03.03.2025 Aufrufe

CLICK STAGE

Das multimediale Kulurmagazin für Theater, Musik, Literatur und Mehr

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CLICKSTAGE

Zarah Leander - Als Film und Theater

Nieder mit den Alpen

25 Jahre Theater Uri

Das eMagazin für Theater | Musik | Literatur | & +

Fleur Jaeggy | Schweizer Grand Prix Literatur

MÄR 25

Ein halbes Jahrhundert PLAYMOBIL


EDITORIAL

«In unserem Literaturteil

stellen wir die Autorin

Fleur Jaeggy vor, sie ist

die diesjährige Gewinnerin

des Schweizer Grand Prix

Literatur.»

Cover: valse, valse, valse | Johanna Heusser | bis 12. April 2025 in diversen Häusern.


Liebe CLICK STAGE Leser:innen

Für einmal möchten wir Ihnen ein Projekt in eigener Sache ans Herz legen.

Viele haben das Stück «ZARAH! – Einmal Zirkuspferd, immer Zirkuspferd»

von arttv Geschäftsführer Georg Kling bereits gesehen und waren

begeistert. Im Stück geht es um die kontroverse Karriere der Sängerin und

Schauspielerin Zarah Leander, die mit Hits wie «Ich weiss, es wird einmal ein

Wunder gescheh'n» oder «Yes Sir» zum Weltstar wurde. Für ihre Karriere hat

sie allerdings mit dem Naziregime kooperiert. Georg Kling vermittelt ihr

spannendes Leben, singt die grossen Hits der Diva, die später zu einer der

ersten Ikonen der LGBT+ Bewegung wurde. «ZARAH! – Einmal Zirkuspferd,

immer Zirkuspferd» ist ein Stück, von dem die Schriftstellerin und

Theaterautorin Gisala Widmder sagt: «Das Programm ist so gut und verdient,

gesehen zu werden. Ich drücke alle Daumen, dass es Engagements und

Publikum hagelt.» Am kommenden Freitag, dem 7. März und eine Woche

später, am 14 März 2025, haben Sie die Gelegenheit, die packenden Konzert-

Show über eine der grössten Diven des 20. Jahrhunderts im Zürcher Kino

FRAME zu erleben. Mehr dazu in unserem Magazin.

Wer sich unser letztes CLICK CINEMA Magazin angeschaut hat, hat bemerkt,

dass gegenwärtig auch der Film IM SCHATTEN DER TRÄUME von Regisseur

Martin Witz in unseren Kinos läuft. Auch da geht es um Zarah Leander, konkret

um ihren Texter Bruno Balz und ihren Komponisten Michael Jary. Also über

jene Männer, die den Soundtrack zu Zarah Leanders Karriere schrieben.

Während des Dritten Reiches gerieten sie unter Druck des Naziregimes,

wussten es jedoch auch für ihren eigenen Vorteile zu nutzen – genauso wie die

Leander. Am besten, Sie gönnen sich das Theater und den Film im

Doppelpack.

In unserem Literaturteil stellen wir die Autorin Fleur Jaeggy vor, sie ist die

diesjährige Gewinnerin des Schweizer Grand Prix Literatur. Darüber hinaus

machen wir einen Abstecher mit unserer Mini-Reporterin Zoé in die Welt von

Playmobil, beschäftigen uns im Appenzellerland mit dem Wald und besuchen

San Bernardino, das sich in neuem Glanz zeigt.

Mit lieben Grüssen

Felix Schenker, Chefredaktor arttv.ch


Zarah! – Eimal

Zirkuspferd, Immer

Zirkuspferd


arttv Geschäftsleiter

Georg Kling thematisiert

in einer packenden

Konzert-Show das

kontroverse Leben einer

der grössten Diven des

20. Jahrhunderts.

Eine aussergewöhnliche Stimme,

unvergessliche Lieder und über zwanzig Filme,

haben die gebürtige Schwedin zum Star und zu

einer der ersten LGBT+ Ikone überhaupt

gemacht. Aber auch zu einer rücksichtslosen

Kollaborateurin des Nazi-Regimes. Georg Kling

hat sich fast zehn Jahre mit der grossen Diva

auseinandergesetzt. Durch intensive

Recherchen verdichtet er Leanders Leben in

«Zarah – Einmal Zirkuspferd immer

Zirkusprferd» zu einer berührenden

Performance. Kritisch aber beschwingt!


Skrupellose Opportunistin?

Eine beispiellose Karriere als eine der grössten Diven des 20.

Jahrhunderts! Das zeichnet Sara Stina Hedberg, 1907 im

schwedischen Provinznest Karlstad geboren, aus. Ein braves

Mädchen voller Tatendrang, das später als Zarah Leander die

Kinoleinwände und Konzertsäle der Welt erobern wird. Das Ganze

hat allerdings eine grausame Schattenseite. Leanders

grenzenloser Ehrgeiz lässt sie zur skrupellosen Opportunistin

werden. Hemmungslos lässt sie sich vom deutschen Naziregime

vor den Propagandakarren spannen und opfert dafür Liebe und

Familie.


ARTTV

VIDEO

Zarah! – Eimal Zirkuspferd, Immer

Zirkuspferd | FRAME Zürich

Aufführungen am 7. und 14. März 2025 um

19.30 Uhr.

Parallel zum Theaterstück läuft in den Kinos

IM SCHATTEN DER TRÄUME von Regisseur

Martin Witz über den Texter Bruno Balz und

den Komponisten Michael Jary. Das

erfolgreichste Duo des deutschen Kinos und

Schlagers hat unsere Popkultur über

Jahrzehnte geprägt. «Ich weiss, es wird

einmal ein Wunder gescheh’n», «Davon geht

die Welt nicht unter» und andere ihrer Lieder

machten Zarah Leander zum Weltstar.


«Nieder mit den Alpen!

Freie Sicht aufs

Mittelmeer!»


Der Spruch der

Jugendbewegung stammt

ursprünglich vom bisher

einzigen Schweizer

Nobelpreisträger für

Literatur, Carl Spitteler.

2024 jährte sich sein Todestag zum 100. Mal.

Wer aber kennt ihn noch, Carl Spitteler? Wer

weiss, dass er in Luzern gelebt und gewirkt hat?

Antike Mythen zu neuen Weltordnungen

umgedichtet hat? Das Luzerner Theater sucht

im Stück «Nieder mit den Alpen!» die

(Wieder-)Annäherung an den vergessenen

Schweizer Autor. Carina Thurner, Schauspielerin

am Luzerner Theater tut dies auf ihre Weise, mit

eigenen Texten, ihrem Spielensemble und

Musik von Mo Sommer.


