STADTFÜHRER TRIER - Treverguide, der kostenlose Stadtführer ...
STADTFÜHRER TRIER - Treverguide, der kostenlose Stadtführer ...
STADTFÜHRER TRIER - Treverguide, der kostenlose Stadtführer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>STADTFÜHRER</strong> <strong>TRIER</strong><br />
kostenlos überreicht durch:
Impressum<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 162mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Herausgeber: Roland Waimer Verlag, Neustraße 61, 54290 Trier,<br />
Telefon: 0651 / 436 25 51, Telefax: 0651 / 436 25 51,<br />
Internet: www.stadtführer-trier.de, Email: r.waimer@treverguide.de<br />
Redaktion, Anzeigenverkauf und Vertrieb: Verantw.: Roland Waimer<br />
Alle Bil<strong>der</strong> und Texte: Roland Waimer; Reproduktion nicht gestattet<br />
Keine Gewährleistung für die Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben. Keine Haftung.<br />
Druck:<br />
Auflage: 5000 Exemplare
Vorwort 1<br />
Sehr geehrter Gast,<br />
Herzlich willkommen in Trier, <strong>der</strong> ältesten<br />
Stadt Deutschlands. Die Stadt lädt sie ein<br />
zu einem Rundgang durch 2000 Jahre Geschichte.<br />
Von den vorchristlichen Kelten<br />
bis zur heutigen Moselmetropole war es<br />
ein langer Weg, <strong>der</strong> seine Spuren in <strong>der</strong><br />
Stadtgeschichte hinterlassen hat. Gebäude<br />
und Relikte aus vergangenen Zeiten finden<br />
sich in Trier an vielen Orten, mehr als in<br />
diesem <strong>Stadtführer</strong> besprochen werden<br />
können. So manches Bruchstück vergangener<br />
Pracht wurde nach seiner Zerstörung<br />
in die neuen Mauern eingefügt. Viele <strong>der</strong><br />
ehemaligen römischen Großbauten dienten<br />
den nachfolgenden Bewohnern jahrhun<strong>der</strong>telang<br />
nur noch als Steinbruch. Das Erbe<br />
<strong>der</strong> Römer wird inzwischen sorgfältiger gepflegt<br />
und findet an<strong>der</strong>e Verwendung.<br />
Seine einstige Größe und Bedeutung, die<br />
Trier als Regierungssitz des römischen Reiches<br />
zur Zeit <strong>der</strong> Imperatoren hatte, bleibt<br />
bis heute Maßstab für die Entwicklung und<br />
Perspektive <strong>der</strong> Stadt. Zumal die wirtschaftliche<br />
Situation zur Römerzeit bedeutend<br />
besser war, als zu späteren Zeiten.<br />
Heute ist <strong>der</strong> Tourismus neben dem Weinanbau<br />
einer <strong>der</strong> tragenden Säulen <strong>der</strong><br />
Wirtschaft <strong>der</strong> Moselmetropole. Die schö-<br />
Blick von hinten auf die Liebfrauenkirche<br />
Fotografierende Touristen in Trier<br />
ne Landschaft <strong>der</strong> Mittelmosel und die<br />
dünn besiedelten Regionen <strong>der</strong> Eifel und<br />
des Hunsrück ziehen viele Erholungssuchende<br />
an. Positiv wirkt sich auch die Nähe<br />
zu Luxembourg aus, ein internationaler<br />
Geldhandelsplatz und Sitz mehrer europäischer<br />
Institutionen.<br />
Die Geschichte hat Trier auch heute noch<br />
fest im Griff. Die Bedeutung <strong>der</strong> historischen<br />
Baudenkmäler für die Stadt Trier,<br />
zeigt <strong>der</strong> fürsorgliche Umgang damit. Die<br />
Stadt und ihre Bewohner bewahren gemeinsam<br />
das seit zweitausend Jahren gewachsene<br />
Stadtbild. Dazu kommt noch eine<br />
großzügige Fußgängerzone und eine ausgeprägte<br />
touristische Infrastruktur, die ihr<br />
Übriges dazu tun, um jeden Besuch in Trier<br />
zu einem schönen Erlebnis werden zu<br />
lassen.<br />
Dieser <strong>Stadtführer</strong> soll Ihnen dabei helfen,<br />
etwas Hintergrundwissen über die Bauwerke<br />
und ihre Geschichte zu erfahren. Den<br />
Anfang macht die Porta Nigra, die weiteren<br />
Sehenswürdigkeiten folgen dem üblichen<br />
Weg eines Besuchers durch Trier.<br />
Weiterhin möchte ich allen Anzeigenkunden<br />
meinen Dank aussprechen, die<br />
durch Ihr Interesse das Erscheinen dieses<br />
<strong>Stadtführer</strong>s ermöglicht haben.<br />
Viel Spaß bei einem Stadtrundgang,<br />
<strong>der</strong> Herausgeber.
2 Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Willkommen....................................................................1<br />
Porta Nigra ....................................................................3<br />
Simeonstift .....................................................................4<br />
Dreikönigenhaus ...........................................................5<br />
Judengasse .....................................................................6<br />
Hauptmarkt ...................................................................7<br />
Steipe .............................................................................8<br />
Kirche St. Gangolf .........................................................9<br />
Marktkreuz und Marktbrunnen ..................................10<br />
Frankenturm ...............................................................11<br />
Domkirche ...................................................................12<br />
Liebfrauenkirche .........................................................13<br />
Basilika ........................................................................14<br />
Kurfürstliches Palais ...................................................15<br />
Rheinische Landesmuseum .........................................16<br />
Kaiserthermen .............................................................17<br />
Amphitheater ...............................................................18<br />
Barbarathermen ..........................................................19<br />
Römerbrücke ...............................................................20<br />
Moselkran ....................................................................21<br />
Karl-Marx Haus ...........................................................22<br />
Viehmarktthermen ......................................................23<br />
Kornmarkt und Georgsbrunnen ..................................24<br />
Chronik <strong>der</strong> Stadt Trier................................................25<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 48mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
Die Porta Nigra 3<br />
Die Porta Nigra<br />
Die Porta Nigra war das nördliche Stadttor<br />
des römischen Trier. Die heutige Bezeichnung<br />
Porta Nigra, schwarzes Tor, entstand<br />
im Mittelalter, als <strong>der</strong> ursprünglich aus<br />
hellem Sandstein errichtete Torbau sich<br />
durch Zeit und Ruß schwarz verfärbt hatte.<br />
Das Stadtor war Teil <strong>der</strong> römischen<br />
Verteidigungsanlagen und wurde um 180<br />
n. Chr. zusammen mit <strong>der</strong> Stadtmauer<br />
erbaut. Durch innerrömische Streitigkeiten<br />
wur-den die Arbeiten 200 n. Chr. eingestellt,<br />
so daß die Feinarbeiten bis heute<br />
nicht ausgeführt wurden.<br />
Die antike Porta Nigra mit Stadtmauer<br />
Die Porta Nigra heute<br />
Die vielen Aushöhlungen im Sockelbereich<br />
stammen von frühmittelalterlichen Metallsuchern,<br />
die so versuchten an die Eisenklammern<br />
zu gelangen, die das ursprünglich<br />
mörtellos gefügte Mauerwerk zusammenhalten.<br />
Die beiden Tore führen<br />
über einen Innenhof und zwei weitere<br />
durch Fallgatter verschließbare Tore in die<br />
