicklung<br />
intensiven Kundentests unterzogen.<br />
Eine bekannte nordamerikanische<br />
Abfüllanlage war eine der<br />
ersten, die das Produkt getestet hat:<br />
„Die Anlagen des Kunden sind sehr<br />
schnell, mit Geschwindigkeiten von<br />
Codierung Bierflaschen-Etikett mit CO 2<br />
-Laser der<br />
Dx-Serie. Fotos: Domino<br />
über 70.000 Flaschen pro Stunde,<br />
und die Umgebungsbedingungen<br />
stellen eine zusätzliche Herausforderung<br />
dar, da hohe Luftfeuchtigkeit<br />
und Nässe zu Kondensat auf<br />
dem Produkt führen“, sagt Jon Hall,<br />
Senior Product <strong>Marketing</strong> Manager<br />
– Laser, Domino North America. „Es<br />
ist unnötig zu erwähnen, dass Geschwindigkeit,<br />
Klarheit des Codes<br />
und Produktzuverlässigkeit im Mittelpunkt<br />
standen, und die Dx-Serie hat<br />
uns nicht enttäuscht. Der Versuch<br />
war mit über 30 Millionen erfolgreich<br />
ausgelieferten Codes und einem sehr<br />
zufriedenen Kunden extrem erfolgreich“,<br />
so Jon Hall.<br />
Zuverlässiges Drucken<br />
Im Getränkesektor ist es üblich, dass<br />
Abfüllanlagen Codier- und Kennzeichnungssysteme<br />
benötigen, die<br />
je nach Material 70.000 bis 90.000<br />
Flaschen pro Stunde kennzeichnen<br />
können. Das zuverlässige Drucken<br />
von 2D-Codes bei solch hohen Geschwindigkeiten<br />
kann eine enorme<br />
Herausforderung darstellen, und in<br />
der Vergangenheit mussten die Hersteller<br />
die Geschwindigkeit der Produktionslinien<br />
verlangsamen, um die<br />
erforderliche Qualität zu erreichen.<br />
Die neuen CO 2<br />
-Laser der Dx-Serie<br />
wurden entwickelt, um Getränkehersteller<br />
dabei zu unterstützen, die<br />
steigenden Code-Anforderungen zu<br />
Dx-Serie von Domino – Modelle Dx260i (20 Watt), Dx360i (30 Watt) und Dx660i (60 Watt)<br />
40 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong>
erfüllen. Ein neuer Codieralgorithmus<br />
ermöglicht eine bis zu<br />
30 % schnellere Codierung (im<br />
Vergleich zur vorherigen Generation),<br />
um die geforderten Geschwindigkeiten<br />
zu erreichen<br />
– bei minimaler Substratbelastung<br />
und ohne Beeinträchtigung<br />
der Codequalität.<br />
Die Laser der Dx-Serie sind robust<br />
und widerstandsfähig und<br />
eignen sich für herausfordernde<br />
Temperaturen, Feuchtigkeit und<br />
Kondenswasser, wie sie in Abfüllanlagen<br />
häufig vorkommen.<br />
Die CO 2<br />
-Laser sind für den Betrieb<br />
bei Temperaturen von bis<br />
zu 45 °C ausgelegt und verfügen<br />
über einen IP55-zertifizierten<br />
Controller und eine optionale<br />
IP65-zertifizierte Druckkopfvariante<br />
(Standard IP54-zertifiziert)<br />
für zusätzlichen Schutz gegen<br />
das Eindringen von Staub und<br />
Wasser. Die CO 2<br />
-Lasercodierung<br />
macht Tinten und Verbrauchsmaterialien<br />
überflüssig und unterstützt<br />
die Kennzeichnung in<br />
feuchten Umgebungen. Die gesamte<br />
Palette der Laserbeschriftungssysteme<br />
ist mit einer neuen<br />
Reihe von Laserabsaugungen<br />
zur Entfernung von Staub<br />
und Dämpfen erhältlich, um die<br />
Kennzeichnungsqualität zu sichern<br />
und die Lebensdauer der<br />
Laserausrüstung zu maximieren.<br />
Gerüstet für die<br />
Anforderungen der<br />
Produktkennzeichnung<br />
„Wir wollen sicherstellen, dass<br />
unsere Kunden in der Getränkeindustrie<br />
für die neuen Anforderungen<br />
an die Produktkennzeichnung<br />
gerüstet sind, einschließlich<br />
hochauflösender 2D-Codes mit<br />
Codierung Getränkeflaschen-Etikett mit CO 2<br />
-<br />
Laser der Dx-Serie. Foto: Domino<br />
variablen Daten. Die Qualität,<br />
die Geschwindigkeit und die Fähigkeiten<br />
unserer CO 2<br />
-Laser der<br />
Dx-Serie für raue Umgebungen<br />
machen sie zur offensichtlichen<br />
Wahl für Getränkehersteller, die<br />
der Zeit voraus sein und sich auf<br />
die GS1-Sunrise-Initia tive vorbereiten<br />
wollen“, erklärt Frauke<br />
Schroeder, Senior Product Manager<br />
– Laser, Domino.<br />
Die Laser der Dx-Serie wurden<br />
mit einer flexiblen Strahlführung<br />
und Optionen für kundenspezifische<br />
Anpassungen entwickelt,<br />
