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2025/03 | Unternehmen | März 2025 | Ausgabe 96

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unternehmen [!]

RESSORT

1

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 96 | März 2025 | 3,00 €

+

Architektur,

Bauen und

Immobilien

Massimo Forgione

Macher mit

süßem Erfolg

Italienische Backkunst, Freude an Neuem und

Effizienz: Das sind Zutaten des unglaublichen

Aufstiegs der Dolce GmbH und ihres Firmenchefs.

ANSICHTSSACHE

Trump und andere unbeugsame

Gegner: ergeben, kämpfen oder

besser mit Respekt verhandeln?

Seite 22

MACHEN

Unternehmensgruppe Carl Stahl

wagt den Spagat zwischen

Tradition und Fortschritt.

Seite 38

VORBEIGESCHAUT

Ein Gespräch mit Unternehmer

und ehemaligem IHK-Präsidenten

Dr. Peter Kulitz.

Seite 64


2

RESSORT unternehmen [!]

Wir wachsen verantwortungsvoll

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und zukunftsorientiert.

Wir vereinen Innovationsgeist mit hoher Qualität, fördern

individuelle Stärken sowie die persönliche und fachliche

Weiterentwicklung. Bei uns zählt jede und jeder Einzelne.

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unternehmen [!] EDITORIAL/INHALT 3

Liebe Leserin, lieber Leser,

im zurückliegenden Bundestagswahlkampf waren

Migration und Wirtschaft die Hauptthemen

– und definitiv nicht im positiven Sinne. Dass wir

mit diesen beiden Zutaten, ergänzt um Corona,

eine Erfolgsgeschichte erzählen können, verwundert

erstmal und unterstreicht den Unternehmergeist

von Massimo Forgione, der mit süßen Speisen

große Erfolge feiert.

Zugegeben, eher eine Ausnahme in wirtschaftlichen

Schwarzbrotzeiten. Aber auch diese können

dem Erfindergeist zuträglich sein, wie das Porträt

von bag2roots zeigt.

Ganz herzlichen Dank spreche ich an dieser Stelle

meinem Kollegen Alexander Bögelein aus. Unter

seiner Leitung und mit Unterstützung von Julia

Kling hat sich dieses Magazin in den letzten

15 Jahren zu einer wichtigen Stimme der regionalen

Wirtschaft entwickelt – und er wird uns weiterhin

spannende Titelinterviews liefern. Und ja,

Wirtschaft ist auch Transformation. Im Hintergrund

formt sich ein neues Team, dem ich vorangehen

darf. Zudem gehen auch neue Autorinnen

und Autoren an den Start.

Ich wünsche spannende Lektüre.

Ihr Tobias Lehmann,

Redaktionsleiter unternehmen [!]

NACHFOLGE

06 Staffelstab weitergeben

Die Handwerkskammer Ulm unterstützt

bei Betriebsübergaben.

TITELTHEMA

10 Freude an Qualität und Neuem

Massimo Forgione im Gespräch über

seine „süße Manufaktur“.

ANSICHTSSACHE

22 Verhandeln mit Trump

Martin Hörmann über Gesprächstatktik.

VERANTWORTEN

26 Discounter wird “Base One“

Unternehmer Sascha Mohr verwandelt

eine alte Immobilie.

LEBEN

34 Zwischen Harmonien und

Herausforderungen

Ulrike Hudelmaier und ihre Leidenschaft

für den Gesang.

64 Vorbeigeschaut bei Dr. Peter Kulitz

So geht es dem Unternehmer und

ehemaligen Präsidenten der IHK Ulm.

MACHEN

38 Familientradition und Fortschritt

verknüpft

Die Süßener Unternehmensgruppe Carl Stahl

geht neue Wege.

42 Start-up auf dem Holzweg

Bag2Roots vereint Kunst und Handwerk zu

einer einzigartigen Idee.

BILDUNG

40 Der Trend bleibt stabil

Bildungsforscher Thomas Koinzer

über Privatschulen in Deutschland.

SPEZIAL

04 Wachstum trotz Herausforderung

Biberach boomt: Das bringt auch

Herausforderungen mit sich.

50 Architektur, Bau & Immobilien

Ein zwölfseitiges Spezial rund um

ressourcenschonendes und smartes Bauen.

66 Impressum

38

42

40 22

26


4

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Vision wird Realität

Discovery Center Mit dem Entwurf des Architekten Daniel Libeskind für das Einstein

Discovery Center in Ulm hat das Projekt eine neue Dynamik erhalten.

Ende 2024 präsentierte

der Albert Einstein Discovery

Center Verein die

Entwürfe von Star-Architekt

Daniel Libeskind für das

geplante Erlebniscenter in Ulm.

Die Vereinsvorsitzenden Nancy

Hecker-Denschlag und Jens

Burkert berichten von einer

neuen Dynamik rund um das

Projekt seit der Präsentation.

Als Standort für das Center

hat man sich für das K1-Areal

an der Neutorstraße entschieden.

Hierfür wird der nicht

mehr sanierbare Glaspalast

der SWU abgerissen. Der Ulmer

Gemeinderat hat dem

Standort bereits zugestimmt.

Die Resonanz auf die Entwürfe,

die Einsteins Theorien in

geschwungenen Linien aufgreifen,

ist überwiegend positiv.

Der Bau soll als „Kathedrale

der Gegenwart“ fungieren

und eine Verbindung zur Stadt

Ulm schaffen.

Die Präsentation von Libeskinds

Entwürfen hat das Projekt

entscheidend vorangebracht,

sowohl bei der Öffentlichkeitswahrnehmung

als

auch bei potenziellen Sponsoren.

Oberbürgermeister Martin

Ansbacher betont die Bedeutung

des Projekts für Ulm

und sichert Unterstützung zu.

Der Verein plant, das Momentum

zu nutzen, um Finanzmittel

regional und international

einzuwerben. Die Crowdfunding-Aktion

„Ein Stein für

Einstein“ erfährt ebenfalls einen

Schub. Der Baubeginn ist

frühestens 2032 zu erwarten,

jedoch hofft der Verein auf

eine Beschleunigung des Prozesses.

Das Discovery Center

soll nicht nur ein architektonisches

Highlight werden,

sondern auch inhaltlich und

wirtschaftlich überzeugen.

Der Optimismus ist insgesamt

groß, dass die „Kathedrale

der Gegenwart“, basierend

auf dem großen Erlebnisfaktor

und der einzigartigen Kombination

aus Architektur und

Einstein-Thematik, sehr erfolgreich

wird. [!] mak

Der Entwurf für das Albert Einstein Discovery Center nimmt Bezüge

zu den Theorien des Physikers.

Foto: Studio Libeskind

Leonhard Weiss und die Riedbahn-Sanierung

Sanierung Das Göppinger Bauunternehmen

Leonhard Weiss

war an der Sanierung der Riedbahn

beteiligt. Die zu den am

meist befahrenen Zugstrecken

Deutschlands zählende Riedbahn

war für die Generalsanierung

fünf Monate voll gesperrt

gewesen. Seit Baubeginn wurden

111 Kilometer Gleise, 152

Weichen, 619 Signale, fast 16 Kilometer

Schallschutzwände, 130

Kilometer Fahrdraht, 383 Oberleitungsmasten

und acht Bahnsteige

erneuert. Auf der Strecke

zwischen Frankfurt/Main und

Mannheim wird künftig das

neue europäische Zugbeeinflussungssystem

ETCS zum

Vollster Einsatz bei der Sanierung.

Foto: DB/Oliver Lang

Einsatz kommen. Durch die Sanierung

sollen die betrieblichen

Störungen um bis zu 80 Prozent

reduziert werden.

Als eines der ausführenden

Bauunternehmen würdigt Leonhard

Weiss den Beitrag seiner

Projektteams zum Gelingen der

Maßnahme: „Das Korridorprojekt

war geprägt von logistischen

Herausforderungen in einem

engen Zeitfenster“, betont

Marcus Herwarth, Vorsitzender

und Geschäftsführer Gleisinfrastrukturbau

von Leonhard

Weiss. Die Teams von Leonhard

Weiss und der weiteren Projektbeteiligten

hätten ein exzellentes

Projektmanagement bewiesen.

„Es zeigt, dass das Konzept

Generalsanierung gelingen

kann, um die Gleisinfrastruktur

in Deutschland wieder aufzurüsten.“

Herwarth weiter: „Der

Erfolg der ersten Generalsanierung

dieser Art tut auch dem

Ansehen der Bau- und Ingenieurkunst

in Deutschland gut

und rückt den Stellenwert unserer

Branche weiter in den Vordergrund“.

Die Erfahrungen aus dem

Projekt fließen in die weiteren

Sanierungen im Schienennetz

ein. An der Modernisierung der

Strecken Hamburg-Berlin wird

Leonhard Weiss ebenfalls beteiligt

sein.[!]

ar


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5

Die LWF ist zurück in Ulm

Messe Ulm erlebt 2025 ein Revival

der etwas anderen Art. Im

Juni wird die Stadt wieder Gastgeber

einer großen Verbrauchermesse

sein: Die „Leben,

Wohnen, Freizeit“, meist einfach

nur LWF genannt, kehrt zurück

und findet vom 26. bis 29. Juni

auf dem Ulmer Messegelände

statt.

Die Organisation übernimmt

die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft

(RVG), die

durch ihre langjährige Erfahrung

mit der Oberschwabenschau

in Ravensburg bekannt

ist. „Die Ravensburger können

große Messen!“, sagt Jürgen

Eilts, Geschäftsführer der Ulm-

Messe. Er hat die RVG als Partner

ausgewählt und ist überzeugt

von deren Expertise. Stephan

Drescher, der Messechef

der RVG und gebürtiger Ulmer,

möchte die Messe an der Donau

neu beleben und zu einer bedeutenden

regionalen Plattform machen.

Aktuell läuft die Aussteller-

Akquise. „Genau jetzt ist die

beste Zeit, um einzusteigen“,

meint Drescher. „Jetzt kann man

mitreden und die neue Veranstaltung

aktiv mitgestalten.“ Das

Einzugsgebiet der Messe umfasst

Ulm und die umliegende

Region im Umkreis von etwa

40 Kilometern, was sie zu einem

idealen Ort für Unternehmen

macht, die ihre Zielgruppe in

diesem Bereich erreichen wollen.

Drescher betont außerdem

noch die Chancen für Unternehmen,

sich in dieser Veranstaltung

einzubringen und von der

regionalen Reichweite zu profitieren.[!]

pm/dos

Bringt die „Leben, Wohnen, Freizeit“ zurück nach Ulm:

RVG-Geschäftsführer Stephan Drescher. Foto: RVG/Felix Kästle

Bahnhofsteg

wird teuer

Kosten Der Ulmer Bahnhofsteg

soll durch neue Maßnahmen

sauberer und sicherer werden.

Geplant sind eine verbesserte

Beleuchtung und eine leistungsstarke

Hochdruck-Reinigungsanlage.

Ursprünglich auf 550.000

Euro geschätzt, belaufen sich

die Kosten nun allerdings auf

1,6 Millionen Euro.

Die Gründe für die deutlich

höheren Kosten sind vorgezogene

Bauarbeiten der Deutschen

Bahn, die nur nächtliche Arbeiten

ermöglichen, und mangelnde

Konkurrenz bei den Ausschreibungen,

was zu hohen Angeboten

führte. Baubürgermeister

Tim von Winning und Ulms

Stadträte sehen keine günstigere

Alternative, betonen jedoch

die Notwendigkeit der Maßnahmen.

Ein Betriebsgebäude für

die Reinigungsanlage und spezielle

Lichtbänder sind weitere

Kostentreiber. Trotz der gestiegenen

Ausgaben wird die Umsetzung

als notwendige Verbesserung

der wichtigen Verbindungsachse

gesehen.[!] ck

Vorzeigeprojekt

Sedelhöfe

Positiv Die Verbraucherstimmung

hat sich laut Handelsverband

zu Jahresbeginn verschlechtert,

da viele Innenstädte

unter Kundenmangel und geschlossenen

Läden leiden. Aber

es gibt auch positive Ausnahmen.

Ulms Hirschstraße gehört

dazu, – dank des neuen Stadtquartiers

Sedelhöfe – das zwischen

Hauptbahnhof und Fußgängerzone

entstand. Von Juli

bis Dezember 2024 verzeichnete

die Hirschstraße über 7,2 Millionen

Besucher, über zwei Prozent

mehr als im gleichen Zeitraum

2019. Das Quartier kombiniert

Einkaufen, Gastronomie,

Wohnen und Arbeiten und bietet

zahlreiche Tiefgaragen-Parkplätze.

Nach anfänglicher Kritik,

wie einer mangelhaften Begrünung

und Aufenthaltsqualität,

wurden Maßnahmen zur

Verbesserung umgesetzt. Weitere

Aufwertungen, unter anderem

einer Neugestaltung der

Fußgängerzone bis 2026, sind

künftig geplant.[!]

tv

Hat die Milliarde

Will die Milliarde

Umsatz Der Ulmer Schmiermittel-Spezialist

Liqui Moly verzeichnete

2024 einen Rekordumsatz

von 1,03 Milliarden Euro,

ein Plus von 12,1 Prozent. Den

größten Umsatz erzielte das Unternehmen

in seinem Heimatmarkt

Deutschland, gefolgt von

den USA. Dank des Erfolgs erhalten

die 1.200 Beschäftigten

Prämien von bis zu 7.000 Euro.

Herausforderungen wie Lieferengpässe

zu Jahresbeginn wurden

überwunden, was Uli Weller,

kaufmännischer Geschäftsführer,

dem Einsatz der Mitarbeitenden

zuschreibt. Das

Umsatz-Ziel von einer Milliarde

Euro, ursprünglich für 2025

gesetzt, wurde vorzeitig erreicht.

Investitionen in Ulm und

Saarlouis sorgten für Kapazitätserweiterungen,

was sich in

einer höheren Produktionsleistung

und Beschäftigungsgrad

widerspiegelt.[!]

sd

Umsatz Teamviewer zeigt sich

mit einem soliden Jahresabschluss

2024 zufrieden und

blickt optimistisch in die Zukunft.

Der Umsatz des Göppinger

Unternehmens stieg um

9 Prozent auf 671,4 Millionen

Euro. Wesentliche Treiber waren

Produktinnovationen mit

künstlicher Intelligenz und die

Übernahme des Unternehmens

1E. Das Ergebnis kann sich sehen

lassen: Das bereinigte EBIT-

DA betrug 296,7 Millionen Euro,

was einem Anstieg von 14 Prozent

entspricht. Bis 2028 strebt

Teamviewer einen Umsatz von

über 1 Milliarde Euro an, mit Fokus

auf IT-Automatisierung und

digitale Transformation. CEO

Oliver Steil und CFO Michael

Wilkens bleiben zuversichtlich

bezüglich des künftigen Wachstums.[!]

ssc


6

NACHFOLGE unternehmen [!]

Staffelstab weitergeben

Besitzerwechsel Bei vielen Betrieben steht eine Übergabe an. Einige Angebote

unterstützen die Alt-Eigentümer dabei, einen passenden Nachfolger zu finden.

Ein Auge geworfen hatte

Fabian Storrer auf den

Betrieb seines Kollegen

im benachbarten Tettnang

schon lange. Der selbstständige

Steinmetzmeister mit

Sitz in Ravensburg wusste, dass

sich der Inhaber auf absehbare

Zeit aus Altersgründen zur Ruhe

setzen wollte und bislang keinen

Nachfolger hatte. „Der Betrieb

hatte einen sehr guten Ruf,

machte ordentliche Umsätze

und verfügte über qualifizierte

Fachkräfte, die auch in meiner

Branche knapp sind. Die Einzugsgebiete

ergänzten sich ideal

und am Ende war er auch ein

starker Wettbewerber“, fasst

Storrer die strategischen Gründe

für seine anvisierte Übernahme

zusammen. Was ihm noch

fehlte, war die passende Gelegenheit,

um die Transaktion anzustoßen.

Der Betrieb

hatte einen

sehr guten Ruf und

machte ordentliche

Umsätze.

Fabian Storrer

Steinmetzmeister

Eine direkte Anfrage an den Alt-

Eigentümer kann zwar auf

grundsätzliches Interesse stoßen.

Wenn es dann aber in die

konkreten Verhandlungen geht,

schwächt ein zu deutlich geäußerter

Kaufwille die eigene Position

und treibt den Preis nach

oben. Steinmetzmeister Storrer

hat daher geduldig abgewartet

und vor gut eineinhalb Jahren

kam das notwendige Quäntchen

Glück dazu. „Auf der Betriebsbörse

der Handwerkskammer

Ulm, bei der ich zu der Zeit regelmäßig

reingeschaut habe,

können Eigentümer ihre Firma

anonymisiert anbieten“, erzählt

?Die Lage beobachten lohnt sich: Rund 40 Prozent aller inhabergeführten

Unternehmen werden in den kommenden Jahren eine

Nachfolgelösung benötigen.

Illustration: Max Meschkowski

der 35-Jährige. „Als dort ein neues

Inserat auftauchte, wusste ich

aufgrund der allgemeinen Beschreibung

sofort, dass es sich

nur um den betreffenden Betrieb

handeln konnte.“ Er

schrieb auf die Chiffreanzeige,

traf sich mit dem Eigentümer

und nach einigen Verhandlungsrunden

brachte Storrer den Kauf

nach einem halben Jahr erfolgreich

unter Dach und Fach.

Bedarf ohne Ende

Dass Unternehmer, die ihren

Betrieb verkaufen wollen, und

potenzielle Interessenten eigenständig

und ohne Hilfe von Banken

und teuren Beratern zueinander

finden, ist eher die Ausnahme

als die Regel. Dabei ist

der Bedarf groß – und wird in

den kommenden Jahren noch

weiter zunehmen. Eine Ende

vergangenen Jahres veröffentlichte

Studie der Wirtschaftsauskunftei

Creditreform kommt

zu dem Ergebnis, dass bei rund

40 Prozent der inhabergeführten

Firmen in Deutschland in

den kommenden drei bis fünf

Jahren das Thema Nachfolge ansteht.

Grund: Mindestens ein Inhaber

oder eine Inhaberin ist älter

als 60 Jahre und kommt damit

absehbar ins Rentenalter.

Besonders groß ist der Handlungsbedarf

der Studie zufolge

demnach in Dienstleistungsbranchen.

Aber auch im Handel

und im verarbeitenden Gewerbe

steht in vielen Betrieben in

den nächsten Jahren ein Wechsel

in der Unternehmensführung

an. Häufig fehlt es an jemandem

aus der Familie, der

den Betrieb weiterführt. Die

jüngere Generation zögere, nach

Einschätzung der Creditreform-

Experten, das steigende unternehmerische

Risiko einzugehen.

Daher muss in vielen Fällen

nach einem externen Nachfolger

gesucht werden. „Das gestaltet

sich wegen der engen Bin-


unternehmen [!] NACHFOLGE 7

Steinmetzmeister Fabian Storrer (r.) übernahm 2024 einen eingeführten Betrieb in Tettnang. Dass er im November dieses Jahres auch den

elterlichen Steinmetz-Betrieb übernehmen wird, freut Vater Freimut Storrer (l.) sehr.

Foto: Martina Storrer

dung der Inhaber zum Betrieb

häufig schwierig“, sagt Patrik-

Ludwig Hantzsch, Leiter der

Creditreform Wirtschaftsforschung.

Folge: Oft beschäftigten

sich Firmen zu spät mit der Planung

und finden dann keine passende

Nachfolgelösung. Die Alt-

Eigentümer arbeiten dann häufig

weiter und gehen erst im hohen

Alter in den Ruhestand. Der

Betrieb muss dann nicht selten

aufgegeben werden.

„Auch im Gebiet der Handwerkskammer

steht in vielen Betrieben

aus Altersgründen die

Nachfolge an“, weiß Benjamin

Hauber, Moderator für Betriebsnachfolge

bei der Handwerkskammer

Ulm (HWK). Hauber

und ein Team aus gut zehn Experten

stehen im Zentrum für

Betriebsnachfolge, das die HWK

seit 2016 betreibt, und bei den

Beratungsdiensten als Ansprechpartner

für betroffene Unternehmer

bereit und leisten Unterstützung.

„Wir bieten Betrieben zum

Beispiel eine kostenfreie Orientierungsberatung

an, um grundsätzliche

Überlegungen und die

ersten Schritte zu einer geordneten

Nachfolgeregelung anzustoßen,

aber auch Stolpersteine auf

dem Weg dahin zu identifizieren“,

so Hauber.

Einer der größten ist, erst einmal

überhaupt einen passenden

Kandidaten für die Nachfolge zu

finden, der ein schlüssiges Konzept

hat und am Ende auch in

der Lage ist, einen angemessenen

Preis zu zahlen. „Digitale

Plattformen wie etwa unsere Betriebsbörse

oder auch die bundesweite

branchenübergreifende

Nexxtchange helfen Betrieben,

für Interessenten sichtbar

zu werden“, empfiehlt Experte

Wir bieten

Betrieben

eine kostenfreie

Orientierungsberatung

an.

Benjamin Hauber

Handwerkskammer Ulm

Hauber. „Vier bis fünf Rückmeldungen

pro Inserat sind die Regel.

Das bedeutet nicht automatisch

einen Abschluss“, schränkt

er ein, weiß aber: „Diese Dynamik

erhöht die Wahrscheinlichkeit,

dass ein Käufer und der

Verkäufer zusammenfinden.“

Zudem sind er und sein Team

im laufenden Austausch mit den

Bildungsinstitutionen und sprechen

dort Absolventen und junge

Handwerksmeister an. „Zusätzlich

schauen wir auch auf

die andere Seite und helfen, einen

Betrieb auch attraktiv zu

machen für einen potenziellen

Nachfolger – zum Beispiel, indem

wir Inventarbewertungen

vornehmen und die betriebswirtschaftliche

Situation analysieren.

Insgesamt werden unsere

allesamt kostenfreie Angebote

in diesem Bereich rege nachgefragt“,

sagt Hauber.

Eine betriebswirtschaftliche

Beratung durch externe Exper-

Nachfolge geplant?

Steuern minimiert?

Die Unternehmensnachfolge

ist komplex – aber mit der

richtigen Steuerstrategie

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8

NACHFOLGE unternehmen [!]

Nachfolge per Chiffre

Ein zufriedenes Händeschütteln ist meist die Krönung einer gelungenen Unternehmensnachfolge.

Kauf oder Verkauf Wer einen

Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin

für seinen Betrieb sucht oder einen

passenden Betrieb übernehmen

möchte, kann die kostenlose Betriebsbörse

der Handwerkskammer

Ulm nutzen. Kauf- und Verkaufsinserate

können – auf Wunsch anonymisiert

– erstellt und eingesehen

werden. Die Betriebsbörse wird vom

Zentrum der Betriebsnachfolge betreut.

Die Mitarbeitenden stehen bei

Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

Weitere Infos:

www.hwk-ulm.de/betriebsboerse

FOTO: FRANK MIDDENDORF/ADOBESTOCK.COM

Zur Person

Fabian Storrer ist

selbstständiger

Steinmetz in Ravensburg

mit Standorten

in Ravensburg

und Tettnang. Seine

unternehmerische

Karriere hat er vor

einigen Jahren mit

der Übernahme

eines Betriebs

gestartet.

ten im Vorfeld hilft andererseits

auch potenziellen Käufern. „Für die

Bankberater ist das häufig eine Art

Gütesiegel, das ihnen zeigt, dass

sich ihr Kunde gewissenhaft auf das

Nachfolgeprojekt vorbereitet hat“,

weiß Moderator Hauber. „Das erleichtert

dann häufig die Gespräche

über die Anträge zur Finanzierung.“

Geholfen hat Steinmetzmeister

Storrer bei seiner Finanzierung,

dass er seiner Hausbank monatlich

seine betriebswirtschaftlichen Auswertungen

hat zukommen lassen.

„Das sorgt für Transparenz und Vertrauen,

was im Ergebnis dann auch

die Entscheidung über eine Kreditvergabe

beschleunigt“, weiß er aus

Vier bis fünf

Rückmeldungen

pro Inserat

sind die

Regel.

Benjamin Hauber

Handwerkskammer Ulm

Erfahrung. Ein valides Finanzierungskonzept

ist letztlich auch Voraussetzung,

um den letzten und bedeutendsten

Stolperstein aus dem

Weg zu räumen: die Einigung von

Alt-Eigentümer und Nachfolger

über den Kaufpreis. „Auch hier hat

uns die Beraterin der Handwerkskammer

gut unterstützt, indem sie

uns auf Basis von objektiven Kennziffern

und Branchenzahlen einen

Bewertungskorridor an die Hand

gegeben hat“, sagt Storrer. „Damit

konnte jeder von uns beiden sehen,

welcher Preis fair ist – was im Ergebnis

geholfen hat, die Verhandlungen

zu einem erfolgreichen Ende

zu bringen.“ [!] Thomas Luther

Zur Person

Benjamin Hauber

ist Moderator und

Berater beim Zentrum

für Betriebsnachfolge

bei der

Handwerkskammer

Ulm. Zuvor arbeitete

der gelernte Bankkaufmann

lange Jahre

bei der VR-Bank

Neu-Ulm eG.


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Wie man seine Immobilie vererbt –

das Erbe ordnen und Streit vermeiden

Das Vererben einer Immobilie ist komplexer,

als man zunächst denken mag. Viele Faktoren

wollen berücksichtigt werden - rechtliche,

steuerliche und persönliche. Dies erfordert

sorgfältige Planung – und ein Testament.

1. Testament oder Erbvertrag

Ein Testament oder ein Erbvertrag ist regelmäßig

unverzichtbar, um festzulegen, wer die Immobilie

erben soll. Ohne Testament oder Erbvertrag

tritt die gesetzliche Erbfolge in Kraft.

Dann erbt auch, wer vielleicht gar nicht erben

soll oder wer sich nicht versteht – Konflikte sind

vorprogrammiert. Klarheit schafft hier der Gedanke,

einmal „Probe zu sterben“; will man das

Ergebnis nicht, muss gehandelt werden. Einzig

ein Testament bietet die Möglichkeit sicherzustellen,

dass alles nach den Wünschen des Erblassers

abläuft. Und es sichert die Interessen

des länger lebenden (Ehe-)Partners.

Bereits im Vorfeld der Testamentsgestaltung ist

es ratsam, die Familie mit in die Nachfolgeplanung

einzubeziehen. So lassen sich Wünsche

und Vorstellungen der späteren Erben anhören

und vielleicht unangenehme und unerwünschte

Entscheidungen erklären, womit

sich Konflikte bereits vor dem Erbfall lösen oder

zumindest verringern lassen.

2. Erbschaftsteuer

Nicht zu unterschätzen ist die Erbschaftsteuer.

Je nach Erben kann die Immobilie ganz steuerfrei

vererbt werden – den Befreiungen für Familienheime

sei Dank. Greift keine Steuerbefreiung,

hängt die Erbschaftsteuer entscheidend

von den Freibeträgen ab, die wiederum vom

Erben abhängen.

So haben Kinder einen Frei betrag von 400.000

Euro, während Ehepartner einen Freibetrag von

500.000 Euro haben. Eine geschickte Nachfolgeplanung

ermöglicht es, sachliche Steuerbefreiungen

und Freibeträge optimal auszunutzen.

Auch hier geht aber nichts ohne Testament.

3. Schenkung zu Lebzeiten

Eine weitere Möglichkeit, Erbschaftsteuer zu

sparen besteht darin, den Nachlass bereits zu

Lebzeiten zu verteilen. Man nennt dies vorweggenommene

Erbfolge. Hier kann zwar Schenkungsteuer

anfallen, die Freibeträge, die mit

denen der Erbschaftsteuer identisch sind, stehen

jedoch alle zehn Jahre in voller Höhe wieder

zur Verfügung.