Die Welt brennt

«Nieder mit den Alpen! Freie Sicht aufs Mittelmeer!» war

einmal die Parole der Schweizer Jugend für den Wunsch nach

mehr Autonomie. Nicht grundlos wählte man dieses Zitat von

Carl Spitteler – einem Schweizer Vordenker, der Anfang des

letzten Jahrhunderts, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, den Blick

über die Berge hinweg zur Prämisse einer sinnvollen Schweizer

Neutralität erklärte. Er tat dies in seiner legendären Rede

«Unser Schweizer Standpunkt» und wurde nicht zuletzt dafür

mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Carina Thurner

greift das Leben Spitteler auf und fragt: Wie retten wir uns mit

Geschichten über unsere Einsamkeit hinweg? Was bedeutet

Liebe, was Schwesternschaft, wenn da draussen die Welt

brennt? Wie steht der eigene Schmerz im Verhältnis zur Welt?


ARTTV

VIDEO

Nieder mit den Alpen! | Luzerner Theater –

Schauspiel |bis 13. März 2025


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STATTDESSENFARBE

FERNANDA

FIGUEIREDO

2.3.–

8.6.2025


«The Last Five

Years» von Jason

Robert Brown


Das Theater Uri feiert

sein 25. Jubiläum mit

einem selten

aufgeführten Juwel.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte überrascht

das Theater Uri mit einem Musical als

Eigenproduktion. Im Stück «The Last Five

Years» geht es um die grosse Liebe und wie

diese zu Ende geht. Dabei macht die

Produktion mit einigen Besonderheiten auf sich

aufmerksam: Das Ensemble auf der Bühne

besteht aus lediglich zwei Personen und die

Erzählweise ist alles andere als konventionell.

Regie führt Livio Beyeler, der Hausregisseur des

Theater Uri.


25 Jahre Theater Uri – von

Holzkohle und Hochkultur – Livio

Beyeler im Gespräch

Mit Livio Beyeler sprach Markus

Arnold | Link zum Interview


370 Bewerber:innen

Fünf Jahre dauerte die Beziehung zwischen der Schauspielerin

Cathy und dem Schriftsteller Jamie. Warum und wie ihre

Liebesgeschichte scheitert, davon berichtet das Musical «The

Last Five Years». Das Ensemble auf der Bühne besteht aus

lediglich zwei Personen. 370 Musical-Profis aus dem ganzen

deutschsprachigen Raum, ja gar aus Italien und Grossbritannien

hatten sich für die beiden Rollen beworben. Beim Casting

Anfang 2024 im Theater Uri schwangen schliesslich die

Zürcherin Sarah Kappeler und der Luzerner Angelo Canonico

obenaus. Die beiden spielen die Rollen der Cathie und Jamie.

Geschichte mit ungewöhnlicher Erzählweise

Während Jamie beruflich durchstartet, kommt die Karriere der

Schauspielerin Cathy nicht richtig in die Gänge. Darunter leidet

auch ihre Liebe. Sie entfremden sich immer mehr, bis Jamie

schliesslich die Beziehung beendet. Es ist eine

Liebesgeschichte, die sich so oder ähnlich millionenfach

abspielt. Doch wird sie im Musical auf unkonventionelle und

Weise präsentiert. Jamie erzählt die Geschichte aus seiner Sicht

chronologisch vom Beginn der Beziehung bis zu deren Ende.

Cathy hingegen berichtet rückwärts, also von der Trennung bis

zum Kennenlernen. Die beiden Erzählstränge kreuzen sich nur

einmal in der Mitte, wenn die beiden heiraten. Das Musical

endet, indem Cathy sich an ihre ersten Glücksmomente mit

Jamie erinnert, während Jamie Abschied nimmt.


Kleine Produktion mit grossen Emotionen

Das Kammermusical, geschrieben und komponiert von Jason Robert Brown,

wurde 2001 in Chicago uraufgeführt. Es wurde 2014 in Amerika als

musikalisches, romantisch-komödiantisches Drama verfilmt: mit Anna Kendrick

und Jeremy Jordan in den Hauptrollen. Dies hat die Beliebtheit des Musicals

weiter gesteigert, sodass das Stück heute als Kult-Musical gilt und auf der

Bucketlist vieler Musicaldarsteller:innen steht. Mit seinem emotionalen

Tiefgang und der unmittelbaren Nachvollziehbarkeit berührt das Musical das

Publikum, das tiefe Einblicke in das Erleben und Fühlen der beiden

Charaktere erhält.

Urner Orchester

Auch die Musik trägt zur

Emotionalität des Werks

entscheidend bei. Die Lieder

– eine Mischung aus Pop,

Jazz, Klezmer und klassischen

Musical-Stilen – spiegeln die

Gefühlslage und das

Innenleben der beiden

Figuren wider. Das Orchester

der Urner Aufführung besteht aus Michel Truniger (musikalischer Leiter),

Rebekka Mattli (Klavier), Christian Zgraggen (Violine), Erica Nesa, Severin

Suter, Monika Greenwald (Cello), Tom Horat (E-Bass), Samuel Brunner (Gitarre)

und Christian Portmann (Perkussion). Regie führt Livio Beyeler, der

Hausregisseur des Theater Uri.


ARTTV

VIDEO

The Last Five Years | Theater Uri | 14. bis 29.

März 2025 | Bis zur Derniere wird das Stück

im Theater Uri achtmal aufgeführt.


arttv CLUB-EINLADUNG #1

Klangwelle Haydn |

StradivariOrchester

Sonntag, 16. März 2025

arttv Club-Mitglieder

erhalten kostenlosen Eintritt

ANMELDUNG SIEHE MITGLIEDER-MAIL


HAYDN IM FOKUS

Das StradivariOrchester präsentiert am 16. März 2025 ein faszinierendes

Konzert, das Musikliebhaber nicht verpassen sollten. Als Teil der

renommierten Klangwelle-Saison 2024/25 widmet sich auch dieses fünfte

Konzert dem “Vater des Streichquartetts”, Joseph Haydn, und verspricht

einen Abend voller musikalischer Höhepunkte. Das StradivariOrchester, eine

erweiterte Formation des bekannten StradivariQuartetts, bringt die Musik

Haydns mit besonderer Brillanz zum Leben. Das Kernensemble

(StradivariQuartett) wird für diesen Anlass durch befreundete Musiker zu

einem vollständigen Orchester ergänzt. Diese einzigartige Zusammensetzung

ermöglicht es, Haydns Werke in ihrer vollen klanglichen Pracht zu

präsentieren. Das sorgfältig kuratierte Programm umfasst drei

bemerkenswerte Kompositionen:1. Divertimento Nr. 10 Hob. III:10 F-Dur

2. Die 12 Deutschen Tänze Hob. IX:12 : Speziell für Kammerorchester arrangiert

3. Sinfonia Concertante in B-Dur, Hob 105 : Für Streichquartett und Orchester

neu arrangiert

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arttv CLUB-EINLADUNG #2

Frühling im Aargauer Kunsthaus

BLUMEN FÜR DIE KUNST

arttv Club-Mitglieder

erhalten kostenlosen Eintritt

für einen Tag nach Wahl

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Bunte Blüten, saftig grüne Blätter sowie strukturgebende Gräser und Zweige

bilden Kunstwerke aus der Sammlung nach.

