Schöpfung und/oder Evolution - LEBE 89
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Spedizione in a.p. - art. 2, comma 20/C legge 662/96 - DCI Bolzano/Bozen
Grieser Platz 13b - 39100 Bozen - Tel. & Fax 0471 263005 - bfl@dnet.it 16. Jahrgang März/April 2008
In caso di mancato recapito si restituisca al mittente che si impegna a pagare la relativa tassa
SCHÖPFUNG
und
oder
EVOLUTION
Liebe
Freunde,
liebe Leser!
„Italien im Krieg um den Wert
des Lebens – Abtreibung eines
Klinefelder Kindes führt zu
Diskussion. Das heikle Thema
der Schwangerschaftsunterbrechung erhitzt
Italien“, so lautete am 17. Februar 2008 die
Schlagzeile der Südtiroler Tageszeitung Dolomiten.
Der Grund: eine 38 Jährige hatte in der 21.
Woche ihre Schwangerschaft abgebrochen,
nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Kind am
so genannten Klinefelder Syndrom leide. Ein
anonymer Hinweis, dass die Abtreibung illegal
durchgeführt werden sollte, hatte die Polizei
auf den Plan gerufen. Die Beamten verhörten
die Frau. Dieser Einsatz löste schäumende
Proteste aus.
Beschämend war dies vor allem für die beratenden
Ärzte dieser Frau, denn für diese
genetische Veränderung gibt es Therapien.
Allein in Deutschland leben 80.000
Buben/Männer, in Italien sind es 60.000, die
mit dieser genetischen Mutation ein normales
Leben führen.
Alle lebensfeindlichen Kräfte der italienischen
Regierung – inklusiv der Gesundheitsministerin
– liefen Sturm!
Mit eben solchen genetischen Veränderungen
im Erbgut, den sog. Chromosomensprüngen,
versucht die Evolution die Entwicklung der
verschiedenen Arten wissenschaftlich zu
erklären.
DARWIN ist es gelungen, im Namen der Wissenschaft
zu behaupten, dass sich das Leben
allein durch Zufall entwickelt hätte. Ohne die
notwendigen Beweise jemals zu liefern, ist
seine Theorie zur Grundlage der heutigen
Naturwissenschaft geworden und jedes
Schulbuch erklärt die Entstehung des Lebens
mit dem Urknall und den entstandenen Aminosäuren,
die sich irgendwie dann entwickelten
und irgendwie und irgendwann entstand
dann das erste Lebewesen, aus dem sich
dann zufällig alle weiteren Arten der Reihe
nach durch Chromosomenmutationen entwikkelten.
Die Antwort auf die Frage „woher der Stein
und die Hitze kam, die zu diesem berühmten
Urknall führten“?, ist Darwin der Menschheit
bis auf den heutigen Tag schuldig geblieben.
Auch ist bisher nie eine genetische Zwischenstufe
zwischen zwei Arten beobachtet worden.
Im Memorandum „Neodarwinismus – ein
atheistischer Glaube“ unterzeichnet von zahlreichen
Wissenschaftlern heißt es: „Willkürlich
zufällige Eingriffe in das Erbmolekül sind
meistens schädlich, nie aufbauend. Ein Evolutionsfaktor
ZUFALL, Zufallsmutation, ist
weder denkbar, noch konnte er im Experiment
2 LEBE 89/2008
EDITORIAL
je aufgezeigt werden, trotz
millionenfacher Versuche. …
Die Geschichte des Lebens
kann so nicht glaubhaft erklärt
werden.“
Im Gegenteil: das oben
genannte Klinefelder Kind wurde
getötet, da es ein Chromosom
zuviel hatte. Normalerweise
besitzt der menschliche
Zellkern 46 Chromosomen
(Erbträger), beim Klinefelder
Fetus sind anstelle der beiden XY -
Geschlechtschromosomen, drei : XXY entstanden,
ein X zuviel.
Ein Erbträger zuviel beim Chromosomenpaar
21 führt zum sog. Down-Syndrom (Mongolismus),
der bekanntesten genetischen Veränderung,
die lebensfähig ist. Eben diese Mutationen
bestätigen die Unmöglichkeit, dass
Chromosomensprünge zu einer Höherentwikklung
zwischen den verschiedenen Arten beigetragen
hätten. Der Großteil dieser zufälligen
Veränderungen ist überhaupt nicht
lebensfähig!
Die Entwicklung des Lebens ohne gezieltes
Eingreifen einer höheren Intelligenz - nur
durch reinen Zufall - verlangt mehr Glauben,
als die Vorstellung, dass all die Wunder dieser
Welt nur dem liebenden Wirken eines
unvorstellbar mächtigen Gottes zuzuschreiben
sind.
Oder haben Sie, liebe Freunde, einmal erlebt,
dass ein Auto zufällig aus einem Fahrrad entstanden
ist?
Der Wunsch vieler Menschen ohne einen
Schöpfergott auszukommen, erklärt sich in
ihrer mangelnden Bereitschaft sich einem solchen
dann auch unterzuordnen. Vor allem
„gottlose“ Ideologien wie der Kommunismus,
der Kapitalismus und auch der Feminismus
haben ein äußerst großes Interesse an der
zufälligen Entwicklung des Lebens, denn
dadurch tritt der Mensch selbst an Gottes
Stelle und meint über andere z.B. das Ungeborene
nach Gutdünken verfügen zu können.
Gott sei Dank finden sich immer mehr Wissenschaftler
und Persönlichkeiten aus Kirche
und Welt, die mit kritischem Verstand die Evolutionstheorie
eines Darwin auf ihre Umsetzbarkeit
überprüfen.
Die Gewissheit, dass der dreifaltige Gott
jeden einzelnen Menschen seit Ewigkeit in
Liebe erdacht, geplant und ihn erschaffen hat,
erfüllt mich mit einer tiefen dankbaren Freude
und motiviert mich, wie so viele unter
Ihnen, immer wieder neu zum Schutz der
Ungeborenen - dieser kleinen Lieblinge unseres
Schöpfers – beizutragen.
Herzlichen Dank für Ihr Gebet und Ihre finanzielle
Hilfe
Dr. med. Christiane Paregger
Präsidentin der Bewegung
für das Leben - Südtirol
inhalt
2 Editorial
3 Infobox
4 Abtreibung - alles Recht dem
Stärkeren
7 Atheistische Evolution
8 Gott trägt das All
10 Schöpfung der Evolution
14 Buntes
16 Abtreibung, das Massaker der
Unschuldigen
17 Tatsachen aus dem Leben
18 Preis des Lebens
19 Brief an die UNO
20 Verzweifelte Väter
21 Ganze Länder ausgelöscht
22 Lesetipp
23 Frei sein, nicht abzutreiben
24 Buntes
25 Quiz für das Leben
26 Familie als Wiege des Lebens
27 Danke
29 Jugendseite
30 Warum existiert die Hölle
31 XXIII Weltjugendtag
32 Kinder wollen keine Krippen
33 Erziehung: Stehlen
34 Leserpost
35 Kinderkreuzweg
39 Heiliger Josef
40 Kinderseite
impressum
Herausgeber:
Bewegung für das Leben - Südtirol
Eintragung beim Landesgericht Bozen,
N. 25/92 R. ST. vom 9.9.92
Presserechtlich verantwortlich:
Elmar Leimgruber
Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Christiane Paregger
Layout: Meraner Reprostudio
Druck: Meraner Reprostudio
Auflage: 15.000 Stück
Anschrift der Redaktion:
Bewegung für das Leben - Südtirol,
Grieser Platz 13b, 39100 Bozen,
Tel. & Fax 0471/ 263005
e-mail: martin-martha@zoegg.com
homepage:
www.bewegung-fuer-das-leben.com
TEXTABDRUCKE MIT QUELLEN-
ANGABE SIND ERLAUBT.
Achtung!!!
Neue Telefonnummer
für die
HILDEGARD-PRAXIS
Dr. med. CHRISTIANE
PAREGGER
Grieser Platz 13 - Bozen
0471 402041
Infobox
VERANSTALTUNG
IM HAUS DES LEBENS IN MERAN
GESPRÄCHSRUNDEN FÜR FRAUEN
Eine neue Frau eine neue Kultur
Thema dieses Jahres:
GROßE FRAUENGESTALTEN
Jeweils von 09.00 bis 11.00 Uhr
• Mi 12.03.2008 HL. MARGARETHE
mit Frau Margareth Lanz
• Mi 16.04.2008 HL. KATHARINA
mit Frau Margarethe Profunser-Wieland
• Mi 14.05.2008 ABSCHLUSSFEST
HEILUNGSSEMINAR
mit Pater ZACHARIAS
Sa 31.05.2008 – Mo 02.06. 2008
BASISWISSEN ZUM LEBENSSCHUTZ
• Fr 28.03.2008 um 20.00 Uhr
„Euthanasie - Fragen zum Lebensende“
mit Prof. Dr. KARL GOLSER
• Fr 11.04.2008 um 20.00 Uhr
„Die italienische Rechtslage zum Lebensschutz“
mit Dr. PINO MORANDINI
VIDEOVORFÜHRUNG:
„Die Passion Christi“
Karwoche: 17.03 - 18.03. - 19.03. - 21.03.08
jeweils 19 Uhr
SPIELGRUPPEN jeweils:
Montag von 09.00 bis 11.00 Uhr
mit qualifizierter Betreuerin
Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr
GEBETSVIGILIEN
Beginn jeweils um 14.30 Uhr
• Sa 15.03.2008 in Meran,
Barmherzige Schwestern Gratsch
• Sa 19.04.2008 in Bozen, Kapelle Grieserhof
WOCHE DES LEBENS
• Sa 17.05.2008 GEBETSVIGIL
mit Bischof ANDREAS LAUN
in Meran, Barmh. Schwestern
• So 18.05.2008 LUFTBALLONFESCHTL
in Meran, Haus des Lebens
mit VERLEIHUNG PREIS DES LEBENS 2008
• Fr 23.05.2008 GEBETSNACHT
im BOZNER DOM
Allen Lesern von
LEBE wünschen wir
frohe und gesegnete
Ostern!
Die sieben Schöpfungstage
Bei diesem Zyklus, gestaltet von der aus Bozen gebürtigen
Künstlerin HORTENSE VON GELMINI, geht es um
die Wirkmacht des Wortes Gottes. Gott gibt sich durch
sein all-heiliges Wort (das weder Anfang noch Ende
kennt) als Schöpfer zu erkennen. Daher lesen wir: „Im
Anfang (und nicht am Anfang) schuf Gott den Himmel
und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis
lag über dem Abgrund und der Geist Gottes schwebte
über den Wassern“. Mit dieser Eröffnung bekundet der
erste Schöpfungsbericht die vollkommene Seins-Allmacht
göttlicher Wesenheit, die Gott (und einzig Gott)
vor aller Zeit von Ewigkeit eigen ist.
HORTENSE VON GELMINI, Malerin, Musikerin und
Schriftstellerin, ist 1947 in Bozen geboren. Seit 1994
macht die Kulturstiftung Libertas per Veritatem (Freiburg
im Breisgau) durch das Gesamtwerk Hortense von Gelminis
auf die christlichen Grundwerke aufmerksam.
www.L-P-V.de
Erster Tag
Finsternis lag über der Urflut und der Geist Gottes
schwebte über den Wassern
Über den blauen Rand der Urflut breitet die Taube – Bild
des Heiligen Geistes – ihre Schwingen aus. Nicht aus
dem Chaos und der blinden Gewalt kommt das Wunder
der Schöpfung, sondern aus dem Walten des Geistes.
Gottes Allmacht ist unvergleichlich anders. – Sie ist nicht
im Lauten und Gewalttätigen, im Feuer und im Sturm (1
Kön 19,12), sondern in der Stimme, die spricht: „Es werde
Licht“ (Gen 1,3).
LEBE 89/2008
3
HORTENSE v. GELMINI
Abtreibung
- alles Recht dem Stärkeren
von Dr. med. BERNHARD GAPPMAIER
Dr. med. Bernhard Gappmaier
Präsident der Europäischen Ärzteaktion
Zweiter Tag
GOTT SCHIED DIE WASSER UND
NANNTE DIE GEWÖLBE HIMMEL
Kontraste bestimmen das Bild des zweiten
Schöpfungstages. Von dem scharf abgegrenzten
Hell-Dunkel des Hintergrunds
hebt sich das Blau des Himmelsgewölbes
– das Werk des zweiten Tages – ab.
ABTREIBUNG –
EIN GEWALTIGER KRIEG
Jährlich werden laut Statistik der WHO
55 Millionen Kinder weltweit abgetrieben.
In den meisten Staaten unserer
Erde ist der gesetzlich garantierte
Schutz der Ungeborenen in den vergangenen
Jahrzehnten einer Straffreistellung
bei Abtreibungen zum Opfer
gefallen. Nur noch wenige Länder sind
von dieser Entwick lung verschont
geblieben. In Europa fehlen bereits
allerorts die Kinder. Ein demographischer
Wintereinbruch ist uns für die
nächsten Jahrzehnte unabwendbar
vorherbestimmt. Die Menschenrechtsbewegung
„Amnesty International“
fordert die Wahlfreiheit der Frauen zur
Abtreibung als einen Rechtsanspruch.
Und die Wissenschafter setzen allen
persönlichen Ehrgeiz in die Fließbanderzeugung
des Menschen.
Diese epidemieartig unsere ganze Welt
beherrschende massenhafte Tötung
von schutz- und wehrlosen ungeborenen
Kindern im Mutterleib ist ein Phänomen,
das zahlreiche Fragen nach
den Hintergründen und Auswirkungen
aufwirft.
4 LEBE 89/2008
Zum einen lassen sich dazu die konkret
betroffenen Menschen in den Blick
nehmen. Aus welchen persönlichen
Gründen haben sie diese Tötungshandlung
herbeigeführt? An welchen
körperlichen und seelischen Folgen leiden
betroffene Frauen, ihre Angehörigen...?
Gibt es Auswege...?
Zum anderen aber muss auch nach
den geistigen Wurzeln gefragt werden,
welche die Macht zu einer derartig kaltblütigen
Kultur des Todes anwachsen
haben lassen. Lässt sich eine Ideologie
offen legen, die viele Handlanger zu
einer verschworenen Gemeinschaft
einer unfassbaren Tötungsmaschinerie
zusammenführt? Aus welchen Interessen
fördern Organisationen wie Planned
Parenthood, Mary Stopes, Pro
Familia, inzwischen auch Amnesty
International weltweit strategisch und
viele andere Vereinigungen auf einzelnen
staatlichen Ebenen die Abtreibungen
als eine frei zugängliche Möglichkeit
der Geburtenregelung? Über die
Zielsetzungen dieser Gruppen, ihre
politischen Einflussnahmen und
Anstrengungen zur Bevölkerungskontrolle
mit Hilfe der Abtreibung und
allen weiteren Verhütungsmethoden
sind ja heute zahlreiche Veröffentlichungen
verfügbar!
Wir befinden uns in einem gewaltigen,
weltweiten Krieg mit einer Opferzahl,
die längst alles bisher in unserer Menschengeschichte
da Gewesene an
Gräueln übertrifft. Es ist ein Skandal,
der über alle Erklärungsbemühungen
hinaus zum Himmel schreit, und jeder
von uns ist dazu aufgefordert, sein
Menschenmögliche zur Beendigung
beizutragen! Zu dem Unrecht aus
Bequemlichkeit oder Menschenfurcht
zu schweigen bedeutet, die weitere
Verbreitung dieses Verbrechens
gewähren und die vielen unschuldigen
Opfer hilflos ihrer Tötung bzw. Ermordung
zu überlassen.
DIE AUSSAGEN EINES EHEMALIGEN
ABTREIBUNGSARZTES
Im Verlauf eines Interviews erläuterte
Dr. STOJAN ADASEVIC, ein ehemaliger
Abtreibungsmediziner in Belgrad,
der angibt, selbst etwa 62 000 ungeborene
Kinder getötet zu haben, die
Beweggründe für sein blutiges Handwerk,
und er führt uns damit zugleich
ganz nebenbei zu den eigentlichen geistigen
Wurzeln dieses gewaltigen Krieges:*
Als Medizinstudent im kommunistischen
Jugoslawien hatte Stojan Adasevic
lernen müssen, dass zwischen
einer Abtreibung und der Entfernung
eines Blinddarms kein nennenswerter
Unterschied besteht, und dass das
menschliche Leben erst mit der
Geburt, dem ersten Schrei, beginnt.
Zudem wurde gemäß der Evolutionstheorie
gelehrt, dass der Embryo in
den ersten Wochen der Entwicklung
Achtung Satire:
DER LEHRER STAMMT VOM AFFEN AB
Der Geschichtslehrer unserer Tochter
stammt vom Affen ab. Die Religionslehrerin
unseres Sohnes auch. Wir wollen
daraus keinen Skandal machen,
solange sie sich zivilisiert kleiden, einen
korrekten Umgangston pflegen und
nicht verhaltensauffällig werden.
Immerhin beantworten sie im Gegensatz
zu ihren nahen Verwandten im
Tiergarten E-Mails und Nachrichten auf
ihren Mailbox, fahren Auto und können
schwierigere Worte wie „Desoxyribonukleinsäure“
fast fehlerfrei nachsprechen.
(Stephan Baier in „Die Tagespost“)
HORTENSE v. GELMINI
tierische Stadien durchmacht, er also
ohnehin kein menschliches Wesen sein
kann.
Obwohl diese abenteuerliche Behauptung
auf den berühmt-berüchtigten
ERNST HAECKEL und seine selbst eingestandene
Fälschung zurückverfolgt
werden kann und in den 60er Jahren
des letzten Jahrhunderts von Prof.
ERICH BLECHSCHMIDT (weltberühmter
Embryologe) widerlegt werden
konnte, wurde sie aus den Schul- und
Lehrbüchern kommunistischer Länder
nicht gestrichen. Dem zu vernichtenden
Embryo wurden folglich keinerlei
menschliche Eigenschaften zugestanden,
und entsprechend wurde mit ihm
verfahren.
„Ich werde auch keine todbringende
Medizin geben,
auch nicht, wenn man mich
darum bittet, ich werde auch
keinen diesbezüglichen Rat
geben. Ich werde keiner Frau
die Abtreibung erleichtern“.
HIPPOKRATES, 5. Jh. v. Chr.
Wir erinnern uns daran, dass auch
hierzulande viele Politiker und ihre
öffentlichkeitswirksamen Bewußtseinsmanipulatoren
im Schlepptau zur
Durchsetzung der rechtlichen Straffreistellung
der Abtreibung den unantastbaren
Rechtsschutz der Leibesfrucht
damit in Frage stellten und weiter stellen,
dass sie ihr jedenfalls für die
ersten paar Monate nach der Empfängnis
erkennbare Merkmale des Menschseins
absprachen. Es handle sich
dabei doch nur um undifferenziertes
Zellgewebe, einen Organismus, dem
Bewusstsein und Schmerzempfinden
noch fehlen, um Vorstufen, die sich
erst nach und nach zu Menschen entwickelten.
Das Schwangerschaftsgewebe
würde in seinen ersten Entwikklungsstadien
u.a. aussehen wie eine
Kaulquappe, die Wissenschaft bestätige,
jeder menschliche Embryo habe
zunächst auch Kiemenfurchen, wie
man sie bei Fischen beobachte... Und
auch in einigen Lehrbüchern der
Embryologie, das ist die Lehre von der
menschlichen Entwicklung und ihren
Fehlbildungen, ist diese Ansicht für
Studenten der Medizin in diesem Sinne
vermittelt worden.
Im Übrigen wiederholen sich die wahrheitswidrigen
Behauptungen um die
Festsetzung des Beginns menschlichen
Lebens in den Diskussionen um die
wissenschaftliche Ausschlachtung
„embryonalen Gewebes“ zur Nutzung
für therapeutische Zwecke, für das Klonen,
die pränatale Diagnostik, die In-
Vitro-Fertilisation etc. in Bedarfsweise
verfeinerten Argumentationen.
DAS SOG. „BIOGENETISCHE GRUND-
GESETZ“ VON
ERNST HAECKEL
Der deutsche Naturphilosoph und Zoologe
Ernst Haeckel behauptete im Jahre
1866 mit seinem allgemeingültigen
„Biogenetischen Grundgesetz“, die
Embryonalentwicklung (Ontogenese)
sei eine geraffte Rekapitulation der
vermeintlichen Stammesgeschichte
(Phylogenese) vom Einzeller zum Menschen.
D. h. im Zuge des Heranwachsens
jedes einzelnen Kindes von der
Verschmelzung der Ei- und Samenzelle
bis zur Geburt würden sich zugleich
die verschiedenen Entwicklungsstadien
der von Darwin aufgestellten Evolutionstheorie
wiederholen. So wie
sich also im Verlaufe der Millionen
Jahre die Lebewesen von den Einzellern
zu den verschiedenen Arten auseinander
entwickelt hätten, würden die
von Haeckel im biogenetischen Grundgesetz
zusammengefassten Forschungsergebnisse
an den menschlichen
Embryonen bestätigen, dass
diese während ihres Heranwachsens
anschaulich und nachweisbar nochmals
die Entwick lungsstadien von
Kaulquappen, Fischen, über die niedrigen
Säugetierarten und Affen zu den
menschlichen Lebewesen in gedrängter
Form wiederholen würden. Haeckel
selbst betrachtete sein so genanntes
„Biogenetisches Grundgesetz“ als den
entscheidenden Beweis für die Darwin´sche
Deszendenztheorie der Auseinanderentwicklung
der Arten. Indem
die Arten letztendlich bloß auf natürliche
Weise, zufällig nach den Prinzipien
von Selektion und Durchsetzung des
Stärkeren entstanden seien, würde
sich zugleich die Herleitung der Vielfalt
des Lebendigen von einer Schöpfung
und damit einem Schöpfer als überflüssig
erwiesen haben.
Dritter Tag
ES LASSE GRÜNEN DIE ERDE
GRÜNES KRAUT ALLE ARTEN DIE
SAMEN TRAGEN
Die Entstehung des Lebens ist das
zweite große Schöpfungswunder nach
der Erschaffung der Materie aus dem
Nichts. An der Evolutionstheorie mag
das eine oder andere wahr sein. Sie
erklärt aber nicht die drei Schlüsselfragen
der Kosmogonie:
Der Sprung vom Nichts zum Sein, von
der anorganischen Materie zum Lebendigen
und von der unvernünftigen Kreatur
zur geistbegabten Person.
Ohne auf dieses sog. „Biogenetische
Grundgesetz“ weiter in Details eingehen
zu wollen, welches schon zu seiner
Zeit als mangelhaft kritisiert worden
war und wozu Haeckel selbst reumütig
eingestand, „dass ein kleiner Teil meiner
zahlreichen Embryonenbilder
gefälscht sind – alle jene nämlich, bei
denen das vorliegende Beobachtungsmaterial
so unvollständig oder ungenügend
ist, dass man bei Herstellung
einer zusammenhängenden Entwikklungskette
gezwungen wird, die Lükken
durch Hypothesen auszufüllen,
und durch vergleichende Synthese die
fehlenden Bilder zu rekonstruieren,“ ist
heute festzustellen, dass es ein fundamentaler
Irrtum der Biologie ist. Aber
trotzdem werden Haeckels Embryonenbilder
auch heute noch in Schulund
Lehrbüchern wiedergegeben.
MENSCH VON ANFANG
AN – ERKENNTNISSE
VON PROF. BLECHSCHMIDT
Es ist den gründlichen Forschungen
von Professor Erich Blechschmidt an
der Universität von Göttingen zu danken,
dass er mit seinen humanembryologischen
Befundergebnissen das
von Haeckel behauptete „Biogenetische
Grundgesetz“ widerlegt hat. Es ist
falsch!
Vielmehr wird ein Mensch nicht
Mensch, sondern ist Mensch von der
Befruchtung an. Die Individualität
eines menschlichen Lebewesens bleibt
von der Befruchtung an während der
ganzen Dauer der Entwicklung bis zum
LEBE 89/2008
5
HORTENSE v. GELMINI
Tode erhalten und nur das Erscheinungsbild
ändert sich. Es ist daher
auch irreführend, von „werdendem
Leben“ zu sprechen. Die Individualität
erhält sich während der ganzen Dauer
der Entwicklung als ein schon von
Anbeginn existierendes Ganzes. Das
Wesen des Menschen ändert sich also
während seiner Ontogenese nicht. Was
sich in ihr ändert, ist nur das Erscheinungsbild
(Gesetz von der Erhaltung
der Individualität).**
Es soll hier auch nicht näher auf die
Erkenntnisse aus den Forschungen von
Professor Erich Blechschmidt eingegangen
werden. Er hat uns jedenfalls
eine faszinierende wissenschaftliche
Einsicht in das Wunder des Menschseins
von seinem Anfang an erschlossen.
Und er hat auf seine Weise
zugleich entscheidend dazu beigetragen,
die Evolutionstheorie mit ihren
unmittelbaren Auswirkungen auf die
ganze Einmaligkeit des Menschen zu
entzaubern.
Vierter Tag
GOTT MACHTE LEUCHTEN AM
FIRMAMENT DIE GRÖßERE
HERRSCHE ÜBER DEN TAG,
DIE KLEINERE ÜBER DIE NACHT
Der Kreis symbolisiert auf jedem Bild
des Zyklus, die ewige Ordnung des
Kosmos. Hier steht er für das Himmelsgewölbe,
lässt aber auch den Blauen
Planeten- vereint mit Sonne und Mond
–assoziieren.
Was „Tag“ heißt im Schöpfungsbericht,
meint eine andere Größe, denn er
ist schon vor dem Lauf der Gestirne da.
Die sieben „Tage“ der Schöpfung sind
Zeitabschnitte. Sie machen deutlich,
dass das Universum nicht auf einmal
da war, sondern in Etappen entstand.
Die nach ihm benannte „Humanembryologische
Dokumentationssammlung“
am anatomischen Institut der
Universität Göttingen macht die Antwort
auf das so genannte Biogenetische
Grundgesetz von Haeckel augenscheinlich.
DAS PRINZIP DES STÄRKEREN
Mit den beschriebenen Auseinandersetzungen
werden wir auf die ideologischen
Wurzeln dieses dramatischen
Kampfes auf Leben und Tod verwiesen.
Mit der Evolutionstheorie trat
Charles Darwin den Versuch an, die
Entstehung und Höherentwicklung
aller Arten aus sich selbst heraus erklären
zu können. Wenn sich aber mit
6 LEBE 89/2008
den Grundprinzipien der evolutionären
Welterklärung am Ende selbstverständlich
auch ein Schöpfergott
erübrigt, dann ist der Mensch nur noch
sich selbst und dem selektiven Spiel
des Zufalls überlassen. Moralische
Grundregeln
menschlichen
Zusammenlebens, die überdies auf
einer Offenbarung von außen begründet
sein sollen, sind damit ohne weitere
Bedeutung. Die Spielregeln des
Überlebens werden vom Prinzip des
Stärkeren bestimmt. Im Übrigen ist
erlaubt, was gerade gefällt.
Und wer ist der Mensch an diesem
Ende aus sich heraus überhaupt noch,
dass er gar sich auf seine unantastbare
Einmaligkeit berufen wollte? Im Koordinatensystem
der Evolutionstheorie
haben wir uns als beliebige Zufallsprodukte
in einem langen Entwicklungsprozess
zu erkennen!