Auch hier erlaubt eine geschickte Planung,

Steuerbefreiungen und Freibeträge optimal

auszunutzen. Die vorweggenommene Erbfolge

bietet zudem den Vorteil, Erbschaftsstreitigkeiten

von Vorneherein zu vermeiden.

Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang,

dass Schenkungen zu Lebzeiten auch etwaige

Pflichtteilsansprüche im Erbfall beeinflussen

können. Sog. „Vorschenkungen“ werden nämlich

auf Pflichtteilsansprüche angerechnet, wobei

der Wert, mit dem die Anrechnung erfolgt,

für jedes seit der Schenkung vergangene Jahr

um ein Zehntel sinkt (sog. Abschmelzung).

4. Nießbrauch und Wohnrecht

Wird die Immobilie zu Lebzeiten übertragen,

kann der Steuerwert der Immobilie zudem gesenkt

werden, wenn sich der Schenker ein lebenslanges

Wohnrecht oder einen Nießbrauch

an der Immobilie vorbehält. Der sog. Kapitalwert

des Wohnrechts oder des Nießbrauchs

wird für Zwecke der Schenkungsteuer nämlich

vom Wert der Immobilie abgezogen, was die

Steuerlast verringert oder den Anfall von

Schenkungsteuer sogar ganz vermeiden kann.

Zugleich hat dies für den Schenker den Vorteil,

dass er weiterhin in der Immobilie wohnen oder

von den Erträgen der Immobilie profitieren

kann und so abgesichert ist.

Auch der Nießbrauch ist für Pflichtteilsansprüche

von Bedeutung. Besteht ein Nießbrauch,

beginnt die oben erwähnte Abschmelzung erst

mit Wegfall des Nießbrauchs. Da dieser Zeitpunkt

meist dem des Erbfalls entspricht,

kommt es bei Nießbräuchen daher zu gar keiner

Abschmelzung.

5. Erbengemeinschaften an der Immobilie

vermeiden

Das erfahrungsgemäß größte Konfliktpotential

im Zusammenhang mit dem Vererben einer Immobilie

beherbergen Erbengemeinschaften.

Erben mehrere Personen, so entsteht eine Erbengemeinschaft.

Enthält der Nachlass eine

Immobilie, werden die Miterben Miteigentümer

der Immobilie, die häufig unterschiedlichste Interessen

haben – Streit ist damit praktisch vorprogrammiert.

So möchte der eine die geerbte

Immobilie vielleicht selbst beziehen, kann aber

den oder die Miterben nicht auszahlen. Und ein

anderer möchte oder muss die Immobilie vielleicht

auch verkaufen, weil er selbst gebaut hat.

Mittendrin der länger lebende (Ehe-)Partner.

Werden sich die Miterben nicht einig, wird einer

die Teilungsversteigerung beantragen – das

Haus landet dann vielleicht in den Händen eines

Dritten.

Sofern die Möglichkeit besteht, sollten Immobilien

stets nur einer Person vererbt werden. Der

Miterbe oder die Miterben müssen dann anders

bedacht werden, etwa durch Barvermögen.

Zur Umsetzung bedarf es einer klaren testamentarischen

Verfügung.

6. Fazit

Das Vererben einer Immobilie beinhaltet großes

Konfliktpotential. Kennt man jedoch die

größten Problemfelder und beachtet man die

wichtigsten Handlungsmaximen, lassen sich

die meisten Untiefen sicher umschiffen.

Hierfür unerlässlich ist die richtige Beratung.

Angesichts der Komplexität der erb- und steuerrechtlichen

Regelungen wie auch der Vielfältigkeit

denkbarer Interessenlagen ist es die

Aufgabe der abgebenden Generation, die Umsetzung

der Nachfolgeplanung so zu gestalten,

dass sie für alle Beteiligten funktioniert.

Ihr Ansprechpartner:

· Herr Ulrich Derlien

Partner, Rechtsanwalt und Steuerberater

ukm@sonntag-partner.de

Tel: +49 731-96644-0

Syrlinstraße 38 | 89073 Ulm

www.sonntag-partner.de


10


„Wir haben Freude an

Qualität und Neuem“

11

Dolce GmbH Massimo Forgione ist Konditoren-Sohn. Den kleinen, elterlichen Betrieb wollte

er nicht übernehmen, weil er als Kind gesehen hatte, wie viel seine Eltern arbeiten mussten.

Er hat es doch getan und eine Manufaktur aufgebaut, in der 100 Beschäftigte feine

Desserts und italienische Törtchen herstellen – für Handel, Gastro und Lufthansa-Kunden.

Wieviel Alba und Gianni stecken in der Dolce GmbH

und deren Produkte?

Da steckt noch sehr viel Liebe und Seele meiner

Eltern drin, die gleichen Grundsätze und auch

viele Rezepte meines Vaters.

Sie beschäftigen heute rund 100 Menschen.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung im Rückblick?

Das ist eine unglaubliche Geschichte. Als ich das

Unternehmen 2009 übernommen habe, hatten wir

vier Mitarbeiter. Heute beliefern wir mit unseren

Desserts, Pasticcini und Obsttartelettes, die allesamt

mit natürlichen Zutaten, ohne Geschmacksverstärker

und Konservierungsstoffe gefertigt

werden, unter anderem die Lufthansa, Metro und

Transgourmet. Unser Tiramisu gibt es in den

Kühltheken von rund 1.500 Supermärkten. Solch

eine tolle Entwicklung hat in den schwierigen Anfängen

des Unternehmens in den

1990er-Jahren niemand auch nur

ansatzweise in Erwägung gezogen.

Was war so schwierig?

Ich bin als 12-Jähriger mit meinem

Vater Anfang 1996 nach Ulm gekommen.

Ich konnte kein Wort

Deutsch. Die wirtschaftliche Lage

in Italien war damals schwierig. Das haben auch

meine Eltern mit ihrer kleinen Konditorei in Como

zu spüren bekommen. Wenige Monate später kam

meine Mutter mit meinem kleinen Bruder nach.

Ende der 1990er gründeten sie am Eselsberg in

Ulm eine kleine Konditorei. Das war nicht einfach.

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland war

damals zwar besser als in Italien, aber nicht wirklich

gut. Auch die Bereitschaft der Menschen, für

eine sehr gute Qualität mehr Geld auszugeben,

war nicht ausgeprägt.

Wie ging es weiter?

Meine Eltern haben dann 2004 eine Konditorei am

Ulmer Karlsplatz eröffnet. Diese haben sie, im

Gegensatz zu der ersten, dann alleine betrieben.

Mein Vater Gianni hat die Konditorei nach seiner

Ehefrau und meiner Mama benannt. Darum heißt

auch das 2009 eröffnete Café in der Ulmer Innenstadt

Café Alba.

Für Sie muss das ein großer Schritt gewesen sein,

im Alter von zwölf den Vater in ein fremdes Land zu

begleiten.

Das war es. Aber ich war schon immer

Konditor-Sohn.

Mein Grundsatz

lautet: Qualität

setzt sich durch.

Aber man braucht

Ausdauer.

Was heißt das?

Meine Eltern waren immer selbstständig gewesen.

Ich bin in der Konditorei aufgewachsen. Als ich

aus dem Krankenhaus kam stand ich im Baby-Safe

auf dem Tisch, auf dem der Teig ausgerollt wurde.

In den Schulferien freute ich mich morgens aufzustehen

um in der Konditorei mitzuwirken, erledigte

kleine einfache Aufgaben, die man als Kind

halt so machen konnte. Das hat mir viel Spaß gemacht.

Mein großer Wunsch war es, Konditor zu

werden. Das hat auf Umwegen auch geklappt.

Dazu kommen wir später noch. Was sind die Grundsätze

Ihres Betriebs?

Meine Eltern und ich waren und sind überzeugt.

Qualität setzt sich durch, aber man benötigt Ausdauer.

Und es geht auch nicht nur um die Produkte,

sondern auch darum, wie man arbeitet.

Wie meinen Sie das?

Wir sehen uns als Hersteller und

als Dienstleister. Unternehmen,

die auf uns zukommen, haben in

aller Regel bereits von anderen

mitbekommen, dass bei uns die

Parameter Zuverlässigkeit, gleichbleibende

Qualität und die Freude

an Innovation stimmen – und wir als Dolce-Team

auch Lust haben, etwas zu bewegen. Das alles sind

Grundsätze, die mir mein Vater vorgelebt und mitgegeben

hat.

Und mit denen Sie sehr erfolgreich sind.

Seit dem Jahr 2017 wachsen wir im Schnitt zwischen

20 bis 30 Prozent jährlich. Das tun wir organisch

und wir sind nur zu einem minimalen Teil

fremdfinanziert. Wir sind zudem ein Nischenproduzent

und können uns daher manche Dinge rausnehmen,

weil die Kunden einfach unsere Produkte

wollen. In Europa gibt es vielleicht eine Hand voll

Betriebe, die ähnlich agieren wie wir.

Was nehmen Sie sich heraus?

Bei uns gibt es zum Beispiel keine Zahlungsziele

von 90 Tagen. Unser Standard-Zahlungsziel beträgt

zehn Tage. Bei Großkunden wie der Gategroup/Lufthansa

sind es vielleicht bis zu 30 Tage.

Liquidität ist bei unserer Art zu arbeiten wichtig,

um das Wachstum vorantreiben zu können. Als

kleiner Betrieb kann man große Liefer-Volumina

nicht dauerhaft vorfinanzieren. Wir arbeiten vorausschauend,

achten darauf, welche Kunden zu

uns passen und wen wir wie ansprechen können.

Zur Person

Massimo Forgione

(ledig, zwei Kinder) ist

im italienischen Como

1984 geboren. Er kam

im Alter von zwölf

Jahren ohne Deutschkenntnisse

mit seinem

Vater nach

Deutschland. Auf die

Vorbereitungsklasse

folgten Haupt- und

Realschule, dann eine

Lehre zum Kaufmann

für IT-Systemmanagement

und der

Einstieg in den Beruf

in dem mittelständischen

Betrieb, in dem

er gelernt hatte. Berufsbegleitend

legte

Forgione, der sich als

Italo-Schwabe bezeichnet,

das Abitur

am Abendgymnasium

ab. Er begann zu studieren

und half

gleichzeitig im Betrieb

des Vaters aus. 2009

eröffnete er das Café

Alba in Ulm. Studium

(Wirtschaftsphysik an

der Uni Ulm) und Familienunternehmen

ließen sich nicht mehr

unter einen Hut bringen.

2012 entschied er

sich für den Einstieg

und Übernahme des

väterlichen Betriebs.

Er führt ihn seit 2013

und ist per Ausnahmegenehmigung

in

die Handwerksrolle

eingetragen.


12

TITELTHEMA unternehmen [!]

„Man muss nur den

Kunden zuhören. Wenn

man deren Vorstellungen

umsetzen kann, hat man

riesige Vorteile“, sagt

Firmenchef Forgione.

Welche Kunden passen zu Ihnen?

Grundsätzlich jeder, der mehr Wert auf Qualität

legt. Wir sind auch im Lebensmitteleinzelhandel

vertreten, produzieren aber nicht für Discounter.

Denn wir sind keine Preisproduzenten und machen

keine Kompromisse bei unserer Qualität.

Machen Sie keine Ausnahmen?

Wir haben Kunden, die sagen: Ich möchte ein gutes

Dessert, das aber nicht so viel kosten soll.

Dann gehen wir gemeinsam mit den Kunden in die

Produktentwicklung. An deren Ende steht ein einfacheres

Produkt, das dennoch qualitativ hochwertig

ist. Voraussetzung für diese Vorgehensweise

ist aber, dass wir einen ehrlichen Preis hinbekommen.

Wie sehr gehört die Ausrichtung als Dienstleister zu

Ihrem Selbstverständis?

Das ist einer der wesentlichen Punkte, der uns

auszeichnet. Ich verstehe meine Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter als Familie und versuche sie stets

zu sensibilisieren, dass wir die Kunden mit ihren

Bedürfnissen abholen. Das ist eigentlich einfach:

Man muss nur den Kunden zuhören. Wenn man

deren Vorstellungen umsetzen kann, hat man riesige

Vorteile. Diese Kundenorientierung, gepaart

mit guten Produkten, hilft uns, stetig besser zu

werden.

Welche Rezepte sind noch von Ihren Eltern?

Unser Verkaufsschlager im Groß- wie im Einzelhandel

ist Tiramisu. Das ist immer noch die Rezeptur

meines Vaters. Gemessen an unserem Umsatz

gehen 40 bis 50 Prozent auf die Rezepte meines Vaters

zurück.

Und im Café Alba in Ulm?

Das sind es nahezu 100 Prozent. Mit Ausnahme der

ein oder anderen Torte, die unser Produktionsleiter

Heinzi, unsere Produktentwicklerin Verena oder

gar ich selbst konzipiert haben.

Wie hoch ist der Umsatzanteil von Tiramisu?

Das sind 20 bis 30 Prozent. Wir selbst haben 140

Produkte. Nimmt man die Fertigung für Dritte hinzu,

sind es rund 1.000 Rezepte. Das Tiramisu von

meinem Vater gibt es in verschiedenen Variationen,

als Riegel, im Glas, im Becher oder mit Pistaziencreme.

Insgesamt sind das rund 20 Produkte.

Was macht Ihr Betrieb anders als andere?

Wir machen Handwerk, haben unsere Produktion

aber so organisiert, dass wir große Stückzahlen

herstellen und damit auch große Kunden

bedienen können. Damit können wir aktuell täglich

70.000 Desserts herstellen. Gleichzeitig haben

wir Industriestandards aufs Handwerk angepasst.

Entsprechende Zertifizierungen verlangen

auch unsere große Kunden. Wir erfüllen bei

vielen Themen die Anforderungen, die an die

Industrie gestellt werden, seien es technische

Abläufe, Reinigungen oder mikrobiologische

Untersuchungen.


Bei welchen Punkten ist die Industrie kein Vorbild?

Wir arbeiten anders. Die Industrie passt Rezepturen

für die Verarbeitung mit Maschinen an. Das tun

wir bei Dolce nicht. Wir verwenden nur natürliche

Zutaten, keine Konservierungsstoffe und kaufen nur

Maschinen, mit denen sich unsere Rezepte herstellen

lassen.

Sie sind auch in der Gastronomie vertreten?

Wir verstehen uns als Unterstützer der Gastronomie.

Dessert und Kaffee bestimmen den letzten Eindruck

eines Abends im Restaurant. Es gibt aber immer

weniger Konditoren und Patissiers. Da stellt

sich den Gastronomen die Frage: Was biete ich meinen

Gästen als Nachtisch an: Industrielle Produkte?

Wohl kaum. Mit unserer Marke Gastro Alba kreieren

wir handwerklich gut gemachte Desserts, hinter

denen Restaurants, Lokale und auch Caterer stehen

können. Wir haben zwar einen Katalog, aus

dem sich Restaurants Produkte heraussuchen können,

aber 60 Prozent unseres Umsatzes mit Gastronomie

und Hotellerie erwirtschaften wir mit individuellen

Fertigungen für Kunden. Wir machen

auch hier sehr viel White-Label-Produkte oder Dessert-Konzepte

für Hotels und Gastronomie.

Wie kam es dazu, dass Sie den Lebensmitteleinzelhandel

als Vertriebsweg entdeckt haben?

Wir sind zum Jahresende 2019 von einem großen

Kunden, für den wir produzieren, gewarnt worden,

dass die Corona-Pandemie aus China auch Deutschland

treffen wird. Mir war klar, dass wir große Probleme

bekommen, wenn das der Fall sein wird.

Wie haben Sie reagiert?

Mit Blick auf den drohenden Shutdown unseres Cafés

habe ich mich an die Pläne für unsere Marke

Della Mamma erinnert, die in meiner Schublade lagen.

Gleichzeitig kam ein Bekannter auf mich zu,

der einen Lebensmittelhandel leitet. » Seite 16

Wir fertigen

für unsere

Gastro-Kunden

sehr viel

individuell.

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Einblicke in die

Dolce-Geschichte:

Zurück zu den Wurzeln

Die Wurzeln der Dolce GmbH (Neu-Ulm) liegen im

oberitalienischen Como. Dort lernte Giovanni (Gianni)

Forgione, verstorbener Vater des heutigen Geschäftsführers,

die Kunst des italienischen Konditorenhandwerks.

Die ersten Jahre nach dem Umzug

nach Deutschland (1996) sind schwierig. Von 2004

an wächst die Nachfrage und die Produktion für die

Fremdgastronomie. 2009 eröffnet die Familie das

Café Alba, das vom Magazin „Der Feinschmecker“

mehrfach als eines besten Cafés Deutschlands ausgezeichnet

worden ist. Unter der Leitung von Massimo

Forgione steigt der Betrieb von 2014 an in die

White-Label-Fertigungen ein, unter anderem für

den Pizzalieferdienst Domino’s und Transgourmet.

2020 beginnt der Vertrieb über den Einzelhandel.

2021 zieht die Dolce GmbH an ihren heutigen Standort

in Neu-Ulm um, an dem 100 Beschäftigte arbeiten.

Der Umsatz soll in diesem Jahr erstmals eine

zweistellige Millionenhöhe erreichen. Aktuell beginnt

die Belieferung einer italienischen Einzelhandelskette

mit Tiramisu aus Deutschland fürs Kühlregal.

„Das ist ein Ritterschlag für uns“, sagt Firmenchef

Massimo Forgione.

Der Weg des Tiramisus für den Handel: Der Biskuitteig wird automatisch

dosiert, bei 215 Grad gebacken. Die Befüllung der Becher

erfolgt von Hand, die auf spezielle Art versiegelt werden (oben).


Firmenchef Massimo Forgione und Marketingfrau Anna Ihle in der

Produktion. Tartalettes & Co. fürs Café Alba (re.) werden jeden

Morgen frisch gemacht – nach Rezepten von Massimos Vater.


16

TITELTHEMA unternehmen [!]

Viele warnten

mich vor

diesem Schritt und

meinten, ich sei

verrückt.

Baute in der Corona-Pandemie

den Einzelhandel als

neuen Vertriebsweg aus

und lieferte die Ware

anfangs selbst aus:

Massimo Forgione.

Der fragte mich, woher bekomme ich eure Ware,

wenn das Café schließen muss. Ich habe halb im

Spaß gesagt, dass ich eine Marke habe, mit der ich

ihn beliefern kann. So fing das an. Wir haben die

Ware anfangs selbst ausgeliefert. In der ersten Woche

waren es fünf Märkte, nach ein paar Wochen

20. Die Nachfrage ging steil nach oben, immer mehr

Rewe- und Edeka-Kaufleute interessierten sich,

auch weil die Marge auf unsere Produkte für sie attraktiv

war. Heute sind wir mit unserer Marke Della

Mamma in mehr als 1.500 Supermärkten vertreten.

Wir haben allein in Deutschland mehr als 30

Prozent Wachstum jährlich.

Es ist doch aber unendlich schwer, in die Kühltheken

des Einzelhandels zu kommen?

Das stimmt. Aber unser Gesamtpaket hat gestimmt

und die Händler überzeugt. Wir haben den kompletten

Service übernommen, von der Bestellung,

der Belieferung, über die Kontrolle der Ware im

Kühlregal und bei Bedarf deren Austausch. Zudem

haben wir das Risiko für nicht verkaufte Waren

getragen und am Ende des Monats eine Rechnung

gestellt. Wir haben dann Lösungen erarbeitet, wie

wir den regionalen Vertrieb ausweiten können,

waren zu zweit wöchentlich einmal in Stuttgart

und München, um neue Handelskunden zu gewinnen.

Dann kam mit Edeka Südwest die erste Zentrale,

die Della Mamma listen wollte.

Wie sind Sie damit umgegangen?

Wenn sich eine Zentrale zu diesem Schritt entschließt,

müssen sie 300 Märkte in einem großen

Gebiet beliefern können. Wir haben den Vertrieb

erneut umgestellt, in dem wir uns den Kochbox-

Versender Hello Fresh zum Vorbild genommen

haben. Viele haben mich vor diesem Schritt gewarnt.

Sie meinten, ich sei verrückt.

Was haben Sie entgegnet?

Ich war davon überzeugt, dass das funktioniert, weil

die Menschen schon in den anderen Märkten Della-

Mamma-Produkte gekauft haben. Wir haben Mindest-Bestellmengen

festgelegt. In der Spitze haben

wir pro Woche 2.500 Pakete verschickt. Teilweise

arbeiten wir heute immer noch so, beliefern aber

eine handvoll Regionen über deren Zentralllager.

Haben Sie kein Problem mit der Haltbarkeit?

Unsere Produkte werden direkt nach der Herstellung

schockgefrostet. Sie sind im gefrorenen Zustand

ein Jahr haltbar, nach dem Auftauen haben

wir uns auf sieben Tage Haltbarkeit hochgearbeitet.

Durch die Investition in sechsstelliger Höhe in

eine spezielle Verpackungsmaschine im Jahr 2023

haben wir drei weitere Tage Haltbarkeit gewonnen.

Die Maschine tauscht die Luft durch ein Gasgemisch

aus Argon und CO 2

aus und versiegelt die

Verpackung.


unternehmen [!] TITELTHEMA 17

Wie geht es in diesem Jahr weiter?

Wir werden nach Österreich und die Niederlande

expandieren, weil wir von dort angefragt worden

sind. Im Fall von Österreich haben wir uns die

Finger Wund geschrieben mit Mails und sind abgeblitzt,

weil es keine Erfahrung mit unserem Logistikkonzept

und auch Vorbehalte gab. Wir waren

dann auf einer Messe. Der Verantwortliche einer

Handelskette war von unseren Produkten begeistert

und fragte: Warum haben wir ihre Produkte

noch nicht? Dieses Treffen war ein Türöffner.

Wenn wir einmal in einem Markt vertreten sind,

erhalten wir rasch weitere Anfragen.

Wie stellen Sie sicher, dass Sie genügend Rohstoffe

für ihre höhere Produktion bekommen?

Wir haben sehr gute Partner und sind selbst ein sehr

verlässlicher Abnehmer. Wir haben einen regionalen

Sahne-Lieferanten, mit dem wir alles machen. Wenn

es zu Engpässen kommt, gehören wir zu denen, die

trotzdem Ware bekommen. Das Gleiche gilt für Mascarpone,

die wir aus Südtirol beziehen.

Gibt es zurzeit Engpässe bei Rohstoffen?

Butter und Rahm sind immer noch teuer und auch

knapp. Da stellen manche Molkereien lieber Butter

als Mascarpone her. Zudem nimmt die Kosmetikindustrie

große Mengen ab. Weil Kakaobutter

sehr teuer geworden ist, ersetzen die Unternehmen

das durch Reinfett. In der Folge verkaufen die

Molkereien dieses Reinfett an die Industrie. Diese

Mengen fehlen für die Butterherstellung.

Butter ist

knapp, da

Kosmetikfirmen

mehr Reinfett

nachfragen.

Warum ist dieses Vorgehen so wichtig?

Schockgefrieren ist die einzige Möglichkeit die

sicherstellt, dass wir keine Konservierungsstoffe

oder andere Zutaten benötigen, um die Haltbarkeit

zu erhöhen. Wir verwenden ausschließlich

natürliche Rohstoffe für unsere Produkte. Wegen

dieser zusätzlichen drei Tage können wir

nun bei der Belieferung unserer Kunden über

ein Lager gehen. Das wäre früher nicht möglich

gewesen.

Ist es schwer, höhere Kosten an den Einzelhandel

weiterzugeben? Der hat doch harte Preisgrenzen.

Nein, hat er nicht. Wir haben verschiedene Vorteile.

Wir sind Nischenanbieter und haben aufgrund

unserer kleinen Größe eine Art Welpenschutz. Die

Händler wissen zudem, dass unsere Produkte gut

sind und schmecken. Deshalb werden sie von den

Kunden gekauft. Zudem haben die Händler eine

sehr gute Marge auf unsere Produkte, die deutlich

über Joghurt & Co. liegt. Und dann sind unsere Produkte

aus Sicht der Händler in deren Sortiment ein

bisschen wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

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Wieviel müssen Sie für die Expansion investieren?

Wir werden dieses Jahr in siebenstelliger Höhe in

eine Kühlzelle investieren und damit unsere Tiefkühl-Palettenplätze

auf 280 verdoppeln. Das Schöne

dabei ist, dass wir eine tolle Vermieterin haben,

die uns die Expansion an unserem Firmensitz ermöglicht.

Woher bekommen Sie genügend Fach- und Arbeitskräfte?

Bei uns arbeiten Meister, Konditoren, aber auch

angelernte Kräfte. Wir haben die Produktion so

strukturiert und standardisiert, dass unsere Meister

und Konditoren jeweils ein

Team schulen und führen. Wir

haben nur eine kleine Personal-

Abteilung. Wenn wir Personen

suchen, machen wir das sehr selektiv.

Beispielsweise haben wir

seit Juli 2023 eine Produktentwicklerin.

Sie ist Konditorin,

gleichzeitig Lebensmitteltechnikerin.

Das war nicht einfach jemand

zu finden, der die Fähigkeiten für die Stelle

mitbringt. Daher haben wir uns umgehorcht, und

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefragt,

ob Sie jemanden Geeignetes kennen. Das machen

wir bei vielen Positionen.

Unsere geringe

Fluktuation

ist ein wichtiger

Faktor für Qualität

und Effizienz.

Welche Rolle spielt die eigene Ausbildung?

Eine sehr große, wir haben zwölf Auszubildende

in drei Lehrjahren. Laut Handwerkskammer sind

wir der größte Ausbildungsbetrieb zwischen

Reutlingen, Crailsheim, Memmingen und Augsburg.

Wir stellen in der Berufsschule meistens 25

Prozent der Klassen. Pro Jahr bekommen wir auf

unsere Ausschreibung zwischen 20 und 50 Bewerbungen.

Wie erklären sie sich das große Interesse?

Das hat mehrere Gründe. Wir arbeiten von montags

bis freitags. Die jungen Leute lernen bei uns

Konditorei von der Pike. Sie gehen anderthalb Tage

in die Berufsschule. Bei uns bekommen sie einen

Tag in der Woche und auch den Freiraum, um das

das in der Schule Erlernte umzusetzen. Wir wollen

unsere Auszubildenden übernehmen, entwickeln

sie auch danach weiter und ermutigen

sie, sich selbst weiter zu entwickeln

- egal, ob sie bei uns bleiben

oder nicht. Diese Bedingungen

sprechen sich herum.

Haben Sie Beispiele für interne Karrieren?

Wir haben mittlerweile zwei

Meister, die bei uns als Azubi begonnen

haben. Dazu gehört auch die Leiterin unseres

Qualitätsmanagements. Ich verstehe unsere

Mitarbeiterinnen und unser Mitarbeiter als unser

Kapital. Wir profitieren sehr von der geringen

Fluktuation. Das ist ein wichtiger Faktor, damit

wir effizient und qualitativ arbeiten können.

Sie selbst sind trotz des väterlichen Betriebs nur

über Umwege Konditor und Firmenchef geworden.

Was ist da passiert?

Ich habe gesehen, wieviel meine Eltern arbeiten,


unternehmen [!] TITELTHEMA 19

von morgens bis abends. Als ich nach Deutschland

gekommen bin, habe ich die Schule für mich

entdeckt. Ich habe mir damals gedacht, vielleicht

geht es auch anders als sieben Tage die Woche zu

arbeiten und wenig Urlaub zu haben. Dann habe

ich zwar noch ausgeholfen, bin aber auf Distanz

zur Konditorei geblieben.

Wie lief Ihre Schulkarriere?