Stadt. Seitlich <strong>der</strong> beiden Türme begann<br />
die Stadtmauer, etwas über <strong>der</strong> halben<br />
Höhe des Erdgeschosses. Heute noch gut<br />
zu erkennen durch die beiden Türöffnungen<br />
im Erdgeschoss, das im Inneren<br />
zweistöckig ist.<br />
Im Mittelalter wurde das durch die Entvölkerung<br />
<strong>der</strong> Stadt nutzlos gewordene Gebäude<br />
zu einer Klosterkirche umgebaut,<br />
Relikte dieser Zeit sind <strong>der</strong><br />
hochromanische Chorbau an <strong>der</strong> Ostseite<br />
des Gebäudes und zahlreiche Reliefs im Inneren.<br />
Der jetzige Zustand geht auf eine Verfügung<br />
Napoleons zurück, <strong>der</strong> 1804 anordnete,<br />
den antiken Zustand des Gebäudes<br />
wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />
So ist heute die Porta Nigra eines <strong>der</strong> am<br />
besten erhaltenen Stadttore des römischen<br />
Reiches, machtvolles Symbol vergangener<br />
Größe und Wahrzeichen <strong>der</strong> heutigen Stadt<br />
Trier.<br />
Des Nachts durch Trierer Gassen<br />
(Abendliche Stadtführung incl. 1 Glas Wein)<br />
Samstag 21.00 Uhr,<br />
Treffpunkt: Porta Nigra Vorplatz<br />
10 E / Teilnehmer<br />
Termine für "Hexen Teufel arme Seelen"<br />
und an<strong>der</strong>e Führungen unter:<br />
Kreativkultours Manuela Schewe<br />
Tel.: O651/9790156 www.kreativkultours.de<br />
info@kreativkultours.de
4 Das Simeonstift<br />
Das Simeonstift<br />
Direkt neben <strong>der</strong> Porta Nigra befindet sich<br />
stadteinwärts <strong>der</strong> Eingang zum Simeonstift.<br />
Das ehemalige Kloster beherbergt<br />
heute das Städtische Museum Simeonstift<br />
und die Tourist Information Trier.<br />
Gegründet 1034 durch Erzbischof Poppo<br />
von Babenberg, wurde das Kloster zu<br />
Eingang zum Innenhof<br />
Ehren des Einsiedlers Simeon, <strong>der</strong> bis zu<br />
seinem Tode 1034 eingemauert im Ostturm<br />
<strong>der</strong> Porta Nigra lebte, gebaut. Nach dessen<br />
Heiligsprechung begann 1036 <strong>der</strong> Umbau<br />
<strong>der</strong> Porta Nigra zur Kirche und <strong>der</strong><br />
Neubau des Klostergebäudes.<br />
Zentrales Element <strong>der</strong> Klosteranlage ist<br />
<strong>der</strong> rechteckige Innenhof mit Brunnen, umschlossen<br />
von einem zweistöckigen<br />
romanischen Kreuzgang. Bei <strong>der</strong> Errichttung<br />
<strong>der</strong> Klosteranlage wurden viele<br />
Bruchstücke an<strong>der</strong>er römischer Bauten mit<br />
vermauert, die auch heute noch gut im<br />
Mauerwerk zu erkennen sind. Das Simeonstift<br />
wurde um 1800 aufgelöst und kam danach<br />
in Privatbesitz. Um 1930 wird es<br />
durch die Stadt renoviert und später als<br />
Städtisches Museum Simeonstift einer neuen<br />
Nutzung zugeführt. Dieses Museum<br />
wurde 1904 gegründet, als sich durch bedeutende<br />
Erbschaften Trierer Bürger ein<br />
umfangreicher Bestand gebildet hatte, <strong>der</strong><br />
erhalten und zugänglich gemacht werden<br />
sollte.<br />
Zur Zeit wird das städtische Museum Simeonstift<br />
erweitert und renoviert, um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an ein mo<strong>der</strong>nes Museumsgebäude<br />
gerecht zu werden. Zur Konstantinausstellung<br />
2007 soll das Museum wie<strong>der</strong>eröffnet<br />
werden. In den zusätzlichen Räumen<br />
sollen zahlreiche wertvolle Exponate<br />
ausgestellt werden.
Das Dreikönigenhaus 5<br />
Das Dreikönigenhaus<br />
Das Dreikönigenhaus<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Auf dem Weg von <strong>der</strong> Porta Nigra zum<br />
Hauptmarkt begegnet man einem auffälligen<br />
Haus, dem Dreikönigenhaus. Der<br />
Name des spätromanischen Patrizierhaus<br />
kommt von seiner ehemaligen Nutzung um<br />
1700 als Gasthaus „Zu den drei Königen“.<br />
Um 1220 errichtet diente es vornehmen<br />
Trierer Bürgern als Wohnhaus, nur wohlhabende<br />
Menschen konnten es sich leisten<br />
ein Haus aus Stein zu bauen. Damals war<br />
<strong>der</strong> Eingang des Hauses im 1. Stock gelegen.<br />
Die Türöffnung auf <strong>der</strong> rechten Seite<br />
im ersten Geschoß war durch eine Holztreppe<br />
von <strong>der</strong> Straße aus zugänglich.<br />
Wohl aus Gründen <strong>der</strong> Sicherheit und zur<br />
besseren Verteidigung in den damals üblichen<br />
Familienfehden. Die beiden seitlichen<br />
ebenerdigen Eingänge und das Schaufenster<br />
wurden erst um 1938 hinzugefügt. Auf<br />
diese Zeit geht auch die heutige Farbgebung<br />
<strong>der</strong> prächtigen Fassade zurück, als im<br />
Zuge <strong>der</strong> Umbauarbeiten die ursprüngliche<br />
Farbgebung rekonstruiert wurde. Die mittelalterliche<br />
Bemalung und die vielen mit<br />
Wülsten dekorierten Rundbogenfenster<br />
zeigen deutlich den repräsentativen Anspruch<br />
<strong>der</strong> Erbauer und bieten einen<br />
einzigartigen Einblick in die Welt des Mittelalters.<br />
Das Haus ist nur von außen zu<br />
besichtigen im Erdgeschoß befindet sich<br />
heute ein Café.<br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 78mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
6 Die Judengasse<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 68mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Die Judengasse<br />
Am Ende <strong>der</strong> Simeonstraße, kurz vor dem<br />
Hauptmarkt, ist rechts <strong>der</strong> altertümlich<br />
anmutende Eingang zum mittelalterlichen<br />
Trierer Judenviertel zu sehen.<br />
Die Trierer Judengemeinde hatte zu dieser<br />
Zeit schon eine lange Tradition, wie Aus-<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 92mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
grabungsfunde mit hebräischen Inschriften<br />
aus dem 1. und 2. Jahrhun<strong>der</strong>t beweisen.<br />
Urkundlich bezeugt ist das Trierer Judenviertel<br />
seit dem 11. Jahrhun<strong>der</strong>t. 1418<br />
wurden unter Erzbischof Otto von Ziegenhain<br />
alle Juden aus <strong>der</strong> Stadt gewiesen. Als<br />
nach 1600 wie<strong>der</strong> Juden nach Trier<br />
kamen, wohnten diese nicht mehr in einem<br />
eigenen Viertel, son<strong>der</strong>n über die ganze<br />
Stadt verteilt.<br />
Die heute noch sichtbaren Eisenringe an<br />
<strong>der</strong> Innenseite des Torbogen, weisen auf<br />
die Abgeschlossenheit <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Trierer Judengemeinde hin, als an bestimmten<br />
Tagen <strong>der</strong> Zugang zum Judenviertel<br />
durch eine Eisenkette versperrt<br />
wurde. Innerhalb des Judenviertels<br />
befanden sich Wohnhäuser, wie z.B. die<br />
Häuser auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> heutigen<br />
Judengasse, eine Männer- und eine Frauensynagoge<br />
sowie ein Frauenbad, die heute<br />
nicht mehr erhalten sind, aber nachweisbar<br />
vorhanden waren. Die heute noch<br />
sichtbaren Häuser stammen aus dem 14.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t und sind <strong>der</strong> Gotik zuzuordnen.<br />
Einige Häuser hatten einen Fluchttunnel,<br />
um Verfolgungen entkommen zu<br />
können.<br />
Heute ist die schmale Judengasse ein<br />
attraktiver Teil <strong>der</strong> Altstadt von Trier das<br />
gerne Blick in besucht die Judengasse<br />
wird.