Im tiefsten Winter – lange bevor die ersten Blumenknospen spriessen und

ihre prächtigen Farben und Formen uns begeistern – beginnt in einigen

Floristikateliers und im Aargauer Kunsthaus schon ein emsiges Treiben für

eine der beliebtesten Ausstellungen im Jahreskalender: Es ist wieder Zeit für

«Blumen für die Kunst». Dieses Jahr setzen die indische Floristik und die

Ikebana-Kunst zusätzliche Akzente.

Blumen für die Kunst | Aargauer Kunsthaus | 4. bis 9. März 2025 |

Blumen für die Kunst ist ein Projekt von FLOWERS TO ARTS und dem

Aargauer Kunsthaus.

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arttv CLUB-EINLADUNG #3

KINO

NIKI

arttv Club-Mitglieder

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kostenloses Ticket

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Ein Film so schillernd wie die Werke der Künstlerin Niki de Saint Phalle

selber.

Das Spezielle am Film der Regisseurin Céline Sallette ist, dass kein einziges

Kunstwerk zu sehen ist, auch keine von Saint Phalles fetten, bunten Nanas.

Das hat mit den Rechten zu tun, die von den Inhabern nicht gewährt wurden.

Wie Céline Sallette damit umgeht, ist alleine schon ein Grund, sich den Film

im Kino anzuschauen. Und aus Schweizer Sicht natürlich auch, dass einer der

bekanntesten unserer Künstler, Jean Tinguely, der Ehepartner der berühmten

französischen Künstlerin war.

NIKI | Regie: Céline Sallette | Cast: Charlotte Le Bon, John Robinson, Damien

Bonnard, Judith Chemla, Alain Fromager, Virgile Bramly | Bio-Pic | 98

Minuten | Frankreich, 2024 | Verleih: Praesens Film

Kinostart

Deutschschweiz: 20. Februar 2025

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Das Theater Kanton

Zürich setzt auf ein

junges Publikum


Fotos zum Artikel Gregory Batardon


Angefangen hat das Junge

TZ als Pilotprojekt. Dank

seines Erfolgs wird es nun

für die kommenden sechs

Jahre zum festen

Bestandteil des Spielplans.

Als Auftakt im 2025 zeigt das Junge TZ in

Kooperation mit dem Theater Winterthur

den Klassiker «Heidi» in einer berührenden

und frechen Fassung von Markus

Steinwender. Regisseurin Sophia Bodamer

aus Zürich hat das Stück mit den

Schauspieler:innen Jonas Götzinger, Nils

Torpus und Annina Walt mit viel Pep und

Musik von Anna Trauffer neu inszeniert.

Das Stück ist ein grosses Vergnügen für

Familien und Schulklassen. Wie bei allen

Produktionen steht ein breites

Vermittlungsangebot zur Auswahl.


Johanna Spyris Klassiker reloaded

Heidi lebt bei ihrem Grossvater, dem Alpöhi, in den Bergen. Als

Waisenkind hat sie hier ein Zuhause gefunden. Für sie gibt es

nichts Schöneres, als mit dem Geissenpeter die Ziegen zu hüten,

auf den weiten Wiesen zu spielen und im Heu zu schlafen. Doch

dann nimmt sie Tante Dete mit nach Frankfurt, wo sie bei einer

wohlhabenden Familie in der Grossstadt leben soll. Deren Tochter

Klara sitzt im Rollstuhl und freut sich über ihre Gesellschaft. Die

beiden werden Freundinnen. Doch Heidi plagt grosses Heimweh

und sie möchte nichts sehnlicher als zurück in die Berge. Dieser

Wunsch wird ihr erfüllt und sie kehrt zurück zum Alpöhi. Als Klara

sie in den Bergen besucht, lernt sie die Welt von Heidi kennen und

lieben, was so manches Wunder auslöst.


Breites Theaterangebot für junge Menschen

Als erstes Stück für die Primarstufe inszenierte Johanna Böckli in dieser

Spielzeit das amüsante Klassenzimmerstück zweier ungleicher Freunde

namens «Lahme Ente, blindes Huhn» (ab 1. Klasse) von Ulrich Hub. Im Stück

geht es um Mut, Freundschaft und die Macht der eigenen Fantasie. Ab

Februar 2025 startet der Klassiker «Heidi» (1.–5. Klasse) im Programm des

Jungen TZ. Für Schulen ist weiterhin «35 Kilo Hoffnung» (4.–6. Klasse) von

Anna Gavalda buchbar: ein Stück über einen Jungen mit speziellen

Begabungen, aber grossen Schwierigkeiten in der Schule. Ausserdem sind

die zwei Klassenzimmerstücke «Einfach Yeshi!» (2.–6. Klasse) und

«Paul*» (ab 7. Klasse) verfügbar. Diese bestehen beide aus einer Lektion

Theatervorstellung und einer Lektion spielerischer Nachbereitung. Für

Jugendliche (ab 8. Klasse) empfiehlt das Theater Kanton Zürich Stücke aus

dem Abendspielplan, darunter aktuell «Die Physiker», «Antigone», «Die

Laborantin» und «Romeo und Julia auf dem Dorfe». Alle Stücke können

direkt beim Theater Kanton Zürich gebucht werden: Sei es als öffentliche

Vorstellung innerhalb der Gemeinde oder als Theatervorstellung im

Schulhaus.


ARTTV

VIDEO

Heidi | Theater Kanton Zürich | Junges TZ | bis

13. April 2025



Ein Tanz mit wilder

Vergangenheit


Johanna Heusser bringt

mit ihrer Choreografie

eine kleine

Kulturgeschichte des

Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

«valse, valse, valse» erforscht mit vier

Tänzer:innen und drei Musiker:innen die

Ambivalenz vom Walzertanzen heute,

einer Zeit, in der der Tanz eher mit

Wohlstand und einer privilegierten

Oberschicht assoziiert wird. Sie fragen

sich gemeinsam, wie eine

zeitgenössische Überschreibung des

Walzers aussehen kann, die das

historisch angelegte Potenzial für

Ordnungswidrigkeit und Rausch wieder

freilegt.