Ich habe nach der Vorbereitungsklasse, Haupt- und

Realschule, danach eine Ausbildung zum Kaufmann

für IT-System-Management in einem großen Handwerksbetrieb

absolviert. Dort habe ich anfangs als

Produktmanager, dann als Produktleiter und später

im Vertrieb gearbeitet. Nebenher habe ich auf

dem Abendgymnasium das Abitur nachgeholt.

Denn ich wollte studieren,. Gleichzeitig half ich

meinen Eltern im Betrieb und habe das Café Alba

eröffnet. Das war 2009.

Das hört sich anstrengend an.

Das war es. Der Start ins Studium Internationaler

Vertrieb in Aalen fiel in eine Zeit, als das Geschäft

meines Vaters anzog. Ich bin jeden Tag gependelt,

habe im Laden mitgearbeitet und in der Produktion

ausgeholfen. Ich bin dann an die Uni Ulm gewechselt

und habe mich für Wirtschaftsphysik eingeschrieben,

weil ich einen Hang zu Naturwissenschaften

habe. Das ging einige Jahre gut.

Und dann?

2012 habe ich begonnen, Prüfungen zu schieben.

Ich habe gemerkt, dass ich weder dem Studium

gerecht wurde noch dem Betrieb, der immer

mehr Anfragen erhielt. Beides nur halb zu machen,

war keine Option. Ich musste mich entscheiden,

weil ich gesehen habe, dass man aus

dem damaligen Vier-Mann-Betrieb mehr machen

kann. 2013 habe ich den in Schieflage geratenen

Betrieb dann von meinen Eltern übernommen

und die Dolce GmbH gegründet.

Was hat Sie damals noch zum Einstieg motiviert

und treibt Sie vielleicht heute noch an?

In der Firma, in der ich gearbeitet hatte, gab es etliche

Menschen, die ungern zur Arbeit gekommen

sind. Für mich war damals klar: Wenn ich

einmal selbständig sein werde, will ich das nicht

haben. Ich will, dass unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen. Handwerk

lebt von den Menschen. Da gehört es dazu, Freude

und Spaß zu haben.

Dieses Interview wurde

geführt von Julia Kling

und Alexander Bögelein,

die dem Wirtschaftsressort

der SÜDWEST

PRESSE angehören.

Fotos: Marc Hörger

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20 NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Vorstand der

Sparkasse

Simon

Werner,

Vorstandsmitglied

der

Sparkasse.

Standort Die

Sparkasse Ulm

hat Simon Werner

zum stellvertretenden

Mitglied des

Vorstandes bestellt.

Der

42-Jährige kann

auf über ein

Vierteljahrhundert

in der Sparkasse

Ulm zurückblicken. Das

erfahrene Eigengewächs leitet

seit 2022 das Firmenkundengeschäft

der Bank und verantwortet

seitdem den gesamten Unternehmens-,

Firmen- und Gewerbekundenbereich

sowie das

Electronic Banking.

Superrechner

für die Luftfahrt

Technologie In Ulm wird Technologie

vorangetrieben. Mit

mehr als einer halben Milliarde

Euro wird allein die Quantencomputing-Initiative

des Deutschen

Zentrums für Luft- und

Raumfahrt (DLR) durch das

Bundeswirtschaftsministerium

unterstützt – Ulm ist neben

Hamburg Innovationszentrum

des Projekts. Die Initiative hat

nun einen Großauftrag an Lufthansa

Industry Solutions vergeben.

Kernfrage ist, wie Quantencomputer

Fluggesellschaften

unterstützen können.

Geschäftsführerin Simone Strobel präsentiert das neue Markenkonzept der Innovationsregion.

Innovationsregion Ulm modernisiert

Die Innovationsregion Ulm hat ihren Markenauftritt

modernisiert, um strategische Ziele wie Fachkräftesicherung,

innovative Kooperationen und

stärkere Vernetzung zu betonen. Wegweisende

Projekte in Energie, Gesundheitsversorgung, Mobilität

und Digitalisierung unterstreichen die Zukunftsorientierung

der Region. Simone Strobel,

seit April 2024 Geschäftsführerin, hebt die Bedeutung

eines zeitgemäßen Corporate Designs

hervor, das online, digital und mobil Präsenz zeigt

und Tradition mit Moderne verbindet. Eva Treu,

Vorstandsvorsitzende, betont das Ziel, die Region

als führenden Innovationsstandort in Deutschland

zu etablieren. Die Region fördert Wirtschaft,

Wissenschaft und Lebensqualität durch gezielte

Kooperationen.

FOTO: ARMIN BUHL

Neuer

Eigentümer

Uni Ulm

in den Top Ten

Streitpunkt

Blau-Quartier

Ravensburger

Erfolge

Wechsel Im März 2024 war bekanntgegeben

worden, dass der

Münchner Investor Mutares das

Ulmer Traditionsunternehmen

Magirus übernehmen wird. Fast

ein Jahr später wurde dieser

Schritt nun vollzogen.

Magirus hat mitgeteilt, dass

das Unternehmen und seine

Tochtergesellschaften mit Wirkung

zum 3. Januar 2025 mitsamt

aller Eigentumsrechte von der

Iveco Group N.V. auf die Mutares

SE & Co. KGaA übertragen

wurden. Alle Geschäfts- und

Serviceaktivitäten von Magirus

werden wie gewohnt fortgesetzt.

Ausgezeichnet Das Hochschulbewertungsportal

StudyCheck

hat die Universität Ulm ausgezeichnet.

Im Vergleich aller Universitäten

liegt die Uni Ulm

deutschlandweit auf Platz 7 und

verbessert sich damit um drei

Ränge.

Insgesamt erreicht die Universität

bei den Studierendenbewertungen

8.77 von 10 möglichen

Punkten. Mit ihrem Platz

in den Top Ten erhält die Uni

Ulm eine Auszeichnung als

„Top Universität in Deutschland

2025“ und hat sich im Vergleich

zu 2024 um drei Plätze verbessert.

Konflikt Wie bereits hinlänglich

bekannt ist, soll das Blautalcenter

zum Blau-Quartier umgestaltet

werden, doch der Start

zieht sich hin.

Der Ulmer Gemeinderat fordert

die Stadtverwaltung auf,

sich in den Konflikt zwischen

dem Investor und den verbliebenen

Mietern einzuschalten.

Das Projekt sieht ab 2025 den

Bau von Wohnungen, Geschäften,

Büros und mehr vor, doch

Mietverträge bis 2029 blockieren

den Fortschritt. Die Stadt

soll Vermittlungsgespräche initiieren,

um Lösungen für die

Mieter zu finden.

Wachstum Der Spielwarenhersteller

Ravensburger verzeichnete

im vergangenen Jahr ein

Umsatzwachstum von 18 Prozent

auf 790 Millionen Euro.

Und das trotz eines insgesamt

rückläufigen Spielwarenmarktes.

Haupttreiber war das Disney-

Sammelkartenspiel „Lorcana“,

das seit August 2023 über eine

Milliarde Karten verkaufte. Zudem

trugen Klassiker wie das

Lernsystem Tiptoi, die Erstlesereihe

„Leserabe“ sowie Neuauflagen

von „11er raus!“ und „Tempo,

kleine Schnecke“ zum Erfolg

bei. [!]


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

21

Jobs mit Sinn: Arbeiten bei Vetter

Unternehmen weltweit vertrauen auf den Pharmadienstleister und sein verlässliches Team.

Seit Jahrzehnten entwickelt sich Vetter stetig

weiter – das gilt für Innovationen im Bereich

der Pharma- und Biotechindustrie genauso

wie für das Wachstum des Unternehmens.

Für seinen Erfolg setzt Vetter neben einem

langfristigen und nachhaltigen Geschäftsmodell

vor allem auf seine über 7.000 Mitarbeitenden,

die mit Leidenschaft und Sorgfalt arbeiten.

Sicher und sinnstiftend

Die Mitarbeitenden von Vetter sorgen täglich

dafür, dass Menschen weltweit mit lebenswichtigen

Medikamenten versorgt werden.

Damit sie dieser verantwortungsvollen Aufgabe

gerecht werden können, bietet das Familienunternehmen

neben einem Onboarding-Programm

eine intensive Einarbeitung

und zahlreiche Benefits wie ein umfassendes

betriebliches Gesundheitsmanagement unter

dem Dach Vetter Health an. Zudem erhält

jeder Mitarbeitende eine kostenfreie betriebliche

Krankenzusatzversicherung für (Vorsorge-)

Untersuchungen und spezielle Behandlungen,

die von gesetzlichen Krankenversicherungen

oft nicht übernommen werden.

Auch für die Zeit nach dem Berufsleben ist

dank einer attraktiven Altersvorsorge gesorgt.

Der richtige Job: Auch für Quereinsteigende

und Berufsanfänger

Bei Vetter finden Menschen mit verschiedenen

beruflichen Hintergründen und in verschiedenen

Karrierephasen ihren Platz. Bei

Berufsanfängern setzt das Unternehmen besonders

auf die Förderung eigener Talente.

Das 2024 in Ravensburg neu eröffnete naturwissenschaftliche

Ausbildungszentrum, als

Vetter begegnet den immer komplexen Anforderungen der Pharmabranche mit Teamgeist, Innovation

und Zuverlässigkeit.

© Vetter

Ergänzung zum bestehenden technischen

Ausbildungszentrum, unterstützt Vetters Philosophie

die hauseigene Aus- und Weiterbildung

zu stärken und dem Fachkräftemangel

entgegenzuwirken. Mit 160 Auszubildenden

zählt Vetter zu den führenden Ausbildungsbetrieben

in der Region Bodensee-Oberschwaben.

Das agile Ausbildungskonzept ermöglicht

projektorientiertes, selbstbestimmtes

Lernen und fördert zentrale Kompetenzen für

die moderne Arbeitswelt.

Vetters Fokus auf Aus- und Weiterbildung

sorgt dafür, dass auch Quereinsteigenden im

Unternehmen ein erfolgreicher Start gelingt -

in der pharmazeutischen Produktion genauso

wie in der optischen Kontrolle. In der Lösungsherstellung

werden Quereinsteigende durch

einen speziellen IHK-Zertifizierungskurs auf

die Arzneimittelherstellung vorbereitet. Engagiertes

Personal ist enorm gefragt, unter anderem

Mechaniker für die High-Tech-Anlagen

und Technische Assistenten sowie Laboranten

für die Labore/Qualitätskontrolle bzw. für

die Lösungsherstellung. Daher handelt der

Pharmadienstleister aktiv und bietet neben

weiterentwickelten Schichtmodellen auch ein

erfolgreiches firmeninternes Empfehlungsprogramm.

Engagement, das sich lohnt

Bei Vetter stehen Mitarbeitende im Mittelpunkt

des Unternehmenserfolgs. Die Wertschätzung

und das Engagement für sie spiegeln sich in

zahlreichen Auszeichnungen wider, darunter

der Leading Employer Award, bei dem das

Unternehmen zum dritten Mal zu den Top 1 %

aller Arbeitgeber in Deutschland zählt.

Vetter bietet Auszubildenden und Quereinsteigern eine Vielzahl an attraktiven und sinnhaften

Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG

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88212 Ravensburg

Tel. +49 (0) 751-3700-0

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unternehmen [!]

Verhandeln mit

Trump

Gesprächstaktik Schaden vermeiden oder kämpfen,

auch wenn der Kampf aussichtslos scheint? Der

Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann betrachtet

Verhandlungen gelegentlich wie ein Theaterstück.

Donald Trump vermarktet sich selbst als starker „Dealmaker“.

ILLUSTRATION: MAX MESCHKOWSKI

Als Anwalt begegnen mir die

unterschiedlichsten Menschen.

Ob ich sie mag oder

nicht, ist völlig nebensächlich.

Sie sind da, und ich muss mit

ihnen arbeiten. Es sind Menschen

wie Sie und ich, und doch, manchmal

scheinen sie einem Theaterstück

entsprungen zu sein. Da sind

die Angeber, die lautstark ihre Überlegenheit

demonstrieren, als müssten

sie ständig das Publikum beeindrucken.

Oder die Narzissten, die

von sich selbst überzeugt sind, als

wären sie die Sonne, um die sich alles

dreht. Besonders intensiv wird

es, wenn diese Personen auch noch

Macht haben – sei es als Monopolist

in einer Branche oder als letzter verbliebener

Interessent für ein insolventes

Unternehmen, dessen Alternative

nur die Zerschlagung ist.

Anfang des Jahres musste ich in

diesem Zusammenhang oft an Donald

Trump denken. Trump, der sich

selbst als „Dealmaker“ vermarktet,

ist eine jener Figuren, die aus Verhandlungen

ein theatralisches Spektakel

machen. Er liebt es, die Bühne

und die anderen zu dominieren.

Stärke heißt ruhig zu bleiben

Wie geht man mit so jemandem um?

Wie verhandelt man mit einem 600

Pfund schweren Silberrücken-Gorilla?

Ruhig bleiben? Hart auftreten?

Oder ihn mit Charme umgarnen?

Das sind nicht nur taktische, sondern

fast schon philosophische Fragen.

Schon in der Renaissance beschäftigte

sich Michel de Montaigne

in seinem Essay „Durch verschiedene

Mittel erreicht man dasselbe

Ziel“ mit der Frage, ob man sich einem

unbeugsamen Gegner ergeben

soll, um Schaden zu vermeiden, oder

ob es besser ist, zu kämpfen, auch

wenn der Kampf aussichtslos erscheint.

Eine konkrete Handlungsempfehlung

bleibt er schuldig.

Stellen wir uns also vor, wir sitzen

Trump gegenüber. Er eröffnet

das Gespräch mit einer Forderung,

die so absurd ist, dass Sie sich sicher

sind, er macht einen Witz. Doch

Trump macht keine Witze – jedenfalls

keine, bei denen andere lachen

dürfen.

Es gibt Tage, da denke ich: Stärke

ist alles. Doch Stärke heißt nicht, laut

zu werden oder drohend die Faust

auf den Tisch zu hauen. Stärke heißt,

ruhig zu bleiben, während es in einem

brodelt. Es heißt, freundlich zu


unternehmen [!] ANSICHTSSACHE 23

nicken, während man denkt: „Nein,

das werde ich nicht akzeptieren.“

Und dann gibt es die anderen

Tage. Die Tage, an denen ich denke:

Vielleicht hilft ein bisschen Schmeichelei.

Trump liebt es, bewundert zu

werden. Ein gut platziertes Kompliment

– „Das ist wirklich clever gelöst“

oder „Ihre Vision ist beeindruckend“

– öffnet manchmal Türen, die

sonst verschlossen blieben. Während

ich diese Worte ausspreche, frage

ich mich: Ist das noch Strategie

oder schon Selbstaufgabe? Dazwischen

liegt oft nur ein schmaler Grat.

Balance ist alles. Man muss hart

in der Sache sein und weich zur Person.

Das bedeutet, dass man sich

nicht auf persönliche Machtspielchen

einlässt. Trump kann gerne erzählen,

dass er der Größte ist, solange

ich am Ende bekomme, was ich

will. Hier kommt das Harvard-Konzept

ins Spiel. Trenne die Person von

der Sache. Konzentriere dich auf

Interessen statt auf Positionen. Und

Letztlich geht

es darum, sich

selbst treu zu bleiben.

Prof. Dr. Martin Hörmann

Rechtsanwalt und Hobby-Kolumnist

suche nach Lösungen, die beiden

Seiten Vorteile bringen. Leichter gesagt

als getan, ich weiß.

Trump mag ein schwieriger Verhandlungspartner

sein, aber auch er

lässt sich durch eine geschickte Mischung

aus Härte und Charme lenken.

Hart in der Sache zu sein,

schützt die eigenen Interessen und

signalisiert Respekt. Weich zur Person

zu bleiben, öffnet den Weg für

Kooperation und verhindert Eskalation.

Verhandlungen sind freiwillig.

Niemand zwingt einen, am Verhandlungstisch

zu bleiben, wenn die Bedingungen

unerträglich sind. Eine

Geschichte, die mich immer wieder

inspiriert, ist die von Vera Coking.

Diese ältere Dame, die in den 1990er-

Jahren gegen Trump kämpfte, als er

ihr Haus in Atlantic City enteignen

wollte, um dort einen Parkplatz zu

bauen. Vera Coking weigerte sich.

Mit einer bewundernswerten Standhaftigkeit

und rechtlicher Unterstützung

gewann sie. Ein Symbol dafür,

dass man auch den mächtigsten

Gegner besiegen kann, wenn man an

seine Sache glaubt.

Respektvoll bleiben, die eigenen

Ziele konsequent vertreten und bereit

sein, notfalls „Nein“ zu sagen.

Letztlich geht es darum, sich selbst

treu zu bleiben. Und manchmal bedeutet

das, einfach nur zu lächeln,

tief durchzuatmen und zu sagen:

„Interessant, sehr interessant.“

Und vielleicht finden wir auch ein

wenig Trost in der Feststellung Montaignes

in seinem Essay, dass der

Mensch „ein wunderbar eitles, wandelbares

und schillerndes Ding“ ist.

[!]

Zur Person

Prof. Dr. Martin

Hörmann ist Partner

und Geschäftsführer

der Anchor

Rechtsanwaltsgesellschaft

mbH sowie

Fachanwalt für

Insolvenz- und

Sanierungsrecht

und Wirtschaftsmediator.

Starker Partner für starke Unternehmen

Ihr Qualitätsdienstleister für

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UNSER ANGEBOT

Prozesssteuerung & Beratung Recruiting & Matching Betreuung

Personaladministration Personalentwicklung Onboarding

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Das Führungstrio von Feha: Alfred Schmalberger, Claus-Peter Fehn und Saskia Fehn.

Komplettlösungen fürs Büro

Foto: T. Lehmann

Wie sieht die ideale Arbeitsumgebung in einem

Büro aus? „Ganz unterschiedlich und ganz individuell

– es gibt keine einheitliche Lösung“

sagt Geschäftsführerin Saskia Fehn. „Die Kundenwünsche

zu erfassen und den Dreiklang

aus der richtigen Büroeinrichtung, passenden

IT-Lösungen und digitalem Dokumentenmanagement

für den Kunden umzusetzen – genau

das ist unsere Aufgabe und Stärke.“ Egal

ob klassisches Büro oder Shared Desk, ob zwei

oder 250 Arbeitsplätze – in 40 Jahren Erfahrung

hat das von Claus-Peter Fehn gegründete

Unternehmen eine reichhaltige Expertise für

individuelle Kundenlösungen aufgebaut.

ches Betriebsklima sind damit weiterhin gewährleistet

– ein Spirit, den auch die Kunden

von Feha wahrnehmen.

Die drei Säulen – Dokumentenmanagement,

IT-Lösungen und Bürodesign – wachsen immer

stärker zusammen, auch weil Trends wie

Home Office, Shared Desk und digitale Transformation

neue Anforderungen stellen und

Möglichkeiten bieten. „Durch unsere Vielzahl

an Kunden mit unterschiedlichsten Strukturen,

profitieren alle von unserem vielfältigen

Lösungs-Knowhow und unserem Blick über

den Tellerrand“, fasst Prokurist und IT-Spezialist

Alfred Schmalberger den Mehrwert der

bereichsübergreifenden Zusammenarbeit bei

Feha zusammen. „Eine Vielzahl von langjährigen

Kundenbeziehungen“, ergänzt

Claus-Peter Fehn „unterstreicht die hohe Zufriedenheit

mit uns als Geschäftspartner“.

40 Jahre Feha: individuelle Lösungen für jede Anforderung

An den insgesamt vier Standorten, mit Hauptsitz

in Günzburg, arbeiten über 60 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sowie 6 Auszubildende.

„Über 80% der Mitarbeitenden sind schon

über 15 Jahre bei uns, das macht uns stolz“ so

Claus-Peter Fehn. Gemeinsam mit seiner Tochter

Saskia und Alfred Schmalberger lenkt er die

Geschicke des Unternehmens, mit hoher Verlässlichkeit

für Mitarbeiter und Kunden. Durch

den geplanten Stabwechsel an Saskia Fehn

bleibt das Unternehmen weiterhin ein familiär

geprägter Mittelständler. Offene Türen und flache

Hierarchien für ein gutes, freundschaftli-

Dokumentenmanagement

Pro duk ti ves Ar bei ten, durch

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25

Im IT-Bereich reicht die Angebotspalette von

der Einrichtung bis zum Support klassischer

Softwareplattformen wie zum Beispiel Microsoft

365 bis zum Hardware-Support für spezielle

Etikettendrucker. „Das geschieht einerseits

als Komplett-Dienstleistung von Feha wie

auch in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit

mit internen IT-Abteilungen“, berichtet Alfred

Schmalberger und ergänzt: „Wir schnüren für

jeden Kunden pragmatische, alltagstaugliche

Lösungen. Kunden, die die Qualität in einem

Bereich kennengelernt haben, kommen dann

oft auch in die anderen Bereiche“.

„Und wenn sich die Technik noch mit einer effektiven

und motivierenden Arbeitsumgebung

verbindet, dann haben wir unser Ziel erreicht“

streicht Saskia Fehn heraus. Ob IT, Dokumentenmanagement

oder Bürodesign: Die langjährige

Expertise bei Feha trägt zur Entstehung

von mehrfach nutzbaren Arbeitsplätzen und

kreativen Austauschmöglichkeiten bei. Vieles

kann man vor Ort in dem markanten sechseckigen

Hauptsitz in Günzburg sehen und

auch ausprobieren. Saskia Fehn, die neben ihrer

Rolle in der Geschäftsführung maßgeblich

den Bereich Bürotechnik verantwortet, präsentiert

gerne die vielfältigen Möglichkeiten.

„Mit ihrer fundierten Fachkenntnis und unserem

motivierten Team wird sie Feha in eine

gute Zukunft führen“, ist sich Gründer

Claus-Peter Fehn sicher.

40

Feha Büro-Technik

Robert-Koch-Straße 6

89312 Günzburg

Telefon 08221 918-0

E-Mail: info@feha.de

Weitere Standorte:

Biberach, Dillingen und Eisleben

www.feha.de

Wir gratulieren zum

40-jährigen Bestehen und

wünschen weiterhin viel Erfolg!

Martina Walburger

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Meine HeimatBank

VR-Bank

Donau-Mindel eG

heimat-bank.de

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Wir gratulieren unserem langjährigen Partner

Feha Büro-Technik Günzburg

zum 40-jährigen Jubiläum.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. Wir wünschen

dem gesamten Team von Feha Büro-Technik

für die Zukunft viel Erfolg und freuen uns auf

eine weitere gute Zusammenarbeit.

Büromöbel

Wir sind klimaneutraler Hersteller und produzieren nach den höchsten ökologischen Standards


FOTOS: SASCHA MOHR

Kaum zu glauben: Hier

standen einst

Sonderangebote im

Discounterregal. Die

ehemalige Gewerbebranche

ist jetzt ein

schickes Bürohaus.

Discounter wird

„Base One“

Umbau Unternehmer Sascha Mohr verwandelt ein leerstehendes

Supermarktgebäude in ein modernes und umweltfreundliches

Bürohaus - und spart so satte 2,3 Millionen Euro.

Vor gut fünf Jahren hieß

es an der Kasse des Supermarkt-Discounters

in der Esslinger Straße:

„Bar oder mit Karte?“. Dann

ist der Laden umgezogen, ein

paar Meter weiter, auf die andere

Straßenseite. Das Gebäude,

Baujahr 2002, stand vier Jahre

leer, bis es der Ingenieurdienstleister

Sascha Mohr entdeckt

und gekauft hat – um zu sparen.

Denn ein vergleichbarer Neubau

hätte vermutlich 7,1 Millionen

Euro gekostet. Mohr hat für

den alten Laden plus umfangreichen

und umweltverträglichen

Umbau rund 5,6 Millionen Euro

auf den Tisch gelegt. Er hat noch

eine Förderung von 800.000

Euro bekommen, letztlich also

„nur“ 4,8 Millionen Euro gezahlt

und so satte 2,3 Millionen Euro

gespart.

Der ehemalige Lebensmittelmarkt

wurde in ein Bürogebäude

mit hellen Räumen, reichlich

Platz und energiesparender

Haustechnik umgebaut – gut für

die Umwelt und gut für den

Geldbeutel.

Mohr betreibt in Göppingen

das Büro Mohr Solutions Ingenieure

GmbH. Heizungs-, Lüftungs-

und Sanitäranlagen sowie

Gebäudeautomation. Planen

und umsetzen ist das Kerngeschäft

des Unternehmens. Die

Geschäfte laufen gut und der

alte Standort im Göppinger

Westen wird zu klein. Im Gewerbegebiet

Stauferpark hat

Mohr schon ein Grundstück für

einen Büroneubau gekauft, dann

stolpert er über den leerstehenden

Supermarkt in der Esslinger


Straße, ganz im Osten der Stadt.

Auch wegen der hohen Neubaupreise

findet er das schon bestehende

Objekt interessant. „Das

wäre doch eine Möglichkeit“,

hat Mohr damals gedacht. „Was

für eine verrückte Idee“, hat sein

Architekt gesagt und trotzdem

geplant, bis er das Ganze gar

nicht mehr so verrückt fand.

Mohr hat den Laden 2023 gekauft,

der Umbau in ein modernes,

umwelt- und klimafreundliches

Bürohaus hat rund ein

Jahr gedauert, seit Oktober 2024

arbeiten Mohr und seine 45 Mitarbeiter

jetzt dort, wo früher die

Einkaufswagen zwischen Gemüseregal

und Tiefkühlschrank zur

Kasse rollten.

1.700 Quadratmeter Fläche

hat das von Star-Wars-Fan Mohr

„Base One“ genannte Gebäude

jetzt, Mohr hat noch sein Chefbüro,

einen Technikraum und

eine Sanitäreinheit angebaut. Im

ehemals vorderen Teil des Ladens,

dort wo die Kassen standen,

sind jetzt mehrere Büros.

In der Mitte gibt es einen sehr

großen Raum mit langen Tischen

und einer Küche für Mitarbeiter

und Besucher. Platz ist

hier nicht das

Problem, der

alte Laden ist

mindestens 24

Vergisst

jemand seinen

Pullover, müsste

zugeheizt

werden.

Meter breit,

„ohne Stützen

und deshalb

extrem variabel

zu gestalten“,

sagt Sascha Mohr

Mohr, der demnächst

einen

Unternehmer

kleinen, abgeteilten Teil vermieten

will. Weiter hinten im Gebäude

gibt es ein Großraumbüro

und das angebaute Chefbüro,

in dem riesige Star-Wars-Raumschiffe

aus Lego im Regal stehen.

Mohr bricht gern zu neuen

Ufern auf und mag es dabei auch

schön kalt. Auf einem Foto hinter

seinem Schreibtisch trotzt

ein Moschusochse im Schnee

Wind und Wetter. Mohr ist im

Winter regelmäßig im norwegischen

Dovrefjell-Nationalpark

unterwegs – als

Führer und als

Fotograf, da

kann es auch

mal minus 30

Grad kalt werden.

Frieren

müssen die

Mitarbeiter

wegen ihres

kälteresistenten

Chefs aber

nicht: Unter der Decke hängen

überall Heizkörper, die die weitläufigen

Räume per Strahlungswärme

auf Temperatur bringen.

„Mit einer Vorlauftemperatur

von gut 30 Grad bekommen wir

alles schön warm“, sagt Mohr,

der seine „Base One“ per Wärmepumpe

heizt. Bis minus sieben

Grad funktioniere das. „Vergisst

jemand seinen Pullover,

müsste zugeheitzt werden, also

praktisch nie“, sagt Mohr.