sodass sie in jeder beliebigen<br />
Ausrichtung montiert<br />
werden können, um variable<br />
Daten während der Produk tion<br />
auf dem Hals, der Seite oder<br />
dem Boden von Getränkeflaschen<br />
aufzubringen.<br />
Die gesamte Dx-Serie umfasst<br />
die Modelle Dx260i (20 Watt),<br />
Dx360i (30 Watt) und Dx660i<br />
(60 Watt) und bietet Optionen<br />
für eine breite Palette von Materialien<br />
und Code-Anforderungen.<br />
Die 20- und 30-Watt-<br />
Lösungen eignen sich für das<br />
Bedrucken von Etiketten, Beuteln<br />
und Flaschenkorken, während<br />
die stärkere 60-Watt-<br />
Lösung für die Hochgeschwindigkeitskennzeichnung<br />
auf PET<br />
und Glas sowie für großformatige,<br />
komplexe Code-Anforderungen<br />
erhältlich ist, zum Beispiel<br />
für die Replikation des Inhalts<br />
ganzer Etiketten, um die<br />
Umstellung auf etikettenlose<br />
Flaschen zu unterstützen.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass<br />
wir unsere neuen CO 2<br />
-Laser der<br />
Dx-Serie allen globalen Getränkemarken<br />
anbieten können.<br />
Wir sind uns bewusst, dass die<br />
weltweite Umstellung auf 2D-<br />
Codes besondere Herausforderungen<br />
für Branchen wie die<br />
Getränkeindustrie mit sich bringen<br />
wird, die extrem robuste,<br />
zuverlässige und schnelle Lösungen<br />
benötigen. Mit unserer<br />
neuen Dx-Serie bieten wir eine<br />
zukunftssichere Lösung, die für<br />
raue Produktionsumgebungen,<br />
hohe Liniengeschwindigkeiten<br />
und eine herausragende Code-<br />
Qualität optimiert ist“, erläutert<br />
Tony McNulty, Chief Product<br />
Officer, Domino.<br />
Mehr Informationen<br />
www.domino-deutschland.de<br />
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Mit freundlichen Grüßen<br />
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MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
MFG Technik & Service GmbH<br />
Oberflächenbeschriftung – flexibel und effizient<br />
Neue Maßstäbe in industrieller<br />
Produktkennzeichnung<br />
Für Produktionsleiter und Entscheidungsträger<br />
in der Industrie wird<br />
es zunehmend wichtiger, präzise<br />
und flexible Lösungen für die Produktkennzeichnung<br />
zu finden. Mit<br />
dem neuen High Resolution ( Hi-Res)<br />
Drucker JOKER präsentiert MFG<br />
Technik & Service ein System, das<br />
diesen Anforderungen mehr als<br />
gerecht wird. Effizient, vielseitig<br />
und benutzerfreundlich, setzt der<br />
JOKER neue Maßstäbe im Bereich<br />
der industriellen Kennzeichnungstechnologie.<br />
Die Paulaner Brauerei<br />
München hat die neue <strong>Technologie</strong><br />
bereits im Einsatz.<br />
Der neue Hi-Res Drucker JOKER<br />
ist eine hochpräzise Codierlösung,<br />
die flexibel und effizient verschiedenste<br />
Oberflächen beschriftet. Besonders<br />
geeignet für Sekundärverpackungen<br />
und Logistikanwendungen,<br />
druckt der JOKER mit Hilfe von<br />
Lösungsmitteltinte schnell und detailreich<br />
– selbst auf beschichteter<br />
Kartonage, wie beim Referenzkunden<br />
Paulaner.<br />
Die Münchner Brauerei entschied<br />
sich für den JOKER aufgrund seiner<br />
Präzision, mit hoher Auflösung<br />
auch nicht saugende Materialien<br />
zu beschriften, wie beispielsweise<br />
beschichtete Kartonage. Vor<br />
der Instal lation des JOKERs kamen<br />
Heißwachsdrucker zum Einsatz, die<br />
Paulaner entschied sich für den JOKER aufgrund seiner Fähigkeit, mit hoher Auflösung auch nicht-saugende<br />
Materialien zu beschriften.<br />
weder die Druckqualität noch die<br />
Geschwindigkeit des JOKER- Systems<br />
erreichen konnten. Zudem<br />
profitiert Paulaner von einer deutlichen<br />
Kostenersparnis, da der Verbrauch<br />
an Betriebsmitteln geringer<br />
ausfällt – die Lösungsmitteltinte<br />
ist günstiger als Heißwachs. Der<br />
JOKER ist nach dem Einschalten unmittelbar<br />
einsatzbereit. Ein aufwändiges<br />
Entlüften und lange Aufheizzeiten<br />
entfallen. MFG unterstützte<br />
die Installation vor Ort und sicherte<br />
somit eine reibungslose Integration<br />
in die Produktionslinien.<br />
Mittels Lösemitteltinte ist das Hi-Res<br />