Im vergangenen Jahrhundert hat die
Explosivität dieser Geisteshaltung
bereits einen vernichtenden Weltenbrand
ausgelöst und dabei unter den
Fahnen des Kommunismus und Nationalsozialismus
Abermillionen Menschen
das Leben gekostet.
Die Vernichtungsgeschichte wird unter
anderem mit den weltweit massenhaften
Abtreibungen der ungeborenen
Kinder fast ungehemmt fortgeschrieben.
Und die Killer sind meist erfahrene
Profis in weißen Gewändern, die in
Abtreibungsklinken unter der Vorgabe
hygienischer Rahmenbedingungen ihr
blutiges Handwerk verrichten.
ÄRZTE ALS HANDLAGER DES TODES
Der Arzt wird von den Kranken mit
dem Urvertrauen bedankt, dass er
ihnen als Heilkünstler helfen möge. Mit
dem hippokratischen Eid hatten die
Ärzte ihrerseits einen Verhaltenskodex
einzuhalten versprochen, womit sie
sich verpflichteten, keinem Patienten
mit ihren Handlungen schaden zufügen
zu wollen. Und sie würden nie
irgendjemandem, auch auf Verlangen
nicht, ein tödliches Mittel verabreichen
oder auch nur einen Rat dazu erteilen;
ebenso würden sie keiner Frau ein
keimvernichtendes Vaginalzäpfchen
verabreichen.
Entgegen diesem Eid, der allerdings
inzwischen auch seine Verbindlichkeit
für den Ärztestand weitgehend verloren
hat, stehen viele Ärzte nunmehr an
der Henkersfront ihrer Staaten.
Was aber hat so viele dazu verführt,
sich als Handlanger des Todes zu verdingen?
Bestimmt lassen sich zahlreiche
Gründe im Einzelnen ausmachen.
Ja, und auch das schnell verdiente
Geld...
WER ALSO IST DER MENSCH?
Auf die Frage ist am Ende wohl in den
Ausführungen des eingangs schon
zitierten Dr. Adasevic der tiefere ideologische
Hintergrund entlarvend beim
Namen genannt. Der Wert des Menschen,
zumal des ungeborenen Kindes,
wird im Bewusstsein der Evolutionstheorie
konsequenterweise geradezu
radikal anders beantwortet. Und seit
Charles Darwin hat diese Welterklärung
unsere Lebensgeschichte in vielfältigster
Weise in ihren Bann geschlagen.
Allein ein Blick in die Schulbücher
unserer Kinder gibt ein beredtes Zeugnis
der Einflussnahme auf unser aller
Denken und Handeln.
Eine persönlich erhaltene Mitteilung
schließt den Kreis. Ein ehemaliger
Direktor von Planned Parenthood,
einer bekanntlich weltweit sehr einflussreichen
Organisation mit der Zielsetzung
der Bevölkerungskontrolle
durch die Propagierung und Förderung
der Abtreibung und sonstiger Verhütungsmethoden,
hatte bei der vollen
persönlichen Überzeugung für seine
Mission an ihrer Spitze in seiner privaten
Bibliothek vor allem auch eine Vielzahl
von Fachbüchern über Darwin und
die Evolutionstheorie, welche sein
Denken und Handeln maßgeblich prägten.
WER ALSO IST DER MENSCH?
* Fritz Poppenberg; Sein blutiges
Handwerk niedergelegt; Abtreibung
– ein gewaltiger Krieg;
Interview mit Dr. Stojan Adasevic;
in „Der Fels“ Ausgabe 8-9/2007
**Erich Blechschmidt; Die Erhaltung
der Individualität; Der Mensch – Person
von Anfang an. Gustav-Siewerth-Akademie,
Band 14
BIOCHEMISCHE EINWÄNDE GEGEN
DIE EVOLUTIONSTHEORIE
Der Biochemiker MICHAEL J. BEHE,
prominenter Vertreter des „Intelligent
Design Movement“ in den USA, stützt
sich nicht auf Aussagen der Hl. Schrift,
sondern auf naturwissenschaftliche
Fakten, wenn er zu folgendem Schluss
kommt: Die Evolutionstheorie ist nicht
geeignet, die komplexen, zweckmäßigen
Strukturen des Lebens zu erklären;
man muss von diesen Strukturen auf
Planung und mithin auf einen Planer
schließen.
Der Biologe Siegfried Scherer dazu:
„Behe legt nach meiner Meinung den
Finger auf eine wirkliche Wunde und
zugleich zentrale Stelle der Evolutionstheorie:
das Rätsel um die Entstehung
komplexer, neuartiger Strukturen durch
natürliche Prozesse.“
■
HORTENSE v. GELMINI
ATHEISTISCHE
EVOLUTION
Aus dem Memorandum katholischer Akademiker zur Evolutionstheorie.
In der materiellen Welt sind wir umgeben
einmal von Design-Produkten, die der
Mensch geschaffen hat (Gebäuden,
Möbeln, Maschinen), und zum anderen
von solchen, die in der Natur vorgefunden
werden (pflanzliche und tierische
Organismen). Allgemein wird angenommen
und auch in Schulen gelehrt, dass
letztere, so auch der Mensch, in einem
evolutionären Prozess, also durch Selbstorganisation
der Materie ohne einen Eingriff
von außen, planlos entstanden
seien.
Der Begriff „Evolution“, zu deutsch Entwicklung,
ist vielschichtig und im Sinne
des Darwinismus sprachlich sogar falsch,
denn entwickeln lässt sich nur Vorhandenes.
Der Neo-Darwinismus kennt aber
keinen Plan, kein Programm, nicht einmal
eine Idee, die sich entwickelt, entfalten
ließe.
Organismen sind die Verwirklichung der
Herstellungsinformation, die sich auf
ihrer DNS (DANN) befindet. Dieses Erbmolekül
DNS wurde erst in der zweiten
Hälfte des letzten Jahrhunderts entdeckt.
Vererbt werden nicht körperliche Merkmale,
sondern allein die Information auf
der DNS. Leben wird ausschließlich
durch dieses Nadelöhr weitergegeben.
Die Information und Programme auf der
menschlichen DNS sind unvergleichbar
komplexer als eine Software, die bisher
geschrieben wurde. Nur wenn diese
geändert werden, entsteht ein verändertes
Produkt, ein anderer Organismus.
Einigkeit besteht heute darin, dass der
Markt, d.h. die Selektion, keine automatische
Rückkoppelung von Information in
den Informationsspeicher – z. B. von der
Umwelt in die DNS - bewirken kann,
wenn sich zeigt, dass eine bessere
Anpassung der Produkte an die Bedürfnisse
des Marktes oder der Umwelt nützlich
oder nötig wäre. Evolution ist daher
zunächst Evolution (Entwicklung) von
Herstellungsinformation, gleich (weil
gleichen Naturgesetzen unterworfen) ob
es sich dabei um die automatische Produktion
von menschlichen Organismen
oder um Maschinen handelt.
Soll ein Produkt verbessert werden, ist
vorher die Information zu verändern.
Willkürliche, zufällige Eingriffe in ein solches
Programm, z.B. in das Erbmolekül,
sind daher meistens schädlich, nie aufbauend.
Ein Evolutionsfaktor „Zufall“ –
Zufallsmutation – ist weder denkbar,
noch konnte er im Experiment je aufgezeigt
werden – trotz millionenfacher Versuche.
Daher ist ein Satz wie „Nachdem
die Evolution begonnen hatte, war kein
übernatürlicher Eingriff mehr nötig“,
nicht begründbar. Die Geschichte des
Lebens auf der Erde kann so nicht glaubhaft
erklärt werden.
■
Fünfter Tag
DAS WASSER WIMMLE VON LEBENDI-
GEN WESEN, VÖGEL SOLLEN AM
HIMMELSGEWÖLBE DAHINFLIEGEN
Zum Faszinierenden der Schöpfung
gehört, dass sie geheimnisvolle Welten
und Wesen birgt, die dem Menschen
fremd sind. In der staunenswerten Vielfalt
der Geschöpfe zeigt sich der Reichtum
und die Größe des Schöpfers.
DIE WETTE
Der Mathematiker und Philosoph
BLAISE PASCAL (1623-1662) lädt uns
zu einem Spiel, einer Wette ein:
Du hast zwei Möglichkeiten bei diesem
Spiel: Du kannst darauf setzen,
dass es Gott gibt, du kannst auch darauf
setzen, dass es ihn nicht gibt. Und
Du musst spielen, denn die Vernunft
kann hier nichts entscheiden. Wir sind
in diesem Spiel und es geht um eine
Ewigkeit des Lebens und der Seligkeit
– das ist der Preis, der ausgesetzt ist.
Wer nun nicht auf Gott setzt, kann nur
verlieren bei diesem Spiel; denn sollte
es Gott geben, so hätte er zwar Recht
behalten, befände sich aber keineswegs
in einer besseren Situation als
der, der auf Gott gesetzt hatte. Ohne
Gott gibt es ja auch keinen Gewinn.
Nur der, der auf Gott setzt, hat die
Möglichkeit, das ewige Leben und die
ewige Seligkeit zu gewinnen – Wenn
Sie gewinnen, gewinnen Sie alles;
wenn Sie verlieren, verlieren Sie
nichts. Wetten Sie also ohne zu zögern,
dass ER ist!
IN EIGENER SACHE
Wir suchen baldigtst, einen
KOORDINATOR/KOORDINATORIN
für unseren Verein.
Er/Sie ist der Vereinsleitung direkt unterstellt und koordiniert
die diversen Tätigkeiten nach innen und außen,
betreut die Büros in Bozen und Meran und hilft mit neuen Ideen,
die Botschaft vom Leben zu verbreiten.
Wir erwarten uns eine motivierte Person,
die sich mit den Zielsetzungen unseres Vereins identifiziert.
Anfragen richten Sie direkt an unsere Adresse:
Bewegung für das Leben - Südtirol
Grieser Platz 13, 39100 Bozen
e-mail: bfl@dnet.it
Tel. 340 4645171
Wäre das etwas für dich?
LEBE 89/2008
7
Kardinal Christoph Schönborn
HORTENSE v. GELMINI
Sechster Tag
GOTT MACHTE ALLE ARTEN VON
LEBENDIGEN WESEN UND SPRACH:
LASST UNS MENSCHEN MACHEN
ALS UNSER ABBILD UNS ÄHNLICH,
SIE SOLLEN HERRSCHEN ÜBER DIE
GANZE ERDE
Leuchtende Farben von warmen Rotund
Gelbtönen künden das Neue und
Große des sechsten Schöpfungstages.
Die Erde bringt „alle Arten von lebendigen
Wesen hervor, von Vieh, von
Kriechtieren und von Tieren des Feldes“
(Gen 1,24) und dann tritt der
Mensch ins Dasein.
8 LEBE 89/2008
Gott trägt das All
Das Thema Evolution ist wieder im Gespräch - besonders in den letzten Jahren.
Wesentlich dazu beigetragen hat ein Artikel von Kardinal Christoph Schönborn,
den die New York Times am 7. Juli 2005 veröffentlicht hat.
Der Wiener Erzbischof über Schöpfung und Evolution, von CHRISTOF GASPARI
Ziel oder Zufall?
Schöpfung und
Evolution aus der
Sicht eines
vernünftigen Glaubens.
Von
Christoph Kardinal
Schönborn. Herder,
187 Seiten.
In diesem Artikel nahm der Wiener Erzbischof
kritisch zu Erklärungsmodellen
Stellung, die den Glauben an eine
Schöpfung als veraltetes Ammenmärchen
unter den Tisch wischen.
Eine heftige Polemik war die Folge,
und der Wiener Erzbischof nützte das
wiedererwachte Interesse am Thema,
um seine monatlichen Katechesen im
Wiener Dom Fragen der Schöpfungstheologie
zu widmen.
Aus diesem Fundus schöpft das vorliegende,
gut lesbare Buch. Es erinnert
gleich zu Beginn an die ganz einfache
Grundwahrheit: Unser ganzer Glaube
hängt an der Überzeugung, dass Gott
Schöpfer ist. Fällt diese Gewissheit,
verliert alles andere an Bedeutung: der
Glaube, “dass Jesus Christus der Erlöser
ist, dass es den heiligen Geist gibt,
dass es eine Kirche und ein ewiges
Leben gibt.“
Schönborn zeigt, dass dieser Glaube
kein Sprung ins Dunkle, sondern
durchaus vernünftig ist. Wer unvoreingenommen
die Welt rund um sich
betrachtet, den bringt seine Vernunft
ganz selbstverständlich zu der Einsicht:
Dieses Wunder muss aus der Hand
eines allmächtigen Schöpfers hervorgegangen
sein, “denn von der Größe
und Schönheit der Geschöpfe lässt
sich auf ihren Schöpfer schließen,“
zitiert Schönborn das Buch der Weisheit.
Und er macht darauf aufmerksam,
dass die moderne Forschung ohne die
“Entgötterung der Welt“, die durch die
Botschaft Christi erfolgte, gar nicht
denkbar gewesen wäre.
Selbstverständlich und unverkrampft
entfaltet der Wiener Erzbischof dann
die Grundaussage seines Buches:
Schöpfungsglaube und wissenschaftliche
Erkenntnis schließen einander
nicht aus. Problematisch wird die
Beziehung erst, wenn die Wissenschaft
aus ihren Teileinsichten eine materialistische
Ideologie bastelt. Für viele wird
heute der Evolutionismus zu einem
Glauben. Schönborn spricht von einer
“eigenartigen ,Sakralisierung´ einer
wissenschaftlichen Theorie“, die in
manchen Bereichen auf eine Fülle
wertvoller Erkenntnisse verweisen
kann - vielfach aber ideologisch überzogen
worden ist.
DER GLAUBE IST KEIN SPRUNG INS
DUNKEL
Wo Wissenschaft hingegen demütig,
im Wissen um ihre Grenzen, betrieben
wird, führen ihre Einsichten zwangsläufig
zum Staunen, sind sie sogar ein
Weg zu Gott.
Klar, dass sich Schönborn vom “Kreationismus“,
also der Vorstellung, Gott
habe die Welt in sechs Tagen geschaffen,
distanziert. Das Buch Genesis, in
dem die Schöpfung beschrieben wird,
sei nicht als “protokollarischer
Bericht“ zu lesen. Zu behaupten, die
Welt sei 6.000 Jahre alt, wie es Kreationisten
tun, “ist unsinnig“, hält der Kardinal
fest und zitiert Thomas von
Aquin: Man dürfe “den christlichen
Glauben nicht mit Argumenten verteidigen
wollen, die ihn lächerlich
machen, weil sie offensichtlich der Vernunft
widersprechen.“
Wohltuend ist die Selbstverständlichkeit,
mit der Schönborn die absolute
Souveränität Gottes gegenüber Seiner
Schöpfung betont. Sie impliziert nämlich,
dass “alles, was existiert, von
Gott abhängt.“ Damit wird ein Thema
angesprochen, das üblicherweise unter
den Tisch fällt: dass Gott nämlich die
Schöpfung auch im Dasein hält und
dass Er fortwährend in Seiner Schöpfung
am Werk ist. Schönborn dazu:
“Sein Wirken (ist) nicht das eines deus
ex machina, eines ,Lückenbüßers’, der
für das ,noch nicht Erklärbare’ herhalten
muss. Es geht nicht um ein ,fallweises
Eingreifen’ von außen, sondern um
das transzendente Schöpferwirken
Gottes, das allein möglich macht, dass
diese Welt ,zusammenhält’, und dass
sie nach Seinem Plan, Schritt für
Schritt höher steigt, dass in ihr wirklich
Neues auftritt, bis hin zum Menschen.“
„Wenn wir den Prozess als Ganzen
sehen, diesen langen Korridor von
Urknall über die Entstehung des
Lebens zur Entstehung des Menschen,
so dokumentiert dieser, denke
ich, einen Plan, den ich nicht in
der Naturwissenschaft finde, welche
ja die einzelnen Prozesse
betrachtet. Dieser Korridor kann
das Werk eines Schöpfers darstellen“.
Prof. PETER SCHUSTER, theoretischer
Chemiker und Präsident der
Österreichischen Akademie der
Wissenschaften
GOTT IST SEINER SCHÖPFUNG
GEGENÜBER SOUVERÄN
Letztlich hänge alles an der Frage: “Ist
die Welt, in der wir leben, und unser
Leben in ihr Sinn-voll?“ Steht also am
Anfang die Vernunft, die alles nach
einem sinnvollen Plan gestaltet? Auf diese
Frage geht ja auch Papst Benedikt
immer wieder in seiner Auseinandersetzung
mit dem modernen Agnostizismus
ein. Wer der Vorstellung anhängt, eine
blinde Evolution habe uns und all das
hervorgebracht, was uns umgibt, der
leugnet unausgesprochen die Existenz
der Vernunft - was paradox ist, wenn diese
Sichtweise sich als die einzig vernünftige
gebärden will.
Zu bedenken gibt Schönborn im letzten
Kapitel auch, welche Folgen die Übernahme
dieses Denkens für die Weltanschauung
hat. Da ist zunächst die Geistesverwandtschaft
von Neodarwinismus
und Neoliberalismus: Wenn
Schöpfung und Evolution
Höherentwicklung von der Auswahl der
Tüchtigsten allein bestimmt wird, dann
ist es nur naheliegend, dies auch für die
Gesellschaft zu fordern, den Wettbewerb
also zum allein seligmachenden Prinzip
wirtschaftlicher Entwicklung hochzustilisieren.
Mit wie viel Elend diese Option
verbunden ist, hören wir täglich in den
Nachrichtensendungen.
DEM IDEOLOGISCHEN
EVOLUTIONISMUS WIDERSTEHEN
Eine weitere Folge des Neodarwinismus
sieht Schönborn in der “Pädagogik der
Fitness“: “Ein Grundparadigma von Bildung
heute ist die Anpassung unter dem
Aspekt der Nützlichkeit, vor allem der
Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt.“
Fragt sich nur: Wo kommen die Menschen
her, die im Falle von auftretenden
Widrigkeiten, Auswege suchen und
Widerstand bei Fehlentwicklungen leisten,
wenn jeder “sein Fähnchen nach
dem jeweiligen Wind“ dreht? Jede
Gesellschaft sei aber auf die nicht Angepassten
angewiesen. Und so appelliert
der Kardinal: “Der Widerstand gegen ideologische
Ausprägungen des Evolutionismus
ist eine der heutigen Formen,
Freiheit und Verantwortung zu leben,
auch wenn das seinen Preis hat.“
Besonders wichtig sei dieser Widerstand
in all den Fragen, die den Lebensschutz
betreffen. Hier sei die Kirche eine
Bastion, die unbeirrt daran festhalte,
“dass so etwas wie die ,Sprache des
Schöpfers´ in der Natur“ erkennbar sei
und es daher eine “sittlich verbindliche
Schöpfungsordnung gibt, die auch in den
bioethischen Fragen die Richtschnur
bleibt.“
Zusammenfassend: eine aufbauende, gut
argumentierende und den Glauben stärkende
Stellungnahme zu einem brennend
aktuellen Thema, an dem sich die
Geister heute scheiden.
■
HORTENSE v. GELMINI
Wer das Thema Evolution vertiefen will, dem sei das Buch „Schöpfung und Evolution“
empfohlen. Es fasst eine Tagung zum Thema mit Papst Benedikt zusammen.
Im folgenden ein Auszug aus dem Vortrag von Kardinal Schönborn.
Wieso ist der „Evolutionismus“ mit seinem ideologischen Materialismus fast so
etwas wie eine Ersatzreligion geworden? Wieso wird er oft so aggressiv und emotional
vertreten? Ich wage die Behauptung, dass es zurzeit wohl keine wissenschaftliche
Theorie gibt, gegen die es so viele schwerwiegende Einwände gibt und die
dennoch von vielen als völlig sakrosankt verteidigt wird. Die gewichtigsten Einwände
sind bekannt und oft vorgebracht worden:
- die „missing links“, die fehlenden zahlreichen Übergangsformen zwischen den
Arten, die es auch nach 150 Jahren intensiver Forschung einfach nicht gibt;
- die oft zugegebene Tatsache, dass bisher keine einzige artübergreifende Evolution
wirklich nachgewiesen ist;
- die „systemtheoretische“ Unmöglichkeit, dass ein lebendiges System (z.B. Reptilien)
durch zahllose Kleinstmutationen in ein anderes lebendiges System (z.B.
Vögel) umgebaut wird;
- die Problematik des „survival of the fittest”. Marco Bersanelli hat an Beispielen
gezeigt, dass Überleben oft eine „Glückssache“, ein Zufall, eine Kontingenz ist,
und kein Beweis für besondere „fitness“.
Die Dinosaurier – und viele andere Arten – sind wegen Katastrophen untergegangen
und nicht wegen Unangepasstheit. Das sind nur einige der gewichtigsten
Schwierigkeiten der Theorie. Warum sie als wissenschaftliche Theorie dennoch so
etabliert ist? Weil es bisher keine andere, bessere gibt. Und weil sie als wissenschaftliche
Theorie einfach und „ästhetisch“ ist. Warum aber wird sie so sehr ideologisch
befrachtet...? Weil die weltanschauliche Alternative der Schöpfungsglaube
ist. Wer Schöpfung sagt, sagt auch Anspruch des
Schöpfers. Wenn es lesbare Sprache des Schöpfers
gibt, dann ist sie auch Anrede, Anspruch. Dann folgt aus
ihr ein Sollen, eine ethische Ordnung, etwa in der Frage
der Ordnung der Geschlechter oder dem Schutz des
Lebens.
Mit dem ambienten Materialismus und Relativismus ist
eine materialistische Sicht der Evolution leichter zu verbinden.
Der ideologische Evolutionismus war nicht
umsonst die wissenschaftliche Verbrämung sowohl des
Kommunismus wie des Nationalsozialismus. Sie ist es
heute für den wirtschaftlichen Sozialdarwinismus, der
einen schrankenlosen wirtschaftlichen „Kampf ums
Dasein“ rechtfertigt.
Kardinal Christoph Schönborn
Schöpfung und Evolution
St. Ulrich Verlag, 192 Seiten
Siebter Tag
GOTT VOLLENDETE AM SIEBTEN
TAG SEIN WERK, SEGNETE UND
HEILIGTE IHN, DENN AN IHM RUHTE
ER VON SEINEM GANZEN
SCHÖPFUNGSWERK
„Der siebte und letzte Tag führt von der
Schöpfung zurück zum Schöpfer“.
Die Schöpfung gründet im dreieinigen
Gott und das heißt: im Geheimnis der
Liebe. Aus Liebe, aus verschwenderischer,
überfließender Liebe hat Gott
Himmel und Erde und alles, was in
ihnen lebt, ins Sein gerufen. Weil die
Geschöpfe von Gott kommen und von
ihm gewollt sind, darum sind sie alle
gut, ja „sehr gut“ (Gen 1,31). Staunend
steht der Mensch, der zu sehen vermag,
vor dem Wunder der Schöpfung.
LEBE 89/2008
9
Einsichten
„Ich kann mir vorstellen, dass ein Mensch
auf die Erde herabblickt und behauptet, es
gebe keinen Gott; aber es will mir nicht in
den Sinn, dass einer zum Himmel aufschaut
und Gott leugnet“.
ABRAHAM LINCOLN
„Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne
aus, um mit einer Laterne weiterzuwandeln“.
CHRISTIAN MORGENSTERN
„Ich begreife nicht, wie ein Mensch gleichzeitig
ein guter Gärtner und ein überzeugter
Atheist sein kann“.
BEVELEY NICHOLS
„Ich glaube nicht an Gott, ich sehe ihn täglich“.
FABRE, Insektenforscher
„Wenn der Mensch Gott verstoßen hat, so
beugt er sich vor einem Götzen“.
F. DOSTOJEWSKIJ
„Wenn einer an seinen hölzernen Gott zu
glauben aufhört, so heißt das nicht, dass
es keinen Gott gibt, sondern nur, dass er
nicht aus Holz ist“.
TOLSTOI
„Losgelöst von Gott wird der Mensch sich
selbst und der Umwelt zum Ungeheuer“.
PAPST JOHANNES XXIII.
„Wer Gott besitzt hat alles!“
DON BOSCO
„Die wunderbare Harmonie des Weltalls
kann nur nach dem Plan eines allwissenden
und allmächtigen Wesens zustande
gekommen sein. Das ist und bleibt meine
höchste Erkenntnis... Ich sah das Schreiten
Gottes am anderen Ende meines Teleskops“.
ISAAK NEWTON
„Das Leben ist ein gewaltiges Wunder, wir
nähern uns wissenschaftlich den Erklärungen
an, aber eine Frage bleibt doch immer
bestehen: Warum das alles? Hier glaube
ich an Gott!“
GERHART ERTL,
Chemie-Nobelpreisträger 2007
„Eine gottvergessene Gesellschaft ist eine
Gesellschaft ohne Werte und damit wertlos!“
PETER HAHNE, Fernsehjournalist
„Ich bekenne, dass ich, nachdem ich 60
Jahre Erde und Menschen studiert habe,
keinen anderen Ausweg aus dem Elend
der Welt sehe, als den von Christus gewiesenen
Weg. Es ist unmöglich, dass die
Erde ohne Gott auskommt!“
GEORG BERNARD SHAW
Dichter und Nobelpreisträger
„Gott steht für den Gläubigen am Anfang,
für den Physiker am Ende allen Denkens!“
MAX PLANCK
Schöpfung oder
Evolution
von Dr. REINHARD JUNKER
Die Frage nach Gott, Schöpfung und Evolution erlebte in den letzten
Jahren unerwartet Hochkonjunktur. Es wurde geradezu ein „Glaubenskrieg“
beschworen. Auch wenn die Medienwelle mittlerweile am
Abebben ist, dieses Thema bleibt immer aktuell, weil es um Grundfragen
des Menschen geht.
EIN TOP-THEMA DER BIBEL
Auch in der biblischen Überlieferung ist die
Herkunft des Menschen ein bedeutsames
Thema. Wesentliche Inhalte des christlichen
Glaubens sind damit eng verbunden. An der
Frage der Ursprünge hängt nicht weniger als
die Frage, weshalb Jesus Christus Mensch
wurde, was die Erlösung durch sein Leiden
und Sterben bedeutet und welche Hoffnung
sich daraus ableitet. Jesus Christus sagt von
sich selbst, er sei „gekommen, um zu suchen
und zu retten, was verloren ist“ (Luk 19,10).
Im Römerbrief werden die mit Gott unversöhnten
Menschen als „Feinde Gottes“
bezeichnet (Röm 5,10), die Gott selber von
sich aus und ohne menschliche Vorleistung
in Christus mit sich versöhnt (2 Kor 5,19).
Warum aber sind die Menschen Sünder, Verlorene,
Feinde Gottes, die einen Retter brauchen
und die Versöhnung nötig haben? Hat
Gott sie als Sünder, Verlorene, Feinde, geistlich
Tote geschaffen?
Paulus gibt darauf im Römerbrief eine eindeutige
Antwort und sie hat mit den Anfängen
der Menschheit, mit dem Ursprung des
Menschen zu tun: „Darum, gleichwie durch
einen Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen
ist, und durch die Sünde der
Tod ... Wie es durch eine einzige Übertretung
für alle Menschen zum Verdammungsurteil
gekommen ist, so kommt es auch
durch eine einzige Rechttat für alle Menschen
zur lebenwirkenden Rechtfertigung“
(Röm 5,12+18). Paulus hebt an dieser Stelle
die Universalität der Erlösung durch Jesus
Christus hervor. Um diesen Sachverhalt zu
verdeutlichen, stellt er Jesus Christus Adam
gegenüber, dessen Tat ebenfalls universale
Bedeutung hatte. So wie durch den einen
Adam Sünde und Tod in die Welt hineinkamen,
ermöglicht Jesus Christus Rechtfertigung
und Leben. Ohne diesen Hintergrund
des Einbruchs der Sünde in diese Welt mit
all ihren Folgen können wir das Wirken
Jesu, wie es im Neuen Testament geschildert
und gedeutet wird, nicht verstehen.