Der Hauptmarkt 7<br />
Der Hauptmarkt<br />
Den Abschluß <strong>der</strong> Simeonstraße bildet <strong>der</strong><br />
Hauptmarkt, <strong>der</strong> früher wichtigste Markt<br />
und Versammlungsplatz <strong>der</strong> Stadt. Am<br />
Kreuzungspunkt <strong>der</strong> wichtigsten mittelalterlichen<br />
Straßen gelegen, wird im Jahre<br />
958 von Erzbischof Heinrich das heutige<br />
Marktkreuz errichtet und damit die bis in<br />
die Gegenwart lebendige Markttradition<br />
begründet.<br />
Blick auf den Hauptmarkt<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Neben den zahlreichen historischen<br />
Häusern, von denen ungefähr zwei Drittel<br />
erhalten sind, zieht vor allem die sogenannte<br />
„Steipe“ mit ihrem zinnenbewehrten<br />
Dach und dem eindeutig mittelalterlichen<br />
Charakter die Blicke auf sich.<br />
Beherrscht wird die Ansicht des Hauptmarkts<br />
von <strong>der</strong> Porta Nigra kommend<br />
durch die Kirche St. Gangolf, die fast komplett<br />
von Häusern und Ständen umbaut ist.<br />
Der Marktbrunnen, erbaut 1595, fällt auf<br />
durch seine vielen Verzierungen und Figuren,<br />
die in <strong>der</strong> Regel eine allegorische Bedeutung<br />
haben. Das Haus hinter dem<br />
Brunnen beherbergt die älteste Apotheke<br />
Deutschlands. Das Trier die längste Tradition<br />
als Stadt für sich beansprucht, liegt<br />
auch an einer Inschrift auf dem roten<br />
Haus, links neben <strong>der</strong> Steipe, die besagt:<br />
Vor Rom stand Trier 1300 Jahre. Allerdings<br />
sind die ältesten erhaltenen Gebäude des<br />
Hauptmarkts nicht ganz so alt, die drei<br />
Fachwerkhäuser an <strong>der</strong> Simeonstraße<br />
wurden um 1600 erbaut. Die restlichen Gebäude<br />
sind <strong>der</strong> Renaissance, dem Barock<br />
und dem Klassizismus zuzuordnen. Einige<br />
<strong>der</strong> Häuser wurden im Krieg so schwer<br />
beschädigt, daß diese durch Neubauten<br />
o<strong>der</strong> Rekonstruktionen ersetzt wurden.<br />
Die im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te gewachsene<br />
Bebaung, die nicht immer ganz gerade ausgerichteten<br />
Häuser und die Geschichte <strong>der</strong><br />
Stadt machen den Trierer Hauptmarkt zu<br />
einem <strong>der</strong> schönsten historischen Marktplätze<br />
in Deutschland.<br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 68mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
8 Die Steipe<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 100mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Die Steipe<br />
Das Haus mit dem mittelalterlichen Aussehen<br />
und den auffälligen Spitzbogenarkaden<br />
im Erdgeschoss wurde um 1430 von <strong>der</strong><br />
Trierer Bürgerschaft errichtet. Das Haus<br />
am Hauptmarkt diente als Fest- und Versammlungsort<br />
<strong>der</strong> Trierer Ratsherren,<br />
später wurde es auch als Rathaus und Sitz<br />
<strong>der</strong> Stadtverwaltung genutzt.<br />
Die Bezeichnung Steipe kommt von den<br />
Gewölbestützen im Erdgeschoss, die auch<br />
heute noch als „Steipen“, Stützen, im<br />
Trierer Dialekt bezeichnet werden. Tatsächlich<br />
waren früher noch mehr Stützen<br />
Spielzeugmuseum<br />
und Café Steipe<br />
zu sehen, als das Erdgeschoss nach allen<br />
Seiten offen war, und so dem Marktgericht<br />
einen überdachten Verhandlungsort bot.<br />
Hier wurden auch die offiziellen Maße aufbewahrt,<br />
die Größen, Volumen und Gewichte<br />
für die Stadt festlegten.<br />
Die spitze Form <strong>der</strong> Arkaden und die Gewölbe<br />
sind typisch für ein Haus <strong>der</strong> Spätgotik.<br />
Das repräsentative Aussehen zeigt<br />
deutlich den im Mittelalter gestiegenen<br />
Machtanspruch <strong>der</strong> Trierer Bürgerschaft<br />
gegenüber Adel und Geistlichkeit durch<br />
den Status einer freien Stadt. Die mit Baldachinen<br />
geschützten Steinfiguren im Erdgeschoss<br />
stellen die Schutzpatrone <strong>der</strong><br />
Stadt dar: Jakobus, Helena, Petrus und<br />
Paulus. Auch heute noch ist die Identifikation<br />
<strong>der</strong> Trierer Bürger mit <strong>der</strong> Steipe sehr<br />
ausgeprägt, wie zu sehen war, als das nach<br />
dem Krieg total zerstörte Gebäude 1968-70<br />
durch Spendengel<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>aufgebaut<br />
wurde.<br />
Das Haus beherbergt heute ein Café-<br />
Restaurant, in dem man in historischem<br />
Ambiente gerne ein paar Minuten verweilt.<br />
In den Obergeschoßen befindet sich das<br />
Spielzeugmuseum, das zahreiche Exponate<br />
aus über hun<strong>der</strong>t Jahren Spielzeuggeschichte<br />
zeigt.<br />
Das mittelalterliche Rathaus, die Steipe
Die St. Gangolf Kirche 9<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 84mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
St. Gangolf zur Adventszeit<br />
Die St. Gangolf Kirche<br />
Hinter <strong>der</strong> Südseite des Hauptmarkts überragt<br />
die Kirche St. Gangolf die umliegenden<br />
Häuser, die die Kirche fast völlig<br />
umschließen. Der Zugang vom Hauptmarkt<br />
führt durch ein 1732 erbautes Barockportal,<br />
das im Giebel eine Figur des Heiligen<br />
St. Gangolf zeigt.<br />
Gegründet 958 als Markt und Stadtpfarrkirche,<br />
blieb die Kirche bis heute die Kirche<br />
<strong>der</strong> Trierer Bürgerschaft, immer in<br />
Konkurrenz zu den zahlreichen bischöflichen<br />
und klösterlichen Kirchen. So auch<br />
1459 als die heute sichtbare Kirche fast<br />
fertiggestellt war, und die Trierer Ratsherren<br />
aus Prestigegründen den Turm von St.<br />
Gangolf gerne höher als den des Doms<br />
gesehen hätten. Soweit war es erst 1507,<br />
als durch eine großzügige Spende aus <strong>der</strong><br />
Trierer Bürgerschaft <strong>der</strong> Turm auf 62 Meter<br />
aufgestockt werden konnte. Lange hielt<br />
<strong>der</strong> Vorsprung allerdings nicht, denn kurz<br />
darauf erhöhte <strong>der</strong> Erzbischof den südwestlichen<br />
Turm des Doms um ein weiteres<br />
Stockwerk, und <strong>der</strong> Dom war wie<strong>der</strong> höher<br />
als die Bürgerkirche St. Gangolf, so wie es<br />
bis heute geblieben ist.<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 93mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
10 Das Marktkreuz und <strong>der</strong> Marktbrunnen<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 89mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Das Marktkreuz, <strong>der</strong> Marktbrunnen<br />
Das Marktkreuz, um 958 von Bischof Heinrich<br />
I. errichtet, diente als Hoheitszeichen<br />
für den damals neu erbauten Marktplatz.<br />
Symbol für den Marktfrieden und die erzbischöfliche<br />
Gerichtsbarkeit.<br />
Auf dem dreistufigen Sandsteinsockel steht<br />
eine spätantike Granitsäule mit einem karolingischem<br />
Palmetten Kapitell, auf dem<br />
das Marktkreuz ruht. Die in <strong>der</strong> Form eines<br />
Tatzenkreuzes ausgeführte Arbeit zeigt auf<br />
<strong>der</strong> einen Seite ein Gotteslamm, auf <strong>der</strong><br />
An<strong>der</strong>en ein Text mit Datum und Namen<br />
des Sifters, sowie seitlich ein Petrusrelief<br />
und eine Sonnenuhr. Das Trierer Marktkreuz<br />
ist eines <strong>der</strong> am ältesten erhaltenen<br />
mittelalterlichen Marktkreuze von Europa.<br />
Der Marktbrunnen, wurde 1595 als Ersatz<br />
für einen an <strong>der</strong>selben Stelle stehenden gotischen<br />
