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STADTFÜHRER TRIER - Treverguide, der kostenlose Stadtführer ...

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<strong>STADTFÜHRER</strong> <strong>TRIER</strong><br />

kostenlos überreicht durch:


Impressum<br />

<strong>Treverguide</strong><br />

Anzeige im <strong>Treverguide</strong><br />

140mm x 162mm<br />

<strong>Treverguide</strong><br />

Herausgeber: Roland Waimer Verlag, Neustraße 61, 54290 Trier,<br />

Telefon: 0651 / 436 25 51, Telefax: 0651 / 436 25 51,<br />

Internet: www.stadtführer-trier.de, Email: r.waimer@treverguide.de<br />

Redaktion, Anzeigenverkauf und Vertrieb: Verantw.: Roland Waimer<br />

Alle Bil<strong>der</strong> und Texte: Roland Waimer; Reproduktion nicht gestattet<br />

Keine Gewährleistung für die Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben. Keine Haftung.<br />

Druck:<br />

Auflage: 5000 Exemplare


Vorwort 1<br />

Sehr geehrter Gast,<br />

Herzlich willkommen in Trier, <strong>der</strong> ältesten<br />

Stadt Deutschlands. Die Stadt lädt sie ein<br />

zu einem Rundgang durch 2000 Jahre Geschichte.<br />

Von den vorchristlichen Kelten<br />

bis zur heutigen Moselmetropole war es<br />

ein langer Weg, <strong>der</strong> seine Spuren in <strong>der</strong><br />

Stadtgeschichte hinterlassen hat. Gebäude<br />

und Relikte aus vergangenen Zeiten finden<br />

sich in Trier an vielen Orten, mehr als in<br />

diesem <strong>Stadtführer</strong> besprochen werden<br />

können. So manches Bruchstück vergangener<br />

Pracht wurde nach seiner Zerstörung<br />

in die neuen Mauern eingefügt. Viele <strong>der</strong><br />

ehemaligen römischen Großbauten dienten<br />

den nachfolgenden Bewohnern jahrhun<strong>der</strong>telang<br />

nur noch als Steinbruch. Das Erbe<br />

<strong>der</strong> Römer wird inzwischen sorgfältiger gepflegt<br />

und findet an<strong>der</strong>e Verwendung.<br />

Seine einstige Größe und Bedeutung, die<br />

Trier als Regierungssitz des römischen Reiches<br />

zur Zeit <strong>der</strong> Imperatoren hatte, bleibt<br />

bis heute Maßstab für die Entwicklung und<br />

Perspektive <strong>der</strong> Stadt. Zumal die wirtschaftliche<br />

Situation zur Römerzeit bedeutend<br />

besser war, als zu späteren Zeiten.<br />

Heute ist <strong>der</strong> Tourismus neben dem Weinanbau<br />

einer <strong>der</strong> tragenden Säulen <strong>der</strong><br />

Wirtschaft <strong>der</strong> Moselmetropole. Die schö-<br />

Blick von hinten auf die Liebfrauenkirche<br />

Fotografierende Touristen in Trier<br />

ne Landschaft <strong>der</strong> Mittelmosel und die<br />

dünn besiedelten Regionen <strong>der</strong> Eifel und<br />

des Hunsrück ziehen viele Erholungssuchende<br />

an. Positiv wirkt sich auch die Nähe<br />

zu Luxembourg aus, ein internationaler<br />

Geldhandelsplatz und Sitz mehrer europäischer<br />

Institutionen.<br />

Die Geschichte hat Trier auch heute noch<br />

fest im Griff. Die Bedeutung <strong>der</strong> historischen<br />

Baudenkmäler für die Stadt Trier,<br />

zeigt <strong>der</strong> fürsorgliche Umgang damit. Die<br />

Stadt und ihre Bewohner bewahren gemeinsam<br />

das seit zweitausend Jahren gewachsene<br />

Stadtbild. Dazu kommt noch eine<br />

großzügige Fußgängerzone und eine ausgeprägte<br />

touristische Infrastruktur, die ihr<br />

Übriges dazu tun, um jeden Besuch in Trier<br />

zu einem schönen Erlebnis werden zu<br />

lassen.<br />

Dieser <strong>Stadtführer</strong> soll Ihnen dabei helfen,<br />

etwas Hintergrundwissen über die Bauwerke<br />

und ihre Geschichte zu erfahren. Den<br />

Anfang macht die Porta Nigra, die weiteren<br />

Sehenswürdigkeiten folgen dem üblichen<br />

Weg eines Besuchers durch Trier.<br />

Weiterhin möchte ich allen Anzeigenkunden<br />

meinen Dank aussprechen, die<br />

durch Ihr Interesse das Erscheinen dieses<br />

<strong>Stadtführer</strong>s ermöglicht haben.<br />

Viel Spaß bei einem Stadtrundgang,<br />

<strong>der</strong> Herausgeber.


2 Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis Seite<br />

Willkommen....................................................................1<br />

Porta Nigra ....................................................................3<br />

Simeonstift .....................................................................4<br />

Dreikönigenhaus ...........................................................5<br />

Judengasse .....................................................................6<br />

Hauptmarkt ...................................................................7<br />

Steipe .............................................................................8<br />

Kirche St. Gangolf .........................................................9<br />

Marktkreuz und Marktbrunnen ..................................10<br />

Frankenturm ...............................................................11<br />

Domkirche ...................................................................12<br />

Liebfrauenkirche .........................................................13<br />

Basilika ........................................................................14<br />

Kurfürstliches Palais ...................................................15<br />

Rheinische Landesmuseum .........................................16<br />

Kaiserthermen .............................................................17<br />

Amphitheater ...............................................................18<br />

Barbarathermen ..........................................................19<br />

Römerbrücke ...............................................................20<br />

Moselkran ....................................................................21<br />

Karl-Marx Haus ...........................................................22<br />

Viehmarktthermen ......................................................23<br />

Kornmarkt und Georgsbrunnen ..................................24<br />

Chronik <strong>der</strong> Stadt Trier................................................25<br />

<strong>Treverguide</strong><br />

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<strong>Treverguide</strong>