Tatsächlich sind die Räume

an einem kühlen Januartag „koselig“

– norwegisch für gemütlich

– warm, die Jacke ist schnell

aus, der Pulli hochgekrempelt,

trotz frostiger Motive mit Moschusochse

im Schnee und Gletschereis

auf den anderen Fotos

des begeisterten Nordland-Fahrers

Mohr. Zu warm ist es im hohen

Norden selten, in Göppingen

schon. Wenn die Sonne im

Hochsommer auf das mit Photovoltaikmodulen

zugepflasterte

Dach des alten Supermarktes

knallt, gibt es neben reichlich

Strom mitunter auch etwas viel

Hitze. Die von Mohr mitkonstruierte

Klimaanlage kühlt mit

Wasser und ohne Chemiekühl-

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PV und Großspeicher für Unternehmen

Der Großteil des Mittelstandes sieht gestiegene

Energiekosten als Herausforderung. Eine

nachhaltige Senkung ist oft nur mittel- bis

langfristig möglich, wenn Unternehmen komplett

auf regenerative Energien umsteigen.

Photovoltaikanlagen und Großspeicher spielen

dabei eine zentrale Rolle! Das schont nicht

nur die Umwelt und senkt Energiekosten, sondern

verbessert auch das Image beim Kunden

– ein kostenloser Nebeneffekt.

Photovoltaik + Großspeicher = maximale

Unabhängigkeit

Die Wahl des richtigen Großspeichers erfordert

sorgfältige Überlegungen. Durch die Kombination

einer Photovoltaikanlage mit einem

Großspeicher können Unternehmen Energie

flexibler speichern und verbrauchen und sind

somit unabhängig von Energieversorgern. Generell

gilt: Je größer die Gesamtkapazität des

Speichers ist, desto geringer sind die Kosten

pro Kilowattstunde. Gerne beraten wir Sie ausführlich

bei der Auswahl des richtigen Speichers

für Ihr Unternehmen.

Offene und transparente Beratung

Die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage

mit Speicher ist und bleibt eine

Investition. Wir führen mit jedem Kunden eine

Wirtschaftlichkeitsberechnung durch, um

mögliche Einsparungen und den Return on Investment

zu ermitteln. Dadurch schaffen wir

die Grundlage für eine faktenbasierte Entscheidung.

Für ein unverbindliches und kostenloses

Beratungsgespräch stehen wir Ihnen

gerne zur Verfügung.

Erfahrung & Qualität von M. u. W. Schlecker

Als Fachbetrieb bieten wir hochwertige Anlagen

und maximalen Service. Beratung, Planung,

Installation und Betreuung - alles aus einer

Hand. Unsere qualifizierten Fachkräfte verfügen

über langjährige Erfahrung. Und nicht

nur das: Wir haben auch die Kapazitäten, um

professionell Großprojekte umzusetzen.

Harte Fakten für eine Photovoltaikanlage

1. Förderung durch die KfW

2. Abkopplung von Strompreiserhöhungen

3. Kalkulierbarkeit der Energiekosten

auf Jahre hinaus

4. Weitgehende Unabhängigkeit vom Markt

der Stromversorger

5. Hoher Return on Invest

Foto: © Simon Kraus / stock.adobe.com

M. u. W. Schlecker

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28

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Förderung und Beratung

Für energetisch sanierte Immobilien gibt es Förderungen.

FOTO: TIBERIUS GRACCHUS/ADOBESTOCK.COM

Umweltverträglich umbauen und sanieren

ist für Unternehmen mit oft schon älterem

Gebäudebestand ein Riesenthema. Programme,

Förderungen und Beratungsstellen

sind vielfältig. Hilfe gibt es vor Ort von den

Energieagenturen, die, wie in Göppingen und

Ulm, meist bei den Land- und Stadtkreisen

angesiedelt sind. Förderungen und Zuschüsse

gibt es oft auch, je nach Vorhaben.

Groß im Fördergeschäft bei Sanierungen ist

die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Hilfe und Beratung vor allem für kleine und

mittlere Unternehmen des verarbeitenden

Gewerbes gibt es auch bei den regionalen

Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz

(KEFF+) vom Ministerium für Umwelt, Klima

und Energiewirtschaft.

Zur Person

Sascha Mohr ist

gelernter Heizungsund

Lüftungsbauer

und hat schon mit 18

Jahren Nahwärmenetze

gebaut. Später

verkauft er einige

seiner Patente und

investiert in Göppingen:

2018 übernimmt

er das Büro

Herp-Ingenieure, das

seit 2019 Mohr Solutions

Ingenieure

heißt.

mittel. Dazu wird in der Lüftungsanlage

Wasser fein zerstäubt – „So

bekommen wir die Temperatur in

den Büros um zehn Grad gegenüber

der Außentemperatur runter“, sagt

Mohr. Mit ein paar Litern Wasser

pro Tag und viel weniger Energieaufwand

als mit einer herkömmlichen

Klimaanlage. „Adiabatische

Kühlung“ oder Verdunstungskühlung

heißt die Technik, mit der auch

das mächtig Wärme erzeugende Rechenzentrum

gekühlt wird. Unterstützt

wird die innovative Klimatechnik

durch konventionelle Dämmung,

die Fassade des alten Ladens

hat Mohr mit einer 13 Zentimeter dicken

Zellulose-Jute-Dämmung eingepackt

und außen mit grau gestrichenen

Lärchenlatten verkleidet, die

weiß verputzten Anbauten mit

Steinwolle gedämmt. In den früher

tristen Außenwänden sorgen groß-

flächige dreifachverglaste Fenster

für den Blick nach draußen und für

Licht nach innen.

Und der Strom vom Dach? Der

wird in den Büros direkt verbraucht.

Der Rest, ungefähr die Hälfte des

insgesamt produzierten Stroms,

450 Kubikmeter

Beton

mussten die

Betonbauer

nicht anrühren.

Sascha Mohr

Ingenieur

wird ins Netz eingespeist. Das soll

demnächst weniger werden, denn

Mohr denkt über einen Stromspeicher

nach. Und dann das Licht: Innerhalb

des Gebäudes gibt es zwei

Lichthöfe, einer zwölf, der andere 18

Meter lang, beide sechs Meter breit.

An allen vier Seiten von Fenstern

umrandet kommt so Tageslicht in

die innenliegenden Räume. Mohr

hat auch hier auf dem Dach über den

Lichthöfen selbst Hand angelegt.

„Die Handwerker wollten wegen der

Spannung nicht mit der Kettensäge

arbeiten.“

Graue Energie – also die, die für

den Bau eines Gebäudes gebraucht

wird – hat Mohr auch gespart, reichlich.

450 Kubikmeter Beton mussten

die Betonbauer nicht anrühren, die

waren schon im alten Laden verbaut

– allein 350 davon in der Bodenplatte.

Mohr hat sie komplett übernommen.

Vor allem der im Beton enthaltene

Zement ist ein „Umweltsünder“,

bei dessen energieintensiver

Herstellung reichlich Kohlendioxid


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29

Gebäudetechnik der Extraklasse

Die Envola GmbH aus Ulm setzt mit innovativer

Gebäudetechnik neue Maßstäbe für

Raumluftqualität und Energieeffizienz in gut

gedämmten Bürogebäuden. Die vorintegrierte

Gesamtlösung automatisiert Raumkomfort,

erzeugt Energie effizient und klimafreundlich

– bei reduziertem Aufwand und Kosten.

Optimale Raumluftbedingungen

Ein gesundes Raumklima ist entscheidend für

das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit

von Mitarbeiter:innen. Um dies zu gewährleisten,

müssen Temperatur, Luftfeuchtigkeit,

Frischluftzufuhr und Luftbewegung präzise aufeinander

abgestimmt werden.

Die innovative Gebäudetechnik von Envola bietet

hierfür eine integrierte Lösung: Die kompakten

Raumluftgeräte kombinieren Heizen, Kühlen,

Entfeuchten und Lüften in einem Gerät.

Dank sensorgesteuerter Regelung wird die

Raumluftqualität automatisch an die Bedingungen

angepasst – und das mit einem Bruchteil

der Komplexität herkömmlicher Systeme.

Zusätzlich sorgt die Nutzung einer Wärmepumpe

mit Energiespeicher für hohe Energieeffizienz,

eine deutliche Reduktion der

CO ²

­Emissionen und spürbar geringere

Betriebs kosten.

In den Büroräumen der Firma Miecom Netzwervice GmbH sorgen Envola Raumluftgeräte sensorgesteuert

für die richtige Temperatur, ausreichend frische Luft und angenehme Luftfeuchtigkeit. Foto: Envola GmbH

Einfach statt komplex.

Komfort rauf, Kosten runter

Die Raumluftgeräte „Window“ von Envola kombinieren

Heizen, Lüften, Entfeuchten und Kühlen

in einem kompakten, platzsparenden Gerät, das

unauffällig über dem Fenster eingebaut wird. Jedes

Gerät ist mit Sensorik ausgestattet und wird

digital gesteuert. Die Frischluftzufuhr erfolgt dezentral,

nach Möglichkeit über den Rollladenkasten,

in den die Geräte integriert werden können.

Die Luft im Raum wird aus Frisch­ und Umluft

auf die gewünschten Bedingungen gemischt.

Angenehme Luftbewegungen und ein niedriger

Geräuschpegel ergänzen die Behaglichkeit. Abluft

wird zentral erfasst und zum Energiespeicher

geleitet, wo die enthaltene Wärme effizient

zurückgewonnen wird.

gewöhnlich effizient arbeitet. Auch die Mess­,

Steuer­ und Regelungstechnik ist nahtlos in das

System integriert. Dank der intelligenten Steuerung

und der effektiven Nutzung von Wärmerückgewinnung

werden Energie­ und CO ²

­Verbrauch

erheblich gesenkt.

Moderne Gebäudetechnik: energieeffizient,

ressourcenschonend, gesundes Raumklima

Envola definiert Gebäudetechnik neu – durch

die perfekte Balance aus Klimafreundlichkeit,

Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Die innovative

Technologie schafft ein gesundes Raumklima in

gut gedämmten Gebäuden und senkt sowohl

Investitions­ als auch dauerhaft Betriebskosten

zum Vorteil von Unternehmen und Umwelt.

Das Raumluftgerät WINDOW wird im Fenstersturz

installiert und nach Möglichkeit in den Beschattungskasten

integriert.

Foto: Envola GmbH

Sensorgesteuert und flexibel:

Anpassung an jeden Bedarf

Die Envola Raumluftgeräte garantieren eine

konstante Raumluftqualität durch individuelle

Anpassung an die Nutzung und Gegebenheiten.

Sensoren überwachen kontinuierlich Temperatur,

Luftfeuchtigkeit und CO ²

­Gehalt, um ein ideales

Klima zu schaffen. Wenn mehr CO ²

entsteht,

weil viele Menschen im Raum sind, wird

automatisch mehr Frischluft durch einen Filter

von außen zugeführt. Die Raumtemperatur

bleibt konstant im Bereich von 20­22 °C. Eine

hohe und homogene Luftqualität wird durch eine

kaum wahrnehmbare Luftzirkulation erreicht.

Im Winter verhindert die bedarfsgerechte

Frischluftzufuhr trockene Luft und sorgt für eine

dauerhaft angenehme Luftfeuchtigkeit um 40

% und darüber. Dies steigert nicht nur das Wohlbefinden,

sondern schützt auch die Gesundheit

– und nicht zuletzt die Bausubstanz.

Perfekte Raumluft unabhängig

von Außentemperaturen – ein

echter Gewinn für die Mitarbeiter: innen.

Ich freue mich über freie Decken und

niedrige Energiekosten.“

Tobias Mießl,

Geschäftsführer

miecom­Netzservice GmbH

Durch die Trennung von Frischluftzufuhr und

Abluft wird keine separate Lüftungsebene benötigt,

was Technikflächen erheblich reduziert.

Envola bietet alles aus einer Hand: von früher

Planung, über Installation bis zum dauerhaften

Betrieb. Weniger Materialbedarf und kürzere

Bauzeiten reduzieren Investitionskosten um bis

zu 20 Prozent.

Energie­ und kosteneffizient

im Gesamtsystem

Das Envola­System ist eine vollständig integrierte,

digital gesteuerte Gesamtlösung. Die

kompakten Raumluftgeräte werden durch eine

klimafreundliche Wärmepumpe ergänzt, die in

Kombination mit einem Energiespeicher außer­

Die Vorteile:

• Beste Arbeitsbedingungen mit

optimaler Raumluft.

• Niedrige Betriebskosten dank

hoher Energieeffizienz.

• Investitionskosten um 20% senken:

weniger Material, hoher Vorfertigungsgrad,

alles aus einer Hand

• 100% Klimafreundlich

Envola GmbH

Max­Born­Str. 2­4, 89081 Ulm

sales@envola.eu

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30

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Neben sorgfältigen Planungen und umfangreichen

Berechnungen sind auch kreative Ideen wichtig, um einen

Neubau oder eine Sanierung nachhaltig zu gestalten.

FOTO: KAREPA/ADOBESTOCK.COM

FOTO: NIK/ADOBESTOCK.COM FOTO: LOVELYDAY12/ADOBESTOCK.COM

entsteht. Für neuen Beton wären

rund 144 Tonnen Kohlendioxid

freigesetzt worden. Alten

Beton zu übernehmen und zu

erhalten macht also viel Sinn.

Der Umbau hat sich nicht nur

für Umwelt und Klima gelohnt.

Der alte Laden hat jetzt KfW-

Standard 55, das ist schon was

und das ist auch Voraussetzung

für eine Förderung durch die

Kreditanstalt für Wiederaufbau

(KfW).

Büros, Schule,

Kindergarten:

Alles ist vorstellbar

und machbar. Wenn

man will.

Sascha Mohr

Unternehmer

Der Umbau hat rund 3,2 Millionen

Euro gekostet, die KfW

hat das Projekt mit einem Tilgungszuschuss

von immerhin

800.000 Euro gefördert. „Ohne

die nicht so gut gedämmte Betonplatte

hätten wir sogar KfW-

Standard 40 und damit den besonders

niedrigen Energieverbrauch

erreicht“, sagt Mohr und

hofft, weitere Bauherren zu inspirieren:

Der Laden-Umbau in

Göppingen müsse ja kein Einzelfall

bleiben, vielleicht finden

sich noch wagemutige Unternehmer

oder eine Kommune,

die mehr Platz braucht und ein

paar Millionen Euro sparen

möchte: „Derzeit gibt es in

Deutschland etwa ein Dutzend

ähnliche Läden zu kaufen“, sagt

Mohr und ergänzt: „Büros,

Schule oder Kindergarten, alles

ist vorstellbar. Und vor allem

machbar. Wenn man nur will.“

[!] Peter Buyer


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

31

Links: Die energieautarke und zu 100% CO2-freie Gewerbeimmobilie der e.systeme21 - Rechts oben: PV-Großanlage auf den Hallendächern der Firma

Ladenburger in Bopfingen, Rechts unten: Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2024

Fotos: e.systeme21 GmbH

e.systeme21 setzt Maßstäbe

Die e.systeme21 GmbH aus Ulm gilt als Pionier

in der Planung und Installation von

Photovoltaikanlagen. Bemerkenswert ist ihr

eigener, energieautarker Gewerbebetrieb,

der konsequent auf Grünstrom und Wasserstofftechnologie

setzt.

Seit über zehn Jahren ist die e.systeme21

GmbH, ein innovatives Handwerksunternehmen,

auf die Planung und Installation von

Photovoltaikanlagen spezialisiert. Ihr eigenes

Firmengebäude in der Ulmer Boschstraße

wurde energetisch vorbildlich saniert. Zielsetzung

war, den gesamten Energiebedarf des

Gewerbebetriebes mit rund 20 Mitarbeitern

für die Stromversorgung inklusive Klimaanlage,

Aufladung der Gabelstapler und E-Fahrzeuge

sowie die Beheizung der Büros und des

Lagers ganzjährig durch selbst erzeugten

Grünstrom abzudecken. Die dafür benötigte

Energie wird durch eine Photovoltaikanlage in

Kombination mit kurzfristiger Energiespeicherung

in Lithium-Ionen-Batterien und langfristiger

Energiespeicherung in Form von

Wasserstoff erzeugt. Der Wasserstoff wird im

Sommer aus dem Überschuss-Strom der Anlage

gewonnen.

Pilotprojekt „Living Lab“

Der CO2-freie und energieautarke Gewerbebetrieb

e.systeme21 wurde von der Initiative

„Donautal Connect – klimaneutraler Gewerbepark“

als Pilotprojekt ausgewählt, um anhand

dieses „Living Lab“ zu untersuchen, unter

welchen Bedingungen und mit welchen

energietechnischen Lösungen das gesamte

Gewerbegebiet Ulm-Donautal mit rund 120

Unternehmen und ca. 22.000 Arbeitnehmern

künftig klimaneutral beziehungsweise CO2-

frei werden kann. Diese Untersuchung wird

von der SWU, der THU Technischen Hochschule

Ulm, der Stadt Ulm sowie der IHK und

der Handwerkskammer im Rahmen der Initiative

begleitet.

Höchster Nutzeffekt

Im Jahr 2023 installierte die e.systeme21

GmbH auf den Hallendächern der Ladenburger

Holzwerke in Bopfingen ein PV-Großkraftwerk

mit einer Gesamtleistung von 4,7 MWp.

Die gesamte Anlage erstreckt sich über drei

große Dächer mit Trapezblecheindeckung

und ein großes Flachdach. Mit einer Anzahl

von 11.191 Modulen und einer Gesamtfläche

von über 22.500 m² entstand eine der größten

PV-Dachanlagen, deren Solarstrom bevorzugt

im eigenen Unternehmen genutzt wird.

Auf Basis des jährlichen und täglichen Strombedarfs

haben die Experten von e.systeme21

ein Anlagenkonzept entwickelt, das optimal

auf das Unternehmen zugeschnitten ist. Die

Anzahl der Hochleistungswechselrichter ist

im Verhältnis zur Gesamtzahl der Solarmodule

so gewählt, dass auch bei sehr schwachem

Tageslicht Solarstrom erzeugt wird. Selbst

wenn die Sonne im Sommer hoch am Himmel

steht, wird nur so viel Solarstrom produziert,

wie maximal im Unternehmen benötigt wird.

Damit erreicht diese PV-Anlage sowohl energetisch

als auch betriebswirtschaftlich den

höchsten Nutzeffekt.

Umweltpreis 2024 erhalten

Für ihr herausragendes Engagement im Bereich

Nachhaltigkeit wurde der Ulmer Solarteur

e.systeme21 GmbH mit dem „Umweltpreis

für Unternehmen Baden-Württemberg

2024“ in der Kategorie „Handwerk“ ausgezeichnet.

Überreicht wurde dieser von Umweltministerin

Thekla Walker im Dezember

2024 im Rahmen einer festlichen Preisverleihung

in Stuttgart. Der mit insgesamt 70.000

Euro dotierte Umweltpreis wird alle zwei Jahre

an Unternehmen für besondere Leistungen

im betrieblichen Umweltschutz und für eine

vorbildliche umweltorientierte Unternehmensführung

verliehen.

Die e.systeme21 GmbH

bietet komplette Lösungen

bestehend aus:

• Erzeugung von grünem Strom aus

Photovoltaikanlagen

• Optimierung des Energieverbrauchs

durch Energie-Effizienz-Maßnahmen

• Spitzenlastoptimierung

• Speicherung von Überschuss-Strom

in Batterien und in

Form von Wasserstoff

• Ladeinfrastruktur für E-Mobilität

• Mieterstrom-Konzepte

• Integration von Wärmepumpen

e.systeme21 GmbH

Boschstraße 38, 89079 Ulm

Telefon: +49 731 206538 0

E-Mail: info@esysteme21.de

www.esysteme21.de


32

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Finanzielle Hilfen für die

Energiewende

Unterstützung Höhere Preise und Umweltauflagen lassen Baukosten explodieren.

Der Energieberater kennt sich aus im Dschungel der Fördermöglichkeiten und Kredite.

Bau- und Gebäudesektor

sind zusammen für fast

40 Prozent der weltweiten

Kohlendioxid-Emissionen

verantwortlich. Für die

Energiewende ist es also bedeutend,

Firmengebäude mit erneuerbaren

Energien zu versorgen

und sie nach neuesten Effizienzstandards

umweltfreundlich zu

errichten oder zu sanieren. Zudem

rechnet die Mehrheit der

produzierenden Unternehmen

in Deutschland nach eigenen

Angaben mit kontinuierlich steigenden

Energiepreisen.

Kostenlose Beratung

über Förderprogramme

Doch das muss für Unternehmen

nicht zu einer Erhöhung

der Energiekosten führen. Es ist

längst kein Geheimnis mehr,

dass Unternehmen ihren Energieverbrauch

durch die Steigerung

der Energieeffizienz erheblich

senken können. Regionale

Energieberater arbeiten gemeinsam

mit Städten, Landkreisen

und Kreishandwerkerschaften

zusammen und sind unabhängige

und neutrale Berater, wenn

es um energieeffiziente Gebäudesanierungen

geht. Energieberater

beraten kostenfrei vor Ort

und zeigen die Möglichkeiten

auf, wie Energie effizienter und

sparsamer genutzt werden kann,

kennen Förderprogramme und

Gesetze oder stellen Kontakte

zu weiterführenden Dienstleistungen

her.

EU-Klimaziel

wurde nicht erreicht

59 Prozent betrug der Anteil von

erneuerbaren Energien an der

Stromgesamtproduktion im vergangenen

Jahr. Erneuerbare

Energien stellen damit die wichtigste

Energiequelle für die

Stromversorgung in Deutschland

dar, wie die Bundesnetzagentur

erklärt.

Drei Prozent weniger Kohlenstoffdioxid-Äquivalent

wurde

2024 gegenüber dem Vorjahr

in Deutschland ausgestoßen.

Für den nachhaltigen Hausbau

oder die Sanierung gibt es Geld

vom Staat

FOTO:TATJANA BALZER/ADOBESTOCK.COM

Mit 656 Tonnen CO 2

-Ausstoß

hat Deutschland das EU-Klimaziel

jedoch noch immer um

12 Mio. Tonnen CO 2

verfehlt.

Die Staatsbank Baden-Württemberg

stellt Finanzierungskredite

für die Modernisierung

oder Neuinvestitionen des Maschinenparks,

eine effiziente

Energieerzeugung, Anlagen

zur Kraft-Wärme-Kopplung,

Prozesswärme- oder -kälte und

Abwärmenutzung zur Verfügung.

Auch für Investitionen

zur Steigerung der Ressourceneffizienz

und Materialeinsparung,

zum allgemeinen Umweltschutz

oder zur Elektromobilität

und dessen Ladeinfrastruktur

gibt es

Förderkredite.

Fördergelder

und Kredite vom Staat

Das Bundesamt für Wirtschaft

und Ausfuhrkontrolle fördert

Heizungsoptimierungen, Heizungen,

die mit erneuerbaren

Energien betrieben werden oder

bestimmte Wärme- beziehungsweise

Kälteanlagen oder Energieaudits

im Sinne der EU-Energieeffizienzrichtlinie.

In der

Bundesförderung für Energieeffizienz

in der Wirtschaft finden

sich ebenfalls zahlreiche Maßnahmen,

die umweltentlastende

Betriebsanlagen betreffen. Zuschüsse

gibt es auch für Batterie-,

Brennstoff- oder Hybridfahrzeuge.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau

(KfW) gewährt Zuschüsse

für stationäre Brennstoffzellen.

Kredite werden von

der KfW für investive Maßnahmen

zur Erhöhung der Energieeffizienz

durch Solarkollektoranlagen,

Wärmepumpen oder

Biomasse-Anlagen gewährt.

Über das Programm für erneuerbare

Energien wie Sonnenkollektoren,

Biomasseanlagen

oder Tiefengeothermievorhaben

sowie Wärmedämmungen

und Beleuchtungsoptimierungen

können Kredite abgerufen

werden.[!] ab


unternehmen [!] RESSORT 33 Anzeige

Viele Maßnahmen können dazu beitragen, die Energieeffizienz von Firmengebäuden zu steigern.

Foto: shutterstock.com/2493096029

So werden Firmengebäude nachhaltig

Umfassendes Know-how und vielfältige Dienstleistungen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU)

tragen zu ganzheitlichen und wirtschaftlichen Lösungen bei.

Werterhalt und Wertsteigerung gewerblicher

Immobilien gewinnen an Bedeutung. Schlüsselfaktoren

sind dabei die vielfältigen Ansatzpunkte

zu mehr Energieeffizienz, die sich in der

Umweltbilanz und bei den Kosten positiv bemerkbar

macht. Diese bisher ungenutzten Potenziale

zu heben – dabei helfen das Know-how

und die Services der SWU.

Als erfahrener Versorger und Dienstleister „verfügen

wir über breite Benchmarks zum Thema

und sind täglich mit Aufgaben befasst, die für

die meisten Firmen weit außerhalb ihres Kerngeschäfts

liegen“, erklärt Moritz Fischer, Leiter

Energiedienstleistungen & Kundenlösungen

bei der SWU. „Auf dieser Grundlage stellen wir

für unsere Gewerbekunden bedarfsgerechte

Rundum-Sorglos-Pakete zusammen, in denen

wir genau jene Dienstleistungen kombinieren,

aus denen sich dauerhafte Wirkung – sprich

Nachhaltigkeit – ergibt.“

• Ein Beispiel ist die Photovoltaik, über deren

effiziente Nutzung sich derzeit Unternehmen

aller Branchen und Größenordnungen

Gedanken machen. Die SWU -

Dienstleistungen umfassen sowohl die

individuelle Beratung und Planungsleistungen

wie auch Konzeptstudien und Pachtmodelle.

Fischer: „Hierin fließen unsere

Erfahrungen aus dem Eigenbetrieb und

den zahlreichen verwirklichten Kundenprojekten

ein.“

• Ein weiterer stark nachgefragter Service

berührt das Thema Ladeinfrastruktur, weil

rund um gewerbliche Immobilien immer

mehr E-Fahrzeuge versorgt werden müssen,

betriebseigene genauso wie fremde.

„Es geht hier nicht nur um die technische

Ausstattung und die Installation, sondern

auch um Fragen wie Lastmanagement,

Wartung oder Abrechnung“, erklärt Fischer.

Die höchste Wirtschaftlichkeit – und

damit auch Nachhaltigkeit – ergebe sich

aus der optimalen Abstimmung aller

Komponenten, welche die SWU mit ihren

Kunden entwickelt und für sie umsetzt.

• Gerade im produzierenden Gewerbe und in

der Industrie kommt derzeit häufig die Frage

auf den Tisch: Wie transformiere ich

meine bestehende Wärmeversorgung in

Richtung Klima- und CO2-Neutralität? Antworten

darauf liefert das breite Spektrum

an Wärmedienstleistungen, mit dem die

SWU aufwartet. Wärmekonzepte, Wärmelieferung,

dezentrale Wärmeerzeugung

oder die Nutzung von Abwärme aus Produktionsprozessen

„erledigen sich nicht im

Vorübergehen, sondern brauchen fundiertes

Anwendungswissen und geeignete Prozesse,

um die gewünschte Wirkung zu erzielen“,

sagt Fischer. „Aufgrund jahrelanger

Erfahrung mit diesen Aufgaben können

wir für unsere Kunden hier passgenaue

Konzepte entwickeln und die erforderlichen

Wege zu weiteren Partnern ebnen.“

• Besonders werthaltig für nachhaltige Gebäudekonzepte

- das zeigen die Beispiele

zahlreicher Kunden, die entsprechende

Produkte bereits beziehen - ist die Energie-

lieferung mit Naturstrom in den unterschiedlichsten

Ausprägungen und Zertifizierungen.

„Mit unseren flexiblen Liefervarianten

lassen sich damit die verschiedenen

Bedarfe der Betriebe optimal abbilden“,

betont Fischer. Auch lässt sich eine Green

IT mit Naturstrom betreiben. „Oder Unternehmen

nutzen die Services des SWU-

Rechenzentrums, das mit Naturstrom betrieben

wird, um ihre Umweltbilanz zu verbessern.“

Die Beispiele zeigen: Aus Sicht der SWU ist

Nachhaltigkeit ein Schlagwort und kein Marketingtool.