Brunnen erbaut.<br />
Der Brunnenstock zeigt eine vielfältige figürliche<br />
Ausgestaltung. Zwischen den<br />
wasserspeienden Löwen stehen vier Figuren,<br />
die die vier Kardinaltugenden darstellen.<br />
Entsprechend den vier Tugenden,<br />
sind hinter den Figuren auf dem Brunnenschaft<br />
die vier passenden Laster abge-<br />
bildet. Über den Figuren erweitert sich <strong>der</strong><br />
Schaft kelchartig, mit Putten und an<strong>der</strong>en<br />
Figuren und Blumenornamenten verziert.<br />
Darüber sieht man Kartuschen mit Datum<br />
und Wappen <strong>der</strong> Erbauer. Abschluss des<br />
Brunnenschaftes bildet eine fast lebensgroße<br />
Figur des Heiligen Petrus als Schutzpatron<br />
<strong>der</strong> Stadt.<br />
Das Marktkreuz<br />
Eine <strong>der</strong> Figuren des Marktbrunnens
Der Frankenturm 11<br />
Der Frankenturm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 42mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 48mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Der Frankenturm<br />
Wenige Schritte vom Hauptmarkt, die Dietrichstraße<br />
entlang, begegnet man dem<br />
Frankenturm.<br />
Der mittelalterliche Wohnturm erhielt seinen<br />
Namen durch einen seiner früheren<br />
Bewohner, Franco von Senheim, <strong>der</strong> im 14.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t dort lebte. Erbaut wurde <strong>der</strong><br />
romanische Wohnturm im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
Das Baumaterial stammt zum großen Teil<br />
aus nächster Nähe <strong>der</strong> Baustelle und enthält<br />
viele Fragmente römischer Gebäude.<br />
Auch die Bauweise, mit abwechselnd aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />
Schichten von hellem<br />
Bruchstein und rotem Ziegelmauerwerk,<br />
erinnert 800 Jahre später immer noch<br />
stark an römische Vorbil<strong>der</strong>.<br />
Die Schutzfunktion des Wohnturms ist auch<br />
heute noch zu erahnen, die schmalen Fenster<br />
im Erdgeschoss und <strong>der</strong> ursprünglich<br />
im 1. Stock gelegene Eingang dienten <strong>der</strong><br />
besseren Verteidigung. Solche befestigten<br />
Wohntürme mit daran anschließenden<br />
Holzgebäuden für Personal und an<strong>der</strong>e Untergebene,<br />
gab es damals mehrfach im<br />
Trierer Stadtgebiet. Das früher zusammenhängende<br />
römische Stadtgebiet war durch<br />
Bevölkerungsschwund und Verlust <strong>der</strong><br />
Stadtbefestigungen nicht mehr zu<br />
verteidigen gewesen.<br />
Die damals wenigen Bewohner Triers suchten<br />
deshalb Schutz in solchen Einzelanwesen,<br />
die über das Stadtgebiet verteilt<br />
waren, teilweise in den Ruinen ehemaliger<br />
römischer Großbauten errichtet.<br />
Der Frankenturm wurde dann 1308 zur<br />
Hälfte abgetragen und mit einem Pultdach<br />
bedeckt, 1938 wurde <strong>der</strong> heutige Zustand<br />
rekonstruiert.
12 Der Dom<br />
Der Dom<br />
Der Dom liegt östlich des Hauptmarkts.<br />
Geht man die Sternstraße entlang, blickt<br />
man auf die Westfassade des Doms mit den<br />
zwei Türmen und <strong>der</strong> Apsis.<br />
Den Beginn <strong>der</strong> Sternstraße sollte man<br />
sich merken, denn die im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
von Kaiser Konstantin erbaute Doppelkirche<br />
begann auf <strong>der</strong> Ostseite des Hauptmarkts,<br />
und erstreckte sich bis zum östlichen<br />
Ende des heutigen Doms.<br />
Vor dieser Zeit stand dort ein Gebäude des<br />
römischen Kaiserpalastes. Die in <strong>der</strong> heutigen<br />
Nordfassade erhaltenen Reste<br />
römischen Mauerwerks werden als Teile<br />
des Hauses <strong>der</strong> Helena angenommen,<br />
einer Stifterin des spätantiken Christen-<br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 36mm<br />
Blick auf den Eingang des Doms<br />
tums und Mutter des Kaisers Konstantin.<br />
Im Inneren <strong>der</strong> Kirche markieren vier Pfeiler<br />
in <strong>der</strong> Mitte die Reste des römischen<br />
Gebäudes.<br />
Vielfältige Zerstörungen durch Franken<br />
und Normannen im 5. und 9. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
fügten dem Gebäude schwere Schäden zu.<br />
Der links neben dem Eingang liegende sogenannten<br />
Domstein ist ein Bruchstück<br />
<strong>der</strong> vier Granitsäulen des römischen Vorgängerbaus,<br />
dasselbe Material aus dem<br />
später das Marktkreuz gehauen wurde. Im<br />
Jahre 1037 konnte nach umfangreichen<br />
Arbeiten, darunter auch <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> heutigen<br />
Westfassade, die Kirche durch Erzbischof<br />
Poppo von Babenberg neu geweiht<br />
werden. Die letzte große bauliche Verän<strong>der</strong>ung<br />
war 1717, als nachdem <strong>der</strong><br />
Dachstuhl gebrannt hatte, <strong>der</strong> obere Teil<br />
<strong>der</strong> Seitenschiffe abgetragen wurden, um<br />
Fenster im oberen Teil des Mittelschiffs<br />
einbauen zu können. Das Ziel mehr Licht<br />
in das Gebäude zu bringen wurde zwar erreicht,<br />
aber die Statik war so stark gestört,<br />
daß erst 1960-74 mit mo<strong>der</strong>nsten Mitteln<br />
das Gleichgewicht wie<strong>der</strong> hergestellt<br />
werden konnte.<br />
Römisches Mauerwerk in <strong>der</strong> Nordfassade
Die Liebfrauenkirche 13<br />
Eingangsportal <strong>der</strong> Liebfrauenkirche<br />
Gotisches Masswerk im Kreuzgang<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 42mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Die Liebfrauenkirche<br />
Rechts neben dem Dom erhebt sich die<br />
Liebfrauenkirche.<br />
Die Ursprünge liegen auch für diese Kirche<br />
in <strong>der</strong> Römerzeit. Nach den Zerstörungen<br />
<strong>der</strong> Normannen 882 ersetzte ein einschiffigerBau<br />
neben dem Dom das zerstörte Gebäude<br />
<strong>der</strong> Doppelkirche. 1235 wurde ein<br />
Neubau im Stil <strong>der</strong> in Nordfrankreich kurz<br />
zuvor entstandenen Gotik begonnen. Die<br />
Baumeister aus Frankreich errichteten<br />
über einem kreuzförmigen Grundriss eine<br />
<strong>der</strong> ältesten gotischen Kirchen Deutschlands.<br />
Bis zu einem Blitzschlag 1630 war<br />
<strong>der</strong> mittlere Turm von einem hohen gotischen<br />
Turmhelm bedeckt. Der<br />
Skulpturenschmuck über dem Eingang<br />
zeigt Personen aus <strong>der</strong> Bibel.<br />
Im Inneren markiert <strong>der</strong> 1950 gestaltete<br />
Altar die Mitte. Die schlanken Glasfenster<br />
stammen aus verschiedenen Epochen, ein<br />
wichtiges Gestaltungselement <strong>der</strong> Gotik.<br />
So präsentiert sich auch heute noch eine<br />
Doppelkirche, an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> spätantiken<br />
Kirchen.<br />
Ein Ort den es zu entdecken gilt, ist <strong>der</strong> gotische<br />
Kreuzgang hinter den Kirchen.<br />
Erbaut zwischen 1245 und 1270 auf dem<br />
Grundriss eines älteren romanischen<br />
Kreuzgangs, <strong>der</strong> seinerseits auf einem<br />
römischen Vorgängerbau errichtet wurde.<br />
Der Innenhof dient seit 1850 als Friedhof<br />
für kirchliche Würdenträger des Trierer<br />
Domkapitels. Grundriss eines älteren<br />
romanischen Kreuzgangs, <strong>der</strong> seinerseits<br />
auf einem römischen Vorgängerbau errichtet<br />
wurde.<br />
Der Innenhof dient seit 1850 als Friedhof<br />
für kirchliche Würdenträger des Trierer<br />
Domkapitels.