Die Porta Nigra 3<br />

Die Porta Nigra<br />

Die Porta Nigra war das nördliche Stadttor<br />

des römischen Trier. Die heutige Bezeichnung<br />

Porta Nigra, schwarzes Tor, entstand<br />

im Mittelalter, als <strong>der</strong> ursprünglich aus<br />

hellem Sandstein errichtete Torbau sich<br />

durch Zeit und Ruß schwarz verfärbt hatte.<br />

Das Stadtor war Teil <strong>der</strong> römischen<br />

Verteidigungsanlagen und wurde um 180<br />

n. Chr. zusammen mit <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

erbaut. Durch innerrömische Streitigkeiten<br />

wur-den die Arbeiten 200 n. Chr. eingestellt,<br />

so daß die Feinarbeiten bis heute<br />

nicht ausgeführt wurden.<br />

Die antike Porta Nigra mit Stadtmauer<br />

Die Porta Nigra heute<br />

Die vielen Aushöhlungen im Sockelbereich<br />

stammen von frühmittelalterlichen Metallsuchern,<br />

die so versuchten an die Eisenklammern<br />

zu gelangen, die das ursprünglich<br />

mörtellos gefügte Mauerwerk zusammenhalten.<br />

Die beiden Tore führen<br />

über einen Innenhof und zwei weitere<br />

durch Fallgatter verschließbare Tore in die<br />

Stadt. Seitlich <strong>der</strong> beiden Türme begann<br />

die Stadtmauer, etwas über <strong>der</strong> halben<br />

Höhe des Erdgeschosses. Heute noch gut<br />

zu erkennen durch die beiden Türöffnungen<br />

im Erdgeschoss, das im Inneren<br />

zweistöckig ist.<br />

Im Mittelalter wurde das durch die Entvölkerung<br />

<strong>der</strong> Stadt nutzlos gewordene Gebäude<br />

zu einer Klosterkirche umgebaut,<br />

Relikte dieser Zeit sind <strong>der</strong><br />

hochromanische Chorbau an <strong>der</strong> Ostseite<br />

des Gebäudes und zahlreiche Reliefs im Inneren.<br />

Der jetzige Zustand geht auf eine Verfügung<br />

Napoleons zurück, <strong>der</strong> 1804 anordnete,<br />

den antiken Zustand des Gebäudes<br />

wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

So ist heute die Porta Nigra eines <strong>der</strong> am<br />

besten erhaltenen Stadttore des römischen<br />

Reiches, machtvolles Symbol vergangener<br />

Größe und Wahrzeichen <strong>der</strong> heutigen Stadt<br />

Trier.<br />

Des Nachts durch Trierer Gassen<br />

(Abendliche Stadtführung incl. 1 Glas Wein)<br />

Samstag 21.00 Uhr,<br />

Treffpunkt: Porta Nigra Vorplatz<br />

10 E / Teilnehmer<br />

Termine für "Hexen Teufel arme Seelen"<br />

und an<strong>der</strong>e Führungen unter:<br />

Kreativkultours Manuela Schewe<br />

Tel.: O651/9790156 www.kreativkultours.de<br />

info@kreativkultours.de


4 Das Simeonstift<br />

Das Simeonstift<br />

Direkt neben <strong>der</strong> Porta Nigra befindet sich<br />

stadteinwärts <strong>der</strong> Eingang zum Simeonstift.<br />

Das ehemalige Kloster beherbergt<br />

heute das Städtische Museum Simeonstift<br />

und die Tourist Information Trier.<br />

Gegründet 1034 durch Erzbischof Poppo<br />

von Babenberg, wurde das Kloster zu<br />

Eingang zum Innenhof<br />

Ehren des Einsiedlers Simeon, <strong>der</strong> bis zu<br />

seinem Tode 1034 eingemauert im Ostturm<br />

<strong>der</strong> Porta Nigra lebte, gebaut. Nach dessen<br />

Heiligsprechung begann 1036 <strong>der</strong> Umbau<br />

<strong>der</strong> Porta Nigra zur Kirche und <strong>der</strong><br />

Neubau des Klostergebäudes.<br />

Zentrales Element <strong>der</strong> Klosteranlage ist<br />

<strong>der</strong> rechteckige Innenhof mit Brunnen, umschlossen<br />

von einem zweistöckigen<br />

romanischen Kreuzgang. Bei <strong>der</strong> Errichttung<br />

<strong>der</strong> Klosteranlage wurden viele<br />

Bruchstücke an<strong>der</strong>er römischer Bauten mit<br />

vermauert, die auch heute noch gut im<br />

Mauerwerk zu erkennen sind. Das Simeonstift<br />

wurde um 1800 aufgelöst und kam danach<br />

in Privatbesitz. Um 1930 wird es<br />

durch die Stadt renoviert und später als<br />

Städtisches Museum Simeonstift einer neuen<br />

Nutzung zugeführt. Dieses Museum<br />

wurde 1904 gegründet, als sich durch bedeutende<br />

Erbschaften Trierer Bürger ein<br />

umfangreicher Bestand gebildet hatte, <strong>der</strong><br />

erhalten und zugänglich gemacht werden<br />

sollte.<br />

Zur Zeit wird das städtische Museum Simeonstift<br />

erweitert und renoviert, um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an ein mo<strong>der</strong>nes Museumsgebäude<br />

gerecht zu werden. Zur Konstantinausstellung<br />

2007 soll das Museum wie<strong>der</strong>eröffnet<br />

werden. In den zusätzlichen Räumen<br />

sollen zahlreiche wertvolle Exponate<br />

ausgestellt werden.


Das Dreikönigenhaus 5<br />

Das Dreikönigenhaus<br />

Das Dreikönigenhaus<br />

<strong>Treverguide</strong><br />

Auf dem Weg von <strong>der</strong> Porta Nigra zum<br />

Hauptmarkt begegnet man einem auffälligen<br />

Haus, dem Dreikönigenhaus. Der<br />

Name des spätromanischen Patrizierhaus<br />

kommt von seiner ehemaligen Nutzung um<br />

1700 als Gasthaus „Zu den drei Königen“.<br />

Um 1220 errichtet diente es vornehmen<br />

Trierer Bürgern als Wohnhaus, nur wohlhabende<br />

Menschen konnten es sich leisten<br />

ein Haus aus Stein zu bauen. Damals war<br />

<strong>der</strong> Eingang des Hauses im 1. Stock gelegen.<br />

Die Türöffnung auf <strong>der</strong> rechten Seite<br />

im ersten Geschoß war durch eine Holztreppe<br />

von <strong>der</strong> Straße aus zugänglich.<br />

Wohl aus Gründen <strong>der</strong> Sicherheit und zur<br />

besseren Verteidigung in den damals üblichen<br />

Familienfehden. Die beiden seitlichen<br />

ebenerdigen Eingänge und das Schaufenster<br />

wurden erst um 1938 hinzugefügt. Auf<br />

diese Zeit geht auch die heutige Farbgebung<br />

<strong>der</strong> prächtigen Fassade zurück, als im<br />

Zuge <strong>der</strong> Umbauarbeiten die ursprüngliche<br />

Farbgebung rekonstruiert wurde. Die mittelalterliche<br />

Bemalung und die vielen mit<br />

Wülsten dekorierten Rundbogenfenster<br />

zeigen deutlich den repräsentativen Anspruch<br />

<strong>der</strong> Erbauer und bieten einen<br />

einzigartigen Einblick in die Welt des Mittelalters.<br />

Das Haus ist nur von außen zu<br />

besichtigen im Erdgeschoß befindet sich<br />

heute ein Café.<br />

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6 Die Judengasse<br />

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Die Judengasse<br />

Am Ende <strong>der</strong> Simeonstraße, kurz vor dem<br />

Hauptmarkt, ist rechts <strong>der</strong> altertümlich<br />

anmutende Eingang zum mittelalterlichen<br />

Trierer Judenviertel zu sehen.<br />

Die Trierer Judengemeinde hatte zu dieser<br />

Zeit schon eine lange Tradition, wie Aus-<br />

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grabungsfunde mit hebräischen Inschriften<br />

aus dem 1. und 2. Jahrhun<strong>der</strong>t beweisen.<br />

Urkundlich bezeugt ist das Trierer Judenviertel<br />

seit dem 11. Jahrhun<strong>der</strong>t. 1418<br />

wurden unter Erzbischof Otto von Ziegenhain<br />

alle Juden aus <strong>der</strong> Stadt gewiesen. Als<br />

nach 1600 wie<strong>der</strong> Juden nach Trier<br />

kamen, wohnten diese nicht mehr in einem<br />

eigenen Viertel, son<strong>der</strong>n über die ganze<br />

Stadt verteilt.<br />

Die heute noch sichtbaren Eisenringe an<br />

<strong>der</strong> Innenseite des Torbogen, weisen auf<br />

die Abgeschlossenheit <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Trierer Judengemeinde hin, als an bestimmten<br />

Tagen <strong>der</strong> Zugang zum Judenviertel<br />

durch eine Eisenkette versperrt<br />

wurde. Innerhalb des Judenviertels<br />

befanden sich Wohnhäuser, wie z.B. die<br />

Häuser auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> heutigen<br />

Judengasse, eine Männer- und eine Frauensynagoge<br />

sowie ein Frauenbad, die heute<br />

nicht mehr erhalten sind, aber nachweisbar<br />

vorhanden waren. Die heute noch<br />

sichtbaren Häuser stammen aus dem 14.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t und sind <strong>der</strong> Gotik zuzuordnen.<br />

Einige Häuser hatten einen Fluchttunnel,<br />

um Verfolgungen entkommen zu<br />

können.<br />

Heute ist die schmale Judengasse ein<br />

attraktiver Teil <strong>der</strong> Altstadt von Trier das<br />

gerne Blick in besucht die Judengasse<br />

wird.