Walzers auf die Bühne.


Eins, zwei, drei

Der Walzer ist ein Tanz mit wilder Vergangenheit. Von Oberschicht und

Klerus kritisiert, wurde er wegen seiner ekstatischen Wirkung und der

Intimität zum Körper des anderen Geschlechts teilweise verboten.

Ausserdem, so der Vorwurf, würden unsittliche Triebe freigesetzt werden.

Dabei ist es weniger der Kontrollverlust als die Kraft der Bewegungen

selbst, die dem Walzer ihre Wirkung verleihen. Die Drehungen versetzen

die Tanzenden in einen rauschhaften

Zustand. Die schwebende Bewegung,

die Nähe zwischen den zwei Körpern

und die Musik rufen eine Art Trance

hervor.

Eine Produktion von give me hope

productions, in Koproduktion mit

ROXY Birsfelden, DSCHUNGEL Wien,

Johann Strauss 2025, Theater im

Pumpenhaus, Bühne Aarau, gefördert

von Fachausschuss darstellende Künste

BS/BL, Pro Helvetia, SSA,

Schweizerische Interpretenstiftung SIS,

Landis & Gyr Stiftung

Choreografie und künstlerische Leitung: Johanna Heusser

Tänzer:innen: Simea Cavelti, Neil Höhener, David Speiser, Momo Tanner,

Emeric Rabot

Musiker:innen: Joachim Flüeler, Marie Jeger, Sebastian Lötscher

Musikalische Leitung: Xenia Wiener


VIDEO

valse, valse, valse | Johanna Heusser | bis

12. April 2025 in diversen Häusern.

Eine Produktion von give me hope

productions, in Koproduktion mit ROXY

Birsfelden, DSCHUNGEL Wien, Johann

Strauss 2025, Theater im Pumpenhaus,

Bühne Aarau, gefördert von

Fachausschuss darstellende Künste BS/

BL, Pro Helvetia, SSA, Schweizerische

Interpretenstiftung SIS, Landis & Gyr

Stiftung


FARBE

STEIN

PAPIER

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MISCH

MAL MIT!

2.3.2025–

31.10.2026


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Comeback

4. bis 13. April 2025

↗tanzhaus-zuerich.ch

Foto ©Andrea Zahler


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Sie

brachten

Haute

Couture

nach Zürich


Das Zürcher Modehaus

Grieder, 1889 gegründet,

stand für luxuriöse

Mode, Originalität und

Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht

Innovation.

am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

Mit besten Beziehungen sowohl zur

Pariser Haute Couture als auch zur

Zürcher Seidenindustrie und einer

komplexen Struktur, die Kreation,

Produktion, Handel und Verkauf umfasste,

nahm das Modehaus Grieder über

Jahrzehnte eine herausragende Stellung

im schweizerischen Modegeschehen ein.

Eine Publikation verknüpft Mode- und

Designgeschichte mit Aspekten ihrer

Unternehmensgeschichte.


Platzhirsch an der Zürcher Bahnhofsstrasse

Das Zürcher Modehaus Grieder, 1889 gegründet, stand für luxuriöse Mode,

Originalität und Innovation. Es war Teil der Distributionskanäle der

Schweizer Seiden- und Textilindustrie, vermittelte die tonangebende Pariser

Mode und war Hotspot des Luxuskonsums. 1913 bis 2024 im Peterhof

domiziliert, dem

markanten Bau

der Gebrüder

Otto und Werner

Pfister beim

Paradeplatz, war

der «Seiden-

Grieder» ein

zentraler Baustein

der Zürcher

Bahnhofstrasse als

Einkaufsmeile.



Publikation

In der Publikation «Das Modehaus Grieder 1889–2024» werden Mode und

Textil mit sozialen, wirtschaftlichen und designhistorischen Perspektiven

verwoben. Das ist neu und erlaubt Einsichten in die Entwicklung der

gesellschaftlichen und politischen Funktion von Mode, aber auch in ein

Familienunternehmen, das sich über mehr als hundert Jahre durch politisch

und wirtschaftlich bewegte Zeiten zu navigieren wusste.


Das Modehaus Grieder 1889–2024 |

Neuerscheinung | Scheidegger & Spiess |

248 Seiten, 78 farbige und 92 s/w-

Abbildungen | ISBN 978-3-03942-221-0


Die Aargauer

Autorin Barbara

Schibli stellt ihr

zweites Buch vor


Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

«Flimmern im Ohr»

erzählt von einer Frau,

die mitten im Leben

steht und dennoch

einen Blick zurück auf

ihre wilden Jahre wirft.

Mit poetischen Bildern und sanfter

Radikalität spürt Barbara Schibli der

Frage nach, ob wir mit den Jahren

immer mehr wir selbst werden oder uns

in Kompromissen verlieren. Und woran

wir den Unterschied erkennen. arttv hat

die Autorin und Lehrperson besucht

und über Berührungspunkte zu ihrer

eigenen Biografie gesprochen.


Flimmern im Ohr | Plot

Sommer 2010. Während Priska mit ihrem Innenohr-Implantat das Hören so

übt, dass die Punkmusik von früher wieder Rausch werden könnte,

erschüttert ein politischer Skandal die Schweizer Öffentlichkeit. Wie in den

politisch aufgeheizten 1970er- und 80er-Jahren hat der

Inlandsgeheimdienst wieder

illegal Daten verdächtiger

Personen abgegriffen. Auch

Priska wurde damals

beobachtet. Die neuerliche

Fichen-Affäre weckt

Erinnerungen an ihre Zeit in

der Clubszene und der

Frauenbewegung, vor allem

aber an Gina, ihr Vorbild,

ihre unerschrockene Mitstreiterin und grosse Liebe, die ebenfalls im Visier

des Staatsschutzes war. Über dreissig Jahre später denkt Priska zurück und

fragt sich, wie ihr Leben wurde, was es jetzt ist.

Barbara Schibli (*1975, Baden) hat Germanistik, italienische

Literaturwissenschaft und Publizistik studiert. Sie lebt im Kanton Aargau

und arbeitet als Gymnasiallehrerin in Baden. 2016 gewann sie den

Studer/Ganz-Preis für das beste unveröffentlichte Prosamanuskript. 2017

wurde sie für ihren Debütroman Flechten mit dem GEDOK

Literaturförderpreis ausgezeichnet. 2018 gewann sie mit ihrem Hörspiel

«Marderschreck» den Wettbewerb des 8. sonOhr Hörfestivals.


VIDEO

Autor:innenportrait | Barbara Schibli |

Flimmern im Ohr | Roman | Dörlemann

Verlag | ISBN 978 3 03820 143 4


Was bleibt

übrig, wenn

man nichts

mehr hat?


Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

«Die Wünsche gehören

uns» ist ein

einfühlsames Porträt

einer alten Frau unter

Menschen, denen nur

noch ihre Wünsche

gehören.

Katharina Geiser widmet sich behutsam

und doch ungeschönt einem vergessenen

Stück Schweizer Sozialgeschichte. Sie

erzählt vom Alltag in einer Institution, die

bis in die 1970er Jahre Bestand hatte.

Dabei stellt sie die Menschen in den

Mittelpunkt, ihre Hoffnungen und das,

worauf sie zurückblicken, in einer

Sprache, die sich ihnen ganz dicht

annähert.


Die Wünsche gehören uns

Elise hat ein langes, arbeitsames Leben hinter

sich, da landet sie von einem Tag auf den anderen

in einem neuen: Nach dem Tod ihres Mannes wird

sie von den Töchtern in ein Armenasyl

eingewiesen. Zaghaft versucht sie sich einzufinden

in einer Welt, für die sie nie bestimmt war. Eine

Welt voller Menschen, Erwachsene wie Kinder,

Kranke und Gesunde, die irgendein Schicksal oder

auch nur ein unglücklicher Zufall hierhergeführt

hat. Eine Welt, in der durch strikte Regeln

versucht wird zusammenzuhalten, was kaum

zusammenzuhalten ist. Aber auch eine Welt, die

erst durch die Geschichten ihrer Bewohner

lebendig wird. Und nicht zuletzt durch ihre

Wünsche.

Katharina Geiser über sich

Geboren 1956 in Erlenbach bei Zürich, studierte ich Germanistik, Englisch

und Pädagogik. Ich lebe in Richterswil am Zürichsee. Am 11. Februar 1956,

am Ende einer eiskalten Nacht, hat meine Grossmutter meine Mutter

zuhause von mir entbunden und in ihr Hebammentagebuch 2. H.H.L.

notiert, was zweite Hinterhauptslage bedeutet. Wörter, Papier und Farben

haben es mir seit früher Kindheit angetan. Schon vor Schulbeginn entdeckte

ich anhand von Wilhelm Buschs Max und Moritz das Lesen. Ich erinnere

mich gut an das anstrengende Buchstabieren und Wörterbegreifen. Bei

»Nicht allein im Schreiben, Lesen / Übt sich ein vernünftig Wesen« machte

ich damals nach »Übt« einen kleinen roten Strich. Das berührt mich bis

heute.


Katharina Geiser | Die Wünsche

gehören uns | Jung und Jung

Verlag | Roman | ISBN 978 3

99027 413 2


Verschiebung

im Gestein


Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

Mariann Bühler

untersucht, wie

schleichende

Veränderungen

zuweilen sogar Berge

versetzen können.

Der Debütroman «Verschiebung im

Gestein» verfolgt drei Figuren, die nichts

voneinander wissen und doch verbunden

sind – durch die Gegend, das Dorf und

die drängende Frage, wie es eigentlich

weitergehen soll. Hartnäckig haben sich in

ihnen weitläufige Spuren von

Vergangenem festgesetzt, aber dann

gerät doch etwas in Bewegung …


Verschiebung im Gestein | Klappentext

Lange hat draussen das Schild »Bis auf Weiteres geschlossen«

gehangen, bis Elisabeth die Entscheidung trifft, die Bäckerei

weiterzuführen. Sie allein. Jeden Morgen feuert sie an, rührt den

Teig, schiebt die Brote in den Ofen – und überrascht das ganze

Dorf und sich selbst dazu. In derselben Gegend Alois’ Hof. Ein

Hof, seit Generationen in Familienbesitz, Alois wurde nicht

gefragt, ob er ihn übernehmen wollte. Er lebt mit dem Hund,

überhört die Erwartung, eine Familie zu gründen – aber etwas

schnürt sich zu. Vielleicht hat das mit Camenzind zu tun.

Unterdessen kehrt eine junge Frau ins Dorf zurück; die drei Stufen

zur Bäckerei laufen sich wie von selbst. Bei den Grosseltern holt

sie den Schlüssel zum Sommerhaus, es soll verkauft werden. Sie

sieht alles wieder, den Bergkamm, das Tal, den Balkon mit der

Zugbrücke. Bald, so scheint es ihr, beginnt das Haus mit ihr zu

sprechen.

Verschiebung im Gestein | Stimmen

«‹Verschiebung im Gestein› ist ein Text, der mir zeigt, dass

Literatur Welten eröffnen kann und der mir in diesen Welten

Gastrecht gewährt über das Ende der Lektüre hinaus.» – Gianna

Molinari / 041 Luzerner Programmzeitung | «Mariann Bühler

schaut genauer hin. In ihrem Romandebüt nutzt sie die Fähigkeit

der Literatur, ins Innere vorzudringen. Ins Innere der Stube, des

Stalls und der Bäckerei, ins Innere des gelebten Lebens und der

Menschen.» – Martin Läubli / NZZ, Bücher am Sonntag |

«Sprachlich virtuos und mit grosser Empathie für die Figuren ist

der Roman überall gerne empfohlen.» – Elfriede Weber / ekz

Bibliotheksservice


Verschiebung im Gestein | Mariann Bühler |

Roman | 208 Seiten | ISBN 978 3 7152 5040 3


«Unter Druck» - Ein

brisanter Roman von

Willi Wottreng


Wenn Macht, Geld und

Politik unheilvoll

aufeinandertreffen …

«Unter Druck» ist ein bissiger Stadtroman

des Zürcher Autors Willi Wottreng, voller

pointierter Einsichten in Machenschaften

hinter sauberen Kulissen. Im Mittelpunkt

der Erzählung steht der Journalist Andreas

Bräm, der einer Geschichte auf der Spur,

selbst in dubiose Machenschaften verstrickt

wird. Wottreng legt mit «Unter Druck» eine

gut recherchierte, kritische Milieustudie

über Filz in der Politik vor.


Zum Buch

Der Journalist Andreas Bräm glaubt, auf den Knüller seiner Karriere

gestossen zu sein: Mitten in einem Inferno von Gentrifizierung,

Gewinnmaximierung, Eitelkeit, Luxusproblemen und urbaner

Kleingeistigkeit ist er überzeugt, der Einzige zu sein, der die

Zusammenhänge hinter einer Reihe sich häufender mysteriöser Todesfälle

erkennt. Die Resultate seiner ausgedehnten Recherche überzeugen weder

Freunde noch Staatsanwaltschaft, doch Bräm gibt nicht auf. Dabei

verheddert er sich in einem Netz von Verschwörungen und gerät immer

tiefer in den Sog der dunklen Seele einer kalten Stadt.

