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Deutsche Warenkunde- und Technologie-Tage - DGWT

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GEBRAUCHSTAUGLICHKEIT<br />

• Ein Modul wird von einem Autor oder Entwickler verantwortet.<br />

• Für ein Modul werden Nutzungsrechte festgelegt.<br />

Wie wird mit solchen Modulen gearbeitet?<br />

In der Software-Entwicklung wird bereits seit Jahren ein solcher Modulbegriff verwendet. Deshalb liegt es<br />

nahe hier darauf aufzubauen. In Programmiersprachen umfasst ein Modul mehrere Unterprogramme <strong>und</strong> weitere<br />

Definitionen von Datentypen, Variablen <strong>und</strong> benannten Konstanten. Ein Modul wird in einen Zielkontext<br />

importiert. Danach stehen die Unterprogramme <strong>und</strong> weiteren Definitionen des Moduls dem Zielkontext direkt<br />

zur Verfügung. Hier werden Unterprogramme aufgerufen <strong>und</strong> dabei für mögliche Parameter die Werte des<br />

jeweiligen Verwendungskontextes eingesetzt. Module werden definiert <strong>und</strong> zur Wiederverwendung bereitgestellt.<br />

Sie müssen aufgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> geeignet in ein Zielmedium eingesetzt werden. Dazu werden Modulbibliotheken<br />

betrieben. D. h. Module werden mit Metadaten verknüpft, um sie aus einem Pool herausfinden zu können.<br />

Solche Metadaten sind z. B. eine Aufgabenbeschreibung, die Angabe des Autors, Erstellungsdatum etc.<br />

Module können aus dem Bestand herausgenommen werden, wenn sie nicht mehr sinnvoll verwendet werden<br />

können. Der Bedarf für ein (neues) Modul muss zunächst festgestellt werden <strong>und</strong> Module selbst haben einen<br />

Lebenszyklus. D. h. ein Modul muss vor seiner ersten Verwendung freigegeben worden sein. Von Zeit zu Zeit<br />

ist eine Konsolidierung der Modulmengen nötig, um im Laufe des Lebenszyklus eines Produktes unzulängliche<br />

<strong>und</strong> somit eher Kosten treibende Module zu verhindern. Zur gesetzlich vorgeschriebenen Langzeitspeicherung<br />

eines Informationsproduktes reicht die Archivierung der konstituierenden Module nicht aus. Eine geeignete<br />

Versionsverwaltung der Module ist Pflicht, wenn verschiedene Versionen der Informationsprodukte<br />

benötigt werden. Auch Varianten einer Bedienungsanleitung können einfach aus den Varianten der beteiligten<br />

Module entstehen.<br />

XML hat als Metasprache (Sprache zur Definition von Sprachen) weltweit standardisierte XML basierte<br />

Sprachen hervorgebracht, die insbesondere für die Erstellung <strong>und</strong> den Betrieb von Informationsprodukten<br />

eingesetzt werden können.<br />

Ziel der Beschreibung eines Informationsbausteins in XML ist die Trennung der Aspekte „Inhalt“, „Struktur/Konsistenz“,<br />

„Gestaltung/Anpassung an das Zielmedium“ <strong>und</strong> „Produktionsablauf“. Es wird so etwa eine<br />

konkrete Bedienungsanleitung oder ein Spezieller Sicherheitshinweis zur Ausgabe im Print-Format beschrieben.<br />

Unter „Struktur“ werden inhaltlich prüfbare Bestandteile wie z. B. „Bezeichnung der Gefahr“ herausgestellt<br />

<strong>und</strong> ihre Verwendung im Informationsprodukt festgelegt. Auch die Vorgabe möglicher Werte <strong>und</strong> andere<br />

einschränkende Bedingungen an die inhaltlichen Komponenten werden hierunter verstanden. Die Bezeichnung<br />

einer Gefahr sollte z. B. genau einmal in einem Speziellen Sicherheitshinweis auftreten <strong>und</strong> dies an hervorgehobener<br />

Stelle. Der Produktionsablauf wird hier zusätzlich erwähnt, um auch der Möglichkeit eines erst zur<br />

Nutzungszeit entstehenden Informationsbausteins Rechnung zu tragen. Durch Rückgriff auf den festgelegten<br />

Produktionsablauf kann dann der Produktionsprozess per Software angestoßen werden. Für die Beschreibung<br />

eines Moduls sind neben XML selbst folgende Sprachen zu nennen:<br />

• XML Schema [XML Schema] als Sprache für die Festlegung der Struktur eines Informationsproduktes.<br />

Für einzelne Informationsbausteine wie etwa einen Sicherheitshinweis, eine tabellarische Produktbeschreibung<br />

oder eine Handlungsbeschreibung können so detailliert Modelle vorgegeben werden wie man<br />

dies bisher bereits bei der Verwaltung von Daten in Datenbanksystemen kennt. Z. B. kann festgelegt werden,<br />

dass in einem Speziellen Sicherheitshinweis mindestens eine Abwehrmaßnahme ausgewiesen werden<br />

muss.<br />

• XSL 2.0 [XSL] <strong>und</strong> XQuery 1.0 [XQuery] werden verwendet, um modular aufgebaute Informationsbausteine<br />

an ihren Verwendungskontext anzupassen.<br />

• Für die Beschreibung einer Fertigungslinie zur Produktion von Bedienungsanleitungen oder anderen Produkten<br />

der Technischen Kommunikation bietet sich seit kurzem die Sprache XProc [XProc] an.<br />

In Bild 3 wird skizziert, wie eine Moduldefinition im XML Umfeld aussehen kann. Die Moduldefinition ist<br />

in 4 Modulen mit jeweils spezialisierten Sprachen zerlegt. Jede der angesprochenen Sprachen verfügt über<br />

eigene Modularisierungskonzepte. Neben dem Namensraumkonzept verfügt jede Sprache über eine eigene<br />

„include“-Anweisung, mit der auf weltweit verteilte Modulbestände zugegriffen werden kann.<br />

FORUM WARE 36 (2008) NR. 1 - 4<br />

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