Der Hauptmarkt 7<br />

Der Hauptmarkt<br />

Den Abschluß <strong>der</strong> Simeonstraße bildet <strong>der</strong><br />

Hauptmarkt, <strong>der</strong> früher wichtigste Markt<br />

und Versammlungsplatz <strong>der</strong> Stadt. Am<br />

Kreuzungspunkt <strong>der</strong> wichtigsten mittelalterlichen<br />

Straßen gelegen, wird im Jahre<br />

958 von Erzbischof Heinrich das heutige<br />

Marktkreuz errichtet und damit die bis in<br />

die Gegenwart lebendige Markttradition<br />

begründet.<br />

Blick auf den Hauptmarkt<br />

<strong>Treverguide</strong><br />

Neben den zahlreichen historischen<br />

Häusern, von denen ungefähr zwei Drittel<br />

erhalten sind, zieht vor allem die sogenannte<br />

„Steipe“ mit ihrem zinnenbewehrten<br />

Dach und dem eindeutig mittelalterlichen<br />

Charakter die Blicke auf sich.<br />

Beherrscht wird die Ansicht des Hauptmarkts<br />

von <strong>der</strong> Porta Nigra kommend<br />

durch die Kirche St. Gangolf, die fast komplett<br />

von Häusern und Ständen umbaut ist.<br />

Der Marktbrunnen, erbaut 1595, fällt auf<br />

durch seine vielen Verzierungen und Figuren,<br />

die in <strong>der</strong> Regel eine allegorische Bedeutung<br />

haben. Das Haus hinter dem<br />

Brunnen beherbergt die älteste Apotheke<br />

Deutschlands. Das Trier die längste Tradition<br />

als Stadt für sich beansprucht, liegt<br />

auch an einer Inschrift auf dem roten<br />

Haus, links neben <strong>der</strong> Steipe, die besagt:<br />

Vor Rom stand Trier 1300 Jahre. Allerdings<br />

sind die ältesten erhaltenen Gebäude des<br />

Hauptmarkts nicht ganz so alt, die drei<br />

Fachwerkhäuser an <strong>der</strong> Simeonstraße<br />

wurden um 1600 erbaut. Die restlichen Gebäude<br />

sind <strong>der</strong> Renaissance, dem Barock<br />

und dem Klassizismus zuzuordnen. Einige<br />

<strong>der</strong> Häuser wurden im Krieg so schwer<br />

beschädigt, daß diese durch Neubauten<br />

o<strong>der</strong> Rekonstruktionen ersetzt wurden.<br />

Die im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te gewachsene<br />

Bebaung, die nicht immer ganz gerade ausgerichteten<br />

Häuser und die Geschichte <strong>der</strong><br />

Stadt machen den Trierer Hauptmarkt zu<br />

einem <strong>der</strong> schönsten historischen Marktplätze<br />

in Deutschland.<br />

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8 Die Steipe<br />

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Die Steipe<br />

Das Haus mit dem mittelalterlichen Aussehen<br />

und den auffälligen Spitzbogenarkaden<br />

im Erdgeschoss wurde um 1430 von <strong>der</strong><br />

Trierer Bürgerschaft errichtet. Das Haus<br />

am Hauptmarkt diente als Fest- und Versammlungsort<br />

<strong>der</strong> Trierer Ratsherren,<br />

später wurde es auch als Rathaus und Sitz<br />

<strong>der</strong> Stadtverwaltung genutzt.<br />

Die Bezeichnung Steipe kommt von den<br />

Gewölbestützen im Erdgeschoss, die auch<br />

heute noch als „Steipen“, Stützen, im<br />

Trierer Dialekt bezeichnet werden. Tatsächlich<br />

waren früher noch mehr Stützen<br />

Spielzeugmuseum<br />

und Café Steipe<br />

zu sehen, als das Erdgeschoss nach allen<br />

Seiten offen war, und so dem Marktgericht<br />

einen überdachten Verhandlungsort bot.<br />

Hier wurden auch die offiziellen Maße aufbewahrt,<br />

die Größen, Volumen und Gewichte<br />

für die Stadt festlegten.<br />

Die spitze Form <strong>der</strong> Arkaden und die Gewölbe<br />

sind typisch für ein Haus <strong>der</strong> Spätgotik.<br />

Das repräsentative Aussehen zeigt<br />

deutlich den im Mittelalter gestiegenen<br />

Machtanspruch <strong>der</strong> Trierer Bürgerschaft<br />

gegenüber Adel und Geistlichkeit durch<br />

den Status einer freien Stadt. Die mit Baldachinen<br />

geschützten Steinfiguren im Erdgeschoss<br />

stellen die Schutzpatrone <strong>der</strong><br />

Stadt dar: Jakobus, Helena, Petrus und<br />

Paulus. Auch heute noch ist die Identifikation<br />

<strong>der</strong> Trierer Bürger mit <strong>der</strong> Steipe sehr<br />

ausgeprägt, wie zu sehen war, als das nach<br />

dem Krieg total zerstörte Gebäude 1968-70<br />

durch Spendengel<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>aufgebaut<br />

wurde.<br />

Das Haus beherbergt heute ein Café-<br />

Restaurant, in dem man in historischem<br />

Ambiente gerne ein paar Minuten verweilt.<br />

In den Obergeschoßen befindet sich das<br />

Spielzeugmuseum, das zahreiche Exponate<br />

aus über hun<strong>der</strong>t Jahren Spielzeuggeschichte<br />

zeigt.<br />

Das mittelalterliche Rathaus, die Steipe


Die St. Gangolf Kirche 9<br />

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St. Gangolf zur Adventszeit<br />

Die St. Gangolf Kirche<br />

Hinter <strong>der</strong> Südseite des Hauptmarkts überragt<br />

die Kirche St. Gangolf die umliegenden<br />

Häuser, die die Kirche fast völlig<br />

umschließen. Der Zugang vom Hauptmarkt<br />

führt durch ein 1732 erbautes Barockportal,<br />

das im Giebel eine Figur des Heiligen<br />

St. Gangolf zeigt.<br />

Gegründet 958 als Markt und Stadtpfarrkirche,<br />

blieb die Kirche bis heute die Kirche<br />

<strong>der</strong> Trierer Bürgerschaft, immer in<br />

Konkurrenz zu den zahlreichen bischöflichen<br />

und klösterlichen Kirchen. So auch<br />

1459 als die heute sichtbare Kirche fast<br />

fertiggestellt war, und die Trierer Ratsherren<br />

aus Prestigegründen den Turm von St.<br />

Gangolf gerne höher als den des Doms<br />

gesehen hätten. Soweit war es erst 1507,<br />

als durch eine großzügige Spende aus <strong>der</strong><br />

Trierer Bürgerschaft <strong>der</strong> Turm auf 62 Meter<br />

aufgestockt werden konnte. Lange hielt<br />

<strong>der</strong> Vorsprung allerdings nicht, denn kurz<br />

darauf erhöhte <strong>der</strong> Erzbischof den südwestlichen<br />

Turm des Doms um ein weiteres<br />

Stockwerk, und <strong>der</strong> Dom war wie<strong>der</strong> höher<br />

als die Bürgerkirche St. Gangolf, so wie es<br />

bis heute geblieben ist.<br />

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10 Das Marktkreuz und <strong>der</strong> Marktbrunnen<br />

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Das Marktkreuz, <strong>der</strong> Marktbrunnen<br />

Das Marktkreuz, um 958 von Bischof Heinrich<br />

I. errichtet, diente als Hoheitszeichen<br />

für den damals neu erbauten Marktplatz.<br />

Symbol für den Marktfrieden und die erzbischöfliche<br />

Gerichtsbarkeit.<br />

Auf dem dreistufigen Sandsteinsockel steht<br />

eine spätantike Granitsäule mit einem karolingischem<br />

Palmetten Kapitell, auf dem<br />

das Marktkreuz ruht. Die in <strong>der</strong> Form eines<br />

Tatzenkreuzes ausgeführte Arbeit zeigt auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite ein Gotteslamm, auf <strong>der</strong><br />