In einem evolutionären Kontext gibt es diesen
Hintergrund jedoch gar nicht, denn es
gibt dort keinen ersten Menschen, kein
erstes Menschenpaar und auch keinen Ein-
Zur Person
REINHARD JUNKER, Jahrgang 1956,
studierte Biologie und Mathematik für
das Lehramt an Gymnasien in Freiburg
und Theologie in Leuven/Belgien. Seit
1985 arbeitet er als wissenschaftlicher
Mitarbeiter bei der Studiengemeinschaft
Wort und Wissen in Baiersbronn.
1992 promovierte er in Interdisziplinärer
Theologie an der Evangelischen
Theologischen Fakultät in Leuven/Belgien.
Er ist Mitautor von „Evolution
– ein kritisches Lehrbuch“ und
Autor weiterer Publikationen zu biologischen
und theologischen Themen.
Literatur
Für eine detaillierte Argumentation: R.
Junker & S. Scherer: EVOLUTION - EIN
KRITISCHES LEHRBUCH. Gießen, 6.,
aktualisierte und erweiterte Auflage
2006.
Für Einsteiger ein leicht lesbarer Überblick:
R. Junker: LEBEN - WOHER? Das
Spannungsfeld Schöpfung / Evolution
leicht verständlich dargestellt. Dillenburg,
3. Auflage 2005.
Zum Thema Erdgeschichte aus biblischer
Sicht: M. Stephan: DER MENSCH
UND DIE GEOLOGISCHE ZEITTAFEL.
Holzgerlingen. 2002.
Internet
www.genesisnet.info
www.wort-und-wissen.de
10 LEBE 89/2008
bruch von Sünde und Tod, der den Menschen erlösungsbedürftig gemacht hat und weshalb
er Jesus als Retter braucht. Sünde und das entsprechende Verhalten des Menschen wären
vielmehr Begleiterscheinungen des evolutiven Werdens. Und der Tod könnte nicht als Folge
der Sünde verstanden werden, sondern wäre notwendige Voraussetzung für die Entfaltung
des Lebens. Denn ohne den Tod gäbe es keine Auslese der Bestangepassten und ohne Auslese
keine Evolution. Evolution als Methode der Schöpfung passt also nicht zum biblischen
heilsgeschichtlichen Zusammenhang von Adam und Christus, von Sünde und Rechtfertigung
durch das stellvertetende Opfer Jesu, von Tod aufgrund der Sünde und Leben durch das
Sterben Jesu und seine Auferstehung.
ABER IST EVOLUTION NICHT WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN?
Wer theologisch motiviert eine evolutive Herkunft des Menschen nicht akzeptiert, muss sich
zwangsläufig der Frage stellen, wie er mit den vermeintlich überwältigenden Belegen für
einen ebensolchen Ursprung des Menschen umgeht, und wie er sie im Rahmen seiner biblischen
Weltsicht einordnet. Ob eine allgemeine Evolution aller Lebewesen (Makroevolution,
s.u.) als wissenschaftlich begründete Tatsache gelten kann, entscheidet sich an empirischen
Daten der Naturwissenschaft.
Biologen können in der Tat aussagekräftige naturwissenschaftliche Kritikpunkte an der Evolutionsanschauung
vorlegen (siehe Hinweise am Ende des Artikels).
Ebenso müssen sich Alternativtheorien, die Bezug auf die biblische Offenbarung nehmen,
anhand von Daten bewähren, wenn mit ihnen der Anspruch erhoben wird, die Ergebnisse
der Naturwissenschaft erklären zu können. Auf dem Gebiet der Biologie sind hier vor allem
das Grundtypenkonzept und sogenannte „Design-Argumente“ zu nennen. Ungleich schwerer
erweist sich allerdings die Entwicklung einer alternativen historischen Geologie, die
einen biblischen Kurzzeitrahmen zugrunde legt.
Um die naturwissenschaftliche Kritik an der Evolutionstheorie richtig einordnen zu können,
ist eine wichtige Unterscheidung notwendig: Mikroevolution und Makroevolution müssen
wie folgt auseinandergehalten werden:
• Makroevolution: Wie entstehen Konstruktionen erstmals?
• Mikroevolution: Wie werden vorhandene Konstruktionen der Lebewesen optimiert?
Mikroevolution sind demnach Variationsvorgänge auf der Basis bereits vorhandener Konstruktionen,
während unter Makroevolution die erstmalige Entstehung neuer Konstruktionen
mit völlig neuen Funktionen verstanden wird.
Mikroevolution umfasst Spezialisierungen an besondere Umweltbedingungen, Optimierungen
einzelner Merkmale, Feinabstimmungen oder auch Rückbildungen. Man könnte Mikroevolution
als „Variation eines Themas“ beschreiben oder als „Überlebensstrategien“ charakterisieren.
Zur Mikroevolution gehören auch Artaufspaltungen, da dieser Vorgang in der
Regel mit Spezialisierung einhergeht und nicht die Entstehung neuer Organe erfordert.
Makroevolution bedeutet dagegen Neu- oder Um-Konstruktion. Beispielsweise die Variation
der Form des Hornschnabels von Vögeln. Mikroevolution: Ein Vogelschnabel kann kurz
und dick sein (geeignet zum Knacken harter Kerne), er kann aber auch fein und lang sein
(was z. B. gut für das Stochern nach Insekten in Baumrinden ist). Makroevolution dagegen
ist die erstmalige Entstehung des Hornschnabels von Vögeln aus einem bezahnten Kiefer
eines hypothetischen Vorläuferreptils. Dabei wären in mehrfacher Hinsicht Umbauten erforderlich,
die mit bloßen Variationen (dicker, dünner, länger, kürzer) nicht zu erreichen sind.
Außerdem kann ein Hornschnabel deutlich andere Funktionen ausüben als ein bezahnter
Kiefer. Ein Hornschnabel ist aus anderem Material als Zähne aufgebaut; die Muskulatur
muss angepasst sein, das Verhalten (Nahrungserwerb, Fressbewegungen) muss entsprechend
abgestimmt sein, die Integration des Schnabels im Schädel ist anders als bei einem Zahnkiefer
usw.
Der „springende Punkt“ bei Makroevolution ist der Erwerb einer grundsätzlich neuen Konstruktion.
Damit neue Konstruktionen eine Funktion ausüben können, ist nach allem, was
man über lebende Systeme weiß, das Zusammenwirken mehrerer, aufeinander abgestimmter
Bestandteile erforderlich.
Da Makroevolution einen qualitativ anderen Vorgang beschreibt als Mikroevolution, kann
aus der Realität mikrovolutiver Prozesse nicht auf Makroevolution geschlossen werden.
Wenn verstanden ist, wie vorhandene Konstruktionen variiert oder spezialisiert werden können,
wissen wir damit noch nichts darüber, wie diese erstmals entstanden sind.
Hier setzt einer der wichtigsten Kritikpunkte an der Evolutionstheorie an. Alle experimentell
nachweisbaren oder im Freiland beobachteten Veränderungen bewegen sich im mikroevolutiven
Bereich. Das heißt: Es gibt einerseits eine enorme Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
der Lebewesen; das ist eines ihrer grundsätzlichen Kennzeichen. Andererseits
basiert diese Flexibilität darauf, dass bereits funktionierende Organe und Stoffwechselsy-
Einsichten
„Jedem tiefen Naturforscher muss eine
Art religiösen Gefühls nahe liegen, weil
er sich nicht vorzustellen vermag, dass
die ungemein feinen Zusammenhänge,
die er erschaut, von ihm zum erstenmal
gedacht werden.“
ALBERT EINSTEIN (1879-1855) Begründer
der Relativitätstheorie; Nobelpreis
„Die Größe und unendliche Weisheit des
Schöpfers wird nur derjenige wirklich
erkennen, der sich bestrebt, aus dem
gewaltigen Buch, das wir Natur nennen,
seine Gedanken herauszulesen.“
J. V. LIEBIG (1803-1873) dt. Chemiker,
Begründer der Agrikulturchemie
„Die Annahme, dass das Auge durch
Evolution entstanden sei, erscheint wie
ich offen bekenne, im höchsten Grade
absurd“.
CHARLES DARWIN
„Die Entstehung des Lebens auf der Erde
mit dem Zufall erklären heißt, von der
Explosion einer Druckerei das Zustandekommen
eines Lexikons zu erwarten“.
EDWIN COUKLIN (1863-1952)
amerikanischer Biologe
„Religion und Naturwissenschaft – sie
schließen sich nicht aus, wie manche
heutzutage glauben oder fürchten, sondern
sie ergänzen und bedingen einander.“
MAX PLANCK
„Es ist gewiss kein Zufall, dass gerade
die größten Denker aller Zeiten zugleich
auch tief religiös veranlagt waren, wenn
sie auch ihr Heiligstes nicht gern öffentlich
zur Schau trugen. Erst aus dem
Zusammenwirken der Kräfte ihres Verstandes
mit denen des Willens ersprießt
der Philosophie ihre reifste, köstlichste
Frucht: die Ethik.
Denn auch die Wissenschaft... lehrt uns
vor allem Wahrhaftigkeit und Ehrfurcht.
Wahrhaftigkeit in dem unablässigen Vorwärtsdrängen
zu immer genauerer
Erkenntnis der uns umgebenden Naturund
Geisteswelt, Ehrfurcht bei dem sinnend
verweilenden Blick auf das göttliche
Geheimnis“.
MAX PLANCK
„Obwohl der Mensch der sichtbaren
Welt der Natur angehört, unterscheidet
er sich irgendwie von dieser Natur
selbst..
Er unterscheidet sich mehr von der Welt
der Natur, als er ihr gleicht...
Der Mensch gleicht Gott mehr als der
Natur...
Der Schöpfungsbericht spricht nicht von
Ähnlichkeit des Menschen mit den übrigen
Geschöpfen, sondern nur mit Gott“.
JOHANNES PAUL II
LEBE 89/2008
11
Einsichten
„Durch die Umweltforschung stelle ich
fest, dass die ganze Natur aufeinander
präzise zugeordnet ist. Körperbau, Organanlagen,
Instinkt, Partner, Pflanzenfamilien,
Tierfamilien, Umwelt und vieles mehr
stehen miteinander in einem apriorischen
Zuordnungsverhältnis.
Eine auf dem Prinzip der Ordnung, des Planens
aufbauende Natur- und Umweltbetrachtung
steht in einem unversöhnlichen
Gegensatz zu einer überholten Form,
deren Grundlage der planlose Zufall ist!“
JAKOB VON UEXKÜLL (1864-1944)
Begründer der Umweltlehre; Biologe;
Leiter des Instituts für Umweltforschung
in Hamburg
„Eine kurze Spanne Zeit von fünfzig Jahren
hat man geglaubt, man könne die
Natur ebenso begreifen wie die Maschinen.
Dieser kurze Rausch ist wieder vorbei.
Von der Lehre Darwins ist kein Stein auf
dem andern geblieben. Und gar das biogenetische
Dogma Haeckels, demzufolge wir
in unserer Entwicklung die Ahnenreihe
wiederholen sollen! Wo findet sich noch
soviel „frommer“ Glauben, um diesen
abenteuerlichen Wahn hinzunehmen?“
J. V. UEXKÜLL
„Wer jemals eine Fliege beobachtet hat,
wie sie auf seinem Schreibtisch herumstolziert
und alle auf ihm befindlichen verschiedenartigen
Gegenstände ausschließlich
nach ihrer Fliegenbedeutsamkeit
behandelt – dem wird die Ähnlichkeit aufgehen,
die der Anblick jener Forscher darbietet,
die auf der Natur, jenem überreichen
Schreibtisch Gottes, umherirren und
alles von ihrem beschränkten Gesichtspunkt
aus kritisieren“. J. V. UEXKÜLL
„Endlich sollte man einsehen, dass weder
aus Leblosem etwas Lebendiges noch aus
Sinnlosem Sinnvolles hervorgehen kann –
weil Leben und Sinn identisch sind.
Das Haupthindernis, das der Verbreitung
des Darwinismus im Wege stand, war die
unleugbare Tatsache, dass man in der
lebenden Natur auf Schritt und Tritt auf
sinnvolle Einrichtungen stieß, die auf das
Eingreifen eines sinnvollen Waltens des
Lebens schließen ließen.
Es musste daher der Beweis geliefert werden,
dass durch Häufung von Zufällen
Sinnvolles hervorgehen könne. Zu diesem
Zweck hatte Huxley die bekannte Überlegung
angestellt:
Man gebe einer Horde Affen die Buchstaben
des Alphabets einzeln in die Hand und
lasse ihnen genügend Zeit, um diese Zeichen
immer wieder neu zu ordnen, dann
wird schließlich der Augenblick kommen,
wo die Bibliothek des britischen Museums
wohlgeordnet dasteht...“
J. V. UEXKÜLL
steme vorhanden sind. Deren Ursprung kann nach allem, was man bisher aus der experimentellen
Forschung weiß, durch mikroevolutive Vorgänge nicht erklärt werden.
GRUNDTYPENBIOLOGIE ALS ALTERNATIVE
An dieser Stelle setzt ein alternatives Schöpfungskonzept an, die Grundtypenbiologie. In
der Grundtypenbiologie wird davon ausgegangen, dass die Lebewesen ihre Existenz als erblich
vielseitige und variable, aber abgegrenzte Grundtypen starteten und dass sie nur im Rahmen
einer programmierten Variationsbreite (Polyvalenz) wandelbar waren und noch sind. Es
gibt also eine zwar erhebliche, aber begrenzte Plastizität; dies steht im Einklang mit den
Forschungsergebnissen über Evolutionsmechanismen.
Eine Abgrenzbarkeit der Grundtypen wird aufgrund des biblischen Schöpfungsberichts
postuliert, wonach Pflanzen und Tiere „nach ihrer Art“ erschaffen wurden. Die biblischen
Texte definieren „Art“ jedoch nicht. In der Grundtypenbiologie wird dazu ein konkreter Vorschlag
gemacht, der eine experimentelle Prüfung von Artgrenzen erlaubt. Demnach gehören
alle biologischen Arten, die durch Kreuzungen direkt oder indirekt miteinander verbunden
sind, zu einem Grundtyp. Dabei muss das Erbgut beider Eltern im Mischling ausgeprägt
werden. Es hat sich gezeigt, dass auf der Basis dieser Definition tatsächlich Grundtypen wie
Entenartige, Pferdeartige oder Hundeartige voneinander abgegrenzt werden können.
EVOLUTIONSBEWEISE?
Nun wenden Biologen an dieser Stelle ein, dass Makroevolution auf andere Weise als
durch experimentelle Forschung belegbar sei, und verweisen beispielsweise auf die Ähnlichkeiten
der Lebewesen oder die Fossilabfolge (Fossilien sind als Versteinerungen oder
Abdrücke erhaltene Lebewesen aus früherer Zeit). Wir gehen auf diese Argumente in der
hier gebotenen Kürze ein.
ÄHNLICHKEITEN
Die Ähnlichkeit der Lebewesen untereinander ist wohl das am häufigsten genannte Argument
für Makroevolution. Jedem ist dieses Argument am Beispiel der Ähnlichkeiten von
Mensch und Menschenaffen vertraut. Deren Ähnlichkeiten seien nur durch gemeinsame
Abstammung erklärbar. In den letzten Jahren wird besonders auf die Ähnlichkeiten im
Erbgut verwiesen, die eine weitere Stütze des Abstammungsarguments seien.
Es trifft jedoch nicht zu, dass „gemeinsame Abstammung“ die einzige Erklärungsmöglichkeit
für Ähnlichkeiten sind. Wie aus Technik und Kunst bekannt können Ähnlichkeiten
auch auf einen gemeinsamen Urheber oder Konstrukteur zurückgeführt werden. Die allermeisten
Ähnlichkeiten sind zudem durch die zu erfüllende Funktion bedingt und daher
auch zu erwarten, wenn die Lebewesen geschaffen wurden. Dies gilt auch für die Ähnlichkeiten
des Erbguts. Wenn man von Schöpfung ausgeht, kann es beispielsweise nicht
überraschen, dass quer durchs ganze Tierreich gleiche Steurungsgene vorkommen. Denn
Wiederverwendung von Bau- oder Programmelementen ist ein typisches Kennzeichen für
einen planvoll agierenden Urheber.
FOSSILÜBERLIEFERUNG
Heute sind ca. 250.000 Arten fossil (als Versteinerungen, Abdrücke usw.) bekannt. Trotz
dieser Fülle von Funden fehlen nach wie vor wie schon zu Darwins Zeit im Großen und
Ganzen passende Bindeglieder zwischen verschiedenen Grundtypen. Größere Gruppen
von Lebewesen kommen von Beginn ihres Auftretens in der Erdgeschichte plötzlich in
zahlreichen unterschiedlichsten Formen vor, die nur ausnahmsweise durch einigermaßen
passende Übergänge überbrückbar sind. Zwischen den größeren Gruppen von Lebewesen
fehlen also regelmäßig evolutionäre Übergangsformen, sowohl in der heutigen Welt als
auch unter den fossil erhaltenen Arten. Das gilt bis hinunter zur Grundtyp-Ebene. Die
Stammbäume sehen daher nicht baumartig, sondern ausgeprägt strauchartig aus; dabei fehlen
die unteren Zweige und Äste (an denen sich die Gabelungen befinden müssten). Einzelne
umstrittene Zwischenformen wie der „Urvogel“ Archaeopteryx belegen ebenfalls
keine graduelle Höherentwicklung und können alternativ auch als eigenständige Grundtypen
interpretiert werden. Die Reihenfolge der Fossilablagerungen kann aber durchaus als
Indiz für Evolution interpretiert werden. Das heißt z. B.: In tieferen Schichten finden sich
noch keine Fossilien von Landlebewesen, wohl aber in höheren Lagen; die evolutionstheoretische
Deutung lautet dazu, dass die landlebenden Arten erst später entstanden sind als
viele wasserlebende Formen. Dieser Befund ist alternativ bislang im Rahmen der Schöpfungslehre
nicht befriedigend verstanden. Auf Details kann hier nicht eingegangen werden;
der interessierte Leser sei auf die angegebene Literatur verwiesen.
12 LEBE 89/2008
ENGAGEMENT, ABER KEIN „KRIEG“
Leider ging es in den öffentlichen Auseinandersetzungen der letzten Jahre in gewisser
Weise tatsächlich oft „kriegerisch“ zu. Ein Mittel des Krieges ist Desinformation; die Liebe
zur Wahrheit bleibt schnell auf der Strecke, und auch die Liebe dem Andersdenkenden
gegenüber. In der Tat wurden viele Fehlinformationen über die Schöpfungslehre in den
einflussreichen Medien verbreitet. Hier gilt es, nicht auf gleiche Art zu reagieren, sondern
im Sinne Jesu, oder wie Paulus im Epheserbrief sagt, „wahrhaftig in der Liebe“ (Eph 4,15).
Beides zusammenzubringen ist eine große Herausforderung. Dazu gehört in der Sache zum
Beispiel, eigene offene Fragen einzugestehen und nicht zu beschönigen. Und im Umgang
mit Andersdenkenden gilt es, bei allen Unterschieden in der Sache ihnen gegenüber Wertschätzung
und Respekt zu zeigen.
DER SCHÖPFER FÜR DICH
Das Thema „Schöpfung“ ist nicht nur für die Auseinandersetzung mit der Bibelkritik wichtig,
sondern hat auch eine ganz persönliche Dimension. Im 10. Kapitel des Buches Jeremia
wird Gott als tatkräftiger Schöpfer den harmlosen und nutzlosen Götzen gegenübergestellt.
Diese werden als „Vogelscheuchen im Gurkenfeld“ verspottet, sie können nicht reden, man
muss sie tragen, ja sogar mit Hammer und Nagel befestigen, damit sie nicht umkippen.
Solche „Götter“ können weder helfen noch schaden. Man braucht sich vor ihnen nicht zu
fürchten, kann aber auch nichts von ihnen erhoffen. Auch in unserem Leben treiben solche
Götzen in moderner Form ihr Unwesen. Dreimal folgt in diesem Text jedoch ein gewichtiges
„Aber“: „Aber dir, Herr, ist niemand gleich...“ (V. 6), „aber der Herr ist der wahrhaftige
Gott“ (V. 10) und „Er aber hat die Erde durch seine Kraft geschaffen ...“ (V. 12). Nur
von einem solchen Gott, der die Größe seinen Namens „mit der Tat beweist“ (V. 6) können
wir auch für uns persönlich auf Hilfe hoffen. Glaube an Gott den Schöpfer schließt damit
auch ein, von ihm Hilfe erwarten zu können. Gott kann Dinge tun, die sonst nicht geschehen
könnten. Seine Macht endet nicht mit dem, was innerweltlich möglich ist. Gottes
Macht ist für uns zwar oft schmerzlich verborgen, trotzdem: Die Bibel legt größten Wert
auf die Feststellung, dass Gott ein handelnder Gott ist, ja, er hat sogar Himmel und Erde
geschaffen.
■
DARWIN IRRTE SICH
Die Aufgeregtheit, mit der die Darwinisten
auf kritisches Hinterfragen ihrer Evolutionsideologie
reagieren, weist auf eine gewisse
Unsicherheit hin. Darwin selbst hatte doch
auch schon seine Zweifel an einer planlosen
Zufallsentwicklung.
In seinem Buch „Entstehung der Arten“
schrieb er: „Die Annahme, das Auge mit
seinen unnachahmlich kunstvollen Einrichtungen
für Scharfstellung, Regelung
des Lichteinfalls und Ausgleich sphärischer
und chromatischer Aberration habe
sich durch natürliche Auslese bilden können,
ist – wie ich offen zugebe – in höchstem
Maße widersinnig“.
Was Darwin hier über das Auge sagt, gilt
ebenso für alle anderen Organe mit ihren
komplexen, präzis miteinander wirkenden Funktionen.
In einem Brief an Charls Lyell (vom 23. November 1859), also zum Zeitpunkt des
Erscheinens der „Entstehung der Arten“, schrieb Darwin: „Wenn ich an so viele Fälle
dachte, wo Männer sich jahrelang einer Täuschung hingegeben haben, fühlte ich oft
einen kalten Schauer und f ragte mich, ob ich nicht etwa mein Leben einer Phantasie
gewidmet habe“.
So sicher war sich also Darwin gar nicht, aber seine Nachfolger, allen voran Ernst Häkkel,
haben die Evolutionstheorie zum Dogma erklärt. Es passt so gut in die Zeit nach
der Aufklärung, wo man Argumente für die Leugnung eines Schöpfers dringend nötig
hatte. Theorie wurde zur Ideologie, und wehe dem, der es wagen sollte, diese zu hinterfragen!
Es gibt aber namhafte Fachwissenschaftler, die der gängigen Zufallstheorie widersprechen
und dies mit handfesten Fakten belegen.
KARL ROBEL
Einsichten
„Die großartige Ordnung, die wir überall in
der Welt antreffen, soweit unsere Erkenntnis
reicht, verbürgt uns, dass auch hinter
diesen nur statistisch fassbaren Vorgängen
eine verborgene Kausalität steht.
Der reine Zufall hingegen kann nur Unordnung
schaffen.
Die Wissenschaft muss an eine Gesetzmäßigkeit
glauben, wenn sie sich nicht selbst
und ihr ganzes Streben nach Erkenntnis
als sinnlos aufgeben will.“
KARL WILLI WAGNER
Professor Dr. phil., ord. Mitglied der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu
Berlin, Foreign Honorary Member of the
American Academy of Arts and Sciences,
korr. Mitglied der Kgl. Schwed. Akademie
der Ingenieurwissenschaften
“Die Männer, denen wir die tiefsten
Erkenntnisse der Wissenschaft und die
großartigen Werke der Technik verdanken,
waren stets gläubige Menschen.
Naturwissenschaft und Technik sind keine
Gegensätze zur Religion; sie führen zum
Glauben hin, wenn man sich nicht nur
oberflächlich mit ihnen befasst.“
KARL WILLI WAGNER
„Wir haben Gott getötet, ihr und ich! Wir
alle sind seine Mörder! Was taten wir, dass
wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten,
wohin bewegen wir uns? Fort von
allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend?
Irren wir nicht durch ein unendliches
Nichts? Ist es nicht kälter geworden? Wie
trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
NIETSCHE
„Obwohl aller sterblicher Natur unsichtbar,
wird Gott aus seinen Werken selber ersehen“.
ARISTOTELES (384-322 v. Chr.)
griechischer Philosoph.
„Die Vernunft entrüstet sich mit Recht bei
dem Gedanken, all das dem Zufall zuzuschreiben.
Zwei Dinge erfüllen das Gemüt
mit Bewunderung und Ehrfurcht: der
gestirnte Himmel über uns und das moralische
Gesetz in uns“. IMANUEL KANT,
(1724-1804) deutscher Philosoph.
„Das Auge, der Flügel eines Schmetterlings
genügen, um einen Gottesleugner zu
vernichten“. D. DIDEROT (1713-1784)
franz. Schriftsteller und
Philosoph der Aufklärung.
„Wenn kein Gott existierte, müsste man
ihn erfinden; doch er existiert! Die ganze
Natur ruft es uns zu“. VOLTAIRE
(1694-1778) französischer Philosoph; wichtigster
Vertreter der franz. „Aufklärung“.
„Welche Autorität können Menschen
haben, die kein anderes Argument gegen
Gott haben als das Interesse, ihre Ausschweifungen
recht fertigen zu wollen?“
J. GUIBERT, Psychologe
LEBE 89/2008
13
UNGEBORENE ZWILLINGE
RETTETEN MUTTER DAS LEBEN
Das Leben einer Londoner Mutter wurde
durch ihre ungeborenen Zwillinge gerettet.
Das bestätigten jene Ärzte, die bei der 35-
jährigen Michelle Stepney Gebärmutterhalskrebs
diagnostiziert hatten.
Die Frau war schwanger und erwartete
Zwillinge. Nach den Berichten der Ärzte
lösten die Kinder durch ihre Tritte im Mutterleib
den Tumor ab, sodass er rechtzeitig
entdeckt wurde. Sie rieten Stepney, die
Gebärmutter entfernen zu lassen und die
Kinder abzutreiben.
Die Frau lehnte den Eingriff ab, um das
Leben ihrer beiden Kinder zu retten. Sie
wollte bis zur Geburt der Kinder damit warten.
„Ich verdanke den Kindern mein
Leben, und deswegen konnte ich unmöglich
einer Abtreibung zustimmen“, sagte sie.
„Ich wusste, dass ich sofort operiert werden
und vom Krebs geheilt werden konnte, aber
das hätte bedeutet, dass ich meine Babys
verlieren würde, und das konnte ich nicht
tun.“ Michelle und ihr Ehemann Scott, die
bereits einen fünfjährigen Sohn, Jack, hatten,
gaben zu, dass die Entscheidung alles
andere als leicht war.