14 Die Basilika<br />
Die Basilika<br />
Die sogenannte Basilika o<strong>der</strong> römische Palastaula<br />
ist wenige Schritte vom Dom entfernt.<br />
Auch dieses Bauwerk war Teil des von<br />
Konstantin dem Großen im Jahre 320 begonnenen<br />
Bauprogramms. Das zur kaiserlichen<br />
Residenz des westlichen römischen<br />
Reiches erhobene Trier sollte durch imperiale<br />
Bauwerke beeindrucken. Vom heutigen<br />
Dom bis zu den Kaiserthermen<br />
wurden alle bestehenden Gebäude für den<br />
Palastneubau abgerissen.<br />
Die sogenannte Basilika war Empfangsund<br />
Gerichtssaal dieses gigantischen Bauvorhabens.<br />
Fertiggestellt wurde das Gebäude<br />
allerdings erst einige Jahrzehnte<br />
später durch Kaiser Gratian, wie Münzfunde<br />
im Innenausbau beweisen. Denn<br />
Kaiser Konstantin verlegte seinen Sitz,<br />
nach <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Alleinherrschaft<br />
im römischen Reich, schnell nach Konstantinopel.<br />
Nach <strong>der</strong> Fertigstellung war die<br />
Palastaula verputzt und weiß gestrichen,<br />
möglicherweise dekorativ bemalt. Unterhalb<br />
<strong>der</strong> Fenster im ersten Stock verlief<br />
eine Außegalerie, um die Fenster reinigen<br />
und bedienen zu können. Denn <strong>der</strong> durch<br />
eine Fußboden- und Wandheizung erwärmte<br />
Raum musste belüftet und klimatisiert<br />
werden. Die Fensterlaibungen waren mit<br />
goldfarbenen Ranken und Engelsmotiven<br />
verziert, was heute noch schwach auf den<br />
dunkelrot bemalten Putzresten zu erkennen<br />
ist, die noch aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Römer<br />
stammen. Die Wände im Inneren<br />
waren bis zur oberen Fensterreihe mit farbigem<br />
Marmor dekoriert, <strong>der</strong> obere Teil<br />
verputzt und bemalt. In den heute noch<br />
erhaltenen Nischen standen Götter- und<br />
Kaiserstatuen. Die heutige Decke greift das<br />
römische Original auf, das aber farbig<br />
gestaltet war.<br />
Nach dem Ende des römischen Reiches<br />
geriet das Gebäude in den Besitz <strong>der</strong> fränkischen<br />
Eroberer. Um das Jahr 1000 wurde<br />
<strong>der</strong> Trierer Bischof Eigentümer, 1614<br />
wurde <strong>der</strong> Bau Teil des neu vom damaligen<br />
Erzbischof erbauten kurfürstlichen Palais.<br />
1844 hat <strong>der</strong> preussische König Fr. Wilhelm<br />
IV. das Gebäude <strong>der</strong> evangelischen<br />
Gemeinde in Trier übereignet und die antike<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung befohlen. Nach den<br />
Kriegsschäden 1945 wurde die Basilika unverputzt<br />
wie<strong>der</strong>aufgebaut, und zeigt heute<br />
den römischen Rohbau.<br />
Die Basilika heute<br />
Die konstantinische Palastaula<br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 42mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
Das kurfürstliche Palais 15<br />
Das kurfürstliche Palais<br />
Das kurfürstliche Palais<br />
Der Palastgarten<br />
Um die Ecke <strong>der</strong> Basilika liegt das ehemalige<br />
kurfürstliche Palais mit seinem barocken<br />
Garten.<br />
Der Bau wurde 1615 vom damaligen Kurfürsten<br />
Lothar von Metternich begonnen.<br />
So wurde dann 1676 ein Renaissanceschloß<br />
fertiggestellt. Der nächste Umbau<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 44mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
begann 1756, als die heute sichtbare<br />
Gartenfront geplant und realisiert wurde.<br />
Aus dieser Zeit stammen auch die vielen im<br />
Park verteilten Skulpturen und die Gartenanlage<br />
mit Brunnen und ornamental angelegten<br />
Pflanzenbeeten. Die kurfürstliche<br />
Macht endete, als französische Revolutionstruppen<br />
1794 das Schloß besetzten, es<br />
kurze Zeit als Lazarett nutzten, und es<br />
dann zur Kaserne umbauten. Von den<br />
Franzosen übernahmen es die Preussen,<br />
weiterhin als Kaserne genutzt. Heute befindet<br />
sich eine Landesbehörde im Schloß,<br />
ein Saal und das prächtige Treppenhaus<br />
werden zeitweise für Veranstaltungen geöffnet.<br />
Der schöne, parkähnliche Garten <strong>der</strong> an<br />
das Gebäude anschließt, gefällt heute noch<br />
vielen Besuchern mit seinem Skulpturenschmuck,<br />
Springbrunnen und kunstvoll<br />
angelegten Hecken. Daran anschließend<br />
sieht man eine große Wiese, den Palastgarten,<br />
Treffpunkt und Spielwiese vieler<br />
junger Trierer Einwohner, zwischen kurfürstlichem<br />
Palais und den Kaiserthermen<br />
gelegen.<br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 56mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
16 Das Rheinische Landesmuseum und die mittelalterliche Stadtmauer<br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 48mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Landesmuseum und Stadtmauer<br />
Zwischen Basilika und Kaiserthermen liegt<br />
das Rheinische Landesmuseum Trier. Vom<br />
kurfürstlichen Palais aus befindet sich <strong>der</strong><br />
Eingang hinter einem Tor <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Stadtmauer, die hier zum Teil erhalten<br />
geblieben ist.<br />
Im Landesmuseum werden archäologische<br />
Funde aus <strong>der</strong> Region Trier gezeigt. Die<br />
Zeitspanne <strong>der</strong> Funde reicht von <strong>der</strong> Bronzezeit<br />
bis in die Neuzeit. Beson<strong>der</strong>er<br />
Schwerpunkt sind die Zeugnisse <strong>der</strong> gallorömischen<br />
Kultur, die sich im Siedlungsgebiet<br />
<strong>der</strong> keltischen Treverer um das Jahr 0<br />
nach <strong>der</strong> römischen Eroberung entwickelte.<br />
Die aus römischer Zeit erhaltenen<br />
Skulpturen, Fußbodenmosaike und Kleinfunde<br />
sind so zahlreich, daß nur ein Teil<br />
davon ausgestellt werden kann. Umfangreich<br />
ist auch die Münzsammlung des<br />
Museums, darunter ein römischer Goldschatz<br />
<strong>der</strong> 1993 gefunden wurde. Sehr beeindruckend<br />
ist auch die Igeler Säule, ein<br />
antikes Grabmal mit Reliefschmuck, die im<br />
Innenhof des Museums als farbig bemalte<br />
Kopie in Originalgröße zu sehen ist. Das<br />
Tor <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadtmauer<br />
Portalrisalit des Landesmuseums<br />