An<strong>der</strong>en ein Text mit Datum und Namen<br />

des Sifters, sowie seitlich ein Petrusrelief<br />

und eine Sonnenuhr. Das Trierer Marktkreuz<br />

ist eines <strong>der</strong> am ältesten erhaltenen<br />

mittelalterlichen Marktkreuze von Europa.<br />

Der Marktbrunnen, wurde 1595 als Ersatz<br />

für einen an <strong>der</strong>selben Stelle stehenden gotischen<br />

Brunnen erbaut.<br />

Der Brunnenstock zeigt eine vielfältige figürliche<br />

Ausgestaltung. Zwischen den<br />

wasserspeienden Löwen stehen vier Figuren,<br />

die die vier Kardinaltugenden darstellen.<br />

Entsprechend den vier Tugenden,<br />

sind hinter den Figuren auf dem Brunnenschaft<br />

die vier passenden Laster abge-<br />

bildet. Über den Figuren erweitert sich <strong>der</strong><br />

Schaft kelchartig, mit Putten und an<strong>der</strong>en<br />

Figuren und Blumenornamenten verziert.<br />

Darüber sieht man Kartuschen mit Datum<br />

und Wappen <strong>der</strong> Erbauer. Abschluss des<br />

Brunnenschaftes bildet eine fast lebensgroße<br />

Figur des Heiligen Petrus als Schutzpatron<br />

<strong>der</strong> Stadt.<br />

Das Marktkreuz<br />

Eine <strong>der</strong> Figuren des Marktbrunnens


Der Frankenturm 11<br />

Der Frankenturm<br />

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Der Frankenturm<br />

Wenige Schritte vom Hauptmarkt, die Dietrichstraße<br />

entlang, begegnet man dem<br />

Frankenturm.<br />

Der mittelalterliche Wohnturm erhielt seinen<br />

Namen durch einen seiner früheren<br />

Bewohner, Franco von Senheim, <strong>der</strong> im 14.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t dort lebte. Erbaut wurde <strong>der</strong><br />

romanische Wohnturm im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Das Baumaterial stammt zum großen Teil<br />

aus nächster Nähe <strong>der</strong> Baustelle und enthält<br />

viele Fragmente römischer Gebäude.<br />

Auch die Bauweise, mit abwechselnd aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />

Schichten von hellem<br />

Bruchstein und rotem Ziegelmauerwerk,<br />

erinnert 800 Jahre später immer noch<br />

stark an römische Vorbil<strong>der</strong>.<br />

Die Schutzfunktion des Wohnturms ist auch<br />

heute noch zu erahnen, die schmalen Fenster<br />

im Erdgeschoss und <strong>der</strong> ursprünglich<br />

im 1. Stock gelegene Eingang dienten <strong>der</strong><br />

besseren Verteidigung. Solche befestigten<br />

Wohntürme mit daran anschließenden<br />

Holzgebäuden für Personal und an<strong>der</strong>e Untergebene,<br />

gab es damals mehrfach im<br />

Trierer Stadtgebiet. Das früher zusammenhängende<br />

römische Stadtgebiet war durch<br />

Bevölkerungsschwund und Verlust <strong>der</strong><br />

Stadtbefestigungen nicht mehr zu<br />

verteidigen gewesen.<br />

Die damals wenigen Bewohner Triers suchten<br />

deshalb Schutz in solchen Einzelanwesen,<br />

die über das Stadtgebiet verteilt<br />

waren, teilweise in den Ruinen ehemaliger<br />

römischer Großbauten errichtet.<br />

Der Frankenturm wurde dann 1308 zur<br />

Hälfte abgetragen und mit einem Pultdach<br />

bedeckt, 1938 wurde <strong>der</strong> heutige Zustand<br />

rekonstruiert.


12 Der Dom<br />

Der Dom<br />

Der Dom liegt östlich des Hauptmarkts.<br />

Geht man die Sternstraße entlang, blickt<br />

man auf die Westfassade des Doms mit den<br />

zwei Türmen und <strong>der</strong> Apsis.<br />

Den Beginn <strong>der</strong> Sternstraße sollte man<br />

sich merken, denn die im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

von Kaiser Konstantin erbaute Doppelkirche<br />

begann auf <strong>der</strong> Ostseite des Hauptmarkts,<br />

und erstreckte sich bis zum östlichen<br />

Ende des heutigen Doms.<br />

Vor dieser Zeit stand dort ein Gebäude des<br />

römischen Kaiserpalastes. Die in <strong>der</strong> heutigen<br />

Nordfassade erhaltenen Reste<br />

römischen Mauerwerks werden als Teile<br />

des Hauses <strong>der</strong> Helena angenommen,<br />

einer Stifterin des spätantiken Christen-<br />

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Blick auf den Eingang des Doms<br />

tums und Mutter des Kaisers Konstantin.<br />

Im Inneren <strong>der</strong> Kirche markieren vier Pfeiler<br />

in <strong>der</strong> Mitte die Reste des römischen<br />

Gebäudes.<br />

Vielfältige Zerstörungen durch Franken<br />

und Normannen im 5. und 9. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

fügten dem Gebäude schwere Schäden zu.<br />

Der links neben dem Eingang liegende sogenannten<br />

Domstein ist ein Bruchstück<br />

<strong>der</strong> vier Granitsäulen des römischen Vorgängerbaus,<br />

dasselbe Material aus dem<br />

später das Marktkreuz gehauen wurde. Im<br />

Jahre 1037 konnte nach umfangreichen<br />

Arbeiten, darunter auch <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> heutigen<br />

Westfassade, die Kirche durch Erzbischof<br />

Poppo von Babenberg neu geweiht<br />

werden. Die letzte große bauliche Verän<strong>der</strong>ung<br />

war 1717, als nachdem <strong>der</strong><br />

Dachstuhl gebrannt hatte, <strong>der</strong> obere Teil<br />

<strong>der</strong> Seitenschiffe abgetragen wurden, um<br />

Fenster im oberen Teil des Mittelschiffs<br />

einbauen zu können. Das Ziel mehr Licht<br />

in das Gebäude zu bringen wurde zwar erreicht,<br />

aber die Statik war so stark gestört,<br />

daß erst 1960-74 mit mo<strong>der</strong>nsten Mitteln<br />

das Gleichgewicht wie<strong>der</strong> hergestellt<br />

werden konnte.<br />

Römisches Mauerwerk in <strong>der</strong> Nordfassade


Die Liebfrauenkirche 13<br />

Eingangsportal <strong>der</strong> Liebfrauenkirche<br />

Gotisches Masswerk im Kreuzgang<br />

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Die Liebfrauenkirche<br />

Rechts neben dem Dom erhebt sich die<br />

Liebfrauenkirche.<br />

Die Ursprünge liegen auch für diese Kirche<br />

in <strong>der</strong> Römerzeit. Nach den Zerstörungen<br />

<strong>der</strong> Normannen 882 ersetzte ein einschiffigerBau<br />

neben dem Dom das zerstörte Gebäude<br />

<strong>der</strong> Doppelkirche. 1235 wurde ein<br />

Neubau im Stil <strong>der</strong> in Nordfrankreich kurz<br />

zuvor entstandenen Gotik begonnen. Die<br />

Baumeister aus Frankreich errichteten<br />

über einem kreuzförmigen Grundriss eine<br />

<strong>der</strong> ältesten gotischen Kirchen Deutschlands.<br />

Bis zu einem Blitzschlag 1630 war<br />

<strong>der</strong> mittlere Turm von einem hohen gotischen<br />

Turmhelm bedeckt. Der<br />

Skulpturenschmuck über dem Eingang<br />

zeigt Personen aus <strong>der</strong> Bibel.<br />

Im Inneren markiert <strong>der</strong> 1950 gestaltete<br />

Altar die Mitte. Die schlanken Glasfenster<br />

stammen aus verschiedenen Epochen, ein<br />

wichtiges Gestaltungselement <strong>der</strong> Gotik.<br />

So präsentiert sich auch heute noch eine<br />

Doppelkirche, an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> spätantiken<br />

Kirchen.<br />

Ein Ort den es zu entdecken gilt, ist <strong>der</strong> gotische<br />

Kreuzgang hinter den Kirchen.<br />

Erbaut zwischen 1245 und 1270 auf dem<br />

Grundriss eines älteren romanischen<br />

Kreuzgangs, <strong>der</strong> seinerseits auf einem<br />

römischen Vorgängerbau errichtet wurde.<br />

Der Innenhof dient seit 1850 als Friedhof<br />

für kirchliche Würdenträger des Trierer<br />

Domkapitels. Grundriss eines älteren<br />

romanischen Kreuzgangs, <strong>der</strong> seinerseits<br />

auf einem römischen Vorgängerbau errichtet<br />

wurde.<br />

Der Innenhof dient seit 1850 als Friedhof<br />

für kirchliche Würdenträger des Trierer<br />

Domkapitels.