„Wir wollten sichergehen, dass unsere Entscheidung
auch für Jack die richtige war,
aber wir wollten auch nicht etwas tun, das
schlecht für die Mädchen war.“ Die beiden,
Alice und Harriet, wurden im Dezember
2006 im Alter von 33 Wochen per Kaiserschnitt
zur Welt gebracht. Sie waren gesund,
hatten jedoch keine Haare, weil ihre Mutter
bereits mit einer Chemotherapie begonnen
hatte.
„Ich konnte es nicht glauben, als die Ärzte
mir sagten, dass die Babys den Tumor vertrieben
hatten“, staunt Michelle heute noch.
„Ich habe sie strampeln gespürt, aber habe
nicht begriffen, wie wichtig ihre Tritte noch
werden sollten.“
„Als ich die beiden dann schreien hörte, war
es das beste Geräusch der Welt“, erzählt sie
von den Stunden nach der Geburt. Vier
Wochen später ließ sie ihre Gebärmutter
entfernen und mit ihr den Krebs. Alice und
Harriet haben mittlerweile ihren ersten
Geburtstag gefeiert, zusammen mit einer
gesunden Mutter. „Ich bin so glücklich“,
sagt Michelle Stepney. „Und eines Tages
werde ich meinen Töchtern erzählen, wie
sie das Leben ihrer Mutter gerettet haben.“
KATH.NET
14 LEBE 89/2008
PAPST-ANSPRACHE AM ITALIENISCHEN „TAG DES LEBENS“
Das menschliche Leben, das als Geschenk angenommen werden will, ist auch vor der Geburt und bis zu seinem
natürlichen Ende zu schützen. Das bekräftigte Papst Benedikt XVI. in der Ansprache vor dem traditionellen
Sonntagsgebet des Angelus.
In Italien wurde am 3. Februar der 30. Tag des Lebens begangen, den die Bischofskonferenz unter das Thema
„Dem Leben dienen“ gestellt hatte. Auf dem Petersplatz hatten sich somit neben den üblichen Pilgern
zahlreiche Mitglieder italienischer Lebensschutzbewegungen eingefunden.
Benedikt XVI. dankte den Anwesenden für ihr Zeugnis des Einsatzes zur Verteidigung und Förderung des
Lebens. Er bekräftigte, dass die Kultur eines Volkes an seiner Fähigkeit bemessen werde, dem Leben zu
dienen. Es sei Aufgabe eines jeden, „das menschliche Leben als ein Geschenk anzunehmen, das geachtet,
geschützt und gefördert werden muss“, insbesondere wenn es sich um schutzloses Leben handle oder um
Menschen, die der Fürsorge bedürften. Dies gelte „sowohl vor der Geburt als auch in der Endphase“ des
Lebens.
Benedikt XVI. sprach allen Mut zu, die, ohne viel Aufhebens zu machen, hochherzig für alte oder behinderte
Familienangehörigen Fürsorge tragen, und er ermutigte alle Menschen, die ihre Zeit der Sorge für
Menschen aufbringen, die Armut in verschiedenen Formen erfahren müssen.
ZENIT.ORG
STARJOURNALIST GRÜNDET „LISTE
FÜR DAS LEBEN“
Der Starjournalist, GIULIANO FERRARA, der die
Kampagne für ein Moratorium gegen Abtreibungen
initiierte, kündigte an, er werde bei den vorgezogenen
Neuwahlen mit einer eigenen Wahlliste antreten,
die sich „Lista per la vita“ nennt. Ferrara versicherte,
dass laut Umfragen die Liste auf bis zu sechs
Prozent der Stimmen kommen könnte. „Die
Abtreibung ist eine legale Todesstrafe für Millionen
ungeborener Menschen. Wer den UNO-Beschluss
bezüglich der Todesstrafe begrüßt hat, sollte sich
auch gegen das Massaker der Unschuldigen durch
Abtreibung engagieren“, so Ferrara. Sein Appell
stieß nicht auf taube Ohren. Der Vatikan unterstützt
Ferraras Pläne, Frauenverbände warnten dagegen
vor einer Kampagne gegen die Abtreibung. In Italien
gilt seit 1978 eine Fristenregelung. Im Jahr
1981 wurde die Gesetzesänderung in einer Volksabstimmung
mit 68 Prozent Ja-Stimmen bestätigt,
doch die Diskussion über das neue Gesetz ist nie
zur Ruhe gekommen. Immer wieder wird aus dem
christdemokratischen Lager eine Änderung des
Gesetzes beantragt, die von den linken Parteien und
von Frauenverbänden aber kategorisch abgelehnt
wird. Statt einer Änderung des Gesetzes verlangen
die Linksparteien Sexualerziehung an den Schulen,
Information für Immigrantinnen und kostenlose
Verhütungsmittel.
STOL
KEINE EUTHANASIE BEI BABYS IM LETZTEN JAHR
Niederländische Ärzte haben im letzten Jahr bei der zuständigen staatlichen Stelle keinen
Fall der Lebensbeendigung von Babys gemeldet. Dies hat beim Leiter der Anfang vorigen
Jahres gegründeten Regierungskommission „Lebensbeendigung Neugeborene“
Zweifel geweckt. Aufgrund von Angaben aus der Vergangenheit müsse er annehmen,
dass es trotz ausbleibender Meldungen solche Fälle gebe, meinte Joep Hubben im niederländischen
Fernsehen. Früher war vermutet worden, dass Ärzte jährlich in etwa 15 Fällen
das Leben schwer kranker oder behinderter Kleinkinder beendeten. ALfA
DER VATIKAN STARTET WELTWEITE
LEBENSSCHUTZ-KAMPAGNE
KARDINAL ALFONSO LOPEZ TRUJILLO, Präsident
des Päpstlichen Rates für die Familie, wird
sich im Namen des Heiligen Vaters für die Verwirklichung
des „Moratoriums gegen die Abtreibung“
einsetzen. Die Idee für ein solches Moratorium
stammt vom italienischen Journalisten Giuliano
Ferrara und hat das „Moratorium gegen die Todesstrafe“
zum Vorbild, das von den UNO-Mitgliedsstaaten
beschlossen worden ist. Kurienkardinal
Lopez Trujillo wird sich im Rahmen einer Reise
durch die ganze Welt darum bemühen, den Staatsoberhäuptern,
Politikern und Kulturinstituten die
katholische Lehre über den Schutz und die Verteidigung
des Lebens nahezubringen und sie für die
Idee des Moratoriums zu gewinnen. Abtreibung sei
„eine Kapitalstrafe, die über einen wehrlosen
Unschuldigen verhängt wird“, erklärte er. Zur Reise
veranlasse ihn die Tatsache, dass in der Frage der
Abtreibung „zu viel Verwirrung“ herrsche. Die
internationale Kampagne des Heiligen Stuhles soll
alle Aspekte des Lebensschutzes einbeziehen, insbesondere
auch die mit der Fortpflanzungsmedizin
verbundenen Probleme. Die Weitergabe des Lebens
ist, wie Kardinal Lopez Trujillo betonte, nicht bloß
auf eine Fortpflanzung im Sinne von „Reproduktion“
zu beschränken. Es gelte, die Familie als soziales
Gut anzuerkennen.
ZENIT.ORG
GYNÄKOLOGIN GISELA GILLE FORDERT NEUAUSRICHTUNG DER SEXUALAUFKLÄRUNG
Wie im aktuellen Rundschreiben des Wiener Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE)
berichtet wird, forderte die Gynäkologin Gisela Gille, Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung
der Frau, Mitte Januar während des 32. Interdisziplinären Forums der Bundesärztekammer in Berlin
eine Neuausrichtung der Sexualaufklärung. Sie kritisierte die übliche „sex- und verhütungszentrierte Aufklärung“,
die viel zu kurz greife und die wichtige entwicklungspsychologische Basis für weibliches Körpergefühl unterschlage.
In Deutschland werden unter anderem aufgrund der mangelhaften Aufklärung jährlich weit mehr als zehntausend
Mädchen unter 18 Jahren ungewollt schwanger: Im Jahr 2006 kam es zu 6.590 Abtreibungen bei Mädchen
unter 18 Jahren, im selben Jahr brachten minderjährige Mütter 6.163 Kinder zur Welt. Gille betonte: „Wir haben es
mit einer mediengewohnten Generation zu tun, die Vieles gehört hat und Weniges einordnen kann.“ Durch die
„Banalisierung von Sexualität in den Medien“ würden Normen gesetzt, bei Jugendlichen entstehe ein „spürbarer
Gruppendruck“. Es sei wichtig, in dieser brisanten Mischung von „Halbwissen, Neugier und Beziehungssehnsucht“
Jugendliche zu stärken, sich
diesem Druck zu widersetzen und
„mit dem ersten Mal zu warten“, so
die Frauenärztin. ZENIT.org
BRASILIANISCHE BISCHÖFE WOLLEN LIBERALERES
ABTREIBUNGS-GESETZ VERHINDERN
Die Bischöfe wollen ein liberaleres Abtreibungs-Gesetz verhindern.
Dazu haben sie mit Beginn der Fastenzeit eine Kampagne gestartet.
Mehrere Gesetzesvorschläge für eine Lockerung des Abtreibungs-Verbots
werden in nächster Zeit dem Parlament in Brasilia
zugehen. Nach derzeitigem Recht ist Abtreibung in Brasilien nur
dann straffrei, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder wenn
der Schwangerschaft eine Vergewaltigung vorausgegangen ist. Nach
Schätzungen wird jedes Jahr in Brasilien über eine Million Kinder
illegal abgetrieben. In einer Botschaft an Brasiliens Bischöfe bittet
der Papst darum, „gegen alle Bedrohungen des Lebens zu kämpfen”.
JUGEND FÜR DAS LEBEN – ÖSTERREICH
BRITISCHE ÄRZTE WEIGERN
SICH
„Keiner schüttelt dir nachher die
Hand. Niemand hat das Gefühl,
dass er etwas Gutes für jemand
anderen getan hat“. Das sagte der
ehemalige Abtreibungsarzt James
Gerrard in einem Interview mit
„The Independent“. Immer mehr
Ärzte Englands weigern sich, ungeborene
Kinder zu töten – aus religiösen
und ethischen Gründen, und
weil das Image der Abtreiber
schlecht ist. Setzt sich auch in
Deutschland das Gewissen allmählich
durch? CM-KURIER
BOYKOTT GEGEN „AI“
Ein „Recht auf Abtreibung“ fordert die Menschenrechts-Organisation „Amnesty International“ (ai) seit ihrer „Internationalen
Ratstagung“ in Mexiko-Stadt, Ende August 2007. Zahlreiche Bischöfe und Lebensrechtsgruppen rufen
zum Boykott auf:
Bereits im Juni 2007 hatte Kardinal R. Martino, Präsident des Päpstlichen Rates „Justitia et Pax“, alle Katholiken
weltweit aufgerufen, nicht mehr für Amnesty International zu spenden.
Die britischen Bischöfe schrieben an alle kath. Pfarrämter und Schulen Großbritanniens, für ai-Kampagnen keine
Räume mehr zur Verfügung zu stellen.
Der schottische Kardinal K. O’Brien verließ „zutiefst traurig“ die sog. Menschenrechtsorganisation ai, nachdem er
sie 40 Jahre lang unterstützt hatte. Die irischen Bischöfe haben die katholischen Schulen Irlands aufgerufen, alle
ai-Unterstützungsgruppen aufzulösen. „Die neue Politik von Amnesty schließt den ungeborenen Menschen ausdrücklich
von ihren Menschenrechtskampagnen aus“. Mit dieser Begründung verließ Pater Chris Middleton, Direktor
des St. Aloysius-College in Sidney, Amnesty und gründete mit anderen ehemaligen ai-Mitarbeitern eine eigene
Menschenrechtsvereinigung, die Benenson-Society, benannt nach dem Gründer von ai (1961), dem katholischen
Rechtsanwalt Peter Benenson. Diese neue Organisation wird von allen australischen Bischöfen voll unterstützt.
CM-KURIER
DIESES KIND WIRD LEBEN
Bei der diesjährigen Sommeraktion in Graz kam ein junger Mann zu unserem
Stand und erkundigte sich nach unserer Arbeit. Ich erzählte ihm die
brutalen Fakten der Abtreibung - für das Kind und die Mutter. Auf einmal
meinte er: “Die Schwester eines Bekannten von mir wird demnächst
abtreiben. Was soll ich tun?“ Die Antwort fand er selbst. Er rief sofort seinen
Bekannten an und ließ sich die Telefonnummer der Schwester geben.
Dann gab er mir sein Telefon, um mit der betroffenen Mutter zu reden.
Zu Beginn erklärte sie, sich für die Abtreibung “entschieden“ zu haben.
(...) In einem langen Gespräch klärte ich sie auch über die Folgen der
Abtreibung für sie selbst auf. Lange sprach ich über die Einzigartigkeit
ihres Kindes, dass es lebt und dass sie nicht mehr vor der Wahl steht, es zu
wollen oder nicht. Die Mutter sagte, sie möchte darüber nachdenken und
noch einmal mit uns reden. Sie wünschte aber, in dem zweiten Gespräch
mit einer Mutter zu telefonieren.
Der junge Mann am Stand nahm ihr unsere Broschüren und Bücher mit.
In der nächsten Woche meldete sich Ulli (Mitarbeiterin der “Jugend für
das Leben“ und Mutter eines zweijährigen Sohnes) bei dieser Frau. In
dem kurzen Gespräch hat Ulli erfahren, dass die Betroffene ihre “Entscheidung“
revidiert hat. Das Kind wird leben! PRO LIFE NEWS
KINDERHORT UND TAGESMUTTER „BEDENKLICH“
Berlin – Ganztägige Trennungen von den Eltern stellten extreme psychische
Belastungen für die Kinder dar, heißt es in einem „Memorandum“
der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung: Das berichtete die Tageszeitung
„Die Welt“. Je länger die tägliche Fremdbetreuung erfolge, desto
höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien bei den Kindern nachweisbar.
Das erklärt den Zusammenhang zwischen ganztägiger außerfamiliärer
Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule. In den
ersten drei Lebensjahren seien Kinder „ganz besonders auf eine schützende
und stabile Umgebung angewiesen“, denn sie entwickeln erst langsam
die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, heißt
es im Memorandum. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern
in der frühen Kindheit bedeuteten einen „bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit,
auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht
weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen
zu mildern“. Besonders kritisch wird das „Tagesmuttermodell“ gesehen.
Ein Kind binde sich stets auch an eine Betreuerin oder „Übergangsmutter“.
Jeder Krippenwechsel oder Wechsel der Tagesmutter führe also zu
einem Bindungsverlust beim Kind. DOLOMITEN 29./30./DEZ. 07
Gegenwärtig findet in der EU alle 25
Sekunden eine Abtreibung statt, und
alle 30 Sekunden geht eine Familie
in Brüche. Trotz der ernsten demografischen
Krise scheint sich das
Europäische Parlament mehr mit
alternativen Formen des Zusammenlebens
zu befassen als mit der natürlichen
Form der Familie. „Homo-
Ehen“, Verhütungsmittel, Euthanasie
stehen auf dem Tagesplan. Hingegen
werden Länder, in denen die Rate
der Abtreibungen sinkt (wie etwa
Polen), kritisiert. ZENIT
PARLAMENT
BLEIBT FEST
In Nicaragua soll nach
dem Willen des Parlaments,
das im letzten
Jahr beschlossene
strikte Abtreibungsverbot
aufrecht erhalten
werden. Internationale
Organisationen und
sog. Frauenrechtlerinnen
hatten massiv protestiert.
AKTION LEBEN
KINDER TREIBEN AB
Wie niederländische Medien
berichteten, ist die Zahl der
Abtreibungstötungen bei
Teenagern gestiegen. Zwei
Drittel der ungewollt schwangeren
Jugendlichen hätten im
letzten Jahr ihre Kinder abgetrieben.
Insgesamt hätten laut
Statistik im letzten Jahr
32.992 Frauen im Alter zwischen
15 und 19 Jahren ihre
noch nicht geborenen Kinder
getötet. AKTION LEBEN
ÄRZTE OHNE GRENZEN
Dass die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“
(MSF) Leben retten will, steht als oberstes
Ziel in ihrer Satzung. Die Praxis sieht anders
aus. Ein Sprecher bestätigte, dass seine Organisation
auch Abtreibungen durchführt. Wörtlich
sagte er:
„Grundsätzlich sieht sich MSF weder als
Befürworter noch als Gegner von Abtreibungen,
sondern für uns ist der individuelle Fall
und letztlich der Wunsch der Frau entscheidend“
. Wer Leben retten will, sollte seine
Spende glaubwürdigen Hilfswerken anvertrauen
CM-KURIER
HEFTIGE DEBATTEN ÜBER
ABTREIBUNG IN ITALIEN
In Italien kocht erneut die Debatte über die Abtreibung auf.
Gynäkologen aus Rom haben ein Dokument veröffentlicht,
in welchem sie sich für Reanimationsmaßnahmen von
toten Frühgeburten aussprechen. Dies solle auch gegen den
Willen der Mutter erfolgen. Es sei wichtig, das ungeborene
Leben in allen Phasen zu schützen, hieß es im Dokument.
Der Appell wurde von vier römischen Krankenhäusern
unterschrieben.
Der Appell der katholischen Gynäkologen sorgte für hitzige
Diskussionen. Laut Gesundheitsministerin Livia Turco
sei die Kampagne der katholischen Ärzte „grausam“. Sie
warnte, dass Reanimationsversuche von Frühgeburten um
jeden Preis oft große Schäden für den Fötus bedeuteten.
Die Föten seien der Gefahr ausgesetzt, zum Objekt grausamer
lebensverlängernder Maßnahmen und neuer Experimente
zu werden.
STOL
DUPIERTER SAMENSPEN-
DER
Ein 37-jähriger Brite hatte vor 5
Jahren einem lesbischem Paar
seinen Samen gespendet. Ausgemacht
war, dass der „Spender“
keinerlei emotionale oder finanzielle
Verpflichtungen eingehe.
Das lesbische Paar hat sich
zwischenzeitlich getrennt. Der
Streit um Alimente für das Kind
wird derzeit öffentlich im Fernsehen
ausgetragen. Der Spender
fühlt sich ungerecht behandelt,
denn nach britischem Recht sind
nur anonyme Samenspender von
Zahlungen befreit.
DIE PRESSE
BENEDIKT XVI.: „MEDIKAMENTE DÜR-
FEN NICHT ZUR BEENDIGUNG MENSCH-
LICHEN LEBENS ENTWICKELT WERDEN“
Der Papst forderte die katholischen Apotheker bei
einem Empfang auf, den Patienten zu helfen, Medikamente
in rechter Weise zu gebrauchen.
So müssten sie ihre Kunden informieren, wenn ein
Medikament die Einnistung des Embryos verhindert
oder das Leben einer Person verkürzt. Benedikt
XVI. betonte in diesem Zusammenhang: „Die Verweigerung
aus Gewissensgründen, die ein Recht ist,
erlaubt es euch, weder direkt noch indirekt an der
Ausgabe von Produkten beteiligt zu sein, die eindeutig
auf unmoralische Dinge abzielen wie zum
Beispiel Abtreibung oder Euthanasie“.
LIFE TIMES
LEBE 89/2008
15
-
2008
= 30
Jahre
1978
„Abtreibung,
Abtreibung
10. Woche
in
Italien
das Massaker an Unschuldigen“
Auszug aus einem Artikel von RENÉ LEJEUNE
Verbrechens, d.h. sie fällt in den Bereich der Kirche.
Das ist die einzige Lösung, die zur Heilung und zu
neuem Frieden führt. Unglücklicherweise kennen die
weitaus meisten Frauen, die eine Abtreibung vornehmen
ließen, weder diese wohltuende Quelle der Heilung,
noch das Evangelium oder die Kirche und nicht
einmal den Namen Jesu. Daher werden Millionen
Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, nie
Zugang zu dieser Quelle der Heilung, zu diesem radikalen
und wohltuenden Heilmittel haben.
Die Abtreibung, die Ermordung des Kindes im Leib
seiner Mutter, ist eine weltweite Tragödie. Jahr für
Jahr lässt sich dieses Massaker an Unschuldigen
in der ganzen Welt auf ungefähr 60 Millionen Opfer
beziffern. Wir können ein altes, vergreisendes Europa
beobachten, das von angrenzenden jungen und
kraftvollen Völkern kritisch beobachtet wird, die
übrigens schon dabei sind, es dank offizieller und
geheimer Immigrationspolitik friedlich zu erobern.
VERBRECHEN ODER SOZIALE
ERRUNGENSCHAFT?
Lange Zeit wurde die Abtreibung von der Gesellschaft
für ein Verbrechen gehalten. Im Mittelalter
verbrannte man sowohl die Mutter, die abgetrieben
hatte, als auch die Person, die die Abtreibung durchgeführt
hatte. Im 18. Jahrhundert wurde die „Engelmacherin“
für 20 Jahre in Eisenketten gelegt, während
die schwangere Mutter nicht mehr verfolgt wurde.
In Frankreich fand die letzte Urteilsvollstreckung
gegen eine Frau, die eine Abtreibung an einer
schwangeren Mutter durchgeführt hatte, am 30. Juli
1943 statt.
Nach dem Krieg wurde die Abtreibung gesetzlich
erlaubt, was zu einer Verstärkung der kollektiven
Meinung führte, die alles, was gesetzlich geregelt ist,
für eine gute Sache hält.
Was sagt die Kirche? Die Pastoralkonstitution „Gaudium
et Spes“ vom II. Vatikanischen Konzil (1965)
verurteilt die Abtreibung ganz entschieden. Paul VI.
Und Johannes Paul II. bestätigten diese Verurteilung
in den Enzykliken „Humanae Vitae“ (1968) und
„Donum Vitae“ (1987).
Wäre es nicht besser gewesen, den Fluch dieser Geißel
in die Ordnung der individuellen Gewissensfreiheit
zu legen, die der Schöpfer uns geschenkt hat?
Eine Freiheit, die dem Menschen ermöglicht, eigenständig
zwischen gut und böse zu wählen. Dann
wäre die Mutter, die in der Versuchung ist, das Kind,
das sie in ihrem Schoß trägt, zu töten, nicht mehr mit
dem prekären und wechselnden menschlichen
Gesetz konfrontiert, sondern mit ihrem eigenen
Gewissen. Und der Arzt, der gebeten wird, ein Kind
abzutreiben, müsste sich mehr mit seinem eigenen
Gewissen und seiner beruflichen Ethik auseinandersetzen.
Die Legalisierung der Abtreibung hat jedoch
eine Art von Valorisierung der Abtreibung zur Konsequenz,
die seitdem als ein Fortschritt gilt; ja, für
einen großen Teil der Bevölkerung ist sie sogar ein
Gut, wenn man Statistiken glauben will. 80 % der
Bevölkerungen sprechen sich zugunsten der Abtreibung
aus.
KONSEQUENZEN EINER ABTREIBUNG
Eine Abtreibung hat immer schwerwiegende Konsequenzen.
Sie zieht in den meisten Fällen psychische
Erschütterungen nach sich. Es sind Erschütterungen
des „Herzens“, um einen biblischen Begriff zu verwenden.
Das Herz ist der zentrale Ort der Person, wo
die vitalen, affektiven intellektuellen, moralischen
und spirituellen Kräfte beheimatet sind; es ist der
Brennpunkt für die wichtigen Lebensentscheidungen,
wo sich nicht nur das zeitliche, sondern auch
das ewige Schicksal jedes Menschen entscheidet.
An diesem Ort ist der große Kampf zwischen Gut und
Böse, zwischen Licht und Dunkel. Um diesen Kampf
geht es, wenn es um eine Abtreibung geht, die ja
nicht nur den Leib, sondern auch das „Herz“, das
vitale Zentrum, verwundet.
Und dieses verwundete Herz muss geheilt werden.
Aber diese Heilung fällt nicht mehr in den Bereich der
Medizin, sondern in den der Reue, der Beichte des
LITURGISCHER RITUS DER VERSÖHNUNG
UND HEILUNG
Ich habe in der Provence, in der Stadt Cotignac, am
Fest der Unschuldigen Kinder an einem solchen Ritus
in der Kirche Notre-Dame-de-Grâce (U.L.F. der Gnade)
teilgenommen. Die abgetriebenen Kinder erhielten
einen Namen und die Mütter erbaten für sie die
Taufe. Die anwesenden Mütter, die eine Abtreibung
hatten durchführen lassen, erhielten alle eine Kerze
als Symbol für das brutal erloschene Leben ihr er
Kinder. Ich sah eine Frau, die auf einmal noch um
zwei weitere Kerzen bat; ihre Nachbarin bat um eine
zweite. Tränen der Liebe und des Friedens liefen über
ihre Wangen, Tränen von Müttern über die Mütter, die
sie nicht hatten werden wollen.
EINE WICHTIGE SENDUNG
FÜR DIE KIRCHE
Clothilde, 31 Jahre, hat zwei Abtreibungen auf ihrem
Gewissen. Auf Drängen einer Freundin, die diese Heilung
erlebt hatte, beschloss sie, an einem liturgischen
Ritus in Cotignac teilzunehmen. In ihrem Herzen
gab sie den Kindern, die sie aus ihrem Leib verstoßen
hatte, die Namen Pierre und Madeleine. Nach
dem Ritus fühlte sie sich in ihrer Erinnerung und in
ihrem Herzen geheilt. Von da an wurde ihr geistliches
Leben intensiver und tiefer. Sie hatte das Gefühl, der
Kirche ihre innere Wiedergeburt zu verdanken.
Einige Bischöfe und einige wenige Priester haben auf
diesem verwaisten Weg prophetische Zeichen
gesetzt; es ist ein Weg, der von verzweifelten Seelen
übervoll ist. Wir müssen den Herrn bitten, uns viele
solcher Therapeuten zu senden. So wird sich allmählich
ein neuer Heilungsweg für die vielen Frauen
eröffnen, die Beteiligte der furchtbaren Abtreibungsgeißel
sind.
■
16 LEBE 89/2008
UNS IST EIN KIND GEBOREN
So oft ein Kind geboren wird, verwandelt sich die Welt. Jedermann
ist diesem kleinen Wesen zugetan, und die Freude, die von ihm
ausstrahlt, überspielt den geschäftigen Ernst, in welchem die
Menschen sich voreinander verschließen. Etwas wie eine Brüderlichkeit
aller zu allen wächst. Neidlos gönnen wir den Eltern ihr
Glück, doch sein Schimmer fällt auch auf unser eigenes Leben.
Das Kind, auch das Kind des Fremden, gehört uns, ja, jedes Kind
gehört der Menschheit. Sie selbst, das menschliche Geschlecht im
ganzen, erwacht, wenn ein Kind seine Augen aufschlägt.
Was ist geschehen? Die Geburt eines Kindes bedeutet Verheißung.
Sie sagt uns, dass es mit der Welt noch nicht am Ende zu sein
braucht, dass es weitergehen kann. Neue Schultern schieben sich
unter die Last unserer Erde, an der wir schon müde zu werden
beginnen. Wohl liegt es hilflos und sprachlos vor uns, dieses zarte
Geschöpf, aber gerade deshalb steht noch alles offen, noch keine
Möglichkeit ist verbraucht, noch kein Weg verbaut. Und so geht der
Beginn eines Lebens wahrhaft uns alle an, in der Geburt eines jeden
Menschen wird die Welt zur Hoffnung wiedergeboren.