Willi Wottreng (* 1948) studierte Geschichte und Politologie in Zürich,

Frankfurt und Marburg. Er arbeitete als Redaktor der (damals noch

linksliberalen) «Weltwoche» und der «NZZ am Sonntag», wo er über

Alltagskultur und Menschen am Rand schrieb und für scharfsinnig-witzige

Nachrufe bekannt wurde. Er verfasste Sachbücher über Motorrad-Rocker,

Prostituierte, Geldfälscher und belletristische Werke, u. a. «Jenische

Reise» (2020) und «Die Brigantinnen» (2023). Der Autor und Publizist, der

2020 bis 2022 für die Partei Alternative Liste im Zürcher Stadtparlament

sass, lebt und arbeitet in Zürich.


VIDEO

Unter Druck | Willi Wottreng | Roman |

Geparden Verlag | 256 Seiten |

978-3-907406-16-8 | Erscheinungsdatum:

Februar 2025


«Die seligen

Jahre der

Züchtigung»

von Fleur

Jaeggy im

Literaturclub

von SRF

VIDEO

Ehrung für Fleur Jaeggy


«Unter Druck» - Ein

brisanter Roman von

Willi Wottreng


Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

Die höchste

Auszeichnung für

Literatur in der Schweiz

geht in diesem Jahr an

Fleur Jaeggy.

Die Schweizer Schriftstellerin wurde 1940

in Zürich geboren. Sie schreibt

hauptsächlich auf Italienisch. Nachdem

sie ihre Schulzeit in verschiedenen

Schweizer Internaten verbracht hatte,

liess sie sich in Rom nieder, wo sie mit

Ingeborg Bachmann befreundet war. Seit

1968 lebt Jaeggy in Mailand und

arbeitet mit dem Verlag Adelphi

zusammen.


Vom Leben geprägt

Fleur Jaeggys Werke befassen sich mit tiefgründigen, schmerzhaften und

beunruhigenden Themen: Einsamkeit, Freundschaft bis zur Obsession,

Entfremdung, emotionale Distanz sowie gestörte, empathielose

Familienverhältnisse und der Tod. Im Zentrum ihres Erzählens steht die

Vereinsamung. Die Figuren leben oft in geschlossenen und unterdrückenden

Umgebungen, etwa in Internaten oder Instituten. Sie sind von der Aussenwelt

getrennt und der Gegensatz zwischen «innerhalb» und «ausserhalb» führt zu

tiefer Introspektion und zu fast vollständiger Entfremdung. Zwiespältige

Freundschaften und Beziehungen sind für Fleur Jaeggy wichtige Themen, um

ihre Welten entstehen zu lassen. Oft sind die zwischenmenschlichen

Verhältnisse vereinnahmend und sie werden in einer Mehrdeutigkeit

beschrieben, die es schwierig macht, die Grenzen zwischen Freundschaft,

Liebe, Besessenheit und Abweisung zu erkennen. Auch Familien funktionieren

nicht und es fehlt an Mitgefühl und Wärme. Die Protagonist:innen leben in

kalten, distanzierten Situationen, in denen die Kommunikation scheitert, und

die sie mit einem Gefühl des Verlassenseins und der Unvollständigkeit

zurücklassen. Die Familie erscheint so als ein Gebilde aus aufgezwungenen

Bindungen, die zu Frustration und distanziertem Erstarren führen. Kindheit

und Jugend sind keine idyllischen Lebensphasen, sondern gezeichnet von der

Einsamkeit, der Beunruhigung und der Erkenntnis der inneren Finsternis. In

den Schulen und Instituten, wo Fleur Jaeggys jüngere Figuren leben,

verstärken sich die Emotionen und Erlebnisse und lassen die Ambivalenz der

jugendlichen Erfahrungen in Erscheinung treten. Krankheit, Tod und Zerfall

sind ständig präsent, nicht nur physisch, sondern auch als Symbole. Der Tod

wird als unausweichliche Bestimmung beschrieben, als das Ende, das dem

Leben eine Bedeutung gibt und es gleichzeitig entleert.


Die seligen Jahre der Züchtigung

I beati anni del castigo (Die seligen Jahre der Züchtigung) von 1989 ist der

bekannteste Roman von Fleur Jaeggy. In der langen Erzählung sind bereits ihr

ganzes literarisches Universum und die Umrisse der kommenden Texte zu

erkennen: das Leben in der Abgeschiedenheit eines Schweizer Internats, das

Fehlen stabiler Bezugspunkte in der Familie und die Freundschaft zur Kollegin

Frédérique, die an besessene Liebe grenzt. Die strenge Erziehung und die

Disziplin des Internats fordern von den Mädchen eine strikte Kontrolle ihrer

Gefühle und Emotionen. Diese Unterdrückung lässt die wenigen Akte des

Rebellierens und der Freiheit zu Erlebnissen von grosser Kraft und Intensität

werden

Präzise, nie sentimental

Fleur Jaeggys Werke sind geprägt durch einen dichten und scharfen Stil. Ihr

Schreiben zeichnet sich durch Knappheit und fast schon chirurgische Präzision

der ausgewählten Worte aus. Die Sätze sind kurz und beschränken sich auf

das Wesentliche. Hinter der distanzierten und kühlen Sprache verbirgt sich

jedoch eine ständige emotionale Spannung, die uns beim Lesen tief

beunruhigt. Mit diesem Schreiben, das keinen Raum für Trost lässt, gelingt es

Fleur Jaeggy, Emotionen und psychische Leiden stets kontrolliert und unbeirrt

auszudrücken, als ob beim Erzählen eine Distanz zwischen dem Erlebten und

dem Erzählten gewahrt werden sollte. Die Texte gehen tief und sind nie

sentimental. Trotz ihrer scheinbaren Kälte vermag Fleur Jaeggys Prosa die

Leser:innen durch die gekonnte Wiedergabe der feinsten Nuancen und der

düstersten, verborgensten Seiten der menschlichen Seele zu bewegen.


Auszeichnungen des BAK

Das BAK vergibt jedes Jahr die Schweizer Literaturpreise. Der Schweizer Grand

Prix Literatur zeichnet das Gesamtwerk einer Autorin oder eines Autors aus. Der

Spezialpreis Vermittlung wird im Wechsel mit dem Spezialpreis Übersetzung alle

zwei Jahre vergeben. Zusätzlich zu diesen mit je 40 000 Franken dotierten

Auszeichnungen werden jährlich mit 25 000 Franken dotierte Preise für im

vergangenen Jahr erschienene Einzelwerke ausgeschrieben. Der Spezialpreis

Vermittlung geht in diesem Jahr an den Verein Sofalesungen / Lectures Canap /

Letture sul sofà. Sieben Werke, die im vergangenen Literaturjahr erschienen

sind, werden mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.