Landesmuseum zeigt auch regelmäßig neu<br />
gefundene Stücke und dokumentiert aktuelle<br />
Grabungen, die in Trier recht häufig<br />
vorkommen.<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 44mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
Die Kaiserthermen 17<br />
Die Kaiserthermen<br />
Die Ruinen <strong>der</strong> römischen Thermenanlage<br />
liegen im Anschluß hinter dem Garten des<br />
kurfürstlichen Palais und dem Palastgarten.<br />
Zu dem großen kaiserlichen Bauprogramm<br />
von 320 n. Chr. gehörten neben dem Palast<br />
und <strong>der</strong> Basilika auch die sogenannten<br />
Kaiserthermen, je<strong>der</strong> Kaiser versuchte sich<br />
durch eine aufwändige Bä<strong>der</strong>anlage zu<br />
verewigen. Die Anlage sollte mit den<br />
kaiserlichen Thermen in Rom in Konkurrenz<br />
treten. Nachdem Kaiser Konstantin<br />
<strong>der</strong> Große seine Residenz nach Konstantinopel<br />
verlegt hatte, wurde das Bauvorhaben<br />
von seinem Nachfolger Gratian 380<br />
n. Chr. vollendet.<br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 30mm<br />
Die als Thermen geplanten Gebäude<br />
gingen allerdings nie in Betrieb. Die für die<br />
Nutzung einer Thermenanlage unbedingt<br />
notwendigen Versorgungsgänge und Feuerstellen<br />
wurden zugeschüttet und das Gebäude<br />
ein Teil <strong>der</strong> kaiserlichen Palastanlage.<br />
Im Mittelalter wurden die Gebäude in die<br />
Stadtbefestigung mit einbezogen und als<br />
Torbau genutzt. Die massiven, teilweise<br />
über zwei Meter dicken Mauern, boten<br />
beste Vorraussetzungen dafür. Das<br />
römische Gußmauerwerk wurde im Laufe<br />
<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te immer härter, da Kalk als<br />
Mörtel verwendet wurde. So blieben die<br />
Außenmauern bis heute erhalten und<br />
können als bedeutende Ruine <strong>der</strong> Römerzeit<br />
besichtigt werden.<br />
Ruinen <strong>der</strong> Kaiserthermen Rekonstruktion <strong>der</strong> Kaiserthermen
18 Das Amphitheater<br />
Das Amphitheater<br />
Ungefähr 500 Meter von den Kaiserthermen<br />
entfernt liegt am Fuße <strong>der</strong> Weinberge<br />
das römische Amphitheater.<br />
Die im römischen Reich so beliebten<br />
Zirkusspiele wurden in dieser Arena veranstaltet.<br />
Gladiatoren kämpften gegeneinan<strong>der</strong>,<br />
o<strong>der</strong> exotische Tiere wurden von<br />
Raubtieren gerissen, o<strong>der</strong> von Menschen<br />
gejagt und erlegt. Damals mo<strong>der</strong>nste<br />
Technik wurde dafür eingesetzt um<br />
Mensch o<strong>der</strong> Tier auf unterhaltsame Weise<br />
zu töten. Durch eine Klappe im Boden <strong>der</strong><br />
Arena konnten die Reste <strong>der</strong> Vorgänger in<br />
den Keller gebracht werden und Ersatz<br />
nach oben geschafft werden. In den Kellerräumen<br />
und seitlich <strong>der</strong> Arena waren auch<br />
die Zellen und Zwinger, in denen Mensch<br />
und Tier bis zu den Spielen eingeschlossen<br />
blieben. Die Zuschauerränge fassten ungefähr<br />
20 000 Menschen. Unklar ist noch<br />
immer ob Trier zu dieser Zeit tatsächlich<br />
so viele Einwohner hatte, o<strong>der</strong> ob es sich<br />
um einen Prestigebau gehandelt hat. Diese<br />
hohe Zahl kann aber auch durch Besucher<br />
von weiter entfernten Landsitze erklärt<br />
werden. Naheliegend ist, daß nur eine reiche<br />
Stadt sich ein solches Bauwerk leisten<br />
konnte. Zur Zeit <strong>der</strong> Erbauung des Amphi-<br />
Das Amphitheater zur Römerzeit<br />
theaters um 150 n.Chr. war Trier auch<br />
noch keine Kaiserresidenz, und mußte die<br />
Gel<strong>der</strong> für den Bau selbst aufbringen.<br />
Später wurde das Gebäude Teil <strong>der</strong><br />
römischen Stadtbefestigung und als Torbau<br />
genutzt. Im Mittelalter lag <strong>der</strong> Bau weit<br />
außerhalb <strong>der</strong> Stadt und wurde nach und<br />
nach abgetragen, die Kalksteinqua<strong>der</strong> des<br />
mächtigen Mauerwerks waren begehrtes<br />
Baumaterial. Stadtbefestigung und als Torbau<br />
genutzt. Im Mittelalter lag <strong>der</strong> Bau<br />
weit außerhalb <strong>der</strong> Stadt und wurde nach<br />
und nach abgetragen, die Kalksteinqua<strong>der</strong><br />
des mächtigen Mauerwerks waren begehrtes<br />
Baumaterial. Nachdem ein beträchtlicher<br />
Teil abgetragen wurde, ist das<br />
Gelände als Weinberg genutzt worden. Im<br />
vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>t ist das Amphitheater<br />
wie<strong>der</strong> zugänglich gemacht<br />
worden.<br />
Ein paar Schritte bergauf, die Sickingenstraße<br />
entlang, beginnt <strong>der</strong> Weinkulturpfad,<br />
<strong>der</strong> zum traditionsreichen Winzerdorf<br />
Olewig führt.<br />
Weinberge im Olewiger Tal zur Herbstzeit
Die Barbarathermen 19<br />
Die Ruinen <strong>der</strong> Barbarathermen<br />
Reste <strong>der</strong> römischen Fußodenheizung<br />
Die Barbarathermen<br />
Auf dem Weg von den Kaiserthermen Richtung<br />
Mosel entlang <strong>der</strong> Südallee begegnet<br />
man unterwegs einem halbrunden Turm,<br />
<strong>der</strong> zur mittelalterlichen Stadtmauer gehörte.<br />
Ein paar Schritte weiter entlang <strong>der</strong><br />
Allee sind links die Reste <strong>der</strong> Barbarathermen<br />
zu sehen.<br />
Erbaut um das Jahr 150 n.Chr. gehörte die<br />
Thermenanlage mit Ihren 240x170 Meter<br />
Ausdehnung zu den größeren römischen<br />
Bä<strong>der</strong>komplexen. Ein römisches Bad war<br />
nicht nur zur Reinigung, son<strong>der</strong>n auch<br />
gesellschaftlicher Treffpunkt. Viele öffentliche<br />
Thermen im ganzen römischen Reich<br />
wurden nach dem gleichen Schema errichtet,<br />
Vorbil<strong>der</strong> waren die kaiserlichen<br />
Thermenanlagen in Rom. Dem Besucher<br />
standen Umklei<strong>der</strong>äume, Warmbad, Kaltbad<br />
und ein Freibereich zur Verfügung.<br />
Der gesamte Komplex wurde von Sklaven<br />
bedient und beheizt. Die über Feuerstellen<br />
erwärmte Luft wurde in die Hohlräume unter<br />
den Fußböden und in den Wänden geleitet.<br />
Die dadurch erwärmten Steine<br />
gaben die Wärme ins Innere ab und heizten<br />
die Ba<strong>der</strong>äume ohne störenden Rauch. Die<br />