Klaus Hemmerle, Bischof von Aachen
Tatsachen
aus dem Leben
aus: www.meinbaby.info
ICH HABE MICH FÜR MEIN KIND ENTSCHIEDEN,
dafür aber gegen meinen Freund. Er hat mich vor die Wahl gestellt:
er oder das Kind. Ich bin jetzt in der 24. Woche und mein kleiner
Zwerg ist munter wie eh und je. Auch wenn ich alleine bin, man
schafft alles wenn man will. Für mich stand nie die Frage wegen der
Abtreibung, das könnte ich mir nie verzeihen. Es gibt für alles Hilfen
oder liebe Menschen. Also überlegt euch ganz gut was ihr macht
KATRIN
HALLO MAMA, HALLO PAPA....
Ich war am Anfang auch frustriert, als ich erfuhr dass ich schwanger
bin, doch abtreiben kam für mich auch nicht in Frage. Warum ich als
erstes dran dachte? Ich hatte Schwierigkeiten in meiner Ehe. Doch
dann, als ich im dritten Monat war und zum Arzt ging nochmals zur
Kontrolle (mit meinem Eheman) und ich mein Baby sah auf dem
Monitor, dachten mein Mann und ich, nicht richtig zu sehen: es
schwamm wie ein Fisch hin und her! Es kam mir vor als wollte es
uns sagen: hallo Mama, hallo Papa.
Ich bin einfach nur froh und glücklich darüber, dass ich bald Mutter
werde. Einfach nur froh... seid ihr es auch!
BARRI
MEIN KLEINES WÜRMCHEN...
verzeih mir,
denn ich hab dich nicht gefragt, ob du leben willst...
ich hab dich nicht gefragt, ob du hier bei mir sein willst...
und ich hab dich nicht gefragt, ob das Leben für dich lebenswert
wäre...
Ich hab einfach für dich entschieden, und das tut mir leid...
Ich krieg keine Zeilen auf dieses Blatt, wenn ich an dich denke,
dich fühlen will, aber nicht mehr kann, weil du nicht mehr da bist.
Ich habe am wenigsten Recht zu klagen,
aber der Schmerz holt mich immer wieder ein.
Bis zu dem Tag, als ich dich gehen ließ,
hab ich dich mit all meiner LIEBE unterm Herzen getragen.
Ich werde dich NIE vergessen und in meinem HERZEN wirst du
immer weiterleben...!
In ewiger Liebe, deine Mama.
JENNY
HÖRT AUF EUER HERZ
UND NICHT AUF DAS, WAS ANDERE WOLLEN
Ich bin grade unglaublich traurig und enttäuscht von mir selber...ich
glaube, weil ich es getan habe. Ich habe am Freitag, den 28.12.07 das
Leben, das in meinem Bauch und unter meinem Herzen war, abgetrieben.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich es noch nicht wirklich registriert,
dass ich schwanger war und abgetrieben habe. Aber heute, 6
Tage später, bin ich todtraurig und nur am Heulen.
Es ist schwer. Ich habe aus Angst abgetrieben, weil ich dachte, dass
ich mit 2 Kids nicht klar kommen würde. Ich bin doch erst 22 geworden
und habe am 24.04.2007 einen gesunden, süßen Sohn zur Welt
gebracht, auf den mein Freund und ich unheimlich stolz und glück lich
sind, ihn zu haben!!!!! Ich habe mir bei der 2. Schwangerschaft eingeredet,
dass ich es „leicht wegstecken“ könnte mit der Abtreibung,
weil ich schon ein Kind habe. Aber das stimmt nicht! Vieles ist leichter
gesagt als getan und an diesem Spruch ist wirklich was dran! Ein
ganzes Leben.... Ich rate allen Frauen und Mädchen, die sich nicht
wirklich sicher sind, was für sie die richtige Entscheidung ist, sich das
alles genau zu überlegen. Und redet darüber mit vertrauten Personen,
die euch wirklich helfen wollen(auch mit denen die mal in der
gleichen Situation waren), nicht nur finanziell, auch psychisch und
emotional. Ich wollte nicht reden und hab alles allein entschieden,
weil ich leichtsinnig war und auf das sogenannte „Psychogelaber“
keine Lust hatte. Heute sitze ich zu Hause, bin nur am Heulen, bin todtraurig
und fühl mich schlecht.
NADINE SÜDTIROL:
334 1962934
Beratung nach
Schwangerschaftsabbruch
Hört auf euer Herz. Macht in
eurem Leben nur das, was ihr
auch selber wollt und NICHT
WAS ANDERE WOLLEN!!!!
CINDY
DIESE KINDER WÜRDEN
SICH DAS LEBEN
AUSSUCHEN
Ich hatte vor knapp einem
Jahr eine Abtreibung
durchführen lassen. Ich
habe heute noch ein
schlechtes Gewissen und
schwanger
ratlos
wir helfen
Tel. 0471 263006
würde alles tun, um das rückgängig machen zu können. Jedes Mal,
wenn ich kleine Kinder sehe, weiß ich, dass ich einen riesengroßen
Fehler begangen habe und meine Schuldgefühle zerreißen mich
innerlich, auch heute noch, nach einem Jahr.
Ich denke sehr oft daran, dass ich jetzt ein kleines Baby hätte und zähle
die Monate mit, wie alt es denn wäre.
Es belastet mich unwahrscheinlich, was ich getan habe, deshalb
möchte ich allen Müttern, die ungewollt schwanger sind oder über
eine Abtreibung nachdenken, ans Herz legen, dass man sich das
sorgfältig überlegen sollte, ob man einem kleinen, hilflosen Menschen
die Chance nehmen möchte, ein wunderbares Leben zu durchleben.
Es ist euer eigen Fleisch und Blut, ein Teil von euch.
Diese Kinder würden sich das Leben aussuchen, wenn sie die Möglichkeit
hätten, deswegen schenkt ihnen das Leben! Das habe ich leider
zu spät erkannt.
Ich wünsche euch alles Gute und vor allem viel Kraft!
LEBE 89/2008
KILA
HALLO
Als ich damals schwanger wurde, habe ich keine Minute an Abtreibung
gedacht. Und ich muss sagen, das war keine leichte Zeit für
mich. Obwohl meine Tochter ein absolutes Wunschkind war, hat es
sich der Vater dann doch anders überlegt. Doch da war ich schon
schwanger. Plötzlich stand ich da. Alleine, schwanger, mein Arbeitgeber
hat zwei Wochen zuvor pleite gemacht, also ohne Job und ich
habe mich trotzdem für dieses Kind entschieden.
Als ich das erstemal beim Arzt war und das Herz habe schlagen
sehen, musste ich weinen. Es war wirklich wunderschön zu wissen
und zu fühlen, dass da mein Kind in mir heranwächst. Die Zeit war
wirklich schwer, aber ich kann sagen, ich habe es geschafft und mein
Zwerg ist heute vier. Ich habe es keine Minute bereut, dass ich sie
bekommen habe. Sie ist das Beste in meinem Leben.
Deshalb kann ich nur jedem raten, darüber nachzudenken ob eine
Abtreibung das Richtige ist. Es gibt immer einen Weg, auch wenn’s
nicht leicht ist. Wenn euer Baby dann da ist und es schaut euch das
erstemal an, dann wisst ihr, wovon ich hier schreibe. Ein Leben ohne
meine Tochter kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen. Tut es
nicht. Ihr würdet es bereuen. Es gibt immer Hilfe. MARTINA
17
Erlebnisse vor der
Abtreibungsklinik:
Und sie wählten
das Leben
18 LEBE 89/2008
1978
-
2008
= 30
Abtreibung
Jahre
10. Woche
Der Beratungsdienst vor den Abtreibungskliniken
lässt einen immer wieder staunen,
wie der Heilige Geist Gesprächssituationen
führt und fügt: Es war bereits gegen Ende
unseres Dienstes, und ich befand mich
allein in der Nähe des Ambulatoriums am
Fleischmarkt, als eine junge Frau, die zuvor
eine Betroffene in die Abtreibungsklinik
begleitet hatte, wieder herauskam.
Es entwickelte sich ein längeres und intensiveres
Beratungsgespräch mit dieser Begleitperson.
Obwohl ich mich ganz auf das
Gespräch konzentrierte, geschah folgendes:
Plötzlich kam eine Frau auf uns zu und fragte
uns nach einer Arztadresse am Schwedenplatz.
Auf meine Frage nach dem Fachgebiet dieses
Arztes erhielt ich die Antwort: für
Schwangere. Da wurde ich hellhörig und
verwies die Frau gleich auf das Lebenszentrum
und die Unterstützung, die schwangere
Frauen in Not dort erhalten würden.
Als ich von ihr wissen wollte, ob sie sich
selbst in einer solchen Situation befinden
würde, erhielt ich eine ausweichende Antwort.
Die Frau wollte lieber auf Englisch
weiterreden. Ich erklärte ihr, wie wichtig es
wäre, Frauen in solchen Notlagen zu unterstützen,
sie ehrlich zu beraten und nicht
eine Abtreibung zu verkaufen. Dann zeigte
ich ihr das Modell des zehn Wochen alten
Babys, auf das sie mit liebevollem Lächeln
reagierte. Dann fragte sie mich nach dem
Weg ins Lebenszentrum. Ich beendete rasch
das andere Beratungsgespräch und brachte
die Frau in die Postgasse, wo sich Claudia
ihrer annahm.
Später erfuhr ich, dass diese Mutter die
Abtreibung ihres Kindes beabsichtigt hatte,
aber aufgrund der unterstützenden Beratung
im Lebenszentrum überglücklich war,
entschlossen, nun ihr Baby trotz vieler
Schwierigkeiten anzunehmen.
Wie sehr sich bei dieser Mutter ein Sinneswandel
im Herzen vollzogen hatte, bewies
sie, als sie zum Folgetermin zwei Tage später
erschien und eine Freundin mitbrachte,
die ebenfalls über Abtreibung nachdachte.
Danke Heiliger Geist für Dein wunderbares
Wirken, und dass Du mir diese Mutter ohne
mein Zutun einfach zugeführt hast. Was
doch das Gebet und die Gnade Gottes
bewirken können!
■
Herbert
in
Italien
Preis
des
Auch wenn jemand glaubt,
es wäre nichts Besonderes,
vielleicht ist es genau diese
Tat, die den Preis gewinnt!
Mach also mit!
Lebens 2008
Gute Initiativen müssen belohnt werden, wenn es um den Schutz des Lebens
geht. Die Bewegung für das Leben Südtirol verleiht deshalb auch heuer
wieder den Preis des Lebens. Die Prämierung erfolgt im Mai 2008. Prämiert
werden persönliches Engagement, Aktio nen oder Projekte im Zeitraum
von Mai 2007 bis April 2008.
Dies kann folgendes sein:
• Ein guter, veröffentlichter Bericht / eine Geschichte / ein Leserbrief
• Ein Schulprojekt zum Thema Lebensrecht
• Ein besonderes Beispiel an Zivilcourage in Bezug auf Lebensschutz
• Eine kinderreiche Familie, die trotz Schwierigkeiten zu ihren
Kindern steht
• Ein junges Mädchen / eine Frau, die gegen alle Widerstände
ihrem Kind das Leben schenkt
• Eine Person oder eine Familie, die aufopferungsvoll den kranken,
alten Vater oder die Mutter, oder einen Verwandten pflegt
• Eine beispielhafte Tat / Hilfe für den Schutz des Lebens
• ...
EINSENDUNGEN (mit Bericht, Fotos, usw.) bitte bis 30. April 2008
an die BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN-SÜDTIROL,
Grieser Platz 13, 39100 Bozen, Tel. 0471 263005
„Das Kind ist das Prinzip der
Hoffnung schlechthin!!“
Christa Meves
ABTREIBUNG
Brief an die UNO:
Abtreibung,
„Instrument einer neuen Eugenik“
Wir veröffentlichen eine Übersetzung des Briefes, den Gelehrte und Persönlichkeiten
des kirchlichen und öffentlichen Lebens an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und die
Staats- und Regierungschefs der internationalen Gemeinschaft geschickt haben, um
sie von der Notwendigkeit eines Moratorium über die Abtreibung zu überzeugen. Das
Schreiben erschien am 29. Januar in der italienischen Zeitung „Il Foglio“.
An Seine Exzellenz Ban Ki-Moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen
An Ihre Exzellenzen die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der
Vereinten Nationen
In den vergangenen 60 Jahren wurden bedeutende Maßnahmen gesetzt und
bedeutende Anstrengungen unternommen, das rechtliche Instrumentarium zu
schaffen und zu stärken, um die Ideale zu schützen, die in der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 in Paris festgehalten
sind. In den letzten drei Jahrzehnten wurden mehr als eine Milliarde Abtreibungen
durchgeführt, mit einem Jahresdurchschnitt von etwa 50 Millionen Abtreibungen.
Nach dem jüngsten Weltbevölkerungsbericht des United Nations Population
Fund besteht in China im Namen einer staatlichen Familienplanung und demographischen
Planung für Dutzende von Millionen Ungeborenen, gefördert und
erzwungen, die Gefahr einer Abtreibung. In Indien wurden in den letzten 20
Jahren aufgrund einer sexistischen Selektion Millionen von Mädchen vor der
Geburt beseitigt. In Asien ist das demographische Gleichgewicht durch einen
Massenkindermord bedroht, der epochale Ausmaße annimmt. In Nordkorea
zielt die selektive Abtreibung auf die radikale Beseitigung jeglicher Form von
Behinderung ab.
Auch im Westen ist die Abtreibung zu einem Instrument einer neuen Eugenik
geworden, die die Rechte des Ungeborenen und die Gleichheit der Menschen
verletzt, indem sich die Pränataldiagnostik von ihrer eigentlichen Aufgabe, Vorbereitung
auf die Geburt sowie Pflege und Wohlergehen des Kindes zu sein,
entfernt und stattdessen in die Nähe des Kriteriums einer Verbesserung der
Rasse gelenkt wird. Dadurch werden jedoch die universalistischen Ideale zerstört,
die Grundlage der Allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1948 sind.
Wir unterbreiten Ihrer Aufmerksamkeit einen Antrag für ein Moratorium aller
politischen Maßnahmen, die irgendeine Form von ungerechter und selektiver
Auswahl des Menschen während seiner Entwicklung im Mutterschoß durch die
Ausübung einer willkürlich vernichtenden Macht und in Verletzung des Rechts
auf Geburt und des Rechts auf Mutterschaft fördern.
Der Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte bekräftigt: „Jeder
hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“ Wir ersuchen die
Vertreter der nationalen Regierungen, dass sie sich zugunsten einer bedeutsamen
Ergänzung der Erklärung aussprechen, mit der nach dem ersten Komma
die Worte „von der Zeugung bis zum natürlichen Tod“ eingefügt werden sollen.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte bezieht sich in der Tat auf
die „gleichen und unveräußerlichen“ Menschenrechte und erkennt feierlich an,
dass „alle Mitglieder der menschlichen Familie“ eine ihnen „innewohnende
Würde“ besitzen (Präambel).
Die Wissenschaft – einige ihrer wichtigsten Entdeckungen auf dem Gebiet der
Genetik wurden erst nach Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung gemacht
– dokumentiert auf unzweifelhafte Art und Weise bereits im Embryo die Existenz
eines menschlichen Erbgutes, eines einzigartigen und unwiederholbaren
Erbguts ab dem ersten Stadium seiner Entwicklung. Die britische Kommission
Warnock von 1984 nannte den 14. Tag ab der Zeugung als Schwelle, ab der
ein Embryo nicht nur ein Mensch ist, sondern auch einen Rechtsanspruch darauf
hat, gegen jede experimentelle Manipulation geschützt zu sein. Die Regierungen
müssen diese natürlichen Rechte bewahren und schützen, die das
Recht mit einschließen, dass das „Erbgut nicht manipuliert“ werden darf.
Die Menschenrechtserklärung von 1948 war die Antwort der freien Welt und
des internationalen Rechts auf Verbrechen gegen die Menschheit, die drei Jahre
zuvor in Nürnberg abgeurteilt worden waren. Als Antwort auf die eugenischen
Praktiken nationalsozialistischer Ärzte beschloss der Weltärztebund
(World Medical Association) 1948 die Genfer Deklaration, in der festgestellt
wird: „Ich werde jedem Menschenleben von seiner Zeugung an Ehrfurcht entgegenbringen“
(„I will maintain the utmost respect for human life, from the
time of its conception“).
Der Artikel 6 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte
(International Covenant on Civil and Political Rights), der 1966 von den Vereinten
Nationen beschlossen wurde, legt fest: „Jeder Mensch hat ein angeborenes
Recht auf Leben“ („Every human being has the inherent right to life“). Die
selektive Abtreibung und die selektive Manipulation in vitro sind heute die
hauptsächliche Form der Diskriminierung von Menschen nach eugenischen,
rassischen und geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten der gleichen Person,
die von den Vereinten Nationen im Artikel 6 ihrer Menschenrechtscharta
geschützt wird.
60 Jahre nach der Verlautbarung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
ist es notwendig, diese unsere wichtigste Quelle humanitärer Inspiration
durch eine Ergänzung des Artikels 3 zu erneuern. Wir wollen daher die
Regierungen zum tiefen Respekt vor den Menschenrechten ermahnen, deren
erstes das unverletzbare Recht auf Leben ist.
Hochachtungsvoll
René Girard, Anthropologe. Mitglied der Académie Française
Lord David Alton, Mitglied des House of Lords
Roger Scruton, Philosoph, Bircbeck College
John Haldane, Professor für Philosophie an der St. Andrews University
George Weigel, Theologe und Biograph von Papst Johannes Paul II.
und Benedikt XVI.
Robert Spaemann, emeritierter Professor für Philosophie, Universität München
Sr. Nirmala Joshi, Oberin der Missionarinnen von Mutter Teresa von Kalkutta
Paolo Carozza, Mitglied der interamerikanischen Kommission
für die Menschenrechte
Josephine Quintavalle, Direktorin des Comment on Reproductive Ethics
Paola Bonzi, Centro di aiuto alla vita, Klinik Mangiagalli, Mailand
Pierre Mertens, Präsident der Internationalen Föderation Spina Bifida
Alain Craig, Präsident der Christian Peoples Alliance, England
Richard John Neuhaus, Theologe und Direktor der Zeitschrift „First Things“
Carlo Casini, Präsident der Bewegung Pro Life Italien
Lucetta Scaraffia, Professorin für Geschichte, Universität „La Sapienza“ Rom
Bobby Schindler, Bruder von Terry Schiavo
(Übersetzung aus dem Englischen von Armin Schwibach; © Die Tagespost vom 31. Januar 2008)
LEBE 89/2008
19
978
-
2008
= 30
1VERZWEIFELTE VÄTER
Die
Abtreibungsgesetze
ändern!
Abtreibung
Jahre
10. Woche
in
Italien
Das erste Opfer der Abtreibung ist der
Mensch, der getötet wird. Es ist nicht eine
Glaubensfrage, sondern ein wissenschaftlich
abgesichertes Faktum: Der Mensch
beginnt mit der Empfängnis, wer abtreibt,
tötet einen Menschen. Wer den Schutz
des Gesetzes für alle Menschen fordert,
fordert auch den der ungeborenen Menschen
und fordert damit die Gleichheit
aller Menschen vor dem Gesetz.
Das zweite Opfer der Abtreibung ist die
Frau, die in ihrer Weiblichkeit tief verletzt
wird. Zudem gibt man sie quälenden
Gewissensbissen preis, sie wird wahrscheinlich
an PAS leiden und sie wird in
vielen Fällen in ihrem Alter einsam sein -
und an die Kinder denken, die sie gehabt
hätte.
Das dritte Opfer ist der Rechtsstaat:
Die Menschenrechte
sind unteilbar! Wer das Recht auf
Leben missachtet, missachtet früher
oder später auch alle anderen Menschenrechte
und zerstört damit auf
längere Sicht das Fundament, auf dem
der Rechtsstaat aufbaut. Darum hat
Mutter Teresa Recht, wenn sie sagte:
“Abtreibung ist die größte Gefahr für
den Weltfrieden.“
Das vierte Opfer ist Europa in seiner physische
und kulturellen Existenz: Europa
leidet mehr und mehr unter den Folgen
des Kindermangels, und das wissen heute
bereits alle Menschen und alle Parteien.
Notwendig ist, gegen alle politische Korrektheit
und Zensur der “Meinungs-Moralisten“
nach den Hauptursachen dieser
Entwicklung zu fragen: nach Verhütung
und Abtreibung - und alles zu tun, um sie
einzuschränken!
Weihbischof Andreas Laun
20 LEBE 89/2008
Immer wieder erreichen
uns verzweifelte Hilferufe
von Vätern, deren Kinder
durch eine Abtreibung
getötet wurden oder getötet
werden sollen. Das
„Entscheidungsrecht“ der
Mütter steht über dem des
noch nicht geborenen Kindes
und dem des Kindsvaters.
Leider wird dabei
vergessen, dass es niemals
eine Entscheidungsfreiheit
über das Leben
des ungeborenen Kindes
gibt.
Es steht fest: Die Entscheidung
ist bereits gefallen.
Die Schwangere ist durch die Zeugung des Kindes auch Mutter eines – noch ungeborenen
– Kindes und der Mann damit Vater eines Kindes. Nach einem sog.
„Schwangerschaftsabbruch“, also der Tötung eines wehrlosen ungeborenen Kindes,
ist die Frau Mutter eines toten Kindes und der Mann ist Vater eines toten Kindes!
Wird der Begriff „Entscheidungsfrei heit/Selbstbestimmung“ im Klima der heutigen
Frauenemanzipation nicht missbraucht? Das Argument lautet nicht: „Abtreibung
ist moralisch erlaubt, also darf sich die Frau dafür entscheiden“, sondern es
wird behauptet: „Die Frau hat die Entscheidungsfreiheit, daher ist die Abtreibung
erlaubt.“ Diese Argumentation ist Unrecht am Kind. Weder das Grundgesetz noch
Gottes Gebote geben ein Recht auf „Entscheidungs freiheit/Selbstbestimmung“
zum Töten!
An einem Info-Stand im Frühjahr 2007 kam ein junger, trauriger Mann zu uns und
berichtete, dass seine Freundin das gemeinsame Kind, das sie erwartete, durch
Abtreibung töten ließ. Die Beziehung ging anschließend in die Brüche.
Nach einer Abtreibung scheitern die meisten Partnerschaften, und künftige/neue
Beziehungen gestalten sich oft als schwierig oder erweisen sich als unmöglich.
Das Vertrauen stirbt mit dem ungeborenen Kind. Viele Ehepaare berichten, dass
die Tötung des noch nicht geborenen Kindes zur Scheidung führte. Leider ist es
noch immer allgemeine Ansicht in unserer Gesellschaft, die Tötung eines noch
nicht geborenen Kindes könne finanzielle, soziale oder Beziehungsprobleme
lösen. Aber das Gegenteil ist der Fall!
Kürzlich erreichte uns ein verzweifelter Hilferuf eines Vaters, dessen Freundin das
gemeinsame Kind durch Abtreibung töten lassen möchte. Er fragte uns nach seinen
Rechten als werdender Vater. Leider ist es traurige Wahrheit, dass eine Frau
ganz alleine über eine Abtreibung des gemeinsamen Babys bestimmen kann. Der
Vater hat keine Möglichkeit, sein Kind zu schützen. Aber ist nicht auch dies im
inneren Wesen des Mannes verankert, seine Familie zu schützen? Es ist in
Deutschland nahezu unbekannt, dass auch die Väter abgetriebener Kinder seelisch
schwer getroffen werden können.
Männer, denen bewusst wird, dass ihre Sexualität „todbringend“ war, leiden in
der Folge oft unter sexuellen Störungen. Manche Väter abgetriebener Kinder werden
Workaholics (Arbeitssüchtige), um den Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden
oder aus dem verzweifelten Bedürfnis heraus, wenigstens in einem entscheidenden
Bereich des Lebens erfolgreich zu sein und so der Abtreibungserfahrung,
und damit dem Versagen etwas entgegensetzen zu können. Es ließe sich ein
langer Katalog der seelischen Folgen nach einer Abtreibung sowohl bei Frauen
als auch bei Männern auflisten. In Amerika gibt es schon seit langem eine Bezeichnung
für die seelisch-körperlichen Symptome als Folge einer Abtreibung, des Post
Abortion Syndrom*), kurz PAS genannt. Bei uns in Deutschland gilt dies noch als
Tabuthema, das man verschweigt und damit verdrängt. So lässt man Menschen,
die dringend der Hilfe bedürfen, in Unwissenheit und mit ihren Problemen allein.
Dies ist der folgenschwere Preis für die angemaßte „Entscheidungsfreiheit/Selbstbestimmung
der Frau.“
*) Infos zum PAS-Syndrom beim Mann (leider in englisch) unter
www.priestsforlife.org/postabortion/fathersandabortion.htm sowie
www.lifeissues.org
G.H-W. - AKTION LEBEN
Wir stöberten in alten Zeitungen:
„Wer Abrüstung fordert,
kann Abtreibung nicht gutheißen“
Auszüge aus einem Beitrag von Politikwissenschaftler
FRANZ ALT, der im KATHOLISCHEN SONNTAGSBLATT
vom 5. Februar 1984 zum „Tag des Lebens“ abgedruckt
wurde.
„Schützt das Leben“, argumentiert die Friedensbewegung.
Sind mit diesem Schutz auch die Ungeborenen
gemeint?
Frieden ist nicht, wenn in der reichen Bundesrepublik
jährlich etwa 70.000 Babies aus angeblich sozialen Gründen
im Mutterleib getötet werden.
Als ich diesen Satz beim Ostermarsch 1983 in Köln vor
50.000 Anhängern der Friedensbewegung sagte, gab es
ein minutenlanges Pfeifkonzert.
Mir fiel auf, dass manche Anhänger der Friedensbewegung,
wenn es um Abtreibung geht, ähnlich blind und
unmenschlich argumentieren, wie manche Militärs und
Politiker, wenn sie Atombomben zur Friedenssicherung
rechtfertigen..
Wer abrüsten will, muss abrüsten, und wer für Gewaltlosigkeit
ist, kann nicht für gewaltsamen Schwangerschaftsabbruch
sein; er sollte vielmehr andere,
gewaltfreie Schwangerschaftskonfliktlösungen
fördern und die Ursachen der
Abtreibung zu beseitigen suchen.
Abtreibung hat sowenig mit
wahrhafter Emanzipation zu
tun, wie Atombomben mit
wahrhaftem Frieden.
Die eigentliche Sünde
unserer Zeit ist unser
fehlendes Sündenbewusstsein.
Wir
töten und wir
bereiten den
Untergang der Menschheit mit bestem Gewissen vor.
Wie will die Friedensbewegung auf Dauer und glaubhaft
eine Bewegung der Gewaltlosigkeit sein, aber schweigen
zur Gewalt in Form massenhafter Abtreibung?
Mit Atombombenpolitik tötet man ebenso wie mit Abtreibung
ein Stück seiner selbst. Mit jeder Abtreibung töten wir
ein Abbild Gottes. Zu unserer Vernichtung brauchen wir
Gott schon nicht mehr, aber wir brauchen ihn zu unserer
Rettung.
Es gibt sicher keinen Frieden, solange es Atomwaffen
gibt. Das Angebot des Bergpredigers zur Überwindung
der Gewalt ist die Liebe. Es gibt aber auch zuwenig Liebe
über den Leichen von jährlich 100.000 Ungeborenen
allein in der Bundesrepublik Deutschland. Von wirklicher
Gewaltfreiheit können wir erst reden, wenn wir sie politisch
und persönlich meinen.