„Sie ist integrative Komponente jedes

zukunftssicheren Geschäftsmodells“, macht

Fischer deutlich und verweist auf die eigenen,

langfristig angelegten Maßnahmen des Versorgungsunternehmens.

„Mit der Expertise der

SWU lassen sich dauerhaft effiziente Konzepte

entwickeln, die sich direkt bezahlt machen.“

SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Karlstraße 1, 89073 Ulm

E-Mail: geschaeftskunden@swu.de

Website: swu.de/geschaeftskunden


34

LEBEN unternehmen [!]

Zwischen Harmonien

und Herausforderungen

Private Seite Ulrike Hudelmaier, Geschäftsführerin der TFU, jongliert gekonnt zwischen der

Unterstützung aufstrebender Unternehmen und ihrer Leidenschaft für den Gesang.

Musik machen begleitet

Ulrike Hudelmaier

schon von Kindesbeinen

an. Und ihr

Beruf „gleicht dem einer Chorleiterin.

Ich orchestriere, unterstütze,

und erarbeite gemeinsam

mit unseren Start-ups eine Strategie.

In meiner freien Zeit kann

ich durchaus auch Teil eines

Ganzen sein und muss nicht

vorne stehen“, sagt Ulrike Hudelmaier.

Sie ist Geschäftsführerin

der TFU (Start-up und Innovationszentrum

der Region

Ulm/Neu-Ulm), unterstützt

Start-ups und Gründer bei ihrem

Weg in die Selbstständigkeit

sowie junge Unternehmer

und Mittelständler bei herausfordernden

Aufgaben und bietet

ihnen Räumlichkeiten. Als

Ausgleich, Ergänzung, kreativen

Input „und weil ich ohne nicht

sein könnte“, singt sie im Kammerchor

Baden-Württemberg.

Für sie vergleichbar mit Leistungssport

– „man muss sofort

perfekte Leistung abrufen können“.

Es ist die konsequente

Weiterentwicklung eines „Spatzenchorkindes“,

wie sie sich

selbst schmunzelnd nennt, einer

musikalischen Ausbildung in

der Musikklasse des Humboldt

Gymnasiums in Ulm und einer

Leidenschaft zum Singen und

zur Musik, die sie als beglückend

empfindet.

Ulrike Hudelmaier ist ein

musikalisches Allroundtalent.

Bis zum Abitur spielte sie Klavier,

Harfe und Geige und hätte

mit ihrer Stimmausbildung

durchaus eine Karriere als Sängerin

anstreben können. Ihre

Abneigung gegenüber Musiktheorie

sprach dagegen, außerdem

eine Erkenntnis, die sie

heute als Mentorin Start-ups mit

Erfolg im Business und auf

der Bühne: Ulrike Hudelmaier

als Geschäftsführerin und

Chorsängerin.

FOTO: ANDREAS REKERSBRINK

auf den Weg gibt: „Mache beruflich

das, was du kannst, und das,

was dir Spaß macht als Hobby.

Denn, was man kann, das bleibt,

was Spaß macht, das könnte sich

ändern.“ So ist Singen ihr Hobby,

aber es gehört als selbstverständlicher

Teil zu ihrem Leben

– so wie ihr Mann, den sie vor

über 25 Jahren im Chor kennengelernt

hat.

Gemeinsam erfolgreich sein

„Ein gemeinsames Hobby zu haben

ist perfekt, denn die Probenarbeit

beansprucht Zeit, die wir

dann gemeinsam verbringen“.

Als semiprofessioneller Chor,

der vom Land Baden-Württemberg

und von der Stadt Stuttgart

gefördert wird, ist das Niveau

entsprechend hoch und eine bestimmte

Anzahl an Auftritten

verpflichtend. Der Chor ist mit

Konzerten in Baden-Württemberg

unterwegs, in Italien und

Frankreich. Geprobt wird in

Heidelberg und Stuttgart – pro

Projekt bringen die Teilnehmenden

2-3 Wochenenden auf – und

dann natürlich eine Woche am

Gardasee für das jeweils aktuelle

A cappella-Programm. Ein

für Berufstätige angemessener

Aufwand, findet Hudelmaier.

Trotz der Proben vorab ist jeder

Auftritt Hochleistungssport:

„Wir müssen von 0 auf 100 sofort

perfekte Leistung abrufen“.

Das mit der Förderung verbundene

Deputat erfüllt der Projektchor

oft mit A cappella-Auftritten

unter einem bestimmten

Motto, aber auch durch Konzerte,

bei denen Chorwerke mit Orchesterbegleitung

aufgeführt

werden. Ulrike Hudelmaier liebt

beides, gehört seit 30 Jahren zur

Stammbesetzung des Chores.

Ihre eigene Hochzeit haben sie


unternehmen [!] LEBEN 35

Tonangebend

Seit Grundschulzeiten

widmet sich Ulrike Hudelmaier

dem Chorgesang. Parallel

zur beruflichen Karriere

nahm sie Gesangsstunden

bei Rainer Nauber in

Stuttgart und war in der

Gesangsklasse von Ann Tedards

(University of Oregon).

Mit Leidenschaft und Freude singt der Kammerchor Baden-Württemberg Konzerte im In- und Ausland.

FOTO: ANDREAS REKERSBRINK

Seit 2006 ist sie Geschäftsführerin

der TFU, dem

Start-up und Innovationszentrum

der Region Um/

Neu-Ulm, das in drei Standorten

Raum für 85 Unternehmen

bietet und als

Partner des Landes Baden-

Württemberg rund 40

Start-ups bei der Finanzierung

unterstützt.

und ihr Mann zwischen zwei

Konzertwochenenden eingeplant,

um keinen Auftritt zu verpassen.

Nur einmal hat sie bewusst

nicht teilgenommen. „Es

war ein Projekt über Anne

Frank. Tolle Musik, aber ich

konnte das nicht singen, ich war

so mitgenommen.“

Wenn man Ulrike Hudelmaier

in ihrem Büro in der Wissenschaftsstadt

gegenübersitzt, ist

das bei ihrem klar strukturierten,

professionellen Auftreten

schwer vorstellbar. Ebenso wie

die Tatsache, dass sie mit ihrer

eher tiefen Alltagsstimme einen

hohen Sopran singt. „Das variieren

zu können war Teil meiner

Stimmausbildung im Spatzenchor

und im Studium.“ Ulrike

Hudelmaier studierte an der

University of Oregon 6 Trimester

internationale Studien, ergänzend

zum technischen BWL-

Studium an der Uni Stuttgart.

„Jochen Woll gründete den Jungen

Kammerchor 1985 und wir

lernten uns im selben Jahr kennen.

Er war Stimmbildner des

Landesjugendchors, in den ich

nach meiner Zeit als „Spatzenkind“

gewechselt war. Die Zeit

im Spatzenchor hat mich sehr

geprägt. Der damalige Leiter

Benno Kaiser war unglaublich

engagiert und so eine Art zweiter

Vater für uns. Im Landesjugendchor

ging es dann weiter.

Die h-Moll-Messe von Bach war

das erste große Werk für mich,

damals unter Helmut Rilling.

Ein fantastisches Erlebnis! Die

Disziplin, sich für ein gemeinsames

Ziel einzusetzen, sich zu bemühen,

um am Ende als Teil einer

Gruppe erfolgreich zu sein,

war eine Schule fürs Leben und

Für mich ist

singen

immer mit

Emotionalität

verbunden.

Ulrike Hudelmaier

Geschäftsführerin der TFU

begleitet mich bis heute, denn

auch im Beruf ist es wichtig beides

zu können – mal als „Rampensau“

mit einem Solo vorne

zu stehen, aber sein Ego auch

mal hintenanzustellen“.

Der Kammerchor Baden-

Württemberg wurde vor 40 Jahren

als Junger Kammerchor gegründet

und änderte mit dem

zunehmenden Alter seiner 20

bis 25 Mitglieder und bei einer

geringen Fluktuation seinen Namen.

Die eigenen Ansprüche

sind mit der Zeit gestiegen, das

Repertoire besteht überwiegend

aus sakralen Werken verschiedener

Jahrhunderte. Der Chor

kann durchaus auch andere Musikstile.

Mehrere Jazzwerke

wurden inzwischen uraufgeführt,

darunter die „Missa in

Jazz“ von Peter Schindler und

„Songs of Praise“ von Peter Lehel.

„Was ich definitiv schon

rein technisch nicht singen

kann, sind Pop-Songs“, schränkt

die 58-Jährige ein, „aber das ist

auch Musik, die mich nicht berührt.

Für mich ist singen immer

mit Emotionalität verbunden.

Das ist ein Gegensatz zu den Herausforderungen

als Geschäftsführerin,

aber auch da können

mich Niederlagen und Erfolge

von Start-ups, die wir betreuen,

stark berühren“.

Ihr Büro im Sciencepark II

spiegelt diese beiden Seiten ihrer

Person – eine Lichtkunstinstallation

mit der knappen, aber

klaren Botschaft „Boom!“ auf

der einen, und ein sehr ruhiges

schwarz-weißes Foto eines winterlichen

Birkenwaldes auf der

gesamten anderen Wand – Können

und Hingabe. [!]

Sigrid Balke

Maurer

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36

RESSORT unternehmen [!]

Sehnsuchts-Orte „DELUXE“

In Südtirol und in Lazise am wunderschönen Gardasee trifft man auf 5-Sterne Luxus-Urlaub in

mittlerweile dreifacher Ausgabe. Die Quellenhof Luxury Resorts vereinen in perfekter Harmonie

Südtiroler Herzlichkeit und das typische italienisches Lebensgefühl „la dolce vita“.

Das Mutterhaus, das Quellenhof Luxury Resort Passeier liegt im Passeiertal bei Meran in Südtirol

und gehört mittlerweile zu den exklusivsten Ferienresorts in den Alpen. Im Frühjahr 2019 entstand

dann in Lazise, am wunderschönen Gardasee, das neue Resort von Familie Dorfer, das Quellenhof

Luxury Resort Lazise. Und seit 2022 neu dazu, das brandneue Juwel, die kleine und chice

Quellenhof See Lodge (adults only) in Südtirol.

Das Quellenhof Resort in Südtirol verfügt auf 10.500 m² über getrennte Wohlfühlbereiche für nur

Erwachsene und Familien mit Kleinkindern. Saunaerlebnis pur findet man in den 25 Saunen, und

um dem Alltag davon zu schwimmen, sorgt eine einzigartige Wasserlandschaft mit 12 beheizten

Indoor- und Outdoor-Pools sowie ein eigener Acqua Family Parc für den notwendigen Badespaß.

Auch im großzügigen Onda-Spa des Quellenhof Luxury Resort Lazise wird den Gästen auf

2.000 m² Wellness & SPA vom Feinsten geboten. Getrennte Ruhe- und Saunabereiche für

Erwachsene und Familien (Kinder ab 4 Jahre) lassen Wellness-Herz höherschlagen.

Eine traumhaft mediterrane Gartenlandschaft lädt zum Träumen und Relaxen ein.

Seit 2022 erwartet Sie in Südtirol die neue Quellenhof See Lodge, ein Wohlfühlort für nur

Erwachsene „adults only“ (ab 14 Jahren). In perfekter Harmonie spiegelt sich im 4.500 m²

großen See eine atemberaubende alpine Kulisse, gepaart mit dem mediterranen Flair des

neuen exklusiven Hauses. Modernes Design und hochwertige Materialien – Stein, Glasfassaden,

dunkles Holz – bestimmen die Architektur des leicht maledivisch anmutenden Luxushotels.

Neben einem exklusiven und vielfältigem Wellness-& Spa-Angebot, welches sowohl in Südtirol

wie aber auch in Lazise Seinesgleichen sucht, bestechen alle drei Resorts durch ihr

ausgezeichnetes kulinarisches Angebot.

Neben der klassischen Gourmet-Halbpension bietet z.B. der Quellenhof in

Passeier seinen Gästen in zwei weiteren Restaurants, der „Gourmetstube 1897“

(vom Gault&Millau mit 3 Hauben ausge zeichnet!) und dem Sky Restaurant

„Tep panyaki“ (japanisch) Kochkunst vom Feins ten! Die Quellenhof See Lodge

verwöhnt ihre Gäste mit einem weiteren, ganz exklu siven Spezialitätenrestaurant,

dem „Under water restaurant“ mit exquisiten Edelfisch-Kreationen in

stimmungsvoller Unterwasser-Atmosphäre.

QUELLENHOF LUXURY RESORTS

Südtirol | Gardasee | www.quellenhof-resorts.it


unternehmen [!] RESSORT 37

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Die beiden Geschäftsführer

Dr. Ulrich Hagenmeyer (l.)

und Andreas Urbez schauen

mit Zuversicht in die

Zukunft des Unternehmens.

FOTOS: TILMAN EHRCKE

Familientradition und

Fortschritt verknüpft

Carl Stahl Um die Unternehmensgruppe zukunftsfest zu gestalten,

wurde erstmals auch ein externer Geschäftsführer an Bord geholt.

Aber auch eine „Familienverfassung“ spielt eine große Rolle.

Bei unterschiedlichen

Märkten macht

eine Zentrale

keinen Sinn.

Andreas Urbez

Geschäftsführer

Die Süßener Unternehmensgruppe

Carl Stahl

geht hinsichtlich ihrer

Markenstrategie neue

Wege. Bei der Neustrukturierung

des Unternehmens werden

Anleihen aus der Natur genommen.

Bionik und Kybernetik stehen

bei Carl Stahl Pate auf dem

Weg vom Fachabteilungsdenken

zu prozessorientierten Strukturen

und damit zu Kundenteams.

Mit einer „Familienverfassung“

wird das Unternehmen auch in

Sachen Nachfolge zukunftsfest

gemacht. Erstmals ist seit Oktober

ein extern gefundener Geschäftsführer

an Bord des Familienbetriebs.

Das Unternehmen mit Stammsitz

in Süßen im Landkreis Göppingen

ist damit ein Paradebeispiel,

dass sich Unternehmen beständig

weiterentwickeln, anpassen

und neu erfinden müssen,

um weiter am Markt bestehen

und wachsen zu können.

Die Wurzeln des heute weltweit

agierenden Unternehmens

liegen im 19. Jahrhundert. Die

Seilerei von Jakob Stahl produzierte

die seinerzeit in der landwirtschaftlich

geprägten Gesellschaft

benötigten Garben- und

Kälberstricke. In den 1960er-

Jahren wurde durch die Übernahme

des Betriebs durch Willy

Schwenger der Weg vom

Handwerksbetrieb zum expandierenden

Unternehmen eingeschlagen.

Die erste Betriebsübernahme

erfolgte mit einer

Seilerei in Stuttgart.

Inzwischen ist das Unternehmen

unter dem Dach einer Holding

in neun in verschiedenen

Wirtschaftsbereichen angesiedelte

Einheiten gegliedert. Daneben

besteht eine Immobiliengesellschaft.

Eine erste Reorganisation

hatte es in den Jahren 2004

bis 2007 gegeben, um die Strukturen

aufzubrechen. „Bei unterschiedlichen

Märkten macht

eine Zentrale keinen Sinn“, erklärt

Andreas Urbez, der die

Neuorganisation initiiert hat und

bis heute steuert. Die größte Beteiligung

besteht im Bereich der

Hebetechnik. Hier liegt die Kernkompetenz

– mit Standorten auf

der ganzen Welt.

Um der Komplexität der verschiedenen

Unternehmenseinheiten

gerecht zu werden und

sie sinnvoll zu organisieren, hat

Urbez auf Erkenntnisse der Bionik

und Kybernetik zurückgegriffen.

Als Beispiel nennt der

Geschäftsführer das Zellwachstum.

Die bestehenden Unternehmensstrukturen

wurden aufgebrochen

und in kleinere, autarke

Teile organisiert. Diese

agieren so mit kürzerer Reaktionszeit

am Markt.

Neue Wege, veränderte Strukturen

– dazu bedarf es auch neu-


MACHEN

39

Global Player auf drei Kontinenten

Das Verwaltungsgebäude

des Süßener Standortes.

FOTO: G. CARLUCCI

Mit der Hebetechnik

ist Carl Stahl

(CS) mit Standorten

rund um den

Globus vertreten.

Neben dem sehr

starken Dienstleistungsbereich

sieht

CS in Exoskeletten

eine gute Zukunft.

In der Medizintechnik

bewegen hochpräzise

gefertigte,

sehr dünne Seile

von Carl Stahl

Technocables die

Greifer von Operationsrobotern.

Carl Stahl-LED-

Handlaufbeleuchtungen

und Absturzsicherungen

sind an spektakulären

Orten der Welt

im Einsatz: An der

Golden Gate-Brücke,

in Qatar, am

größten 360-Grad-

Bildschirm der Welt

und in zahlreichen

bekannten Zoos.

Mit weiteren Beteiligungen

ist die

Firmengruppe in

Stahl-, Aluminiumund

Automobilwerken

auf der ganzen

Welt zu Hause.

1.900 Mitarbeiter

erwirtschafteten

2023 einen Umsatz

von 308 Mio. Euro.

In den kommenden

sieben Jahren werden

500 Mio. angepeilt.

Dies soll auch

durch Zukäufe erfolgen.

2024 wurde mit

Dr. Ulrich Hagenmeyer

der erste externe

Geschäftsführer

eingestellt.

Bis dahin hatte Andreas

Urbez viele

Jahre die Geschäftsführung

der

Carl Stahl Holding

mit seinem Schwager

Wolfgang

Schwenger inne.

Jetzt ist Schwenger

Geschäftsführer

der Schwenger

GmbH & Co. KG.

Im Unternehmen

ist Urbez seit 1993,

seit 2003 als Geschäftsführer,

nachdem er eine

Niederlassung in

Frankreich aufgebaut

hatte.

er Gedanken. Frischer Wind, der

unvoreingenommene Blick gepaart

mit Erfahrung wird durch

einen Beirat ins Unternehmen

gebracht. Hier waren den Gesellschaftern

Expertisen in drei Themenbereichen

wichtig: Strategie,

Nachhaltigkeit sowie Erfahrung

in Sachen Personal- und Führungskräfteentwicklung.

Besitzstandwahrung und ein

„Weiter so!“ sind Gefahren, an

denen manche Unternehmen

ebenso scheitern wie an der Beratungsresistenz

der Führung,

die betriebsblind geworden ist.

Fehler, die Urbez nicht macht.

„Keine Ja-Sager“, sondern Sparringspartner,

unabhängige Ratgeber

sind ihm wichtig.

Der Beirat ist ein Ergebnis des

Nachfolgeprozesses. Im Zuge

dieser Regelung wurde die

einstige Immobiliengesellschaft

Schwenger GmbH & Co. KG zur

obersten Konzernmutter.

Im Zuge eines vierjährigen

Prozesses wurde 2023 die nächste

Generation als Gesellschafter

an Bord geholt. Eine Familienverfassung

legt die Regeln innerhalb

der Eigentümer-Familien

fest, nennt die Leitlinien der

„Inhaberstrategie“ sowie das

Selbstverständnis und die Vision

des Unternehmens.

Es wird ihnen

nichts

geschenkt. Die

Anforderungen an

sie sind hoch.

Andreas Urbez

über die sechste Unternehmergeneration

Dabei werden die zehn Kinder

der sechsten Unternehmergeneration

direkt eingebunden.

„Es wird ihnen nichts geschenkt,

die Anforderungen an sie sind

hoch“, so Urbez. Die Angehörigen

dieser Nachfolgegeneration

stellen derzeit selbst einen Katalog

von Bedingungen auf, die zu

erfüllen sind, wollen sie Funktionen

im Unternehmen einnehmen.

Dieser Katalog wird ebenfalls

Teil der Familienverfassung

werden. Die strengen Regeln sei

man auch dem Unternehmen

schuldig. Der Belegschaft sei es

wichtig, dass Carl Stahl ein Familienunternehmen

bleibe, berichtet

der Geschäftsführer, immer

wieder gebe es Nachfragen.

Ebenfalls nicht verhandelbar:

Die Nachfolgegeneration muss

sich fortbilden, auch extern, mit

Themen auseinandersetzen und

Fortbildungen wahrnehmen.

„Der Kriterienkatalog ist eng gestrickt“,

erklärt Andreas Urbez.

Es wird viel Expertise vorausgesetzt.

Das damit verfolgte Ziel wird

vor dem Gebäude durch eine

Skulptur der örtlichen Kunstgießerei

Strassacker versinnbildlicht:

Der „Tauzieher“ von Prof.

Seemann erinnert daran, dass

alle an einem Strang ziehen müssen,

um das Traditionsunternehmen

an immer neue Herausforderungen

anzupassen und in die

Zukunft zu tragen. Der Geschäftsführer

sieht dies in einem

Zitat von Michael Novak zum

Ausdruck gebracht:

„Die Tradition lebt, weil immer

wieder junge Leute kommen,

die ihren Zauber erfassen

und ihr neuen Glanz verleihen.“

So ist Carl Stahl nicht nur

strukturell gut auf die Zukunft

vorbereitet und immer bestrebt

bei allen Unternehmensbereichen

neue Produkte zu entwickeln.

Auch bei der Digitalisierung

sei das Süßener Unternehmen

sowohl im Bereich der Fertigung

als auch in Vertrieb,

Verwaltung und Service „sehr

weit für die Branche“, erklärt

Urbez.[!] Axel Raisch

Ulm Messe 2025

Leben

Wohnen

Freizeit

26. — 29. Juni

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40

BILDUNG unternehmen [!]

FOTO: SHOCK/ADOBESTOCK.COM

Der Trend

bleibt stabil

Privatschulen Wie bedeutsam ist

das anhaltende Wachstum?

Ein Gespräch mit Bildungsforscher

Thomas Koinzer über die

Entwicklung der Privatschulen in

Deutschland.

Montessori oder Waldorf, international oder konfessionell

Privatschulen in Deutschland

sind Bildungseinrichtungen,

die sich in freier Trägerschaft

befinden, das heißt, sie

werden nicht vom Staat, sondern

von privaten Organisationen

oder Einzelpersonen betrieben.

Als Ersatzschulen müssen

sie staatlich genehmigt oder

anerkannt sein und unterliegen

daher bestimmten gesetzlichen

Vorgaben, insbesondere in Bezug

auf Lehrpläne und Abschlüsse.

Dennoch haben sie

eine größere Freiheit in der pädagogischen

Ausgestaltung und

der Wahl der Unterrichtsmethoden.

Privatschulen finanzieren

sich in der Regel durch

Schulgebühren sowie staatliche

Zuschüsse. Die rechtlichen Rahmenbedingungen

sind in den jeweiligen

Schulgesetzen der Länder

festgelegt.

Im Januar veröffentlichte das

statistische Bundesamt die

neuesten Zahlen zum

vergangenen Schuljahr

2023/2024. 800.000 Schülerinnen

und Schüler im allgemeinbildenden

Bereich besuchten

Privatschulen. Es gibt derzeit

3.800 Schulen in privater Trägerschaft

– das ist ein deutschlandweiter

Anteil von zwölf

Prozent. Damit ist die Zahl der

Privatschulen in den vergangenen

zehn Jahren um acht Prozent

gestiegen.

Thomas Koinzer ist Bildungswissenschaftler

an der Humboldt-Universität

Berlin und

forscht seit Jahren zur Situation

der Privatschulen in Deutschland,

initiiert durch eine Expansionsphase

in den Nullerjahren,

als es zu enorm vielen Neugründungen

kam. Die Situation habe

sich inzwischen stabilisiert, so

der Bildungsforscher: „Es ist

eine Konsolidierung auf hohem

Niveau. Es kommt immer wieder

zu Gründungen, aber das

sind relativ kleine Schulen.

Auch die Schülerzahlen von privaten

Schulen sind im Schnitt

deutlich niedriger als in öffentlichen

Schulen. Als Boom würde

ich das nicht mehr sehen.

Aber es bleibt stabil auf einem

hohen Niveau.”

Eltern mit hohen Ansprüchen

„Es gibt eine neue Mittelklasse,

die hohe Ansprüche an die Bildungsqualität

ihrer Kinder hat

und ein großes Interesse daran,

sich einzubringen und zu engagieren

– auch finanziell. Und

diese Eltern finden wir in privaten

Schulen über alle Träger

hinweg häufiger. Das liegt zum

Teil natürlich auch daran, dass

Schulgeld gezahlt wird – das ist

an bestimmte Erwartungen geknüpft.

Aber die Idee der sogenannten

‚White Flight’, dass die

weiße Mittelschicht sich panikartig

von den öffentlichen Schulen

zurückzieht, ist nicht nachweisbar.

Im Gegenteil, wir finden

die gut situierte Mittelschichtsklientel

nach wie vor

explizit auch an öffentlichen

Gymnasien oder Grundschulen.

Grundsätzlich muss immer der

jeweilige lokale und regionale

Kontext berücksichtigt werden.”


unternehmen [!] BILDUNG 41

Koinzer untersuchte in einer

Schulwahlstudie zwischen 2014

und 2018, aus welchen Gründen

sich Eltern für private oder öffentliche

Grundschulen entscheiden.

Mit Blick auf die Ergebnisse

wägt der Bildungsforscher ab:

„Eine öffentliche Schule ist nach

wie vor eine nachgeordnete Behörde.

Privatschulen sind, was

beispielsweise Verwaltungsund

Nachweispflichten angeht,

etwas unabhängiger, entscheidungsschneller,

flexibler. So

scheint es zumindest. In Bezug

auf Infrastruktur und Ausstattung

muss man sich die jeweilige

Schule anschauen. Privatschulen

sind zum Teil hoch selektiv,

was die soziale Zusammensetzung

angeht. Man ist

unter sich. Und dieses Untersich-sein

trägt zu einer gewissen

Zufriedenheit bei und wirkt

sich positiv auf das Schulklima

aus. Andererseits gibt es diese

Selektivität auch bei bestimmten

öffentlichen Schulen, bei

Gymnasien zum Beispiel. Auch

Eltern an öffentlichen Schulen

sind oft hoch zufrieden.”

Privatschulen

können

unabhängiger,

flexibler und

schneller agieren.

Prof. Dr. Thomas Koinzer

Bildungsforscher, HU Berlin

Privatschulen als „Eliteschmieden“? Diese Vorstellung ist schon lange widerlegt.

Dennoch bieten sie viele Vorteile.

Foto: majonit/adobestock.com

Dass prinzipiell bessere Abschlüsse

erzielt werden, kann

der Bildungsforscher aufgrund

mangelnder Datenlage nicht bestätigen

– nur wenige Privatschulen

beteiligen sich an standardisierten

Leistungserhebungen.

Er betont jedoch, dass die

Entscheidung für eine bestimmte

Schule hochindividuell sei –

und von vielen Faktoren abhängig,

nicht allein der Schulleistung.

„Die Informationslage über

die einzelnen Schulen ist inzwischen

enorm. Die Eltern, die

sich dafür interessieren, ihre

Kinder auf eine Privatschule zu

schicken, sind meist hochgebildet

und haben einen akademischen

Hintergrund. Diese Eltern

suchen sehr gezielt nach dem

für sie passenden Profil.“

In diesem Wissen seien die

meisten Privatschulen, was den

Außenauftritt betrifft, auch sehr

gut aufgestellt, von der Website

über Kennenlern-Tage bis zur

räumlichen Ausstattung.

Geteilte Herausforderungen

Von den Unwägbarkeiten des

Schulalltags sind private Schulen

im selben Maße betroffen

wie öffentliche Schulen: kurzoder

langfristige Ausfälle von

Lehrkräften, die digitale Transformation

oder spezifisch notwendiger

Förderbedarf. „Mein

Eindruck ist, dass Privatschulen

das besser kommunizieren

– weil sie es müssen. Als wirtschaftlich

agierende Einheit

funktionieren sie nach der

Marktlogik. Sie sind wendiger

und reagieren schneller.”