Wände im Inneren waren mit farbigem<br />
Marmor verkleidet, zahlreiche Statuen<br />
schmückten das Gebäude, die Fundstücke<br />
aus dieser Zeit sind heute im Landesmuseum<br />
zu besichtigen.<br />
Im Mittelalter diente <strong>der</strong> Gebäudekomplex<br />
als befestigter Wohnsitz einer Trierer<br />
Adelsfamilie. Nach <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Stadtmauer lag das Gebäude<br />
außerhalb <strong>der</strong> Stadt und verfiel zusehends,<br />
obwohl berichtet wird das im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
noch große Teile aufrecht<br />
stehenden Mauerwerks bewun<strong>der</strong>t werden<br />
konnten.<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 48mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
20 Die Römerbrücke<br />
Die Römerbrücke<br />
Nur wenige Schritte von den Barbarathermen<br />
entfernt, am Ende <strong>der</strong> Südallee<br />
führt die sogenannte Römerbrücke über<br />
die Mosel.<br />
Die Brücke war zur Römerzeit Teil des<br />
wichtigen Verkehrsweges von Südfrankreich<br />
in die germanischen Grenzprovinzen.<br />
Es liegt nahe die Gründung <strong>der</strong> Stadt Trier<br />
im engen Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sicherung<br />
dieses wichtigen Flußübergangs<br />
zu sehen. Das zeigt auch <strong>der</strong> Fund eines<br />
hölzernen Vorgängerbaus, <strong>der</strong> sicher auf<br />
das Jahr 16. v.Chr. datiert werden kann. In<br />
diesem Jahr wird auch die Gründung <strong>der</strong><br />
Stadt Trier als vollzogen betrachtet, die<br />
Die Römerbrücke<br />
demnach älter als 2000 Jahre ist. Die heute<br />
sichtbaren Brückenpfeiler stammen von<br />
einem späteren Brückenbau um 160 n.Chr.<br />
Riesige Holzwände, mit Ton abgedichtet,<br />
wurden leer gepumpt, um die gewaltigen<br />
Steinqua<strong>der</strong> auf den festen Flußgrund zu<br />
setzen. Die Brücke selbst bestand aus einer<br />
Holzkonstruktion und ruhte auf den noch<br />
heute sichtbaren Vorsprüngen <strong>der</strong><br />
Brückenpfeiler. Mehrfach wurde die<br />
Brückenkonstruktion beschädigt o<strong>der</strong> zerstört,<br />
aber immer wie<strong>der</strong> auf den alten<br />
Pfeilern errichtet. Im Mittelalter mußten<br />
die umliegenden Bewohner auf dem Weg in<br />
die Stadt Brückenzoll entrichten, in Form<br />
geeigneter Holzstücke zum Ausbessern <strong>der</strong><br />
Holzkonstruktion. Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
wurden die Brückengewölbe erbaut und<br />
mit einer Fahrbahn versehen.<br />
Heute ist die Römerbrücke immer noch<br />
wichtige Verkehrsa<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt Trier über<br />
die Mosel.<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 44mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
Der Moselkran und das Krahnenviertel 21<br />
Blick auf die Mosel mit Kran<br />
Der Moselkran und das Krahnenviertel<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 48mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Die ehemalige Schiffsanlegestelle befindet<br />
sich wenige Meter flußabwärts von <strong>der</strong> Römerbrücke.<br />
Dort sind zwei Kräne zu<br />
besichtigen, die zum be- und entladen <strong>der</strong><br />
Schiffe dienten.<br />
Der näher an <strong>der</strong> Römerbrücke stehende<br />
Kran wurde um 1774 errichtet, <strong>der</strong> weiter<br />
flußabwärts stehende Kran um 1400<br />
erbaut. Beide Kräne sind fast identisch, <strong>der</strong><br />
neuere Kran war als Entlastung für den bestehenden<br />
gebaut worden.<br />
Die Schiffsladungen wurden mit an den<br />
Enden <strong>der</strong> Ausleger befestigten Seilzüge<br />
und Umlenkrollen angehoben, danach<br />
wurden die Ausleger gedreht und die Güter<br />
Ein Haus im Krahnenviertel<br />
auf dem Hafengelände abgesetzt. Die Mechanik<br />
wurde mit Seilzügen und Laufrä<strong>der</strong>n<br />
im Innern <strong>der</strong> Türme von Menschen bewegt.<br />
Der lebhafte Handel und die Flußschiffer beründen wohl auch das hinter dem älteren<br />
Kran stadteinwärts gelegene Krahnenviertel, mit Häusern <strong>der</strong> Schiffer und Fischer.<br />
<strong>Treverguide</strong> <strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 58mm<br />
<strong>Treverguide</strong> <strong>Treverguide</strong>
22 Das Karl-Marx Geburtshaus<br />
Das Geburtshaus von Karl Marx<br />
Karl-Marx Haus<br />
Vom Hauptmarkt kommend liegt am Ende<br />
<strong>der</strong> Fleischstraße in <strong>der</strong> Brückenstraße 10<br />
das Geburtshaus von Karl-Marx, dem Begrün<strong>der</strong><br />
des Kommunismus.<br />
Karl Marx wurde in diesem Haus am 5.<br />
Mai 1818 geboren. Sein Vater war Jurist in<br />
<strong>der</strong> Stadt. Bis zu seinem Abitur1835 lebte<br />
Karl Marx bei seinen Eltern in Trier, dann<br />
verließ er die Stadt. Er war mit Jenny v.<br />
Westphalen verheiratet, <strong>der</strong>en Geburtshaus<br />
sich in <strong>der</strong> Neustraße in Trier<br />
befindet. Sein Hauptwerk, „Das Kapital“,<br />
schrieb er in London mit Unterstütznung<br />
seines guten Freundes Friedrich Engels.<br />
1883 starb er inLondon. Auch heute noch<br />
gibt es viele Familien in Trier, die den<br />
Namen Marx tragen.<br />
Heute ist im Karl-Marx Haus eine ständige<br />
Ausstellung über das Leben und Werk von<br />
Karl Marx und Friedrich Engels. Die Ausstellung<br />
ist 2005 neu eingerichtet worden.<br />
Der Begrün<strong>der</strong> des Kommunismus wird vor<br />
allem von Besuchern aus China mit viel<br />
Aufmerksamkeit bedacht. Ein Foto vom<br />
Karl-Marx Gerburtshaus in Trier ist ein unbedingtes<br />
Muß für jeden chinesischen Tourist,<br />
<strong>der</strong> auf Europareise ist. Das Hauptwerk<br />
von Karl Marx, das Kapital, erfährt<br />
dadurch internationale Anerkennung bis<br />
heute. Obwohl diese fast religiöse Begeisterung<br />
wahrscheinlich weniger in seinem<br />
Sinne war. Die politische Wirkung dieses<br />
Werkes ist bis heute ungebrochen, denn es<br />
werden die Armen wohl immer arm<br />
bleiben.<br />
Das Karl-Marx Haus hat tagsüber geöffnet<br />
und bietet neben <strong>der</strong> ständigen Ausstellung<br />
ein umfangreiches Sortiment von Karl-<br />
Marx Souvenirs an.