Fleur Jaeggy | Schweizer Grand Prix

Literatur 2025


PLAYMOBIL – ein

halbes Jahrhundert

Kinderglück


Ein Besuch in der

Sonderausstellung

PLAYMOBIL im Schweizer

Kindermuseum mit Zoé,

unserer Mini-Reporterin.

Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des

Spielzeugklassikers zeigt das Schweizer

Kindermuseum die Sonderausstellung

«PLAYMOBIL – Kleine Welten, grosse

Träume». Grund genug für uns, die

Ausstellung zu besuchen und ein paar

wichtigen Fragen auf den Grund zu

gehen: Was waren eigentlich die ersten

Spielfiguren, wieso ist Playmobil immer

noch so beliebt und wie nachhaltig sind

die Plastikfigürchen?


50 Jahre PLAYMOBIL

1974 zogen die ersten PLAYMOBIL-Figuren in deutsche

Kinderzimmer ein. PLAYMOBIL stellte die kleinen, beweglichen

Figuren ins Zentrum des Spielkonzepts und forderte Kinder dazu auf,

eigene Geschichten zu erfinden. Die Kunststoffwelten waren so

erfolgreich, dass sie Generationen von Kindern prägten. Das

Schweizer Kindermuseum feiert den fünfzigsten Geburtstag des

Kultspielzeugs in der Sonderausstellung «PLAYMOBIL – Kleine

Welten, grosse Träume» in Zusammenarbeit mit Diorama-Artist Oliver

Schaffer.

Gigantische PLAYMOBIL-Sammlung

Bald vier Milliarden PLAYMOBIL-Figuren bevölkern heute den

Planeten. Der Deutsche Oliver Schaffer nennt 400 000 davon sein

Eigen. Im Kindermuseum hat der Künstler mit einem Teil seiner

umfangreichen Sammlung – einer der grössten überhaupt –

fantasievolle Welten aufgebaut. Sie erzählen aus der fünfzigjährigen

Geschichte des Spielzeugklassikers und zeigen die Vielfalt der

kleinen Kunststofffiguren. In den Schaukästen ist auch Vertrautes zu

sehen: Anlässlich seiner ersten Ausstellung in der Schweiz hat

Schaffer eine Alpenlandschaft und Schweizer Grossstadtszenen

kreiert. Sogar die Stadt Baden hat er nachgebaut – alles im

PLAYMOBIL-Format.


Die Fricktaler

Bühne feiert ihr

50-Jahre-

Jubiläum


Traumfabrik im Kleinformat

Oliver Schaffers Dioramen fordern zum genauen Hinschauen

auf. Aufmerksame Besucher:innen entdecken zahllose

Geheimnisse und versteckte Geschichten. Die interaktive

Ausstellung lädt zudem zum Spielen und Selbererfinden ein.

Inspiriert vom Reichtum der aufgebauten Miniaturwelten

entwerfen Kinder ihre eigenen Figuren, bauen neue Welten

und erzählen Geschichten. Mit ihren Ideen können sie an

einer Stop-Motion-Station in der Ausstellung sogar einen

Kurzfilm drehen.


ARTTV

VIDEO

PLAYMOBIL – Kleine Welten, grosse Träume |

Schweizer Kindermuseum | verlängert bis 19.

April 2026


Upcycling gegen

den Wahnsinn der

Wegwerfgesellschaft


Die Ausstellung «Das

zweite Leben der Dinge -

Stein, Metall, Plastik»

wirft einen Blick auf

Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

vergangene und heutige

Methoden der

Kreislaufwirtschaft.

Bis zur industriellen Revolution im späten 18.

Jahrhundert war es üblich, Dinge zu reparieren und

weiterzuvererben. Heute ist das ganz anders.

Insbesondere Kleider werden, kaum gekauft,

entsorgt. Defekte Gegenstände werden

weggeschmissen. Die Wegwerf- und

Konsumgesellschaft ist ein junges Phänomen in

der Geschichte der Menschheit. Objekte von der

Steinzeit bis zur Gegenwart zeigen im Forum für

Schweizergeschichte, wie ihre Geschichte das

Bewusstsein für den Wert der Dinge schärfen kann.


Gesucht! Reparierte, umfunktionierte oder

aufgewertete Dinge

Für die Ausstellung «Das zweite Leben der Dinge –

Stein, Metall, Plastik» im Forum Schweizer Geschichte

Schwyz suchen die Macher:innen kreativ reparierte,

durch Upcycling aufgewertete oder zu etwas Neuem

umgearbeitete, persönliche Alltagsgegenstände. Sie

können dem Museum ein Foto von einem Gegenstand

schicken, dem Sie auf diese Weise ein zweites Leben

gegeben haben, zusammen mit einem kurzen,

erklärenden Satz. Die eingeschickten Fotos werden

anonym in einer digitalen Vitrine in der Ausstellung

gezeigt.


ARTTV

VIDEO

Das zweite Leben der Dinge – Stein, Metall,

Plastik | Forum Schweizer Geschichte Schwyz

| bis 27. April 2025 | Die Ausstellung war zuvor

im Landesmuseum Zürich zu sehen.


Pöschelibock,

Waldteufel und

Laubsack


Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die Sicht

Opernbühne.

Eine Ausstellung im

Museum Appenzell

nähert sich dem

Thema Wald aus

volkskundlicher und

kulturgeschichtlicher

Der Wald ist ein einzigartiger Lebensraum, der

grossartige Naturerlebnisse ermöglicht. Er

beflügelt unsere Einbildungskraft, ist

Inspirationsquelle und erholsamer Rückzugsort.

Als Schattenreich voller Geheimnisse ist er

Schauplatz zahlreicher Märchen. Und natürlich

war der Wald zu allen Zeiten ein viel genutzter

Rohstofflieferant. Unberührt oder übernutzt, licht

oder düster, als Ort zwischen Wildnis und

Zivilisation bringt uns der Wald zum Nachdenken

und Philosophieren.


Der Wald als Kulturlandschaft

Die Ausstellung «Wald – Pöschelibock, Waldteufel und Laubsack» beleuchtet

verschiedene Aspekte der traditionellen Waldnutzung und Waldarbeit und

zeigt zeitgenössische Werke von Kunstschaffenden. Holz war lange der

wichtigste Energieträger für das Heizen und Kochen, zentral als Baumaterial

und unverzichtbar für das Fertigen von Schindeln, Zäunen oder Werkzeugen.