Das habe auch mit der Segregation

zu tun, die in der Öffentlichkeit

oftmals negativ

mit Privatschulen in Verbindung

gebracht werde. „Auch

hier müssen wir in das öffentliche

Schulwesen blicken: Viele

Gymnasien sind sozial und

ethnisch segregiert.”[!]

Julika Nehb

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Schule erleben.

Zukunft bilden.

Lernen fürs Leben in einem familiären Umfeld mit sehr hoher

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Zur Person

Prof. Dr. Thomas

Koinzer ist habilitierter

Erziehungswissenschaftler

an

der Humboldt-Universität

zu Berlin und

forscht seit mehreren

Jahren über private

und freie Schulen

im deutschen

Schulsystem sowie

außerschulische

Nachhilfe.

Stiftung Urspringschule

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+49 7394 246-11


FOTO: BAG2ROOTS

Die handgearbeiteten Taschen werden aus unterschiedlichen Hölzern gefertigt. Darunter Ahorn, Bambus, Räuchereiche und Zwetschge.

Argenbühl, ein kleines

Dorf im malerischen

Allgäu, ist Standort eines

Start-ups mit einem

außergewöhnlichen Designobjekt.

In der zur Werkstatt

umgebauten Garage wird entworfen,

gefertigt und versandt.

Andreas Zorell, der zusammen

mit seinem Vater Bag2Roots gegründet

hat, ist zuversichtlich

was die weitere Entwicklung betrifft.

„Bei Birkenstock dauerte

es Jahrzehnte, bis die einfachen

Holzpantinen diesen Kultstatus

hatten. Wir arbeiten noch daran,

zum Kultobjekt zu werden“.

Bag2Roots, ein Name, der sowohl

die Tasche mit den zwei

natürlichen Materialien Holz

und Leder bezeichnet, als auch

den Weg zurück zur ursprünglichen

Einfachheit funktionalen

Designs.

Ihr Unternehmen hat nicht

nur ein originelles Produkt, sondern

eine dazugehörende Geschichte.

Authentisch und nicht

aus dem Content-Repertoire einer

Werbeagentur. Es ist die Geschichte

einer ganz besonderen

Verbindung: einer Liebeserklärung

an das Handwerk und der

pragmatischen Überlegung, etwas

Individuelles nach eigenen

Vorstellungen und Ansprüchen

selbst herzustellen. Das Resultat:

eine kompakte Tasche für

Dinge, die man immer dabei hat

- Smartphone, Schlüssel, Geld-

Start-up auf dem

Holzweg

Bag2Roots, Im Allgäu vereint ein Start-up Kunst und Handwerk zu

einer einzigartigen Holz-Leder-Tasche. Von einer Idee in der

heimischen Werkstatt bis hin zum Designobjekt.

Als er keine Tasche fand, die seinen Ansprüchen gerecht wurde,

kreierte Manfred Zorell sie 2018 einfach selbst.

FOTO: BAG2ROOTS

börse, Brille. Vorausgegangen

war der vergebliche Versuch

vom Senior Zorell, etwas für ihn

Passendes in den entsprechenden

Geschäften im nahegelegenen

Wangen oder in Ravensburg

zu bekommen. Als Schreiner im

Ruhestand dauerte es nicht lange

bis zu dem Entschluss, sich

seine Tasche selbst zu schreinern.

Das war der Beginn von

Bag2Roots. Vom Prototyp bis zu

einem Produkt, das Designliebhaber

und Individualisten gleichermaßen

begeistert, war es

ein längerer Entwicklungsprozess

aus Ausprobieren und Austausch,

Erfahrungen und Erlebnissen.

Die „Urtasche“ war noch

ein rustikales Einzelstück, aus

Holz und Leder gefertigt, kantig

und unnachgiebig. Doch sein

Sohn, Andreas Zorell, erkannte

das Potential, daraus ein Designobjekt

zu entwickeln. Es sollte


unternehmen [!] MACHEN 43

ein technisch anmutendes Produkt

werden, das nicht nur traditionelle

Handwerkskunst widerspiegelt,

sondern auch Individualität

und den Luxus des

Einfachen ausdrückt. „Als erstes

haben wir die Spaxschrauben,

die mein Vater verwendet

hatte, durch eine ästhetisch ansprechendere

Lösung mit Loxx-

Druckknöpfen ersetzt. Sie verbinden

die hölzernen Seitenteile,

den Lederkorpus der Tasche,

die Lederlasche und den Tragriemen.“

Eine genial minimalistische

Lösung, die auch noch gut

aussieht. „Anstatt das Leder zu

schneiden, wie es mein Vater

anfangs noch gemacht hat, wird

es inzwischen gestanzt. Das,

und die Kantenbearbeitung,

übernehme ich neben meiner

Haupttätigkeit als Global Account

Executive bei einem amerikanischen

Softwareanbieter.

Inzwischen beziehen wir unser

Leder von zwei familiengeführten

Gerbereien in Metzingen

und Tuttlingen.“

Hat das Zeug zum Kult

Andreas Zorell schätzt diesen

Austausch von Erfahrungen.

Durch seine kommunikative Art

knüpft er auf privaten und geschäftlichen

Reisen immer wieder

wertvolle Kontakte, die

Bag2Roots wieder ein Stück

weiterbringen. Aus der Türkei

brachte er uraltes Olivenholz

mit, er hat Kontakt zu einem

kleinen Betrieb, der Porsche

Oldtimer restauriert und anstelle

von Holz und Leder Carbon

verarbeitet. „Aber das ist ein Extramodell,

das ich Porsche Design

angeboten habe. Leider

ohne Erfolg. Auch eine Tasche

in den individuellen Farben der

Porsche-Sitzpolster und -Außenlackierung

hätte ich mir gut

vorstellen können“. Mit einem

Pariser Schuhdesigner, der seine

Modelle in Patinatechnik individuell

bemalt, entwickelte

Zorell die Signature Edition, zu

der inzwischen weitere Künstler

und Designer ihre Ideen beitragen.

Die Vorstellung von einer

Tasche aus Holz wirft natürlich

die Fragen auf: Ist die nicht

schwer? Und hart und unbequem?

Die Antwort lautet ganz

klar: Nein. Das Holz ist erstaun-

Heimatverbunden und individuell

Andreas Zorell, Gründer von Bag2Roots, ist überzeugt von den

Taschen der etwas anderen Art.

„Bag2Roots“, zu

Deutsch „Zurück

zu den Wurzeln“,

kommt nicht von

ungefähr. Der

Name des Startups

steht für die

Handwerkskunst,

den Erfindergeist

„Made in Germany“

sowie für die Liebe

des Erfinders zum

handwerklichen

Umgang mit den

Naturprodukten

Holz und Leder.

Auch das funktionale

und minimalistische

Design mit

betont technischer

Note zahlt auf den

Namen ein.

Jede Holzhandtasche

wird in Handarbeit

im Allgäu

hergestellt. Die verwendeten

Materialien

sind vielfältig.

Bei den Hölzern besteht

die Wahl beispielsweise

zwischen

einheimischen

Arten wie Eiche,

Kirsche, Apfel,

Walnuss, Birne, Mirabelle

oder Kastanie

– aber auch

tropische Edelhölzer,

wie das afrikanische

Wenge oder

das sehr exklusive

Teakholz aus Burma,

kommen zum

Einsatz.

FOTO: BAG2ROOTS

Wir arbeiten

noch daran,

zu einem

Kultobjekt zu

werden.

Andreas Zorell

Gründer von Bag2Roots

lich leicht, das Leder mal mehr

mal weniger fest, und das Zusammenspiel

beider Materialien

sorgt für eine perfekte Balance

aus Stabilität und Flexibilität.

Zwei Seitenteile, die von Leder

umhüllt werden, machen die Tasche

nicht nur leichter, sondern

auch edler. Unterschiedliches

Holz, verschiedene Lederarten,

mit Fell bezogen und eingefärbt,

bemalt oder einfarbig, in drei

Größen und zwei Formaten –

trotz dieser Vielfalt ist jede Tasche

ein Unikat, das auch nach

Wunsch des Kunden konfiguriert

wird. „Doch trotz ihrer

Qualität und Einzigartigkeit

fehlt uns der konstante Abnehmer,

der die Tasche nicht nur

liebt, sondern sie auch bekannt

macht. Sie muss für die Besitzerin,

den Besitzer zu einem Lieblingsstück

werden, das man

stolz trägt und weiterempfiehlt

– ein Must-have, das sich zu einem

Kultobjekt entwickeln

kann, so wie einst die Birkenstocks

die Welt eroberten“, so

Andreas Zorell. Fest steht: Wer

die Tasche mal in der Hand hatte

spürt, dass sie viel mehr ist

als nur ein Accessoire. Für seinen

Vater ist es ein Stück Heimat,

ein Stück Individualität,

das in jeder Tasche steckt.

„Wenn der richtige Abnehmer

kommt“, sagt er, „wird es eine

Kulttasche mit entsprechendem

Erfolg. Eine größere Produktion

wäre dann durchaus möglich“,

verweist Andreas Zorell

auf seine Kontakte zum Familienbetrieb

Devich, dem Hersteller

angesagter Holzschuhe in

Vorarlberg. Für den Senior ist

das weniger wichtig. Mit dem

Satz „für mich ist die Tasche eh

etwas Besonderes“ wendet er

sich wieder den Zirbenholzmöbeln

zu, an denen er gerade arbeitet.

[!] Sigrid Balke


spezial

SPEZIAL unternehmen [!]

Standort

im Porträt

Wachstum

trotz Herausforderungen

Entwicklung Biberach verzeichnet ein

beeindruckendes Wachstum, mit über

35.000 Einwohnern und 30.000

Arbeitsplätzen. Doch der Boom bringt auch

Herausforderungen mit sich.

Auch die Zukunft für den

Standort sieht rosig aus: Allein

die Unternehmen Handtmann,

Liebherr und Boehringer Ingelheim

hätten bereits Investitionen

in Höhe von mehreren hundert

Millionen Euro zugesagt, freut

sich Zeidler. „Man glaubt an unseren

Standort Biberach.“ Das sei

eine besondere Situation.

Das Wachstum der Stadt

führt natürlich auch zu manchen

Schwierigkeiten. „Wir bezeichnen

das immer als Wachstumswww.swp-unternehmen.de

Mit der Schlagzeile:

„Biberach boomt a

bissle“ – der Stuttgarter

Zeitung von

2019 sei nach wie vor etwas

dran, meint Oberbürgermeister

Norbert Zeidler. Das zeigen allein

die beiden Meilensteine, die

die Oberschwäbische Mittelstadt

im vergangenen Jahr geknackt

hat und die Zeidler als

„Schallmauern“ betitelt: Biberach

ist inzwischen Heimat für

über 35.000 Einwohner. Über

30.000 Menschen arbeiten in

der Stadt – 2015 waren es noch

rund 26.000 Menschen. Bis 2040

soll die Bevölkerung in Stadt

und Landkreis weiter deutlich

wachsen.

Dabei sei dies nicht selbstverständlich.

„Wir sind umzingelt

von Oberzentren“, sagt Zeidler:

Ulm und Neu-Ulm im Norden,

Memmingen im Westen und die

Städte der Bodenseeregion im Süden.

„Deswegen muss das kleine

gallische Dorf ab und zu die Finger

etwas nach oben strecken.“

Biberach tut das aus einer Position

der wirtschaftlichen Stärke:

Seit 2006 ist die Stadt schuldenfrei,

der einzelhandelsrelevante

Kaufkraftindex liegt bei

109,6 Punkten und damit deutlich

über dem baden-württembergischen

Durchschnitt von

105 Punkten.

Entsprechend kann sich Biberach

auch etwas leisten: Bei

der Grundsteuer B, also der für

baulich genutzte Grundstücke,

verlangt Biberach mit 275 Prozent

einen der niedrigsten Hebesätze

der Republik. „Wir prosperieren,

wir entwickeln uns

auch an unseren Rändern“, fasst

Oberbürgermeister Zeidler die

Lage seiner Stadt zusammen.

Woher der Wohlstand

kommt, ist klar: „Der Segen

kommt vor allem von unseren

Betrieben.“ Boehringer Ingelheim

betreibt seinen größten

Entwicklungsstandort in Biberach.

Über 90 Prozent der Gewerbesteuer

kommen aus dem

Pharmasektor, sagt Zeidler.

Die Stadt

prosperiert

und entwickelt

sich an den

Rändern.

Norbert Zeidler

Oberbürgermeister


Infor

de die Situation bereits entschärft.

Einzig der Aufstieg zur

B30 fehlt noch. „Das ist das Nadelöhr,

das noch geflickt werden

muss.“

Im ÖPNV sei die Regio-S-

Bahn Donau/Iller ein „Meilenstein“,

sagt OB Zeidler: „Hier

kämpfen wir für einen Bahnhalt

in Biberach-Nord.“ Auch das

Bahnhofsareal, an dem sich auch

der Zentrale Omnibusbahnhof

befindet, soll neu gestaltet werden.

Aktuell sei dieser Verkehrsknotenpunkt

überlastet und tauge

auch nicht als Visitenkarte

der Stadt. Der Bahnhof selbst

soll bis 2028 durch die Bahn saniert

werden. „Der hat das auch

dringend nötig“, sagt Zeidler.

Für das Umfeld ist dann die

Stadt verantwortlich. Abstellmöglichkeiten

für Fahrräder sowie

Infrastruktur für Car- und

Bikesharing sollen geschaffen

werden. Bevor das alles passieunternehmen

[!]

SPEZIAL

schmerzen“, sagt der Oberbürgermeister:

„Wir haben einen

relativ starken Druck auf die öffentlichen

Einrichtungen.“ Mehr

als 30 Millionen Euro hat die

Stadt in den vergangenen Jahren

in die Kindergärten gesteckt, die

Schulen werden aktuell saniert.

„Das sind lauter Gebäude aus

den 1960er- und 1970er-Jahren“,

erklärt Zeidler. Die hätten eine

Sanierung dringend nötig.

Auch auf den Wohnungsmarkt

wirkt sich der Boom aus.

Die Stadt begegnete dem mit

fünf neu ausgewiesenen Baugebieten

in den letzten fünf Jahren.

Auch der Verkehr ist ein

großes Thema: 22.000 Einpendler

verzeichnet Biberach jeden

Werktag. „Wir haben die verkehrsungünstige

Situation, dass

wir zwei Bundesstraßen haben,

die mitten durch unsere Stadt

laufen“, sagt Zeidler. Durch die

neue Nordwestumfahrung wur-

Biberach boomt auch weiterhin, ist sich Oberbürgermeister Norbert

Zeidler sicher.

Foto: Stadt Biberach

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46

SPEZIAL unternehmen [!]

Kultur in Biberach

Lange Tradition: Das Biberacher Schützenfest wurde das erste Mal 1668 in einem Ratsprotokoll erwähnt.

FOTO: STIFTUNG SCHÜTZENDIREKTION BIBERACH

Auch kulturell bietet Biberach Einwohnerinnen

und EInwohnern sowie Besuchenden

der Stadt einiges: „Wir haben mehrere gute

Player, die hier aktiv sind“, sagt Oberbürgermeister

Norbert Zeidler. Das Biberacher

Schützenfest zieht seit jeher auch von weiter

her viele Menschen an. Auch die Biberacher

Filmfestspiele haben sich längst in der

Kulturlandschaft etabliert. Das FreeFlow

Festival, ein Musikfestival mit Fokus auf

Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland,

gehört zu den jüngeren Angeboten in

der Biberacher Kulturlandschaft: Es findet

2025 zum sechsten Mal statt und wartet

mit vier Bühnen auf.

ren kann, muss allerdings ein

Problem gelöst werden, das sich

Biberach unter anderem mit der

Landeshauptstadt Stuttgart teilt:

Aufgrund eines Gesetzes der inzwischen

zerbrochenen Ampelregierung

darf die Bahn aktuell

keine Liegenschaften verkaufen

– also auch nicht Grundstücke

im Biberacher Bahnhofsareal,

die die Stadt für ihre Pläne benötigt.

Man befinde sich aber in

Verhandlungen, um dieses Problem

zu lösen, sagt der OB.

Jährlich steckt die Stadt 5 Millionen

Euro in den öffentlichen

Nahverkehr. „Unser Stadtlinienverkehr

ist eine Erfolgsgeschichte“,

meint Zeidler. Verbesserungspotenzial

sieht er

dennoch: „Wünschenswert wäre

sicherlich, wenn die Gemeinden

um uns herum eine ähnliche

ÖPNV-Vertaktung hätten.“

Biberach ist nicht nur Wirtschafts-

sondern auch Hochschulstandort

– wobei das

durchaus miteinander zusammenhängt.

Im Innovations- und

Technologietransferzentrum

(ITZ) Plus ist neben der Hochschule

Biberach auch eine Außenstelle

des Fraunhofer-Institut

für Grenztechniken und Bioverfahrenstechnik

(IGB) vertreten.

Das Fraunhofer-Institut

forscht in Biberach an virusbasierten

Therapien gegen Krebs

und genetische Erkrankungen.

„Das hängt sehr eng mit der

Standortnähe zu Boehringer zusammen“,

erklärt Zeidler.

Auch die Hochschule der Polizei

ist inzwischen in Biberach

vertreten: Aus der Bereitschaftspolizei

wurde 2013 das „Institut

für Ausbildung und Training“.

Neben dem positiven Einfluss

auf die Wirtschaft verschaffen

die Hochschulen Biberach auch

„ein gewisses studentisches

Flair“, meint der OB.

Zeidler sagt aber auch: „Es ist

nicht gottgegeben, dass wir

Das kleine

gallische Dorf

muss ab und zu die

Finger etwas nach

oben strecken.

Norbert Zeidler

Oberbürgermeister

Hochschulstandort sind.“ Die

Stadt bemühe sich daher um

eine enge Zusammenarbeit mit

den Bildungsträgern. „Wir müssen

immer etwas tun, um die

Hochschule zu erhalten.“

Auch der Handel in der Innenstadt

lebe und gedeihe.

Grund hierfür sei insbesondere

ein sehr guter Mix an Geschäften.

Mit der Werbegemeinschaft

und dem biberCard-Verein gebe

es außerdem gleich zwei Vereine,

die sich um eine lebendige

Innenstadt bemühen. „Die sind

beide sehr, sehr rührig“, lobt der

Oberbürgermeister. Unter den

Veranstaltungen und Aktionen

gebe es „ein paar richtige Juwelen“,

wie etwa den Musikfrühling

oder den Christkindlesmarkt.

Auch die gute Erreichbarkeit

der Innenstadt und das

günstige Parken in unter anderem

drei großen Parkhäusern

spielten insgesamt eine große

Rolle. [!] Henri Gallbronner


unternehmen [!] SPEZIALAnzeige

47

Max Wild baut neuen Logistikcampus

Logistik auf einem neuen Level: Bis Anfang

2026 entsteht am Hauptsitz der Max Wild

GmbH in Berkheim (Baden-Württemberg) ein

neuer Logistikcampus. Dafür werden die bereits

bestehenden 10.000 m² Lagerfläche um

weitere 20.000 m² erweitert. Das Ergebnis:

hochmoderne Lager- und Logistikflächen sowie

1.200 m² moderne Arbeitsplätze, Seminar-

und Schulungsräume. Die Wild Projektentwicklung

GmbH, Tochter der Firmengruppe

Max Wild, plant und baut als

General unternehmen den Logistikcampus.

Für den Neubau und die dazugehörige Infrastruktur

investiert Max Wild rund 15 Millionen

Euro.

„Logistik hat bei uns eine lange Tradition und wir

sind seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner in

der Branche. Daher freut es mich ganz besonders,

dass wir diese Kompetenz mit dem Bau

des Logistikcampus jetzt auf ein neues Level heben“,

erklärt Jochen Wild, Geschäftsführer der

Max Wild GmbH.

Spatenstich für den neuen Logistikcampus in Berkheim, von rechts: Dieter Förg, Stefan Geiger (beide

Wild Projektentwicklung), Geschäftsführer Jochen Wild (Max Wild), Kreisbaumeister Hubert Baur,

Landrat Mario Glaser (beide Landkreis Biberach), Manuel Tress (Tress Architekten/Ingenieure und

Partner).

Foto: Max Wild

Logistikcampus

Der neue Logistikcampus bietet Hallen für die

frostfreie Lagerung von Maschinen und Produktionsmaterial,

wie Guss- und Blechteilen sowie

die unterschiedlichsten Palettenwaren in allen

Größen. Max Wild nutzt die hochmodernen Lagerflächen,

die mit innovativer Technologie ausgestattet

sind, sowohl für sich als auch für seine

Kunden. Insgesamt vier Hallenschiffe werden

entstehen sowohl für die ebenerdige Blocklagerung

von schweren Gütern als auch für die Lagerung

in Regalsystemen.


unternehmen [!]

Biberach ist, unter anderem dank der Werbegemeinschaft, eine einladende Stadt.

Gemeinsam stark für

eine lebendige City

Biberach Die Werbegemeinschaft Biberach belebt die Innenstadt

und fördert den Handel. Trotz Herausforderungen bleibt das Ziel

klar: Eine attraktive und einladende Stadt für alle.

Auch eine Mittelstadt

wie Biberach kann

eine lebendige Innenstadt

haben: Das zu

zeigen und vor allem weiter zu

fördern ist Aufgabe und Ziel der

Werbegemeinschaft Biberach.

Über 100 Unternehmen sind

Mitglied, wie Vorsitzende Stefanie

Stedtnitz erklärt: „In erster

Linie sind es Einzelhändler“,

sagt sie. Aber auch Gastronomie-

und Handwerksbetriebe

sowie Marktbeschicker sind mit

an Bord.

Das Miteinander in Biberach

sei ein gutes: Stadtmarketing,

Werbegemeinschaft und auch

der bibercard-Verein zögen alle

an einem Strang – natürlich jeder

mit seinem eigenen Standpunkt.

Der Fokus der Werbegemeinschaft

liegt unter anderem

darauf, die Leute in die Stadt zu

bringen. Dafür startet die Werbegemeinschaft

jährlich verschiedene

Aktionen, etwa den

verkaufsoffenen Sonntag, lange

Einkaufsnächte mit vielen Attraktionen,

wie die beleuchteten

Hausfassaden oder den

Schnäppchenmarkt – „mit dem

Ziel, die Kaufkraft in der Stadt

zu binden und die Stadt so attraktiv

wie möglich zu gestalten“,

erklärt Stedtnitz. Auch

beim von der Stadt organisierten

Weihnachtsmarkt ist die

Werbegemeinschaft mit an

Bord.

Kommende

Aktionen:

Foto: Stadt Biberach

Im Frühjahr stehen mehrere

Aktionen der Werbegemeinschaft

in Biberach an:

Am Freitag, 22. März, findet

die erste von zwei langen

Einkaufsnächten in diesem

Jahr statt. Bis 23 Uhr können

Kunden durch die besonders

beleuchtete Innenstadt

bummeln. Am Samstag,

4. Mai, lädt die Werbegemeinschaft

zum

Musikfrühling. Über 60 Musik-

und Tanzgruppen treten

an 15 Standorten auf.

Bei der jüngst erfolgten Umgestaltung

des Marktplatzes sei

man ebenfalls gut eingebunden

worden, sagt Stedtnitz, die

selbst ein Geschäft am Marktplatz

betreibt: „Wir sind auch

froh, dass wir so einen florierenden

Wochenmarkt haben.“

Durch Sitzgruppen habe man

die Aufenthaltsqualität deutlich

steigern können.

„Wenn man sich in einer

Stadt wohlfühlt, lädt das ein, zu

bummeln.“ Ziel sei es immer,

dass sich Kunden über den Einkauf

hinaus in der Innenstadt

aufhalten. Davon profitiere jeder

– von der kleinen Eisdiele

über das Restaurant bis hin zum

Einzelhändler.

Natürlich sei aber auch in Biberach

nicht alles eitel Sonnenschein:

„Wir haben die gleichen

Probleme wie alle anderen Städte

auch.“ Das Stadtmarketing betreibe

zwar ein gutes Leerstandsmanagement

und sorge

mit bunten Folien an den Schaufenstern

auch dafür, dass die

vorhandenen leeren Läden zumindest

einigermaßen attraktiv

aussehen – „eine ganz tolle Sache“.

Trotzdem gibt es Leerstände

in der Innenstadt.

„Man macht es uns momentan

ja auch nicht wirklich

leicht“, sagt Stedtnitz. Der Mut,

sich im Einzelhandel selbstständig

zu machen, habe nachgelassen:

„Irgendwo stecken sicherlich

gute Ideen in der Schublade.“

Unter den leerstehenden

Geschäften in Biberach sind viele

kleine Läden – eigentlich optimal

für Gründer, meint Stedtnitz,

nimmt aber auch die Gebäudeeigentümer

in die Pflicht:

„Wir haben in Biberach unglaublich

hohe Mieten.“

Inwiefern sich die aktuelle

wirtschaftliche Gesamtlage bei

den Geschäften vor Ort bemerkbar

mache, sei branchenabhängig.

Klar sei: „Wir leben in einer

Rezession.“ In der Region gebe

es aber „glücklicherweise“ noch

eine relativ hohe Kaufkraft. „Ich

glaube, viele Händler leben auch

noch von der Stammkundschaft.“

Die Konkurrenz durch

den Online-Handel ist natürlich

ebenfalls ein wichtiges Thema.

Einige Geschäfte aus Biberach

seien auch sowohl online als

auch vor Ort präsent. Aufgabe

der Werbegemeinschaft sei es,

die Stadt als Ganzes „so darzustellen,

dass sich der Kunde einfach

wohlfühlt“. Das Gesamtpaket

muss insgesamt also stimmen.[!]

Henri Gallbronner


unternehmen [!] RESSORT 49 Anzeige

Neuer und bisheriger Geschäftsführer: Jens Feuerlein führt das Unternehmen fort, das Joachim Lang vor

24 Jahren gegründet hat.

Hoch hinaus: cigus hat sich zu einer bundesweit

tätigen Technologie-Beratung entwickelt.

Von der Vision zur Technologie

Beratung und Umsetzung aus einer Hand

Fotos: cigus / Kaya Fotografie

Anfang des Jahres wurde die cigus GmbH in

Ulm zum fünften Mal in Folge als einer der

besten mittelständischen Arbeitgeber in

der Technologie-Branche ausgezeichnet.

Besonders positiv hatten Beschäftigte die

Arbeitsatmosphäre, die Vielfalt spannender

und aktueller High-Tech-Projekte sowie das

konstruktive Miteinander bewertet.

Diese hohe Zufriedenheit – prämiert mit dem

TOP Company Label – schlägt sich auch im

Kontakt mit den Kunden des Ingenieur-Unternehmens

nieder. Sie schätzen vor allem die

hohe Qualifizierung der rund 90 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sowie deren Flexibilität,

technische Expertise und Zuverlässigkeit.

Geschäftsführer Jens Feuerlein, der zu Jahresbeginn

die Leitung der cigus GmbH von

seinem langjährigen Vorgänger und Unternehmensgründer

Joachim Lang übernommen

hat, sieht darin die Basis für den Erfolg

der Firma. „Die Bewertungen bescheinigen

uns Know-how, Erfahrung und Wertschätzung,

diese Punkte sind im Wettbewerb um

die besten Köpfe extrem wichtig.“

Schon seit der Gründung im Jahr 2001 ist

die cigus GmbH darauf ausgerichtet, hochqualifizierte

Naturwissenschaftler, Ingenieure

und Technische Redakteure zu beschäftigen,

die vor allem in den Branchen Optik, Fahrzeugbau,

Maschinenbau und Antriebstechnik

tätig sind.