Der Viehmarktplatz und <strong>der</strong> Handwerkerbrunnen 23<br />
Blick auf den Viehmarkt<br />
marktplatz. Die<br />
mit roten<br />
Pflastersteinen<br />
gestalteten Flächenmarkieren<br />
den<br />
Verlauf des<br />
römischen<br />
Straßennetzes.<br />
Die Forumsthermen<br />
wurden im 2.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t n.<br />
Chr. erbaut<br />
und waren bis<br />
Handwerkerbrunnen<br />
Ende des 4.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts in Betrieb. Später als Steinbruch<br />
genutzt, verlor <strong>der</strong> Bau zusehends<br />
an Substanz. Erst Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
wurde ein Kloster auf den Resten<br />
errichtet, das in <strong>der</strong> Säkularisation aufgelöst<br />
wurde. Der Platz war dann Viehmarkt,<br />
wie <strong>der</strong> Name heute sagt. Die Fläche<br />
wurde danach als Parkplatz genutzt. 1987<br />
endete mit dem Bau einer Tiefgarage <strong>der</strong><br />
Dornröschenschlaf <strong>der</strong> alten Mauern. Die<br />
Reste <strong>der</strong> Thermenanlage wurden von<br />
O.M. Ungers mit in die Platzgestaltung einbezogen,<br />
und sind jetzt unter dem markanten<br />
Glaskubus zu besichtigen. Die zahlreichen<br />
Kneipen und Restaurants machen<br />
den Platz vor allem in den warmen Sommermonaten<br />
zum zentralen Terassensitzplatz<br />
in Trier und zum Treffpunkt für Alt<br />
und Jung.<br />
Ein paar Schritte weiter Richtung Innenstadt<br />
gibt es noch den Handwerkerbrunnen<br />
zu sehen. Der Brunnen wurde<br />
1983 erbaut und zeigt zahlreiche Handwerksberufe.<br />
Die Viehmarktthermen<br />
Die Thermen am Viehmarkt sind seit <strong>der</strong><br />
Fertigstellung 1998 mit einem riesigen<br />
Glaskubus von O. M. Ungers überdeckt,<br />
darunter liegen die Reste <strong>der</strong> dritten öffentlichen<br />
Thermenanlage des römischen<br />
Triers.<br />
Zur Römerzeit lagen die Bä<strong>der</strong> direkt am<br />
Forum, dem zentralen Platz je<strong>der</strong><br />
römischen Stadt, am Kreuzungspunkt <strong>der</strong><br />
beiden Hauptstraßen, <strong>der</strong> Cardo und Decumanus.<br />
Eine Bronzetafel im Boden markiert<br />
diesen Punkt heute auf dem Vieh
24 Der Kornmarkt<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 110mm<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Der Kornmarkt<br />
Auf dem Weg vom Viehmarkt zum Hauptmarkt<br />
liegt eine weiterer ehemaliger<br />
Marktplatz Triers, <strong>der</strong> Kornmarkt mit dem<br />
Georgsbrunnen.<br />
Der vor kurzem neu gestaltete Platz, war<br />
vorher auch Parkplatz und ist heute wie<strong>der</strong><br />
Stadtplatz mit vielen Restaurants und<br />
großzügigen Terassen. Ohne Autos hat es<br />
auch wie<strong>der</strong> Platz für Kin<strong>der</strong>, die im Sommer<br />
gerne in den Wasserspielen plantschen.<br />
In <strong>der</strong> Mitte thront <strong>der</strong> Georgsbrunnen,<br />
ein 1750 errichteter Rokokobrunnen<br />
mit Darstellungen <strong>der</strong> vier Jahreszeiten.<br />
Die Figur in <strong>der</strong> Mitte stellt den heiligen<br />
Georg dar.<br />
Früher stand hier auch das mittelalterliche<br />
Rathaus, das heute nicht mehr existiert.<br />
Das klassizistische Gebäude am Ende des<br />
Platzes war das ehemalige kaiserliche<br />
Postamt, heute ist immer noch eine Postfiliale<br />
darin.<br />
Skulpturenschmuck am Georgsbrunnen<br />
Der Kornmarkt<br />
<strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige<br />
im <strong>Treverguide</strong><br />
68mm x 44mm<br />
<strong>Treverguide</strong>
Chronik <strong>der</strong> Stadt Trier<br />
ab 2300 v. Chr.<br />
Besiedlung des Trierer Tals durch Funde Belegt. Bandkeramische Scherben markieren<br />
den Beginn <strong>der</strong> Talsiedlung. Später errichten keltische Siedler dort einen heiligen Bezirk.<br />
16 v. Chr.<br />
Nach <strong>der</strong> Eroberung des Gebietes <strong>der</strong> keltischen Treverer durch Cäsar erfolgt im Jahre 16<br />
v. Chr. die Gründung <strong>der</strong> römischen Stadt „Augusta Treverorum“. Nachgewiesen durch<br />
dendrochronologische Untersuchungen anhand von Holzfunden eines hölzernen Vorgängerbaus<br />
<strong>der</strong> heutigen Römerbrücke.<br />
275 n. Chr.<br />
Die blühende galloromanische Stadt wird von Franken und Alemannen zerstört. Trotz<br />
Stadtbefestigung, Thermenbauten und Amphitheater scheint die Stadt diesem Angriff<br />
wehrlos ausgeliefert gewesen zu sein.<br />
314 n. Chr.<br />
Trier wird Hauptstadt des weströmischen Reiches unter Konstantin d. Großen. Ein gewaltiges<br />
Bauprogramm wird begonnen, darunter <strong>der</strong> heutige Dom, die Basilika und die<br />
Kaiserthermen. Die Anzahl <strong>der</strong> Bewohner erreicht fast den heutigen Stand (ca. 100 000).<br />
475 n. Chr.<br />
Nach langen Kämpfen werden die fränkischen Eroberer endgültig Beherrscher von Trier.<br />
Bis zu Karl dem Großen verbleibt Trier im Frankenreich. Nach dessen Tode fällt das Gebiet<br />
zu Lotharingen, dem mittleren Reichsteil.<br />
882 n. Chr.<br />
Normannensturm. Die Stadt wird von den Normannen zerstört. Ab 902 wird <strong>der</strong> Erzbischof<br />
weltlicher Herrscher von Trier. Der kirchliche Herrschaftsbereich <strong>der</strong> Diözese Trier<br />
wird zum kurfürstlichen Territorium. Der Machtanspruch wird 958 durch die Errichtung<br />
des heutigen Marktkreuzes dokumentiert.<br />
1150 n. Chr.<br />
Die mittelalterliche Stadtmauer wird errichtet. Die Trierer Bürgerschaft versucht mehr<br />
und mehr die Verwaltung <strong>der</strong> Stadt zu übernehmen.<br />
1308 n. Chr.<br />
Erzbischof Balduin von Luxembourg wird Herscher von Trier. Als Bru<strong>der</strong> des Kaisers Heinrich<br />
dem VII. gelingt Ihm die Ausdehnung des Trierer Herrschaftsgebietes. Der Anspruch<br />
auf Reichsunmittelbarkeit (freie Reichsstadt) wird aber 1364 durch Karl IV. abgewiesen.<br />
1580 n. Chr.<br />
Die bürgerliche Verwaltung <strong>der</strong> Stadt wird durch den Kurfürsten Jakob von Eltz aufgelöst.<br />
Nach dem dreißigjährigen Krieg verzeichnet die Stadt einen Tiefpunkt ihrer Entwicklung.<br />
1794 n. Chr.<br />
Die französische Revolution beendet den Kurstaat. Die Säkularisation min<strong>der</strong>t die Bedeutung<br />
<strong>der</strong> katholischen Geistlichkeit. Unter Napoleon werden zahlreiche Reformen vorgenommen,<br />
darunter die Verwaltung, viele Bauvorhaben und neue Manufakturen .<br />
1814 n: Chr.<br />
Trier wird Teil <strong>der</strong> preussischen Rheinprovinz. Zahlreiche Verbesserungen <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
werden bis 1914 verwirklicht, darunter <strong>der</strong> Eisenbahnanschluss und die Kanalisation.<br />
1914 n. Chr. bis heute<br />
Im ersten und zweiten Weltkrieg erleidet die Stadt schwere Zerstörungen. 1970 Gründung<br />
<strong>der</strong> heutigen Universität. 2002 erreicht Trier Großstadtstatus mit 100 000 Einwohnern.<br />
25
Aachener Str.<br />
Luxemburger Str.<br />
Römerstr.<br />
Hornstr.<br />
Martinerfeld<br />
Kölner Str. Bitburger Str<br />
Johanniterufer<br />
Römerbrücke<br />
St. Barbara Ufer<br />
Kaiser-Wilhelm<br />
Bonner Str.<br />
Krahnenufer<br />
Brücke<br />
Kaiserstr.<br />
Südallee<br />
Wilhelmstr.<br />
Katharinenufe<br />
Martinsufer<br />
Ausonius<br />
Böhmerstr<br />
Windmühlenstr<br />
Karl-Marx Str.<br />
Zurmaiener<br />
Lindenstr.<br />
Fr. Ebert<br />
Hindenburgstr.<br />
Saarstr.<br />
Metzelstr.<br />
Bruchhausen<br />
Fleischstr.<br />
Neustr.<br />
Kaiserstr<br />
Südallee<br />
NordalleeTheodor-Heuss Allee<br />
Margareteng<br />
Moselstr.<br />
Brotstr.<br />
Weberbachstr.<br />
Simeonstr.<br />
Spitzmüh<br />
Ostallee<br />
Olewiger Str<br />
Paulinstr.<br />
Christophstr<br />
Balduinstr.<br />
Roonstr<br />
Bismarcks<br />
Ostalle In <strong>der</strong> Reichsabtei<br />
Gartenfeld<br />
Maximinstr.<br />
Schützenstr<br />
<strong>Treverguide</strong> <strong>Treverguide</strong><br />
Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />
140mm x 64mm<br />
<strong>Treverguide</strong> <strong>Treverguide</strong><br />
Bergstr.<br />
Güterstr.<br />
Agritiusstr.<br />
© Roland Waimer<br />
Kurfürstenstr.<br />
Sickingenstr.