14 Die Basilika<br />

Die Basilika<br />

Die sogenannte Basilika o<strong>der</strong> römische Palastaula<br />

ist wenige Schritte vom Dom entfernt.<br />

Auch dieses Bauwerk war Teil des von<br />

Konstantin dem Großen im Jahre 320 begonnenen<br />

Bauprogramms. Das zur kaiserlichen<br />

Residenz des westlichen römischen<br />

Reiches erhobene Trier sollte durch imperiale<br />

Bauwerke beeindrucken. Vom heutigen<br />

Dom bis zu den Kaiserthermen<br />

wurden alle bestehenden Gebäude für den<br />

Palastneubau abgerissen.<br />

Die sogenannte Basilika war Empfangsund<br />

Gerichtssaal dieses gigantischen Bauvorhabens.<br />

Fertiggestellt wurde das Gebäude<br />

allerdings erst einige Jahrzehnte<br />

später durch Kaiser Gratian, wie Münzfunde<br />

im Innenausbau beweisen. Denn<br />

Kaiser Konstantin verlegte seinen Sitz,<br />

nach <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Alleinherrschaft<br />

im römischen Reich, schnell nach Konstantinopel.<br />

Nach <strong>der</strong> Fertigstellung war die<br />

Palastaula verputzt und weiß gestrichen,<br />

möglicherweise dekorativ bemalt. Unterhalb<br />

<strong>der</strong> Fenster im ersten Stock verlief<br />

eine Außegalerie, um die Fenster reinigen<br />

und bedienen zu können. Denn <strong>der</strong> durch<br />

eine Fußboden- und Wandheizung erwärmte<br />

Raum musste belüftet und klimatisiert<br />

werden. Die Fensterlaibungen waren mit<br />

goldfarbenen Ranken und Engelsmotiven<br />

verziert, was heute noch schwach auf den<br />

dunkelrot bemalten Putzresten zu erkennen<br />

ist, die noch aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Römer<br />

stammen. Die Wände im Inneren<br />

waren bis zur oberen Fensterreihe mit farbigem<br />

Marmor dekoriert, <strong>der</strong> obere Teil<br />

verputzt und bemalt. In den heute noch<br />

erhaltenen Nischen standen Götter- und<br />

Kaiserstatuen. Die heutige Decke greift das<br />

römische Original auf, das aber farbig<br />

gestaltet war.<br />

Nach dem Ende des römischen Reiches<br />

geriet das Gebäude in den Besitz <strong>der</strong> fränkischen<br />

Eroberer. Um das Jahr 1000 wurde<br />

<strong>der</strong> Trierer Bischof Eigentümer, 1614<br />

wurde <strong>der</strong> Bau Teil des neu vom damaligen<br />

Erzbischof erbauten kurfürstlichen Palais.<br />

1844 hat <strong>der</strong> preussische König Fr. Wilhelm<br />

IV. das Gebäude <strong>der</strong> evangelischen<br />

Gemeinde in Trier übereignet und die antike<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung befohlen. Nach den<br />

Kriegsschäden 1945 wurde die Basilika unverputzt<br />

wie<strong>der</strong>aufgebaut, und zeigt heute<br />

den römischen Rohbau.<br />

Die Basilika heute<br />

Die konstantinische Palastaula<br />

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Das kurfürstliche Palais 15<br />

Das kurfürstliche Palais<br />

Das kurfürstliche Palais<br />

Der Palastgarten<br />

Um die Ecke <strong>der</strong> Basilika liegt das ehemalige<br />

kurfürstliche Palais mit seinem barocken<br />

Garten.<br />

Der Bau wurde 1615 vom damaligen Kurfürsten<br />

Lothar von Metternich begonnen.<br />

So wurde dann 1676 ein Renaissanceschloß<br />

fertiggestellt. Der nächste Umbau<br />

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begann 1756, als die heute sichtbare<br />

Gartenfront geplant und realisiert wurde.<br />

Aus dieser Zeit stammen auch die vielen im<br />

Park verteilten Skulpturen und die Gartenanlage<br />

mit Brunnen und ornamental angelegten<br />

Pflanzenbeeten. Die kurfürstliche<br />

Macht endete, als französische Revolutionstruppen<br />

1794 das Schloß besetzten, es<br />

kurze Zeit als Lazarett nutzten, und es<br />

dann zur Kaserne umbauten. Von den<br />

Franzosen übernahmen es die Preussen,<br />

weiterhin als Kaserne genutzt. Heute befindet<br />

sich eine Landesbehörde im Schloß,<br />

ein Saal und das prächtige Treppenhaus<br />

werden zeitweise für Veranstaltungen geöffnet.<br />

Der schöne, parkähnliche Garten <strong>der</strong> an<br />

das Gebäude anschließt, gefällt heute noch<br />

vielen Besuchern mit seinem Skulpturenschmuck,<br />

Springbrunnen und kunstvoll<br />

angelegten Hecken. Daran anschließend<br />

sieht man eine große Wiese, den Palastgarten,<br />

Treffpunkt und Spielwiese vieler<br />

junger Trierer Einwohner, zwischen kurfürstlichem<br />

Palais und den Kaiserthermen<br />

gelegen.<br />

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16 Das Rheinische Landesmuseum und die mittelalterliche Stadtmauer<br />

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Landesmuseum und Stadtmauer<br />

Zwischen Basilika und Kaiserthermen liegt<br />

das Rheinische Landesmuseum Trier. Vom<br />

kurfürstlichen Palais aus befindet sich <strong>der</strong><br />

Eingang hinter einem Tor <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Stadtmauer, die hier zum Teil erhalten<br />

geblieben ist.<br />

Im Landesmuseum werden archäologische<br />

Funde aus <strong>der</strong> Region Trier gezeigt. Die<br />

Zeitspanne <strong>der</strong> Funde reicht von <strong>der</strong> Bronzezeit<br />

bis in die Neuzeit. Beson<strong>der</strong>er<br />

Schwerpunkt sind die Zeugnisse <strong>der</strong> gallorömischen<br />

Kultur, die sich im Siedlungsgebiet<br />

<strong>der</strong> keltischen Treverer um das Jahr 0<br />

nach <strong>der</strong> römischen Eroberung entwickelte.<br />

Die aus römischer Zeit erhaltenen<br />

Skulpturen, Fußbodenmosaike und Kleinfunde<br />

sind so zahlreich, daß nur ein Teil<br />

davon ausgestellt werden kann. Umfangreich<br />

ist auch die Münzsammlung des<br />

Museums, darunter ein römischer Goldschatz<br />

<strong>der</strong> 1993 gefunden wurde. Sehr beeindruckend<br />

ist auch die Igeler Säule, ein<br />

antikes Grabmal mit Reliefschmuck, die im<br />

Innenhof des Museums als farbig bemalte<br />

Kopie in Originalgröße zu sehen ist. Das<br />

Tor <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadtmauer<br />

Portalrisalit des Landesmuseums<br />

Landesmuseum zeigt auch regelmäßig neu<br />

gefundene Stücke und dokumentiert aktuelle<br />

Grabungen, die in Trier recht häufig<br />

vorkommen.<br />

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Die Kaiserthermen 17<br />

Die Kaiserthermen<br />

Die Ruinen <strong>der</strong> römischen Thermenanlage<br />

liegen im Anschluß hinter dem Garten des<br />

kurfürstlichen Palais und dem Palastgarten.<br />

Zu dem großen kaiserlichen Bauprogramm<br />

von 320 n. Chr. gehörten neben dem Palast<br />

und <strong>der</strong> Basilika auch die sogenannten<br />

Kaiserthermen, je<strong>der</strong> Kaiser versuchte sich<br />

durch eine aufwändige Bä<strong>der</strong>anlage zu<br />

verewigen. Die Anlage sollte mit den<br />

kaiserlichen Thermen in Rom in Konkurrenz<br />

treten. Nachdem Kaiser Konstantin<br />

<strong>der</strong> Große seine Residenz nach Konstantinopel<br />

verlegt hatte, wurde das Bauvorhaben<br />

von seinem Nachfolger Gratian 380<br />

n. Chr. vollendet.<br />

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Die als Thermen geplanten Gebäude<br />