Mahatma Gandhi, Vorbild der Friedensbewegung, war
nicht nur ein Verfechter politischer Gewaltfreiheit, er war
auch Abtreibungsgegner.
■
Modell eines Embryos in der 10. Schwangerschaftswoche.
In dieser Phase geschehen die meisten Abtreibungen.
LEBE 89/2008
21
Mehr Licht
Die Heilung der Abtreibungswunden
Manfred M. Müller
LESETIPP
Fünf Schritte
Die Heilung der Abtreibungswunden
Manfred M. Müller
Für Priester
Die Heilung der Abtreibungswunden
Hrsg. Amerikanische Bischofskonferenz
Frauen nach Abtreibung leiden. Ebenso
Männer, überlebende Geschwister, Familien.
Studien belegen schwarz auf weiß,
dass Abtreibung verheerend auf Körper,
Seele und Geist wirkt. Mittlerweile melden
sich mehr und mehr Frauen und Männer
zu Wort, die das Tabu brechen und gestehen:
„Abtreibung ist schlechtes Frauenrecht.“
Sie wollen Heilung - Heilung der
Abtreibungswunden.
Heilung verlangt Wahrheit. Der Autor zeigt
die Machenschaften der Abtreibungsindustrie:
wie die Lüge die Abtreibungspropaganda
beherrscht, wie mit dem Tod
Geschäfte gemacht werden, wie die Daten
gefälscht und Frauen missbraucht werden.
Doch nicht die Dunkelmänner haben das
letzte Wort, sondern die Hoffnung. Denn es
gibt Heilung. „Ich finde keine Worte, die
beschreiben könnten, wie wunderbar diese
Erfahrung war die Mauern stürzten ein.“
Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre für all
jene sein, die sich über die Hintergründe
der Einführung der Abtreibung informieren
möchten, sowie über deren verheerende
Folgen. Der Autor hat es verstanden, durch
Einsichtnahme in verschiedene Studien
nicht nur die verzweifelte Situation der
Frauen nach Abtreibung darzustellen, sondern
befasst sich auch mit dem Leiden der
Männer, bzw. Väter und Geschwister der
abgetriebenen Kinder. Er räumt auch mit
dem Vorurteil der Abtreiber auf, wonach
Kindesmissbrauch durch die Freigabe der
Abtreibung der Vergangenheit angehören
würde, da missbrauchte und geschlagene
Kinder das Produkt von „unerwünschten
Schwangerschaften“ wären.
In einem weiteren Schritt zeigt er dann
schlussendlich Wege auf, wie Frauen aus
diesem Teufelskreis von Scham und
Schuldgefühlen herauskommen können
Abtreibung: Ein Kind stirbt. Die Mutter
wird schwer verletzt, der Kindsvater
ebenfalls. Andere Familienmitglieder
(z.B. überlebende Geschwister)
sind ebenso betroffen. Soforthilfe
wäre das, was dringend nötig wäre.
Das vorliegende kleine Buch will diese
Soforthilfe geben. Es ist für Frauen
(und Männer) geschrieben, die nach
der Abtreibung ihres Kindes leiden. Es
will in einfacher Sprache Wege öffnen
zur Heilung der Abtreibungswunden.
Es verlangt gleichzeitig viel und
wenig: viel, weil es viel Mut verlangt,
die Lügen der Abtreibungsindustrie
sowie das eigene Verstricktsein in diese
Lügen zu durchschauen und hinter
sich zu lassen; wenig, weil es nur
eines kleinen Wortes bedarf, um den
Weg der Heilung zu beschreiten: Ja.
Ja, ich will heil werden. Ja, ich bin
bereit.
Fünf Schritte führen in die Freiheit.
Immaculata Verlag
ISBN 3-9501458-1-8
38 Seiten
1999 veröffentlicht die Amerikanische
Bischofskonferenz ein Handbuch für
Priester. Dieses Handbuch ist in seiner
Art einzig. Hatte das Zweite Vatikanum
die Pflicht der Kirche in Erinnerung
gerufen, „nach den Zeichen der Zeit forschen
und sie im Licht des Evangeliums
zu deuten“ (Gaudium et spes, 4), so
kommen die amerikanischen Bischöfe
exakt dieser Pflicht nach. Abtreibung ist
ein Zeichen der Zeit, Abtreibung tötet.
Abtreibung verletzt. Ungezählte Frauen
und Männer leiden an den Folgen der
Abtreibung. Die amerikanischen Bischöfe
reagieren auf diese Notlage, indem
sie in großer pastoraler Weisheit den
Priestern Hilfestellungen an die Hand
geben, um all den durch Abtreibung
verwundeten Menschen heilsame Seelsorge
zu bringen.
Die vorliegende inoffizielle Übersetzung
des Dokumentes will das Modell der
Amerikanischen Bischofskonferenz
auch im deutschsprachigen Raum
bekannt machen. Jeder, der das Handbuch
liest, wird alsbald merken, dass es
letztlich nicht um Lektüre geht, sondern
um Seelen.
Immaculata Verlag
ISBN 978-3-9501458-0-9
214 Seiten
Immaculata Verlag
ISBN 978-3-9501458-1-6
77 Seiten
22 LEBE 89/2008
1978
-
2008
= 30
Abtreibung
Jahre
10. WocheFrei sein,
in
Italien
nicht abzutreiben
Tagespost-Gastkommentar von GIULIANO FERRARA, Chefredakteur der in Rom erscheinenden
Tageszeitung „Il Foglio“ und Initiator des Moratoriums gegen Abtreibung in Italien
Der Autor ist Chefredakteur der in Rom erscheinenden Tageszeitung „Il Foglio“ und Initiator
des Moratoriums gegen Abtreibung in Italien.
Seitdem ich Ende Dezember das
Moratorium gegen die Abtreibung
vorgeschlagen habe, und erst recht
jetzt, wo die Anhänger des Moratoriums
mit einer eigenen Liste in den
italienischen Wahlkampf gehen, verweigern
die Progressiven eine ernste
Auseinandersetzung. Am Anfang
hätte man denken können, eine
solch unpassende Reaktion rühre
daher, dass wir uns falsch ausgedrückt
haben. Aber es gibt keine einzige
Zeile, in der wir den Kern unseres
Anliegen nicht klar zum Ausdruck
gebracht haben: Keine Frau
soll zur Geburt verpflichtet werden,
keine Frau soll strafrechtlich verfolgt
werden, wenn sie die Mutterschaft
abweist, alle Frauen sollen aber
auch die Freiheit haben, nicht abzutreiben.
Es muss also eine andere
Erklärung geben. Vielleicht ist es ja
Panik?
Die Abtreibung wird verdrängt, hinter
ihr verbirgt sich der größte Verdrängungsmechanismus
unserer
Zeit. Stattdessen nur eine allgemeine
Propaganda mit der fast besessenen
Wiederholung von Slogans zur
Verteidigung der Frau wie etwa
„Abtreibung ist männlich“. Nur
erklärt das leider nichts. Die ganze
Wahrheit scheint auf, wenn etwa
„Liberazione“, die Tageszeitung des
kommunistisch-libertinären Flügels,
Schlagzeilen bringt wie „Der Fötus
ist kein Leben“. An dem Punkt sind
wir also. Kein Progressiver würde so
etwas selber denken. Aber Abtreibung
als moralisch längst schon
indifferente Praxis gehört zum Konzept
der Selbstbestimmung und prokreativen
Souveränität. Wäre es
nicht so, hätten die Progressiven
längst schon den Mut und die Intelligenz
gefunden zu sagen: Die Kirche
erkennt heute an, dass man nicht zu
den heimlichen Abtreibungen früherer
Zeiten zurückkehren kann und
fordert eine Debatte über den eugenischen
Charakter der Massenabtreibung,
die Staatsabtreibungen in
Asien und die praktische Politik im
Westen, die Abtreibung zum nicht
weiter tragischen Instrument der
Familienplanung macht.
Gehen wir das Problem also an,
diskutieren wir und suchen wir Kompromisse.
Nur ganz wenige Frauen
aus der progressiven Bewegung reagierten
so. Die anderen nicht. Denn
die Abtreibungen gehörten zur Ideologie
der Frauen des vergangenen
Jahrhunderts, und daraus ist jetzt
ein Konformismus und eine unreflektierte
Praxis der Masse geworden
– mit der faktischen Unterstützung
der Männer des vergangenen
Jahrhunderts.
■
LEBE 89/2008
23
SCHULAMT DER DIÖZESE GRAZ-
SECKAU BEWERTET DIE SCHUL-
VORTRÄGE VON JUGEND FÜR DAS
LEBEN POSITIV
Das Bischöfliche Amt für Schule und Bildung
der Diözese Graz-Seckau hat die Präsentation
„Abtreibung. Fakten, Folgen,
Alternativen“ einer Prüfung unterzogen und
dessen Leiter Kann. Msgr. Mag. Christian
Leibnitz schreibt in seiner abschließenden
Stellungnahme. „In Ergänzung zu meiner
Stellungnahme betreffend der Auftritte von
Jugend für das Leben in Schulen möchte ich
klarstellen, dass es Anliegen des Religionsunterrichtes
ist, Informationen zum Schutz
von Ungeborenen zu geben und dass auch
Auftritte von Lebensschutzgruppen unter
Wahrung der schulrechtlichen und unterrichtsbezogenen
Rahmenbedingungen möglich
und auch wünschenswert sind. Jene
Lehrer und Lehrerinnen, in deren Stunden
Mitglieder der Gruppe „Jugend für das
Leben“ eingeladen waren, berichteten positiv“.
Dieses Ergebnis entspricht der langjährigen
Erfahrung des Vereins. Die Lehrer und
Lehrerinnen waren vom Vortrag begeistert
und haben uns oftmals auch in eine andere
ihrer Klassen eingeladen. Auch die Schüler
und Schülerinnen bewerteten die Schulvorträge
in den ausgeteilten Feedback-Bögen
sehr positiv. Etwa 90% der Jugendlichen
stufen die Vorträge als „sehr interessant“
oder „interessant“ ein; das ergab die Auswertung
von insgesamt 1.109 Rückmeldungen,
die zwischen 1999 und 2005 im Raum
Wien abgegeben wurden. LIFE TIMES
NACH BELGIEN UND NIEDERLANDE:
LUXEMBURG ERLAUBT AKTIVE STER-
BEHILFE
Luxemburg ist künftig als drittes Land der Welt
nach den Niederlanden und Belgien, das aktive
Sterbehilfe erlaubt. Das Parlament hat dazu am
19. Februar mit knapper Mehrheit von 30 Ja- zu
26 Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen ein
entsprechendes Gesetz beschlossen. Bei der
Abstimmung waren die Abgeordneten nur
ihrem Gewissen, nicht ihrer Fraktion verpflichtet.
Laut dem Gesetz darf ein Arzt einem
Patienten künftig straffrei aktive Sterbehilfe
oder Beihilfe zum Selbstmord leisten. Voraussetzung
ist, dass der Patient unheilbar krank ist
und unerträglich leidet, freiwillig, überlegt und
wiederholt schriftlich den Willen zur Lebensbeendigung
bekundet. Dies gilt auch für 16- bis
18-Jaehrige, wobei hier ihre Eltern zustimmen
müssen. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann,
muss nun der Staatsrat die Verfassungsmäßigkeit
des Gesetzes prüfen. Experten gehen
jedoch davon aus, dass dem nichts entgegensteht.
Unmittelbar vor dem Sterbehilfegesetz
verabschiedete das luxemburgische Parlament
ein Gesetz zur Palliativmedizin, das einen Ausbau
der Palliativversorgung für eine lindernde
Behandlung und Begleitung bis zum Tod vorsieht.
Zudem soll der Arzt künftig keine Verpflichtung
mehr haben, mit allen Mitteln das
Leben des Patienten zu verlängern. ALfA
24 LEBE 89/2008
ABTREIBUNG IN DER LUGNER CITY: BAUMEISTER LUGNER HÄLT TROTZ
BOYKOTTERKLÄRUNGEN AN VENUS MED FEST
Seit fast einem Jahr werden in der Wiener „Lugner City“ nicht nur Schuhe, Kaffee, Kuchen und
Kinounterhaltung angeboten, sondern auch ein „Service“ ganz anderer Art: Im sexualmedizinischen
Zentrum Venus Med werden unter anderem auch Abtreibungen durchgeführt.
Die von Jugend für das Leben initiierte Boykotterklärung wurde mit 15.011 Unterschriften beendet,
aber der Protest geht weiter. Margret Parzmair, Pressesprecherin von Jugend für das Leben: „Die
Ansiedlung einer Abtreibungsstation zwischen Kino und Kaffeehaus bedeutet, dass die Tötung ungeborener
Menschen zum Alltagsgeschäft geworden ist. Diese Banalisierung können wir nicht akzeptieren“.
Dass Richard Lugner bis heute nicht bereit war, die Anliegen anzuhören oder die 15.011 Boykott -
erklärungen entgegenzunehmen, ist sehr enttäuschend.
LIFE TIMES
UNO-DEBATTE ZUM LEBENSRECHT:
RESOLUTION ZUR TODESSTRAFE LÖSTE
ABTREIBUNGSDEBATTE AUS
Beim Treffen des Third Committee der UN-Generalversammlung
am 15. November in New York
wurde bei einer Debatte zur Todesstrafe auch eine
Abtreibungsdebatte in Gang gesetzt. Federführend
waren Vertreter Ägyptens, die argumentierten, die
Resolution gegen die Todesstrafe ziele darauf ab,
das Leben zu respektieren. Deswegen sei es angemessen,
auch ungeborene Menschen mit einzubeziehen.
Ägypten, Bahrain, Iran, Libyen, Kuwait,
Mauretanien und Sudan forderten daher die Aufnahme
eines weiteren Abschnitts in den Text. Alle
Mitgliedsstaaten müssen die nötigen Maßnahmen
treffen, um das Leben der ungeborenen Kinder zu
schützen. Der Text wurde mit 28 Ja- zu 83-Nein-
Stimmen abgelehnt.
ALFA
FORSCHUNG MIT EMBRYONALEN
STAMMZELLEN AUFGEGEBEN
Durch sensationelle Ergebnisse in der Forschung
mit Stammzellen Erwachsener wird das Verwenden
von embryonalen Stammzellen immer uninteressanter.
Die Fachzeitschriften „Science“ und
„Cell“ publizierten kürzlich den Nachweis, dass
die ethisch unbedenklichen „adulten“ Hautzellen
geeignet sind, embryonale Stammzellen hervorzubringen.
So können erstmals patienteneigene
Zellen gezüchtet werden, um bei Erwachsenen
Organschäden zu reparieren, ohn dabei
„verbrauchende embryonale Stammzellenforschung“
zu betreiben, bei der der Embryo zerstört
wird. Immer mehr Forschungseinrichtungen wenden
sich von der Forschung mit menschlichen
embryonale Stammzellen ab, da sich diese als
Sackgasse erwiesen hat.
LIFE TIME
ERST DIE ABTREIBUNG – DANN DIE FRÜHGEBURT
Gut eine Million Schwangerschaften haben drei deutsche Universitäten für eine Gemeinschaftsstudie
zum Thema Frühgeburten ausgewertet. Das Ergebnis ist alarmierend: Abtreibungen, Fehl- oder Totgeburten
erhöhen bei nachfolgenden Schwangerschaften das Risiko für das Baby, zu früh zur Welt zu
kommen.
Nach der Analyse der Universitäten Greifswald, Rostock und der TU München liegt die Frühgeborenenrate
unvorbelasteter Mütter bei 7,6 Prozent. Nach einer erfolgten Abtreibung klettert sie jedoch auf
8,7, nach zwei und mehr Abbrüchen auf 10,1, nach zwei und mehr Fehlgeburten auf 14,1 und nach
einer Totgeburt auf 18,3 Prozent. Die Mediziner werteten für ihre im Fachblatt „Geburtshilfe und Neonapologie“
veröffentlichte Studie gut eine Million Einlingsschwangerschaften der bundesweiten Perinatalerhebung
von 1995 bis 2000 aus. Dabei verglichen sie über 800.000 nicht vorbelastete Mütter mit
solchen, die eine oder mehrere Abtreibungen hinter sich (52.000), eine Fehlgeburt erlitten (117.000)
oder ein totes Kind zur Welt gebracht hatten (3000).
Sie stellten fest, dass die Frühgeborenenrate und damit die Rate Neugeborener, die weniger als 2500
Gramm wogen, mit der Anzahl dieser vorausgegangenen Ereignisse stieg. Nach einer einzigen Abtreibung
erhöhte sich das Risiko für eine Frühgeburt um zehn Prozent. Betroffen waren 46026 Mütter. Bei
zwei und mehr Abtreibungen erhöhte sich das Risiko um 30 Prozent (6604 Mütter).
Unklar ist bislang, warum es zu dem erhöhten Risiko kommt. Bei den Abtreibungsmethoden handelte
es sich in der aktuellen Analyse ganz überwiegend um operative Methoden. Eine Vermutung der Ärzte
zielt daher auf deren „posttraumatische“ Wirkung: Der Gebärmutterhals könnte nach dessen mechanischer
Erweiterung und Ausschabung Durchblutungsstörungen erlitten haben und die Gebärmutterschleimhaut
beschädigt worden sein. Auch eine nachträgliche Infektion komme als Ursache in Betracht.
Eine Studie aus dem Jahr 2004 konnte bei der Frühgeburtenrate keinen Unterschied ausmachen zwischen
medikamentösen und chirurgischen Abbrüchen.
WELT ONLINE
BENEDIKT XVI: BEKRÄFTIGT ABSOLUTES NEIN DER KIRCHE ZU JEDER FORM VON
AKTIVER STERBEHILFE
Ende Februar fand im Vatikan die internationale Studientagung zum Thema: „An der Seite des unheilbar
kranken und sterbenden Menschen: ethische und praktische Leitlinien“ statt. An der zweitägigen Begegnung
nahmen insgesamt 520 Ärzte, Philosophen, Theologen und Juristen aus mehr als 30 Ländern teil. Zu Beginn
der Arbeiten wurden die Kongressteilnehmer von Papst Benedikt XVI. in Audienz empfangen. In seiner
Ansprache betonte der Papst erneut die absolute Notwendigkeit des Schutzes des sterbenden Lebens sowie
ein klares und absolutes Nein der Kirche zu jeder Form von aktiver Sterbehilfe. Es sei Aufgabe der ganzen
Gesellschaft und insbesondere der mit der Medizin verbundenen Sektoren, die Solidarität der Liebe, die
Wahrung und die Achtung des menschlichen Lebens in jedem Augenblick seiner Entwicklung auszudrücken.
Dies gelte insbesondere für das leidende und das sterbende Leben, so der Papst. ZENIT.org
BRITISCHE ÄRZTE LIEßEN 66 BABYS STERBEN, DIE ABTREIBUNG ÜBERLEBTEN
Grausame Details zum Thema Abtreibung gab jetzt die britische Regierung bekannt: Mindestens 66
Babys haben im Jahr 2005 in Großbritannien eine Abtreibung überlebt, wurden jedoch medizinisch nicht
versorgt, sodass sie starben. Die Babys wurden nach der Abtreibung beiseite gelegt. Die Hälfte von
ihnen überlebte eine Stunde lang, die andere Hälfte überlebte länger als eine Stunde, und ein Baby sogar
zehn Stunden. Sechzehn Babys waren 22 Wochen alt oder älter, die anderen 50 Babys waren jünger.
www.kath.net
LETZTER EINSENDETERMIN: 30. MÄRZ 2008
Quiz für das Leben
SCHNELL AUSFÜLLEN UND VERSCHICKEN!
SIE KÖNNEN GEWINNEN:
7. Preis: Wochenende für 2 Pers.
im Haus DOLOMIT
in Stern - La Villa, Gadertal
8. Preis: Motorsäge
9. Preis: MP3 Player
1. Preis: Notebook ASUS
2. Preis: Mountainbike Gestiftet von
3. Preis: Gesundheitsbett
Martin Wieland, Brixen in Wolle
und weitere 20 schöne
Sachpreise
10. Preis: Gutschein der Firma
Sportmode Hutter, Meran - Lauben
4. Preis: Wochenende für 1 Familie
im Alp-Hotel PANORAMA in Tiers
6. Preis: Navigationssystem
KALENDER 2008 KÖNNEN NOCH ANGEFORDERT WERDEN
0471 263005 - 0473 237338
Mehr Mitglieder bedeutet mehr Gewicht!
Werde daher Mitglied in der Bewegung für das Leben - Südtirol!
WILLST DU MITGLIED WERDEN?
Dann genügt dieser Antrag:
✃
Ich befürworte die Zielsetzungen des Vereins Bewegung für das Leben - Südtirol
und möchte als Mitglied aufgenommen werden:
Vor- und Nachname:
Wohnadresse:
Familienstand:
Jahrgang:
Beruf:
Telefon Nr.:
Fax Nr.:
E-mail:
sonstige Bemerkungen:
Datum:_______________ Unterschrift:________________________________
LEBE 89/2008
25
Papstworte:
FAMILIE als WIEGE
des LEBENS und der
LIEBE
„Das Sakrament der Ehe ist keine
Erfindung der Kirche, sondern es ist
wirklich mit dem Menschen als solchem
mitgeschaffen worden, als
Frucht der Dynamik der Liebe, in der
Mann und Frau einander finden und so
auch den Schöpfer finden, der sie zur
Liebe berufen hat.“
Papst Benedikt XVI.
„Die auf die Ehe zwischen einem
Mann und einer Frau gegründete
natürliche Familie als innige Gemeinschaft
des Lebens und der Liebe ist
der ,erste Ort der Humanisierung der
Person und der Gesellschaft’, die ,Wiege
des Lebens und der Liebe’. Zu
Recht wird darum die Familie als die
erste natürliche Gesellschaft bezeichnet,
als ,eine göttliche Einrichtung’ die
den Prototyp jeder sozialen Ordnung
das Fundament des Lebens der Personen
bildet“.
Papst Benedikt XVI, 1.1.2008
„Wenn also die Familie als „Grundund
Lebenszelle der Gesellschaft“
bezeichnet wird, ist damit etwas
Wesentliches ausgedrückt. Die Familie
ist das Fundament der Gesellschaft
auch deshalb, weil sie die Möglichkeit
zu entscheidenden Erfahrungen von
Frieden bietet. Daraus folgt, dass die
menschliche Gemeinschaft auf den
Dienst, den die Familie leistet, nicht
verzichten kann. Wo könnte der
Mensch in der Phase seiner Prägung
besser lernen, die unverfälschte Atmosphäre
des Friedens zu genießen, als
im ursprünglichen ‚Nest´, das die
Natur ihm vorbereitet?“
Papst Benedikt XVI, 1.1.2008
„Da der Familie die Aufgabe der Erziehung
ihrer Glieder zukommt, hat sie
spezifische Rechte. Die Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte, die
eine Errungenschaft einer Rechtskultur
von wirklich universellen Wert darstellt,
bestätigt: „Die Familie ist die
natürliche Grundeinheit der Gesellschaft
und hat Anspruch auf Schutz
durch Gesellschaft und Staat“.
Papst Benedikt XVI, 1.1.2008
„Alles, was dazu beiträgt, die auf die
Ehe eines Mannes und einer Frau
gegründete Familie zu schwächen,
was direkt oder indirekt die Bereitschaft
der Familie zur verantwortungsbewussten
Annahme eines neuen
Lebens lähmt, was ihr Recht, die
erste Verantwortliche für die Erziehung
der Kinder zu sein, hintertreibt,
stellt ein objektives Hindernis auf
dem Weg des Friedens dar. Die Familie
braucht ein Heim, sie braucht die
Arbeit bzw. die gerechte Anerkennung
der häuslichen Tätigkeit der
Eltern, eine Schule für die Kinder und
eine medizinische Grundversorgung
für alle. Wenn Gesellschaft und Politik
sich nicht dafür einsetzen, der Familie
auf diesen Gebieten zu helfen, bringen
sie sich um eine wesentliche
Quelle im Dienst des Friedens.“
Papst Benedikt XVI, 1.1.2008
26 LEBE 89/2008
Aus tiefstem Herzen danken wir an dieser Stelle
auch wieder allen Wohltätern und Spendern.
Mit großen und kleinen Beiträgen schaffen Sie immer
wieder die notwendige finanzielle Basis für
unsere vielfältigen Tätigkeiten. Dabei ist für uns
auch die kleinste Spende eine große Hilfe, aber
auch in besonderer Weise Motivation weiterzumachen
in unserer nicht immer leichten Arbeit.
VERGELT'S GOTT!
Spenden können (auch ohne Erlagschein) überwiesen
werden:
• Raika Meran
IBAN: IT 58 J 08133 58590 000090102443
BIC: ICRA IT RR3 P0
• Postkontokorrent Nr.: 21314356
• Sparkasse Ulm (D) BLZ 630 500 00, Nr. 89 89 82
• Tiroler Sparkasse Innsbruck (A) BLZ 20503, Konto
1300/005921.
Geben Sie bitte
5PROMILLE
“Ihrer Steuerschuld”
“Ihrer Steuerschuld”
für die Bewegung
für das Leben - Südtirol
Steuernummer 94027310211
5zu den 8‰ für die Kirche!
Mensch von Anfang an
Sie entscheiden über Ihre Steuern und helfen damit Leben retten!
Embryo im 4. Monat nach der EMPFÄNGNIS
Geben Sie bitte
5PROMILLE
“Ihrer Steuerschuld”
ACHTUNG
NEU
Unsere Bankkoordinaten für eine Direktüberweisung
vom Ausland nach Italien:
IBAN: IT 58 J 08133 58590 000090102443
BIC: ICRA IT RR3 P0
Angabe des Begünstigten: Bewegung für das Leben
– Südtirol, Grieserplatz 13/b – 39100 BOZEN
ACHTUNG
NEU
Bitte helfen Sie uns weiterhin nach
Ihren Möglichkeiten, auch im Gebet!
Bewegung für das Leben – Südtirol
“Ihrer Steuerschuld”
für die Bewegung
für das Leben - Südtirol
Steuernummer 94027310211
5zu den 8‰ für die Kirche!
Mensch von Anfang an
Die Tageszeitung DOLOMITEN
brachte am 20.2.08 den Bericht
über die Zuweisung der
5 PROMILLE
aus der Steuererklärung 2005. Die
Bewegung für das Leben - Südtirol
steht dort an 13. Stelle mit einen
Betrag von
Euro 13.672,97.
Dafür sagen wir allen, die dazu
beigetragen haben ein herzliches
VERGELT’S GOTTT. Man sieht, dass
JEDER hier einen Beitrag leisten
kann.
BITTE SAGEN SIE DIES AUCH IN
IHREM FREUNDES- UND
BEKANNTENKREIS WEITER!!!
Für uns bedeutet diese Hilfe auf
jeden Fall einen wichtigen Baustein
im Einsatz zum Schutz des
menschlichen Lebens von der
Empfängnis bis zum natürlichen
Tod.
Sie entscheiden über Ihre Steuern und helfen damit Leben retten!
Embryo im 4. Monat nach der EMPFÄNGNIS
Geben Sie bitte
5PROMILLE
“Ihrer Steuerschuld”
“Ihrer Steuerschuld”
für die Bewegung
für das Leben - Südtirol
Steuernummer 94027310211
5zu den 8‰ für die Kirche!
Mensch von Anfang an
LEBE 89/2008
✃
Sie entscheiden über Ihre Steuern und helfen damit Leben retten!