Der Wald war aber nicht nur Holzlieferant, ebenso bedeutend blieben bis ins

20. Jahrhundert andere Nutzungsformen. Er diente als Weideland für das

Vieh, der Streuentnahme und zum Sammeln von Bettlaub. Er versorgte die

Bevölkerung mit Beeren, Honig, Wildfrüchten, Harz, Rinde oder Asche für die

Waschlauge. Im 19. Jahrhundert stieg der Holzverbrauch unkontrolliert an,

was zur Einführung einer geregelten Forstwirtschaft führte. So ist der Wald

heute grösstenteils eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft.


Waldmotive

Neben zahlreichen Objekten und Fotos werden Werke der

Kunstschaffenden Ueli Alder, Marlies Pekarek, Hans

Schweizer, Harlis Schweizer und Birgit Widmer gezeigt. Die

Arbeiten erzählen von Ruhe und Abgeschiedenheit, vom

Lebendigen und Kraftvollen, vom Zauberhaften und

Schauerlichen und von der Sorge um den gefährdeten

Wald. Das Museum präsentiert zudem Originalzeichnungen

der beiden Illustratorinnen Käthi Bhend und Pia Roshardt.

Pia Roshardt hat neben zahlreichen Bilderbüchern auch den

Silvaband «Aus unserem Wald» mit ihren präzisen

Naturbeobachtungen illustriert. Die mehrfach

ausgezeichnete Kinderbuchillustratorin Käthi Bhend

verbindet in ihren Bildern eindrücklich realistische und

magische Naturdarstellungen. Ihre filigranen Zeichnungen

zeigen eine belebte, wundersame Welt und verleihen dem

Wald Augen und Ohren.


ARTTV

VIDEO

Wald | Museum Appenzell | bis 7.

September 2025


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EIN PROJEKT VON


Lyrischer

Mundart-Rap von

Anna & Stoffner


Das neue Album der Band

rund um Rapperin und

Lyrikerin Anna Frey will

dem gestreamten Musik-

Filmregisseurin

Bettina Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen die

Opernbühne.

Einheitsbrei etwas

Radikales entgegensetzen.

Das neue Album mit dem Titel «Wenig»

ist dunkel und berauschend geworden.

Es ist radikal in seiner Eigenheit und

verbindet Rap mit Jazz, Pop und Punk

auf ungekannte Weise. Wie auch schon

in ihren früheren Songs bringen Anna &

Stoffner Musik und Text zu einer

anregenden Symbiose. Diese Band ist

eingespielt, hellwach und immer auf der

Suche nach dem unmittelbaren

Ausdruck.


Wenig

Das neue Album ist radikal in seiner Eigenheit und verbindet Rap

mit Jazz, Pop und Punk auf ungekannte Weise. Die neuen Songs

strotzen vor einer Kraft, die in den Bann zieht. Das liegt einerseits

an der Rapperin und Lyrikerin Anna Frey, die ihre berührenden

Texte mit einer Dringlichkeit vorträgt, wie man es nur selten erlebt.

Andererseits ist hier eine virtuose Band am Werk, die mit grosser

Spielfreude und Ernsthaftigkeit, die eigensinnigen Kompositionen

zum Klingen bringt und mit ausdrucksstarken Soloparts die Texte

kommentiert, erweitert und verstärkt.


ARTTV

VIDEO

Anna & Stoffner | SUISA

Musiker:innenportraits | SUISA

Musiker:innenportraits | Diese Beitrag

wurde ermöglicht durch die

FONDATION SUISA.


San Bernardino -

Ein Dorf erwacht


Lange standen die

Bergbahnen still, der

einstige Glanz der

Touristendestination

Filmregisseurin

Bettina verblasste.

Oberli

tauscht am Luzerner

Theater das Filmset

gegen Mit die dem Tessiner Investor Stefano Artioli

Opernbühne. kam, ähnlich wie dank Samih Sawiris in

Andermatt, der langersehnte Retter.

Kontinuierlich sollen über die nächsten

zehn Jahre 300 Millionen Schweizer

Franken in den Ort investiert werden.

Erste wichtige Schritte sind bereits

erfolgt, einzelne historische Häuser

wurden saniert und die Bergbahnen

bringen die Touristen wieder in die

Höhe. arttv.ch hat den Ort besucht und

sich mit CEO Flavio Petraglio über das

ambitionierte Projekt unterhalten.


Zum Interview

Flavio Petraglio, CEO der Investorengruppe rund um den Tessiner

Visionär Stefano Artioli, erklärt, wie das Projekt im Umfang von CHF

300 Mio. in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll. Er

erläutert, wie der Tourismus neu angekurbelt werden soll, warum

ihm dieses Projekt persönlich besonders wichtig ist und wie die

einheimische Bevölkerung dem Projekt gegenübersteht. Ebenfalls

kommt er darauf zu sprechen, warum San Bernardino besonders

punkten kann und wo es sich von Andermatt abhebt.


Verhilft dem Bündner Bergdorf zu neuem Leben: Der

Tessiner Investor Stefano Artioli will mit seiner San

Bernardino Swiss Alps in den nächsten Jahren mehrer

Millionen investieren und so die infrastrukturell stark

vernachlässigte und teilweise marode

Tourismusdestination wach küssen.


Ein Bergdorf erwacht

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist San Bernardino dank seiner

Mineralwasserquellen ein beliebtes Reiseziel, vor allem bei der adeligen

Oberschicht Italiens. Nach dem Bau

des San-Bernardino-Tunnels 1967

erlebt das Bergdorf einen Boom.

Hotels, Ferienwohnungen,

Restaurants und Schneesportanlagen

werden gebaut, der Ort wird zum

Sommer- und Winterkurort. Diese

Phase endet 2012, als wegen

fehlender Investoren die Gondelbahn

im Skigebiet Confin geschlossen

wurde. Seither verlottern die Häuser,

Läden wurden geschlossen, es wurde

kaum mehr investiert. Der Glanz des

einstigen Ferienorts verblasste.

Dies hat sich mit Stefano Artiolis

Einstieg vor zwei Jahren geändert.

Für seine Investitionen hat er das

Destinationsentwicklungsunternehmen

San

Bernardino Swiss Alps gegründet.

2023 wurde mit dem Bau einer neuen

Gondel das Skigebiet wieder in

Betrieb genommen, im Sommer 2024 eröffnete das frisch renovierte

Dreisternehotel Brocco & Posta (33 Zimmer) mit italienischem Restaurant

und der dazugehörenden Lodge (18 Zimmer). Hinzu kommen insgesamt 22

bewirtschaftete Ferienwohnungen. In den nächsten Jahren soll weiter

investiert werden, etwa in ein Wellnesscenter.


ARTTV

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Tourismusprojekt | San Bernardino


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lic. phil Georg Kling

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