gingen allerdings nie in Betrieb. Die für die<br />

Nutzung einer Thermenanlage unbedingt<br />

notwendigen Versorgungsgänge und Feuerstellen<br />

wurden zugeschüttet und das Gebäude<br />

ein Teil <strong>der</strong> kaiserlichen Palastanlage.<br />

Im Mittelalter wurden die Gebäude in die<br />

Stadtbefestigung mit einbezogen und als<br />

Torbau genutzt. Die massiven, teilweise<br />

über zwei Meter dicken Mauern, boten<br />

beste Vorraussetzungen dafür. Das<br />

römische Gußmauerwerk wurde im Laufe<br />

<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te immer härter, da Kalk als<br />

Mörtel verwendet wurde. So blieben die<br />

Außenmauern bis heute erhalten und<br />

können als bedeutende Ruine <strong>der</strong> Römerzeit<br />

besichtigt werden.<br />

Ruinen <strong>der</strong> Kaiserthermen Rekonstruktion <strong>der</strong> Kaiserthermen


18 Das Amphitheater<br />

Das Amphitheater<br />

Ungefähr 500 Meter von den Kaiserthermen<br />

entfernt liegt am Fuße <strong>der</strong> Weinberge<br />

das römische Amphitheater.<br />

Die im römischen Reich so beliebten<br />

Zirkusspiele wurden in dieser Arena veranstaltet.<br />

Gladiatoren kämpften gegeneinan<strong>der</strong>,<br />

o<strong>der</strong> exotische Tiere wurden von<br />

Raubtieren gerissen, o<strong>der</strong> von Menschen<br />

gejagt und erlegt. Damals mo<strong>der</strong>nste<br />

Technik wurde dafür eingesetzt um<br />

Mensch o<strong>der</strong> Tier auf unterhaltsame Weise<br />

zu töten. Durch eine Klappe im Boden <strong>der</strong><br />

Arena konnten die Reste <strong>der</strong> Vorgänger in<br />

den Keller gebracht werden und Ersatz<br />

nach oben geschafft werden. In den Kellerräumen<br />

und seitlich <strong>der</strong> Arena waren auch<br />

die Zellen und Zwinger, in denen Mensch<br />

und Tier bis zu den Spielen eingeschlossen<br />

blieben. Die Zuschauerränge fassten ungefähr<br />

20 000 Menschen. Unklar ist noch<br />

immer ob Trier zu dieser Zeit tatsächlich<br />

so viele Einwohner hatte, o<strong>der</strong> ob es sich<br />

um einen Prestigebau gehandelt hat. Diese<br />

hohe Zahl kann aber auch durch Besucher<br />

von weiter entfernten Landsitze erklärt<br />

werden. Naheliegend ist, daß nur eine reiche<br />

Stadt sich ein solches Bauwerk leisten<br />

konnte. Zur Zeit <strong>der</strong> Erbauung des Amphi-<br />

Das Amphitheater zur Römerzeit<br />

theaters um 150 n.Chr. war Trier auch<br />

noch keine Kaiserresidenz, und mußte die<br />

Gel<strong>der</strong> für den Bau selbst aufbringen.<br />

Später wurde das Gebäude Teil <strong>der</strong><br />

römischen Stadtbefestigung und als Torbau<br />

genutzt. Im Mittelalter lag <strong>der</strong> Bau weit<br />

außerhalb <strong>der</strong> Stadt und wurde nach und<br />

nach abgetragen, die Kalksteinqua<strong>der</strong> des<br />

mächtigen Mauerwerks waren begehrtes<br />

Baumaterial. Stadtbefestigung und als Torbau<br />

genutzt. Im Mittelalter lag <strong>der</strong> Bau<br />

weit außerhalb <strong>der</strong> Stadt und wurde nach<br />

und nach abgetragen, die Kalksteinqua<strong>der</strong><br />

des mächtigen Mauerwerks waren begehrtes<br />

Baumaterial. Nachdem ein beträchtlicher<br />

Teil abgetragen wurde, ist das<br />

Gelände als Weinberg genutzt worden. Im<br />

vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>t ist das Amphitheater<br />

wie<strong>der</strong> zugänglich gemacht<br />

worden.<br />

Ein paar Schritte bergauf, die Sickingenstraße<br />

entlang, beginnt <strong>der</strong> Weinkulturpfad,<br />

<strong>der</strong> zum traditionsreichen Winzerdorf<br />

Olewig führt.<br />

Weinberge im Olewiger Tal zur Herbstzeit


Die Barbarathermen 19<br />

Die Ruinen <strong>der</strong> Barbarathermen<br />

Reste <strong>der</strong> römischen Fußodenheizung<br />

Die Barbarathermen<br />

Auf dem Weg von den Kaiserthermen Richtung<br />

Mosel entlang <strong>der</strong> Südallee begegnet<br />

man unterwegs einem halbrunden Turm,<br />

<strong>der</strong> zur mittelalterlichen Stadtmauer gehörte.<br />

Ein paar Schritte weiter entlang <strong>der</strong><br />

Allee sind links die Reste <strong>der</strong> Barbarathermen<br />

zu sehen.<br />

Erbaut um das Jahr 150 n.Chr. gehörte die<br />

Thermenanlage mit Ihren 240x170 Meter<br />

Ausdehnung zu den größeren römischen<br />

Bä<strong>der</strong>komplexen. Ein römisches Bad war<br />

nicht nur zur Reinigung, son<strong>der</strong>n auch<br />

gesellschaftlicher Treffpunkt. Viele öffentliche<br />

Thermen im ganzen römischen Reich<br />

wurden nach dem gleichen Schema errichtet,<br />

Vorbil<strong>der</strong> waren die kaiserlichen<br />

Thermenanlagen in Rom. Dem Besucher<br />

standen Umklei<strong>der</strong>äume, Warmbad, Kaltbad<br />

und ein Freibereich zur Verfügung.<br />

Der gesamte Komplex wurde von Sklaven<br />

bedient und beheizt. Die über Feuerstellen<br />

erwärmte Luft wurde in die Hohlräume unter<br />

den Fußböden und in den Wänden geleitet.<br />

Die dadurch erwärmten Steine<br />

gaben die Wärme ins Innere ab und heizten<br />

die Ba<strong>der</strong>äume ohne störenden Rauch. Die<br />

Wände im Inneren waren mit farbigem<br />

Marmor verkleidet, zahlreiche Statuen<br />

schmückten das Gebäude, die Fundstücke<br />

aus dieser Zeit sind heute im Landesmuseum<br />

zu besichtigen.<br />

Im Mittelalter diente <strong>der</strong> Gebäudekomplex<br />

als befestigter Wohnsitz einer Trierer<br />

Adelsfamilie. Nach <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Stadtmauer lag das Gebäude<br />

außerhalb <strong>der</strong> Stadt und verfiel zusehends,<br />

obwohl berichtet wird das im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