Embryo im 4. Monat nach der EMPFÄNGNIS
27
GRUNDKURS
zur NATÜRLICHEN
EMPFÄNGNISREGELUNG
für junge
interessierte Paare
nach Prof. Dr. med.
JOSEF RÖTZER
im Haus des Lebens,
Winkelweg 10, Meran
✃
Ihre Unterschrift
am Samstag 19.04.08
und am
Samstag 24.05.08
von 15.00 - 18.30 Uhr
mit Ehepaar
MARGARETH und HANS
LANZ
Teilnahmegebühr für
beide Einheiten
€ 30,00 pro Paar
Anmeldung bis 10.04.08
Tel. 0473 237338
Veranstalter: Haus des
Lebens, Meran in
Zusammenarbeit mit
Kath.Bildungswerk Bozen
und INER Südtirol
94027310211
Ihre Unterschrift
(Angabe unserer Steuernummer!)
5‰ - Ihre Unterschrift für die Bewegung für das Leben - Südtirol
AUF IHRER STEUERERKLÄRUNG:
Ihre Unterschrift
Ehevorbereitung
Am Wochenende vom 29. Februar bis zum 02. März 2008 fand die Ehevorbereitung
im Haus des Lebens statt. Zu unserer Freude haben wieder 8
Brautpaare daran teilgenommen.
Am ersten Abend hielt unsere Präsidentin und Ärztin Frau Dr. CHRISTIANE
PAREGGER das medizinische Referat.
Am Samstag Vormittag sprachen die Familienreferenten MARGARETH u.
HANS LANZ über Herkunftsfamilie, Erwartungen , Ehe, Liebe, Sexualität
und natürliche Empfängnisregelung.
Der Theologe Pater OLAF WURM erklärte in seinem Referat den Paaren die
Wichtigkeit des Sakramentes der Ehe.
Anschließend gestaltete der Jurist Dr. HANS LUNGER den juristischen Teil
und beantwortete die Fragen der Brautpaare.
Am Sonntagvormittag referierten die Familienreferenten Margareth u. Hans
Lanz über Probleme in Ehe und Familie – Möglichkeiten und Gesprächsbereitschaft
– Versöhnung.
Zu Mittag wurden die Brautpaare mit den besten Wünschen für die gemeinsame
Zukunft verabschiedet.
94027310211
Ihre Unterschrift
(Angabe unserer Steuernummer!)
5‰ - Ihre Unterschrift für die Bewegung für das Leben - Südtirol
AUF IHRER STEUERERKLÄRUNG:
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(Angabe unserer Steuernummer!)
5‰ - Ihre Unterschrift für die Bewegung für das Leben - Südtirol
AUF IHRER STEUERERKLÄRUNG:
28
Johanna Ohm
“Generation Benedikt“: Junge
Leute, die sich vom Glauben
begeistern lassen
Beim WJT in Köln waren Tausende überzeugter,
gläubiger, mit dem Papst verbundener
junger Katholiken versammelt, die üblicherweise
in der Öffentlichkeit nicht zur
Kenntnis genommen werden. Sie kommen
in den Medien schlicht nicht vor. Stattdessen
wird die Kirche etwa in Talkrunden von älteren
Menschen oder - soweit es junge sind -
nur von kirchenkritischen, papstfernen
Jugendlichen “vertreten“.
Dieser Situation sollte durch die Gründung
eines Netzwerkes begegnet werden, das aus
jungen Gläubigen besteht, die durch eine
kleine Gruppe repräsentiert werden. Diese
sollte aber auch die katholische Kirche und
den katholischen Glauben in seiner Fülle in
den Medien repräsentieren und verteidigen
und zeigen, dass - anders als in den Medien
suggeriert - die Attribute “jung“, “katholisch“
und “glücklich“ einander nicht ausschließen.
Die Repräsentation junger Gläubiger und die
Darstellung der katholischen Lehre in einfacher
und junger Sprache war zunächst also
unser Hauptanliegen. Die “Generation Benedikt“
als organisierte Gruppe war geboren.
Da das große Feedback bisher sehr positiv
war und viele junge Erwachsene mitmachen
und helfen wollten, gründeten wir den Verein
der “Freunde der Generation Benedikt“.
Hier können sich alle sammeln, die sich zur
Generation Benedikt zählen, unsere Ansichten
teilen, die Antworten auf ihre Fragen
ebenfalls in der Kirche suchen und mitgestalten
wollen.
Dadurch war es uns möglich, die Idee
“Generation Benedikt“ auch in anderen Ländern
vorzustellen, an die Verhältnisse des
jeweiligen Landes anzupassen und entsprechend
auszubauen.
Dies alles immer mit dem Ziel, jungen Menschen
überall auf der Welt bei ihrer Suche
nach der Wahrheit behilflich zu sein, ihnen
die katholische Kirche nahezubringen. Dabei
stoßen wir selbst immer wieder auf die
Generation, die wir vertreten wollen: die
Generation Benedikt.
www.generation-benedikt.de
Gott + du
Alina Maria 15 berichtet:
Seit ich denken kann, spielt Gott in
meiner Familie und meinem Leben
eine wichtige Rolle. Da ich ohne Vater
aufgewachsen bin, hat Gott für mich
auch diesen wichtigen Platz eingenommen.
Nach meiner Firmung mit
12 war mir irgendwie bewusst, dass
ich nun selbst Verantwortung dafür
trage, wie ich den Weg mit Gott
weitergehe. Ich beschloss daher, mir
jeden Tag neben dem täglichen Familiengebet
eine Viertelstunde für das
persönliche Gebet Zeit zu nehmen.
Immer wieder ist es schwer, diese
meine Gebetszeit einzuhalten, aber
meistens schaff ich es gerade doch
noch. Manchmal, meist unterwegs,
bete ich auch ein oder mehrere
Gesätzchen vom Rosenkranz. Ich
merke, dass es mir durch das Gebet
leichter fällt, dann wieder geduldiger
und liebevoller mit meinen Mitmenschen
umzugehen. Oder ich bekomme
mehr Mut, Ansichten zu vertreten,
die nicht dem Zeitgeist entsprechen,
wie zum Beispiel, den Schutz
des ungeborenen Lebens oder mei-
Jugendseite
ner Überzeugung mit dem Sex bis zur
Ehe zu warten. Besonders wertvoll
und eine Hilfe ist für mich die regelmäßige
Beichte. Gott säubert hier mein
Herz und meine Gedanken und
schenkt mir dadurch eine große Freude.
Er gibt mir Kraft, wieder neu gegen
meine Fehler anzukämpfen.
Von meinem fünften bis zu meinem
zehnten Lebensjahr hatten wir einen
Kindergebetskreis bei uns zu Hause,
doch der löste sich irgendwann vollständig
auf. Nach einem Jahr Pause
fragten wir in einem uns bekannten
Kloster, ob jemand Lust hätte, einen
Gebetskreis mit uns zu starten. Seither
treffen wir uns mit einer Schwester ca.
alle sechs Wochen zum gemeinsamen
Gebet, zum „Bibelteilen“, zum Austausch
über bestimmte Themen und
einfach zum gemütlichen Beisammensein...
Die Gemeinschaft und der Austausch
mit anderen gläubigen Jugendlichen
sind für mich sehr wichtig
geworden.
aus www.youmagazin.com
KEIN GEGENSATZ VON RELIGION
UND WISSENSCHAFT
„In einer vergangenen Epoche haben Vorkämpfer der neuzeitlichen
Wissenschaft gegen die Kirche mit den Schlagworten Vernunft, Freiheit
und Fort schritt gekämpft.
Heute, angesichts der Sinnkrise der Wissenschaft, der vielfältigen
Bedrohung ihrer Freiheit und des Zweifels am Fortschritt, haben sich
die Kampfesfronten geradezu vertauscht. Heute ist es die Kirche, die
eintritt
- für die Vernunft und die Wissenschaft, durch die sie ihre Würde
als menschliches, personales Gut hat;
- für den Fortschritt im Dienste einer Menschheit, die seiner
zur Sicherung ihres Lebens und ihrer Würde bedarf.
Das Ringen um einen neuen Humanismus, auf den die Entwicklung
des dritten Jahrtausends gegründet werden
kann, wird nur zum Erfolg führen, wenn in ihm die wissenschaftliche
Erkenntnis wieder in lebendige
Beziehung tritt mit der Wahrheit, die dem
Menschen als Geschenk Gottes offenbart
ist.
Die Vernunft des Menschen ist ein großartiges
Instrument für die Erkenntnis und
Gestaltung der Welt. Sie bedarf aber, um
die ganze Fülle der menschlichen Möglichkeiten
zur Verwirklichung zu bringen,
einer Öffnung für das Wort
der ewigen Wahrheit,
das in Christus
Mensch geworden
ist.“
Papst-Rede
im Kölner Dom
LEBE 89/2008
29
Jugendseite
Warum exisitiert die HÖLLE?
DIE SCHÖNHEITSKÖNIGIN VERSCHENKT ZU WEIHNACHTEN
EINEN ROSENKRANZ
Kürzlich besuchte die
„Miss Austria 2006“,
TATJANA BATINIC, eine
Wiener Schule. Die Schülerinnen
und Schüler
waren nicht schlecht verblüfft,
als ihnen das schöne
Model mehr über den
Glauben als über die Glitzerwelt
erzählte. „Der
Glaube an Gott ist für mich sehr wichtig. Ein Leben ohne ihn
kann ich mir nicht vorstellen. Der Gottesdienst am Sonntag ist
für mich eine Gewohnheit im positiven Sinn. Er gibt mir Kraft
und Orientierung für meinen Alltag“, bekennt das gefragte
Model. Die Pädagogik-Studentin war im Frühjahr 2006 zur Miss
Vienna und wenige Wochen später zur Miss Austria gewählt
worden.
Tatjana Batinic, die mit ihrem Gesicht Großflugzeuge ziert, will
auch im übertragenden Sinne eine Botschafterin des Himmels
sein. Sie möchte im Gespräch mit Menschen für den Glauben
werben.
TRAINER BETET REGELMÄßIG
Der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1.
FSV Mainz 05, JÜRGEN KLOPP, betet
nach eigenen Angaben jeden Abend,
um den Tag zu reflektieren. Bei diesem
Gespräch mit Gott fühle er sich sehr
wohl. „Dabei geht es nicht um Spiel und
Sport. Im Gebet geht es vor allem um
Familie und Gesundheit“, sagte er in
einem Interview bei der zentralen Bußund
Bettagsveranstaltung der hessen-nassauischen Kirche in
der Mainzer Christuskirche. Seine Gebetspraxis habe ihm
geholfen, besser mit seinem Willen, unbedingt zu gewinnen,
umgehen zu können.
I BELONG TO JESUS
Beim Spiel trägt er unter seinem Trikot stets ein T-Shirt mit der
Aufschrift „I belong to Jesus“ - „Ich gehöre Jesus“, was er
auch jetzt schon zu einer stillen Predigt am Fußballfeld verwendet.
Nach dem Sieg zeigt er seine Einstellung überzeugt den
Medien und dem Publikum. Doch dabei bleibt RICARDO IZE-
CSON DOS SANTOS LEITE, so KAKÁS eigentlicher Name, mit
seinen 25 Jahren
überaus sympathisch.
Kaká lässt keine Gelegenheit
aus, um
seinen christlichen
Glauben zu bekennen
und Gott zu danken.
Nach seiner
Fußballkarriere möchte
er Pastor werden.
Ende 2007 erhielt er
den „Goldenen Ball“
der französischen
Fachzeitschrift France
Football und wurde
zum Fußballer
des Jahres gewählt.
30 LEBE 89/2008
Lieber Mönch!
Wenn Gott uns Menschen als Wesen mit einem freien Willen
ausgestattet hat – also der Freiheit, das zu tun, was wir wollen
und für richtig halten, warum existiert dann laut Bibel die Hölle?
Damit ist ja gar keine echte freie Wahl gegeben. Denn wir
können zwar wählen, aber wenn wir uns für das Falsche entscheiden,
droht die „ewige Verdammnis“ in der Hölle. Was soll
denn das für eine Wahlfreiheit sein?
Anton
Lieber Anton!
Mir fällt dazu ein Gespräch mit einem Häftling ein, der mehrere
Jahre im Gefängnis gesessen ist. Er hat mir bei einem Besuch
gesagt, dass er im Gefängnis gelernt habe, was wahre Freiheit
sei: nämlich den schlechten Neigungen, die er – wie wohl jeder
Mensch – verspürt, nicht nachgeben zu müssen, und seine guten
Vorsätze tatsächlich in die Tat umsetzen zu können. Er wusste,
wovon er sprach. Ähnliches hat der hl. Paulus formuliert, als er
schrieb: „Ich entdecke in meinen Gliedern ein eigenartiges
Gesetz: nämlich dass ich das tue, was ich eigentlich gar nicht tun
will...“ Die Gebote Gottes sind kein äußerer Zwang, sondern sie
wollen uns zu einer Freiheit verhelfen, die uns befähigt zum
Guten (was ja gar nicht so leicht ist, so sehr wir es auch wollen).
Wie der Papst in Wien gesagt hat, sind die Gebote ein großes ja
zum Leben. Sie sagen ganz einfach: „Du bist dann frei, wenn du
so handelst. Anders hingegen wirst du abhängig von schlechten
Gewohnheiten und auch von dir selbst, also unfrei. „Die Bibel
sagt recht drastisch, dass wir dann „Sklaven der Sünde“ werden.
Gott möchte, dass wir alle in den Himmel kommen, glücklich
werden. Trotzdem respektiert er dabei unsere Freiheit so sehr,
dass er seiner Allmacht und seiner Liebe eine Grenze gesetzt hat:
nämlich unsere Entscheidungen. So sehr es ihn auch schmerzt,
wenn er sieht, dass wir uns für Dinge entscheiden, die unser
Leben und unser Glück zerstören. Natürlich sieht er nicht einfach
zu: Er mahnt uns durch unser Gewissen, gibt uns seine Gebote
und alle möglichen inneren und äußeren Anregungen zum
Guten. Er kann aber nichts tun, wenn wir dies alles ausschlagen.
Die Hölle ist nicht ein Ort, oder besser gesagt ein Zustand, in den
jemand „abgeschoben“ wird, sondern nichts anderes als die
letzte Konsequenz der eigenen Entscheidungen, am Ende der
Zeit eben auf ewig.
Wenn wir wirklich nur das tun, was wir wollen und für richtig halten,
so wie du es gesagt hast, dann werden wir schließlich immer
mehr zu Egoisten und bleiben letztendlich einsam zurück.
Die Hölle ist in gewisser Weise ein Ort voll lauter einsamer Egoisten,
die vielleicht auch im wahrsten Sinn des Wortes „über Leichen
gegangen sind“, nur um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Wenn sie aber auf der Erde so leben wollten, dann kann Gott sie
nicht „zwingen“ nach dem Tod anders zu sein. Und trotzdem:
Wenn der größte Verbrecher ein paar Sekunden vor seinem Tod
noch bereut, wird er nicht in die Hölle kommen. Wir wissen das
zum Beispiel von dem einen Verbrecher, der mit Jesus gekreuzigt
worden ist. Für uns als gläubige Menschen geht es aber nicht
darum, bloß so zu leben, dass wir gerade nicht in die Hölle kommen.
Im Gegenteil: Auch wenn der Verbrecher für uns ein großer
Trost ist, dass es nie zu spät ist umzukehren, ist viel mehr jemand
anders ein Vorbild und Ideal für unser Leben: Maria, die unterm
Kreuz bei Jesus gestanden ist. Sie hat bis zum Schluss in Freiheit
ihr Ja gesagt und hat geglaubt, auch als es äußerlich gesehen
überhaupt nichts gebracht hat. Daher wurde sie auch zur „Königin
des Himmels“. Auch du bist wie Maria, dazu berufen, Gott in
dir ganz aufzunehmen und für andere sichtbar zu machen. Und
auch du bist gefragt, in deinem Verstand, deinem Willen und mit
deiner Freiheit ja dazu zu sagen.
Dein Pater
www.YOU!MAGAZIN.com
XXIII
WELTJUGENDTAG
5.-22. Juli 2008
BRISBANE - SYDNEY
„Ihr werdet die Kraft des Hl. Geistes empfangen,
der auf euch herabkommen wird und ihr werdet
meine Zeugen sein“ (Apg 1,8)
„Liebe Jugendliche, auch heute wirkt der Heilige Geist weiterhin
kraftvoll in der Kirche und seine Früchte sind in dem Maße reich,
in dem wir bereit sind, uns seiner erneuernden Kraft zu öffnen.
Deshalb ist es wichtig, dass ihn jeder von uns kennt, mit ihm in
Beziehung tritt und sich von ihm führen lässt. Aber an diesem
Punkt stellt sich natürlich eine Frage: Wer ist der Heilige Geist für
mich? Noch einmal wiederhole ich euch, dass nur Christus die tiefste
Sehnsucht des menschlichen Herzens erfüllen kann; nur er
kann die Menschheit „menschlich“ machen und sie zu ihrer „Vergöttlichung
führen. Mit der Macht des Heiligen Geistes gießt er
die göttliche Liebe in uns ein, die uns fähig macht, den Nächsten
zu lieben, und bereit, ihm zu dienen.“
Papst Benedikt XVI., aus der Botschaft zum Weltjugendtag 2008
LEBE 89/2008
31
Kinder wollen keine Krippen!
Überall werden Loblieder auf Kinderkrippen gesungen. Aber finden Kinder Krippen eigentlich toll?
Psychiater zweifeln an der Fremdbetreuung, berichtet die „Weltwoche“.
„Krippen sind etwas, was Kinder nicht wollen“. Das sagt der
deutsche Verhaltensbiologe JOACHIM BENSEL in einem Bericht
der Schweizer „Weltwoche“, der sich ausführlich mit dem Thema
Kinderkrippen befasst. Bensel forscht seit vielen Jahren zu
den Themen kindliche Entwick lung und Kinderbetreuung.
Auch der ehemalige Vize-Präsident der Schweizerischen Vereinigung
für Kinder- und Jugendpsychologie wird zitiert. OTTO
EDER zeigt sich kritisch: „In den ersten drei Jahren sind Krippen
nicht sinnvoll“, sagt er. Es gebe Notfälle, wo es nicht anders
gehe. Grundsätzlich sei es jedoch gut, wenn die Mutter mit ihren
Kindern sein könne oder der Vater.
Mit der Frage, ob Kinder eigentlich Krippen toll finden, setzt sich
kaum jemand auseinander, wird in dem „Weltwoche“ - Beitrag
bemängelt. DIETER BÜRGIN, langjähriger Chefarzt der Kinderund
Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik in Basel, meint:
„Wenn es ein Kind zu Hause gut hat, dann ist die Krippe schlechter“.
Psychologin URSULA BÜCHLI erklärt: „Es ist hundertmal besser,
sich einzuschränken und beim Kind zu bleiben“. Das Problem:
Kinder in Krippen binden sich eng an die Betreuerinnen. Jedes
Mal wenn diese wechseln oder ihren Job verlassen, muss sich
das Kind lösen von einer Person, die es gern hat. Büchli meint, es
sei „brutal“, wie
Kinder bei der Mutter lassen
Ein “Memorandum“ der Deutschen
Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)
gießt Öl ins Feuer der Debatte über
frühkindliche Fremdbetreuung. In den
ersten drei Lebensjahren seien Kinder
“ganz besonders auf eine schützende
und stabile Umgebung angewiesen“.
Die Analytiker berufen sich auf “Tiefenwirkungen
und Langzeitfolgen von
kindlichen Entwicklungsbedingungen“,
denen sie in Forschung und Praxis
begegnen.
(...) Ein Kind entwickle erst langsam
die Fähigkeit, die Abwesenheit der
Eltern innerseelisch zu verkraften,
heißt es in dem Memorandum. Plötzliche
oder zu lange Trennungen von den
Eltern bedeuten in der frühen Kindheit
einen “bedrohlichen Verlust der
Lebenssicherheit, auch weil Sprachund
Zeitverständnis des Kindes noch
nicht weit genug entwickelt sind, um
Verwirrung oder Angst mit Erklärungen
zu mildern“. Langsame Übergänge
seien daher oberste Bedingung.
(...) Je länger die tägliche Betreuung
getrennt von den Eltern erfolge, desto
höhere Werte des Stresshormons Cortisol
seien im kindlichen Organismus
nachweisbar. Das erkläre den Zusam -
menhang zwischen ganztägiger außerfamiliärer
Betreuung und späterem
aggressivem Verhalten in der Schule.
Um “Traumatisierungen“ zu verhindern,
fordern die Analytiker, analog zur
Schulreife für jedes Kind individuell
die “Krippenreife“ zu beurteilen.
Die Welt online
man die Kinder
dem aussetze.
Auf konkrete Erfahrungen
aus der
DDR verweist die
Psychoanalytikerin
ANN KATHRIN
SCHEERER aus
Hamburg. Viele
Patienten aus der
DDR hätten Probleme
mit Gefühlen
und tiefen Beziehungen,
weiß sie.
In der DDR wurden
Kinder systematisch
in Horte
gesteckt. Sie
bezieht sich außerdem
auf Erkenntnisse
aus der Säuglingsforschung.
Man wisse, dass jede Trennung von der Mutter ein Stressfaktor
sei. „Kleinkinder brauchen exklusive Beziehungen“, ist sie überzeugt.
Eine Pflegeperson in den ersten drei Jahren könne „aus Sicht
des Babys nur eine Notlösung sein“, sagt sie. Babys hätten noch
kein „inneres Bild“ der Mutter, an dem sie sich festhalten können.
Wenn also das Baby die Mutter nicht sieht, dann ist diese
für immer weg.
Die vielgepriesene Sozialisation in Kinderkrippen, mit der Politiker
häufig argumentieren, finde nicht statt, erklärt Joachim Bensel.
Kinder in den ersten drei Lebensjahren seien auf wenige Personen
ausgerichtet, in Kinderkrippen vor allem auf Erwachsene.
„Anderthalbjährige Kinder spielen nur einen Bruchteil der Zeit
mit anderen Kindern“, weiß er.
■
Lea-Sophie (5), verhungert... Kevin (2), totgeschlagen... Jessica
(7), verhungert... Max-Luca (1), totgeschlagen... Justin
(1 ?), zu Tode verbrüht... Fünf tote Jungen im schleswig-holsteinischen
Dorf Darry... Drei tote Babys im sächsischen
Plauen... und die Mütter sollen die Täter sein.
WARUM SIE STARBEN
Sie starben, weil ihre Eltern überfordert waren: mit täglichen
Überlebenskampf, mit ihren Kindern, vor allem aber mit sich
selbst. Wer sich die Mühe macht, genauer hinzusehen, stellt
fest, dass die Eltern der toten Kinder fast ausnahmslos unter
eigenen schwersten, zum Teil traumatischen Bindungsstörungen
leiden. Ihr Leben begann meistens in gefühlsarmen
sozialen Sicherungssystemen, in Heimen oder überfüllten
KiTas. Liebe und Zuwendung erfuhren sie selten.
Der Heidelberger Wissenschaftler Ronald Grossarth fand in
langjährigen Studien heraus, dass eine stabile, liebevolle
Mutterbeziehung das ideale Fundament für ein glückliches,
gesundes Leben und den christlichen Glauben darstellt. Wer
Liebe erfährt, erkennt Gott leichter und findet zu ihm. Wer
sie nicht kennen lernen darf, versinkt oft in den Verstrickungen
seines anstrengenden Lebens und geht manchmal auch
mit dem Teufel unter. In unserem heutigen Gesellschaftssystem,
in welchem Kinder viel zu früh von ihren erwerbstätigen
Müttern getrennt werden, kommt es nicht selten zu dramatischen
Auswirkungen der Beziehungslosigkeit. Aus Kindern
ohne Liebe werden häufig Erwachsene voller Hass!
Wenn sie selbst Eltern werden, stehen sie mit ihren Ängsten,
Sorgen und Unfähigkeiten alleine da, ihre Kinder sind nicht
selten an Leib und Seele gefährdet.
Eva Hermann-KOMMA
32 LEBE 89/2008
von Univ.-Prof. Dr.
REINHOLD ORTNER,
Diplom-Psychologe und
Psychotherapeut aus Bamberg
Erziehung:
STEHLEN -
Probleme mit der Respektierung
von Eigentum
Ein Brief von einem Kaufhaus ist eingetroffen.
„Ihr Sohn Harald ist von uns des Diebstahls
überführt worden. Eine Verkäuferin
beobachtete, dass er ohne zu bezahlen
heimlich mehrere Disketten im Ärmel seines
Anoraks verschwinden ließ. „ Die Eltern
sind fassungslos: „Unser Harald?“ – Das
gibt es doch nicht.
Ähnliche Fälle ereignen sich täglich. Die Kriminalstatistik
weist Eigentumsdelikte als
ansteigende Kurve aus. Das Alter von Kindern,
welche stehlen, wird zusehends jünger.
Die Eltern der Kinder sind meist völlig
überrascht. Zum Kummer über das Vorgefallene
kommt die Scham vor möglicherweise
krimineller Brandmarkung.
Doch ein Kind, das beim Stehlen ertappt
wird, ist nicht von vorneherein ein „schlechtes“
Kind. Moralische Entrüstung hilft nicht
weiter, auch nicht rigorose Strafe oder
Bloßstellung. Wichtiger ist es, die Ursache
zu ergründen und dem Fehlverhalten abzuhelfen.
FEHLENDER EIGENTUMSBEGRIFF
Kinder haben oft noch keinen gefestigten
Begriff von Eigentum. Das Bewusstsein von
Mein und Dein entwickelt sich erst. Wir sollten
daher nicht sofort von „Diebstahl“ sprechen.
Kinder nehmen manchmal einfach
etwas weg, ohne sich lange Gedanken über
abgegrenzte Besitzverhältnisse zu machen.
In einem Gespräch lässt sich feststellen, ob
und inwieweit der Eigentumsbegriff ausgebildet
ist. Verhätschelte Kinder, die in ihren
Wünschen keine Grenzen gesetzt bekommen
und sich zu Hause alles nehmen dürfen,
neigen dazu, sich auch außerfamiliär
bedenkenlos Eigentum anzueignen.
VERFÜHRUNG
Es ist keine Seltenheit, dass Kinder zu kleineren
bis größeren Eigentumsdelikten verführt
werden. So machen oft Jugendbanden
das Durchführen eines Diebstahls zu
einem „Ehrenkodex“ . Solchen Gruppenzwängen
zu Diebstahl oder kleineren Raubüberfällen
sehen sich schon Grundschulkinder
ausgesetzt. So war es auch bei Harald.
Unter Tränen gestand er, in einem „Geheimbund“
zu sein. Jedes Mitglied sei unter
Androhung von Sanktionen regelmäßig an
der Reihe, als Mutprobe den Diebstahl einer
bestimmten Ware durchzuführen.
Doch auch raffiniert angelegte Werbung tut
heute ein Zusätzliches bei der Verführung
von Kindern. Täglich hämmert sie dem
noch nicht gefestigten sittlichen Bewusstsein
von Kindern ein: „Du brauchst dies!“ –
„Man hat das.“ – „Nur so giltst du etwas!“
– „Willst du nicht schön sein?“ Da werden
massiv Wünsche geweckt, die sich zum
unbewussten Besitzdrang verdichten. Weil
aber das Taschengeld nicht ausreicht, wird
der begehrte Gegenstand schließlich entwendet.