System in der Lage, sowohl auf glatten,<br />
nicht saugenden als auch auf<br />
saugenden Oberflächen präzise zu<br />
drucken. Zwischentank und doppelte<br />
Düsenkanäle machen den<br />
JOKER mehrfach prozesssicher. Dies<br />
gilt besonders für die direkte Beschriftung<br />
auf Sekundärverpackungen<br />
und im Logistikbereich. Nahezu<br />
oberflächenunabhängig ersetzt<br />
der JOKER hier teure und umweltkritische<br />
Etiketten durch den Direktdruck.<br />
Großvolumige Tintenkartuschen<br />
ermöglichen ein sauberes<br />
und praktisches Tintenhandling.<br />
Der JOKER überzeugt durch integrierte<br />
Redundanz, hohe Druckgeschwindigkeit<br />
(bis 150 m/min) und<br />
Auflösungen bis 600 dpi.<br />
Mit einer maximalen Druckhöhe<br />
von 34 mm ist das System optimal<br />
für Barcodes und 2D-Codes geeignet.<br />
Die Lösung bietet einen großen<br />
Tintenvorrat und ist als Plug & Play-<br />
System in kürzester Zeit betriebsbereit,<br />
was Produktionsunterbrechungen<br />
minimiert.<br />
Durch seine intuitive Bedienung<br />
über ein kapazitives 7-Zoll-Farbdisplay<br />
lassen sich Druckaufträge<br />
und Parameter direkt an der Produktionslinie<br />
bearbeiten. Die schnelltrocknende<br />
Lösemitteltinte bietet<br />
eine hohe Haftung auf Kunststoff,<br />
Metall, Glas und anderen Materialien.<br />
Dies stellt eine wirtschaftliche<br />
Alterna tive zu Etikettenlösungen<br />
dar, die exzellente Codierergebnisse<br />
garantiert. <br />
42 | Getränke! 01 | <strong>2025</strong><br />
Das kapazitive 7-Zoll-Farbdisplay erlaubt eine einfache<br />
Steuerung und Anpassung der Druckaufträge<br />
direkt an der Produktionslinie.<br />
Der JOKER ist nach dem Einschalten unmittelbar<br />
einsatzbereit. Ein aufwändiges Entlüften und lange<br />
Aufheizzeiten entfallen. Fotos: MFG Technik & Service<br />
Mehr Informationen<br />
www.mfgservice.group
BEZUGSQUELLEN-VERZEICHNIS | Produkte, <strong>Technologie</strong>n und Dienstleistungen<br />
Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />
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Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7a | 10117 Berlin<br />
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Hygienekonzepte<br />
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Kunzendorstr. 19 | 14165 Berlin<br />
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Deutsches Weininstitut GmbH (DWI)<br />
Platz des Weines 2 | 5294 Bodenheim<br />
www.deutscheweine.de<br />
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Dr. JESSBERGER GmbH<br />
Jägerweg 5 | 85521 Ottobrunn<br />
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Alter Hellweg 46 | 44379 Dortmund<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
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Bundesverband der<br />
Deutschen Spirituosen-Industrie<br />
und -Importeure e. V.<br />
Urstadtstraße 2 | 53129 Bonn<br />
www.spirituosen-verband.de<br />
Verband der deutschen<br />
Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)<br />
Mainzer Str. 253 | 53179 Bonn<br />
Telefon +49 (0) 228-95 46 00<br />
info@fruchtsaft.de<br />
www.fruchtsaft.net<br />
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.<br />
Godesberger Allee 142-148 | 53175 Bonn<br />
www.fei-bonn.de<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.<br />
Lyoner Str. 18 | 60528 Frankfurt<br />
Telefon +49 (0) 69 66 03 0<br />
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E-Mail: info@bremer-leguil.de<br />
Internet: www.bremer-leguil.de<br />
Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.<br />
Kennedyallee 28 | 53175 Bonn<br />
www.vdm-bonn.de<br />
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in Berlin e.V.<br />
Seestraße 13 | 13353 Berlin<br />
www.vlb-berlin.org<br />
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e. V.<br />
Monbijouplatz 11 | 10178 Berlin<br />
www.wafg.de<br />
Getränke! 01 | <strong>2025</strong> | 43
What is<br />
IFT FIRST<br />
IFT FIRST means Food Improved by Research, Science, and<br />
Technology and it’s THE premier annual food system event.<br />
Registration Opens in March