noch große Teile aufrecht<br />

stehenden Mauerwerks bewun<strong>der</strong>t werden<br />

konnten.<br />

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20 Die Römerbrücke<br />

Die Römerbrücke<br />

Nur wenige Schritte von den Barbarathermen<br />

entfernt, am Ende <strong>der</strong> Südallee<br />

führt die sogenannte Römerbrücke über<br />

die Mosel.<br />

Die Brücke war zur Römerzeit Teil des<br />

wichtigen Verkehrsweges von Südfrankreich<br />

in die germanischen Grenzprovinzen.<br />

Es liegt nahe die Gründung <strong>der</strong> Stadt Trier<br />

im engen Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sicherung<br />

dieses wichtigen Flußübergangs<br />

zu sehen. Das zeigt auch <strong>der</strong> Fund eines<br />

hölzernen Vorgängerbaus, <strong>der</strong> sicher auf<br />

das Jahr 16. v.Chr. datiert werden kann. In<br />

diesem Jahr wird auch die Gründung <strong>der</strong><br />

Stadt Trier als vollzogen betrachtet, die<br />

Die Römerbrücke<br />

demnach älter als 2000 Jahre ist. Die heute<br />

sichtbaren Brückenpfeiler stammen von<br />

einem späteren Brückenbau um 160 n.Chr.<br />

Riesige Holzwände, mit Ton abgedichtet,<br />

wurden leer gepumpt, um die gewaltigen<br />

Steinqua<strong>der</strong> auf den festen Flußgrund zu<br />

setzen. Die Brücke selbst bestand aus einer<br />

Holzkonstruktion und ruhte auf den noch<br />

heute sichtbaren Vorsprüngen <strong>der</strong><br />

Brückenpfeiler. Mehrfach wurde die<br />

Brückenkonstruktion beschädigt o<strong>der</strong> zerstört,<br />

aber immer wie<strong>der</strong> auf den alten<br />

Pfeilern errichtet. Im Mittelalter mußten<br />

die umliegenden Bewohner auf dem Weg in<br />

die Stadt Brückenzoll entrichten, in Form<br />

geeigneter Holzstücke zum Ausbessern <strong>der</strong><br />

Holzkonstruktion. Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

wurden die Brückengewölbe erbaut und<br />

mit einer Fahrbahn versehen.<br />

Heute ist die Römerbrücke immer noch<br />

wichtige Verkehrsa<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt Trier über<br />

die Mosel.<br />

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Der Moselkran und das Krahnenviertel 21<br />

Blick auf die Mosel mit Kran<br />

Der Moselkran und das Krahnenviertel<br />

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Die ehemalige Schiffsanlegestelle befindet<br />

sich wenige Meter flußabwärts von <strong>der</strong> Römerbrücke.<br />

Dort sind zwei Kräne zu<br />

besichtigen, die zum be- und entladen <strong>der</strong><br />

Schiffe dienten.<br />

Der näher an <strong>der</strong> Römerbrücke stehende<br />

Kran wurde um 1774 errichtet, <strong>der</strong> weiter<br />

flußabwärts stehende Kran um 1400<br />

erbaut. Beide Kräne sind fast identisch, <strong>der</strong><br />

neuere Kran war als Entlastung für den bestehenden<br />

gebaut worden.<br />

Die Schiffsladungen wurden mit an den<br />

Enden <strong>der</strong> Ausleger befestigten Seilzüge<br />

und Umlenkrollen angehoben, danach<br />

wurden die Ausleger gedreht und die Güter<br />

Ein Haus im Krahnenviertel<br />

auf dem Hafengelände abgesetzt. Die Mechanik<br />

wurde mit Seilzügen und Laufrä<strong>der</strong>n<br />

im Innern <strong>der</strong> Türme von Menschen bewegt.<br />

Der lebhafte Handel und die Flußschiffer beründen wohl auch das hinter dem älteren<br />

Kran stadteinwärts gelegene Krahnenviertel, mit Häusern <strong>der</strong> Schiffer und Fischer.<br />

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22 Das Karl-Marx Geburtshaus<br />

Das Geburtshaus von Karl Marx<br />

Karl-Marx Haus<br />

Vom Hauptmarkt kommend liegt am Ende<br />

<strong>der</strong> Fleischstraße in <strong>der</strong> Brückenstraße 10<br />

das Geburtshaus von Karl-Marx, dem Begrün<strong>der</strong><br />

des Kommunismus.<br />

Karl Marx wurde in diesem Haus am 5.<br />

Mai 1818 geboren. Sein Vater war Jurist in<br />

<strong>der</strong> Stadt. Bis zu seinem Abitur1835 lebte<br />

Karl Marx bei seinen Eltern in Trier, dann<br />

verließ er die Stadt. Er war mit Jenny v.<br />

Westphalen verheiratet, <strong>der</strong>en Geburtshaus<br />

sich in <strong>der</strong> Neustraße in Trier<br />

befindet. Sein Hauptwerk, „Das Kapital“,<br />

schrieb er in London mit Unterstütznung<br />

seines guten Freundes Friedrich Engels.<br />

1883 starb er inLondon. Auch heute noch<br />

gibt es viele Familien in Trier, die den<br />

Namen Marx tragen.<br />

Heute ist im Karl-Marx Haus eine ständige<br />

Ausstellung über das Leben und Werk von<br />

Karl Marx und Friedrich Engels. Die Ausstellung<br />

ist 2005 neu eingerichtet worden.<br />

Der Begrün<strong>der</strong> des Kommunismus wird vor<br />

allem von Besuchern aus China mit viel<br />

Aufmerksamkeit bedacht. Ein Foto vom<br />

Karl-Marx Gerburtshaus in Trier ist ein unbedingtes<br />

Muß für jeden chinesischen Tourist,<br />

<strong>der</strong> auf Europareise ist. Das Hauptwerk<br />

von Karl Marx, das Kapital, erfährt<br />

dadurch internationale Anerkennung bis<br />

heute. Obwohl diese fast religiöse Begeisterung<br />

wahrscheinlich weniger in seinem<br />

Sinne war. Die politische Wirkung dieses<br />

Werkes ist bis heute ungebrochen, denn es<br />

werden die Armen wohl immer arm<br />

bleiben.<br />

Das Karl-Marx Haus hat tagsüber geöffnet<br />

und bietet neben <strong>der</strong> ständigen Ausstellung<br />

ein umfangreiches Sortiment von Karl-<br />

Marx Souvenirs an.


Der Viehmarktplatz und <strong>der</strong> Handwerkerbrunnen 23<br />

Blick auf den Viehmarkt<br />

marktplatz. Die<br />

mit roten<br />

Pflastersteinen<br />

gestalteten Flächenmarkieren<br />

den<br />

Verlauf des<br />

römischen<br />

Straßennetzes.<br />

Die Forumsthermen<br />

wurden im 2.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t n.<br />

Chr. erbaut<br />

und waren bis<br />

Handwerkerbrunnen<br />

Ende des 4.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts in Betrieb. Später als Steinbruch<br />