SEHNSUCHT NACH ANERKENNUNG
Bei Kindern, die wenig liebevolle Zuwendung
erhalten, regt sich zwangsläufig
immer stärker die Sehnsucht nach Beachtung
und Anerkennung. Dies führt zu dem
immer drängender werdenden Wunsch,
endlich einmal beachtet zu werden. Um
dies zu erreichen, stehlen sie dann bisweilen
absichtlich so augenfällig, dass sie
erwischt werden. Endlich werden sie beachtet,
wenn auch auf negative Weise.
Die achtjährige Lydia hat ein kleines Schwesterchen,
um das sich die ganze Familie mit
überschwänglicher Zuwendung kümmert.
Immer muss Lydia mit anhören, dass ihre
Schwester so „lieb“, „drollig“, „hübsch“
und „klug“ sei. Von ihr sagt das niemand.
Nach Zeit fällt auf, dass immer wieder kleinere
Geldbeträge aus die Haushaltskasse
verschwinden. Lydia wird ertappt, wie sie
Geld entwendet. Auf die Frage, warum sie
gestohlen habe, meint sie: „Das weiß ich
nicht. Vielleicht will ich mir eine schöne
Haarspange kaufen, um der Oma zu zeigen,
wie hübsch ich aussehe.“ Der Psychologe
erkennt dahinter das Streben nach Beachtung
und Anerkennung. Manchmal dienen
gestohlene Gegenstände auch als materieller
Ersatz für den Mangel an Liebe (Süßigkeiten
als Ausgleich).
KEINE CHANCE ZUR
DURCHSETZUNGSMÖGLICHKEIT
Stehlen kann auch Ausdruck von Gegenaggression
sein, nämlich dann, wenn infolge
allzu strenger und unterdrück licher Erziehung
die Entfaltung der Selbstständigkeit
behindert wird. In dieser psychischen Notsituation
spürt das Kind den Drang, sich
mittels versteckter Aggressivität ein „Ventil“
zu suchen („rächen“). Es nimmt beispielsweise
dem Vater oder dem Lehrer
heimlich etwas weg oder bestiehlt andere
Personen, weil erstere zu „mächtig“ sind.
STEHLEN AUS LIEBE
Manchmal spielt das Bestreben eine Rolle,
sich Anerkennung durch freigebiges Verschenken
von Gegenständen (Süßigkeiten,
Spielzeug), die zuvor gestohlen werden, zu
verschaffen. Das Kind will sich damit in die
Gemeinschaft „einkaufen“. Beim „symbolischen
Stehlen“ entwendet jemand zum
Beispiel ein Bild oder einen Gegenstand,
um eine verehrte und geliebte Person
„nahe bei sich haben zu können“.
DAS MOTIV KENNEN – DANN HELFEN
Falsch wäre ein vordergründiges „Kurieren“
durch Strafen und Bloßstellen. Richtig
ist es, die Motive des Kindes in Ruhe sorgfältig
zu erforschen, um sein Verhalten
pädagogisch zu verstehen. Das Überlassen
einer persönlichen Eigentums sphäre zu
Hause (z.B. Arbeitsplatz; Schrank; Zimmer;
Geldkassette) sowie Gespräche über
„Mein“ und „Dein“ entwickeln und fördern
zum Beispiel einen fehlenden Eigentumsbegriff.
Ein regelmäßig und angemessenes
Taschengeld gewährt dem Kind freie Verfügbarkeit
über eigenen Besitz. Wurde Stehlen
durch Verführung verursacht, empfiehlt
sich ein vertrauliches und verständnisoffenes
Gespräch.
PÄDAGOGISCH HELFEN
• Das Selbstwertgefühl des Kindes stärken
(Lob; Anerkennung; Zuwendung)
• Nie das Vertrauen entziehen
• Das Gefühl vermitteln, persönlich und
sozial anerkannt zu sein
• Liegen zentrale psychische Mangelerlebnisse
vor, die beseitigt werden müssen
(Ablehnung; Isolierung, Missbrauch; Liebensentzug)?
• Eine Möglichkeit schaffen, dass das
Gestohlene unauffällig zurückgegeben
werden kann.
• Die Unrechtsituation mit ihren polizeilichrechtlichen
Folgen aufzeigen
• Bei Bandenbildung Kontakt mit ebenfalls
betroffenen Eltern aufnehmen (z.B. Auflösen
der Anonymität der Bande).
LEBE 89/2008
33
Leserbriefe und Gästebucheintragungen
sind keine
Mein ungsäußerungen der
Redaktion. Sie haben auch
kein Recht auf Veröffentlichung.
Vorrang erhalten kurze
Texte. Das Recht auf Kürzung
bleibt der Redaktion
vorbehalten. Briefe müssen
mit der vollständigen Adresse
versehen sein. Auf
Wunsch werden sie anonym
veröffentlicht. Wir bitten um
Verständnis, dass uns weder
Rück sendung noch Korrespondenz
möglich sind.
EINE SCHÜLERIN SCHREIBT
Ich habe die Zeitung LEBE gelesen und es fasziniert mich immer wieder, diese Gedichte und
Geschichten zu lesen und so kam mir der Gedanke, eine PowerPoint zu machen.
Ich setzte mich zum Computer und suchte mir ein Gedicht von der Zeitung LEBE heraus. Nach
langem Überlegen entschied ich mich für GEWISSENSFRAGE ... Ich suchte Bilder die die Menschen
zum Nachdenken bringen.
Ich hoffe es gefällt euch auch und es soll euch zeigen was ihr mir alles gelernt habt: was es
bedeutet zu leben und die Menschen zu schätzen.
Ich habe eine Schwester mit 16 Jahren und noch einige Freundinnen, die LEBE mit vollem Interesse
lesen .Wir bedanken uns, dass ihr uns auch andere Lebenswege zeigt.
Ich danke euch, Sissy Oberpertinger (fast 14 Jahre)
HALLO TEAM VOM „LEBE“,
ich muss mich wieder einmal bei euch melden und mich bei euch bedanken für die wunderbare
und wichtige Arbeit. Der Herrgott und der Heilige Geist sollen jeden Tag und jede Stunde
auf euch schauen und euch begleiten.
Ich schließe euch ein im Gebet, selber weiß ich wie wichtig es ist mit der eigenen Familie zu
beten und viele andere Familien einzuschließen, vor allem die einen falschen Weg gefunden
haben. „LEBE“ ist wunderbar, wie das Leben selber ist. Ich habe eine Bitte an Euch für meine
Arbeitskollegin, Sie würde gerne die Zeitung „LEBE“ abonnieren, sie möchte auch gerne die
vorletzte Zeitung haben.
Vielen Dank und gute Arbeit. Für uns seid Ihr eine Bereicherung und eine große Hoffnung. Danke
P.M., St. Martin – Mutter von 4 Kindern
40 JAHRE „HUMANAE VITAE“
Zum 40. Mal jährt sich in diesem Jahr 2008 die Veröffentlichung der Enzyklika
„Humanae vitae“, in der Papst Paul der VI. die beständige Lehre der Kirche über die
eheliche Liebe und die Empfängnisregelung bekräftigte. Im Trend der Kulturrevolution
jener Jahre hat es auch in der Kirche einen Aufstand dagegen gegeben, dem
auch viele Bischöfe erlegen sind und dessen tiefe Wunden bis heute nicht geheilt
sind (etwa durch die Revision der sog. „Königsteiner Erklärung“ der Deutschen
Bischofskonferenz). Bei vielen ist heute ein Vorurteil da, ohne dass sie die Enzyklika
kennen.
Aber nicht wenige haben in diesen Jahren doch die prophetische Weitsicht dieser
Enzyklika erkannt, denn die dort gemachten Vorhersagen haben sich im dramatischen
Zerfall der Ehen, in der umfassenden Banalisierung der Geschlechtlichkeit, in
den staatlich-gesellschaftlichen, mit Zwang verfolgten Ideologisierungen (Schulsexualerziehung“,
Gender-Lehre, Auswüchse der sog. Antidiskriminierungsgesetze etc.)
und der vermehrten Missachtung des menschlichen Lebens am Beginn (und am
Ende!) bestätigt.
So hat – eine unter mehreren bischöflichen Stimmen, die die Lehre Pauls VI. gewürdigt
haben – 1998, zum dreißigjährigen Jubiläum, der amerikanische Erzbischof Charles
J. Chaput, Denver, „Humanae vitae“ „die gewiss missverstandenste päpstliche
Intervention des Jahrhunderts“ genannt, die sich „im Lauf der Zeit als prophetisch
erwiesen“ habe: „Sie lehrt die Wahrheit... Ich glaube, dass die Botschaft von „Humanae
vitae“ keine Last, sondern eine Freude ist. Ich glaube, diese Enzyklika liefert den
Schlüssel zu tieferen, reicheren Ehen“.
Ein Wieder- oder Neuentdecken der Lehre von „Humanae vitae“ ist notwendig und
befreiend. Eines unter mehreren Zeugnissen junger Paare: Eine junge Frau schrieb,
wie das unverheiratete Zusammenleben und die praktizierte Verhütung sie immer
mehr beelendeten, und wie die Lektüre von „Humanae vitae“ „die endgültige Wende“
herbeiführte: sie „hat mich im Tiefsten berührt. Ich fühlte, wie eine große Last
von mir fiel, weil mich endlich jemand verstand. Der Papst hat in dieser Enzyklika
genau dieses wiedergegeben, was ich nicht in Worte fassen konnte... Seit wir nun
als Paar im Willen Gottes leben, sind wir glücklich“.
Der erwähnte, begeisternd geschriebene Hirtenbrief von Erzbischof Chaput, der (weitgehend
wörtlich wiedergegebene) Text der Enzyklika und weitere Zeugnisse von Eheleuten
usw. sind in einer Broschüre enthalten, die ein Zitat aus „Humanae vitae“ zum
Titel hat: „Liebe die aufs Ganze geht“, und die ich Interessierten wärmstens empfehlen
möchte, nicht zuletzt auch um sie jungen Leuten in die Hand zu drücken. (Sie wurde
herausgegeben vom Freundeskreis Maria Goretti e. V. Engelbertstr. 21, 81241
München, wo sie gratis bezogen werden kann; es wird nach Möglichkeit eine Spende
erbeten.)
Unser Heiliger Vater, Benedikt XVI., hat kürzlich (10.1.2008) Worte verwendet, die
angesichts der Ehenot für alle Katholiken von Bedeutung sind, nämlich, dass „heute
wie noch nie“ das „vollständige Festhalten an der katholischen Lehre... nützlich“ ist,
besonders „in einigen neuralgischen Punkten“, zu denen der Papst eigens „verschiedene
Punkte der Sexualmoral“ nennt. Die Ehenot und der Zerfall der Familien sind
eine Herausforderung, sich mit der Hilfe vertraut zu machen, die die Kirche in „Humanae
vitae“ anbietet! Freundeskreis Maria Goretti e. V. München, Hilde Bayerl
34 LEBE 89/2008
HERZLICHES DANKESCHÖN
Anbei meine Bargeld-Spende, und ein
herzliches Dankeschön für die Zusendung
Ihrer Informationsblätter. Ein
großes Lob und die größte Anerkennung
für Ihre Arbeit und Einsatz.
Für die Zukunft weiterhin Mut und
Kraft und natürlich Gottes reichsten
Segen
S.S.G.
NICHT AUFGEBEN!
Ich freue mich immer, wenn Euer bestes
Heft kommt.
Martha Knecht - Wien
RADIO MARIA
Stimme des Lebens
Jeden 3. Dienstag im Monat dürfen
bei Radio Maria - Südtirol Mitarbeiter
der Bewegung für das Leben
eine Stunde zum Thema
„STIMME DES LEBENS“ gestalten.
Die nächsten Termine sind:
Dienstag, den 18.03.2008
Dienstag, den 15.04.2008
Dienstag, den 20.05.2008
Sendezeit ist jeweils von 9 – 10 Uhr
Abteital 97,60
Bozen, Unterland, Überetsch 107,80
Brixen 107,00
Bruneck 93,50
Gröden 107,80
Oberes Pustertal 106,70
Meran 107,90
Oberes Sarntal 97,60
Unteres Sarntal 106,50
Sterzing 90,50
St. Lorenzen 92,20
oberer und mittlerer Vinschgau 99,00
mittlerer und unterer Vinschgau 92,70
15. Station: Jesus lebt. Er ist
nicht mehr tot.
KINDER-
KREUZWEG
FÜR DAS
LEBEN
Am dritten Tag bist du, Jesus von den
Toten auferstanden. Der Stein ist weggewälzt,
das Grab ist offen. Jesus, du hast
den Tod besiegt. Das letzte Wort Gottes
ist das Leben.
Wenn ich einmal sterben werde, dann ist
das letzte Wort Gottes auch das Leben.
Stehe ich auf der Seite Jesu, werde ich
auferstehen, weil Jesus auch auferstanden
ist. - Ich freue mich, HALLELUJA!
Wir bitten dich, jesus, lass Väter, Mütter,Ärzte,
Politiker, Wissenschaftler, uns
alle, das menschliche Leben schützen, von
der Empfängnis bis zum natürlichen Tod.
Bilder von Renata
Sˇ
t o l b o v á
(Nimm einige helle Farben und male in dieses
umrahmte Feld die Auferstehung Jesu. Du hast
einen Platz neben Jesus. Zeichne dich auf dem Bild).
16
✃
✃
4. Station: Jesus begegnet seiner
geliebten Mutter
11. Station: Jesus wird ans Kreuz
genagelt.
Jesus, deine Freunde sind geflohen. Traurig
steht deine Mutter am Weg. Du
schaust sie an und sagst: „Ich gehe diesen
Weg für alle Menschen“. Deine Mutter
streckt dir die Hand entgegen. Sie möchte
dir helfen. Aber du musst weiter.
Auch mir geht es manchmal nicht gut,
und da ist es ein Trost, wenn ich spüre,
dass es Menschen gibt, die mich gern
haben, mir helfen möchten.
Sie haben dich auf das Kreuz gelegt. Die Soldaten
nageln dich auf grausame Weise daran fest. Dann
richten sie das Kreuz auf. Du musst große Schmerzen
aushalten.
Wir bitten dich, Jesus, lass uns allen Müttern,
besonders den schwangeren mit
Achtung begegnen.
Nach dir Jesus, sind noch viele andere Menschen
wegen ihres Glaubens zum Tod verurteilt worden.
Wir denken an sie und bitten um ihr
Gebet:
V: Herr Jesus! A: Erbarme dich unser!
V: Heiliger Paulus! A: Bitte für uns!
V: Heilige Barbara! A: Bitte für uns!
V: Heiliger Andreas! A: Bitte für uns!
V: Heiliger Stefanus! A: Bitte für uns!....
(Rufe andere Heilige an, die dir einfallen, die ihr Leben Jesus geschenkt haben.)
LEBE 89/2008
Wir bitten dich, Jesus, segne alle Menschen, die
sich für das Leben einsetzen und mithelfen,
12 jedes menschliche Leben zu schützen.
5
35
✃
1. Station: Jesus wird zum
Tode verurteilt.
14. Station: Der Leichnam Jesu
wird ins Grab gelegt.
Jesus, mit Dornen gekrönt und mit einem
Purpurmantel bekleidet, als König verspottet,
stehst du vor Gericht.
Das Volk schreit: „Ans Kreuz mit ihm!“
Pilatus will an deinem Tod nicht Schuld
sein. Er wäscht sich die Hände.
Jesus, du bist zu Unrecht beschuldigt
worden.
Ich denke nach, denn auch ich habe
schon aus Angst jemanden zu Unrecht
beschuldigt.
Jesus, nun ist es ganz still geworden um
dich. Voll Trauer legen dich deine Freunde
in das Felsengrab. Es wird mit einem
Rollstein verschlossen.
Jesus, du hast am Kreuz gelitten, bist für
uns gestorben, für uns, für unsere Sünden.
Im Sterben hast du den Tod besiegt.
Danke, Jesus.
Wir bitten dich, Jesus, hilf, dass alle Kinder
in einer Familie aufwachsen dürfen.
Wir bitten dich, Jesus, schütze die ungeborenen
Kinder, die unschuldig sterben
müssen.
2 15
5. Station: Simon von Zyrene
hilft Jesus das
Kreuz tragen.
Da kommt ein Mann von der Arbeit,
Simon von Zyrene. Ihn zwingt der Soldat,
Jesus das Kreuz tragen zu helfen. Simon
weiß nicht, wem er da helfen muss.
10. Station: Jesus wird seiner
Kleider beraubt.
Nun liegt das Kreuz auf dem Boden. Die
Soldaten haben dir die Kleider vom Leib
gerissen. Jetzt würfeln sie um dein
Gewand. Du stehst nackt vor der gaffenden
Menge.
Mama und Papa zu helfen, ist oft schwer,
wenn die Sonne scheint und die Freunde
zum Spielen schon warten. Helfen ist
auch schwer, wenn man das „DANKE“
nicht hört.
Herr Jesus, gib mir Mut und Kraft zum
Helfen.
Wir bitten dich, Jesus, lass uns besonders
den kinderreichen Familien helfen und
sie unterstützen.
Wie oft stelle ich jemanden bloß:
- wenn ich anderen beweisen will, dass
ich besser und stärker bin als sie,
- wenn ich ein Geheimnis, das mir anvertraut
wurde, weitersage,
- wenn ich jemanden ausziehe bis auf die
Haut, mit meinen Forderungen und
unerfüllbaren Wünschen.
Wir bitten dich, Jesus, stärke alle Eltern,
die Schwierigkeiten mit ihren Kindern
haben.
6 11
✃
12. Station: Jesus stirbt am
Kreuz.
3. Station: Jesus fällt zum
ersten Mal unter der
Last des Kreuzes.
Jesus, du hängst am Kreuz zwischen Himmel
und Erde. Noch im Sterben vertraust du
deine Mutter dem Jünger Johannes mit den
Worten an: „Siehe, deine Mutter“. Drei
Stunden hängst du am Kreuz. Dann rufst
du: „Es ist vollbracht!“
Vieles muss sterben, damit Neues aufblüht.
Der Baum verliert seine Blätter im
Herbst. Das Samenkorn muss in die Erde
Jesus, das Kreuz wird so schwer für dich.
Du fällst damit zu Boden. Aber du stehst
wieder auf.
Auch ich bin in meinem Leben schon enttäuscht
worden. Man hat mich ausgelacht,
mich in die Ecke gestellt, zu mir
gesagt, das kannst du nicht.
Jesus, ich will nicht aufgeben. Du gibst
mir die Kraft zum Weitermachen.
fallen und sterben. Durch den Tod
kommt aber neues Leben.
Wir bitten dich, Jesus, hilf den Eltern, die
wegen ihrer Kinder benachteiligt oder
verspottet werden.
Wir bitten dich, Jesus, hilf den alten und
kranken Menschen, dass sie geachtet
und geliebt werden bis zu ihren natürlichen
Tod.
4 13
✃
✃
8. Station: Jesus begegnet
den weinenden
Frauen.
7. Station: Jesus fällt zum zweiten
Mal unter der Last des
Kreuzes.
Jesus, unterwegs begegnen dir Frauen.
Sie zeigen dir durch ihre Tränen, dass sie
Mitleid mit dir haben. Aber du sagst zu
ihnen: „Weint nicht über mich, weint
über euch und eure Kinder!“
Jesus, zum zweiten Mal wird das Kreuz
zu schwer für dich. Du fällst zu Boden.
Am Weg stehen neugierige Leute. Sie
schauen nur zu und helfen nicht.
Weinen dürfen ist etwas ganz Wichtiges,
wenn es tief drinnen im Herzen weh tut.
Bei Jesus dürfen die Menschen weinen
besonders über ihre Sünden.
Jesus, lass mich nicht beim Weinen stehen
bleiben, schenk mir neuen Mut.
Wenn wir merken, dass wir stärker sind
als die anderen, dann lassen wir sie oft
fallen. Wir legen ihnen Steine in den
Weg, damit sie stolpern und fallen.
Jesus, hilf mir, andere aufzurichten, sie
nicht lächerlich zu machen oder gar zu
demütigen.
LEBE 89/2008
Wir bitten dich, Jesus, schenke den Müttern
und Vätern, die ihre Kinder abgetrieben
haben, in deiner Barmherzigkeit
eine tiefe Reue und neuen Mut.
Wir bitten dich, Jesus, hilf besonders den
Müttern, die schwanger sind, ihr Kind
dankbar anzunehmen.
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10 7
Wir bitten dich, Jesus, lass alle Menschen,
besonders die Wissenschaftler
erkennen, dass menschliches Leben keine
Ware ist.
Wir bitten dich, Jesus, gib, dass alle Ärzte
und Krankenschwestern sich be -
sonders für die Ungeborenen Kinder einsetzen.
38 LEBE 89/2008
Jesus, du verstehst mich. Auch ich bin oft
am Boden zerstört. Lass mich aber ganz
fest auf dich schauen und weitergehen.
Menschen, die ich gern habe, denen zeige
ich auch, dass ich sie mag. Ich schenke
ihnen kleine Zeichen, die ihnen sagen,
„Du, ich mag dich“.
Jesus, deine Kraft geht zu Ende. Ganz
erschöpft liegst du auf dem Boden. Du
aber willst wieder aufstehen, um dein
Kreuz mit letzter Kraft zur Kreuzigungsstätte
zu tragen.
Jesus, noch eine Frau leidet mit dir mit.
Veronika kümmert sich nicht um die Leute,
die lachen und spotten. Sie reicht dir
ein Tuch, damit du Blut, Schweiß und Tränen
abwischen kannst. Veronika erkennt
in ihrem Tuch dein Gesicht.
9. Station: Jesus fällt zum dritten
Mal unter der
Last des Kreuzes.
6. Station: Veronika reicht
Jesus das Schweißtuch.
14 3
Wir bitten dich, Jesus, erbarme dich aller
Kinder, die schon im Mutterschoß sterben
müssen.
Wir bitten dich, Jesus, hilf den Eltern, die
ein krankes oder behindertes Kind pflegen
müssen.
Wenn jemand stirbt, den ich sehr gern
habe, kann ich das oft nicht begreifen.
Da ist ein Platz leer, den kein anderer
ausfüllen kann.
Auch ich habe oft ein Kreuz zu tragen,
muss Dinge tun, die mir sehr schwer fallen.
Ich kann sicher sein, das was mir schwerfällt,
trägt Jesus mit seinem Kreuz mit.
Jesus, du hast ausgelitten. Gute Freunde
nehmen dich vom Kreuz ab und legen
dich in den Schoß deiner Heiligen Mutter.
Sie kann deinen Tod nicht verstehen,
aber sie nimmt den Willen Gottes an.
Jesus, du nimmst das schwere Kreuz auf
deine Schultern und schleppst es den
weiten Weg durch Jerusalem zur Schädelhöhe,
die hebräisch „Golgota“ heißt.
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abge -
nommen und in den Schoß
seiner Mutter gelegt.
2. Station: Jesus nimmt das
schwere Kreuz auf
seine Schultern.
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Bitten an den HEILIGEN JOSEF
in Erinnerung an sein verborgenes
Leben mit Jesus und Maria
Hl. Josef, schenke mir
eine große Liebe zu Jesus.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in meine Seele
kommen und sie heiligen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in mein Herz
kommen und es
in Liebe entflammen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in meinen
Verstand kommen
und ihn erleuchten.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in meinen
Willen kommen
und ihn festigen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in meine Gedanken
kommen und sie reinigen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge in meine
Neigungen und Gefühle
kommen und sie ordnen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er möge mein Handeln
bestimmen und es segnen.
Hl. Josef, bitte Jesus,
er komme und leite
meine Wünsche.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
seine heilige Liebe.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
die Nachahmung deiner Tugenden
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
die wahre Demut des Geistes.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
die Milde des Herzens.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
den Frieden der Seele.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
die heilige Gottesfrucht.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
den Wunsch zur Vollkommenheit.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
die Sanftheit des Charakters.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
ein reines und liebevolles Herz.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
die Gnade, die Leiden des Lebens
mit Geduld zu ertragen.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
die Weisheit der ewigen Wahrheiten.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
die Ausdauer in guten Werken.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
die Standhaftigkeit beim Tragen der
Kreuze.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
den Abstand von den Gütern der
Erde.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
dass ich den schmalen Weg zum
Himmel beschreite.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus,
dass ich jede Gelegenheit zur Sünde
meide.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus ein
heiliges Verlangen nach dem
Paradies.
Hl. Josef, erwirke mir von Jesus
Ausdauer in der Todesstunde.
Hl. Josef, mache, dass mein Herz
nie aufhört dich zu lieben,
meine Zunge dich zu loben.
Hl. Josef, ich schenke mich dir:
Nimm mich an und eile mir zu Hilfe.
Hl. Josef, steh mir bei
in meiner Todesstunde.
Jesus, Maria und Josef,
ich schenke euch mein Herz
und meine Seele.
O heiliger Josef, Nährvater Jesu Christi
und wahrer Bräutigam der Jungfrau
Maria, bitte für uns und für die Sterbenden
dieses Tages (dieser Nacht).
Amen.
Zu dir, heiliger Josef
kommen wir in unserer Not. Nachdem
wir deine heiligste Braut um ihre Hilfe
angerufen haben, bitten wir voll Vertrauen
auch um deinen Schutz. Um der
Liebe willen, die dich mit der Unbeflekkten
Jungfrau und Gottesmutter verband
und um der väterlichen Liebe, mit
der du das Jesuskind umarmt hast, flehen
wir inständig zu dir: schau gütig
herab auf die Kirche, die Jesus Christus
durch sein kostbares Blut erworben
hat, und komm uns mit deiner
Macht zu Hilfe.
Nimm, o fürsorglicher Beschützer der
Heiligen Familie, die auserwählten Kinder
Jesu Christi in deine Obhut! Liebreicher
Vater, halte fern von uns jede
Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis!
Du mächtiger Helfer, stehe uns
vom Himmel aus bei im Kampf mit den
Mächten der Finsternis. Und wie du
einst das Jesuskind aus höchster
Lebensgefahr errettet hast, so verteidige
jetzt die heilige Kirche gegen alle
Nachstellungen ihrer Feinde. Nimm
uns alle unter deinen ständigen Schutz,
damit wir nach deinem Beispiel und
mit deiner Hilfe heilig leben, selig sterben
und zu den ewigen Freuden des
Himmels gelangen. Amen.
LEBE 89/2008
39
Kinderseite
Wie viele Quadrate sind in diesem Kästchen?
Neun Ostereier hat dir der
Osterhase ins Nest gelegt. Sie
gehören dir aber erst, wenn es
dir gelingt, alle neun Eier durch
nur vier gerade Striche zu verbinden.
Wie geht das?
Besuch beim Osterhasen: Suche sechs
Wörter, die mit „Oster“ beginnen. Eines
davon ist der Osterstriezel. Die fünf anderen
findest du auf dem Bild. Fallen dir
noch andere Wörter mit „Oster“ ein?
40
L
40 40 EBE 89/2008
Lösungen:
Kerzen: 20, Was brauchen alle Menschen: Gute Freunde, Quadrate: 16, Kreise:
36, Geheimschrift: CHRISTUS IST AUFERSTANDEN, ER IST WAHRHAFT AUFER-
STANDEN!
Osterstriezel, Osterschinken, Osterlamm, Ostereier, Osterhase, Osterglocke;
andere Wörter: Ostermorgen, Osterfest, Osterfreude, Ostersonntag,
Ostermontag, Osterkerze, Ostern, Osterfeuer...