Dort entwickeln die Technologie- und Entwicklungsteams

technische Produkte oder

einzelne Bauteile, aber auch ganze Produktionsprozesse,

die die Herstellung in Industriebetrieben

deutlich effizienter machen. Sie

schulen Lieferanten von Markenfirmen vor

allem im internationalen Kontext oder übernehmen

Aufgaben in der Technischen Dokumentation

und Risikoanalyse (CE-Kennzeichnung).

„Gerade die Technische Dokumentation

und CE unterliegen strengen

europaweiten Vorgaben“, betont Jens Feuerlein.

Sie gelten für alle Maschinen, Geräte und

Produkte, die in der EU auf den Markt kommen.

„Viele Hersteller wissen das nicht, so

dass ihre Artikel nicht rechtskonform sind,

das kann richtig teuer werden.“

Zu den Aufgaben von cigus gehört es daher

sowohl in der Technologie als auch bei rechtlichen

Fragen immer auf dem aktuellen Stand

zu sein. Das gelingt durch einen hohen Standard

bei der Ausbildung, durch Fortbildungen

sowie durch die Zusammenarbeit im Unternehmen.

„Wir sind bundesweit aktiv, nicht alle

unsere Fachleute sitzen in Ulm oder in den

Technischen Büros in Aalen und Königsbronn“,

betont Feuerlein. „Darum legen wir

großen Wert auf regelmäßigen Austausch innerhalb

der einzelnen Teams.“

Die Ingenieure und Techniker von cigus agieren

nicht nur als Berater und Entwickler, son-

dern tragen aktiv zur

Gestaltung und Umsetzung

innovativer

Lösungen bei. Bei

Bedarf übernehmen

sie auch projektbezogen

oder zeitlich

befristet Aufgaben

als Interim-Manager

in Unternehmen –

zum Beispiel, wenn

Führungskräfte aus Altersgründen oder

krankheitsbedingt ausscheiden oder aus anderen

Gründen wichtige Positionen in Entwicklung

und Produktion nicht besetzt sind.

„Wir übernehmen dann und begleiten den jeweiligen

Betrieb solange, bis ein Projekt abgeschlossen

oder ein Produkt marktreif ist.“ cigus

ist Mitglied im Cluster Nutzfahrzeuge und

im KI-Zirkel der Hochschule Neu-Ulm.

cigus GmbH

Magirus-Deutz-Straße 13

89077 Ulm

info@cigus.de

www.cigus.de


spezial

SPEZIAL unternehmen [!]

Architektur,

Bau &

Immobilien

Ressourcen

schonen –

smart bauen

Architektur Natürliche Ressourcen sind

endlich. Darauf muss sich die Baubranche

einstellen und bereits in der Planung neu

denken. Von Materialwahl bis Flächenverbrauch

liegt hier viel Potenzial.

www.swp-unternehmen.de

Der Bausektor gilt als

enorm ressourcenintensiv.

Der bewusste

Umgang mit Boden,

Baustoffen und Produkten von

der Planung bis zum Nutzungsende

eines Gebäudes kann ein

echter Gamechanger für den

Klimawandel sein.

Augen auf bei der Materialwahl

„Wir haben jahrhundertelang

ressourcenschonend mit Lehm

und Holz gebaut – diese Häuser

stehen noch heute, sind recyclebar

und um- oder rückbaubar.

Wir sind gebeutelt von den Jahrzehnten

der günstigen Energie“,

sagt Volker Auch-Schwelk, Architekt

und Geschäftsführer von

sustainable strategies. Er zeigt

damit das Themenspektrum einer

bewussten Materialwahl auf:

Natürliche Baumaterialien,

nachwachsende Rohstoffe, Wiederverwertung,

Energiebilanzierung.

Dass mit altbewährten Materialien

aktuelle Bauaufgaben auf

moderne Art und Weise realisiert

werden können, zeigen

Projekte wie das Lehmwohnhaus

Neckarbogen in Heilbronn,

entworfen von haascookzemmrichSTUDIO2050.

Das mehrgeschossige

Gebäude ist als Holzhybridbau

mit Stampflehmwänden

geplant.

Um der Ressourcenverknappung

zu begegnen, braucht es aber

mehr. Zirkuläres Bauen lautet

das Schlagwort. „Erste Hersteller

haben Baustoffkreisläufe für

sich bereits als Notwendigkeit

erkannt“, stellt Marc Haines fest,

Mitgründer und Standortleiter

von concular. Eine Voraussetzung

für kreislauffähige Prozesse

ist die Dokumentation von

Baustoffen und Bauteilen im Bestand.

Nur wenn wir wissen, was

in welchem Gebäude steckt,

kann es auch wiederverwendet

werden. Plattformen wie concular

oder madaster bieten hier

eine Anlaufstelle für Planende

und Herstellende.

Wir sind

gebeutelt von

den Jahrzehnten

der günstigen

Energie.

Volker Auch-Schwelk

Architekt und Geschäftsführer

von sustainable strategies

„Zirkuläres Bauen bedingt ein

anderes Entwerfen“, führt Haines

aus. Der Entwurf müsse flexibel

bleiben, manche Planungsleistung

vorgezogen werden.

Damit der Kreislauf-Ansatz in

die Breite kommt, brauche es

mehr Anreize, so Haines. Ein

Vorbild sei Dänemark. Hier wird

Bauprojekten ein Grenzwert an

CO 2

-Emmissionen zugeschrieben,

der nicht überschritten

werden darf. Gebrauchtbauteile

fließen dabei mit dem Faktor


51

Lehmhaus Neckarbogen in Heilbronn von haascookzemmrich STUDIO2050 (Stuttgart): Eine Stampflehmfassade prägt das Erscheinungsbild

des mehrstöckigen Wohngebäudes.

Foto: hasscookzemmrichSTUDIO2050, Stuttgart

Null in die Ökobilanz ein. „Wir

sehen: es geht! Und: Wir müssen

es machen!“ fordert Haines.

„Die Ökobilanzierung wird immer

wichtiger werden“, ergänzt

Volker Auch-Schwelk. In der

Ökobilanz eines Gebäudes werden

alle Materialien der flächigen

Bauteile mit Blick auf deren

Umweltwirkungen und Energiebilanz

betrachtet. Ein wichtiges

Tool also, um Baustoffe miteinander

zu vergleichen – idealerweise

in der frühen Planungsphase.

„Es gibt viele Wege, um

Ressourcen im Bausektor zu reduzieren

und jeder muss seinen

Weg finden. Aber ein ‚weiter so‘

darf es nicht mehr geben“, resümiert

Volker Auch-Schwelk.

Darf‘s etwas weniger sein

Eine grundlegende Ressource

ist unser Boden. Neben dem

Umgang mit Baustoffen und

Bauprodukten spielt die Nutzung

von Flächen eine wichtige

Rolle beim ressourcenschonenden

Bauen. Am Beispiel des

Wohnbaus wird deutlich, wie

unser Flächenverbrauch über

die Jahre gestiegen ist. Lag die

durchschnittliche Pro-Kopf-

Wohnfläche in 1990 noch bei

34,3 m² so beträgt sie heute

47,7 m². Laut einer Studie des

Bundesinstituts für Bau-, Stadtund

Raumforschung (BBSR)

wären 30 m² pro Person ideal.

Im besten Fall könnten so die

jährlichen Treibhausgas-Emissionen

im Gebäudebetrieb um

rund 11 Millionen Tonnen und

bei den grauen Emissionen um

etwa 9 Millionen Tonnen reduziert

werden.

Wir sehen: es

geht! Und: Wir

müssen es machen!

Marc Haines

Architekt und

Mitgründer der concular GmbH

Rein rechnerisch bliebe mehr

Freifläche, beispielsweise für

mehr Grün in den Städten. Solche

Flächen sind eine wichtige

Grundlage, um Biodiversität in

unseren Lebensräumen zu sichern.

Hierzu sei das Stichwort

„Animal-Aided Design“ genannt.

Das Konzept vereint die

Bedürfnisse von Mensch und

Tier im Stadtraum, indem relevantes

Wissen bereits in der frühen

Planungsphase vermittelt

wird – und hat damit das Potenzial,

unsere Ressource „Natur“

zu schützen.[!] Tanja Weise

Stahlbau & Stahlkonstruktionen

Industrie- & Schlüsselfertigbau

Schlosser- & Metallbauarbeiten


52

SPEZIAL unternehmen [!]

Architekturkongress zeigt Themenbandbreite

Zur Person

Volker Auch-

Schwelk ist Gründer

und Geschäftsführer

von sustainable

strategies. Als

Architekt berät er

Bauherren, Kommunen

und Planungsbeteiligte

zu Themen

des nachhaltigen

Bauens. Dabei steht

die ganzheitliche Betrachtung

im Fokus.

Publikumsmagnet ARCHIKON: Hier werden Themen rund um die Ressourcenwende aufgenommen.

Wie umfassend ressourcenschonendes

Bauen ist, zeigt ARCHIKON –

Landeskongress für Architektur und

Stadtplanung am 08. April 2025 im

ICS der Messe Stuttgart. Unter dem

Titel „Ressourcenwende: Mit neuen

Strategien planen!“ werden in Seminaren

und Plenumsvorträgen neue

Ansätze für den Einsatz und Umgang

mit Ressourcen vorgestellt:

von Flächenkreislaufwirtschaft über

Biodiversität bis hin zu Suffizienz,

Naturbaustoffen, Materialkreisläufen

und neuer Planungskompetenz.

Veranstalter ist die Architektenkammer

Baden-Württemberg.

Programm und Anmeldung unter:

www.archikon-akbw.de.

FOTO: ARCHITEKTENKAMMERN BADEN-WÜRTTEMBERG

Zur Person

Marc Haines ist

Mitgründer der concular

GmbH und

Standortleiter am

Standort Stuttgart.

Als Architekt gründete

er bereits 2013

restado, den inzwischen

größten

Marktplatz für überzählige

Baumaterialien.

Daraus entstand

im April 2020 Concular,

ein Unternehmen

für zirkuläres

Bauen.


WENN RÄUME MIT UNS DENKEN:

EIN BÜRO FÜR NETHING ARCHITEKTEN

53

Heutige Arbeitswelten verlangen nach Architektur, die Funktion und

Inspiration vereint. Das Architekturbüro Nething hat mit dem eigenen

Firmengebäude ein Beispiel dafür geschaffen, wie sich architektonische

Konzepte und zeitgemäße Arbeitsweisen sinnvoll verbinden lassen.

EIN HAUS, DAS KOMMUNIKATION FÖRDERT

Das neue Nething-Bürogebäude ist die gebaute Antwort auf die Frage:

Wie sieht das perfekte Arbeitsumfeld für kreative Köpfe aus? Entstanden

ist ein maximal offenes Haus, das wie ein vernetztes System funktioniert

– vergleichbar mit einem Gehirn, das ständig Informationen aufnimmt

und verarbeitet. Über vier Stockwerke und 3.000 m² erstreckt sich ein

durchdachtes Raumkonzept mit halb-geöffneten Strukturen. Arbeitsbereiche

für bis zu sechs Personen werden durch intelligente Raum-in-Raum-

Module gegliedert. Die frei im Raum stehende Treppe und ein zentraler

Innenhof schaffen weite Sichtachsen, die Begegnungen und spontanen

Austausch fördern.

ACTIVITY BASED WORKING ALS SCHLÜSSELKONZEPT

Das Herzstück des Gebäudes ist das konsequent umgesetzte Activity-Based-Working-Konzept:

Neben festen Arbeitsplätzen auf der „Heimatfläche“

stehen vielfältige Raumangebote für unterschiedliche Tätigkeiten zur

Verfügung – vom Fokusraum für konzentriertes Arbeiten über Projekträume

für kreativen Austausch bis hin zum einladenden „Working Café“.

NACHHALTIGKEIT DURCH HOLZ-HYBRIDBAUWEISE

Bei der Konstruktion setzte Nething auf eine Holz-Hybrid-Bauweise, bei

der jeder Baustoff seinen Stärken entsprechend eingesetzt wurde: Ein

Stahlbetonkern beherbergt Fluchttreppenhaus und Aufzug, während die

Nord- und Südflügel (hier befinden sich die Arbeitsräume) in Holzbauweise

errichtet wurden. Die Fassade aus vergrautem Holz verleiht dem Gebäude

eine lebendige, warme Ausstrahlung.

MARKANTE DECKENKONSTRUKTION, DURCHDACHTES FARBKONZEPT

Besonders beeindruckend ist die raumprägende Deckenkonstruktion, die

alle vier Ebenen optisch miteinander verbindet. Das Materialkonzept aus

Holz und Beton wird durch natürliche Materialien ergänzt. Jede Etage

erhält durch ein eigenes Farbkonzept – von hellem Mauve über Kobaltblau

und Petrol bis zu dunklem Gelb – eine unverwechselbare Identität, wobei

die Farbintensität der Nutzungsintensität folgt.

Das Bürogebäude von Nething

zeigt, wie durch ein durchdachtes

architektonisches Konzept eine

Arbeitsumgebung geschaffen

werden kann, die Kommunikation,

Kreativität und Wohlbefinden der

Mitarbeitenden in den Mittelpunkt

stellt und so zu einem exzellenten

Arbeitsergebnis führt.

Derzeit hat das Büro noch

Platz und sucht Office-Partner,

die gemeinsam mit den Architektinnen

und Architekten eine

lebendige Bürogemeinschaft

bilden möchten.

KONTAKT

Nething Generalplaner GmbH

Edisonallee 33

89231 Neu-Ulm

info@nething.com

+49 731 800 080

©Nikolay Kazakov

welcome-at-nething.com


54 RESSORT unternehmen [!]


Serieller Wohnungsbau:

Die Lösung für den Wohnungsmangel

Christopher Nagel, Niederlassungsleiter

von Goldbeck Ulm, erläutert im Interview,

wie der serielle Wohnungsbau als effektive

Antwort auf den Wohnungsmangel dient

und gleichzeitig hohe Qualitätsstandards

gewährleistet.

Anzeige 55

Herr Nagel, starten wir allgemein: Wie unterscheidet

sich überhaupt der serielle

Wohnungsbau von der konventionellen Bauweise?

Der serielle Wohnungsbau unterscheidet sich

von der konventionellen Bauweise durch einen

strukturierten und standardisierten Ansatz,

der auf der Vorfertigung von Bauelementen

basiert. Während in der traditionellen

Bauweise jedes Gebäude individuell vor Ort

errichtet wird, setzt der serielle Wohnungsbau

auf vorproduzierte Systemelemente, die in

Werken unter kontrollierten Bedingungen

hergestellt und anschließend auf der Baustelle

montiert werden.

Sehen dann nicht alle Gebäude gleich aus?

Ein großer Vorteil der seriellen Bauweise bei

Goldbeck ist die Flexibilität im Design. Unser

System ist so konzipiert, dass es vielfältige architektonische

Gestaltungen ermöglicht.

Trotz der standardisierten Elemente können

wir durch intelligente Kombinationen und individuelle

Gestaltung von Fassaden, Balkonen

und Terrassen Gebäude schaffen, die einzigartig

sind und sich harmonisch in ihre Umgebung

einfügen. Das Unsichtbare ist standardisiert,

das Sichtbare wird individuell gestaltet.

Unser Anspruch ist es, funktionale und ästhetische

Bauwerke zu realisieren, die den Ansprüchen

unserer Kunden gerecht werden.

Welche qualitativen Abstriche muss man

machen?

Es müssen keine qualitativen Abstriche gemacht

werden. Wir verwenden hochwertige

Materialien, die nicht nur Langlebigkeit und

Wohngebäude für die JL Gruppe, Biberach

Robustheit gewährleisten, sondern auch ästhetisch

ansprechend sind. Darüber hinaus

achten wir bei der Ausstattung der Wohngebäude

auf moderne und komfortable Lösungen,

die den individuellen Bedürfnissen der

Bewohner gerecht werden. Unser Ziel ist es,

ein Ambiente zu schaffen, in dem sich Menschen

rundum wohl und zu Hause fühlen.

Fertige Bauteile: das klingt danach, als würde

der Bau schneller gehen?

Genau das ist einer der großen Vorteile unserer

Bauweise. Durch den Einsatz vorgefertigter

Bauteile können wir den Bauprozess signifikant

beschleunigen. Unsere effiziente Planung

und elementierte Bauweise mit System

ermöglichen es uns, die Bauzeit vor Ort zu

verkürzen und Projekte termingerecht abzuschließen.

Welche wirtschaftlichen Vorteile bietet der

serielle Wohnungsbau?

Die serielle Bauweise bei Goldbeck bietet erhebliche

wirtschaftliche Vorteile. Durch die

Serienproduktion der Bauteile können wir

Kosteneinsparungen an unsere Kunden weitergeben.

Die beschleunigte Bauphase reduziert

die finanziellen Belastungen und ermöglicht

frühere Mieteinkünfte. Zudem profitieren

unsere Kunden von der Skalierbarkeit großer

Projekte. Für uns steht im Vordergrund, wirtschaftliche

Effizienz mit hoher Qualität zu

kombinieren, um nachhaltige und zukunftsorientierte

Wohnlösungen zu schaffen.

Arbeiten Sie aktuell an einem Projekt in der

Gegend?

Ja, wir arbeiten derzeit an einem Wohngebäudeprojekt

in beengter Innenstadtlage neben

der Hochschule Biberach. Es entstehen 87

Wohneinheiten mit einer im Gebäude integrierten

Bäckerei. Das Projekt umfasst ca.

4.560 m² Wohnfläche und eine große Tiefgarage.

Vielen Dank für das Interview!

Foto: Blue Moon Virtual GmbH

Christopher Nagel (links),

Bauherr Jan Leis (Mitte),

Sales Manager Yannick

Mayer (rechts)

Foto: Goldbeck Süd GmbH

GOLDBECK Süd GmbH

Niederlassung Ulm

Eiselauer Weg 6/1

89081 Ulm

T +49 731 93407-0

E ulm@goldbeck.de

goldbeck.de/ulm

Mehr Infos unter

goldbeck.de/

wohngebaeude


56

SPEZIAL unternehmen [!]

Sobald Erdaushub oder

Bauschutt eine Baustelle

verlässt, gilt das

Material als Abfall und

muss fachgerecht – was häufig

leider auch teuer bedeutet – entsorgt

werden. Nicht nur Deponiegebühren

fallen ins Gewicht,

sondern auch die Logistikwege

dahinter. Und die Frage, wohin

das Material überhaupt gebracht

werden soll und darf, wird immer

schwieriger zu beantworten.

Aus alt mach neu

Recycling Die Anforderungen an eine Kreislaufwirtschaft stellen

für viele Bauunternehmen bereits deren Alltag dar. Das Ziel der

Wiederverwertung von Boden, Schutt und Bauteilen ist ehrenwert,

doch in der Praxis läuft es noch nicht rund.

FOTO: SIRISAKBOAKAEW/ADOBESTOCK.COM

Entsorgung frühzeitig planen

„Die Würfel fallen in der Planung“,

stellt Rainer Mang, Geschäftsführer

Abteilung Wirtschafts-

und Baurecht bei Bauwirtschaft

Baden-Württemberg

e.V., fest. Um Prozesse der sinnvollen

Verwertung von Baustoffen

kostengünstig umzusetzen,

schreibt der Fachanwalt für Bauund

Architektenrecht der frühen

Planungsphase eine bedeutende

Rolle zu. Die Auftraggeberseite

müsse angehalten werden,

bereits bei Planungsbeginn

zu klären, was mit Aushub und

Bauschutt geschehen soll. Mit

der Einführung der Ersatzbaustoffverordnung

in 2023 und

dem Deponierverbot in 2024 bestehen

konkrete und teilweise

komplexe Regularien für die

Wiederverwertung bzw. Entsorgung

von Boden und mineralischen

Bauabfällen. Die Einhaltung

dieser Vorschriften könne

nicht in der alleinigen Verantwortung

des beauftragten Bauunternehmens

liegen. „Kreislaufwirtschaft

impliziert das

Miteinander aller am Bau Beteiligter“,

ist Rainer Mang überzeugt.

Eine kluge Planung liegt

dabei ganz im Interesse der Auftraggebenden,

machen die Entsorgungskosten

doch einen erheblichen

Anteil der Gesamtbaukosten

aus.

Die Regelwerke sehen vor,

dass Erdaushub nur noch in

Ausnahmefällen deponiert werden

soll. In erster Linie soll er

anderen geeigneten Baumaßnahmen,

wie beispielsweise

dem Aufschütten eines Lärmschutzwalls,

zugeführt werden.

Solche Maßnahmen sind rar und

in der Regel nicht kurzfristig

und in direkter Nähe zu finden.


Ein Leuchtturmprojekt für den Einsatz von Recyclingbeton ist das Technische Rathaus Tübingen (a+r Architekten).

Foto: Marcus Ebener

Zudem muss der Boden die passenden

Eigenschaften aufweisen können

und die Bodenschutzbehörde

muss dem Einbau zustimmen. Für

die alternative Verfüllung in Kiesgruben

und Steinbrüchen muss der

Erdaushub oft kilometerweit transportiert

werden. Man spricht von

Abfalltourismus – was nicht im Sinne

des Umweltschutzes sein kann.

Durch frühzeitige Planung lassen

sich hier allerdings machbare und

bezahlbare Lösungen finden. So

kann zum Beispiel die Bodenqualität

frühzeitig bestimmt oder passende

Projekte für den Wiedereinsatz

von Erdaushub recherchiert werden.

Recycling-Baustoffe:

Unbeliebt oder selten

Aus dem Bestand abgebaute Baustoffe

können recycelt und neuen

Bauprojekten wieder zur Verfügung

gestellt werden. Hierfür gibt es auch

genügend Anbieter, doch leider zu

wenig Abnehmer. „Hier geht der

Mythos des Schrottmaterials noch

um“, beklagt sich Rainer Mang.

Trotz des eingeführten Qualitätssicherungssystems

Recycelter-Baustoffe

(QRB) haftet dem Material das

Vorurteil der Minderwertigkeit an.

Öffentliche Auftraggeber, die Recycling-Baustoffe

für den Straßenbau

Auch der oft

gehörte Begriff

des Downcyclings

ist in der Diskussion

nicht förderlich.

Rainer Mang

Anwalt für Bau- und Architektenrecht

einsetzen könnten, lehnen den Einbau

aus diesem Grund häufig ab.

„Auch der oft gehörte Begriff des

Downcyclings ist in der Diskussion

nicht förderlich“, so Mang weiter. In

der Rechtssprache käme dieser Begriff

gar nicht vor. Es werde in jedem

Fall ein Recycling durchgeführt

und diese Maßnahme solle auch

wertgeschätzt werden.

Im Fall von R-Beton (ressourcenschonender

Beton), bei dem ein Teil

der mineralischen Zuschlagsstoffe

aus recycelten Rohstoffen besteht,

kommt erschwerend hinzu, dass es

derzeit noch zu wenig Anbieter gibt.

Das führt zu einem Logistikproblem.

Doch erste Leuchtturmprojekte zeigen,

dass es möglich ist. So wurde

beim Bau des Technischen Rathauses

Tübingen konsequent R-Beton

eingesetzt. „Alle Akteure müssen

sich vernetzen, um das geforderte

Ziel der CO 2

-Reduzierung im Bauwesen

über den gesamten Lebenszyklus

hinweg zu erreichen. Das

schafft keiner allein“, stellt Rainer

Mang fest. Die Umsetzung der

Kreislaufwirtschaft sei noch ein steiniger

Weg, doch man müsse dranbleiben.

Denn: wo ein Wille, da ist

auch ein Weg![!] Tanja Weise

Zur Person

Rainer Mang ist

Fachanwalt für Bauund

Architektenrecht

und Geschäftsführer

der

Abteilung Wirtschafts-

und Baurecht

des Vereins

Bauwirtschaft

Baden-Württemberg

e.V.

baut fürs Gewerbe.

Man reicht uns auch

gern die öffentliche Hand.

Ausführung mit Fritschle

als Generalübernehmer.

Kita Hirschberg, Biberach

www.fritschle-baut.de


Anzeige 58

Das PANORAMA hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Rückzugsort voller Wohlbehagen und

Vertrautheit zu schaffen. Ein Baustein hierfür ist die Erdwärmeheizung

Fotos: Panorama Allgäu Spa Resort Rückholz

Erdwärme hat den Vorteil, dass sie rund um die

Uhr zur Verfügung steht und grundlastfähig ist

– das ist eine perfekte Voraussetzung

Erdwärme auch für die Hotelbranche

– BauGrund Süd ist der ideale Partner

Florian Wanner, Geschäftsführer vom Panorama Allgäu Spa Resort in Rückholz nutzt von

BauGrund Süd umgesetzte Erdwärme und ist begeistert.

Immer mehr Hotelbesitzer erkennen das große

Potential einer Erdwärmeheizung. Mit herkömmlichen

Heizsystemen lässt sich der Energiebedarf

eines Hotelbetriebs kaum noch wirtschaftlich

aufrechterhalten. Nochmals anders sieht es aus,

wenn sich das Haus auf Wellness und Spa spezialisiert

hat und ein gehobenes Komfort-Niveau

von den Gästen erwartet wird. Und betrachtet

man die Hoteltrends 2025, ist auch das Thema

Nachhaltigkeit ein Kernthema für Gäste.

Energieeinsparungen effizient umsetzen

Erdwärme ist hier gleich in mehrere Hinsichten

lukrativ: Wirtschaftliche Gründe sprechen genauso

dafür wie nachhaltige. Grundsätzlich hat die

Erzeugungsform von Erdwärme den Vorteil, dass

sie rund um die Uhr zur Verfügung steht und

grundlastfähig ist – das ist eine perfekte Voraussetzung

für einen Hotelbetrieb mit relativ konstantem

Wärmebedarf.

Das kommt auch den Gästen entgegen. Diese

wünschen sich für Urlaube exklusive Erlebnisoasen

mit möglichst hohem Wellnessfaktor – jenseits

des Alltags und ohne schlechtes Gewissen.

Für Hotelbesitzer bedeutet das, dass sie sich vor

allem seit der Energiekrise mit der Frage auseinandersetzen

müssen, wie sich Energieeinsparungen

effizient umsetzen lassen, ohne das Gästewohl

aus den Augen zu verlieren. Technische Optimierungen

werden hier vielfach als Lösung

genannt. Eine Erdwärmeheizung bietet Unabhängigkeit

und ermöglicht ein sicheres Kalkulieren

von Energiekosten ebenso wie das Erfüllen von

Gästewünschen.

Experte seit über 25 Jahren

Auch Geschäftsführer Florian Wanner vom Panorama

Allgäu Spa Resort in Rückholz ist von Erdwärme

überzeugt. Er und sein Bruder Magnus

haben sich für eine Erdwärmeheizung entschieden

und das Projekt gemeinsam mit BauGrund

Süd realisiert. Das Unternehmen BauGrund Süd

aus Bad Wurzach im Allgäu ist im Bereich Geothermie

und Erdwärmeheizung absoluter Experte

– und das seit über 25 Jahren. Ein weiterer

Trumpf von BauGrund Süd ist, dass das Unternehmen

als Tochter der Weishaupt-Gruppe alle

notwendigen Schnittstellen dieser Heizsysteme

kennt und für jeden Kunden die optimale Lösung

findet. Als spezialisiertes Bohrunternehmen hat

BauGrund Süd die erforderlichen Bohrungen

durchgeführt und die Basis für das effiziente

Heizsystem geschaffen. Im Panorama Allgäu Spa

Resort in Rückholz werden für die Wärmegewinnung

29 Erd wärmesonden in je 140 m Tiefe verwendet.

Die Energie wird mit einer Wärmepumpe

nutzbar gemacht. Die Anlage ist seit Mitte 2024 in

Betrieb. Florian Wanner: „Die nachhaltige und

emissionsfreie Wärmeerzeugung von Erdwärme

ist ein ebenso guter Grund wie die Tatsache, dass

der Kauf von Energieträgern gerade in der energieintensiven

Zeit oft teurer ist.