genutzt, verlor <strong>der</strong> Bau zusehends<br />

an Substanz. Erst Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

wurde ein Kloster auf den Resten<br />

errichtet, das in <strong>der</strong> Säkularisation aufgelöst<br />

wurde. Der Platz war dann Viehmarkt,<br />

wie <strong>der</strong> Name heute sagt. Die Fläche<br />

wurde danach als Parkplatz genutzt. 1987<br />

endete mit dem Bau einer Tiefgarage <strong>der</strong><br />

Dornröschenschlaf <strong>der</strong> alten Mauern. Die<br />

Reste <strong>der</strong> Thermenanlage wurden von<br />

O.M. Ungers mit in die Platzgestaltung einbezogen,<br />

und sind jetzt unter dem markanten<br />

Glaskubus zu besichtigen. Die zahlreichen<br />

Kneipen und Restaurants machen<br />

den Platz vor allem in den warmen Sommermonaten<br />

zum zentralen Terassensitzplatz<br />

in Trier und zum Treffpunkt für Alt<br />

und Jung.<br />

Ein paar Schritte weiter Richtung Innenstadt<br />

gibt es noch den Handwerkerbrunnen<br />

zu sehen. Der Brunnen wurde<br />

1983 erbaut und zeigt zahlreiche Handwerksberufe.<br />

Die Viehmarktthermen<br />

Die Thermen am Viehmarkt sind seit <strong>der</strong><br />

Fertigstellung 1998 mit einem riesigen<br />

Glaskubus von O. M. Ungers überdeckt,<br />

darunter liegen die Reste <strong>der</strong> dritten öffentlichen<br />

Thermenanlage des römischen<br />

Triers.<br />

Zur Römerzeit lagen die Bä<strong>der</strong> direkt am<br />

Forum, dem zentralen Platz je<strong>der</strong><br />

römischen Stadt, am Kreuzungspunkt <strong>der</strong><br />

beiden Hauptstraßen, <strong>der</strong> Cardo und Decumanus.<br />

Eine Bronzetafel im Boden markiert<br />

diesen Punkt heute auf dem Vieh


24 Der Kornmarkt<br />

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Der Kornmarkt<br />

Auf dem Weg vom Viehmarkt zum Hauptmarkt<br />

liegt eine weiterer ehemaliger<br />

Marktplatz Triers, <strong>der</strong> Kornmarkt mit dem<br />

Georgsbrunnen.<br />

Der vor kurzem neu gestaltete Platz, war<br />

vorher auch Parkplatz und ist heute wie<strong>der</strong><br />

Stadtplatz mit vielen Restaurants und<br />

großzügigen Terassen. Ohne Autos hat es<br />

auch wie<strong>der</strong> Platz für Kin<strong>der</strong>, die im Sommer<br />

gerne in den Wasserspielen plantschen.<br />

In <strong>der</strong> Mitte thront <strong>der</strong> Georgsbrunnen,<br />

ein 1750 errichteter Rokokobrunnen<br />

mit Darstellungen <strong>der</strong> vier Jahreszeiten.<br />

Die Figur in <strong>der</strong> Mitte stellt den heiligen<br />

Georg dar.<br />

Früher stand hier auch das mittelalterliche<br />

Rathaus, das heute nicht mehr existiert.<br />

Das klassizistische Gebäude am Ende des<br />

Platzes war das ehemalige kaiserliche<br />

Postamt, heute ist immer noch eine Postfiliale<br />

darin.<br />

Skulpturenschmuck am Georgsbrunnen<br />

Der Kornmarkt<br />

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Chronik <strong>der</strong> Stadt Trier<br />

ab 2300 v. Chr.<br />

Besiedlung des Trierer Tals durch Funde Belegt. Bandkeramische Scherben markieren<br />

den Beginn <strong>der</strong> Talsiedlung. Später errichten keltische Siedler dort einen heiligen Bezirk.<br />

16 v. Chr.<br />

Nach <strong>der</strong> Eroberung des Gebietes <strong>der</strong> keltischen Treverer durch Cäsar erfolgt im Jahre 16<br />

v. Chr. die Gründung <strong>der</strong> römischen Stadt „Augusta Treverorum“. Nachgewiesen durch<br />

dendrochronologische Untersuchungen anhand von Holzfunden eines hölzernen Vorgängerbaus<br />

<strong>der</strong> heutigen Römerbrücke.<br />

275 n. Chr.<br />

Die blühende galloromanische Stadt wird von Franken und Alemannen zerstört. Trotz<br />

Stadtbefestigung, Thermenbauten und Amphitheater scheint die Stadt diesem Angriff<br />

wehrlos ausgeliefert gewesen zu sein.<br />

314 n. Chr.<br />

Trier wird Hauptstadt des weströmischen Reiches unter Konstantin d. Großen. Ein gewaltiges<br />

Bauprogramm wird begonnen, darunter <strong>der</strong> heutige Dom, die Basilika und die<br />

Kaiserthermen. Die Anzahl <strong>der</strong> Bewohner erreicht fast den heutigen Stand (ca. 100 000).<br />

475 n. Chr.<br />

Nach langen Kämpfen werden die fränkischen Eroberer endgültig Beherrscher von Trier.<br />

Bis zu Karl dem Großen verbleibt Trier im Frankenreich. Nach dessen Tode fällt das Gebiet<br />

zu Lotharingen, dem mittleren Reichsteil.<br />

882 n. Chr.<br />

Normannensturm. Die Stadt wird von den Normannen zerstört. Ab 902 wird <strong>der</strong> Erzbischof<br />

weltlicher Herrscher von Trier. Der kirchliche Herrschaftsbereich <strong>der</strong> Diözese Trier<br />

wird zum kurfürstlichen Territorium. Der Machtanspruch wird 958 durch die Errichtung<br />

des heutigen Marktkreuzes dokumentiert.<br />

1150 n. Chr.<br />

Die mittelalterliche Stadtmauer wird errichtet. Die Trierer Bürgerschaft versucht mehr<br />

und mehr die Verwaltung <strong>der</strong> Stadt zu übernehmen.<br />

1308 n. Chr.<br />

Erzbischof Balduin von Luxembourg wird Herscher von Trier. Als Bru<strong>der</strong> des Kaisers Heinrich<br />

dem VII. gelingt Ihm die Ausdehnung des Trierer Herrschaftsgebietes. Der Anspruch<br />

auf Reichsunmittelbarkeit (freie Reichsstadt) wird aber 1364 durch Karl IV. abgewiesen.<br />

1580 n. Chr.<br />

Die bürgerliche Verwaltung <strong>der</strong> Stadt wird durch den Kurfürsten Jakob von Eltz aufgelöst.<br />

Nach dem dreißigjährigen Krieg verzeichnet die Stadt einen Tiefpunkt ihrer Entwicklung.<br />

1794 n. Chr.<br />

Die französische Revolution beendet den Kurstaat. Die Säkularisation min<strong>der</strong>t die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> katholischen Geistlichkeit. Unter Napoleon werden zahlreiche Reformen vorgenommen,<br />

darunter die Verwaltung, viele Bauvorhaben und neue Manufakturen .<br />

1814 n: Chr.<br />

Trier wird Teil <strong>der</strong> preussischen Rheinprovinz. Zahlreiche Verbesserungen <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

werden bis 1914 verwirklicht, darunter <strong>der</strong> Eisenbahnanschluss und die Kanalisation.<br />

1914 n. Chr. bis heute<br />

Im ersten und zweiten Weltkrieg erleidet die Stadt schwere Zerstörungen. 1970 Gründung<br />

<strong>der</strong> heutigen Universität. 2002 erreicht Trier Großstadtstatus mit 100 000 Einwohnern.<br />

25


Aachener Str.<br />

Luxemburger Str.<br />

Römerstr.<br />

Hornstr.<br />

Martinerfeld<br />

Kölner Str. Bitburger Str<br />

Johanniterufer<br />

Römerbrücke<br />

St. Barbara Ufer<br />

Kaiser-Wilhelm<br />

Bonner Str.<br />

Krahnenufer<br />

Brücke<br />

Kaiserstr.<br />

Südallee<br />

Wilhelmstr.<br />

Katharinenufe<br />

Martinsufer<br />

Ausonius<br />

Böhmerstr<br />

Windmühlenstr<br />

Karl-Marx Str.<br />

Zurmaiener<br />

Lindenstr.<br />

Fr. Ebert<br />

Hindenburgstr.<br />

Saarstr.<br />

Metzelstr.<br />

Bruchhausen<br />

Fleischstr.<br />

Neustr.<br />

Kaiserstr<br />

Südallee<br />

NordalleeTheodor-Heuss Allee<br />

Margareteng<br />

Moselstr.<br />

Brotstr.<br />

Weberbachstr.<br />

Simeonstr.<br />

Spitzmüh<br />

Ostallee<br />

Olewiger Str<br />

Paulinstr.<br />

Christophstr<br />

Balduinstr.<br />

Roonstr<br />

Bismarcks<br />

Ostalle In <strong>der</strong> Reichsabtei<br />

Gartenfeld<br />

Maximinstr.<br />

Schützenstr<br />

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Bergstr.<br />

Güterstr.<br />

Agritiusstr.<br />

© Roland Waimer<br />

Kurfürstenstr.<br />

Sickingenstr.

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