Entscheidend war für uns auch der geringe baulich

notwendige Platzbedarf und ein absolutes

Highlight ist die Kühlmöglichkeit im Sommer.“

Auch das ist ein Riesenvorteil von Erdwärme: Bei

zunehmenden Hitzeperioden erhöht sich der

Wohlfühlfaktor, wenn man als Hotel im Sommer

angenehme Kühle bietet. Eine Erdwärmeheizung

kann genau das leisten. Ein weiterer Vorteil von

Erdwärme ist, dass sie komplett schallarm arbeitet,

etwas, was im Hotelbetrieb unabdingbar ist.


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Die Vorteile einer Erdwärmeheizung

von BauGrund Süd

auf einen Blick

• Kurze Bauzeit und langfristige

Investition

• hohes Maß an Unabhängigkeit in

Bezug auf Energiepreise

• Nachhaltigkeit und Komfort: keine

lokalen Emissionen, eine Schallemission

• schrittweise Ausstieg step-by-step

aus fossilen Energien ist möglich

• effektivere Energiegewinnung durch

Kombination von PV-T Solarthermie

und Geothermie

Einmal erschlossen, steht Erdwärme mehreren Generationen zur Verfügung

Der Einbau ist sowohl bei Neubauten als auch bei

Heizungsmodernisierungen im Gebäudebestand

möglich und sinnvoll.

BauGrund Süd - der ideale Partner

Über die Zusammenarbeit mit BauGrund Süd berichtet

Florian Wanner: „Wir hatten eine sehr geringe

Vorlaufzeit zur Planung. Keine leichte

Aufgabe. Von Seiten BauGrund Süd wurde alles

unternommen, um das Projekt zu realisieren.

Dafür sind wir sehr dankbar. Das Planungs- und

Genehmigungsverfahren lief durch das gebündelte

Know-how von BauGrund Süd für uns als

Bauherren reibungslos. Auch über die Umsetzung

vor Ort können wir nur Positives berichten.

Es wurde sauber gearbeitet und die vorgesehene

Zeit zur Ausführung wurde nicht ausgeschöpft.“

Mit dem Ergebnis der regenerativen

Wärmeerzeugung seiner Erdwärmeheizung ist

Florian Wanner vollauf zufrieden: „Die Anlage

läuft reibungslos. Wir nutzen zudem eine PV-Anlage

mit einer Größe von 178 KW. Davon verbrauchen

wir knapp 99 % des erzeugten Stromes

selbst.“

BauGrund Süd ist der ideale Partner für die Hotelbranche,

wenn es um ein regeneratives Heizsystem

wie eine Erdwärmeheizung geht. Als Energiequelle

kommen je nach Gegebenheiten Erdsonden

oder Grundwasser in Frage. Von Vorteil für die

Kunden ist in jedem Fall, dass bei der Planung eines

Projekts auch auf die saisonalen Belange der

Branche Rücksicht genommen wird.

Für die Hotellerie eine ideale Kombination:

Erdwärme und PVT-Hybridmoule

BauGrund Süd denkt ganzheitlich und tüftelt

deshalb immer an Lösungen, die sämtliche Vorteile

nachhaltiger Energiegewinnung so wirt-

schaftlich wie möglich ausschöpfen. Eine effiziente

Möglichkeit ist deshalb das Einbinden von

sogenannten PVT-Modulen in das Erdwärme-Heizsystem.

PVT (Photovoltaik-Thermische

Module) steht für hybride Solarsysteme, die sowohl

Strom als auch thermische Energie erzeugen.

Sie kombinieren Photovoltaikzellen zur Umwandlung

von Sonnenlicht in Elektrizität mit einem

thermischen System, das die Abwärme der

PV-Zellen nutzt, um Wärmeenergie für Heizungsund

Warmwasseranwendungen zu gewinnen. Besonders

geeignet für PVT sind Anwendungen, bei

denen Wärme das ganze Jahr über durchgehend

benötigt wird. Der eigentliche Clou einer PVT-Nutzung

von BauGrund Süd ist, dass überschüssig

erzeugte Energie in saisonalen Speichern unter

der Erde eingespeist werden kann für Zeiten, in

welchen die Sonne wenig scheint. In den meisten

Fällen kann damit der komplette Wärmebedarf

inklusive Trinkwarmwasser bereitgestellt werden.

Somit wird die auf ein Dach eingestrahlte Sonnenenergie

mit maximaler Effizienz genutzt. Bau-

Grund Süd setzt hier innovative Software-Lösungen

ein und führt komplexe Modellierungen

durch, die Solarthermie und Geothermie möglichst

effizient kombinieren.

BauGrund Süd zur Erschließung der Erdwärme

Foto: BauGrund Süd

BauGrund Süd

Gesellschaft für Geothermie mbH

Zeppelinstraße 10

88410 Bad Wurzach

Telefon +49 7564 9313-0

E-Mail info@baugrundsued.de

www.baugrundsued.de


60 SPEZIAL unternehmen [!]

Wege in die Zukunft

Immobilien Etwa 20 Jahre versprachen Gewerbeimmobilien satte Umsätze. Doch die

aktuelle Lage trübt die Prognosen. Professor Ulrich Nack kennt als Fachmann der Branche

den Weg aus der Krise.

Die boomende Wirtschaft

und die günstigen

Zinsen der vergangenen

Jahre verschafften

der Immobilienbranche einen

stetigen Aufwind. Unter

anderem investierten finanzkräftige

Unternehmen aus

Nordamerika oder Asien in

deutsche Immobilien. Der steigenden

Nachfrage folgten steigende

Preise. Rund die Hälfte

der Gewerbeobjekte befinden

sich in Investorenhand, wie Ulrich

Nack, Professor für Immobilienmanagement

an der EBZ

Business School in Bochum,

sagt.

FOTO: CHERDCHAI/ADOBESTOCK.COM

Gewerbeimmobilien

sind Spätindikatoren

Seit dem Anstieg der Zinsen

macht jedoch die Wirtschaftsflaute

den Investoren zu schaffen.

Gestiegene Rohstoff- und

Energiepreise und der zunehmende

Fachkräftemangel trüben

die Bilanzen ein: „Der Markt für

Gewerbeimmobilien ist ein

Spätindikator für die wirtschaftliche

Entwicklung. Gehen die

Geschäfte gut, expandieren Firmen,

weil sie mehr Platz für Mitarbeiter

oder neue Maschinen

brauchen – gehen die Umsätze

zurück, müssen Räume wieder

eingespart werden“, erklärt

Nack. Das stellt die Eigentümer

von Gewerbeimmobilien vor die

Herausforderung, flexibel auf

die aktuellen Bedürfnisse des

Marktes einzugehen. Flexibilität

zu mehr Mischnutzungen, in

der Büro-, Einzelhandels- und

Wohnflächen in einem Gebäude

kombiniert werden sowie

eine gut funktionierende digitale

Infrastruktur und ökologische

Nachhaltigkeit wird gefordert.

Immobilienspezialist Nack erklärt

dazu: „Für diese Investitionen

und Nachinvestitionen

müssen Besitzer nun tief in die


unternehmen [!]

SPEZIAL

61

FOTO: NOPPADON/ADOBESTOCK.COM

Ein gutes Beispiel für flexible Immobiliennutzung sind die Ulmer Sedelhöfe.

Foto: Volkmar Könneke

Tasche greifen, während die

Mieteinnahmen immer weniger

die Kosten decken, während die

Hoffnung der Anleger auf einen

rentablen Verkauf des Objektes

beruhen.“

Dem Abwärtstrend

folgt der Aufschwung

Derweil setzen immer mehr Unternehmen

auf umweltfreundliche

Büros und Logistikflächen,

um ihre ökologische Bilanz zu

verbessern. Zertifizierte Objekte

sind immer häufiger entscheidende

Faktoren bei der Auswahl

von Gewerbeimmobilien. Laut

Gehen die

Umsätze

zurück, müssen

Räume wieder

eingespart werden.

Prof. Dr.

Ulrich Nack,

Immobilienfachmann

dem Certification and Sustainability

Radar (Cesar) ist die

„Green-Building-Quote“ innerhalb

eines Jahres um eineinhalb

Prozent gestiegen. Bauträger

dürfen sich derweil bei der energetischen

Sanierung über Förderungen

freuen. Die KfW gewährt

einen Kreditbetrag für

hocheffiziente Gebäude von bis

zu 100 Millionen Euro.

Auch wenn die wirtschaftliche

Talsohle noch nicht durchschritten

ist, sei dies kein Grund

zu resignieren, sagt der Immobilienexperte:

„Der Wirtschaftszyklus

bewegt sich nach einem

Abwärtstrend auch wieder nach

oben.“ Die Fähigkeit, sich anzupassen,

ohne den entstandenen

Verlusten nachzutrauern oder

sich ausschließlich auf die Hilfe

des Staates zu verlassen, sei

die Möglichkeit, aus der Krise

heraus in die Zukunft zu finden.

Nack bringt es auf den Punkt:

„Wir brauchen wieder eine motivierte

Mentalität. Anpacken

statt jammern, nach dem Vorbild

der mutigen Nachkriegsgeneration,

die unter schlechteren

Voraussetzungen das Fundament

für das Wirtschaftswunder

gelegt hat.“[!]

ab


62

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Anteile im

PaaRadieschen

Garten Bei der Mitgliederversammlung

der solidarischen

Landwirtschaft „PaaRadieschen“

in Süßen gab Betreiber

Fabian Wollschläger Einblicke

in Finanzen und Anbaupläne.

Die Mitglieder des Marktgartens

erhalten von Mai bis Oktober

einen Anteil der Ernte. Im

Jahr 2024 erntete der Gärtner

fast 2,5 Tonnen Gemüse. In einer

Bietrunde gab man für die

nächste Saison anonym Angebote

ab: Genug, um den Gemüsegärtnern

ein, „gutes Leben“ zu

finanzieren sowie die Unkosten

zu bezahlen. Für die Saison 2025

gibt es noch Restplätze.

Neustart für

IKG Auen

Bebauung Neuer Anlauf für das

Interkommunale Gewerbegebiet

(IKG) Auen in Süßen. Die

Debatte um das 6,5 Hektar große

Gebiet wird seit 2010 geführt.

Ein Gemeinderatsbeschluss war

2021 für ungültig erklärt worden,

da ein Stadtrat befangen

war. Nun können Süßener und

Gingener im Zweckverband IKG

Auen die Aufstellung eines Bebauungsplans

beschließen. Laut

Süßens Bürgermeister Marc

Kersting erwartet Manfred Mezger

vom Planungsbüro M-Quadrat

aus Bad Boll vier Jahre Planung,

bis eine Erschließung

starten kann.

Erfolgreiche

Übernahme

Jebenhausen Die Betriebsübernahme

des Göppinger Messtechnik-Spezialisten

Topometric

GmbH mit Sitz in Jebenhausen

ist geglückt. Käufer ist die

neu gegründete Topometric Engineering

GmbH. Hinter ihr

steht der Kirchheimer Unternehmer

Rico Jahn, der bereits

mehrere Unternehmen gegründet

und geführt hat. Die Gläubigerversammlung

hat dem Deal

bereits zugestimmt. Die Topometric

Engineering GmbH hat

den Betrieb zum 1. Februar übernommen.

Fast alle Arbeitsplätze

bleiben erhalten.

Kaiser Brauerei

triumphiert

Sieger Über zwei Auszeichnungen

beim renommierten Wettbewerb

European Beer Award

freut sich die Geislinger Kaiser

Brauerei: Das Kaiser Export 1881

und das Kaiser Hefe Weizen gehören

zu den besten Bieren der

Welt. Rund 150 Bierexperten haben

die 2.360 eingereichten Biere

blind verkostet. Die Bewertung

erfolgte nach verschiedenen

Kriterien. Dabei bekam das

Exportbier aus Geislingen eine

Silbermedaille und das Hefeweizen

Bronze – sehr zur Freude

des Geschäftsführers Christoph

Kumpf.

Leistungsstarke

Luftreinigung

Luftreinigung Die Firma Electrostar/Starmix

mit Sitz in

Ebersbach steigt in die Produktklasse

der Bauluftreiniger ein.

Auf der Messe Bau in München

präsentierte sie einen Bauluftreiniger,

der laut Unternehmensangaben

die beste Luft-

Umwälzleistung seiner Klasse

aufweise. Pro 13 Quadratmeter

werde die Luft 15 Mal in der

Stunde umgewälzt, insgesamt

750 Kubikmeter pro Stunde. Das

Gerät namens Aeroxx 750 sorge

für saubere Luft bei staubintensiven

Arbeiten und sei sowohl

im Umluft- als auch im Unterdruck-Betrieb

einsetzbar.

Trotz Innovationen bleibt Märklin seinen Wurzeln treu, was an der

Dampflok auf dem Betriebsgelände in Göppingen zu sehen ist.

Foto: Giacinto Carlucci

Märklin geht mit

„Art Toys“ neue Wege

Die Geschäftsentwicklung des Göppinger Modellbahnbauers Märklin

geht nach dem Pandemiehoch wieder auf Vor-Corona-Niveau zurück.

„Mit den Umsätzen für das Geschäftsjahr 2023/2024 in Höhe von

130,4 Millionen Euro sind wir zufrieden“, so Märklin-Chef Florian Sieber.

Die Entwicklungen für das laufende Geschäftsjahr seien jedoch mit

121,8 Millionen Euro bisher bescheiden. Im Weihnachtsgeschäft habe

der Handel jedoch wieder gute Abverkäufe gemeldet.

Seit 2021 geht der Göppinger Modellbahnhersteller Märklin mit „Art

Toys“ neue Wege. Auf Basis von Werken bedeutender Künstler entstand

die Serie der „Märklin Message Wagons“. Vor wenigen Wochen gelang es

dem Traditionsunternehmen, eine Kooperation mit der Hardrock-Band

AC/DC abzuschließen.

Neuer Chef des

Aufsichtsrats

Vorsitz Volker Höschele wurde

bei der Vertreterversammlung

der Konsumgenossenschaft

Göppingen eG zum neuen Vorsitzenden

des Aufsichtsrats gewählt.

Gemeinsam mit seiner

Familie führt er drei Edeka-

Märkte in Rommelsbach, Grötzingen

und Großbettlingen. Herausforderungen

im Lebensmittel-Einzelhandel

kennt Höschele

also aus eigener Erfahrung.

Die Konsumgenossenschaft

Göppingen eG hat über 3.600

Mitglieder und ist ein in der Lebensmittel-Nahversorgung

etabliertes

Unternehmen im Raum

Göppingen. [!]


unternehmen [!] RESSORT 63

FACHKRÄFTE

TAG 2025

Ulm / Neu-Ulm

Jetzt

anmelden!

Fachkräftetag Ulm/Neu-Ulm

• Freitag, 17. Oktober 2025

• 13 – 18 Uhr

• Donauhalle und Foyer Messe Ulm

Ausführliche Informationen sowie

Impressionen vom Fachkräftetag

2024 finden Sie unter:

www.fachkräftetag.de

Wir sind dabei:

Ihr Ansprechpartner:

Alwin Hagel

a.hagel@swp.de

T 0731 156 350


Vorbeigeschaut

bei ...

FOTO: MARC HÖRGER

FOTO: MARC HÖRGER


unternehmen [!]

LEBEN 65

... Dr. Peter Kulitz

Nachgefragt Die Donau war für ihn nie eine Grenze. Schon als Präsident der IHK Ulm setzte

sich Dr. Peter Kulitz für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum Ulm/Neu-Ulm ein - und

damit für ein starkes Miteinander der beiden Städte.

Herr Dr. Kulitz, wie geht es Ihnen?

Mir geht es gesundheitlich sehr

gut und ich hoffe, dass dies noch

lange so bleibt. Denn neben meiner

Verantwortung als geschäftsführender

Gesellschafter

bin ich weiterhin sehr gerne in

vielen verschiedenen Ehrenämtern

aktiv.

Was bewegt Sie am meisten?

Schon seit Jahrzehnten die Politik,

obwohl ich in keiner Partei

bin. Vor allem beschäftigt

mich derzeit das Auseinanderdriften

unserer Gesellschaft und

man spürt schon viel Frustration

– auch in den Führungsebenen

der Unternehmen. Das Ergebnis

sind unerwünschte

Wahlergebnisse und eine große

Verunsicherung bei den Menschen.

Man muss

jederzeit offen

sein für Neues.

Sie sind seit 1997 geschäftsführender

Gesellschafter der ESTA

Apparatebau GmbH & Co. KG.

Können Sie uns in wenigen Sätzen

erklären, was Ihr Unternehmen

macht?

Unser Familienunternehmen

ruht auf zwei Standbeinen. Da

gibt es den Bereich Absaugtechnik

mit einem breiten Produktsortiment

zur Luftreinhaltung

am Arbeitsplatz sowie die

Schwimmbadtechnik mit einem

rasant ansteigenden Online-

Handel im Bereich Pools &

Wellness.

Welches Thema beschäftigt Sie

beruflich derzeit am meisten?

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen

für Unternehmen, die

sich deutlich verschlechtert haben.

Ein Beispiel hierfür ist die

Konzeptlosigkeit beim Bürokratieabbau,

die uns stark behindert

und enorm Zeit und Kräfte

bindet. Die Frage stellt sich

schon, wie wir unsere hiesigen

Standorte wettbewerbsfähig

halten können, so dass wir nicht

gezwungen sind die Produktionen

ins Ausland zu verlagern.

Gerade die Abwanderung bei

neuen Investitionen im Bereich

Maschinenbau ist dramatisch.

Was kommt Ihnen beim Blick zurück

auf ihr bisheriges Berufsleben

als erstes in den Sinn?

Das hängt ganz davon ab, welchen

Hut ich gerade aufhabe –

als Rechtsanwalt, Unternehmer

und nicht zuletzt Aufsichtsrat in

einer Reihe von Firmen. Die

Vielseitigkeit in den unterschiedlichen

Funktionen erfordert

eine hohe Flexibilität. Doch

das ständige Eintauchen in verschiedene

Welten ist faszinierend

und ich gebe sehr gerne

meine langjährigen Erfahrungen

weiter. Der Lohn für diese breite

Palette an Aufgaben sind die

Begegnungen mit Menschen.

Meine Botschaft an die junge

Generation lautet immer: Ihr

müsst nach rechts und links blicken

und herausfinden, wo eure

Interessen liegen. Wenn man für

etwas brennt, dann ist man darin

auch gut.

Welches Thema haben Sie in

den vergangenen Jahren unterschätzt?

Ganz klar die Bedeutung politischer

Entscheidungen auf die

Rahmenbedingungen für die

Unternehmen. Es ist ein schleichender

Prozess mit Auswirkungen,

die unsere Wettbewerbsfähigkeit

deutlich beeinträchtigen

und dem Wohlergehen

der Wirtschaft schaden.

Gibt es berufliche Entscheidungen,

die Sie heute kritisch sehen?

Nein, vielleicht in einigen Einzelfällen

und Detailfragen. Die

Gesamtheit betrachtend würde

ich alles wieder so machen.

Was zeichnet für Sie einen guten

Unternehmer aus?

Dass man Stärken und Schwächen

bei sich und anderen erkennt,

vertrauenswürdig ist und

Aufgaben innerhalb des Unternehmens

delegieren kann.

Wie können wir alle mit etwas

mehr Zuversicht in die Zukunft

blicken?

Indem wir uns wieder auf das

sehr erfolgreiche Modell der sozialen

Marktwirtschaft besinnen,

die Freiraum für Innovationen

und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

der Betriebe

bietet.

Zur Person

Dr. Peter Kulitz wurde 1952

in Mindelheim geboren und

studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

Neben

seiner Tätigkeit als

Rechtsanwalt ist er seit 1997

Geschäftsführender Gesellschafter

des Unternehmens

ESTA Apparatebau. 2003

wurde er zum Präsidenten

der IHK Ulm, 2010 zum Präsidenten

des Baden-Württembergischen

IHK-Tages

gewählt. Bis heute ist er

Vorsitzender des DIHK Außenwirtschaftsausschusses

in Berlin.

Selbst Waldorfschüler

war er im Vorstand der Freien

Waldorfschule Ulm e.V.

aktiv. Darüber hinaus setzte

sich Dr. Peter Kulitz für die

Gründung der Internationalen

Schule Ulm (ISU) ein.

Wie kann der Wirtschaftsstandort

Ulm/Neu-Ulm weiter gestärkt

werden?

Die Weichen sind richtig gestellt.

Schon in meiner Antrittsrede

als IHK-Präsident habe ich

für das Zusammenwachsen über

die Landesgrenze hinweg zu einem

Wirtschaftsraum plädiert.

In den vergangenen Jahrzehnten

hat sich die hiesige Einwohnerund

Wirtschaftsstruktur in ihrer

Vielseitigkeit mit Universität,

Wissenschaftsstadt, Kliniken

und nun auch dem neuen

Nato-Kommando JSEC positiv

entwickelt. Ganz entscheidend

ist der differenzierte Branchenmix

mit großen und kleinen Unternehmen.

Die IHK hat mit der

Gründung der Internationalen

Schule einen nicht zu unterschätzenden

Beitrag für die Attraktivität

des Standortes geleistet.

Sie engagieren sich für die politische

Bildung ihrer Nachwuchskräfte

durch Gesprächsrunden

mit Politikern und Amtsträgern

aus der Region. Warum?

Wir haben rund 40 Auszubildende

und Studierende im Betrieb

und daher weiß ich, dass

die Jugendlichen den offenen

Diskurs suchen. Aus diesem

Grund hatten wir im Vorfeld der

Europawahl das Format des Polit-Talks

mit Kandidatinnen und

Kandidaten aus der Region entwickelt.

Mir ist dieser Austausch

sehr wichtig, denn wir

Unternehmen haben eine große

soziale Verantwortung für die

nachfolgenden Generationen.

Es geht schlicht um die Zukunft

unserer Jugend.

Haben Sie ein Lebensmotto?

Man muss jederzeit offen sein

für Neues. Die Begegnungen mit

Menschen sind für mich persönlich

sehr wichtig. Denn entweder

kann ich helfen oder von der

Erfahrung anderer lernen.

Wie halten Sie sich fit?

Mit Walking und täglichem

Schwimmen im Frühjahr, Sommer

und Herbst. Im Winter fahre

ich viel Ski, am liebsten mit

den Enkeln.

Was ist Ihnen in Ihrer Freizeit

„heilig“?

Bei mir verschwimmt oftmals

Berufliches mit der Freizeit.

Auch eine anregende Diskussion

mit spannenden Menschen

kann für mich sehr entspannend

sein.[!]

Stefan Loeffler


66

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Erste Erfolge für

Donauenergie

Energiewende Die Bürger-Genossenschaft

„Donau-Energie“

(BGDE) hat ihre erste PV-Anlage

auf dem Dach der Mensa des

Kuhberg-Schulzentrums in Betrieb

genommen.

Mit einer Leistung von 90 kW

kann sie bis zu 35 Haushalte versorgen.

Die Anlage wurde aus

Eigenmitteln finanziert. Weitere

Projekte sind bereits in Planung,

darunter Anlagen auf zwei

weiteren Schulgebäuden. Die

BGDE strebt eine Gesamtleistung

von 600 kWp an und plant

auch Mieterstromanlagen und

Freiflächen-PV-Anlagen, um die

lokale Energiewende voranzutreiben.

Cigus unter

neuer Leitung

Nachfolge Das Ingenieur-Unternehmen

cigus GmbH mit Sitz

in Ulm sowie technischen Büros

in Aalen und Königsbronn

steht unter neuer Leitung. Nach

24 Jahren übergibt Firmengründer

Joachim Lang die Geschäftsführung

nun an Jens Feuerlein,

der seit 2022 im Unternehmen

tätig ist.

Mit der Nachfolge-Regelung

haben der bisherige und der

neue Geschäftsführer eine „klare

gemeinsame Strategie erarbeitet,

damit das Unternehmen

langfristig weiter erfolgreich

agieren kann“, wie beide betonen.

Joachim Lang bleibt cigus

weiterhin als Gesellschafter und

Berater verbunden.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt die SWU mit Fördermitteln.

Millionenförderung für E-Busse

Von Ehingen

nach Südafrika

Liebherr Das Liebherr-Werk

Ehingen liefert drei Geländekrane

an das südafrikanische

Unternehmen T3 Projects. Die

drei Kräne unterstützen den

Fuhrpark bei Bergbau- und Infrastrukturprojekten.

Mit einer

Tragkraft von bis zu 300 Tonnen

sind die Modelle ideal für

schwere Hebevorgänge und

Einsätze in unwegsamen Gebieten

geeignet. Abnehmer T3

Projects, aktiv in mehreren afrikanischen

Ländern, beschäftigt

über 900 Mitarbeitende.

Rekordumsatz

bei Seifert

Seifert Trotz der spürbaren

Automobilkrise erzielte Seifert

Logistics 2024 einen Rekord-

Foto: SWU Ulm

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und

das Regierungspräsidium Tübingen haben den Stadtwerken

Ulm/Neu-Ulm 24,6 Millionen Euro zur Umstellung

auf emissionsfreie Bus-Antriebe bewilligt.

Die Förderung umfasst die Elektrifizierung der Linien

4 und 8, den Ausbau der Ladeinfrastruktur und umfangreiche

Maßnahmen am Betriebshof. Bis Ende

2026 sollen die Hälfte der Ulmer Buslinien elektrifiziert

sein. Landesverkehrsminister Winfried Hermann

und weitere Vertreter betonen die Bedeutung der

Förderung für den Klimaschutz und die Modernisierung

des ÖPNV in Ulm.

umsatz von 340 Millionen Euro.

Für das kommende Jahr wird

ein Umsatz von 350 Millionen

Euro angestrebt. Wachstum soll

auch das neue Mercedes-Logistikzentrum

in Bischweier bringen,

das 300 Arbeitsplätze

schafft. Zudem wurde am Ulmer

Stammsitz eine Photovoltaikanlage

zur Unterstützung

der Elektro-Lkw-Flotte in Betrieb

genommen. Derzeit fahren

neun der 180 Lkw bereits

elektrisch.[!]

Impressum

Verlag & Herausgeber

Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG

Frauenstraße 77, 89073 Ulm

Redaktion

Tobias Lehmann (verantwortlich),

Alexander Bögelein, Andreas Brücken, Ulrike

Hoche, Julia Kling, Julika Nehb, Dominik Schele,

Heike Viefhaus - Anschrift wie Verlag

unternehmen.redaktion@swp.de

ÜBERSICHT DER LOGOVARIANTEN

Fotos

Marc Hörger,

PR & Werkfotos

Anzeigen

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Anschrift wie Verlag

Druck

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Schubartstraße 21

73312 Geislingen/Steige

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Den Datenschutzbeauftragten

erreichen Sie unter:

datenschutz@swp.de

Nächste Ausgabe: 21.06.2025

Anzeigenschluss: 23.05.2025

KOMPAKT MINIMIERT LÄNGLICH

www.swp-unternehmen.de

Gestaltung

Max Meschkowski (Junior Art Director),

Nico Mierswa (Grafik), Jacqueline Schuon (Bild)

Mediaberatung

Christine Blum, T 0731 156-500

c.blum@swp.de

rgrund

14 mm


unternehmen [!] RESSORT 67

Eintritt

frei!

Gesundheitsmesse

für die Region

22. + 23. März 2025

Donauhalle Ulm | 11 - 17 Uhr

Rund 70 Aussteller

56 Fachvorträge

Große Themenvielfalt

Aussteller

Premiumpartner

Medienpartner


68

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